15.02.2017 Aufrufe

stahlmarkt 2.2017 (Februar)

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT & Digitalisierung, Trennende Fertigung

Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT & Digitalisierung, Trennende Fertigung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

2<br />

<strong>Februar</strong> 2017<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center: Eine Branche rüstet sich<br />

IT und Digitalisierung: Die Unternehmen verändern sich<br />

Trennende Fertigung: Auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

PLANUNGS- & KOSTENSICHERHEIT<br />

DURCH STANDARDNAHE<br />

ERP-EINFÜHRUNG<br />

Projektschablone Mittelstand (PSM)<br />

Die Einführungsmethodik von markmann + müller.<br />

www.mumdat.de


Benötigen Sie Fixlängen?<br />

Sollen die gesägten<br />

Scheiben eine Bohrung<br />

haben?<br />

Kein Problem!<br />

Vertrauen Sie DELTA Qualitätsstahl!<br />

Unsere innovativen Kommissionierungs- und<br />

Sägeanlagen gewährleisten kurzfristige Lieferzeiten.<br />

Bedarfsgerechte Präzisionszuschnitte bei engsten<br />

Toleranzen sichern Ihnen Ihren Stahl „nach Maß“ und<br />

das bis zu einem Durchmesser von 1.600 mm/rd.<br />

Sägen - Drehen - Bohren - Fräsen - Zentrieren - Planen<br />

DELTA - Ihr Spezialist für Qualitäts- und Edelbaustähle<br />

DELTA - Ihr Spezialist für schmiede- und stauchfähige Stabstähle<br />

Der Spezialist für<br />

Ihren Stahleinkauf!<br />

DELTA Qualitätsstahl GmbH<br />

Stahlstr. 1 • 59069 Hamm-Rhynern<br />

Tel.: +49 (0) 23 85/93 65-5<br />

Fax: +49 (0) 23 85/93 65-635<br />

www.delta-qualitaetsstahl.de<br />

Schnelligkeit • Präzision • Kompetenz<br />

WIR ERZEUGEN WERTE!


Editorial K 3<br />

Zerbrechlich<br />

Fragil, sprich zerbrechlich, ist die Erholung der Stahlkonjunktur<br />

und durch Unsicherheiten gefährdet – so<br />

formulierte es die Wirtschaftsvereinigung Stahl in ihrer<br />

Pressemitteilung zum Jahresanfang. »Globale Überkapazitäten,<br />

Dumpingstahl aus China und anderen Ländern<br />

und die industriefeindliche Politik beim europäischen<br />

Emissionsrechtehandel bedrohen weiterhin die Substanz<br />

unserer Stahlindustrie. Ein zentrales Risiko sehen wir da -<br />

rin, dass sich protektionistische Tendenzen auf den globalen<br />

Stahlmärkten noch weiter ausbreiten«, sagt Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. In diesem Jahr könnte die Rohstahlproduktion um<br />

1 % auf 42,7 Mill. t zulegen, nach 42,1 Mill. t im vergangenen<br />

Jahr. Die leicht konjunkturellen Erholungstendenzen<br />

stellen jedoch keinesfalls eine Entwarnung<br />

dar, so der Stahlpräsident.<br />

Besonderes Augenmerk richtet die Stahlbranche in<br />

diesen Tagen auf die USA, denn der Regierungswechsel<br />

verstärkt die Sorgen um die Handelspolitik. Der neue<br />

Handelsminister Wilbur Ross – Investmentunternehmer<br />

und auch in der Stahlbranche aktiv – hat noch rigorosere<br />

Handelsschutzmaßnahmen angekündigt.<br />

Die enge Verknüpfung des deutschen Außenhandels<br />

mit den USA macht ein Blick auf die Daten deutlich: »Die<br />

Vereinigten Staaten stehen mit 700.000 t Stahl für rund<br />

ein Viertel der deutschen Stahlexporte außerhalb der EU.<br />

Zudem sind sie hinter Großbritannien der größte Ab -<br />

nehmer von stahlintensiven Gütern aus Deutschland«,<br />

betont die WV Stahl. Die USA sind mit 31 Mill. t auch<br />

der größte Stahlimporteur.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Die Stimmung im Stahlhandel war zumindest in den<br />

letzten Wochen durchaus von Zuversicht geprägt. Die<br />

Unternehmen rüsten sich. Sie investieren, errichten neue<br />

Lager, modernisieren, erweitern den Standort oder bauen<br />

ihn sogar neu. Einige Beispiele zeigen dies (S. 23 ff.).<br />

Auch in puncto Digitalisierung nimmt die Branche Fahrt<br />

auf, mehr dazu ab Seite 34. Dabei geht es nicht nur um<br />

digitale Rechnungen, sondern um komplexe Geschäftsprozesse,<br />

Datenaustausch, ERP-Systeme, Materialdisposition,<br />

Six-Sigma-Toolboxes bis hin zur Entstehung neuer<br />

Online-Marktplätze.<br />

Auf dem Weg zu Industrie 4.0 befindet sich übrigens<br />

auch die Trenntechnik. Mit unserem Special »Trennende<br />

Fertigung« ab S. 46 läuten wir gewissermaßen<br />

das Jahr der Messe »SCHWEISSEN & SCHNEIDEN« ein.<br />

Schließlich ist besonders das Schneiden für viele Stahlhändler<br />

traditionell wichtiger Teil des Kerngeschäfts. Die<br />

Messe findet im September – dieses Mal ausnahmsweise<br />

in Düsseldorf – statt. Wir sind gespannt und werden<br />

Sie über die Trends auf dem Laufenden halten.<br />

Deutschland: Ausfuhren Walzstahlerzeugnisse<br />

2016: 4,1 Mill. t in Länder außerhalb der EU (Drittländer)<br />

10% Europa ohne EU<br />

4%<br />

USA<br />

5%<br />

36%<br />

Asien ohne Naher<br />

und Mittlerer Osten<br />

19%<br />

Afrika<br />

26%<br />

Naher und<br />

Mittlerer Osten<br />

Übrige<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>2.2017</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Abschied von Fax und Katalogen<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Die US-Stahlbranche hat auf Trump gesetzt<br />

12 Globaler Tausendsassa<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

14 Unsicherheiten gefährden fragile Erholung der Stahlkonjunktur<br />

16 100 Meter hoher Industriekamin mit Spezialkran aufgebaut<br />

BRANCHENBERICHTE<br />

18 Autoindustrie will Zukunftsthemen offensiv angehen<br />

21 Stahlrecycler fassen wieder Mut<br />

Ermittlung und Bewertung von Einflussgrößen im Materialdispositionsprozess<br />

Materialdispositionsprozess<br />

Analyseinstrumente<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

23 Neues Zentrallager für nahtlose Edelstahlrohre eingerichtet<br />

24 Mit Transparenz und Teamgeist<br />

27 Intelligente Sägelösungen auf der Intec 2017<br />

28 Hebel des Unternehmenserfolges im Stahlgeschäft<br />

30 Die Weichen gestellt<br />

32 Zwei Edelstahlspezialisten – eine Marke<br />

33 Neue Richtanlage für Warmbreitband<br />

Ursachen-Wirkungs-<br />

Analyse<br />

Geschäftsprozessanalyse<br />

Einflussgrößen<br />

Benchmarking<br />

IT, DIGITALISIERUNG<br />

34 ERP-Software für den Stahlhandel<br />

36 Auf dem Weg zu einer automatisierten Materialdisposition<br />

39 Prozesse digitalisiert im Rechnungseingang<br />

40 Stahlhändler müssen sich der Digitalisierung stellen<br />

41 ERP-System mit neuen Stahlfunktionen<br />

42 Online-Marktplatz macht Nägel mit Köpfen<br />

44 Digitalisierung im Stahlhandel<br />

TRENNENDE FERTIGUNGSVERFAHREN<br />

46 Trenntechnik auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

56 Effizienz und Prozesssicherheit bei der Herstellung<br />

lasergeschnittener Teile<br />

RUBRIKEN<br />

58 Fachmedien<br />

59 StahlTermine<br />

60 Veranstaltungen<br />

61 Inserentenverzeichnis<br />

62 VIP<br />

63 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im Dezember 2016<br />

IT & DIGITALISIERUNG Neue<br />

Unternehmenssoftware wird aus<br />

ganz unterschiedlichen Gründen<br />

eingeführt, z. B. aus technologischen<br />

oder funktionellen. In erster<br />

Linie muss sie Vorteile bringen,<br />

wirtschaftlich und bezahlbar sein.<br />

Stahlhändler stellen sich der<br />

Digitalisierung und nehmen<br />

Abschied vom Papier.<br />

23<br />

STAHLHANDEL & STAHL-<br />

SERVICE-CENTER Die Branche<br />

rüstet sich. Unternehmen investieren,<br />

errichten neue Lager,<br />

modernisieren und erweitern den<br />

Standort oder bauen gar eine ganz<br />

neue Zentrale. In diesem Heft<br />

finden Sie einige Beispiele, wie<br />

sich Distributeure mit Optimismus<br />

für die Zukunft positionieren.<br />

34<br />

46<br />

TRENNEN Bei Maschinen und<br />

Anlagen zum Trennen von<br />

Stahlprodukten schiebt sich die<br />

Digitalisierung der Prozesse und<br />

Maschinen zunehmend in den<br />

Vordergrund. Auch werden<br />

Kooperationen mit anderen Herstellern<br />

vereinbart, um in Richtung<br />

Industrie 4.0 voranzukommen.<br />

Fotos: Voß, thyssenkrupp/Fraunhofer IML, Bomar<br />

1) Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2015 in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

e – geschätzt<br />

Dezember<br />

2016<br />

Dezember<br />

2015<br />

% Veränd.<br />

Dez. 16/15<br />

12 Monate<br />

2016 2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 640 626 2,3 7.686 7.257 5,9<br />

Bulgarien 40 e 17 135,3 501 543 – 7,7<br />

Deutschland 3.230 2.985 8,2 42.082 42.676 – 1,4<br />

Finnland 347 316 9,9 4.101 3.988 2,8<br />

Frankreich 1.365 e 978 39,6 14.633 14.984 – 2,3<br />

Griechenland 125 e 44 184,1 1.199 910 31,8<br />

Großbritannien 550 e 603 – 8,8 7.581 10.964 – 30,9<br />

Italien 1.776 1.483 19,8 23.341 22.018 6,0<br />

Kroatien 0 e 0 0,0 0 122 – 99,9<br />

Luxemburg 210 e 128 64,2 2.260 2.127 6,2<br />

Niederlande 524 516 1,6 6.917 6.995 – 1,1<br />

Österreich 645 656 – 1,7 7.438 7.687 – 3,2<br />

Polen 810 652 24,3 8.939 9.198 – 2,8<br />

Schweden 396 338 17,2 4.620 4.374 5,6<br />

Slowakei 360 259 39,1 4.808 4.562 5,4<br />

Slowenien 38 38 1,1 613 604 1,6<br />

Spanien 927 941 – 1,5 13.654 14.845 – 8,0<br />

Tschechien 432 392 10,1 5.305 5.262 0,8<br />

Ungarn 131 106 23,6 1.274 1.675 – 23,9<br />

Weitere EU-Länder. (28) (e) 520 e 425 22,4 5.341 5.382 – 0,8<br />

Europäische Union(28) 13.066 11.501 13,6 162.293 166.173 – 2,3<br />

Bosnien-Herzegowina 70 72 – 2,6 806 819 – 1,6<br />

Norwegen 42 49 – 14,3 620 590 5,1<br />

Serbien 140 72 95,0 1.173 955 22,7<br />

Turkei 2.838 2.671 6,2 33.163 31.517 5,2<br />

Mazedonien 20 e 0 – 197 121 62,2<br />

Europa außer EU 3.111 2.865 8,6 35.958 34.003 5,8<br />

Kasachstan 366 381 – 3,9 4.243 3.910 8,5<br />

Moldawien 2 46 – 95,7 76 443 – 82,8<br />

Russland 6.213 5.753 8,0 70.800 70.900 – 0,1<br />

Ukraine 2.015 1.928 4,5 24.221 22.968 5,5<br />

Usbekistan 45 49 – 8,2 654 643 1,7<br />

Weißrussland 200 139 43,9 2.228 2.510 – 11,2<br />

C.I.S. (6) 8.841 8.296 6,6 102.222 101.374 0,8<br />

El Salvador 10 e 13 – 24,8 102 124 – 17,6<br />

Guatemala 25 e 43 – 42,2 313 403 – 22,2<br />

Kanada 1.030 e 1.069 – 3,7 12.672 12.473 1,6<br />

Kuba 20 e 30 – 34,3 243 284 – 14,6<br />

Mexiko 1.705 e 1.374 24,1 19.002 18.225 4,3<br />

Trinidad und Tobago 0 65 – 100,0 36 591 – 93,9<br />

USA 6.619 5.964 11,0 78.619 78.845 – 0,3<br />

Nordamerika 9.409 8.560 9,9 110.987 110.945 0,0<br />

Argentinien 313 372 – 15,9 4.126 5.028 – 17,9<br />

Brasilien 2.149 2.462 – 12,7 30.212 33.256 – 9,2<br />

Chile 95 e 96 – 1,4 1.156 1.112 4,0<br />

Ecuador 50 e 57 – 11,8 578 720 – 19,7<br />

Kolumbien 110 e 56 95,2 1.328 1.211 9,7<br />

Paraguay 3 e 5 – 44,3 35 48 – 27,7<br />

Peru 105 e 95 10,7 1.170 1.082 8,2<br />

Uruguay 5 e 11 – 54,8 61 97 – 37,3<br />

Venezuela 70 e 116 – 39,9 557 1.345 – 58,6<br />

Südamerika 2 .899 3.270 – 11,3 39.224 43.899 – 10,6<br />

Ägypten 536 444 20,5 5.036 5.506 – 8,5<br />

Libyen 50 60 – 15,4 492 352 39,7<br />

Marokko 50 e 30 66,7 520 516 0,8<br />

Südafrika 416 e 427 – 2,4 6.141 6.417 – 4,3<br />

Afrika 1.053 961 9,6 12.189 12.791 – 4,7<br />

Iran 1.521 1.336 13,9 17.895 16.146 10,8<br />

Katar 216 197 9,6 2.521 2.593 – 2,8<br />

Saudi Arabien 2) 445 280 59,1 5.461 5.229 4,4<br />

Vereinigte Arabische Emirate 325 262 23,9 3.149 3.006 4,8<br />

Mittlerer Osten 2.507 2.075 20,8 29.025 26.974 7,6<br />

China 67.220 65.136 3,2 808.370 798.785 1,2<br />

Indien 8.397 7.305 15,0 95.618 89.027 7,4<br />

Japan 8.711 8.585 1,5 104.772 105.134 – 0,3<br />

Pakistan 340 e 255 33,3 3.551 2.892 22,8<br />

Südkorea 5.858 5.870 – 0,2 68.567 69.670 – 1,6<br />

Taiwan, China 1.825 e 1.619 12,7 21.570 21.370 0,9<br />

Thailand 310 e 293 5,8 3.805 3.718 2,3<br />

Asien 92.661 89.063 4,0 1.106.253 1.090.598 1,4<br />

Australien 448 382 17,3 5.259 4.925 6,8<br />

Neuseeland 64 46 38,5 577 793 – 27,2<br />

Ozeanien 512 428 19,6 5.837 5.717 2,1<br />

Gesamt (66 Länder) 134.059 127.018 5,5 1.603.989 1.592.473 0,7<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Abschied von Fax<br />

und Katalogen<br />

Der Online-Handel zwischen Unternehmen steckt noch in den Kinderschuhen.<br />

Nur zögerlich machen sich Mittelständler traditioneller Branchen<br />

daran, Websites und Internet-Shops zu installieren. Damit sind Risiken<br />

verbunden, aber es gibt keine Alternative zur Digitalisierung.<br />

Im B2C-Handel, also dem Handel zwischen<br />

Unternehmen und Verbrauchern, ist<br />

die Digitalisierung weit vorangeschritten.<br />

Optisch ansprechende, komfortable und<br />

kundenorientierte Websites sind inzwischen<br />

eher Regel als Ausnahme, und wer online<br />

bestellt, kann darauf vertrauen, dass die<br />

Ware schnell und zuverlässig geliefert wird.<br />

Zudem glänzt der<br />

B2C-Handel in vielen<br />

Fällen mit zahlreichen<br />

kanalübergreifenden<br />

Optionen:<br />

Der Kunde hat<br />

die Möglichkeit,<br />

zwischen digitalem<br />

Raum und stationärem<br />

Geschäft zu wechseln und alle Vorteile<br />

von on- und offline auszuschöpfen.<br />

Und wie sieht es im B2B-Handel aus?<br />

Freundlich formuliert gibt es dort in puncto<br />

Digitalisierung Nachholbedarf. Das gilt<br />

weniger für die Geschäftsbeziehungen zwischen<br />

Branchenriesen: Ein Konzern wie<br />

BMW beispielsweise wickelt Bestellungen<br />

mit großen Zulieferern schon heute schnell<br />

und effizient über das Netz ab. Anders ist<br />

der Alltag bei kleinen und mittelgroßen<br />

Unternehmen. Hier dominiert im Kundenkontakt<br />

nach wie vor das persönliche Miteinander.<br />

Bestellungen werden noch sehr<br />

häufig über analoge Mittel abgewickelt. In<br />

einer Umfrage des Beratungs- und Forschungsinstituts<br />

ibi research und des E-Commerce-Spezialisten<br />

Votum gaben vor einiger<br />

Zeit 45 % der Befragten an, ihre Order<br />

»<br />

Wer meint, dass die traditionelle<br />

Form der Kundenbeziehung<br />

ausreicht, wird es in den nächsten<br />

Jahren schwer haben.<br />

schriftlich via Fax oder Bestellkarte abzugeben.<br />

Auch die telefonische Bestellung sowie<br />

der stationäre Handel wurden von einem<br />

Drittel der Befragten häufig genutzt. Doch<br />

die Digitalisierung schreitet auch im B2B-<br />

Bereich voran. Die Beteiligten erwarten im<br />

Kontakt mit Businesskunden zunehmend<br />

den gleichen Service und Komfort, den sie<br />

von privaten Bestellungen<br />

bei Amazon<br />

& Co. kennen. Zu -<br />

dem hören Mittelständler,<br />

die heute<br />

noch vornehmlich<br />

auf Fax, Kataloge<br />

und Außendienst<br />

setzen, von allen<br />

Seiten: Wenn Du bei der Digitalisierung nicht<br />

mitmachst, wirst Du bald abseits stehen. Das<br />

erhöht den Druck, etwas zu unternehmen.<br />

Aber wie fange ich an? Das fragen sich<br />

die Verantwortlichen in vielen Unternehmen.<br />

Experten raten: bei den Mitarbeitern!<br />

Gerade in traditionellen Branchen ist es häufig<br />

nicht einfach, die Belegschaft für digitale<br />

Lösungen zu begeistern. Auf der anderen<br />

Seite macht ein B2B-Shop aber nur Sinn,<br />

wenn die Mitarbeiter voll mitziehen. Eine<br />

Hürde ist auch die Technologie. Es gibt viele<br />

mögliche Lösungen, da fällt die Orientierung<br />

schwer. Ohne professionelle Berater,<br />

die nicht nur Expertise im B2C-Handel besitzen,<br />

sondern sich auch im Handel zwischen<br />

Unternehmen auskennen, geht es nicht. Sie<br />

können auch helfen, die richtige Balance<br />

zwischen Emotionen und Effizienz zu finden.<br />

B2B-Shopping ist »Arbeit« – da darf<br />

das Kauferlebnis durchaus nüchterner sein<br />

als beim Online-Kauf vom heimischen Sofa.<br />

Geschäftskunden erwarten vor allem eine<br />

detaillierte Beschreibung der Produkte.<br />

Gleichwohl: Ganz ohne Emotionen sollte es<br />

im Online-Handel zwischen Unternehmen<br />

auch nicht zugehen.<br />

Besondere Herausforderungen stecken im<br />

Umgang mit Zahlungsrisiken. Denn anders<br />

als im Geschäft mit Endkunden, wo häufig<br />

per Kreditkarte oder Paypal bezahlt wird, ist<br />

es im B2B-Business üblich, Waren auf Rechnung<br />

zu kaufen. Das heißt, ein Geschäftspartner<br />

liefert im Vertrauen auf spätere<br />

Bezahlung. Nach Analysen des Debitorenregisters<br />

Deutschland (DRD) sind je nach<br />

Branche Zahlungsziele zwischen 22 und 36<br />

Tagen üblich. B2B-Händler, die Online-Bestellungen<br />

nur für registrierte Bestandkunden<br />

zulassen, können das Risiko offener<br />

Rechnungen vergleichsweise gut einschätzen:<br />

Sie kennen die Besteller häufig schon<br />

sehr lange und können ihre Bonität recht<br />

treffsicher einschätzen.<br />

Anders ist die Situation, wenn der Online-<br />

Shop auch Neukunden offensteht. Zwar<br />

lassen sich so neue Zielgruppen erschließen,<br />

doch es besteht das Risiko, dass ein bis<br />

dahin noch nicht bekannter Besteller seine<br />

Rechnung nicht begleicht. Eine Lösung ist,<br />

Neukunden erst dann bestellen zu lassen,<br />

wenn sie sich zuvor registriert haben, um<br />

Zeit zu gewinnen und die Bonität zu prüfen.<br />

Je nach Ergebnis kann er Preise, Rabatte und<br />

Bestelllimits individuell anpassen oder auch<br />

eine Belieferung ablehnen. Andererseits<br />

wird es möglicherweise nicht jeder Kunde<br />

akzeptieren, zeitverzögert zu ordern. Notfalls<br />

muss der B2B-Händler einen zuverlässigen<br />

und seriösen Prozess für das Forderungsmanagement<br />

in Gang setzen, damit<br />

die Kunden bezahlen, aber Kunden bleiben.<br />

Fazit: Für traditionelle Mittelständler, die<br />

mittel- bis langfristige Kundenbeziehungen<br />

gewohnt sind, ist es hochkomplex, einen<br />

B2B-Shop zu installieren. Gleichwohl führt<br />

kein Weg daran vorbei. Denn wer nicht mit<br />

der Zeit geht, geht mit der Zeit. ber K<br />

(sm 170204516)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Neuer Internetauftritt<br />

Der Verlag Stahleisen und seine Fachzeit schriften<br />

präsentieren sich in neuer Optik<br />

www.stahleisen.de<br />

www.mpt-international.com<br />

www.stahlundeisen.de<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

Gerne beantworten wir Ihnen Fragen zu Bannerplatzierungen oder anderen Werbeformen.<br />

Nehmen Sie einfach Kontakt zu unserer kompetenten Anzeigenleitung auf:<br />

stahl und eisen / <strong>stahlmarkt</strong><br />

MPT International + Länderausgaben<br />

Sabine Dudek<br />

Sigrid Klinge<br />

Telefon: 0211 6707- 553 Telefon: 0211 6707- 552<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de E-Mail: sigrid.klinge@stahleisen.de<br />

Verlag Stahleisen GmbH · Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf


8 K Steel International<br />

Die US-Stahlbranche hat auf Trump gesetzt<br />

Nun muss der neue Präsident seine Versprechen einlösen<br />

New York (bln). »Der amerikanische Arbeiter hat dieses Land gebaut«,<br />

rief Donald Trump auf einer Dankeschön-Tour seinen Anhängern in Ohio,<br />

Indiana und anderswo im Rostgürtel des Landes zu, »und nun ist es an der<br />

Zeit, dass der amerikanische Arbeiter zum ersten Mal in Jahrzehnten eine<br />

Regierung bekommt, die ihm Rechnung trägt!«<br />

Trump ließ sich bereits vor seinem<br />

Amtsantritt als Super-Macher feiern, weil er<br />

in einem Werk in Indiana angeblich 1.100<br />

Arbeitsplätze rettete, die der Hersteller von<br />

Heizungs- und Kaltluftprodukten Carrier<br />

nach Mexiko verlegen wollte. Weil Carrier<br />

eine Tochter von United Technology ist, ein<br />

Konzern, der Großaufträge von der US-Regierung<br />

bekommt, setzte Trump das United-<br />

Technology-Management unter<br />

Druck und erreichte eine Konzession,<br />

die am Ende nur etwa<br />

730 Jobs für eine unbestimmte<br />

Frist betraf.<br />

Zum Ende des Wahlkampfes<br />

hatte sich Trump in einer Fernsehanzeige<br />

als »Man of Steel« und als Milliardär<br />

in Blauleinen präsentiert. Nicht nur<br />

für führende Manager im Stahlsektor be -<br />

deutete der »Man of Steel«- Slogan eine<br />

Pro-Business-Politik.<br />

Trump lässt die Stahlaktien steigen<br />

Nirgends war die Stimmung gehobener als<br />

in den Chefetagen der Stahlunternehmen,<br />

wo sich die ersten positiven Anzeichen in<br />

den Tagen nach der Novemberwahl in den<br />

folgenden Wochen verstärkten. Im Monat<br />

nach den Präsidentschaftswahlen stiegen die<br />

Stahlaktien so steil an, dass eine Reihe von<br />

Top-Managern einen Teil ihrer Aktienpakete<br />

verkaufte. Der Aktienpreis von U.S. Steel<br />

kletterte beispielsweise von 21 USD vor den<br />

Wahlen auf 35 USD einen Monat nach dem<br />

Wahltag. Für Mario Longhi, Boss der<br />

U.S. Steel Corporation, war bereits der<br />

32,25-USD-Preis verlockend genug, 277.000<br />

Anteile für 8,9 Mill. USD zu verkaufen.<br />

Longhi erregte Aufsehen, als er in einem<br />

Interview die Wiedereinstellung von 10.000<br />

Stahlarbeitern in Aussicht stellte, danach<br />

jedoch klarstellte, dass diese Prognose für<br />

die gesamte Stahlindustrie gemeint war,<br />

nicht für U.S. Steel allein. Doch sein Unternehmen,<br />

so Longhi, erwartete von der<br />

Trump-Administration günstigere Steuergesetze,<br />

massive Investitionen in die Infrastruktur,<br />

weniger strikte Regierungsregulierung<br />

und eine wirtschaftliche Wachstumsrate von<br />

»<br />

Zum Ende des Wahlkampfes hatte sich Trump<br />

in einer Fernsehanzeige als »Man of Steel«<br />

und als Milliardär in Blauleinen präsentiert.<br />

mindestens 3,5 %. Als Folgen solcher Entwicklungen<br />

nannte Longhi größere Unternehmensinvestitionen<br />

und mehr Arbeitsplätze.<br />

Auch Wall-Street-Analysten beurteilten<br />

den Stahlmarkt unter der Trump-Präsidentschaft<br />

günstiger als vor dem Wahltag.<br />

»<br />

Noch bevor Trump ins Weiße Haus einzog,<br />

waren die Stahlpreise angestiegen.<br />

Morgan Stanley beispielsweise stellte einen<br />

Anstieg des Stahleinsatzes um 20 % in den<br />

kommenden fünf Jahren in Aussicht und<br />

eine eventuelle Kapazitätsauslastung von<br />

90 %.<br />

Noch bevor Trump ins Weiße Haus einzog,<br />

stiegen Stahlpreise an – in der Erwartung,<br />

dass sich höhere Preise im neuen Jahr be -<br />

haupten würden. Stahlkäufer fanden weniger<br />

Importprodukte zu interessanten Preisen.<br />

Stahl-Service-Center, die ihre Lager abgebaut<br />

hatten, begannen mit der Aufstockung<br />

ihrer Bestände – alles in dem Glauben an<br />

einen Aufwind im Stahlsektor und in der<br />

Gesamtwirtschaft. Für manche Beobachter<br />

waren jedoch erfolgreiche Handelsbeschwerden<br />

im letzten Jahr der Obama-Administration,<br />

und nicht die kommende<br />

Trump-Präsidentschaft, für sinkende Importe<br />

und steigende Inlandpreise verantwortlich.<br />

Neuer US-Handelsminister ist ein<br />

milliardenschwerer Stahlmann<br />

Was den Stahlsektor betraf, gehörten zwei<br />

einflussreiche Männer zum engsten Beraterkreis,<br />

mit dem sich Trump im Vorfeld seiner<br />

Präsidentschaft umgab: Dan DiMicco, der<br />

frühere Chairman und CEO der Nucor Corporation,<br />

und der Investment-Zar Wilbur<br />

Ross.<br />

DiMicco erklärte seine Unterstützung für<br />

Trump zu einem Zeitpunkt, als kaum jemand<br />

dem Bauunternehmer und Reality-Show-<br />

Star eine Chance gab. DiMicco setzte sich,<br />

als Nucor Chef und auch später, jahrzehntelang<br />

in Washington und anderswo für die<br />

Interessen der Stahlindustrie ein, insbesondere<br />

für effektive Protektion vor unfairen<br />

Importen. Nach Trumps Wahlsieg ließ er<br />

durchblicken, dass er sich für den Posten des<br />

US-Handelsbeauftragten interessierte. Ob<br />

formell Mitglied der Trump-Administration<br />

oder nicht, DiMicco hat das Ohr des Präsidenten<br />

und wird ein wichtiges<br />

Wort mit reden, wenn Entscheidungen<br />

fallen, die die Stahlindustrie<br />

betreffen. Chinas Handelsgebaren,<br />

das auch Trump<br />

vor und nach seinem Wahlsieg<br />

wiederholt angriff, wird von DiMicco scharf<br />

kritisiert.<br />

Wilbur Ross, den Trump als Handelsminister<br />

wählte, hat spezielle Erfahrungen im<br />

Stahlsektor, wo er ein Vermögen mit der<br />

Konsolidierung bankrotter Stahlunternehmen<br />

verdiente. Der Multimilliardär Ross griff<br />

zu, als in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts<br />

30 Stahlunternehmen im Land bankrott<br />

gingen, damals als Ergebnis einer tiefen<br />

Rezession und einer Importwelle von Billig-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Steel International K 9<br />

stahl. Die von Ross gegründete International<br />

Steel Group (ISG) erwarb eine Reihe dieser<br />

bankrotten Stahlunternehmen, darunter<br />

Bethlehem Steel, Acme Steel und LTV Steel.<br />

Um den Kern dieser Produktionsstätten zu<br />

retten, reduzierte ISG die Belegschaften,<br />

Löhne, Pensionen, Krankenversicherungsleistungen,<br />

etc. drastisch. Als Ross die ISG<br />

an ArcelorMittal für 4,5 Mrd. USD verkaufte,<br />

betrug sein Gewinn schätzungsweise<br />

300 Mill. USD.<br />

Im Stahlsektor gilt Ross als ein Kenner der<br />

Branche, von dem sich sowohl Unternehmensmanager<br />

als auch führende Leute in<br />

der Stahlarbeitergewerkschaft Verständnis<br />

für die von Billigeinfuhren verursachten<br />

Schäden erwarten. Mit anderen Worten, im<br />

Stahlsektor setzt man darauf, dass unter der<br />

Führung von Wilbur Ross das US-Handelsministerium<br />

und die International Trade<br />

Commission, eine Behörde der US-Regierung,<br />

den Kampf gegen unfaire Stahlimporte<br />

mit höheren Strafzöllen als Waffe verschärfen<br />

werden.<br />

(sm 170204563) K<br />

L STEEL TICKER<br />

HOHES ANGEBOT AN<br />

NICHTROSTENDEM STAHL<br />

Brüssel. In den ersten neun Monaten des Jahres<br />

2016 wurden mit 33,6 Mill. t weltweit 7 % mehr<br />

nichtrostender Stahl als im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres erzeugt. Angaben des International<br />

Stainless Steel Forum (ISSF) zufolge stieg das<br />

Angebot in allen Regionen der Welt. Einzige Ausnahme<br />

bilden Mittel- und Osteuropa. Dort sank<br />

die Erzeugung um 4,6 %. Chinas Stahlerzeuger<br />

erreichten mit 11,4 % den größten Zuwachs. Es<br />

folgen die anderen asiatischen Unternehmen mit<br />

plus 4,2 % und die Anbieter der Region Amerika<br />

mit einem Anstieg um 1,5 %. In der Region Westeuropa/Afrika<br />

ergab sich eine Erhöhung um<br />

0,4 %. K<br />

kibi/ws(Jp)/SE/ (sm 170204578)<br />

THAINOX MODERNISIERT<br />

DRESSIERWALZWERK<br />

Rayong. Innerhalb von zehn Tagen installierte<br />

GE Energy Connection einen neuen Antrieb in das<br />

Dressierwalzwerk von Thainox. Die Posco-Tochter<br />

arbeitete bislang noch mit der Erstausrüstung des<br />

Jahres 1993. Nun kann der Stahlerzeuger die<br />

Kapazität erhöhen und profitiert zudem von vereinfachten<br />

Wartungsarbeiten, die sich positiv auf<br />

die Effizienz der Anlage auswirken. Die innovative<br />

Technik erhöht aber auch die Qualität der kaltgewalzten<br />

Bänder und steigert die Produktivität, die<br />

Verfügbarkeit und die Zuverlässigkeit.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170204544)<br />

NEUER ONLINE-WORKSHOP FÜR<br />

KFZ-WERKSTOFFINGENIEURE<br />

Brüssel. Auf der Suche nach neuen Werkstoffen<br />

und Formen können Kfz-Ingenieure und -Entwickler<br />

ein neues Angebot der World Steel<br />

Association wahrnehmen. Die Internetplattform<br />

www.steeluniversity.org stellt ihnen das kostenlose<br />

Modul Design Advisor zur Überprüfung von<br />

Simulationsmodellen zur Verfügung. Dank der<br />

schnellen und akkuraten Auswertung können<br />

Ingenieure die Auswirkungen ihrer Ideen auf den<br />

Lebenszyklus des Produktes, die Umwelt und die<br />

gesamte Kreislaufwirtschaft erkennen. K<br />

kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 170204504)<br />

Verfügbarkeit ist unsere Sache.<br />

www.universal-stahl.com<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />

Hauptsitz Neuss<br />

Duisburger Straße 26, 41460 Neuss<br />

Tel.: +49 2131 185-0<br />

Fax: +49 2131 185-444<br />

info@universal-stahl.com<br />

Hannover Tel.: +49 511 21996-0<br />

Nürnberg Tel.: +49 911 37751-0<br />

Stuttgart Tel.: +49 711 34215-0<br />

Zwickau Tel.: +49 375 35380-0


WIR sind mit Ihnen<br />

auf Augenhöhe.<br />

Auch auf 100 Metern.<br />

Marcel Groth, Kundenberater für Wolffkran<br />

„Höher, weiter, stärker: Baukräne erreichen heutzutage gern mal<br />

100 m Höhe, 80 m Ausladung und eine Tragfähigkeit von 60 t.<br />

Solche Dimensionen stellen Hersteller vor enorme statische Herausforderungen.<br />

Wir stehen unseren Kunden im Konstruktions- und<br />

Maschinenbau mit Rat und Tat zur Seite – von der lasergesteuerten<br />

Vorfertigung der Bauteile bis zur standfesten Expertise in der Materialberatung.<br />

Was unsere Partner davon haben? Die Konzentration auf<br />

ihr Kerngeschäft und eine Effizienzsteigerung im Produktionsprozess.“<br />

www.kloecknerdeutschland.de<br />

DIE ZULIEFERMESSE<br />

07. – 10. März 2017<br />

Leipzig, Halle 4, Stand D46<br />

WIR MACHEN DEN MEHRWERT.


