miha bodytec: Vielseitig – Effektiv – Ertragsstark!
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n rubrik<br />
ZKZ 73944 | 8,00 E<br />
n unterrubrik<br />
medicalsports<br />
network 6 /08<br />
0<br />
06 medicalsports<br />
network<br />
Prävention, Therapie und Sportslife für Amateure und Profis<br />
Kampf der<br />
Geschlechter<br />
> Prof. Dr. Dorothee Alfermann<br />
Der Stellenwert<br />
des Vibrationstrainings<br />
> Prof. Dr. Klaus Baum<br />
Kreatin von innen<br />
und von außen<br />
> Prof. Dr. Theo A. Wallimann
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2<br />
IMpRessuM<br />
medicalsports<br />
network<br />
Prävention, Therapie und Sportslife für Amateure und Profis<br />
Herausgeber<br />
succidia AG <strong>–</strong><br />
Verlag und Kommunikation<br />
Rösslerstraße 88<br />
D-64293 Darmstadt<br />
Telefon 0 61 51/360 560<br />
Telefax 0 61 51/360 5611<br />
info@succidia.de<br />
www.succidia.de<br />
Jörg Peter Matthes, Vorstand<br />
Prof. Dr. Jürgen Brickmann,<br />
Wissenschaftlicher Direktor<br />
Objektleiter<br />
Robert Erbeldinger<br />
erbeldinger@succidia.de<br />
Anzeigenverkauf<br />
Robert Erbeldinger<br />
erbeldinger@succidia.de<br />
Stefanie Klein<br />
klein@succidia.de<br />
Redaktion<br />
Robert Erbeldinger (RE)<br />
Stefanie Klein (SK)<br />
Iris Ladewig (IL)<br />
Jörg Peter Matthes ( JPM)<br />
Monica Michel (MM)<br />
Masiar Sabok Sir (MSS)<br />
Claudia Schiller (CS)<br />
Dr. Gerhard Schilling (GS)<br />
Konzeption, Layout,<br />
Produktion<br />
4t Matthes + Traut<br />
Werbeagentur GmbH<br />
www.4t-da.de<br />
info@4t-da.de<br />
www.4t-da.de<br />
Monica Michel<br />
michel@4t-da.de<br />
Beirat<br />
Prof. Dr. Thomas Wessinghage,<br />
Ärztlicher Direktor der Medical<br />
Park Kliniken im Tegernseer Tal<br />
Prof. Dr. Dorothee Alfermann<br />
Professorin für Sportpsychologie,<br />
Universität Leipzig<br />
Prof. Dr. Karl-Heinrich Bette<br />
Sportsoziologie, Institut für<br />
Sportwissenschaft TU Darmstadt<br />
Dr. med. Andree Ellermann,<br />
Facharzt für Orthopädie,<br />
Sportmedizin, Chirotherapie.<br />
Leitender Arzt und Gesellschafter<br />
der Arcus Sportklinik<br />
Dr. med. Walter Oskar Schüler,<br />
Leitender Arzt Kardiologie/<br />
Innere Medizin Arcus Sportklinik<br />
3. Jahrgang 2008<br />
z.Zt. gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 2 vom Oktober 2007.<br />
Preis<br />
Einzelheft: 8 E +Versand<br />
Jahresabo<br />
Deutschland: 40 E zzgl. MwSt.<br />
Europäisches Ausland: 50 E<br />
info@succidia.de<br />
Druck<br />
Frotscher Druck GmbH<br />
info@frotscher-druck.de<br />
www.frotscher-druck.de<br />
ZKZ 73944<br />
ISSN 1866-5322<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Nachdruck <strong>–</strong> auch auszugsweise <strong>–</strong> ist nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe gestattet. Der Verlag hat<br />
das Recht, den redaktionellen Beitrag in unveränderter oder bearbeiteter<br />
Form für alle Zwecke, in allen Medien weiter zu nutzen. Für unverlangt<br />
eingesandte Bilder und Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />
sowie die Agentur keinerlei Gewähr. Die namentlich gekennzeichneten<br />
Beiträge stehen in der Verantwortung des Autors.<br />
04 Editorial<br />
06 Sportkarriere ade?<br />
Dr. Rainer Siebold<br />
14 Das Phänomen Hoffenheim<br />
Masiar Sabok Sir<br />
16 Kreatin von innen<br />
und von außen<br />
Prof. Dr. Theo A. Wallimann<br />
24 Das instabile Genickgelenk<br />
Dr. Bodo Kuklinski<br />
32 Sonographie in<br />
der täglichen Praxis<br />
Dr. Frank Schmotz<br />
medicalsports 06<br />
network 08
38 Kampf der Geschlechter<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Prof. Dr. Dorothee Alfermann<br />
44 Intermittierendes Höhentraining<br />
Prof. Dr. Hermann Buhl<br />
50 Sportmedizin und<br />
Stosswellentherapie<br />
Dr. Ulrich Piontkowski<br />
52 Es ist vollbracht<br />
<strong>–</strong> Frankfurt Marathon!<br />
Masiar Sabok Sir<br />
54 Der Stellenwert des<br />
Vibrationstrainings<br />
Prof. Dr. Klaus Baum<br />
56 Aloha Mr. Ironman<br />
Dr. Klaus Pöttgen<br />
60 Heldengeschichten im Sport<br />
Prof. Dr. Karl-Heinrich Bette<br />
66 Interview mit DTM Sieger<br />
Timo Scheider<br />
70 Rent a Kai<br />
Dominik Nottarp<br />
3
n editorial<br />
Sport hilft auch Kranken<br />
Bei vielen chronischen<br />
Erkrankungen ist Sport eine<br />
wirksame Medizin. Ähnlich der<br />
Vorschrift für Pharmaka kann man<br />
aber sagen <strong>–</strong> fragen Sie in jedem<br />
Ein Herz für Sportler ...<br />
Robert Erbeldinger, Objektleiter<br />
Fall vorher Ihren Arzt und nicht<br />
unbedingt den Apotheker.<br />
Laufen gegen den Tumor <strong>–</strong> für Sportmediziner kommen solche Resultate<br />
aus US-Studien nicht wirklich überraschend. Denn körperliche Aktivität<br />
setzt eine ganze Reihe von positiven Mechanismen in Gang. Die Blut-<br />
produktion wird stimuliert, die linke Herzkammer wird widerstandsfähi-<br />
ger und größer. Der Körper schüttet Glückshormone aus, was jeder spürt,<br />
der Sport regelmäßig treibt.<br />
Immer mehr Internisten entdecken nicht nur die vorbeugende, sondern<br />
auch die heilende Kraft körperlicher Aktivität. Studien belegen die<br />
positiven Effekte sowohl bei Typ-2-Diabetes, Osteoporose, Arthrose,<br />
Atemwegs- oder rheumatischen Erkrankungen sowie bei Depressionen<br />
oder Krebserkrankungen wie Leukämie und Darmkrebs, so ist es in der<br />
Fachpresse zu lesen.<br />
Die Zahl spezieller Sportangebote für Patienten wächst. Als<br />
Vorbild dienen die mehr als 6.000 Herzsportgruppen in<br />
Deutschland. Kardiologen und ausgebildete Übungsleiter,<br />
führen und betreuen Menschen mit Bluthochdruck oder<br />
nach Herzinfarkt. Sport wird Therapie. Wer regelmäßig sei-<br />
ne Ausdauer trainiert, senkt seinen Blutzucker, sensibilisiert<br />
seine Zellen für das Insulin oder lindert seine Angststörun-<br />
gen. Kraft- und Koordinationsübungen schützen besser vor<br />
Knochenbrüchen als manche Osteoporose-Tablette.<br />
Noch immer empfehlen traditionelle Mediziner ihren<br />
Patientinnen Schonung, wenn sie eine Chemo oder Be-<br />
strahlung erhalten. Heute weiß man allerdings auch, dass<br />
ein regelmäßiges Fitnesstraining sogar vor einem Wider-<br />
auftreten der Krankheit schützen kann.<br />
Von der Erkrankung und auch vom Allgemeinzustand<br />
des Patienten hängt die Wahl der Sportart ab. Wie schon<br />
gesagt, der Arzt muss unbedingt dabei sein. Er stellt die<br />
Regeln auf und überwacht den Fortgang. Spazierengehen<br />
kann jeder, Nordic Walking ist ein weiterer Schritt, dann<br />
kommt leichtes Jogging, Schwimmen oder Radfahren. Die<br />
Ausdauer wird trainiert und die Belastung der Gelenke und<br />
des Blutdrucks wird kontrolliert. Dehnübungen und erstes,<br />
leichtes Krafttraining sind der ideale Mix. Man muss es nur<br />
wollen. Man muss dranbleiben und jeder Mann und jede Frau<br />
wird sich selbst schon nach kurzer Zeit neu erleben.<br />
Sport ist eben doch nicht Mord - Sport ist die wohl gesündeste<br />
Pille, die es gibt - fragen Sie Ihren Arzt oder den Trainer.<br />
medicalsports 06<br />
network 08
n sportmedizin<br />
Sportkarriere ade?<br />
Teilruptur des vorderen Kreuzbandes<br />
Dr. Rainer Siebold, Kniespezialist, Zentrum für<br />
Knie und Fußchirurgie, ATOS Praxisklinik Heidelberg<br />
Bei Teilriss (Teilruptur) des vorderen<br />
Kreuzbandes ist die sportliche<br />
Leistungsfähigkeit häufig stark einge-<br />
schränkt. Nicht selten besteht eine<br />
schmerzhafte Instabilität des verletz-<br />
ten Kniegelenkes im Sport bei Dreh-<br />
Sprung-Stopp- und Sprintbelastung,<br />
die den Sportler nach mehreren frus-<br />
tranen Versuchen durch begleitende<br />
Schmerzen und Schwellung schließlich<br />
zur Aufgabe seiner sportlichen<br />
Aktivitäten zwingt.<br />
Da bei der Untersuchung oftmals keine<br />
grobe Instabilität vorliegt und in der<br />
Kernspintomograpie neben gerissenen<br />
Fasern auch noch gesunde Kreuzbandfasern<br />
zu sehen waren, wurde dem<br />
Sportler häufig von einer Operation abgeraten.<br />
Die Folge war, dass der Sportler<br />
nicht selten seinen Sport deutlich reduzieren<br />
musste. Nun hat sich in den<br />
letzten Jahren das anatomische Doppelbündelkonzept<br />
des vorderen Kreuzbandes<br />
durchgesetzt (Abb. 1) und unser<br />
Verständnis und Vorgehen bei Kreuzbandverletzungen<br />
grundlegend gewandelt.<br />
Erstmals haben wir ein genaues<br />
Bild der unterschiedlichen anatomischen<br />
Verletzungsmuster des vorderen Kreuzbandes<br />
mit seinen zwei Bündeln und<br />
führen eine gezielte individuelle anatomische<br />
Kreuzbandrekonstruktion durch.<br />
Der folgende Artikel schildert Beschwerden,<br />
Untersuchungsbefunde und<br />
das operative Vorgehen bei Teilrissen<br />
des vorderen Kreuzbandes und beschreibt<br />
die Vorteile für Patienten und<br />
Sportler.<br />
Anatomische Doppelbündelstruktur<br />
des vorderen Kreuzbandes<br />
Heute wissen wir, dass das vordere<br />
Kreuzband (VKB) aus zwei in der Entwicklungsperiode<br />
angelegten anatomischen<br />
und funktionellen Bündeln,<br />
dem anteromedialen (AM) und posterolateralen<br />
(PL) Bündel besteht (Abb.1).<br />
Die durch feines Bindegewebe getrennten<br />
Bündel setzten am Schienbeinkopf<br />
(Tibia) im Bereich der Area<br />
intercondylaris anterior und am Oberschenkel<br />
(Femur) im Bereich der lateralen<br />
Interkondylenwand an. In Streckung<br />
verlaufen beide Bündel parallel zueinander<br />
(Abb. 2a) und mit zunehmender<br />
Beugung verdrehen sie sich<br />
umeinander. Durch das enge Zusammenspiel<br />
sichern sie gemeinsam die Stabilität<br />
über den gesamten Bewegungsablauf<br />
des Kniegelenkes und verhindern<br />
ein unkontrolliertes „Nachgeben“ bzw.<br />
„Wegrutschen“ des Kniegelenkes (sogenanntes<br />
„GivingWay“). Heute weiß<br />
man, dass das AMBündel entscheidend<br />
medicalsports 0<br />
network<br />
08
zur Stabilisierung des<br />
Kniegelenkes bei übermäßiger<br />
vorderer Bewegung<br />
des Schienbeins beiträgt<br />
und das PLBündel<br />
hauptsächlich die Rotationsstabilität<br />
bei Kniestreckung garantiert<br />
[Woo et al., Amis et al.].<br />
Verletzungsmuster des<br />
vorderen Kreuzbandes<br />
In Abhängigkeit vom Unfallhergang im<br />
Sport existieren unterschiedliche Verletzungsmuster<br />
des AM und PL Bündels.<br />
Eine aktuelle Untersuchung beschreibt<br />
den Zusammenhang zwischen<br />
Unfallmechanismus und operativ festgestelltem<br />
Verletzungsmuster beider<br />
Kreuzbandbündel. Die Autoren folgern,<br />
dass eine Schädigung des AMBündels<br />
überwiegend durch einen explosiven<br />
Unfallhergang ausgelöst wird und eine<br />
PLSchädigung durch ein weniger energetisches<br />
Verdrehtrauma [Zantop et<br />
al.]. Bei einer Schädigung der Bündel<br />
des vorderen Kreuzbandes kann grundsätzlich<br />
ein Abriss vom Knochen oder<br />
Durchriss direkt im Kniegelenk bestehen.<br />
Bei Erwachsenen liegt zumeist ein<br />
Abriss vom Oberschenkel vor, ein<br />
Durchriss des Kreuzbandes oder ein<br />
Abriss vom Schienbeinkopf sind eher<br />
selten (Abb. 2b). Bei Kindern und Jugendlichen<br />
reißt das Kreuzband nicht<br />
selten mit seinem knöchernen Ansatz<br />
am Schienbein aus. Ist nur eines der<br />
beiden Bündel zerrissen, so kann das<br />
zweite Bündel intakt oder „überdehnt“<br />
sein. Je nach Ausmaß der Schädigung<br />
kann jedoch auch eine komplette Kreuzbandverletzung<br />
mit Riss beider Bündel<br />
vorliegen.<br />
Natürlicher Verlauf und<br />
Beschwerden bei Teilriss des<br />
vorderen Kreuzbandes<br />
Der natürliche Verlauf von Teilrissen<br />
des vorderen Kreuzbandes wurde kürzlich<br />
von Bak et al. beschrieben. Die<br />
0<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Arbeitsgruppe untersuchte 56 Patienten<br />
nach Teilriss des vorderen Kreuzbandes<br />
fünf Jahre nach dem Unfall. 10 % der<br />
Patienten erlitten in der Zwischenzeit<br />
einen kompletten Riss des Kreuzbandes<br />
und wurden operativ mit einer vorderen<br />
Kreuzbandrekonstruktion versorgt. 62 %<br />
der Patienten hatten eine gute oder sehr<br />
gute Kniefunktion bei der ärztlichen<br />
Nachuntersuchung, allerdings beschrieben<br />
die konservativ ohne Operation behandelten<br />
Patienten einen deutlichen<br />
Rückgang der Sportaktivität und leider<br />
konnten nur 30 % auf ihr ursprüngliches<br />
Sportniveau zurückkehren. Eine geringe<br />
Überdehnung oder geringer Teilriss des<br />
AM oder PLBündels wird vom sportlichen<br />
Patienten kaum bzw. nicht wahrgenommen<br />
und wird deshalb in der<br />
Regel ohne Operation durch Krankengymnastik<br />
mit gezieltem Muskeltraining<br />
der Oberschenkelmuskulatur und<br />
durch sportartspezifisches Koordinationstraining<br />
behandelt.<br />
Dagegen führt ein schmerzhafter<br />
symptomatischer Riss des AM-Bündels<br />
bei sportlicher Belastung häufig zu ähnlichen<br />
Beschwerden wie ein kompletter<br />
VKBRiss und weist neben einer deutlichen<br />
vorderen Kniegelenksinstabilität<br />
(so genannte „vordere Schublade“) auch<br />
eine (geringere) Rotationsinstabilität<br />
auf („GivingWay“). Im Gegensatz dazu<br />
findet man bei schmerzhaftem symptomatischem<br />
Riss des PL-Bündels eine<br />
eher geringe vordere Schublade, dafür<br />
dominiert eine störende Rotationsinstabilität<br />
insbesondere bei Ballsportlern<br />
und Sportarten mit viel DrehSprung<br />
Stopp und Sprintbelastung. Grundsätzlich<br />
klagen Sportler mit AM oder<br />
PLRiss häufig über erhebliche Beschwerden<br />
bei körperlicher Belastung<br />
und beschreiben eine immer wieder auftretende<br />
schmerzhafte Unsicherheit und<br />
Instabilität im verletzten Knie mit<br />
Schwellneigung was zwangsläufig zu einer<br />
Aufgabe der sportlichen bzw. körperlichen<br />
Aktivität führt [Bak et al.].<br />
Bei Alltagsbelastung sind die Patienten<br />
meist beschwerdefrei.<br />
AM PL<br />
Abb. 1: Gelenkspiegelung mit intakter Doppelbündelstruktur<br />
des vorderen Kreuzbandes und anteromedialem<br />
(AM)- und posterolateralem (PL) Bündel.<br />
AM<br />
Ruptur<br />
AM<br />
AM<br />
PL<br />
PL<br />
PL<br />
Ruptur<br />
a) intakte<br />
Doppelbündelstruktur<br />
des<br />
VKB<br />
b) tibialer Abriß<br />
des AM-Bündels<br />
des VKB<br />
c) kompletter<br />
Riß des<br />
PL-Bündels<br />
des VKB<br />
Abb. 2: seitliche Kernspinaufnahmen zeigen<br />
Doppelbündelstruktur des VKB
n sportmedizin<br />
8<br />
Abb. 3:<br />
Abb. 4:<br />
Diagnostik von Teilrissen<br />
des vorderen Kreuzbandes<br />
Auf der Grundlage des anatomischen<br />
Doppelbündelkonzepts des vorderen<br />
Kreuzbandes wurden in den letzten Jahren<br />
Untersuchungsmethoden entwickelt,<br />
um schmerzhafte Risse des AM oder<br />
PL Bündels besser zu erkennen und<br />
gezielt operativ zu behandeln [Fu et al.]<br />
Durch die genaue Erfragung der<br />
Beschwerden, exakte klinische Untersuchung<br />
und bildgebende Kernspin<br />
(NMR) Untersuchung (Abb. 2) kann<br />
heute beim spezialisierten Kreuzbandchirurgen<br />
eine recht präzise Verdachtsdiagnose<br />
gestellt werden. Die endgültige<br />
Entscheidung über die Art der Kreuzbandversorgung<br />
muss allerdings immer<br />
während der Operation getroffen werden<br />
(Abb. 3 und 4), da nur bei der Gelenkspiegelung<br />
(Arthroskopie) die Spannung<br />
und genaue Schädigung der beiden<br />
Bündel exakt festgestellt werden kann.<br />
PL Abriß<br />
PL<br />
AM Abriß<br />
AM<br />
a) Proximale PL-Bündelruptur (Pfeile) bei<br />
intaktem AM-Bündel<br />
PL<br />
Minimalinvasive<br />
Gelenkspiegelung zur<br />
Rekonstruktion des Kreuzbandes<br />
Stellt sich bei der Gelenkspiegelung<br />
heraus, dass beide Bündel des vorderen<br />
Kreuzbandes stark geschädigt sind, wird<br />
von uns in der Regel eine Rekonstruktion<br />
beider Bündel in der anatomischen<br />
Doppelbündeltechnik (engl. „Double<br />
Bundle“ ACL reconstruction) durchgeführt<br />
(Abb. 5). Großer Vorteil ist die<br />
genaue Rekonstruktion der Anatomie<br />
des VKB mit AM und PL Bündel<br />
und der flächigen Insertion an Schienbeinkopf<br />
und Oberschenkel. Mehrere<br />
biomechanische Studien konnten nachweisen,<br />
dass durch die Zweibündeltechnik<br />
die vordere Stabilität und die<br />
Rotationsstabilität im Kniegelenk im<br />
Vergleich zur „klassischen“ Einbündeltechnik<br />
verbessert werden kann und<br />
dass die Doppelbündelrekonstruktion<br />
des VKB der Biomechanik des gesun<br />
AM-Rekon<br />
a) Proximale Ruptur AM-Bündel b) AM-Bündelrekonstruktion<br />
bei erhaltenem AM-Bündelstumpf und PL<br />
PL<br />
AM<br />
PL<br />
den Kniegelenkes am nächsten kommt<br />
[Wo et al., Amis et al., Yagi et al.]. Stellt<br />
sich intraoperativ heraus, dass nur<br />
ein Bündel des vorderen Kreuzbandes<br />
geschädigt ist, wird von uns eine gezielte<br />
TeilKreuzbandplastik durchgeführt.<br />
Die Fasern des intakten Bündels<br />
werden komplett geschont und nur das<br />
zweite zerrissene Kreuzbandbündel wird<br />
rekonstruiert. Vorteil dieses individuellen<br />
Vorgehens mit geringerer Traumatisierung<br />
des gesunden Gewebes: Die<br />
geschonten gesunden Faserzüge des<br />
VKB werden von einem reichen Geflecht<br />
von Nervenfasern und „Sensoren“<br />
durchzogen, die für die Koordinationsfähigkeit<br />
und damit die körperliche<br />
sportliche Leistungsfähigkeit des Patienten<br />
äußerst wichtig sind [Adachi et<br />
al., Schultz et al.]. Auch sorgt ein dichtes<br />
Geflecht von Gefäßen im intakten Anteil<br />
des VKB dafür, dass der Einheilungsprozess<br />
der TeilKreuzbandplastik<br />
optimal und schnell verlaufen kann<br />
b) Rekonstruiertes PL-Bündel, AM intakt c) Rekonstruiertes PL-Bündel, AM intakt<br />
PL<br />
AM<br />
Abb. 5: Im Vordergrund Rekonstruktion des<br />
VKB in anatomischer Zweibündeltechnik. Im<br />
Hintergrund intaktes hinteres Kreuzband
proxOS ® : Die geben wir<br />
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Halle 04 | Stand D22
n sportmedizin<br />
[Arnoczki et al.]. Schließlich gewährleisten die gesunden<br />
Kreuzbandfasern eine Reststabilität, die besonders<br />
in der frühen Phase nach der Operation dem Schutz<br />
der frischen Kreuzbandplastik dient und langfristig<br />
die Stabilität des Kniegelenkes erhöhen kann [Crain et<br />
al.]. Für die Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes<br />
steht dem Operateur an Schienbein und Oberschenkel<br />
ungefähr die Fläche einer Briefmarke zur Verfügung.<br />
Daher stellt die Anlage zweier Bohrkanäle für die<br />
Doppelbündeltechnik oder die Anlage eines Bohrkanals<br />
bei Teilrekonstruktion des vorderen Kreuzbandes ein<br />
schwieriges Unterfangen dar und sollte nur von sehr<br />
routinierten Operateuren durchgeführt werden (Abb. 3<br />
und 4). Unerlässliche Voraussetzungen sind außerdem<br />
exakte Kenntnisse der Anatomie und des biomechanischen<br />
Anspannungsverhaltens beider Bündel. Eine<br />
Fehlpositionierung der Kreuzbandplastik verändert die<br />
Biomechanik des Kniegelenkes und führt häufig über<br />
kurz oder lang zum schmerzhaften Versagen der Kreuzbandrekonstruktion.<br />
In der Regel wird für die Teilrekonstruktion<br />
von uns nur eine der beiden Kniebeugesehnen<br />
(Semitendinosussehne) verwendet. Die Entnahme<br />
einer zweiten Sehne (Gracilissehne) wie bei der Doppelbündeltechnik<br />
ist nicht notwendig. Dadurch wird eine<br />
gesunde Sehne erhalten, die Rehabilitation erleichtert<br />
und die Funktion nach der Operation verbessert. Nach<br />
genauer Erfassung des Verletzungsmusters bei der Gelenkspiegelung<br />
wird der Ansatz des AM oder PL Bündels<br />
an Schienbein und Oberschenkel dargestellt und die<br />
Bohrkanäle werden angelegt. Äußerst wichtig ist es, trotz<br />
der schwierigen Sichtverhältnisse eine genaue Bohrkanalplatzierung<br />
durchzuführen und die gesunden Anteile<br />
des vorderen Kreuzbandes zu schonen. Nach Einzug des<br />
AM oder PLBündels wird es mit einem Implantat an<br />
Oberschenkel und Schienbein wie bei der „klassischen“<br />
Kreuzbandtechnik stabil befestigt (Abb. 3 und 4).<br />
Nachbehandlung nach Teilrekonstruktion<br />
Nach anfänglicher Teilbelastung an Unterarmgehstützen<br />
für 2 bis 3 Wochen ist eine beschleunigte Rehabilitation<br />
möglich, die eine zügige Rückkehr zum Sport<br />
ermöglicht. Zunächst sind abschwellende Maßnahmen<br />
mit Hochlagern des operierten Beines, Kühlung und<br />
Lymphdrainage sinnvoll. Auch werden von Beginn an<br />
Bewegungsübungen und Muskelanspannungsübungen<br />
unter physiotherapeutischer Anleitung durchgeführt.<br />
Radfahren und Kraulschwimmen ist ab der 4. Woche<br />
möglich, Jogging ab der 10. Woche und sportspezifisches<br />
Training (z.B. Balltraining, gezieltes Koordinationstraining)<br />
ab dem 5. postoperativen Monat. Rückkehr<br />
10<br />
zum Wettkampfsport ist nach frühestens<br />
6 bis 10 Monaten sinnvoll.<br />
Klinische Ergebnisse<br />
nach Teilrekonstruktion<br />
Da der gezielte Ersatz des AM oder<br />
PL Bündels ein neues operatives Verfahren<br />
darstellt, liegen bisher nur wenige<br />
Kurzzeitberichte über klinische Ergebnisse<br />
vor. Bisherige Studien nach Teilrekonstruktion<br />
des AM oder PL Bündels<br />
beschreiben eine Verbesserung der klinischen<br />
Ergebnisse im Vergleich zu<br />
Patienten mit kompletter vorderer<br />
KreuzbandRekonstruktion. Adachi und<br />
Mitarbeiter verglichen 40 Patienten nach<br />
Teilrekonstruktion mit Patienten nach<br />
kompletter Kreuzbandplastik. Bei Patienten<br />
mit Teilrekonstruktion des vorderen<br />
Kreuzbandes konnte die vordere<br />
Kniegelenksstabilität bis auf weniger als<br />
1 mm wiederhergestellt werden, was ein<br />
exzellentes Resultat darstellt. Auch war<br />
das sensorische Empfinden der Knieposition<br />
bei Schonung gesunder Kreuzbandfasern<br />
beim Patienten stark verbessert.<br />
Eigene Untersuchungen bestätigen<br />
die Ergebnisse und zeigen auch eine<br />
hohe Zufriedenheit der Patienten und<br />
Sportler mit der Operation.<br />
Zusammenfassung<br />
Ein Teilriss des vorderen Kreuzbandes<br />
zwingt viele Sportler aufgrund von bleibenden<br />
Beschwerden und Instabilität zur<br />
Sportaufgabe. Heute erlaubt das anatomische<br />
Doppelbündelkonzept des vorderen<br />
Kreuzbandes (VKB) eine neue systematische<br />
Einteilung symptomatischer<br />
Teilrisse des vorderen Kreuzbandes und<br />
eine gezielte operative Therapie. Die<br />
Verdachtsdiagnose der AM oder PL<br />
Verletzung erfordert sehr viel klinische<br />
Erfahrung und wird durch eine Kombination<br />
aus Beschwerdebild, klinischer<br />
Untersuchung und Kernspintomographie<br />
(NMR) gestellt. Die operative Therapie<br />
der Teilverletzung des vorderen Kreuzbandes<br />
erfolgt durch eine Gelenkspie<br />
Rainer Siebold, ist Partner von Hans<br />
H. Pässler und Prof. Hajo Thermann am<br />
Zentrum für Knie- und Fußchirurgie der<br />
ATOS-Praxisklinik in Heidelberg. Er verbrachte<br />
mehrere Jahre seiner orthopädisch<br />
traumatologischen Weiterbildung in<br />
den USA und Australien. Dr. Siebold beschäftigte<br />
sich besonders intensiv mit der<br />
anatomischen Kreuzbandrekonstruktion in<br />
Zweibündeltechnik. Im Jahr 2007 bekam<br />
er das prestigeträchtige Sports-Medicine<br />
Travelling Fellowship der europäischen<br />
Gesellschaft für Sporttraumatologie,<br />
Kniechirurgie und Arthroskopie (ESSKA)<br />
sowie der amerikanischen Gesellschaft für<br />
Sportmedizin (AOSSM) verliehen.<br />
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Terminvereinbarung Tel. 0 2 21 / 98 31 90<br />
gelung mit genauer Rekonstruktion des<br />
AM oder PL Bündels anhand neuester<br />
anatomischer Erkenntnisse zur Doppelbündelstruktur<br />
des vorderen Kreuzbandes.<br />
Potentielle Vorteile unseres individuellen<br />
Vorgehens ist die Schonung gesunder<br />
Kreuzbandfasern mit GefäßNervenstrukturen,<br />
was die Einheilung der Kreuzbandteilrekonstruktion<br />
beschleunigt und<br />
die Koordinationsfähigkeit und Kniegelenksstabilität<br />
verbessert. Die Operation<br />
ist sehr anspruchsvoll und erfordert exakte<br />
Kenntnisse der Doppelbündelanatomie<br />
des Kreuzbandes sowie Biomechanik und<br />
setzt einen erfahrenen Kreuzbandchirurgen<br />
voraus. Bisherige klinische Ergebnisse<br />
und Erfahrungen bestätigen unser<br />
Vorgehen. Eine Rückkehr zu sportlicher<br />
Belastung ist in der Regel stufenweise<br />
nach 3<strong>–</strong>6 Monaten möglich, Wettkampfsport<br />
frühestens nach 6 Monaten.<br />
nn Dr. Rainer Siebold<br />
medicalsports 0<br />
network 08
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tiefer liegenden Muskeln gleichzeitig stimulieren<br />
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Trainings- oder Behandlungsmethoden<br />
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Muskelverspannungen und Muskelverhärtungen<br />
… straff end für das Bindegewebe<br />
… aktivierend auf den Stoff wechsel und zur<br />
Gewichts- bzw. Fettreduktion<br />
… positiv auf Stressresistenz und Belastungsfähigkeit<br />
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n e-sports<br />
12<br />
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der Medica 2008 <strong>–</strong><br />
Halle 9, Stand C39.<br />
Monitoring von<br />
körperlicher<br />
Aktivität und<br />
Lebensstil<br />
Inadäquater Lebensstil, eine ungute<br />
Kombination aus Aktivitätsdefizit<br />
und schlechter Ernährung, breitet<br />
sich in beängstigendem Maße gerade<br />
bei Jugendlichen und Kindern aus.<br />
Regelmäßige, wenn auch nur moderate<br />
körperliche Aktivität ist in der<br />
Lage das Risikoprofil nachhaltig zu<br />
verbessern. Doch wie kann mehr<br />
physische Aktivität ins tägliche<br />
Leben eingebracht werden? Für die<br />
meisten Patienten, vor allem solche<br />
die zusätzlich übergewichtig sind,<br />
heißt die Antwort sicherlich nicht<br />
unbedingt Sportverein oder Fitnessclub.<br />
Namhafte Mediziner empfehlen<br />
eine sehr individuelle Anpassung<br />
des Lebensstils, die Integration<br />
körperlicher Aktivität abgestimmt<br />
auf die persönlichen Interessen und<br />
Lebensumstände.<br />
Um die Wirkung getroffener<br />
Maßnahmen, insbesondere die additive<br />
Wirkung von Einzelaktivitäten<br />
besser erfassen und aufzeigen zu<br />
können, wird die genaue Messung<br />
des Energieumsatzes benötigt. Denn<br />
vermehrte Aktivität und höherer<br />
Energieverbrauch kann dauerhaft<br />
nur durch Anpassung des Lebensstils<br />
erreicht werden. Die notwendige<br />
Motivation und nachhaltige<br />
Compliance des Patienten müssen<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Zu Hilfe kommt hier ein neuartiges,<br />
nur ca. 80 Gramm schweres<br />
Gerät, der SenseWear® Armband<br />
Körpermonitor, der völlig bequem<br />
und unauffällig am rechten Oberarm<br />
getragen wird. Er besitzt mehrere<br />
Sensoren zur Erfassung physiologischer<br />
Signale wie Bewegung, Körpertemperatur,<br />
Wärmefluss und<br />
Hautimpedanz. Die Auswertung der<br />
Daten basiert auf der Anwendung<br />
künstlicher Intelligenz. Ohne Aufwand<br />
und ohne merkliche Behinderung<br />
für den Träger erfasst das<br />
Armband genauestens den laufenden<br />
Energieverbrauch des Körpers, 24<br />
Stunden täglich, bis zu 14 Tage,<br />
auch und gerade ohne körperliche<br />
Aktivität, also in Ruhe und im Schlaf.<br />
Neben dem gesamten Energie umsatz<br />
lassen sich so der Grundumsatz, der<br />
aktive Energieumsatz, die Liege- und<br />
Schlafdauer und andere wichtige<br />
Lebensstilparameter bestimmten.<br />
Die Genauigkeit der mit dem<br />
Armband gewonnenen Daten wurden<br />
in umfangreichen Studien unterschiedlicher<br />
Fachdisziplinen validiert.<br />
Der Monitor wird mittlerweile sowohl<br />
in klinischen Studien als in<br />
Therapie und Rehabilitation in der<br />
Kardiologie, Sportmedizin, Pneumologie,<br />
Epidemiologie, Ernährungsmedizin<br />
und der Telemedizin<br />
sehr erfolgreich angewandt.<br />
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Mit Spannung<br />
im Sattel<br />
Beim Dressurreiten und allen anderen Pferdesportarten sind<br />
eine ausgeprägte Beinmuskulatur und eine perfekte Körperhaltung<br />
die Grundvorraussetzung für den Reiter. <strong>miha</strong> <strong>bodytec</strong>,<br />
das Elekromuskelstimulations(EMS)-Trainingsgerät für den<br />
ganzen Körper, stärkt durch regelmäßiges 20-minütiges<br />
Training die Muskulatur in Beinen und Oberkörper <strong>–</strong> dem<br />
gesamten „Core“-System. Patrik Kittel, schwedischer Dressurreiter<br />
und Mitglied der Nationalmannschaft, nutzt den niederfrequenten<br />
Strom zur Steigerung seiner körperlichen Leistungsfähigkeit.<br />
Die Vorteile der neuen Trainingsform: Stärkung<br />
von Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur sowie des gesamten<br />
Rumpfbereiches. Körperhaltung, Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit<br />
verbessern sich ebenso wie Kraftleistungen und<br />
beugen Überlastungen vor allem in Rücken und Rumpf vor <strong>–</strong><br />
leistungsfähig durch zeitsparende Trainingseinheiten trotz<br />
stressigem Reiteralltag.<br />
Dr. Heinz Kleinöder, Leiter der Abteilung Kraftdiagnostik<br />
und Bewegungsforschung an der Deutschen Sporthochschule<br />
Köln, hat das EMS-Trainingsgerät untersucht: „Das EMS-<br />
Gerät trainiert und stärkt simultan die Rücken- und Bauchmuskulatur.<br />
Selbst tiefer liegende Stabilisationsmuskeln, die<br />
beim herkömmlichen Krafttraining nur schwer zu erreichen<br />
sind, werden schonend aber effektiv trainiert, gleiches gilt für<br />
die Beinmuskulatur. Gerade für den Reitsport sind dies entscheidende<br />
Erfolgsfaktoren.“<br />
Mehr Infos unter www.<strong>miha</strong>-<strong>bodytec</strong>.de, info@<strong>miha</strong>-<strong>bodytec</strong>.de<br />
medicalsports 06<br />
network 08
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Ihrer Körperbalance und bringen Sie spielerisch bei 9 unterschiedlichen Übungen<br />
in Form. Aber Wii Fit ist noch mehr: Sie können Ihren Body-Mass-Index ermitteln und<br />
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Software und das Wii Balance Board.
