s'Positive Magazin 02.2017
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BARFUSS IM WINTER<br />
Vögel frieren nicht an den Füssen<br />
Vögel haben von Natur aus kalte Füsse. Das<br />
ist, auf einen einfachen Nenner gebracht, der<br />
Grund, weshalb Vögel auch im Winter nicht<br />
an ihre Füsse frieren. Während wir Menschen,<br />
wenn wir im Winter in der Kälte herumstehen,<br />
trotz warmer Socken und isolierenden<br />
Schuhen bald einmal an die Füsse<br />
frieren, bekommen Amseln und Blaumeisen<br />
keine Frostbeulen, wenn sie barfuss im<br />
Schnee und auf Eis herumlaufen. Vögel empfinden<br />
die Aussenkälte nicht als störend und<br />
frieren nicht auf zugefrorenen Teichen fest.<br />
Im Vogelorganismus herrscht ein enormes<br />
Temperaturgefälle. Oben sorgt das dichte<br />
Gefieder für wohlige Temperaturen bis 40<br />
Grad. Die Fusssohlen weisen jedoch dank<br />
dem sogenannten Wundernetz nicht einmal<br />
1 Grad auf. Im Wundernetz sorgen viele feine<br />
Blutgefässe im Gegenstromprinzip dafür,<br />
dass das Blut, das vom Herzen kommt, für<br />
die Füsse abgekühlt wird. Gleichzeitig wird<br />
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das kühle Blut, das von den Füssen kommt,<br />
vom absteigenden Blut wieder erwärmt.<br />
Das funktioniert, weil die Blutgefässe in<br />
den Beinen vielfältig und trickreich miteinander<br />
vernetzt sind. Die Bezeichnung «Wundernetz»<br />
ist also zutreffend. Hinzu kommt,<br />
dass Vögel an den Füssen weniger Nerven<br />
haben. Da der Frost an den Füssen für Vögel<br />
nicht gefährlich ist, muss das Nervensystem<br />
sie nicht vor Erfrierungen warnen.<br />
KEIN ALKOHOL IM SPIEL<br />
Wie entstehen «Nebensonnen»?<br />
Fotos: Shutterstock.com/Ivoha, Aleksandrov Ilia, cdbr225<br />
Ganz schön perfid, wenn man ein oder zwei<br />
Gläser getrunken hat, und dann doppelt,<br />
sondern sogar dreifach sieht. Oder wenn<br />
man sich, völlig nüchtern, auf einem anderen<br />
Planeten wähnt, weil plötzlich drei Sonnen<br />
am Himmel stehen. Wie kann das sein?<br />
Die beiden Zusatzsonnen erscheinen bei<br />
einem speziellen Lichteffekt jeweils in einem<br />
Winkel von 22 Grad links und rechts von der<br />
echten Sonne, leuchten aber deutlich schwächer.<br />
Diese Nebensonnen entstehen, wenn<br />
sich das Sonnenlicht an Eiskristallen in der<br />
Atmosphäre bricht und spiegelt. Dünne, hexagonal<br />
geformte Eisplättchen richten sich<br />
in ruhiger Luft waagerecht aus und wirken<br />
dann wie Prismen: An der Seite des Prismas<br />
tritt das weisse Sonnenlicht ein und an der<br />
übernächsten wieder aus. Dabei wird es je<br />
nach Wellenlänge in einem bestimmten Winkel<br />
gebrochen, so dass die Nebensonnen<br />
einen Farbverlauf erhalten, der an einen<br />
Regenbogen erinnert. Das Phänomen kann<br />
überall auf der Welt auftreten und ist meistens<br />
bei leichter Schleierbewölkung zu sehen.<br />
Manchmal zeigt sich auch nur eine Nebensonne.<br />
Die englische Bezeichnung für das<br />
Phänomen lautet «Sun Dogs»: Sonnen, die<br />
wie zwei Hunde rechts und links nicht von<br />
der echten Sonne weichen.<br />
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s’Positive 2 / 2017 21