12 K Steel International<br />

Globaler Tausendsassa<br />

Liberty House Group verjüngt britische Stahlindustrie<br />

London. Executive Chairman Sanjeev Gupta hat sein Herz an die britische<br />

Stahlindustrie verloren. Er will technisch hochwertige Produkte aus lokal<br />

erzeugtem Stahl herstellen. Seine Unternehmensgruppe brachte bereits<br />

frischen Wind in veraltete Strukturen und erweckte 20 totgesagte Betriebe<br />

auf der Insel zu neuem Leben.<br />

Der in Indien geborene Industrielle verfolgt<br />

klare Vorstellungen, die er unter anderem<br />

mit seiner Greensteel-Strategie verwirklicht.<br />

Gupta möchte die britische Stahlindustrie<br />

wieder auf eigene Beine stellen und die<br />

Abhängigkeit von Importen, wie beispielsweise<br />

Eisenerz und Kohle, reduzieren. So<br />

investiert er viel Zeit und Geld, um eine<br />

international wettbewerbsfähige Industrie<br />

zu kreieren, die mit Strom aus erneuerbaren<br />

Energien Stahlschrott<br />

schmilzt und<br />

weltweit gefragte<br />

Erzeugnisse fertigt.<br />

Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, arbeitet<br />

der Wirtschaftswissenschaftler<br />

und Manager eng mit der<br />

Simec-Gruppe seines Vaters zusammen, die<br />

ihr Kerngeschäft im Energie- und Rohstoffbereich<br />

hat. Sanjeev Gupta setzt sich vor<br />

allem für die Entwicklung regenerativer<br />

Energieerzeugungsprozesse ein, beispielsweise<br />

für den Bau des Gezeitenkraftwerkes<br />

Swansea Bay an der Südküste von Wales.<br />

Dieses Werk könnte die britischen Stahlunternehmen<br />

künftig mit Strom versorgen. Die<br />

Familie Gupta ist einer der wichtigen Projektinvestoren.<br />

Gründung vor 25 Jahren<br />

Den Grundstein für sein erfolgreiches Wirken<br />

legte Sanjeev Gupta bereits als Student<br />

der Universität Cambridge. Dort gründete<br />

er 1992 das Handelsunternehmen Liberty<br />

House und legte den Fokus auf die Regionen<br />

Afrika und Asien. Heute managt Gupta<br />

ein multinationales Handels- und Industrieunternehmen<br />

mit einem Jahresumsatz von<br />

4,3 Mrd. USD und 3.000 Beschäftigten. Die<br />

Liberty House Group ist Teil der familieneigenen<br />

GFG Alliance, der Gupta als Chief<br />

Executive Officer vorsteht. Außerdem gehören<br />

Simec und GFA Investments zu diesem<br />

Verbund, der in den Bereichen Industrie,<br />

Energie, Schifffahrt und Rohstoffen in 30<br />

Ländern pro Jahr rd. 7 Mrd. britische Pfund<br />

umsetzt.<br />

Die Liberty House Group unterhält Verwaltungssitze<br />

in London, Dubai, Singapur<br />

»<br />

Die Liberty House Group ist weltweit in 30 Ländern<br />

vertreten und hat zuletzt mit rd. 3.000 Mitarbeitern<br />

4,3 Mrd. USD umgesetzt.<br />

und Hongkong. Sie verfügt über Produktionsstätten<br />

in Europa, Afrika, Australien,<br />

Nordamerika sowie im Mittleren und im<br />

Fernen Osten. Kerngeschäft des schnell<br />

wachsenden Unternehmens mit Verkaufsniederlassungen<br />

in 30 Ländern ist der Handel<br />

mit Metallen, die Erzeugung von Stahl<br />

und technisch anspruchsvollen Produkten<br />

sowie das Bereitstellen von Serviceleistungen<br />

entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Liberty House ist nach Angaben ihres<br />

Gründers eine integrierte Gruppe, deren<br />

Töchter eigenständig arbeiten. In den vergangenen<br />

25 Jahren erweiterte die Gruppe<br />

ihr Portfolio kontinuierlich. Zunächst handelte<br />

sie nur mit Eisen- und Nichteisenmetallen,<br />

Kohle und anderen Rohstoffen<br />

und stellte sie außenstehenden Kunden<br />

oder unternehmenseigenen Gesellschaften<br />

zur Verfügung. Mittlerweile wird der selbsterzeugte<br />

Stahl in eigenen Werken zu Warmbändern,<br />

Rohren und Langprodukten weiterverarbeitet.<br />

Aus ihnen entstehen Rohre<br />

für die Automobilindustrie, Bremssysteme<br />

für den Motorsport und Präzisionsbandstähle<br />

für diverse Anwendungen.<br />

Sanjeev Gupta möchte einen Konzern<br />

schaffen, der international tätig ist, nachhaltig<br />

wirtschaftet, keinen zyklischen Schwankungen<br />

unterliegt sowie Verantwortung für<br />

die Umwelt und die Gemeinschaft übernimmt.<br />

Zukäufe gegen den Trend<br />

Seit dem Jahr 2013 engagiert sich der Vater<br />

dreier Kinder besonders für die Rettung und<br />

Wiederbelebung wichtiger Stahl-, Energieund<br />

Industrieprodukterzeugungsanlagen in<br />

Großbritannien. Entgegen landläufiger Meinung<br />

glaubt er nicht an das Sterben der<br />

heimischen Industrie, erwarb rd. 20 Unternehmen<br />

und sicherte mehr als 2.000 Ar -<br />

beitsplätze.<br />

Im November startete Gupta exklusive<br />

Verhandlungen mit Tata Steel über den Kauf<br />

des britischen Spezialstahlgeschäftes. Hierzu<br />

gehören unter anderem die Standorte<br />

Rotherham und Stocksbridge sowie zwei<br />

Service-Center in China. 1.700 Beschäftigte<br />

fertigen Stahlerzeugnisse für die Luftfahrt-,<br />

Auto-, Öl- und Gasindustrie.<br />

Bereits im Frühjahr 2016 erwarb Liberty<br />

House von Tata Steel zwei Stahlwerke in<br />

Schottland. Außerdem ließ die Gruppe<br />

jüngst das Stahlwerk im südwalisischen<br />

Tredegar wieder anlaufen, das sie Ende<br />

2015 von der Caparo Industries Group<br />

erworben hatte.<br />

Im Dezember 2016 schloss Liberty House<br />

den Kauf der in London ansässigen Bank<br />

Tungsten ab. Sie kümmert sich künftig unter<br />

dem neuen Namen Wyelands Bank um die<br />

Finanzierung von Erzeugungs- und Handelsgeschäften<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen.<br />

Auch in den kommenden Jahren will Gupta<br />

in Großbritannien und anderswo weiter<br />

wachsen. So gab er ein Gebot für die Stahlund<br />

Eisenerzkapazitäten des australischen<br />

Stahl- und Rohstoffproduzenten Arrium ab.<br />

Der Einstieg ins Metallrecycling ist bereits<br />

gelungen. Liberty Metal Recycling wird<br />

Stahlschrott und Altmetalle in Großbritannien,<br />

den USA und auf dem europäischen<br />

Kontinent sammeln und aufbereiten. Der in<br />

Großbritannien anfallende Schrott ist für die<br />

eigenen Elektrostahlwerke bestimmt. K<br />

(sm 170204427)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Steel International K 13<br />

EUROMETAL mobilisiert alle Kräfte<br />

Luxemburg. Der europäische Verband der Stahl- und Metallhändler (EUROMETAL) konzentriert sich<br />

im laufenden Jahr auf zwei wichtige Ziele.<br />

Während der Jahresversammlung am<br />

1. Dezember 2016 nannte EUROMETAL-Präsident<br />

Dr. Jens Lauber die beiden wichtigsten<br />

Herausforderungen für das laufende Jahr.<br />

Zum einen müssen Stahlhändler und Stahl-<br />

Service-Center neue Wertschöpfungsmöglichkeiten<br />

entwickeln. Zum anderen sollten sich<br />

alle Mitglieder mit der Digita lisierung beschäftigen.<br />

Um diese Ziele zu erreichen und den<br />

Unternehmen Wachstum zu ermöglichen,<br />

wollen die nationalen Verbände mit dem<br />

europäischen Dachverband eng zusammenarbeiten<br />

und ihre Ressourcen ausschöpfen. Im<br />

Fokus der Bemühungen stehen vor allem die<br />

kleinen und mittleren Unternehmen.<br />

Gegenwärtig zählt EUROMETAL 1.700<br />

Mitglieder aus dem Stahl- und Metallhandel.<br />

Hierzu gehören auch 19 nationale Interessenverbände.<br />

Im vergangenen Jahr er -<br />

weiterte der Dachverband seinen Einfluss<br />

auf Litauen (BRGroup), Luxemburg (Marinho<br />

Steel Trading) und Rumänien (Ardimet).<br />

Im Jahr 2016 organisierte der Verband<br />

diverse Arbeitsgruppen, Veranstaltungen und<br />

Treffen und setzte sich in der politischen Diskussion<br />

für die Interessen seiner Mitglieder<br />

ein. Außerdem erstellte er Marktanalysen und<br />

Benchmarks, vor allem zu den wirtschaftlichen<br />

Aussichten des Stahlhandels und der<br />

Stahl-Service-Center im In- und Ausland. Alle<br />

regionalen Arbeitsgruppen hielten engen<br />

Kontakt zu den nationalen Verbänden.<br />

Außerdem schuf EUROMETAL eine neue<br />

internetbasierte Wissensplattform, die Mitgliedern<br />

auf der Seite www.<br />

eurometal.net zur Verfügung<br />

steht. Auch das Management<br />

des Verbandes wurde 2016<br />

komplettiert und weist nun keine offenen<br />

Positionen mehr auf.<br />

Im laufenden Geschäftsjahr will EURO-<br />

METAL auf allen Ebenen des europäischen<br />

Stahlhandels ethische Richtlinien verbindlich<br />

einführen. Außerdem soll die Lobbyarbeit<br />

uneingeschränkt fortgesetzt werden. Die<br />

Treffen der Arbeitsgruppen sind bereits terminiert,<br />

ebenso die Ziele für umfassende<br />

Marktbeobachtungen. Wichtigster Termin<br />

ist der EUROMETAL World Steel Distribution<br />

& SSC Summit vom 10. bis zum 12. Mai<br />

2017 in Düsseldorf.<br />

www.eurometal.net (sm 170204557) K<br />

/<br />

<br />

1. EUROMETAL World Steel Distribution & SSC Summit 2017<br />

Referate und Diskussionen über die Herausforderungen<br />

und Chancen des globalen Stahlhandels<br />

stehen vom 10. bis zum 12. Mai 2017 in Düsseldorf<br />

im Mittelpunkt. EUROMETAL, der europäische<br />

Verband für die Distribution von Stahl, Rohr<br />

und Metall, lädt Erzeuger, Weiterverarbeiter,<br />

Stahl-Service-Center, Händler, Kunden, Logistiker<br />

und Finanziers zum intensiven Erfahrungsaustausch<br />

über Handelsbeschränkungen, Überkapazitäten,<br />

Überangebote, Geschäftsmodelle<br />

und Digitalisierung. worldsteel-Generaldirektor<br />

Edwin Basson<br />

eröffnet die Konferenz. Weitere<br />

Redner stammen aus den Unternehmen<br />

ArcelorMittal, British Steel,<br />

Salzgitter, Tata Steel, MacroMetal,<br />

Gonvarri, CRU sowie HSBC Trinkaus<br />

& Burkhardt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

/<br />

www.eurometal.net/summit 2017<br />

L STEEL TICKER<br />

EUROPAS STAHLHANDEL BERAPPELT SICH<br />

Brüssel. Im November 2016 stieg die Nachfrage nach Flachstählen in der Europäischen<br />

Union. Die Flachstahl-Service-Center verzeichneten im Vergleich zum Vorjahrjahresmonat<br />

eine Zunahme um 4 %, teilte EUROMETAL, der europäische Verband für die Distribution<br />

von Stahl, Rohr und Metall, mit. In den ersten elf Monaten ergibt sich im Jahresvergleich<br />

ein Plus von 1,4 %. Die auf Flachstähle spezialisierten Stahl-Service-Center lagerten Ende<br />

November 2016 Produkte für 62 Verkaufstage. Ein Jahr zuvor reichte der Vorrat für 63 Tage.<br />

Auch die nicht spezialisierten Stahlhändler spürten im November 2016 eine Belebung<br />

des Geschäftes. Nur Rohre und nichtrostende Stähle waren davon ausgenommen. Der<br />

Absatz stieg im Jahresvergleich um 0,1 %. Die Lagerbestände reduzierten sich auf ein<br />

Volumen für 69 Verkaufstage nach 72 Tagen im November 2015.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong><br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170204596)


14 Stahlstandort Deutschland<br />

Fragile Erholung der Stahlkonjunktur<br />

Unsicherheiten gefährden die Lage in Deutschland<br />

Düsseldorf. »Globale Überkapazitäten, Dumpingstahl aus China und<br />

anderen Ländern und die industriefeindliche Politik beim europäischen<br />

Emissionsrechtehandel bedrohen weiterhin die Substanz unserer<br />

Stahlindustrie.« Das sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl, zum Jahresbeginn über die Stahlkonjunktur 2017.<br />

»Ein zentrales Risiko sehen wir darin,<br />

dass sich protektionistische Tendenzen auf<br />

den globalen Stahlmärkten noch weiter ausbreiten«,<br />

erläuterte er. Die Stahlmengenkonjunktur<br />

in Deutschland habe sich in den vergangenen<br />

Monaten stabilisiert. Dafür sprechen<br />

die gestiegenen Auftragseingänge.<br />

Außerdem befinden sich die Stahl verarbeitenden<br />

Wirtschaftszweige in Deutschland<br />

trotz schwacher Weltkonjunktur in einer<br />

robusten Verfassung. Vor diesem Hintergrund<br />

dürfte die Rohstahlproduktion im laufenden<br />

Jahr leicht um rd. 1 % auf 42,7 Mill. t<br />

zulegen, so die Prognose aus der WV Stahl.<br />

Dennoch könne man keine Entwarnung für<br />

die unverändert bedrohliche Lage der Stahlindustrie<br />

in Deutschland geben.<br />

Indirekte Stahlexporte aus Deutschland<br />

in Mill. t Walzstahlgewicht<br />

Die globale Strukturkrise beim Stahl sei weiter<br />

ungelöst. Dies zeige sich deutlich an der<br />

weltweit niedrigen Kapazitätsauslastung,<br />

die trotz konjunktureller Stabilisierung im<br />

vergangenen Jahr bei 71 % »nahe historischen<br />

Tiefständen« liegen. Auch für dieses<br />

Jahr sei keine wesentliche Besserung zu er -<br />

warten.<br />

Im Mittelpunkt der Strukturkrise beim<br />

Stahl steht weiterhin China: Die chinesische<br />

Regierung hat ihre Bemühungen zwar intensiviert,<br />

jedoch dürfte sich der überwiegende<br />

Teil des Kapazitätsabbaus im Jahr 2016 auf<br />

solche Anlagen beziehen, die bereits stillgelegt<br />

waren. Zudem bleiben die chinesischen<br />

Überkapazitäten mit rd. 360 Mill. t weiterhin<br />

auf extrem hohem Niveau.<br />

Vereinigtes Königreich 2,7<br />

USA<br />

Frankreich<br />

Polen<br />

China<br />

Niederlande<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Spanien<br />

Tschechische Republik<br />

1,2<br />

1,2<br />

1,3<br />

1,4<br />

1,6<br />

1,6<br />

1,7<br />

2,3<br />

2,5<br />

Gesamt:<br />

32 Mill. t 2016<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Dies erkläre, warum die chinesischen Ex -<br />

porte trotz zunehmenden internationalen<br />

Drucks im vergangenen Jahr kaum gesunken<br />

seien. Die WV Stahl schätzt, dass die<br />

Überkapazitäten in der chinesischen Stahlindustrie<br />

auch 2020 noch deutlich über der<br />

300-Mill.-t-Marke liegen werden.<br />

»Protektionismus ist die falsche Antwort<br />

auf die Herausforderungen für die globale<br />

Stahlindustrie«, betonte Kerkhoff. Spielräume<br />

für Schutzmaßnahmen sehe die Stahlindustrie<br />

nur dann, wenn diese WTO-konform<br />

ausgestaltet seien. Daher seien Antidumping-<br />

oder Antisubventionsmaßnahmen<br />

lediglich ein Korrektiv und kein Protektionismus.<br />

Wachsende Unsicherheiten gehen<br />

nach Ansicht der WV Stahl von einer möglichen<br />

Hinwendung zu einer stärker protektionistischen<br />

Handelspolitik in der Welt aus.<br />

Viele Länder haben inzwischen Barrieren im<br />

Stahlbereich aufgebaut, wobei die USA<br />

besonders im Fokus stehen. Deutschlands<br />

Außenhandel ist mit den USA im Stahlbereich<br />

besonders verflochten: Die USA stehen<br />

mit 700.000 t für rd. ein Viertel der deutschen<br />

Stahlexporte außerhalb der EU. Nach<br />

Großbritannien sind die USA auch größter<br />

Abnehmer von stahlintensiven Gütern aus<br />

Deutschland. Diese indirekten Stahlexporte<br />

übersteigen mit 2,5 Mill. t die direkten Stahleinlieferungen<br />

um mehr als das Dreifache.<br />

Hinzu kommt, dass die Vereinigten Staaten<br />

mit 31 Mill. t die mit Abstand größten<br />

Stahlmengen importieren, wobei rd. 30 %<br />

der Einfuhren auf Lieferungen aus dem NAF-<br />

TA-Raum bzw. aus Asien fallen. Eine handelspolitische<br />

Konfrontation mit diesen Ländern<br />

berge daher die Gefahr einer erheblichen<br />

Handelsumlenkung in die offenen und<br />

ungeschützten Märkte. Die EU müsse daher<br />

ihr eigenes handelspolitisches Instrumentarium<br />

schärfen.<br />

Durch den Regierungswechsel in den USA<br />

seien gleiche Bedingungen beim Emissionsrechtehandel<br />

in weite Ferne gerückt. Dem<br />

müsse auch die europäische Politik Rechnung<br />

tragen und in Brüssel bei der Überarbeitung<br />

des Emissionsrechtehandels für die<br />

Zeit ab 2021 weitere Belastungen für die<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlstandort Deutschland K 15<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

(Mill. t, gleitender 12-Monatsdurchschnitt, annualisiert)<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

2015: 42,7 Mill. t (–1%)<br />

2016: –1%<br />

4. Quartal 2016: –0,3%<br />

30<br />

25<br />

45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9 42,7 42,1<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

Quelle: WV Stahl<br />

China: Stahlexporte 1) 2013–2016 2)<br />

Globale Stahlexporte (Mill. t)<br />

Rest der Welt<br />

China<br />

323<br />

359 368 361<br />

262<br />

266<br />

256<br />

251<br />

61<br />

93<br />

111<br />

109<br />

2013 2014 2015 2016<br />

1)<br />

Steel Mill Products<br />

2)<br />

hochgerechnet auf Basis 2016 1–10/11<br />

Quelle: Amtl. Außenhandelsstatistik, WV Stahl<br />

heimische Industrie vermeiden. Nach dem Plan der deutschen Bundesregierung<br />

sollten 10 % der effizientesten Anlagen eine zu 100 %<br />

freie Zuteilung von Zertifikaten erhalten. Unterstützt werde auch<br />

eine weitere Kompensation emissionshandelsbedingter Strompreissteigerungen.<br />

Wenn die deutsche Bundesregierung am 28. Fe -<br />

bruar im EU-Umweltrat Position bezieht, dürften keine Kompromisse<br />

zu Lasten der Industrie gemacht werden.<br />

(sm 170204613) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


16 Stahlstandort Deutschland<br />

Bei der sogenannten Zugmontage wurde auf dem<br />

Werksgelände von thyssenkrupp in Duisburg ein<br />

Kamin für die Reinigungsanlage aufgebaut. Diese<br />

wird, wenn sie im Frühjahr 2017 in Betrieb geht,<br />

die nach thyssenkrupp-Angaben weltweit größte<br />

Filteranlage für den Sinterprozess sein.<br />

(Foto: thyssenkrupp)<br />

100 Meter hoher Industriekamin mit<br />

Spezialkran aufgebaut<br />

Neue Filteranlage für den Sinterprozess<br />

Duisburg. Die Stahlsparte von thyssenkrupp hat mit dem Bau einer<br />

weiteren modernen Tuchfilteranlage begonnen. Diese wird künftig für eine<br />

zusätzliche Entstaubung sorgen und dadurch die Umweltsituation in<br />

Duisburg weiter verbessern.<br />

Die neue thyssenkrupp-Abgasreinigung<br />

am Standort Duisburg, nach Unternehmensangaben<br />

die weltweit größte Filteranlage<br />

für den Sinterprozess, soll im<br />

Frühjahr 2017 in Betrieb gehen. Ein Meilenstein<br />

auf dem Weg dorthin war die Errichtung<br />

eines fast 100 m hohen Kamins. In<br />

den Tagen zuvor war der insgesamt rd.<br />

400 t schwere Koloss in vier Bauteilen über<br />

den Wasserweg angeliefert worden. Ein<br />

Spezialkran half, den mit blauen Streifen<br />

farblich gestalteten Turm auf zubauen. »Die<br />

Zusammenarbeit mit dem Kaminhersteller,<br />

der Kranbaufirma und den Transportunternehmen<br />

hat so gut funktioniert, dass wir<br />

den Aufbau termingerecht und ohne große<br />

Schwierigkeiten umsetzen konnten«, er -<br />

klärte Henri Wetzling, für Verfahrenstechnik<br />

zuständiger Projektleiter bei thyssenkrupp<br />

in Duisburg. In den vergan genen Monaten<br />

waren schon einige Male Großkomponenten<br />

für die neue Entstaubungsanlage mit<br />

einem Gesamtgewicht von mehreren hundert<br />

Tonnen angeliefert worden. Diesmal<br />

wurde ein Kamin vom Emsland aus in vier<br />

Einzelteilen auf den Weg ge bracht. Aufgrund<br />

der Größe der Segmente mit einer<br />

Länge von jeweils 27 m und einem Durchmesser<br />

von fast 6 m war ein Transport über<br />

die Straße nicht möglich.<br />

Große Investition in<br />

den Umweltschutz<br />

Mit der modernen Tuchfilteranlage kann die<br />

Staubbelastung der Umwelt noch einmal verringert<br />

werden. Damit können fast 99,99 %<br />

des Sinterstaubs eingefangen werden, d. h.<br />

hinter den Filtern befindet sich wirklich saubere<br />

Luft und dementsprechend weniger<br />

Staub in Duisburg und Umgebung. Nach den<br />

guten Erfahrungen mit dem ersten Gewebefilter<br />

installiert die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />

nun Reinigungsanlagen mit derselben<br />

Technologie für die beiden anderen Sinterbänder.<br />

Die Errichtung der Anlage am größten<br />

Sinterband ist mit dem jetzt erfolgten<br />

Aufbau des Kamins einen wesentlichen<br />

Schritt vorangekommen. In die mit diesem<br />

Projekt verbundene, beträchtliche Verringerung<br />

der Staub-Emissionen investiert thyssenkrupp<br />

rd. 46 Mill. €. Zusätzlich soll bis zum<br />

Jahr 2020 auch der dritte Gewebefilter fertig<br />

sein.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com K<br />

/<br />

(sm 170204491)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlstandort Deutschland 17<br />

Investitionen in Eisenhüttenstadt<br />

Eisenhüttenstadt. ArcelorMittal hat erfolgreich die Neuzustellung (Instandsetzung)<br />

des Hochofens 5A abgeschlossen.<br />

Insgesamt hat der Konzern 40 Mill. € in<br />

Eisenhüttenstadt investiert. Nun versorgt<br />

der Hochofen das Stahlwerk wieder mit bis<br />

zu 5.000 t Roheisen pro Tag.<br />

In Zeiten, die von starken Unsicherheiten<br />

in der europäischen Energie- und Klimapolitik<br />

und Dumping-Importen aus Fernost<br />

geprägt sind, setzt ArcelorMittal damit ein<br />

Zeichen für den Standort mit seinen mehr<br />

als 2.700 Beschäftigten. Insbesondere die<br />

drohenden Zusatzkosten aus dem Emissionsrechtehandel<br />

bereiten dem Konzern<br />

jedoch weiterhin große Sorge. Brandenburgs<br />

Wirtschafts- und Energieminister<br />

Albrecht Gerber hat deshalb ArcelorMittal<br />

Eisenhüttenstadt besucht und sich Ende<br />

2016 vor Ort über die aktuelle Situation<br />

informiert.<br />

André Körner, Country Manager von<br />

ArcelorMittal Germany, erklärte: »Die Investitionen<br />

in Eisenhüttenstadt tragen dazu bei,<br />

den Standort für die nächsten Jahre technologisch<br />

zu modernisieren.<br />

In puncto Umwelt erfüllen wir höchste<br />

Standards. Allerdings bedroht die geplante<br />

Reform des EU-Emissionsrechtehandels<br />

massiv unsere Wettbewerbsfähigkeit. Hier<br />

sind wir darauf angewiesen, dass die Politik<br />

die Weichen richtig stellt – denn wir wollen<br />

weiter Stahl in Eisenhüttenstadt produzieren.«<br />

Albrecht Gerber kommentierte dazu:<br />

»Wir kennen und schätzen ArcelorMittal<br />

seit Langem als verlässlichen und verantwortungsbewussten<br />

Partner, der als einer der<br />

größten Arbeitgeber in der Region für<br />

Beschäftigung und Weiterentwicklung<br />

sorgt. Wir nehmen die Probleme und Herausforderungen<br />

der Stahlindustrie sehr<br />

ernst und setzen uns auch in Zukunft dafür<br />

ein, dass überzogene Auflagen und Dumping-Importe<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

heimischen Unter nehmen nicht beeinträchtigen.«<br />

Gerber dankt dem Unternehmen für<br />

die Investition in Eisenhüttenstadt: »Die<br />

Renovierung des Hochofens ist ein starkes<br />

Signal für die Stahlwerker und ihre Familien<br />

– und ein klares Bekenntnis zur Region.«<br />

Pierre Jacobs, CEO des Eisenhüttenstädter<br />

Werks, fasste zusammen: »Unser ›Fünfer‹<br />

gehört zu den modernsten und effektivsten<br />

Hochöfen. Trotzdem waren wir auch bei<br />

dieser Neuzustellung in der Lage, das bereits<br />

sehr hohe Niveau an Umweltschutztechnik<br />

weiter zu verbessern.«<br />

Im Rahmen der Investitionen wurde unter<br />

anderem der letzte offene Kühlkreislauf am<br />

Hochofen, die Panzerberieselung im Gestellbereich,<br />

durch einen geschlossenen Kühlkreislauf<br />

ersetzt. Dadurch wird der Wasserbedarf<br />

gesenkt, was deutlich zur Schonung<br />

von natürlichen Ressourcen beiträgt. Außerdem<br />

wurden die pneumatischen Bohrmaschinen<br />

durch hydraulische Geräte ersetzt<br />

und wassergekühlte Stichloch-Stopfmaschinen<br />

installiert.<br />

Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1997<br />

hatte der Ofen fast 29 Mill. t Roheisen er -<br />

schmolzen. Insgesamt war die Neuzustellung<br />

nach fast 20-jährigem Einsatz, der<br />

sogenannten Ofenreise, für alle Beteiligten<br />

eine große Herausforderung, die nach 72<br />

Tagen am 9. Dezember 2016 erfolgreich<br />

abgeschlossen wurde. Auf der Baustelle<br />

waren in Spitzenzeiten täglich bis zu 500<br />

Arbeiter von etwa 100 Firmen im Einsatz.<br />

Parallel zur Neuzustellung des Hochofens<br />

5A erfolgten im Jahr 2016 weitere umfangreiche<br />

Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />

im Unternehmen, wozu<br />

auch der Austausch des Abhitzekessels für<br />

den Konverter 1 im Stahlwerk gehörte.<br />

http://deutschland.arcelormittal.com<br />

/<br />

(sm 170204581)<br />

Der Inbegriff von Vielseitigkeit<br />

PFEIFER-Tragklemme KL<br />

Mehr Informationen zur neuen<br />

PFEIFER-Tragklemme KL unter<br />

www.pfeifer.info/klemme-kl<br />

PFEIFER<br />

Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

www.pfeifer.info<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


18 K Branchenberichte<br />

Autoindustrie will Zukunftsthemen<br />

offensiv angehen<br />

Stabiler deutscher Markt auch für 2017 in Sicht<br />

Berlin. Die deutsche Autoindustrie steht vor schweren Aufgaben.<br />

Verbandspräsident Wissmann gibt sich zuversichtlich, dass die exportstarke<br />

Branche die Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen hat.<br />

Die Herausforderungen für die Autoindustrie<br />

sind enorm. Digitalisierung, Elektromobilität<br />

und damit einhergehend autonomes<br />

Fahren und völlig neue Dienstleistungen<br />

sind die Stichworte. Nur scheinbar ist<br />

dies die Welt von morgen, denn begonnen<br />

hat sie längst. Automobile: das sind in<br />

durchaus absehbarer Zeit elektrisch angetriebene,<br />

mit ihrer Umwelt und ihren Artgenossen<br />

digital vernetzte Produkte, die selbst<br />

fahren und sich selbst kontrollieren. Der<br />

Autobranche könnte die Disruption drohen.<br />

Sie könnte mit ihrer<br />

traditionellen Technologie<br />

künftig vollständig<br />

verdrängt<br />

sein durch Innovation<br />

von fremder Seite<br />

– zerrissen also,<br />

englisch disrupted.<br />

Diese digitale Innovation<br />

war der Autoindustrie bis vor einigen<br />

Jahren in weiten Teilen eher suspekt. Sie<br />

passte nicht zu ihrem Selbstverständnis.<br />

Inzwischen ist erkennbar, dass die Autohersteller<br />

wohl oder übel in diese neue Welt<br />

mit deren nicht nur neuen Technologien,<br />

sondern auch neuen Denkweisen und Führungskulturen,<br />

eingetaucht sind – und auch<br />

eintauchen mussten, wollen sie nicht von<br />

Apple und Google abgelöst werden. Die<br />

deutschen Autokonzerne, die mit ihren Premiumprodukten<br />

eine führende Position<br />

weltweit zu verteidigen haben, sind allesamt<br />

mitten im Umbruch. Hohe Milliardenbeträge<br />

sind verfügbar, um nicht den Anschluss zu<br />

verlieren, um den Prozess mitzugestalten<br />

und schließlich in dessen weiteren Verlauf<br />

wieder eine Art Oberhoheit wie bisher zu<br />

gewinnen. Ein harter Weg – darin sind sich<br />

die Beteiligten einig. Niemand weiß, in welchem<br />

Ausmaß Arbeitsplätze bedroht sind,<br />

wie sich die Zulieferer und darunter insbesondere<br />

der Mittelstand behaupten kann.<br />

Bisher ist bei fast allen Beteiligten vorsichtiger<br />

Optimismus angesagt, darunter auch<br />

beim Verband der Automobilindustrie<br />

(VDA), der dazu schon von Amtswegen verpflichtet<br />

ist. VDA-Präsident Matthias Wissmann<br />

predigt eine »Offensivstrategie für die<br />

Mobilität von morgen«. Er bemüht den im<br />

14. Jahrhundert lebenden italienischen<br />

»<br />

An allen seit 2010 weltweit erteilten Patenten im<br />

Bereich vernetztes und automatisiertes Fahren hat die<br />

deutsche Automobilindustrie einen Anteil von 58 %.<br />

Diese Position wollen wir weiter ausbauen.<br />

Matthias Wissmann, Präsident, Verband der Automobilindustrie (VDA)<br />

Dichter Dante Alighieri, um die Performance<br />

seiner Branche zu belegen: »Der eine wartet,<br />

dass die Zeit sich wandelt, der andere<br />

packt sie kräftig an und handelt.«<br />

Patentweltmeister beim<br />

vernetzten Fahren<br />

Wissmann verweist darauf, dass die deutsche<br />

Automobilindustrie bereits heute Patentweltmeister<br />

beim vernetzten und automatisierten<br />

Fahren ist: »An allen seit 2010<br />

weltweit erteilten Patenten auf diesem Feld<br />

hat sie einen Anteil von 58 %. Diese Position<br />

wollen wir weiter ausbauen.« Unter den<br />

Top-Ten im internationalen Patent-Ranking<br />

»Autonomes Fahren« fänden sich gleich<br />

sechs deutsche Unternehmen: Audi, BMW,<br />

Daimler und Volkswagen sowie die beiden<br />

Zulieferer Bosch und Continental. Wissmann:<br />

»Wir investieren in die Digitalisierung<br />

in den nächsten drei bis vier Jahren 16 bis<br />

18 Mrd. €.« Die Branche habe die Vorteile<br />

der Digitalisierung verinnerlicht, sie seien<br />

überzeugend: Wenn die Fahrzeuge miteinander<br />

vernetzt seien, könnten die Unfallzahlen<br />

deutlich gesenkt werden. Derzeit seien<br />

90 % der Unfälle auf menschliches Fehlverhalten<br />

oder Fehleinschätzungen zurückzuführen.<br />

Wissmann: »Sicherheit ist also das<br />

Hauptargument für die Digitalisierung. Hinzu<br />

kommen Komfort- und Effizienzaspekte.<br />

So könnten durch vernetztes Fahren in<br />

Deutschland 20 % der Staus vermieden<br />

werden. Digitalisierung und Vernetzung<br />

bringen neue Geschäftsmodelle mit sich.<br />

Daten werden als das neue Öl gehandelt,<br />

nur weiß noch keiner so genau, wie man es<br />

fördern soll.« Die Automobilindustrie werde<br />

auch künftig bei der Generierung von Daten<br />

im Fahrzeug gleichermaßen Fahrzeugsicherheit<br />

und Datenschutz gewährleisten.<br />

Was die Elektromobilität angehe, bei der<br />

Kritiker oftmals vorbringen, die deutsche<br />

Branche hinke hinter der Konkurrenz her<br />

bzw. habe wichtige Bereiche verschlafen, so<br />

gibt sich der VDA-Präsident ebenfalls zuversichtlich:<br />

Bis 2020 investiere die deutsche<br />

Autoindustrie über 40 Mrd. € in alternative<br />

Antriebe. Bis dahin würden die deutschen<br />

Automobilhersteller ihr Modellangebot an<br />

E-Autos mehr als verdreifachen – von derzeit<br />

30 Modellen auf knapp 100. Schon 2019<br />

werde der Elektroantrieb in praktisch allen<br />

Baureihen vertreten sein. Heute seien 98 %<br />

des gesamten Pkw-Bestands in Deutschland<br />

Autos mit Verbrennungsmotor. Dies gelte<br />

auch für die Neuzulassungen. Der Anteil von<br />

Elektrofahrzeugen liege noch unter 1 %. Es<br />

ist noch nicht lange her, da gingen Experten<br />

davon aus, dass im Jahr 2025 etwa 3 % der<br />

neu zugelassenen Pkw über einen Elektroantrieb<br />

verfügen würden. »Wir sind heute<br />

davon überzeugt, dass die Entwicklung<br />

wesentlich schneller erfolgen wird und rechnen<br />

damit, dass im Jahr 2025 etwa 15 bis<br />

25 % der Neuzulassungen elektrisch unter-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Branchenberichte K 19<br />

wegs sein werden. Allein bei den deutschen<br />

Herstellern reden wir dann über Stückzahlen,<br />

die deutlich im siebenstelligen Bereich<br />

sein werden«, zeigt sich Wissmann überzeugt.<br />

Ab der kommenden Dekade erreiche<br />

die Elektromobilität den Massenmarkt. Die<br />

Reichweite werde kräftig zunehmen, 500 km<br />

mit einer Batterieladung gehörten dann zum<br />

Standard. Zudem gehe er davon aus, dass<br />

die Batteriekosten weiter sinken. Auch bei<br />

der Ladeinfrastruktur setze die Branche ein<br />

Zeichen: BMW, Daimler und Volkswagen mit<br />

Audi und Porsche planen bekanntlich zu -<br />

sammen mit der Ford Motor Company ein<br />

Joint Venture für ein ultraschnelles Hochleistungsladenetz<br />

an Autobahnen in Europa. Im<br />

ersten Schritt sind 400 Standorte vorgesehen.<br />

Wissmann: »Diese Initiative zeigt, wie<br />

ernst es die deutschen Hersteller mit der<br />

Elektromobilität meinen. Und dass sie gewillt<br />

sind, dieses gemeinsame Projekt herstellerübergreifend<br />

anzupacken, ähnlich wie beim<br />

Kauf von Nokia Here.« Nokia Here ist ein<br />

Online-Kartendienst und ein Navigationsprogramm.<br />

Traditionelle Technik wird nicht<br />

vernachlässigt<br />

Doch Wissmann stellt auch klar, dass die<br />

deutsche Autoindustrie vorerst auch die traditionelle<br />

Technik nicht vernachlässigen<br />

wird: »Wir können<br />

uns nicht – wie das<br />

»<br />

Wir investieren in die Digitalisierung<br />

in den nächsten drei bis<br />

vier Jahren 16 bis 18 Mrd. € .<br />

manche außerhalb<br />

der Branche meinen<br />

– einfach so aus<br />

einer Antriebsart<br />

verabschieden. Diese<br />

Industrie ist kein Start-up-Unternehmen,<br />

das sich trotz ständiger Verluste immer wieder<br />

frisches Geld holen kann. Sie trägt Verantwortung<br />

für viele hunderttausend<br />

Beschäftigte. Es wird entscheidend darauf<br />

ankommen, wie sich die Märkte weltweit<br />

entwickeln. Eines ist sicher: Der Kunde tanzt<br />

nicht nach der Pfeife von Planwirtschaftlern.«<br />

Gerade weil die Elektromobilität komme,<br />

sei es völlig verkehrt, heute über ein<br />

bestimmtes Datum zu diskutieren, ab dem<br />

ein Pkw mit Verbrennungsmotor nicht mehr<br />

neu zugelassen werden sollte. »Wer so<br />

etwas fordert, blendet die politischen, wirtschaftlichen,<br />

sozialen und vor allem klimapolitischen<br />

Konsequenzen eines solchen<br />

Ansatzes völlig aus. Er ist schlicht nicht zu<br />

Ende gedacht«, so der VDA-Präsident. Die<br />

Politik sollte kluge<br />

und durchaus an -<br />

spruchsvolle Rahmenbedingungen<br />

setzen, aber keine<br />

Technologievorgaben<br />

oder gar Verbote<br />

für bestimmte Antriebsarten erteilen.<br />

Keine Frage, so Wissmann, die »illegalen<br />

Manipulationen« beim VW-Diesel-Motor<br />

»haben Vertrauen gekostet, das Image der<br />

Branche hat erhebliche Kratzer bekommen.<br />

Das haben sich manche auch selbst zuzuschreiben.<br />

Von dieser Industrie wird zu<br />

Recht erwartet, dass sie technologische He -<br />

rausforderungen meistert – und zwar ohne<br />

Schlupf löcher und Grauzonen.« Allerdings<br />

habe sich die Branche von Anfang an dagegen<br />

gewehrt, den modernen Diesel pauschal<br />

unter Generalverdacht zu stellen. Er<br />

CNC-Laserschneiden<br />

von MINI bis XXL<br />

Jahre<br />

Erfahrung<br />

in Metall www.schages.de<br />

Schages GmbH & Co.KG · CNC-Lasertechnik<br />

8kW-Laser<br />

Edelstahl bis 50 mm<br />

Stahl / Aluminium bis 25 mm<br />

Kupfer / Messing bis 10 mm<br />

XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />

XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />

Kleinteile, Einzelteile<br />

CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001<br />

DIN EN ISO 14001 | PED 97/23/EC<br />

WPK nach DIN EN 1090<br />

Flach- und Vierkantabmessungen bis 400 mm Dicke<br />

aus Blechen und Schmiedeblöcken gesägt.<br />

Wir liefern alle mögliche Material formen und Qualitäten in über 900<br />

verschiedenen Werkstoffen, auch als Blech, Stabstahl oder Schmiedestück.<br />

Weltweit, seit über zwanzig Jahren. Zertifiziert nach EN 9120 und EN ISO 9001.<br />

pauly STAHLHANDEL Ralph Pauly e. K.<br />

Krablerstraße 127 . D - 45326 Essen<br />

Tel. +49 201 28 95 05-0 . Fax +49 201 28 95 05-44 . info@pauly-stahlhandel.de<br />

www.pauly-stahlhandel.de . www.paulysteelspecialists.com<br />

www.superduplex.eu . www.warmfester-baustahl.de<br />

KI/STEEL<br />

DIE SMARTE LÖSUNG<br />

FÜR DEN STAHLHANDEL<br />

UND<br />

STAHL-SERVICE-CENTER<br />

www.ki-steel.de<br />

KI/STEEL optimiert und automatisiert ihre<br />

Geschäftsprozesse, hebt die Potentiale ihrer Organisation<br />

und vereint dabei umfangreiche betriebswirtschaftliche<br />

Funktionalität mit weitreichender Flexibilität.<br />

Komfortable Restlängenverwaltung<br />

Parallele Bestandsführung<br />

Integration automatisierter Langgutläger<br />

Intelligente Zeugnisverwaltung<br />

MDE-gestützte Lagerorganisation<br />

Transparente Coil-/Tafelplanung<br />

Anbindung von Waagen-Systemen<br />

Integrierte Anarbeitung inkl. BDE<br />

Cloud Ready<br />

Infrastruktur . Service . ERP<br />

KI SYSTEMGEFÄHRTEN . FON 05 21 43 06 04 0 . info@ki-steel.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


