KURT 03/2017
KURT 03/2017: Das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn
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Knochen brechen<br />
trends & lifestyle<br />
lohnt sich nicht<br />
Stefanie Paul (31) spricht im <strong>KURT</strong>-Interview über ihre Teilnahme an<br />
der Radcross-Weltmeisterschaft in Luxemburg und das harte Training<br />
Sympathisch, jung, diszipliniert: Stefanie<br />
Paul (31) liebt den Radrennsport. Cross ist<br />
ihre Leidenschaft. Beim Deutschland-Cup<br />
holte sie Silber – zuletzt nahm sie sogar<br />
an der Weltmeisterschaft im luxemburgischen<br />
Bieles teil. Drei Mal pro Woche<br />
pendelt sie mit dem Zug von Hannover zu<br />
ihrer Arbeit nach Gifhorn – hier ist sie Leiterin<br />
der Elementaren Musikpädagogik<br />
an der Gifhorner Kreismusikschule. Ihr<br />
Rennrad hat sie im Sommer fast immer<br />
dabei; die 74 Kilometer nach Hause legt<br />
die Profi-Sportlerin in gerade mal zwei<br />
bis drei Stunden zurück – ein willkommenes<br />
Training. <strong>KURT</strong>-Mitarbeiterin Dany<br />
Stephan sprach mit ihr über die Begeisterung<br />
für Cross-Rennen, über die Vereinbarkeit<br />
von Sport, Beruf und Familie und<br />
über das harte Training für die WM.<br />
<strong>KURT</strong>: Stefanie, seit Sommer 2010 bist Du bei<br />
der Radsportgemeinschaft Hannover aktiv.<br />
Woher kam die Begeisterung?<br />
Stefanie: Ich war schon immer sehr sportlich<br />
und zuletzt Leichtathletin. Durch mein<br />
Studium bin ich nach Hannover gezogen und<br />
habe dort meinen Mann Felix kennengelernt.<br />
Er hat mich mit dem Radsport angesteckt –<br />
es ist ein wunderschönes gemeinsames Hobby.<br />
Seit 2011 etwa fahre ich Cross-Rennen:<br />
Das macht sehr viel Spaß und ist ein toller<br />
Ausgleich zum Arbeitsalltag.<br />
<strong>KURT</strong>: Was genau sind Cross-Rennen?<br />
Stefanie: Für Einsteiger ist es mit der Formel<br />
1 vergleichbar: Über den gesamten Cup<br />
hinweg werden Punkte gesammelt, das sind<br />
mehrere Etappen in einer Saison. Hauptsächlich<br />
wird im Gelände gefahren, da kann es<br />
schon mal sehr sandig, huckelig oder matschig<br />
werden. Das Rad ist dem Rennrad ähnlich,<br />
nur mit größerer Bereifung, aber dennoch<br />
sehr leicht. Es ist so ein bisschen wie die<br />
Bundesjugendspiele für den Radsport.<br />
<strong>KURT</strong>: Du hast beim Deutschland-Cup den<br />
zweiten Platz geholt und warst auch bei der<br />
Radcross-WM erfolgreich – und das nicht<br />
gerade unter optimalen<br />
Wetterbedingungen.<br />
An der Gifhorner<br />
Kreismusikschule ist<br />
Stefanie: Ja, da<br />
Stefanie Paul<br />
steckt man nicht<br />
Leiterin der Elementaren drin. Die Saison<br />
Musikpädagogik.<br />
im Cross-Radsport<br />
beginnt Ende Sep-<br />
tember und geht etwa bis Ende Februar –<br />
also finden die großen Cups im Winter statt.<br />
Da kann man Glück oder Pech haben. In diesem<br />
Jahr waren die Bedingungen allerdings<br />
wirklich erschwert: Bei der Weltmeisterschaft<br />
in Bieles hat es in der Vorwoche durchgehend<br />
geschneit. Tauwetter sorgte zusätzlich<br />
für spiegelglatte Flächen, Stürze waren vorprogrammiert.<br />
Ich kannte die Strecke nicht<br />
so gut und bin daher vorsichtig gefahren.<br />
Lieber gesund und heile bleiben. Es lohnt<br />
nicht, sich dafür die Knochen zu brechen.<br />
<strong>KURT</strong>: Sehr vernünftig. Wie oft trainierst Du<br />
eigentlich in der Woche?<br />
Stefanie: An fünf Tagen etwa, montags und<br />
freitags sind offiziell Ruhetage – da arbeite<br />
ich allerdings immer lang. Dass man bei fast<br />
jedem Wetter trainieren kann, ist ein Vorteil<br />
des Cross-Radsports. Im Gelände ist man oft<br />
geschützt – da stört der Regen kaum. Nicht<br />
weit von meinem Zuhause ist ein Berg, an<br />
dem ich in kurzen und intensiven Intervallen<br />
trainiere und nach gut einer Stunde einfach<br />
ausgepowert bin. Außerdem gehört Krafttraining<br />
zu meinem wöchentlichen Programm.<br />
<strong>KURT</strong>: Das hört sich anstrengend an. Wie vereinst<br />
Du Dein Hobby mit Deiner Arbeit an der<br />
Kreismusikschule in Gifhorn?<br />
Stefanie: Das ist gar kein Problem. Ich drehe<br />
häufiger mal eine Runde um den Gifhorner<br />
Heidesee – oder fahre auch mal gleich die<br />
ganze Strecke nach Hause mit dem Rad.<br />
<strong>KURT</strong>: ...und wie vereinst Du den zeitaufwändigen<br />
Sport mit Deiner Familie?<br />
Stefanie: Ich glaube, wir sind ein gutes Team<br />
zu Hause. Die Arbeitszeiten meines Mannes<br />
passen gut zu meinen – und auch zu den<br />
Trainingseinheiten. Den Radsport betreiben<br />
wir beide gern; und auch unser sechsjähriger<br />
Sohn Anton fährt gerne mit dem Fahrrad.