n fußball<br />
Das Phänomen Hoffenheim<br />
Viel Feind, viel Ehr. Was normalerweise<br />
nur auf den FC Bayern München<br />
zutrifft, hat seit den letzten Wochen<br />
und Monaten auch Gültigkeit für den<br />
aufstrebenden Fußballverein TSG 1899<br />
Hoffenheim. Woher kommt der Erfolg<br />
dieser Gipfelstürmer?<br />
14<br />
Kritiker meinen, dass ausschließlich das<br />
Geld von Dietmar Hopp dahinter steckt.<br />
Doch das ist nicht die ganze Wahrheit.<br />
Natürlich ist heutzutage ohne ausreichende<br />
finanzielle Mittel nichts mehr<br />
möglich. Entscheidend ist jedoch, wie<br />
man dieses Geld einsetzt. Auch Borussia<br />
Dortmund hatte nach ihrem Gang an<br />
die Börse viele Millionen zur Verfügung.<br />
Diese wurden jedoch nicht sinnvoll<br />
verwendet. Stattdessen wurden überteuerte<br />
FußballMillionäre gekauft, die<br />
den hohen Erwartungen nicht entsprochen<br />
haben. Auch Bayern München<br />
gibt reichlich Euros für FußballMillionäre<br />
aus. Anders ist dies in Hoffenheim.<br />
Das Team zeichnet sich durch junge<br />
erfolgshungrige Spieler aus, das Umfeld<br />
könnte besser nicht aufgestellt sein. Ein<br />
ganz entscheidender Faktor spielt die<br />
medicalsports 06<br />
network<br />
08
konsequente Nachwuchsförderung. Wir<br />
möchten Ihnen daher das Dietmar<br />
HoppJugendförderzentrum vorstellen:<br />
Der gemeinnützige Verein „Anpfiff<br />
ins Leben e.V.“ wurde im Jahr 2001 mit<br />
der Eröffnung des ersten Jugendförderzentrums<br />
in Zuzenhausen gegründet.<br />
Von der DietmarHoppStiftung initiiert,<br />
widmet er sich dem Stiftungsanliegen<br />
„Jugendarbeit“ und zeichnet für<br />
die Umsetzung eines ganzheitlichen<br />
Förderkonzeptes verantwortlich. Die vier<br />
Elemente des ganzheitlichen Förderkonzeptes<br />
<strong>–</strong> Sport, Schule, Beruf und<br />
Soziales/Kultur <strong>–</strong> spiegeln sich in<br />
den Aufgabenbereichen der Mitarbeiter<br />
wider. Die Kompetenzleiter entwickeln<br />
die Inhalte ihres jeweiligen Bereiches,<br />
achten auf Konsistenz und geben ihr<br />
Wissen an neue Förderzentren und Kooperationspartner<br />
weiter. Der Verein<br />
konzentriert seine Aktivitäten auf die<br />
Metropolregion RheinNeckar. Hier<br />
befinden sich alle Jugendförderzentren,<br />
ihre modernen Infrastrukturen sind<br />
ideale Basen für die tägliche Arbeit mit<br />
den Jugendlichen.<br />
Mithilfe der Kompetenzleiter werden<br />
tragfähige Netzwerke mit den benachbarten<br />
Hochschulen, mit Forschung,<br />
Wissenschaft und international tätigen<br />
Wirtschaftsunternehmen in der aufstrebenden<br />
Metropolregion geknüpft. Im<br />
sportlichen Umfeld sorgt die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem DFB, dem<br />
Deutschen Sportbund und zahlreichen<br />
weiteren Verbandsorganen für die Entstehung<br />
neuer Kristallisationspunkte in<br />
der Jugendarbeit. Durch den gelebten<br />
Austausch mit karitativen Einrichtungen<br />
und durch Kontakte mit unterschiedlichen<br />
Generationen will der Verein<br />
den Jugendlichen Vorbild sein für<br />
eine offene, tolerante Gesellschaft.<br />
Um den Spielern individuelle und<br />
sportlich optimale Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zu bieten, wird die fußballerische<br />
Förderung in drei verschiedene<br />
Leistungsklassen eingeteilt: 1. Grundlagenbereich<br />
(Bambini bis EJunioren), 2.<br />
Aufbaubereich (C und DJunioren)<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
06<br />
08 network<br />
medicalsports<br />
network<br />
und 3. Leistungsbereich (A und BJunioren).<br />
Training ist nicht gleich Training.<br />
Eine zielorientierte und altersgerechte<br />
Förderung von Jugendlichen<br />
steht im Mittelpunkt. Neben einer qualifizierten<br />
sportlichen Ausbildung legen<br />
wir besonderen Wert auf eine ausgezeichnete<br />
Schul und Berufsausbildung.<br />
Damit sollen den Spielern nicht nur der<br />
schulische Alltag erleichtert, sondern<br />
auch die Chancen für den Einstieg ins<br />
Berufsleben erhöht werden.<br />
Um ein frühes Erkennen und Behandeln<br />
eventuell auftretender Verletzungen<br />
bei den Spielern zu gewährleisten,<br />
werden regelmäßige orthopädische und<br />
internistische Untersuchung durchgeführt.<br />
Die Juniorenmannschaften werden<br />
von erfahrenen Sportärzten, Sportlehrern<br />
und Physiotherapeuten betreut.<br />
Unterstützt wird diese Maßnahme durch<br />
leistungsdiagnostische Tests, denen sich<br />
die Spieler regelmäßig unterziehen. Auf<br />
der Basis dieser Tests wird für jeden<br />
Spieler ein individuelles Trainingsprogramm<br />
entwickelt. Optimal ausgestattete<br />
Kraft bzw. Physiotherapieräume bieten<br />
zusätzlich beste Voraussetzungen für ein<br />
durchdachtes Präventions und Rehabilitationstraining.<br />
Fazit In Deutschland wird<br />
immer wieder über eine mangelnde Jugendförderung<br />
geklagt. Das vorgestellte<br />
Konzept zeigt auf, wie solch eine Förderung<br />
sinnvoll aussehen kann. Die enge<br />
Kooperation auf verschiedenen Ebenen<br />
dient sowohl den Kinder und Jugendlichen,<br />
als auch dem Verein.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.anpfiff-ins-leben.de<br />
nn MSS<br />
Hoffenheim<br />
aktuell<br />
In der Deutschen Bundesliga lacht nach neun von 34<br />
Spieltagen ein Dorfverein von der Tabellenspitze. Aufsteiger<br />
1899 Hoffenheim mit Trainer Ralf Rangnick sorgt<br />
für viel Furore und zählt bei den Wettbüros bereits zu den<br />
Mitfavoriten um den Titel. Hoffenheims Märchen hat<br />
System. Der Mitbegründer des größten europäischen<br />
Softwareherstellers SAP, Dietmar Hopp, will in der 3.272<br />
EinwohnerGemeinde nahe Heidelberg seinen Fußballtraum<br />
leben. Der 68jährige Mäzen, der einst selbst bei<br />
1899 Hoffenheim die Fußballschuhe geschnürt hatte,<br />
pumpte in den vergangenen Jahren 150 Millionen Euro in<br />
den Verein und wird in fremden Stadien dafür angefeindet.<br />
Nicht nett <strong>–</strong> aber typisch, denn Erfolg schafft immer Neider<br />
und neidische Menschen sind nun mal unangenehm.<br />
Hoffenheim liegt in der Nähe von Mannheim und dort<br />
weiß jeder <strong>–</strong> „Monnem vorn“. Es ist also ganz natürlich für<br />
einen aus der Gegend, wenn wir „vorn“ sind und auch ein<br />
Herr Rummenigge wird sich daran gewöhnen müssen.<br />
Und ich als Mannheimer des Herzens habe plötzlich<br />
zusätzliche Zeitprobleme, denn Bundesliga steht am<br />
Wochenende auf dem Terminplan. Es ist ein Jammer, das<br />
Herr Hopp und sein Team sich für Sinsheim entschieden<br />
haben mit dem neuen Stadion. Ich denke aber die Gründe<br />
sind genauso vernünftig, wie offensichtlich alles, was dort<br />
angefasst wird. Die SAP Arena bringt SpitzenEishockey,<br />
und die Waldhöfer haben dem Mann ja wohl auch einiges<br />
zu verdanken ...<br />
Aber zurück zu Hoffenheim. Da ist ein kleiner Dorfverein<br />
auf dem Weg nach oben, und alle kommen aus dem<br />
Staunen nicht mehr heraus. Die holen sich einen Trainer,<br />
den Schalke nicht mehr wollte, die holen sich den Bernhard<br />
Peters vom Hockey, den der DFB nicht wollte. Er<br />
wechselte in den damals noch Drittklassigen Verein und<br />
denkt jetzt sicher auch ein wenig an die Champions<br />
League. Jugendarbeit, Förderung und Integration der<br />
Spieler und Ihrer Familien, ein offensichtlich hervorragendes<br />
Scouting nach neuen Talenten. Alles passt. Die<br />
Zuschauer mit ihrer verständlichen Begeisterung sind der<br />
jubelnde Rahmen.<br />
Wir werden dranbleiben und mal ein wenig hinter die<br />
Kulissen schauen. Da ist etwas völlig Neues im Gange.<br />
Manager planen und formen einen Verein aus dem Nichts.<br />
Das Konzept scheint sehr überlegen zu sein, denn Geld,<br />
das weiß man ja, ist nicht immer alles ... „Ho <strong>–</strong> Ho <strong>–</strong><br />
Hoffenheim <strong>–</strong> egal wer kommt <strong>–</strong><br />
schießt ihn rein“<br />
nn JPM<br />
15
n ernährung<br />
Kreatin von innen<br />
und von außen<br />
Prof. Dr. Theo A. Wallimann<br />
16<br />
Kreatin ist eine schon seit mehr als 150<br />
Jahren bekannte Substanz. Entdeckt<br />
wurde sie 1834 von dem Franzosen<br />
Chevreul als Bestandteil in der Fleisch<br />
brühe. Justus von Liebig wies Kreatin<br />
1847 methodisch zuverlässig als biolo<br />
gische Komponente im Fleisch ver<br />
schiedener Säugetierarten nach. In dem<br />
nach ihm benannten Fleischextrakt<br />
stellt es einen wesentlichen Inhalts<br />
stoff dar. Kreatin ist eine körpereigene<br />
Substanz die z. T. im Körper selber gebildet<br />
oder über die Nahrung, vor allem<br />
mit Fleisch und Fisch, aufgenommen<br />
wird. Im Körper einer Person von 70 kg<br />
sind ungefähr 120 <strong>–</strong>140 Gramm dieser<br />
Substanz vorhanden, vorwiegend in den<br />
Skelettmuskeln, im Herzmuskel, im<br />
Gehirn und in den Sinneszellen. Der<br />
tägliche Bedarf beträgt ca. 2<strong>–</strong> 4 Gramm.<br />
Kreatin kommt als natürliche, biologische<br />
Substanz übrigens auch in der<br />
Muttermilch von Mensch und Tier vor.<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Kreatin wird mithilfe des Enzyms Kreatinkinase (CK) zur energiereichen<br />
Verbindung Phospho-Kreatin „aufgeladen“. Diese<br />
chemische Energie steht dann in den Organen und Zellen für<br />
vielfältige Aufgaben zur Verfügung, z. B. für die Kontraktion<br />
von Skelett- und Herzmuskeln sowie für die Aufrechterhaltung<br />
des internen Zellmilieus durch energetische Versorgung von<br />
Ionenpumpen (Kalzium- und Natrium-/Kalium-Pumpen), die<br />
auch für die Funktion von Nerven- und Sinneszellen wichtig<br />
sind. In der Zelle wird nämlich an Ort und Stelle des Energieverbrauchs<br />
mittels des Enzyms, Kreatinkinase<br />
(CK), und dem energiereichen Phospho-Kreatin<br />
ATP (Adenosintriphosphat)<br />
hergestellt, das in allen Lebewesen als<br />
universelle Energiewährung für alle<br />
biologischen Vorgänge, die Energie<br />
verbrauchen, benutzt werden<br />
kann.<br />
Durch Grundlagenforschung<br />
konnte<br />
die eminente physiologische<br />
Bedeutung des CK-Systems aufgezeigt<br />
und die Rolle von Phospho-Kreatin als<br />
Energiepuffer, aber auch als Transportform von Energie in<br />
der Zelle dokumentiert werden (Wallimann et al. 1992; Wallimann<br />
et al. 2007). Trotzdem sind viele wichtige Fragen betreffend<br />
das Kreatinkinase-System im Zusammenhang mit der zellulären<br />
Bioenergetik noch offen und bedürfen weiterer Forschung (siehe<br />
Wallimann et al. 1998b; 2007; Schlattner et al. 1998; 2006).<br />
Da das Kreatinkinase-/Phospho-Kreatin-System vorwiegend<br />
in Geweben und Zellen mit hohem und z. T. stark<br />
fluktuierendem Energieumsatz, wie z. B. in der Skelett- und<br />
Herzmuskulatur sowie im Gehirn, in der Netzhaut des Auges,<br />
den Sinneszellen im Innenohr und in Spermien vorkommt,<br />
aber auch in der glatten Muskulatur und im Knochen und<br />
Knorpel (auch noch im adulten Knochen) sowie in Immunzellen<br />
gefunden wird (siehe Wallimann et al. 1992, 2007;<br />
Wallimann and Hemmer 1994), ist zu erwarten, dass Kreatin,<br />
wenn überhaupt, vor allem in diesen Geweben und Zellen<br />
eine positive Wirkung zeigen sollte. Dies scheint nach neuerer<br />
Erkenntnis auch tatsächlich der Fall zu sein. Die Tatsache,<br />
dass die Kreatinkinase Isoenzym-Familie während der Evolution<br />
vom See-Igel bis zum Menschen strukturell und funktionell<br />
sehr hoch konserviert geblieben ist (Mühlebach et al.<br />
1994; Eder et al. 1999; Ellington and Suzuki 2007), deutet auf<br />
die generelle Wichtigkeit ihrer Funktion im Metabolismus in<br />
verschiedenen Organismen, Organen und Zellen hin. Es wäre<br />
deshalb durchaus einleuchtend und nicht unbedingt nur als<br />
negativ zu bewerten, wenn Kreatin sich dank seiner vielfäl-<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
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aus Ihrer Apotheke:<br />
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n ernährung<br />
18<br />
tigen Anwendbarkeit als universeller „energy<br />
booster“ entpuppen würde. Die positive<br />
Wirkung von Kreatin auf das gesunde<br />
Gehirn und dessen Leistungsfähigkeit<br />
sowie die z. T. überraschende Wirkung<br />
von Kreatin als Hilfstherapie bei Patienten<br />
mit neuromuskulären und neurodegenerativen<br />
Erkrankungen sind jedenfalls<br />
bereits wissenschaftlich dokumentierte<br />
Tatsachen (Andres et al. 2008).<br />
Unbestrittene, positive Effekte<br />
von Kreatin auf die Skelettmuskulatur<br />
Aus verständlichen, nicht zuletzt auch<br />
kommerziellen Gründen ist die Kreatinforschung<br />
auf dem Gebiete der Leistungsphysiologie<br />
und des Spitzensportes<br />
am weitesten fortgeschritten und die<br />
Anzahl von wissenschaftlich hochstehenden<br />
Studien direkt am Menschen<br />
ist in der Zwischenzeit beachtlich geworden<br />
und wächst immer noch.<br />
Aufgrund der Ergebnisse aus der<br />
Grundlagenforschung haben verschiedene<br />
international bekannte<br />
Spitzenathleten vor<br />
ca. 15 Jahren im Selbstversuch<br />
mit der Einnahme<br />
von Kreatin-Pulver<br />
begonnen und damit erstaunlicheLeistungssteigerungen<br />
von 10 <strong>–</strong>20 % erreicht.<br />
Linford Christie (100 m) und Sally<br />
Gunnell (400 m Hürden), die offiziell<br />
bestätigten, dass sie mit<br />
Kreatin-Supplementation trainiert<br />
hatten, haben im 1992 immerhin<br />
Olympisches Gold gewonnen. Zuerst<br />
schien sich die Leistungssteigerung<br />
durch Kreatin vor allem auf den Sprintbereich<br />
zu beschränken (Casey et al.<br />
1996; Hultman et al. 1996), dann offenbarte<br />
sich eine solche aber auch in<br />
anderen Disziplinen. Durch gezielte<br />
Supplementation mit Kreatin können<br />
beim Menschen nicht nur die Sprint-,<br />
sondern auch die Ausdauerleistung verbessert<br />
und die Erholungszeiten nach<br />
hartem Training verkürzt werden<br />
(Greenhaff et al. 1994: Vandenberghe et<br />
al. 1997; Brönnimann et al. 1988; Volek<br />
et al. 1999; Dalbo et al. 2007). Kreatin-<br />
Supplementation wird deshalb nicht nur<br />
bei Kraftsportarten (Gewichtheben, Ringen/<br />
Schwingen, Bodybuilding etc.), sondern<br />
auch für Leichtathletik, Mannschafts-<br />
und Spielsportarten (Fußball, Eishockey,<br />
Volleyball, Tennis, Squash etc. (Aaserud<br />
et al. 1988)) sowie auch für Ausdauersportarten<br />
(Radrennfahren, Triathlon,<br />
Marathon- und Berglauf etc.) mit Erfolg<br />
eingesetzt (Santos et al. 2004).<br />
Die Tatsache, dass submaximales Training,<br />
bei dem die Glycogenspeicher entleert<br />
werden sowohl die Aufnahme von<br />
Kreatin als auch die Akkumulation von<br />
Glycogen im Muskelgewebe deutlich<br />
steigert (Robinson et al. 1999), zeigt,<br />
dass Training in Kombination mit<br />
Kreatin-Supplementation plus Kohlehydrat-Loading<br />
zu optimalen Resultaten<br />
führt. Bei den Probanden, die<br />
Kohlehydrate plus Kreatin zu sich nahmen,<br />
wurden nämlich die Glycogenspeicher<br />
im Vergleich zu den Probanden,<br />
die nur Kohlehydrate nahmen,<br />
deutlich erhöht (Robinson et al. 1999).<br />
Durch die so gewonnene Erhöhung der<br />
Glycogenspeicher lässt sich u. a. auch die<br />
positive Wirkung von Kreatin auf die<br />
Ausdauerleistung ohne weiteres erklären.<br />
Durch Training wurde zudem auch<br />
die Aufnahme von Kreatin verbessert<br />
(Robinson et al. 1999). Da ein erhöhter<br />
Phospho-Kreatin-Spiegel in den Muskeln<br />
zu einer Verbesserung der Energetik<br />
(sprich erhöhtes Phospho-Kreatin-/<br />
ATP-Verhältnis) für die Kalzium-<br />
Homeostase führt, ist ein Effekt von<br />
Kreatin auf die Ausdauerleistung auch<br />
von diesem Aspekt her zu erwarten, d. h.<br />
die Energie, die für die während den<br />
Muskelkontraktionen zyklisch erfolgende<br />
Kalziumaufnahme durch die<br />
Ca 2+ -ATPase-Pumpe verbraucht wird,<br />
kann dank eines erhöhten Phospho-<br />
Kreatin-Spiegels effizienter eingesetzt<br />
werden. Tatsächlich konnte gezeigt werden,<br />
dass durch Kreatin-Supplementation<br />
die Geschwindigkeit der Muskel-Relaxa-<br />
Theo A. Wallimann promovierte 1975<br />
an der ETH Zürich zum Thema „Creatine<br />
Kinase Isoenzymes and myofibrillar<br />
Structure“. 1993 wurde er an der ETH<br />
Zürich zum Professor ernannt und war<br />
Leiter des Instituts für Zellbiologie. Seit<br />
2008 ist er emeritierter Professor.<br />
tion deutlich gesteigert werden konnte<br />
(van Leemputte et al. 1999), was für gewisse<br />
Sportarten mit schnellen, repetitiven<br />
Bewegungen, wo sich Kontraktion<br />
und Entspannung in hoher Kadenz abwechseln,<br />
entscheidend sein kann.<br />
Schließlich werden durch Kreatin-Supplementierung<br />
Muskelkater und Mikroverletzungen<br />
sowie auch Entzündungen,<br />
wie sie nach einem Marathonlauf auftreten,<br />
verringert (Santos et al. 2004). Diese<br />
Faktoren sind für die Ausdauerleistung<br />
und für das maximale Trainingsvolumen<br />
durchaus relevant. Tatsächlich konnte das<br />
wöchentliche Trainingsvolumen durch<br />
Kreatin-Supplementation, wie z. B. auch<br />
bei Vegetariern nachgewiesen, deutlich<br />
gesteigert werden (Burke et al. 2003).<br />
Obwohl schon 1976 mit Skelett- und<br />
Herzmuskelzellen in Kultur gezeigt werden<br />
konnte, dass externes Kreatin zum<br />
Zellkulturmedium gegeben eine Zunahme<br />
der muskel-spezifischen Eiweiß-<br />
Synthese bewirkt (Ingwall 1976), wurde<br />
lange Zeit negiert, dass Kreatin eine direkt<br />
Zunahme der Muskelmasse bewirkt,<br />
weil vor allem während der Ladephase<br />
mit Kreatin zuerst auch Wasser im Muskelgewebe<br />
akkumuliert wird (Francaux<br />
and Poortmans 1999), was meist zu einer<br />
leichten Gewichtszunahme (1<strong>–</strong>2 kg)<br />
führt. Dies kommt dadurch zustande,<br />
dass der Kreatin-Transporter ein Natri-<br />
medicalsports 06<br />
network 08
um-Chlorid-Kreatin-Cotransporter ist (Guerrero und Wallimann<br />
1998) und zum osmotischen Ausgleich Wasser in die<br />
Zellen aufgenommen werden muss. Deshalb ist es auch wichtig<br />
vor allem während der Ladephase mit Kreatin genügend zu<br />
trinken. Anschließend wird aber das überflüssige Natrium-<br />
Chlorid wieder aus der Zelle befördert und die bleibende Wirkung<br />
von Kreatin führt zu einer Erhöhung der Muskelmasse.<br />
Dabei führt Kreatin zu einer erhöhten Produktion von insulinähnlichen<br />
Wachstumsfaktoren (IGF-1) sowie von Transkriptionsfaktoren<br />
(Louis 2004), welche die Synthese von muskelspezifischen<br />
Proteinen steigern (O’Connor et al. 2008). In der<br />
Folge erhöhen sich sowohl die Muskelmasse als auch die Muskelkraft<br />
und -leistung. Schon früh hat eine finnische Gruppe, die<br />
Kreatin an Patienten mit „Gyrate Atrophy“, eine Krankheit der<br />
Netzhaut des Auges, abgegeben hatten, realisiert, dass die längerfristige<br />
Einnahme von Kreatin (1,5 Gramm täglich während<br />
eines Jahres), quasi als Nebeneffekt, von einer direkten Zunahme<br />
der Muskelmasse begleitet war, die ausschließlich auf eine Vergrößerung<br />
des Durchmessers von schnellen, glycolytischen Typ<br />
II Muskelfasern zurückzuführen ist (Sipilä et al. 1981). Neuere<br />
Resultate einer amerikanischen Forschergruppe zeigen aber, dass<br />
eine höhere Dosis von Kreatin (25 Gramm pro Tag während 7<br />
Tagen, gefolgt von 5 Gramm während 12 Wochen) in Zusammenhang<br />
mit Krafttraining zu einer signifikanten Querschnittsvergrößerung<br />
aller, inklusive der langsamen, oxidativen Typ I<br />
Ausdauer-Fasern, führen kann (Volek et al. 1999). Parallel zu<br />
diesem Muskelaufbau stellte man oft eine Tendenz zu einer<br />
leichten Abnahme von Fettgewebe fest (Vandenberghe et al.<br />
1997), was zusammen mit dem erhöhten Muskelvolumen insgesamt<br />
zu einer statistisch signifikanten, durchaus erwünschten<br />
Erhöhung der fettfreien Körpermasse (lean body mass) führt<br />
(Volek et al. 1999). Es scheint mir sehr wichtig hier noch einmal<br />
zu betonen, dass Kreatin nur im Zusammenhang mit intensivem<br />
Muskeltraining und mit Kohlehydrat-Loading seine volle Wirkung<br />
entfaltet (Robinson et al. 1999), wobei diese Supplement-<br />
Kombination jeweils am besten anschließend an eine Trainings-<br />
Session eingenommen werden sollte (Kerksick et al. 2008).<br />
Weil Kreatin in Quantitäten, mehreren Grammen pro Tag,<br />
eingenommen wird, ist die chemische Reinheit eines Kreatin-<br />
Präparates als gesundheitsrelevanter Parameter zu betrachten.<br />
Trotzdem werden via Internet viele unkontrollierte Kreatin-Präparate<br />
mit fragwürdiger Herkunft und Reinheit meist verlockend<br />
billig zum Kauf angeboten. Der weltgrößte Hersteller von<br />
Kreatin, Alzchem-Trostberg AG in Deutschland, mit dem markengeschützten<br />
und zertifizierten, durch ein patentiertes und<br />
optimiertes chemisches Verfahren hergestellten „CREAPURE®“<br />
Markenpräparat ist eine der wenigen Firmen, die für die kontrollierte<br />
und zertifizierte Reinheit ihres Kreatins bürgen.<br />
Literatur beim Autor<br />
nn Prof. Dr. Theo A. Wallimann<br />
theo.wallimann@cell.biol.ethz.ch<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
19
n ernährung<br />
Das beste Doping<br />
liefert die Natur<br />
Ex-Eishockey-Nationalspieler<br />
Gerd Truntschka schuf mit LaVita einen<br />
Powertrunk der Spitzenklasse<br />
Wer Sport treibt, treibt auch sein Immunsystem zu Höchstleistungen. Der<br />
Mehrverbrauch an Energie verlangt nach mehr Sauerstoff. Was bedeutet:<br />
Der oxidative Stress steigt. Je intensiver die sportliche Aktivität, desto<br />
höher die Anzahl der Freien Radikalen und damit auch der Bedarf an<br />
Vitalstoffen. Kurzum: Sportler sind in besonderem Maße auf eine umfassende<br />
Vitalstoffzufuhr angewiesen.<br />
„Wer Leistung bringen will, sollte bei seiner Ernährung deshalb unbedingt<br />
