stahlmarkt 2.2017 (Februar)
Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT & Digitalisierung, Trennende Fertigung
Aus dem Inhalt: Stahlhandel & Stahl-Service-Center, IT & Digitalisierung, Trennende Fertigung
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
2<br />
<strong>Februar</strong> 2017<br />
Stahlhandel & Stahl-Service-Center: Eine Branche rüstet sich<br />
IT und Digitalisierung: Die Unternehmen verändern sich<br />
Trennende Fertigung: Auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />
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Editorial K 3<br />
Zerbrechlich<br />
Fragil, sprich zerbrechlich, ist die Erholung der Stahlkonjunktur<br />
und durch Unsicherheiten gefährdet – so<br />
formulierte es die Wirtschaftsvereinigung Stahl in ihrer<br />
Pressemitteilung zum Jahresanfang. »Globale Überkapazitäten,<br />
Dumpingstahl aus China und anderen Ländern<br />
und die industriefeindliche Politik beim europäischen<br />
Emissionsrechtehandel bedrohen weiterhin die Substanz<br />
unserer Stahlindustrie. Ein zentrales Risiko sehen wir da -<br />
rin, dass sich protektionistische Tendenzen auf den globalen<br />
Stahlmärkten noch weiter ausbreiten«, sagt Hans<br />
Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl. In diesem Jahr könnte die Rohstahlproduktion um<br />
1 % auf 42,7 Mill. t zulegen, nach 42,1 Mill. t im vergangenen<br />
Jahr. Die leicht konjunkturellen Erholungstendenzen<br />
stellen jedoch keinesfalls eine Entwarnung<br />
dar, so der Stahlpräsident.<br />
Besonderes Augenmerk richtet die Stahlbranche in<br />
diesen Tagen auf die USA, denn der Regierungswechsel<br />
verstärkt die Sorgen um die Handelspolitik. Der neue<br />
Handelsminister Wilbur Ross – Investmentunternehmer<br />
und auch in der Stahlbranche aktiv – hat noch rigorosere<br />
Handelsschutzmaßnahmen angekündigt.<br />
Die enge Verknüpfung des deutschen Außenhandels<br />
mit den USA macht ein Blick auf die Daten deutlich: »Die<br />
Vereinigten Staaten stehen mit 700.000 t Stahl für rund<br />
ein Viertel der deutschen Stahlexporte außerhalb der EU.<br />
Zudem sind sie hinter Großbritannien der größte Ab -<br />
nehmer von stahlintensiven Gütern aus Deutschland«,<br />
betont die WV Stahl. Die USA sind mit 31 Mill. t auch<br />
der größte Stahlimporteur.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Die Stimmung im Stahlhandel war zumindest in den<br />
letzten Wochen durchaus von Zuversicht geprägt. Die<br />
Unternehmen rüsten sich. Sie investieren, errichten neue<br />
Lager, modernisieren, erweitern den Standort oder bauen<br />
ihn sogar neu. Einige Beispiele zeigen dies (S. 23 ff.).<br />
Auch in puncto Digitalisierung nimmt die Branche Fahrt<br />
auf, mehr dazu ab Seite 34. Dabei geht es nicht nur um<br />
digitale Rechnungen, sondern um komplexe Geschäftsprozesse,<br />
Datenaustausch, ERP-Systeme, Materialdisposition,<br />
Six-Sigma-Toolboxes bis hin zur Entstehung neuer<br />
Online-Marktplätze.<br />
Auf dem Weg zu Industrie 4.0 befindet sich übrigens<br />
auch die Trenntechnik. Mit unserem Special »Trennende<br />
Fertigung« ab S. 46 läuten wir gewissermaßen<br />
das Jahr der Messe »SCHWEISSEN & SCHNEIDEN« ein.<br />
Schließlich ist besonders das Schneiden für viele Stahlhändler<br />
traditionell wichtiger Teil des Kerngeschäfts. Die<br />
Messe findet im September – dieses Mal ausnahmsweise<br />
in Düsseldorf – statt. Wir sind gespannt und werden<br />
Sie über die Trends auf dem Laufenden halten.<br />
Deutschland: Ausfuhren Walzstahlerzeugnisse<br />
2016: 4,1 Mill. t in Länder außerhalb der EU (Drittländer)<br />
10% Europa ohne EU<br />
4%<br />
USA<br />
5%<br />
36%<br />
Asien ohne Naher<br />
und Mittlerer Osten<br />
19%<br />
Afrika<br />
26%<br />
Naher und<br />
Mittlerer Osten<br />
Übrige<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>2.2017</strong><br />
SEITENBLICK<br />
6 Abschied von Fax und Katalogen<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 Die US-Stahlbranche hat auf Trump gesetzt<br />
12 Globaler Tausendsassa<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
14 Unsicherheiten gefährden fragile Erholung der Stahlkonjunktur<br />
16 100 Meter hoher Industriekamin mit Spezialkran aufgebaut<br />
BRANCHENBERICHTE<br />
18 Autoindustrie will Zukunftsthemen offensiv angehen<br />
21 Stahlrecycler fassen wieder Mut<br />
Ermittlung und Bewertung von Einflussgrößen im Materialdispositionsprozess<br />
Materialdispositionsprozess<br />
Analyseinstrumente<br />
STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
23 Neues Zentrallager für nahtlose Edelstahlrohre eingerichtet<br />
24 Mit Transparenz und Teamgeist<br />
27 Intelligente Sägelösungen auf der Intec 2017<br />
28 Hebel des Unternehmenserfolges im Stahlgeschäft<br />
30 Die Weichen gestellt<br />
32 Zwei Edelstahlspezialisten – eine Marke<br />
33 Neue Richtanlage für Warmbreitband<br />
Ursachen-Wirkungs-<br />
Analyse<br />
Geschäftsprozessanalyse<br />
Einflussgrößen<br />
Benchmarking<br />
IT, DIGITALISIERUNG<br />
34 ERP-Software für den Stahlhandel<br />
36 Auf dem Weg zu einer automatisierten Materialdisposition<br />
39 Prozesse digitalisiert im Rechnungseingang<br />
40 Stahlhändler müssen sich der Digitalisierung stellen<br />
41 ERP-System mit neuen Stahlfunktionen<br />
42 Online-Marktplatz macht Nägel mit Köpfen<br />
44 Digitalisierung im Stahlhandel<br />
TRENNENDE FERTIGUNGSVERFAHREN<br />
46 Trenntechnik auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />
56 Effizienz und Prozesssicherheit bei der Herstellung<br />
lasergeschnittener Teile<br />
RUBRIKEN<br />
58 Fachmedien<br />
59 StahlTermine<br />
60 Veranstaltungen<br />
61 Inserentenverzeichnis<br />
62 VIP<br />
63 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion 1) im Dezember 2016<br />
IT & DIGITALISIERUNG Neue<br />
Unternehmenssoftware wird aus<br />
ganz unterschiedlichen Gründen<br />
eingeführt, z. B. aus technologischen<br />
oder funktionellen. In erster<br />
Linie muss sie Vorteile bringen,<br />
wirtschaftlich und bezahlbar sein.<br />
Stahlhändler stellen sich der<br />
Digitalisierung und nehmen<br />
Abschied vom Papier.<br />
23<br />
STAHLHANDEL & STAHL-<br />
SERVICE-CENTER Die Branche<br />
rüstet sich. Unternehmen investieren,<br />
errichten neue Lager,<br />
modernisieren und erweitern den<br />
Standort oder bauen gar eine ganz<br />
neue Zentrale. In diesem Heft<br />
finden Sie einige Beispiele, wie<br />
sich Distributeure mit Optimismus<br />
für die Zukunft positionieren.<br />
34<br />
46<br />
TRENNEN Bei Maschinen und<br />
Anlagen zum Trennen von<br />
Stahlprodukten schiebt sich die<br />
Digitalisierung der Prozesse und<br />
Maschinen zunehmend in den<br />
Vordergrund. Auch werden<br />
Kooperationen mit anderen Herstellern<br />
vereinbart, um in Richtung<br />
Industrie 4.0 voranzukommen.<br />
Fotos: Voß, thyssenkrupp/Fraunhofer IML, Bomar<br />
1) Die an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2015 in 1.000 t.<br />
2)<br />
nur HADEED<br />
e – geschätzt<br />
Dezember<br />
2016<br />
Dezember<br />
2015<br />
% Veränd.<br />
Dez. 16/15<br />
12 Monate<br />
2016 2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 640 626 2,3 7.686 7.257 5,9<br />
Bulgarien 40 e 17 135,3 501 543 – 7,7<br />
Deutschland 3.230 2.985 8,2 42.082 42.676 – 1,4<br />
Finnland 347 316 9,9 4.101 3.988 2,8<br />
Frankreich 1.365 e 978 39,6 14.633 14.984 – 2,3<br />
Griechenland 125 e 44 184,1 1.199 910 31,8<br />
Großbritannien 550 e 603 – 8,8 7.581 10.964 – 30,9<br />
Italien 1.776 1.483 19,8 23.341 22.018 6,0<br />
Kroatien 0 e 0 0,0 0 122 – 99,9<br />
Luxemburg 210 e 128 64,2 2.260 2.127 6,2<br />
Niederlande 524 516 1,6 6.917 6.995 – 1,1<br />
Österreich 645 656 – 1,7 7.438 7.687 – 3,2<br />
Polen 810 652 24,3 8.939 9.198 – 2,8<br />
Schweden 396 338 17,2 4.620 4.374 5,6<br />
Slowakei 360 259 39,1 4.808 4.562 5,4<br />
Slowenien 38 38 1,1 613 604 1,6<br />
Spanien 927 941 – 1,5 13.654 14.845 – 8,0<br />
Tschechien 432 392 10,1 5.305 5.262 0,8<br />
Ungarn 131 106 23,6 1.274 1.675 – 23,9<br />
Weitere EU-Länder. (28) (e) 520 e 425 22,4 5.341 5.382 – 0,8<br />
Europäische Union(28) 13.066 11.501 13,6 162.293 166.173 – 2,3<br />
Bosnien-Herzegowina 70 72 – 2,6 806 819 – 1,6<br />
Norwegen 42 49 – 14,3 620 590 5,1<br />
Serbien 140 72 95,0 1.173 955 22,7<br />
Turkei 2.838 2.671 6,2 33.163 31.517 5,2<br />
Mazedonien 20 e 0 – 197 121 62,2<br />
Europa außer EU 3.111 2.865 8,6 35.958 34.003 5,8<br />
Kasachstan 366 381 – 3,9 4.243 3.910 8,5<br />
Moldawien 2 46 – 95,7 76 443 – 82,8<br />
Russland 6.213 5.753 8,0 70.800 70.900 – 0,1<br />
Ukraine 2.015 1.928 4,5 24.221 22.968 5,5<br />
Usbekistan 45 49 – 8,2 654 643 1,7<br />
Weißrussland 200 139 43,9 2.228 2.510 – 11,2<br />
C.I.S. (6) 8.841 8.296 6,6 102.222 101.374 0,8<br />
El Salvador 10 e 13 – 24,8 102 124 – 17,6<br />
Guatemala 25 e 43 – 42,2 313 403 – 22,2<br />
Kanada 1.030 e 1.069 – 3,7 12.672 12.473 1,6<br />
Kuba 20 e 30 – 34,3 243 284 – 14,6<br />
Mexiko 1.705 e 1.374 24,1 19.002 18.225 4,3<br />
Trinidad und Tobago 0 65 – 100,0 36 591 – 93,9<br />
USA 6.619 5.964 11,0 78.619 78.845 – 0,3<br />
Nordamerika 9.409 8.560 9,9 110.987 110.945 0,0<br />
Argentinien 313 372 – 15,9 4.126 5.028 – 17,9<br />
Brasilien 2.149 2.462 – 12,7 30.212 33.256 – 9,2<br />
Chile 95 e 96 – 1,4 1.156 1.112 4,0<br />
Ecuador 50 e 57 – 11,8 578 720 – 19,7<br />
Kolumbien 110 e 56 95,2 1.328 1.211 9,7<br />
Paraguay 3 e 5 – 44,3 35 48 – 27,7<br />
Peru 105 e 95 10,7 1.170 1.082 8,2<br />
Uruguay 5 e 11 – 54,8 61 97 – 37,3<br />
Venezuela 70 e 116 – 39,9 557 1.345 – 58,6<br />
Südamerika 2 .899 3.270 – 11,3 39.224 43.899 – 10,6<br />
Ägypten 536 444 20,5 5.036 5.506 – 8,5<br />
Libyen 50 60 – 15,4 492 352 39,7<br />
Marokko 50 e 30 66,7 520 516 0,8<br />
Südafrika 416 e 427 – 2,4 6.141 6.417 – 4,3<br />
Afrika 1.053 961 9,6 12.189 12.791 – 4,7<br />
Iran 1.521 1.336 13,9 17.895 16.146 10,8<br />
Katar 216 197 9,6 2.521 2.593 – 2,8<br />
Saudi Arabien 2) 445 280 59,1 5.461 5.229 4,4<br />
Vereinigte Arabische Emirate 325 262 23,9 3.149 3.006 4,8<br />
Mittlerer Osten 2.507 2.075 20,8 29.025 26.974 7,6<br />
China 67.220 65.136 3,2 808.370 798.785 1,2<br />
Indien 8.397 7.305 15,0 95.618 89.027 7,4<br />
Japan 8.711 8.585 1,5 104.772 105.134 – 0,3<br />
Pakistan 340 e 255 33,3 3.551 2.892 22,8<br />
Südkorea 5.858 5.870 – 0,2 68.567 69.670 – 1,6<br />
Taiwan, China 1.825 e 1.619 12,7 21.570 21.370 0,9<br />
Thailand 310 e 293 5,8 3.805 3.718 2,3<br />
Asien 92.661 89.063 4,0 1.106.253 1.090.598 1,4<br />
Australien 448 382 17,3 5.259 4.925 6,8<br />
Neuseeland 64 46 38,5 577 793 – 27,2<br />
Ozeanien 512 428 19,6 5.837 5.717 2,1<br />
Gesamt (66 Länder) 134.059 127.018 5,5 1.603.989 1.592.473 0,7<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Abschied von Fax<br />
und Katalogen<br />
Der Online-Handel zwischen Unternehmen steckt noch in den Kinderschuhen.<br />
Nur zögerlich machen sich Mittelständler traditioneller Branchen<br />
daran, Websites und Internet-Shops zu installieren. Damit sind Risiken<br />
verbunden, aber es gibt keine Alternative zur Digitalisierung.<br />
Im B2C-Handel, also dem Handel zwischen<br />
Unternehmen und Verbrauchern, ist<br />
die Digitalisierung weit vorangeschritten.<br />
Optisch ansprechende, komfortable und<br />
kundenorientierte Websites sind inzwischen<br />
eher Regel als Ausnahme, und wer online<br />
bestellt, kann darauf vertrauen, dass die<br />
Ware schnell und zuverlässig geliefert wird.<br />
Zudem glänzt der<br />
B2C-Handel in vielen<br />
Fällen mit zahlreichen<br />
kanalübergreifenden<br />
Optionen:<br />
Der Kunde hat<br />
die Möglichkeit,<br />
zwischen digitalem<br />
Raum und stationärem<br />
Geschäft zu wechseln und alle Vorteile<br />
von on- und offline auszuschöpfen.<br />
Und wie sieht es im B2B-Handel aus?<br />
Freundlich formuliert gibt es dort in puncto<br />
Digitalisierung Nachholbedarf. Das gilt<br />
weniger für die Geschäftsbeziehungen zwischen<br />
Branchenriesen: Ein Konzern wie<br />
BMW beispielsweise wickelt Bestellungen<br />
mit großen Zulieferern schon heute schnell<br />
und effizient über das Netz ab. Anders ist<br />
der Alltag bei kleinen und mittelgroßen<br />
Unternehmen. Hier dominiert im Kundenkontakt<br />
nach wie vor das persönliche Miteinander.<br />
Bestellungen werden noch sehr<br />
häufig über analoge Mittel abgewickelt. In<br />
einer Umfrage des Beratungs- und Forschungsinstituts<br />
ibi research und des E-Commerce-Spezialisten<br />
Votum gaben vor einiger<br />
Zeit 45 % der Befragten an, ihre Order<br />
»<br />
Wer meint, dass die traditionelle<br />
Form der Kundenbeziehung<br />
ausreicht, wird es in den nächsten<br />
Jahren schwer haben.<br />
schriftlich via Fax oder Bestellkarte abzugeben.<br />
Auch die telefonische Bestellung sowie<br />
der stationäre Handel wurden von einem<br />
Drittel der Befragten häufig genutzt. Doch<br />
die Digitalisierung schreitet auch im B2B-<br />
Bereich voran. Die Beteiligten erwarten im<br />
Kontakt mit Businesskunden zunehmend<br />
den gleichen Service und Komfort, den sie<br />
von privaten Bestellungen<br />
bei Amazon<br />
& Co. kennen. Zu -<br />
dem hören Mittelständler,<br />
die heute<br />
noch vornehmlich<br />
auf Fax, Kataloge<br />
und Außendienst<br />
setzen, von allen<br />
Seiten: Wenn Du bei der Digitalisierung nicht<br />
mitmachst, wirst Du bald abseits stehen. Das<br />
erhöht den Druck, etwas zu unternehmen.<br />
Aber wie fange ich an? Das fragen sich<br />
die Verantwortlichen in vielen Unternehmen.<br />
Experten raten: bei den Mitarbeitern!<br />
Gerade in traditionellen Branchen ist es häufig<br />
nicht einfach, die Belegschaft für digitale<br />
Lösungen zu begeistern. Auf der anderen<br />
Seite macht ein B2B-Shop aber nur Sinn,<br />
wenn die Mitarbeiter voll mitziehen. Eine<br />
Hürde ist auch die Technologie. Es gibt viele<br />
mögliche Lösungen, da fällt die Orientierung<br />
schwer. Ohne professionelle Berater,<br />
die nicht nur Expertise im B2C-Handel besitzen,<br />
sondern sich auch im Handel zwischen<br />
Unternehmen auskennen, geht es nicht. Sie<br />
können auch helfen, die richtige Balance<br />
zwischen Emotionen und Effizienz zu finden.<br />
B2B-Shopping ist »Arbeit« – da darf<br />
das Kauferlebnis durchaus nüchterner sein<br />
als beim Online-Kauf vom heimischen Sofa.<br />
Geschäftskunden erwarten vor allem eine<br />
detaillierte Beschreibung der Produkte.<br />
Gleichwohl: Ganz ohne Emotionen sollte es<br />
im Online-Handel zwischen Unternehmen<br />
auch nicht zugehen.<br />
Besondere Herausforderungen stecken im<br />
Umgang mit Zahlungsrisiken. Denn anders<br />
als im Geschäft mit Endkunden, wo häufig<br />
per Kreditkarte oder Paypal bezahlt wird, ist<br />
es im B2B-Business üblich, Waren auf Rechnung<br />
zu kaufen. Das heißt, ein Geschäftspartner<br />
liefert im Vertrauen auf spätere<br />
Bezahlung. Nach Analysen des Debitorenregisters<br />
Deutschland (DRD) sind je nach<br />
Branche Zahlungsziele zwischen 22 und 36<br />
Tagen üblich. B2B-Händler, die Online-Bestellungen<br />
nur für registrierte Bestandkunden<br />
zulassen, können das Risiko offener<br />
Rechnungen vergleichsweise gut einschätzen:<br />
Sie kennen die Besteller häufig schon<br />
sehr lange und können ihre Bonität recht<br />
treffsicher einschätzen.<br />
Anders ist die Situation, wenn der Online-<br />
Shop auch Neukunden offensteht. Zwar<br />
lassen sich so neue Zielgruppen erschließen,<br />
doch es besteht das Risiko, dass ein bis<br />
dahin noch nicht bekannter Besteller seine<br />
Rechnung nicht begleicht. Eine Lösung ist,<br />
Neukunden erst dann bestellen zu lassen,<br />
wenn sie sich zuvor registriert haben, um<br />
Zeit zu gewinnen und die Bonität zu prüfen.<br />
Je nach Ergebnis kann er Preise, Rabatte und<br />
Bestelllimits individuell anpassen oder auch<br />
eine Belieferung ablehnen. Andererseits<br />
wird es möglicherweise nicht jeder Kunde<br />
akzeptieren, zeitverzögert zu ordern. Notfalls<br />
muss der B2B-Händler einen zuverlässigen<br />
und seriösen Prozess für das Forderungsmanagement<br />
in Gang setzen, damit<br />
die Kunden bezahlen, aber Kunden bleiben.<br />
Fazit: Für traditionelle Mittelständler, die<br />
mittel- bis langfristige Kundenbeziehungen<br />
gewohnt sind, ist es hochkomplex, einen<br />
B2B-Shop zu installieren. Gleichwohl führt<br />
kein Weg daran vorbei. Denn wer nicht mit<br />
der Zeit geht, geht mit der Zeit. ber K<br />
(sm 170204516)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
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8 K Steel International<br />
Die US-Stahlbranche hat auf Trump gesetzt<br />
Nun muss der neue Präsident seine Versprechen einlösen<br />
New York (bln). »Der amerikanische Arbeiter hat dieses Land gebaut«,<br />
rief Donald Trump auf einer Dankeschön-Tour seinen Anhängern in Ohio,<br />
Indiana und anderswo im Rostgürtel des Landes zu, »und nun ist es an der<br />
Zeit, dass der amerikanische Arbeiter zum ersten Mal in Jahrzehnten eine<br />
Regierung bekommt, die ihm Rechnung trägt!«<br />
Trump ließ sich bereits vor seinem<br />
Amtsantritt als Super-Macher feiern, weil er<br />
in einem Werk in Indiana angeblich 1.100<br />
Arbeitsplätze rettete, die der Hersteller von<br />
Heizungs- und Kaltluftprodukten Carrier<br />
nach Mexiko verlegen wollte. Weil Carrier<br />
eine Tochter von United Technology ist, ein<br />
Konzern, der Großaufträge von der US-Regierung<br />
bekommt, setzte Trump das United-<br />
Technology-Management unter<br />
Druck und erreichte eine Konzession,<br />
die am Ende nur etwa<br />
730 Jobs für eine unbestimmte<br />
Frist betraf.<br />
Zum Ende des Wahlkampfes<br />
hatte sich Trump in einer Fernsehanzeige<br />
als »Man of Steel« und als Milliardär<br />
in Blauleinen präsentiert. Nicht nur<br />
für führende Manager im Stahlsektor be -<br />
deutete der »Man of Steel«- Slogan eine<br />
Pro-Business-Politik.<br />
Trump lässt die Stahlaktien steigen<br />
Nirgends war die Stimmung gehobener als<br />
in den Chefetagen der Stahlunternehmen,<br />
wo sich die ersten positiven Anzeichen in<br />
den Tagen nach der Novemberwahl in den<br />
folgenden Wochen verstärkten. Im Monat<br />
nach den Präsidentschaftswahlen stiegen die<br />
Stahlaktien so steil an, dass eine Reihe von<br />
Top-Managern einen Teil ihrer Aktienpakete<br />
verkaufte. Der Aktienpreis von U.S. Steel<br />
kletterte beispielsweise von 21 USD vor den<br />
Wahlen auf 35 USD einen Monat nach dem<br />
Wahltag. Für Mario Longhi, Boss der<br />
U.S. Steel Corporation, war bereits der<br />
32,25-USD-Preis verlockend genug, 277.000<br />
Anteile für 8,9 Mill. USD zu verkaufen.<br />
Longhi erregte Aufsehen, als er in einem<br />
Interview die Wiedereinstellung von 10.000<br />
Stahlarbeitern in Aussicht stellte, danach<br />
jedoch klarstellte, dass diese Prognose für<br />
die gesamte Stahlindustrie gemeint war,<br />
nicht für U.S. Steel allein. Doch sein Unternehmen,<br />
so Longhi, erwartete von der<br />
Trump-Administration günstigere Steuergesetze,<br />
massive Investitionen in die Infrastruktur,<br />
weniger strikte Regierungsregulierung<br />
und eine wirtschaftliche Wachstumsrate von<br />
»<br />
Zum Ende des Wahlkampfes hatte sich Trump<br />
in einer Fernsehanzeige als »Man of Steel«<br />
und als Milliardär in Blauleinen präsentiert.<br />
mindestens 3,5 %. Als Folgen solcher Entwicklungen<br />
nannte Longhi größere Unternehmensinvestitionen<br />
und mehr Arbeitsplätze.<br />
Auch Wall-Street-Analysten beurteilten<br />
den Stahlmarkt unter der Trump-Präsidentschaft<br />
günstiger als vor dem Wahltag.<br />
»<br />
Noch bevor Trump ins Weiße Haus einzog,<br />
waren die Stahlpreise angestiegen.<br />
Morgan Stanley beispielsweise stellte einen<br />
Anstieg des Stahleinsatzes um 20 % in den<br />
kommenden fünf Jahren in Aussicht und<br />
eine eventuelle Kapazitätsauslastung von<br />
90 %.<br />
Noch bevor Trump ins Weiße Haus einzog,<br />
stiegen Stahlpreise an – in der Erwartung,<br />
dass sich höhere Preise im neuen Jahr be -<br />
haupten würden. Stahlkäufer fanden weniger<br />
Importprodukte zu interessanten Preisen.<br />
Stahl-Service-Center, die ihre Lager abgebaut<br />
hatten, begannen mit der Aufstockung<br />
ihrer Bestände – alles in dem Glauben an<br />
einen Aufwind im Stahlsektor und in der<br />
Gesamtwirtschaft. Für manche Beobachter<br />
waren jedoch erfolgreiche Handelsbeschwerden<br />
im letzten Jahr der Obama-Administration,<br />
und nicht die kommende<br />
Trump-Präsidentschaft, für sinkende Importe<br />
und steigende Inlandpreise verantwortlich.<br />
Neuer US-Handelsminister ist ein<br />
milliardenschwerer Stahlmann<br />
Was den Stahlsektor betraf, gehörten zwei<br />
einflussreiche Männer zum engsten Beraterkreis,<br />
mit dem sich Trump im Vorfeld seiner<br />
Präsidentschaft umgab: Dan DiMicco, der<br />
frühere Chairman und CEO der Nucor Corporation,<br />
und der Investment-Zar Wilbur<br />
Ross.<br />
DiMicco erklärte seine Unterstützung für<br />
Trump zu einem Zeitpunkt, als kaum jemand<br />
dem Bauunternehmer und Reality-Show-<br />
Star eine Chance gab. DiMicco setzte sich,<br />
als Nucor Chef und auch später, jahrzehntelang<br />
in Washington und anderswo für die<br />
Interessen der Stahlindustrie ein, insbesondere<br />
für effektive Protektion vor unfairen<br />
Importen. Nach Trumps Wahlsieg ließ er<br />
durchblicken, dass er sich für den Posten des<br />
US-Handelsbeauftragten interessierte. Ob<br />
formell Mitglied der Trump-Administration<br />
oder nicht, DiMicco hat das Ohr des Präsidenten<br />
und wird ein wichtiges<br />
Wort mit reden, wenn Entscheidungen<br />
fallen, die die Stahlindustrie<br />
betreffen. Chinas Handelsgebaren,<br />
das auch Trump<br />
vor und nach seinem Wahlsieg<br />
wiederholt angriff, wird von DiMicco scharf<br />
kritisiert.<br />
Wilbur Ross, den Trump als Handelsminister<br />
wählte, hat spezielle Erfahrungen im<br />
Stahlsektor, wo er ein Vermögen mit der<br />
Konsolidierung bankrotter Stahlunternehmen<br />
verdiente. Der Multimilliardär Ross griff<br />
zu, als in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts<br />
30 Stahlunternehmen im Land bankrott<br />
gingen, damals als Ergebnis einer tiefen<br />
Rezession und einer Importwelle von Billig-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Steel International K 9<br />
stahl. Die von Ross gegründete International<br />
Steel Group (ISG) erwarb eine Reihe dieser<br />
bankrotten Stahlunternehmen, darunter<br />
Bethlehem Steel, Acme Steel und LTV Steel.<br />
Um den Kern dieser Produktionsstätten zu<br />
retten, reduzierte ISG die Belegschaften,<br />
Löhne, Pensionen, Krankenversicherungsleistungen,<br />
etc. drastisch. Als Ross die ISG<br />
an ArcelorMittal für 4,5 Mrd. USD verkaufte,<br />
betrug sein Gewinn schätzungsweise<br />
300 Mill. USD.<br />
Im Stahlsektor gilt Ross als ein Kenner der<br />
Branche, von dem sich sowohl Unternehmensmanager<br />
als auch führende Leute in<br />
der Stahlarbeitergewerkschaft Verständnis<br />
für die von Billigeinfuhren verursachten<br />
Schäden erwarten. Mit anderen Worten, im<br />
Stahlsektor setzt man darauf, dass unter der<br />
Führung von Wilbur Ross das US-Handelsministerium<br />
und die International Trade<br />
Commission, eine Behörde der US-Regierung,<br />
den Kampf gegen unfaire Stahlimporte<br />
mit höheren Strafzöllen als Waffe verschärfen<br />
werden.<br />
(sm 170204563) K<br />
L STEEL TICKER<br />
HOHES ANGEBOT AN<br />
NICHTROSTENDEM STAHL<br />
Brüssel. In den ersten neun Monaten des Jahres<br />
2016 wurden mit 33,6 Mill. t weltweit 7 % mehr<br />
nichtrostender Stahl als im Vergleichszeitraum<br />
des Vorjahres erzeugt. Angaben des International<br />
Stainless Steel Forum (ISSF) zufolge stieg das<br />
Angebot in allen Regionen der Welt. Einzige Ausnahme<br />
bilden Mittel- und Osteuropa. Dort sank<br />
die Erzeugung um 4,6 %. Chinas Stahlerzeuger<br />
erreichten mit 11,4 % den größten Zuwachs. Es<br />
folgen die anderen asiatischen Unternehmen mit<br />
plus 4,2 % und die Anbieter der Region Amerika<br />
mit einem Anstieg um 1,5 %. In der Region Westeuropa/Afrika<br />
ergab sich eine Erhöhung um<br />
0,4 %. K<br />
kibi/ws(Jp)/SE/ (sm 170204578)<br />
THAINOX MODERNISIERT<br />
DRESSIERWALZWERK<br />
Rayong. Innerhalb von zehn Tagen installierte<br />
GE Energy Connection einen neuen Antrieb in das<br />
Dressierwalzwerk von Thainox. Die Posco-Tochter<br />
arbeitete bislang noch mit der Erstausrüstung des<br />
Jahres 1993. Nun kann der Stahlerzeuger die<br />
Kapazität erhöhen und profitiert zudem von vereinfachten<br />
Wartungsarbeiten, die sich positiv auf<br />
die Effizienz der Anlage auswirken. Die innovative<br />
Technik erhöht aber auch die Qualität der kaltgewalzten<br />
Bänder und steigert die Produktivität, die<br />
Verfügbarkeit und die Zuverlässigkeit.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 170204544)<br />
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12 K Steel International<br />
Globaler Tausendsassa<br />
Liberty House Group verjüngt britische Stahlindustrie<br />
London. Executive Chairman Sanjeev Gupta hat sein Herz an die britische<br />
Stahlindustrie verloren. Er will technisch hochwertige Produkte aus lokal<br />
erzeugtem Stahl herstellen. Seine Unternehmensgruppe brachte bereits<br />
frischen Wind in veraltete Strukturen und erweckte 20 totgesagte Betriebe<br />
auf der Insel zu neuem Leben.<br />
Der in Indien geborene Industrielle verfolgt<br />
klare Vorstellungen, die er unter anderem<br />
mit seiner Greensteel-Strategie verwirklicht.<br />
Gupta möchte die britische Stahlindustrie<br />
wieder auf eigene Beine stellen und die<br />
Abhängigkeit von Importen, wie beispielsweise<br />
Eisenerz und Kohle, reduzieren. So<br />
investiert er viel Zeit und Geld, um eine<br />
international wettbewerbsfähige Industrie<br />
zu kreieren, die mit Strom aus erneuerbaren<br />
Energien Stahlschrott<br />
schmilzt und<br />
weltweit gefragte<br />
Erzeugnisse fertigt.<br />
Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, arbeitet<br />
der Wirtschaftswissenschaftler<br />
und Manager eng mit der<br />
Simec-Gruppe seines Vaters zusammen, die<br />
ihr Kerngeschäft im Energie- und Rohstoffbereich<br />
hat. Sanjeev Gupta setzt sich vor<br />
allem für die Entwicklung regenerativer<br />
Energieerzeugungsprozesse ein, beispielsweise<br />
für den Bau des Gezeitenkraftwerkes<br />
Swansea Bay an der Südküste von Wales.<br />
Dieses Werk könnte die britischen Stahlunternehmen<br />
künftig mit Strom versorgen. Die<br />
Familie Gupta ist einer der wichtigen Projektinvestoren.<br />
Gründung vor 25 Jahren<br />
Den Grundstein für sein erfolgreiches Wirken<br />
legte Sanjeev Gupta bereits als Student<br />
der Universität Cambridge. Dort gründete<br />
er 1992 das Handelsunternehmen Liberty<br />
House und legte den Fokus auf die Regionen<br />
Afrika und Asien. Heute managt Gupta<br />
ein multinationales Handels- und Industrieunternehmen<br />
mit einem Jahresumsatz von<br />
4,3 Mrd. USD und 3.000 Beschäftigten. Die<br />
Liberty House Group ist Teil der familieneigenen<br />
GFG Alliance, der Gupta als Chief<br />
Executive Officer vorsteht. Außerdem gehören<br />
Simec und GFA Investments zu diesem<br />
Verbund, der in den Bereichen Industrie,<br />
Energie, Schifffahrt und Rohstoffen in 30<br />
Ländern pro Jahr rd. 7 Mrd. britische Pfund<br />
umsetzt.<br />
Die Liberty House Group unterhält Verwaltungssitze<br />
in London, Dubai, Singapur<br />
»<br />
Die Liberty House Group ist weltweit in 30 Ländern<br />
vertreten und hat zuletzt mit rd. 3.000 Mitarbeitern<br />
4,3 Mrd. USD umgesetzt.<br />
und Hongkong. Sie verfügt über Produktionsstätten<br />
in Europa, Afrika, Australien,<br />
Nordamerika sowie im Mittleren und im<br />
Fernen Osten. Kerngeschäft des schnell<br />
wachsenden Unternehmens mit Verkaufsniederlassungen<br />
in 30 Ländern ist der Handel<br />
mit Metallen, die Erzeugung von Stahl<br />
und technisch anspruchsvollen Produkten<br />
sowie das Bereitstellen von Serviceleistungen<br />
entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Liberty House ist nach Angaben ihres<br />
Gründers eine integrierte Gruppe, deren<br />
Töchter eigenständig arbeiten. In den vergangenen<br />
25 Jahren erweiterte die Gruppe<br />
ihr Portfolio kontinuierlich. Zunächst handelte<br />
sie nur mit Eisen- und Nichteisenmetallen,<br />
Kohle und anderen Rohstoffen<br />
und stellte sie außenstehenden Kunden<br />
oder unternehmenseigenen Gesellschaften<br />
zur Verfügung. Mittlerweile wird der selbsterzeugte<br />
Stahl in eigenen Werken zu Warmbändern,<br />
Rohren und Langprodukten weiterverarbeitet.<br />
Aus ihnen entstehen Rohre<br />
für die Automobilindustrie, Bremssysteme<br />
für den Motorsport und Präzisionsbandstähle<br />
für diverse Anwendungen.<br />
Sanjeev Gupta möchte einen Konzern<br />
schaffen, der international tätig ist, nachhaltig<br />
wirtschaftet, keinen zyklischen Schwankungen<br />
unterliegt sowie Verantwortung für<br />
die Umwelt und die Gemeinschaft übernimmt.<br />
Zukäufe gegen den Trend<br />
Seit dem Jahr 2013 engagiert sich der Vater<br />
dreier Kinder besonders für die Rettung und<br />
Wiederbelebung wichtiger Stahl-, Energieund<br />
Industrieprodukterzeugungsanlagen in<br />
Großbritannien. Entgegen landläufiger Meinung<br />
glaubt er nicht an das Sterben der<br />
heimischen Industrie, erwarb rd. 20 Unternehmen<br />
und sicherte mehr als 2.000 Ar -<br />
beitsplätze.<br />
Im November startete Gupta exklusive<br />
Verhandlungen mit Tata Steel über den Kauf<br />
des britischen Spezialstahlgeschäftes. Hierzu<br />
gehören unter anderem die Standorte<br />
Rotherham und Stocksbridge sowie zwei<br />
Service-Center in China. 1.700 Beschäftigte<br />
fertigen Stahlerzeugnisse für die Luftfahrt-,<br />
Auto-, Öl- und Gasindustrie.<br />
