allgäuALTERNATIV Frühjahrsausgabe 2017
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Jedes Mitglied der Energieteams erhielt ein kleines Präsent<br />
Gold für Kempten – das hat sich die Stadt mit ihrer Klimaschutzpolitik verdient<br />
ßig umzusetzen. Gelingt ihnen das, bekommen sie dafür<br />
Punkte und die begehrte Auszeichnung, so wie beispielsweise<br />
die Gemeinde Durach, die nun zum ersten<br />
Mal den eea erhielt. Die Oberallgäuer Kommune<br />
konnte unter anderem mit ihrem Hackschnitzel-Nahwärmenetz,<br />
den regen Aktivitäten des Energieteams,<br />
den Photovoltaikanlagen auf den gemeindeeigenen<br />
Dächern für den Eigenstromverbrauch sowie einem<br />
Punktekatalog für energieeffizientes Bauen im Neubaugebiet<br />
am Orogelände überzeugen und erhielt so<br />
54 Prozent der möglichen Punkte.<br />
Auch Haldenwang wurde für seine Bemühungen<br />
in Sachen Klimaschutzpolitik ausgezeichnet. In der Gemeinde<br />
wird der Strombedarf bereits vollständig und<br />
der Wärmebedarf immerhin zu 29 Prozent aus erneuerbaren<br />
Energien gedeckt. Dazu versorgt eine gemeindeeigene<br />
Photovoltaikanlage das Sportzentrum der<br />
Kommune mit Strom. Durch das langjährige kommunale<br />
Energiemanagement konnte der Energieverbrauch<br />
der kommunalen Liegenschaften und Anlagen<br />
spürbar gesenkt werden. Vorbildlich sind außerdem<br />
das Versorgungskonzept mit seinen Dorfläden und die<br />
Ausrichtung eines jährigen Energietages mit Vortragsprogramm.<br />
Diese Maßnahmen führten dazu, dass Haldenwang<br />
59 Prozent der möglichen Punkte erreichte.<br />
Besonders beachtenswert war, dass die Stadt<br />
Lindau ebenfalls ausgezeichnet wurde, denn sie war<br />
erst 2016 in das eea-Programm eingestiegen und hat<br />
noch im gleichen Jahr das externe Audit überstanden.<br />
Überzeugt hat die Auditoren unter anderem das klimafreundliche<br />
Mobilitätskonzept KliMo, mit dem der<br />
motorisierte Individualverkehr auf der Insel reduziert<br />
werden soll. Im Rahmen eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes<br />
gab es einen Wettbewerb für die<br />
zukünftige Bebauung der hinteren Insel. Weiterhin<br />
wurde ein energiepolitisches Leitbild mit quantifizierbaren<br />
Zielen für die Stadt Lindau verabschiedet, die im<br />
unmittelbaren Bereich der Kommune, aber auch in<br />
dem eines jeden Bürgers liegen. Ebenfalls vorbildlich<br />
ist die enge Zusammenarbeit mit den benachbarten<br />
Gemeinden – auch grenzüberschreitend. Ein nachhaltiger<br />
Reiseführer unter dem Motto »Umweltschonend<br />
reisen. Regional speisen. Nachhaltig genießen.« rundet<br />
die vielen Aktivitäten ab, die der Stadt 63,2 Prozent der<br />
möglichen Punkte bescherte. Neben diesen drei Allgäuer<br />
Gemeinden wurden auch noch die Stadt Neu-<br />
Ulm, die 57,3 Prozent der möglichen Punkte erreichte,<br />
Dr. Gerd Müller verlieh den<br />
European Energy Award<br />
Fotos: eza!, Peter Elgaß<br />
und die mittelfränkische Gemeinde Kammerstein, die<br />
auf 65,2 Prozent kam, ausgezeichnet.<br />
Höchste Ehrung für Kempten<br />
Strahlendster Gewinner des Abends war aber der<br />
Gastgeber der Veranstaltung: Als erste bayerische Stadt<br />
erhielt Kempten den eea in Gold. Bereits seit 2011 beteiligt<br />
sich die Stadt am eea-Programm und wird dabei<br />
wie alle anderen Allgäuer Kommunen auch vom Energie-<br />
und Umweltzentrum Allgäu (eza!) betreut. »Es ist<br />
viel passiert. Durch die Teilnahme am European Energy<br />
Award ist es uns gelungen, ausdauernd und kontinuierlich<br />
am Thema Klimaschutz zu arbeiten«, sagte<br />
Oberbürgermeister Thomas Kiechle im Rahmen der<br />
Verleihung. 2012 erhielt Kempten erstmalig den eea,<br />
nachdem 60 Prozent aller möglichen Maßnahmen<br />
realisiert worden waren. Vier Jahre später schaffte sie<br />
78 Prozent – 75 Prozent sind für die Auszeichnung in<br />
Gold nötig. Der »Masterplan 100 % Klimaschutz«, den<br />
Kempten 2012 verabschiedet hatte, bildet den Rahmen<br />
für sämtliche Aktivitäten: seien es die Energieberatung<br />
und die Energieeffizienz-Angebote für Unternehmen,<br />
Kampagnen wie »Sanieren mit GRIPS« für Hausbesitzer<br />
oder Initiativen zur Förderung der Radverkehrs.<br />
Durch ein konsequentes kommunales Energiemanagement<br />
für die städtischen Liegenschaften konnte seit<br />
2000 der Ausstoß von 8000 Tonnen CO2 vermieden<br />
werden. Städtische Neubauten werden nur noch im<br />
Passivhausstandard ausgeführt. Auch der Ausbau und<br />
die Verdichtung der Fernwärmeversorgung zahlreicher<br />
Unternehmen und Haushalte durch den Zweckverband<br />
Abfallwirtschaft Kempten wirkten sich positiv<br />
auf die Bewertung aus.<br />
(cs)<br />
Sechs Awards wurden an Städte und Gemeinden überreicht,<br />
vier davon gingen ins Allgäu<br />
<strong>allgäuALTERNATIV</strong><br />
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