auf eine optimale Versorgung mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen,<br />
sekundären Pflanzenstoffen, Aminosäuren und Enzymen achten“,<br />
sagt der ExEishockeyNationalspieler Gerd Truntschka. Mit seinem<br />
Vitalstoffkonzentrat LaVita brachte der ehemalige Leistungssportler alle<br />
notwendigen Vitalstoffe in einem Produkt zusammen <strong>–</strong> mit<br />
rein natürlichen Zutaten und dosiert nach den Empfehlungen<br />
der orthomolekularen Medizin.<br />
Truntschka: „Dass LaVita Power bringt, zeigen Studien<br />
und nicht zuletzt die begeisterten Statements unserer<br />
Kunden, darunter zum Beispiel die Olympiasieger des<br />
deutschen RadsportTeams bei den Paralympics.“ Eine<br />
Studie mit 25 Probanden ergab einen deutlichen<br />
Anstieg der Antioxidantien nach regelmäßiger<br />
Einnahme des wohlschmeckenden Vitalstoffkonzentrats<br />
<strong>–</strong> bei gleichzeitiger Reduzierung der Freien<br />
Radikalen. Die TU München stellte bei der<br />
Messung der antioxidativen Kapazität von LaVita<br />
den beachtlichen Wert von 30,91 mg/ml fest.<br />
20<br />
nn Weitere Infos: www.lavita.de (ID-Nr. 13018).<br />
Totaler Antioxidantienstatus (TAS)<br />
Ergebnis der Studie Die gute Aufnahme von<br />
LaVita zeigte sich schon nach wenigen Wochen<br />
im Blut der Probanden durch einen deutlichen<br />
Anstieg der Antioxidantien.<br />
Fit durch den Winter mit dem<br />
richtigen Trainingspartner<br />
> Garantiert<br />
Die größte Sorge der meisten Sportler, ob nun Profi oder<br />
ambitionierter Breitensportler, sind krankheitsbedingte Trainingsausfälle.<br />
Besonders in den Wintermonaten können Erkältungen<br />
und Co. den Trainingsplan gehörig durcheinander<br />
bringen. Wer fit durch den Winter kommen und optimal auf<br />
anstehende sportliche Höhepunkte vorbereitet sein möchte,<br />
sollte auf den richtigen „Trainingspartner“ setzen.<br />
„Voller Akku“ für volle Leistung mit Orthomol Sport®<br />
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bestehend aus einem praktischen Trinkfläschchen und<br />
einer Tablette. Orthomol Sport ® wird von Olympiastützpunkten<br />
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medicalsports 06<br />
network 08
Was ist Carnipure?<br />
Carnipure ist L-Carnitin von besonders hochwertiger Qualität, hergestellt<br />
von dem Schweizer Life Sciences-Unternehmen Lonza. Durch<br />
einen einzigartigen Fermentationsprozess ist Lonza der einzige Hersteller,<br />
der L-Carnitin vergleichbar zur Natur herstellt. Produkte mit dem<br />
Qualitätssiegel Carnipure auf der Verpackung zeigen dem Verbraucher,<br />
dass reines L-Carnitin von Lonza eingesetzt wird.<br />
Was ist L-Carnitin?<br />
L-Carnitin ist eine körpereigene Substanz, die für den Energiestoffwechsel<br />
unentbehrlich ist und daher besonders für Menschen mit erhöhtem<br />
Energiebedarf eine wichtige Rolle spielt. In kleinem Umfang kann der<br />
Körper L-Carnitin selber herstellen, den Hauptanteil nimmt er aber über<br />
die Nahrung auf. Lebensmittel tierischer Herkunft wie Lamm, Rind und<br />
Schwein enthalten die höchsten Mengen an L-Carnitin, die meisten<br />
pflanzlichen Lebensmittel enthalten jedoch nur Spuren von diesem<br />
Nährstoff. In Europa hat die durchschnittliche L-Carnitin-Aufnahme mit<br />
der Nahrung in den letzten 10 Jahren um etwa 20% abgenommen,<br />
was auf einen Rückgang im Fleischkonsum zurückzuführen ist.<br />
Carnipure im Sport<br />
L-Carnitin transportiert langkettige Fettsäuren, einen der wichtigsten<br />
Energielieferanten in unserem Körper, in die Mitochondrien, wo sie in<br />
Energie umgewandelt werden. Dies ist vor allem wichtig für alle, die<br />
Carnipure <strong>–</strong><br />
natürlich<br />
rein.<br />
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aktiv sind und einen hohen Energiebedarf haben. Eine Reihe wissenschaftlicher<br />
Studien konnte zeigen, dass Carnipure nicht nur für<br />
Hochleistungssportler Vorteile bringen kann, sondern auch für all jene,<br />
die nur ab und zu ein bisschen Sport treiben.<br />
Nach Einnahme von Carnipure haben Wissenschaftler einer amerikanischen<br />
Universität verminderte Produktion von freien Radikalen<br />
und weniger Muskelschmerzen nach dem Sport beobachtet, sowie<br />
eine bessere Verwertung von Fett als Energiequelle während der Erholungsphase.<br />
Somit profitieren alle, die auf ihre schlanke Linie achten, sich gerne<br />
bewegen und dem Körper etwas Gutes tun wollen, von der Einnahme<br />
von Carnipure.<br />
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Münchensteinerstrasse<br />
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� rubrik<br />
PALATINOSE <strong>–</strong><br />
der sportliche Energielieferant<br />
PALATINOSE ist das einzige Kohlenhydrat, das gering<br />
glykämisch und doch voll verstoffwechselbar ist. Der Vor-<br />
teil: Länger anhaltende Energie. Unter sportlicher Belas-<br />
tung steht die Energie aus Glukose länger zur Verfügung.<br />
Außerdem fördert PALATINOSE die Fett verbrennung:<br />
Sie erhöht den Anteil der Energie aus Fettreserven und<br />
schont so die Glykogenspeicher.<br />
222<br />
PALATINOSE hält länger durch<br />
Wie funktioniert das? Die Bindung zwischen dem Glukose- und dem<br />
Fructosemolekül des funktionellen Kohlenhydrates PALATINOSE <br />
ist sehr stabil und für den Körper schwer zu spalten. Entsprechend<br />
langsam wird PALATINOSE auch verstoffwechselt. Dennoch liefert<br />
sie so viel Energie wie Zucker <strong>–</strong> allerdings über einen längeren<br />
Zeitraum. Besonders interessant ist das für Ausdauersportler, denn<br />
die Energie kann so viel effizienter genutzt werden. PALATINOSE <br />
ist gering glykämisch, sie wirkt sich also moderat auf den Blutzuckerspiegel<br />
aus. Nach Einnahme schnell verfügbarer Kohlenhydrate wie<br />
Saccharose oder Maltodextrin steigt der Blut zuckerspiegel schnell und<br />
stark an, fällt dann aber wieder ab, sogar unter das Ausgangsniveau.<br />
PALATINOSE beugt vor <strong>–</strong> sie wird gleichmäßig und langsam<br />
verstoffwechselt und sorgt für einen stabilen Energiehaushalt über<br />
einen längeren Zeitraum.<br />
PALATINOSE fördert die Fettverbrennung<br />
Der Körper bezieht die benötigte Energie je nach Belastung zu unterschiedlichen<br />
Teilen aus Fett- und Glykogenspeichern. Im Gegensatz<br />
zu den fast unerschöpflichen Fettreserven sind letztere sehr begrenzt <strong>–</strong><br />
für eine optimale Ausdauerleistung ist es deshalb wichtig, auf die Fettreserven<br />
als Energiequelle zugreifen zu können. Sportmedizinische<br />
Studien haben gezeigt, dass PALATINOSE die Fettverbrennungsrate<br />
erhöhen kann. Im Vergleich zu hoch glykä mi schen Kohlenhydraten<br />
lag die Fettverbrennungsrate bei PALATINOSE um 25 Prozent<br />
Blutglukoseanstieg (mmol/L)<br />
Saccharose<br />
Eigenschaften der Blutzuckerwirkung von PALATINOSE <br />
Niedrig glykämisch<br />
(und niedrig insulinemisch)<br />
Kein deutlicher Abfall des Blutzuckers<br />
unter den Ausgangswert<br />
Gleichmäßigere und längere<br />
Energiezufuhr in Form von<br />
Glukose für den Körper<br />
(Muskeln, Gehirn)<br />
höher. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wird mehr Energie aus Fettreserven<br />
bezogen, werden die Kohlenhydratspeicher geschont und<br />
der Sportler bleibt länger leistungsfähig. Zudem ist PALATINOSE <br />
hervorragend verträglich und verursacht keine Toleranzprobleme.<br />
Weitere Informationen unter www.beneo-palatinit.com<br />
Zeit (min)<br />
PALATINOSE <br />
• Disaccharid, gewonnen aus Zucker<br />
• Liefert länger anhaltende Energie<br />
• Fördert die Fettverbrennung<br />
• Voll verstoff wechselbar und deshalb sehr gut verträglich<br />
• Liefert die gleiche Menge Energie wie Zucker und andere<br />
voll verfügbare Kohlenhydrate<br />
• Schmeckt wie Zucker, ist aber weniger süß<br />
• Gering glykämisch und zahnfreundlich<br />
medicalsports<br />
06<br />
network network<br />
08<br />
Advertorial
Eine Infektion mit dem besonders aggressiver Stamm<br />
des Herpes-simplex Virus Typ 1 (HSV-1) führte bei<br />
zwei Sumo-Ringern aus Japan zum Tod. Normalerweise<br />
führen HSV-1 Infektionen nur zu lokal begrenzten Lippenbläschen,<br />
den Herpes labialis. Auf der Haut von<br />
Ringern und Rugyb-spielern, die aufgrund ihrer Sportart<br />
einen engen Körperkontakt zum Gegner haben, kann<br />
es allerdings zum ausgedehnten varicelliformen Befall<br />
Tödlicher Herpes<br />
kommen, Herpes gladiatorum. Entscheidend scheint der<br />
Virusstamm zu sein. So wird Herpes gladiatorum häufig<br />
vom BgOL-Stamm der HSV-1 übertragen. Von größerer<br />
Bedeutung könnte der BgKL-Stamm sein. Um schwerwiegende<br />
Fälle zu vermeiden, hilft ein Test auf die Virusstämme.<br />
nn MSS<br />
Foto: www.photocase.de | pixx
n sportmedizin<br />
Das instabile<br />
Genickgelenk<br />
Dr. Bodo Kuklinski<br />
Die häufigste körperliche Schädigung<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz ist die posttraumatische Insta<br />
bilität des Genickgelenkes. Seine<br />
strukturellen und funktionellen Be<br />
sonderheiten unterscheiden sich von<br />
der übrigen Halswirbelsäule.<br />
Sehnenbänder und Muskeln zwischen<br />
Schädelbasis, erstem (Atlas) und<br />
zweitem Halswirbelkörper (Axis)<br />
sichern die Feinbeweglichkeit des Kopfes.<br />
Sie stellen aber auch eine außer<br />
ordentliche Schwachstelle für Gewalt<br />
einwirkungen von außen dar.<br />
24<br />
Die reiche Ausstattung mit nervlichen<br />
Sensoren in Muskeln und Sehnenfasern<br />
machen es zu einem Sinnesorgan für die<br />
Schwerkraftregulation. Die besonderen<br />
Verläufe der beiden Wirbelsäulenschlagadern,<br />
die vegetativen Nervenstränge des<br />
nervus vagus, Nervus sympathicus und<br />
deren Verschaltungen zu Hirnnerven in<br />
Höhe des Genickgelenkes sowie das<br />
Atemzentrum im Halsmark in Höhe<br />
des 1. Halswirbelkörpers werden bei<br />
Genickgelenksschäden funktionell ge-<br />
stört. Auswirkungen betreffen das Hirn,<br />
die Sinnesorgane und letztendlich alle<br />
Organe des menschlichen Organismus.<br />
In unserer Mobilitäts- und Freizeitgesellschaft<br />
ist das Genickgelenk einer<br />
Kaskade von Traumatisierungen ausgesetzt.<br />
Sie schädigen additiv Bänder, Gelenkkapseln<br />
und die HWS-Muskulatur.<br />
Höhere Geschwindigkeiten, gesteigertes<br />
Risiko („no risk <strong>–</strong> no fun“) und zunehmende<br />
Waghalsigkeit im jugendichen<br />
Freizeitsport fordern ihren Tribut. Sie<br />
wagen ihren Hals! Schutzausrüstungen<br />
für Sprung-, Kniegelenke und der Sturzhelm<br />
schützen zwar diese Regionen,<br />
nicht jedoch die Halswirbelsäule. Besonders<br />
gefährlich sind Stürze auf den<br />
gedrehten oder fixierten Kopf bei dessen<br />
Aufprall auf den Boden oder Steckenbleiben<br />
im Schnee mit Nachdrücken,<br />
Drehung oder Überschlag des Körpers<br />
über die Halswirbelsäule. Analysen aus<br />
mehr als 1.600 Krankenakten ergaben<br />
folgende Traumatisierungsmöglichkeiten<br />
im Sportbereich:<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
n<br />
Reitsport<br />
Kampfsportarten wie Ringen, Judo,<br />
Karate, Boxen<br />
Mannschaftssportarten wie Fuß-,<br />
Hand-, Wasserball, Hockey,<br />
American Football<br />
Geräteturnen, Eiskunstlauf,<br />
Motocross, fast alle Wintersportarten<br />
außer moderater Langlauf<br />
Leichtathletik mit Hochsprung,<br />
Hürdenlauf, Turmspringen<br />
Bodo Kuklinski, absolvierte<br />
sein Medizinstudium in<br />
Leipzig. Seine Arbeitsschwerpunkte<br />
sind Stoffwechsel,<br />
Mikronährstoffe,<br />
nitrosativer Stress und<br />
erworbene mitochondriale<br />
Zytopathien. Seit 1995 ist er<br />
niedergelassener Internist<br />
in Rostock und hat über 100<br />
Publikationen veröffentlicht.<br />
medicalsports 06<br />
network 08
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Bild: www.photocase.de | lube<br />
Klinische Symptome<br />
der Genickgelenksschädigung<br />
An erster Stelle steht eine zunehmende<br />
geistige Erschöpfbarkeit, eingeschränktes<br />
Konzentrationsvermögen und chronische<br />
Müdigkeit. Parallelhandlungen sind<br />
nicht mehr möglich. Bei Kindern<br />
entwickelt sich ein Aufmerksamkeitsdefizits-Syndrom<br />
(ADS). Reizungen der<br />
Hirnnerven führen zu Trigeminussymptomen<br />
mit Kopfschmerzen, Migräne,<br />
Trigeminusneuralgien, projizierten Entzündungen<br />
in die Nasennebenhöhlen,<br />
Polypenbildung, nächtliche Zuschwellung<br />
der Nasenwege (besonders typisch),<br />
Zahnfleisch- und Zahnwurzelentzündungen,<br />
Kaugelenksstörungen. Vagusreizungen<br />
lösen nächtlichen Harndrang,<br />
sporadische Harndrangsattacken tagsüber<br />
und ein überempfindliches Bronchialsystem<br />
bis hin zum Anstrengungs-<br />
und Kälteasthma aus. Facialisreizungen<br />
induzieren Trockenheit der Augen,<br />
Nasenwege und ein Lärmüberempfindlichkeit.<br />
Schlund- und Zungennerven<br />
führen zu Schluckstörungen und<br />
schwerer Zunge beim Sprechen. Reizungen<br />
des Sympathicus induzieren<br />
Herzjagen, -stolpern, Schwitzattacken,<br />
Entwicklung eines Bluthochdruckes,<br />
Hautblässe und Darmfunktionsstörungen.<br />
Häufig treten Ein-, Durchschlafstörungen<br />
mit Unvermögen zur Rückenlage,<br />
Sympathicusattacken, nächtlicher<br />
Harndrang, Alb-, Angstträume, Muskelkrämpfe<br />
und Schnarchen mit Apnoe<br />
auf. Seitens der Sinnesorgane entwickelt<br />
sich eine gesteigerte Empfindlichkeit<br />
gegen Licht, Lärm, Zugluft, Stress,<br />
Chemikaliengerüche und gegen schon<br />
geringe Mengen Trinkalkohols.<br />
Besonders morgendlich auftretende<br />
Nackenverspannungen, Schmerzen und<br />
Steifigkeit der Gelenke und der Lendenwirbelsäule,<br />
zunehmend tagsüber auftretende<br />
springende Gelenkschmerzen,<br />
-ergüsse und Entwicklung eines Gelenkrheumatismus.<br />
Rückwärtsbeugung<br />
oder schnelles Drehen des Kopfes lösen<br />
Schwindel aus. Unsicherheiten beim<br />
25
n sportmedizin<br />
26<br />
Treppabgehen oder bei Gehen auf hartem<br />
Trottoir mit Anstoß-, Stolperneigung,<br />
Ausfallschritten, Links- oder<br />
Rechtsdrall. Tätigkeiten in vorgebeugter<br />
Haltung, das Angehen schräger Anstiege<br />
lösen Luftnot, Nacken- und Lendenwirbelsäulenschmerzen<br />
aus. Die Muskelkraft<br />
lässt nach. Sie ist leicht erschöpfbar<br />
und schmerzhaft schon nach<br />
geringen Belastungen. Hautsymptome<br />
äußern sich in Ekzemen, Trockenheit,<br />
Nagelwuchsstörungen, Rosacea oder<br />
Schuppenflechte. Ebenso kann der Verdauungsapparat<br />
in Mitleidenschaft gezogen<br />
werden. Es entsteht ein erhöhtes<br />
Risiko für Übergewicht, Blutfett-, Leberwerterhöhung<br />
mit Fettleber, Entzündungen<br />
der Bauchspeicheldrüse, frühe<br />
Entwicklung einer Zuckerkrankheit.<br />
Starke Müdigkeit nach Mittagsmahlzeiten<br />
mit s. g. „Fressnarkose“.<br />
Durchblutungsminderungen des Hirnstammes<br />
lösen zahlreiche hormonelle<br />
Dysregulationen der Schilddrüsen-, der<br />
Hypophysen-, Nebennierenrindenhormone<br />
aus. Zusätzlich finden sich starke<br />
Schwankungen mit hohen und niedrigen<br />
Werten an Sexualhormonen, an<br />
Prolaktin (Ovarzystenbildung), Gastrin,<br />
Histamin und den Stresshormonen wie<br />
Serotonin, Cortisol, Adrenalin.<br />
Minderdurchblutete Hirnregionen<br />
setzen Stickstoffmonoxid (NO) frei.<br />
Aufgrund seiner starken Eisenbindungsfähigkeit<br />
zeigt es folgende Auswirkungen:<br />
n Hemmung der mitochondrialen Energiebildung,<br />
Folgen sind chronische<br />
Müdigkeit, rasche geistige, körperliche<br />
Erschöpfbarkeit, Esszwang in kürzeren<br />
Abständen. Es entwickelt sich eine<br />
mitochondriale Cytopathie.<br />
n Aktivierung von Entzündungsenzymen,<br />
Entwicklung chronischer Darm-,<br />
Gelenkserkrankungen und Autoimmunopathien<br />
n Hemmung von Hämproteinen durch<br />
Nitrosierung z. B. der Schilddrüsenperoxidase<br />
(Hashimoto-Thyreoiditis),<br />
Störungen der Blutbildung bis hin zu<br />
Porphyrien<br />
n Schädigung der Mitochondrien und<br />
Entwicklung von Autoimmunerkrankungen<br />
wie Erythematodes visceralis<br />
n Hemmung der Cholesterinumwandlung<br />
in Gallensäuren mit diätresistenter<br />
Cholesterinerhöhung<br />
n toxische Schädigung der Bauchspeicheldrüse<br />
n Hemmung der endothelialen physiologischen<br />
NO-Bildung mit Entwicklung<br />
eines Bluthochdruckes und erhöhtes<br />
Risiko für Arteriosklerose<br />
n hohes Risiko für Hirnreifungsstörungen<br />
Neugeborener bei Müttern<br />
mit HWS-Instabilität und s. g. nitrosativem<br />
Stress (Schreikind, Polypen, verzögerte<br />
motorische Entwicklung, gestörte<br />
visuelle, akustische Kognition)<br />
n NO bildet neurotoxisches Peroxinitrit.<br />
Dieses ist für Nervenschäden im Hirn<br />
und peripheren Nervensystem verantwortlich.<br />
Folgen sind MS, ALS, RLS,<br />
frühzeitige Demenz, Sehnervenschäden<br />
u. a. Nervenkrankheiten. Im Blut finden<br />
sich erhöhte Eiweiße, die auf Schädigung<br />
der weißen und grauen Hirnzellen<br />
hinweisen.<br />
n NO verbraucht irreversibel Vitamin<br />
B12. Folgen sind frühe Polyneuropathien<br />
und Stoffwechselstörungen.<br />
><br />
Warum wird das instabile<br />
Genickgelenk bis heute nicht in<br />
seiner Bedeutung erkannt?<br />
Die Ursachen liegen in einer zu geringen<br />
Gesprächsdauer zwischen Arzt und Patient.<br />
Jeder Facharzt interessiert sich nur<br />
für „sein Organsystem“. Außerdem ist die<br />
noch vorherrschende Lehrmeinung, dass<br />
HWS-Trauma abheilen würden. Dies gilt<br />
für höchstens ein oder zwei Traumen<br />
leichteren Ausmaßes, nicht aber für<br />
ein schon vorgeschädigtes Genickgelenk.<br />
Ein weiterer Punkt sind ungeeignete<br />
Diagnostikmaßnahmen durch statische<br />
Untersuchungen wie Röntgen, MRT, CT.<br />
Es wird nach Knochenbrüchen, Bandscheibenschäden<br />
gesucht. Die pathologische<br />
Überbeweglichkeit des Genickgelenkes<br />
kann jedoch nur durch<br />
Funktionsuntersuchungen erkannt werden,<br />
d. h. durch Bewegungen in Vor-,<br />
Rückwärtsbeugung, Links-, Rechtsrotation<br />
des Kopfes, otoneurologische Untersuchungen,<br />
Gesichtsfeldkontrollen in<br />
Ruhe und nach Kopfkreisbewegungen<br />
u. a.. Werden Symptome nicht durch geeignete<br />
Diagnostikmaßnahmen bestätigt,<br />
gelten die Beschwerden als psychosomatisch<br />
oder depressiv. Damit wird einer<br />
geeigneten Therapie der Weg verbaut.<br />
nn Dr. Bodo Kuklinski<br />
Therapeutische Möglichkeiten<br />
Wichtigste Maßnahmen sind:<br />
> Besserung der Nachtschlafqualität durch individuell passende Nackenstützkissen,<br />
Matratzen<br />
> manualtherapeutische Maßnahmen im HWS-Bereich wie Atlastherapie<br />
nach Arlen, Brügger-, Dorntherapie u. a.<br />
> Kräftigung der HWS-Muskulatur durch isometrisches Training, da eine<br />
tonisierte Nackenmuskulatur die HWS stabilisiert und die Durchblutung<br />
des Hirnes bessert.<br />
> Ernährungsumstellung. Häufig ist die Umstellung auf eine rettreiche,<br />
kohlenhydratarme Kost erforderlich (Logi-Ernährung).<br />
> Mikronährstoffe zur Optimierung der mitochondrialen Funktion und zum<br />
Schutz des zentralen und peripheren Nervensystems.<br />
> Die Therapie ist über viele Jahre nötig und erfordert eine intensive<br />
Mitarbeit Betroffener.
Aufsehen<br />
erregende Styles<br />
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punktet durch ein cleanes Design.<br />
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Nordic Walking ist gut, Gymstick Nordic Walking ist besser!<br />
Jetzt wird die beliebte Ausdauersportart durch ein abwechslungsreiches<br />
Krafttraining ergänzt. Mit wenigen Handgriffen verwandeln sich die<br />
hochwertigen Nordic-Walking-Stöcke in ein vielseitiges<br />
Fitnessgerät für mehr Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit<br />
<strong>–</strong> ob Ganzkörpertraining oder gezielte<br />
Arbeit an einzelnen Muskelgruppen.<br />
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n therapie<br />
Behandlung<br />
mit Laserlicht<br />
Bei der Low-Level-Lasertherapie<br />
(LLLT) wird Energie an die Zellen über-<br />
tragen. Die Energie des Laserlichts<br />
durchdringt die Haut und regt die<br />
Funktionen der Zellen an. Dadurch<br />
werden die Immunabwehr und die<br />
Durchblutung verbessert. Die Tatsache,<br />
dass Laserlicht die Immunabwehr<br />
stärkt und den Selbstheilungsprozess<br />
des Körpers bei Erkrankungen und<br />
Verletzungen beschleunigt, macht die<br />
Einsatzmöglichkeiten des Lasers in<br />
der Behandlung so vielfältig.<br />
28<br />
Bei der LLLT wird die Energie im Gegensatz<br />
zu anderen bekannten thermischen<br />
Behandlungsformen wie Ultraschall,<br />
Kurzwellen, Funkwellen,<br />
Elektrotherapie, Infrarot usw. direkt an<br />
die Zellen übertragen. Heute hat der am<br />
häufigsten eingesetzte Laser für die Lasertherapie<br />
eine Leistung von 500 mW,<br />
und es gibt besondere Laser mit einer<br />
Leistung von bis zu 3000 mW.<br />
Viele Therapeuten haben eine oder<br />
mehrere der Lasereigenschaften an ihre<br />
jeweilige Behandlungsform angepasst.<br />
Die Patienten erfahren eine schmerzfreie<br />
Therapie, die sich optimal mit anderen<br />
Formen kombinieren lässt. Der<br />
Laser kann somit im Rahmen einer<br />
herkömmlichen Therapie zur Vor- oder<br />
Nachbehandlung oder als Hauptanwendung<br />
eingesetzt werden.<br />
SKANLAB-LASER<br />
CW500F TM<br />
>Qualitätslaser (Leistung 500mW)<br />
für professionelle Anwender, als medizinisches<br />
Gerät zugelassen (CE<br />
0123 - TÜV)<br />
> Die Wellenlänge des Lasers von<br />
808 nm gewährleistet eine gute<br />
Tiefenwirkung von bis zu 10 cm<br />
im Gewebe.<br />
> kann zur Behandlung<br />
von Wunden, Hauterkrankungen<br />
usw. gestreutes<br />
Laserlicht aussenden<br />
sowie mit Konvexlinsenaufsatz<br />
zur Schmerzbehandlung,<br />
Akupunktur<br />
und Reflexzonentherapie<br />
eingesetzt werden.