Bereits im Frühjahr 2016 erwarb Liberty<br />
House von Tata Steel zwei Stahlwerke in<br />
Schottland. Außerdem ließ die Gruppe<br />
jüngst das Stahlwerk im südwalisischen<br />
Tredegar wieder anlaufen, das sie Ende<br />
2015 von der Caparo Industries Group<br />
erworben hatte.<br />
Im Dezember 2016 schloss Liberty House<br />
den Kauf der in London ansässigen Bank<br />
Tungsten ab. Sie kümmert sich künftig unter<br />
dem neuen Namen Wyelands Bank um die<br />
Finanzierung von Erzeugungs- und Handelsgeschäften<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen.<br />
Auch in den kommenden Jahren will Gupta<br />
in Großbritannien und anderswo weiter<br />
wachsen. So gab er ein Gebot für die Stahlund<br />
Eisenerzkapazitäten des australischen<br />
Stahl- und Rohstoffproduzenten Arrium ab.<br />
Der Einstieg ins Metallrecycling ist bereits<br />
gelungen. Liberty Metal Recycling wird<br />
Stahlschrott und Altmetalle in Großbritannien,<br />
den USA und auf dem europäischen<br />
Kontinent sammeln und aufbereiten. Der in<br />
Großbritannien anfallende Schrott ist für die<br />
eigenen Elektrostahlwerke bestimmt. K<br />
(sm 170204427)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Steel International K 13<br />
EUROMETAL mobilisiert alle Kräfte<br />
Luxemburg. Der europäische Verband der Stahl- und Metallhändler (EUROMETAL) konzentriert sich<br />
im laufenden Jahr auf zwei wichtige Ziele.<br />
Während der Jahresversammlung am<br />
1. Dezember 2016 nannte EUROMETAL-Präsident<br />
Dr. Jens Lauber die beiden wichtigsten<br />
Herausforderungen für das laufende Jahr.<br />
Zum einen müssen Stahlhändler und Stahl-<br />
Service-Center neue Wertschöpfungsmöglichkeiten<br />
entwickeln. Zum anderen sollten sich<br />
alle Mitglieder mit der Digita lisierung beschäftigen.<br />
Um diese Ziele zu erreichen und den<br />
Unternehmen Wachstum zu ermöglichen,<br />
wollen die nationalen Verbände mit dem<br />
europäischen Dachverband eng zusammenarbeiten<br />
und ihre Ressourcen ausschöpfen. Im<br />
Fokus der Bemühungen stehen vor allem die<br />
kleinen und mittleren Unternehmen.<br />
Gegenwärtig zählt EUROMETAL 1.700<br />
Mitglieder aus dem Stahl- und Metallhandel.<br />
Hierzu gehören auch 19 nationale Interessenverbände.<br />
Im vergangenen Jahr er -<br />
weiterte der Dachverband seinen Einfluss<br />
auf Litauen (BRGroup), Luxemburg (Marinho<br />
Steel Trading) und Rumänien (Ardimet).<br />
Im Jahr 2016 organisierte der Verband<br />
diverse Arbeitsgruppen, Veranstaltungen und<br />
Treffen und setzte sich in der politischen Diskussion<br />
für die Interessen seiner Mitglieder<br />
ein. Außerdem erstellte er Marktanalysen und<br />
Benchmarks, vor allem zu den wirtschaftlichen<br />
Aussichten des Stahlhandels und der<br />
Stahl-Service-Center im In- und Ausland. Alle<br />
regionalen Arbeitsgruppen hielten engen<br />
Kontakt zu den nationalen Verbänden.<br />
Außerdem schuf EUROMETAL eine neue<br />
internetbasierte Wissensplattform, die Mitgliedern<br />
auf der Seite www.<br />
eurometal.net zur Verfügung<br />
steht. Auch das Management<br />
des Verbandes wurde 2016<br />
komplettiert und weist nun keine offenen<br />
Positionen mehr auf.<br />
Im laufenden Geschäftsjahr will EURO-<br />
METAL auf allen Ebenen des europäischen<br />
Stahlhandels ethische Richtlinien verbindlich<br />
einführen. Außerdem soll die Lobbyarbeit<br />
uneingeschränkt fortgesetzt werden. Die<br />
Treffen der Arbeitsgruppen sind bereits terminiert,<br />
ebenso die Ziele für umfassende<br />
Marktbeobachtungen. Wichtigster Termin<br />
ist der EUROMETAL World Steel Distribution<br />
& SSC Summit vom 10. bis zum 12. Mai<br />
2017 in Düsseldorf.<br />
www.eurometal.net (sm 170204557) K<br />
/<br />
<br />
1. EUROMETAL World Steel Distribution & SSC Summit 2017<br />
Referate und Diskussionen über die Herausforderungen<br />
und Chancen des globalen Stahlhandels<br />
stehen vom 10. bis zum 12. Mai 2017 in Düsseldorf<br />
im Mittelpunkt. EUROMETAL, der europäische<br />
Verband für die Distribution von Stahl, Rohr<br />
und Metall, lädt Erzeuger, Weiterverarbeiter,<br />
Stahl-Service-Center, Händler, Kunden, Logistiker<br />
und Finanziers zum intensiven Erfahrungsaustausch<br />
über Handelsbeschränkungen, Überkapazitäten,<br />
Überangebote, Geschäftsmodelle<br />
und Digitalisierung. worldsteel-Generaldirektor<br />
Edwin Basson<br />
eröffnet die Konferenz. Weitere<br />
Redner stammen aus den Unternehmen<br />
ArcelorMittal, British Steel,<br />
Salzgitter, Tata Steel, MacroMetal,<br />
Gonvarri, CRU sowie HSBC Trinkaus<br />
& Burkhardt.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
/<br />
www.eurometal.net/summit 2017<br />
L STEEL TICKER<br />
EUROPAS STAHLHANDEL BERAPPELT SICH<br />
Brüssel. Im November 2016 stieg die Nachfrage nach Flachstählen in der Europäischen<br />
Union. Die Flachstahl-Service-Center verzeichneten im Vergleich zum Vorjahrjahresmonat<br />
eine Zunahme um 4 %, teilte EUROMETAL, der europäische Verband für die Distribution<br />
von Stahl, Rohr und Metall, mit. In den ersten elf Monaten ergibt sich im Jahresvergleich<br />
ein Plus von 1,4 %. Die auf Flachstähle spezialisierten Stahl-Service-Center lagerten Ende<br />
November 2016 Produkte für 62 Verkaufstage. Ein Jahr zuvor reichte der Vorrat für 63 Tage.<br />
Auch die nicht spezialisierten Stahlhändler spürten im November 2016 eine Belebung<br />
des Geschäftes. Nur Rohre und nichtrostende Stähle waren davon ausgenommen. Der<br />
Absatz stieg im Jahresvergleich um 0,1 %. Die Lagerbestände reduzierten sich auf ein<br />
Volumen für 69 Verkaufstage nach 72 Tagen im November 2015.<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong><br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170204596)
14 Stahlstandort Deutschland<br />
Fragile Erholung der Stahlkonjunktur<br />
Unsicherheiten gefährden die Lage in Deutschland<br />
Düsseldorf. »Globale Überkapazitäten, Dumpingstahl aus China und<br />
anderen Ländern und die industriefeindliche Politik beim europäischen<br />
Emissionsrechtehandel bedrohen weiterhin die Substanz unserer<br />
Stahlindustrie.« Das sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
(WV) Stahl, zum Jahresbeginn über die Stahlkonjunktur 2017.<br />
»Ein zentrales Risiko sehen wir darin,<br />
dass sich protektionistische Tendenzen auf<br />
den globalen Stahlmärkten noch weiter ausbreiten«,<br />
erläuterte er. Die Stahlmengenkonjunktur<br />
in Deutschland habe sich in den vergangenen<br />
Monaten stabilisiert. Dafür sprechen<br />
die gestiegenen Auftragseingänge.<br />
Außerdem befinden sich die Stahl verarbeitenden<br />
Wirtschaftszweige in Deutschland<br />
trotz schwacher Weltkonjunktur in einer<br />
robusten Verfassung. Vor diesem Hintergrund<br />
dürfte die Rohstahlproduktion im laufenden<br />
Jahr leicht um rd. 1 % auf 42,7 Mill. t<br />
zulegen, so die Prognose aus der WV Stahl.<br />
Dennoch könne man keine Entwarnung für<br />
die unverändert bedrohliche Lage der Stahlindustrie<br />
in Deutschland geben.<br />
Indirekte Stahlexporte aus Deutschland<br />
in Mill. t Walzstahlgewicht<br />
Die globale Strukturkrise beim Stahl sei weiter<br />
ungelöst. Dies zeige sich deutlich an der<br />
weltweit niedrigen Kapazitätsauslastung,<br />
die trotz konjunktureller Stabilisierung im<br />
vergangenen Jahr bei 71 % »nahe historischen<br />
Tiefständen« liegen. Auch für dieses<br />
Jahr sei keine wesentliche Besserung zu er -<br />
warten.<br />
Im Mittelpunkt der Strukturkrise beim<br />
Stahl steht weiterhin China: Die chinesische<br />
Regierung hat ihre Bemühungen zwar intensiviert,<br />
jedoch dürfte sich der überwiegende<br />
Teil des Kapazitätsabbaus im Jahr 2016 auf<br />
solche Anlagen beziehen, die bereits stillgelegt<br />
waren. Zudem bleiben die chinesischen<br />
Überkapazitäten mit rd. 360 Mill. t weiterhin<br />
auf extrem hohem Niveau.<br />
Vereinigtes Königreich 2,7<br />
USA<br />
Frankreich<br />
Polen<br />
China<br />
Niederlande<br />
Österreich<br />
Italien<br />
Spanien<br />
Tschechische Republik<br />
1,2<br />
1,2<br />
1,3<br />
1,4<br />
1,6<br />
1,6<br />
1,7<br />
2,3<br />
2,5<br />
Gesamt:<br />
32 Mill. t 2016<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Dies erkläre, warum die chinesischen Ex -<br />
porte trotz zunehmenden internationalen<br />
Drucks im vergangenen Jahr kaum gesunken<br />
seien. Die WV Stahl schätzt, dass die<br />
Überkapazitäten in der chinesischen Stahlindustrie<br />
auch 2020 noch deutlich über der<br />
300-Mill.-t-Marke liegen werden.<br />
»Protektionismus ist die falsche Antwort<br />
auf die Herausforderungen für die globale<br />
Stahlindustrie«, betonte Kerkhoff. Spielräume<br />
für Schutzmaßnahmen sehe die Stahlindustrie<br />
nur dann, wenn diese WTO-konform<br />
ausgestaltet seien. Daher seien Antidumping-<br />
oder Antisubventionsmaßnahmen<br />
lediglich ein Korrektiv und kein Protektionismus.<br />
Wachsende Unsicherheiten gehen<br />
nach Ansicht der WV Stahl von einer möglichen<br />
Hinwendung zu einer stärker protektionistischen<br />
Handelspolitik in der Welt aus.<br />
Viele Länder haben inzwischen Barrieren im<br />
Stahlbereich aufgebaut, wobei die USA<br />
besonders im Fokus stehen. Deutschlands<br />
Außenhandel ist mit den USA im Stahlbereich<br />
besonders verflochten: Die USA stehen<br />
mit 700.000 t für rd. ein Viertel der deutschen<br />
Stahlexporte außerhalb der EU. Nach<br />
Großbritannien sind die USA auch größter<br />
Abnehmer von stahlintensiven Gütern aus<br />
Deutschland. Diese indirekten Stahlexporte<br />
übersteigen mit 2,5 Mill. t die direkten Stahleinlieferungen<br />
um mehr als das Dreifache.<br />
Hinzu kommt, dass die Vereinigten Staaten<br />
mit 31 Mill. t die mit Abstand größten<br />
Stahlmengen importieren, wobei rd. 30 %<br />
der Einfuhren auf Lieferungen aus dem NAF-<br />
TA-Raum bzw. aus Asien fallen. Eine handelspolitische<br />
Konfrontation mit diesen Ländern<br />
berge daher die Gefahr einer erheblichen<br />
Handelsumlenkung in die offenen und<br />
ungeschützten Märkte. Die EU müsse daher<br />
ihr eigenes handelspolitisches Instrumentarium<br />
schärfen.<br />
Durch den Regierungswechsel in den USA<br />
seien gleiche Bedingungen beim Emissionsrechtehandel<br />
in weite Ferne gerückt. Dem<br />
müsse auch die europäische Politik Rechnung<br />
tragen und in Brüssel bei der Überarbeitung<br />
des Emissionsrechtehandels für die<br />
Zeit ab 2021 weitere Belastungen für die<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlstandort Deutschland K 15<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland<br />
(Mill. t, gleitender 12-Monatsdurchschnitt, annualisiert)<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
2015: 42,7 Mill. t (–1%)<br />
2016: –1%<br />
4. Quartal 2016: –0,3%<br />
30<br />
25<br />
45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9 42,7 42,1<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
Quelle: WV Stahl<br />
China: Stahlexporte 1) 2013–2016 2)<br />
Globale Stahlexporte (Mill. t)<br />
Rest der Welt<br />
China<br />
323<br />
359 368 361<br />
262<br />
266<br />
256<br />
251<br />
61<br />
93<br />
111<br />
109<br />
2013 2014 2015 2016<br />
1)<br />
Steel Mill Products<br />
2)<br />
hochgerechnet auf Basis 2016 1–10/11<br />
Quelle: Amtl. Außenhandelsstatistik, WV Stahl<br />
heimische Industrie vermeiden. Nach dem Plan der deutschen Bundesregierung<br />
sollten 10 % der effizientesten Anlagen eine zu 100 %<br />
freie Zuteilung von Zertifikaten erhalten. Unterstützt werde auch<br />
eine weitere Kompensation emissionshandelsbedingter Strompreissteigerungen.<br />
Wenn die deutsche Bundesregierung am 28. Fe -<br />
bruar im EU-Umweltrat Position bezieht, dürften keine Kompromisse<br />
zu Lasten der Industrie gemacht werden.<br />
(sm 170204613) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
16 Stahlstandort Deutschland<br />
Bei der sogenannten Zugmontage wurde auf dem<br />
Werksgelände von thyssenkrupp in Duisburg ein<br />
Kamin für die Reinigungsanlage aufgebaut. Diese<br />
wird, wenn sie im Frühjahr 2017 in Betrieb geht,<br />
die nach thyssenkrupp-Angaben weltweit größte<br />
Filteranlage für den Sinterprozess sein.<br />
(Foto: thyssenkrupp)<br />
100 Meter hoher Industriekamin mit<br />
Spezialkran aufgebaut<br />
Neue Filteranlage für den Sinterprozess<br />
Duisburg. Die Stahlsparte von thyssenkrupp hat mit dem Bau einer<br />
weiteren modernen Tuchfilteranlage begonnen. Diese wird künftig für eine<br />
zusätzliche Entstaubung sorgen und dadurch die Umweltsituation in<br />
Duisburg weiter verbessern.<br />
Die neue thyssenkrupp-Abgasreinigung<br />
am Standort Duisburg, nach Unternehmensangaben<br />
die weltweit größte Filteranlage<br />
für den Sinterprozess, soll im<br />
Frühjahr 2017 in Betrieb gehen. Ein Meilenstein<br />
auf dem Weg dorthin war die Errichtung<br />
eines fast 100 m hohen Kamins. In<br />
den Tagen zuvor war der insgesamt rd.<br />
400 t schwere Koloss in vier Bauteilen über<br />
den Wasserweg angeliefert worden. Ein<br />
Spezialkran half, den mit blauen Streifen<br />
farblich gestalteten Turm auf zubauen. »Die<br />
Zusammenarbeit mit dem Kaminhersteller,<br />
der Kranbaufirma und den Transportunternehmen<br />
hat so gut funktioniert, dass wir<br />
den Aufbau termingerecht und ohne große<br />
Schwierigkeiten umsetzen konnten«, er -<br />
klärte Henri Wetzling, für Verfahrenstechnik<br />
zuständiger Projektleiter bei thyssenkrupp<br />
in Duisburg. In den vergan genen Monaten<br />
waren schon einige Male Großkomponenten<br />
für die neue Entstaubungsanlage mit<br />
einem Gesamtgewicht von mehreren hundert<br />
Tonnen angeliefert worden. Diesmal<br />
wurde ein Kamin vom Emsland aus in vier<br />
Einzelteilen auf den Weg ge bracht. Aufgrund<br />
der Größe der Segmente mit einer<br />
Länge von jeweils 27 m und einem Durchmesser<br />
von fast 6 m war ein Transport über<br />
die Straße nicht möglich.<br />
Große Investition in<br />
den Umweltschutz<br />
Mit der modernen Tuchfilteranlage kann die<br />
Staubbelastung der Umwelt noch einmal verringert<br />
werden. Damit können fast 99,99 %<br />
des Sinterstaubs eingefangen werden, d. h.<br />
hinter den Filtern befindet sich wirklich saubere<br />
Luft und dementsprechend weniger<br />
Staub in Duisburg und Umgebung. Nach den<br />
guten Erfahrungen mit dem ersten Gewebefilter<br />
installiert die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />
nun Reinigungsanlagen mit derselben<br />
Technologie für die beiden anderen Sinterbänder.<br />
Die Errichtung der Anlage am größten<br />
Sinterband ist mit dem jetzt erfolgten<br />
Aufbau des Kamins einen wesentlichen<br />
Schritt vorangekommen. In die mit diesem<br />
Projekt verbundene, beträchtliche Verringerung<br />
der Staub-Emissionen investiert thyssenkrupp<br />
rd. 46 Mill. €. Zusätzlich soll bis zum<br />
Jahr 2020 auch der dritte Gewebefilter fertig<br />
sein.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
(sm 170204491)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlstandort Deutschland 17<br />
Investitionen in Eisenhüttenstadt<br />
Eisenhüttenstadt. ArcelorMittal hat erfolgreich die Neuzustellung (Instandsetzung)<br />
des Hochofens 5A abgeschlossen.<br />
Insgesamt hat der Konzern 40 Mill. € in<br />
Eisenhüttenstadt investiert. Nun versorgt<br />
der Hochofen das Stahlwerk wieder mit bis<br />
zu 5.000 t Roheisen pro Tag.<br />
In Zeiten, die von starken Unsicherheiten<br />
in der europäischen Energie- und Klimapolitik<br />
und Dumping-Importen aus Fernost<br />
geprägt sind, setzt ArcelorMittal damit ein<br />
Zeichen für den Standort mit seinen mehr<br />
als 2.700 Beschäftigten. Insbesondere die<br />
drohenden Zusatzkosten aus dem Emissionsrechtehandel<br />
bereiten dem Konzern<br />
jedoch weiterhin große Sorge. Brandenburgs<br />
Wirtschafts- und Energieminister<br />
Albrecht Gerber hat deshalb ArcelorMittal<br />
Eisenhüttenstadt besucht und sich Ende<br />
2016 vor Ort über die aktuelle Situation<br />
informiert.<br />
André Körner, Country Manager von<br />
ArcelorMittal Germany, erklärte: »Die Investitionen<br />
in Eisenhüttenstadt tragen dazu bei,<br />
den Standort für die nächsten Jahre technologisch<br />
zu modernisieren.<br />
In puncto Umwelt erfüllen wir höchste<br />
Standards. Allerdings bedroht die geplante<br />
Reform des EU-Emissionsrechtehandels<br />
massiv unsere Wettbewerbsfähigkeit. Hier<br />
sind wir darauf angewiesen, dass die Politik<br />
die Weichen richtig stellt – denn wir wollen<br />
weiter Stahl in Eisenhüttenstadt produzieren.«<br />
Albrecht Gerber kommentierte dazu:<br />
»Wir kennen und schätzen ArcelorMittal<br />
seit Langem als verlässlichen und verantwortungsbewussten<br />
Partner, der als einer der<br />
größten Arbeitgeber in der Region für<br />
Beschäftigung und Weiterentwicklung<br />
sorgt. Wir nehmen die Probleme und Herausforderungen<br />
der Stahlindustrie sehr<br />
ernst und setzen uns auch in Zukunft dafür<br />
ein, dass überzogene Auflagen und Dumping-Importe<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
heimischen Unter nehmen nicht beeinträchtigen.«<br />
Gerber dankt dem Unternehmen für<br />
die Investition in Eisenhüttenstadt: »Die<br />
Renovierung des Hochofens ist ein starkes<br />
Signal für die Stahlwerker und ihre Familien<br />
– und ein klares Bekenntnis zur Region.«<br />
Pierre Jacobs, CEO des Eisenhüttenstädter<br />
Werks, fasste zusammen: »Unser ›Fünfer‹<br />
gehört zu den modernsten und effektivsten<br />
Hochöfen. Trotzdem waren wir auch bei<br />
dieser Neuzustellung in der Lage, das bereits<br />
sehr hohe Niveau an Umweltschutztechnik<br />
weiter zu verbessern.«<br />
Im Rahmen der Investitionen wurde unter<br />
anderem der letzte offene Kühlkreislauf am<br />
Hochofen, die Panzerberieselung im Gestellbereich,<br />
durch einen geschlossenen Kühlkreislauf<br />
ersetzt. Dadurch wird der Wasserbedarf<br />
gesenkt, was deutlich zur Schonung<br />
von natürlichen Ressourcen beiträgt. Außerdem<br />
wurden die pneumatischen Bohrmaschinen<br />
durch hydraulische Geräte ersetzt<br />
und wassergekühlte Stichloch-Stopfmaschinen<br />
installiert.<br />
Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1997<br />
hatte der Ofen fast 29 Mill. t Roheisen er -<br />
schmolzen. Insgesamt war die Neuzustellung<br />
nach fast 20-jährigem Einsatz, der<br />
sogenannten Ofenreise, für alle Beteiligten<br />
eine große Herausforderung, die nach 72<br />
Tagen am 9. Dezember 2016 erfolgreich<br />
abgeschlossen wurde. Auf der Baustelle<br />
waren in Spitzenzeiten täglich bis zu 500<br />
Arbeiter von etwa 100 Firmen im Einsatz.<br />
Parallel zur Neuzustellung des Hochofens<br />
5A erfolgten im Jahr 2016 weitere umfangreiche<br />
Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
im Unternehmen, wozu<br />
auch der Austausch des Abhitzekessels für<br />
den Konverter 1 im Stahlwerk gehörte.<br />
http://deutschland.arcelormittal.com<br />
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(sm 170204581)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
18 K Branchenberichte<br />
Autoindustrie will Zukunftsthemen<br />
offensiv angehen<br />
Stabiler deutscher Markt auch für 2017 in Sicht<br />
Berlin. Die deutsche Autoindustrie steht vor schweren Aufgaben.<br />
Verbandspräsident Wissmann gibt sich zuversichtlich, dass die exportstarke<br />
Branche die Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen hat.<br />
Die Herausforderungen für die Autoindustrie<br />
sind enorm. Digitalisierung, Elektromobilität<br />
und damit einhergehend autonomes<br />
Fahren und völlig neue Dienstleistungen<br />
sind die Stichworte. Nur scheinbar ist<br />
dies die Welt von morgen, denn begonnen<br />
hat sie längst. Automobile: das sind in<br />
durchaus absehbarer Zeit elektrisch angetriebene,<br />
mit ihrer Umwelt und ihren Artgenossen<br />
digital vernetzte Produkte, die selbst<br />
fahren und sich selbst kontrollieren. Der<br />
Autobranche könnte die Disruption drohen.<br />
Sie könnte mit ihrer<br />
traditionellen Technologie<br />
künftig vollständig<br />
verdrängt<br />
sein durch Innovation<br />
von fremder Seite<br />
– zerrissen also,<br />
englisch disrupted.<br />
Diese digitale Innovation<br />
war der Autoindustrie bis vor einigen<br />
Jahren in weiten Teilen eher suspekt. Sie<br />
passte nicht zu ihrem Selbstverständnis.<br />
Inzwischen ist erkennbar, dass die Autohersteller<br />
wohl oder übel in diese neue Welt<br />
mit deren nicht nur neuen Technologien,<br />
sondern auch neuen Denkweisen und Führungskulturen,<br />
eingetaucht sind – und auch<br />
eintauchen mussten, wollen sie nicht von<br />
Apple und Google abgelöst werden. Die<br />
deutschen Autokonzerne, die mit ihren Premiumprodukten<br />
eine führende Position<br />
weltweit zu verteidigen haben, sind allesamt<br />
mitten im Umbruch. Hohe Milliardenbeträge<br />
sind verfügbar, um nicht den Anschluss zu<br />
verlieren, um den Prozess mitzugestalten<br />
und schließlich in dessen weiteren Verlauf<br />
wieder eine Art Oberhoheit wie bisher zu<br />
gewinnen. Ein harter Weg – darin sind sich<br />
die Beteiligten einig. Niemand weiß, in welchem<br />
Ausmaß Arbeitsplätze bedroht sind,<br />
wie sich die Zulieferer und darunter insbesondere<br />
der Mittelstand behaupten kann.<br />
Bisher ist bei fast allen Beteiligten vorsichtiger<br />
Optimismus angesagt, darunter auch<br />
beim Verband der Automobilindustrie<br />
(VDA), der dazu schon von Amtswegen verpflichtet<br />
ist. VDA-Präsident Matthias Wissmann<br />
predigt eine »Offensivstrategie für die<br />
Mobilität von morgen«. Er bemüht den im<br />
14. Jahrhundert lebenden italienischen<br />
»<br />
An allen seit 2010 weltweit erteilten Patenten im<br />
Bereich vernetztes und automatisiertes Fahren hat die<br />
deutsche Automobilindustrie einen Anteil von 58 %.<br />
Diese Position wollen wir weiter ausbauen.<br />
Matthias Wissmann, Präsident, Verband der Automobilindustrie (VDA)<br />
Dichter Dante Alighieri, um die Performance<br />
seiner Branche zu belegen: »Der eine wartet,<br />
dass die Zeit sich wandelt, der andere<br />
packt sie kräftig an und handelt.«<br />
Patentweltmeister beim<br />
vernetzten Fahren<br />
Wissmann verweist darauf, dass die deutsche<br />
Automobilindustrie bereits heute Patentweltmeister<br />
beim vernetzten und automatisierten<br />
Fahren ist: »An allen seit 2010<br />
weltweit erteilten Patenten auf diesem Feld<br />
hat sie einen Anteil von 58 %. Diese Position<br />
wollen wir weiter ausbauen.« Unter den<br />
Top-Ten im internationalen Patent-Ranking<br />
»Autonomes Fahren« fänden sich gleich<br />
sechs deutsche Unternehmen: Audi, BMW,<br />
Daimler und Volkswagen sowie die beiden<br />
Zulieferer Bosch und Continental. Wissmann:<br />
»Wir investieren in die Digitalisierung<br />
in den nächsten drei bis vier Jahren 16 bis<br />
18 Mrd. €.« Die Branche habe die Vorteile<br />
der Digitalisierung verinnerlicht, sie seien<br />
überzeugend: Wenn die Fahrzeuge miteinander<br />
vernetzt seien, könnten die Unfallzahlen<br />
deutlich gesenkt werden. Derzeit seien<br />
90 % der Unfälle auf menschliches Fehlverhalten<br />
oder Fehleinschätzungen zurückzuführen.<br />
Wissmann: »Sicherheit ist also das<br />
Hauptargument für die Digitalisierung. Hinzu<br />
kommen Komfort- und Effizienzaspekte.<br />
So könnten durch vernetztes Fahren in<br />
Deutschland 20 % der Staus vermieden<br />
werden. Digitalisierung und Vernetzung<br />
bringen neue Geschäftsmodelle mit sich.<br />
Daten werden als das neue Öl gehandelt,<br />
nur weiß noch keiner so genau, wie man es<br />
fördern soll.« Die Automobilindustrie werde<br />
auch künftig bei der Generierung von Daten<br />
im Fahrzeug gleichermaßen Fahrzeugsicherheit<br />
und Datenschutz gewährleisten.<br />
Was die Elektromobilität angehe, bei der<br />
Kritiker oftmals vorbringen, die deutsche<br />
Branche hinke hinter der Konkurrenz her<br />
bzw. habe wichtige Bereiche verschlafen, so<br />
gibt sich der VDA-Präsident ebenfalls zuversichtlich:<br />
Bis 2020 investiere die deutsche<br />
Autoindustrie über 40 Mrd. € in alternative<br />
Antriebe. Bis dahin würden die deutschen<br />
Automobilhersteller ihr Modellangebot an<br />
E-Autos mehr als verdreifachen – von derzeit<br />
30 Modellen auf knapp 100. Schon 2019<br />
werde der Elektroantrieb in praktisch allen<br />
Baureihen vertreten sein. Heute seien 98 %<br />
des gesamten Pkw-Bestands in Deutschland<br />
Autos mit Verbrennungsmotor. Dies gelte<br />
auch für die Neuzulassungen. Der Anteil von<br />
Elektrofahrzeugen liege noch unter 1 %. Es<br />
ist noch nicht lange her, da gingen Experten<br />
davon aus, dass im Jahr 2025 etwa 3 % der<br />
neu zugelassenen Pkw über einen Elektroantrieb<br />
verfügen würden. »Wir sind heute<br />
davon überzeugt, dass die Entwicklung<br />
wesentlich schneller erfolgen wird und rechnen<br />
damit, dass im Jahr 2025 etwa 15 bis<br />
25 % der Neuzulassungen elektrisch unter-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Branchenberichte K 19<br />
wegs sein werden. Allein bei den deutschen<br />
Herstellern reden wir dann über Stückzahlen,<br />
die deutlich im siebenstelligen Bereich<br />
sein werden«, zeigt sich Wissmann überzeugt.<br />
Ab der kommenden Dekade erreiche<br />
die Elektromobilität den Massenmarkt. Die<br />
Reichweite werde kräftig zunehmen, 500 km<br />
mit einer Batterieladung gehörten dann zum<br />
Standard. Zudem gehe er davon aus, dass<br />
die Batteriekosten weiter sinken. Auch bei<br />
der Ladeinfrastruktur setze die Branche ein<br />
Zeichen: BMW, Daimler und Volkswagen mit<br />
Audi und Porsche planen bekanntlich zu -<br />
sammen mit der Ford Motor Company ein<br />
Joint Venture für ein ultraschnelles Hochleistungsladenetz<br />
an Autobahnen in Europa. Im<br />
ersten Schritt sind 400 Standorte vorgesehen.<br />
Wissmann: »Diese Initiative zeigt, wie<br />
ernst es die deutschen Hersteller mit der<br />
Elektromobilität meinen. Und dass sie gewillt<br />
sind, dieses gemeinsame Projekt herstellerübergreifend<br />
anzupacken, ähnlich wie beim<br />
Kauf von Nokia Here.« Nokia Here ist ein<br />
Online-Kartendienst und ein Navigationsprogramm.<br />
Traditionelle Technik wird nicht<br />
vernachlässigt<br />
Doch Wissmann stellt auch klar, dass die<br />
deutsche Autoindustrie vorerst auch die traditionelle<br />
Technik nicht vernachlässigen<br />
wird: »Wir können<br />
uns nicht – wie das<br />
»<br />
Wir investieren in die Digitalisierung<br />
in den nächsten drei bis<br />
vier Jahren 16 bis 18 Mrd. € .<br />
manche außerhalb<br />
der Branche meinen<br />
– einfach so aus<br />
einer Antriebsart<br />
verabschieden. Diese<br />
Industrie ist kein Start-up-Unternehmen,<br />
das sich trotz ständiger Verluste immer wieder<br />
frisches Geld holen kann. Sie trägt Verantwortung<br />
für viele hunderttausend<br />
Beschäftigte. Es wird entscheidend darauf<br />
ankommen, wie sich die Märkte weltweit<br />
entwickeln. Eines ist sicher: Der Kunde tanzt<br />
nicht nach der Pfeife von Planwirtschaftlern.«<br />
Gerade weil die Elektromobilität komme,<br />
sei es völlig verkehrt, heute über ein<br />
bestimmtes Datum zu diskutieren, ab dem<br />
ein Pkw mit Verbrennungsmotor nicht mehr<br />
neu zugelassen werden sollte. »Wer so<br />
etwas fordert, blendet die politischen, wirtschaftlichen,<br />
sozialen und vor allem klimapolitischen<br />
Konsequenzen eines solchen<br />
Ansatzes völlig aus. Er ist schlicht nicht zu<br />
Ende gedacht«, so der VDA-Präsident. Die<br />
Politik sollte kluge<br />
und durchaus an -<br />
spruchsvolle Rahmenbedingungen<br />
setzen, aber keine<br />
Technologievorgaben<br />
oder gar Verbote<br />
für bestimmte Antriebsarten erteilen.<br />
Keine Frage, so Wissmann, die »illegalen<br />
Manipulationen« beim VW-Diesel-Motor<br />
»haben Vertrauen gekostet, das Image der<br />
Branche hat erhebliche Kratzer bekommen.<br />
Das haben sich manche auch selbst zuzuschreiben.<br />
Von dieser Industrie wird zu<br />
Recht erwartet, dass sie technologische He -<br />
rausforderungen meistert – und zwar ohne<br />
Schlupf löcher und Grauzonen.« Allerdings<br />
habe sich die Branche von Anfang an dagegen<br />
gewehrt, den modernen Diesel pauschal<br />
unter Generalverdacht zu stellen. Er<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
20 K Branchenberichte<br />
werde vielmehr gebraucht, um die Klimaschutz<br />
ziele zu erreichen.<br />
Deshalb werde die Industrie die konventionellen<br />
Antriebe – Benziner und Diesel –<br />
weiter entwickeln und optimieren. Dadurch<br />
seien Verbrauchssenkungen um 10 bis<br />
15 % in den nächsten Jahren möglich. »Wir<br />
schließen die letzten Baustellen bei den<br />
Abgasemissionen: Ab 2017 werden mehr<br />
und mehr Pkw, die einen Benzinmotor mit<br />
Direkteinspritzung haben, mit Partikelfilter<br />
ausgerüstet. Damit wird das Feinstaubproblem<br />
beim Benziner gelöst«, erklärt Wissmann.<br />
»Wir forcieren die Einführung von<br />
SCR, der modernsten Abgastechnologie.«<br />
Ende 2019 würden bereits 80 % der Diesel-<br />
Pkw-Neuzulassungen mit dieser Selec tive<br />
Catalytic Reduction arbeiten, zu Beginn der<br />
nächsten Dekade werde es nahezu jeder<br />
neu zugelassene Diesel-Pkw sein. Damit sei<br />
die Stickoxidfrage bei Neufahrzeugen<br />
gelöst. Wissmann: »Ein Feinstaubproblem<br />
hat der Diesel ja seit vielen Jahren nicht<br />
mehr, weil der Partikelfilter serienmäßig eingesetzt<br />
wird.«<br />
Weltweit geht es weiter aufwärts<br />
Hinsichtlich der gegenwärtigen Autokonjunktur<br />
zeigt sich Wissmann relativ optimistisch:<br />
»Insgesamt geht es in diesem Jahr<br />
weiter aufwärts, allerdings nehmen auch die<br />
Risiken zu. Die Wachstumskurve wird flacher<br />
verlaufen.« Alles in allem wird der<br />
Pkw-Weltmarkt 2017 um 2 % auf 83,6 Mill.<br />
Einheiten steigen. 2016 waren es rd.<br />
