Konservierende Bodenbearbeitung im Ökolandbau - Analyse einer ...
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Die verschiedenen Begriffe zur <strong>Bodenbearbeitung</strong> lassen sich in folgender Hierarchie darstellen:<br />
ohne <strong>Bodenbearbeitung</strong><br />
Direktsaat<br />
Feldbestellung<br />
nicht wendend<br />
(alle Bearbeitungstiefen)<br />
konservierend<br />
Streifensaat Mulchsaat<br />
mit <strong>Bodenbearbeitung</strong><br />
wendend<br />
(flacher als 10 cm)<br />
Bearbeitungsintensität n<strong>im</strong>mt zu<br />
Dammkultur<br />
häufeln<br />
(bis 35 cm)<br />
konventionell<br />
wendend<br />
(tiefer als 10 cm)<br />
Abb. 2: <strong>Bodenbearbeitung</strong>sverfahren nach Intensität geordnet (eigene Darstellung)<br />
2.3 Entwicklung der konservierenden <strong>Bodenbearbeitung</strong><br />
Die <strong>Bodenbearbeitung</strong> ist eine der ältesten Verfahrenstechniken in der Landwirtschaft.<br />
Von der reinen Handarbeit mit der Hacke hat sich die <strong>Bodenbearbeitung</strong> innerhalb eines<br />
halben Jahrhunderts in Mitteleuropa über das Ochsen- und Pferdegespann zur satellitengesteuerten,<br />
teilflächenspezifischen Bearbeitung mit modernstem Gerät („precision farming“)<br />
entwickelt. Diese Veränderung beschreibt der Landwirt Kussel mit folgenden Worten<br />
(Beste, et al., 2001): „Einer der markantesten Unterschiede war jedoch zweifellos die<br />
veränderte Pflugarbeit. Hatte man doch be<strong>im</strong> Gespannpflug noch den direkten Kontakt<br />
zum Boden, das „Reh“ des Pfluges mit seinen Handgriffen übertrug die Bodenstruktur und<br />
ihre Veränderung direkt zu den Händen des Bauern. Das Wenden und Krümeln des<br />
Pflugbalkens hatte man ständig <strong>im</strong> Auge.“ Mit der Einführung der Traktoren und zunehmender<br />
Zugkraft werden die angehängten Maschinen und Gerätekombinationen größer<br />
und effizienter, die Bearbeitung tiefer und der Abstand des Bauern zum Boden größer<br />
(Uekötter, 2007).<br />
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts, als geometrische Streichblechformen aus Stahl entwickelt<br />
wurden, war eine tiefe, vollständig wendende <strong>Bodenbearbeitung</strong> mit Pferdegespann<br />
möglich (Söhne, 1992). Eine weitere Steigerung der Bearbeitungsintensität erfolgte ab<br />
dem Einsatz von Dampfpflügen, die auf Grund der hohen Kosten hauptsächlich auf großen<br />
landwirtschaftlichen Gütern eingesetzt wurden (Söhne, 1992). Max Eyth beschreibt<br />
den Einsatz von Dampfpflügen auf den Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen in Louisiana<br />
1868 und die damals möglichen Bearbeitungstiefen (Eyth, 2006): „Unter der 10‘‘ (25 cm)<br />
tiefen Schicht ausgenützten Boden liegt <strong>im</strong> Mississippital eine andere unerschöpfliche<br />
Schicht des besten dunklen Lehmboden (….) und alles was nötig ist, besteht darin diese