Eingesetzt wird die LLLT von Ärzten,<br />
Heilpraktikern, Chiropraktikern, Physiotherapeuten,<br />
und Masseuren. In diesen<br />
Praxen werden die Eigenschaften des<br />
Laserlichts meist zur Schmerzbehandlung<br />
und zur Auflockerung der Muskeln<br />
vor anderen Behandlungen eingesetzt.<br />
Beschwerden und Verletzungen, die am<br />
häufigsten mit Laser behandelt werden:<br />
Hexenschuss, Bandscheibenvorfall (Linderung<br />
des Drucks), Tennisellbogen,<br />
Sehnenscheidenentzündung, Muskel-<br />
und Gelenkschmerzen, Gicht, Entzündungen,<br />
steife Schulter, Prolaps, postoperative<br />
Schmerzen, Nackenschmerzen,<br />
Mausschäden und Schleudertraumata<br />
ect., sowie Akupunktur und Triggerpunktbehandlung.<br />
Die Lasertherapie ist heute eine voll<br />
anerkannte Behandlungsform. In der<br />
EU sind für die LLLT ausgelegte Lasergeräte<br />
mit dem CE-Kennzeichen für<br />
medizinische Behandlungsgeräte versehen,<br />
z. B. CE-0123 (TÜV).<br />
Die Wirkung des Laserlichts lässt<br />
sich in vier Hauptpunkte unterteilen:<br />
> eine entzündungshemmende<br />
Wirkung<br />
> eine direkt schmerzhemmende<br />
Wirkung<br />
> eine erhöhte Freisetzung<br />
verschiedener Zellbaustoffe<br />
> eine Abfuhr von Abfallstoffen<br />
aus den Zellen<br />
All dies führt zu einer Stärkung der<br />
Immunabwehr, einer Verbesserung der<br />
Zellfunktionen und somit zu einer Beschleunigung<br />
der Selbstheilungskräfte<br />
des Körpers nach Krankheiten, Verletzungen<br />
und Operationen.<br />
SKANLAB-LASER W500F TM als<br />
Baustein im REHAPE® Koncept<br />
Diese neue Behandlungsmethode ermöglicht<br />
eine optimale und extrem<br />
schnelle Regeneration von Muskel-,<br />
Gelenk- und Gewebeschäden!<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
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1. Optimal lokale<br />
und tiefgehende Wärme<br />
Den behandelnden Schaden lokalisieren<br />
und dann mit dem Tiefenwärmegerät<br />
SKANLAB 25 BODYWAVE behandeln.<br />
In kurzer Zeit entsteht eine lokale<br />
tiefgehende Wärme, die für eine bessere<br />
Durchblutung und Entspannung der<br />
Muskeln sorgt.<br />
Behandlungszeit:<br />
min. 4 Minuten <strong>–</strong> max. 10 Minuten!<br />
2. Triggerpunkt Behandlung<br />
mit Laserlicht<br />
Den Triggerpunkt (äußerst empfindlicher<br />
Punkt im Muskel) der Verletzung finden,<br />
um ihn dann direkt mit SKANLAB-LA-<br />
SER CW500F zu behandeln. Jeder Triggerpunkt<br />
wird mit 10 bis max. 30 Sekunden<br />
behandelt. Diese Behandlung fördert<br />
die Entspannung der Muskulatur.<br />
Behandlungszeit: max. 5 Minuten!<br />
3. Die direkte Behandlung<br />
mit Laserlicht<br />
Den Schaden behandelt man jetzt mit<br />
SKANLAB-LASER CW500F, um eine<br />
größere Laserenergiemenge den Zellen<br />
zuzuführen. Durch die Tiefenwärme<br />
werden die Zellenfunktionen aktiviert,<br />
Abfallstoffe werden freigegeben und die<br />
Sauerstoffaufnahme der Zellen wird gefördert.<br />
Das Resultat ist eine optimale und<br />
schnellere Regeneration des Schadens.<br />
Behandlungszeit:<br />
min. 5 Minuten <strong>–</strong> max. 20 Minuten!<br />
4. REHAPE® SlingTrainer<br />
Die Behandlung kann man mit Massage,<br />
Dehn-, Streckübungen und dem REHA-<br />
PE® SlingTrainer abschließen. Der Sling<br />
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Trainingsgerät zur Muskelkräftigung<br />
und Gelenkstabilisation. Ideal für<br />
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vollkommen schmerzfrei die natürlichen Funktionen<br />
der Zellen und verbessert Immunabwehr und Durch -<br />
blutung. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte<br />
des Körpers nach Krankheiten, Verletzungen und<br />
Operationen optimal gestärkt.<br />
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n sehen<br />
Wie gehen<br />
Sie mit<br />
Ihren<br />
Augen um?<br />
Bitte kreuzen Sie die für Sie zutreffenden<br />
Aussagen an. Wenn eine<br />
Frage auf Sie nicht zutreffen sollte,<br />
so lassen Sie diese bitte einfach aus.<br />
Tragen Sie generell eine Brille bzw. Kontaktlinsen?<br />
❍ Brille ❍ Kontaktlinsen ❍ Nein<br />
Benutzen Sie ihre Brille/Kontaktlinsen?<br />
❍ Gern ❍ Ungern<br />
Wenn Sie Kontaktlinsen nutzen: Wie viele<br />
Stunden können Sie Ihre Linsen bequem tragen?<br />
❍ 1<strong>–</strong>4 ❍ 4<strong>–</strong>8 ❍ 8 <strong>–</strong>12 ❍ 12 oder mehr ___<br />
Tragen Sie ihre Brille oder Kontaktlinsen<br />
auch beim Sport?<br />
❍ Brille ❍ Kontaktlinsen ❍ Nein<br />
Wenn nein, warum nicht?<br />
❍ stört ❍ sehe auch so genug<br />
Welchen Sportarten betreiben Sie?<br />
❍ Laufen ❍ Radfahren ❍ Fitness<br />
❍ Schwimmen ❍ Tennis ❍ Golf<br />
❍ Beachvolleyball ❍ _____________________<br />
Nach welchem dieser Kriterien haben Sie Ihre<br />
Sportsehhilfe primär ausgewählt?<br />
❍ Preis ❍ Aussehen ❍ Komfort<br />
❍ optische Qualität ❍ ___________________<br />
Betrachten Sie eine Brille oder Kontaktlinse<br />
beim Sport als Hindernis? ❍ Nein ❍ Ja<br />
30<br />
Sind Sie mit der Sehqualität Ihrer<br />
Brille/Kontaktlinse beim Sport zufrieden?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Beobachten Sie bei sportlicher Aktivität<br />
störenden Beschlag auf der Brille?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Nehmen Sie beim Sport störende Lichtreflexe<br />
oder Lichtspiegelungen wahr? ❍ Nein ❍ Ja<br />
Bereitet Schweiß auf der Brille Ihnen Nachteile<br />
beim Sehen? ❍ Nein ❍ Ja<br />
Ist Schweiß ein Problem beim Tragen von Kon-<br />
taktlinsen? ❍ Nein ❍ Ja<br />
Ist Ihr Sehfeld (einsehbarer Bereich)<br />
durch die Brille beim Sport eingeschränkt?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Ging Ihre Sportbrille/Ihre Kontaktlinsen<br />
schon mal verloren?<br />
❍ Brille ❍ Kontaktlinsen ❍ Nein<br />
Hat Ihre Sportbrille schon mal einen Defekt erlitten?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Empfinden Sie die Sportbrille als zu schwer?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Sehen Sie durch Ihre Brille beim Sport eine<br />
erhöhte Verletzungsgefahr? ❍ Nein ❍ Ja<br />
Haben Sie beim Sport mit Kontaktlinsen<br />
Trockenheits- oder Fremdkörpergefühl?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
> > ><br />
Wünschen Sie sich beim Sport mehr<br />
Komfort bzgl. der verwendeten Sehhilfe?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Wünschen Sie sich beim Sport eine<br />
Verbesserung der bisherigen Sehleistung?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Glauben Sie, dass eine bessere Sehleistung<br />
sich auf Ihr Leistungsvermögen auswirkt?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Meinen Sie, dass optimales Sehen<br />
Ihr Verletzungsrisiko minimiert?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Kennen Sie die Möglichkeiten<br />
einer Augenlaserkorrektur?<br />
❍ Nein ❍ Ja<br />
Besitzen Sie generelles Interesse an eine<br />
Augenlaser-Behandlung? (LASIK) ❍ Nein ❍ Ja<br />
Haben Sie sich schon mal über die Möglichkeiten<br />
einer Lasik informiert? ❍ Nein ❍ Ja<br />
Meine Dioptrienwerte: _____________________<br />
Vorname, Nachname<br />
Straße, Haus-Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
E-Mail<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Wir haben für Sie einen Fragebogen zusammengestellt,<br />
mit der Bitte ihn ausgefüllt an uns<br />
zurückzuschicken.<br />
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Schicken Sie den Fragebogen einfach unter Angabe<br />
Ihres Namens und vollständiger Adresse an<br />
06151/360 5611<br />
Beim Sport sind Brillen und Kontaktlinsen<br />
oftmals hinderlich. Erinnern Sie sich z.B.<br />
an Fabian Hambüchen, der bei seinen<br />
Übungen an den Turngeräten seine Brille<br />
absetzen muss. Bei fast allen Sportarten<br />
ergeben sich durch solche Sehhilfen Pro-<br />
bleme. So beginnt das Auge mit Kontakt-<br />
linsen zu brennen, wenn man anfängt zu<br />
schwitzen. Brillen können verrutschen<br />
oder beschlagen. Oftmals wird die lästige<br />
Sehhilfe beim Sport sogar von Profis ein-<br />
fach weggelassen. Das Unfallrisiko steigt,<br />
der Spaß sinkt. Wie halten Sie es mit Seh-<br />
hilfen beim Sport? Haben Sie sich darüber<br />
überhaupt schon mal Gedanken gemacht?<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Foto: © panthermedia | Meseritsch Herby<br />
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32<br />
In der letzten Ausgabe der<br />
MedicalSportsNetwork haben wir<br />
Ihnen die Bedeutung von Ultra<br />
schall in der Sportmedizin vorge<br />
stellt. In vielen Bereichen dient<br />
diese Untersuchung zur Erstdiag<br />
nose von Erkrankungen und Ver<br />
letzungen, selbst im<br />
präventiven Bereich ergeben sich<br />
eine Vielzahl von Möglichkeiten.<br />
Nun möchten wir Ihnen die<br />
Anwendung der Sonographie in<br />
der täglichen Praxis anhand von<br />
drei Fallbeispielen zeigen.<br />
Dafür hat uns Dr. med. Frank<br />
Schmotz, Facharzt für Allgemein<br />
medizin und Sportmedizin in der<br />
Gemeinschaftspraxis Schär und<br />
Dr. Schmotz, einen Einblick in<br />
seine Arbeit gewährt.<br />
Sonographie<br />
in der täglichen<br />
Praxis<br />
Dr. med. Frank Schmotz<br />
In unserer Allgemeinmedizinischen/Sportmedizinischen<br />
Praxis sehen wir durchaus häufig sportmedizinische<br />
Krankheitsbilder, bei denen sich die Sonographie als ein<br />
ausgezeichnetes Hilfsmittel zur Diagnosestellung erweist.<br />
Neben der Ultraschalldiagnostik der<br />
Schilddrüse und des Abdomens führen<br />
wir auch Ultraschalluntersuchungen der<br />
Gelenke und Weichteile durch.<br />
Vor allem bei Weichteildefekten oder<br />
unklaren Schwellungen zeigt sich die<br />
hohe Wertigkeit der Ultraschalldiagnostik<br />
(7,5 MHZ Schallkopf ) zur Diagnosestellung.<br />
Unseres Erachtens ist die Sonographie<br />
bei Sportverletzungen ein unverzichtbares<br />
Hilfsmittel zur Diagnosestellung<br />
und zur Diagnosesicherung, wobei<br />
in manchen Fällen natürlich auf ein initial<br />
angefertigtes Röntgenbild zum<br />
Ausschluss knöcherner Begleitverletzungen<br />
nicht verzichtet werden kann.<br />
Wichtige Indikationen zur Ultraschalldiagnostik<br />
sind daher aus unserer<br />
Sicht vor allem Weichteilverletzungen<br />
bei denen eine knöcherne Beteiligung<br />
unwahrscheinlich ist, wie z. B.:<br />
Achillessehnenruptur, Rotatorenmanschettenruptur,<br />
Kniebinnentrauma, chronische<br />
Knieschäden (Baker Zyste?),<br />
Muskuläre Verletzungen, unklare Weichteilschwellungen/Dehiszenzen.<br />
Auch bei kindlichen Gelenkproblemen<br />
(Koxitis fugans), kann mit der sonographischen<br />
Gelenkspaltmessung eine gute<br />
Unterstützung bei der Diagnosestellung<br />
erfolgen.<br />
In der neueren Literatur wird auch die<br />
Wertigkeit von Ultraschalluntersuchungen<br />
in der Diagnostik von Rückenproblemen<br />
diskutiert (Muskelfunktionsuntersuchungen,<br />
Muskeldicke bei<br />
Kontraktion/Entspannung, Dopplerfunktionsuntersuchung<br />
der Gefäße in<br />
Anspannung und Entspannung). Unserer<br />
Ansicht sind dies neue Wege, die<br />
unbedingt weiter beschritten werden<br />
sollen, über die Wertigkeit derartiger<br />
Untersuchungen kann gegenwärtig noch<br />
kein abschließendes Urteil abgegeben<br />
werden.<br />
Im folgenden werden ein paar<br />
Anwendungsmöglichkeiten der<br />
Sonographie exemplarisch anhand<br />
von 3 Fällen dargestellt:<br />
medicalsports 06<br />
network 08<br />
>
1Fallbeispiele<br />
Männlicher Patient, 68 Jahre, klagt nach Bagatelltrauma (Fangen eines Balles) über<br />
eine Schwellung am rechten Oberarm<br />
Befund: distale Vorwölbung am Oberarm, proximal deutlicher Weichteildefekt<br />
tastbar, kaum Kraftverlust.<br />
Diagnose: Proximale Bicepssehnenruptur<br />
In Anbetracht des Alters und der Klinik des Patienten:<br />
keine operative Therapie indiziert<br />
Sonographische Bilder der Bicepssehnenruptur( gr. Echofreier Bereich am Oberarm)<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
33
n bildgebende verfahren<br />
2Männlicher Patient, 60 Jahre, klagt über chronischen Knieschmerzen rechts<br />
außen. Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich ein DS über dem äußeren<br />
Gelenkspalt, pos. Meniskuszeichen (Apley Grinding und Steinmann pos.),<br />
kein Erguss palpabel.<br />
Nach sonographischem Verdacht auf AM Läsion, erfolgte die Überweisung<br />
zur Chirurgie.<br />
Diagnose: Die vom Chirurgen durchgeführte MRT Untersuchung bestätigte<br />
den V.a. AM Läsion. Der Patient wird demnächst arthroskopisch operiert<br />
Sonographisches Bild der<br />
intakten Patellasehne,<br />
kein intraartikulärer<br />
Erguss im rechten Knie<br />
Sonographisches Bild<br />
einer Außenmeniskusläsion<br />
am rechten Knie<br />
3Sonographisches Bild<br />
eines Muskelrisses der<br />
Bauchmuskulatur<br />
(echofreie Dehiszenz<br />
1,1 cm messend<br />
Männlicher Volleyballspieler, 28 Jahre in einer höherklassigen Liga, klagt<br />
seit Tagen über Schmerzen im linken Unterbauch bei Bewegung und bei<br />
Belastung. Erstmaliges Auftreten nach Landung auf einem Bein bei Schmetterball<br />
vor ca. 1 Woche (Keine Verlaufsbilder, da Erstdiagnose am 28.10.08)<br />
Therapie: Konservativ, Reizstromtherapie, Antiphlogistische Enzymtherapie,<br />
Physiotherapie mit Belastungsaufbau nach anfänglicher Schonung<br />
34<br />
„Eiserne<br />
Transparenz“<br />
Nach einem Jahr Anti-Doping-Pro-<br />
gramm „Eiserne Transparenz“ ziehen die<br />
Vertragsparteien Xdream Sports &<br />
Events (IRONMAN-Veranstalter in<br />
Deutschland), NADA (Nationale Anti Do-<br />
ping Agentur) und DTU (Deutsche Triath-<br />
lon-Union) eine positive Bilanz.<br />
In einem Deutschland weit einmaligen Testprogramm<br />
eines WettkampfVeranstalters in Absprache mit dem<br />
Verband und unabhängig durchgeführt von der<br />
NADA, das sowohl Trainings, Vorwettkampf und<br />
Wettkampfkontrollen auf Blut und Urin umfasst, wurden<br />
während der laufenden IRONMANSaison 2008<br />
insgesamt 125 Kontrollen bei 30 ProfiAthleten aus<br />
dem In und Ausland durchgeführt. In keinem Fall<br />
gab es hierbei Auffälligkeiten bzw. positive Dopingbefunde.<br />
Kurt Denk (Präsident IRONMAN Germany) erklärt:<br />
„Wir haben mit dem Modell Eiserne Transparenz<br />
seinerzeit Neuland betreten und blicken nun auf eine<br />
sehr erfolgreiche Zusammenarbeit aller Parteien zurück.<br />
Wir bedanken uns bei allen Sponsoren der Eisernen<br />
Transparenz, ohne die ein solch logistisch und<br />
finanziell aufwendiges Testprogramm nicht zu realisieren<br />
wäre“.<br />
Alle Seiten haben sich darauf verständigt, die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit 2009 fortzusetzen und die<br />
entsprechenden Vertragshandlungen abgeschlossen.<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Spiel ums Herz<br />
Sport hält gesund und schützt das Herz. Dennoch erleiden<br />
jedes Jahr in Deutschland mehrere hundert Menschen beim<br />
Sport einen plötzlichen Herztod, eine der häufigsten<br />
Todesursachen der westlichen Welt. Der Tod wird durch<br />
„Herzrasen“, das sogenannte Kammerflimmern, verur<br />
sacht, was zu einem sofortigen HerzKreislaufStillstand<br />
führt. Dem Betroffenen muss umgehend geholfen werden,<br />
um sein Leben zu retten. Mit Hilfe moderner Defibrillatoren<br />
können nun auch medizinisch nicht geschulte Personen helfen.<br />
In Deutschland überleben zurzeit weniger<br />
als 5 % aller Betroffenen einen plötzlichen<br />
Herztod. Die Gründe liegen u. a.<br />
im mangelnden Wissen um die Möglichkeit,<br />
auch als medizinischer Laie<br />
Hilfe leisten zu können, und in der fehlenden<br />
Verfügbarkeit entsprechender<br />
Ausrüstung. Als führender Anbieter<br />
medizinischer Lösungen und offizieller<br />
Ausrüster des Deutschen Tennis Bundes<br />
macht Philips Healthcare sich für<br />
eine flächendeckende Verfügbarkeit von<br />
Defibrillatoren in der Öffentlichkeit stark,<br />
damit zukünftig jedermann helfen kann.<br />
Allein in Deutschland erleiden jährlich<br />
mehr als 100.000 Menschen einen<br />
plötzlichen Herztod. In den meisten<br />
Fällen ohne vorherige Warnzeichen.<br />
Das sind 20mal mehr Personen, als bei<br />
Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen<br />
ihr Leben verlieren. Dabei sind auch<br />
durchtrainierte Spitzensportler nicht<br />
vor dem plötzlichen Herztod gefeit.<br />
Der entscheidende Faktor<br />
fürs Überleben <strong>–</strong> die Zeit<br />
Der plötzliche Herztod wird durch eine<br />
unerwartet auftretende Fehlfunktion<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
des Herzens ausgelöst. Das Herz führt<br />
keine ordnungsgemäßen Schläge mehr<br />
durch, die Pumpleistung sinkt auf null.<br />
Der Betroffene verliert das Bewusstsein,<br />
hört auf zu atmen und stirbt <strong>–</strong> sofern<br />
ihm nicht sofort geholfen wird. Hört<br />
das Herz auf ordnungsgemäß zu<br />
schlagen, sinken die Überlebenschancen<br />
pro verstrichene Minute um 7<strong>–</strong>10 %. So<br />
bleibt bei einem akuten Notfall nur ein<br />
sehr kleines Zeitfenster, um dem Betroffenen<br />
zu helfen <strong>–</strong> meist zu wenig<br />
Zeit für das rechtzeitige Eintreffen des<br />
Rettungsdienstes oder des Notarztes.<br />
Der Kampf gegen den plötzlichen<br />
Herztod ist also ein Wettlauf gegen die<br />
Zeit.<br />
AED steht für „Automatisierter Externer<br />
Defibrillator“. Mit Hilfe eines<br />
solchen kleinen kompakten „LaienDefi<br />
brillators“ können auch medizinisch<br />
nicht geschulte Personen die entscheidenden<br />
lebensrettenden Maßnahmen<br />
direkt vor Ort selbst einleiten. Die<br />
Philips Defibrillatoren besitzen eine<br />
eingebaute Bedienungsanleitung und<br />
führen so mittels Sprachanweisungen<br />
sicher durch jeden einzelnen Schritt der<br />
Anwendung.<br />
Man kann nur einen<br />
Fehler machen <strong>–</strong> nichts tun<br />
Die Geräte analysieren automatisch den<br />
Herzrhythmus des Patienten und geben<br />
anhand dessen alle weiteren Schritte vor.<br />
Nur wenn das Gerät ein lebensgefährliches<br />
Kammerflimmern erkennt, kann<br />
der notwendige elektrische Impuls ausgelöst<br />
werden. Eine Fehlbedienung ist<br />
somit ausgeschlossen. Der einzige Fehler,<br />
den man machen kann, ist nichts zu<br />
tun.<br />
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35
n medica<br />
Sportler wollen<br />
Mundschutz<br />
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Zahnschutz im Sport“ gestartet, um Sportler<br />
gezielt die Vorteile einer individuellen Profi-<br />
Mundschutzlösung zu informieren.<br />
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die sich im Handumdrehen<br />
in ein vielseitig einsetzbares Trainingsgerät<br />
für Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit<br />
verwandeln. Einfach die beiden Stöcke<br />
mittels Klettbänder miteinander verbinden,<br />
die Tubes aus den Stöcken ziehen, mit<br />
den Füßen durch die Schlaufen schlüpfen<br />
und los geht’s. Hunderte von Übungen<br />
sind möglich.<br />
Zwei unterschiedliche Stöcke stehen<br />
zur Auswahl: Gymstick Health für<br />
Einsteiger und der leichtere Gymstick<br />
Force für Fortgeschrittene, erhältlich für<br />
ca. 82 (Health) bzw. 112 Euro (Force) im<br />
Sportfachhandel.<br />
Innovationen<br />
auf der MEDICA<br />
Mit gleich mehreren Highlights wird<br />
gym80 International vom 19. bis zum<br />
22. November auf der MEDICA 2008<br />
vertreten sein. Beim 40. Weltforum der<br />
Medizin in Düsseldorf (Messehalle 5,<br />
Stand P 38) werden Innovationen und<br />
weltweit einzigartige Trainingsgeräte<br />
aus den Bereichen Vibrationstraining,<br />
Software-Steuerung, Rückentraining<br />
und Cardio präsentiert.<br />
Highlight Nummer eins ist Body-<br />
Sense. Das multisensorische Trainingskonzept<br />
motiviert die Muskeln, indem<br />
es Bewegungen in den sensorischen<br />
Kontext der 5 Elemente der TCM (Traditionelle<br />
Chinesische Medizin) stellt.<br />
Diese revolutionäre ganzheitliche Trainingsform<br />
wird an zwei Geräten und<br />
mit der dazu gehörigen Hard- und Softwareausstattung<br />
demonstriert. Auf der<br />
MEDICA wird außerdem der Prototyp<br />
des Vibrationsergometers „enformax“<br />
vorgestellt. gym80 International präsentiert<br />
die Funktion seiner weltweit einzigartigen<br />
Innovation in regelmäßigen<br />
Abständen den interessierten Besuchern<br />
im separierten Bereich.<br />
Ein weiterer Höhepunkt ist der<br />
„Force Point“ <strong>–</strong> ein neues Zusatzmodul<br />
zur erfolgreichen Trainingssoftware<br />
2.0. Der „Force Point“ ermöglicht individuelle,<br />
isometrische Kraftmessungen<br />
und Kraftverlaufs-Dokumentationen.<br />
Dadurch können Trainingsprogramme<br />
und -abläufe noch perfekter zugeschnitten<br />
werden. Außerdem wird der<br />
neuer Rückenstrecker „medical Full<br />
Range 03249“ und das Cardio-Gerät<br />
„SCIFIT REX 7001 Recumbet Elliptical“<br />
präsentiert.<br />
Der Auftritt auf der MEDICA wurde<br />
gezielt auf Ärzte, Physiotherapeuten,<br />
Klinikmanager und Fachhändler zugeschnitten.<br />
Neben allgemeinen und<br />
speziellen Informationen stehen unter<br />
anderem Refinanzierungs-Modelle im<br />
Mittelpunkt. „Wir verstehen uns als<br />
Partner der Medizinbranche“, erklärt<br />
gym80-Geschäftsführer Arie van Winkelhof.<br />
„Die besten Ergebnisse werden<br />
schließlich immer durch den Austausch<br />
von gegenseitigem Know-how erzielt.“<br />
Und das komme am Ende vor allem<br />
den Patienten zugute.<br />
nn www.gym80.net<br />
medicalsports 06<br />
network 08
NEU<br />
Lokale Muskeldetonisation<br />
mit MORA ® -Physio<br />
Muskelrelaxation ist unbestritten eine der wichtigsten Aufgaben<br />
in der Behandlung und Therapie von chronischen,<br />
insbesondere funktionellen Schmerzen am Bewegungsapparat.<br />
Eine aktuelle Studie belegt: die Color-Schmerztherapie<br />
führt in über 85% aller Fällen zu einer signifikanten<br />
Verbesserung. Der Therapieerfolg lässt sich unmittelbar<br />
nach der Behandlung feststellen.<br />
Med-Tronik GmbH, präsentiert das neue MORA ® -Physio auf der<br />
MEDICA 2008. Überzeugen Sie sich selbst! Halle 4 Stand K30<br />
ERGO-FIT stellt die neue<br />
TORSO LINE auf der MEDICA vor.<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Bei dieser Neuentwicklung handelt<br />
es sich um einen Rückenzirkel<br />
mit einem Messstuhl zur Analyse<br />
der isometrischen Maximalkraft.<br />
Mittels der zugehörigen Software<br />
werden die Messergebnisse analysiert<br />
und dokumentiert und basierend<br />
darauf ein Trainingsplan<br />
entwickelt.<br />
Das gemeinsam mit Prof.<br />
Dr. Schmidtbleicher entwickelte<br />
Trainingssystem sorgt für ein gezieltes<br />
und effektives Training der<br />
Rumpfmuskulatur Ihrer Kunden.<br />
nn www.ergo-fit.de<br />
37<br />
K-Taping ist eine medikamentenfreie Behandlungsmethode, die<br />
die Heilung sehr vieler Beschwerdebilder unterstützen und Schmerzen<br />
lindern kann. Das breite Anwendungsspektrum beinhaltet u. a. Muskelverspannungen<br />
und Gelenkinstabilitäten.<br />
Das leistungsfähige und moderne K-Taping-Therapiekonzept hat sich<br />
im Profisport fest etabliert. Es ermöglicht dem Patienten eine vollständige<br />
Bewegungsfreiheit, er bleibt mobil, seine Lebensqualität steigt.<br />
Trainingseinheiten sind trotz Verletzung möglich und Rehabilitationszeiten<br />
verkürzen sich. Kaum eine Profisportart verzichtet daher heute<br />
noch auf diese effiziente Therapie. Sie begleitet den Sportler im<br />
Training, in der Prävention und der Rehabilitation.<br />
Weitere Informationen zum Therapiespektrum und<br />
der Ausbildung zum K-Taping Therapeuten erhalten<br />
Sie unter:<br />
K-Taping Academy in Dortmund<br />
Tel.: +49 (0)231 731279<br />
info@k-taping.de · www.k-taping.de
n psychologie<br />
38<br />
Kampf der<br />
Geschlechter<br />
Prof. Dr. Dorothee Alfermann<br />
Trotz populärer Bücher, in denen so getan wird, als kämen<br />
Männer und Frauen von unterschiedlichen Planeten oder sprächen<br />
keine gemeinsame Sprache, haben beide Geschlechter<br />
in ihren psychischen Merkmalen und Leistungsvoraussetzungen,<br />
aber auch in ihrer biologischen Ausstattung große Gemeinsamkeiten.<br />
Foto: www.photocase.de | Lichtschatten<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Wenn sich Unterschiede empirisch finden<br />
lassen, so handelt es sich zumeist<br />
um quantitative und nicht qualitative<br />
Unterschiede. Beide Geschlechter sind<br />
also <strong>–</strong> bis auf den berühmten kleinen<br />
Unterschied <strong>–</strong> nicht etwa grundsätzlich,<br />
sondern nur graduell verschieden. Das<br />
gilt auch für sportliche Leistungen und<br />
ihre Voraussetzungen. Bei derselben<br />
motorischen Aufgabe erreichen Männer<br />
im Durchschnitt und in der Spitze<br />
höhere Leistungen, wenn Kraft, Ausdauer<br />
und Schnelligkeit in besonderem<br />
Maße involviert sind. Und das sind alle<br />
objektiv messbaren Leistungen nach<br />
dem c-g-s-System, also in cm, Gramm<br />
und Sekunden. Dort bestehen durchschnittlich<br />
die höchsten Geschlechterunterschiede,<br />
also in konditionellen<br />
Fähigkeiten. Leichte Unterschiede zugunsten<br />
der Frauen finden sich in Aufgaben,<br />
die vorwiegend auf Beweglichkeit/Flexibilität<br />
beruhen und keine<br />
Unterschiede in koordinativen Fähigkeiten.<br />
Die Aussage, dass Geschlechterunterschiede<br />
vorliegen, bedeutet nicht,<br />
dass beispielsweise im 100-m-Lauf oder<br />
beim Marathon alle Männer schneller<br />
laufen als alle Frauen. Vielmehr handelt<br />
es sich um Mittelwertsunterschiede mit<br />
überlappenden Verteilungen beider Populationen,<br />
ähnlich wie zwei Gauss’sche<br />
Normalverteilungen, wo ein mehr oder<br />
weniger großer Leistungsbereich von<br />
beiden Geschlechtern, die niedrigsten<br />
Leistungen ausschließlich von dem einen<br />
Geschlecht, und die höchsten Leistungen<br />
ausschließlich von dem anderen Geschlecht<br />
erreicht werden.<br />
Dass Männer und Frauen nicht nur<br />
verschieden, sondern auch einander<br />
ähnlich sind, ist empirische Realität.<br />
Dem entspricht das neueste Lied der<br />
„Prinzen“: „Ich seh’ da kaum noch einen<br />
Unterschied“. Die gefühlte Realität ist<br />
aber gerade in der Sportwelt häufig eine<br />
andere. Denn wenn man mit geschlechtersensiblen<br />
Augen und Ohren durch<br />
