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Produktivität und Energie-Effizienz - Produktion

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4 <strong>Produktion</strong> Wirtschaft : Markt <strong>und</strong> Meinung 10. Dezember 2009 • Nr. 49-50<br />

Besser spät als nie<br />

KOMMENTAR<br />

Das Thema ‚<strong>Energie</strong>-<strong>Effizienz</strong>‘ in der Industrie ist ja schon recht alt. Als<br />

<strong>Energie</strong>-Experten vor einigen Jahren die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren<br />

wollten, wurden sie teilweise müde belächelt. In etwa so wie die Grünen<br />

zu Beginn der 80er Jahre. Natürlich, es gab auch einige Unternehmen,<br />

die damals schon ‚<strong>Energie</strong>-<strong>Effizienz</strong>-Labels‘ auf ihren Messeständen präsentierten<br />

<strong>und</strong> sich als innovative Vorreiter darstellten. Das war alles verständlich<br />

<strong>und</strong> nachvollziehbar.<br />

Weniger nachvollziehbar war hingegen,<br />

dass es nur ein Jahr danach Stimmen aus der<br />

Industrie gab, die meinten, man könne das<br />

Thema ‚<strong>Energie</strong>-<strong>Effizienz</strong>‘ nicht mehr hören<br />

<strong>und</strong> außerdem sei es ohnehin bereits schon<br />

wieder ‚out‘. Zu einem Zeitpunkt übrigens, an<br />

dem die Rohstoff- <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>preise ihre fulminante<br />

Bergfahrt begonnen hatten.<br />

Und heute? Den wenigen Vorreitern hat<br />

sich nun eine ganze Menge von Unternehmen<br />

Dietmar Poll<br />

angeschlossen. So langsam dämmert es allen,<br />

Redaktion <strong>Produktion</strong><br />

dass es nicht nur um die Rettung von Bäumen<br />

geht, sondern auch um die Existenzsicherung<br />

des eigenen Unternehmens durch ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Dazu stellt sich lediglich noch die Frage, ob die Einsicht dafür von allein<br />

gekommen ist, oder ob Druck aus Brüssel mittels EuP-Richtlinie – also die<br />

reine Pflichterfüllung – die Unternehmen nun doch motiviert hat. Wenn<br />

dem so ist, dann ist es mit einst selbstverständlichen Innovationen aus deutschen<br />

