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Teil 3: Beispiele für Lernsituationen - Berufsbildung

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Abschluss<br />

Die Vorklasse zum Berufsgrundschuljahr bietet<br />

den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit<br />

den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 zu<br />

erreichen. Es ist denkbar, dass ein <strong>Teil</strong> der<br />

Jugendlichen aufgrund nicht erfüllter Leistungsanforderungen<br />

mit dem Vorklassenabschluss,<br />

der sie zum Besuch des Berufsgrundschuljahres<br />

berechtigt, das laufende<br />

Schuljahr abschließt. Für diesen Personenkreis<br />

wird der Kooperationsverbund Werkhof/RBB<br />

eine Klasse <strong>für</strong> Schülerinnen und<br />

Schüler ohne Berufsausbildungsverhältnis (2.<br />

Jahr) als weitere Chance zum Erwerb des<br />

Hauptschulabschlusses nach Klasse 9 anbieten.<br />

Berufsfelder<br />

Durch die Kooperation werden den Schülerinnen<br />

und Schülern vielfältige Einblicke in die<br />

Berufsfelder Metall-/Holz-/Elektrotechnik, Textil/Bekleidung,<br />

Ernährung/Hauswirtschaft sowie<br />

Agrarwirtschaft ermöglicht und damit neue<br />

Entscheidungsfelder eröffnet. Die Jugendlichen<br />

haben somit die Möglichkeit eine qualifizierte<br />

Berufsfeld- bzw. eine konkrete Berufsentscheidung<br />

treffen zu können. Der Berufsbezug<br />

stellt <strong>für</strong> die bisherigen Schulverweigerer<br />

eine neue schulische Herausforderung<br />

dar. Für den Unterricht ergibt sich<br />

die Chance einer neuartigen Motivation. Es<br />

werden neue Erkenntnisse und Fertigkeiten<br />

vermittelt, die bei den Jugendlichen zu einer<br />

Neubewertung ihrer Rolle als Lernende führen<br />

können. Die Berufswahl und die Berufsausübung<br />

sind die zentralen Bereiche <strong>für</strong> die<br />

Lebensplanung dieser jungen Menschen.<br />

Durch reflektiertes Arbeiten erfolgt <strong>für</strong> sie die<br />

Erweiterung ihrer Handlungskompetenz; einen<br />

Beitrag zur Persönlichkeitsbildung durch<br />

berufspädagogische Gestaltung von Arbeiten<br />

und Lernen zu leisten, die eine stärkere<br />

Produktions- und Marktorientierung impliziert,<br />

stehen im Mittelpunkt des gemeinsamen<br />

Bildungsangebots.<br />

Organisatorische und personelle Bedingungen<br />

Die Vermittlung der Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

in den o.g. Berufsfeldern findet an zwei<br />

Lernorten statt. Die Besonderheit der Zusammenarbeit<br />

besteht darin, dass der Unterricht<br />

(vgl. Stundentafel/ Anhang) bis auf zwei<br />

Schultage in den Werkhof verlagert wurde. Vor<br />

allem der gemeinsame Projekttag, an dem die<br />

Grenzen zwischen Theorie und Praxis fließend<br />

werden, bildet die Grundlage <strong>für</strong> die Anfertigung<br />

der gebrauchsfähigen Produkte.<br />

Theorie und Praxis blicken auf eine gemeinsame<br />

Erfahrung in der Teamarbeit aus<br />

dem letzten Schuljahr zurück. Für die Praxis<br />

stehen in den Werkstätten Metall, Holz, Textil<br />

und Ernährung eine Werkanleiterin, zwei<br />

Werkanleiter und ein Fachlehrer zur Verfügung.<br />

Der Gartenbereich wird in Personalunion<br />

von einer Gärtnerin, die gleichzeitig<br />

Sozialpädagogin ist, betreut. Für die<br />

Optimierung des Bildungs- und Förderkonzepts<br />

steht der Jugendwerkstatt auf Veranlassung<br />

des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />

zusätzlich eine (Stütz-)Lehrerin zur<br />

Verfügung. Alle Jugendlichen haben einen<br />

besonderen Förder- bzw. Unterstützungsbedarf<br />

und erhalten deshalb weitere unerlässliche<br />

Integrationshilfen durch eine Beratungsfachkraft<br />

des Werkhofs.<br />

Regionale Besonderheiten<br />

Die Region – in früheren Jahren durch Bergbau<br />

und Stahl geprägt – erfährt augenblicklich<br />

einen Wandel zum Wirtschaftsstandort <strong>für</strong><br />

Dienstleistungen. Dies führt neben dem bekannten<br />

Problem der Jugendarbeitslosigkeit<br />

verschärfend dazu, dass noch geringere Angebote<br />

von Ausbildungsmöglichkeiten <strong>für</strong> lernschwächere<br />

Jugendliche zu finden. Erfolgreiche<br />

Betriebspraktika in Handwerksbetrieben<br />

sollen beispielweise im Verlauf des Schuljahres<br />

die Chancen <strong>für</strong> die Jugendlichen zum<br />

Eintritt in die Berufs- und Arbeitswelt erhöhen.<br />

Erfreulicherweise bietet die Außerbetriebliche<br />

Ausbildungsstätte der Handwerkskammer<br />

jährlich Ausbildungsplätze nach dem AfG §<br />

40c an und ermöglicht auch den Jugendlichen<br />

der Vorklasse so die Prognose, auf dem zweiten<br />

Ausbildungsmarkt Fuß zu fassen.<br />

Planung der Lernsituation<br />

Didaktische Analyse<br />

Zielsetzung im Bildungsgang<br />

Die Lernsituation orientiert sich an der arbeitsweltlichen<br />

Realität. Die komplexe Arbeitsaufgabe<br />

stellt Berufsrelevanz her, da die Schülerinnen<br />

und Schüler bei der Erstellung der<br />

Leuchte holz-, metall-, textil- und elektrotechnische<br />

Grundfertigkeiten und<br />

charakteristische Abläufe eines Produktionsprozesses<br />

kennen lernen. Die Vielfältigkeit der<br />

vermittelten Fertigkeiten und Kenntnisse soll<br />

Stand (Änderung): 29. Mai 2001 64

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