81,6 Mill. Einheiten und damit ein Plus von<br />
4 %. Für Westeuropa erwarten wir in diesem<br />
Jahr eine stabile, aber unveränderte<br />
»<br />
Wir rechnen damit, dass im Jahr 2025 etwa<br />
15 bis 25 % der Neuzulassungen mit Elektroantrieb<br />
unterwegs sein werden.<br />
Entwicklung mit einem Volumen von knapp<br />
13,9 Mill. Pkw nach einem Zuwachs von<br />
5 % im Jahr 2016. Wissmann: »Auch die<br />
Entwicklung des Inlandsmarktes ist erfreulich:<br />
Der deutsche Pkw-Markt legte 2016<br />
um 5 % auf fast 3,4 Mill. Neuzulassungen<br />
zu. Das ist das höchste Niveau seit Beginn<br />
des Jahrzehnts. Rückenwind bekam der<br />
Markt durch die anhaltend gute gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung, die sich in einem<br />
hohen Beschäftigungsstand und einer guten<br />
Einkommenssituation der Konsumenten<br />
widerspiegelt, sowie durch günstige Finanzierungsbedingungen.<br />
Für das laufende Jahr<br />
gehen wir von einem ähnlich hohen Marktvolumen<br />
aus.« Die Inlandsproduktion ist<br />
2016 trotz eines schwierigen Umfelds um<br />
1 % auf rd. 5,8 Mill. Einheiten gestiegen.<br />
»Auch für 2017 erwarten wir ein hohes<br />
Niveau«, so Wissmann vorsichtig. Der deutsche<br />
Pkw- Export war 2016 mit 4,4 Mill. Einheiten<br />
stabil. Für dieses Jahr erwartet die<br />
Branche dagegen ein um 2 % geringeres<br />
Volumen von 4,3 Mill. Pkw. Die Auslandsproduktion<br />
der deutschen Konzernmarken<br />
stieg 2016 um 6 % und überschritt erstmals<br />
die 10-Millionen-Marke. 2017 werde sie<br />
voraussichtlich um 3 %wachsen.<br />
Der US-Markt erfährt nach Schätzungen<br />
des VDA 2017 eine Seitwärtsentwicklung,<br />
der Verband rechnet erneut mit 17,1 Mill.<br />
Light Vehicles. Der chinesische Pkw-Markt<br />
werde weiter zulegen, allerdings mit geringerer<br />
Geschwindigkeit: Wissmann geht von<br />
einem Plus von 5 % auf 24,2 Mill. Pkw aus<br />
– nach einem unerwartet starken Wachstum<br />
von 15 % auf 23,1 Mill. Einheiten. Als einen<br />
der Gründe für das leichte Plus des Weltmarktes<br />
führt Wissmann an, dass »bei den<br />
beiden großen Sorgenkindern – Brasilien<br />
und Russland – die<br />
lange Talfahrt wohl<br />
ein Ende finde: Für<br />
Russland erwarte<br />
man im laufenden<br />
Jahr erstmals wieder<br />
ein leichtes<br />
Wachstum von 5 % auf 1,5 Mill. Neuwagen<br />
nach – 10 % auf gut 1,4 Mill. Pkw. Brasilien,<br />
das 2016 ein Minus von einem Fünftel meldete,<br />
werde sich 2017 voraussichtlich wieder<br />
auf diesem niedrigen Niveau bewegen.<br />
Die Prognosen berücksichtigten bereits erste<br />
Auswirkungen des Brexit-Votums. So würden<br />
wohl die Pkw-Neuzulassungen in Großbritannien<br />
um 8 % auf gut 2,4 Mill. Pkw<br />
schrumpfen. Die weitere Entwicklung lasse<br />
sich derzeit schwer abschätzen. Aber klar<br />
sei, dass es mittel- und langfristig zu negativen<br />
Folgen sowohl für den westeuropäischen<br />
Markt als auch für Großbritannien<br />
kommen könnte, falls es einen »hard brexit«<br />
geben sollte. Sorgen bereite der Autoindustrie<br />
auch die Frage der Freihandelsabkommen.<br />
Wissmann: »Ich hoffe, dass die USA<br />
die Vorteile guter Handelsbeziehungen nach<br />
Europa auch weiterhin sehen.«<br />
K<br />
(sm 170204564)<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Dezember 2016<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in Deutschland ist im Dezember<br />
um 8 % auf 3,2 Mill. t gestiegen. Im vierten Quartal wurde jedoch mit<br />
10,1 Mill. t das Niveau des Vorjahreszeitraums leicht unterschritten. Auch<br />
für das Gesamtjahr ergibt sich ein leichter Rückgang (– 1,4 % auf<br />
42,1 Mill. t). Die Kapazitätsauslastung blieb mit 86 % in etwa auf Vorjahresniveau.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlrecycler fassen<br />
wieder Mut<br />
Branchenumfrage testiert gestiegene Zuversicht<br />
Düsseldorf. Nach einem für die Branche schwierigen Jahr 2015 und<br />
einem von weiteren Marktveränderungen geprägten Jahr 2016 blicken die<br />
Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecyclingund<br />
-entsorgungsunternehmen (BDSV) wieder optimistischer in die<br />
Zukunft. Dies ergibt eine kürzlich durchgeführte Branchenumfrage.<br />
82 % der Unternehmen erwarten eine<br />
gleiche oder bessere Geschäftslage als 2016<br />
(Vorjahr: 28 %). Nur 18 % der Befragten<br />
gehen von einer Verschlechterung der Situation<br />
aus.<br />
Auf dem »Sorgenbarometer« festgesetzt<br />
haben sich allerdings Wettbewerbsnachteile<br />
durch hohe Umweltauflagen. Zu den beunruhigendsten<br />
Entwicklungen zählt auch die<br />
Dominanz Chinas auf dem Weltmarkt.<br />
Äußerst kritisch gesehen wird weiterhin die<br />
steigende Konkurrenz durch Kommunalbetriebe.<br />
Deutlich mehr Unternehmen als in der letzten<br />
Umfrage planen höhere Investitionen als<br />
in der letzten Umfrage. In höherem Maße<br />
als im Vorjahr wird angegeben, Pro bleme zu<br />
haben, geeignetes Personal zu finden. Ein<br />
Drittel der Unternehmen plant mittelfristig,<br />
mehr Personal einzustellen. Nur noch 13 %<br />
der Unternehmen denken über einen Personalabbau<br />
nach. Das seien deutlich positivere<br />
Signale als bei der letzten Umfrage, so die<br />
BDSV.<br />
www.bdsv.org<br />
K<br />
/<br />
(sm 170204554-BDSV-Barometer)<br />
<br />
<br />
<br />
Entwicklungstendenzen für Stahlrecycler<br />
Konkurrenz durch Kommunalbetriebe<br />
3,0<br />
Wenns um Anschlagrohre geht,<br />
erhalten Sie bei Drösser nur<br />
das Beste – und das bundesweit!<br />
Überzogene Qualitätsanforderungen<br />
Herausford. d. Verbundwerkstoffe<br />
Wettbewerbsnachteile durch<br />
steigende Energiekosten<br />
Wettbewerbsnachteile durch<br />
hohe Umweltauflagen<br />
3,0<br />
3,0<br />
2,8<br />
3,6<br />
Standard, Systeme, Anschlagrohre<br />
aus Edelstahl und das volle Zubehörprogramm.<br />
Und das alles<br />
immer zu mind. 90 % auf Lager.<br />
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Beschr. Warenkreditversicherung<br />
2,9<br />
Überzog. Anforderungen Finanzämter<br />
Chinas Weltmarktdominanz<br />
Mögl. Marktwirtschaftsstatus Chinas<br />
3,3<br />
3,4<br />
3,3<br />
Industrie 4.0<br />
(1 = eher nicht – 5 = sehr stark)<br />
2,8<br />
0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />
Quelle: BDSV Branchenumfrage 2016<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Ackerstraße 144 ·· 51065 Köln (Mülheim)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong><br />
www.droesser.de
22 K Branchenberichte<br />
Bei der Recyclingquote an der Spitze<br />
Verpackungen aus Weißblech werden zu über 90 % verwertet<br />
Duisburg. In Deutschland verbrauchte Weißblechverpackungen sind 2015<br />
zu 90,7 % stofflich verwertet worden. 92,9 % sind es in Bezug auf die<br />
Verbrauchsmengen aus privaten Haushalten, die rd. 85 % des Gesamtaufkommens<br />
darstellen. Damit steht Verpackungsstahl (Weißblech) nach<br />
wie vor an der Spitze aller vergleichbaren Verpackungswerkstoffe.<br />
Verwertungsquoten von Weißblechverpackungen<br />
Dies besagen die neuesten Zahlen der<br />
»Recycling-Bilanz für Verpackungen«, die<br />
die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung<br />
(gvm) jetzt vorgelegt hat. Das neue<br />
Zahlenwerk, das »konsequent zwischen<br />
stofflicher und energetischer Verwertung«<br />
unterscheidet, belegt außerdem, dass Verpackungsstahl<br />
restlos stofflich verwertet<br />
wird, während die meisten anderen Verpackungsmaterialien<br />
teilweise erhebliche An -<br />
teile an energetischer Verwertung zeigen.<br />
Gegenüber dem Vorjahr hat sich der deutsche<br />
Gesamteinsatz von Verpackungsstahl<br />
um rd. 3 % auf aktuell 505.800 t erhöht.<br />
Dementsprechend stellt die erzielte Verwertungsquote<br />
praktisch eine Fortschreibung<br />
der Recyclingmengen des Vorjahres dar. Der<br />
Rückgang der Quote gegenüber dem Vorjahreswert<br />
um 2,4 % ist zum Teil eine Folge<br />
der Neuberechnung von Verwertungsmengen<br />
aus den verschiedenen Sammlungssystemen<br />
und Erfassungsmethoden aufgrund<br />
der 7. Novelle der Verpackungsverordnung,<br />
die seit 2015 ihre Wirkung entfaltet. Die<br />
neugefasste Verordnung hat laut gvm zum<br />
Wegfall der Eigenrücknahme und zu einem<br />
Einbruch bei den Branchenlösungen gegenüber<br />
dem Vorjahr geführt. Anlass für die<br />
Novelle war ausdrücklich, dass »Schlupflöcher<br />
zeitnah geschlossen werden«, die<br />
sich in diesen Ausnahmebereichen der Verpackungsverordnung<br />
entwickelt hatten (PM<br />
073/14 des BMUB vom 30.4.2014).<br />
»Auch nach der Neujustierung der Be -<br />
rechnungsgrundlagen liegt die stoffliche<br />
Verwertung von Verpackungsstahl stabil<br />
1.000€ Gesamteinsatz<br />
800€<br />
600€<br />
400€<br />
200€<br />
37,1%<br />
66,5% 75,1%<br />
83,8%<br />
davon Verwertung<br />
93,3% 93,6% 93,0% 93,7% 93,1% 90,7%<br />
über 90 %«, hält Dr. Peter Biele fest, CEO<br />
von thyssenkrupp in Andernach. »Damit<br />
übersteigt unser Werkstoff die gesetzlich<br />
geforderte Schwelle von 70 % Verwertungsquote<br />
beträchtlich.«<br />
Schließung des Wertstoffkreislaufs<br />
Biele, seit 1. Oktober 2016 verantwortlich<br />
für Packaging Steel, sieht als einen wesentlichen<br />
Grund für die hohe Verwertungsleistung<br />
das eigene Engagement des Stahlunternehmens<br />
für die Schließung des Wertstoffkreislaufs.<br />
»Mit der Gründung der DWR<br />
– Deutsche Gesellschaft für Weißblechrecycling<br />
mbH und der maßgeblichen Beteiligung<br />
an der Non-Profit-Gesellschaft Kreislaufsystem<br />
Blechverpackungen Stahl GmbH<br />
(KBS) trägt thyssenkrupp aktiv zum Recycling<br />
sowohl privat verbrauchter Weißblechverpackungen<br />
als auch gewerblich anfallender<br />
Mengen bei.«<br />
Die magnetische Eigenschaft von Stahl<br />
erlaubt eine weitgehend sortenreine Separierung<br />
von Weißblechverpackungen in allen<br />
Sortierprozessen. »Wir begrüßen sehr die<br />
Funktion der Dualen Systeme bei der Sicherstellung<br />
einer flächendeckenden Sammlung<br />
und Rückführung von Verpackungen. Gleichwohl<br />
wird Verpackungsstahl auch in allen<br />
anderen Entsorgungssystemen zuverlässig<br />
identifiziert und geht nicht verloren«, erläutert<br />
DWR-Geschäftsführer Andreas Knein.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
(sm 170204498)<br />
0€<br />
1991 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
Quelle: GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung, Recycling-Bilanz für Verpackungen.<br />
Berichtsjahr 2015, 23. Ausgabe, Mainz, Oktober 2016, S. 57 - 63, thyssenkrupp-Pressemitteilung<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 23<br />
(Fotos: Voß Edelstahl)<br />
Seit 1. <strong>Februar</strong> 2017 verkauft<br />
Voß Edelstahl nahtlose Edelstahlrohre,<br />
die in Düsseldorf in<br />
fast 1.000 Abmessungen aus<br />
unterschiedlichen Werkstoffen<br />
eingelagert sind.<br />
Neues Zentrallager für nahtlose<br />
Edelstahlrohre eingerichtet<br />
Voß Gruppe Europa sorgt für ein komplettes Angebot<br />
Hamburg. Die Voß Gruppe Europa entwickelt sich stetig weiter und expandiert. Dabei geht es den Hanseaten<br />
nicht um Wachstum und Marktposition bzw. Größe, sondern vielmehr darum, den Kunden ein möglichst<br />
komplettes Service-Angebot machen zu können. Das Unter nehmen sieht sich als Händlerversorgungszentrum<br />
für Langprodukte und Edelstahlrohre.<br />
Dazu erklärt Thorsten Studemund, Ge -<br />
schäftsführer Vertrieb: »Alles, was wir tun,<br />
basiert letztlich auf Händlerwünschen, die<br />
an uns herangetragen wurden. ›Zuhören‹ ist<br />
dabei unser wichtigstes Gut. Nur so konnten<br />
wir in den letzten Jahren unsere Serviceleistungen<br />
um Schleif- und Poliereinheiten so -<br />
wie gänzlich neue Produktlinien, wie ALU-<br />
FLUTZ-Profile, Messingstangen und Stahlrohre,<br />
ergänzen. Die Voß Gruppe Europa<br />
schaut permanent nach Möglichkeiten, um<br />
das Unternehmen im Sinne der Kunden zu<br />
einem komplett ausgelegten Händlerversorgungszentrum<br />
zu formen. Dazu gehören<br />
expansive Schritte in weiteren europäischen<br />
Ländern wie Spanien oder Polen, wo gerade<br />
die Projekte neuer Niederlassungen zum<br />
Abschluss gekommen sind.« Aber auch erste<br />
Vertriebsschritte außerhalb Europas sollen<br />
unsere Gruppe weiter stabilisieren. Dafür<br />
wurde die Lieferbereitschaft im Bereich der<br />
geschweißten Leitungs- und Prozessrohre<br />
erheblich ausgebaut.<br />
»Mit der Einstellung der Aktivitäten bei<br />
Kubestahl, Langenfeld, ging einer der letzten<br />
bekannten, zuverlässigen Händlerversorger<br />
vom Markt. Damit wurde der Weg<br />
für uns frei, einen eigenen Platz im Markt<br />
für nahtlose Edelstahlrohre zu finden«, so<br />
Studemund. Zum 1. <strong>Februar</strong> 2017 hat Voß<br />
Edelstahl mit dem Verkauf von nahtlosen<br />
Edelstahlrohren begonnen. »Un ser Produktmanager<br />
Bernd Kube und sein Team haben<br />
fast 1.000 Abmessungen in vier verschiedenen<br />
Werkstoffen in Düsseldorf als DIN/ENund<br />
ASTM-A-Rohre eingelagert«, so der<br />
Geschäftsführer. Damit rundet Voß das Lieferprogramm<br />
Langprodukte Edelstahl, das<br />
auch über VOSS ONLINE erhältlich ist, in<br />
Gänze ab. Hohlstahl werde in einem Jahr<br />
folgen.<br />
(sm 170204599) K<br />
« KONTAKT<br />
Voß Edelstahlhandel<br />
GmbH & Co. KG<br />
Lessingstraße 39<br />
21629 Neu Wulmstorf<br />
Tel. + 49 40 700165-0<br />
www.voss-edelstahl.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
24 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Mit Transparenz und Teamgeist<br />
Frischer Wind am neuen Standort der Nordwest Handel AG<br />
Dortmund. Nicht nur seit ihrem Umzug in die neu gebaute Zentrale im Gewerbegebiet Phoenix-West in<br />
Dortmund schmiedet die Nordwest Handel AG neue Pläne. Der Vorstand und die Nordwest-Teams positionieren sich:<br />
»Der Neubau ist ein Zeichen für Innovation, ein Aufbruch zu neuen Ufern und ein großer Schritt in eine erfolgreiche<br />
Zukunft«, heißt es. Die Teams im Bereich Stahl bzw. Werkstoffe, unter der Leitung von Christopher Rüther und<br />
Bernd Estermann, setzen auf enge Zusammenarbeit. Dazu gehören auch die Pflege und der Ausbau der bewährten<br />
Netzwerkstrukturen. Insbesondere die persönlichen Kontakte und das partnerschaftliche Miteinander sind Faktoren,<br />
auf die die Strategie auch zukünftig ausgerichtet ist.<br />
Die neue Adresse unter dem Zeichen<br />
des Phönix könnte kein besseres Sinnbild<br />
sein. Gilt doch der Vogel Phönix in der<br />
Mythologie als Symbol für stete Erneuerung,<br />
der sich selbst verbrennt, um sich<br />
dann – schöner und besser denn je – aus<br />
der Asche neu zu erheben. Tatsächlich geht<br />
der Name der Adresse zurück auf die frühere<br />
Phoenix AG, die ein vertikal integrierter<br />
Montankonzern war. Die beiden Werksgelände<br />
Phoe nix-Ost und -West im Dortmunder<br />
Stadtteil Hörde wurden stillgelegt<br />
und weitgehend abgebaut. Nur ein paar<br />
Industriedenkmäler, z. B. das Hochofenwerk<br />
und ein Gasometer, sind stehen geblieben.<br />
Phoe nix-Ost mit dem neu geschaffenen<br />
Phoenix-See ist übrigens ein lukratives Neubaugebiet<br />
geworden. Phoe nix-West hingegen<br />
wurde Technologiestandort und bietet<br />
nun Platz für zahl reiche Unternehmen, In -<br />
stitute, Kompetenzzentren und einen Technologiepark.<br />
Somit befindet sich die Nordwest<br />
Handel AG in bester Gesellschaft mit<br />
innovativen Unternehmen.<br />
1919 in Bremen gegründet, war der Einkaufsverbund<br />
seit 1945 in Hagen ansässig<br />
und ist seit 1999 an der Börse gelistet.<br />
57 % der Aktien befinden sich in Streubesitz.<br />
Am Hagener Standort war das Unternehmen<br />
an seine Kapazitätsgrenzen geraten,<br />
weshalb der Neubau beschlossen wurde.<br />
Nordwest hat dafür rd. 20 Mill. € investiert<br />
und bietet seit dem Einzug im Herbst<br />
2016 auf einer Büro- und Ausstellungsfläche<br />
von insgesamt 10.900 m 2 Platz für rd.<br />
400 Mitarbeiter.<br />
Mit einem im Jahr 2015 neu formierten<br />
Vorstand, bestehend aus Bernhard Dressler<br />
und Jörg Simon, einigen weiteren personellen<br />
Veränderungen und vor allem frisch<br />
motiviert durch den Umzug blickt die Gesellschaft<br />
optimistisch in die Zukunft.<br />
Griffen zur Schaufel: die Nordwest-Vorstände<br />
Jörg Simon (links) und Bernhard Dressler<br />
(ganz rechts) beim Richtfest mit Vertretern<br />
aus Politik und Wirtschaft.<br />
Aufbruch zu neuen Wegen<br />
der Zusammenarbeit<br />
Als Einkaufs- und Marketingverbund des<br />
Produktionsverbindungshandels (PVH) sind<br />
unter dem Dach von Nordwest insgesamt<br />
knapp 1.000 Fachhandelspartner zusammengefasst.<br />
Sie stammen aus den Bereichen<br />
Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, Haustechnik<br />
(Sanitär und Heizung) und Services. Etwa<br />
100 dieser Partner sind im Stahlhandel aktiv.<br />
Nordwest sorgt für die Bündelung der Einkaufsvolumina,<br />
erledigt die Zentralregulierung<br />
und bietet weitere umfangreiche<br />
Dienstleistungen. Per 30. September 2016<br />
hatte Nordwest ein Geschäftsvolumen von<br />
1,6 Mrd. € vorzuweisen und ein operatives<br />
Ergebnis (EBIT) von 4,3 Mill. € erwirtschaftet.<br />
Dabei macht der Stahlbereich knapp<br />
<br />
aus. Die Sparte Handwerk und Industrie liefert<br />
die Sahnestückchen, der Bereich Stahl<br />
hingegen ist eher hartes Brot. Denn das<br />
Marktumfeld gestaltet sich schwierig:<br />
»Gleichbleibender Bedarf hat bei rückläufigen<br />
Preisen den Wettbewerb auf dem Stahlmarkt<br />
in Europa drastisch verschärft«, heißt<br />
es – Marktkenner wissen das. Und Stahlimporte<br />
aus China und Russland drücken<br />
weiter in den Markt.<br />
Bernd Estermann, der seit November<br />
2016 den Bereich Werkstoffe – neben dem<br />
für Stahl zuständigen Christopher Rüther –<br />
leitet, unterstreicht im Gespräch mit dem<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«: »Wichtig ist uns eine moderne,<br />
zeitgemäße Ausrichtung unserer Arbeit:<br />
Offenheit und Transparenz in der Kommunikation<br />
spielen eine entscheidende Rolle.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
(Fotos: Nordwest)<br />
Auf der e-Shop-Tagung<br />
diskutierten die Teilnehmer die<br />
Digitalisierung und brachten ihre<br />
Ideen und Meinungen ein.<br />
Die neue NORDWEST-Zentrale<br />
in Dortmund<br />
Wir betrachten uns als Treuhänder unserer<br />
Handelspartner und der Industrie und sehen<br />
uns als Schnittstelle zwischen diesen Interessen.<br />
Durch diese neue Art der Arbeit mit<br />
unseren Händlern und der Industrie haben<br />
wir verschiedene Kompetenzteams kreiert,<br />
die an einem Strang ziehen.«<br />
Transparenz hat hohen Stellenwert<br />
Nordwest hat Produktmanager, die jeweils<br />
für Produkte wie Baueisen, Rohre, Edelstahl,<br />
Blankstahl, Formstahl und Breitflanschträger,<br />
Stabstahl oder Bleche verantwortlich<br />
sind. Sie arbeiten vertrauensvoll mit den<br />
Händlern zusammen. Dabei generieren rd.<br />
20 % der Händler etwa 80 % des Umsatzes.<br />
Es werden regelmäßig Arbeitskreise unter<br />
Moderation der Geschäftsbereichsleiter<br />
Stahl und Werkstoffe aktiv . Zusätzlich dazu<br />
treffen sich einmal jährlich alle Stahlhandelspartner<br />
gemeinsam mit der Industrie im<br />
großen Kreis. Darüber hinaus pflegt man<br />
immer wieder den Erfahrungsaustausch in<br />
einzelnen Fachgebieten, beispielsweise bei<br />
Edelstahl. Die Geschäftsbereichsleiter für<br />
Stahl und Werkstoffe – Rüther und Estermann<br />
– sind rd. 70 % ihrer Zeit unterwegs,<br />
um die Kommunikation zwischen Industrie<br />
und Fachhandelspartnern zu unterstützen.<br />
Denn das gegenseitige Vertrauen und eine<br />
spezielle Art des Gemeinschaftsgefühls seien<br />
wichtig.<br />
In Jahresgesprächen setzt sich Nordwest<br />
mit der Industrie zusammen und – das ist<br />
neu: Bernd Estermann holt dabei auch eine<br />
Abordnung der Händler ins Boot. »Die Handelspartner<br />
sollen ihre Power ruhig auch vor<br />
Ort präsentieren«, sagt er. »Letztlich sind ja<br />
nicht wir diejenigen, die diese Tonnagen<br />
Stahl pro Jahr benötigen, sondern unsere<br />
Handelspartner. Immerhin reden wir von<br />
knapp siebenstelligen Tonnagen. 2016 werden<br />
es für Nordwest wohl etwas mehr als<br />
1,2 Mill. t werden. Das muss man doch<br />
deutlich sichtbar machen«, unterstreicht er.<br />
Darüber hinaus: »Es ist wichtig, dass wir<br />
äußerst transparent sind, wenn es um das<br />
Geld, das wir verwalten, geht. Unser Kon-<br />
zept ist für jeden Fachhandelspartner<br />
zugänglich und wird bis ins Detail erläutert.<br />
Diese Transparenz führt nicht allein in den<br />
Führungsebenen zu Vertrauen, das spürbar<br />
ist, bis hinein in den täglichen Umgang.«<br />
Den Kreis erweitern,<br />
internationaler werden<br />
Nordwest ist in Europa, besonders in Österreich,<br />
der Schweiz, in Frankreich, Polen<br />
sowie den Benelux-Ländern aktiv. Auch im<br />
Stahlbereich will die Gesellschaft künftig<br />
noch mehr Internationalität. In Polen wurde<br />
gerade erst im Herbst 2016 eine Kooperation<br />
mit dem Stahleinkaufsverbund European<br />
Steel Group (ESG) Krakau eingegangen.<br />
Damit erreichen die Partner annähernd<br />
eine Verdoppelung des Einkaufsvolumens,<br />
das bei rd. 2 Mill. t jährlich liegen wird. Die<br />
Lieferquellen stehen nun beiden Seiten zur<br />
Verfügung. »Besonders für unseren Flachstahlbereich<br />
werden die positiven Auswirkungen<br />
spürbar sein«, erläutert Estermann.<br />
Allein vier Anschlusshäuser der ESG verfü-<br />
Christopher Rüther,<br />
Geschäftsbereichsleiter Stahl<br />
Bernd Estermann,<br />
Geschäftsbereichsleiter Werkstoffe<br />
Thomas Cramer,<br />
Bereichsleiter E-Business & IT-Beratung<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
26 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
gen über Schneidan lagen für Flachprodukte,<br />
wie Tafelbleche, Formatbleche, Spaltbänder<br />
und das von erheblicher Kapazität und technischer<br />
Performance. Nordwest werde dem<br />
neuen polnischen Partner die Kompetenz<br />
bei Stahlträgern und im Betonstahlbereich<br />
zur Verfügung stellen – eine klassische<br />
Win-Win-Situation für beide Seiten.<br />
e-Shop auch für Stahl<br />
Auch in der Digitalisierung hält der Einkaufsverband<br />
mit der Branche Schritt. Für<br />
den Vertrieb von Stahl wurde jetzt über<br />
einen Online-Shop gemeinsam mit den<br />
Handels partnern ein zukunftsfähiges Konzept<br />
auf die Beine gestellt. Die ersten Partner<br />
sind bereits mit dem eShop Stahl »live«.<br />
Im Vorfeld hatten Thomas Cramer, Nordwest-Bereichsleiter<br />
E-Business & IT-Beratung,<br />
und sein Team mit verschiedenen<br />
Handelspartnern Workshops abgehalten,<br />
um die Bedürfnisse der Kunden herauszufinden.<br />
»Wir hatten unser Ohr ganz nah an<br />
den Händlern. Herausgekommen sind verschiedene<br />
interessante Ansätze, die wir bei<br />
der folgenden Entwicklung und Programmierung<br />
miteinbezogen haben«, erklärt er.<br />
Ein Beispiel ist die Throm GmbH in Büdingen.<br />
Deren Kunden können nun Angebot<br />
und Preise online abrufen. »Davon versprechen<br />
wir uns eine verbesserte Kundenbindung.<br />
Und unseren Mitarbeitern wird<br />
durch den eShop Stahl vor allem bei Anfragen<br />
und Bestellungen über Kleinmengen<br />
viel Arbeit abgenommen«, sagt Projektmanager<br />
Alexander Throm. Neben dem Einkauf<br />
im Shop lassen sich verschiedene Serviceleistungen<br />
hinzubuchen: industrielle Anarbeitung,<br />
z. B. Sägen mit der Eingabe von Gehrungswinkeln<br />
anhand von Skizzen, sowie<br />
Konservieren mit der Vorgabe von Schichtdicken<br />
und Farben. Über ERP-Schnittstellen<br />
werden die aktuellen Preise und Verfügbarkeiten<br />
in Echtzeit synchronisiert. Zusätzlich<br />
lässt sich der eShop Stahl mit dem Nordwest-eShop<br />
für Werkzeuge und Arbeitsschutz<br />
verknüpfen. Die User können zwischen<br />
beiden Shops wechseln, am Ende des<br />
Einkaufs steht ein gemeinsamer Warenkorb.<br />
Laut Nordwest-Angaben bietet der eShop<br />
damit den Handelspartnern derzeit ein<br />
Alleinstellungsmerkmal in der Branche. K<br />
« KONTAKT<br />
Nordwest Handel AG<br />
Robert-Schuman-Straße 17<br />
44263 Dortmund<br />
Tel. +49 231 222-3001<br />
www.nordwest.com<br />
(sm 170204556)<br />
WANKO VEREINFACHT<br />
DAS CUSTOMIZING<br />
Ainring. Die Wanko Informationslogistik GmbH<br />
zeigt auf der Messe LogiMAT in Stuttgart (14. bis<br />
16. März 2017) ein durchgängiges Logistiksteuerungssystem,<br />
das sich in der neuen Version noch<br />
leichter an vorhandene Kundenprozesse unterschiedlichster<br />
Branchen anpassen lässt. Die<br />
Lösung bietet außergewöhnlich viele Möglichkeiten<br />
der Parametrisierung und vereinfacht damit<br />
(Foto: Wanko)<br />
das Customizing. Die Folge sind verkürzte Projektlaufzeiten<br />
und minimierte Kosten während der<br />
Software-Einführung und bei späteren Anpassungswünschen.<br />
/WANKO Informationslogistik GmbH<br />
Gewerbestraße 1<br />
83404 Ainring<br />
Tel. +49 8654 483-0<br />
www.wanko.de<br />
LogiMAT: Halle 7, Stand 7F15<br />
K<br />
ws(Jp)/SE/ (sm 170204615)<br />
Das Logistiksteuerungssystem von Wanko erlaubt umfangreiche Parametrisierungen.<br />
LÖSUNGEN FÜR DIE<br />
TEILAUTOMATISIERTE<br />
BLECHBEARBEITUNG<br />
Wessobrunn-Forst. Die Schröder Group konnte<br />
nach eigenen Angaben ihre Marktposition als<br />
einer der führenden Anbieter industrieller<br />
Schwenkbiegemaschinen weiter stärken. Zu ihren<br />
Produkten zählen die teilautomatisierte Bearbeitung<br />
mit Up-and-Down-Biegewange und Saugplattenanschlag,<br />
die neue PowerBend Industrial<br />
und die PowerBend Professional. Die Schwenkbiegemaschine<br />
PowerBend Professional ist das<br />
Einstiegsmodell der Industriemaschinen, beliebt<br />
bei Handwerksbetrieben mit hohen Anforderungen,<br />
z. B. Fassadenbauern. Die Maschine punktet<br />
mit der Option Up-and-Down-Biegewange, die<br />
den Umgang mit großen Blechen entscheidend<br />
erleichtert. Da die Biegewange von unten wie von<br />
oben abkantet, erspart sie das Wenden des Blechs<br />
bei Z-Kantungen. Die motorische Schwenkbiegemaschine<br />
PowerBend Industrial erweitert das<br />
Portfolio der PowerBend-Reihe. Das neue Modell<br />
ist mit den Optionen Up-and-Down-Biegewange<br />
und Saugplattenanschlag ausgestattet. Sie kann<br />
bis zu 6 mm dickes Stahlblech abkanten und ist<br />
auf zuverlässigen Dauerbetrieb in der industriellen<br />
Fertigung ausgelegt. Das Blech wird gegen die<br />
waagerecht gestellte Biegewange angeschlagen,<br />
und pneumatisch fixiert. Dann führt die Maschine<br />
alle Büge einer Seite vollautomatisch durch.<br />
www.schroedergroup.eu<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(hp)/SE/Jp (sm 170204518)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 27<br />
Intelligente Sägelösungen auf der Intec 2017<br />
Westerheim/Leipzig. Auf der Fachmesse Intec in Leipzig präsentiert die MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH<br />
Metall-Bandsägen der Baureihe MEBAeco.<br />
Sie vereinen kundenspezifische Anforderungen<br />
und feinste Technik: Aus einem<br />
»Baukastensystem« kann sich der Kunde<br />
seine individuelle Maschine zusammenstellen,<br />
von der halbautomatischen Geradschnittsäge<br />
bis hin zur automatischen Gehrungssäge<br />
mit patentiertem Gehrungssystem.<br />
Die Mebaeco Maschinen können mit<br />
Materiallagerungs-, Zu- und Abfuhrlogistik<br />
verknüpft werden und ermöglichen so einen<br />
komplett automatisierten Sägeablauf. In<br />
Verbindung mit Trägerbohranlagen, Sandstrahlanlagen,<br />
Graviereinrichtungen oder<br />
Schweißrobotern lassen sich automatisierte<br />
Fertigungstraßen von Stahlkonstruktionen<br />
verwirklichen.<br />
Individualität von der Stange<br />
Der Doppelgehrungsautomat Mebaeco<br />
335 DGA-600 verfügt über eine ergonomische<br />
Panelsteuerung, die vernetzt werden<br />
kann. Sie bietet diverse Optionspakete wie<br />
die Einstellung von Sägeprogrammen in der<br />
Ar beitsvorbereitung, den Import von Sägeprogrammen<br />
aus CAD mit DSTV-Schnittstelle<br />
und Datenexport oder den Teleservice<br />
zur Fernwartung. Weitere Features: der<br />
elektrische Sägevorschub, der stufenlos<br />
frequenzgeregelte Sägeantrieb und die<br />
moderne Linearvorschubtechnik für alle<br />
maßgeblichen Führungen. Der Mebaswing<br />
405 DG ist die Komplettlösung für den<br />
Werkstattbereich mit leistungsstarkem, frequenzgeregeltem<br />
Sägebandantrieb. Er sägt<br />
druckvoll und präzise 30° rechts und 45°<br />
links. Charakteristisch für die Maschinen<br />
ist, dass der Rahmen nicht über Säulen,<br />
sondern eine massive Schwenklagerung<br />
auf das Material zugestellt wird. Unterschiedliche<br />
Querschnitte, Materialien und<br />
häufig wechselnde Gehrungsschnitte arbeiten<br />
sie ohne Probleme ab. Mebapro 260 GP<br />
zeigt Hightech auf engstem Raum. Die<br />
patentierte Portalbandsäge deckt ein breites<br />
Spektrum an zu sägenden Teilen ab. Das<br />
Sägekonzept ist mit nur 3 m² Aufstellfläche<br />
auch für beengte Platzverhältnisse geeignet.<br />
Das patentierte Gehrungssystem sorgt<br />
dafür, dass sämtliche Komponenten für<br />
Gehrungslagerung, -an zeige und -klemmung<br />
oberhalb des Arbeitsbereiches frei<br />
von Verschmutzung liegen. Die durchgängige<br />
Materialauflagefläche und der integrierte,<br />
geschlossene Rollengang bis nahe<br />
an das Sägeband sorgen für kurze Reststücklängen.<br />
/MEBA Metall-Bandsägemaschinen<br />
GmbH<br />
Lindenstraße 6 – 8<br />
72589 Westerheim<br />
Tel. +49 7333 9644-0<br />
www.meba-saw.de<br />
Intec: Halle 2, F43<br />
K<br />
(sm 170204540)<br />
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Prüfen mit Verstand<br />
Prüfsysteme<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
