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stahlmarkt 7.2016 (Juli)

Aus dem Inhalt: Jubiläum: 65 Jahre »stahlmarkt« / Steel International / Stahl-Statistik Welt / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Biegen

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18 K Steel International<br />

Langfristig ausgezeichnete<br />

Rahmenbedingungen<br />

Türkei forciert Entwicklung der Stahlindustrie<br />

Istanbul (kibi). Die türkische Regierung will das Wachstum der<br />

heimischen Stahlindustrie unterstützen. Die hohe Binnennachfrage,<br />

günstige Erzeugungskosten und eine exzellente geografische Lage<br />

bilden ein starkes Fundament.<br />

Die Türkei hat ehrgeizige Wachstumspläne.<br />

Sie will bis zum Jahr 2023 eine der<br />

zehn größten Volkswirtschaften der Welt<br />

werden. Gegenwärtig hat das Land mit 77<br />

Millionen Einwohnern noch Platz 18 inne.<br />

Hunderte Milliarden US-Dollar sollen in In -<br />

frastrukturvorhaben in den Bereichen Schiene,<br />

Straße, Luft, Wasserstraße und Energie<br />

fließen. Eine gut gedeihende Stahlindustrie<br />

ist Teil des Vorhabens.<br />

Aktuell trüben allerdings die innenpolitischen<br />

Auseinandersetzungen und die ab -<br />

nehmende Stabilität im Land die Aussichten.<br />

Zunehmende Sicherheitsprobleme beeinträchtigen<br />

nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten<br />

das Vertrauen der Ge schäftswelt.<br />

Noch ist die Stahlindustrie ab hängig<br />

von Importen, Energielieferungen und Kapitalinvestitionen.<br />

Außerdem bereiten Überkapazitäten<br />

und Billigimporte Sorgen.<br />

Im Mai 2015 präsentierten türkische Re -<br />

gierungsvertreter dem Stahlausschuss der<br />

Organisation für wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit (OECD) in Paris<br />

ihre Pläne. Die Türken wollen zum einen die<br />

Qualität ihrer Stahlerzeugnisse verbessern<br />

und zum anderen die Produktivität der Herstellung<br />

steigern. Zudem sollen weniger<br />

Rohstoffe und Energie eingesetzt und mehr<br />

Abfälle wiederverwertet werden. Außerdem<br />

möchte der Staat, dass die Stahlerzeuger<br />

Überkapazitäten bei billigen Baustählen<br />

beseitigen und stattdessen die hochwertigen<br />

Stähle erzeugen, die gegenwärtig noch<br />

importiert werden. Viele Unternehmen, wie<br />

der Langstahlerzeuger Kardemir, haben be -<br />

reits ihre Erweiterungsinvestitionen gecancelt<br />

oder zeitlich nach hinten verschoben.<br />

Andere, wie Erdemir, investieren in Veredelungsschritte.<br />

Der größte Erzeuger des Landes<br />

hat noch ehrgeizigere Ziele als die Türkei.<br />

Es will bis 2020 eines der drei weltweit<br />

führenden Unternehmen werden. Der integrierte<br />

Stahlerzeuger plant die Herstellung<br />

hochwertigerer Produkte und die Steigerung<br />

des Exportanteils. Er eröffnete 2014<br />

das erste Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

des Landes. Weitere große türkische<br />

Erzeuger sind Habas, Icdas, Diler und Colakoglu.<br />

Viele kleine private Anbieter ergänzen<br />

das Bild.<br />

Die Anfänge der türkischen Stahlindustrie<br />

gehen bis ins Jahr 1928 zurück. Damals wurde<br />

in Kirikkale Stahl für die Verteidigungsindustrie<br />

erzeugt. Das erste integrierte Werk<br />

Karabük Iron and Steel Works (Kardemir)<br />

nahm 1937 die Fertigung auf. Das zweite<br />

integrierte Werk Eregli Iron and Steel Works<br />

(Erdemir) erzeugte ab 1965 Flachprodukte.<br />

Die Stahlindustrie spielte eine wichtige Rolle<br />

bei der Entwicklung der türkischen Wirtschaft<br />

und der Industrialisierung des Landes.<br />

Die Türkei ist der achtgrößte Stahlerzeuger<br />

der Welt und in Europa nach Deutschland<br />

die Nummer zwei. Für das Jahr 2015<br />

hat der Weltstahlverband worldsteel ein<br />

Erzeugungsvolumen von 31,517 Mill. t ge -<br />

nannt. Die Herstellung von Fertigstählen<br />

Panorama Istanbul bei Nacht<br />

Foto: fotolia, boule 1301

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