diese Welt geht, können Mann und<br />
Frau so einiges erleben.<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
> „Jungs, ihr werdet euch doch vor den<br />
Mädchen nicht blamieren“, spornt ein<br />
Grundschullehrer seine Jungen an, damit<br />
sie schneller als die Mädchen laufen.<br />
> „Was ist dein Ziel, wenn du am Marathon<br />
teilnimmst?“, frage ich einen Bekannten<br />
im Alter von Mitte vierzig.<br />
„Besser sein als die beste Frau“, lautet<br />
seine Antwort.<br />
> Tief enttäuscht schmeißt ein Kollege<br />
seinen Tennisschläger hin, als er im<br />
Training einen Satz gegen eine Frau<br />
verloren hat. „Wie schlecht muss ich<br />
spielen, wenn ich nun schon gegen eine<br />
Frau verliere.“<br />
> Und Billy Jean King schrieb nicht<br />
nur Tennis-, sondern auch Frauengeschichte,<br />
als sie einen „Geschlechterwettkampf“<br />
gegen einen männlichen<br />
Tennisspieler gewann, der sie siegessicher<br />
herausgefordert hatte.<br />
Geschlechterwettkampf<br />
allenthalben?<br />
Empirisch nachweisbar ist jedenfalls,<br />
dass in unserer Kultur männliche Personen<br />
Wettkampf und Wettbewerb<br />
mehr lieben als weibliche Personen. Im<br />
Freizeitsport, wie z. B. beim Joggen oder<br />
Skaten, lassen sich Männer nicht gerne<br />
von Frauen überholen. Es gibt Reiseanbieter,<br />
die für Männer und Frauen<br />
getrennte Biketouren anbieten. Frauen,<br />
so heißt es, wollten bei Fahrradtouren<br />
lieber die Landschaft genießen und<br />
etwas darüber lernen, Männer seien<br />
mehr an Leistungsbeweisen und Wettbewerb<br />
interessiert: Wie viele Kilometer<br />
wie schnell?<br />
Evolutionsbiologen sagen dazu: Männer<br />
können gar nicht anders. Sie müssen<br />
Rangkämpfe ausfechten, um sich zu behaupten<br />
und die Familie zu beschützen.<br />
Dadurch hätten nur die Stärksten überlebt<br />
und Nachkommen gezeugt. Kommt<br />
hier also unser evolutionäres Erbe durch?<br />
So wie im Tierreich die Männchen ihr<br />
Revier abstecken und verteidigen und<br />
die Löwen ihren Platz als Pascha er-<br />
Dorothee Alfermann promovierte 1974 an der<br />
Universität Bonn. Seit 1994 hat sie eineProfessur<br />
für Sportpsychologie an der Universität Leipzig. Sie<br />
ist Vizepräsidentin der International Society of<br />
Sport Psychology und seit 2004 Herausgeberin der<br />
Zeitschrift „Psychology of Sport and Exercise<br />
(PSE)“. Prof. Alferman forscht unter anderem zu<br />
„Sport und Selbstkonzept“ und „Karriereentwicklung<br />
und Karrierebeendigung im Leistungssport“<br />
und ist (Mit)Autorin von Lehrbüchern zur<br />
Sportpsychologie, zur Geschlechterforschung und<br />
von ca. 100 wissenschaftlichen Buch- und Zeitschriftenaufsätzen.<br />
kämpfen müssen? Arme Männer! Wisst<br />
ihr denn gar nicht, dass der Pascha<br />
genau wie ihr diesen ständigen Stress<br />
mit frühem Tod bezahlt?<br />
Schlussfolgerung 1: Mehr männliche<br />
als weibliche Personen suchen den<br />
Leistungsvergleich mit anderen und<br />
fühlen sich dadurch motiviert. Als Begründungen<br />
werden das evolutionäre<br />
Erbe zum einen und Geschlechterrollenerwartungen<br />
zum anderen genannt.<br />
Im Tierreich kämpfen aber nur männliche<br />
Tiere um die Vorherrschaft im<br />
Revier. Warum dann Geschlechterwettkampf?<br />
Nicht ohne Grund haben wir<br />
doch ein nach Geschlechtern getrenntes<br />
Wettkampfsystem. Denn wegen ihrer<br />
größeren Muskelmasse und Körperlänge<br />
sind Männer in vielen Sportarten gegen-<br />
39
n psychologie<br />
40<br />
über vergleichbar trainierten Frauen im<br />
Vorteil. Im subjektiven Bewusstsein entsteht<br />
daraus aber fälschlicherweise der<br />
Eindruck, dass Männer den Frauen<br />
grundsätzlich körperlich überlegen sind<br />
und deshalb gegen sie gewinnen müssen.<br />
Daraus folgt Schlussfolgerung 2:<br />
Männer glauben, Frauen (nicht nur)<br />
körperlich überlegen zu sein. Deshalb<br />
dürfen sie gegen Frauen nicht verlieren.<br />
Das wäre besonders blamabel.<br />
Evolutionsbiologische Annahmen sind<br />
nur eine mögliche Erklärung für das<br />
Phänomen männlicher Rangkämpfe um<br />
die Vorherrschaft. Es gibt noch eine<br />
weitere Erklärung, die aber zu denselben<br />
Schlussfolgerungen führt: Geschlechterstereotype<br />
und Geschlechterrollenerwartungen.<br />
Sie spielen eine wichtige<br />
Rolle in unserer Entwicklung und im<br />
sozialen Umgang der Geschlechter.<br />
Männer sollen kompetent, durchsetzungsfähig,<br />
dominant, unabhängig sein<br />
und eine Familie versorgen können.<br />
Frauen sollen hilfsbereit und sozial einfühlsam<br />
sein und sich in eine Gemeinschaft<br />
einfügen können. Gleichzeitig<br />
sind mit den Geschlechterrollen auch<br />
soziale Statuspositionen verknüpft, indem<br />
die männliche Rolle in unserer<br />
Kultur den höheren Status hat. Auch im<br />
Sport spielen Geschlechterstereotype<br />
und die Statusungleichheit der Geschlechter<br />
eine wichtige Rolle. Körperliche<br />
Schönheitsideale und anmutiges<br />
(Frauen) bzw. kampfbetontes und riskantes<br />
Bewegungsverhalten (Männer)<br />
gehören zu den geschlechtstypischen<br />
Erwartungen. Das „schwache“ und das<br />
„starke“ Geschlecht bringt diese Erwartungen<br />
gerade für körperliche Leistungen<br />
auf den entscheidenden Punkt. Stereotype<br />
Erwartungen beeinflussen aber<br />
nicht nur das Bewegungsverhalten, sondern<br />
auch wichtige psychische Leistungsvoraussetzungen,<br />
insbesondere bei<br />
Wettkampf und Leistungsvergleich.<br />
Und genau hierin liegt der Schlüssel.<br />
Häufiger als Frauen definieren Männer<br />
eine gegebene Situation als Gelegenheit<br />
zum Wettkampf und zum Beweis ihrer<br />
Stärke. Während beispielsweise das<br />
Auto für die meisten Frauen ein Verkehrs-<br />
und Transportmittel darstellt<br />
und Autofahren dementsprechend nicht<br />
zum Straßenkampf mutiert, konkurrieren<br />
viele Männer durch ihr Auto um Status<br />
und Macht. Es hat also nicht nur mit<br />
evolutionärem Erbe, sondern auch mit<br />
Geschlechterrollenerwartungen zu tun,<br />
wenn Männer und Frauen sich im<br />
Wettbewerbsstreben und in der Wahl<br />
der Sportarten unterscheiden. Hinzu<br />
kommt, dass weibliche Leistungen im<br />
gesellschaftlichen Bewusstsein als weni-<br />
ger bedeutend eingeschätzt werden als<br />
männliche Leistungen. Während unsere<br />
Fußballnationalmannschaft der Frauen<br />
zweimal hintereinander Weltmeister<br />
wurde und in 2007 sogar ohne ein einziges<br />
Gegentor, hat diese Tatsache nicht<br />
dazu geführt, dass sie in Deutschland<br />
zur Mannschaft des Jahres gewählt<br />
wurde oder dass in unserer Nation ein<br />
Jubelsturm ausgebrochen wäre, der etwa<br />
mit dem von 1954, 1974 oder 1990 vergleichbar<br />
gewesen wäre. Diese Zweitrangigkeit<br />
des weiblichen Geschlechts<br />
wirkt sich auf den Wettkampf der<br />
Geschlechter aus. Geschlechtstypische<br />
Erwartungen fördern nicht nur das<br />
Wettkampfstreben von Männern, sondern<br />
sie laufen auch darauf hinaus, dass<br />
Männer Frauen zu besiegen haben und<br />
nicht umgekehrt. Deshalb fühlen sich<br />
viele Männer je nach Seelenlage provoziert,<br />
deprimiert oder gar gedemütigt,<br />
wenn sie von Frauen überholt werden.<br />
Wahre Stärke zeigt sich in<br />
der Niederlage und:<br />
Der Klügere gibt nach!<br />
nn Prof. Dr. Dorothee Alferman<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Ein neuer Sportstrumpf,<br />
der für bessere<br />
Ausdauer sorgt <strong>–</strong> dank<br />
medizinischer Kompression.<br />
Deutschlands<br />
schnellste Langstrekkenläuferin<br />
Sabrina<br />
Mockenhaupt hat ihn<br />
bereits getestet.<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Studie<br />
Medizinische Kompressionsstrümpfe<br />
Medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) werden zunehmend<br />
von Sportlern aller Leistungsbereiche sowohl im Training<br />
als auch beim Wettkampf getragen. Es wird angenommen, dass<br />
MKS die Ausdauerleistung, Belastbarkeit und Regeneration<br />
günstig beeinflussen. Bisher gibt es jedoch nur wenige wissenschaftliche<br />
Untersuchungen zu diesen erwarteten Wirkungen.<br />
In einer am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft<br />
durchgeführten randomisierten, kontrollierten, klinischen Studie<br />
wurde der Einfluss von MKS mit unterschiedlicher Kompressionsstärke<br />
auf ausgewählte leistungsdiagnostische Parameter bei<br />
Ausdauerathleten überprüft. In die Studie wurden 11 Sportler<br />
(Läufer und Triathleten) einbezogen.<br />
Diagnostische Maßnahmen<br />
1. Sportmedizinische Eingangsuntersuchung<br />
2. Ausschlussdiagnostik von Erkrankungen des Venensystems<br />
(einschließlich Licht-Reflexions-Rheographie)<br />
3. Beinvolumenmessung mit Image 3D-Technologie für die<br />
individuelle Maßanfertigung der MKS in AD-Ausführung<br />
<strong>–</strong> VenoTrain® micro (Kompressionsklasse II) und <strong>–</strong> Veno-<br />
Train® delight (Kompressionsklasse III) der Bauerfeind AG<br />
4. Laufbandergometrie: Doppelter Laufbandstufentest.<br />
Beginn 8 km/h mit 3minütiger Steigerung um 2 km/h bis<br />
zum Belastungsabbruch und Wiederholung des Tests<br />
nach einer Stunde Pause (Laktat-, HF- und Atemgasanalyse<br />
sowie Erfassung der Schrittstrukturparameter)<br />
5. Nieder-Hoch-Sprünge (drop jumps) zur Diagnostik der<br />
reaktiven Sprungkraft jeweils 5 min vor und 10 min nach<br />
jedem Laufbandstufentest mit MKS<br />
6. Beinvolumenmessung 10 min vor und 15 min nach dem<br />
doppelten Laufbandstufentest jeweils ohne MKS<br />
7. Compliance-Fragebogen an den Testtagen mit den MKS<br />
Die 11 Ausdauersportler absolvierten in randomisierter Reihenfolge<br />
an drei Untersuchungstagen den doppelten Laufbandstufentest<br />
jeweils ohne sowie mit den beiden MKS micro<br />
und delight. Der zeitliche Abstand zwischen den Untersuchungen<br />
betrug mindestens eine Woche.<br />
> Ergebnisse<br />
Die Beinvolumenmessung der Oberschenkel (BV OS) und<br />
Unterschenkel (BV US) vor und nach der Laufbandergometrie<br />
ergab bei den Tests ohne MKS eine signifikante Zunahme<br />
des BV US. Demgegenüber verringerte sich das BV US durch<br />
die Anwendung der MKS micro und delight signifikant. In<br />
den Leistungsdaten der Laufbanddiagnostik (Abbruchgeschwindigkeit,<br />
Geschwindigkeit an der individuellen aeroben<br />
und individuellen anaeroben Schwelle sowie bei Laktat 2, 3<br />
und 4 mmol/l fanden sich keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Tests mit und ohne MKS sowie zwischen dem<br />
1. und 2. Testdurchgang. Auch die maximalen und submaximalen<br />
HF-, Laktat- und Atemgaswerte sowie die Nachbelastungskinetik<br />
von Laktat wurden durch die Wirkung der MKS<br />
nicht signifikant beeinflusst.<br />
Die biomechanischen Parameter der Schrittstruktur<br />
(Schrittfrequenz, Schrittlänge und Stützzeit) ergaben ebenfalls<br />
auf allen Belastungsstufen keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Laufbandtests mit und ohne MKS sowie<br />
zwischen dem 1. und 2. Testdurchgang. Die jeweils vor und<br />
nach den Laufbandtests durchgeführten Nieder-Hoch-Sprünge<br />
(drop jumps) zeigten keine sicheren Veränderungen in den<br />
Kenngrößen der reaktiven Sprungkraft (Stützzeit, Flugzeit,<br />
<strong>Effektiv</strong>itätsindex und vertikale Steifigkeit) durch den Einfluss<br />
der MKS micro und delight. Die Auswertung des Compliance-<br />
Fragebogens ergab bei allen Sportlern einen höheren Tragekomfort<br />
für die MKS micro gegenüber delight.<br />
Der protektive Effekt von MKS auf Venenfunktion, Durchblutung<br />
und Sauerstoffversorgung gilt als wissenschaftlich<br />
gesichert (Ibegbura et al. 2003, Agu et al. 2004, Bochmann et<br />
al. 2005).<br />
Quelle: www.orthopaedie-hannover.de/seefeld2008/einladung2.htm<br />
22. Internationaler Deutsch-Österreichischer Sportärztekongress, 3.10.08<strong>–</strong> 4.10.2008<br />
nn www.bauerfeind.com<br />
41
n leistungsdiagnostik<br />
42<br />
Laktatdiagnostik:<br />
Neue Softwarekonzepte<br />
Die Leistungsdiagnostik ist stets ein wichtiger und<br />
fester Bestandteil des Sports. Vor allem im Bereich<br />
des Ausdauersports kann durch sie das Training mit<br />
objektiven Mitteln gesteuert werden. Dies macht die<br />
Leistungsdiagnostik nicht nur für Profiathleten,<br />
sondern auch für Freizeitsportler äußerst interessant.<br />
Der sportmedizinische Softwareentwickler mesics GmbH<br />
bietet neue Produkte auf dem Gebiet der Laktatdiagnostik<br />
an.<br />
Bei der neuen Software „MaxLaSS<strong>–</strong>Test“ handelt<br />
es sich um ein einzigartiges Produkt zur Berechnung<br />
des MaxLaSS (Maximal Laktat Steady<br />
State) im Spitzensport. Die Software ist somit<br />
eine hilfreiche Unterstützung bei der Auswertung<br />
von Dauerleistungstests und wurde im Rahmen<br />
einer Diplomarbeit im Fachbereich Medizintechnik<br />
der Fachhochschule Wilhelmshaven<br />
entwickelt. Die Genauigkeit der Aussagen für die<br />
Schwellenleistung ist durch Nutzung mehrfacher<br />
Interpolationsstufen wesentlich höher als in<br />
einem einfachen Stufentest. Die Auswertung von<br />
Dauerbelastungstests ist zudem mit der Software<br />
sehr einfach zu erlernen, denn die Unsicherheit<br />
über die Verwendung von Schwellenwertmodellen<br />
wie beim Stufentest entfällt: Beim MaxLaSS<br />
Test existieren schlichtweg keine Schwellenwertmodelle.<br />
Die Festlegung der Ausdauerschwelle erfolgt<br />
dagegen eindeutig durch die Detektierung des<br />
Überschreitens einer fixen Laktatkonzentrationszunahme<br />
innerhalb einer bestimmten Zeit. Die<br />
Genauigkeit des Verfahrens kann beliebig vom<br />
Kunden selbst gesteuert werden. Das Programm<br />
besticht durch hohe Interaktivität mit dem<br />
Nutzer, so können z. B. die Laktatverläufe innerhalb<br />
der Laststufen grafisch beeinflusst werden.<br />
Der Test muss zudem nicht <strong>–</strong> wie beim Stufentest<br />
üblich <strong>–</strong> bis zur Ausbelastung durchgeführt wer-<br />
den, was für den rehabilitativen und präventivmedizinischen<br />
Bereich von großem Interesse ist.<br />
Eine weitere Neuheit stellt die online Diagnostik<br />
„LD Web“ von mesics dar, die die individuelle<br />
anaerobe Schwelle (IANS) über einen herkömmlichen<br />
Laktatstufentest bestimmt.<br />
Neu daran ist, dass für die Ermittlung der Ergebnisse<br />
vom Kunden keine Software erworben<br />
und auf dem PC installiert werden muss. Vielmehr<br />
reicht ein Internetzugang, z. B. aus dem Trainingslager,<br />
da die Eingabe und Analyse über den Webbrowser<br />
erfolgt. Als Ergebnis erhält der Diagnostiker/Trainer<br />
ohne Zeitverzug eine Vorschau und<br />
einen vom Server generierten aussagekräftigen<br />
und grafisch wählbaren Report als PDF-Datei.<br />
Der Nutzer kann seine Eingaben und Auswertungskonzepte<br />
jederzeit korrigieren und erneut<br />
auswerten lassen. Eine Ausgabe der üblichen<br />
Schwellenwertmodelle (nach Dickhuth, Stegmann,<br />
usw.) im doppelpolynomischen Verfahren zur Berücksichtigung<br />
der Erholungsphase ist implementiert.<br />
Abgerechnet wird kontigentbasiert pro Report.<br />
Kontingente kann der Kunde jederzeit<br />
selbstständig nachordern (5,95 Euro pro Test). Das<br />
Produkt ist ebenso etwas für ambitionierte Sportler<br />
mit ein wenig Sachkenntnis wie auch für professionelle<br />
Diagnostiker und eignet sich ideal zur<br />
Auswertung von Tests bei Läufern, Schwimmern,<br />
Radfahrern und Ruderern. Die Vorteile dieser Art<br />
Advertorial<br />
der Diagnostik liegen auf der Hand: das Produkt<br />
wird stetig (sozusagen „über Nacht“) auf dem<br />
neusten Stand gehalten und der Nutzer muss<br />
keine Software vorab erwerben und installieren.<br />
Zudem wurde in „LD Web“ für die Berechnung<br />
der Trainingsbereiche ein neues Konzept<br />
implementiert, das noch in keiner Softwarelösung<br />
zu finden ist: so genannte „Intra-Schwellen-Trainingsbereiche“<br />
können zwischen zwei Berechnungsmodellen<br />
aufgespannt werden. Beispiel:<br />
GA 1 (Grundlagenausdauer 1) ist nicht wie früher<br />
nur an der IANS, sondern wird gleichzeitig z. B.<br />
relativ zu IAS (aerobe Schwelle) und IANS aufgespannt.<br />
Diese Art der Berechnung ist wesentlich<br />
flexibler und trägt der Tatsache Rechnung,<br />
dass auch die IAS einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Trainingssteuerung liefert. Der Zugang zu „LD<br />
Web“ kann unter www.laktatdiagnostik-online.de<br />
getestet werden.<br />
Als weitere Produktneuheiten bei der mesics<br />
GmbH seien hier die Einführung von portablen<br />
Softwarelösungen (winlactat 3.0, Lactate EX-<br />
PRESS 3.1, MaxLASS-Test) auf USB Sticks<br />
genannt. Dies ermöglicht die flexible Nutzung<br />
der Produkte incl. der zugehörigen Datenbanken<br />
auf dem Feld. Eine Installation auf dem PC kann<br />
völlig entfallen: USB Stick einstecken <strong>–</strong> Software<br />
startet!<br />
Weitere Infos zu den Produkten<br />
und Preislisten finden Sie unter<br />
> www.mesics.de<br />
medicalsports 06<br />
network<br />
08
Erstes professionelles<br />
kabelloses Diktiermikrofon<br />
Digta CordEx von Grundig Business Systems<br />
Das Digta CordEx von Grundig Business Systems<br />
ist das erste kabellose Diktiermikrofon für den professionellen<br />
Einsatz. Es verbindet die Vorzüge<br />
stationären Diktierens mit mobiler Flexibilität.<br />
Im Umkreis von bis zu acht Metern zur Dockingstation<br />
kann sich der Autor mit dem<br />
Mikrofon frei bewegen: Das Farbdisplay des<br />
Geräts zeigt jederzeit den aktuellen Diktat-<br />
und Betriebsstatus sowie die Menüfunktionen<br />
an. Verlässt er den Bereich der maximalen<br />
Reichweite, macht ihn das Digta CordEx<br />
optisch und akustisch darauf aufmerksam<br />
und sichert gleichzeitig das Diktat im Sprachdaten-Zwischenspeicher.<br />
So ist das Digta CordEx ideal für den Einsatz<br />
im medizinischen Bereich. Der Arzt ist<br />
beim stationären Diktat nicht länger an den PC<br />
„gebunden“, sondern kann zum Beispiel an einen<br />
anderen Monitor oder die Röntgenwand treten. Als Schnittstelle zum PC dient<br />
eine multifunktionale Dockingstation. Sie fungiert als Funk-Basisstation sowie als<br />
Ladegerät.<br />
nn www.grundiggbs.com/digtacordex<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
06<br />
08 network<br />
medicalsports<br />
network<br />
Interessierte Besucher der<br />
MEDICA können die kabellose<br />
Mikrofontechnik von Grundig<br />
Business Systems in Halle 15,<br />
Stand G50 vor Ort testen.<br />
LED LENSER ® - Lichtdomgeneratoren<br />
LED LENSER ® H7<br />
Die H 7 zeichnet sich durch besondere Helligkeit und innovative Funktionen aus.<br />
Sie erreicht eine beeindruckende Helligkeit von bis zu 140 Lumen. Der Lichtstrahl ist<br />
über ein Zirkularpotentiometer am Batteriefach dimmbar und kann zusätzlich mit dem<br />
Advanced Focus System, fokussiert werden. Der Kopf ist um 90 Grad schwenkbar.<br />
Das Vorgängermodell Headfire Power-Chip wurde von der Stiftung Warentest<br />
zum Testsieger gekürt. Lieferbar im I. Quartal 2009<br />
nn www.zweibrueder.com<br />
43<br />
Ausbildung oder Studium?<br />
Beides! Studium mit Gehalt<br />
Studium im Zukunftsmarkt<br />
Prävention, Fitness, Gesundheit<br />
• MAster in Gesundheitsmanagement<br />
• BAchelor in Fitnesstraining<br />
• BAchelor in Fitnessökonomie<br />
• BAchelor in Ernährungsberatung<br />
• BAchelor in Gesundheitsmanagement<br />
Duales Bachelor-Studium<br />
Das dreijährige Bachelor-Studium verbindet eine betriebliche<br />
Ausbildung und ein Hochschulstudium, das aus<br />
Fernstudium und kompakten Präsenzphasen an Studienzentren<br />
in Deutschland (bundesweit), Österreich oder<br />
der Schweiz besteht. Durch die Festanstellung erhalten<br />
die Studierenden ein Azubigehalt und sammeln wertvolle<br />
Berufserfahrung.<br />
Weiterbildender Master-Studiengang möglich (Fernstudium<br />
mit Präsenzphasen). Der Studienbeginn kann<br />
jederzeit erfolgen.<br />
Staatlich anerkannte private Hochschule<br />
Tel. +49 (0)6 81 68 55-150<br />
Tel. +41 44 404 50 70<br />
Tel. +43 (0)1 86 67 02 25 10<br />
www.dhfpg.de
n höhentraining<br />
Intermittierendes<br />
Höhentraining<br />
44<br />
Unter Hypoxie wird die reduzierte O 2 -<br />
Versorgung der Gewebe aufgrund verschiedener<br />
Einschränkungen oder Störungen<br />
des O 2 -Transports bzw. der<br />
O 2 -Verwertung verstanden. Im Einzelnen<br />
können vier Formen unterschieden<br />
werden, von denen die hypoxische<br />
Hypoxie die Grundlage der nachfolgenden<br />
Ausführungen darstellt.<br />
Hypoxische Hypoxie ist die Folge<br />
eines verminderten Luftdrucks und<br />
einer geringeren Luftdichte in der<br />
Atmosphäre bzw. eines reduzierten<br />
Sauerstoffangebotes im arteriellen Blut.<br />
Es wird aber häufig übersehen, dass der<br />
prozentuale Anteil (20,9 %) der Sauerstoffmoleküle<br />
bis in eine Höhe von ca.<br />
18.000 m unverändert bleibt, d. h., ausschließlich<br />
der abnehmende Luftdruck<br />
ist die Ursache für den O 2 -Mangel im<br />
Gewebe. Das bedeutet allerdings in der<br />
Umkehrfunktion, wenn eine gewünschte<br />
Höhe bei unverändertem Luftdruck<br />
(normobar) erreicht werden soll, muss<br />
das Verhältnis Stickstoff-Sauerstoff verschoben<br />
werden. Dieses Prinzip liegt<br />
der künstlichen Hypoxie zugrunde.<br />
Hypoxie kann demnach durchgeführt<br />
Höhentraining ist in der Regel bekannt als<br />
Trainingsmethode des Spitzensports,<br />
insbesondere in den Ausdauersportarten.<br />
Inzwischen hat sich das Einsatzspektrum<br />
erweitert, sodass Hypoxie nicht nur eine<br />
Möglichkeit zur Leistungssteigerung<br />
darstellt, sondern zunehmend im Bereich<br />
der Prävention, aber auch als Therapieform<br />
einer wachsenden Zahl gesundheits<br />
bewusster Bürger angeboten werden kann.<br />
werden in natürlicher Höhe, durch Aufenthalt<br />
in Unterdruckkammern (hypobar),<br />
in hypoxischen Räumen (normobar)<br />
oder durch Atmung eines Sauerstoffmangelgemisches<br />
über eine Maske.<br />
Das intermittierende Höhentraining<br />
(IH) ist eine neue Variante der Hypoxieanwendung.<br />
Man versteht darunter die<br />
wiederholte dosierte Sauerstoffmangelexposition,<br />
unterbrochen von normoxischen<br />
Phasen, d. h. die Probanden<br />
bewegen sich im Wechsel mit festgelegten<br />
Zeiten sowohl in der vorgegebenen<br />
Höhe als auch unter Normalbedingungen.<br />
Wirkungsebenen der Hypoxie<br />
Seit Jahrzehnten, besonders durch die<br />
Olympischen Spiele 1968 in Mexiko<br />
ausgelöst, wird die Wirkung der Hypoxie<br />
überwiegend auf die Veränderungen des<br />
Bild: www.photocase.de | jba<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Herz-Kreislauf-, Atmungs- und Blutsystems<br />
zurückgeführt. Bereits ältere<br />
Studienergebnisse wiesen aber daraufhin,<br />
dass damit die Hypoxiewirkung<br />
bzw. eine Leistungsverbesserung durch<br />
diese Organsysteme nicht ausreichend<br />
erklärt werden kann. Vielmehr zeigten<br />
die Ergebnisse, dass die Veränderungen<br />
im Bereich der Energiebildung, speziell<br />
der Mitochondrien sowie der Durchblutung<br />
und der Gefäßreaktion eine<br />
bessere Erklärung lieferten. Die neueren<br />
Befunde zur Hypoxiewirkung stützen<br />
die Hypothese, dass sich die Wirkungsebene<br />
zunehmend auf die Mitochondrien,<br />
die Endothelfunktion (NO-Synthese)<br />
und die Durchblutungsrate im ZNS<br />
bzw. in der Peripherie verlagert. Ein<br />
Durchbruch für das Verständnis der<br />
Hypoxiewirkung gelang durch die Entdeckung<br />
des HIF alpha -Faktors. Damit<br />
wurde die O 2 -abhängige Genexpression<br />
aufgeklärt. Wenn Sauerstoffmangel im<br />
Blut durch die Niere festgestellt wird,<br />
kommt es zur Aktivierung von HIF alpha .<br />
Dieser Faktor induziert wiederum die<br />
Aktivierung von Substraten, z. B. Glukose,<br />
die Neubildung von Blutgefäßen<br />
sowie die Veränderung des Mitochondrienprofils<br />
und der Enzymsynthese.<br />
Damit verbessern diese zellulären Strukturen<br />
ihre Kapazität, um den eingetretenen<br />
Sauerstoffmangel im Sinn<br />
einer komplexen Regulation zu kompensieren.<br />
Hypoxie <strong>–</strong> gleich ob unter natürlichen<br />
oder künstlichen Bedingungen <strong>–</strong> führt<br />
grundsätzlich zum partiellen Sauerstoffmangel<br />
in den verschiedenen Geweben<br />
und dieses O 2 -Defizit muss schnellstens<br />
kompensiert werden. Demnach sind alle<br />
Reaktionen des Organismus zu prüfen,<br />
in welcher Zeit und auf welche Art und<br />
Weise diese Kompensation erfolgt.<br />
Diese Übersicht weist zunächst auf<br />
die enorme Komplexität hin, mit welcher<br />
die meisten Organe auf einen O 2 -Mangel<br />
reagieren. Wesentlich ist jedoch der<br />
zeitliche Einsatz der einzelnen Funktionen,<br />
der zwischen Sekunden und Stunden<br />
liegen kann.<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Hypoxie<br />
><br />
HIF alpha<br />
><br />
löst Master-Gen aus<br />
aktiviert ca. 70 Zielstrukturen<br />
Rezeptoren VEGF; Transferrinrezeptor > Angiogenese; Kapillarisierung; Eisentransport<br />
ZNS Nerven- und Gliazelle > Anstieg Durchblutung; Erhöhung Info-Gehalt<br />
Hormone EPO; Katecholamine > Erythropoese; Hb-Anstieg<br />
Mitochondrien > Schwellung; Teilung; erhöhte Anzahl und Dichte<br />
Enzyme Glykolyse; Lipolyse; Proteinsynthese > Anstieg aerobe-anaerobe Kapazität<br />
Blutgefäße VEGF; Wachstumsfaktor > Gefäßtonus; Endothel; NO-Synthese<br />
Atmung Af/min; AMV/l; Diffusion; Kontaktzeit > Erhöhung O 2 -Kapazität<br />
HerzKreislauf Hf/min; HMV/l; SV(ml) > RR-Anstieg; Mikrozirkulation, Plasmaverschiebung<br />
Hervorzuheben ist die Reaktion der<br />
Mitochondrien und Rezeptoren. Erstere<br />
zeigen bereits nach Minuten und wenigen<br />
Stunden Veränderungen, die weit<br />
vor denen der Blutneubildung liegen.<br />
Mitochondrien wechseln schnell in<br />
einen physiologischen Schwellungszustand,<br />
der zunächst als Zeichen einer<br />
erhöhten Aktivität und als Signal für<br />
andere Strukturen zu deuten ist. Um der<br />
belastungsbedingten erhöhten Energieanforderung<br />
gerecht zu werden, zeigen<br />
Mitochondrien Einschnürungen und<br />
folgend danach Teilungen. Sowohl an<br />
Muskel- und Lebermitochondrien wurden<br />
übereinstimmend von verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen festgestellt, dass<br />