20 K Branchenberichte<br />

werde vielmehr gebraucht, um die Klimaschutz<br />

ziele zu erreichen.<br />

Deshalb werde die Industrie die konventionellen<br />

Antriebe – Benziner und Diesel –<br />

weiter entwickeln und optimieren. Dadurch<br />

seien Verbrauchssenkungen um 10 bis<br />

15 % in den nächsten Jahren möglich. »Wir<br />

schließen die letzten Baustellen bei den<br />

Abgasemissionen: Ab 2017 werden mehr<br />

und mehr Pkw, die einen Benzinmotor mit<br />

Direkteinspritzung haben, mit Partikelfilter<br />

ausgerüstet. Damit wird das Feinstaubproblem<br />

beim Benziner gelöst«, erklärt Wissmann.<br />

»Wir forcieren die Einführung von<br />

SCR, der modernsten Abgastechnologie.«<br />

Ende 2019 würden bereits 80 % der Diesel-<br />

Pkw-Neuzulassungen mit dieser Selec tive<br />

Catalytic Reduction arbeiten, zu Beginn der<br />

nächsten Dekade werde es nahezu jeder<br />

neu zugelassene Diesel-Pkw sein. Damit sei<br />

die Stickoxidfrage bei Neufahrzeugen<br />

gelöst. Wissmann: »Ein Feinstaubproblem<br />

hat der Diesel ja seit vielen Jahren nicht<br />

mehr, weil der Partikelfilter serienmäßig eingesetzt<br />

wird.«<br />

Weltweit geht es weiter aufwärts<br />

Hinsichtlich der gegenwärtigen Autokonjunktur<br />

zeigt sich Wissmann relativ optimistisch:<br />

»Insgesamt geht es in diesem Jahr<br />

weiter aufwärts, allerdings nehmen auch die<br />

Risiken zu. Die Wachstumskurve wird flacher<br />

verlaufen.« Alles in allem wird der<br />

Pkw-Weltmarkt 2017 um 2 % auf 83,6 Mill.<br />

Einheiten steigen. 2016 waren es rd.<br />

81,6 Mill. Einheiten und damit ein Plus von<br />

4 %. Für Westeuropa erwarten wir in diesem<br />

Jahr eine stabile, aber unveränderte<br />

»<br />

Wir rechnen damit, dass im Jahr 2025 etwa<br />

15 bis 25 % der Neuzulassungen mit Elektroantrieb<br />

unterwegs sein werden.<br />

Entwicklung mit einem Volumen von knapp<br />

13,9 Mill. Pkw nach einem Zuwachs von<br />

5 % im Jahr 2016. Wissmann: »Auch die<br />

Entwicklung des Inlandsmarktes ist erfreulich:<br />

Der deutsche Pkw-Markt legte 2016<br />

um 5 % auf fast 3,4 Mill. Neuzulassungen<br />

zu. Das ist das höchste Niveau seit Beginn<br />

des Jahrzehnts. Rückenwind bekam der<br />

Markt durch die anhaltend gute gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung, die sich in einem<br />

hohen Beschäftigungsstand und einer guten<br />

Einkommenssituation der Konsumenten<br />

widerspiegelt, sowie durch günstige Finanzierungsbedingungen.<br />

Für das laufende Jahr<br />

gehen wir von einem ähnlich hohen Marktvolumen<br />

aus.« Die Inlandsproduktion ist<br />

2016 trotz eines schwierigen Umfelds um<br />

1 % auf rd. 5,8 Mill. Einheiten gestiegen.<br />

»Auch für 2017 erwarten wir ein hohes<br />

Niveau«, so Wissmann vorsichtig. Der deutsche<br />

Pkw- Export war 2016 mit 4,4 Mill. Einheiten<br />

stabil. Für dieses Jahr erwartet die<br />

Branche dagegen ein um 2 % geringeres<br />

Volumen von 4,3 Mill. Pkw. Die Auslandsproduktion<br />

der deutschen Konzernmarken<br />

stieg 2016 um 6 % und überschritt erstmals<br />

die 10-Millionen-Marke. 2017 werde sie<br />

voraussichtlich um 3 %wachsen.<br />

Der US-Markt erfährt nach Schätzungen<br />

des VDA 2017 eine Seitwärtsentwicklung,<br />

der Verband rechnet erneut mit 17,1 Mill.<br />

Light Vehicles. Der chinesische Pkw-Markt<br />

werde weiter zulegen, allerdings mit geringerer<br />

Geschwindigkeit: Wissmann geht von<br />

einem Plus von 5 % auf 24,2 Mill. Pkw aus<br />

– nach einem unerwartet starken Wachstum<br />

von 15 % auf 23,1 Mill. Einheiten. Als einen<br />

der Gründe für das leichte Plus des Weltmarktes<br />

führt Wissmann an, dass »bei den<br />

beiden großen Sorgenkindern – Brasilien<br />

und Russland – die<br />

lange Talfahrt wohl<br />

ein Ende finde: Für<br />

Russland erwarte<br />

man im laufenden<br />

Jahr erstmals wieder<br />

ein leichtes<br />

Wachstum von 5 % auf 1,5 Mill. Neuwagen<br />

nach – 10 % auf gut 1,4 Mill. Pkw. Brasilien,<br />

das 2016 ein Minus von einem Fünftel meldete,<br />

werde sich 2017 voraussichtlich wieder<br />

auf diesem niedrigen Niveau bewegen.<br />

Die Prognosen berücksichtigten bereits erste<br />

Auswirkungen des Brexit-Votums. So würden<br />

wohl die Pkw-Neuzulassungen in Großbritannien<br />

um 8 % auf gut 2,4 Mill. Pkw<br />

schrumpfen. Die weitere Entwicklung lasse<br />

sich derzeit schwer abschätzen. Aber klar<br />

sei, dass es mittel- und langfristig zu negativen<br />

Folgen sowohl für den westeuropäischen<br />

Markt als auch für Großbritannien<br />

kommen könnte, falls es einen »hard brexit«<br />

geben sollte. Sorgen bereite der Autoindustrie<br />

auch die Frage der Freihandelsabkommen.<br />

Wissmann: »Ich hoffe, dass die USA<br />

die Vorteile guter Handelsbeziehungen nach<br />

Europa auch weiterhin sehen.«<br />

K<br />

(sm 170204564)<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Dezember 2016<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in Deutschland ist im Dezember<br />

um 8 % auf 3,2 Mill. t gestiegen. Im vierten Quartal wurde jedoch mit<br />

10,1 Mill. t das Niveau des Vorjahreszeitraums leicht unterschritten. Auch<br />

für das Gesamtjahr ergibt sich ein leichter Rückgang (– 1,4 % auf<br />

42,1 Mill. t). Die Kapazitätsauslastung blieb mit 86 % in etwa auf Vorjahresniveau.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlrecycler fassen<br />

wieder Mut<br />

Branchenumfrage testiert gestiegene Zuversicht<br />

Düsseldorf. Nach einem für die Branche schwierigen Jahr 2015 und<br />

einem von weiteren Marktveränderungen geprägten Jahr 2016 blicken die<br />

Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecyclingund<br />

-entsorgungsunternehmen (BDSV) wieder optimistischer in die<br />

Zukunft. Dies ergibt eine kürzlich durchgeführte Branchenumfrage.<br />

82 % der Unternehmen erwarten eine<br />

gleiche oder bessere Geschäftslage als 2016<br />

(Vorjahr: 28 %). Nur 18 % der Befragten<br />

gehen von einer Verschlechterung der Situation<br />

aus.<br />

Auf dem »Sorgenbarometer« festgesetzt<br />

haben sich allerdings Wettbewerbsnachteile<br />

durch hohe Umweltauflagen. Zu den beunruhigendsten<br />

Entwicklungen zählt auch die<br />

Dominanz Chinas auf dem Weltmarkt.<br />

Äußerst kritisch gesehen wird weiterhin die<br />

steigende Konkurrenz durch Kommunalbetriebe.<br />

Deutlich mehr Unternehmen als in der letzten<br />

Umfrage planen höhere Investitionen als<br />

in der letzten Umfrage. In höherem Maße<br />

als im Vorjahr wird angegeben, Pro bleme zu<br />

haben, geeignetes Personal zu finden. Ein<br />

Drittel der Unternehmen plant mittelfristig,<br />

mehr Personal einzustellen. Nur noch 13 %<br />

der Unternehmen denken über einen Personalabbau<br />

nach. Das seien deutlich positivere<br />

Signale als bei der letzten Umfrage, so die<br />

BDSV.<br />

www.bdsv.org<br />

K<br />

/<br />

(sm 170204554-BDSV-Barometer)<br />

<br />

<br />

<br />

Entwicklungstendenzen für Stahlrecycler<br />

Konkurrenz durch Kommunalbetriebe<br />

3,0<br />

Wenns um Anschlagrohre geht,<br />

erhalten Sie bei Drösser nur<br />

das Beste – und das bundesweit!<br />

Überzogene Qualitätsanforderungen<br />

Herausford. d. Verbundwerkstoffe<br />

Wettbewerbsnachteile durch<br />

steigende Energiekosten<br />

Wettbewerbsnachteile durch<br />

hohe Umweltauflagen<br />

3,0<br />

3,0<br />

2,8<br />

3,6<br />

Standard, Systeme, Anschlagrohre<br />

aus Edelstahl und das volle Zubehörprogramm.<br />

Und das alles<br />

immer zu mind. 90 % auf Lager.<br />

Inkl. Liefertermin-Garantie gratis!<br />

Beschr. Warenkreditversicherung<br />

2,9<br />

Überzog. Anforderungen Finanzämter<br />

Chinas Weltmarktdominanz<br />

Mögl. Marktwirtschaftsstatus Chinas<br />

3,3<br />

3,4<br />

3,3<br />

Industrie 4.0<br />

(1 = eher nicht – 5 = sehr stark)<br />

2,8<br />

0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />

Quelle: BDSV Branchenumfrage 2016<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Ackerstraße 144 ·· 51065 Köln (Mülheim)<br />

Fon +49 221 6789-0 ·· info@droesser.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong><br />

www.droesser.de


22 K Branchenberichte<br />

Bei der Recyclingquote an der Spitze<br />

Verpackungen aus Weißblech werden zu über 90 % verwertet<br />

Duisburg. In Deutschland verbrauchte Weißblechverpackungen sind 2015<br />

zu 90,7 % stofflich verwertet worden. 92,9 % sind es in Bezug auf die<br />

Verbrauchsmengen aus privaten Haushalten, die rd. 85 % des Gesamtaufkommens<br />

darstellen. Damit steht Verpackungsstahl (Weißblech) nach<br />

wie vor an der Spitze aller vergleichbaren Verpackungswerkstoffe.<br />

Verwertungsquoten von Weißblechverpackungen<br />

Dies besagen die neuesten Zahlen der<br />

»Recycling-Bilanz für Verpackungen«, die<br />

die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung<br />

(gvm) jetzt vorgelegt hat. Das neue<br />

Zahlenwerk, das »konsequent zwischen<br />

stofflicher und energetischer Verwertung«<br />

unterscheidet, belegt außerdem, dass Verpackungsstahl<br />

restlos stofflich verwertet<br />

wird, während die meisten anderen Verpackungsmaterialien<br />

teilweise erhebliche An -<br />

teile an energetischer Verwertung zeigen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr hat sich der deutsche<br />

Gesamteinsatz von Verpackungsstahl<br />

um rd. 3 % auf aktuell 505.800 t erhöht.<br />

Dementsprechend stellt die erzielte Verwertungsquote<br />

praktisch eine Fortschreibung<br />

der Recyclingmengen des Vorjahres dar. Der<br />

Rückgang der Quote gegenüber dem Vorjahreswert<br />

um 2,4 % ist zum Teil eine Folge<br />

der Neuberechnung von Verwertungsmengen<br />

aus den verschiedenen Sammlungssystemen<br />

und Erfassungsmethoden aufgrund<br />

der 7. Novelle der Verpackungsverordnung,<br />

die seit 2015 ihre Wirkung entfaltet. Die<br />

neugefasste Verordnung hat laut gvm zum<br />

Wegfall der Eigenrücknahme und zu einem<br />

Einbruch bei den Branchenlösungen gegenüber<br />

dem Vorjahr geführt. Anlass für die<br />

Novelle war ausdrücklich, dass »Schlupflöcher<br />

zeitnah geschlossen werden«, die<br />

sich in diesen Ausnahmebereichen der Verpackungsverordnung<br />

entwickelt hatten (PM<br />

073/14 des BMUB vom 30.4.2014).<br />

»Auch nach der Neujustierung der Be -<br />

rechnungsgrundlagen liegt die stoffliche<br />

Verwertung von Verpackungsstahl stabil<br />

1.000€ Gesamteinsatz<br />

800€<br />

600€<br />

400€<br />

200€<br />

37,1%<br />

66,5% 75,1%<br />

83,8%<br />

davon Verwertung<br />

93,3% 93,6% 93,0% 93,7% 93,1% 90,7%<br />

über 90 %«, hält Dr. Peter Biele fest, CEO<br />

von thyssenkrupp in Andernach. »Damit<br />

übersteigt unser Werkstoff die gesetzlich<br />

geforderte Schwelle von 70 % Verwertungsquote<br />

beträchtlich.«<br />

Schließung des Wertstoffkreislaufs<br />

Biele, seit 1. Oktober 2016 verantwortlich<br />

für Packaging Steel, sieht als einen wesentlichen<br />

Grund für die hohe Verwertungsleistung<br />

das eigene Engagement des Stahlunternehmens<br />

für die Schließung des Wertstoffkreislaufs.<br />

»Mit der Gründung der DWR<br />

– Deutsche Gesellschaft für Weißblechrecycling<br />

mbH und der maßgeblichen Beteiligung<br />

an der Non-Profit-Gesellschaft Kreislaufsystem<br />

Blechverpackungen Stahl GmbH<br />

(KBS) trägt thyssenkrupp aktiv zum Recycling<br />

sowohl privat verbrauchter Weißblechverpackungen<br />

als auch gewerblich anfallender<br />

Mengen bei.«<br />

Die magnetische Eigenschaft von Stahl<br />

erlaubt eine weitgehend sortenreine Separierung<br />

von Weißblechverpackungen in allen<br />

Sortierprozessen. »Wir begrüßen sehr die<br />

Funktion der Dualen Systeme bei der Sicherstellung<br />

einer flächendeckenden Sammlung<br />

und Rückführung von Verpackungen. Gleichwohl<br />

wird Verpackungsstahl auch in allen<br />

anderen Entsorgungssystemen zuverlässig<br />

identifiziert und geht nicht verloren«, erläutert<br />

DWR-Geschäftsführer Andreas Knein.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com K<br />

/<br />

(sm 170204498)<br />

0€<br />

1991 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Quelle: GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung, Recycling-Bilanz für Verpackungen.<br />

Berichtsjahr 2015, 23. Ausgabe, Mainz, Oktober 2016, S. 57 - 63, thyssenkrupp-Pressemitteilung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 23<br />

(Fotos: Voß Edelstahl)<br />

Seit 1. <strong>Februar</strong> 2017 verkauft<br />

Voß Edelstahl nahtlose Edelstahlrohre,<br />

die in Düsseldorf in<br />

fast 1.000 Abmessungen aus<br />

unterschiedlichen Werkstoffen<br />

eingelagert sind.<br />

Neues Zentrallager für nahtlose<br />

Edelstahlrohre eingerichtet<br />

Voß Gruppe Europa sorgt für ein komplettes Angebot<br />

Hamburg. Die Voß Gruppe Europa entwickelt sich stetig weiter und expandiert. Dabei geht es den Hanseaten<br />

nicht um Wachstum und Marktposition bzw. Größe, sondern vielmehr darum, den Kunden ein möglichst<br />

komplettes Service-Angebot machen zu können. Das Unter nehmen sieht sich als Händlerversorgungszentrum<br />

für Langprodukte und Edelstahlrohre.<br />

Dazu erklärt Thorsten Studemund, Ge -<br />

schäftsführer Vertrieb: »Alles, was wir tun,<br />

basiert letztlich auf Händlerwünschen, die<br />

an uns herangetragen wurden. ›Zuhören‹ ist<br />

dabei unser wichtigstes Gut. Nur so konnten<br />

wir in den letzten Jahren unsere Serviceleistungen<br />

um Schleif- und Poliereinheiten so -<br />

wie gänzlich neue Produktlinien, wie ALU-<br />

FLUTZ-Profile, Messingstangen und Stahlrohre,<br />

ergänzen. Die Voß Gruppe Europa<br />

schaut permanent nach Möglichkeiten, um<br />

das Unternehmen im Sinne der Kunden zu<br />

einem komplett ausgelegten Händlerversorgungszentrum<br />

zu formen. Dazu gehören<br />

expansive Schritte in weiteren europäischen<br />

Ländern wie Spanien oder Polen, wo gerade<br />

die Projekte neuer Niederlassungen zum<br />

Abschluss gekommen sind.« Aber auch erste<br />

Vertriebsschritte außerhalb Europas sollen<br />

unsere Gruppe weiter stabilisieren. Dafür<br />

wurde die Lieferbereitschaft im Bereich der<br />

geschweißten Leitungs- und Prozessrohre<br />

erheblich ausgebaut.<br />

»Mit der Einstellung der Aktivitäten bei<br />

Kubestahl, Langenfeld, ging einer der letzten<br />

bekannten, zuverlässigen Händlerversorger<br />

vom Markt. Damit wurde der Weg<br />

für uns frei, einen eigenen Platz im Markt<br />

für nahtlose Edelstahlrohre zu finden«, so<br />

Studemund. Zum 1. <strong>Februar</strong> 2017 hat Voß<br />

Edelstahl mit dem Verkauf von nahtlosen<br />

Edelstahlrohren begonnen. »Un ser Produktmanager<br />

Bernd Kube und sein Team haben<br />

fast 1.000 Abmessungen in vier verschiedenen<br />

Werkstoffen in Düsseldorf als DIN/ENund<br />

ASTM-A-Rohre eingelagert«, so der<br />

Geschäftsführer. Damit rundet Voß das Lieferprogramm<br />

Langprodukte Edelstahl, das<br />

auch über VOSS ONLINE erhältlich ist, in<br />

Gänze ab. Hohlstahl werde in einem Jahr<br />

folgen.<br />

(sm 170204599) K<br />

« KONTAKT<br />

Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Lessingstraße 39<br />

21629 Neu Wulmstorf<br />

Tel. + 49 40 700165-0<br />

www.voss-edelstahl.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


24 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Mit Transparenz und Teamgeist<br />

Frischer Wind am neuen Standort der Nordwest Handel AG<br />

Dortmund. Nicht nur seit ihrem Umzug in die neu gebaute Zentrale im Gewerbegebiet Phoenix-West in<br />

Dortmund schmiedet die Nordwest Handel AG neue Pläne. Der Vorstand und die Nordwest-Teams positionieren sich:<br />

»Der Neubau ist ein Zeichen für Innovation, ein Aufbruch zu neuen Ufern und ein großer Schritt in eine erfolgreiche<br />

Zukunft«, heißt es. Die Teams im Bereich Stahl bzw. Werkstoffe, unter der Leitung von Christopher Rüther und<br />

Bernd Estermann, setzen auf enge Zusammenarbeit. Dazu gehören auch die Pflege und der Ausbau der bewährten<br />

Netzwerkstrukturen. Insbesondere die persönlichen Kontakte und das partnerschaftliche Miteinander sind Faktoren,<br />

auf die die Strategie auch zukünftig ausgerichtet ist.<br />

Die neue Adresse unter dem Zeichen<br />

des Phönix könnte kein besseres Sinnbild<br />

sein. Gilt doch der Vogel Phönix in der<br />

Mythologie als Symbol für stete Erneuerung,<br />

der sich selbst verbrennt, um sich<br />

dann – schöner und besser denn je – aus<br />

der Asche neu zu erheben. Tatsächlich geht<br />

der Name der Adresse zurück auf die frühere<br />

Phoenix AG, die ein vertikal integrierter<br />

Montankonzern war. Die beiden Werksgelände<br />

Phoe nix-Ost und -West im Dortmunder<br />

Stadtteil Hörde wurden stillgelegt<br />

und weitgehend abgebaut. Nur ein paar<br />

Industriedenkmäler, z. B. das Hochofenwerk<br />

und ein Gasometer, sind stehen geblieben.<br />

Phoe nix-Ost mit dem neu geschaffenen<br />

Phoenix-See ist übrigens ein lukratives Neubaugebiet<br />

geworden. Phoe nix-West hingegen<br />

wurde Technologiestandort und bietet<br />

nun Platz für zahl reiche Unternehmen, In -<br />

stitute, Kompetenzzentren und einen Technologiepark.<br />

Somit befindet sich die Nordwest<br />

Handel AG in bester Gesellschaft mit<br />

innovativen Unternehmen.<br />

1919 in Bremen gegründet, war der Einkaufsverbund<br />

seit 1945 in Hagen ansässig<br />

und ist seit 1999 an der Börse gelistet.<br />

57 % der Aktien befinden sich in Streubesitz.<br />

Am Hagener Standort war das Unternehmen<br />

an seine Kapazitätsgrenzen geraten,<br />

weshalb der Neubau beschlossen wurde.<br />

Nordwest hat dafür rd. 20 Mill. € investiert<br />

und bietet seit dem Einzug im Herbst<br />

2016 auf einer Büro- und Ausstellungsfläche<br />

von insgesamt 10.900 m 2 Platz für rd.<br />

400 Mitarbeiter.<br />

Mit einem im Jahr 2015 neu formierten<br />

Vorstand, bestehend aus Bernhard Dressler<br />

und Jörg Simon, einigen weiteren personellen<br />

Veränderungen und vor allem frisch<br />

motiviert durch den Umzug blickt die Gesellschaft<br />

optimistisch in die Zukunft.<br />

Griffen zur Schaufel: die Nordwest-Vorstände<br />

Jörg Simon (links) und Bernhard Dressler<br />

(ganz rechts) beim Richtfest mit Vertretern<br />

aus Politik und Wirtschaft.<br />

Aufbruch zu neuen Wegen<br />

der Zusammenarbeit<br />

Als Einkaufs- und Marketingverbund des<br />

Produktionsverbindungshandels (PVH) sind<br />

unter dem Dach von Nordwest insgesamt<br />

knapp 1.000 Fachhandelspartner zusammengefasst.<br />

Sie stammen aus den Bereichen<br />

Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, Haustechnik<br />

(Sanitär und Heizung) und Services. Etwa<br />

100 dieser Partner sind im Stahlhandel aktiv.<br />

Nordwest sorgt für die Bündelung der Einkaufsvolumina,<br />

erledigt die Zentralregulierung<br />

und bietet weitere umfangreiche<br />

Dienstleistungen. Per 30. September 2016<br />

hatte Nordwest ein Geschäftsvolumen von<br />

1,6 Mrd. € vorzuweisen und ein operatives<br />

Ergebnis (EBIT) von 4,3 Mill. € erwirtschaftet.<br />

Dabei macht der Stahlbereich knapp<br />

<br />

aus. Die Sparte Handwerk und Industrie liefert<br />

die Sahnestückchen, der Bereich Stahl<br />

hingegen ist eher hartes Brot. Denn das<br />

Marktumfeld gestaltet sich schwierig:<br />

»Gleichbleibender Bedarf hat bei rückläufigen<br />

Preisen den Wettbewerb auf dem Stahlmarkt<br />

in Europa drastisch verschärft«, heißt<br />

es – Marktkenner wissen das. Und Stahlimporte<br />

aus China und Russland drücken<br />

weiter in den Markt.<br />

Bernd Estermann, der seit November<br />

2016 den Bereich Werkstoffe – neben dem<br />

für Stahl zuständigen Christopher Rüther –<br />

leitet, unterstreicht im Gespräch mit dem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«: »Wichtig ist uns eine moderne,<br />

zeitgemäße Ausrichtung unserer Arbeit:<br />

Offenheit und Transparenz in der Kommunikation<br />

spielen eine entscheidende Rolle.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


(Fotos: Nordwest)<br />

Auf der e-Shop-Tagung<br />

diskutierten die Teilnehmer die<br />

Digitalisierung und brachten ihre<br />

Ideen und Meinungen ein.<br />

Die neue NORDWEST-Zentrale<br />

in Dortmund<br />

Wir betrachten uns als Treuhänder unserer<br />

Handelspartner und der Industrie und sehen<br />

uns als Schnittstelle zwischen diesen Interessen.<br />

Durch diese neue Art der Arbeit mit<br />

unseren Händlern und der Industrie haben<br />

wir verschiedene Kompetenzteams kreiert,<br />

die an einem Strang ziehen.«<br />

Transparenz hat hohen Stellenwert<br />

Nordwest hat Produktmanager, die jeweils<br />

für Produkte wie Baueisen, Rohre, Edelstahl,<br />

Blankstahl, Formstahl und Breitflanschträger,<br />

Stabstahl oder Bleche verantwortlich<br />

sind. Sie arbeiten vertrauensvoll mit den<br />

Händlern zusammen. Dabei generieren rd.<br />

20 % der Händler etwa 80 % des Umsatzes.<br />

Es werden regelmäßig Arbeitskreise unter<br />

Moderation der Geschäftsbereichsleiter<br />

Stahl und Werkstoffe aktiv . Zusätzlich dazu<br />

treffen sich einmal jährlich alle Stahlhandelspartner<br />

gemeinsam mit der Industrie im<br />

großen Kreis. Darüber hinaus pflegt man<br />

immer wieder den Erfahrungsaustausch in<br />

einzelnen Fachgebieten, beispielsweise bei<br />

Edelstahl. Die Geschäftsbereichsleiter für<br />

Stahl und Werkstoffe – Rüther und Estermann<br />

– sind rd. 70 % ihrer Zeit unterwegs,<br />

um die Kommunikation zwischen Industrie<br />

und Fachhandelspartnern zu unterstützen.<br />

Denn das gegenseitige Vertrauen und eine<br />

spezielle Art des Gemeinschaftsgefühls seien<br />

wichtig.<br />

In Jahresgesprächen setzt sich Nordwest<br />

mit der Industrie zusammen und – das ist<br />

neu: Bernd Estermann holt dabei auch eine<br />

Abordnung der Händler ins Boot. »Die Handelspartner<br />

sollen ihre Power ruhig auch vor<br />

Ort präsentieren«, sagt er. »Letztlich sind ja<br />

nicht wir diejenigen, die diese Tonnagen<br />

Stahl pro Jahr benötigen, sondern unsere<br />

Handelspartner. Immerhin reden wir von<br />

knapp siebenstelligen Tonnagen. 2016 werden<br />

es für Nordwest wohl etwas mehr als<br />

1,2 Mill. t werden. Das muss man doch<br />

deutlich sichtbar machen«, unterstreicht er.<br />

Darüber hinaus: »Es ist wichtig, dass wir<br />

äußerst transparent sind, wenn es um das<br />

Geld, das wir verwalten, geht. Unser Kon-<br />

zept ist für jeden Fachhandelspartner<br />

zugänglich und wird bis ins Detail erläutert.<br />

Diese Transparenz führt nicht allein in den<br />

Führungsebenen zu Vertrauen, das spürbar<br />

ist, bis hinein in den täglichen Umgang.«<br />

Den Kreis erweitern,<br />

internationaler werden<br />

Nordwest ist in Europa, besonders in Österreich,<br />

der Schweiz, in Frankreich, Polen<br />

sowie den Benelux-Ländern aktiv. Auch im<br />

Stahlbereich will die Gesellschaft künftig<br />

noch mehr Internationalität. In Polen wurde<br />

gerade erst im Herbst 2016 eine Kooperation<br />

mit dem Stahleinkaufsverbund European<br />

Steel Group (ESG) Krakau eingegangen.<br />

Damit erreichen die Partner annähernd<br />

eine Verdoppelung des Einkaufsvolumens,<br />

das bei rd. 2 Mill. t jährlich liegen wird. Die<br />

Lieferquellen stehen nun beiden Seiten zur<br />

Verfügung. »Besonders für unseren Flachstahlbereich<br />

werden die positiven Auswirkungen<br />

spürbar sein«, erläutert Estermann.<br />

Allein vier Anschlusshäuser der ESG verfü-<br />

Christopher Rüther,<br />

Geschäftsbereichsleiter Stahl<br />

Bernd Estermann,<br />

Geschäftsbereichsleiter Werkstoffe<br />

Thomas Cramer,<br />

Bereichsleiter E-Business & IT-Beratung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


26 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

gen über Schneidan lagen für Flachprodukte,<br />

wie Tafelbleche, Formatbleche, Spaltbänder<br />

und das von erheblicher Kapazität und technischer<br />

Performance. Nordwest werde dem<br />

neuen polnischen Partner die Kompetenz<br />

bei Stahlträgern und im Betonstahlbereich<br />

zur Verfügung stellen – eine klassische<br />

Win-Win-Situation für beide Seiten.<br />

e-Shop auch für Stahl<br />

Auch in der Digitalisierung hält der Einkaufsverband<br />

mit der Branche Schritt. Für<br />

den Vertrieb von Stahl wurde jetzt über<br />

einen Online-Shop gemeinsam mit den<br />

Handels partnern ein zukunftsfähiges Konzept<br />

auf die Beine gestellt. Die ersten Partner<br />

sind bereits mit dem eShop Stahl »live«.<br />

Im Vorfeld hatten Thomas Cramer, Nordwest-Bereichsleiter<br />

E-Business & IT-Beratung,<br />

und sein Team mit verschiedenen<br />

Handelspartnern Workshops abgehalten,<br />

um die Bedürfnisse der Kunden herauszufinden.<br />

»Wir hatten unser Ohr ganz nah an<br />

den Händlern. Herausgekommen sind verschiedene<br />

interessante Ansätze, die wir bei<br />

der folgenden Entwicklung und Programmierung<br />

miteinbezogen haben«, erklärt er.<br />

Ein Beispiel ist die Throm GmbH in Büdingen.<br />

Deren Kunden können nun Angebot<br />

und Preise online abrufen. »Davon versprechen<br />

wir uns eine verbesserte Kundenbindung.<br />

Und unseren Mitarbeitern wird<br />

durch den eShop Stahl vor allem bei Anfragen<br />

und Bestellungen über Kleinmengen<br />

viel Arbeit abgenommen«, sagt Projektmanager<br />

Alexander Throm. Neben dem Einkauf<br />

im Shop lassen sich verschiedene Serviceleistungen<br />

hinzubuchen: industrielle Anarbeitung,<br />

z. B. Sägen mit der Eingabe von Gehrungswinkeln<br />

anhand von Skizzen, sowie<br />

Konservieren mit der Vorgabe von Schichtdicken<br />

und Farben. Über ERP-Schnittstellen<br />

werden die aktuellen Preise und Verfügbarkeiten<br />

in Echtzeit synchronisiert. Zusätzlich<br />

lässt sich der eShop Stahl mit dem Nordwest-eShop<br />

für Werkzeuge und Arbeitsschutz<br />

verknüpfen. Die User können zwischen<br />

beiden Shops wechseln, am Ende des<br />

Einkaufs steht ein gemeinsamer Warenkorb.<br />

Laut Nordwest-Angaben bietet der eShop<br />

damit den Handelspartnern derzeit ein<br />

Alleinstellungsmerkmal in der Branche. K<br />

« KONTAKT<br />

Nordwest Handel AG<br />

Robert-Schuman-Straße 17<br />

44263 Dortmund<br />

Tel. +49 231 222-3001<br />

www.nordwest.com<br />

(sm 170204556)<br />

WANKO VEREINFACHT<br />

DAS CUSTOMIZING<br />

Ainring. Die Wanko Informationslogistik GmbH<br />

zeigt auf der Messe LogiMAT in Stuttgart (14. bis<br />

16. März 2017) ein durchgängiges Logistiksteuerungssystem,<br />

das sich in der neuen Version noch<br />

leichter an vorhandene Kundenprozesse unterschiedlichster<br />

Branchen anpassen lässt. Die<br />

Lösung bietet außergewöhnlich viele Möglichkeiten<br />

der Parametrisierung und vereinfacht damit<br />

(Foto: Wanko)<br />

das Customizing. Die Folge sind verkürzte Projektlaufzeiten<br />

und minimierte Kosten während der<br />

Software-Einführung und bei späteren Anpassungswünschen.<br />

/WANKO Informationslogistik GmbH<br />

Gewerbestraße 1<br />

83404 Ainring<br />

Tel. +49 8654 483-0<br />

www.wanko.de<br />

LogiMAT: Halle 7, Stand 7F15<br />

K<br />

ws(Jp)/SE/ (sm 170204615)<br />

Das Logistiksteuerungssystem von Wanko erlaubt umfangreiche Parametrisierungen.<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE<br />

