Weilroder Gazette März/April 2017
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2 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
Liebe <strong>Weilroder</strong>, auf ein Wort …<br />
...in dem noch jungen Jahr<br />
deuten sich viele Veränderungen<br />
an. Die Menschen haben<br />
das Gefühl, dass nichts<br />
mehr so ist wie es war. Amerika<br />
hat einen neuen Präsidenten<br />
gewählt, der in seinen<br />
Aussagen mehr Fragen<br />
aufwirft als beantwortet und<br />
damit die Weltgemeinschaft<br />
in höchstem Maße verunsichert.<br />
Die Staaten der europäischen<br />
Union verändern<br />
sich und stellen viel mehr die<br />
nationalen Interessen in den<br />
Vordergrund statt gemeinsame<br />
Ziele. Deutschland,<br />
Frankreich und Holland werden<br />
<strong>2017</strong> neue Regierungen<br />
wählen und es bleibt abzuwarten,<br />
wie auf all die Veränderungen<br />
zu reagieren ist.<br />
Die bevorstehende Bürgermeisterwahl<br />
am 12. <strong>März</strong> und<br />
der Amtswechsel am 30. Juni<br />
werden Veränderungen mit<br />
sich bringen, nicht nur für<br />
mich persönlich. Bei all dem,<br />
was vor uns liegt, ist es wichtig<br />
sich einzumischen und<br />
eigene Standpunkte klar zu<br />
formulieren. Das ist gelebte<br />
Demokratie. Dazu gehört<br />
vor allem auch, von seinem<br />
Wahlrecht Gebrauch zu machen.<br />
Auch wenn sich nur ein<br />
Kandidat zur Wahl stellt – er<br />
benötigt Ihre Stimme! Es gibt<br />
hier keinen Automatismus,<br />
nur weil die Auswahl fehlt.<br />
Auch ein einzelner Kandidat<br />
braucht die Legitimation und<br />
damit die Unterstützung der<br />
Bürger. Auch bei der Wahl<br />
eines einzelnen Kandidaten<br />
gibt es für den Wähler Auswahlmöglichkeiten<br />
bei der<br />
Stimmabgabe - wichtig ist,<br />
dass wir <strong>Weilroder</strong> Demokratie<br />
leben. Die Veränderungen<br />
die wir in der Gesellschaft<br />
derzeit durchlaufen, spüren<br />
wir auch immer stärker in<br />
unseren Dörfern. Wir haben<br />
es mit unterschiedlichen Herausforderungen,<br />
Schwächen<br />
und Stärken zu tun. Dörfer<br />
mit Zuzug und bei Eigentumswechsel<br />
der Häuser,<br />
wachsen. Damit gibt es auch<br />
die Herausforderung, konstruktive<br />
Beziehungen zwischen<br />
Alt- und Neubürgern<br />
aufzubauen.<br />
Ganz anders ist die Ausgangslage<br />
für Dörfer, die stagnieren<br />
oder gar schrumpfen. Hier<br />
sind die Abwanderung junger<br />
Menschen, die Abnahme und<br />
Alterung der Dorfbewohner<br />
und ein eher negatives Image<br />
die Ursachen, die zu einer resignativen<br />
Grundstimmung<br />
beitragen. Gerne erinnern<br />
wir uns an die nachbarschaftliche<br />
Hilfsbereitschaft auf<br />
Gegenseitigkeit, den Wunsch<br />
nach Dorfgemeinschaft, Traditionspflege<br />
und dörflicher<br />
Identität. Umso wichtiger ist<br />
es, die positiven Haltefaktoren<br />
zu stärken, zu denen<br />
ein reges, dörfliches Gemeinschaftsleben<br />
zählt.<br />
Nach wie vor ist das bürgerschaftliche<br />
Engagement in<br />
vielen Dörfern hoch. Aber<br />
es zeigen sich Grenzen und<br />
damit starke Veränderungen.<br />
Feste und langanhaltende<br />
Formen des Ehrenamtes in<br />
kommunaler Selbstverwaltung,<br />
Vereins- und Kirchenstrukturen<br />
sind viel schwieriger<br />
zu besetzen. Um die<br />
Potentiale einer sozialen<br />
Dorfentwicklung nutzen zu<br />
können, bedarf es aktivierender<br />
Beteiligungsformen.<br />
Konkretes gemeinsames<br />
Handeln. Auch bei Kurzzeitprojekten<br />
sollten die<br />
Aufgaben auf vielen Schultern<br />
verteilt werden, statt die<br />
immer weniger werdenden<br />
Hochaktiven immer mehr zu<br />
belasten. Vor allem brauchen<br />
wir eine positive Einstellung<br />
zu den eigenen Stärken der<br />
Dörfer, statt nur Verluste zu<br />
thematisieren. Das Ehrenamt<br />
kann und darf kein Lückenbüßer<br />
für die Vernachlässigung<br />
sozialpolitischer<br />
Verpflichtungen durch den<br />
Staat sein. Es sind jedoch<br />
neue Formen der generationsübergreifenden<br />
Solidarität<br />
und Nachbarschaftshilfe<br />
gefragt. Und da gibt es in<br />
Weilrod mittlerweile viele<br />
gute Ansätze in Bezug auf soziale<br />
Infrastruktur im Bereich<br />
Senioren und Kinder, Orte<br />
der Begegnung, Mobilität<br />
und Kulturveranstaltungen.<br />
Für ein lebenswertes Weilrod<br />
haben wir Qualitäten wie unsere<br />
Naturnähe, Überschaubarkeit,<br />
Ruhe und vieles<br />
mehr, wofür es lohnenswert<br />
ist, sich in diese Gemeinschaft,<br />
wie auch immer, einzubringen.<br />
Ihr<br />
Bürgermeister<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
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übernimmt die Redaktion<br />
keine Haftung.<br />
ZEITSCHRIFT FÜR WEILROD UND SEINE BÜRGER<br />
Herausgeber:<br />
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Redaktion:<br />
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Produktion:<br />
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sechs mal jährlich,<br />
zweimonatlich.<br />
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