28 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Hebel des Unternehmenserfolges<br />
im Stahlgeschäft<br />
von Prof. Dr. Lothar Grebe 1)<br />
Meerbusch. Die wirtschaftliche Situation im Stahlmarkt hat sich im Jahr<br />
2016, trotz vieler negativer Faktoren, wie das weiterhin bestehende<br />
Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, tendenziell verbessert.<br />
Die EU-Werke haben am Bedarf orientierte Walzungen durchgeführt und<br />
hierdurch einen Stabilitätsbeitrag geleistet.<br />
Stahlhandel und Stahl-Service-Center<br />
konnten von der zumindest teilweise guten<br />
Beschäftigungslage aufseiten ihrer Abnehmer<br />
profitieren. Unter diesen Voraussetzungen<br />
kommt es mehr denn je darauf an, die<br />
betrieblichen Hebel zur Verbesserung des<br />
Unternehmensergebnisses im Stahlgeschäft,<br />
die verfügbar sind, konsequent zu<br />
nutzen.<br />
Die Perspektiven für das wirtschaftliche<br />
Wachstum in den EU-Ländern und die Vo -<br />
raussage über die Wirtschaftsleistung der<br />
Stahl verarbeitenden Sektoren in der EU für<br />
2017 weisen darauf hin, dass der ökonomische<br />
Rahmen, in dem die Unternehmen sich<br />
bewegen, auch in diesem Jahr eher bescheiden<br />
ausfallen wird:<br />
EU: Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftsleistung 2017<br />
Reales Bruttoinlandsprodukt<br />
in % 2017<br />
Das ist Grund genug, durch eine eigene<br />
nach vorn gelagerte Unternehmensausrichtung<br />
die betrieblichen Hebel so zu stellen,<br />
dass damit eine signifikante Verbesserung<br />
des eigenen Unternehmensergebnisses er -<br />
reicht wird. Dabei rückt die Forderung nach<br />
einer dauerhaften Wertsteigerung des Un -<br />
ternehmens, die messbar zu machen ist, in<br />
den Mittelpunkt der betrieblichen Aktivitäten.<br />
Das im Unternehmen eingesetzte (bilanzielle)<br />
Anlage- und Umlaufvermögen wird<br />
mit Eigen- und Fremdkapital finanziert. Da<br />
Kapital grundsätzlich »kostet« (dies gilt<br />
auch für das Eigenkapital, da es ja sonst<br />
einer anderen verzinslichen Verwendung<br />
zugeführt werden könnte), ist es wichtig,<br />
Veränderung der Wirtschaftsleistung<br />
in % 2017<br />
die hierfür entstehenden Kosten im Sinne<br />
der Kapitalverzinsung zu bestimmen. Eigenkapitalgeber<br />
werden grundsätzlich eine in<br />
Anbetracht des eingegangenen Risikos<br />
adäquate und angemessene Rendite (Verzinsung)<br />
auf das eingesetzte Kapital verlangen.<br />
Fremdkapitalgeber verfügen über vertraglich<br />
vereinbarte, feste Verzinsungsansprüche<br />
aus bestehenden Kreditverhältnissen,<br />
die ebenfalls das spezifische Risiko des<br />
Unternehmens abbilden. Aus beiden Größen<br />
lässt sich mithilfe einer entsprechenden<br />
Gewichtungsrechnung 2) die Verzinsung des<br />
im Unternehmen eingesetzten Gesamtkapitals<br />
ermitteln.<br />
Jedes Unternehmen muss demzufolge so<br />
erfolgreich wirtschaften, dass die Verzinsungsansprüche<br />
beider Gruppen von Kapitalgebern<br />
abgedeckt werden. Die geforderte<br />
Steigerung des Marktwertes liegt damit<br />
jedoch noch nicht vor. Es geht darum, dass<br />
das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit<br />
bzw. das Betriebsergebnis (EBIT 3) )<br />
größer ausfällt als die entsprechende Verzinsung<br />
des im Unternehmen eingesetzten und<br />
gewichteten Gesamtkapitals (Eigen- und<br />
verzinsliches Fremdkapital). Denn erst dann<br />
ist eine Wertsteigerung des Unternehmens<br />
zu verzeichnen.<br />
Um die Wertsteigerung konsequent zu<br />
verankern, sind die auf das heutige Stahlgeschäft<br />
sich positiv auswirkenden einzelnen<br />
Euroraum<br />
darunter:<br />
1,6<br />
Ingesamt<br />
darunter:<br />
2,9<br />
Deutschland 1,4 Bau 2,5<br />
Frankreich 1,2 Automotive 3,8<br />
Italien 0,9 Maschinenbau 2,9<br />
Niederlande 1,7 Metallwaren 2,7<br />
Belgien 1,5 Haushaltsgeräte 2,2<br />
Österreich 1,4 Transport 2,8<br />
Spanien 3,0 Sonstige 2,0<br />
Quelle: RWI 2016<br />
1)<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe ist Gründer und Leiter<br />
des Stahlhandels-Instituts in Meerbusch:<br />
www.stahlhandels- institut.de<br />
2)<br />
Messgröße ist der sog. WACC (Weighted Average<br />
Cost of Capital (er ergibt sich als gewogenes Mittel<br />
des Eigen- und Fremdkapitalkostensatzes des Kapitalmarktes).<br />
3)<br />
Earnings Before Interests Tax (entspricht dem<br />
Betriebsergebnis lt. Gewinn- und Verlustrechnung).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 29<br />
unternehmerischen Werthebel zu identifizieren<br />
und in betriebliche Handlungsanweisungen<br />
umzusetzen.<br />
Die Werthebel betreffen das profitable<br />
Wachstum, die Optimierung der Kapitalbindung<br />
und die betriebliche Effizienz.<br />
Die hieraus insbesondere für die Stahldistribution<br />
(Stahlhandel, Stahl-Service-Center)<br />
resultierenden Handlungsoptionen für ein<br />
nachhaltig erfolgreiches Stahlgeschäft sind<br />
nachfolgend aufgezählt:<br />
Hebel im Stahlgeschäft<br />
EBIT<br />
Werteschaffung<br />
Kapitalkosten<br />
EBIT<br />
Wertevernichtung<br />
Kapitalkosten<br />
Werthebel 1: Profitables<br />
Wachstum<br />
• Auf- und Ausbau von Kernkompetenzen<br />
zur Spezialisierung in attraktiven Marktsegmenten,<br />
• verfeinertes »Kunden-Scoring« (über den<br />
klassischen ABC-Ansatz hinaus) mit entsprechender<br />
strategischer Kundenbetreuung,<br />
• Verbesserung der Verkaufsmargen durch<br />
den Auf- bzw. Ausbau des Verkaufsanteils<br />
höherwertiger und an- bzw. umgearbeiteter<br />
Produkte,<br />
• Intensivierung der Stahlanarbeitung bis<br />
hin zur Problemlösung als verlängerte<br />
Werkbank der Kunden,<br />
• den Megatrend der Wirtschaft, die Digitalisierung,<br />
auf die betrieblichen Belange<br />
ausrichten.<br />
Werthebel 2: Optimierung<br />
der Kapitalbindung<br />
Asset Management:<br />
• Ausnutzung von »Economies of large<br />
scale- Effekten«,<br />
• Investitionen nach wirtschaftlichen Kriterien<br />
durchführen (Kapitalwertmethode),<br />
Working Capital Management:<br />
• Reduzierung der Kapitalbindung und<br />
Durchführung eines permanenten Inventory<br />
Risk Assessment,<br />
Cash-Management:<br />
• Vorteile der Innenfinanzierung ausschöpfen.<br />
Werthebel 3: Betriebliche Effizienz<br />
• Standadisierte Verkaufspreisstruktur im<br />
Regionalgeschäft beachten,<br />
• Vorteile der Deckungsbeitragsrechnung<br />
nutzen,<br />
• Verzicht auf »teure« Preisnachlässe mit<br />
seinen negativen Auswirkungen,<br />
• »Richtiger« Umgang mit dem Kleinlosgeschäft,<br />
• Verlässlichkeit in der Kalkulation der<br />
Materialbearbeitungsprozesse sicherstellen.<br />
Die Umsetzung dieser Maßnahmen bewirkt<br />
eine merkliche Wertsteigerung des Unternehmens,<br />
die sich über den sog. »Return On<br />
Capital Employed« (ROCE) und den »Economic<br />
Value Added« (EVA) nachweisen lässt.<br />
Der Return On Capital Employed (in %)<br />
entspricht dabei der Verzinsung (in %) des<br />
im Unternehmen eingesetzten Eigen- und<br />
(langfristigen) Fremdkapitals. Der Economic<br />
Value Added (EVA) stellt einen Residualgewinn<br />
dar und ergibt eine absolute Nettogröße<br />
eines Gewinns nach Abzug der ge -<br />
wichteten Kapitalkosten (WACC) für das<br />
eingesetzte Gesamtkapital.<br />
Werteschaffung<br />
Wertevernichtung<br />
Quelle: thyssenkrupp<br />
Zusammenfassung<br />
Die aus den weltweiten Überkapazitäten<br />
und dem anhaltenden Importdruck resultierende<br />
Wettbewerbsintensität sowie die in<br />
Deutschland im internationalen Vergleich<br />
anfallenden hohen Energie- und Umweltkosten<br />
im Stahlbereich bedingen aufseiten<br />
der Stahlwerke strukturell niedrige Unternehmensrenditen<br />
mit der Konsequenz un -<br />
ternehmerischer Anpassungserfordernisse,<br />
sei es auf dem Wege der Spezialisierung, der<br />
Konsolidierung bis hin zur Stilllegung nicht<br />
rentabler Betriebsteile.<br />
Im Sektor der Stahldistribution (Stahlhandel,<br />
Stahl-Service-Center) dominiert ebenso<br />
das durch Unsicherheiten geprägte wirtschaftliche<br />
Umfeld. Dies dürfte die Bemühungen<br />
der Unternehmen um erweiterte<br />
Wertschöpfungsprozesse verstärken, und,<br />
von der Menge her, eher eine weitere<br />
Zurückhaltung in den Bestellungen bedingen,<br />
die noch dazu kleinvolumiger, kurzfristiger<br />
und damit volatiler ausfallen. Verlierer<br />
dieser Entwicklung werden werksunabhängige<br />
und kleinere Stahlhandelsunternehmen<br />
ohne ein identifizierbares Unternehmensprofil<br />
sein, es sei denn, die Unternehmen<br />
erkennen die Chancen, die sich aus der<br />
Wertorientierung in der Unternehmensausrichtung<br />
ergeben.<br />
Das Stahlhandels-Institut wird im März<br />
diesen Jahres ein Positionspapier herausgeben,<br />
in dem die oben beschriebenen Handlungspositionen<br />
im Stahlgeschäft ausführlich<br />
dargelegt sind.<br />
(sm 170204528) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
30 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Die Weichen gestellt<br />
Bepro hat nach dem Tod des Unternehmensgründers<br />
Peter Schorr die Strukturen neu geordnet<br />
Gelsenkirchen. Die Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG ist<br />
seit 1969 im Herzen des Ruhrgebietes ein lagerhaltender Stahlhandel für<br />
höherwertige Güten. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem<br />
Vollsortimenter entwickelt, der sowohl in der Produktbreite als auch in der<br />
Produkttiefe eine auf den Kundenbedarf optimierte Lagerhaltung bietet.<br />
Wie sich das Unternehmen genau positioniert hat, erläuterte Geschäftsführer<br />
Sören Filipczak kürzlich im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
Neben verschiedener Entwicklungsstufen<br />
im Rahmen der Geschäftstätigkeit hatte<br />
die Bepro vor drei Jahren die größte Investition<br />
ihrer Unternehmensgeschichte getätigt.<br />
Dadurch wurden die Kapazitäten erweitert,<br />
um an einem Ort zentral für die Kunden verfügbar<br />
zu bleiben.<br />
Als dann im Januar 2016 der damals<br />
alleinige Gesellschafter und Geschäftsführer,<br />
Peter Schorr, plötzlich und unerwartet<br />
verstarb, standen Management und Mitarbeiter<br />
vor einer völlig unvorhergesehenen<br />
Situation. Doch schon damals ließ das<br />
Unternehmen in Veröffentlichungen keinen<br />
Zweifel daran aufkommen, dass der Ge -<br />
schäftsbetrieb fortgesetzt wird. Die neuen<br />
Familiengesellschafter haben dann zusammen<br />
mit den Bepro-Mitarbeitern und der<br />
Geschäftsführung die Weichenstellungen<br />
vorgenommen, die Peter Schorr zu Lebzeiten<br />
nicht mehr hat stellen können.<br />
Geschäftsführer Sören Filipczak berichtete<br />
dem »<strong>stahlmarkt</strong>«, wie es Bepro und den<br />
Mitarbeitern im Jahr 2016 ergangen ist:<br />
»BEPRO hat im Jahr 2016 ein gutes Be -<br />
triebsergebnis erzielt – und wir sind<br />
schwungvoll in das Jahr 2017 gestartet.<br />
Nach dem Tod von Peter Schorr haben sich<br />
verschiedene organisatorische Aufgaben<br />
ergeben, die schlussendlich der Umsetzung<br />
des Willens von Peter Schorr dienten«, sagt<br />
Filipczak. In der neuen Gesellschafterstruktur<br />
nimmt die Peter-Schorr-Stiftung einen<br />
nennenswerten Anteil ein. Diese wird für<br />
mildtätige Zwecke Vermögenswerte zur<br />
Verfügung stellen. Mit den ersten Aktivitäten<br />
der Stiftung rechnet der Bepro-Manager<br />
ab Mitte 2017.<br />
»Es mag manchem heute nicht mehr<br />
üblich erscheinen, in der Wirtschaft mildtätig<br />
zu sein«, sagt Filipczak. »Doch Peter<br />
Schorr, die Familiengesellschafter Claudia<br />
und Norbert Schorr mitsamt dem Unternehmen<br />
Bepro haben einen Meilenstein im<br />
Stahlhandel dadurch gesetzt, dass neben<br />
der geschäftlichen Aktivität und der Notwendigkeit<br />
erfolgreich zu sein, auch Menschen<br />
unterstützt werden, die es aus eigener<br />
Kraft nicht haben schaffen können.«<br />
Parallel dazu wurde für den heutigen<br />
Geschäftsführer Sören Filipczak die Möglichkeit<br />
geschaffen, sich als Gesellschafter<br />
an dem Unternehmen zu beteiligen. Er wird<br />
in Zukunft gemeinsam mit den Geschwistern<br />
Claudia und Norbert Schorr sowie der<br />
Peter-Schorr-Stiftung die Geschicke des<br />
Unternehmens lenken. »Wir werden ein<br />
stabiles und sicheres Fundament setzen, mit<br />
dem die Bepro weiterhin nachhaltig erfolgreiche<br />
Arbeit in na tionalen sowie<br />
interna tionalen Märkten leisten<br />
kann«, verspricht er.<br />
»Im Jahr 2016 hat<br />
BEPRO abermals weitere<br />
Produkte, Abmessungen<br />
und Stahlgüten in<br />
das Lieferprogramm<br />
aufgenommen, um den An -<br />
forderungen der Kunden gerecht<br />
(Fotos: sm)<br />
Zum<br />
Bepro-Portfolio<br />
gehört ein<br />
breites Sortiment<br />
an Winkel-, Flach-,<br />
Breitflach-, Rund-, Vierkantstählen<br />
oder Profilen in<br />
zahlreichen Abmessungen und<br />
unterschiedlichsten Stahlgüten.<br />
« KONTAKT<br />
BEPRO Blech und Profilstahl<br />
Handelsges. mbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11<br />
45889 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49 209 98251-10<br />
www.bepro.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />
»<br />
Wir werden ein stabiles und sicheres<br />
Fundament setzen, mit dem die Bepro<br />
weiterhin nachhaltig erfolgreiche Arbeit<br />
leisten kann.<br />
zu werden. Der Stahlhandel – so wurde es<br />
uns gesagt – lässt den Erfolg nur im Marathon<br />
erreichen und niemals im Sprint«, er -<br />
klärt Filipczak. In Anerkennung der Lebensleistung<br />
von Peter Schorr versichert er zu -<br />
gleich: »Ein gutes Team mit weiterhin stabilen<br />
Strukturen, wie es bei Bepro der Fall ist,<br />
kann eine dauerhafte Nachfolgeregelung<br />
fest etablieren – selbst wenn sie ungeplant<br />
und plötzlich eingetreten ist.«<br />
Für die Familie Schorr ist der Stahlhandel<br />
jedenfalls kein ungewohntes Terrain und<br />
somit werden sich in den nächsten Jahren<br />
weitere Entwicklungen ergeben, die das<br />
Unternehmen BEPRO sowohl in ihrer Substanz<br />
als auch in der Leistungsfähigkeit und<br />
Nachhaltigkeit stärken werden. Das gesamte<br />
Bepro-Team freut sich darüber, nach den<br />
– wenn auch ungeplanten und traurigen<br />
Ereignissen im Jahr 2016 – durchaus ge -<br />
stärkt aus einer schwierigen Situation wieder<br />
hervorgegangen zu sein.<br />
Im Ruhrgebiet wünscht man sich vor dem<br />
Einstieg in die Arbeit ein herzliches »Glück<br />
auf« und diesem kann man sich getrost<br />
anschließen.<br />
(sm 170204514) K<br />
Sören Filipczak<br />
Über Bepro<br />
Die Bepro Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG wurde 1969 von dem im<br />
Januar 2016 verstorbenen Peter Schorr mit einem<br />
damaligen Kompagnon gegründet.<br />
In den letzten Jahren hatte Bepro deutlich<br />
investiert und seine Lager- und Handelsaktivitäten<br />
auf den Standort Gelsenkirchen konzentriert.<br />
Ein Neubau mit modernster Kran-, Maschinenund<br />
Sägetechnik wurde in der Consolstraße<br />
errichtet und 2015 eingeweiht.<br />
Dort verfügt Bepro nun über eine 11.000 m²<br />
große Halle und 900 m² Bürofläche. Zusammen<br />
mit der Lagerhalle und dem Freilager am Ahlmannshof<br />
kann das Handelsunternehmen auf<br />
30.000 m² Lagerfläche zurückgreifen. Mit dem<br />
Neubau ging auch die Erweiterung des Liefer- und<br />
Lagerprogramms einher, um den Kreis der Abnehmer<br />
weiter auszudehnen. Etwa 30.000 t Stahlprodukte<br />
befinden sich durchschnittlich auf Lager.<br />
Die Bepro Blech und Profilstahl führt ein breites<br />
Sortiment an Form- und Stabstahl – gerade auch<br />
für besondere Abmessungen und Güten. Ob Winkel-,<br />
Flach-, Breitflach-, Rund-, Vierkantstähle oder<br />
Profile, das Lieferspektrum umfasst ein weit ge -<br />
fächertes Spektrum, u. a. nun auch in den Güten<br />
S355J2+AR/M/N (gewalzt, thermomechanisch<br />
behandelt, normalisiert), 16Mo3, C45, C60 und<br />
16 bzw. 20MnCr(S)5 sowie 42CrMo(S)4+QT<br />
(vergütet). Auch feuerverzinkte Stähle, z. B. aus<br />
S235JR, sind in vielen Formen und Abmessungen<br />
erhältlich.<br />
Die Kunden stammen aus den unterschiedlichsten<br />
Industriezweigen wie dem Anlagenbau, der<br />
Energiewirtschaft, dem Fahrzeug-, Kran-, Brücken-<br />
und Stahlbau oder dem Kraftwerksbau und<br />
der Windenergiebranche. Der Export spielt für<br />
Bepro eine wichtige Rolle. Etwa zwei Drittel der<br />
Lieferungen gehen ins Ausland wie z. B. nach Osteuropa.<br />
Geliefert wird in die ganze Welt.<br />
Im Wettbewerb die Nase vorn<br />
Business-Software<br />
für erfolgreiche Unternehmen<br />
www.nissen-velten.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
32 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Zwei Edelstahlspezialisten – eine Marke<br />
STAPPERT bündelt Aktivitäten in den Niederlanden<br />
Düsseldorf. STAPPERT hat in den Niederlanden eine Neuorganisation<br />
vorgenommen: Die STAPPERT-Gesellschaften Noxon Stainless BV und<br />
STAPPERT Nederland BV wurden Anfang Januar fusioniert, und firmieren<br />
nun unter dem Namen STAPPERT Noxon BV. Die beiden zentralen Standorte<br />
in Helmond und Zwijndrecht bleiben erhalten.<br />
Der lagerhaltende Händler Noxon passt<br />
im Rahmen dieser Fusion auch sein Erscheinungsbild<br />
der Corporate Identity von STAP-<br />
PERT an und hat im Januar 2017 ein neues<br />
Lager in Helmond bezogen, das der Gesellschaft<br />
mit erweitertem Produktspektrum<br />
zukünftig zur Verfügung steht. STAPPERT<br />
gehört zu Europas führenden lagerhaltenden<br />
Edelstahlhändlern.<br />
STAPPERT Noxon mit Sitz in Helmond ist<br />
auf den Handel mit nichtrostenden Langprodukten<br />
und Rohrzubehör spezialisiert. Das<br />
Produktspektrum umfasst nichtrostende,<br />
hitze- und hochkorrosionsbeständige sowie<br />
Duplex- und Superduplex-Stähle. Das Unternehmen,<br />
das auf fast 30 Jahre Markterfahrung<br />
zurückblicken kann, zählt zu den größten<br />
lagerhaltenden Händlern für nichtrostende<br />
Langprodukte und Rohrzubehör im<br />
Benelux-Raum.<br />
Das Lagerprogramm, wird durch ein deutlich<br />
erweitertes Stabstahlsortiment ergänzt.<br />
Vertrieb und Teile der Verwaltung bleiben<br />
zunächst am bisherigen Standort. Sie folgen<br />
dem Lager im Frühjahr 2018.<br />
STAPPERT Noxon übt seine Verkaufstätigkeit<br />
weiterhin an den Standorten Helmond<br />
und Zwijndrecht aus. Die Kunden des Unternehmens<br />
haben zukünftig den Vorteil, dass<br />
sie direkt aus dem niederländischen Lager in<br />
Helmond neben Rohren und Rohrzubehör<br />
auch mit Stabstahl beliefert werden. Das<br />
neue, moderne und logistisch optimal angebundene<br />
Lager sorgt dafür, dass sich die<br />
Liefergeschwindigkeit, durch kürzere Transportwege<br />
zu den Kunden, verbessert.<br />
Außerdem wird die Bandbreite an Produkten,<br />
Werkstoffen und Abmessungen erhöht<br />
und das Serviceangebot deutlich verstärkt.<br />
»Dank der Fusion zu einer Gesellschaft<br />
haben jetzt beide niederländischen Standorte<br />
Zugriff auf ein zentrales Lager in den<br />
Niederlanden«, erklärt STAPPERT-Hauptgeschäftsführer<br />
Marc Steffen. »Unsere Kunden<br />
profitieren damit von einer lokalen Präsenz<br />
ihres Edelstahllieferanten vor Ort. Darüber<br />
hinaus haben sie die Möglichkeit, eine um -<br />
fassende Bedarfsdeckung von Standardprodukten<br />
bis hin zu Sonderlösungen, maßgeschneidert<br />
auf ihre Anforderungen hin, zu<br />
erhalten.«<br />
Die neue Gesellschaft STAPPERT Noxon<br />
wird unter dem gemeinsamen Erscheinungsbild<br />
der STAPPERT Gruppe auftreten. Die<br />
Marke STAPPERT steht für gut durchdachte<br />
und exakt auf den Kundenbedarf zugeschnittene<br />
Werkstoffauswahl, Produktvielfalt,<br />
Verfügbarkeit und innovative Produktlösungen.<br />
Besonders gefragt ist STAPPERT<br />
bei Edelstahllösungen, die in den vielfältigsten<br />
Branchen und für anspruchsvolle An -<br />
wendungen Einsatz finden. Seit Januar<br />
2017 erleben die Kunden und Partner in den<br />
Niederlanden die INOX INTELLIGENCE – die<br />
Lösungskompetenz rund um Langprodukte<br />
und Rohrzubehör – unter dem Namen STAP-<br />
PERT Noxon.<br />
K<br />
(sm 170204573)<br />
« KONTAKT<br />
STAPPERT Noxon B.V.<br />
Gerstdijk 4<br />
5704 RG Helmond<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 492 582111<br />
www.stappert.biz<br />
(Foto:Stappert)<br />
Das Lagerprogramm von STAPPERT Noxon<br />
ist auf den Produktbereich Rohre und<br />
Rohrzubehör fokussiert und wird durch ein<br />
deutlich erweitertes Stahlsortiment<br />
vergrößert.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 33<br />
Neue Richtanlage für Warmbreitband<br />
Wien/Hannover. Die österreichische SLC Stahl Logistik Center GmbH und der italienische Hersteller von<br />
Metallband-Schneidemaschinen F.I.M.I S.p.A. präsentierten auf der EuroBLECH gemeinsam eine neue Richtanlage<br />
für Warmbreitband.<br />
Die SLC Stahl Logistik Center GmbH<br />
wurde 2007 von den Partnerunternehmen<br />
Weyland GmbH, Schärding, Jepsen Stahl<br />
GmbH, Nittendorf, und Jepsen Stahl Handels-GmbH<br />
in Wien zur Stahlbeschaffung<br />
und Weiterverarbeitung gegründet. Die<br />
F.I.M.I. SpA Fabbrica Impiani Macchine<br />
Industriali mit Sitz in Viganó, Italien, wurde<br />
1963 gegründet und zählt zu den führenden<br />
Herstellern von Anlagen zum Schneiden<br />
von Metallbändern weltweit. Zum Produktportfolio<br />
gehören Längs- und Querteilanlagen,<br />
Verpackungsanlagen für Streifenbunde,<br />
Aufwickel-, Kantenbeschnitt- und<br />
Prüfanlagen sowie eine Entwicklungsabteilung<br />
für die Automatisierung von Bundenverarbeitungsanlagen.<br />
Gemeinsam haben<br />
die beiden Unternehmen nun eine Warmbreitbandrichtanlage<br />
entwickelt.<br />
Das Ergebnis eines kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses<br />
Die Richtanlage unterschreitet bei der Ebenheit<br />
den durch die EN 10051 vorgegebenen<br />
Wert um 80 % und garantiert engste Toleranzen<br />
in Ebenheit und Länge. Außerdem<br />
werden die Spannungsarmut in den Blechen<br />
verbessert und ein einzigartiges Oberflächen-<br />
und Richtergebnis erzielt. Die Bleche<br />
werden so den Anforderungen modernster<br />
unbemannter Laserschneidanlagen<br />
ge -<br />
recht. Die in Wien<br />
eingesetzten Feinrichtmaschinen,<br />
die<br />
auf ein verbessertes<br />
Richtrollen- Lastverteilungssystem<br />
umgerüstet wurden,<br />
sind das Ergebnis<br />
eines kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses<br />
und<br />
der jahrzehntelangen<br />
Zusammenarbeit<br />
zwischen dem<br />
Technologielieferanten<br />
F.I.M.I S.p.A. und dem Anlagenbetreiber<br />
SLC Stahl Logistik Center GmbH. Die<br />
FIMI-Anlage wurde schrittweise aufgerüstet;<br />
dies war durch den geschlossenen Kreislauf<br />
in der technologischen Zusammenarbeit gut<br />
möglich. Entwicklung, Testläufe und Überwachung<br />
wurden in enger Kooperation<br />
umgesetzt. Mit der hochmodernen Warmbandtafelanlage<br />
haben die Partnerfirmen<br />
nun die Möglichkeit, flexibel und schnell auf<br />
Kundenwünsche zu reagieren und zuverlässig<br />
Sonderlängen zu liefern.<br />
www.slc-wien.at<br />
/<br />
(Bilder: SLC)<br />
Die österreichische SLC Stahl Logistik Center GmbH und der italienische<br />
Hersteller von Metallband-Schneidemaschinen FIMI haben gemeinsam<br />
eine neue Richtanlage für Warmbreitband entwickelt.<br />
Die Warmbreitband-Richtanlage unterschreitet<br />
in puncto Ebenheit den durch die EN 10051<br />
vorgegebenen Wert um 80 % und garantiert<br />
engste Toleranzen in Ebenheit und Länge.<br />
(sm 170204448)<br />
Manufacturer of retaining rings<br />
and high nitrogen steels<br />
Energietechnik Essen GmbH<br />
Westendstraße 15<br />
45143 Essen<br />
Germany<br />
Fon +49 (0) 201 177 86-0<br />
www.energietechnik-essen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
34 K IT, Digitalisierung<br />
ERP-Software für den Stahlhandel<br />
Welche Anforderungen stellt der Stahlhandel an eine moderne ERP Software?<br />
Speyer. Eine neue Unternehmenssoftware wird aus ganz unterschiedlichen<br />
Gründen eingeführt. Ob aus technologischen oder aus funktionellen<br />
Gründen, eine neue ERP-Lösung muss in aller erster Linie für das Unternehmen<br />
Vorteile bringen, die sich am Besten auch aus wirtschaftlichen<br />
Gründen mittelfristig bezahlbar macht. Worauf zu achten ist, erläuterte<br />
Peter Uhl, Vertriebsleiter und Prokurist der SHComputersysteme GmbH,<br />
dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
Ist die Entscheidung für eine neue Software<br />
erst einmal gefallen, dann müssen<br />
Unternehmer sich durch den Dschungel der<br />
Branchenanbieter kämpfen – und es stellt<br />
sich die Frage: Welche Anbieter spreche ich<br />
an? Wen lade ich zu einem Termin ein?<br />
Es gibt eine Vielzahl von Unternehmen<br />
auf dem deutschen Markt, die eine Lösung<br />
für den Stahlhandel anbieten. Um seriöse<br />
Anbieter mit ausgereifter Branchenlösung<br />
zu erkennen, holen sich die Interessenten<br />
am besten die Namen mehrerer Referenzprojekte<br />
ein. Kann der Anbieter nur einen<br />
oder wenige Referenzen nennen, versucht<br />
er vermutlich gerade erst in der Stahlbranche<br />
Fuß zu fassen. Wer Kollegen kennt, die<br />
in den letzten Jahren eine Software eingeführt<br />
haben, ist im Vorteil, denn deren<br />
Erfahrungen sind meistens gold- und geldwert.<br />
Eine Branchenlösung für den Stahlhandel<br />
muss den Stahlhändler bei seinen Geschäftsprozessen<br />
intensiv unterstützen und möglichst<br />
auch Kosten einsparen. Hierzu ge -<br />
hören neben den Standardanforderungen<br />
einer Warenwirtschaft mit Stahlbesonderheiten<br />
wie Stahlpreisfindung und Gewichtsermittlung<br />
auch die Chargen-/Längenverwaltung<br />
oder die Zeugnisverwaltung. Eine<br />
optimale Unterstützung für die interne bzw.<br />
externe Anarbeitung muss ebenfalls gegeben<br />
sein. Besonders bei einer externen<br />
Anarbeitung ist ein klarer Belegfluss wichtig.<br />
Für Stahlhändler mit dem Schwerpunkt<br />
Baustahl ist in der Regel eine »Biegesoftware«<br />
erforderlich. Hier gibt es ausgereifte<br />
Lösungen, die stark in die entsprechenden<br />
Funktionen der Warenwirtschaft eingebunden<br />
sein können. Der Leistungsumfang<br />
dieser Spezialpakete geht in der Regel<br />
deutlich über den von Warenwirtschaftsanbietern<br />
eigen entwickelten Biegelösungen<br />
hinaus.<br />
Stahlhändler mit dem Schwerpunkt<br />
»Schneiden« (Brennen, Sägen) benötigen<br />
eine Lösung mit einer schnellen und aussagefähigen<br />
Angebotskalkulation, idealerweise<br />
auch in das Auftragssystem der Warenwirtschaft<br />
eingebunden.<br />
Das Zusammenspiel zwischen Warenwirtschaft<br />
und Buchhaltung ist sehr wichtig,<br />
eine integrierte Lösung eines Herstellers ist<br />
daher anzustreben. Nur so erhält der An -<br />
wender alle wichtigen Informationen, z. B.<br />
im Hinblick auf Limitprüfungen oder über<br />
das Zahlverhalten seiner Kunden. Fremde<br />
Buchhaltungssysteme technisch an eine<br />
Warenwirtschaft anzuschließen sind natürlich<br />
möglich, die Integration muss aber über<br />
viele Jahre aufrecht erhalten werden – dies<br />
kostet Zeit und Geld und birgt immer wieder<br />
Risiken, die man durch eine integrierte<br />
Lösung vermeiden kann.<br />
Im Bereich der Lagerlogistik sind ein parametrierbarer<br />
Belegfluss, Etikettierung, be -<br />
leglose Kommissionierung sowie Tourenverwaltung<br />
und Schnittstellen zu Hochregallagersystemen<br />
wichtige Voraussetzungen.<br />
Auch die Nutzung von mobilen Datenerfassungsgeräten<br />
(MDE, Scanner) nimmt im<br />
Stahlhandel seit zwei bis drei Jahren deutlich<br />
an Fahrt auf.<br />
CRM-Funktionen wie Angebotsverfolgung,<br />
Aufgabenverteilung, Außendienstunterstützung,<br />
Besuchsplanung, Berichtswesen<br />
oder Zielgruppenrecherchen sind in<br />
einer modernen Stahlhandelssoftware erforderlich,<br />
nach Möglichkeit voll integriert.<br />
Die Anbindung von optoelektronischen<br />
Archiven sollte für die wichtigsten Archivsysteme<br />
wie z. B. d.3, easy-Archiv, Docuware<br />
oder Habel realisiert sein. Ein eigenes Zeugnisarchivmodul<br />
zeugt von besonderem<br />
Branchen-Know-how.<br />
Im Stahlhandel sind immer mehr Dienstleistungen<br />
gefragt, um im stärker werdenden<br />
Verdrängungswettbewerb bestehen zu können.<br />
Die Anbindung von Kunden und Lieferanten<br />
nimmt einen immer größeren Stellenwert<br />
ein. Ob ein Internet-Shop, EDIFACT oder<br />
der elektronische Rechnungsversand – auch<br />
wenn diese Funktionen vielleicht heute noch<br />
nicht von jedem benötigt werden, in Zukunft<br />
werden diese Dinge immer wichtiger.<br />
Warum schließlich sollte man nicht auf<br />
das Lager eines befreundeten Kollegen<br />
direkt zugreifen können und damit für die<br />
Kunden eine höhere Verfügbarkeit oder ein<br />
breiteres Sortiment zu gewährleisten? Auch<br />
auf diese Fragen sollte ein Softwarehaus<br />
Antworten oder noch besser Lösungen<br />
parat haben.<br />
Abgesehen von den reinen Funktionen<br />
innerhalb einer ERP-Software sind weitere<br />
Punkte von besonderer Wichtigkeit. Nur<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
IT, Digitalisierung K 35<br />
Peter Uhl<br />
(Foto: SHC)<br />
eine aktuelle Entwicklungsumgebung allein<br />
macht noch keine praxiserprobte Branchenlösung<br />
aus.<br />
Für eine Software ist natürlich eine zu -<br />
kunftsorientierte Datenbank Grundlage. Die<br />
Entwicklungswerkzeuge müssen schnelle<br />
und stabile Anpassungen erlauben. Sogenannte<br />
User-Exits, die individuell auf die<br />
Prozesse abgestimmte Steuerungen ermöglichen,<br />
sind eine gute Möglichkeit. Kundenindividuelle<br />
Analysen sollten an beliebigen<br />
Stellen der Anwendung eingebunden werden<br />
können.<br />
Und ganz wichtig, eine uneingeschränkte<br />
