Weilroder Gazette März/April 2017
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10 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
Drei Elemente im Wappen von Neuweilnau<br />
Kreisarchivar und Wappenkundler Gregor Maier nimmt die Leser der <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> in dieser Folge mit nach<br />
Neuweilnau. Auch im neuen<br />
Jahr setzen wir unsere<br />
Serie „Die <strong>Weilroder</strong> Ortsteile<br />
und ihre Wappen" fort.<br />
Kreisarchivar Gregor Maier<br />
nimmt uns heute mit nach<br />
Neuweilnau. Selten ist eine<br />
Wappengeschichte so spannend<br />
gewesen:<br />
Neuweilnau hat das komplizierteste<br />
Wappen der dreizehn<br />
<strong>Weilroder</strong> Ortsteile,<br />
denn es besteht aus drei<br />
Einzelelementen. Die offizielle<br />
Beschreibung lautet:<br />
„In Gold über doppeltgequadertem<br />
blauen Balken schreitend<br />
ein herschauender blaubewehrter<br />
roter Löwe, unten<br />
eine rote Rose mit goldenem<br />
Butzen und blauen Kelchblättern.“<br />
Was es mit dem Löwen auf<br />
sich hat, habe ich bereits in<br />
dem Beitrag über Altweilnau<br />
und sein „verkehrtes“ Ortswappen<br />
erläutert: Er stammt<br />
aus dem Wappen der Grafen<br />
von Weilnau, für die 1302 die<br />
Burg Neuweilnau errichtet<br />
wurde, zu deren Füßen sich<br />
die zugehörige Ortschaft entwickelt<br />
hat. Die Grafen von<br />
Weilnau führten zwei rote<br />
Löwen auf goldenem Grund<br />
im Wappen, von denen einer<br />
in das Neuweilnauer Wappen<br />
übernommen wurde. Der<br />
wappenkundliche Fachbegriff<br />
für einen schreitenden,<br />
„Schoppekönig“<br />
wird bald gekürt<br />
Gemünden. Jedes Jahr stellen<br />
die Hobby-Kelterer vom<br />
Schützenverein Hubertus<br />
ihren neuen Apfelwein auf<br />
den Prüfstand. Die Besucher<br />
stimmen darüber ab, wer der<br />
beste ist und küren damit den<br />
„Gemünner Schoppekönig".<br />
Anstich ist am 8. <strong>April</strong>, 18 Uhr,<br />
im Schützenhaus. (as)<br />
Philipp IV. von Nassau-Weilburg.<br />
Grabmal in der Stiftskirche<br />
St. Arnual bei Saarbrücken<br />
herschauenden Löwen ist<br />
übrigens „Leopard“. Das hat<br />
nichts mit dem tatsächlichen<br />
Raubtier zu tun, sondern<br />
dient der Unterscheidung:<br />
Wenn Wappenkundler von<br />
einem „Löwen“ sprechen,<br />
dann meinen sie ein Tier,<br />
das auf den Hinterpranken<br />
steht und geradeaus blickt<br />
– wie wir das aus dem nassauischen<br />
oder hessischen<br />
Wappen kennen. Das markanteste<br />
der drei Neuweilnauer<br />
Wappenbestandteile<br />
ist einfach erklärt als das<br />
Wappen der Ortsgründer.<br />
Der Mauerstreifen und die<br />
Rose finden sich schon in<br />
dem ältesten Siegelbild, das<br />
wir aus Neuweilnau kennen,<br />
dem „Sigillum oppidi in Noven<br />
Wilenawe“, dem „Siegel<br />
der Stadt (!) Neuweilnau“,<br />
aus dem 16. Jahrhundert. Es<br />
zeigt eine Stadtmauer mit<br />
Tor und Zinnentürmen, dazwischen<br />
einen Schild mit<br />
dem Nassauer Löwen und<br />
links und rechts zwei Rosen<br />
oder Rosetten. Dass hier<br />