TEILAUTOMATISIERTE<br />

BLECHBEARBEITUNG<br />

Wessobrunn-Forst. Die Schröder Group konnte<br />

nach eigenen Angaben ihre Marktposition als<br />

einer der führenden Anbieter industrieller<br />

Schwenkbiegemaschinen weiter stärken. Zu ihren<br />

Produkten zählen die teilautomatisierte Bearbeitung<br />

mit Up-and-Down-Biegewange und Saugplattenanschlag,<br />

die neue PowerBend Industrial<br />

und die PowerBend Professional. Die Schwenkbiegemaschine<br />

PowerBend Professional ist das<br />

Einstiegsmodell der Industriemaschinen, beliebt<br />

bei Handwerksbetrieben mit hohen Anforderungen,<br />

z. B. Fassadenbauern. Die Maschine punktet<br />

mit der Option Up-and-Down-Biegewange, die<br />

den Umgang mit großen Blechen entscheidend<br />

erleichtert. Da die Biegewange von unten wie von<br />

oben abkantet, erspart sie das Wenden des Blechs<br />

bei Z-Kantungen. Die motorische Schwenkbiegemaschine<br />

PowerBend Industrial erweitert das<br />

Portfolio der PowerBend-Reihe. Das neue Modell<br />

ist mit den Optionen Up-and-Down-Biegewange<br />

und Saugplattenanschlag ausgestattet. Sie kann<br />

bis zu 6 mm dickes Stahlblech abkanten und ist<br />

auf zuverlässigen Dauerbetrieb in der industriellen<br />

Fertigung ausgelegt. Das Blech wird gegen die<br />

waagerecht gestellte Biegewange angeschlagen,<br />

und pneumatisch fixiert. Dann führt die Maschine<br />

alle Büge einer Seite vollautomatisch durch.<br />

www.schroedergroup.eu<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(hp)/SE/Jp (sm 170204518)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 27<br />

Intelligente Sägelösungen auf der Intec 2017<br />

Westerheim/Leipzig. Auf der Fachmesse Intec in Leipzig präsentiert die MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH<br />

Metall-Bandsägen der Baureihe MEBAeco.<br />

Sie vereinen kundenspezifische Anforderungen<br />

und feinste Technik: Aus einem<br />

»Baukastensystem« kann sich der Kunde<br />

seine individuelle Maschine zusammenstellen,<br />

von der halbautomatischen Geradschnittsäge<br />

bis hin zur automatischen Gehrungssäge<br />

mit patentiertem Gehrungssystem.<br />

Die Mebaeco Maschinen können mit<br />

Materiallagerungs-, Zu- und Abfuhrlogistik<br />

verknüpft werden und ermöglichen so einen<br />

komplett automatisierten Sägeablauf. In<br />

Verbindung mit Trägerbohranlagen, Sandstrahlanlagen,<br />

Graviereinrichtungen oder<br />

Schweißrobotern lassen sich automatisierte<br />

Fertigungstraßen von Stahlkonstruktionen<br />

verwirklichen.<br />

Individualität von der Stange<br />

Der Doppelgehrungsautomat Mebaeco<br />

335 DGA-600 verfügt über eine ergonomische<br />

Panelsteuerung, die vernetzt werden<br />

kann. Sie bietet diverse Optionspakete wie<br />

die Einstellung von Sägeprogrammen in der<br />

Ar beitsvorbereitung, den Import von Sägeprogrammen<br />

aus CAD mit DSTV-Schnittstelle<br />

und Datenexport oder den Teleservice<br />

zur Fernwartung. Weitere Features: der<br />

elektrische Sägevorschub, der stufenlos<br />

frequenzgeregelte Sägeantrieb und die<br />

moderne Linearvorschubtechnik für alle<br />

maßgeblichen Führungen. Der Mebaswing<br />

405 DG ist die Komplettlösung für den<br />

Werkstattbereich mit leistungsstarkem, frequenzgeregeltem<br />

Sägebandantrieb. Er sägt<br />

druckvoll und präzise 30° rechts und 45°<br />

links. Charakteristisch für die Maschinen<br />

ist, dass der Rahmen nicht über Säulen,<br />

sondern eine massive Schwenklagerung<br />

auf das Material zugestellt wird. Unterschiedliche<br />

Querschnitte, Materialien und<br />

häufig wechselnde Gehrungsschnitte arbeiten<br />

sie ohne Probleme ab. Mebapro 260 GP<br />

zeigt Hightech auf engstem Raum. Die<br />

patentierte Portalbandsäge deckt ein breites<br />

Spektrum an zu sägenden Teilen ab. Das<br />

Sägekonzept ist mit nur 3 m² Aufstellfläche<br />

auch für beengte Platzverhältnisse geeignet.<br />

Das patentierte Gehrungssystem sorgt<br />

dafür, dass sämtliche Komponenten für<br />

Gehrungslagerung, -an zeige und -klemmung<br />

oberhalb des Arbeitsbereiches frei<br />

von Verschmutzung liegen. Die durchgängige<br />

Materialauflagefläche und der integrierte,<br />

geschlossene Rollengang bis nahe<br />

an das Sägeband sorgen für kurze Reststücklängen.<br />

/MEBA Metall-Bandsägemaschinen<br />

GmbH<br />

Lindenstraße 6 – 8<br />

72589 Westerheim<br />

Tel. +49 7333 9644-0<br />

www.meba-saw.de<br />

Intec: Halle 2, F43<br />

K<br />

(sm 170204540)<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

Unsere Leidenschaft<br />

ist Kundenorientierung.<br />

Prüfen mit Verstand.<br />

www.zwick.de<br />

ZwickRoell.tv<br />

Prüfen mit Verstand<br />

Prüfsysteme<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


28 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Hebel des Unternehmenserfolges<br />

im Stahlgeschäft<br />

von Prof. Dr. Lothar Grebe 1)<br />

Meerbusch. Die wirtschaftliche Situation im Stahlmarkt hat sich im Jahr<br />

2016, trotz vieler negativer Faktoren, wie das weiterhin bestehende<br />

Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, tendenziell verbessert.<br />

Die EU-Werke haben am Bedarf orientierte Walzungen durchgeführt und<br />

hierdurch einen Stabilitätsbeitrag geleistet.<br />

Stahlhandel und Stahl-Service-Center<br />

konnten von der zumindest teilweise guten<br />

Beschäftigungslage aufseiten ihrer Abnehmer<br />

profitieren. Unter diesen Voraussetzungen<br />

kommt es mehr denn je darauf an, die<br />

betrieblichen Hebel zur Verbesserung des<br />

Unternehmensergebnisses im Stahlgeschäft,<br />

die verfügbar sind, konsequent zu<br />

nutzen.<br />

Die Perspektiven für das wirtschaftliche<br />

Wachstum in den EU-Ländern und die Vo -<br />

raussage über die Wirtschaftsleistung der<br />

Stahl verarbeitenden Sektoren in der EU für<br />

2017 weisen darauf hin, dass der ökonomische<br />

Rahmen, in dem die Unternehmen sich<br />

bewegen, auch in diesem Jahr eher bescheiden<br />

ausfallen wird:<br />

EU: Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftsleistung 2017<br />

Reales Bruttoinlandsprodukt<br />

in % 2017<br />

Das ist Grund genug, durch eine eigene<br />

nach vorn gelagerte Unternehmensausrichtung<br />

die betrieblichen Hebel so zu stellen,<br />

dass damit eine signifikante Verbesserung<br />

des eigenen Unternehmensergebnisses er -<br />

reicht wird. Dabei rückt die Forderung nach<br />

einer dauerhaften Wertsteigerung des Un -<br />

ternehmens, die messbar zu machen ist, in<br />

den Mittelpunkt der betrieblichen Aktivitäten.<br />

Das im Unternehmen eingesetzte (bilanzielle)<br />

Anlage- und Umlaufvermögen wird<br />

mit Eigen- und Fremdkapital finanziert. Da<br />

Kapital grundsätzlich »kostet« (dies gilt<br />

auch für das Eigenkapital, da es ja sonst<br />

einer anderen verzinslichen Verwendung<br />

zugeführt werden könnte), ist es wichtig,<br />

Veränderung der Wirtschaftsleistung<br />

in % 2017<br />

die hierfür entstehenden Kosten im Sinne<br />

der Kapitalverzinsung zu bestimmen. Eigenkapitalgeber<br />

werden grundsätzlich eine in<br />

Anbetracht des eingegangenen Risikos<br />

adäquate und angemessene Rendite (Verzinsung)<br />

auf das eingesetzte Kapital verlangen.<br />

Fremdkapitalgeber verfügen über vertraglich<br />

vereinbarte, feste Verzinsungsansprüche<br />

aus bestehenden Kreditverhältnissen,<br />

die ebenfalls das spezifische Risiko des<br />

Unternehmens abbilden. Aus beiden Größen<br />

lässt sich mithilfe einer entsprechenden<br />

Gewichtungsrechnung 2) die Verzinsung des<br />

im Unternehmen eingesetzten Gesamtkapitals<br />

ermitteln.<br />

Jedes Unternehmen muss demzufolge so<br />

erfolgreich wirtschaften, dass die Verzinsungsansprüche<br />

beider Gruppen von Kapitalgebern<br />

abgedeckt werden. Die geforderte<br />

Steigerung des Marktwertes liegt damit<br />

jedoch noch nicht vor. Es geht darum, dass<br />

das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit<br />

bzw. das Betriebsergebnis (EBIT 3) )<br />

größer ausfällt als die entsprechende Verzinsung<br />

des im Unternehmen eingesetzten und<br />

gewichteten Gesamtkapitals (Eigen- und<br />

verzinsliches Fremdkapital). Denn erst dann<br />

ist eine Wertsteigerung des Unternehmens<br />

zu verzeichnen.<br />

Um die Wertsteigerung konsequent zu<br />

verankern, sind die auf das heutige Stahlgeschäft<br />

sich positiv auswirkenden einzelnen<br />

Euroraum<br />

darunter:<br />

1,6<br />

Ingesamt<br />

darunter:<br />

2,9<br />

Deutschland 1,4 Bau 2,5<br />

Frankreich 1,2 Automotive 3,8<br />

Italien 0,9 Maschinenbau 2,9<br />

Niederlande 1,7 Metallwaren 2,7<br />

Belgien 1,5 Haushaltsgeräte 2,2<br />

Österreich 1,4 Transport 2,8<br />

Spanien 3,0 Sonstige 2,0<br />

Quelle: RWI 2016<br />

1)<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe ist Gründer und Leiter<br />

des Stahlhandels-Instituts in Meerbusch:<br />

www.stahlhandels- institut.de<br />

2)<br />

Messgröße ist der sog. WACC (Weighted Average<br />

Cost of Capital (er ergibt sich als gewogenes Mittel<br />

des Eigen- und Fremdkapitalkostensatzes des Kapitalmarktes).<br />

3)<br />

Earnings Before Interests Tax (entspricht dem<br />

Betriebsergebnis lt. Gewinn- und Verlustrechnung).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 29<br />

unternehmerischen Werthebel zu identifizieren<br />

und in betriebliche Handlungsanweisungen<br />

umzusetzen.<br />

Die Werthebel betreffen das profitable<br />

Wachstum, die Optimierung der Kapitalbindung<br />

und die betriebliche Effizienz.<br />

Die hieraus insbesondere für die Stahldistribution<br />

(Stahlhandel, Stahl-Service-Center)<br />

resultierenden Handlungsoptionen für ein<br />

nachhaltig erfolgreiches Stahlgeschäft sind<br />

nachfolgend aufgezählt:<br />

Hebel im Stahlgeschäft<br />

EBIT<br />

Werteschaffung<br />

Kapitalkosten<br />

EBIT<br />

Wertevernichtung<br />

Kapitalkosten<br />

Werthebel 1: Profitables<br />

Wachstum<br />

• Auf- und Ausbau von Kernkompetenzen<br />

zur Spezialisierung in attraktiven Marktsegmenten,<br />

• verfeinertes »Kunden-Scoring« (über den<br />

klassischen ABC-Ansatz hinaus) mit entsprechender<br />

strategischer Kundenbetreuung,<br />

• Verbesserung der Verkaufsmargen durch<br />

den Auf- bzw. Ausbau des Verkaufsanteils<br />

höherwertiger und an- bzw. umgearbeiteter<br />

Produkte,<br />

• Intensivierung der Stahlanarbeitung bis<br />

hin zur Problemlösung als verlängerte<br />

Werkbank der Kunden,<br />

• den Megatrend der Wirtschaft, die Digitalisierung,<br />

auf die betrieblichen Belange<br />

ausrichten.<br />

Werthebel 2: Optimierung<br />

der Kapitalbindung<br />

Asset Management:<br />

• Ausnutzung von »Economies of large<br />

scale- Effekten«,<br />

• Investitionen nach wirtschaftlichen Kriterien<br />

durchführen (Kapitalwertmethode),<br />

Working Capital Management:<br />

• Reduzierung der Kapitalbindung und<br />

Durchführung eines permanenten Inventory<br />

Risk Assessment,<br />

Cash-Management:<br />

• Vorteile der Innenfinanzierung ausschöpfen.<br />

Werthebel 3: Betriebliche Effizienz<br />

• Standadisierte Verkaufspreisstruktur im<br />

Regionalgeschäft beachten,<br />

• Vorteile der Deckungsbeitragsrechnung<br />

nutzen,<br />

• Verzicht auf »teure« Preisnachlässe mit<br />

seinen negativen Auswirkungen,<br />

• »Richtiger« Umgang mit dem Kleinlosgeschäft,<br />

• Verlässlichkeit in der Kalkulation der<br />

Materialbearbeitungsprozesse sicherstellen.<br />

Die Umsetzung dieser Maßnahmen bewirkt<br />

eine merkliche Wertsteigerung des Unternehmens,<br />

die sich über den sog. »Return On<br />

Capital Employed« (ROCE) und den »Economic<br />

Value Added« (EVA) nachweisen lässt.<br />

Der Return On Capital Employed (in %)<br />

entspricht dabei der Verzinsung (in %) des<br />

im Unternehmen eingesetzten Eigen- und<br />

(langfristigen) Fremdkapitals. Der Economic<br />

Value Added (EVA) stellt einen Residualgewinn<br />

dar und ergibt eine absolute Nettogröße<br />

eines Gewinns nach Abzug der ge -<br />

wichteten Kapitalkosten (WACC) für das<br />

eingesetzte Gesamtkapital.<br />

Werteschaffung<br />

Wertevernichtung<br />

Quelle: thyssenkrupp<br />

Zusammenfassung<br />

Die aus den weltweiten Überkapazitäten<br />

und dem anhaltenden Importdruck resultierende<br />

Wettbewerbsintensität sowie die in<br />

Deutschland im internationalen Vergleich<br />

anfallenden hohen Energie- und Umweltkosten<br />

im Stahlbereich bedingen aufseiten<br />

der Stahlwerke strukturell niedrige Unternehmensrenditen<br />

mit der Konsequenz un -<br />

ternehmerischer Anpassungserfordernisse,<br />

sei es auf dem Wege der Spezialisierung, der<br />

Konsolidierung bis hin zur Stilllegung nicht<br />

rentabler Betriebsteile.<br />

Im Sektor der Stahldistribution (Stahlhandel,<br />

Stahl-Service-Center) dominiert ebenso<br />

das durch Unsicherheiten geprägte wirtschaftliche<br />

Umfeld. Dies dürfte die Bemühungen<br />

der Unternehmen um erweiterte<br />

Wertschöpfungsprozesse verstärken, und,<br />

von der Menge her, eher eine weitere<br />

Zurückhaltung in den Bestellungen bedingen,<br />

die noch dazu kleinvolumiger, kurzfristiger<br />

und damit volatiler ausfallen. Verlierer<br />

dieser Entwicklung werden werksunabhängige<br />

und kleinere Stahlhandelsunternehmen<br />

ohne ein identifizierbares Unternehmensprofil<br />

sein, es sei denn, die Unternehmen<br />

erkennen die Chancen, die sich aus der<br />

Wertorientierung in der Unternehmensausrichtung<br />

ergeben.<br />

Das Stahlhandels-Institut wird im März<br />

diesen Jahres ein Positionspapier herausgeben,<br />

in dem die oben beschriebenen Handlungspositionen<br />

im Stahlgeschäft ausführlich<br />

dargelegt sind.<br />

(sm 170204528) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


30 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Die Weichen gestellt<br />

Bepro hat nach dem Tod des Unternehmensgründers<br />

Peter Schorr die Strukturen neu geordnet<br />

Gelsenkirchen. Die Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG ist<br />

seit 1969 im Herzen des Ruhrgebietes ein lagerhaltender Stahlhandel für<br />

höherwertige Güten. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem<br />

Vollsortimenter entwickelt, der sowohl in der Produktbreite als auch in der<br />

Produkttiefe eine auf den Kundenbedarf optimierte Lagerhaltung bietet.<br />

Wie sich das Unternehmen genau positioniert hat, erläuterte Geschäftsführer<br />

Sören Filipczak kürzlich im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

Neben verschiedener Entwicklungsstufen<br />

im Rahmen der Geschäftstätigkeit hatte<br />

die Bepro vor drei Jahren die größte Investition<br />

ihrer Unternehmensgeschichte getätigt.<br />

Dadurch wurden die Kapazitäten erweitert,<br />

um an einem Ort zentral für die Kunden verfügbar<br />

zu bleiben.<br />

Als dann im Januar 2016 der damals<br />

alleinige Gesellschafter und Geschäftsführer,<br />

Peter Schorr, plötzlich und unerwartet<br />

verstarb, standen Management und Mitarbeiter<br />

vor einer völlig unvorhergesehenen<br />

Situation. Doch schon damals ließ das<br />

Unternehmen in Veröffentlichungen keinen<br />

Zweifel daran aufkommen, dass der Ge -<br />

schäftsbetrieb fortgesetzt wird. Die neuen<br />

Familiengesellschafter haben dann zusammen<br />

mit den Bepro-Mitarbeitern und der<br />

Geschäftsführung die Weichenstellungen<br />

vorgenommen, die Peter Schorr zu Lebzeiten<br />

nicht mehr hat stellen können.<br />

Geschäftsführer Sören Filipczak berichtete<br />

dem »<strong>stahlmarkt</strong>«, wie es Bepro und den<br />

Mitarbeitern im Jahr 2016 ergangen ist:<br />

»BEPRO hat im Jahr 2016 ein gutes Be -<br />

triebsergebnis erzielt – und wir sind<br />

schwungvoll in das Jahr 2017 gestartet.<br />

Nach dem Tod von Peter Schorr haben sich<br />

verschiedene organisatorische Aufgaben<br />

ergeben, die schlussendlich der Umsetzung<br />

des Willens von Peter Schorr dienten«, sagt<br />

Filipczak. In der neuen Gesellschafterstruktur<br />

nimmt die Peter-Schorr-Stiftung einen<br />

nennenswerten Anteil ein. Diese wird für<br />

mildtätige Zwecke Vermögenswerte zur<br />

Verfügung stellen. Mit den ersten Aktivitäten<br />

der Stiftung rechnet der Bepro-Manager<br />

ab Mitte 2017.<br />

»Es mag manchem heute nicht mehr<br />

üblich erscheinen, in der Wirtschaft mildtätig<br />

zu sein«, sagt Filipczak. »Doch Peter<br />

Schorr, die Familiengesellschafter Claudia<br />

und Norbert Schorr mitsamt dem Unternehmen<br />

Bepro haben einen Meilenstein im<br />

Stahlhandel dadurch gesetzt, dass neben<br />

der geschäftlichen Aktivität und der Notwendigkeit<br />

erfolgreich zu sein, auch Menschen<br />

unterstützt werden, die es aus eigener<br />

Kraft nicht haben schaffen können.«<br />

Parallel dazu wurde für den heutigen<br />

Geschäftsführer Sören Filipczak die Möglichkeit<br />

geschaffen, sich als Gesellschafter<br />

an dem Unternehmen zu beteiligen. Er wird<br />

in Zukunft gemeinsam mit den Geschwistern<br />

Claudia und Norbert Schorr sowie der<br />

Peter-Schorr-Stiftung die Geschicke des<br />

Unternehmens lenken. »Wir werden ein<br />

stabiles und sicheres Fundament setzen, mit<br />

dem die Bepro weiterhin nachhaltig erfolgreiche<br />

Arbeit in na tionalen sowie<br />

interna tionalen Märkten leisten<br />

kann«, verspricht er.<br />

»Im Jahr 2016 hat<br />

BEPRO abermals weitere<br />

Produkte, Abmessungen<br />

und Stahlgüten in<br />

das Lieferprogramm<br />

aufgenommen, um den An -<br />

forderungen der Kunden gerecht<br />

(Fotos: sm)<br />

Zum<br />

Bepro-Portfolio<br />

gehört ein<br />

breites Sortiment<br />

an Winkel-, Flach-,<br />

Breitflach-, Rund-, Vierkantstählen<br />

oder Profilen in<br />

zahlreichen Abmessungen und<br />

unterschiedlichsten Stahlgüten.<br />

« KONTAKT<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges. mbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49 209 98251-10<br />

www.bepro.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />

»<br />

Wir werden ein stabiles und sicheres<br />

Fundament setzen, mit dem die Bepro<br />

weiterhin nachhaltig erfolgreiche Arbeit<br />

leisten kann.<br />

zu werden. Der Stahlhandel – so wurde es<br />

uns gesagt – lässt den Erfolg nur im Marathon<br />

erreichen und niemals im Sprint«, er -<br />

klärt Filipczak. In Anerkennung der Lebensleistung<br />

von Peter Schorr versichert er zu -<br />

gleich: »Ein gutes Team mit weiterhin stabilen<br />

Strukturen, wie es bei Bepro der Fall ist,<br />

kann eine dauerhafte Nachfolgeregelung<br />

fest etablieren – selbst wenn sie ungeplant<br />

und plötzlich eingetreten ist.«<br />

Für die Familie Schorr ist der Stahlhandel<br />

jedenfalls kein ungewohntes Terrain und<br />

somit werden sich in den nächsten Jahren<br />

weitere Entwicklungen ergeben, die das<br />

Unternehmen BEPRO sowohl in ihrer Substanz<br />

als auch in der Leistungsfähigkeit und<br />

Nachhaltigkeit stärken werden. Das gesamte<br />

Bepro-Team freut sich darüber, nach den<br />

– wenn auch ungeplanten und traurigen<br />

Ereignissen im Jahr 2016 – durchaus ge -<br />

stärkt aus einer schwierigen Situation wieder<br />

hervorgegangen zu sein.<br />

Im Ruhrgebiet wünscht man sich vor dem<br />

Einstieg in die Arbeit ein herzliches »Glück<br />

auf« und diesem kann man sich getrost<br />

anschließen.<br />

(sm 170204514) K<br />

Sören Filipczak<br />

Über Bepro<br />

Die Bepro Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG wurde 1969 von dem im<br />

Januar 2016 verstorbenen Peter Schorr mit einem<br />

damaligen Kompagnon gegründet.<br />

In den letzten Jahren hatte Bepro deutlich<br />

investiert und seine Lager- und Handelsaktivitäten<br />

auf den Standort Gelsenkirchen konzentriert.<br />

Ein Neubau mit modernster Kran-, Maschinenund<br />

Sägetechnik wurde in der Consolstraße<br />

errichtet und 2015 eingeweiht.<br />

Dort verfügt Bepro nun über eine 11.000 m²<br />

große Halle und 900 m² Bürofläche. Zusammen<br />

mit der Lagerhalle und dem Freilager am Ahlmannshof<br />

kann das Handelsunternehmen auf<br />

30.000 m² Lagerfläche zurückgreifen. Mit dem<br />

Neubau ging auch die Erweiterung des Liefer- und<br />

Lagerprogramms einher, um den Kreis der Abnehmer<br />

weiter auszudehnen. Etwa 30.000 t Stahlprodukte<br />

befinden sich durchschnittlich auf Lager.<br />

Die Bepro Blech und Profilstahl führt ein breites<br />

Sortiment an Form- und Stabstahl – gerade auch<br />

für besondere Abmessungen und Güten. Ob Winkel-,<br />

Flach-, Breitflach-, Rund-, Vierkantstähle oder<br />

Profile, das Lieferspektrum umfasst ein weit ge -<br />

fächertes Spektrum, u. a. nun auch in den Güten<br />

S355J2+AR/M/N (gewalzt, thermomechanisch<br />

behandelt, normalisiert), 16Mo3, C45, C60 und<br />

16 bzw. 20MnCr(S)5 sowie 42CrMo(S)4+QT<br />

(vergütet). Auch feuerverzinkte Stähle, z. B. aus<br />

S235JR, sind in vielen Formen und Abmessungen<br />

erhältlich.<br />

Die Kunden stammen aus den unterschiedlichsten<br />

Industriezweigen wie dem Anlagenbau, der<br />

Energiewirtschaft, dem Fahrzeug-, Kran-, Brücken-<br />

und Stahlbau oder dem Kraftwerksbau und<br />

der Windenergiebranche. Der Export spielt für<br />

Bepro eine wichtige Rolle. Etwa zwei Drittel der<br />

Lieferungen gehen ins Ausland wie z. B. nach Osteuropa.<br />

Geliefert wird in die ganze Welt.<br />

Im Wettbewerb die Nase vorn<br />

Business-Software<br />

für erfolgreiche Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


32 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Zwei Edelstahlspezialisten – eine Marke<br />

STAPPERT bündelt Aktivitäten in den Niederlanden<br />

Düsseldorf. STAPPERT hat in den Niederlanden eine Neuorganisation<br />

vorgenommen: Die STAPPERT-Gesellschaften Noxon Stainless BV und<br />

STAPPERT Nederland BV wurden Anfang Januar fusioniert, und firmieren<br />

nun unter dem Namen STAPPERT Noxon BV. Die beiden zentralen Standorte<br />

in Helmond und Zwijndrecht bleiben erhalten.<br />

Der lagerhaltende Händler Noxon passt<br />

im Rahmen dieser Fusion auch sein Erscheinungsbild<br />

der Corporate Identity von STAP-<br />

PERT an und hat im Januar 2017 ein neues<br />

Lager in Helmond bezogen, das der Gesellschaft<br />

mit erweitertem Produktspektrum<br />

zukünftig zur Verfügung steht. STAPPERT<br />

gehört zu Europas führenden lagerhaltenden<br />

Edelstahlhändlern.<br />

STAPPERT Noxon mit Sitz in Helmond ist<br />

auf den Handel mit nichtrostenden Langprodukten<br />

und Rohrzubehör spezialisiert. Das<br />

Produktspektrum umfasst nichtrostende,<br />

hitze- und hochkorrosionsbeständige sowie<br />

Duplex- und Superduplex-Stähle. Das Unternehmen,<br />

das auf fast 30 Jahre Markterfahrung<br />

zurückblicken kann, zählt zu den größten<br />

lagerhaltenden Händlern für nichtrostende<br />

Langprodukte und Rohrzubehör im<br />

Benelux-Raum.<br />

Das Lagerprogramm, wird durch ein deutlich<br />

erweitertes Stabstahlsortiment ergänzt.<br />

Vertrieb und Teile der Verwaltung bleiben<br />

zunächst am bisherigen Standort. Sie folgen<br />

dem Lager im Frühjahr 2018.<br />

STAPPERT Noxon übt seine Verkaufstätigkeit<br />

weiterhin an den Standorten Helmond<br />

und Zwijndrecht aus. Die Kunden des Unternehmens<br />

haben zukünftig den Vorteil, dass<br />

sie direkt aus dem niederländischen Lager in<br />

Helmond neben Rohren und Rohrzubehör<br />

auch mit Stabstahl beliefert werden. Das<br />

neue, moderne und logistisch optimal angebundene<br />

Lager sorgt dafür, dass sich die<br />

Liefergeschwindigkeit, durch kürzere Transportwege<br />

zu den Kunden, verbessert.<br />

Außerdem wird die Bandbreite an Produkten,<br />

Werkstoffen und Abmessungen erhöht<br />

und das Serviceangebot deutlich verstärkt.<br />

»Dank der Fusion zu einer Gesellschaft<br />

haben jetzt beide niederländischen Standorte<br />

Zugriff auf ein zentrales Lager in den<br />

Niederlanden«, erklärt STAPPERT-Hauptgeschäftsführer<br />

Marc Steffen. »Unsere Kunden<br />

profitieren damit von einer lokalen Präsenz<br />

ihres Edelstahllieferanten vor Ort. Darüber<br />

hinaus haben sie die Möglichkeit, eine um -<br />

fassende Bedarfsdeckung von Standardprodukten<br />

bis hin zu Sonderlösungen, maßgeschneidert<br />

auf ihre Anforderungen hin, zu<br />

erhalten.«<br />

Die neue Gesellschaft STAPPERT Noxon<br />

wird unter dem gemeinsamen Erscheinungsbild<br />

der STAPPERT Gruppe auftreten. Die<br />

Marke STAPPERT steht für gut durchdachte<br />

und exakt auf den Kundenbedarf zugeschnittene<br />

Werkstoffauswahl, Produktvielfalt,<br />

Verfügbarkeit und innovative Produktlösungen.<br />

Besonders gefragt ist STAPPERT<br />

bei Edelstahllösungen, die in den vielfältigsten<br />

Branchen und für anspruchsvolle An -<br />

wendungen Einsatz finden. Seit Januar<br />

2017 erleben die Kunden und Partner in den<br />

Niederlanden die INOX INTELLIGENCE – die<br />

Lösungskompetenz rund um Langprodukte<br />

und Rohrzubehör – unter dem Namen STAP-<br />

PERT Noxon.<br />

K<br />

(sm 170204573)<br />

« KONTAKT<br />

STAPPERT Noxon B.V.<br />

Gerstdijk 4<br />

5704 RG Helmond<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 492 582111<br />

www.stappert.biz<br />

(Foto:Stappert)<br />

Das Lagerprogramm von STAPPERT Noxon<br />

ist auf den Produktbereich Rohre und<br />

Rohrzubehör fokussiert und wird durch ein<br />

deutlich erweitertes Stahlsortiment<br />

vergrößert.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 33<br />

Neue Richtanlage für Warmbreitband<br />

Wien/Hannover. Die österreichische SLC Stahl Logistik Center GmbH und der italienische Hersteller von<br />

Metallband-Schneidemaschinen F.I.M.I S.p.A. präsentierten auf der EuroBLECH gemeinsam eine neue Richtanlage<br />

für Warmbreitband.<br />

Die SLC Stahl Logistik Center GmbH<br />

wurde 2007 von den Partnerunternehmen<br />

Weyland GmbH, Schärding, Jepsen Stahl<br />

GmbH, Nittendorf, und Jepsen Stahl Handels-GmbH<br />

in Wien zur Stahlbeschaffung<br />

und Weiterverarbeitung gegründet. Die<br />

F.I.M.I. SpA Fabbrica Impiani Macchine<br />

Industriali mit Sitz in Viganó, Italien, wurde<br />

1963 gegründet und zählt zu den führenden<br />

Herstellern von Anlagen zum Schneiden<br />

von Metallbändern weltweit. Zum Produktportfolio<br />

gehören Längs- und Querteilanlagen,<br />

Verpackungsanlagen für Streifenbunde,<br />

Aufwickel-, Kantenbeschnitt- und<br />

Prüfanlagen sowie eine Entwicklungsabteilung<br />

für die Automatisierung von Bundenverarbeitungsanlagen.<br />

Gemeinsam haben<br />

die beiden Unternehmen nun eine Warmbreitbandrichtanlage<br />

entwickelt.<br />

Das Ergebnis eines kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses<br />

Die Richtanlage unterschreitet bei der Ebenheit<br />

den durch die EN 10051 vorgegebenen<br />

Wert um 80 % und garantiert engste Toleranzen<br />

in Ebenheit und Länge. Außerdem<br />

werden die Spannungsarmut in den Blechen<br />

verbessert und ein einzigartiges Oberflächen-<br />

und Richtergebnis erzielt. Die Bleche<br />

werden so den Anforderungen modernster<br />

unbemannter Laserschneidanlagen<br />

ge -<br />

recht. Die in Wien<br />

eingesetzten Feinrichtmaschinen,<br />

die<br />

auf ein verbessertes<br />

Richtrollen- Lastverteilungssystem<br />

umgerüstet wurden,<br />

sind das Ergebnis<br />

eines kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses<br />

und<br />

der jahrzehntelangen<br />

Zusammenarbeit<br />

zwischen dem<br />

Technologielieferanten<br />

F.I.M.I S.p.A. und dem Anlagenbetreiber<br />

SLC Stahl Logistik Center GmbH. Die<br />

FIMI-Anlage wurde schrittweise aufgerüstet;<br />

dies war durch den geschlossenen Kreislauf<br />

in der technologischen Zusammenarbeit gut<br />

möglich. Entwicklung, Testläufe und Überwachung<br />

wurden in enger Kooperation<br />

umgesetzt. Mit der hochmodernen Warmbandtafelanlage<br />

haben die Partnerfirmen<br />

nun die Möglichkeit, flexibel und schnell auf<br />

Kundenwünsche zu reagieren und zuverlässig<br />

Sonderlängen zu liefern.<br />

www.slc-wien.at<br />

/<br />

(Bilder: SLC)<br />

Die österreichische SLC Stahl Logistik Center GmbH und der italienische<br />

Hersteller von Metallband-Schneidemaschinen FIMI haben gemeinsam<br />

eine neue Richtanlage für Warmbreitband entwickelt.<br />

Die Warmbreitband-Richtanlage unterschreitet<br />

in puncto Ebenheit den durch die EN 10051<br />

vorgegebenen Wert um 80 % und garantiert<br />

engste Toleranzen in Ebenheit und Länge.<br />

(sm 170204448)<br />

Manufacturer of retaining rings<br />

and high nitrogen steels<br />

Energietechnik Essen GmbH<br />

Westendstraße 15<br />

45143 Essen<br />

Germany<br />

Fon +49 (0) 201 177 86-0<br />

www.energietechnik-essen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


34 K IT, Digitalisierung<br />

ERP-Software für den Stahlhandel<br />

Welche Anforderungen stellt der Stahlhandel an eine moderne ERP Software?<br />

Speyer. Eine neue Unternehmenssoftware wird aus ganz unterschiedlichen<br />

Gründen eingeführt. Ob aus technologischen oder aus funktionellen<br />

Gründen, eine neue ERP-Lösung muss in aller erster Linie für das Unternehmen<br />