Release-Fähigkeit muss gewährleistet sein,<br />
d. h. individuelle Anpassungen müssen in<br />
Über die SHComputersysteme GmbH<br />
SHC ist ein Branchenspezialist für ERP-Software.<br />
Beim Enterprise-Resource-Planning, kurz ERP,<br />
geht es um die unternehmerische Aufgabe, alle<br />
Ressourcen (Material, Betriebsmittel, Personal,<br />
Kapital, IT-Systeme und vieles mehr) richtig einzusetzen,<br />
zu planen und das Unternehmen bzw.<br />
die betrieblichen Abläufe erfolgreich zu steuern.<br />
SHC wurde 1974 als Dienstleistungsunternehmen<br />
der Informationstechnologie gegründet. Ein<br />
engagiertes Team von Spezialisten beschäftigt<br />
sich seitdem mit der Entwicklung und Projekteinführung<br />
von betriebswirtschaftlichen Komplettlösungen<br />
für mittelständische Handelsunternehmen.<br />
Die Kunden stammen unter anderem aus<br />
dem Elektrogroß- und Autoteilehandel, dem Sanitär-<br />
und Stahlhandel sowie aus anderen Bereichen<br />
des technischen Großhandels.<br />
Mit SHCware ® offeriert das IT-Haus eine be -<br />
triebswirtschaftliche Sofwarelösung, die von der<br />
Konzeption über die Implementierung bis hin zur<br />
Optimierung der Prozessabläufe und mehr angeboten<br />
wird. Speziell die Branchenlösung SHC ware<br />
STAHL ist nach Unternehmensangaben eine praxiserprobte,<br />
flexible und wirtschaftliche Software,<br />
die sich bereits vielfach in der Stahlhandelsbranche<br />
bewährt hat.<br />
jedem Folge-Release berücksichtigt werden.<br />
Auf eine praxisorientierte Weiterentwicklung<br />
sollten der interessierte Anwender be -<br />
sonders achten. Regelmäßig stattfindende<br />
Arbeitskreise mit Anwendern und Entwicklern<br />
sichern ein hohes Maß an praxisnahen<br />
Funktionen und verteilen eventuell auftretende<br />
Kosten auf mehreren Schultern.<br />
Erweiterungen der Software dürfen nicht<br />
am grünen Tisch entwickelt werden, sondern<br />
sollten von Praktikern z. B. im Hinblick<br />
auf Funktionalität und Bedienbarkeit unterstützt<br />
werden.<br />
Auch die finanzielle Seite will bedacht<br />
sein: Natürlich müssen die Investitionen<br />
möglich sein, doch es geht um eine Investition<br />
in die nächsten 10 bis 15 Jahre. Eventuell<br />
gibt es Möglichkeiten, die Liquidität<br />
des Unternehmens durch einen Softwarewechsel<br />
nicht unnötig zu belasten – Mietkauf,<br />
Leasing oder Finanzierung sind hier zu<br />
nennen, Varianten die mit dem in Frage<br />
kommenden Softwarehaus erörtert werden<br />
sollten.<br />
Neben den technischen Systemanforderungen,<br />
die abgedeckt sein müssen, kommt<br />
noch eine nicht zu unterschätzende Komponente<br />
hinzu – der Mensch! Es gibt Untersuchungen<br />
die belegen, dass für den Erfolg<br />
einer Softwareeinführung nur zu 50 % die<br />
neue Software verantwortlich ist, genauso<br />
wichtig sind bei vielen Installationen die Projektleiter<br />
mit ihren langjährigen Erfahrungen.<br />
Auch die Mitarbeiter des Softwareherstellers<br />
müssen über ein hohes Maß an Branchenwissen<br />
und -erfahrung verfügen. Sie<br />
müssen sich mit den Fachleuten aus der<br />
Stahlbranche austauschen können und<br />
deren Sprache sprechen – sie müssen den<br />
Stahlhandel verstehen. (sm 170204464) K<br />
« KONTAKT<br />
SHComputersysteme GmbH<br />
Lönneberga Straße 2<br />
67346 Speyer<br />
Tel. +49 6232 663-0<br />
www.shcom.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Ermittlung und Bewertung von Einflussgrößen im Materialdispositionsprozess<br />
Materialdispositionsprozess<br />
Analyseinstrumente<br />
Ursachen-Wirkungs-<br />
Analyse<br />
Geschäftsprozessanalyse<br />
Benchmarking<br />
Kombination der<br />
ABC-/XYZ-Analyse<br />
Einflussgrößen<br />
Fehlermöglichkeitsund<br />
Einfluss-Analyse<br />
Quelle: thyssenkrupp<br />
Bild 1<br />
Auf dem Weg zu einer automatisierten<br />
Materialdisposition<br />
von Endric Hetterscheid 1) und Carola Ipsen 2)<br />
Frankfurt am Main/Duisburg. thyssenkrupp Materials Services GmbH und das Fraunhofer Institut für<br />
Materialfluss und Logistik haben gemeinsam eine Vorgehensweise zur Identifizierung und Beseitigung von<br />
Schwachstellen (Einflussgrößen) im Dispositionsprozess entwickelt. Ziel ist es, eine Standardisierung und<br />
somit eine schrittweise Automatisierung des Prozesses zu erreichen.<br />
Neue Herausforderungen<br />
für Stahlhandelsunternehmen<br />
Eine kontinuierlich steigende Serviceerwartung<br />
und die immer komplexer werdenden<br />
Kundenansprüche nach Individualisierung<br />
stellen europäische Unternehmen in der<br />
Stahlbranche vor neue Herausforderungen.<br />
Getrieben durch Dumpingpreise chinesischer<br />
Stahlhersteller und global sinkender<br />
Nachfragen befindet sich speziell der europäische<br />
Werk- und Rohstoffhandel in an -<br />
spruchsvollen Zeiten. Produzierte Überkapazitäten<br />
der chinesischen Anbieter und ein<br />
rückläufiger Absatz am Weltmarkt bewirken<br />
aktuell sinkende Verkaufspreise in Europa<br />
und somit Umsatzeinbußen sowie Substanzverluste<br />
in den Lägern europäischer<br />
Stahlunternehmen. Eine Konsolidierung<br />
nicht nur in der europäischen Stahlproduktion,<br />
sondern auch im Handel, wird vor diesem<br />
Hintergrund immer wieder diskutiert.<br />
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit zu er -<br />
höhen, werden effiziente Unternehmens-<br />
1)<br />
Kooperationsdoktorand, Fraunhofer-Institut für<br />
Materialfluss und Logistik IML (www.iml.fraunhofer.de)<br />
2)<br />
Leiterin Logistik Controlling, thyssenkrupp Materials<br />
Services GmbH (www.thyssenkrupp-materials-services.<br />
com)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
IT, Digitalisierung K 37<br />
prozesse benötigt. Besonders der Beschaffungsprozess<br />
ist aufgrund der volatilen<br />
Marktpreise von den aktuellen Trends be -<br />
troffen. Damit die Handelsunternehmen in<br />
der Stahlbranche den Herausforderungen<br />
des Marktes hinsichtlich Preis, Qualität und<br />
Lieferservice gewachsen sind, ist ein automatisierter<br />
Materialdispositionsprozess mit<br />
optimaler Leistung erforderlich. Anzustreben<br />
ist nicht nur die Optimierung, sondern<br />
ebenfalls eine Standardisierung bzw. Harmonisierung<br />
dieses Ge schäftsprozesses<br />
sowie eine Digitalisierung im Kontext von<br />
Industrie 4.0.<br />
Auszug des Ergebnisrankings der FMEA 1)<br />
Risikoprioritätszahl RPZ<br />
Rang<br />
1<br />
3<br />
10<br />
14<br />
15<br />
18<br />
Hohe Anzahl an unterschiedlichen Prozesstätigkeiten<br />
Liefertermintreue des Lieferanten<br />
Geringe Prognosesicherheit durch ERP-System<br />
Geringe Planungsgenauigkeit bei stark schwankenden Artikeln<br />
Hohe Anzahl an Non-Movern aufgrund des Produktportfolio<br />
Permanenter Wechsel der IT-Systeme aufgrund der hohen Anzahl 224,00<br />
290,70<br />
255,03<br />
237,73<br />
235,06<br />
384,00<br />
Hemmung der Materialdispositionsleistung<br />
durch 86 Einflussgrößen<br />
Abhilfe bei den aktuellen Problemstellungen<br />
kann ein von thyssenkrupp Materials Services<br />
GmbH zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />
IML entwickelter Ansatz zur<br />
schrittweisen Leistungssteigerung des Dispositionsprozesses<br />
verschaffen. Bei der Vorgehensweise<br />
wurden teilweise Methoden<br />
aus der Six-Sigma-Toolbox eingesetzt, um<br />
Schwachstellen (Einflussgrößen), die sich<br />
negativ auf die Ziele der Disposition (maximale<br />
Lieferbereitschaft, minimale Kapitalbindung<br />
und Beschaffungskosten) auswirken,<br />
zu ermitteln (Bild 1).<br />
Bei nationalen und internationalen ausgewählten<br />
Standorten des thyssenkrupp<br />
Konzerns wurden für die Bestimmung von<br />
Einflussgrößen jeweils eine Geschäftsprozessanalyse<br />
und eine Ursache-Wirkungs-<br />
Analyse durchgeführt. Hierbei ergaben sich<br />
insgesamt 70 Einflussgrößen, die unmittelbar<br />
negativen Einfluss auf mindestens eine<br />
der drei Ziele der Disposition besitzen. 16<br />
weitere Einflussgrößen wurden durch das<br />
Benchmarking und die Kombination der<br />
ABC-/XYZ-Analyse identifiziert. Zur Bewertung<br />
der Einflussgrößen wurde die Methodik<br />
der Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse<br />
(FMEA) verwendet. Durch eine internationale<br />
Umfrage mit Fachexperten aus<br />
20<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />
1)<br />
FMEA – Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse<br />
Bild 2<br />
Manuelle Bedarfsermittlung in Unterstützungssystemen<br />
dem Bereich der Beschaffung von<br />
thyssenkrupp wurden die ermittelten Einflussgrößen<br />
hinsichtlich ihrer Auftretensund<br />
Entdeckungswahrscheinlichkeit sowie<br />
ihrer Bedeutung auf die Ziele der Materialdisposition<br />
abgefragt. In der Untersuchung<br />
diente die Risikoprioritätszahl (RPZ) der je -<br />
weiligen Einflussgröße als Maß der Wirkungsintensität<br />
(Bild 2).<br />
Hohe Anzahl an Prozesstätigkeiten,<br />
Non-Movern und IT-Systemen<br />
Dabei wurden die Einflussgrößen »Hohe<br />
Anzahl an unterschiedlichen Prozesstätigkeiten«<br />
in der Disposition und die »Liefertermintreue<br />
des Lieferanten« auf den ersten<br />
und dritten Rang der Befragung gewählt. Im<br />
Rahmen der Untersuchung wurde aufgezeigt,<br />
dass besonders die erste Einflussgröße<br />
die Leistung des Dispositionsprozesses<br />
hemmt und die Prozesskosten in die Höhe<br />
treibt.<br />
221,06<br />
Quelle: thyssenkrupp<br />
Die nicht akzeptable Liefertermintreue der<br />
Lieferanten und die hiermit einhergehende<br />
Unplanbarkeit führt zu einer erheblichen<br />
Verminderung des Lieferservice zum Kunden.<br />
Des Weiteren wurde in das obere Ranking<br />
der FMEA die geringe Prognosesicherheit<br />
durch das ERP-System des Unternehmens<br />
gewählt. Als Konsequenz ergeben<br />
sich weitere Einflussgrößen wie der permanente<br />
Wechsel der IT-Systeme bei der Disposition<br />
und die manuelle Bedarfsermittlung<br />
durch Unterstützungssysteme.<br />
Die geringe Prognosezuverlässigkeit<br />
besonders bei stark schwankenden Artikeln<br />
führt dazu, dass die Disponenten auf alternative<br />
Systeme, wie z. B. MS Excel, bei der<br />
Bedarfsermittlung zurückgreifen. Dies verursacht<br />
einen permanenten Wechsel und<br />
steigert nicht nur die Prozesskosten und die<br />
Fehleranfälligkeit, sondern kann ebenfalls<br />
eine wesentliche Erhöhung der Bestände zur<br />
Folge haben.<br />
Machen Sie komplexe Dinge einfach.<br />
Transport. Lager. Telematik.<br />
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www.wanko.de<br />
info@wanko.de<br />
0049(0)8654 4830<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
38 K IT, Digitalisierung<br />
Handlungsfelder mit ausgewählten Digitalisierungsmaßnahmen<br />
die dazugehörigen Nutzenpotenziale bei<br />
Durchführung der Maßnahmen beschrieben<br />
(Bild 3).<br />
Bild 3<br />
Bestandscontrolling<br />
Vernetzung mit den A-Lieferanten<br />
über Monitoring- und Alerting-<br />
System (Electronic Data Interchange)<br />
ERP-System<br />
Durchführung von Big Data<br />
Analysen zur Verdichtung der<br />
Datenmengen und Auswertung von<br />
Daten über Predictive Analytics<br />
Dispositionsstrategie<br />
Regelmäßige und automatische<br />
Überprüfung der Dispositionsstrategie<br />
durch rollierenden<br />
Abgleich der festgelegten<br />
Dispositionsparameter mit dem<br />
erwarteten Kundenabsatz<br />
Prozesskomplexität<br />
Reduzierung der Prozesskomplexität<br />
durch Schaffung einer<br />
standardisierten und harmonisierten<br />
Systemlandschaft<br />
Quelle: thyssenkrupp<br />
Darüber hinaus wurde aufgezeigt, dass<br />
die Zunahme an Non-Movern aufgrund des<br />
Produktportfolios einzelner Standorte die<br />
Kapitalbindung des Unternehmens stetig<br />
steigen lässt. Alle identifizierten Einflussgrößen<br />
beeinträchtigen die Leistung der<br />
betrachteten Dispositionsprozesse, jedoch<br />
können sie durch geeignete Maßnahmen,<br />
u. a. aus dem Bereich der Digitalisierung,<br />
reduziert bzw. beseitigt werden. Dazu wurde<br />
durch die Priorisierung der ermittelten<br />
Einflussgrößen mit Hilfe der FMEA die Reihenfolge<br />
zur Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen<br />
für jede einzelne Einflussgröße<br />
angegeben. Diese Maßnahmen wurden in<br />
sieben Handlungsfeldern (Bestandscontrolling,<br />
Dispositionsstrategie, ERP-System,<br />
Kundenplanung und Absatzprognose, La -<br />
gerorganisation, Lieferantenmanagement<br />
sowie Prozesskomplexität) eingebettet und<br />
Weitere Digitalisierungsmaßnahmen<br />
durch Industrie 4.0<br />
Die entwickelte Vorgehensweise ist auch auf<br />
weitere Unternehmen im Bereich Handel mit<br />
Werk- und Rohstoffen ohne Weiteres adaptierbar,<br />
indem das jeweilige Unternehmen<br />
Einflussgrößen, die sich negativ auf die Ziele<br />
der Materialdisposition auswirken, durch<br />
die verschiedenen Analyseinstrumente identifiziert<br />
und Handlungsfelder mit Maßnahmen<br />
ableitet. Besonders die Maßnahmen im<br />
Kontext Industrie 4.0 können den Unternehmen<br />
im Werk- und Rohstoffhandel weitere<br />
wesentliche Nutzenpotenziale für ihre<br />
Dispositionsprozesse aufdecken. Durch Big<br />
Data und Predictive Analytics wird eine Verbesserung<br />
der Prognosegenauigkeit auch<br />
bei stark schwankenden Artikeln in der Disposition<br />
generiert, durch Automation wird<br />
eine effektivere Steuerung der Dispositionsparameter<br />
bewirkt und durch Digitalisierung<br />
wird eine Vernetzung der Datenströme in<br />
Produktion und Logistik geschaffen. Infolgedessen<br />
können eine effizientere Prozessabwicklung<br />
in der Disposition und ein Wettbewerbsvorsprung<br />
erreicht werden.<br />
www.iml.fraunhofer.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 170204336)<br />
MIT UNSEREN<br />
INTERFACE-LÖSUNGEN<br />
WERDEN MESSWERTE<br />
ZU ERGEBNISSEN.<br />
DIE BOBE-BOX:<br />
Für alle gängigen Messmittel, für<br />
nahezu jede PC-Software und mit<br />
USB, RS232 oder Funk.<br />
IHRE SCHNITTSTELLE ZU UNS:<br />
www.bobe-i-e.de<br />
WICKEDER WESTFALENSTAHL<br />
ERWIRBT MPU<br />
Wickede. Die Wickeder Westfalenstahl GmbH,<br />
Hersteller von plattierten Werkstoffen, hat mit<br />
dem Kauf der MPU aus Nachrodt-Wiblingwerde<br />
seine Kompetenzen im Bereich »Technologie«<br />
gestärkt. So können den internationalen Kunden<br />
neben der nasschemischen Ätztechnologie und<br />
der Wasserstrahltechnik nun auch anspruchsvolle<br />
Stanz- und Umformteile angeboten werden.<br />
Für die 1999 gegründete MPU GmbH mit ca.<br />
20 Mitarbeitern sind das Stanzen und die Um -<br />
formtechnik mit höchster Präzision für die Automobil-<br />
und Elektroindustrie die Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens. Der moderne Maschinen- und<br />
Anlagenpark umfasst u. a. 27 Stanz- und Biegeautomaten<br />
sowie eine hochmoderne Bihler-Bimeric-Anlage.<br />
Neben der langjährigen umfassenden<br />
Verarbeitungskompetenz steht der innovative<br />
Werkzeugbau im Mittelpunkt des Leistungsspektrums<br />
der MPU. Dazu zählen komplexe Folgeverbundwerkzeuge<br />
oder herausfordernde Prototypenprojekte.<br />
»Die Entscheidung für den Zukauf der MPU in<br />
direkter Nähe zum Hauptwerk in Wickede ist ein<br />
Bekenntnis unseres Unternehmens zur Region«,<br />
unterstreicht Marco Sauer, zukünftiger Geschäftsführer<br />
der MPU. Die strategische Ausrichtung der<br />
Wickeder Group liegt in der Erhöhung der Wertschöpfungskette.<br />
Neben der Herstellung von<br />
Halbzeugen können durch die Ergänzung von<br />
Technologien fertige Produkte angeboten werden.<br />
So werden bestehende und neue Kunden aus den<br />
unterschiedlichsten Branchen, z. B. Automobilund<br />
Elektroindustrie, Maschinenbau bis hin zur<br />
Lebensmittelindustrie aus einer Hand bedient.<br />
www.wickeder.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 17024533)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
IT, Digitalisierung K 39<br />
Prozesse digitalisiert im Rechnungseingang<br />
Abschied von den Papierrechnungen<br />
Bremen. Die Buhlmann-Gruppe, ein global agierendes Handelshaus<br />
für Stahlrohre, Rohrverbindungsteile und Rohrzubehör, hat den<br />
Papierrechnungseingang mit Unterstützung der Wilken Software-Group<br />
digitalisiert.<br />
Mit einer Lagerkapazität von über<br />
55.000 t ist die Buhlmann-Gruppe mit Sitz in<br />
Bremen einer der größten lagerhaltenden<br />
Händler Europas. Zu den Kunden zählen<br />
Unternehmen aus der Energiewirtschaft, der<br />
Petrochemie, der Chemie-, Öl- und Gasindustrie<br />
genauso wie dem Schiffs- und<br />
Maschinenbau. Betreut werden sie weltweit<br />
von mehr als 700 Mitarbeitern in 17 Ländern.<br />
Entsprechend hoch gestaltet sich auch das<br />
Belegaufkommen: Bis zu 200 Rechnungen<br />
gehen bei Buhlmann pro Tag ein, reine Kosten-<br />
und Warenrechnungen, vor allem aber<br />
auch Frachtrechnungen, die einen großen<br />
Teil des Belegvolumens ausmachen. Ende<br />
2015 fiel der Beschluss, den Rechnungseingang<br />
zunächst in der Hauptgesellschaft in<br />
Bremen zu digitalisieren und anschließend<br />
nach und nach in den Ländergesellschaften<br />
auszurollen. Als Partner für die Einführung<br />
wurde die Wilken Software Group beauftragt.<br />
Deren elektronisches Archiv auf Basis<br />
der Wilken ECM Suite hatte Buhlmann schon<br />
seit einigen Jahren im Einsatz.<br />
Automatisiertes System<br />
wurde trainiert<br />
Statt eines Stempels erhalten die Eingangsrechnungen<br />
nun einen Barcode. Anschließend<br />
kommt der Rechnungsstapel in den<br />
Papiereinzug des Scanners, sodass alle Rechnungen<br />
innerhalb kürzester Zeit digitalisiert<br />
werden. Die Inhalte werden mithilfe eines<br />
OCR-Verfahrens ausgelesen. Eine Schlüsselrolle<br />
spielt dabei der »Verifier«. Denn das<br />
System erkennt zwar schon von Anfang an<br />
einen großen Teil von Inhalten wie Betrag,<br />
Rechnungsnummer oder Rechnungssteller,<br />
aber eben nicht alles und bei jeder Rechnung.<br />
Die Formen und Inhalte der Belege<br />
sind vielfältig und deswegen muss das System<br />
regelrecht trainiert werden. Mit der Zeit<br />
wurde die Zahl der Belege, die manuell<br />
nachbearbeitet werden mussten, immer<br />
geringer. Nach dem erfolgreichen Start in<br />
der Hauptgesellschaft in Bremen wurde der<br />
neue Rechnungseingangsprozess bereits in<br />
vier weiteren Buhlmann-Gesellschaften ausgerollt,<br />
beispielsweise auch in den Niederlanden.<br />
Da die Rechnungen in der Regel<br />
entweder auf Deutsch oder auf Englisch<br />
gestellt werden, konnte das Verfahren 1:1<br />
auf die ausländischen Töchter übertragen<br />
werden.<br />
(sm170204527) K<br />
« KONTAKT<br />
Buhlmann Rohr-Fittings-Stahlhandel<br />
GmbH + Co. KG<br />
Arberger Hafendamm 1<br />
28309 Bremen<br />
Tel. +49 421 4586-0<br />
www.buhlmann-group.com<br />
Durch den Effizienzgewinn<br />
hat sich die<br />
Investition in den<br />
digitalisierten<br />
Rechnungseingang bald<br />
bezahlt gemacht.<br />
(Foto: Buhlmann)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
40 K IT, Digitalisierung<br />
Stahlhändler müssen sich der<br />
Digitalisierung stellen<br />
Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />
bietet Lösungen<br />
Münster. Die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH zählt<br />
zu den führenden IT-Dienstleistern für den Stahlhandel. Im Interview macht<br />
Kira Pohlkamp, Produktmarketing-Managerin deutlich, was ERP-Systeme<br />
der Zukunft leisten müssen.<br />
(Foto: GWS)<br />
Kira Pohlkamp<br />
Frau Pohlkamp, Sie stehen ständig im<br />
Kontakt mit Stahlhändlern im deutschsprachigen<br />
Raum Europa. Welche Themen treiben<br />
diese um?<br />
Neben dem harten Wettbewerbsdruck<br />
auch auf internationaler Ebene stehen die<br />
Digitalisierung und die damit verbundenen<br />
Veränderungen im Markt weit vorne. Allen<br />
ist heute klar, dass ein Händler ohne ein leistungsstarkes<br />
Customer-Relationship-Management,<br />
kurz CRM, und ohne funktionierende<br />
elektronische Anbindung an Lieferanten<br />
und Einkaufsgruppen,<br />
vor allem aber ohne ein<br />
funktionierendes ERP-<br />
System<br />
Softwareaufbau<br />
(Enterprise-Resource-Planning System) auf<br />
Dauer nicht überleben wird. Fakt ist, ausschließlich<br />
mit modernster IT kann man Kosten<br />
reduzieren, Prozesse optimieren und<br />
wettbewerbsfähig sein.<br />
Wie würden Sie die aktuelle Lage der<br />
Stahlhändler beurteilen?<br />
Bei vielen Händlern finden sich IT-Lösungen,<br />
die veraltet und komplex aufgebaut<br />
sind. Neben der eigentlichen Warenwirtschaftslösung<br />
spielen auch Zusatzprogramme,<br />
Sonderprogrammierungen und Excel<br />
wichtige Rollen. Diese Module und Schnittstellen<br />
auf dem neuesten Stand zu halten,<br />
kostet nicht nur Zeit, sondern auch<br />
Geld. Dass gesetzliche Anforderungen wie<br />
die Zeugnisverwaltung in den Systemen<br />
nicht angebunden werden können, stellt ein<br />
weiteres Problem für viele Händler dar.<br />
Wie hilft hier die GWS?<br />
Unsere ERP-Lösungen beinhalten schon<br />
im Standard alle relevanten Elemente, die ein<br />
moderner digital arbeitender Stahlhändler<br />
benötigt. Unabhängig, ob Auftragsverwaltung,<br />
Business Intelligence oder Dokumentenmanagement,<br />
alles ist direkt nutzbar –<br />
und das auf neuester Microsoft-Techno logie<br />
aufbauend. Dass unsere Lösungen grundsätzlich<br />
Schnittstellen zu Verbänden und<br />
Lieferanten sowie stahlspezifische Fachfunktionen<br />
wie Restlängenverwaltung, Schnittmengenoptimierung<br />
(Schnittvorschlag),<br />
Zeugnisverwaltung enthalten, ist ein weiteres<br />
Plus für den Nutzer. Gleiches gilt für<br />
Schnittstellen zu den gängigen Branchenprogrammen<br />
aus Biegerei, Hochregallager<br />
und Sägeanlage. Kurzum: Wer IT-Lösungen<br />
der GWS im Einsatz hat, ist optimal für die<br />
Herausforderungen der sich immer schneller<br />
wandelnden digitalen Welt aufgestellt und<br />
spart Geld und Zeit.<br />
www.gws.ms/branchenloesungen/<br />
gevis-erp-fuer-stahlhandel/<br />
K<br />
/<br />
(sm 170204552)<br />
« KONTAKT<br />
GWS Gesellschaft für<br />
Warenwirtschafts-Systeme mbH<br />
Willy-Brandt-Weg 1<br />
48155 Münster<br />
Tel. +49 251 7000-02<br />
www.gws.ms<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
IT, Digitalisierung K 41<br />
ERP-System mit<br />
neuen Stahlfunktionen<br />
UNITRADE ® erleichtert Anarbeitung und Veredelung<br />
Paderborn. Das Paderborner Softwarehaus SE PADERSOFT hat zusammen<br />
mit einem seiner Stahlhandelskunden in die Entwicklung neuer<br />
Stahlfunktionen investiert. Die Programm-Erweiterungen in der Stahlverarbeitung<br />
stehen als integraler Bestandteil des ERP-Warenwirtschaftssystems<br />
UNITRADE allen Anwendern zur Verfügung.<br />
Im Rahmen dieser branchenrelevanten<br />
Programmentwicklungen ist das ERP-Warenwirtschaftssystem<br />
UNITRADE um eine<br />
spezielle Funktion für die Anarbeitung und<br />
Veredelung von Stahlprodukten erweitert<br />
worden. Während der Auftragserfassung<br />
hat der Anwender nun die Möglichkeit,<br />
Schnittformen für einen Stahlträger in die<br />
Positionserfassung mit aufzunehmen. Mittels<br />
visueller Unterstützung werden die<br />
unterschiedlichen Schnitt- und Anarbeitungsformen<br />
grafisch dargestellt.<br />
In einer Datenpflegemaske im UNITRADE-<br />
Artikelstammbereich sind die verschiedenen<br />
Anarbeitungsmöglichkeiten für den jeweiligen<br />
Stahlträgertypen mit Angabe von Toleranzen<br />
und Schnittwinkeln angelegt. So<br />
bietet der Verkäufer bei der Auftragserfassung<br />
nur solche Veredelungsformen an, die<br />
auch an dem entsprechenden Stahlträger<br />
vorgenommen werden können. Die Anarbeitungskosten<br />
pro Anschnitt werden ebenfalls<br />
hinterlegt und dann automatisch im<br />
Beleg aufgeführt. Alternativ zu der separaten<br />
Darstellung der Anarbeitungskosten in<br />
der Position können diese auch mit in den<br />
Verkaufspreis des Stahlträgers eingerechnet<br />
werden.<br />
»Mit diesen Programmerweiterungen<br />
wollen wir unseren Anwendern aus dem<br />
Stahlbereich eine komfortable Möglichkeit<br />
bei der Erfassung vielschichtiger Produkte<br />
mit Zusatzleistungen bieten«, erläutert<br />
Arnold Katerle-Böhm, Geschäftsführer bei<br />
SE PADERSOFT. »Dass die Umsetzung dieser<br />
Weiterentwicklung auch praxisgerecht<br />
erfolgt ist, konnten wir durch die gute Zu -<br />
sammenarbeit mit unseren langjährigen<br />
Kunden im Stahlhandel gewährleisten.«<br />
Mit dem Warenwirtschaftssystem UNI-<br />
TRADE setzt SE PADERSOFT seit 30 Jahren<br />
Maßstäbe für Qualität, Normen & Standards<br />
und die Fähigkeit, aus den vielfältigen Facetten<br />
des Handels von heute und morgen das<br />
jeweils beste Ergebnis herauszuholen. Ob<br />
Einzel- oder Großhandel, Zentralunternehmen<br />
oder Filialist: Die Handelslösungen von<br />
SE PADERSOFT kommen im Stahl-und Sanitärhandel,<br />
im Baustoff- und im Elektromärkten<br />
zum Einsatz.<br />
K<br />
(sm 170204525)<br />
Funktions erweiterungen für<br />
Stahlhändler: Durch die<br />
hinterlegte Automatik<br />
werden Fehleingaben<br />
deutlich reduziert und<br />
die Verkaufsmitarbeiter<br />
bei der Auftragserfassung<br />
unterstützt.<br />
(Bild: SE Paderborn)<br />
« KONTAKT<br />
SE Padersoft GmbH & Co. KG<br />
Vattmannstraße 7<br />
33100 Paderborn<br />
Tel. +49 5251 3016100<br />
www.unitrade.com<br />
Perfektion im Auge des Coils<br />
Mehr Informationen zu PFEIFER-<br />
Coilzangen finden Sie unter<br />
www.pfeifer.info/coilzangen<br />
PFEIFER<br />
Seil- und Hebetechnik GmbH<br />
www.pfeifer.info<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
42 K IT, Digitalisierung<br />
Online-Marktplatz macht Nägel mit Köpfen<br />
Mapudo schließt Series-A-Finanzierung ab<br />
Düsseldorf. Mapudo, der Online-Marktplatz für Stahl, hat Anfang<br />
November seine zweite Finanzierungsrunde, die Series A, erfolgreich<br />
abgeschlossen. Insgesamt erhielt Mapudo einen einstelligen<br />
Millionenbetrag von drei Investoren.<br />
Mapudo überzeugte bei der aktuellen<br />
Series-A-Finanzierungsrunde ein weiteres<br />
Mal: Gemeinsam investierten die bisherigen<br />
Investoren NRW.BANK und HR Ventures so -<br />
wie der neu gewonnene Investor SHS Ventures<br />
einen einstelligen Millionenbetrag in<br />
das Startup aus Düsseldorf. Mapudo kann<br />
damit die technische Weiterentwicklung<br />
seiner Plattform sowie den Ausbau der Marketing-Aktivitäten<br />
vorantreiben. »Mit der<br />
abgeschlossenen Finanzierungsrunde haben<br />
wir die Möglichkeit, die technische Entwicklung<br />
unserer Plattform auszubauen und so<br />
das Produkt für unsere Kunden weiter zu<br />
verbessern«, sagt Sebastian Grethe, Ge -<br />
schäftsführer der Mapudo GmbH. »Außerdem<br />
können wir uns nun auch im Bereich<br />
Marketing breiter aufstellen, um den Marktplatz<br />
unter Stahlverwendern noch bekannter<br />
zu machen«, so Grethe weiter.<br />
Im Frühjahr 2015 konnte der Marktplatz<br />
bereits die erste Finanzierung in sechsstelliger<br />
Höhe durch die NRW.BANK und HR Ventures<br />
be kanntgeben. Grethe sieht nun mit<br />
der zweiten abgeschlossenen Finanzierungsrunde<br />
die Idee eines E-Commerce-Angebotes<br />
für (Stahl-) Werkstoffe noch einmal be -<br />
stätigt und wirft einen Blick in die Zukunft:<br />
»Der erfolgreiche Abschluss einer weiteren<br />
Finanzierungsrunde zeigt, dass nicht nur wir<br />
an die Idee hinter Mapudo glauben. Mittelfristig<br />
werden wir weitere Händler an den<br />
Marktplatz anbinden, um ihnen den einfachen<br />
Zugang zum digitalen Vertrieb zu<br />
ermöglichen. Einkäufer bei Mapudo profitieren<br />
so auch von einem noch breiteren<br />
Sortiment und der Vereinfachung der Einkaufsprozesse<br />
im digitalen Zeitalter.«<br />
»Mapudo verbindet als Online-Marktplatz<br />
eine klassische Branche wie den Stahlhandel<br />
mit den modernen Möglichkeiten der Digitalisierung«,<br />
erklärt Dr. Peter Güllmann, Be -<br />
reichsleiter Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung<br />
der NRW.BANK. »Mit SHS<br />
Ventures haben wir einen branchenerfahrenen<br />
Neuinvestor hinzugewonnen – das<br />
bestätigt diesen erfolgreichen Weg, den die<br />
Mapudo GmbH mit ihrem Angebot eingeschlagen<br />
hat.«<br />
SHS Ventures ist eine Beteiligungsgesellschaft,<br />
die im <strong>Februar</strong> 2016 von der VSE AG<br />
und der SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH &<br />
Co. KGaA gegründet wurde. Ziel ist, ge -<br />
meinsam neue Geschäftsfelder für den<br />
Standort Saarland zu identifizieren und zu<br />
entwickeln. Dabei nimmt die SHS Ventures<br />
gezielt Kontakt zu Start-Up-Unternehmen<br />
im In- und Ausland auf.<br />
Mit der Mapudo-Beteiligung wollen die<br />
Saarländer eine Verlängerung der Wertschöpfungskette<br />
innerhalb des SHS-Konzerns<br />
sowie einen weiteren Anschub der<br />
internen und externen Digitalisierung erreichen.<br />
»Diese Beteiligung passt in unser Konzept<br />
der Weiterentwicklung als technologisch<br />
führende Unternehmen. Wir wollen<br />
damit unsere Aktivitäten in den Bereichen<br />
E-Commerce und Digitalisierung der Vertriebskanäle<br />
vorantreiben«, begründet Dr.<br />
Michael Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der SHS – Stahl-Holding-Saar<br />
GmbH & Co. KGaA, das Engagement. »Die<br />
Verkaufsprozesse werden immer vielfältiger,<br />
individueller und flexibler«, erklärt Saarstahl-Vertriebsvorstand<br />
Dr. Klaus Richter.<br />
»Das digitale Know-how von Mapudo wollen<br />
wir nutzen, um unseren Kunden auch<br />
zukünftig den idealen Mix an Vertriebskanälen<br />
anbieten zu können.«<br />
www.mapudo.de<br />
/<br />
(sm 170204550)<br />
(Foto: Mapudo)<br />
Die Geschäftsführer der Mapudo GmbH (v.l.):<br />
Martin Ballweg und Sebastian Grethe.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
