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Weilroder Gazette März/April 2017

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Sportcoaches erleichtern den Flüchtlingen<br />

das Ankommen und fördern die Integration<br />

Bis zu 30 Flüchtlinge aus Weilrod treffen sich einmal in der Woche zum „Multi-Kulti-Kicken" in Riedelbach<br />

Weilrod. Sie üben „Bockspringen“,<br />

fahren miteinander<br />

„Schubkarren“, sprinten<br />

vorwärts, rückwärts,<br />

seitwärts und haben Spaß<br />

daran, durch die Sporthalle<br />

der Max-Ernst-Schule zu<br />

toben, immer montags von<br />

19 bis 21 Uhr. Wenn einer<br />

im Eifer mal zu Boden geht,<br />

helfen ihm die anderen auf,<br />

entschuldigen sich für den<br />

Rempler. Die Stimmung ist<br />

fröhlich.<br />

„Mit Sport Hemmschwellen<br />

überwinden, Flüchtlingen<br />

das Ankommen erleichtern<br />

und Integration fördern“, das<br />

ist der Ansatz von Rainer<br />

Brechtel, der gemeinsam mit<br />

Dirk Volkmar, Thomas Götz<br />

und Bruno Piberhofer einmal<br />

in der Woche in der Riedelbacher<br />

Sporthalle Fußballtraining<br />

für Flüchtlinge<br />

anbietet, seit Januar 2016.<br />

Das Training ist Teil des vom<br />

Land geförderten Projektes<br />

„Sport und Flüchtlinge“.<br />

Weilrod war eine der ersten<br />

Kommunen, die daran teilnahm<br />

und einen Sportcoach<br />

hatte – Rainer Brechtel.<br />

Das Programm ist tief in der<br />

TuS Weilnau verwurzelt,<br />

Rainer Brechtel (re.), Thomas Götz (3.v.re.) und Bruno Piberhofer<br />

(li.) leiten den Flüchtlingssport.<br />

Foto: as<br />

dabei ist es nur ein Angebot<br />

von vielen. Längst spielen<br />

Flüchtlinge beim Kreisoberligisten<br />

FSG Weilnau/<br />

Steinfischbach/Weilrod bei<br />

Punktspielen mit. Gymnastik,<br />

Nordic Walking,<br />

Schwimmen und der Lauftreff<br />

sind bei TuS Weilnau<br />

längst international. Insgesamt,<br />

so schätzt Brechtel,<br />

sind 60 Flüchtlinge in den<br />

verschiedenen Sportarten<br />

aktiv.<br />

Angeboten worden war zunächst<br />

auch Volleyball, doch<br />

hier war das Interesse gering,<br />

aber Fußball wollten<br />

sie alle spielen, weil das in<br />

ihren Heimatländern oft<br />

die einzige Möglichkeit war,<br />

sich sportlich zu betätigen,<br />

sagt Thomas Götz.<br />

Zum Training kommen mal<br />

15, es waren aber auch schon<br />

30 Afghanen, Syrer, Somalier,<br />

Eritreer und Iraker –<br />

bunt gemischt. Von Streit<br />

zwischen den Nationalitäten<br />

ist nichts zu spüren. Nur bei<br />

Fouls werden sie ärgerlich.<br />

Brechtel: „Sie achten auf<br />

Disziplin und darauf, dass<br />

die Regeln eingehalten werden.“<br />

Der Sportcoach ist pensionierter<br />

Sportlehrer, Thomas<br />

Götz Förster, Dirk Volkmar<br />

Polizist, Bruno Piberhofer<br />

Dipl.-Sozialarbeiter<br />

im Ruhestand. Inzwischen<br />

verstehen die Kicker auch<br />

5<br />

genug Deutsch, um sich mit<br />

den Trainern zu verständigen.<br />

Beim Fußball sind die<br />

Flüchtlinge meist unter sich,<br />

nur ab und zu sind ein paar<br />

Deutsche dabei. Lagerbildung<br />

gibt es trotzdem nicht,<br />

denn beim abschließenden<br />

Turnier werden buntgemischte<br />

Teams gebildet. Bei<br />

den anderen Sportangeboten<br />

der TuS mischen sich<br />

meist drei bis fünf Flüchtlinge<br />

in die Gruppen. Das<br />

habe sich als gut erwiesen,<br />

mehr sollten es nicht sein,<br />

sagt Brechtel. Das Fußballtraining<br />

fällt so gut wie nie<br />

aus, „heute ist das 43. Mal“,<br />

sagt Brechtel. Ein Problem<br />

gibt es jedoch, den Transport<br />

der Sportler nach Riedelbach:<br />

„Sie leben in der Erbismühle<br />

und in Altweilnau<br />

und müssen natürlich nach<br />

Riedelbach in die Sporthalle<br />

kommen“, sagt Götz, der, wie<br />

seine Trainerkollegen, oft<br />

mehrmals hin und her fahren<br />

muss. Der Spaß, den die jungen<br />

Männer dabei haben und<br />

der erkennbare Fortschritt<br />

bei der Integration, seien die<br />

Mühe aber allemal wert, sind<br />

sich die Trainer einig. (as)<br />

Ausflugsfahrten in modernen Bussen mit 8, 30 oder 50 Sitzplätzen.<br />

Rosemarie Mohr<br />

61276 Weilrod-Riedelbach · Langstraße 52<br />

Telefon 0 60 83 -12 98 · Fax - 94 04 51 · Mobil 01 79 - 6 94 56 43

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