Industrielanden offensichtlich nicht mehr weit her.<br />

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®<br />

09<br />

Automotive<br />

Vorsichtiger Optimismus<br />

von Ulrich W. Schamari<br />

<strong>Produktion</strong> Nr 49-50 , 2009<br />

FRANKFURT (sm). VDA-Präsident Matthias<br />

Wissmann sieht für die deutsche<br />

Automobilindustrie Licht am Ende des<br />

Tunnels. Wichtige Auslandsmärkte<br />

ziehen wieder an <strong>und</strong> die deutschen<br />

Hersteller seien sehr gut aufgestellt.<br />

Im Frühjahr 2009 hatten die Experten<br />

wegen der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

für die deutsche Automobilindustrie<br />

noch mit einer Reduzierung des<br />

weltweiten Absatzes um 16 % gerechnet.<br />

„Jetzt, kurz vor Jahresende, hat<br />

sich dieser düstere Horizont ein wenig<br />

aufgehellt“, stellte VDA-Präsident<br />

Matthias Wissmann fest. Man erwarte<br />

für das laufende Jahr einen Rückgang<br />

von nur 5 % auf dem Weltmarkt. Allerdings<br />

sei es für eine Entwarnung<br />

noch zu früh, denn die Märkte seien<br />

nach wie vor in einem nervösen Zustand.<br />

Ein Teil des verringerten Rückgangs<br />

ließe sich in verschiedenen<br />

Märkten auf staatliche Unterstützungsmaßnahmen<br />

zurückführen.<br />

Positive Tendenzen aber<br />

immer noch nervöse Märkte<br />

Als nachhaltig könne die Entwicklung<br />

keineswegs überall bezeichnet<br />

werden. Auch das Jahr 2010 werde<br />

die gesamte Automobilindustrie vor<br />

enorme Belastungsproben stellen.<br />

„Wir gehen da nicht leichtfüßig rein<br />

<strong>und</strong> glauben, alles wird gut, sondern<br />

wir wissen: Die Herausforderungen<br />

bleiben“, so Wissmann. Aber mit Sicherheit<br />

sei auf den wesentlichen<br />

Pkw-Märkten eine Stabilisierung erkennbar.<br />

Selbst in Russland könne<br />

man vorsichtig optimistisch sein, weil<br />

hier eine langsame Bodenbildung erwartet<br />

werde, <strong>und</strong> auf dem US-Markt<br />

rechne der VDA 2010 erstmals wieder<br />

mit einem Wachstum von 10 % auf<br />

11,3 Mio Einheiten. China befinde<br />

sich weiter auf Rekordkurs: Dieser<br />

Markt dürfte im kommenden Jahr um<br />

Fertigungsmaschinen für Elektronik<br />

„Die Arbeit wird uns nicht ausgehen“<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. 49-50 , 2009<br />

MÜNCHEN (mg). Die deutschen Hersteller<br />

von Maschinen <strong>und</strong> Anlagen zur<br />

Elektronikfertigung melden in der aktuellen<br />

Geschäftsklimaumfrage des<br />

VDMA Fachverbandes Productronic einen<br />

Auftragsbestand von 2,3 <strong>Produktion</strong>smonaten.<br />

Der Auftragseingang hat<br />

im Mai 2009 seinen bisherigen Tiefststand<br />

erreicht.<br />

Für 2009 wird damit ein Umsatzrückgang<br />

von 37 % prognostiziert. Die Unternehmen<br />

erwarten mit 2,9 % bisher<br />

nur moderate Umsatzsteigerungen<br />

für das nächste Jahr. Dies gab der<br />

VDMA Fachverband Productronic<br />

zum Abschluss der Leitmesse „productronica“<br />

bekannt.<br />

„Der Abschwung im Geschäft für<br />

Elektronik-<strong>Produktion</strong>smittel war dieses<br />

Jahr weltweit dramatisch. Die wenigen<br />

neuen Investitionen wurden<br />

darüber hinaus vielfach mit Gebrauchtmaschinen<br />

bedient“, erklärt<br />

Rainer Kurtz, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der ERSA GmbH <strong>und</strong> neuer<br />

Vorsitzender des VDMA Fachverbandes<br />

Productronic. „Allerdings sind<br />

die Produktzyklen in der Elektronikbranche<br />

kurz, das macht Innovation<br />

zur Pflicht. Die productronica ging<br />

für viele Firmen positiver als erwartet<br />

zu Ende <strong>und</strong> inzwischen hellt sich die<br />

Stimmung durch neue Aufträge wieder<br />

auf. Die geringe Auftragsreich-<br />

Bild: VDA<br />

Bild: Siemens<br />

Für Matthias Wissmann<br />

bleibt es zunächst<br />

bei optimiertenVerbrennungsmotoren.<br />

Die<br />

ferne Zukunft allerdings<br />

gehöre dem<br />

Elektromotor.<br />

12 % auf über 9 Mio verkaufte Pkw<br />

wachsen. Die deutschen Marken, die<br />

dort einen Marktanteil von fast 18 %<br />

haben, werden an dieser Entwicklung<br />

kräftig teilhaben.<br />

Die deutsche Automobilindustrie<br />

kann laut Wissmann stolz auf ihre<br />

Produkte sein. So sei den jüngsten<br />

Zahlen des Kraftfahrtb<strong>und</strong>esamtes zu<br />

entnehmen, dass in neun von zehn<br />

Segmenten – vom Kleinstwagen bis<br />

zum Großraum-Van – die von Januar<br />

bis Oktober 2009 neu zugelassenen<br />

Modelle deutscher Konzernmarken<br />

mit deutlich besseren CO2-Werten<br />

versehen waren als die der Importeure.<br />

Wissmann nannte ein Beispiel: „In<br />

der oberen Mittelklasse konnte der<br />

CO2-Wert der deutschen Konzernmarken<br />

um eindrucksvolle 9 % gegenüber<br />

dem Vorjahr gesenkt werden.<br />

Unsere Kollegen Importeure kamen<br />

nur halb so schnell voran: minus 5 %.“<br />

Trotz solcher technologischen Erfolge<br />

war 2009 jedoch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht ein schwieriges Jahr für die<br />