IT, Digitalisierung K 43<br />
Neue Funktionen für Stahlhändler und Biegereien<br />
Stockach. Das Softwarehaus Nissen & Velten hat seine Branchenlösungen für den Stahlhandel und für Biegereien<br />
auf der Basis der Unternehmenssoftware eNVenta ERP weiterentwickelt.<br />
Die Branchenlösungen kombinieren<br />
heute einen breiten Funktionsumfang mit<br />
einer nahtlosen Integration in die Warenwirtschaft<br />
und das Rechnungswesen von<br />
eNVenta ERP. Darüber hinaus können Stahlhändler,<br />
die weitere Produktsegmente wie<br />
Werkzeuge, Beschläge, Bauelemente, Baustoffe<br />
oder SHK-Artikel im Portfolio haben,<br />
ihr gesamtes Geschäft in einem integrierten<br />
ERP-System ohne wartungsintensive Schnittstellen<br />
abdecken.<br />
Bei der Erstellung von Bauwerken auf<br />
nicht ausreichend tragfähigem Grund kommen<br />
Bohrpfähle bei der Gründung des Fundaments<br />
zum Einsatz. Die Branchenlösung<br />
eNVenta Biegerei unterstützt jetzt die Produktion<br />
der Bewehrungskörbe für Bohrpfähle.<br />
Dazu gibt es die neue Funktion Element-Biegeplan.<br />
Das heißt, vergleichbar mit<br />
einer Produktionsstückliste werden die Biegepläne<br />
aller Bestandteile eines Bohrpfahls<br />
einem Element zugeordnet. Auch der Etikettendruck<br />
wurde entsprechend angepasst,<br />
um alle Etiketten eines Elements mit einem<br />
Klick drucken zu können. Beim Generieren<br />
eines entsprechenden Auftrags werden die<br />
Materialien abgebucht und der Bestand auf<br />
das Element gebucht. Mit der Auslieferung<br />
eines Elements, also etwa eines Bewehrungskorbs,<br />
werden die Mengen mit der<br />
normalen Auftragslogik von eNVenta ERP<br />
ausgebucht.<br />
Im Stahlhandel werden die meisten Artikel<br />
als Stücke oder Bunde geführt. Um die<br />
Warenbewegungen im Stahlhandel noch<br />
genauer erfassen zu können, hat Nissen &<br />
Velten im Jahr 2016 eine Scanner-Lösung<br />
eingeführt, die mit der Stücklogik der Branchenlösung<br />
eNVenta Stahl arbeitet. Konkret<br />
können so Stahllieferungen am Abladeplatz<br />
exakt erfasst und der Materialstrom im<br />
Unternehmen fortlaufend verfolgt werden.<br />
Mit der Lösung lassen sich Aufträge kommissionieren<br />
und Stücke zuteilen. Auch lassen<br />
sich für Stücke und Bunde Lagerplätze<br />
hinterlegen und ändern. Gebinde lassen sich<br />
splitten und dafür automatisch neue Etiketten<br />
ausdrucken. Umlagerungen etwa in ein<br />
automatisches Kassettenlager lassen sich so<br />
ebenfalls erfassen. Der Lagerbestand in<br />
Form der aktuell vorliegenden Stücke mit<br />
Maßen und Gewichten ist so jederzeit auf<br />
dem aktuellen Stand. Für den eNVenta-<br />
Einsatz auf Scannern sind vergünstigte Software-Lizenzen<br />
für »Scanner-Benutzer« verfügbar.<br />
www.nissen-velten.de<br />
/<br />
(sm 170204497)<br />
DEUTSCHER VERZINKERPREIS<br />
ZUM 15. MAL AUSGELOBT<br />
Düsseldorf. Der deutsche Verzinkerpreis für<br />
Architektur und Metallgestaltung geht in die<br />
15. Runde. Architekten, Ingenieure, Stahl- und<br />
Metallbauer, Designer und Metallgestalter sind<br />
aufgerufen sich am Wettbewerb um den Award<br />
des Industrieverbandes Feuerverzinken zu beteiligen.<br />
Der mit 15.000 € dotierte Preis prämiert in<br />
den beiden Kategorien Architektur und Metallgestaltung<br />
innovative Bauwerke, Objekte und<br />
Produkte, die im wesentlichen Umfang feuerverzinkt<br />
sind oder interessante feuerverzinkte Details<br />
enthalten. Das Bewerbungsformular ist beim<br />
Industrieverband Feuerverzinken e.V. erhältlich,<br />
im Internet auch als Download. Einsendeschluss<br />
ist der 17. April 2017 (Poststempel).<br />
www.verzinkerpreis.de<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(hp)/SE/Jp (sm 170204506)<br />
MEHR TRANSPARENZ<br />
DURCH NEUE FUNKTIONEN<br />
IM MES-SYSTEM<br />
Mosbach. Die Erfassung und Verarbeitung von<br />
Betriebs- und Maschinendaten gehört für jedes<br />
Manufacturing Execution System (MES) zur<br />
Grundausstattung. Die MPDV Mikrolab GmbH<br />
erweitert ihr MES Hydra für Kunden in der Metallverarbeitung,<br />
Kunststoffindustrie oder Medizintechnik<br />
nun um wichtige Kennzahlen und neue<br />
Auswertungsmöglichkeiten. Ab sofort bildet<br />
HYDRA alle relevanten Kennzahlen des VDMA-<br />
Einheitsblatts 66412 ab. Das Einheitsblatt definiert<br />
Kennzahlen, die für Produktionsbetriebe<br />
entscheidend sind. Diese werden im Hydra Office<br />
Client ausgewertet und auf Großbildschirmen in<br />
der Produktion oder Terminals direkt an Maschinen<br />
und Arbeitsplätzen angezeigt. Die neue<br />
HYDRA-Anwendung Lean Performance Analysis<br />
kann für eine Wertstromanalyse im Sinne von<br />
Lean Manufacturing genutzt werden. Die integrierte<br />
Wertstromanalyse identifiziert Schwachstellen<br />
und reduziert Verschwendungen.<br />
www.mpdv.com<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(hp)/SE/Jp (sm 170204521)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
44 K IT, Digitalisierung<br />
Digitalisierung im Stahlhandel<br />
Wie INTERSTAHL der Krise trotzt<br />
Krefeld/Wetter a.d. Ruhr. Seit der Stahlhandel in der Krise steckt, sind<br />
innovative Geschäftsmodelle gefragt. Der Stahlhändler INTERSTAHL hat<br />
sich zuletzt vor allem als Nischenplayer einen Namen gemacht. Das<br />
Unternehmen bietet einbaufertige Komponenten aus Stahl und Edelstahl.<br />
Der Erfolg des Unternehmens hängt eng mit der Digitalisierung zusammen<br />
– dank der ERP-Software unitop von GOB Software & Systeme.<br />
Seit 1990 ist INTERSTAHL im internationalen<br />
Stahlhandel aktiv. Das Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in Wetter an der Ruhr ist ein<br />
Spezialanbieter von Feinblechen, Grobblechen,<br />
Maschinenbaustählen, Werkzeugstählen<br />
und Edelstahl in hervorragender Qualität.<br />
Kunden sind vor allem Brennschneidbetriebe,<br />
die das Material weiterverarbeiten. 2001<br />
wurde eine zweite Niederlassung im schwäbischen<br />
Donzdorf gegründet, die INTER-<br />
STAHL Süd GmbH. 2009 ist das Unternehmen<br />
dazu übergegangen, mit eigener Lagerhaltung<br />
ins Stahlhandelsgeschäft einzusteigen.<br />
Mittlerweile verfügt es über 3.000 m 2<br />
Lagerfläche. »Damit können wir unsere<br />
Kunden noch schneller beliefern«, betont<br />
Markus Werner, Geschäftsführer in Donzdorf.<br />
Mechanische Bearbeitung mit<br />
höchster Genauigkeit<br />
»Natürlich spüren auch wir den zunehmenden<br />
Konkurrenzdruck aus Fernost«, sagt<br />
Markus Werner. »Darum mussten wir uns<br />
spezialisieren und haben vor vier Jahren die<br />
mechanische Fertigung integriert.« Damit<br />
hat das Unternehmen rechtzeitig auf die<br />
Entwicklungen in der Branche reagiert. Die<br />
konsequente Ausrichtung und Weiterentwicklung<br />
des Produktportfolios ist ebenso<br />
wichtig wie exzellenter Service. Nur so können<br />
nachhaltige Wettbewerbsvorteile ge -<br />
sichert werden. Heute ist das Unternehmen<br />
mehr als ein Stahlhändler und hat über 40<br />
Stahlsorten im Programm, die bis auf einen<br />
hundertstel Millimeter genau bearbeitet<br />
werden können. Bei all dem spielten die<br />
Themen Digitalisierung und Industrie 4.0<br />
eine entscheidende Rolle, wie Markus Werner<br />
betont.<br />
(Foto: GOB/Interstahl)<br />
Bei INTERSTAHL können Teile<br />
im Bereich Fräsen mit einer<br />
Größe von bis zu 1.500 mm<br />
x 3.000 mm x 1.100 mm<br />
bearbeitet werden, im<br />
Bereich Drehen bis Durchmesser<br />
von 1.200 mm.<br />
Digitalisierung spart Kosten und<br />
schafft neue Möglichkeiten<br />
INTERSTAHL setzt seit einem knappen Jahr<br />
auf die ERP-Software unitop. Für die rd. 28<br />
Mitarbeiter war die Einführung der neuen<br />
Software zunächst eine Umstellung. »An -<br />
fangs waren wir alle noch etwas misstrauisch,<br />
da wir in der Vergangenheit schlechte<br />
Erfahrungen gemacht haben«, gesteht Markus<br />
Werner. Aber schon bald wurden erste<br />
Erfolge sichtbar, beispielsweise nachdem in<br />
der Buchhaltung neue Prozesse eingeführt<br />
wurden. »Allein damit konnten wir Einsparungen<br />
von bis zu 50 % erzielen«, freut sich<br />
Markus Werner. Auch in anderen Bereichen<br />
wurden im Zuge der Umstellung die Prozesse<br />
überarbeitet.<br />
Das Unternehmen hat zudem von den<br />
Erfahrungen vorangegangener Projekte profitiert.<br />
So wurden beispielsweise Freiräume<br />
für Schulungen geschaffen, damit sich die<br />
Mitarbeiter in das System einarbeiten konnten.<br />
Denn, so Markus Werner: »Die Logik<br />
des Programms erfasst man nicht unbedingt<br />
auf den ersten Blick.« Schließlich war das<br />
Unternehmen so gut vorbereitet, dass in der<br />
kritischen Phase zwischen Weihnachten und<br />
Neujahr, also kurz vor dem Echtstart, alle<br />
Mitarbeiter wie geplant ihren Urlaub nehmen<br />
konnten.<br />
Innovationsschub für<br />
das gesamte Unternehmen<br />
»Das Tolle an unitop ist, dass es von Anfang<br />
an genau unseren Vorstellungen entsprach«,<br />
begründet Markus Werner die Entscheidung<br />
für die ERP-Software aus Krefeld. Die Hauptanforderung<br />
war, den klassischen Stahlhandel<br />
abzubilden, und viele für einen Stahlhändler<br />
elementar wichtige Funktionen wa -<br />
ren bereits im Standard enthalten. »Außerdem<br />
kannten wir die GOB Software & Systeme<br />
bereits«, so Werner weiter. INTERSTAHL<br />
pflegt Handelsbeziehungen zu Unternehmen,<br />
die bereits seit Jahren mit unitop arbeiten.<br />
»Die sind zum Teil ähnlich strukturiert<br />
wie wir. Daher wussten wir, dass unitop un -<br />
sere Prozesse unterstützt.« Markus Werner<br />
hat sich mit der Entscheidung für die GOB<br />
Software & Systeme bewusst für einen großen<br />
Dienstleister entschieden. Sein Argument:<br />
Bei einem IT-Unternehmen mit knapp<br />
300 Mitarbeitern könne man sich darauf<br />
verlassen, dass sich immer einer kümmert.<br />
www.gob.de<br />
www.interstahl.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 170204450)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
IT, Digitalisierung K 45<br />
Industrie 4.0 schreitet fort<br />
Hohe Flexibilität durch integrierte Geschäftsprozesse<br />
Duisburg. thyssenkrupp geht zukünftig konsequent den Weg der digitalen<br />
Transformation. Der Geschäftsbereich Precision Steel, der die Kaltwalzindustrie<br />
und die Automobilhersteller mit warmgewalztem Spezialband<br />
beliefert, ist schon jetzt ein gutes Beispiel dafür, wie auch die EuroBLECH<br />
in Hannover zeigte.<br />
Am Standort Hagen-Hohenlimburg<br />
werden kaufmännische, administrative und<br />
technische Daten aus unterschiedlichen<br />
Bereichen ausgetauscht und miteinander<br />
verknüpft. Die Kunden können nun ihre<br />
Aufträge flexibel und kurzfristig terminieren<br />
und auch knapp vor dem Walzprozess noch<br />
Änderungen beispielsweise bei den Materialeigenschaften<br />
vornehmen.<br />
Smartphone-App<br />
für direkten Zugriff<br />
Um die Kommunikationswege mit den Kunden<br />
zu erweitern und »Industrie 4.0« auch<br />
mobil zu nutzen, hat thyssenkrupp die<br />
Smartphone-App »tk HO App« für alle gängigen<br />
Plattformen erstellt. Die Kunden können<br />
Auftragskenndaten und Lieferdaten<br />
abfragen, auch der Status für jeden Produktionsschritt<br />
ab Halbzeugbelegung kann<br />
abgelesen werden. Dem Anwender wird<br />
damit ein Höchstmaß an Transparenz geboten.<br />
Über eine »One-Click-Bestellung« kann<br />
schnell und unkompliziert eine erneute<br />
Beauftragung eines bereits mit dem Kunden<br />
spezifizierten Produktes durchgeführt werden.<br />
Hierzu sind nur noch die Eingabe von<br />
Menge, Lieferdatum und wenn gewünscht<br />
Bestellzeichen notwendig.<br />
»Industrie 4.0« bei Precision Steel<br />
Die innovativen Aktivitäten Richtung digitaler<br />
Transformation der Geschäftsprozesse<br />
sind mittlerweile mehrfach ausgezeichnet<br />
worden. So erreichten die Hohenlimburger<br />
bei dem renommierten »Innovationspreis<br />
der Deutschen Wirtschaft« das Finale. Einen<br />
ersten Preis gewannen die Mittelbandspezialisten<br />
im Rahmen des DEA.2016 (Digital<br />
Economy Award) im Bereich »Kundenerlebnis«.<br />
Die Auszeichnungen sind für thyssenkrupp<br />
Ansporn genug, den Weg der digitalen<br />
Transformation konsequent weiterzugehen.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
Ab sofort können Hohenlimburger<br />
thyssenkrupp-Kunden<br />
ihre Geschäftsprozesse per App<br />
steuern.<br />
(sm 170104423)<br />
Zum Herunterladen der App hier die Links<br />
für Android, Apple und Microsoft:<br />
Google Play Store:<br />
http://bit.ly/2h9ScNO<br />
Apple App Store:<br />
https://appsto.re/de/_ZPrdb.i<br />
Microsoft:<br />
http://bit.ly/2h9Rakl<br />
Preis für »Industrie 4.0«: Norman Baltrusch,<br />
Geschäftsführer von thyssenkrupp Hohenlimburg<br />
(links), und Ulrich Schneppe, Leiter des<br />
IT-Managements bei thyssenkrupp Hohenlimburg,<br />
freuen sich über den »Digital Economy Award«. Der<br />
Mittelbandspezialist von thyssenkrupp gewann den<br />
Preis in der Kategorie »Kundenerlebnis«.<br />
(Fotos: thyssenkrupp)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
46 K Trennende Fertigungsverfahren<br />
Trenntechnik auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />
Reinhold Mannel<br />
Bei Maschinen und Anlagen zum Trennen von Stahlteilen schiebt sich die<br />
Digitalisierung der Prozesse und Maschinen zunehmend in den<br />
Vordergrund. Oft werden Kooperationen mit anderen Herstellern<br />
vereinbart, um in Richtung »Industrie 4.0« voranzukommen. Die Software<br />
und deren Lösungsangebote für die Anwender gewinnen im Maschinenbau<br />
stark an Bedeutung.<br />
Beispielsweise müssen Maschinendaten<br />
ausgewertet und in aufbereiteter Form dem<br />
Anwender zur Verfügung gestellt werden,<br />
damit dieser seine Fertigung produktiver<br />
ausrichten kann. Zukünftig muss Software<br />
die Prozesse für den Anwender transparenter<br />
machen. Ziel ist eine mannlose Fertigung,<br />
wobei beispielsweise Systeme zur<br />
Diagnose der Autogenflamme, des Plasmalichtbogens<br />
und des Laserstrahls unterstützen<br />
können. Bei der datentechnischen Verknüpfung<br />
mit anderen Systemen stehen<br />
viele Wege offen. Generell sind die diesbezüglichen<br />
Schnittstellen so zu definieren,<br />
dass alle Daten für den Anwender optimal<br />
genutzt werden können.<br />
Eine Zukunftsaufgabe ist die Einbindung<br />
neuer Techniken in komplexe Fertigungssysteme,<br />
um Prozesse zu beschleunigen und zu<br />
verbessern. Dies kann unter anderem mithilfe<br />
von Automatisierungslösungen, Handhabungssystemen<br />
oder ergänzenden Softwarelösungen<br />
erfolgen.<br />
Weiterhin ein Argument bleibt die Langlebigkeit<br />
der Maschinen und Anlagen sowie<br />
die Möglichkeit, sie per Retrofit von der<br />
Antriebs- bis zur Steuerungstechnik fit für<br />
aktuelle und zukünftige Aufgaben zu<br />
machen.<br />
Mit fortschrittlichen Funktionen<br />
intensiver automatisieren<br />
Vor allem bei anspruchsvollen Schneidmaschinensystemen<br />
wird der Automatisierungsgrad<br />
zukünftig deutlich zunehmen,<br />
um den Anwendern noch wirtschaftlichere<br />
Prozesse zu ermöglichen. Dazu werden<br />
unter anderem Portalschneidanlagen mit<br />
Funktionen aus der Robotertechnik ausgestattet.<br />
Ein Beispiel dafür sind Antriebsmotoren<br />
mit Absolutwertgebern, die die tägliche<br />
Referenzfahrt der Anlage einsparen.<br />
Ein weiterer Trend ist der Einzug der Frästechnik<br />
in den Stahlbau und -handel, was<br />
völlig neue Anforderungen an die Bearbeitungsmaschinen<br />
stellt. Beispielsweise können<br />
dazu klassische Bohrmaschinen mit<br />
Frästechnik ausgestattet werden. Eine weitere<br />
Intensivierung des Frästrends ist in der<br />
Stahlbranche zu erwarten, da der Markt<br />
zunehmend Lösungen fordert, die alle relevanten<br />
Bearbeitungstechniken beinhalten.<br />
Die fortschreitende Automatisierung aller<br />
Prozesse ist nicht nur in der Sägetechnik zu<br />
erwarten. Dort bildet die Sägemaschine<br />
zunehmend einen integralen Bestandteil in<br />
der gesamten Prozesskette und wird nicht<br />
mehr isoliert von den anderen Maschinen<br />
betrieben. Dies erfordert Vollautomaten mit<br />
einer entsprechenden Steuerung.<br />
Die Einbindung in die Arbeitsprozesse des<br />
Anwenders bedingt zudem zwingend eine<br />
kompatible Maschinenperipherie, beispielsweise<br />
mithilfe von Schräglademagazinen<br />
und Rollenbahnen. Neben der Bereitstellung<br />
von Rohmaterialmagazinen, mit denen die<br />
Säge über Stunden unbeaufsichtigt arbeiten<br />
kann, kommen Einrichtungen zur automatischen<br />
Abfuhr der geschnittenen Teile und<br />
zur Einführung in weitere Bearbeitungsprozesse<br />
hinzu.<br />
Beim Trennen nahtlos gewalzter, ge -<br />
schmiedeter oder im Schleudergussverfahren<br />
hergestellte Ringe oder Rohre sind<br />
weitere Einsparungen bei den Material-,<br />
Energie- und Bearbeitungskosten notwendig.<br />
Diese gelingen mit einem besonderen<br />
Trennverfahren, aus dem die Mehrausbringung<br />
von Bauteilen aus einem Rohling ge -<br />
lingt, gepaart mit einer besseren Teilequalität<br />
und schnelleren Trennzeiten. Je wertiger<br />
das Material ist, desto höher fällt das absolute<br />
Einsparpotenzial aus.<br />
Sägeautomaten für die<br />
Klein- bis zur Großserie<br />
Von Bomar aus dem tschechischen Brünn<br />
kommen Hochleistungskreissägen und<br />
-bandsägen sowie effiziente Bürstenentgrater<br />
zur funkenfreien Entfernung von Werkstückgraten.<br />
Es gibt Maschinen sowohl für<br />
Anwender mit kleineren Stückzahlen wie<br />
auch für die Serienproduktion und die vollautomatische<br />
Fertigung des Stahlbaus.<br />
Die Hochleistungskreissäge ExactCut<br />
TAC 75 (Bild 1) aus der T-Serie in Säulenausführung<br />
und mit Vollverkleidung unterstützt<br />
den schnellen und einfachen Einstieg in die<br />
Serienproduktion. Um nachfolgende Bearbeitungen<br />
wie Sortier-, Bestückungs- oder<br />
Zerspanungsprozesse an die Sägeanlage<br />
anzubinden, wurde in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Trennende Fertigungsverfahren K 47<br />
Bild 1. Die Hochleistungskreissäge<br />
ExactCut TAC 75<br />
unterstützt den schnellen<br />
und einfachen Einstieg in die<br />
Serienproduktion.<br />
(Foto: Bomar)<br />
dem Unternehmen Fanuc ein robotergestütztes<br />
Zuführsystem entwickelt.<br />
Als Trennanlage für Stäbe, Drähte und<br />
Rohre mit kleinerem Durchmesser ist die<br />
Hochleistungskreissäge ExactCut MAC /<br />
MAM 25 vorgesehen. Die manchmal unzureichende<br />
Qualität dieser Materialien nach<br />
dem Scheren ist einer der Hauptgründe, um<br />
auf das Sägen umzusteigen. Die Ausführung<br />
der kompakten Maschine mit einem Förderer<br />
mit Linearmotorabtrieb, mit präzisen Werkstückspannern<br />
mit kurzem Hub und einem<br />
effizienten Sägeblattantrieb führt zu präzisen<br />
Zuschnitten und hoher Ausbringung.<br />
Ab 0,2 mm breite Sägeblätter (HM/HSS)<br />
von 100 bis 180 mm Durchmesser vermindern<br />
den Materialverschnitt. Die Schnittgeschwindigkeit<br />
bis 260 m/min ist stufenlos<br />
einstellbar. Bei einer Sägeblattantriebsleistung<br />
von 1,5 kW beträgt der Vorschubhub<br />
500 mm. Die hohe Antriebsleistung der<br />
Maschine ermöglicht das Trennen von mehreren<br />
Stäben gleichzeitig, abhängig von<br />
Abmessungen, Form, Materialzusammensetzung<br />
und Beschickungsanforderungen.<br />
Beispielsweise ist ein gleichzeitiges Trennen<br />
von zwei Stangen bis 10 mm Durchmesser<br />
möglich.<br />
Für die Materialzuführung ist ein modularer<br />
Taschenförderer in leichter Aluminiumkonstruktion<br />
zuständig. Er vereinzelt die<br />
Stäbe und bringt sie in die Maschine ein.<br />
Ebenfalls möglich ist das Zuführen von<br />
Materialien mit kleinen Durchmessern durch<br />
ein Rollenrichtsystem.<br />
Die<br />
Hochleistungskreis säge<br />
ExactCut MAC / MAM 25 erlaubt eine Reststücklänge<br />
von 50 mm und ein präzises<br />
Positionieren mit hoher Längengenauigkeit.<br />
Verarbeitbar sind Stangenlängen von 1.000<br />
bis 3.000 mm, 1.000 bis 6.000 mm und<br />
Materialien von der Rolle. Das maximale<br />
Stangengewicht beträgt 250 kg.<br />
Die Hochleistungsbandsäge EasyCut<br />
275.230 DGS ist durch eine einfache und<br />
schnelle Materialhandhabung, eine ergonomische<br />
Arbeitshöhe sowie einfache Ma -<br />
schineneinstellungen und schnelle Materialwechsel<br />
gekennzeichnet. So macht ein<br />
spezieller Schnellspannstock einen Materialwechsel<br />
innerhalb von Sekunden möglich.<br />
Durch Betätigen eines Tasters wird der<br />
Bremszylinder außer Kraft gesetzt und der<br />
Werker kann das Sägeband schnell bis kurz<br />
über das Material absenken.<br />
Die robuste Doppelgehrungsbandsäge<br />
Ergonomic 340.278 DGS ermöglicht die stufenlose<br />
Einstellung von Gehrungsschnitten<br />
von links 45° bis rechts 60°. Das Bedienpanel<br />
ist schwenkbar an der Vorderseite angebracht.<br />
Das besondere Spannstocksystem<br />
erleichtert und beschleunigt die Einstellungen<br />
bei einem Materialwechsel. Stufenlose Bandgeschwindigkeiten<br />
von 20 bis 120 m/min<br />
können über einen Frequenzumformer eingestellt<br />
werden. Der Schnittvorschub wird mit<br />
Hilfe eines Magnetventils geregelt.<br />
Universalgehrungskreissäge:<br />
Komplettlösung mit Systemberatung<br />
Die vollautomatische Gehrungskreissägemaschine<br />
KKS 463 NA (Bild 2) der Kaltenbach<br />
GmbH + Co. KG, Lörrach, ist universell für<br />
Gerad- oder Gehrungsschnitte, für den<br />
mannarmen oder mannlosen Betrieb einsetzbar.<br />
Sie eignet sich gleichermaßen für<br />
die Verarbeitung von Profilen als auch von<br />
Vollmaterial. Zuverlässig und sicher verarbeitet<br />
die Sägemaschine ohne Bedienereingriff<br />
Flach-, Winkel- und Massivmaterial sowie<br />
Rohre. Der Bediener kann Abschnitte auf<br />
entsprechende Positionen automatisch verteilen<br />
lassen. Teile werden automatisch<br />
zugeführt, gesägt und auf Position absortiert.<br />
Die Sägemaschine eignet sich für die<br />
automatische Verarbeitung von Profil- und<br />
Massivmaterial sowie von Rohren. Der automatische<br />
Materialnachschub erfolgt mittels<br />
Nachschubgreifer und messendem Ab -<br />
schnittgreifer, wobei die Hublänge jeweils<br />
1.500 mm im Einzelhub und 9.999 mm im<br />
Mehrfachhub beträgt. Es gibt einen CNCgesteuerten<br />
Drehtisch für Gehrungsschnitte<br />
mit einem Schwenkbereich von 120°.<br />
Die grafische Bedienoberfläche mit Touchscreen<br />
und die Proficut-Software sind Details<br />
der Maschinensteuerung, die eine automatische<br />
Berechnung der Schnittgeschwindigkeit<br />
und des Sägevorschubs ermöglichen.<br />
Die Sägemaschine führt eine automatische<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
48 K Trennende Fertigungsverfahren<br />
Bild 2. Die vollautomatische Gehrungskreissägemaschine<br />
KKS 463 NA eignet<br />
sich für die Verarbeitung von Profil- und<br />
Massivmaterial sowie von Rohren.<br />
(Foto: Kaltenbach)<br />
Abschnittsortierung auf vorwählbare Positionen<br />
durch und erlaubt eine flexible Materialzufuhr<br />
von links und optional von rechts.<br />
Langhub-Spannzylinder verkürzen die Rüstzeiten.<br />
Es gibt eine vertikale Bohrachse für<br />
den automatischen Bohr- / Sägebetrieb.<br />
Zu den besonderen Merkmalen der Universal-Gehrungskreissäge<br />
gehören die Mehrfachschnitte<br />
an Front- und Heckseite sowie<br />
der mitschwenkende Vertikalspannstock bei<br />
Gehrungsschnitten, dessen Vorteile die effiziente<br />
Materialspannung und kurze Reststücklängen<br />
unter 15 mm sind.<br />
Ergänzen lässt sich die Sägemaschine<br />
durch geeignete Zu- und Abfuhreinrichtungen,<br />
automatische Sortiereinrichtungen und<br />
Magazine zur Materialvorlagerung. Ein<br />
zusätzlicher Tintenstrahldrucker bildet ein<br />
benutzerfreundliches Markiersystem zur<br />
späteren Teileidentifizierung, indem die ge -<br />
sägten Teile abfuhrseitig mittels Tintenstrahldruck<br />
markiert werden.<br />
Modular und flexibel sind die vier verschiedenen<br />
Zufuhrvarianten gestaltet. Auf<br />
diese Weise werden bei der Materialzufuhr<br />
unterschiedliche Platz- und Raumverhältnisse<br />
bei der Aufstellung der Säge-Gesamtanlage<br />
berücksichtigt. Die Materialzufuhr<br />
erfolgt wahlweise über ein Flach-, Schrägoder<br />
Bundmagazin. Der Stab wird über die<br />
angetriebene Rollenbahn zur Säge transportiert<br />
und gemäß Programm aufgesägt. Die<br />
Abschnitte werden automatisch auf vorwählbare<br />
Positionen verteilt, Anschnitte und<br />
Reststücke aussortiert.<br />
Dabei dient ein Flachmagazin zur Vorlagerung<br />
von Rund- und Vierkantmaterial<br />
sowie von Profilen und Sonderprofilen. Ein<br />
Schrägmagazin ist zur Vorlagerung von<br />
Rund- und Vierkantmaterial vorgesehen, ein<br />
Bundmagazin zur Vorlagerung von Rundund<br />
Vierkantmaterial im Bund.<br />
Der Hersteller legt im Rahmen seiner Systemberatung<br />
für die Anwender detaillierte<br />
individuelle Aufstellpläne an, angepasst an<br />
die örtlichen Gegebenheiten der jeweiligen<br />
Prozessumgebung. Die größte Flexibilität<br />
bewirkt dabei ein Flachmagazin. Damit lassen<br />
sich fast alle Profilformen vorlagern.<br />
Angesägte Stangen können über eine Resterückführung<br />
automatisch zum Magazin<br />
zurückgefördert werden, das Magazin kann<br />
gleichzeitig mit Profilen unterschiedlicher<br />
Abmessungen beladen werden.<br />
Der Einsatz eines Bundmagazins empfiehlt<br />
sich dann, wenn große Mengen an<br />
gleichen Stangen gesägt werden sollen; in<br />
diesem Fall können komplette Bunde eingelegt<br />
werden. Ein Schrägmagazin erlaubt<br />
eine schnelle und einfache Beladung und<br />
eignet sich vor allem für Rund- und Vierkantmaterialien.<br />
Auch für die Materialabfuhr stehen verschiedene<br />
Optionen zur Wahl. Bei der<br />
Kipprollenbahn lassen sich die Abschnitte<br />
mittels Teach-in-Verfahren auf verschiedene<br />
Positionen abkippen. Ein Abschnittquerverteiler<br />
mit quertaktenden Ketten eröffnet<br />
den Vorteil der automatischen Sortierung<br />
von Abschnitten nach vorne und hinten.<br />
Schließlich können noch automatisch absenkende<br />
Gurtmulden zur Aufnahme der Ab -<br />
schnitte dienen.<br />
Multifunktionales Lasersystem<br />
Der präzise Laser-Allrounder MSF FiberLas<br />
der MicroStep Europa GmbH, Bad Wörishofen,<br />
kann Bleche umfassend multifunktional<br />
bearbeiten. So ist ein kombiniertes 2-D- und<br />
3-D-Schneiden ebenso machbar wie Boh-<br />
(Foto: MicroStep Europe)<br />
Bild 3. Mit einer Anlage MSF FiberLas lassen sich Bleche umfassend multifunktional<br />
bearbeiten, nämlich durch kombiniertes 2-D- und 3-D-Schneiden, Bohren, Gewinden, Senken<br />
und Markieren.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Trennende Fertigungsverfahren K 49<br />
ren, Gewinden, Senken und Markieren. Beispielsweise<br />
sind Fasen bis 45° realisierbar<br />
und eine Bohrspindel ermöglicht das Bohren<br />
bis 20 mm Durchmesser und das Gewinden<br />
bis M16. Außerdem kann die Anlage auch<br />
mit einer Option zum Schneiden von Rohren<br />
und Profilen mit bis 12 m Länge und 500 mm<br />
Durchmesser ausgestattet werden.<br />
Prozesssicherheit wird dabei über eine<br />
automatische Kalibrierung aller eingesetzten<br />
Werkzeuge erreicht; daraus resultiert<br />
eine hohe Qualität auch bei großer Anlagenauslastung.<br />
Ebenfalls realisierbar ist eine<br />
automatisierte Materialhandhabung für<br />
Bleche, Rohre und Profile.<br />
Die Maschine, zu der verschiedene Laserquellen<br />
mit einer Leistung bis 6 kW wählbar<br />
sind, eignet sich vor allem für die Produktion<br />
von hochpräzisen Teilen bei hoher Schneidgeschwindigkeit,<br />
kommt dabei aber mit<br />
einem niedrigen Wartungs- und Betriebskostenaufwand<br />
aus. Für höhere Materialdicken<br />
kann das Lasersystem um eine Technik<br />
zum Plasmaschneiden erweitert werden.<br />
Die Reinigung und Kalibrierung der Laserdüse<br />
geschieht automatisch. Das System<br />
arbeitet mit höchster Präzision und führt<br />
Arbeitsschritte mit exakter Wiederholbarkeit<br />
durch. Ein automatischer Wechseltisch ge -<br />
hört zur Standardausrüstung (Bild 3).<br />
Die hohe Maschinendynamik ist auf eine<br />
robuste Maschinenkonstruktion, eine nie drig<br />
sitzende Schneidbrücke, digitale AC- Antriebe<br />
und präzise Planetengetriebe zurückzuführen.<br />
Im Rahmen der langlebigen Ma -<br />
schinenkonstruktion unterstützt eine Portalbrücke<br />
mit hoher Torsionssteifigkeit große<br />
Verfahrgeschwindigkeiten bis 106 m/min.<br />
Faltenbälge an allen Achsen schützen die<br />
Führungen vor Verschmutzung. Es erfolgt<br />
eine automatische Schmierung der Lager<br />
und Linearführungen; Häufigkeit und Dauer<br />
wird durch ein Steuersystem geregelt.<br />
Im Rahmen der Automationslösungen<br />
verkürzt der Wechseltisch mit hoher Wechselgeschwindigkeit<br />
Stillstandzeiten der An -<br />
lage. Es erfolgt eine automatische Fokusänderung<br />
entsprechend des zu schneidenden<br />
Materiales sowie eine ebenfalls selbsttätige<br />
Abstandskalibrierung. Be- und Entladung<br />
sind vollständig automatisierbar.<br />
Das nahezu wartungsfreie Lasersystem<br />
verbraucht zwei Drittel weniger Strom bei<br />
gleichzeitig höherer Schneidgeschwindigkeit<br />
gegenüber einem CO 2<br />
-Laser gleicher<br />
Leistung. Die Anlage MSF FiberLas erfordert<br />
keine Lasergase und hat einen geringen<br />
Platzbedarf. Im Rahmen der automatischen<br />
Schneidabfallentsorgung transportiert ein<br />
Förderband die vom Arbeitstisch heruntergefallenen<br />
Kleinteile bzw. den Schneidabfall<br />
in einen separaten Behälter, der einfach he -<br />
rausgezogen und entleert werden kann. Die<br />
Absaugung erfolgt über eine effiziente<br />
Zonenabsaugung.<br />