sowohl die Zahl, die Oberfläche und<br />
das Volumen von Mitochondrien nach<br />
sportlichen Belastungen vor allem im<br />
Ausdauerbereich zunehmen. Wesentlich<br />
ist daraufhin zu weisen, dass die geteilten<br />
Mitochondrien aufgrund der eigenen<br />
DNA vollständig funktionsfähig<br />
sind.<br />
Wird im Hypoxietraining eine optimale<br />
Belastungsgestaltung erreicht, ver-<br />
Training in der Höhenkammer für verschiedene Zielgruppen:<br />
Fitness, Wellness, Performance und Gesundheit<br />
45
46<br />
Hermann Buhl, ist der wissenschaftlich-medizinische<br />
Leiter des<br />
Institutes für Höhentrainings in Köln.<br />
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Direktor<br />
für Forschung am Forschungsinstitut<br />
für Körperkultur und<br />
Sport in Leipzig konnte er mehr als<br />
30 Jahre Erfahrung mit Hypoxie (Höhentraining)<br />
sammeln.<br />
läuft der Anpassungsprozess auf der<br />
mitochondrialen Ebene im physiologischen<br />
Bereich und es ist mit einer<br />
Leistungssteigerung zu rechnen. Gelingt<br />
es allerdings nicht, Umfang und<br />
Intensität in der gewählten Höhe zu<br />
optimieren, muss mit wesentlich längeren<br />
Regenerationszeiten unter NN gerechnet<br />
werden, sodass der Höheneffekt<br />
wieder aufgehoben wurde.<br />
Auch eine weitere Struktur reagiert<br />
empfindlich auf einen O 2 -Mangel: Das<br />
Endothel der arteriellen Blutgefäße. Die<br />
Endothelzelle setzt vermehrt einen Gefäßwachstumsfaktor<br />
(VEGF) frei, welcher<br />
nicht nur die Durchblutung verbessert,<br />
sondern auch zur Bildung neuer<br />
Blutgefäße führt (Angiogenese).<br />
Zusätzlich wird die Synthese von<br />
Stickoxid (NO) gesteigert, einem Gas,<br />
welches die Blutgefäßwand durchdringt<br />
und zur Aktivierung weiterer Systeme<br />
beiträgt, die an der Kompensation des<br />
O 2 -Mangels beteiligt sind. Das sind Regulationen,<br />
die bereits nach Sekunden<br />
und Minuten messbar sind.<br />
Und schließlich sei auf die an sich gut<br />
belegte Steigerung der Enzymaktivität<br />
hingewiesen. Eine gut ausgewogene Belastung<br />
führt vor allem in den mittleren<br />
Höhenlagen (2.500+/-200 m) zu einer<br />
Zunahme der oxidativen Enzyme (Citratsynthase)<br />
und verbessert damit die<br />
aerobe Kapazität.<br />
Diese ausgewählt wichtigen Regulationen<br />
haben letztlich zum Prinzip des<br />
intermittierenden Hypoxietrainings geführt.<br />
Es zeigte sich, dass die genannten<br />
Veränderungen besonders dann deutlich<br />
wurden, wenn an Stelle eines Dauerreizes<br />
die Belastungsreize intensiver -<br />
aber durch Pausen unterbrochen wurden,<br />
wobei durchaus Hypoxiegrade von<br />
15 - 11 % zur Anwendung kamen.<br />
Die entscheidende Frage für unsere<br />
Institutsstrategie ergab sich daraus, ob<br />
die Hypoxie im Weiteren bzw. die Wirkung<br />
von HIF-1 alpha im engeren Sinn zu<br />
therapeutischen Zwecken einsetzbar ist<br />
oder die möglichen Nebenwirkungen, z.<br />
B. Bildung der freien Radikale, Tumorwachstum,<br />
Stress u. a. Faktoren überwiegen.<br />
Sowohl unsere bisherigen Erfahrungen<br />
als auch die Ergebnisse anderer<br />
Untersucher zeigten jedoch, dass durch<br />
den Einsatz differenzierter Trainingsprogramme<br />
die Behandlung von<br />
koronaren Herzkrankheiten, Bluthochdruck,<br />
Stoffwechselstörungen (Diabetes<br />
mellitus Typ II), Wundheilung sowie<br />
einer reduzierten aeroben Leistungsfähigkeit<br />
zu positiven Ergebnissen geführt<br />
hat.<br />
Um Missverständnissen vorzubeugen,<br />
sei nochmals daraufhin gewiesen, dass<br />
mit der Darstellung neuer Aspekte zur<br />
Hypoxiewirkung die bisher bekannten<br />
und sehr gut untersuchten Regulationen<br />
des kardipulmonalen bzw. kardiovaskulären<br />
und blutbildenden Systems nicht<br />
zweitrangig werden, sondern eine Verschiebung<br />
im Verständnis dieser Prozesse<br />
stattfindet, die durch neue Forschungsdaten<br />
möglich wurde.<br />
nn Prof. Dr. habil. Med. Hermann Buhl<br />
INFOTAINMENT<br />
SpOrtbildung<br />
Am 26.11.2008 findet von 19 <strong>–</strong>21 Uhr<br />
im Hauptgebäude SpOrt Stuttgart die<br />
Fortbildungsveranstaltung „Sport &<br />
Wirbelsäule“ statt. Die Vorträge werden<br />
sich mit Rückenschmerzen im Kindesalter,<br />
Bandscheibenvorfall beim Leistungssportler<br />
und Stabilisationstraining<br />
bei Rückenschmerzen befassen. Die<br />
Veranstaltung wird bei der Ärztekammer<br />
als „zertifizierte Fortbildungsveranstaltungen<br />
für Ärzte“ angemeldet und<br />
mit drei Lerneinheiten zur Verlängerung<br />
von Übungsleiter-Lizenzen der<br />
Lizenzprofile „Übungsleiter C Breitensport“<br />
und „Übungsleiter B Prävention“<br />
des WLSB anerkannt; andere Trainer-/<br />
Übungsleiterlizenzen auf Anfrage.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter:<br />
sportmedizin@sportmedizin.eu<br />
oder www.sportmedizin.eu<br />
5. LaktatInfotag<br />
Am 28.11. 2008 findet der Infotag in<br />
Burscheid statt. In den letzten Jahren<br />
hat sich die Laktat-Leistungsdiagnostik<br />
in vielen neuen Bereichen etabliert.<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen<br />
(IGeL), Fitness und Reha sowie zahlreiche<br />
Trendsportarten nutzen die<br />
Möglichkeiten kontrollierten Trainings.<br />
Um über technische Möglichkeiten, deren<br />
Einsatz und Fragen zur Trainingsgestaltung<br />
ins Gespräch zu kommen,<br />
lädt die EKF-diagnostic GmbH zusammen<br />
mit ihren Partnern GEMAR,<br />
MESICS, Laktatteam Worms und RBM/<br />
Cyclus2 auch dieses Jahr zu einer kostenlosen<br />
Informationsveranstaltung ein.<br />
Themenschwerpunkte: Neue Produkte<br />
und Einsatzgebiete der Laktatdiagnostik<br />
Schwellendiskussion und Training<br />
im Amateursport Auswertungssoftware:<br />
Anbindung, Einsatz und Aussagekraft.<br />
Unverbindliche Anmeldung unter:<br />
kontakt@agld org<br />
medicalsports 06<br />
network 08
KTaping Therapie<br />
K-Taping ist eine medikamentenfreie<br />
Behandlungsmethode, die die Heilung<br />
sehr vieler Beschwerdebilder unterstützen<br />
und Schmerzen lindern kann.<br />
Die Kinesio-Taping Academy mit Hauptsitz in<br />
Dortmund hat die Kinesio-Taping Therapie in den<br />
letzten 10 Jahren in Deutschland und weiteren Ländern<br />
Europas eingeführt und etabliert. In den letzten<br />
3 Jahren hat die Academy das Schulungsangebot<br />
weltweit ausgebaut und bietet die Ausbildung aktuell<br />
an über 45 Standorten international an. Im Rahmen<br />
dieser Internationalisierung bietet die Academy die<br />
Ausbildung nur noch einheitlich als K-Taping-Therapie<br />
an. So wird auch in Deutschland ab 2009 die<br />
gewohnte Ausbildung als K-Taping-Therapie angeboten.<br />
K-Taping ist in Praxen, Rehazentren und<br />
Kliniken fester Bestandteil in der Therapie geworden<br />
und im Breiten- und Leistungssport nicht mehr<br />
wegzudenken. Die K-Taping Academy bietet für<br />
FIBO Anz_225x140_Physio:Layout 1 28.10.2008 11:33 Uhr Seite 1<br />
Wir haben die größte Auswahl an Trainingsgeräten!<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit<br />
23. - 26. April 2009 · Messegelände Essen<br />
Absolventen aller Länder ein Fachforum an. Dieses<br />
internationale Fachforum wird zu einer immer größer<br />
werdenden Therapie- und Taping-Community.<br />
Das Besondere hieran ist, nicht nur das Zusammenbringen<br />
der Absolventen über Nord- und Südamerika<br />
über Europa und Asien bis hin nach Neuseeland,<br />
sondern auch das Zusammenbringen eines außerordentlich<br />
großen Therapie Know hows. In jedem<br />
Land gibt es spezielle, abweichende Therapieansätze<br />
und somit gibt es auch immer wieder neue und interessante<br />
Anwendungsarten für die K-Taping-Therapie.<br />
Die Erfahrungen aus diesem Fachforum gehen<br />
in die internationale Ausbildung ein.<br />
Infos zur KTapingTherapie oder Ausbildung:<br />
KTaping Academy in Dortmund<br />
www.ktaping.de · info@ktaping.de<br />
www.fibo.de<br />
Veranstalter: FIBO Niederlassung der Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
Völklinger Str. 4 · 40219 Düsseldorf<br />
Tel. +49(0)211-90191-204 · Fax +49(0)211-307578 · E-Mail: info@fibo.de<br />
47
n gemischtes<br />
48<br />
Mit Spirotraining<br />
zu mehr Leistung<br />
Unter Sport-Profis gilt das SpiroTiger® Gerät schon<br />
längst als legitime Geheimwaffe, um Ausdauer und körperliche<br />
Leistungsfähigkeit zu steigern. Jetzt gibt es den<br />
Atmungstrainer in den handlichen Versionen STGO für<br />
Einsteiger und STSMART mit Bluetooth Verbindung<br />
zur SpiroTiger® PC-Software für ehrgeizige Amateure.<br />
Schon mit geringem Trainingsaufwand verbessert der<br />
Atmungstrainer nicht nur die generelle Ausdauer und<br />
Leistungsfähigkeit, sondern auch die Spitzenleistung<br />
während der Höchstbelastung. Darüber hinaus beschleunigt<br />
er den Laktatabbau und fördert damit maßgeblich<br />
die Erholung. Täglich einige Minuten kontrolliert Ein-<br />
und Ausatmen mit dem handlichen Gerät genügen in<br />
der Regel, um in wenigen Wochen markante Fortschritte<br />
zu erzielen. Das Luftmanagementsystem stellt dabei sicher,<br />
dass keine Beschwerden wie Schwindelgefühl oder<br />
Atemnot auftreten.<br />
Im Autorennsport wird das SpiroTiger®-Training mit<br />
Erfolg zur Stärkung der Nackenmuskulatur eingesetzt.<br />
Insgesamt werden bis 12 Muskelgruppen mit dem<br />
SpiroTiger® trainiert. Nackenprobleme durch die Kurvenbeschleunigungs-Kräfte<br />
und Bremsmanöver können<br />
durch regelmäßiges Training beseitigt werden. Gute Erfolge<br />
erzielt man auch bei Schleudertaumafällen. Bei<br />
akuten oder chronischen Schleudertaum-Patienten findet<br />
eine Stabilisierung sowie Verbesserung der Koordination<br />
der Atem- und Atemhilfsmuskulatur statt, welche<br />
gleichzeitig Haltemuskeln für Nacken, Hals und Rücken<br />
sind.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.spirotiger.com<br />
Trainingseinheiten<br />
Das Training gestaltet sich je nach<br />
Problemstellung und Zielformulierung.<br />
Der Aufbau ist analog jedem Muskeltraining.<br />
Zuerst wird mit kurzen, wenig<br />
intensiven Einheiten gestartet. Sobald<br />
eine gute Basis erreicht ist, wird darauf<br />
aufgebaut und die Einheiten werden<br />
intensiver und oder länger gestaltet.<br />
Wirkungsmechanismen<br />
Das SpiroTiger Training führt zu einer<br />
Kräftigung der Haltungsmuskulatur<br />
(Hals-Nackenbereich) sowie Beweglichkeitsförderung<br />
im Thorax-Bereich.<br />
Durch das gezielte Atmen während der<br />
Trainingseinheiten wird auch langfristig<br />
die Atemkoordination verbessert.<br />
Trainingsvorbereitung<br />
Das Gerät ist mobil, robust und jederzeit<br />
einsatzbereit. Eine Körperliche<br />
oder technische Vorbereitung vor den<br />
Trainingseinheiten ist nicht nötig. Einschalten<br />
und loslegen! Nach dem<br />
Training werden die Luftführenden<br />
Teile unter fließendem Wasser oder im<br />
Geschirrspühler gereinigt (Reinigung<br />
im Sterilisator oder Autoklaven ebenfalls<br />
möglich).<br />
Was muss<br />
ein Golfball<br />
können?<br />
Länge, Präzision, Kontrolle <strong>–</strong> die<br />
Golfballhersteller versprechen so einiges.<br />
Die Regeln sehen vor, dass<br />
Golfer durch ihre Fähigkeit erfolgreich<br />
sind und nicht durch die technischen<br />
Möglichkeiten ihrer Ausrüstung.<br />
Tatsächlich können aber die<br />
Bälle sowohl in der Größe als auch<br />
im Gewicht, in der Anzahl der Dimple<br />
und in ihrer Fluglänge voneinander<br />
abweichen.<br />
Ein deutscher Golfspieler hat jetzt<br />
beim Normenausschuss Sport- und<br />
Freizeitgerät (NASport) im DIN<br />
Deutsches Institut für Normung e. V.<br />
einen Antrag zur Normung von<br />
Golfbällen eingereicht. Er schlägt<br />
vor, einen Standard zu erarbeiten, der<br />
die Anforderungen an Gewicht, Größe,<br />
Form, Werkstoff und Lebensdauer<br />
von Golfbällen festlegt.<br />
Der Normenausschuss Sport- und<br />
Freizeitgerät im DIN (NASport)<br />
bietet allen interessierten Herstellern,<br />
Golfanlagenbetreibern und Verbänden<br />
in Deutschland die Möglichkeit,<br />
an einer Normung im Bereich Golfausrüstung<br />
und Golfdienstleistungen<br />
mitzuwirken und deutsche Interessen<br />
bei der Internationalen Normungsorganisation<br />
ISO zu vertreten.<br />
nn Dr. Bärbel Schambach,<br />
Geschäftsführerin des NASport DIN<br />
Deutsches Institut für Normung e. V.<br />
baerbel.schambach@din.de<br />
medicalsports 06<br />
network<br />
08
Datenmanagement für den Körper<br />
Die proxomed Medizintechnik GmbH<br />
hat zusammen mit BITsoft und der<br />
SportMed AG eine ganzheitliche Lösung<br />
für Datenmanagement vorgestellt<br />
(proxomed operating System), die<br />
Schluss macht mit vielen Einzellösungen<br />
und erstmals alle relevanten<br />
Verwaltungs-, Behandlungs- und Trainingsdaten<br />
eines Patienten in einer<br />
komfortablen Oberfläche integriert.<br />
Von großer Bedeutung ist die<br />
Anbindung an die in Medizin,<br />
Therapie und Fitness am weitesten<br />
verbreiteten Austauschformate Health<br />
Level 7 (HL7), Therapy Document<br />
Exchange (THEDEX), GDT und<br />
XML. Mittels dieser Schnittstellen<br />
und Austauschformate werden nicht<br />
nur die Daten von eingebundenen<br />
Systemen gesammelt und analysiert,<br />
sondern diese auch in Bezug zueinander<br />
gesetzt. Durch diese Vernetzung<br />
wird es möglich, den Kosten- und<br />
Zeitaufwand in den Einrichtungen zu<br />
senken und für mehr <strong>Effektiv</strong>ität und<br />
Effizienz in Behandlung und Training<br />
zu sorgen. proxOS integriert die<br />
branchenübliche Softwares in drei<br />
Stufen. Augenblicklich sind zwei davon<br />
fast vollzogen. Diese Stufen unterscheiden<br />
sich im Grad der Integrations-<br />
und Synchronisationsfähigkeit<br />
der Systeme mit den anderen Systemen.<br />
Gegenwärtig stehen bereits sieben<br />
Softwares zur Verfügung, die sehr<br />
stabil laufen. Das Konzept stößt bei<br />
den meisten Herstellern von EDVbasierten<br />
Verwaltungs-, Diagnostik-<br />
und Trainingssystemen auf große<br />
Akzeptanz. Daher steigt die Zahl der<br />
Systeme ständig.<br />
><br />
Mehr Informationen:<br />
www.proxomed.com<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
06<br />
08 network<br />
medicalsports<br />
network<br />
>><br />
Das verspricht proxOS<br />
> Daten sind lückenlos dokumentiert. Das schafft<br />
Handlungssicherheit für das behandelnde Personal.<br />
> Daten werden nur einmalig eingegeben und gemeinsam<br />
synchronisiert. Das spart Zeit und reduziert Fehler.<br />
> Die <strong>Effektiv</strong>ität gewählter Maßnahmen wird bewertbar.<br />
Das hilft, Kosten zu senken.<br />
> Durchgängige EDV-gestützte Betreuung in Medizin,<br />
Therapie und Fitness unterstützt die Gewinnung von<br />
Selbstzahlern und ehemaligen Patienten als Neukunden.<br />
> Der eRecord von proxOS ersetzt keine internetbasierte<br />
Gesundheitsakte (wie bspw. LifeSensor), sondern<br />
stellt als primäre Quelle die Inhalte für solche Patientenakten<br />
bereit.<br />
[ der schmerz ]<br />
verliert<br />
mit<br />
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schmerzlindernd<br />
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Juliane Döll<br />
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
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�<br />
Erinnerungs-<br />
Coupon
n therapie<br />
Sportmedizin und<br />
Stosswellentherapie<br />
Dr. Ulrich Piontkowski<br />
50<br />
Für „No sports !“ oder „Sport ist<br />
Mord“ ist die Quelle beim ehema<br />
ligen Premier und Literaturnobelpreisträger<br />
Sir Winston Churchill<br />
nicht verbürgt. In England kennt<br />
niemand dieses Zitat. Vielmehr ist<br />
es ein oft geprüftes Alibi von Nichtsportlern<br />
oder einigen Kostenträgern<br />
des Gesundheitswesens für<br />
die eigene Passivität nach Erleben<br />
von Sportverletzungen.<br />
Dabei wird der allgemeine Nutzen des<br />
Sports für jeden einzelnen und die<br />
Gesellschaft ins Gegenteil verkehrt.<br />
Sportverletzungen und ihre adäquate<br />
Prävention, Therapie und Rehabilitation<br />
erfordern aktuelles Wissen und den<br />
Einsatz neuester Technik, wie zum Beispiel<br />
die Methode der Stoßwellentherapie,<br />
die gegenwärtig einen Boom weltweit<br />
erfährt. Seit über 6 Jahren wenden<br />
wir in unserer Praxis und im orthopädisch-traumatologischenRehabilitationszentrum<br />
die radiale und fokussierte<br />
Stosswelle an, aktuell mit dem Duolith<br />
SD1 der Firma Storz Medical AG. Der<br />
Einsatz erfolgt insbesondere für Thera-<br />
Bild: STORZ MEDICAL AG<br />
pien von verletzten Athleten aus den<br />
Sportarten Leichtathletik, Handball,<br />
Fußball und Eishockey. Begonnen haben<br />
wir mit radialen Stoßwellen, physikalisch<br />
eine ballistische Druckwelle, mit<br />
der Behandlung der sogenannten klassischen<br />
Indikationen Fersensporn, Kalkschulter,<br />
Epikondylitis, Achillodynie,<br />
indem die Behandlungsprotokolle an<br />
die Empfehlung der DIGEST und Erfahrungsberichte<br />
anderer Anwender angeglichen<br />
wurden. Die Behandlungen<br />
umfassten 3<strong>–</strong>5 Behandlungen und waren<br />
fast ausschließlich lokaler, statischer<br />
Natur, d. h. der Applikator wurde nicht<br />
oder wenig über der Schmerzregion be-<br />
medicalsports 06<br />
network 08
CT Schnitt in Höhe der Hüftgelenke mit<br />
massstabgerechtem Vergleich der<br />
Eindringtiefen der radialen Druckwelle<br />
und der fokussierten Stosswelle.<br />
wegt, die Behandlungsparameter Frequenz<br />
und Druck nicht verändert. Unter<br />
Auslassung jeglicher Lokalanästhesie<br />
waren die Therapieerfolge mehr oder<br />
weniger erfolgreich. Anfänglich haben<br />
wir ausschließlich chronisch Erkrankte<br />
behandelt, andere konservative Therapieformen<br />
hatten versagt, in Einzelfällen<br />
wurde die Stoßwelle als die letzte<br />
konservative Möglichkeit vor einer<br />
Operation deklariert. Die Unsicherheit<br />
über die Wirkungsweise wich mit zunehmender<br />
Erfahrung und Anzahl der<br />
veröffentlichten Studien. In Anlehnung<br />
an Therapieformen der Physiotherapie<br />
(Myofascial release, muscle energy techniques,<br />
Triggertherapie) haben wir den<br />
Applikator über benachbarte Muskelgruppen<br />
bewegt, Triggerpunkte gesucht<br />
und behandelt. Mit dem Einsatz<br />
der kombinierten Stoßwellentherapie<br />
(hochenergetisch fokussierte Stoßwelle<br />
und der radialen Druckwelle) begann<br />
vor über 4 Jahren eine völlig neue Qualität<br />
der konservativen Orthopädie.<br />
Erstmals begannen wir neben chronischen<br />
auch akute Probleme der<br />
Bandverletzungen am Sprunggelenk<br />
(Außenbandapparat), Muskelkontusionen,<br />
-faserrisse zu behandeln. Der Erfolg gab<br />
uns recht, sodass wir bis heute an der<br />
dynamischen, Applikator bewegenden<br />
Therapie, festhalten. Das Wissen über<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
06<br />
08 network<br />
medicalsports<br />
network<br />
grundsätzliche physikalische Unterschiede<br />
der radialen und der fokussierten<br />
Welle macht die breite Anwendung<br />
möglich. Aktuelle Forschungsergebnisse,<br />
vorgestellt auf dem diesjährigen Kongress<br />
der internationalen Stoßwellengesellschaft<br />
ISMST in Juan les Pins<br />
(Frankreich), sagen der Stoßwellentherapie<br />
eine große Zukunft in fast allen<br />
Bereichen der Medizin voraus. Längst<br />
entfernt von der anfänglichen Annahme<br />
der ausschließlichen destruierenden<br />
Wirkung in Erinnerung an die Historie<br />
der Methode (Lithotrypsie) war auf<br />
dem Kongress ein länderübergreifender<br />
Enthusiasmus zu spüren, neue Ergebnisse<br />
der Grundlagenforschung über die<br />
Wirkweise der Methode auf Zellebene<br />
(z. B. Mechanotransduktion; Genexpression;<br />
Angioneogenese) für neue Indikationen<br />
anzuwenden. Unsere empirisch gewonnen<br />
Erfolge in der Akutbehandlung<br />
von muskulären Verletzungen wurden<br />
bestätigt. Innerhalb der ersten 3 Tage<br />
begannen wir mit der Lokaltherapie in<br />
die sonografisch georteten Region mit<br />
niedriger Schusszahl (500<strong>–</strong>700) mit fokussiertem<br />
Handstück zu behandeln.<br />
Den Energiedruck wählten wir nach<br />
subjektiver Toleranz nie höher als<br />
0,20 mJ/mm 2 (Frequenz 4<strong>–</strong>5 Hz). Das<br />
Therapieintervall ist kurz (2<strong>–</strong>4 Tage). Bei<br />
Vorliegen eines Begleitödems haben<br />
wir dieses in Richtung der regionalen<br />
Drainagelymphknoten radial mit einem<br />
breiten Kopf (D-ACTOR 35 mm) oder<br />
planar mitbehandelt und in Richtung der<br />
regionalen Lymphknoten ausgestrichen.<br />
Die Technik haben wir an die manuelle<br />
LD-Technik angelehnt.<br />
Die typisch lange konservative Behandlungsdauer<br />
und Gefahr eines<br />
Rezidivs bei den häufig auftretenden<br />
Muskelteilrupturen haben wir deutlich<br />
positiv verändert. Bei schlechter Vergleichbarkeit<br />
der Muskelverletzungen<br />
haben wir die positiven Rückmeldungen<br />
ausgewertet und schätzen eine Verkürzung<br />
der Therapiedauer mit der Stoßwelle<br />
von ca. 30 %. Bei Therapiebeginn<br />
mit der Stoßwelle nach dem 5. Tag<br />
Ulrich Piontkowski, ist Facharzt für Orthopädie, Sport<br />
medizin und Chirotherapie. Seine Ausbildung absovierte<br />
er in Berlin, Heidelberg und Ann Arbor. Seit 17 Jahren ist<br />
er in seiner eigenen Praxis tätig.<br />
Schwerpunkte: konservative Orthopädie, Stosswellen<br />
therapie und Osteopathie. Er ist ärztlicher Leiter des<br />
Gesundheitszentrums Bietigheim (Tagesklinik ambulante<br />
orthopädischtraumatologische Rehabilitation) und<br />
betreut Bundesligamannschaften im Handball und Basketball.<br />
waren die Ergebnisse kaum besser. Möglicherweise<br />
begründet durch den frühen Therapiestart in der Phase<br />
2 der Wundheilung, in der die Zytokine, Wachstumsfaktoren,<br />
Chemotaxis und Enzymexpression die<br />
größte Rolle spielen. Die fokussierte Stoßwelle kann<br />
gerade diese humoralen Faktoren im Lokalbereich<br />
steigern.<br />
Die zahlenmäßig zweitgrößte Gruppe von Sportverletzten<br />
waren Läufer unterschiedlicher Ambitionen.<br />
Hochleistungssportler im Triathlon- und Marathonbereich<br />
unterscheiden sich bekanntlich gering von<br />
Hobbysportlern in der relativen Schwäche der Rumpfstabilisierung<br />
und folgender Verkürzungen im Iliopsoas,<br />
der Hüftaußenrotatoren und Wirbelsäulenaufrichter.<br />
In Anlehnung an das Modell der Myofascial trains von<br />
MYER haben wir fokussiert und radial, je nach Region,<br />
Tiefe, Triggerart Muskel- und Faszienketten behandelt.<br />
Die detonisierende und regenerative Wirkung<br />
der Stoßwelle führte teilweise zur besseren posturalen<br />
Kontrolle und Ökonomisierung des Laufstils, was wir<br />
mit 3-D-Videoanalysen dokumentierten. Die neue<br />
systemische Anwendung der kombinierten Stoßwelle<br />
hat uns bis heute nicht verleitet, diese Methode als<br />
Allheilmittel einzusetzen. Die klassische Physiotherapie<br />
behält bei uns ihren Wert, da der manuelle Kontakt<br />
nicht durch softe Applikatoren ersetzt werden kann,<br />
außerdem nicht jeder Patient für diese Methode geeignet<br />
ist.<br />
Literatur beim Verfasser.<br />
nn Dr. Ulrich Piontkowski | ubpio@aol.com<br />
51
n laufen<br />
Es ist<br />
vollbracht!<br />
52<br />
Masiar Sabok Sir und<br />
Frank Schwab liefen beim<br />
Frankfurt-Marathon für<br />
MedicalSportsNetwork<br />
Nach zehneinhalb Monaten<br />
habe ich es geschafft, ich bin<br />
ein Marathon Finisher. Der<br />
Traum ist in Erfüllung ge-<br />
gangen und das Gefühl<br />
während und nach dem Lauf<br />
hätte nicht besser sein kön-<br />
nen. Hatte mich in den letzten<br />
Monaten schon das Lauffieber<br />
erwischt, so bin ich nun der<br />
Marathonsucht verfallen.<br />
Am 26. Oktober war es<br />
soweit, ich ging beim Dresd-<br />
ner Kleinwort Marathon in<br />
Frankfurt an den Start. Zum<br />
einen, weil ich als Darm-<br />
städter die Nachbarstadt<br />
Frankfurt ganz gut kenne,<br />
zum anderen, weil dieser<br />
Lauf sich sehr gut als Ein-<br />
stiegsmarathon eignet, da es<br />
eine sehr schnelle Strecke<br />
ohne große Steigungen ist.<br />
Im Vorfeld habe ich mir einen 10 Wochen<br />
Trainingsplan ausgesucht, der auf eine<br />
Zielzeit von 4:20 ausgelegt war. Zwar<br />
bin ich im Juli in New York einen Halbmarathon<br />
in 1:48 gelaufen und hätte<br />
damit durchaus die vier Stunden Marke<br />
anpeilen können, da es sich jedoch um<br />
meinen ersten Marathon handelte, wollte<br />
ich die Ziele nicht zu hoch stecken.<br />
Ich wusste nicht, was auf mich zukommt<br />
und hatte Bedenken, dass ich ab Kilometer<br />
35 stark abbauen würde. Dazu<br />
kam, dass ich meinen Trainingsplan<br />
zwischenzeitlich für über zwei Wochen<br />
aus privaten Gründen nicht befolgt<br />
habe. Das Training wurde in dieser Zeit<br />
ausgesetzt, dafür das eine oder andere<br />
Bier zuviel getrunken. So ist das Leben<br />
manchmal, und damals interessiert mich<br />
der Marathon am allerwenigsten. Also<br />
lief die Vorbereitung nicht ganz rund,<br />
dennoch war ich guter Dinge die 42,195<br />
Kilometer zu meistern.<br />
Endlich kam der große Tag. Meine<br />
Anspannung wuchs von Sekunde zu<br />
Sekunde. Als sich das Feld in Bewegung<br />
setzte, ging es endlich los. Die ersten<br />
Meter auf meinem Marathon. Einen<br />
Fehler, den ich bei meinem 10 km-Lauf<br />
in Antalya und auch bei meinem Halbmarathon<br />
in New York gemacht habe,<br />
wollte ich diesmal unbedingt vermeiden.<br />
Den Lauf zu schnell beginnen. Ich erinnerte<br />
mich an die Qualen der letzten<br />
Kilometer, wenn man diesen Fehler<br />
machte und lief ganz locker und gemächlich<br />
an. Das hatte zur Folge, dass<br />
ich auf den ersten fünf Kilometern fast<br />
ausschließlich überholt wurde, was mich<br />
aber nicht weiter störte. Ich wusste, dass<br />
ich so manchen dieser Läufer in paar<br />
Stunden wieder sehen würde. Die Strecke<br />
begann durch die Innenstadt, es war<br />
ein super Gefühl. Die ersten 10 km lief<br />
ich in 1:04, was für mich eigentlich sehr<br />
langsam ist. Aber mein Plan ging auf:<br />
10 km locker angehen und dann das<br />
Tempo erhöhen. Endlich überholte ich<br />
nun Läufer und fühlte mich dabei keineswegs<br />