Vorteile bringen, die sich am Besten auch aus wirtschaftlichen<br />

Gründen mittelfristig bezahlbar macht. Worauf zu achten ist, erläuterte<br />

Peter Uhl, Vertriebsleiter und Prokurist der SHComputersysteme GmbH,<br />

dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

Ist die Entscheidung für eine neue Software<br />

erst einmal gefallen, dann müssen<br />

Unternehmer sich durch den Dschungel der<br />

Branchenanbieter kämpfen – und es stellt<br />

sich die Frage: Welche Anbieter spreche ich<br />

an? Wen lade ich zu einem Termin ein?<br />

Es gibt eine Vielzahl von Unternehmen<br />

auf dem deutschen Markt, die eine Lösung<br />

für den Stahlhandel anbieten. Um seriöse<br />

Anbieter mit ausgereifter Branchenlösung<br />

zu erkennen, holen sich die Interessenten<br />

am besten die Namen mehrerer Referenzprojekte<br />

ein. Kann der Anbieter nur einen<br />

oder wenige Referenzen nennen, versucht<br />

er vermutlich gerade erst in der Stahlbranche<br />

Fuß zu fassen. Wer Kollegen kennt, die<br />

in den letzten Jahren eine Software eingeführt<br />

haben, ist im Vorteil, denn deren<br />

Erfahrungen sind meistens gold- und geldwert.<br />

Eine Branchenlösung für den Stahlhandel<br />

muss den Stahlhändler bei seinen Geschäftsprozessen<br />

intensiv unterstützen und möglichst<br />

auch Kosten einsparen. Hierzu ge -<br />

hören neben den Standardanforderungen<br />

einer Warenwirtschaft mit Stahlbesonderheiten<br />

wie Stahlpreisfindung und Gewichtsermittlung<br />

auch die Chargen-/Längenverwaltung<br />

oder die Zeugnisverwaltung. Eine<br />

optimale Unterstützung für die interne bzw.<br />

externe Anarbeitung muss ebenfalls gegeben<br />

sein. Besonders bei einer externen<br />

Anarbeitung ist ein klarer Belegfluss wichtig.<br />

Für Stahlhändler mit dem Schwerpunkt<br />

Baustahl ist in der Regel eine »Biegesoftware«<br />

erforderlich. Hier gibt es ausgereifte<br />

Lösungen, die stark in die entsprechenden<br />

Funktionen der Warenwirtschaft eingebunden<br />

sein können. Der Leistungsumfang<br />

dieser Spezialpakete geht in der Regel<br />

deutlich über den von Warenwirtschaftsanbietern<br />

eigen entwickelten Biegelösungen<br />

hinaus.<br />

Stahlhändler mit dem Schwerpunkt<br />

»Schneiden« (Brennen, Sägen) benötigen<br />

eine Lösung mit einer schnellen und aussagefähigen<br />

Angebotskalkulation, idealerweise<br />

auch in das Auftragssystem der Warenwirtschaft<br />

eingebunden.<br />

Das Zusammenspiel zwischen Warenwirtschaft<br />

und Buchhaltung ist sehr wichtig,<br />

eine integrierte Lösung eines Herstellers ist<br />

daher anzustreben. Nur so erhält der An -<br />

wender alle wichtigen Informationen, z. B.<br />

im Hinblick auf Limitprüfungen oder über<br />

das Zahlverhalten seiner Kunden. Fremde<br />

Buchhaltungssysteme technisch an eine<br />

Warenwirtschaft anzuschließen sind natürlich<br />

möglich, die Integration muss aber über<br />

viele Jahre aufrecht erhalten werden – dies<br />

kostet Zeit und Geld und birgt immer wieder<br />

Risiken, die man durch eine integrierte<br />

Lösung vermeiden kann.<br />

Im Bereich der Lagerlogistik sind ein parametrierbarer<br />

Belegfluss, Etikettierung, be -<br />

leglose Kommissionierung sowie Tourenverwaltung<br />

und Schnittstellen zu Hochregallagersystemen<br />

wichtige Voraussetzungen.<br />

Auch die Nutzung von mobilen Datenerfassungsgeräten<br />

(MDE, Scanner) nimmt im<br />

Stahlhandel seit zwei bis drei Jahren deutlich<br />

an Fahrt auf.<br />

CRM-Funktionen wie Angebotsverfolgung,<br />

Aufgabenverteilung, Außendienstunterstützung,<br />

Besuchsplanung, Berichtswesen<br />

oder Zielgruppenrecherchen sind in<br />

einer modernen Stahlhandelssoftware erforderlich,<br />

nach Möglichkeit voll integriert.<br />

Die Anbindung von optoelektronischen<br />

Archiven sollte für die wichtigsten Archivsysteme<br />

wie z. B. d.3, easy-Archiv, Docuware<br />

oder Habel realisiert sein. Ein eigenes Zeugnisarchivmodul<br />

zeugt von besonderem<br />

Branchen-Know-how.<br />

Im Stahlhandel sind immer mehr Dienstleistungen<br />

gefragt, um im stärker werdenden<br />

Verdrängungswettbewerb bestehen zu können.<br />

Die Anbindung von Kunden und Lieferanten<br />

nimmt einen immer größeren Stellenwert<br />

ein. Ob ein Internet-Shop, EDIFACT oder<br />

der elektronische Rechnungsversand – auch<br />

wenn diese Funktionen vielleicht heute noch<br />

nicht von jedem benötigt werden, in Zukunft<br />

werden diese Dinge immer wichtiger.<br />

Warum schließlich sollte man nicht auf<br />

das Lager eines befreundeten Kollegen<br />

direkt zugreifen können und damit für die<br />

Kunden eine höhere Verfügbarkeit oder ein<br />

breiteres Sortiment zu gewährleisten? Auch<br />

auf diese Fragen sollte ein Softwarehaus<br />

Antworten oder noch besser Lösungen<br />

parat haben.<br />

Abgesehen von den reinen Funktionen<br />

innerhalb einer ERP-Software sind weitere<br />

Punkte von besonderer Wichtigkeit. Nur<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


IT, Digitalisierung K 35<br />

Peter Uhl<br />

(Foto: SHC)<br />

eine aktuelle Entwicklungsumgebung allein<br />

macht noch keine praxiserprobte Branchenlösung<br />

aus.<br />

Für eine Software ist natürlich eine zu -<br />

kunftsorientierte Datenbank Grundlage. Die<br />

Entwicklungswerkzeuge müssen schnelle<br />

und stabile Anpassungen erlauben. Sogenannte<br />

User-Exits, die individuell auf die<br />

Prozesse abgestimmte Steuerungen ermöglichen,<br />

sind eine gute Möglichkeit. Kundenindividuelle<br />

Analysen sollten an beliebigen<br />

Stellen der Anwendung eingebunden werden<br />

können.<br />

Und ganz wichtig, eine uneingeschränkte<br />

Release-Fähigkeit muss gewährleistet sein,<br />

d. h. individuelle Anpassungen müssen in<br />

Über die SHComputersysteme GmbH<br />

SHC ist ein Branchenspezialist für ERP-Software.<br />

Beim Enterprise-Resource-Planning, kurz ERP,<br />

geht es um die unternehmerische Aufgabe, alle<br />

Ressourcen (Material, Betriebsmittel, Personal,<br />

Kapital, IT-Systeme und vieles mehr) richtig einzusetzen,<br />

zu planen und das Unternehmen bzw.<br />

die betrieblichen Abläufe erfolgreich zu steuern.<br />

SHC wurde 1974 als Dienstleistungsunternehmen<br />

der Informationstechnologie gegründet. Ein<br />

engagiertes Team von Spezialisten beschäftigt<br />

sich seitdem mit der Entwicklung und Projekteinführung<br />

von betriebswirtschaftlichen Komplettlösungen<br />

für mittelständische Handelsunternehmen.<br />

Die Kunden stammen unter anderem aus<br />

dem Elektrogroß- und Autoteilehandel, dem Sanitär-<br />

und Stahlhandel sowie aus anderen Bereichen<br />

des technischen Großhandels.<br />

Mit SHCware ® offeriert das IT-Haus eine be -<br />

triebswirtschaftliche Sofwarelösung, die von der<br />

Konzeption über die Implementierung bis hin zur<br />

Optimierung der Prozessabläufe und mehr angeboten<br />

wird. Speziell die Branchenlösung SHC ware<br />

STAHL ist nach Unternehmensangaben eine praxiserprobte,<br />

flexible und wirtschaftliche Software,<br />

die sich bereits vielfach in der Stahlhandelsbranche<br />

bewährt hat.<br />

jedem Folge-Release berücksichtigt werden.<br />

Auf eine praxisorientierte Weiterentwicklung<br />

sollten der interessierte Anwender be -<br />

sonders achten. Regelmäßig stattfindende<br />

Arbeitskreise mit Anwendern und Entwicklern<br />

sichern ein hohes Maß an praxisnahen<br />

Funktionen und verteilen eventuell auftretende<br />

Kosten auf mehreren Schultern.<br />

Erweiterungen der Software dürfen nicht<br />

am grünen Tisch entwickelt werden, sondern<br />

sollten von Praktikern z. B. im Hinblick<br />

auf Funktionalität und Bedienbarkeit unterstützt<br />

werden.<br />

Auch die finanzielle Seite will bedacht<br />

sein: Natürlich müssen die Investitionen<br />

möglich sein, doch es geht um eine Investition<br />

in die nächsten 10 bis 15 Jahre. Eventuell<br />

gibt es Möglichkeiten, die Liquidität<br />

des Unternehmens durch einen Softwarewechsel<br />

nicht unnötig zu belasten – Mietkauf,<br />

Leasing oder Finanzierung sind hier zu<br />

nennen, Varianten die mit dem in Frage<br />

kommenden Softwarehaus erörtert werden<br />

sollten.<br />

Neben den technischen Systemanforderungen,<br />

die abgedeckt sein müssen, kommt<br />

noch eine nicht zu unterschätzende Komponente<br />

hinzu – der Mensch! Es gibt Untersuchungen<br />

die belegen, dass für den Erfolg<br />

einer Softwareeinführung nur zu 50 % die<br />

neue Software verantwortlich ist, genauso<br />

wichtig sind bei vielen Installationen die Projektleiter<br />

mit ihren langjährigen Erfahrungen.<br />

Auch die Mitarbeiter des Softwareherstellers<br />

müssen über ein hohes Maß an Branchenwissen<br />

und -erfahrung verfügen. Sie<br />

müssen sich mit den Fachleuten aus der<br />

Stahlbranche austauschen können und<br />

deren Sprache sprechen – sie müssen den<br />

Stahlhandel verstehen. (sm 170204464) K<br />

« KONTAKT<br />

SHComputersysteme GmbH<br />

Lönneberga Straße 2<br />

67346 Speyer<br />

Tel. +49 6232 663-0<br />

www.shcom.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Ermittlung und Bewertung von Einflussgrößen im Materialdispositionsprozess<br />

Materialdispositionsprozess<br />

Analyseinstrumente<br />

Ursachen-Wirkungs-<br />

Analyse<br />

Geschäftsprozessanalyse<br />

Benchmarking<br />

Kombination der<br />

ABC-/XYZ-Analyse<br />

Einflussgrößen<br />

Fehlermöglichkeitsund<br />

Einfluss-Analyse<br />

Quelle: thyssenkrupp<br />

Bild 1<br />

Auf dem Weg zu einer automatisierten<br />

Materialdisposition<br />

von Endric Hetterscheid 1) und Carola Ipsen 2)<br />

Frankfurt am Main/Duisburg. thyssenkrupp Materials Services GmbH und das Fraunhofer Institut für<br />

Materialfluss und Logistik haben gemeinsam eine Vorgehensweise zur Identifizierung und Beseitigung von<br />

Schwachstellen (Einflussgrößen) im Dispositionsprozess entwickelt. Ziel ist es, eine Standardisierung und<br />

somit eine schrittweise Automatisierung des Prozesses zu erreichen.<br />

Neue Herausforderungen<br />

für Stahlhandelsunternehmen<br />

Eine kontinuierlich steigende Serviceerwartung<br />

und die immer komplexer werdenden<br />

Kundenansprüche nach Individualisierung<br />

stellen europäische Unternehmen in der<br />

Stahlbranche vor neue Herausforderungen.<br />

Getrieben durch Dumpingpreise chinesischer<br />

Stahlhersteller und global sinkender<br />

Nachfragen befindet sich speziell der europäische<br />

Werk- und Rohstoffhandel in an -<br />

spruchsvollen Zeiten. Produzierte Überkapazitäten<br />

der chinesischen Anbieter und ein<br />

rückläufiger Absatz am Weltmarkt bewirken<br />

aktuell sinkende Verkaufspreise in Europa<br />

und somit Umsatzeinbußen sowie Substanzverluste<br />

in den Lägern europäischer<br />

Stahlunternehmen. Eine Konsolidierung<br />

nicht nur in der europäischen Stahlproduktion,<br />

sondern auch im Handel, wird vor diesem<br />

Hintergrund immer wieder diskutiert.<br />

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit zu er -<br />

höhen, werden effiziente Unternehmens-<br />

1)<br />

Kooperationsdoktorand, Fraunhofer-Institut für<br />

Materialfluss und Logistik IML (www.iml.fraunhofer.de)<br />

2)<br />

Leiterin Logistik Controlling, thyssenkrupp Materials<br />

Services GmbH (www.thyssenkrupp-materials-services.<br />

com)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


IT, Digitalisierung K 37<br />

prozesse benötigt. Besonders der Beschaffungsprozess<br />

ist aufgrund der volatilen<br />

Marktpreise von den aktuellen Trends be -<br />

troffen. Damit die Handelsunternehmen in<br />

der Stahlbranche den Herausforderungen<br />

des Marktes hinsichtlich Preis, Qualität und<br />

Lieferservice gewachsen sind, ist ein automatisierter<br />

Materialdispositionsprozess mit<br />

optimaler Leistung erforderlich. Anzustreben<br />

ist nicht nur die Optimierung, sondern<br />

ebenfalls eine Standardisierung bzw. Harmonisierung<br />

dieses Ge schäftsprozesses<br />

sowie eine Digitalisierung im Kontext von<br />

Industrie 4.0.<br />

Auszug des Ergebnisrankings der FMEA 1)<br />

Risikoprioritätszahl RPZ<br />

Rang<br />

1<br />

3<br />

10<br />

14<br />

15<br />

18<br />

Hohe Anzahl an unterschiedlichen Prozesstätigkeiten<br />

Liefertermintreue des Lieferanten<br />

Geringe Prognosesicherheit durch ERP-System<br />

Geringe Planungsgenauigkeit bei stark schwankenden Artikeln<br />

Hohe Anzahl an Non-Movern aufgrund des Produktportfolio<br />

Permanenter Wechsel der IT-Systeme aufgrund der hohen Anzahl 224,00<br />

290,70<br />

255,03<br />

237,73<br />

235,06<br />

384,00<br />

Hemmung der Materialdispositionsleistung<br />

durch 86 Einflussgrößen<br />

Abhilfe bei den aktuellen Problemstellungen<br />

kann ein von thyssenkrupp Materials Services<br />

GmbH zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />

IML entwickelter Ansatz zur<br />

schrittweisen Leistungssteigerung des Dispositionsprozesses<br />

verschaffen. Bei der Vorgehensweise<br />

wurden teilweise Methoden<br />

aus der Six-Sigma-Toolbox eingesetzt, um<br />

Schwachstellen (Einflussgrößen), die sich<br />

negativ auf die Ziele der Disposition (maximale<br />

Lieferbereitschaft, minimale Kapitalbindung<br />

und Beschaffungskosten) auswirken,<br />

zu ermitteln (Bild 1).<br />

Bei nationalen und internationalen ausgewählten<br />

Standorten des thyssenkrupp<br />

Konzerns wurden für die Bestimmung von<br />

Einflussgrößen jeweils eine Geschäftsprozessanalyse<br />

und eine Ursache-Wirkungs-<br />

Analyse durchgeführt. Hierbei ergaben sich<br />

insgesamt 70 Einflussgrößen, die unmittelbar<br />

negativen Einfluss auf mindestens eine<br />

der drei Ziele der Disposition besitzen. 16<br />

weitere Einflussgrößen wurden durch das<br />

Benchmarking und die Kombination der<br />

ABC-/XYZ-Analyse identifiziert. Zur Bewertung<br />

der Einflussgrößen wurde die Methodik<br />

der Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse<br />

(FMEA) verwendet. Durch eine internationale<br />

Umfrage mit Fachexperten aus<br />

20<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />

1)<br />

FMEA – Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse<br />

Bild 2<br />

Manuelle Bedarfsermittlung in Unterstützungssystemen<br />

dem Bereich der Beschaffung von<br />

thyssenkrupp wurden die ermittelten Einflussgrößen<br />

hinsichtlich ihrer Auftretensund<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit sowie<br />

ihrer Bedeutung auf die Ziele der Materialdisposition<br />

abgefragt. In der Untersuchung<br />

diente die Risikoprioritätszahl (RPZ) der je -<br />

weiligen Einflussgröße als Maß der Wirkungsintensität<br />

(Bild 2).<br />

Hohe Anzahl an Prozesstätigkeiten,<br />

Non-Movern und IT-Systemen<br />

Dabei wurden die Einflussgrößen »Hohe<br />

Anzahl an unterschiedlichen Prozesstätigkeiten«<br />

in der Disposition und die »Liefertermintreue<br />

des Lieferanten« auf den ersten<br />

und dritten Rang der Befragung gewählt. Im<br />

Rahmen der Untersuchung wurde aufgezeigt,<br />

dass besonders die erste Einflussgröße<br />

die Leistung des Dispositionsprozesses<br />

hemmt und die Prozesskosten in die Höhe<br />

treibt.<br />

221,06<br />

Quelle: thyssenkrupp<br />

Die nicht akzeptable Liefertermintreue der<br />

Lieferanten und die hiermit einhergehende<br />

Unplanbarkeit führt zu einer erheblichen<br />

Verminderung des Lieferservice zum Kunden.<br />

Des Weiteren wurde in das obere Ranking<br />

der FMEA die geringe Prognosesicherheit<br />

durch das ERP-System des Unternehmens<br />

gewählt. Als Konsequenz ergeben<br />

sich weitere Einflussgrößen wie der permanente<br />

Wechsel der IT-Systeme bei der Disposition<br />

und die manuelle Bedarfsermittlung<br />

durch Unterstützungssysteme.<br />

Die geringe Prognosezuverlässigkeit<br />

besonders bei stark schwankenden Artikeln<br />

führt dazu, dass die Disponenten auf alternative<br />

Systeme, wie z. B. MS Excel, bei der<br />

Bedarfsermittlung zurückgreifen. Dies verursacht<br />

einen permanenten Wechsel und<br />

steigert nicht nur die Prozesskosten und die<br />

Fehleranfälligkeit, sondern kann ebenfalls<br />

eine wesentliche Erhöhung der Bestände zur<br />

Folge haben.<br />

Machen Sie komplexe Dinge einfach.<br />

Transport. Lager. Telematik.<br />

INFORMATIONSLOGISTIK<br />

www.wanko.de<br />

info@wanko.de<br />

0049(0)8654 4830<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


38 K IT, Digitalisierung<br />

Handlungsfelder mit ausgewählten Digitalisierungsmaßnahmen<br />

die dazugehörigen Nutzenpotenziale bei<br />

Durchführung der Maßnahmen beschrieben<br />

(Bild 3).<br />

Bild 3<br />

Bestandscontrolling<br />

Vernetzung mit den A-Lieferanten<br />

über Monitoring- und Alerting-<br />

System (Electronic Data Interchange)<br />

ERP-System<br />

Durchführung von Big Data<br />

Analysen zur Verdichtung der<br />

Datenmengen und Auswertung von<br />

Daten über Predictive Analytics<br />

Dispositionsstrategie<br />

Regelmäßige und automatische<br />

Überprüfung der Dispositionsstrategie<br />

durch rollierenden<br />

Abgleich der festgelegten<br />

Dispositionsparameter mit dem<br />

erwarteten Kundenabsatz<br />

Prozesskomplexität<br />

Reduzierung der Prozesskomplexität<br />

durch Schaffung einer<br />

standardisierten und harmonisierten<br />

Systemlandschaft<br />

Quelle: thyssenkrupp<br />

Darüber hinaus wurde aufgezeigt, dass<br />

die Zunahme an Non-Movern aufgrund des<br />

Produktportfolios einzelner Standorte die<br />

Kapitalbindung des Unternehmens stetig<br />

steigen lässt. Alle identifizierten Einflussgrößen<br />

beeinträchtigen die Leistung der<br />

betrachteten Dispositionsprozesse, jedoch<br />

können sie durch geeignete Maßnahmen,<br />

u. a. aus dem Bereich der Digitalisierung,<br />

reduziert bzw. beseitigt werden. Dazu wurde<br />

durch die Priorisierung der ermittelten<br />

Einflussgrößen mit Hilfe der FMEA die Reihenfolge<br />

zur Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen<br />

für jede einzelne Einflussgröße<br />

angegeben. Diese Maßnahmen wurden in<br />

sieben Handlungsfeldern (Bestandscontrolling,<br />

Dispositionsstrategie, ERP-System,<br />

Kundenplanung und Absatzprognose, La -<br />

gerorganisation, Lieferantenmanagement<br />

sowie Prozesskomplexität) eingebettet und<br />

Weitere Digitalisierungsmaßnahmen<br />

durch Industrie 4.0<br />

Die entwickelte Vorgehensweise ist auch auf<br />

weitere Unternehmen im Bereich Handel mit<br />

Werk- und Rohstoffen ohne Weiteres adaptierbar,<br />

indem das jeweilige Unternehmen<br />

Einflussgrößen, die sich negativ auf die Ziele<br />

der Materialdisposition auswirken, durch<br />

die verschiedenen Analyseinstrumente identifiziert<br />

und Handlungsfelder mit Maßnahmen<br />

ableitet. Besonders die Maßnahmen im<br />

Kontext Industrie 4.0 können den Unternehmen<br />

im Werk- und Rohstoffhandel weitere<br />

wesentliche Nutzenpotenziale für ihre<br />

Dispositionsprozesse aufdecken. Durch Big<br />

Data und Predictive Analytics wird eine Verbesserung<br />

der Prognosegenauigkeit auch<br />

bei stark schwankenden Artikeln in der Disposition<br />

generiert, durch Automation wird<br />

eine effektivere Steuerung der Dispositionsparameter<br />

bewirkt und durch Digitalisierung<br />

wird eine Vernetzung der Datenströme in<br />

Produktion und Logistik geschaffen. Infolgedessen<br />

können eine effizientere Prozessabwicklung<br />

in der Disposition und ein Wettbewerbsvorsprung<br />

erreicht werden.<br />

www.iml.fraunhofer.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 170204336)<br />

MIT UNSEREN<br />

INTERFACE-LÖSUNGEN<br />

WERDEN MESSWERTE<br />

ZU ERGEBNISSEN.<br />

DIE BOBE-BOX:<br />

Für alle gängigen Messmittel, für<br />

nahezu jede PC-Software und mit<br />

USB, RS232 oder Funk.<br />

IHRE SCHNITTSTELLE ZU UNS:<br />

www.bobe-i-e.de<br />

WICKEDER WESTFALENSTAHL<br />

ERWIRBT MPU<br />

Wickede. Die Wickeder Westfalenstahl GmbH,<br />

Hersteller von plattierten Werkstoffen, hat mit<br />

dem Kauf der MPU aus Nachrodt-Wiblingwerde<br />

seine Kompetenzen im Bereich »Technologie«<br />

gestärkt. So können den internationalen Kunden<br />

neben der nasschemischen Ätztechnologie und<br />

der Wasserstrahltechnik nun auch anspruchsvolle<br />

Stanz- und Umformteile angeboten werden.<br />

Für die 1999 gegründete MPU GmbH mit ca.<br />

20 Mitarbeitern sind das Stanzen und die Um -<br />

formtechnik mit höchster Präzision für die Automobil-<br />

und Elektroindustrie die Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens. Der moderne Maschinen- und<br />

Anlagenpark umfasst u. a. 27 Stanz- und Biegeautomaten<br />

sowie eine hochmoderne Bihler-Bimeric-Anlage.<br />

Neben der langjährigen umfassenden<br />

Verarbeitungskompetenz steht der innovative<br />

Werkzeugbau im Mittelpunkt des Leistungsspektrums<br />

der MPU. Dazu zählen komplexe Folgeverbundwerkzeuge<br />

oder herausfordernde Prototypenprojekte.<br />

»Die Entscheidung für den Zukauf der MPU in<br />

direkter Nähe zum Hauptwerk in Wickede ist ein<br />

Bekenntnis unseres Unternehmens zur Region«,<br />

unterstreicht Marco Sauer, zukünftiger Geschäftsführer<br />

der MPU. Die strategische Ausrichtung der<br />

Wickeder Group liegt in der Erhöhung der Wertschöpfungskette.<br />

Neben der Herstellung von<br />

Halbzeugen können durch die Ergänzung von<br />

Technologien fertige Produkte angeboten werden.<br />

So werden bestehende und neue Kunden aus den<br />

unterschiedlichsten Branchen, z. B. Automobilund<br />

Elektroindustrie, Maschinenbau bis hin zur<br />

Lebensmittelindustrie aus einer Hand bedient.<br />

www.wickeder.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 17024533)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


IT, Digitalisierung K 39<br />

Prozesse digitalisiert im Rechnungseingang<br />

Abschied von den Papierrechnungen<br />

Bremen. Die Buhlmann-Gruppe, ein global agierendes Handelshaus<br />

für Stahlrohre, Rohrverbindungsteile und Rohrzubehör, hat den<br />

Papierrechnungseingang mit Unterstützung der Wilken Software-Group<br />

digitalisiert.<br />

Mit einer Lagerkapazität von über<br />

55.000 t ist die Buhlmann-Gruppe mit Sitz in<br />

Bremen einer der größten lagerhaltenden<br />

Händler Europas. Zu den Kunden zählen<br />

Unternehmen aus der Energiewirtschaft, der<br />

Petrochemie, der Chemie-, Öl- und Gasindustrie<br />

genauso wie dem Schiffs- und<br />

Maschinenbau. Betreut werden sie weltweit<br />

von mehr als 700 Mitarbeitern in 17 Ländern.<br />

Entsprechend hoch gestaltet sich auch das<br />

Belegaufkommen: Bis zu 200 Rechnungen<br />

gehen bei Buhlmann pro Tag ein, reine Kosten-<br />

und Warenrechnungen, vor allem aber<br />

auch Frachtrechnungen, die einen großen<br />

Teil des Belegvolumens ausmachen. Ende<br />

2015 fiel der Beschluss, den Rechnungseingang<br />

zunächst in der Hauptgesellschaft in<br />

Bremen zu digitalisieren und anschließend<br />

nach und nach in den Ländergesellschaften<br />

auszurollen. Als Partner für die Einführung<br />

wurde die Wilken Software Group beauftragt.<br />

Deren elektronisches Archiv auf Basis<br />

der Wilken ECM Suite hatte Buhlmann schon<br />

seit einigen Jahren im Einsatz.<br />

Automatisiertes System<br />

wurde trainiert<br />

Statt eines Stempels erhalten die Eingangsrechnungen<br />

nun einen Barcode. Anschließend<br />

kommt der Rechnungsstapel in den<br />

Papiereinzug des Scanners, sodass alle Rechnungen<br />

innerhalb kürzester Zeit digitalisiert<br />

werden. Die Inhalte werden mithilfe eines<br />

OCR-Verfahrens ausgelesen. Eine Schlüsselrolle<br />

spielt dabei der »Verifier«. Denn das<br />

System erkennt zwar schon von Anfang an<br />

einen großen Teil von Inhalten wie Betrag,<br />

Rechnungsnummer oder Rechnungssteller,<br />

aber eben nicht alles und bei jeder Rechnung.<br />

Die Formen und Inhalte der Belege<br />

sind vielfältig und deswegen muss das System<br />

regelrecht trainiert werden. Mit der Zeit<br />

wurde die Zahl der Belege, die manuell<br />

nachbearbeitet werden mussten, immer<br />

geringer. Nach dem erfolgreichen Start in<br />

der Hauptgesellschaft in Bremen wurde der<br />

neue Rechnungseingangsprozess bereits in<br />

vier weiteren Buhlmann-Gesellschaften ausgerollt,<br />

beispielsweise auch in den Niederlanden.<br />

Da die Rechnungen in der Regel<br />

entweder auf Deutsch oder auf Englisch<br />

gestellt werden, konnte das Verfahren 1:1<br />

auf die ausländischen Töchter übertragen<br />

werden.<br />

(sm170204527) K<br />

« KONTAKT<br />

Buhlmann Rohr-Fittings-Stahlhandel<br />

GmbH + Co. KG<br />

Arberger Hafendamm 1<br />

28309 Bremen<br />

Tel. +49 421 4586-0<br />

www.buhlmann-group.com<br />

Durch den Effizienzgewinn<br />

hat sich die<br />

Investition in den<br />

digitalisierten<br />

Rechnungseingang bald<br />

bezahlt gemacht.<br />

(Foto: Buhlmann)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


40 K IT, Digitalisierung<br />

Stahlhändler müssen sich der<br />

Digitalisierung stellen<br />

Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />

bietet Lösungen<br />

Münster. Die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH zählt<br />

zu den führenden IT-Dienstleistern für den Stahlhandel. Im Interview macht<br />

Kira Pohlkamp, Produktmarketing-Managerin deutlich, was ERP-Systeme<br />

der Zukunft leisten müssen.<br />

(Foto: GWS)<br />

Kira Pohlkamp<br />

Frau Pohlkamp, Sie stehen ständig im<br />

Kontakt mit Stahlhändlern im deutschsprachigen<br />

Raum Europa. Welche Themen treiben<br />

diese um?<br />

Neben dem harten Wettbewerbsdruck<br />

auch auf internationaler Ebene stehen die<br />

Digitalisierung und die damit verbundenen<br />

Veränderungen im Markt weit vorne. Allen<br />

ist heute klar, dass ein Händler ohne ein leistungsstarkes<br />

Customer-Relationship-Management,<br />

kurz CRM, und ohne funktionierende<br />

elektronische Anbindung an Lieferanten<br />

und Einkaufsgruppen,<br />

vor allem aber ohne ein<br />

funktionierendes ERP-<br />

System<br />

Softwareaufbau<br />

(Enterprise-Resource-Planning System) auf<br />

Dauer nicht überleben wird. Fakt ist, ausschließlich<br />

mit modernster IT kann man Kosten<br />

reduzieren, Prozesse optimieren und<br />

wettbewerbsfähig sein.<br />

Wie würden Sie die aktuelle Lage der<br />

Stahlhändler beurteilen?<br />

Bei vielen Händlern finden sich IT-Lösungen,<br />

die veraltet und komplex aufgebaut<br />

sind. Neben der eigentlichen Warenwirtschaftslösung<br />

spielen auch Zusatzprogramme,<br />

Sonderprogrammierungen und Excel<br />

wichtige Rollen. Diese Module und Schnittstellen<br />

auf dem neuesten Stand zu halten,<br />

kostet nicht nur Zeit, sondern auch<br />

Geld. Dass gesetzliche Anforderungen wie<br />

die Zeugnisverwaltung in den Systemen<br />

nicht angebunden werden können, stellt ein<br />

weiteres Problem für viele Händler dar.<br />

Wie hilft hier die GWS?<br />

Unsere ERP-Lösungen beinhalten schon<br />

im Standard alle relevanten Elemente, die ein<br />

moderner digital arbeitender Stahlhändler<br />

benötigt. Unabhängig, ob Auftragsverwaltung,<br />

Business Intelligence oder Dokumentenmanagement,<br />

alles ist direkt nutzbar –<br />

und das auf neuester Microsoft-Techno logie<br />

aufbauend. Dass unsere Lösungen grundsätzlich<br />

Schnittstellen zu Verbänden und<br />

Lieferanten sowie stahlspezifische Fachfunktionen<br />

wie Restlängenverwaltung, Schnittmengenoptimierung<br />

(Schnittvorschlag),<br />

Zeugnisverwaltung enthalten, ist ein weiteres<br />

Plus für den Nutzer. Gleiches gilt für<br />

Schnittstellen zu den gängigen Branchenprogrammen<br />

aus Biegerei, Hochregallager<br />

und Sägeanlage. Kurzum: Wer IT-Lösungen<br />

der GWS im Einsatz hat, ist optimal für die<br />

Herausforderungen der sich immer schneller<br />

wandelnden digitalen Welt aufgestellt und<br />

spart Geld und Zeit.<br />

www.gws.ms/branchenloesungen/<br />

gevis-erp-fuer-stahlhandel/<br />

K<br />

/<br />

(sm 170204552)<br />

« KONTAKT<br />

GWS Gesellschaft für<br />

Warenwirtschafts-Systeme mbH<br />

Willy-Brandt-Weg 1<br />

48155 Münster<br />

Tel. +49 251 7000-02<br />

www.gws.ms<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


IT, Digitalisierung K 41<br />

ERP-System mit<br />

neuen Stahlfunktionen<br />

UNITRADE ® erleichtert Anarbeitung und Veredelung<br />

Paderborn. Das Paderborner Softwarehaus SE PADERSOFT hat zusammen<br />

mit einem seiner Stahlhandelskunden in die Entwicklung neuer<br />

Stahlfunktionen investiert. Die Programm-Erweiterungen in der Stahlverarbeitung<br />

stehen als integraler Bestandteil des ERP-Warenwirtschaftssystems<br />

UNITRADE allen Anwendern zur Verfügung.<br />

Im Rahmen dieser branchenrelevanten<br />

Programmentwicklungen ist das ERP-Warenwirtschaftssystem<br />

UNITRADE um eine<br />

spezielle Funktion für die Anarbeitung und<br />

Veredelung von Stahlprodukten erweitert<br />

worden. Während der Auftragserfassung<br />

hat der Anwender nun die Möglichkeit,<br />

Schnittformen für einen Stahlträger in die<br />

Positionserfassung mit aufzunehmen. Mittels<br />

visueller Unterstützung werden die<br />

unterschiedlichen Schnitt- und Anarbeitungsformen<br />

grafisch dargestellt.<br />

In einer Datenpflegemaske im UNITRADE-<br />

Artikelstammbereich sind die verschiedenen<br />

Anarbeitungsmöglichkeiten für den jeweiligen<br />

Stahlträgertypen mit Angabe von Toleranzen<br />

und Schnittwinkeln angelegt. So<br />

bietet der Verkäufer bei der Auftragserfassung<br />

nur solche Veredelungsformen an, die<br />

auch an dem entsprechenden Stahlträger<br />

vorgenommen werden können. Die Anarbeitungskosten<br />

pro Anschnitt werden ebenfalls<br />

hinterlegt und dann automatisch im<br />

Beleg aufgeführt. Alternativ zu der separaten<br />

Darstellung der Anarbeitungskosten in<br />

der Position können diese auch mit in den<br />

Verkaufspreis des Stahlträgers eingerechnet<br />

werden.<br />

»Mit diesen Programmerweiterungen<br />

wollen wir unseren Anwendern aus dem<br />

Stahlbereich eine komfortable Möglichkeit<br />

bei der Erfassung vielschichtiger Produkte<br />

mit Zusatzleistungen bieten«, erläutert<br />

Arnold Katerle-Böhm, Geschäftsführer bei<br />

SE PADERSOFT. »Dass die Umsetzung dieser<br />

Weiterentwicklung auch praxisgerecht<br />

erfolgt ist, konnten wir durch die gute Zu -<br />

sammenarbeit mit unseren langjährigen<br />

Kunden im Stahlhandel gewährleisten.«<br />

Mit dem Warenwirtschaftssystem UNI-<br />

TRADE setzt SE PADERSOFT seit 30 Jahren<br />

Maßstäbe für Qualität, Normen & Standards<br />

und die Fähigkeit, aus den vielfältigen Facetten<br />

des Handels von heute und morgen das<br />

jeweils beste Ergebnis herauszuholen. Ob<br />

Einzel- oder Großhandel, Zentralunternehmen<br />

oder Filialist: Die Handelslösungen von<br />

SE PADERSOFT kommen im Stahl-und Sanitärhandel,<br />

im Baustoff- und im Elektromärkten<br />

zum Einsatz.<br />

K<br />

(sm 170204525)<br />

Funktions erweiterungen für<br />

Stahlhändler: Durch die<br />

hinterlegte Automatik<br />

werden Fehleingaben<br />

deutlich reduziert und<br />

die Verkaufsmitarbeiter<br />

bei der Auftragserfassung<br />

unterstützt.<br />

(Bild: SE Paderborn)<br />

« KONTAKT<br />

SE Padersoft GmbH & Co. KG<br />

Vattmannstraße 7<br />

33100 Paderborn<br />

Tel. +49 5251 3016100<br />

www.unitrade.com<br />

Perfektion im Auge des Coils<br />

Mehr Informationen zu PFEIFER-<br />

Coilzangen finden Sie unter<br />

www.pfeifer.info/coilzangen<br />

PFEIFER<br />

Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

www.pfeifer.info<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


42 K IT, Digitalisierung<br />

Online-Marktplatz macht Nägel mit Köpfen<br />

Mapudo schließt Series-A-Finanzierung ab<br />

Düsseldorf. Mapudo, der Online-Marktplatz für Stahl, hat Anfang<br />

November seine zweite Finanzierungsrunde, die Series A, erfolgreich<br />

abgeschlossen. Insgesamt erhielt Mapudo einen einstelligen<br />

Millionenbetrag von drei Investoren.<br />

Mapudo überzeugte bei der aktuellen<br />

Series-A-Finanzierungsrunde ein weiteres<br />

Mal: Gemeinsam investierten die bisherigen<br />

Investoren NRW.BANK und HR Ventures so -<br />

wie der neu gewonnene Investor SHS Ventures<br />

einen einstelligen Millionenbetrag in<br />

das Startup aus Düsseldorf. Mapudo kann<br />

damit die technische Weiterentwicklung<br />

seiner Plattform sowie den Ausbau der Marketing-Aktivitäten<br />

vorantreiben. »Mit der<br />

abgeschlossenen Finanzierungsrunde haben<br />

wir die Möglichkeit, die technische Entwicklung<br />

unserer Plattform auszubauen und so<br />

das Produkt für unsere Kunden weiter zu<br />

verbessern«, sagt Sebastian Grethe, Ge -<br />

schäftsführer der Mapudo GmbH. »Außerdem<br />

können wir uns nun auch im Bereich<br />

Marketing breiter aufstellen, um den Marktplatz<br />

unter Stahlverwendern noch bekannter<br />

zu machen«, so Grethe weiter.<br />

Im Frühjahr 2015 konnte der Marktplatz<br />

bereits die erste Finanzierung in sechsstelliger<br />

Höhe durch die NRW.BANK und HR Ventures<br />

be kanntgeben. Grethe sieht nun mit<br />

der zweiten abgeschlossenen Finanzierungsrunde<br />

die Idee eines E-Commerce-Angebotes<br />

für (Stahl-) Werkstoffe noch einmal be -<br />

stätigt und wirft einen Blick in die Zukunft:<br />

»Der erfolgreiche Abschluss einer weiteren<br />

Finanzierungsrunde zeigt, dass nicht nur wir<br />

an die Idee hinter Mapudo glauben. Mittelfristig<br />

werden wir weitere Händler an den<br />

Marktplatz anbinden, um ihnen den einfachen<br />

Zugang zum digitalen Vertrieb zu<br />

ermöglichen. Einkäufer bei Mapudo profitieren<br />

so auch von einem noch breiteren<br />

Sortiment und der Vereinfachung der Einkaufsprozesse<br />

im digitalen Zeitalter.«<br />

»Mapudo verbindet als Online-Marktplatz<br />

eine klassische Branche wie den Stahlhandel<br />

mit den modernen Möglichkeiten der Digitalisierung«,<br />

erklärt Dr. Peter Güllmann, Be -<br />

reichsleiter Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung<br />

der NRW.BANK. »Mit SHS<br />

Ventures haben wir einen branchenerfahrenen<br />

Neuinvestor hinzugewonnen – das<br />

bestätigt diesen erfolgreichen Weg, den die<br />

Mapudo GmbH mit ihrem Angebot eingeschlagen<br />

hat.«<br />

SHS Ventures ist eine Beteiligungsgesellschaft,<br />

die im <strong>Februar</strong> 2016 von der VSE AG<br />

und der SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH &<br />

Co. KGaA gegründet wurde. Ziel ist, ge -<br />

meinsam neue Geschäftsfelder für den<br />

Standort Saarland zu identifizieren und zu<br />

entwickeln. Dabei nimmt die SHS Ventures<br />

gezielt Kontakt zu Start-Up-Unternehmen<br />

im In- und Ausland auf.<br />

Mit der Mapudo-Beteiligung wollen die<br />

Saarländer eine Verlängerung der Wertschöpfungskette<br />

innerhalb des SHS-Konzerns<br />

sowie einen weiteren Anschub der<br />

internen und externen Digitalisierung erreichen.<br />

»Diese Beteiligung passt in unser Konzept<br />

der Weiterentwicklung als technologisch<br />

führende Unternehmen. Wir wollen<br />

damit unsere Aktivitäten in den Bereichen<br />

E-Commerce und Digitalisierung der Vertriebskanäle<br />

vorantreiben«, begründet Dr.<br />

Michael Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der SHS – Stahl-Holding-Saar<br />