Eine separate Rohrschneidvorrichtung<br />
zum Schneiden von Rohren bis 500 mm<br />
Durchmesser und 12 m Länge gehört ebenso<br />
zu den Optionen wie eine Vorrichtung<br />
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50 K Trennende Fertigungsverfahren<br />
(Foto: Jenoptik Automation)<br />
Bild 4. Für die effiziente 3-D-Bearbeitung komplexer Metallteile ist die Laseranlagenserie<br />
Votan BIM vorgesehen.<br />
zur Vierkantbearbeitung und ein vollautomatisches<br />
Ladesystem, das zeitgleiche<br />
Schneiden mit zwei Schneidköpfen, die<br />
nachträgliche Aufrüstung der Laserleistung<br />
und das Fasenschneiden bis 45°.<br />
3-D-Laser-Metallschneiden flexibel,<br />
schnell und präzise<br />
Die Laseranlagenserie zum 3-D-Metallschneiden<br />
Votan BIM (Bild 4) der Jenoptik<br />
Automatisierungstechnik GmbH, Jena, eignet<br />
sich für die effiziente Bearbeitung komplexer<br />
Metallteile. Gegenüber konventionellen<br />
Bearbeitungsverfahren vermindert der<br />
berührungslose Laserprozess sowohl die<br />
Bearbeitungszeit durch fehlende Rüstzeiten<br />
als auch die durch Werkzeugverschleiß verursachten<br />
Kosten. Aufgrund ihrer Konstruktion<br />
und hohen Flexibilität ist die Laserschneidanlage<br />
ein nahezu verschleißfreies<br />
Werkzeug zum Bearbeiten verschiedener<br />
Metallapplikationen.<br />
<br />
bei hoher Dynamik liegt eine besonders präzise<br />
roboterbasierte Anlagentechnik vor. In<br />
lediglich 1 s schneidet die Anlage einen Kreis<br />
oder eine andere Standardkontur. Dies er -<br />
möglicht im Vergleich zu anderen Robotersystemen<br />
eine deutlich kürzere Taktzeit. Das<br />
Systemkonzept beruht auf einer Strahlführung<br />
im Inneren des Roboters. Dadurch können<br />
Laserquellen mit einer Leistung bis 5 kW<br />
verwendet werden, ohne dass ein komplexer<br />
externer Strahlengang erforderlich ist. Der<br />
äquidistante Strahlengang verhindert ein<br />
Pumpen des Laserstrahls und bewirkt eine<br />
gleichbleibende Strahlqualität.<br />
Ein Spiegelsystem im Inneren des Leichtbau-Roboters<br />
leitet das Licht zum Schneidkopf.<br />
Die einzelnen Spiegel werden aktiv<br />
gekühlt und führen den Strahl zielgenau<br />
durch alle Achsen. Ein bewegtes Lichtleitkabel<br />
ist unnötig; das macht die Laserschneidanlage<br />
schlank und leicht. Der Schneidekopf<br />
hat viel Platz und ist dadurch besonders<br />
beweglich; er kann so auch schwer zugängliche<br />
Stellen erreichen.<br />
Die Laseranlagenserie zum Metallschneiden<br />
eignet sich unter anderem zum Schneiden<br />
komplexer Kraftfahrzeugkarosserieund<br />
-konstruktionsteile sowie hydrogeformter<br />
Rohre. Sie lässt sich einfach in Fertigungsstraßen<br />
und kombinierte Bearbeitungseinheiten<br />
integrieren.<br />
Plasmaschneidsysteme<br />
automatisch und präzise<br />
Von der ESAB Welding & Cutting GmbH,<br />
Karben, kommen die Plasmaschneidsysteme<br />
der iSerie (Bild 5) für das automatische Plasmaschneiden<br />
mit höherer Produktivität und<br />
geringeren Schnittkosten. Damit lassen sich<br />
Anlagen nach Bedarf erweitern.<br />
Mithilfe der Technik HeavyCut zur Verbesserung<br />
von Schnittqualität und Präzision<br />
lässt die hohe Schnittqualität der iSerie die<br />
direkte Weiterleitung von Teilen vom<br />
Schneidtisch zum Schweißen und Lackieren<br />
oder zur Montage ohne aufwändige Nachbehandlungen<br />
zu. Zudem haben die Schneidstromquellen<br />
eine Bohrkapazität bis 50 mm<br />
Bild 5. Automatische Plasmaschneidsysteme der iSerie sind modular aufgebaut, sodass man<br />
die Schnittleistung schnell und einfach erhöhen kann. Hier wird ein 100-A-Wechselrichterblock<br />
installiert, um ein 400-A-System zu erstellen.<br />
(Foto: Esab)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
(Foto: Kjellberg Finsterwalde)<br />
Bild 6. Die spezielle Plasmaschneidtechnik<br />
Contour Cut Speed (CCS) erreicht<br />
Schneidergebnisse mit hoher<br />
Wiederholgenauigkeit und Präzision.<br />
bei 400 A bei allen Werkstoffen einschließlich<br />
Edelstahl. Die Geräte erzeugen Schnitte<br />
der ISO-Klasse 3 oder besser bei jedem Material<br />
mit Blechdicken bis 50 mm. Sie reduzieren<br />
Abschrägungen und Nachbearbeitungsbedarf<br />
deutlich.<br />
Der Wassernebel-Sekundärprozess (WMSä),<br />
der Stickstoff als Plasmagas und Leitungswasser<br />
zur Abschirmung nutzt, bewirkt eine hohe<br />
Schnittqualität und geringere Schnittkosten.<br />
Bei Edelstahl ist die Schnittgeschwindigkeit<br />
des WMS-Prozesses bis zu 300 % höher bei<br />
einer Kosteneinsparung von 20 % oder mehr<br />
pro Schnitt im Vergleich zu Systemen, die<br />
Argon-Wasserstoff als Plasmagas einsetzen.<br />
Die iSerie reduziert die Kosten pro Schnitt<br />
zusätzlich durch die Verwendung von Verschleißteilen<br />
XTremeLife für das Schneiden<br />
mit 300 A und 400 A. Diese Verbrauchsmaterialien<br />
verwenden mehrfache Hafnium-<br />
Einsätze anstatt eines Einzeleinsatzes und<br />
haben eine zweiteilige Spitze mit geringerer<br />
Betriebstemperatur. Die bessere Kühlung<br />
erhöht die Standzeit der Teile und die<br />
Schnittgenauigkeit über die gesamte Le -<br />
bensdauer der Spitze, insbesondere beim<br />
Bohren mit höheren Stromstärken. Durch<br />
die Kombination dieser Eigenschaften können<br />
die Betriebskosten bei Baustahl um bis<br />
zu 30 % gesenkt werden, was wiederum zu<br />
geringeren Kosten pro Meter führt.<br />
Die Plasmaschneidsysteme der iSerie liegen<br />
in Konfigurationen von 100 A bis 400 A<br />
für bis zu 50 mm dicke Schneidplatten vor.<br />
Alle Modelle haben ein einheitliches Gehäuse<br />
und gemeinsame Komponenten und sind<br />
in Modultechnik ausgeführt, sodass man die<br />
Leistung durch Hinzufügen von Wechselrichterblöcken<br />
von 100 A bis auf 400 A einfach<br />
erhöhen kann.<br />
Die modulare Auslegung vermindert<br />
den Teilebestand und die Reparaturzeiten.<br />
Eine LED-Fehleranzeige informiert<br />
über den Maschinenstatus, um<br />
die Fehlerbehebung zu beschleunigen.<br />
Bei Ausfall eines Wechselrichterblocks<br />
kann der Schneidvorgang mit<br />
den übrigen Blöcken fortgesetzt werden.<br />
Schnelles Schneiden von Baustahl<br />
Contour Cut Speed (CCS, Bild 6) ist die<br />
patentierte Plasmaschneidtechnologie von<br />
Kjellberg Finsterwalde für das schnelle<br />
Schneiden von Konturen in Baustahl. Kleine<br />
Konturen, vor allem Löcher mit einem<br />
Durchmesser:Materialdicke-Verhältnis von<br />
1:1, werden bereits mit der Technik Contour<br />
Cut in hoher Qualität geschnitten. Mit der<br />
Technologie-Erweiterung Contour Cut<br />
Speed (CCS) entstehen größere Konturen<br />
bei gleichwertiger Schnittqualität bis zu<br />
50 % schneller.<br />
CCS nutzt die gleichen Verschleißteile<br />
und erweitert die bisherige Con tour- Cut-<br />
Technik um wirtschaftliche Aspekte wie<br />
geringere Schnittmeterkosten durch höhere<br />
Schneidgeschwindigkeiten, eine sehr kleine<br />
Wärmeeinflusszone, eine hohe Konturtreue,<br />
Rechtwinkligkeit und Oberflächengüte.<br />
Außerdem ist CSS durch eine weitere Re -<br />
duzierung der Winkelabweichungen an<br />
Innen- bzw. Außenkonturen und die präzise<br />
Wiederhol- und Maßgenauigkeit gekennzeichnet.<br />
Grundlage für das Contour-Cut-Plasmaschneiden<br />
ist die Wirbelgastechnologie, die<br />
von Kjellberg entwickelt wurde. Ein um den<br />
Plasmastrahl rotierendes Gas konzentriert<br />
den Lichtbogen und ermöglicht nahezu<br />
nachbearbeitungsfreie Schnitte. Die effiziente<br />
Flüssigkeitskühlung bis in die Spitze<br />
des Plasmabrenners ermöglicht zudem sehr<br />
schmale Schnittfugen. In Verbindung mit<br />
den sehr hohen Schneidgeschwindigkeiten<br />
und der effizienten Kühlung der langlebigen<br />
Verschleißteile entstehen Einsparungen im<br />
Gas- und Energieverbrauch, sodass die<br />
Schnittmeterkosten deutlich reduziert werden<br />
können.<br />
Die Contour-Cut-Technologie ist in den<br />
Plasmaschneidanlagen der HiFocus-neound<br />
Smart-Focus-Reihe integriert. Dem An -<br />
wender stehen damit leistungsstarke und<br />
zuverlässige Plasmaschneidanlagen zur Ver-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
52 K Trennende Fertigungsverfahren<br />
fügung, die sehr gute Schneidergebnisse im<br />
Materialdickenbereich bis 100 mm (Smart-<br />
Focus) bzw. 160 mm (HiFocus) erbringen.<br />
Portalschneidanlage erlaubt<br />
schnellere Bearbeitungen und<br />
präzisere Schnitte<br />
Mit einer Portalschneidanlage erlcut e540<br />
(Bild 7) der Erl Automation GmbH, Landau /<br />
Isar, erhöht ein Anwender nicht nur die Flexibilität<br />
beim Blechzuschnitt, sondern erzielt<br />
auch wesentlich präzisere Schneidergebnisse<br />
und kürzere Bearbeitungszeiten.<br />
Bislang hatte das Unternehmen sämtliche<br />
Bleche an einer Brennschneidmaschine für<br />
Blechformate bis 3.000 mm x 12.000 mm<br />
Größe geschnitten. Ziel war es jedoch, die<br />
Bleche effizienter zu schneiden und gleichzeitig<br />
die bestehende Anlage zu entlasten.<br />
Deshalb hat man sich für die Investition in<br />
eine zweite Maschine entschieden, auf die<br />
hauptsächlich die Kleinteileproduktion verlegt<br />
werden sollte.<br />
Für diese Anforderungen hat Erl eine Portalschneidmaschine<br />
erlcut e540 zum Autogen-<br />
und Plasma-Schneiden von Blechformaten<br />
bis 2.500 mm x 6.000 mm konzipiert<br />
und gebaut. Neben der Schneidmaschine<br />
waren im Lieferumfang eine Plasmastromquelle<br />
für präzise Schnitte für bis zu 40 mm<br />
Blechdicke, ein Absaugschneidtisch sowie<br />
die zugehörige Absaug- und Filteranlage<br />
zum Schutz vor Feinstaub enthalten. Eine<br />
Schulung, in der sich die Anlagenbediener<br />
mit den Besonderheiten der Plasmatechnik<br />
und der Gesamtanlage vertraut machen<br />
konnten, rundete das Projekt ab.<br />
Ausgestattet mit einer Autogen- und<br />
einer Plasma-Werkzeugstation vereint die<br />
erlcut zwei Schneidtechniken in einer Ma -<br />
schine. Mittels autogenem Brennschneiden<br />
können Blechdicken bis 200 mm getrennt<br />
werden. Bis zu 40 mm dicke Bleche werden<br />
mit der Plasmatechnik geschnitten. Dafür<br />
steht beim Anwender die Stromquelle Hi -<br />
Focus 440i neo bereit, die hohe Geschwindigkeiten<br />
beim Schneiden und Markieren<br />
bei gleichzeitig hoher Qualität und vergleichsweise<br />
geringen Prozesskosten er -<br />
möglicht. Zudem beinhaltet die Plasmastromquelle<br />
die automatische Gaskonsole<br />
Flow Control, die die Plasmagase für jede<br />
Schneidaufgabe angepasst mischt, denn<br />
eine Datenbank organisiert die exakte Regelung<br />
der benötigten Gase.<br />
Durch die Kombination von Brennschneiden<br />
und Plasmaschneiden kann der Anwender<br />
zum einen mit der Plasmatechnik Fertigteile<br />
produzieren. Denn mechanische Nacharbeiten<br />
sind durch die präzisen Schnitte<br />
nicht mehr nötig. Das spart viel Zeit, auch<br />
weil der Schneidprozess schneller ist. Zudem<br />
wird durch die Verlegung der Kleinteile auf<br />
die erlcut Kapazität für große Bauteile auf<br />
der alten Schneidanlage frei. Dadurch, dass<br />
die Portalschneidanlage auch mit einer<br />
Autogen-Station ausgestattet ist, lassen sich<br />
zudem kurzfristige Belastungsspitzen in der<br />
Blechbearbeitung ausgleichen und das Ausfallrisiko<br />
vermindern.<br />
Die erlcut ist mit der netzwerkfähigen<br />
Touchscreen-Steuerung e*volution ausgestattet.<br />
Durch ihr intuitives Bedienkonzept<br />
mit übersichtlich strukturierten Menüs ist<br />
auch unerfahrenen Anwendern ein schneller<br />
Einstieg möglich. Ein 21 Zoll großer<br />
Flachbildschirm mit entspiegelter Glasoberfläche<br />
unterstützt ermüdungsfreies Arbeiten<br />
und gute Lesbarkeit. Es ist eine personalisierte<br />
Anzeige erstellbar, sodass sich verschiedene<br />
Benutzer mit unterschiedlichen<br />
Funktionen und Ansichten an der Maschine<br />
anmelden können. Dadurch werden Fehlbedienungen<br />
und Ausfallzeiten verhindert.<br />
Für eine einfache Handhabung der Ma -<br />
schine ist auch die Prozessdatenbank für<br />
Autogen- und Plasmaschneiden zuständig.<br />
Somit sind für beide Verfahren alle Schneidparameter<br />
startbereit hinterlegt, können<br />
aber auch jederzeit durch den Anwender<br />
editiert und erweitert werden. Im Blechdickenbereich<br />
von 10 bis 30 mm wurden für<br />
jede Dicke in 1-mm-Schritten durch Erl für<br />
den Anwender spezielle Plasmadatensätze<br />
entwickelt. Für einen reibungslosen Produktionsanlauf<br />
wurden die Anlagenführer in<br />
(Foto: Erl)<br />
Bild 7. Präzisere<br />
Schneidergebnisse und<br />
kürzere Bearbeitungszeiten<br />
erzielt ein Anwender mit der<br />
Portalschneidmaschine<br />
erlcut e540 zum Autogenund<br />
Plasmaschneiden von<br />
Blechformaten bis 2.500 x<br />
6.000 mm.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Trennende Fertigungsverfahren K 53<br />
einer mehrtätigen Schulung mit der Portalschneidmaschine<br />
sowie ihrer Programmiersoftware<br />
und Steuerung vertraut gemacht.<br />
Die Entscheidung für die Erl-Portalschneidanlage<br />
fiel unter anderem auch wegen des<br />
Portalaufbaus sowie der Möglichkeit, auch<br />
Roboter mit aktueller Plasmaschneidtechnik<br />
auszustatten. Künftig ist die Optimierung<br />
der vorhandenen Brennschneidmaschine<br />
und die Anschaffung eines Roboters, ge -<br />
nannt Biber, zum automatischen Anfasen<br />
von Teilen für die Schweißnahtvorbereitung<br />
geplant.<br />
Autogen- und Plasmaschnitt<br />
kombiniert<br />
Die kompakte Brennschneidmaschine Metal-<br />
Master 2.0 (Bild 8) von Messer Cutting Systems<br />
lässt sich mit einer Grundfläche von<br />
30 m 2 sogar in enge Platzverhältnisse integrieren.<br />
Sie ermöglicht auch kleineren Be -<br />
trieben den Einstieg in das automatisierte<br />
Schneiden. Durch die Kombination von Plasma-<br />
und Autogenschnitt eignet sich die<br />
Maschine für viele verschiedene Materialarten<br />
und -dicken.<br />
Die Schneidmaschine MultiTherm kombiniert<br />
die drei Verfahren Laser- und Plasmaschneiden<br />
sowie das Markieren mit Tinte<br />
innerhalb eines Schachtelplans. So können<br />
beispielsweise Innenkonturen präzise mit<br />
dem Faserlaser und Außenkonturen schnell<br />
und wirtschaftlich mit dem Plasmabrenner<br />
geschnitten werden. Markierungen, Chargennummern<br />
usw. werden mit dem Inkjet-<br />
Drucksystem materialschonend aufgebracht.<br />
Das vereinfacht die Katalogisierung der einzelnen<br />
Teile und schafft Vorteile bei deren<br />
Nachverfolgung.<br />
Um jederzeit den Maschinenstatus von<br />
jedem beliebigen Ort aus abrufen zu können,<br />
egal ob von PC, Tablet oder Smartphone, gibt<br />
es vom Hersteller die Software Global Reporter.<br />
Damit lassen sich Maschinenstillstände<br />
sofort erkennen und schneller beheben.<br />
Zusätzlich schaffen Auswertungen der tatsächlichen<br />
Schneidzeiten Planungssicherheit<br />
und geben Auskunft über die allgemeine<br />
Produktivität der Prozesse. Zusammen mit<br />
passenden Schnittstellen werden mit der<br />
Software die Maschinendaten auf der Steuerung<br />
Global Control des Herstellers erfasst<br />
und auf einem Smart Device angezeigt.<br />
Ergänzend steht auch die Fernwartungssoftware<br />
Remote Service 2.0 bereit.<br />
(Foto: Messer Cutting Systems)<br />
Bild 8. Für wirtschaftliche, saubere Schnitte steht die kompakte<br />
Brennschneidmaschine MetalMaster 2.0.<br />
Kompakt und effizient: Hochdruckpumpe<br />
zum Wasserstrahlschneiden<br />
Von KMT Waterjet Systems, Bad Nauheim,<br />
kommt die Direktantriebspumpe Triline<br />
TL-I 30 für das Wasserstrahlschneiden. Sie<br />
bewirkt kalkulierbare Betriebskosten und<br />
kann als selbstständige Einheit für Routine-<br />
Schneidanwendungen eingesetzt werden.<br />
Die Pumpe hat eine Antriebsleistung von<br />
22 kW und erreicht damit ein Fördervolumen<br />
von 3,1 l Schneidwasser pro Minute.<br />
Bei einem Arbeitsdruck von 3.800 bar reicht<br />
das aus, um eine Wasserdüse mit einem<br />
Durchmesser von bis zu 0,3 mm zu betreiben.<br />
Hier zeigt sich die größere Effizienz<br />
Bild 9. Die<br />
Hochdruckpumpe<br />
ist mit einem<br />
Riemenantrieb<br />
ausgestattet.<br />
gegenüber einer Druckübersetzerpumpe, da<br />
bei gleicher Motorleistung ein höheres Fördervolumen<br />
erreicht werden kann.<br />
Ein Elektromotor treibt über ein einfach<br />
zu wartendes Riemenscheibensystem<br />
(Bild 9) direkt drei kurbelwellengetriebene<br />
Kolben an. Diese werden mit einer Phasenverschiebung<br />
betrieben, sodass sie einen<br />
nahezu konstanten Hochdruckwasserstrom<br />
erzeugen. Aufgrund dieser direkten Kraftübertragung<br />
hat eine Direktantriebpumpe<br />
einen relativ hohen Wirkungsgrad von bis<br />
zu 85 %. Zudem ist diese Methode der<br />
Kraftübertragung unkompliziert und sie<br />
benötigt weniger Teile als ein Hydraulikkreis.<br />
(Foto: KMT Waterjet Systems)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
54 K Trennende Fertigungsverfahren<br />
Direktantriebspumpen ermöglichen daher<br />
eine einfache Fehlerbehebung von Problemen<br />
im Antriebssystem.<br />
Kernstück der Direktantriebspumpe ist<br />
das Kurbelgehäuse, das auf hohe Leistung<br />
und einfache Wartung ausgelegt ist. Sein<br />
Konzept basiert auf einer Edelstahlgrundplatte<br />
mit integrierten Kühlkanälen; somit<br />
sind die Führungsstangen keinen Umwelteinflüssen<br />
ausgesetzt. Eine eingearbeitete<br />
vibrations- und schalldämpfende Verrippung<br />
im Gehäuse unterstützt einen ge -<br />
räuscharmen und ruhigen Betrieb. Die Be -<br />
dienerfreundlichkeit wird durch ein Sichtfenster<br />
erhöht, durch das der Bediener den<br />
Ölstand direkt und ohne Messstab prüfen<br />
und das Öl auf Verunreinigung inspizieren<br />
kann.<br />
Das spezielle Druckregelventil erlaubt eine<br />
rasche Anpassung des gewünschten Ar -<br />
beitsdrucks, der von der Pumpe zu den<br />
Schneidköpfen geleitet wird. Das Ventil<br />
reguliert den Arbeitsdruck durch Druckluft.<br />
Zudem mindert es den Wartungsaufwand<br />
und ermöglicht das Schneiden bei beliebigen<br />
Drücken. Darüber hinaus erreicht das<br />
Ventil schnelle Reaktionszeiten, ist zuverlässig<br />
und einfach zu warten.<br />
Die Direktantriebstechnik eignet sich für<br />
einfache Anwendungen, bei denen die<br />
Maschine als eigenständige Pumpe eingesetzt<br />
wird. Dabei empfiehlt es sich, die<br />
Direktantriebshochdruckpumpe als Wasserdruckgenerator<br />
im Dauerbetrieb zu nutzen.<br />
Der Effizienzgrad ist besonders hoch, wenn<br />
die Schneidezeit mindestens 80 % der<br />
Motorlaufzeit erreicht.<br />
Durch ihre kleine Grundfläche und hohe<br />
Effizienz im Dauerbetrieb eignet sich die<br />
Pumpe für kleinere Unternehmen und Lohnschneidebetriebe,<br />
die konventionelle und<br />
einfache Schneidarbeiten ausführen. Zudem<br />
stellt sie eine Alternative zu einer Druckübersetzerpumpe<br />
dar, wenn wenig Platzbedarf,<br />
niedrigere Anfangsinvestitionen oder eine<br />
geringere elektrische Anschlussleistung vor<br />
Ort gefragt sind.<br />
Ringe spannungsfrei kalt getrennt<br />
Deutliche Kosten- und Qualitätsvorteile soll<br />
das Lohntrennen von niedrigen Ringen mit<br />
großen Durchmessern mit einem speziellen<br />
Verfahren Giant Ring Cutter (GRC) von PTZ<br />
Weidner, Sigmaringen, erbringen (Bild 10).<br />
So resultieren daraus kürzere Trennzeiten<br />
und entsprechende Energieeinsparungen,<br />
eine Materialeinsparung durch geringere<br />
Schnittbreiten und Werkzeugkosteneinsparungen<br />
durch längere Standzeiten.<br />
Ebenfalls vorteilhaft sind die bessere Planparallelität<br />
und Oberflächengüte, weniger<br />
Weiterverarbeitungsaufwand und eine hohe<br />
Materialausbringung durch kleine Restspannflächen.<br />
Vorteile bietet das Verfahren auch bei der<br />
Arbeitssicherheit. Denn es ist ein sicheres Hal-<br />
ten, Abnehmen und automatisches Ab legen<br />
der getrennten Ringe und Rohre möglich.<br />
Zudem entstehen nur kurze Späne und gratarme<br />
Schnitte. Die geringe Wärmeentwicklung<br />
beim Trennverfahren vermeidet Verbrennungsgefahren<br />
und Materialspannungen.<br />
Der Trennvorgang ist leise und erfordert<br />
nur einen geringen Trennmittelbedarf.<br />
Das Unternehmen hat zunächst einen<br />
Giant-Ring-Cutter GRC 1500 für Ringe bis<br />
1.500 mm Durchmesser selbst gebaut und<br />
diesen später für das Trennen von Ringen bis<br />
2.300 mm Durchmesser erweitert. Danach<br />
folgten eine Version GRC5300-1000CNC<br />
für Ringe bis 5.300 mm Durchmesser und<br />
eine kleinere Ring- Trennmaschine RC 550-<br />
200CNC.<br />
Ein Fertigungsbeispiel sind acht Ringe aus<br />
Chromstahl 1.4006 mit einer Einzelringhöhe<br />
getrennt von 22 mm und einem Fertigmaß<br />
von 19 mm. Der Ringaußendurchmesser<br />
beträgt 1.375 mm, der Ringinnendurchmesser<br />
1.075 mm. Während dafür beim Abstechen<br />
ein 290 mm hoher Rohling mit 1,313 t<br />
Gewicht notwendig wäre, erfordert das Verfahren<br />
von PTZ Weidner lediglich 197 mm<br />
Höhe und 920 kg Material. Daraus resultiert<br />
eine Materialersparnis von etwa 390 kg.<br />
In einem anderen Fall wurden Ringe mit<br />
über 3.400 mm Durchmesser und einer<br />
Wanddicke von 420 mm präzise auf 61 mm<br />
Höhe getrennt. Dies entsprach lediglich<br />
2 mm Aufmaß auf das Fertigmaß. Dadurch<br />
wurden die Bearbeitungskosten deutlich<br />
reduziert, da nur noch ein Schlichtspan pro<br />
Seite auf das Fertigmaß notwendig war. Die<br />
Ringrohlinge waren zweimal vierfach hoch<br />
gewalzt; die Planparallelität betrug 0,7 mm.<br />
Gegenüber der Einzelringherstellung im<br />
Walzprozess wurde eine Materialeinsparung<br />
pro Ring von 2 t erzielt.<br />
Getrennt werden können mit dem speziellen<br />
Verfahren Außendurchmesser bis<br />
5.300 mm, Innendurchmesser ab 100 mm,<br />
Ausgangsmaterialien bis 1.000 mm Höhe<br />
und Einzelringhöhen ab 3 mm. Es sind radiale<br />
Breiten bis 550 mm möglich. Realisierbar<br />
sind werkstoffabhängig eine Planparallelität<br />
(Foto: PTZ-Weidner)<br />
Bild 10. Gegenüber der Einzelringherstellung<br />
im Walzprozess wurde beim Trennen dieser<br />
Ringe eine Materialeinsparung pro Ring von<br />
2 t erzielt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Trennende Fertigungsverfahren K 55<br />
und Planebenheit von 0,2 bis 1,0 mm bis<br />
radial 180 mm. Beim Trennen sind Oberflächenrauigkeiten<br />
von 3,190 R a<br />
beim Werkstoff<br />
1.0570 und von 1,124 R a<br />
beim Werkstoff<br />
1.4404 erzielbar.<br />
Beispielsweise wurde ein Zahnrad mit dem<br />
Außendurchmesser 1.440 mm und 160 mm<br />
Wanddicke aus dem Werkstoff 42CrMo4,<br />
vergütet auf 1.200 N/mm², ge trennt. Die<br />
Temperatur während des Trennvorgangs<br />
erreichte lediglich etwa 25 C°. Beim Trennen<br />
entstanden Zahnradringe mit 3,5 mm Höhe.<br />
Mithilfe von Partnern ist auch die mechanische<br />
Weiterverarbeitung der getrennten<br />
Ringe möglich.<br />
(sm 170204565) K<br />
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />
PRODUKTE / LEISTUNGEN<br />
FOLGENDER UNTERNEHMEN<br />
ANGESPROCHEN:<br />
Bomar spol. s r.o.<br />
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62700 Brno<br />
Tschechische Republik<br />
Tel. +49 178 721 8128<br />
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Erl Automation GmbH<br />
Siemensstraße 12<br />
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Tel. +49 9951 603466-0<br />
www.erl-cutting.com<br />
Esab Welding & Cutting GmbH<br />
Robert-Bosch-Straße 20<br />
61184 Karben<br />
Tel. +49 6039 40-0<br />
www.esab.com<br />
Jenoptik Automatisierungstechnik<br />
GmbH<br />
Konrad-Zuse-Straße<br />
07745 Jena<br />
Tel. +49 3641 65-2570<br />
www.jenoptik.com<br />
Kaltenbach GmbH + Co.KG<br />
Blasiring 4<br />
79539 Lörrach<br />
Tel. +49 7621 175-0<br />
www.kaltenbach.com<br />
Kjellberg Finsterwalde Plasma<br />
und Maschinen GmbH<br />
Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />
03238 Finsterwalde<br />
Tel. +49 3531 500-0<br />
www.kjellberg.de<br />
KMT GmbH<br />
Hohe Straße 4 – 6<br />
61231 Bad Nauheim<br />
Tel. +49 6032 997-126<br />
www.kmt-waterjet.de<br />
Messer Cutting Systems GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 2 – 4<br />
64823 Groß-Umstadt<br />
Tel. +49 6078 787-0<br />
www.messer-cs.com<br />
MicroStep Europa GmbH<br />
Messerschmittstraße 10<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
Tel. +49 8247 96294-0<br />
www.microstep-europa.de<br />
PTZ Weidner<br />
Binger Straße 28<br />
72488 Sigmaringen<br />
Tel. +49 7571 74948-23<br />
www.ptz-weidner.de<br />
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Plasmaschneidanlagen<br />
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(Fotos: Trumpf)<br />
Effizienz und Prozesssicherheit bei<br />
der Herstellung lasergeschnittener Teile<br />
von Annedore Bose-Munde<br />
Hannover/Ditzingen. Wenn mit Blick auf die Effizienzerhöhung der<br />
Anlagen die Entwicklungspotenziale ausgereizt zu sein scheinen, heißt es,<br />
neue Wege zu gehen. Maschinenbauer Trumpf verdeutlicht mit der<br />
Tru Laser Center 7030, dass ein völlig neues Maschinenkonzept hierfür<br />
die Lösung sein kann.<br />
100 Mitarbeiter an dem Projekt. Es herrschten<br />
reger Austausch und große Transparenz<br />
zwischen allen Fachbereichen, und gleichzeitig<br />
konnte die Entwicklungszeit mit zwei<br />
Jahren ab offizieller Projektfreigabe extrem<br />
kurz gehalten werden.<br />
Es waren die Kunden, die immer wieder<br />
nach Lösungen für ihre Problemstellungen<br />
in Ditzingen fragten. Zwar hat sich in den<br />
letzten Jahren die Schneidgeschwindigkeit,<br />
Laserleistung und Kantenqualität der Anlagen<br />
verbessert, aber an der Autonomie und<br />
Abarbeitung in den Unternehmen hat sich<br />
nicht viel verändert. Je schneller die Anlagen<br />
wurden, desto mehr gerieten Störungen<br />
und aufwändige Folgetätigkeiten in den<br />
Fokus. So beeinträchtigen beispielsweise<br />
das Warten, bis die Teile und Restgitter von<br />
der Palette absortiert sind, ein Stillstand<br />
wegen Kollisionen mit kippenden Teilen,<br />
Spritzer an der Teileunterseite durch Rückwirkungen<br />
der Auflageleisten oder ein<br />
hoher Programmieraufwand letztendlich die<br />
Gesamtproduktivität.<br />
Flexible Entwicklungsmethoden,<br />
ganzheitliche Prozessbetrachtung<br />
Als Antwort auf diese Problemstellungen<br />
entwickelte die Trumpf GmbH + Co. KG die<br />
Tru Laser Center 7030 – eine Lasermaschine,<br />
die sich quasi selbst um einen durchgängig<br />
automatisierten Produktionsprozess kümmert.<br />
»Sie ist in der Lage, über weite Zeiträume<br />
selbstständig und ohne Bedienereingriff<br />
zu arbeiten. Darüber hinaus erlaubt sie<br />
zukünftige Weiterentwicklungen, die alle<br />
Möglichkeiten der digitalen und der physischen<br />
Vernetzung nutzbar machen«, so das<br />
Unternehmen.<br />
Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Geschäftsführer<br />
Entwicklung und Einkauf im Bereich Trumpf<br />
Werkzeugmaschinen, beschreibt den Entwicklungsweg:<br />
»Wir mussten bisherige Entwicklungsmethoden<br />
in Frage stellen und<br />
haben eine neue Form der Zusammenarbeit<br />
etabliert. Dazu kam ein neuer Blickwinkel:<br />
weg vom bestehenden Maschinenkonzept,<br />
hin zu einem unverstellten Blick auf die Produktionsaufgabe<br />
bei unseren Kunden.« Pa -<br />
rallel und kurzzyklisch abgestimmt arbeiteten<br />
über mehrere Standorte hinweg und<br />
quer durch viele Unternehmensbereiche gut<br />
Repräsentatives Produktionsprogramm<br />
der Kunden war die Basis<br />
»Wir wollten hinter alle Probleme, die uns<br />
unsere Kunden immer wieder nannten, eine<br />
Zahl schreiben«, so Prokop. Um dies zu<br />
erreichen, wurde der gesamte Produktionsprozess<br />
simuliert, und die Entwickler generierten<br />
Standardtafelbelegungen, die das<br />
Teilespektrum der Kunden abbilden. Unterstützt<br />
wurden sie dabei von Kunden aus<br />
unterschiedlichen Branchen mit mehreren<br />
hundert Einrichteplänen, die sie nach relevanten<br />
Parametern statistisch auswerten<br />
konnten. So stand ein repräsentatives Produktionsprogramm<br />
für die Anlagenentwicklung<br />
zur Verfügung.<br />
Das neue Anlagenkonzept wurde unter<br />
erweiterten Gesichtspunkten klar auf die<br />
Komplexität der Aufgabe ausgerichtet: Die<br />
Anlage bewegt gleichzeitig Blech und<br />
Schneidkopf und ersetzt Auflageleisten<br />
durch Bürstentische. Sie kann laut Trumpf<br />
Kleinteile sicher ausschleusen und in Behälter<br />
sortieren, entsorgt Reste und Schlacke,<br />
entnimmt, sortiert und stapelt größere Teile<br />
hauptzeitparallel. Zudem belädt sie sich auf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Trennende Fertigungsverfahren K 57<br />
Links: Die Tru Laser Center 7030 steht in ihrer<br />
Schneidproduktivität einer klassischen High-End-<br />
Maschine mit fliegender Optik in nichts nach.<br />
Mitte: Am Schneidkopf ist ein Ausdrückzylinder<br />
angebracht, der die Blechteile nach unten ausstößt.<br />
Den idealen Ausdrückpunkt errechnet das<br />
Programmiersystem Tru Tops Boost in Abhängigkeit<br />
von der Teilekontur automatisch.<br />
Rechts: Das neu entwickelte sogenannte Smart Gate<br />
gewährleistet, dass sich dort keine Blechkonturen<br />
verhaken und eine effiziente Absaugung möglich ist:<br />
Zwei Schlitten, die sich synchron mit dem<br />
Schneidkopf bewegen, können ihren Abstand<br />
zueinander verändern, um unterschiedlich große<br />
Durchtrittsöffnungen zu schaffen.<br />
Dr. Heinz-Jürgen Prokop,<br />
Geschäftsführer Entwicklung<br />
und Einkauf im Bereich<br />
Trumpf Werkzeugmaschinen<br />
kleinster Fläche selbst mit Rohblechen, stapelt<br />
Restgitter und wird weitgehend automatisch<br />
programmiert. Zahlreiche neue und<br />
patentierte Detaillösungen ergänzen das<br />
Paket.<br />
Durch Zusatzachse der Optik<br />
wird hohe Dynamik erreicht<br />