angestrengt. Nach 20 km konnte<br />
ich erkennen, dass ich die zweiten<br />
10 km in 0:53 gelaufen bin und hielt das<br />
Tempo. Die Strecke wurde nun etwas<br />
unangenehmer, trotzdem fühlte ich<br />
mich nicht erschöpft. Die kritische<br />
Phase ab Kilometer 30 lag jedoch noch<br />
vor mir. Kilometerabschnitt 20 bis 30<br />
lief ich in 0:56. Dann kam der schwierigste<br />
Streckenabschnitt. Zwar ohne<br />
Steigung, jedoch ging es ca. 3 km eine<br />
lange Gerade ohne viel Zuschauer zurück<br />
in die Innenstadt. Ich sah viele<br />
Läufer, die auf diesem Abschnitt gegangen<br />
oder einfach nur stehen geblieben<br />
sind. Vielleicht ist es der psychologische<br />
Effekt solch eines öden Abschnittes,<br />
dass man nicht mehr weiter möchte. Ich<br />
medicalsports 06<br />
network 08
wollte jedoch weiter, weil ich wusste, dass mich bald tausende<br />
Zuschauer anfeuern würden. Und ab Kilometer 36 wurden<br />
meine Erwartungen nicht enttäuscht. In der Innenstadt war<br />
die Hölle los, man wurde quasi von den Anfeuerungsrufen der<br />
Zuschauer getragen. Ja, die Beine schmerzten, aber war das<br />
denn so schlimm? Dafür, genau dafür hatte man doch schließlich<br />
wochenlang trainiert. Und wenn es dann auch noch<br />
Personen an der Strecke gibt, die man kennt, und die einen<br />
ganz persönlich motivieren, so ist das noch mal ein ganz besonderer<br />
Schub. So war es bei mir. Ich lief schneller als zuvor<br />
im Rennen und wunderte mich selbst, woher ich diese Energie<br />
hatte. In 0:55 absolvierte ich km 30 bis 40. Bei km 40 bekam<br />
ich noch mal einen persönlichen Motivationsschub von zwei<br />
Personen, die ich ganz besonders mag. Und es half. Ich sagte<br />
mir, dass ich jetzt noch mal alles geben muss und erhöhte<br />
tatsächlich mein Tempo. Wer hätte gedacht, dass ich nach<br />
40 km zu so etwas in der Lage sein würde? Die letzten<br />
2,195 km lief ich in 10 Minuten. Als ich in die Festhalle einlief<br />
und über den roten Teppich ins Ziel kam, war ich voller<br />
Freude, aber auch ein wenig traurig. Viele sagen, dass sie nach<br />
einem Marathon vor Glück weinen müssen, so etwas empfand<br />
ich nicht. Ich war sehr stolz auf mich, vor allem auf meine<br />
Zeit: 3:58. Unter vier Stunden? Wie hatte ich das nur geschafft?<br />
Das war doch gar nicht geplant. Ja, ich war stolz und<br />
glücklich, mein Ziel erreicht zu haben. Doch gleichzeitig auch<br />
traurig, dass es vorbei war. Aber hängt das nicht oft im Leben<br />
zusammen? Das, was uns so glücklich macht, kann uns<br />
manchmal auch schrecklich traurig machen. Im Moment des<br />
Laufens sollte man alles noch viel mehr genießen, denn wenn<br />
das Rennen vorbei ist, bleibt einem nur die Erinnerung an die<br />
schönen Momente. Zumindest beim Marathon gibt es aber<br />
ein Happy End, da man sich ja dazu entschließen kann,<br />
weitere Läufe zu absolvieren. Und genau dazu habe ich mich<br />
entschlossen. Dachte ich früher, dass ich einen Marathon in<br />
meinem Leben laufen möchte, nur, damit ich es mal geschafft<br />
habe, bin ich mir jetzt sicher, dass ich noch so einige rennen<br />
werde. Ich kann gar nicht anders, ich muss es einfach tun. Für<br />
nächstes Jahr plane ich zwei Läufe ein. Einmal im Frühjahr<br />
und im Herbst auf jeden Fall wieder Frankfurt, denn dieser<br />
Marathon ist etwas ganz Besonderes und jedem Läufer nur zu<br />
empfehlen. Nach Angaben der Veranstalter fieberten annähernd<br />
300.000 Menschen am Straßenrand mit den Athleten.<br />
Meinen nächsten Marathon werde ich eventuell am<br />
26.04.2009 in London laufen. Als Vorbereitung sind die Laufseminare<br />
von Prof. Dr. Wessinghage zu empfehlen. Infos unter<br />
www.thomas-wessinghage.de. DERTOUR bietet qualitativ<br />
hochwertige Reiseangebote unter www.dertour-live.de an.<br />
Das Projekt Marathon ist nun abgeschlossen.<br />
Nein, es hat gerade erst begonnen…<br />
nn MSS<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
06<br />
08 network<br />
medicalsports<br />
network<br />
53<br />
Wir bringen Sie hin <strong>–</strong> laufen müssen Sie selbst!<br />
Unsere Highlights der Laufsaison 2009:<br />
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Britischen Hauptstadt, entlang der Themse, über die Tower Bridge<br />
Bis zum Ziel vor dem Buckingham Palace. Startnummer € 220<br />
Paris Halb-Marathon 08.03.2009 ab € 261<br />
Rom Marathon 22.03.2009 ab € 338<br />
Paris Marathon 05.04.2009 ab € 141<br />
Wien (Halb)-Marathon 19.04.2009 ab € 220<br />
Boston Marathon 20.04.2009 ab € 1122<br />
Stockholm Marathon 30.05.2009 ab € 344<br />
New York Halbmarathon 26.07.2009 ab € 495<br />
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n vibrationstraining<br />
><br />
54<br />
Der Stellenwert des<br />
Vibrationstrainings<br />
Prof. Dr. Klaus Baum<br />
Bis vor wenigen Jahren wurde<br />
mit gesundheitsorientierten<br />
Aktivitäten nahezu aus-<br />
schließlich Ausdauersport wie<br />
Nordic Walking, Laufen,<br />
Radfahren oder Schwimmen<br />
verbunden. Krafttraining<br />
dagegen wurde in diesem<br />
Zusammenhang höchstens mit<br />
der Rumpfmuskulatur zur<br />
Prävention von Rücken-<br />
schmerzen in Verbindung<br />
gebracht.<br />
Ansonsten haftete dem Krafttraining<br />
eher der Stallgeruch von anabolikaverseuchten,<br />
gestählten Menschen an, die<br />
mit hochrotem Kopf und nach außen<br />
quellenden Augen Gewichte in der<br />
Größenordnung kleiner PKWs nach<br />
oben stemmen.<br />
Ungefähr vor zwei Dekaden mehrten<br />
sich jedoch in der Literatur Befunde, die<br />
beim Krafttraining ebenfalls positive gesundheitliche<br />
Aspekte erbrachten. Zunächst<br />
waren es primär Verbesserungen<br />
im Bereich des muskuloskelettären Systems.<br />
Mittlerweile konnte nachgewiesen<br />
werden, dass auch Patienten mit internistischen<br />
Krankheitsbildern wie Diabetes<br />
Typ 2, Adipositas und selbst kardiovaskulären<br />
Erkrankungen von einem<br />
richtig dosierten Krafttraining profitieren.<br />
Aus heutiger Sicht sind Ausdauer-<br />
und Krafttraining als gleichwertige<br />
Partner in der Prävention und Rehabilitation<br />
anzusehen, wobei individuell<br />
entschieden werden muss,<br />
welches der beiden den größeren Stellenwert<br />
hat. Als Trainingsmittel kommen<br />
beim Krafttraining traditionell<br />
neben dem eigenen Körpergewicht sogenannte<br />
Kraftmaschinen, Hanteln oder<br />
elastische Bänder zum Einsatz.<br />
Vor etwa einer Dekade entstanden<br />
die ersten Resultate zur Wirkung des<br />
Vibrationstrainings als präventive bzw.<br />
rehabilitative Maßnahme. Vibrationstraining<br />
kann als eine Variante des<br />
Krafttrainings eingeordnet werden.<br />
Dabei wird eine willkürliche Muskelkontraktion<br />
mit Schwingungen überlagert,<br />
die in Frequenzbereichen zwischen<br />
20 und 50 Hz bei Amplituden zwischen<br />
2 und 5 mm liegen. Eingeleitet werden<br />
die Schwingungen entweder über die<br />
Füße oder über die Hände (s. Abb.).<br />
Prinzipiell stehen technisch zwei Bewegungsformen<br />
zur Verfügung. Bei einem<br />
System kippt die Plattform um eine<br />
zentrale Achse, beim anderen bleibt die<br />
gesamte Platte durchgehend horizontal<br />
und wird nach oben und unten bewegt.<br />
Welche der beiden die effektivere<br />
Variante ist, lässt sich aus heutiger Sicht<br />
nicht entscheiden, da es dazu keine<br />
international publizierten Vergleichsuntersuchungen<br />
gibt. Genauso wenig<br />
liegen Daten vor, die das Gefährdungspotenzial<br />
der beiden Techniken darstellen.<br />
Vom subjektiven Befinden der Versuchspersonen<br />
ist bekannt, dass die<br />
Schwingungen möglichst nicht bis in<br />
die Kopfregion übertragen werden sollten,<br />
was durch ein adäquates Anwinkeln<br />
der Sprung-, Knie- und Hüftgelenke im<br />
Stand erreicht wird. Leider werden<br />
von einigen Geräteherstellern Übungsformen<br />
im Sitzen auf der Platte vorgeschlagen,<br />
die ein entsprechendes Abdämpfen<br />
der Schwingungen kaum<br />
ermöglichen.<br />
Objektive Daten zum negativen Einfluss<br />
von Vibrationen entstammen der<br />
Arbeitsmedizin aus Situationen, in<br />
denen der Körper regelmäßig und langfristig<br />
Schwingungen ausgesetzt ist. Das<br />
spricht jedoch nicht gegen das Vibrationstraining.<br />
Im Gegenteil: Da es sich<br />
beim Vibrationstraining um einen echten<br />
und nicht um einen Plazebo-Effekt<br />
handelt, gilt auch hier die Roux-Regel,<br />
die bereits um das Jahr 1900 formuliert<br />
wurde: Niedrige Reize sind nutzlos,<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Klaus Baum absolvierte ein Sportstudium<br />
an der Deutschen Sporthochschule<br />
Köln und ein Biologiestudium<br />
an der Universität zu Köln.<br />
Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte<br />
sind u.a. Trainierbarkeit mit<br />
Senioren, Ursache und Prävention<br />
von Rückenschmerzen sowie Krafttraining<br />
und Blutdruckverhalten. Dazu<br />
ist er Projektleiter von Experimenten<br />
auf der russischen<br />
Raumstation MIR. Seit 2004 ist Prof.<br />
Baum Konditionstrainer der deutschen<br />
Handballnationalmannschaft<br />
und seit 1998 Professor an der Deutschen<br />
Sporthochschule Köln.<br />
mittlere Reize nützen, große Reize schaden.<br />
Mit anderen Worten: Wer unter<br />
fachlich kompetenter Aufsicht trainiert<br />
und dabei medizinisch zertifizierte<br />
Geräte nutzt, wird sich die positiven<br />
Effekte des Vibrationstrainings zugutekommen<br />
lassen können. Natürlich<br />
können wie bei jeder anderen Trainingsform<br />
auch hierbei keine Wunder erwartet<br />
werden. So kann aus physiologischer<br />
Sicht der Einfluss auf den Energieumsatz<br />
nicht gravierend sein, da relativ<br />
kurze Reize mit einer insgesamt geringen<br />
Gesamttrainingszeit gesetzt werden.<br />
Entsprechende empirische Untersuchungen<br />
liegen bereits vor. Auch wenn<br />
es noch so verlockend klingt: Nennenswerte<br />
Effekte bei einer gewünschten<br />
Gewichtsreduktion sind nur durch ein<br />
Vibrationstraining nicht zu erwarten.<br />
Lässt man solch ein marktschreierisches<br />
Verhalten einzelner Marketingexperten<br />
beiseite, dann bleiben folgende Fakten<br />
übrig:<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
06<br />
08 network<br />
medicalsports<br />
network<br />
> Allein seit dem Jahr 2000 wurden<br />
über 150 Studien in internationalen<br />
Zeitschriften mit unabhängigen<br />
Gutachterverfahren publiziert.<br />
> Die Resultate belegen eindeutig, dass<br />
Vibrationstraining gegen Muskelschwund<br />
und Osteoporose eingesetzt<br />
werden kann.<br />
> Ältere Menschen profitieren auch im<br />
Sinne einer koordinativen Verbesserung.<br />
> In jüngster Zeit mehren sich Studien,<br />
die auch bei Herz-Kreislauf- und<br />
Stoffwechselerkrankungen positive<br />
Effekte zeigen.<br />
> Nicht eindeutig ist die Bedeutung<br />
bei gut trainierten Athleten auf ihre<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
Der bereits angesprochene kurze Zeitaufwand<br />
stellt im Vergleich zu anderen<br />
Trainingsformen ein Alleinstellungsmerkmal<br />
dar, das für die Prävention bzw.<br />
Rehabilitation der sogenannten Zivilisationserkrankungen<br />
eine große Chance<br />
liefert: Gerade von diesen Krankheitsbildern<br />
sind in erster Linie solche<br />
Menschen betroffen, die keine hohe<br />
Affinität zu körperlichen Belastungen<br />
jeglicher Art haben. Entsprechend<br />
schwer fällt ihnen der Zugang zu<br />
zeitaufwändigen und schweißtreibenden<br />
sportlichen Aktivitäten. Dieses Dilemma<br />
wird vor allem im Bereich der betrieblichen<br />
Gesundheitsvorsorge deutlich:<br />
Die Bewegungsangebote werden<br />
häufig zwar angenommen und genutzt,<br />
leider jedoch in der Mehrheit von<br />
denjenigen, die auch ohne diese Veranstaltungen<br />
sportlich aktiv sind. Ein<br />
Vibrationstraining lässt sich dagegen in<br />
den normalen Arbeitstag mit einem<br />
vernachlässigbaren Zeitaufwand integrieren.<br />
Und Kleidungswechsel sind<br />
nicht notwendig, wenn man von hochhackigen<br />
Pfennigsabsätzen mancher<br />
Frauenschuhe absieht.<br />
nn Prof. Dr. Klaus Baum<br />
Eine Literaturübersicht hierzu kann unter www.baum-training.de<br />
per e-mail baum@professor-baum.de angefordert werden.<br />
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55
n ironman<br />
56<br />
Hawaiisieger Graig Alexander (re.)<br />
liefert sich mit Timo Bracht (li.)<br />
lange ein Laufduell.<br />
Aloha<br />
Mr. Ironman<br />
Dr. Klaus Pöttgen<br />
Der Ironman Hawaii hat einen neuen<br />
Sieger. Graig Alexander (AUS) der<br />
2007 bei seinem ersten Ironman<br />
überhaupt Zweiter in Hawaii wurde,<br />
hat dieses Jahr kein Rennen über<br />
die volle Distanz gemacht. Die<br />
anderen Topathleten machen in der<br />
Regel 2<strong>–</strong>3 Ironmanrennen im<br />
Jahr, was entsprechend<br />
längere Regenerations-<br />
zeiten mit sich bringt. Graig<br />
kommt von der Kurzdistanz<br />
und ist auf der halben Ironmandistanz<br />
absolute Weltspitze.<br />
Da Kohlenhydrate ein 13 % höheres Energieäquivalent<br />
als Fette haben, ist ein Kalorienmanagement für Ironmanathleten<br />
im Rennen entscheidend, weil nur ein<br />
bestimmte Menge resorbiert werden kann. Dies ist der<br />
Grund, warum der Athlet immer deutlich unter der<br />
individuellen anaeroben Schwelle während des Rennens<br />
bleiben muss, da er ansonsten zu Beginn alle<br />
seine Kohlenhydrate verbrauchen und später fast<br />
nur im Fettstoffwechsel seine Energie bereitstellen<br />
könnte. Dieses Phänomen ist beim Marathonlauf<br />
bekannt, wenn nach ca. 2 Stunden ohne Nahrungszufuhr<br />
bei hohem Tempo der Einbruch<br />
kommt, da alle Kohlenhydrate aus Leber und<br />
Muskel verbraucht sind.<br />
Bei einem Ironmanrennen werden ca. 9000 kcal<br />
verbraucht. Bisher galt, dass max. 60<strong>–</strong>80 gr.<br />
Kohlenhydrate pro Stunde zugeführt werden<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Klaus Pöttgen Leitender Arzt<br />
arbeitsmedizinisches Zentrum<br />
Darmstadt, Medizinischer<br />
Leiter IRONMAN GERMANY,<br />
7-maliger Teilnehmer IRONMAN<br />
HAWAII, Weltmeister Triathlon<br />
Langdistanz AK 1999<br />
konnten. Durch Studien mit verschiedenen markierten Kohlenhydrate<br />
konnte gezeigt werden, dass Fructose und Glucose<br />
zwei verschiedene Resorptionscarrier nutzen. Zudem kann<br />
durch geringe Koffeinmengen die Resorption verbessert werden.<br />
Powerbar stellte 2006 erstmal Gels und Riegel bereit, die<br />
mit genau errechneter zusätzlicher Fructose (Gesamtanteil ca.<br />
20 %) die Möglichkeit bietet, ca. 100 gr KH/Stunde zu resorbieren,<br />
was einer Leistungssteigerung bis zu 8 % entsprechen<br />
kann. Der Hawaiisieger Graig nimmt das ganze Rennen über<br />
nur flüssige Nahrung in Form von Gels und Getränken mit<br />
320 kcal KH /Stunde sowie zusätzlich wegen der Hitze und<br />
den damit bedingten Schweißverlusten 2 x 200mg Salztabletten<br />
(NaCl) / h zu sich.<br />
Gegen die Hitze in Hawaii gibt es viele Strategien. So trägt<br />
der 3. plazierte des letzten Jahres Torben Sinballe nicht nur<br />
komplett in weiß Ärmlinge auf dem Rad, sondern läuft auch mit<br />
Handschuhen in denen er Eiswürfel mitnimmt und angibt, er<br />
könne damit seine Körpertemperatur um 0.2 Grad absenken.<br />
Torben läuft zudem wie der deutsche Timo Bracht in weißen<br />
Kompressionsstrümpfen. Studien zeigen tatsächlich, dass die<br />
Durchblutung verbessert wird und die Strümpfe nass gehalten,<br />
die Temperatur senken und besser Kühlen als schnell<br />
verdunstendes Wasser auf der Haut. Durch die Kompression<br />
werden zudem Wassereinlagerungen in der unteren Extremität<br />
verhindert.<br />
nn Dr. Klaus Pöttgen<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
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den Bereichen Yoga, Muskelübungen,<br />
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Vielen Menschen fehlt es an<br />
Zeit oder auch an Motivation,<br />
mehr Sport zu treiben und gesundheitsbewusster<br />
zu leben. Könnte<br />
man das Wohnzimmer nun zu<br />
einem Fitnessstudio umfunktionieren?<br />
Nintendo will mit Wii Fit auf<br />
keinen Fall Jogging, Fußball oder<br />
andere Sportarten ersetzen. Im<br />
Gegenteil: Die Software soll die<br />
Lust an Sport und Bewegung überhaupt<br />
erst wecken. Zu diesem<br />
Zweck ermöglicht es Menschen<br />
aller Altersklassen entspannende<br />
Einzelübungen ebenso wie spannende<br />
Spiele in der Gruppe. Die<br />
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Yoga und Muskelübungen fördern<br />
vor allem Fitness, Entspannung,<br />
eine gute Körperhaltung und ein<br />
positives Körpergefühl. Dabei steht<br />
den Nutzern ein virtueller Fitness<br />
Trainer mit individuellen Ratschlägen<br />
zur Seite. Die Balancespiele<br />
wiederum stehen für den<br />
Spaß an der Sache, für einen<br />
besseren Gleichgewichtssinn, für<br />
Spannung und unterhaltsamen<br />
Wettbewerb <strong>–</strong> mit bis zu acht<br />
Freunden oder Familienmitgliedern.<br />
Der Nutzer kann zusätzlich seinen<br />
BodyMassIndex sowie sein Wii<br />
FitAlter feststellen und die Entwicklung<br />
beider Parameter verfolgen<br />
und kontrollieren. Auch lassen<br />
sich Trainingsziele definieren<br />
und ein entsprechender Übungsplan<br />
festlegen.<br />
> Weitere Infos:<br />
www.wii.com<br />
57
n e-health<br />
medo.check ® Softwarelösungen<br />
Individuell anpassbar<br />
Die medo.check ® Softwarelösungen<br />
sind interessant für alle, die sich mit<br />
Fitness, Wellness, Sportmedizin oder<br />
Rehabilitation beschäftigen. Insgesamt<br />
gibt es vier Bereiche:<br />
1. Fitness/Wellness<br />
2. Personal Training/Firmenfitness<br />
3. medical<br />
4. kids<br />
Wir möchten Ihnen die Möglichkeiten<br />
von medo.check ® medical aufzeigen.<br />
58<br />
Weitere Infos unter<br />
www.medocheck.com<br />
Als Zielgruppe gelten Physiotherapeuten<br />
und Sportmediziner, die mithilfe der<br />
medo.check ® Software den Patienten von<br />
der Eingangsanamnese über Check-Ups<br />
bis hin zur Trainings- bzw. Therapieplanung<br />
eine noch individuellere Betreuung<br />
bieten können. Für den Anwender ergeben<br />
sich als Vorteile eine Professionalisierung,<br />
Zeitersparnis und Daten-Integration, da<br />
eine Kommunikation mit anderen Tools<br />
auf dem deutschen Markt möglich ist.<br />
Die Softwarelösung besteht aus unterschiedlichen<br />
Modulen, aus deren Angebot<br />
ein individueller Test- und Untersuchungsablauf<br />
zusammengestellt werden kann. Es<br />
können z. B. Tests und Übungen jederzeit<br />
deaktiviert oder aktiviert werden. Zusätzlich<br />
zu den in der Software enthaltenen ca.<br />
1.000 Übungen können eigene Übungen<br />
mit Beschreibungen und Bildern selbstständig<br />
in die Software eingepflegt werden.<br />
Jeder Arzt oder Therapeut arbeitet ein<br />
wenig anders, also sollte ihnen auch die<br />
Möglichkeit gegeben werden, mit einem<br />
hochwertigen Produkt professionell, aber<br />
auch selbstständig arbeiten zu können.<br />
Unseriöse Trainingspläne von der Stange,<br />
wie man sie leider viel zu oft sieht, sind<br />
dabei der falsche Weg.<br />
Doch wie sieht die Arbeit damit konkret<br />
aus? Es gibt eine Vielzahl von Modulen,<br />
von einer Vorerkrankungsanamnese über<br />
Medikamentenanamnese hin zu verschiedenen<br />
Muskelfunktions- und Koordinationstests<br />
sowie Leistungs- und Laktatdiagnostik.<br />
Mit dem Vorerkrankungsmodul<br />
setzt medo.check ® einen neuen Maßstab im<br />
Bereich Untersuchungs- und Trainingsplanungssoftware.<br />
Dieses Modul greift auf eine<br />
Datenbank zu, in der über 1.500 sportmedizinisch<br />
relevante Erkrankungen hinterlegt<br />
sind. Für alle in dieser Datenbank aufgeführten<br />
Erkrankungen wurden Trainingsempfehlungen<br />
und eventuelle Trainingseinschränkungen<br />
festgelegt. So können neben<br />
den Untersuchungsergebnissen die Empfeh-<br />
Advertorial<br />
lungen und Einschränkungen für Erkrankungen<br />
oder Verletzungen mit einbezogen<br />
werden. Dabei können eigene Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse jederzeit mit eingebracht<br />
werden. Das Medikamentenmodul bietet<br />
u. a. eine automatische Betablockererkennung<br />
mit Maximalpulsfestlegung. Zusätzlich<br />
werden über 6.000 Medikamente über<br />
eine Autovervollständigung erkannt. Der<br />
Trainingsplaner ordnet die Übungen zum<br />
einen nach den Indikationen, d. h. den entsprechenden<br />
Muskeln und darüber hinaus<br />
nach der Übungsart, wie z. B. Dehnung,<br />
Kraft, Koordination. Im Trainingsplaner<br />
integriert sind 2 Filtersysteme, zum einen ein<br />
„medizinischer Filter“, der bei entsprechenden<br />
Vorerkrankungen über ein eingebautes<br />
Ampelsystem Übungen, die nicht empfehlenswert<br />
sind, dementsprechend mit einer<br />
roten oder gelben Ampel markiert. Des<br />
Weiteren werden Übungen aufgrund ihres<br />
Schwierigkeitsgrades gefiltert, dies bedeutet,<br />
dass bei einem Anfänger nur die Anfängerübungen<br />
auf Ampel „grün“ stehen. Es ist<br />
jederzeit möglich, in die beiden Filtersysteme<br />
einzugreifen, um so die eigene<br />
Wahrnehmung, Erfahrung und Kompetenz<br />
in die Trainingsplanung einzubringen.<br />
Zu guter Letzt bekommt der Patient/Kunde<br />
ein kundenfreundliches Handout, ohne<br />
Fremdwörter o. ä., mit den Testergebnissen.<br />
Updates sind jederzeit kostenfrei aufrufbar.<br />
Es existiert kein einmaliger Verkauf, für die<br />
Nutzung der Software fällt eine monatliche<br />
Gebühr ohne Folgekosten an.<br />
Das Softwaretool wurde aus der praktischen<br />
Tätigkeit heraus entwickelt. Da es<br />
auf dem Markt eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Anbietern von Test- und<br />
Untersuchungshardware (z. B. Körperfettmessungen,<br />
Laktat, Spiroergometrie, Ernährungsanalysen,<br />
u. v. m.) gibt, ist es das<br />
Ziel von medo.check ® , diese Insellösungen<br />
in eine einheitliche, für den Kunden verständliche<br />
Darstellung zu bringen. Dies ist<br />
nun auch im Bereich medical gelungen.<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Reaktion & Konzentration<br />
MICHAEL SCHUMACHER SETZT<br />
AUF ROSBACHER DRIVE<br />
ROSBACHER DRIVE liefert schnell und länger Energie<br />
neuartiges Kohlenhydrat Palatinose für schnelle<br />
Reaktion und optimale Konzentration<br />
ohne Süßungsmittel, ohne Farbstoffe,<br />
ohne künstliche Aromen<br />
unterstützt die mentale Fitness<br />
Empfohlen vom Institut für Sporternährung e. V., Bad Nauheim<br />
www.rosbacher.com
n social sports<br />
60<br />
Helden-<br />
geschichten<br />
im Sport<br />
Prof. Dr. Karl-Heinrich Bette<br />
Heldengeschichten handeln<br />
typischerweise von Ver-<br />
wandlungen und den Konse-<br />
quenzen, die sich hieraus für<br />
die beteiligten Personen<br />
ergeben. Damit ist ein<br />
zentraler Topos benannt,<br />
den man bereits in den<br />
griechischen und römischen<br />
Sagen der Antike nachlesen<br />
kann. Wie bewährt sich<br />
der Einzelne in riskanten<br />
und gefährlichen Situationen<br />
und welche Transformationen<br />
erfährt er auf seiner<br />
Abenteuerreise?<br />
Die Helden von Homer und Vergil besaßen<br />
übermenschliche Fähigkeiten, die<br />
sie sich nicht aufgrund langjähriger<br />
Trainingsanstrengungen angeeignet hatten,<br />
sondern die ihnen durch Götter<br />
vermittelt worden waren. Der Wille<br />
nach Ruhm und Ehre war der Antriebsmotor,<br />
der sie zu höchsten Leistungen<br />
antrieb, manchmal aber auch ins Verderben<br />
riss. Unter den Bedingungen des<br />
Lebens in modernen Gesellschaften bekommen<br />
Verwandlungsgeschichten völlig<br />
neue Konturen. In Zeiten, in denen<br />
die traditionellen Sinninstanzen an Bedeutung<br />
verloren haben und die Suche<br />
nach außerweltlichen Heilsgewißheiten<br />
für viele Menschen nicht mehr im Mittelpunkt<br />
der Lebensführung steht, geht<br />
es in den zeitgenössischen Heldengeschichten<br />
nicht mehr um die Auseinandersetzung<br />
zwischen Göttern und<br />
Sterblichen, sondern um die Verlockungen<br />
und Gefahren, mit denen Menschen<br />
in funktional differenzierten Gesellschaften<br />
zu rechnen haben. Der Spitzen<br />
sport ist für das Erzählen solcher Metamorphosen<br />
in besonderer Weise geeignet.<br />
Schließlich hat dieser Sozialbereich<br />
weltweit unbarmherzige Konkurrenzverhältnisse<br />
institutionalisiert und ist da<br />
medicalsports 06<br />
network 08
durch zu einer akzeptierten gesellschaftlichen<br />
Enklave geworden, in der die<br />
Bewährung einzelner Personen oder<br />
Gruppen vor den Augen Dritter dramatisch<br />
zur Aufführung und Entscheidung<br />
gebracht wird. Die gewollte Rivalität<br />
zwischen Sportlern um knappe Rangplätze<br />
führt zu extrem zugespitzten<br />
Situationen und schafft eine tragische<br />
Grundkonstellation, die archetypische<br />
Verwandlungen erwartbar macht.<br />
Neben der Heldengeburt und Heldenwerdung<br />
durch die positive Veränderung<br />
von Personen oder Gruppen sind es die<br />
Rückverwandlungen der Sporthelden in<br />
Nicht oder Antihelden, die in den<br />
Heldengeschichten des Sports immer<br />
wieder auftauchen. Diese zweite Form<br />
der Heldenvita erzählt vom Straucheln,<br />
Fallen und Scheitern der Akteure. Im<br />
Mittelpunkt stehen Sportler oder<br />
Mannschaften, die den hohen Erfolgserwartungen<br />
nicht entsprechen konnten,<br />
die unter dem Druck der Verhältnisse<br />
kollabierten und Abschied von<br />
ihrer bisherigen Identität als Gewinner<br />
nehmen mussten. Andere Rückverwandlungsgeschichten<br />
erzählen von<br />
Sportlern, die falsche Freunde hatten,<br />
ihr Geld fehlinvestierten, mit der Justiz<br />
aneinander gerieten, ihre automobilen<br />
Statussymbole nach durchzechter Nacht<br />
an die Wand fuhren, durch sexuelle<br />
Kontakte in Besenkammern Schlagzeilen<br />
machten oder ihre vormals glänzende<br />
Profikarriere als Pächter von<br />
LottoAnnahmestellen beenden mussten.<br />
Die in diesen Abstiegsgeschichten beschriebenen<br />
biographischen Wendungen<br />
thematisieren die Schattenseiten des<br />
sportlichen Erfolgs, die Rückverwandlung<br />
der Sieger in situative oder sogar<br />
permanente Verlierer. Man denke in<br />