GmbH & Co. KGaA, das Engagement. »Die<br />

Verkaufsprozesse werden immer vielfältiger,<br />

individueller und flexibler«, erklärt Saarstahl-Vertriebsvorstand<br />

Dr. Klaus Richter.<br />

»Das digitale Know-how von Mapudo wollen<br />

wir nutzen, um unseren Kunden auch<br />

zukünftig den idealen Mix an Vertriebskanälen<br />

anbieten zu können.«<br />

www.mapudo.de<br />

/<br />

(sm 170204550)<br />

(Foto: Mapudo)<br />

Die Geschäftsführer der Mapudo GmbH (v.l.):<br />

Martin Ballweg und Sebastian Grethe.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


IT, Digitalisierung K 43<br />

Neue Funktionen für Stahlhändler und Biegereien<br />

Stockach. Das Softwarehaus Nissen & Velten hat seine Branchenlösungen für den Stahlhandel und für Biegereien<br />

auf der Basis der Unternehmenssoftware eNVenta ERP weiterentwickelt.<br />

Die Branchenlösungen kombinieren<br />

heute einen breiten Funktionsumfang mit<br />

einer nahtlosen Integration in die Warenwirtschaft<br />

und das Rechnungswesen von<br />

eNVenta ERP. Darüber hinaus können Stahlhändler,<br />

die weitere Produktsegmente wie<br />

Werkzeuge, Beschläge, Bauelemente, Baustoffe<br />

oder SHK-Artikel im Portfolio haben,<br />

ihr gesamtes Geschäft in einem integrierten<br />

ERP-System ohne wartungsintensive Schnittstellen<br />

abdecken.<br />

Bei der Erstellung von Bauwerken auf<br />

nicht ausreichend tragfähigem Grund kommen<br />

Bohrpfähle bei der Gründung des Fundaments<br />

zum Einsatz. Die Branchenlösung<br />

eNVenta Biegerei unterstützt jetzt die Produktion<br />

der Bewehrungskörbe für Bohrpfähle.<br />

Dazu gibt es die neue Funktion Element-Biegeplan.<br />

Das heißt, vergleichbar mit<br />

einer Produktionsstückliste werden die Biegepläne<br />

aller Bestandteile eines Bohrpfahls<br />

einem Element zugeordnet. Auch der Etikettendruck<br />

wurde entsprechend angepasst,<br />

um alle Etiketten eines Elements mit einem<br />

Klick drucken zu können. Beim Generieren<br />

eines entsprechenden Auftrags werden die<br />

Materialien abgebucht und der Bestand auf<br />

das Element gebucht. Mit der Auslieferung<br />

eines Elements, also etwa eines Bewehrungskorbs,<br />

werden die Mengen mit der<br />

normalen Auftragslogik von eNVenta ERP<br />

ausgebucht.<br />

Im Stahlhandel werden die meisten Artikel<br />

als Stücke oder Bunde geführt. Um die<br />

Warenbewegungen im Stahlhandel noch<br />

genauer erfassen zu können, hat Nissen &<br />

Velten im Jahr 2016 eine Scanner-Lösung<br />

eingeführt, die mit der Stücklogik der Branchenlösung<br />

eNVenta Stahl arbeitet. Konkret<br />

können so Stahllieferungen am Abladeplatz<br />

exakt erfasst und der Materialstrom im<br />

Unternehmen fortlaufend verfolgt werden.<br />

Mit der Lösung lassen sich Aufträge kommissionieren<br />

und Stücke zuteilen. Auch lassen<br />

sich für Stücke und Bunde Lagerplätze<br />

hinterlegen und ändern. Gebinde lassen sich<br />

splitten und dafür automatisch neue Etiketten<br />

ausdrucken. Umlagerungen etwa in ein<br />

automatisches Kassettenlager lassen sich so<br />

ebenfalls erfassen. Der Lagerbestand in<br />

Form der aktuell vorliegenden Stücke mit<br />

Maßen und Gewichten ist so jederzeit auf<br />

dem aktuellen Stand. Für den eNVenta-<br />

Einsatz auf Scannern sind vergünstigte Software-Lizenzen<br />

für »Scanner-Benutzer« verfügbar.<br />

www.nissen-velten.de<br />

/<br />

(sm 170204497)<br />

DEUTSCHER VERZINKERPREIS<br />

ZUM 15. MAL AUSGELOBT<br />

Düsseldorf. Der deutsche Verzinkerpreis für<br />

Architektur und Metallgestaltung geht in die<br />

15. Runde. Architekten, Ingenieure, Stahl- und<br />

Metallbauer, Designer und Metallgestalter sind<br />

aufgerufen sich am Wettbewerb um den Award<br />

des Industrieverbandes Feuerverzinken zu beteiligen.<br />

Der mit 15.000 € dotierte Preis prämiert in<br />

den beiden Kategorien Architektur und Metallgestaltung<br />

innovative Bauwerke, Objekte und<br />

Produkte, die im wesentlichen Umfang feuerverzinkt<br />

sind oder interessante feuerverzinkte Details<br />

enthalten. Das Bewerbungsformular ist beim<br />

Industrieverband Feuerverzinken e.V. erhältlich,<br />

im Internet auch als Download. Einsendeschluss<br />

ist der 17. April 2017 (Poststempel).<br />

www.verzinkerpreis.de<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(hp)/SE/Jp (sm 170204506)<br />

MEHR TRANSPARENZ<br />

DURCH NEUE FUNKTIONEN<br />

IM MES-SYSTEM<br />

Mosbach. Die Erfassung und Verarbeitung von<br />

Betriebs- und Maschinendaten gehört für jedes<br />

Manufacturing Execution System (MES) zur<br />

Grundausstattung. Die MPDV Mikrolab GmbH<br />

erweitert ihr MES Hydra für Kunden in der Metallverarbeitung,<br />

Kunststoffindustrie oder Medizintechnik<br />

nun um wichtige Kennzahlen und neue<br />

Auswertungsmöglichkeiten. Ab sofort bildet<br />

HYDRA alle relevanten Kennzahlen des VDMA-<br />

Einheitsblatts 66412 ab. Das Einheitsblatt definiert<br />

Kennzahlen, die für Produktionsbetriebe<br />

entscheidend sind. Diese werden im Hydra Office<br />

Client ausgewertet und auf Großbildschirmen in<br />

der Produktion oder Terminals direkt an Maschinen<br />

und Arbeitsplätzen angezeigt. Die neue<br />

HYDRA-Anwendung Lean Performance Analysis<br />

kann für eine Wertstromanalyse im Sinne von<br />

Lean Manufacturing genutzt werden. Die integrierte<br />

Wertstromanalyse identifiziert Schwachstellen<br />

und reduziert Verschwendungen.<br />

www.mpdv.com<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(hp)/SE/Jp (sm 170204521)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


44 K IT, Digitalisierung<br />

Digitalisierung im Stahlhandel<br />

Wie INTERSTAHL der Krise trotzt<br />

Krefeld/Wetter a.d. Ruhr. Seit der Stahlhandel in der Krise steckt, sind<br />

innovative Geschäftsmodelle gefragt. Der Stahlhändler INTERSTAHL hat<br />

sich zuletzt vor allem als Nischenplayer einen Namen gemacht. Das<br />

Unternehmen bietet einbaufertige Komponenten aus Stahl und Edelstahl.<br />

Der Erfolg des Unternehmens hängt eng mit der Digitalisierung zusammen<br />

– dank der ERP-Software unitop von GOB Software & Systeme.<br />

Seit 1990 ist INTERSTAHL im internationalen<br />

Stahlhandel aktiv. Das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz in Wetter an der Ruhr ist ein<br />

Spezialanbieter von Feinblechen, Grobblechen,<br />

Maschinenbaustählen, Werkzeugstählen<br />

und Edelstahl in hervorragender Qualität.<br />

Kunden sind vor allem Brennschneidbetriebe,<br />

die das Material weiterverarbeiten. 2001<br />

wurde eine zweite Niederlassung im schwäbischen<br />

Donzdorf gegründet, die INTER-<br />

STAHL Süd GmbH. 2009 ist das Unternehmen<br />

dazu übergegangen, mit eigener Lagerhaltung<br />

ins Stahlhandelsgeschäft einzusteigen.<br />

Mittlerweile verfügt es über 3.000 m 2<br />

Lagerfläche. »Damit können wir unsere<br />

Kunden noch schneller beliefern«, betont<br />

Markus Werner, Geschäftsführer in Donzdorf.<br />

Mechanische Bearbeitung mit<br />

höchster Genauigkeit<br />

»Natürlich spüren auch wir den zunehmenden<br />

Konkurrenzdruck aus Fernost«, sagt<br />

Markus Werner. »Darum mussten wir uns<br />

spezialisieren und haben vor vier Jahren die<br />

mechanische Fertigung integriert.« Damit<br />

hat das Unternehmen rechtzeitig auf die<br />

Entwicklungen in der Branche reagiert. Die<br />

konsequente Ausrichtung und Weiterentwicklung<br />

des Produktportfolios ist ebenso<br />

wichtig wie exzellenter Service. Nur so können<br />

nachhaltige Wettbewerbsvorteile ge -<br />

sichert werden. Heute ist das Unternehmen<br />

mehr als ein Stahlhändler und hat über 40<br />

Stahlsorten im Programm, die bis auf einen<br />

hundertstel Millimeter genau bearbeitet<br />

werden können. Bei all dem spielten die<br />

Themen Digitalisierung und Industrie 4.0<br />

eine entscheidende Rolle, wie Markus Werner<br />

betont.<br />

(Foto: GOB/Interstahl)<br />

Bei INTERSTAHL können Teile<br />

im Bereich Fräsen mit einer<br />

Größe von bis zu 1.500 mm<br />

x 3.000 mm x 1.100 mm<br />

bearbeitet werden, im<br />

Bereich Drehen bis Durchmesser<br />

von 1.200 mm.<br />

Digitalisierung spart Kosten und<br />

schafft neue Möglichkeiten<br />

INTERSTAHL setzt seit einem knappen Jahr<br />

auf die ERP-Software unitop. Für die rd. 28<br />

Mitarbeiter war die Einführung der neuen<br />

Software zunächst eine Umstellung. »An -<br />

fangs waren wir alle noch etwas misstrauisch,<br />

da wir in der Vergangenheit schlechte<br />

Erfahrungen gemacht haben«, gesteht Markus<br />

Werner. Aber schon bald wurden erste<br />

Erfolge sichtbar, beispielsweise nachdem in<br />

der Buchhaltung neue Prozesse eingeführt<br />

wurden. »Allein damit konnten wir Einsparungen<br />

von bis zu 50 % erzielen«, freut sich<br />

Markus Werner. Auch in anderen Bereichen<br />

wurden im Zuge der Umstellung die Prozesse<br />

überarbeitet.<br />

Das Unternehmen hat zudem von den<br />

Erfahrungen vorangegangener Projekte profitiert.<br />

So wurden beispielsweise Freiräume<br />

für Schulungen geschaffen, damit sich die<br />

Mitarbeiter in das System einarbeiten konnten.<br />

Denn, so Markus Werner: »Die Logik<br />

des Programms erfasst man nicht unbedingt<br />

auf den ersten Blick.« Schließlich war das<br />

Unternehmen so gut vorbereitet, dass in der<br />

kritischen Phase zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr, also kurz vor dem Echtstart, alle<br />

Mitarbeiter wie geplant ihren Urlaub nehmen<br />

konnten.<br />

Innovationsschub für<br />

das gesamte Unternehmen<br />

»Das Tolle an unitop ist, dass es von Anfang<br />

an genau unseren Vorstellungen entsprach«,<br />

begründet Markus Werner die Entscheidung<br />

für die ERP-Software aus Krefeld. Die Hauptanforderung<br />

war, den klassischen Stahlhandel<br />

abzubilden, und viele für einen Stahlhändler<br />

elementar wichtige Funktionen wa -<br />

ren bereits im Standard enthalten. »Außerdem<br />

kannten wir die GOB Software & Systeme<br />

bereits«, so Werner weiter. INTERSTAHL<br />

pflegt Handelsbeziehungen zu Unternehmen,<br />

die bereits seit Jahren mit unitop arbeiten.<br />

»Die sind zum Teil ähnlich strukturiert<br />

wie wir. Daher wussten wir, dass unitop un -<br />

sere Prozesse unterstützt.« Markus Werner<br />

hat sich mit der Entscheidung für die GOB<br />

Software & Systeme bewusst für einen großen<br />

Dienstleister entschieden. Sein Argument:<br />

Bei einem IT-Unternehmen mit knapp<br />

300 Mitarbeitern könne man sich darauf<br />

verlassen, dass sich immer einer kümmert.<br />

www.gob.de<br />

www.interstahl.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 170204450)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


IT, Digitalisierung K 45<br />

Industrie 4.0 schreitet fort<br />

Hohe Flexibilität durch integrierte Geschäftsprozesse<br />

Duisburg. thyssenkrupp geht zukünftig konsequent den Weg der digitalen<br />

Transformation. Der Geschäftsbereich Precision Steel, der die Kaltwalzindustrie<br />

und die Automobilhersteller mit warmgewalztem Spezialband<br />

beliefert, ist schon jetzt ein gutes Beispiel dafür, wie auch die EuroBLECH<br />

in Hannover zeigte.<br />

Am Standort Hagen-Hohenlimburg<br />

werden kaufmännische, administrative und<br />

technische Daten aus unterschiedlichen<br />

Bereichen ausgetauscht und miteinander<br />

verknüpft. Die Kunden können nun ihre<br />

Aufträge flexibel und kurzfristig terminieren<br />

und auch knapp vor dem Walzprozess noch<br />

Änderungen beispielsweise bei den Materialeigenschaften<br />

vornehmen.<br />

Smartphone-App<br />

für direkten Zugriff<br />

Um die Kommunikationswege mit den Kunden<br />

zu erweitern und »Industrie 4.0« auch<br />

mobil zu nutzen, hat thyssenkrupp die<br />

Smartphone-App »tk HO App« für alle gängigen<br />

Plattformen erstellt. Die Kunden können<br />

Auftragskenndaten und Lieferdaten<br />

abfragen, auch der Status für jeden Produktionsschritt<br />

ab Halbzeugbelegung kann<br />

abgelesen werden. Dem Anwender wird<br />

damit ein Höchstmaß an Transparenz geboten.<br />

Über eine »One-Click-Bestellung« kann<br />

schnell und unkompliziert eine erneute<br />

Beauftragung eines bereits mit dem Kunden<br />

spezifizierten Produktes durchgeführt werden.<br />

Hierzu sind nur noch die Eingabe von<br />

Menge, Lieferdatum und wenn gewünscht<br />

Bestellzeichen notwendig.<br />

»Industrie 4.0« bei Precision Steel<br />

Die innovativen Aktivitäten Richtung digitaler<br />

Transformation der Geschäftsprozesse<br />

sind mittlerweile mehrfach ausgezeichnet<br />

worden. So erreichten die Hohenlimburger<br />

bei dem renommierten »Innovationspreis<br />

der Deutschen Wirtschaft« das Finale. Einen<br />

ersten Preis gewannen die Mittelbandspezialisten<br />

im Rahmen des DEA.2016 (Digital<br />

Economy Award) im Bereich »Kundenerlebnis«.<br />

Die Auszeichnungen sind für thyssenkrupp<br />

Ansporn genug, den Weg der digitalen<br />

Transformation konsequent weiterzugehen.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com K<br />

/<br />

Ab sofort können Hohenlimburger<br />

thyssenkrupp-Kunden<br />

ihre Geschäftsprozesse per App<br />

steuern.<br />

(sm 170104423)<br />

Zum Herunterladen der App hier die Links<br />

für Android, Apple und Microsoft:<br />

Google Play Store:<br />

http://bit.ly/2h9ScNO<br />

Apple App Store:<br />

https://appsto.re/de/_ZPrdb.i<br />

Microsoft:<br />

http://bit.ly/2h9Rakl<br />

Preis für »Industrie 4.0«: Norman Baltrusch,<br />

Geschäftsführer von thyssenkrupp Hohenlimburg<br />

(links), und Ulrich Schneppe, Leiter des<br />

IT-Managements bei thyssenkrupp Hohenlimburg,<br />

freuen sich über den »Digital Economy Award«. Der<br />

Mittelbandspezialist von thyssenkrupp gewann den<br />

Preis in der Kategorie »Kundenerlebnis«.<br />

(Fotos: thyssenkrupp)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


46 K Trennende Fertigungsverfahren<br />

Trenntechnik auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

Reinhold Mannel<br />

Bei Maschinen und Anlagen zum Trennen von Stahlteilen schiebt sich die<br />

Digitalisierung der Prozesse und Maschinen zunehmend in den<br />

Vordergrund. Oft werden Kooperationen mit anderen Herstellern<br />

vereinbart, um in Richtung »Industrie 4.0« voranzukommen. Die Software<br />

und deren Lösungsangebote für die Anwender gewinnen im Maschinenbau<br />

stark an Bedeutung.<br />

Beispielsweise müssen Maschinendaten<br />

ausgewertet und in aufbereiteter Form dem<br />

Anwender zur Verfügung gestellt werden,<br />

damit dieser seine Fertigung produktiver<br />

ausrichten kann. Zukünftig muss Software<br />

die Prozesse für den Anwender transparenter<br />

machen. Ziel ist eine mannlose Fertigung,<br />

wobei beispielsweise Systeme zur<br />

Diagnose der Autogenflamme, des Plasmalichtbogens<br />

und des Laserstrahls unterstützen<br />

können. Bei der datentechnischen Verknüpfung<br />

mit anderen Systemen stehen<br />

viele Wege offen. Generell sind die diesbezüglichen<br />

Schnittstellen so zu definieren,<br />

dass alle Daten für den Anwender optimal<br />

genutzt werden können.<br />

Eine Zukunftsaufgabe ist die Einbindung<br />

neuer Techniken in komplexe Fertigungssysteme,<br />

um Prozesse zu beschleunigen und zu<br />

verbessern. Dies kann unter anderem mithilfe<br />

von Automatisierungslösungen, Handhabungssystemen<br />

oder ergänzenden Softwarelösungen<br />

erfolgen.<br />

Weiterhin ein Argument bleibt die Langlebigkeit<br />

der Maschinen und Anlagen sowie<br />

die Möglichkeit, sie per Retrofit von der<br />

Antriebs- bis zur Steuerungstechnik fit für<br />

aktuelle und zukünftige Aufgaben zu<br />

machen.<br />

Mit fortschrittlichen Funktionen<br />

intensiver automatisieren<br />

Vor allem bei anspruchsvollen Schneidmaschinensystemen<br />

wird der Automatisierungsgrad<br />

zukünftig deutlich zunehmen,<br />

um den Anwendern noch wirtschaftlichere<br />

Prozesse zu ermöglichen. Dazu werden<br />

unter anderem Portalschneidanlagen mit<br />

Funktionen aus der Robotertechnik ausgestattet.<br />

Ein Beispiel dafür sind Antriebsmotoren<br />

mit Absolutwertgebern, die die tägliche<br />

Referenzfahrt der Anlage einsparen.<br />

Ein weiterer Trend ist der Einzug der Frästechnik<br />

in den Stahlbau und -handel, was<br />

völlig neue Anforderungen an die Bearbeitungsmaschinen<br />

stellt. Beispielsweise können<br />

dazu klassische Bohrmaschinen mit<br />

Frästechnik ausgestattet werden. Eine weitere<br />

Intensivierung des Frästrends ist in der<br />

Stahlbranche zu erwarten, da der Markt<br />

zunehmend Lösungen fordert, die alle relevanten<br />

Bearbeitungstechniken beinhalten.<br />

Die fortschreitende Automatisierung aller<br />

Prozesse ist nicht nur in der Sägetechnik zu<br />

erwarten. Dort bildet die Sägemaschine<br />

zunehmend einen integralen Bestandteil in<br />

der gesamten Prozesskette und wird nicht<br />

mehr isoliert von den anderen Maschinen<br />

betrieben. Dies erfordert Vollautomaten mit<br />

einer entsprechenden Steuerung.<br />

Die Einbindung in die Arbeitsprozesse des<br />

Anwenders bedingt zudem zwingend eine<br />

kompatible Maschinenperipherie, beispielsweise<br />

mithilfe von Schräglademagazinen<br />

und Rollenbahnen. Neben der Bereitstellung<br />

von Rohmaterialmagazinen, mit denen die<br />

Säge über Stunden unbeaufsichtigt arbeiten<br />

kann, kommen Einrichtungen zur automatischen<br />

Abfuhr der geschnittenen Teile und<br />

zur Einführung in weitere Bearbeitungsprozesse<br />

hinzu.<br />

Beim Trennen nahtlos gewalzter, ge -<br />

schmiedeter oder im Schleudergussverfahren<br />

hergestellte Ringe oder Rohre sind<br />

weitere Einsparungen bei den Material-,<br />

Energie- und Bearbeitungskosten notwendig.<br />

Diese gelingen mit einem besonderen<br />

Trennverfahren, aus dem die Mehrausbringung<br />

von Bauteilen aus einem Rohling ge -<br />

lingt, gepaart mit einer besseren Teilequalität<br />

und schnelleren Trennzeiten. Je wertiger<br />

das Material ist, desto höher fällt das absolute<br />

Einsparpotenzial aus.<br />

Sägeautomaten für die<br />

Klein- bis zur Großserie<br />

Von Bomar aus dem tschechischen Brünn<br />

kommen Hochleistungskreissägen und<br />

-bandsägen sowie effiziente Bürstenentgrater<br />

zur funkenfreien Entfernung von Werkstückgraten.<br />

Es gibt Maschinen sowohl für<br />

Anwender mit kleineren Stückzahlen wie<br />

auch für die Serienproduktion und die vollautomatische<br />

Fertigung des Stahlbaus.<br />

Die Hochleistungskreissäge ExactCut<br />

TAC 75 (Bild 1) aus der T-Serie in Säulenausführung<br />

und mit Vollverkleidung unterstützt<br />

den schnellen und einfachen Einstieg in die<br />

Serienproduktion. Um nachfolgende Bearbeitungen<br />

wie Sortier-, Bestückungs- oder<br />

Zerspanungsprozesse an die Sägeanlage<br />

anzubinden, wurde in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Trennende Fertigungsverfahren K 47<br />

Bild 1. Die Hochleistungskreissäge<br />

ExactCut TAC 75<br />

unterstützt den schnellen<br />

und einfachen Einstieg in die<br />

Serienproduktion.<br />

(Foto: Bomar)<br />

dem Unternehmen Fanuc ein robotergestütztes<br />

Zuführsystem entwickelt.<br />

Als Trennanlage für Stäbe, Drähte und<br />

Rohre mit kleinerem Durchmesser ist die<br />

Hochleistungskreissäge ExactCut MAC /<br />

MAM 25 vorgesehen. Die manchmal unzureichende<br />

Qualität dieser Materialien nach<br />

dem Scheren ist einer der Hauptgründe, um<br />

auf das Sägen umzusteigen. Die Ausführung<br />

der kompakten Maschine mit einem Förderer<br />

mit Linearmotorabtrieb, mit präzisen Werkstückspannern<br />

mit kurzem Hub und einem<br />

effizienten Sägeblattantrieb führt zu präzisen<br />

Zuschnitten und hoher Ausbringung.<br />

Ab 0,2 mm breite Sägeblätter (HM/HSS)<br />

von 100 bis 180 mm Durchmesser vermindern<br />

den Materialverschnitt. Die Schnittgeschwindigkeit<br />

bis 260 m/min ist stufenlos<br />

einstellbar. Bei einer Sägeblattantriebsleistung<br />

von 1,5 kW beträgt der Vorschubhub<br />

500 mm. Die hohe Antriebsleistung der<br />

Maschine ermöglicht das Trennen von mehreren<br />

Stäben gleichzeitig, abhängig von<br />

Abmessungen, Form, Materialzusammensetzung<br />

und Beschickungsanforderungen.<br />

Beispielsweise ist ein gleichzeitiges Trennen<br />

von zwei Stangen bis 10 mm Durchmesser<br />

möglich.<br />

Für die Materialzuführung ist ein modularer<br />

Taschenförderer in leichter Aluminiumkonstruktion<br />

zuständig. Er vereinzelt die<br />

Stäbe und bringt sie in die Maschine ein.<br />

Ebenfalls möglich ist das Zuführen von<br />

Materialien mit kleinen Durchmessern durch<br />

ein Rollenrichtsystem.<br />

Die<br />

Hochleistungskreis säge<br />

ExactCut MAC / MAM 25 erlaubt eine Reststücklänge<br />

von 50 mm und ein präzises<br />

Positionieren mit hoher Längengenauigkeit.<br />

Verarbeitbar sind Stangenlängen von 1.000<br />

bis 3.000 mm, 1.000 bis 6.000 mm und<br />

Materialien von der Rolle. Das maximale<br />

Stangengewicht beträgt 250 kg.<br />

Die Hochleistungsbandsäge EasyCut<br />

275.230 DGS ist durch eine einfache und<br />

schnelle Materialhandhabung, eine ergonomische<br />

Arbeitshöhe sowie einfache Ma -<br />

schineneinstellungen und schnelle Materialwechsel<br />

gekennzeichnet. So macht ein<br />

spezieller Schnellspannstock einen Materialwechsel<br />

innerhalb von Sekunden möglich.<br />

Durch Betätigen eines Tasters wird der<br />

Bremszylinder außer Kraft gesetzt und der<br />

Werker kann das Sägeband schnell bis kurz<br />

über das Material absenken.<br />

Die robuste Doppelgehrungsbandsäge<br />

Ergonomic 340.278 DGS ermöglicht die stufenlose<br />

Einstellung von Gehrungsschnitten<br />

von links 45° bis rechts 60°. Das Bedienpanel<br />

ist schwenkbar an der Vorderseite angebracht.<br />

Das besondere Spannstocksystem<br />

erleichtert und beschleunigt die Einstellungen<br />

bei einem Materialwechsel. Stufenlose Bandgeschwindigkeiten<br />

von 20 bis 120 m/min<br />

können über einen Frequenzumformer eingestellt<br />

werden. Der Schnittvorschub wird mit<br />

Hilfe eines Magnetventils geregelt.<br />

Universalgehrungskreissäge:<br />

Komplettlösung mit Systemberatung<br />

Die vollautomatische Gehrungskreissägemaschine<br />

KKS 463 NA (Bild 2) der Kaltenbach<br />

GmbH + Co. KG, Lörrach, ist universell für<br />

Gerad- oder Gehrungsschnitte, für den<br />

mannarmen oder mannlosen Betrieb einsetzbar.<br />

Sie eignet sich gleichermaßen für<br />

die Verarbeitung von Profilen als auch von<br />

Vollmaterial. Zuverlässig und sicher verarbeitet<br />

die Sägemaschine ohne Bedienereingriff<br />

Flach-, Winkel- und Massivmaterial sowie<br />

Rohre. Der Bediener kann Abschnitte auf<br />

entsprechende Positionen automatisch verteilen<br />

lassen. Teile werden automatisch<br />

zugeführt, gesägt und auf Position absortiert.<br />

Die Sägemaschine eignet sich für die<br />

automatische Verarbeitung von Profil- und<br />

Massivmaterial sowie von Rohren. Der automatische<br />

Materialnachschub erfolgt mittels<br />

Nachschubgreifer und messendem Ab -<br />

schnittgreifer, wobei die Hublänge jeweils<br />

1.500 mm im Einzelhub und 9.999 mm im<br />

Mehrfachhub beträgt. Es gibt einen CNCgesteuerten<br />

Drehtisch für Gehrungsschnitte<br />

mit einem Schwenkbereich von 120°.<br />

Die grafische Bedienoberfläche mit Touchscreen<br />

und die Proficut-Software sind Details<br />

der Maschinensteuerung, die eine automatische<br />

Berechnung der Schnittgeschwindigkeit<br />

und des Sägevorschubs ermöglichen.<br />

Die Sägemaschine führt eine automatische<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


48 K Trennende Fertigungsverfahren<br />

Bild 2. Die vollautomatische Gehrungskreissägemaschine<br />

KKS 463 NA eignet<br />

sich für die Verarbeitung von Profil- und<br />

Massivmaterial sowie von Rohren.<br />

(Foto: Kaltenbach)<br />

Abschnittsortierung auf vorwählbare Positionen<br />

durch und erlaubt eine flexible Materialzufuhr<br />

von links und optional von rechts.<br />

Langhub-Spannzylinder verkürzen die Rüstzeiten.<br />

Es gibt eine vertikale Bohrachse für<br />

den automatischen Bohr- / Sägebetrieb.<br />

Zu den besonderen Merkmalen der Universal-Gehrungskreissäge<br />

gehören die Mehrfachschnitte<br />

an Front- und Heckseite sowie<br />

der mitschwenkende Vertikalspannstock bei<br />

Gehrungsschnitten, dessen Vorteile die effiziente<br />

Materialspannung und kurze Reststücklängen<br />

unter 15 mm sind.<br />

Ergänzen lässt sich die Sägemaschine<br />

durch geeignete Zu- und Abfuhreinrichtungen,<br />

automatische Sortiereinrichtungen und<br />

Magazine zur Materialvorlagerung. Ein<br />

zusätzlicher Tintenstrahldrucker bildet ein<br />

benutzerfreundliches Markiersystem zur<br />

späteren Teileidentifizierung, indem die ge -<br />

sägten Teile abfuhrseitig mittels Tintenstrahldruck<br />

markiert werden.<br />

Modular und flexibel sind die vier verschiedenen<br />

Zufuhrvarianten gestaltet. Auf<br />

diese Weise werden bei der Materialzufuhr<br />

unterschiedliche Platz- und Raumverhältnisse<br />

bei der Aufstellung der Säge-Gesamtanlage<br />

berücksichtigt. Die Materialzufuhr<br />

erfolgt wahlweise über ein Flach-, Schrägoder<br />

Bundmagazin. Der Stab wird über die<br />

angetriebene Rollenbahn zur Säge transportiert<br />

und gemäß Programm aufgesägt. Die<br />

Abschnitte werden automatisch auf vorwählbare<br />

Positionen verteilt, Anschnitte und<br />

Reststücke aussortiert.<br />

Dabei dient ein Flachmagazin zur Vorlagerung<br />

von Rund- und Vierkantmaterial<br />

sowie von Profilen und Sonderprofilen. Ein<br />

Schrägmagazin ist zur Vorlagerung von<br />

Rund- und Vierkantmaterial vorgesehen, ein<br />

Bundmagazin zur Vorlagerung von Rundund<br />

Vierkantmaterial im Bund.<br />

Der Hersteller legt im Rahmen seiner Systemberatung<br />

für die Anwender detaillierte<br />

individuelle Aufstellpläne an, angepasst an<br />

die örtlichen Gegebenheiten der jeweiligen<br />

Prozessumgebung. Die größte Flexibilität<br />

bewirkt dabei ein Flachmagazin. Damit lassen<br />

sich fast alle Profilformen vorlagern.<br />

Angesägte Stangen können über eine Resterückführung<br />

automatisch zum Magazin<br />

zurückgefördert werden, das Magazin kann<br />

gleichzeitig mit Profilen unterschiedlicher<br />

Abmessungen beladen werden.<br />

Der Einsatz eines Bundmagazins empfiehlt<br />

sich dann, wenn große Mengen an<br />

gleichen Stangen gesägt werden sollen; in<br />

diesem Fall können komplette Bunde eingelegt<br />

werden. Ein Schrägmagazin erlaubt<br />

eine schnelle und einfache Beladung und<br />

eignet sich vor allem für Rund- und Vierkantmaterialien.<br />

Auch für die Materialabfuhr stehen verschiedene<br />

Optionen zur Wahl. Bei der<br />

Kipprollenbahn lassen sich die Abschnitte<br />

mittels Teach-in-Verfahren auf verschiedene<br />

Positionen abkippen. Ein Abschnittquerverteiler<br />

mit quertaktenden Ketten eröffnet<br />

den Vorteil der automatischen Sortierung<br />

von Abschnitten nach vorne und hinten.<br />

Schließlich können noch automatisch absenkende<br />

Gurtmulden zur Aufnahme der Ab -<br />

schnitte dienen.<br />

Multifunktionales Lasersystem<br />

Der präzise Laser-Allrounder MSF FiberLas<br />

der MicroStep Europa GmbH, Bad Wörishofen,<br />

kann Bleche umfassend multifunktional<br />

bearbeiten. So ist ein kombiniertes 2-D- und<br />

3-D-Schneiden ebenso machbar wie Boh-<br />

(Foto: MicroStep Europe)<br />

Bild 3. Mit einer Anlage MSF FiberLas lassen sich Bleche umfassend multifunktional<br />

bearbeiten, nämlich durch kombiniertes 2-D- und 3-D-Schneiden, Bohren, Gewinden, Senken<br />

und Markieren.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Trennende Fertigungsverfahren K 49<br />

ren, Gewinden, Senken und Markieren. Beispielsweise<br />

sind Fasen bis 45° realisierbar<br />

und eine Bohrspindel ermöglicht das Bohren<br />

bis 20 mm Durchmesser und das Gewinden<br />

bis M16. Außerdem kann die Anlage auch<br />

mit einer Option zum Schneiden von Rohren<br />

und Profilen mit bis 12 m Länge und 500 mm<br />

Durchmesser ausgestattet werden.<br />

Prozesssicherheit wird dabei über eine<br />

automatische Kalibrierung aller eingesetzten<br />

Werkzeuge erreicht; daraus resultiert<br />

eine hohe Qualität auch bei großer Anlagenauslastung.<br />

Ebenfalls realisierbar ist eine<br />

automatisierte Materialhandhabung für<br />

Bleche, Rohre und Profile.<br />

Die Maschine, zu der verschiedene Laserquellen<br />

mit einer Leistung bis 6 kW wählbar<br />

sind, eignet sich vor allem für die Produktion<br />

von hochpräzisen Teilen bei hoher Schneidgeschwindigkeit,<br />

kommt dabei aber mit<br />

einem niedrigen Wartungs- und Betriebskostenaufwand<br />

aus. Für höhere Materialdicken<br />

kann das Lasersystem um eine Technik<br />

zum Plasmaschneiden erweitert werden.<br />

Die Reinigung und Kalibrierung der Laserdüse<br />

geschieht automatisch. Das System<br />

arbeitet mit höchster Präzision und führt<br />

Arbeitsschritte mit exakter Wiederholbarkeit<br />

durch. Ein automatischer Wechseltisch ge -<br />

hört zur Standardausrüstung (Bild 3).<br />

Die hohe Maschinendynamik ist auf eine<br />

robuste Maschinenkonstruktion, eine nie drig<br />

sitzende Schneidbrücke, digitale AC- Antriebe<br />

und präzise Planetengetriebe zurückzuführen.<br />

Im Rahmen der langlebigen Ma -<br />

schinenkonstruktion unterstützt eine Portalbrücke<br />

mit hoher Torsionssteifigkeit große<br />

Verfahrgeschwindigkeiten bis 106 m/min.<br />

Faltenbälge an allen Achsen schützen die<br />

Führungen vor Verschmutzung. Es erfolgt<br />

eine automatische Schmierung der Lager<br />

und Linearführungen; Häufigkeit und Dauer<br />

wird durch ein Steuersystem geregelt.<br />

Im Rahmen der Automationslösungen<br />

verkürzt der Wechseltisch mit hoher Wechselgeschwindigkeit<br />

Stillstandzeiten der An -<br />

lage. Es erfolgt eine automatische Fokusänderung<br />

entsprechend des zu schneidenden<br />

Materiales sowie eine ebenfalls selbsttätige<br />

Abstandskalibrierung. Be- und Entladung<br />

sind vollständig automatisierbar.<br />

Das nahezu wartungsfreie Lasersystem<br />

verbraucht zwei Drittel weniger Strom bei<br />

gleichzeitig höherer Schneidgeschwindigkeit<br />

gegenüber einem CO 2<br />

-Laser gleicher<br />

Leistung. Die Anlage MSF FiberLas erfordert<br />

keine Lasergase und hat einen geringen<br />

Platzbedarf. Im Rahmen der automatischen<br />

Schneidabfallentsorgung transportiert ein<br />

Förderband die vom Arbeitstisch heruntergefallenen<br />

Kleinteile bzw. den Schneidabfall<br />

in einen separaten Behälter, der einfach he -<br />

rausgezogen und entleert werden kann. Die<br />

Absaugung erfolgt über eine effiziente<br />

Zonenabsaugung.<br />

Eine separate Rohrschneidvorrichtung<br />

zum Schneiden von Rohren bis 500 mm<br />

Durchmesser und 12 m Länge gehört ebenso<br />

zu den Optionen wie eine Vorrichtung<br />

MESSER FLOTTE<br />

KUNDENORIENTIERTE INNOVATIONEN<br />

Wirtschaftliche<br />

CNC-Schneidsysteme<br />

Messer-eigene Steuerung<br />

der neuesten Generation<br />

Hauseigene Software-Lösungen<br />

für optimierte Produktions- und<br />

Geschäftsprozesse<br />

Maschinendatenerfassung<br />

und Online-Status Anzeige<br />

Automatisierte Lösungen rund<br />

um die Materiallogistik<br />

360°-Kundenservice<br />

Qualifizierung der Mitarbeiter in<br />

einem modernen Schulungszentrum<br />

Ihr<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Jürgen Kost<br />

+49 (0) 6078 787 527<br />

info@messer-cs.de<br />

Sie würden gerne mehr über die MESSER FLOTTE erfahren?<br />

Dann schauen Sie doch einfach auf der Website www.messerflotte.de vorbei<br />

und konfigurieren Sie sich Ihre Maschine für Ihre Anwendung.<br />

Messer Cutting Systems GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 2−4 | 64823 Groß-Umstadt<br />