deutschen Autohersteller.<br />

Damit die deutschen Autohersteller<br />

auch in Zukunft weiter wachsen <strong>und</strong><br />

eine führende Rolle auf den Weltmärkten<br />

einnehmen können, wollen<br />

sie bei der Zukunftstechnologie der<br />

weite unserer Productronic-Mitglieder<br />

ist ein Wermutstropfen, sie liegt<br />

immer noch unter dem langjährigen<br />

Mittel von 3,2 Monaten“. resümiert<br />

Kurtz.<br />

Während 2010 für die Elektronik-<br />

Maschinenbauer weltweit schon Umsatzsteigerungen<br />

von über 40 % vorhergesagt<br />

werden, spiegelt die Geschäftsklimaumfrage<br />

die Zurückhaltung<br />

der Teilnehmer, ob die Deutschen<br />

vom Nachfrageschub profitie-<br />

Elektromobilität<br />

ganz vorn dabei<br />

sein. „Ein Thema,<br />

das uns strategisch<br />

<strong>und</strong> politisch natürlichaußergewöhnlichbeschäftigt,<br />

ist das gesamte<br />

Thema der alternativenAntriebe<br />

- Entwicklung<br />

des Elektromotors<br />

<strong>und</strong> Wasserstoff-<br />

<strong>und</strong> Brennstoffzelle“,<br />

teilte Wissmann<br />

dazu mit.<br />

Deswegen sei die<br />

Automobilindustrie<br />

sehr froh, dass<br />

die B<strong>und</strong>esregierung<br />

in ihrem Koalitionsvertrag dafür<br />

die Zuständigkeiten geklärt habe <strong>und</strong><br />

eine zentrale Geschäftsstelle für die<br />

notwendigen Kooperationen einrichten<br />

wolle. Sie müsse mitzuhelfen, die<br />

Rahmenbedingungen für die deutsche<br />

Vorreiterrolle in der Entwicklung<br />

der alternativen Antriebe zu schaffen.<br />

Diese Position gelte es zu stärken <strong>und</strong><br />

zu unterstützen.<br />

Zielgerichtetes Förderprogramm<br />

für Batterien wird gefordert<br />

„Wir sind der Meinung, dass der<br />

Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität<br />

mit weiteren konkreten<br />

Maßnahmen unterlegt werden sollte“,<br />

betonte Wissmann. Es gehe unter<br />

anderem um ein zielgerichtetes Förderprogramm<br />

für Batterien sowie um<br />

die weltweite Standardisierung der<br />

Schnittstellen zwischen Elektrofahrzeug<br />

<strong>und</strong> Infrastruktur. Auch seien<br />

die offenen Fragen zum Aufbau der<br />

Infrastruktur zu klären <strong>und</strong> die Rahmenbedingungen<br />

für den Betrieb eines<br />

Elektrofahrzeugs auf unseren<br />

Straßen festzulegen. Bis Elektroautos<br />

in Großserie gefertigt werden können,<br />

setzen die Autobauer auf den optimierten<br />

Verbrennungsmotor.<br />

Kurze Produktzyklen<br />

machen Innovationen<br />

in der Elektronikbranche<br />

zur<br />

Pflicht.<br />

ren. Im Vergleich<br />

zur Umfrage im<br />

Mai hat sich die<br />

Beschäftigtensituation<br />

gebessert:<br />

Meldeten damals<br />

90 % der Befragten<br />

Kurzarbeit,<br />

sind es jetzt nur<br />

noch 75 %. Im Personalstand<br />

wollen<br />

auch künftig 70 %<br />

keine Veränderung<br />

vornehmen. Meldefirmen<br />

haben<br />

ihr Portfolio teilweise<br />

in die verwandte<br />

Branche<br />

Photovoltaik diversifiziert,<br />

die bei Maschinen bis Anfang<br />

2009 noch ein stattliches Umsatzwachstum<br />

verzeichnen konnte.<br />

„Fakt ist: Die Herausforderungen der<br />

Zukunft können nur mit Elektronik<br />

gelöst werden. Nur innovative <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

macht Elektronik bezahlbar,<br />

die Arbeit wird uns also nicht<br />

ausgehen. Zusammen genommen<br />

gibt all das Anlass zu vorsichtigem<br />

Optimismus, auch über das kommende<br />

Jahr hinaus.“, bekräftigt Kurtz.

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