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Teil 3: Beispiele für Lernsituationen - Berufsbildung

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Beschreibung dieser Lernsituation und<br />

allgemeine Zielsetzung<br />

Diese <strong>Lernsituationen</strong> werden geprägt durch<br />

ein von Schülern selbständig aufgebautes und<br />

geführtes Schreibwarengeschäft . Diese Einrichtung<br />

hat sich sowohl den „Vorort-Verkauf“<br />

von Schreibwaren und Postartikeln zur Aufgabe<br />

gemacht als auch die Nutzung von Verkaufsmöglichkeiten<br />

über Telefon, Fax und<br />

Internet. Hautmotivation <strong>für</strong> die Einrichtung<br />

dieses Schulshops ist die Unzufriedenheit bei<br />

Schülern und Lehrkräften über die Theorieüberfrachtung<br />

des Unterrichts und über fehlende<br />

Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Der Konzept von Übungsfirmen in der Schule<br />

erscheint auf Dauer zu begrenzt, um<br />

wirtschaftliches Handeln tatsächlich nachvollziehen<br />

und erleben zu können. Übungsfirmen<br />

können im Unterricht zwar zur Erarbeitung von<br />

Lerninhalten hilfreich sein, sie können aber<br />

nicht die Wirklichkeit ersetzen. Das Risiko des<br />

Scheiterns aber auch die Chance des Erfolgs<br />

kann von den Schülerinnen und Schülern aber<br />

auch von den Lehrkräften nur in einer Realsituation<br />

wahrgenommen werden. Den<br />

Rahmen <strong>für</strong> solche „realen“ <strong>Lernsituationen</strong><br />

bildet der Schulshop.<br />

In der Anwendung <strong>für</strong> die verschiedenen Lerngruppen<br />

stellt sich der Schulshop als eine<br />

komplexe Einrichtung dar, wobei <strong>für</strong> die jeweilige<br />

Klasse, die den Shop betreibt, auf eine<br />

bestehende Infrastruktur an der Schule zurückgegriffen<br />

werden kann, die nach und nach<br />

entstanden ist.<br />

Die Idee, ein eigenes Geschäft einzurichten ist<br />

im konkreten Fall von der Abteilung Postausbildung<br />

entwickelt worden. Es hat sich jedoch<br />

gezeigt, dass sich hier insbesondere <strong>für</strong> die<br />

Lerngruppe der Jugendlichen ohne Ausbildungsverhältnis<br />

und <strong>für</strong> das BGJ Möglichkeiten<br />

eröffnen, die sonst speziell im kaufmännischen<br />

Bereich nicht gegeben sind.<br />

Obwohl die beteiligten Lerngruppen schon auf<br />

bestehende Strukturen zurückgreifen können,<br />

sollen die jeweiligen „<strong>Lernsituationen</strong> Schulshop“<br />

aber <strong>für</strong> jede Gruppe neu die Beteiligung<br />

an Handlungsabläufen von der<br />

Planung bis zur Erfolgskontrolle ermöglichen.<br />

Die Lerngruppen „Jugendliche ohne<br />

Ausbildungsverhältnis“ und „BGJ“<br />

In Zusammenarbeit mit einem privaten Träger<br />

werden Jugendliche ohne Ausbildungsverhältnis<br />

mit jeweils einer Lerngruppe mit 15 bis 20<br />

Jugendlichen <strong>für</strong> den kaufmännischen Bereich<br />

unterrichtet.<br />

Eine Klasse wird neben den Berufsfachschulkassen<br />

im Rahmen der Berufsschule als „BGJ<br />

Wirtschaft und Verwaltung, Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />

und Kundenberatung „mit etwa<br />

20 Schülerinnen und Schülern geführt.<br />

In beiden Lerngruppen beträgt der Ausländeranteil<br />

etwa 40 %, wobei jeweils 3 bis vier Jugendliche<br />

unzureichende Deutschkenntnisse<br />

aufweisen.<br />

Die Schüler dieser Lerngruppen kommen überwiegend<br />

aus der 9. Klasse von Hauptschulen<br />

und Realschulen. In der Lerngruppe<br />

„Jugendliche ohne Ausbildungsverhältnis“ sind<br />

auch Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss.<br />

In der Mehrheit bringen die Jugendlichen durch<br />

familiäre Erfahrungen und durch bereits geleistete<br />

eigene Nebentätigkeiten Vorerfahrungen<br />

im Kleinhandel mit. Die Notwendigkeit<br />

von Kompetenzzuwächsen in den<br />

Bereichen Sprache/Kommunikation und<br />

Rechnen/Kalkulation ist den Schülern weitgehend<br />

bewusst. Dies bietet gute Anknüpfungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> die Eigengestaltung<br />

der Lernsituation. Die Methodenwahl<br />

ergibt sich aus der Vorbereitung, Durchführung<br />

und Kontrolle der Verkaufshandlung.<br />

Das von den Schülern selbstgestaltete Verkaufsprojekt<br />

bestimmt den Handlungsablauf,<br />

der durch Lehrgangsequenzen ergänzt werden<br />

kann.<br />

Organisatorische und regionale Besonderheiten<br />

Fachbereiche<br />

Der Unterricht am Berufskolleg beschränkt sich<br />

auf die Berufsfelder, die den Bereichen Wirtschaft<br />

und Verwaltung zugeordnet sind<br />

Organisatorische und personelle Bedingungen<br />

Am Berufskolleg existiert ein verglaster Unterrichtsraum<br />

mit direktem Zugang zur Pausenhalle,<br />

der als kombinierter Verkaufs- und Unterrichtsraum<br />

umgestaltet werden konnte. Der<br />

Raummangel an der Schule verbietet die Nutzung<br />

eines eigenen Raumes nur <strong>für</strong> die Verkaufshandlung.<br />

Ein Sozialarbeiter steht überwiegend<br />

<strong>für</strong> die Betreuung des Verkaufsprojektes<br />

zur Verfügung.<br />

Stand (Änderung): 29. Mai 2001 18

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