Tel. +49 (0) 6078 787-0 | Fax +49 (0) 6078 787-150<br />

info@messer-cs.de | www.messer-cs.de


50 K Trennende Fertigungsverfahren<br />

(Foto: Jenoptik Automation)<br />

Bild 4. Für die effiziente 3-D-Bearbeitung komplexer Metallteile ist die Laseranlagenserie<br />

Votan BIM vorgesehen.<br />

zur Vierkantbearbeitung und ein vollautomatisches<br />

Ladesystem, das zeitgleiche<br />

Schneiden mit zwei Schneidköpfen, die<br />

nachträgliche Aufrüstung der Laserleistung<br />

und das Fasenschneiden bis 45°.<br />

3-D-Laser-Metallschneiden flexibel,<br />

schnell und präzise<br />

Die Laseranlagenserie zum 3-D-Metallschneiden<br />

Votan BIM (Bild 4) der Jenoptik<br />

Automatisierungstechnik GmbH, Jena, eignet<br />

sich für die effiziente Bearbeitung komplexer<br />

Metallteile. Gegenüber konventionellen<br />

Bearbeitungsverfahren vermindert der<br />

berührungslose Laserprozess sowohl die<br />

Bearbeitungszeit durch fehlende Rüstzeiten<br />

als auch die durch Werkzeugverschleiß verursachten<br />

Kosten. Aufgrund ihrer Konstruktion<br />

und hohen Flexibilität ist die Laserschneidanlage<br />

ein nahezu verschleißfreies<br />

Werkzeug zum Bearbeiten verschiedener<br />

Metallapplikationen.<br />

<br />

bei hoher Dynamik liegt eine besonders präzise<br />

roboterbasierte Anlagentechnik vor. In<br />

lediglich 1 s schneidet die Anlage einen Kreis<br />

oder eine andere Standardkontur. Dies er -<br />

möglicht im Vergleich zu anderen Robotersystemen<br />

eine deutlich kürzere Taktzeit. Das<br />

Systemkonzept beruht auf einer Strahlführung<br />

im Inneren des Roboters. Dadurch können<br />

Laserquellen mit einer Leistung bis 5 kW<br />

verwendet werden, ohne dass ein komplexer<br />

externer Strahlengang erforderlich ist. Der<br />

äquidistante Strahlengang verhindert ein<br />

Pumpen des Laserstrahls und bewirkt eine<br />

gleichbleibende Strahlqualität.<br />

Ein Spiegelsystem im Inneren des Leichtbau-Roboters<br />

leitet das Licht zum Schneidkopf.<br />

Die einzelnen Spiegel werden aktiv<br />

gekühlt und führen den Strahl zielgenau<br />

durch alle Achsen. Ein bewegtes Lichtleitkabel<br />

ist unnötig; das macht die Laserschneidanlage<br />

schlank und leicht. Der Schneidekopf<br />

hat viel Platz und ist dadurch besonders<br />

beweglich; er kann so auch schwer zugängliche<br />

Stellen erreichen.<br />

Die Laseranlagenserie zum Metallschneiden<br />

eignet sich unter anderem zum Schneiden<br />

komplexer Kraftfahrzeugkarosserieund<br />

-konstruktionsteile sowie hydrogeformter<br />

Rohre. Sie lässt sich einfach in Fertigungsstraßen<br />

und kombinierte Bearbeitungseinheiten<br />

integrieren.<br />

Plasmaschneidsysteme<br />

automatisch und präzise<br />

Von der ESAB Welding & Cutting GmbH,<br />

Karben, kommen die Plasmaschneidsysteme<br />

der iSerie (Bild 5) für das automatische Plasmaschneiden<br />

mit höherer Produktivität und<br />

geringeren Schnittkosten. Damit lassen sich<br />

Anlagen nach Bedarf erweitern.<br />

Mithilfe der Technik HeavyCut zur Verbesserung<br />

von Schnittqualität und Präzision<br />

lässt die hohe Schnittqualität der iSerie die<br />

direkte Weiterleitung von Teilen vom<br />

Schneidtisch zum Schweißen und Lackieren<br />

oder zur Montage ohne aufwändige Nachbehandlungen<br />

zu. Zudem haben die Schneidstromquellen<br />

eine Bohrkapazität bis 50 mm<br />

Bild 5. Automatische Plasmaschneidsysteme der iSerie sind modular aufgebaut, sodass man<br />

die Schnittleistung schnell und einfach erhöhen kann. Hier wird ein 100-A-Wechselrichterblock<br />

installiert, um ein 400-A-System zu erstellen.<br />

(Foto: Esab)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


(Foto: Kjellberg Finsterwalde)<br />

Bild 6. Die spezielle Plasmaschneidtechnik<br />

Contour Cut Speed (CCS) erreicht<br />

Schneidergebnisse mit hoher<br />

Wiederholgenauigkeit und Präzision.<br />

bei 400 A bei allen Werkstoffen einschließlich<br />

Edelstahl. Die Geräte erzeugen Schnitte<br />

der ISO-Klasse 3 oder besser bei jedem Material<br />

mit Blechdicken bis 50 mm. Sie reduzieren<br />

Abschrägungen und Nachbearbeitungsbedarf<br />

deutlich.<br />

Der Wassernebel-Sekundärprozess (WMSä),<br />

der Stickstoff als Plasmagas und Leitungswasser<br />

zur Abschirmung nutzt, bewirkt eine hohe<br />

Schnittqualität und geringere Schnittkosten.<br />

Bei Edelstahl ist die Schnittgeschwindigkeit<br />

des WMS-Prozesses bis zu 300 % höher bei<br />

einer Kosteneinsparung von 20 % oder mehr<br />

pro Schnitt im Vergleich zu Systemen, die<br />

Argon-Wasserstoff als Plasmagas einsetzen.<br />

Die iSerie reduziert die Kosten pro Schnitt<br />

zusätzlich durch die Verwendung von Verschleißteilen<br />

XTremeLife für das Schneiden<br />

mit 300 A und 400 A. Diese Verbrauchsmaterialien<br />

verwenden mehrfache Hafnium-<br />

Einsätze anstatt eines Einzeleinsatzes und<br />

haben eine zweiteilige Spitze mit geringerer<br />

Betriebstemperatur. Die bessere Kühlung<br />

erhöht die Standzeit der Teile und die<br />

Schnittgenauigkeit über die gesamte Le -<br />

bensdauer der Spitze, insbesondere beim<br />

Bohren mit höheren Stromstärken. Durch<br />

die Kombination dieser Eigenschaften können<br />

die Betriebskosten bei Baustahl um bis<br />

zu 30 % gesenkt werden, was wiederum zu<br />

geringeren Kosten pro Meter führt.<br />

Die Plasmaschneidsysteme der iSerie liegen<br />

in Konfigurationen von 100 A bis 400 A<br />

für bis zu 50 mm dicke Schneidplatten vor.<br />

Alle Modelle haben ein einheitliches Gehäuse<br />

und gemeinsame Komponenten und sind<br />

in Modultechnik ausgeführt, sodass man die<br />

Leistung durch Hinzufügen von Wechselrichterblöcken<br />

von 100 A bis auf 400 A einfach<br />

erhöhen kann.<br />

Die modulare Auslegung vermindert<br />

den Teilebestand und die Reparaturzeiten.<br />

Eine LED-Fehleranzeige informiert<br />

über den Maschinenstatus, um<br />

die Fehlerbehebung zu beschleunigen.<br />

Bei Ausfall eines Wechselrichterblocks<br />

kann der Schneidvorgang mit<br />

den übrigen Blöcken fortgesetzt werden.<br />

Schnelles Schneiden von Baustahl<br />

Contour Cut Speed (CCS, Bild 6) ist die<br />

patentierte Plasmaschneidtechnologie von<br />

Kjellberg Finsterwalde für das schnelle<br />

Schneiden von Konturen in Baustahl. Kleine<br />

Konturen, vor allem Löcher mit einem<br />

Durchmesser:Materialdicke-Verhältnis von<br />

1:1, werden bereits mit der Technik Contour<br />

Cut in hoher Qualität geschnitten. Mit der<br />

Technologie-Erweiterung Contour Cut<br />

Speed (CCS) entstehen größere Konturen<br />

bei gleichwertiger Schnittqualität bis zu<br />

50 % schneller.<br />

CCS nutzt die gleichen Verschleißteile<br />

und erweitert die bisherige Con tour- Cut-<br />

Technik um wirtschaftliche Aspekte wie<br />

geringere Schnittmeterkosten durch höhere<br />

Schneidgeschwindigkeiten, eine sehr kleine<br />

Wärmeeinflusszone, eine hohe Konturtreue,<br />

Rechtwinkligkeit und Oberflächengüte.<br />

Außerdem ist CSS durch eine weitere Re -<br />

duzierung der Winkelabweichungen an<br />

Innen- bzw. Außenkonturen und die präzise<br />

Wiederhol- und Maßgenauigkeit gekennzeichnet.<br />

Grundlage für das Contour-Cut-Plasmaschneiden<br />

ist die Wirbelgastechnologie, die<br />

von Kjellberg entwickelt wurde. Ein um den<br />

Plasmastrahl rotierendes Gas konzentriert<br />

den Lichtbogen und ermöglicht nahezu<br />

nachbearbeitungsfreie Schnitte. Die effiziente<br />

Flüssigkeitskühlung bis in die Spitze<br />

des Plasmabrenners ermöglicht zudem sehr<br />

schmale Schnittfugen. In Verbindung mit<br />

den sehr hohen Schneidgeschwindigkeiten<br />

und der effizienten Kühlung der langlebigen<br />

Verschleißteile entstehen Einsparungen im<br />

Gas- und Energieverbrauch, sodass die<br />

Schnittmeterkosten deutlich reduziert werden<br />

können.<br />

Die Contour-Cut-Technologie ist in den<br />

Plasmaschneidanlagen der HiFocus-neound<br />

Smart-Focus-Reihe integriert. Dem An -<br />

wender stehen damit leistungsstarke und<br />

zuverlässige Plasmaschneidanlagen zur Ver-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


52 K Trennende Fertigungsverfahren<br />

fügung, die sehr gute Schneidergebnisse im<br />

Materialdickenbereich bis 100 mm (Smart-<br />

Focus) bzw. 160 mm (HiFocus) erbringen.<br />

Portalschneidanlage erlaubt<br />

schnellere Bearbeitungen und<br />

präzisere Schnitte<br />

Mit einer Portalschneidanlage erlcut e540<br />

(Bild 7) der Erl Automation GmbH, Landau /<br />

Isar, erhöht ein Anwender nicht nur die Flexibilität<br />

beim Blechzuschnitt, sondern erzielt<br />

auch wesentlich präzisere Schneidergebnisse<br />

und kürzere Bearbeitungszeiten.<br />

Bislang hatte das Unternehmen sämtliche<br />

Bleche an einer Brennschneidmaschine für<br />

Blechformate bis 3.000 mm x 12.000 mm<br />

Größe geschnitten. Ziel war es jedoch, die<br />

Bleche effizienter zu schneiden und gleichzeitig<br />

die bestehende Anlage zu entlasten.<br />

Deshalb hat man sich für die Investition in<br />

eine zweite Maschine entschieden, auf die<br />

hauptsächlich die Kleinteileproduktion verlegt<br />

werden sollte.<br />

Für diese Anforderungen hat Erl eine Portalschneidmaschine<br />

erlcut e540 zum Autogen-<br />

und Plasma-Schneiden von Blechformaten<br />

bis 2.500 mm x 6.000 mm konzipiert<br />

und gebaut. Neben der Schneidmaschine<br />

waren im Lieferumfang eine Plasmastromquelle<br />

für präzise Schnitte für bis zu 40 mm<br />

Blechdicke, ein Absaugschneidtisch sowie<br />

die zugehörige Absaug- und Filteranlage<br />

zum Schutz vor Feinstaub enthalten. Eine<br />

Schulung, in der sich die Anlagenbediener<br />

mit den Besonderheiten der Plasmatechnik<br />

und der Gesamtanlage vertraut machen<br />

konnten, rundete das Projekt ab.<br />

Ausgestattet mit einer Autogen- und<br />

einer Plasma-Werkzeugstation vereint die<br />

erlcut zwei Schneidtechniken in einer Ma -<br />

schine. Mittels autogenem Brennschneiden<br />

können Blechdicken bis 200 mm getrennt<br />

werden. Bis zu 40 mm dicke Bleche werden<br />

mit der Plasmatechnik geschnitten. Dafür<br />

steht beim Anwender die Stromquelle Hi -<br />

Focus 440i neo bereit, die hohe Geschwindigkeiten<br />

beim Schneiden und Markieren<br />

bei gleichzeitig hoher Qualität und vergleichsweise<br />

geringen Prozesskosten er -<br />

möglicht. Zudem beinhaltet die Plasmastromquelle<br />

die automatische Gaskonsole<br />

Flow Control, die die Plasmagase für jede<br />

Schneidaufgabe angepasst mischt, denn<br />

eine Datenbank organisiert die exakte Regelung<br />

der benötigten Gase.<br />

Durch die Kombination von Brennschneiden<br />

und Plasmaschneiden kann der Anwender<br />

zum einen mit der Plasmatechnik Fertigteile<br />

produzieren. Denn mechanische Nacharbeiten<br />

sind durch die präzisen Schnitte<br />

nicht mehr nötig. Das spart viel Zeit, auch<br />

weil der Schneidprozess schneller ist. Zudem<br />

wird durch die Verlegung der Kleinteile auf<br />

die erlcut Kapazität für große Bauteile auf<br />

der alten Schneidanlage frei. Dadurch, dass<br />

die Portalschneidanlage auch mit einer<br />

Autogen-Station ausgestattet ist, lassen sich<br />

zudem kurzfristige Belastungsspitzen in der<br />

Blechbearbeitung ausgleichen und das Ausfallrisiko<br />

vermindern.<br />

Die erlcut ist mit der netzwerkfähigen<br />

Touchscreen-Steuerung e*volution ausgestattet.<br />

Durch ihr intuitives Bedienkonzept<br />

mit übersichtlich strukturierten Menüs ist<br />

auch unerfahrenen Anwendern ein schneller<br />

Einstieg möglich. Ein 21 Zoll großer<br />

Flachbildschirm mit entspiegelter Glasoberfläche<br />

unterstützt ermüdungsfreies Arbeiten<br />

und gute Lesbarkeit. Es ist eine personalisierte<br />

Anzeige erstellbar, sodass sich verschiedene<br />

Benutzer mit unterschiedlichen<br />

Funktionen und Ansichten an der Maschine<br />

anmelden können. Dadurch werden Fehlbedienungen<br />

und Ausfallzeiten verhindert.<br />

Für eine einfache Handhabung der Ma -<br />

schine ist auch die Prozessdatenbank für<br />

Autogen- und Plasmaschneiden zuständig.<br />

Somit sind für beide Verfahren alle Schneidparameter<br />

startbereit hinterlegt, können<br />

aber auch jederzeit durch den Anwender<br />

editiert und erweitert werden. Im Blechdickenbereich<br />

von 10 bis 30 mm wurden für<br />

jede Dicke in 1-mm-Schritten durch Erl für<br />

den Anwender spezielle Plasmadatensätze<br />

entwickelt. Für einen reibungslosen Produktionsanlauf<br />

wurden die Anlagenführer in<br />

(Foto: Erl)<br />

Bild 7. Präzisere<br />

Schneidergebnisse und<br />

kürzere Bearbeitungszeiten<br />

erzielt ein Anwender mit der<br />

Portalschneidmaschine<br />

erlcut e540 zum Autogenund<br />

Plasmaschneiden von<br />

Blechformaten bis 2.500 x<br />

6.000 mm.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Trennende Fertigungsverfahren K 53<br />

einer mehrtätigen Schulung mit der Portalschneidmaschine<br />

sowie ihrer Programmiersoftware<br />

und Steuerung vertraut gemacht.<br />

Die Entscheidung für die Erl-Portalschneidanlage<br />

fiel unter anderem auch wegen des<br />

Portalaufbaus sowie der Möglichkeit, auch<br />

Roboter mit aktueller Plasmaschneidtechnik<br />

auszustatten. Künftig ist die Optimierung<br />

der vorhandenen Brennschneidmaschine<br />

und die Anschaffung eines Roboters, ge -<br />

nannt Biber, zum automatischen Anfasen<br />

von Teilen für die Schweißnahtvorbereitung<br />

geplant.<br />

Autogen- und Plasmaschnitt<br />

kombiniert<br />

Die kompakte Brennschneidmaschine Metal-<br />

Master 2.0 (Bild 8) von Messer Cutting Systems<br />

lässt sich mit einer Grundfläche von<br />

30 m 2 sogar in enge Platzverhältnisse integrieren.<br />

Sie ermöglicht auch kleineren Be -<br />

trieben den Einstieg in das automatisierte<br />

Schneiden. Durch die Kombination von Plasma-<br />

und Autogenschnitt eignet sich die<br />

Maschine für viele verschiedene Materialarten<br />

und -dicken.<br />

Die Schneidmaschine MultiTherm kombiniert<br />

die drei Verfahren Laser- und Plasmaschneiden<br />

sowie das Markieren mit Tinte<br />

innerhalb eines Schachtelplans. So können<br />

beispielsweise Innenkonturen präzise mit<br />

dem Faserlaser und Außenkonturen schnell<br />

und wirtschaftlich mit dem Plasmabrenner<br />

geschnitten werden. Markierungen, Chargennummern<br />

usw. werden mit dem Inkjet-<br />

Drucksystem materialschonend aufgebracht.<br />

Das vereinfacht die Katalogisierung der einzelnen<br />

Teile und schafft Vorteile bei deren<br />

Nachverfolgung.<br />

Um jederzeit den Maschinenstatus von<br />

jedem beliebigen Ort aus abrufen zu können,<br />

egal ob von PC, Tablet oder Smartphone, gibt<br />

es vom Hersteller die Software Global Reporter.<br />

Damit lassen sich Maschinenstillstände<br />

sofort erkennen und schneller beheben.<br />

Zusätzlich schaffen Auswertungen der tatsächlichen<br />

Schneidzeiten Planungssicherheit<br />

und geben Auskunft über die allgemeine<br />

Produktivität der Prozesse. Zusammen mit<br />

passenden Schnittstellen werden mit der<br />

Software die Maschinendaten auf der Steuerung<br />

Global Control des Herstellers erfasst<br />

und auf einem Smart Device angezeigt.<br />

Ergänzend steht auch die Fernwartungssoftware<br />

Remote Service 2.0 bereit.<br />

(Foto: Messer Cutting Systems)<br />

Bild 8. Für wirtschaftliche, saubere Schnitte steht die kompakte<br />

Brennschneidmaschine MetalMaster 2.0.<br />

Kompakt und effizient: Hochdruckpumpe<br />

zum Wasserstrahlschneiden<br />

Von KMT Waterjet Systems, Bad Nauheim,<br />

kommt die Direktantriebspumpe Triline<br />

TL-I 30 für das Wasserstrahlschneiden. Sie<br />

bewirkt kalkulierbare Betriebskosten und<br />

kann als selbstständige Einheit für Routine-<br />

Schneidanwendungen eingesetzt werden.<br />

Die Pumpe hat eine Antriebsleistung von<br />

22 kW und erreicht damit ein Fördervolumen<br />

von 3,1 l Schneidwasser pro Minute.<br />

Bei einem Arbeitsdruck von 3.800 bar reicht<br />

das aus, um eine Wasserdüse mit einem<br />

Durchmesser von bis zu 0,3 mm zu betreiben.<br />

Hier zeigt sich die größere Effizienz<br />

Bild 9. Die<br />

Hochdruckpumpe<br />

ist mit einem<br />

Riemenantrieb<br />

ausgestattet.<br />

gegenüber einer Druckübersetzerpumpe, da<br />

bei gleicher Motorleistung ein höheres Fördervolumen<br />

erreicht werden kann.<br />

Ein Elektromotor treibt über ein einfach<br />

zu wartendes Riemenscheibensystem<br />

(Bild 9) direkt drei kurbelwellengetriebene<br />

Kolben an. Diese werden mit einer Phasenverschiebung<br />

betrieben, sodass sie einen<br />

nahezu konstanten Hochdruckwasserstrom<br />

erzeugen. Aufgrund dieser direkten Kraftübertragung<br />

hat eine Direktantriebpumpe<br />

einen relativ hohen Wirkungsgrad von bis<br />

zu 85 %. Zudem ist diese Methode der<br />

Kraftübertragung unkompliziert und sie<br />

benötigt weniger Teile als ein Hydraulikkreis.<br />

(Foto: KMT Waterjet Systems)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


54 K Trennende Fertigungsverfahren<br />

Direktantriebspumpen ermöglichen daher<br />

eine einfache Fehlerbehebung von Problemen<br />

im Antriebssystem.<br />

Kernstück der Direktantriebspumpe ist<br />

das Kurbelgehäuse, das auf hohe Leistung<br />

und einfache Wartung ausgelegt ist. Sein<br />

Konzept basiert auf einer Edelstahlgrundplatte<br />

mit integrierten Kühlkanälen; somit<br />

sind die Führungsstangen keinen Umwelteinflüssen<br />

ausgesetzt. Eine eingearbeitete<br />

vibrations- und schalldämpfende Verrippung<br />

im Gehäuse unterstützt einen ge -<br />

räuscharmen und ruhigen Betrieb. Die Be -<br />

dienerfreundlichkeit wird durch ein Sichtfenster<br />

erhöht, durch das der Bediener den<br />

Ölstand direkt und ohne Messstab prüfen<br />

und das Öl auf Verunreinigung inspizieren<br />

kann.<br />

Das spezielle Druckregelventil erlaubt eine<br />

rasche Anpassung des gewünschten Ar -<br />

beitsdrucks, der von der Pumpe zu den<br />

Schneidköpfen geleitet wird. Das Ventil<br />

reguliert den Arbeitsdruck durch Druckluft.<br />

Zudem mindert es den Wartungsaufwand<br />

und ermöglicht das Schneiden bei beliebigen<br />

Drücken. Darüber hinaus erreicht das<br />

Ventil schnelle Reaktionszeiten, ist zuverlässig<br />

und einfach zu warten.<br />

Die Direktantriebstechnik eignet sich für<br />

einfache Anwendungen, bei denen die<br />

Maschine als eigenständige Pumpe eingesetzt<br />

wird. Dabei empfiehlt es sich, die<br />

Direktantriebshochdruckpumpe als Wasserdruckgenerator<br />

im Dauerbetrieb zu nutzen.<br />

Der Effizienzgrad ist besonders hoch, wenn<br />

die Schneidezeit mindestens 80 % der<br />

Motorlaufzeit erreicht.<br />

Durch ihre kleine Grundfläche und hohe<br />

Effizienz im Dauerbetrieb eignet sich die<br />

Pumpe für kleinere Unternehmen und Lohnschneidebetriebe,<br />

die konventionelle und<br />

einfache Schneidarbeiten ausführen. Zudem<br />

stellt sie eine Alternative zu einer Druckübersetzerpumpe<br />

dar, wenn wenig Platzbedarf,<br />

niedrigere Anfangsinvestitionen oder eine<br />

geringere elektrische Anschlussleistung vor<br />

Ort gefragt sind.<br />

Ringe spannungsfrei kalt getrennt<br />

Deutliche Kosten- und Qualitätsvorteile soll<br />

das Lohntrennen von niedrigen Ringen mit<br />

großen Durchmessern mit einem speziellen<br />

Verfahren Giant Ring Cutter (GRC) von PTZ<br />

Weidner, Sigmaringen, erbringen (Bild 10).<br />

So resultieren daraus kürzere Trennzeiten<br />

und entsprechende Energieeinsparungen,<br />

eine Materialeinsparung durch geringere<br />

Schnittbreiten und Werkzeugkosteneinsparungen<br />

durch längere Standzeiten.<br />

Ebenfalls vorteilhaft sind die bessere Planparallelität<br />

und Oberflächengüte, weniger<br />

Weiterverarbeitungsaufwand und eine hohe<br />

Materialausbringung durch kleine Restspannflächen.<br />

Vorteile bietet das Verfahren auch bei der<br />

Arbeitssicherheit. Denn es ist ein sicheres Hal-<br />

ten, Abnehmen und automatisches Ab legen<br />

der getrennten Ringe und Rohre möglich.<br />

Zudem entstehen nur kurze Späne und gratarme<br />

Schnitte. Die geringe Wärmeentwicklung<br />

beim Trennverfahren vermeidet Verbrennungsgefahren<br />

und Materialspannungen.<br />

Der Trennvorgang ist leise und erfordert<br />

nur einen geringen Trennmittelbedarf.<br />

Das Unternehmen hat zunächst einen<br />

Giant-Ring-Cutter GRC 1500 für Ringe bis<br />

1.500 mm Durchmesser selbst gebaut und<br />

diesen später für das Trennen von Ringen bis<br />

2.300 mm Durchmesser erweitert. Danach<br />

folgten eine Version GRC5300-1000CNC<br />

für Ringe bis 5.300 mm Durchmesser und<br />

eine kleinere Ring- Trennmaschine RC 550-<br />

200CNC.<br />

Ein Fertigungsbeispiel sind acht Ringe aus<br />

Chromstahl 1.4006 mit einer Einzelringhöhe<br />

getrennt von 22 mm und einem Fertigmaß<br />

von 19 mm. Der Ringaußendurchmesser<br />

beträgt 1.375 mm, der Ringinnendurchmesser<br />

1.075 mm. Während dafür beim Abstechen<br />

ein 290 mm hoher Rohling mit 1,313 t<br />

Gewicht notwendig wäre, erfordert das Verfahren<br />

von PTZ Weidner lediglich 197 mm<br />

Höhe und 920 kg Material. Daraus resultiert<br />

eine Materialersparnis von etwa 390 kg.<br />

In einem anderen Fall wurden Ringe mit<br />

über 3.400 mm Durchmesser und einer<br />

Wanddicke von 420 mm präzise auf 61 mm<br />

Höhe getrennt. Dies entsprach lediglich<br />

2 mm Aufmaß auf das Fertigmaß. Dadurch<br />

wurden die Bearbeitungskosten deutlich<br />

reduziert, da nur noch ein Schlichtspan pro<br />

Seite auf das Fertigmaß notwendig war. Die<br />

Ringrohlinge waren zweimal vierfach hoch<br />

gewalzt; die Planparallelität betrug 0,7 mm.<br />

Gegenüber der Einzelringherstellung im<br />

Walzprozess wurde eine Materialeinsparung<br />

pro Ring von 2 t erzielt.<br />

Getrennt werden können mit dem speziellen<br />

Verfahren Außendurchmesser bis<br />

5.300 mm, Innendurchmesser ab 100 mm,<br />

Ausgangsmaterialien bis 1.000 mm Höhe<br />

und Einzelringhöhen ab 3 mm. Es sind radiale<br />

Breiten bis 550 mm möglich. Realisierbar<br />

sind werkstoffabhängig eine Planparallelität<br />

(Foto: PTZ-Weidner)<br />

Bild 10. Gegenüber der Einzelringherstellung<br />

im Walzprozess wurde beim Trennen dieser<br />

Ringe eine Materialeinsparung pro Ring von<br />

2 t erzielt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Trennende Fertigungsverfahren K 55<br />

und Planebenheit von 0,2 bis 1,0 mm bis<br />

radial 180 mm. Beim Trennen sind Oberflächenrauigkeiten<br />

von 3,190 R a<br />

beim Werkstoff<br />

1.0570 und von 1,124 R a<br />

beim Werkstoff<br />

1.4404 erzielbar.<br />

Beispielsweise wurde ein Zahnrad mit dem<br />

Außendurchmesser 1.440 mm und 160 mm<br />

Wanddicke aus dem Werkstoff 42CrMo4,<br />

vergütet auf 1.200 N/mm², ge trennt. Die<br />

Temperatur während des Trennvorgangs<br />

erreichte lediglich etwa 25 C°. Beim Trennen<br />

entstanden Zahnradringe mit 3,5 mm Höhe.<br />

Mithilfe von Partnern ist auch die mechanische<br />

Weiterverarbeitung der getrennten<br />

Ringe möglich.<br />

(sm 170204565) K<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />

PRODUKTE / LEISTUNGEN<br />

FOLGENDER UNTERNEHMEN<br />

ANGESPROCHEN:<br />

Bomar spol. s r.o.<br />

<br />

62700 Brno<br />

Tschechische Republik<br />

Tel. +49 178 721 8128<br />

www.bomar.cz<br />

Erl Automation GmbH<br />

Siemensstraße 12<br />

<br />

Tel. +49 9951 603466-0<br />

www.erl-cutting.com<br />

Esab Welding & Cutting GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 20<br />

61184 Karben<br />

Tel. +49 6039 40-0<br />

www.esab.com<br />

Jenoptik Automatisierungstechnik<br />

GmbH<br />

Konrad-Zuse-Straße<br />

07745 Jena<br />

Tel. +49 3641 65-2570<br />

www.jenoptik.com<br />

Kaltenbach GmbH + Co.KG<br />

Blasiring 4<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.com<br />

Kjellberg Finsterwalde Plasma<br />

und Maschinen GmbH<br />

Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 500-0<br />

www.kjellberg.de<br />

KMT GmbH<br />

Hohe Straße 4 – 6<br />

61231 Bad Nauheim<br />

Tel. +49 6032 997-126<br />

www.kmt-waterjet.de<br />

Messer Cutting Systems GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 2 – 4<br />

64823 Groß-Umstadt<br />

Tel. +49 6078 787-0<br />

www.messer-cs.com<br />

MicroStep Europa GmbH<br />

Messerschmittstraße 10<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

Tel. +49 8247 96294-0<br />

www.microstep-europa.de<br />

PTZ Weidner<br />

Binger Straße 28<br />

72488 Sigmaringen<br />

Tel. +49 7571 74948-23<br />

www.ptz-weidner.de<br />

„Stillstand, Notfall? Wir<br />

packen unsere Service<br />

Packages ein und sind<br />

sofort bei Ihnen vor Ort!“<br />

Mehr erfahren<br />

Mit individuellen Service- und Wartungspaketen<br />

Stillstandzeiten reduzieren und<br />

Störungen vorbeugen.<br />

Kjellberg-Service-Team<br />

service & Wartung<br />

Plasmaschneidanlagen<br />

www.kjellberg.de | Made in Germany


(Fotos: Trumpf)<br />

Effizienz und Prozesssicherheit bei<br />

der Herstellung lasergeschnittener Teile<br />

von Annedore Bose-Munde<br />

Hannover/Ditzingen. Wenn mit Blick auf die Effizienzerhöhung der<br />

Anlagen die Entwicklungspotenziale ausgereizt zu sein scheinen, heißt es,<br />

neue Wege zu gehen. Maschinenbauer Trumpf verdeutlicht mit der<br />

Tru Laser Center 7030, dass ein völlig neues Maschinenkonzept hierfür<br />

die Lösung sein kann.<br />

100 Mitarbeiter an dem Projekt. Es herrschten<br />

reger Austausch und große Transparenz<br />

zwischen allen Fachbereichen, und gleichzeitig<br />

konnte die Entwicklungszeit mit zwei<br />

Jahren ab offizieller Projektfreigabe extrem<br />

kurz gehalten werden.<br />

Es waren die Kunden, die immer wieder<br />

nach Lösungen für ihre Problemstellungen<br />

in Ditzingen fragten. Zwar hat sich in den<br />

letzten Jahren die Schneidgeschwindigkeit,<br />

Laserleistung und Kantenqualität der Anlagen<br />

verbessert, aber an der Autonomie und<br />

Abarbeitung in den Unternehmen hat sich<br />

nicht viel verändert. Je schneller die Anlagen<br />

wurden, desto mehr gerieten Störungen<br />

und aufwändige Folgetätigkeiten in den<br />

Fokus. So beeinträchtigen beispielsweise<br />

das Warten, bis die Teile und Restgitter von<br />

der Palette absortiert sind, ein Stillstand<br />

wegen Kollisionen mit kippenden Teilen,<br />

Spritzer an der Teileunterseite durch Rückwirkungen<br />

der Auflageleisten oder ein<br />

hoher Programmieraufwand letztendlich die<br />

Gesamtproduktivität.<br />

Flexible Entwicklungsmethoden,<br />

ganzheitliche Prozessbetrachtung<br />

Als Antwort auf diese Problemstellungen<br />

entwickelte die Trumpf GmbH + Co. KG die<br />

Tru Laser Center 7030 – eine Lasermaschine,<br />

die sich quasi selbst um einen durchgängig<br />

automatisierten Produktionsprozess kümmert.<br />

»Sie ist in der Lage, über weite Zeiträume<br />

selbstständig und ohne Bedienereingriff<br />

zu arbeiten. Darüber hinaus erlaubt sie<br />

zukünftige Weiterentwicklungen, die alle<br />

Möglichkeiten der digitalen und der physischen<br />

Vernetzung nutzbar machen«, so das<br />

Unternehmen.<br />

Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Geschäftsführer<br />

Entwicklung und Einkauf im Bereich Trumpf<br />

Werkzeugmaschinen, beschreibt den Entwicklungsweg:<br />

»Wir mussten bisherige Entwicklungsmethoden<br />

in Frage stellen und<br />

haben eine neue Form der Zusammenarbeit<br />

etabliert. Dazu kam ein neuer Blickwinkel:<br />

weg vom bestehenden Maschinenkonzept,<br />

hin zu einem unverstellten Blick auf die Produktionsaufgabe<br />

bei unseren Kunden.« Pa -<br />

rallel und kurzzyklisch abgestimmt arbeiteten<br />

über mehrere Standorte hinweg und<br />

quer durch viele Unternehmensbereiche gut<br />

Repräsentatives Produktionsprogramm<br />

der Kunden war die Basis<br />

»Wir wollten hinter alle Probleme, die uns<br />

unsere Kunden immer wieder nannten, eine<br />

Zahl schreiben«, so Prokop. Um dies zu<br />

erreichen, wurde der gesamte Produktionsprozess<br />

simuliert, und die Entwickler generierten<br />

Standardtafelbelegungen, die das<br />

Teilespektrum der Kunden abbilden. Unterstützt<br />

wurden sie dabei von Kunden aus<br />

unterschiedlichen Branchen mit mehreren<br />

hundert Einrichteplänen, die sie nach relevanten<br />

Parametern statistisch auswerten<br />

konnten. So stand ein repräsentatives Produktionsprogramm<br />

für die Anlagenentwicklung<br />

zur Verfügung.<br />

Das neue Anlagenkonzept wurde unter<br />

erweiterten Gesichtspunkten klar auf die<br />

Komplexität der Aufgabe ausgerichtet: Die<br />

Anlage bewegt gleichzeitig Blech und<br />

Schneidkopf und ersetzt Auflageleisten<br />

durch Bürstentische. Sie kann laut Trumpf<br />

Kleinteile sicher ausschleusen und in Behälter<br />

sortieren, entsorgt Reste und Schlacke,<br />

entnimmt, sortiert und stapelt größere Teile<br />

hauptzeitparallel. Zudem belädt sie sich auf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Trennende Fertigungsverfahren K 57<br />

