als Datei - Freie Waldorfschule Heidelberg
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Leben und Lernen<br />
Mehr Raum für Beziehung und Bewegung<br />
Die neu eingerichtete Bas<strong>als</strong>tufe zeigt Erfolg<br />
Grund für die Überlegungen<br />
und die neue Konzipierung der<br />
ersten beiden Schuljahre waren<br />
die Erfahrungen der vergan-<br />
genen Jahre. So war in den Einschulungsuntersuchungen<br />
der<br />
letzten Jahre den beteiligten<br />
Personen eine deutliche Veränderung<br />
der Entwicklungssituationen<br />
der Kinder aufgefallen.<br />
Untermauert wurden die eigenen Beobachtungen<br />
durch Umfragen an den <strong>Waldorfschule</strong>n in<br />
Deutschland, die ähnliche Ergebnisse offenbarten.<br />
Außerdem verändern sich die staatlichen Bestimmungen<br />
zur Einschulung und dem Einschulungsalter<br />
nach der PISA-Studie in immer kürzeren Abständen.<br />
So haben wir uns entschlossen, den Erkenntnissen<br />
und Erfahrungen Rechnung zu tragen, und<br />
den Schultag für die Kinder der ersten und zweiten<br />
Klasse neu zu gestalten. Eine zentrale Rolle<br />
spielt dabei in noch stärkerem Maße <strong>als</strong> bisher<br />
der Klassenlehrer/die Klassenlehrerin. Er begleitet<br />
seine Klasse den gesamten Morgen hindurch. Er<br />
begrüßt sie am Morgen, ist eine halbe Stunde vor<br />
offi ziellem Schulbeginn im Klassenzimmer präsent,<br />
und bleibt präsent, bis die Kinder um 12.15<br />
Uhr die Schule verlassen. Dadurch gibt er den Kindern<br />
den nötigen Halt und ist die feste Bezugsperson,<br />
bzw. Ansprechpartner für alle Sorgen und<br />
Probleme. Außerdem wurde das recht feste und<br />
starre Korsett des Stundenplanes gelockert. Der<br />
Klassenlehrer soll möglichst viele Fachunterrichte<br />
selbst geben und dadurch kann er auf die Erfordernisse<br />
der Klassensituation fl exibel reagieren.<br />
Für die hinzukommenden Fachlehrer gibt es feste<br />
Zeitfenster, die dem Wochenplan Struktur geben.<br />
So kann beispielsweise der Montag der Handarbeitstag<br />
sein.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt wird in der ersten<br />
Schulzeit auf die Nachreifung der so genannten<br />
basalen Sinne, <strong>als</strong>o des Lebenssinnes, des Gleichgewichts-,<br />
des Tast- und des Eigenbewegungssinnes<br />
gelegt. Heute weiß man, welch wichtige<br />
Voraussetzung diese Sinne für das Lernen bilden.<br />
Hier fi ndet Lernen nicht nur im Kopf statt, sondern<br />
<strong>als</strong> sinnliches Erfahrungsfeld, wenn z.B. die Buchstaben<br />
geknetet oder aus Teig gebacken werden,<br />
oder wenn die Zahlen auf vielfältige Weise gehüpft,<br />
gelegt, gelaufen, gehört u.v.m. werden.<br />
Es zeigt sich auch, dass das Anknüpfen an die