nicht der Weilnauer Leopard,<br />
sondern der Nassauer<br />
Löwe auftaucht, verweist<br />
darauf, dass die Grafen von<br />
Weilnau den Ort zwar gegründet,<br />
aber nicht lange<br />
regiert hatten: Bereits 1326<br />
wurde Neuweilnau an die<br />
Grafen von Nassau verkauft<br />
– und nassauisch sollte der<br />
Ort dann auch 540 Jahre lang<br />
bleiben, bis 1866 die Preußen<br />
und 1945 die Hessen kamen.<br />
Ein zweites Neuweilnauer<br />
Siegel ist rund dreihundert<br />
Jahre später als das erste,<br />
nämlich im Jahr 1774, angefertigt<br />
worden. Es zeigt den<br />
Leoparden auf einem schraffierten<br />
Balken, darunter die<br />
Rose. Etwas irritierend wirkt<br />
ein kleines, stilisiertes Bäumchen,<br />
das sich hinter dem Leoparden<br />
noch ins Bild presst<br />
und sich nicht recht erklären<br />
lässt. Dass hier der alte<br />
Nassauer Löwe durch den<br />
Weilnauer Leoparden ersetzt<br />
wurde, kann durchaus als<br />
Zeichen eines vorhandenen<br />
Geschichtsbewusstseins gedeutet<br />
werden. Wenn wir<br />
davon ausgehen, dass das<br />
mittelalterliche Stadtsiegel<br />
relativ kurz nach dem Übergang<br />
Neuweilnaus an Nassau<br />
angefertigt wurde, ist<br />
Abgabebasar in Riedelbach<br />
Riedelbach. Das Basarteam Riedelbach lädt für Samstag, 18.<br />
<strong>März</strong>, 14 Uhr, zum „Abgabebasar rund ums Kind" in die Mensa<br />
des Riedelbacher Schulzentrums ein. Zum Verkauf kommen<br />
Frühjahrs- und Sommerkleidung der Größen 50 bis 176,<br />
Zubehör, Spielzeug, Bücher sowie Umstandsmode. Einlass für<br />
Schwangere mit Mutterpass und Begleitperson ist ab 13.30 Uhr.<br />
Der Veranstalter weist darauf hin, dass keine großen Taschen<br />
im Verkaufsraum erlaubt sind. 15 Prozent des Verkaufserlöses<br />
gehen an die Kindertagesstätte Löwenzahn, die Grundschule<br />
am Sommerberg und die Max-Ernst-Schule in Riedelbach. (as)<br />
Wappen der Rose von Weilnau<br />
verständlich, dass die neuen<br />
Herren nicht das Symbolbild<br />
der alten auf ihrem Siegel sehen<br />
wollten. Jetzt, 300 Jahre<br />
später, nachdem die Grafen<br />
von Weilnau längst ausgestorben<br />
waren und niemand<br />
die nassauische Herrschaft<br />
in Frage stellte, konnte man<br />
unverfänglich mit dem Weilnauer<br />
Löwen auf die Ursprünge<br />
von Burg und Dorf<br />
hinweisen.<br />
Der gequaderte Balken, den<br />
wir im heutigen Wappen<br />
finden, kombiniert den einfachen<br />
Querstreifen von 1774<br />
mit der Stadtbefestigung des<br />
mittelalterlichen Siegels und<br />
verweist damit auf die städtische<br />
Vergangenheit Neuweilnaus.<br />
Das ursprüngliche<br />
Siegelbild mit den zwei Zinnentürmen<br />
entsprach sicher<br />
zu keinem Zeitpunkt dem tat-<br />
Grüne Sauce bei<br />
den Landfrauen<br />
Gemünden. Das „Grüne<br />
Sauce"-Essen gehört zu den<br />
festen Terminen der Gemündener<br />
Landfrauen. Meist<br />
kommen dabei rund ein Dutzend<br />
Kräutersaucen zur Verkostung.<br />
Das Fest der Vitamine<br />
findet in diesem Jahr am<br />
Donnerstag, 13. <strong>April</strong>, 14.30<br />
Uhr im DGH statt. (as)