Links: Die Tru Laser Center 7030 steht in ihrer<br />

Schneidproduktivität einer klassischen High-End-<br />

Maschine mit fliegender Optik in nichts nach.<br />

Mitte: Am Schneidkopf ist ein Ausdrückzylinder<br />

angebracht, der die Blechteile nach unten ausstößt.<br />

Den idealen Ausdrückpunkt errechnet das<br />

Programmiersystem Tru Tops Boost in Abhängigkeit<br />

von der Teilekontur automatisch.<br />

Rechts: Das neu entwickelte sogenannte Smart Gate<br />

gewährleistet, dass sich dort keine Blechkonturen<br />

verhaken und eine effiziente Absaugung möglich ist:<br />

Zwei Schlitten, die sich synchron mit dem<br />

Schneidkopf bewegen, können ihren Abstand<br />

zueinander verändern, um unterschiedlich große<br />

Durchtrittsöffnungen zu schaffen.<br />

Dr. Heinz-Jürgen Prokop,<br />

Geschäftsführer Entwicklung<br />

und Einkauf im Bereich<br />

Trumpf Werkzeugmaschinen<br />

kleinster Fläche selbst mit Rohblechen, stapelt<br />

Restgitter und wird weitgehend automatisch<br />

programmiert. Zahlreiche neue und<br />

patentierte Detaillösungen ergänzen das<br />

Paket.<br />

Durch Zusatzachse der Optik<br />

wird hohe Dynamik erreicht<br />

Die Tru Laser Center 7030 arbeitet mit einem<br />

hybriden Antriebssystem und mit einem Tru<br />

Disk Festkörperlaser mit 6 kW Laserleistung.<br />

Für den Transport des Bleches über den Bürstentisch<br />

sorgen zwei Lösungsansätze. Das<br />

Blech wird über die kurze Seite bewegt und<br />

die Schneidoptik, die hauptsächlich in<br />

X-Richtung verfährt, hat eine Zusatzachse in<br />

Y-Richtung mit einem Verfahrweg von<br />

± 55 mm. So müssen bei kleinen Konturen<br />

nur geringe Massen beschleunigt werden,<br />

was eine hohe Dynamik erlaubt.<br />

Der Auflagetisch für das Blech ist unterhalb<br />

des Verfahrwegs des Schneidkopfs<br />

geteilt. So entsteht ein Spalt, durch den der<br />

Laserstrahl nach unten austreten kann,<br />

durch den aber auch Schlacke, Butzen und<br />

Schneidgas abgesaugt werden. Das neu entwickelte<br />

sogenannte Smart Gate gewährleistet,<br />

dass sich dort keine Blechkonturen<br />

verhaken und eine effiziente Absaugung<br />

möglich ist: Zwei Schlitten, die sich synchron<br />

mit dem Schneidkopf bewegen, können<br />

ihren Abstand zueinander verändern, um<br />

unterschiedlich große Durchtrittsöffnungen<br />

zu schaffen. So wird das Blech im Schneidprozess<br />

sicher unterstützt und gleichzeitig<br />

können kleine Teile mit Abmessungen bis<br />

160 x 160 mm nach unten ausgeschleust<br />

werden.<br />

Neues Konzept für einen<br />

verlässlichen Teiletransport<br />

Am Schneidkopf ist ein Ausdrückzylinder<br />

angebracht, der die Blechteile nach unten<br />

ausstößt. Den idealen Ausdrückpunkt er -<br />

rechnet das Programmiersystem Tru Tops<br />

Boost in Abhängigkeit von der Teilekontur<br />

automatisch. Gutteile fängt eine einfahrbare<br />

Sortierweiche auf, der Sort Master Box<br />

Linear verteilt sie auf bis zu acht Behälter.<br />

Für die automatisierte Entnahme der übrigen<br />

Teile aus dem Restgitter haben die Entwickler<br />

mit den Komponenten Smart Lift<br />

und Sort Master Speed ebenfalls einen neuen<br />

Ansatz realisiert: Die freigeschnittenen<br />

Teile werden von unten über frei positionierbare<br />

Stifte des Smart Lift mit einer Hubbewegung<br />

aus dem Restgitter gehoben.<br />

Vollautomat fürs Laserschneiden<br />

ist fit für Industrie 4.0<br />

Die vielfältigen Möglichkeiten und das synchrone<br />

Zusammenwirken der einzelnen Ab -<br />

läufe machen eine weitgehend vollautomatisierte<br />

Programmierung der Anlage<br />

unabdingbar. Die Programmierung erfolgt<br />

laut Trumpf unkompliziert und weitgehend<br />

automatisch, wobei der Programmierer<br />

jeden Vorschlag interaktiv anpassen kann.<br />

Angesprochen werden sollen Blechfertiger<br />

aus allen Branchen, die mit hohen Kapazitäten<br />

Bleche von 1 bis 12 mm Dicke<br />

schneiden. Die Ausstattung mit allen notwendigen<br />

Schnittstellen und Funktionen<br />

macht die Tru Laser Center 7030 zudem zur<br />

Industrie 4.0- tauglichen Maschine.<br />

Auf der EuroBLECH in Hannover war die<br />

Anlage jedenfalls ein Publikumsmagnet.<br />

Hier wurde sie den Besuchern über die ganze<br />

Messe im vollautomatischen Betrieb präsentiert.<br />

(sm 170204365) K<br />

« KONTAKT<br />

Trumpf GmbH & Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-0<br />

www.trumpf.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


58 K Fachmedien<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

Institut Feuerverzinken GmbH (Hrsg.):<br />

Korrosionsschutz durch Feuerverzinken<br />

Institut Feuerverzinken GmbH, Düsseldorf 2015, 40 S.,<br />

kostenloser Download oder als Printversion bestellbar per<br />

Fax +49 211 690765-28 oder E-Mail: info@feuerverzinken.com<br />

bauforumstahl e.V.: Entwurfshilfe;<br />

Einsatz von feuerverzinkten Bauteilen im<br />

Stahl- und Verbundbrückenbau<br />

Düsseldorf, 2016,ca. 60S., kostenloser Download: bit.ly/1Sj9VeG<br />

oder kostenfrei bestellbar zentrale@bauforumstahl.de.<br />

Institut Feuerverzinken e.V.: Feuerverzinkte<br />

Fassaden im Langzeit-Test.<br />

Gebäudehüllen der Jahre 1898 bis 2005<br />

im Technik und Optik-Check.<br />

Institut Feuerverzinken e.V., Düsseldorf 2016, 20 S., A4, zum<br />

Download oder als Printversion erhältlich.<br />

Die meistgelesene Broschüre mit dem Titel<br />

»Korrosionsschutz durch Feuerverzinken«<br />

des Institutes Feuerverzinken GmbH, Serviceorganisation<br />

des Industrieverbandes<br />

Feuerverzinken e.V., wurde im vergangenen<br />

Jahr komplett überarbeitet und in den Themenbereichen<br />

Dauerhaftigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Nachhaltigkeit mit Ergebnissen<br />

aus aktuellen Studien und Praxisbeispielen<br />

ergänzt. Wie bisher bietet die Schrift grundlegendes<br />

Know-How zum Thema Feuerverzinken,<br />

zur Wirkungsweise von Zinküberzügen,<br />

zum feuerverzinkungsgerechten<br />

Konstruieren, zu Regelwerken sowie Ausschreibungstexte.<br />

Die 40-seitige Broschüre<br />

richtet sich als detaillierte Erstinformation an<br />

Architekten und Ingenieure sowie an Stahlund<br />

Metallbauer, die sich einerseits über das<br />

Feuerverzinken fachlich informieren möchten<br />

und sich andererseits als Anwender<br />

schnell und übersichtlich mit allen Facetten<br />

des Konstruieren vertraut machen wollen.<br />

Im Jahr 2014 wurden in Deutschland mehr<br />

als 1,8 Mill. t Stahl stückverzinkt.<br />

Die Broschüre ist als kostenloser Download<br />

verfügbar.<br />

www.feuerverzinken.com/kdfv K<br />

/<br />

(sm 160503282)<br />

In dieser Entwurfshilfe sind wesentliche<br />

Grundlagen zum Stückverzinken unter Be -<br />

rücksichtigung der neuesten Forschungsergebnisse<br />

praxisgerecht aufbereitet. Sie<br />

informiert über hilfreiche Anwendungsregeln<br />

und gibt Empfehlungen für die Planung<br />

und den Entwurf von feuerverzinkten Bauteilen<br />

im Stahl- und Verbundbrückenbau.<br />

Leser können Antworten auf die folgenden<br />

Fragen erwarten:<br />

• Wie ist die Dauerhaftigkeit der Feuerverzinkung<br />

zu bewerten und wo ist Ihr optimaler<br />

Anwendungsbereich?<br />

• Welche konstruktiven Vorgaben und Einschränkungen<br />

sind zu beachten?<br />

• Welche Unterschiede ergeben sich in der<br />

statischen Bemessung und für den Nachweis<br />

der Ermüdungssicherheit für feuerverzinkte<br />

Bauteile im Vergleich zu be -<br />

schichteten Bauteilen?<br />

• Welche Forderungen entstehen für die<br />

Montage?<br />

• Wie sind die Brücken zu warten und<br />

instand zu setzen?<br />

Es werden damit erstmals alle gesammelten<br />

Erkenntnisse über die relevanten technischen<br />

Hintergründe und Zusammenhänge<br />

für verzinkte Stahlbaukomponenten in komprimierter<br />

Form weitergegeben.<br />

K<br />

(sm 160503401)<br />

Das Institut Feuerverzinken hat feuerverzinkte<br />

Fassaden der Jahre 1898 bis 2005<br />

unter technischen und optischen Gesichtspunkten<br />

überprüft. Untersucht wurden<br />

Blech-, Gitterrost-, Streckmetall- und Lamellenfassaden.<br />

Die Ergebnisse sind im Special<br />

»Feuerverzinkte Fassaden im Langzeit-Test«<br />

dargestellt. Die Untersuchungen zeigen<br />

auch anhand von Vorher-Nachher-Vergleichen,<br />

dass feuerverzinkte Fassaden nicht<br />

nur im technischen Sinne dauerhaft sind,<br />

sondern auch aus ästhetischer Sicht. Das<br />

optische Erscheinungsbild einer feuerverzinkten<br />

Fassade verändert sich mit den Jahren,<br />

da feuerverzinkte Oberflächen als Folge<br />

der Bewitterung eine schützende Patina<br />

ausbilden. Glänzende Zinkoberflächen werden<br />

beispielsweise im Zeitverlauf matter. Der<br />

natürliche Patinierungsprozess feuerverzinkter<br />

Oberflächen wird generell sehr positiv<br />

angenommen. Nicht wenige Architekten<br />

und Bauherren sind sogar der Meinung,<br />

dass feuerverzinkte Oberflächen mit Patina<br />

noch schöner werden.<br />

Das Special Feuerverzinkte Fassaden im<br />

Langzeit-Test steht auf der Website des In -<br />

stituts zum Download zur Verfügung oder<br />

ist als Printversion bestellbar. (sm 170104449) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


StahlTermine K 59<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

7.<strong>2.2017</strong><br />

Ratingen<br />

8.<strong>2.2017</strong><br />

Ratingen<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar II<br />

iforum Eurocodes –<br />

Vertieferseminar<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

9.<strong>2.2017</strong><br />

Düsseldorf<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl-Tag<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS AG)<br />

Edelstahlhandelsvereinigung (EHV)<br />

+49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com/QE-Tag2017<br />

9.-12.<strong>2.2017</strong><br />

Istanbul<br />

WIN EURASIA Metalworking Hannover Fairs International GmbH +49 511 89-31422<br />

www.messe.de<br />

14.<strong>2.2017</strong><br />

Mannheim<br />

15.<strong>2.2017</strong><br />

Mannheim<br />

16.-17.<strong>2.2017</strong><br />

Düsseldorf<br />

21.<strong>2.2017</strong><br />

Leipzig<br />

22.<strong>2.2017</strong><br />

Leipzig<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar II<br />

iforum Eurocodes –<br />

Vertieferseminar<br />

Stahlmarkt 2017<br />

21. Handelsblatt Jahrestagung<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar II<br />

iforum Eurocodes –<br />

Vertieferseminar<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3596<br />

www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

7.-10.3.2017<br />

Leipzig<br />

9.3.2017<br />

Braunschweig<br />

10.3.2017<br />

Düsseldorf<br />

Intec und Z 2017 Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8218<br />

www.intec-messe.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

17.AICON 3D Forum AICON 3D Systems GmbH +49 531 58000-564<br />

www.aicon3dforum.de<br />

3rd Steel Plate Conference Europe Metal Expert Group +380 56 6757912<br />

www.europesteelplate.com<br />

14.-16.3.2017<br />

Stuttgart<br />

LogiMAT 2017 – Internationale<br />

Fachmesse für Distribution,<br />

Material- und Informationsfluss<br />

EUROEXPO Messe- und<br />

Kongress-GmbH<br />

+49 89 32391-259<br />

www.logimat-messe.de<br />

21.-22.3.2017<br />

Essen<br />

Seminar: Drahtseile Haus der Technik Essen +49 201 1803-1<br />

wwwhdt-essen.de<br />

22.-23.3.2017<br />

Düsseldorf<br />

Düsseldorfer Edelstahltage 2017<br />

Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei<br />

Edelstahl-Vereinigung e.V.<br />

Edelstahlhandels-Vereinigung<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

+49 2801 9826-0<br />

+49 211 6707-835<br />

www.edelstahltage.de<br />

28.-29.3.2017<br />

Fellbach<br />

EFB-Kolloquium Blechverarbeitung<br />

Europäische Forschungsgesellschaft<br />

für blechverarbeitung e.V.<br />

Hannover<br />

www.kolloquium.efb.de<br />

+49 511 97175-41<br />

28.-30.3.2017<br />

Stuttgart<br />

Fastener Fair Stuttgart 2017 Mack Brooks Exhibtion Ltd. +44 1727 814 400<br />

www.fastenerfair.com/stuttgart<br />

28.-30.3.2017<br />

Kielce<br />

STOM – Messen für<br />

Metallbearbeitung<br />

Targie Kielce +48 41 3651222<br />

www.targikielce.pl<br />

30.3.2017<br />

Düsseldorf<br />

BDS-Flachtag 2017<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS AG)<br />

+48 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

24.-28.4.2017<br />

Hannover<br />

2.-6.5.2017<br />

Essen<br />

HANNOVER MESSE Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

9. Metpack 2017 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.metpack.de<br />

9.-12.5.2017<br />

Stuttgart<br />

31. Control – Internationale<br />

Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG 49 7025 9206-0<br />

www.control-messe.de<br />

10.-12.5.2017<br />

Düsseldorf<br />

Eurometal World Steel Distribution<br />

& SSC Summit 2017<br />

EUROMETAL<br />

office@eurometal.net<br />

www.eurometal.net<br />

17.-18.5.2017<br />

Brno<br />

Stainless 2017 – 9th International<br />

Stainless Steel Fair<br />

BVV Trade Fairs Brno +420 541 152 926<br />

www.stainless2017.com<br />

www.bvv.cz/stainless<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


60 K Veranstaltungen<br />

Edelstahltage mit neuem Konzept an neuem Ort<br />

Xanten. Die Düsseldorfer Edelstahltage, die am 22. und 23. März 2017 mit einem überarbeiteten Konzept wieder<br />

gehalten werden, haben sich zu einem zentralen Diskussions- und Informationsforum der Edelstahlbranche etabliert.<br />

Der Verlag Focus Rostfrei, die Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei, die Edelstahlhandels-Vereinigung<br />

und die Edelstahl-<br />

Vereinigung e.V. laden zur Neuauflage der<br />

Düsseldorfer Edelstahltage im März 2017<br />

ein. Das Konzept wurde einer Erneuerung<br />

unterzogen, zudem gibt es jetzt einen anderen<br />

Veranstaltungsort: Das Schlösser Quartier<br />

Bohème & Henkel Saal auf der Ratinger<br />

Straße, in der Düsseldorfer Altstadt, wird die<br />

Edelstahltage beherbergen.<br />

Ferdinand Linzenich, bekannter Moderator,<br />

Kolumnist und Kabarettist, übernimmt da -<br />

bei die Moderation. Unter der Maßgabe<br />

»Mit Humor zum Erfolg« führt er durch die<br />

Veranstaltung, wobei kurzweiliges Wirtschaftskabarett<br />

mit ernsthafter Informationsveranstaltung<br />

gepaart wird.<br />

Am Mittwoch beginnt die Fachausstellung.<br />

Weiterhin konnte Wolfgang Bosbach,<br />

MdB (CDU), für ein Statement unter dem<br />

Titel »Deutschland vor der Wahl – worauf es<br />

jetzt ankommt!« gewonnen werden. Eine<br />

Abendveranstaltung im Schlösser Quartier<br />

Bohème rundet den Tag ab.<br />

Am Donnerstag findet neben der begleitenden<br />

Fachausstellung auch eine Vortragsreihe<br />

statt, bestehend aus zwei Teilen. Diese<br />

endet am späten Nachmittag; wonach ein<br />

kleiner Imbiss als Zusammenkunft die Edelstahltage<br />

beschließt.<br />

www.edelstahltage.de<br />

/<br />

(sm 170204493)<br />

Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017<br />

Essen. Zur Schweißen & Schneiden vom 25. bis 29. September 2017 hat das Team der Messe Essen die Hallen<br />

übersichtlich nach thematisch passenden Schwerpunkten neu geordnet.<br />

Die neue Aufteilung hat das Team der<br />

Messe Essen in enger Abstimmung mit den<br />

Ausstellern und dem DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

e.V. entworfen. »Mit diesem Schritt<br />

etablieren wir eine klare Struktur und bieten<br />

Besuchern und Ausstellern zahlreiche Synergieeffekte«,<br />

erläutert Christina Kleinpaß,<br />

Projektleiterin Schweißen & Schneiden der<br />

Messe Essen. Die neue Strukturierung sieht<br />

eine Unterteilung vor in die Schwerpunkte<br />

Schweißen, Schweißen Vor- und Nachbehandlung<br />

(mit Arbeitsschutz, Werkstatt,<br />

Gasen, Zubehör und Zusatzwerkstoffen),<br />

Schneiden, Robotic, Automation, Produktionsanlagen<br />

(mit Gasen und Hilfsstoffen),<br />

Informationstechnik (mit Gasen, Hilfsstoffen,<br />

Kleben, Dichten, Applizieren, Qualität,<br />

Prüfen), Dienstleistungen (mit Organisation,<br />

Fortbildung, Nachwuchsförderung, Thermischem<br />

Spritzen). Sieben Messehallen sind<br />

für die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017<br />

vorgesehen. Jedem Themenschwerpunkt<br />

stehen ein bis zwei komplette Hallen zur<br />

Verfügung. Diese übersichtliche Aufteilung<br />

wird durch eine farbige Leitmarkierung<br />

unterstützt. So erhalten Aussteller und Fachbesucher<br />

eine weitere Orientierungshilfe.<br />

Diesmal in Düsseldorf<br />

Die Leitmesse der Füge-, Trenn- und Be -<br />

schichtungsbranche wird von der Messe<br />

Essen veranstaltet. Kooperationspartner ist<br />

der DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V. Aufgrund der<br />

Modernisierungsmaßnahmen der Messe<br />

Essen ist die Veranstaltung in diesem Jahr<br />

einmalig zu Gast in Düsseldorf. Mit rd.<br />

90 Mill. € wird die Messe Essen ab Mai 2016<br />

in einen zeitgemäßen und wettbewerbsfähigen<br />

Marktplatz verwandelt. Sie erhält<br />

attraktive Eingangsbereiche, eine großzügige,<br />

komplett eingeschossige Hallenstruktur<br />

und neueste Technik. Die übernächste<br />

Schweißen & Schneiden wird wie gewohnt<br />

in Essen stattfinden – dann in einem der<br />

technisch modernsten Messegelände<br />

Deutschlands.<br />

www.schweissen-schneiden.com<br />

/<br />

(sm 170204387)<br />

Key-Account-Manager<br />

… mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Rundstahl-, Blech- und<br />

Brennzuschnittbereich, inkl. mech. Bearbeitung, sucht neuen<br />

Wirkungskreis. Ziel- und ergebnisorientiertes Arbeiten, sowie<br />

Budget-, Führungs- und Außendiensterfahrung vorhanden.<br />

Zuschriften erbeten unter Kenn-Nr. 31002 »<strong>stahlmarkt</strong>«, Postfach 105164,<br />

40042 Düsseldorf oder unter FE-40@gmx.net<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 61<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

QUALITÄTS- UND<br />

EDELBAUSTAHL-TAG 2017<br />

Düsseldorf. Gemeinsam mit der Edelstahlhandelsvereinigung<br />

richtet der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) am 9. <strong>Februar</strong><br />

2017 im Van der Valk Airporthotel Düsseldorf den<br />

Q&E-Tag 2017 aus. Es werden Marktentwicklungen<br />

und Trends behandelt, aktuelle Perspektiven<br />

und auch Konjunkturaussichten für den Maschinenbau<br />

sowie Rechtsprechung zu Verträgen, ferner<br />

ist Sägetechnik ein Thema. Den Q&E-Tag<br />

beschließt das Thema die »Kundenerwartungen<br />

an den Stahlhandel«.<br />

www.stahlhandel.com/QE-Tag2017 K<br />

/<br />

INTEC UND Z 2017<br />

eb/WS(hp)/Jp/SE/ (sm 170104494)<br />

Leipzig. Die Intec, Fachmesse für Werkzeugmaschinen,<br />

Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />

und Z, Zuliefermesse für Teile, Komponenten,<br />

Module und Technologien, finden wieder im<br />

Verbund vom 7. bis 10. März 2017 auf dem<br />

Leipziger Messegelände statt. Kernbereiche der<br />

Intec sind Werkzeugmaschinen, Systeme für die<br />

automatisierte Produktion sowie die gesamte<br />

Fertigungstechnik für die Metallbearbeitung. Die<br />

Z zählt zu den führenden Zuliefermessen in Europa<br />

und präsentiert Halbzeuge, Teile, Komponenten<br />

und industrielle Dienstleistungen.<br />

www.intec-messe.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

K<br />

/<br />

17. AICON 3D FORUM<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160803659)<br />

Braunschweig. Am 9. März 2017 lädt die<br />

AICON 3D Systems GmbH zum AICON 3D Forum<br />

ein. In der IHK Braunschweig dreht sich dann alles<br />

um »Aktuelle Trends und Applikationen in der<br />

optischen 3D Messtechnik«. Seit dem 1. April<br />

2016 gehört AICON zu Hexagon Manufacturing<br />

Intelligence – aber seinen Traditionen bleibt das<br />

Unternehmen treu. Bereits zum 17. Mal versammelt<br />

AICON Experten aus Qualitätsmanagement<br />

und Messtechnik sowie Wissenschaftler und Interessierte<br />

der optischen 3-D-Messtechnik in Braunschweig.<br />

Teilnehmer können sich in der parallel<br />

stattfindenden Ausstellung über neue Softwareoder<br />

Messtechnikprodukte informieren.<br />

www.aicon3dforum.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 170204576)<br />

3rd STEEL PLATE CONFERENCE<br />

EUROPE<br />

Düsseldorf. Zu dieser Zusammenkunft lädt die<br />

Metal Expert Group Europe am 10. März 2017<br />

im Derag Livinghotel de Medici Düsseldorf. Im<br />

Fokus stehen dabei die Antidumping-Sanktionen<br />

auf chinesische Grobbleche, die dem EU-Grobblechsegment<br />

helfen könnten – dies litt unter<br />

Überkapazitäten und niedrigen Preisen. Weiterhin<br />

werden Ausblicke auf den EU-Blech- und Stahlmarkt<br />

und deren Abnehmerbranche gewagt – z. B.<br />

auch im Hinblick auf den Windenergiesektor.<br />

www.europesteelplate.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 170204591)<br />

EFB-KOLLOQUIUM<br />

BLECHVERARBEITUNG<br />

Hannover. Der seit Jahrzehnten betriebene<br />

Leichtbau führt heute zu einer nie dagewesenen<br />

Vielfalt von Werkstoffen und Materialkombinationen.<br />

Der hohe Zeit- und Kostendruck, sowie die<br />

aktuelle Forderung nach energieeffizienten Prozessen<br />

und Produkten bedeuten für die Anwender<br />

und Verarbeiter meist risikoreiche (Investitions-)<br />

Entscheidungen.<br />

Das Wissen und die Erfahrung der Unternehmen<br />

und Techniker sind dabei der Schlüssel zur<br />

Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit.<br />

A<br />

AMADA MACHINE TOOLS<br />

EUROPE GmbH 51<br />

B<br />

BOBE Industrie-Elektronik 38<br />

C<br />

COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 20<br />

D<br />

DELTA Qualitätsstahl GmbH<br />

U II<br />

Peter Drösser GmbH Stahlhandel 21<br />

E<br />

Energietechnik Essen GmbH 33<br />

F<br />

Dr.-Ing. Wilhelm Fister Software 13<br />

G<br />

GIMA e.K. 43<br />

Göcke Umformtechnik GmbH & Co. KG 15<br />

K<br />

KI GmbH 19<br />

Kjellberg Finsterwalde<br />

Plasma und Maschinen GmbH 55<br />

Klöckner & Co. AG 10, 11<br />

M<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH<br />

Titelseite<br />

Messer Cutting Systems GmbH 49<br />

Das EFB-Kolloquium der europäischen Forschungsgesellschaft<br />

für Blechverarbeitung e.V.<br />

Hannover behandelt diese Fragen vom 28. bis<br />

29. März 2017 in der Schwabenlandhalle in Fellbach.<br />

Es bietet ein Forum für den lösungsorientierten<br />

Austausch der Experten aus den unterschiedlichen<br />

Teilbereichen der Blech und hybride<br />

Strukturen verarbeitenden Industrie.<br />

www.kolloquium.efb.de<br />

K<br />

/<br />

BDS-FLACHTAG 2017<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170204568)<br />

Düsseldorf. Um Flacherzeugnisse aus Stahl<br />

geht es am 30. März 2017 im Van der Valk Airporthotel<br />

Düsseldorf. Die vom Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS AG) ausgerichtete<br />

Veranstaltung analysiert zunächst die aktuelle<br />

Lage, dann stehen der Grobblechmarkt sowie die<br />

Automobilindustrie im Mittelpunkt. Marktentwicklung,<br />

aktuelle Rechtsthemen, Fakten und<br />

Hintergründe zur europäischen Normung sowie<br />

Nischen statt Masse im Bereich Feinbleche werden<br />

ebenfalls behandelt.<br />

www.stahlhandel.com<br />

K<br />

/<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 170204593)<br />

N<br />

Nissen & Velten Software GmbH 31<br />

P<br />

pauly STAHLHANDEL Ralph Pauly e.K. 19<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 17, 41<br />

R<br />

RUMP Strahlanlagen GmbH & Co. KG 27<br />

S<br />

Schages GmbH & Co. KG 19<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 20<br />

U<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH 9<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

7, 60, 62, U IV<br />

W<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 37<br />

Z<br />

Zwick GmbH & Co. KG 27<br />

Beilage<br />

BDS AG Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

StaRo Stahlrohrhandelsges. mbH<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

WIT WAGNER International Tube GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


62 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Neues Vorstandsmitglied<br />

der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG ist Dr.<br />

Arnd Köfler. Er übernimmt<br />

als Chief Technology<br />

Officer (CTO) das<br />

Ressort von Dr. Herbert<br />

Eichelkraut und ist für die sogenannten<br />

»Up stream-Aktivitäten«, d. h. die Stahlerzeugung<br />

vom Roheisen über Rohstahl bis<br />

zur fertigen Bramme, verantwortlich. K<br />

(sm 170204569)<br />

Dirk Stenkamp übernimmt<br />

zum Jah reswechsel<br />

den Vorstandsvorsitz der<br />

TÜV NORD GROUP. Der<br />

bisherige Vorstand für<br />

Industrie und IT löst planmäßig<br />

Guido Rettig ab,<br />

der zehn Jahre an der Spitze des Konzerns<br />

stand. Auch Mobilitätsvorstand Klaus<br />

Kleinherbers scheidet wie vorgesehen aus<br />

dem Vorstand aus. Der Prüfkonzern mit<br />

weltweit mehr als 13.000 Mitarbeitern gibt<br />

sich zugleich eine neue Führungsstruktur.<br />

Der Vorstand wird von fünf auf drei Mitglieder<br />

verkleinert. Neben Stenkamp gehören<br />

ihm Jürgen Himmelsbach (Finanzen) und<br />

Harald Reutter (Personal) an.<br />

K<br />

(sm 170204572)<br />

Sandra Gerhartz ist neue Geschäftsführerin<br />

von TÜV NORD CERT und wird die<br />

Zertifizierungsgesellschaft gemeinsam mit<br />

Wolfgang Wielpütz führen. Die 45-jährige<br />

folgt damit auf Ulf Theike, der sich in seiner<br />

Funktion als Geschäftsführer TÜV NORD<br />

Systems anderen Aufgaben widmet. K<br />

WS(jp)/SE/ (sm 170204579)<br />

Natarajan Chandrasekaran übernimmt<br />

am 21. <strong>Februar</strong> 2017 bei Tata Sons<br />

die Position als Executive<br />

Chairman. Der Wahlausschuss<br />

des Board of Directors<br />

hatte sich Ende Oktober<br />

2016 einstimmig für<br />

diese Beförderung ausgesprochen.<br />

Chandrasekaran<br />

trat 1987 in den Tata-Konzern ein und ist<br />

seit dem Jahr 2009 für Tata Consultancy<br />

Services als Chief Executive Officer und<br />

Managing Director tätig. Dort überzeugte er<br />

mit seinen Führungsqualitäten, die nun der<br />

gesamten Gruppte zugute kommen sollen.<br />

Der 1963 in Indien geborene Manager ist<br />

einer der jüngsten Chief Executive Officer<br />

des Konzerns.<br />

K<br />

(sm 170204595)<br />

Zum neuen Geschäftsführer des ZVEI-<br />

Fach ver bands Transformatoren und Stromversorgungen<br />

wurde Dr.-Ing. Rolf Winter<br />

berufen. Er folgt Dr. Reiner Korthauer, der<br />

den Fachverband über<br />

zwanzig Jahre führte und<br />

Ende 2016 in den Ruhestand<br />

getreten ist. Winter<br />

ist seit 2002 im Zentralverband<br />

Elektrotechnik- und<br />

Elektronikindustrie e.V.<br />

(ZVEI) tätig und war zuletzt Geschäftsführer<br />

des im Jahr 2011 gegründeten ZVEI-Fachverbands<br />

Electrical Winding & Insulation<br />

Systems.<br />

K<br />

(sm 170204620)<br />

Stephan Lemgen, Geschäftsführer<br />

Technik der Peiner Träger GmbH, begeht am<br />

11. <strong>Februar</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />

(sm 170204510)<br />

Seinen 80. Geburtstag feiert am 12. Fe -<br />

bruar Dr.-Ing. Hans Bleilebens, ehemals<br />

Geschäftsführer des Betriebsforschungsinstitutes<br />

(BFI) und des Stahlinstitutes VDEh. K<br />

(sm 170204511)<br />

Am 26. <strong>Februar</strong> wird Thomas Schlenz,<br />

Vorstand Personal & Soziales der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG, 60 Jahre alt. K<br />

(sm 170204547)<br />

65 Jahre alt wird am 28. <strong>Februar</strong> Rainer<br />

Fackert, Geschäftsführer der IMS Messsysteme<br />

GmbH.<br />

K<br />

(sm 170204512)<br />

Seinen 65. Geburtstag feiert am 4. März<br />

Dr.-Ing. Dr. E. h. Jürgen Großmann, Gesellschafter<br />

der Georgsmarienhütte Holding<br />

GmbH und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlt.<br />

K<br />

(sm 170204600)<br />

Karlheinz Voß, Wirtschaftsjournalist,<br />

vormals Handelsblatt, feiert am 5. März seinen<br />

80. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 170204601)<br />

Klaus Walden, früher Geschäftsführer<br />

der ISPAT Hamburger Stahlwerke Consulting<br />

GmbH, feiert am 8. März seinen 80. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 170204602)<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-News<br />

schnell, direkt und live<br />

Das <strong>stahlmarkt</strong>-Team twittert @<strong>stahlmarkt</strong><br />

Dort finden Sie das Neueste, direkt aus der Redaktion, live von Konferenzen und<br />

Veranstaltungen, Insidertipps, Gedanken, Meinungen und mehr.<br />

Und den Blick in die Zukunft können Sie dann wagen, wenn Sie unser Printprodukt, die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« lesen.<br />

Denn dort finden Sie Hintergrundberichte, Analysen, Übersichtsartikel, Interviews und vieles mehr.... ausführlich Monat für Monat.<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707 - 538 · Fax: +49 211 6707 - 540 · E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de · www.stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Vorschau / Impressum K 63<br />

VORSCHAU 3.2017<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• 50 Jahre worldsteel<br />

Branchenbericht<br />

• Wohnungsbau<br />

Stahlhandel & Service-Center<br />

• Bessere Lieferperformance und Qualität in der Stahlindustrie<br />

• Digitalen Stahltrends auf der Spur<br />

• Erstes und einziges Brandschutzlager aus Stahl<br />

• Neues Lager in Polen in Betrieb<br />

Lagertechnik, Logistik & Handhabung<br />

• Verpackungsplanung von der Schraube bis zum Container<br />

• Linde MH eröffnete neues Headquarter in Aschaffenburg<br />

Lochleche und Streckgitter<br />

• Individuelle Blechbauteile für die Industrie<br />

• Sprung in die USA geglückt<br />

Veranstaltungen<br />

LogiMAT 2017 – 15. Int. Fachmesse für Distribution,<br />

Material- und Informationsfluss<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2017 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Solvaro, thyssenkrupp, Kasto )<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>


Stahlmärkte im Umbruch<br />

Hintergründe, Fakten,<br />

betriebliche Konsequenzen und Perspektiven<br />

Neu<br />

2016<br />

84,53 €<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe · Stahlhandels-Institut, Meerbusch<br />

2016 · 200 Seiten<br />

<br />

<br />

Hintergründe, Fakten,<br />

Betriebliche Konsequenzen,<br />

Perspektiven<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

Herausgeber:<br />

Stahlhandels-Institut<br />

1. Auflage 2016<br />

Dieses neue Fachbuch beleuchtet die derzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen, verdeutlicht die Folgen für<br />

die Entwicklung der Stahlmärkte und beschreibt ausführlich die sich – je nach Produktausrichtung – im Stahlgeschäft<br />

bietenden Marktchancen.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!