Die Tru Laser Center 7030 arbeitet mit einem<br />
hybriden Antriebssystem und mit einem Tru<br />
Disk Festkörperlaser mit 6 kW Laserleistung.<br />
Für den Transport des Bleches über den Bürstentisch<br />
sorgen zwei Lösungsansätze. Das<br />
Blech wird über die kurze Seite bewegt und<br />
die Schneidoptik, die hauptsächlich in<br />
X-Richtung verfährt, hat eine Zusatzachse in<br />
Y-Richtung mit einem Verfahrweg von<br />
± 55 mm. So müssen bei kleinen Konturen<br />
nur geringe Massen beschleunigt werden,<br />
was eine hohe Dynamik erlaubt.<br />
Der Auflagetisch für das Blech ist unterhalb<br />
des Verfahrwegs des Schneidkopfs<br />
geteilt. So entsteht ein Spalt, durch den der<br />
Laserstrahl nach unten austreten kann,<br />
durch den aber auch Schlacke, Butzen und<br />
Schneidgas abgesaugt werden. Das neu entwickelte<br />
sogenannte Smart Gate gewährleistet,<br />
dass sich dort keine Blechkonturen<br />
verhaken und eine effiziente Absaugung<br />
möglich ist: Zwei Schlitten, die sich synchron<br />
mit dem Schneidkopf bewegen, können<br />
ihren Abstand zueinander verändern, um<br />
unterschiedlich große Durchtrittsöffnungen<br />
zu schaffen. So wird das Blech im Schneidprozess<br />
sicher unterstützt und gleichzeitig<br />
können kleine Teile mit Abmessungen bis<br />
160 x 160 mm nach unten ausgeschleust<br />
werden.<br />
Neues Konzept für einen<br />
verlässlichen Teiletransport<br />
Am Schneidkopf ist ein Ausdrückzylinder<br />
angebracht, der die Blechteile nach unten<br />
ausstößt. Den idealen Ausdrückpunkt er -<br />
rechnet das Programmiersystem Tru Tops<br />
Boost in Abhängigkeit von der Teilekontur<br />
automatisch. Gutteile fängt eine einfahrbare<br />
Sortierweiche auf, der Sort Master Box<br />
Linear verteilt sie auf bis zu acht Behälter.<br />
Für die automatisierte Entnahme der übrigen<br />
Teile aus dem Restgitter haben die Entwickler<br />
mit den Komponenten Smart Lift<br />
und Sort Master Speed ebenfalls einen neuen<br />
Ansatz realisiert: Die freigeschnittenen<br />
Teile werden von unten über frei positionierbare<br />
Stifte des Smart Lift mit einer Hubbewegung<br />
aus dem Restgitter gehoben.<br />
Vollautomat fürs Laserschneiden<br />
ist fit für Industrie 4.0<br />
Die vielfältigen Möglichkeiten und das synchrone<br />
Zusammenwirken der einzelnen Ab -<br />
läufe machen eine weitgehend vollautomatisierte<br />
Programmierung der Anlage<br />
unabdingbar. Die Programmierung erfolgt<br />
laut Trumpf unkompliziert und weitgehend<br />
automatisch, wobei der Programmierer<br />
jeden Vorschlag interaktiv anpassen kann.<br />
Angesprochen werden sollen Blechfertiger<br />
aus allen Branchen, die mit hohen Kapazitäten<br />
Bleche von 1 bis 12 mm Dicke<br />
schneiden. Die Ausstattung mit allen notwendigen<br />
Schnittstellen und Funktionen<br />
macht die Tru Laser Center 7030 zudem zur<br />
Industrie 4.0- tauglichen Maschine.<br />
Auf der EuroBLECH in Hannover war die<br />
Anlage jedenfalls ein Publikumsmagnet.<br />
Hier wurde sie den Besuchern über die ganze<br />
Messe im vollautomatischen Betrieb präsentiert.<br />
(sm 170204365) K<br />
« KONTAKT<br />
Trumpf GmbH & Co. KG<br />
Johann-Maus-Straße 2<br />
71254 Ditzingen<br />
Tel. +49 7156 303-0<br />
www.trumpf.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
58 K Fachmedien<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
Institut Feuerverzinken GmbH (Hrsg.):<br />
Korrosionsschutz durch Feuerverzinken<br />
Institut Feuerverzinken GmbH, Düsseldorf 2015, 40 S.,<br />
kostenloser Download oder als Printversion bestellbar per<br />
Fax +49 211 690765-28 oder E-Mail: info@feuerverzinken.com<br />
bauforumstahl e.V.: Entwurfshilfe;<br />
Einsatz von feuerverzinkten Bauteilen im<br />
Stahl- und Verbundbrückenbau<br />
Düsseldorf, 2016,ca. 60S., kostenloser Download: bit.ly/1Sj9VeG<br />
oder kostenfrei bestellbar zentrale@bauforumstahl.de.<br />
Institut Feuerverzinken e.V.: Feuerverzinkte<br />
Fassaden im Langzeit-Test.<br />
Gebäudehüllen der Jahre 1898 bis 2005<br />
im Technik und Optik-Check.<br />
Institut Feuerverzinken e.V., Düsseldorf 2016, 20 S., A4, zum<br />
Download oder als Printversion erhältlich.<br />
Die meistgelesene Broschüre mit dem Titel<br />
»Korrosionsschutz durch Feuerverzinken«<br />
des Institutes Feuerverzinken GmbH, Serviceorganisation<br />
des Industrieverbandes<br />
Feuerverzinken e.V., wurde im vergangenen<br />
Jahr komplett überarbeitet und in den Themenbereichen<br />
Dauerhaftigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Nachhaltigkeit mit Ergebnissen<br />
aus aktuellen Studien und Praxisbeispielen<br />
ergänzt. Wie bisher bietet die Schrift grundlegendes<br />
Know-How zum Thema Feuerverzinken,<br />
zur Wirkungsweise von Zinküberzügen,<br />
zum feuerverzinkungsgerechten<br />
Konstruieren, zu Regelwerken sowie Ausschreibungstexte.<br />
Die 40-seitige Broschüre<br />
richtet sich als detaillierte Erstinformation an<br />
Architekten und Ingenieure sowie an Stahlund<br />
Metallbauer, die sich einerseits über das<br />
Feuerverzinken fachlich informieren möchten<br />
und sich andererseits als Anwender<br />
schnell und übersichtlich mit allen Facetten<br />
des Konstruieren vertraut machen wollen.<br />
Im Jahr 2014 wurden in Deutschland mehr<br />
als 1,8 Mill. t Stahl stückverzinkt.<br />
Die Broschüre ist als kostenloser Download<br />
verfügbar.<br />
www.feuerverzinken.com/kdfv K<br />
/<br />
(sm 160503282)<br />
In dieser Entwurfshilfe sind wesentliche<br />
Grundlagen zum Stückverzinken unter Be -<br />
rücksichtigung der neuesten Forschungsergebnisse<br />
praxisgerecht aufbereitet. Sie<br />
informiert über hilfreiche Anwendungsregeln<br />
und gibt Empfehlungen für die Planung<br />
und den Entwurf von feuerverzinkten Bauteilen<br />
im Stahl- und Verbundbrückenbau.<br />
Leser können Antworten auf die folgenden<br />
Fragen erwarten:<br />
• Wie ist die Dauerhaftigkeit der Feuerverzinkung<br />
zu bewerten und wo ist Ihr optimaler<br />
Anwendungsbereich?<br />
• Welche konstruktiven Vorgaben und Einschränkungen<br />
sind zu beachten?<br />
• Welche Unterschiede ergeben sich in der<br />
statischen Bemessung und für den Nachweis<br />
der Ermüdungssicherheit für feuerverzinkte<br />
Bauteile im Vergleich zu be -<br />
schichteten Bauteilen?<br />
• Welche Forderungen entstehen für die<br />
Montage?<br />
• Wie sind die Brücken zu warten und<br />
instand zu setzen?<br />
Es werden damit erstmals alle gesammelten<br />
Erkenntnisse über die relevanten technischen<br />
Hintergründe und Zusammenhänge<br />
für verzinkte Stahlbaukomponenten in komprimierter<br />
Form weitergegeben.<br />
K<br />
(sm 160503401)<br />
Das Institut Feuerverzinken hat feuerverzinkte<br />
Fassaden der Jahre 1898 bis 2005<br />
unter technischen und optischen Gesichtspunkten<br />
überprüft. Untersucht wurden<br />
Blech-, Gitterrost-, Streckmetall- und Lamellenfassaden.<br />
Die Ergebnisse sind im Special<br />
»Feuerverzinkte Fassaden im Langzeit-Test«<br />
dargestellt. Die Untersuchungen zeigen<br />
auch anhand von Vorher-Nachher-Vergleichen,<br />
dass feuerverzinkte Fassaden nicht<br />
nur im technischen Sinne dauerhaft sind,<br />
sondern auch aus ästhetischer Sicht. Das<br />
optische Erscheinungsbild einer feuerverzinkten<br />
Fassade verändert sich mit den Jahren,<br />
da feuerverzinkte Oberflächen als Folge<br />
der Bewitterung eine schützende Patina<br />
ausbilden. Glänzende Zinkoberflächen werden<br />
beispielsweise im Zeitverlauf matter. Der<br />
natürliche Patinierungsprozess feuerverzinkter<br />
Oberflächen wird generell sehr positiv<br />
angenommen. Nicht wenige Architekten<br />
und Bauherren sind sogar der Meinung,<br />
dass feuerverzinkte Oberflächen mit Patina<br />
noch schöner werden.<br />
Das Special Feuerverzinkte Fassaden im<br />
Langzeit-Test steht auf der Website des In -<br />
stituts zum Download zur Verfügung oder<br />
ist als Printversion bestellbar. (sm 170104449) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
StahlTermine K 59<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
7.<strong>2.2017</strong><br />
Ratingen<br />
8.<strong>2.2017</strong><br />
Ratingen<br />
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Grundlagenseminar II<br />
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Vertieferseminar<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
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bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
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9.<strong>2.2017</strong><br />
Düsseldorf<br />
Qualitäts- und Edelbaustahl-Tag<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS AG)<br />
Edelstahlhandelsvereinigung (EHV)<br />
+49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com/QE-Tag2017<br />
9.-12.<strong>2.2017</strong><br />
Istanbul<br />
WIN EURASIA Metalworking Hannover Fairs International GmbH +49 511 89-31422<br />
www.messe.de<br />
14.<strong>2.2017</strong><br />
Mannheim<br />
15.<strong>2.2017</strong><br />
Mannheim<br />
16.-17.<strong>2.2017</strong><br />
Düsseldorf<br />
21.<strong>2.2017</strong><br />
Leipzig<br />
22.<strong>2.2017</strong><br />
Leipzig<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar II<br />
iforum Eurocodes –<br />
Vertieferseminar<br />
Stahlmarkt 2017<br />
21. Handelsblatt Jahrestagung<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar II<br />
iforum Eurocodes –<br />
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bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
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Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3596<br />
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7.-10.3.2017<br />
Leipzig<br />
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10.3.2017<br />
Düsseldorf<br />
Intec und Z 2017 Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8218<br />
www.intec-messe.de<br />
www.zuliefermesse.de<br />
17.AICON 3D Forum AICON 3D Systems GmbH +49 531 58000-564<br />
www.aicon3dforum.de<br />
3rd Steel Plate Conference Europe Metal Expert Group +380 56 6757912<br />
www.europesteelplate.com<br />
14.-16.3.2017<br />
Stuttgart<br />
LogiMAT 2017 – Internationale<br />
Fachmesse für Distribution,<br />
Material- und Informationsfluss<br />
EUROEXPO Messe- und<br />
Kongress-GmbH<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
21.-22.3.2017<br />
Essen<br />
Seminar: Drahtseile Haus der Technik Essen +49 201 1803-1<br />
wwwhdt-essen.de<br />
22.-23.3.2017<br />
Düsseldorf<br />
Düsseldorfer Edelstahltage 2017<br />
Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei<br />
Edelstahl-Vereinigung e.V.<br />
Edelstahlhandels-Vereinigung<br />
Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />
+49 2801 9826-0<br />
+49 211 6707-835<br />
www.edelstahltage.de<br />
28.-29.3.2017<br />
Fellbach<br />
EFB-Kolloquium Blechverarbeitung<br />
Europäische Forschungsgesellschaft<br />
für blechverarbeitung e.V.<br />
Hannover<br />
www.kolloquium.efb.de<br />
+49 511 97175-41<br />
28.-30.3.2017<br />
Stuttgart<br />
Fastener Fair Stuttgart 2017 Mack Brooks Exhibtion Ltd. +44 1727 814 400<br />
www.fastenerfair.com/stuttgart<br />
28.-30.3.2017<br />
Kielce<br />
STOM – Messen für<br />
Metallbearbeitung<br />
Targie Kielce +48 41 3651222<br />
www.targikielce.pl<br />
30.3.2017<br />
Düsseldorf<br />
BDS-Flachtag 2017<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS AG)<br />
+48 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
24.-28.4.2017<br />
Hannover<br />
2.-6.5.2017<br />
Essen<br />
HANNOVER MESSE Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.hannovermesse.de<br />
9. Metpack 2017 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />
www.metpack.de<br />
9.-12.5.2017<br />
Stuttgart<br />
31. Control – Internationale<br />
Fachmesse für Qualitätssicherung<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG 49 7025 9206-0<br />
www.control-messe.de<br />
10.-12.5.2017<br />
Düsseldorf<br />
Eurometal World Steel Distribution<br />
& SSC Summit 2017<br />
EUROMETAL<br />
office@eurometal.net<br />
www.eurometal.net<br />
17.-18.5.2017<br />
Brno<br />
Stainless 2017 – 9th International<br />
Stainless Steel Fair<br />
BVV Trade Fairs Brno +420 541 152 926<br />
www.stainless2017.com<br />
www.bvv.cz/stainless<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
60 K Veranstaltungen<br />
Edelstahltage mit neuem Konzept an neuem Ort<br />
Xanten. Die Düsseldorfer Edelstahltage, die am 22. und 23. März 2017 mit einem überarbeiteten Konzept wieder<br />
gehalten werden, haben sich zu einem zentralen Diskussions- und Informationsforum der Edelstahlbranche etabliert.<br />
Der Verlag Focus Rostfrei, die Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei, die Edelstahlhandels-Vereinigung<br />
und die Edelstahl-<br />
Vereinigung e.V. laden zur Neuauflage der<br />
Düsseldorfer Edelstahltage im März 2017<br />
ein. Das Konzept wurde einer Erneuerung<br />
unterzogen, zudem gibt es jetzt einen anderen<br />
Veranstaltungsort: Das Schlösser Quartier<br />
Bohème & Henkel Saal auf der Ratinger<br />
Straße, in der Düsseldorfer Altstadt, wird die<br />
Edelstahltage beherbergen.<br />
Ferdinand Linzenich, bekannter Moderator,<br />
Kolumnist und Kabarettist, übernimmt da -<br />
bei die Moderation. Unter der Maßgabe<br />
»Mit Humor zum Erfolg« führt er durch die<br />
Veranstaltung, wobei kurzweiliges Wirtschaftskabarett<br />
mit ernsthafter Informationsveranstaltung<br />
gepaart wird.<br />
Am Mittwoch beginnt die Fachausstellung.<br />
Weiterhin konnte Wolfgang Bosbach,<br />
MdB (CDU), für ein Statement unter dem<br />
Titel »Deutschland vor der Wahl – worauf es<br />
jetzt ankommt!« gewonnen werden. Eine<br />
Abendveranstaltung im Schlösser Quartier<br />
Bohème rundet den Tag ab.<br />
Am Donnerstag findet neben der begleitenden<br />
Fachausstellung auch eine Vortragsreihe<br />
statt, bestehend aus zwei Teilen. Diese<br />
endet am späten Nachmittag; wonach ein<br />
kleiner Imbiss als Zusammenkunft die Edelstahltage<br />
beschließt.<br />
www.edelstahltage.de<br />
/<br />
(sm 170204493)<br />
Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017<br />
Essen. Zur Schweißen & Schneiden vom 25. bis 29. September 2017 hat das Team der Messe Essen die Hallen<br />
übersichtlich nach thematisch passenden Schwerpunkten neu geordnet.<br />
Die neue Aufteilung hat das Team der<br />
Messe Essen in enger Abstimmung mit den<br />
Ausstellern und dem DVS – Deutscher Verband<br />
für Schweißen und verwandte Verfahren<br />
e.V. entworfen. »Mit diesem Schritt<br />
etablieren wir eine klare Struktur und bieten<br />
Besuchern und Ausstellern zahlreiche Synergieeffekte«,<br />
erläutert Christina Kleinpaß,<br />
Projektleiterin Schweißen & Schneiden der<br />
Messe Essen. Die neue Strukturierung sieht<br />
eine Unterteilung vor in die Schwerpunkte<br />
Schweißen, Schweißen Vor- und Nachbehandlung<br />
(mit Arbeitsschutz, Werkstatt,<br />
Gasen, Zubehör und Zusatzwerkstoffen),<br />
Schneiden, Robotic, Automation, Produktionsanlagen<br />
(mit Gasen und Hilfsstoffen),<br />
Informationstechnik (mit Gasen, Hilfsstoffen,<br />
Kleben, Dichten, Applizieren, Qualität,<br />
Prüfen), Dienstleistungen (mit Organisation,<br />
Fortbildung, Nachwuchsförderung, Thermischem<br />
Spritzen). Sieben Messehallen sind<br />
für die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017<br />
vorgesehen. Jedem Themenschwerpunkt<br />
stehen ein bis zwei komplette Hallen zur<br />
Verfügung. Diese übersichtliche Aufteilung<br />
wird durch eine farbige Leitmarkierung<br />
unterstützt. So erhalten Aussteller und Fachbesucher<br />
eine weitere Orientierungshilfe.<br />
Diesmal in Düsseldorf<br />
Die Leitmesse der Füge-, Trenn- und Be -<br />
schichtungsbranche wird von der Messe<br />
Essen veranstaltet. Kooperationspartner ist<br />
der DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. Aufgrund der<br />
Modernisierungsmaßnahmen der Messe<br />
Essen ist die Veranstaltung in diesem Jahr<br />
einmalig zu Gast in Düsseldorf. Mit rd.<br />
90 Mill. € wird die Messe Essen ab Mai 2016<br />
in einen zeitgemäßen und wettbewerbsfähigen<br />
Marktplatz verwandelt. Sie erhält<br />
attraktive Eingangsbereiche, eine großzügige,<br />
komplett eingeschossige Hallenstruktur<br />
und neueste Technik. Die übernächste<br />
Schweißen & Schneiden wird wie gewohnt<br />
in Essen stattfinden – dann in einem der<br />
technisch modernsten Messegelände<br />
Deutschlands.<br />
www.schweissen-schneiden.com<br />
/<br />
(sm 170204387)<br />
Key-Account-Manager<br />
… mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Rundstahl-, Blech- und<br />
Brennzuschnittbereich, inkl. mech. Bearbeitung, sucht neuen<br />
Wirkungskreis. Ziel- und ergebnisorientiertes Arbeiten, sowie<br />
Budget-, Führungs- und Außendiensterfahrung vorhanden.<br />
Zuschriften erbeten unter Kenn-Nr. 31002 »<strong>stahlmarkt</strong>«, Postfach 105164,<br />
40042 Düsseldorf oder unter FE-40@gmx.net<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 61<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
QUALITÄTS- UND<br />
EDELBAUSTAHL-TAG 2017<br />
Düsseldorf. Gemeinsam mit der Edelstahlhandelsvereinigung<br />
richtet der Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS) am 9. <strong>Februar</strong><br />
2017 im Van der Valk Airporthotel Düsseldorf den<br />
Q&E-Tag 2017 aus. Es werden Marktentwicklungen<br />
und Trends behandelt, aktuelle Perspektiven<br />
und auch Konjunkturaussichten für den Maschinenbau<br />
sowie Rechtsprechung zu Verträgen, ferner<br />
ist Sägetechnik ein Thema. Den Q&E-Tag<br />
beschließt das Thema die »Kundenerwartungen<br />
an den Stahlhandel«.<br />
www.stahlhandel.com/QE-Tag2017 K<br />
/<br />
INTEC UND Z 2017<br />
eb/WS(hp)/Jp/SE/ (sm 170104494)<br />
Leipzig. Die Intec, Fachmesse für Werkzeugmaschinen,<br />
Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />
und Z, Zuliefermesse für Teile, Komponenten,<br />
Module und Technologien, finden wieder im<br />
Verbund vom 7. bis 10. März 2017 auf dem<br />
Leipziger Messegelände statt. Kernbereiche der<br />
Intec sind Werkzeugmaschinen, Systeme für die<br />
automatisierte Produktion sowie die gesamte<br />
Fertigungstechnik für die Metallbearbeitung. Die<br />
Z zählt zu den führenden Zuliefermessen in Europa<br />
und präsentiert Halbzeuge, Teile, Komponenten<br />
und industrielle Dienstleistungen.<br />
www.intec-messe.de<br />
www.zuliefermesse.de<br />
K<br />
/<br />
17. AICON 3D FORUM<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160803659)<br />
Braunschweig. Am 9. März 2017 lädt die<br />
AICON 3D Systems GmbH zum AICON 3D Forum<br />
ein. In der IHK Braunschweig dreht sich dann alles<br />
um »Aktuelle Trends und Applikationen in der<br />
optischen 3D Messtechnik«. Seit dem 1. April<br />
2016 gehört AICON zu Hexagon Manufacturing<br />
Intelligence – aber seinen Traditionen bleibt das<br />
Unternehmen treu. Bereits zum 17. Mal versammelt<br />
AICON Experten aus Qualitätsmanagement<br />
und Messtechnik sowie Wissenschaftler und Interessierte<br />
der optischen 3-D-Messtechnik in Braunschweig.<br />
Teilnehmer können sich in der parallel<br />
stattfindenden Ausstellung über neue Softwareoder<br />
Messtechnikprodukte informieren.<br />
www.aicon3dforum.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 170204576)<br />
3rd STEEL PLATE CONFERENCE<br />
EUROPE<br />
Düsseldorf. Zu dieser Zusammenkunft lädt die<br />
Metal Expert Group Europe am 10. März 2017<br />
im Derag Livinghotel de Medici Düsseldorf. Im<br />
Fokus stehen dabei die Antidumping-Sanktionen<br />
auf chinesische Grobbleche, die dem EU-Grobblechsegment<br />
helfen könnten – dies litt unter<br />
Überkapazitäten und niedrigen Preisen. Weiterhin<br />
werden Ausblicke auf den EU-Blech- und Stahlmarkt<br />
und deren Abnehmerbranche gewagt – z. B.<br />
auch im Hinblick auf den Windenergiesektor.<br />
www.europesteelplate.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/ (sm 170204591)<br />
EFB-KOLLOQUIUM<br />
BLECHVERARBEITUNG<br />
Hannover. Der seit Jahrzehnten betriebene<br />
Leichtbau führt heute zu einer nie dagewesenen<br />
Vielfalt von Werkstoffen und Materialkombinationen.<br />
Der hohe Zeit- und Kostendruck, sowie die<br />
aktuelle Forderung nach energieeffizienten Prozessen<br />
und Produkten bedeuten für die Anwender<br />
und Verarbeiter meist risikoreiche (Investitions-)<br />
Entscheidungen.<br />
Das Wissen und die Erfahrung der Unternehmen<br />
und Techniker sind dabei der Schlüssel zur<br />
Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit.<br />
A<br />
AMADA MACHINE TOOLS<br />
EUROPE GmbH 51<br />
B<br />
BOBE Industrie-Elektronik 38<br />
C<br />
COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 20<br />
D<br />
DELTA Qualitätsstahl GmbH<br />
U II<br />
Peter Drösser GmbH Stahlhandel 21<br />
E<br />
Energietechnik Essen GmbH 33<br />
F<br />
Dr.-Ing. Wilhelm Fister Software 13<br />
G<br />
GIMA e.K. 43<br />
Göcke Umformtechnik GmbH & Co. KG 15<br />
K<br />
KI GmbH 19<br />
Kjellberg Finsterwalde<br />
Plasma und Maschinen GmbH 55<br />
Klöckner & Co. AG 10, 11<br />
M<br />
Markmann + Müller<br />
Datensysteme GmbH<br />
Titelseite<br />
Messer Cutting Systems GmbH 49<br />
Das EFB-Kolloquium der europäischen Forschungsgesellschaft<br />
für Blechverarbeitung e.V.<br />
Hannover behandelt diese Fragen vom 28. bis<br />
29. März 2017 in der Schwabenlandhalle in Fellbach.<br />
Es bietet ein Forum für den lösungsorientierten<br />
Austausch der Experten aus den unterschiedlichen<br />
Teilbereichen der Blech und hybride<br />
Strukturen verarbeitenden Industrie.<br />
www.kolloquium.efb.de<br />
K<br />
/<br />
BDS-FLACHTAG 2017<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170204568)<br />
Düsseldorf. Um Flacherzeugnisse aus Stahl<br />
geht es am 30. März 2017 im Van der Valk Airporthotel<br />
Düsseldorf. Die vom Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS AG) ausgerichtete<br />
Veranstaltung analysiert zunächst die aktuelle<br />
Lage, dann stehen der Grobblechmarkt sowie die<br />
Automobilindustrie im Mittelpunkt. Marktentwicklung,<br />
aktuelle Rechtsthemen, Fakten und<br />
Hintergründe zur europäischen Normung sowie<br />
Nischen statt Masse im Bereich Feinbleche werden<br />
ebenfalls behandelt.<br />
www.stahlhandel.com<br />
K<br />
/<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
eb/WS(Jp)/SE/ (sm 170204593)<br />
N<br />
Nissen & Velten Software GmbH 31<br />
P<br />
pauly STAHLHANDEL Ralph Pauly e.K. 19<br />
PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 17, 41<br />
R<br />
RUMP Strahlanlagen GmbH & Co. KG 27<br />
S<br />
Schages GmbH & Co. KG 19<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 20<br />
U<br />
Universal Eisen und Stahl GmbH 9<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
7, 60, 62, U IV<br />
W<br />
WANKO Informationslogistik GmbH 37<br />
Z<br />
Zwick GmbH & Co. KG 27<br />
Beilage<br />
BDS AG Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
StaRo Stahlrohrhandelsges. mbH<br />
Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />
WIT WAGNER International Tube GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
62 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Neues Vorstandsmitglied<br />
der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG ist Dr.<br />
Arnd Köfler. Er übernimmt<br />
als Chief Technology<br />
Officer (CTO) das<br />
Ressort von Dr. Herbert<br />
Eichelkraut und ist für die sogenannten<br />
»Up stream-Aktivitäten«, d. h. die Stahlerzeugung<br />
vom Roheisen über Rohstahl bis<br />
zur fertigen Bramme, verantwortlich. K<br />
(sm 170204569)<br />
Dirk Stenkamp übernimmt<br />
zum Jah reswechsel<br />
den Vorstandsvorsitz der<br />
TÜV NORD GROUP. Der<br />
bisherige Vorstand für<br />
Industrie und IT löst planmäßig<br />
Guido Rettig ab,<br />
der zehn Jahre an der Spitze des Konzerns<br />
stand. Auch Mobilitätsvorstand Klaus<br />
Kleinherbers scheidet wie vorgesehen aus<br />
dem Vorstand aus. Der Prüfkonzern mit<br />
weltweit mehr als 13.000 Mitarbeitern gibt<br />
sich zugleich eine neue Führungsstruktur.<br />
Der Vorstand wird von fünf auf drei Mitglieder<br />
verkleinert. Neben Stenkamp gehören<br />
ihm Jürgen Himmelsbach (Finanzen) und<br />
Harald Reutter (Personal) an.<br />
K<br />
(sm 170204572)<br />
Sandra Gerhartz ist neue Geschäftsführerin<br />
von TÜV NORD CERT und wird die<br />
Zertifizierungsgesellschaft gemeinsam mit<br />
Wolfgang Wielpütz führen. Die 45-jährige<br />
folgt damit auf Ulf Theike, der sich in seiner<br />
Funktion als Geschäftsführer TÜV NORD<br />
Systems anderen Aufgaben widmet. K<br />
WS(jp)/SE/ (sm 170204579)<br />
Natarajan Chandrasekaran übernimmt<br />
am 21. <strong>Februar</strong> 2017 bei Tata Sons<br />
die Position als Executive<br />
Chairman. Der Wahlausschuss<br />
des Board of Directors<br />
hatte sich Ende Oktober<br />
2016 einstimmig für<br />
diese Beförderung ausgesprochen.<br />
Chandrasekaran<br />
trat 1987 in den Tata-Konzern ein und ist<br />
seit dem Jahr 2009 für Tata Consultancy<br />
Services als Chief Executive Officer und<br />
Managing Director tätig. Dort überzeugte er<br />
mit seinen Führungsqualitäten, die nun der<br />
gesamten Gruppte zugute kommen sollen.<br />
Der 1963 in Indien geborene Manager ist<br />
einer der jüngsten Chief Executive Officer<br />
des Konzerns.<br />
K<br />
(sm 170204595)<br />
Zum neuen Geschäftsführer des ZVEI-<br />
Fach ver bands Transformatoren und Stromversorgungen<br />
wurde Dr.-Ing. Rolf Winter<br />
berufen. Er folgt Dr. Reiner Korthauer, der<br />
den Fachverband über<br />
zwanzig Jahre führte und<br />
Ende 2016 in den Ruhestand<br />
getreten ist. Winter<br />
ist seit 2002 im Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und<br />
Elektronikindustrie e.V.<br />
(ZVEI) tätig und war zuletzt Geschäftsführer<br />
des im Jahr 2011 gegründeten ZVEI-Fachverbands<br />
Electrical Winding & Insulation<br />
Systems.<br />
K<br />
(sm 170204620)<br />
Stephan Lemgen, Geschäftsführer<br />
Technik der Peiner Träger GmbH, begeht am<br />
11. <strong>Februar</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />
(sm 170204510)<br />
Seinen 80. Geburtstag feiert am 12. Fe -<br />
bruar Dr.-Ing. Hans Bleilebens, ehemals<br />
Geschäftsführer des Betriebsforschungsinstitutes<br />
(BFI) und des Stahlinstitutes VDEh. K<br />
(sm 170204511)<br />
Am 26. <strong>Februar</strong> wird Thomas Schlenz,<br />
Vorstand Personal & Soziales der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG, 60 Jahre alt. K<br />
(sm 170204547)<br />
65 Jahre alt wird am 28. <strong>Februar</strong> Rainer<br />
Fackert, Geschäftsführer der IMS Messsysteme<br />
GmbH.<br />
K<br />
(sm 170204512)<br />
Seinen 65. Geburtstag feiert am 4. März<br />
Dr.-Ing. Dr. E. h. Jürgen Großmann, Gesellschafter<br />
der Georgsmarienhütte Holding<br />
GmbH und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlt.<br />
K<br />
(sm 170204600)<br />
Karlheinz Voß, Wirtschaftsjournalist,<br />
vormals Handelsblatt, feiert am 5. März seinen<br />
80. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 170204601)<br />
Klaus Walden, früher Geschäftsführer<br />
der ISPAT Hamburger Stahlwerke Consulting<br />
GmbH, feiert am 8. März seinen 80. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 170204602)<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-News<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Vorschau / Impressum K 63<br />
VORSCHAU 3.2017<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt USA<br />
• 50 Jahre worldsteel<br />
Branchenbericht<br />
• Wohnungsbau<br />
Stahlhandel & Service-Center<br />
• Bessere Lieferperformance und Qualität in der Stahlindustrie<br />
• Digitalen Stahltrends auf der Spur<br />
• Erstes und einziges Brandschutzlager aus Stahl<br />
• Neues Lager in Polen in Betrieb<br />
Lagertechnik, Logistik & Handhabung<br />
• Verpackungsplanung von der Schraube bis zum Container<br />
• Linde MH eröffnete neues Headquarter in Aschaffenburg<br />
Lochleche und Streckgitter<br />
• Individuelle Blechbauteile für die Industrie<br />
• Sprung in die USA geglückt<br />
Veranstaltungen<br />
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und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
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E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Premium GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
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Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
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Manuskripte keine Gewähr.<br />
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Handelsnamen oder sonstigen<br />
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zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
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(Fotos: Solvaro, thyssenkrupp, Kasto )<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>2.2017</strong>
Stahlmärkte im Umbruch<br />
Hintergründe, Fakten,<br />
betriebliche Konsequenzen und Perspektiven<br />
Neu<br />
2016<br />
84,53 €<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe · Stahlhandels-Institut, Meerbusch<br />
2016 · 200 Seiten<br />
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Hintergründe, Fakten,<br />
Betriebliche Konsequenzen,<br />
Perspektiven<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe<br />
Herausgeber:<br />
Stahlhandels-Institut<br />
1. Auflage 2016<br />
Dieses neue Fachbuch beleuchtet die derzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen, verdeutlicht die Folgen für<br />
die Entwicklung der Stahlmärkte und beschreibt ausführlich die sich – je nach Produktausrichtung – im Stahlgeschäft<br />
bietenden Marktchancen.<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
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