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s'Positive Magazin 02.2017

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RETO KLÄY<br />

wägen. Wenn es der Mannschaft nicht läuft,<br />

reklamieren diejenigen, die vorher den Einbau<br />

von Jungen gefordert haben, als erste.<br />

Was kann dieses Abwägen beeinflussen?<br />

Die richtigen Jungen. Man muss ihnen nicht<br />

den roten Teppich ausrollen. Eishockey ist<br />

«Man darf den Jungen nicht<br />

den roten Teppich ausrollen.<br />

Eishockey ist keine Wohlfühloase.<br />

Es braucht den Willen,<br />

den schweren Weg zu gehen.»<br />

keine Wohlfühloase. Es braucht den Willen<br />

und die Bereitschaft, den schweren Weg zu<br />

gehen und den Preis dafür zu zahlen.<br />

Fabian Haberstich und Ihr Bruder Fabio<br />

sind zwei Langnauer, die in Ihrer Organisation<br />

an höhere Aufgaben herangeführt<br />

werden.<br />

Mein Bruder besuchte mit 15 Jahren die<br />

Okanagan Hockey School Europe in Östereich<br />

und wechselte danach für drei Jahre<br />

nach Übersee. Er wäre geblieben, hätten wir<br />

ihm in Zug nicht diese Möglichkeit bieten<br />

können. Fabian Haberstich tut die Luftveränderung<br />

gut. Er merkt in Zug, was es wirklich<br />

braucht. Immer im gleichen Klub zu<br />

spielen, kann bei gewissen Spielern zu Bequemlichkeit<br />

führen.<br />

Kann sich Nachwuchsförderung überhaupt<br />

finanziell auszahlen?<br />

Sicher nicht so wie im Fussball.<br />

Doch wer Spieler ausbildet, die<br />

später in der NLA Karriere machen<br />

und zu Nationalspielern gedeihen,<br />

wird durch die Ausbildungsentschädigungen<br />

belohnt. Es geht für<br />

Ausbildner darum, möglichst viele<br />

gute Spieler auszubilden.<br />

Die Rechnung geht nicht auf,<br />

wenn ein Spieler in die NHL<br />

wechselt.<br />

Das stimmt. Wir haben kein Agreement<br />

mit der NHL. Ein solches hat Nachteile,<br />

wie man in Schweden sieht. Dort werden<br />

die Klubs bei einem Wechsel in die NHL<br />

mit 250 000 Dollar entschädigt. Im Gegenzug<br />

kann sich die NHL zu jedem Zeitpunkt<br />

bedienen. Der Schaden, der entsteht, wenn<br />

im Juli einer der besten Spieler wechselt, ist<br />

grösser, als diese Entschädigung.<br />

Sie heuerten bereits in jungen Jahren<br />

beim SC Langenthal an.<br />

Weil ich mich immer auch auf anderes konzentrierte,<br />

wurde aus mir ein mittelmässige<br />

r Spieler. Ich weiss heute, was ich falsch<br />

gemacht habe, bin aber mit meiner Karriere<br />

als Spieler im Reinen. Als ich nach dessen<br />

Aufstieg zum SCL wechselte, hatte ich bald<br />

einmal das Gefühl, dass hier etwas entsteht.<br />

Stefan Anliker war damals bereits Präsident.<br />

Eines Tages kam Geschäftsführer Heinz<br />

Schlatter auf mich zu und offenbarte mir,<br />

dass er meinen Vertrag – aus finanziellen<br />

Gründen, oder weil ich nicht ganz gut genug<br />

war – nur unter der Bedingung verlängern<br />

könne, wenn ich selbst für meine Finanzierung<br />

sorgen würde. Ich sollte Sponsoren für<br />

meine Weiterbeschäftigung finden. Ich war<br />

damals bereits nebenbei im Marketing des<br />

SCL tätig und nahm diese Herausforderung<br />

an. So wurde ich zum wahrscheinlich damals<br />

bestverdienenden Spieler der NLB.<br />

Wie kam es dazu, dass Sie Sportchef wurden?<br />

Nach dem Weggang von Heinz Schlatter kam<br />

Präsident Anliker auf mich zu und meinte,<br />

dass es einen Sportchef brauche. Damals<br />

machte mir eine hartnäckige Handgelenkverletzung<br />

zu schaffen. Ich beendete mitten<br />

in der Saison meine Karriere als Spieler und<br />

wechselte innerhalb des Klubs die Aufgabe.<br />

So wurde ich zuerst zum Assistenten des<br />

Sportchefs, obwohl es in Langenthal gar keinen<br />

Sportchef gab. Ich merkte dann schnell,<br />

dass es einiges zu optimieren gab. Ich hatte<br />

bereits in Langenthal die Idee einer Aca-<br />

Reto Kläy mit Langnau-Trainer Heinz Ehlers (ex Langenthal).<br />

Aussenansicht der Eishalle (Bossart Arena) in Zug.<br />

Reto Kläy während eines Spiels in im Schoren in Langenthal.<br />

Reto Kläy mit SC Langenthal-Geschäftsführer Gian Kämpf.<br />

30 s’Positive 2 / 2017

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