diesem Zusammenhang nur an die vielen<br />
Geschichten, die bis heute über ehemalige<br />
Größen des Sports erzählt werden,<br />
und die von Mord, Totschlag, Alkohol<br />
und Drogenexzessen, dramatischen<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
06<br />
08 network<br />
medicalsports<br />
network<br />
Scheidungen, Mafiakontakten und<br />
transformierten Körpern und Psychen<br />
handeln.<br />
In den letzten Jahren sorgt die Dopingproblematik<br />
immer wieder dafür,<br />
dass etablierte Sporthelden in der<br />
Öffentlichkeit dramatisch scheitern und<br />
ungewollte Metamorphosen erleben.<br />
Gefeierte Athleten verwandeln sich<br />
dann in Dopingsünder, für die man aufgrund<br />
ihrer hartnäckigen Lügen und<br />
Täuschungen häufig nur noch Mitleid<br />
übrig haben kann. Die Botschaft lautet:<br />
Wer sich illegitimer Mittel bedient, um<br />
in den Heldenhimmel zu kommen, kann<br />
mit Hilfe entsprechender Kontroll und<br />
Degradierungszeremonien aus demselben<br />
auch wieder entfernt werden.<br />
Sportlernamen werden dann von den<br />
Verbänden symbolisch aus Sieger und<br />
Rekordlisten gestrichen. Medaillen und<br />
Trikots müssen zurückgegeben werden.<br />
Die Dopingkontrolleure erhalten damit<br />
den Status professioneller Heldentöter,<br />
die mit Hilfe naturwissenschaftlicher<br />
Testverfahren in die Tiefen der Heldenkörper<br />
hineinschauen, um dort illegitime<br />
Abweichungen justitiabel festzustellen.<br />
In der Transformation von Sporthelden<br />
in tragische Helden oder Schurken<br />
bekommt das Publikum wichtige<br />
Inhalte des gutbürgerlichen Erziehungsprogramms<br />
zu sehen, nämlich die an<br />
Heranwachsende gerichtete Forderung,<br />
die allgemein akzeptierten sozialen<br />
Regeln einzuhalten, sich permanent zu<br />
bemühen, an die Zukunft zu denken<br />
und sich nicht für die falschen Ziele zu<br />
verausgaben. Diese aus dem Versagen<br />
von Sportlern abgeleiteten impliziten<br />
Geschichten von einer „richtigen“ Lebensführung<br />
haben neben ihrer Anleitungs<br />
und Vorbildfunktion wohl auch<br />
die Aufgabe, das Aufkommen sozialer<br />
Neidgefühle durch das Erzählen der<br />
negativen Konsequenzen des Erfolgs zu<br />
reduzieren, und zwar in einer Gesell<br />
schaft, die nach wie vor von starker<br />
sozialer Ungleichheit geprägt ist. Indem<br />
man die bedenklichen Seiten des sozialen<br />
Aufstiegs drastisch schildert, erklingt<br />
das Hohelied sozialer Normalität.<br />
Wenn Helden erwischt werden, können<br />
die Nichthelden sich zufrieden zurücklehnen<br />
und ihre Durchschnittlichkeit<br />
und Normtreue feiern. Eigenständige<br />
Zweige des Journalismus, die Papparazi<br />
und Enthüllungsjournalisten, sind inzwischen<br />
auch im Sport darauf spezialisiert,<br />
Helden zu entlarven, um der<br />
breiten Mehrheit Gefühle der Zufriedenheit<br />
in der Normalität zu vermitteln.<br />
Man erwischt die Außeralltäglichen in<br />
Alltagssituationen und zeigt dem Publikum<br />
mit voyeuristischen Bildern die<br />
Differenz zwischen Vorder und Hinterbühne.<br />
Eine dritte Kategorie der Heldenvita<br />
ergänzt die Darstellungen vom Auf<br />
und Abstieg bekannter Sportgrößen. Es<br />
handelt sich hierbei um Geschichten<br />
von der Läuterung und Wiederauferstehung<br />
vormaliger Sporthelden. Die<br />
Grundstruktur dieser Erzählung knüpft<br />
an die Berichte vom Misserfolg und<br />
Scheitern des Helden direkt an, nutzt<br />
diese Beschreibung aber als Ausgangspunkt<br />
für die Darstellung einer positiven<br />
Rückveränderung: Einzelne Sportler,<br />
aber auch ganze Mannschaften<br />
ziehen sich am eigenen Schopf aus dem<br />
Sumpf ihrer Niederlagen und negativen<br />
Verstrickungen heraus. Indem sie hart<br />
arbeiten und sich auf ihre frühere Leistungsfähigkeit<br />
besinnen, überwinden sie<br />
den symbolischen Tod der sportlichen<br />
Niederlage. Sie verwandeln sich zurück<br />
in Helden und werden durch diese<br />
Transformation wieder verehrungswürdig.<br />
Ulrike Meyfarth und Franziska<br />
van Almsick beispielsweise wurden im<br />
Teenageralter HochsprungOlympiasiegerin<br />
bzw. SchwimmWeltmeisterin<br />
und hatten anschließend eine lange<br />
Durststrecke in ihren Karrieren zu über<br />
Foto: © panthermedia | Jörg Röse-Oberreich<br />
61
n social sports<br />
62<br />
winden, die von der Häme der zuvor<br />
noch verehrenden Boulevardpresse und<br />
einiger Funktionäre begleitet wurde.<br />
Beide Sportlerinnen kehrten nach Jahren<br />
erfolgreich zurück und erreichten in ihren<br />
Sportdisziplinen einen Kultstatus. Eine<br />
Wiederauferstehungsgeschichte der besonderen<br />
Art erzählte kürzlich „Gentleman“<br />
Henry Maske, der nach zehnjähriger<br />
Pause für einen einzigen<br />
Boxkampf gegen seinen damaligen<br />
Gegner, Virgil Hill, in den Ring stieg,<br />
um die Schmach der Niederlage im<br />
letzten Kampf seiner Profikarriere zeitversetzt<br />
zu tilgen. In den Läuterungs<br />
und Wiederauferstehungsgeschichten<br />
von Sporthelden ist eine wichtige<br />
Botschaft eingespeichert, die auf Breitenwirkung<br />
und Nachvollzug ausgerichtet<br />
ist: dass es sich nämlich auch nach<br />
einer Niederlage lohnt, aufzustehen, den<br />
Herausforderungen ins Auge zu blicken<br />
und kämpferisch weiterzumachen. Die<br />
Zeitdimension wird so narrativ mit der<br />
Idee von der Selbstermächtigung des<br />
modernen Subjekts verknüpft.<br />
Auf der Grundlage der Dynamik<br />
sportlicher Karrieren werden die Geschichten<br />
vom Auf und Abstieg der<br />
Helden und ihrer möglichen Wiedergeburt<br />
heute in erster Linie von den<br />
Massenmedien erzählt und mit entsprechenden<br />
Bildern und Rhetoriken verstärkt.<br />
Indem die Medien außeralltägliche<br />
sportliche Leistungen verbreiten<br />
und in die kommunikative Sphäre der<br />
Gesellschaft einspeisen, ermöglichen sie<br />
eine Verzeitlichung sportiven Heldentums.<br />
Durch ihre Übertragung und<br />
Speicherfähigkeit lassen sie selbst diejenigen<br />
Zuschauer, die im Moment der<br />
Heldengeburt nicht dabei waren, zeitversetzt<br />
am Heldennimbus teilhaben.<br />
Dass die Medien, insbesondere das<br />
Fernsehen und die Boulevardpresse, bewusst<br />
auf Heldenverehrung und Heldentötung<br />
setzen, hat mit ihrem eigenen<br />
Dramatisierungs und Personalisie<br />
rungsbedarf zu tun. Wer Leser, Zuhörer<br />
oder Zuschauer dauerhaft begeistern<br />
will, darf keine langen Geschichten über<br />
die Komplexität moderner Gesellschaften<br />
erzählen, sondern muss Informationen<br />
und Bilder liefern, die dem<br />
Unterhaltungsbedarf des Publikums<br />
entsprechen. Die Metamorphosen der<br />
Sporthelden sind in dieser Hinsicht besonders<br />
anschlussfähig.<br />
Eine markante Zäsur für die Inflationierung<br />
der Heldenverehrung fand in<br />
der Bundesrepublik Anfang der 80er<br />
Jahre des letzten Jahrhunderts mit der<br />
Zulassung der privaten Fernsehsender<br />
statt. Diese setzten ganz bewusst auf<br />
Sportstars und schufen eine Heldenindustrie,<br />
um die Aufmerksamkeit der<br />
Zuschauer von den öffentlichrechtlichen<br />
Fernsehanstalten auf eigene Programme<br />
und Werbebotschaften zu lenken.<br />
Man kann sagen: Die Privaten<br />
gingen gezielt dazu über, ein Heldenmanagement<br />
zu betreiben. Sie informierten<br />
nicht mehr nur über sportliche<br />
Höchstleistungen, die auch ohne sie<br />
passiert wären, sondern versuchten,<br />
die Episoden sportiven Heldentums in<br />
eigener Regie herzustellen. Die Vermarktung<br />
der jungen deutschen Skispringer<br />
als „Boygroup“ durch RTL war<br />
hierfür ein erhellendes Beispiel. Die<br />
öffentlichrechtlichen Anstalten haben<br />
sich inzwischen diesem Trend zur<br />
Inszenierung und Eventisierung von<br />
Sporthelden in gemäßigter Form angeschlossen.<br />
Die Massenmedien bedienen damit<br />
systematisch die Helden und Verschmelzungsphantasien<br />
eines Publikums, das<br />
selbst nicht zu außeralltäglichen Taten<br />
bereit oder fähig ist, und offerieren eine<br />
Ikonographie des Heldentums: Bilder<br />
und OTöne von Situationen, in denen<br />
es ums Ganze geht, in denen spektakuläre<br />
Erfolge winken, aber auch dramatische<br />
Niederlagen passieren können.<br />
Die Geschichten von den diversen Ver<br />
Karl-Heinrich Bette, Sportsoziologe<br />
von der TU Darmstadt. Seine Arbeitsschwerpunkte<br />
reichen von der<br />
Soziologie des Leistungssports über<br />
Abenteuer und Risikosport bis hin zur<br />
Dopingproblematik.<br />
wandlungen der Sporthelden werden bis<br />
ins Mythologische gesteigert und in<br />
Sportepen und legenden abgelegt. Man<br />
denke in diesem Zusammenhang nicht<br />
nur an die mediale Rekapitulierung<br />
heroischen Handelns anlässlich sportlicher<br />
Großereignisse, sondern auch an<br />
die Inhalte von Sportbüchern und filmen<br />
oder an die steingewordenen Institutionen<br />
der Heldenverehrung in Gestalt<br />
von Sportmuseen oder halls of fame.<br />
Einrichtungen dieser Art richten systematisch<br />
Beobachtungsverhältnisse für<br />
die Prominenz des Sports ein. Sie legen<br />
damit fest, was erinnert und was vergessen<br />
werden soll. Vor allem sagen sie<br />
implizit, wie Menschen sein sollten.<br />
nn Prof. Dr. Karl-Heinrich Bette<br />
medicalsports 06<br />
network 08
around the world<br />
Der irische Nationalsport gilt als<br />
Sport der grünen Insel<br />
Bilder: www.gaa.ie/page/hurling.html<br />
Irland ist bekannt für grüne Wiesen,<br />
gute Butter und lustig verkleidete<br />
Menschen am St. Patrick’s Day. Neben<br />
Fußball, Rugby und sogar Eishockey,<br />
gibt es spezielle irische Sportarten<br />
mit keltischem Hintergrund, wie z. B.<br />
Hurling, einem Spiel, das fast aus-<br />
schließlich in Irland gespielt wird.<br />
eines der ältesten und schnellsten<br />
Mannschaftsspiele der Welt und<br />
ist relativ schnell erklärt. Zwei<br />
Teams mit jeweils 15 Spielern<br />
versuchen mit einem speziellen<br />
Schläger aus Eschenholz (Hurley)<br />
einen kleinen Lederball (Sliotar)<br />
ins gegnerische Tor zu schießen.<br />
Der Ball darf mit Schläger, Hand<br />
oder Fuß geschlagen bzw. getreten werden.<br />
Liegt er auf dem Boden, darf er nicht mit der<br />
Hand aufgehoben werden, sondern ausschließlich<br />
mit dem Schläger. Aus der Luft kann er mit<br />
der Hand gefangen werden, wobei der Spieler<br />
mit dem gefangenen Ball maximal vier Schritte<br />
laufen darf. Es besteht allerdings die Möglichkeit,<br />
das Spielgerät auf dem Schläger zu balancieren<br />
oder auftippen zu lassen und auf diese<br />
Art das Spielfeld Richtung gegnerisches Tor zu<br />
durchqueren. Wird ein Tor erzielt, erhält das<br />
Team drei Punkte. Fliegt der Ball über die<br />
Querlatte zwischen den verlängerten Pfosten,<br />
wird das mit einem Punkt belohnt. Dabei ist<br />
Körperkontakt erlaubt und sogar auch notwendig.<br />
Das erste Mal erwähnt wurde Hurling bei der<br />
Schlacht von Moytura im 14. Jahrhundert vor<br />
Christus. Die beiden sich gegenüber stehenden<br />
Feldherren haben ihre Kraft vor der Schlacht<br />
zuerst mit einer Runde Hurling gemessen, bevor<br />
die Waffen zum Einsatz kamen. Das Spiel<br />
bekam in den Jahrhunderten immer wieder auch<br />
eine politische Bedeutung zugeschrieben und<br />
wurde so Teil der irischen Identität. Als die<br />
Engländer im 12. Jahrhundert nach Irland kamen,<br />
wollten sie mehrfach das Spiel verbieten.<br />
Die stolzen Iren spielten daraufhin quasi im<br />
Untergrund. So wurde die Sportart zum Symbol<br />
des irischen Freiheitswillens und zum Zeichen<br />
des Aufstands gegen England. Der Tag des<br />
Finales der AllIrelandHurlingMeisterschaft,<br />
in der Liga spielen übrigens auch Teams aus Nordirland<br />
mit, gilt fast schon als Nationalfeiertag.<br />
nn MSS
n ernährung<br />
64<br />
Zuerst einmal, was können wir uns<br />
unter dem Begriff mentale Fitness<br />
vorstellen?<br />
Mentale Fitness ist die Fähigkeit, sich<br />
mit geistigen Anforderungen erfolgreich<br />
auseinanderzusetzen. Sie hängt davon ab,<br />
wie viel Energie bestimmte Stellen im<br />
Gehirn (hauptsächlich Vorderhirn und<br />
Scheitellappen) in ihren Nervenzellen<br />
zur Verfügung stellen. Mental fitte<br />
Personen sind vital, haben ein starkes<br />
Selbstvertrauen, schauen optimistisch in<br />
die Zukunft und suchen geistige Herausforderungen.<br />
Wegen der begleitenden<br />
psychischen Ausgeglichenheit tendieren<br />
sie zur mentalen Gesundheit, neigen also<br />
nicht zu Süchten wie Alkoholismus oder<br />
Spielsucht, auch nicht zu Depressionen<br />
und Ängsten.<br />
Beim Vergleich zwischen den Menschen<br />
ist selbstverständlich davon auszugehen,<br />
dass das Ausmaß der mentalen<br />
Fitness von Erbanlagen begrenzt ist:<br />
Einige Menschen sind in dieser Hinsicht<br />
anderen erst einmal mehr oder weniger<br />
überlegen. Da die meisten Menschen im<br />
Alltag aber bei weitem ihre genetischen<br />
Potenziale nicht ausschöpfen, können<br />
auch genetisch weniger gut ausgestattete<br />
Personen überraschend viel leisten, wenn<br />
sie es verstehen, sich mehrfach am Tag<br />
mental fit zu machen.<br />
Rosbacher Drive ist neu am Markt und<br />
soll die mentale Fitness unterstützen.<br />
Welche Besonderheiten gibt es in der<br />
Zusammensetzung und wie sieht die<br />
Wirkung aus?<br />
Rosbacher Drive ist 100 % natürlich.<br />
Es enthält neben natürlichem Koffein<br />
eine speziell entwickelte Energiematrix<br />
mit Palatinose. Palatinose (generischer<br />
Name Isomaltulose) ist ein Isomer der<br />
Saccharose. Es wird aus natürlichem<br />
Rübenzucker gewonnen. Palatinose ist<br />
natürlicherweise in Honig und Zuckerrohrextrakt<br />
enthalten und wird vollständig<br />
aber wesentlich langsamer als normaler<br />
Advertorial<br />
Auf die mentale<br />
Fitness kommt<br />
es an<br />
In der heutigen Arbeitswelt dominieren nicht mehr die blue-collar-<br />
Berufe mit hohem Anteil körperlicher Aktivität, sondern die<br />
„white-collar“ Berufe. Wir leben mittlerweile in einer Wissens- und<br />
Dienstleistungsgesellschaft. Statt um die dort benötigte mentale<br />
Fitness kümmern wir uns nahezu ausschließlich um die körperliche<br />
Fitness. Die Potenziale, die mit einer Optimierung der mentalen<br />
Fitness durch richtige Ernährung und Gehirntraining erreicht werden<br />
können, sind der Mehrheit der Bevölkerung völlig unbekannt.<br />
MedicalSportsNetwork hat mit Dr. Siegfried Lehrl<br />
und Dipl. oec. troph. Günter Wagner gesprochen.<br />
Haushaltszucker verdaut. Der glykämische<br />
Index (GI) für Palatinose beträgt<br />
32. Damit handelt es sich um ein Kohlenhydrat<br />
mit geringer glykämischer<br />
Wirkung, d. h. Blutzucker- und Insulinspiegel<br />
steigen weniger stark an. Die<br />
Energiefreisetzung erfolgt daher langsamer<br />
und länger anhaltend. Für Muskulatur<br />
und Gehirn resultiert somit eine<br />
gleichmäßigere Energiezufuhr über einen<br />
längeren Zeitraum als bei Kohlenhydraten<br />
mit höherem GI.<br />
Die Basis-Lerngeschwindigkeit lässt<br />
sich durch Rosbacher Drive um über ein<br />
bis zwei Stunden stabilisieren. Auch<br />
die subjektive Befindlichkeit, die Stimmungen<br />
und Antrieb gleichermaßen umfasst,<br />
wird durch Rosbacher Drive verbessert.<br />
Im Vergleich zu anderen koffeinhaltigen<br />
Getränken wird für einen deutlich<br />
längeren Zeitraum mehr Energie für u. a.<br />
mentale Leistungen zur Verfügung gestellt.<br />
Der Verzehr eines palatinose- und<br />
medicalsports 06<br />
network 08
koffeinhaltigen Getränks wie Rosbacher<br />
Drive fördert die geistige Leistungsbereitschaft<br />
und <strong>–</strong> bei mentalen Anforderungen<br />
<strong>–</strong> die kognitiven Leistungen. Es<br />
erhöht den Antrieb über wenigstens drei<br />
Stunden.<br />
Wie kamen Sie überhaupt auf die<br />
Idee solch ein Funktionsgetränk zu<br />
entwickeln?<br />
Wer Sport treibt, weiß: Entscheidende<br />
Spiele und sportliche Siege werden nicht<br />
nur mit den Beinen, sondern mit und im<br />
Kopf gewonnen. Dies gilt auch für das<br />
„richtige“ Leben, im Beruf, bei Konferenzen<br />
und Tagungen, an der Universität<br />
und in der Schule. Schnell reagieren,<br />
schöpferisch assoziieren, sich rasch viel<br />
merken und daran erinnern sowie eine<br />
hohe Konzentrationsfähigkeit sind<br />
grundlegende Bausteine der mentalen<br />
Fitness.<br />
Der Energieverbrauch des Gehirns<br />
liegt pro Gramm rund zehnmal höher als<br />
der durchschnittliche Verbrauch des restlichen<br />
Körpers. Obwohl das Gehirn nur<br />
rund 2 Prozent des Körpergewichts ausmacht,<br />
verbraucht es mehr als 20 Prozent<br />
der Energie des Körpers. Auch der Blutdurchfluss<br />
ist etwa zehnmal höher als im<br />
Muskelgewebe. Die Anzahl der Neuronen<br />
liegt bei etwa 100 Milliarden und<br />
die Gesamtlänge aller Nervenleitbahnen<br />
erstreckt sich über 100.000 km, also<br />
2,5-mal um die Erde.<br />
Die hohe Bedeutung der mentalen<br />
Leistungsfähigkeit spiegelt sich im Getränkeangebot<br />
nicht wieder. Außer aus<br />
dem Bereich der Kaffee-, Tee- und Colagetränke<br />
gibt es kaum Getränkeinnovationen,<br />
die diesem steigenden Bedürfnis<br />
Rechnung tragen.<br />
Für wen eignet sich Rosbacher Drive<br />
und wie sehen Sie die Entwicklung auf<br />
dem Markt?<br />
Es eignet sich besonders für alle, die<br />
mental rasch und über einen Zeitraum<br />
von ein bis drei Stunden fit sein wollen,<br />
um sich erfolgreich mit mentalen Anforderungen<br />
auseinander zu setzen. Geeignet<br />
ist Rosbacher Drive somit sowohl für<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Vergleich klass. Cola vs. Rosbacher drive <strong>–</strong><br />
Mittelwert Insulinverlauf<br />
Studenten, Berufstätige in white- collar-<br />
Berufen, bei PC-Aktivitäten, Erwachsene<br />
einschließlich Senioren beim lebenslangen<br />
Lernen sowie natürlich auch<br />
während sportlicher Aktivität, bei der es<br />
auf Konzentration und Reaktion ankommt.<br />
Einen direkten Vorteil werden<br />
alle Personen erfahren, die im Beruf und<br />
im Alltag ein bis drei Stunden lang geistig<br />
voll da sein müssen und die Sportler,<br />
die ihrem Körper im Stundenbereich einiges<br />
abverlangen.<br />
Statt um die dort benötigte mentale Fitness<br />
kümmern wir uns nahezu ausschließlich<br />
um die körperliche Fitness.<br />
Die Potenziale, die mit einer Optimierung<br />
der mentalen Fitness durch richtige<br />
Ernährung und Gehirntraining erreicht<br />
werden können, sind der Mehrheit der<br />
Bevölkerung völlig unbekannt.<br />
Wegen seiner einzigartigen Abstimmung<br />
auf die mentalen Anforderungen der globalen<br />
Wissensgesellschaft kann und sollte<br />
Rosbacher Drive eine führende Stellung<br />
unter dem herrschenden Angebot<br />
an Getränken einnehmen.<br />
Lassen Sie uns nun zur körperlichen<br />
Fitness kommen. Rosbacher Sport<br />
gilt als eines der hochwertigsten<br />
Funktionsgetränke auf dem Markt.<br />
Was ist das Besondere für Sportler?<br />
Wovon profitieren sie am meisten?<br />
Ausgangsbasis für die Entwicklung von<br />
Rosbacher Sport waren die Ergebnisse<br />
Siegfried Lehrl ist<br />
Diplom-Psychologe,<br />
Akademischer Direktor<br />
in der Klinik und Poliklinik<br />
für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie der Uni<br />
Erlangen-Nürnberg.<br />
einer speziellen Studie des Instituts für Sporternährung<br />
e.V., Bad Nauheim in Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />
Fulda mit Freizeit- und Leistungssportlern. Auf<br />
Basis dieser wissenschaftlichen Studie konnte ein Getränk<br />
entwickelt werden, das gleichermaßen die Wünsche<br />
und Bedürfnisse von Leistungs- und Freizeitsportlern<br />
erfüllt. Auch die Anforderungen der Wissenschaft<br />
und Sport-medizin an einen sportiven Durstlöscher<br />
sind abgedeckt:<br />
>Natürlichkeit <strong>–</strong> Rosbacher Sport ist frei von künstlichen<br />
Zusatz- oder Farbstoffen<br />
>Fruchtig-erfrischender Geschmack <strong>–</strong> die Kombination<br />
von drei speziell ausgewählten Fruchtsäften sorgt<br />
gleichermaßen für einen fruchtigen und außergewöhnlich<br />
erfrischenden Geschmack<br />
>Die Mineralstoffe Calcium und Magnesium sowie<br />
Natrium <strong>–</strong> Rosbacher Sport enthält in einer nennenswerten<br />
Menge das wertvolle Calcium, Magnesium und<br />
Natrium. Die wichtigen Mineralstoffe Calcium und<br />
Magnesium werden dem Körper im Idealverhältnis von<br />
2:1 zur Verfügung gestellt<br />
>Isotonie <strong>–</strong> Mit rein natürlichen Zutaten wie Rosbacher<br />
Mineralwasser und Fruchtsäften konnte ein Getränk<br />
entwickelt werden, das die isotonischen Eigenschaften<br />
eines Sportgetränkes perfekt erfüllt: die gleichzeitige<br />
und schnellstmögliche Zufuhr von Energie, Wasser,<br />
Mineralstoffen und Vitamin C. Als einer der<br />
ganz wenigen sportiven Durstlöscher ist Rosbacher<br />
Sport zudem kalorienarm. Es enthält weniger als<br />
20 kcal/100 ml.<br />
nn MSS<br />
Günter Wagner ist<br />
Ernährungswissenschaftler<br />
und Mitglied<br />
des Vorstandes im<br />
Institut für Sporternährung<br />
e.V., Bad Nauheim.<br />
65
n interview<br />
Das Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) ist nach wie<br />
vor ein Zuschauermagnet und gilt neben der Formel 1<br />
als eine der interessantesten Motorsportveranstaltungen.<br />
Am 26.Oktober kam es am Hockenheimring zur<br />
Entscheidung um den Gesamtsieg der DTM-Saison 2008.<br />
MedicalSportsNetwork war für Sie vor Ort und konnte<br />
exklusiv mit dem Sieger Timo Scheider (Audi)<br />
sprechen.<br />
66<br />
n Timo Scheider, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum<br />
Audi-Sieg bei der DTM. Wie kamen Sie zum Motorsport und<br />
was ist gerade das Besondere an der DTM?<br />
Vielen Dank. Ich habe mit zehn Jahren zum ersten Mal in<br />
einem Kart gesessen, seitdem spielen Motorsport und Autos<br />
eine große Rolle in meinem Leben. Vielleicht auch, weil mein<br />
Vater Fahrlehrer war. Für Audi in der DTM zu fahren, war<br />
schon immer mein größter Traum. Allein beim Finale in<br />
Hockenheim waren am gesamten Wochenende 165.000 Fans<br />
an der Strecke <strong>–</strong> diese große Begeisterung, gepaart mit Top-<br />
Fahrern und einer extrem großen Leistungsdichte machen die<br />
DTM einzigartig.<br />
n Wie sieht die Verletzungsgefahr beim Motorsport aus?<br />
Was gibt es neben Unfällen zu beachten?<br />
Welche Verletzungen treten auf?<br />
Neben einer absoluten körperlichen Fitness werden, wie<br />
überall im Motorsport, natürlich hauptsächlich die<br />
Nackenmuskeln beansprucht. Je nach Strecke wirken<br />
dort Kräfte von mehreren G, die wir abfangen und<br />
trotzdem noch die Konzentration und den Überblick<br />
behalten müssen. Von schwereren Unfällen im<br />
Tourenwagen bin ich bis jetzt zum Glück verschont<br />
geblieben.<br />
n Wie werden diese Verletzungen behandelt? Wie<br />
sieht die Prävention dafür aus? Gibt es spezielle<br />
Methoden, Geräte, Maßnahmen, die Sie benutzen?<br />
Zunächst einmal wird von Audi und der DTM<br />
alles dafür getan, uns Fahrer so gut wie möglich<br />
zu schützen. So war die DTM beispielsweise die<br />
erste Rennserie überhaupt, in der neben Helm<br />
und feuerfestem Overall auch das Tragen des<br />
medicalsports 06<br />
network 08
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
Name: Timo Scheider<br />
Geboren am: 10.11.1978<br />
Karriere:<br />
1989-95: Kartsport<br />
1995-97: Formel Renault<br />
1997-2000: Deutsche Formel 3 Meisterschaft<br />
2000-2004: DTM für Opel<br />
2005-2006: FIA GT Meisterschaft<br />
seit 2006: DTM für Audi<br />
2008: Gesamtsieger der DTM-Saison<br />
2008 (Audi A4)<br />
2005 Vize-Weltmeister C-Kader<br />
Kontakt: www.timoscheider.de<br />
67
n interview<br />
68<br />
HANS-Systems (Head And Neck Support)<br />
Pflicht wurde. Darüber hinaus<br />
sind unsere Fahrzeuge mit einem<br />
Sicherheitskäfig konstruiert und haben<br />
eine Luke im Dach, durch die das Rettungsteam<br />
leicht an den Kopf des Fahrers<br />
gelangen kann. Dazu haben wir ein<br />
seit Jahren eingespieltes Team an der<br />
Rennstrecke, das im Ernstfall binnen<br />
Sekunden am Fahrzeug ist. Zum Glück<br />
nehmen wir das in der DTM aber nicht<br />
oft in Anspruch.<br />
n Wird das Training speziell darauf<br />
ausgelegt? Wie sieht das Training<br />
eines Motorsportfahrers aus?<br />
Wichtig ist zunächst einmal die Ausdauer.<br />
Im Cockpit eines DTM-Autos<br />
wird es während eines Rennens leicht<br />
mal 55 bis 60 Grad Celsius heiß. Trotzdem<br />
müssen wir auch nach 80 Runden<br />
noch die volle Konzentration behalten.<br />
Einige meiner Fahrerkollegen trainieren<br />
deshalb sogar mit einem Ergometer in<br />
der Sauna, um die Belastung zu simulieren.<br />
Ich persönlich laufe lieber oder<br />
fahre mit dem Fahrrad. Hinzu kommt<br />
außerdem ein spezielles Training für die<br />
Nackenmuskulatur. Wir treffen uns mit<br />
allen Audi-Fahrern vor der Saison zu<br />
einem Wintertraining, in dem unser<br />
Leistungsstand gemessen wird und wir<br />
einen individuellen Trainingsplan mit<br />
nach Hause bekommen. Das ist nicht<br />
nur absolut professionell, sondern macht<br />
auch eine Menge Spaß.<br />
n Gibt es eine komplette medizinische<br />
Kontrolle vor, während und nach den<br />
Rennen?<br />
Wir haben bei allen Testfahrten und<br />
Rennen unseren Teamarzt sowie Physiotherapeuten<br />
mit dabei. Kontrollen gibt<br />
es nicht <strong>–</strong> abgesehen von gelegentlichen<br />
Doping-Tests, die auch bei uns Standard<br />
sind. Aber natürlich steht das Team<br />
immer zur Verfügung, wenn es irgendwo<br />
zwickt.<br />
n Welche Rolle spielt die richtige<br />
Ernährung? Werden Supplemente<br />
eingesetzt? Was wird getrunken?<br />
Meinen Sie während des Rennens oder<br />
bei der Party nach einem Sieg? Im<br />
Ernst: Unsere Physiotherapeuten und<br />
Ärzte achten schon sehr genau darauf,<br />
dass wir genug Flüssigkeit zu uns<br />
nehmen. Wir verlieren während eines<br />
Rennens etwa zwei bis drei Liter Flüssigkeit,<br />
sodass wir bis Sonntag unseren<br />
Flüssigkeitshaushalt aufgebaut haben<br />
müssen. Während des Rennens haben<br />
wir einen kleinen Tank mit 1,5 Liter<br />
Wasser mit an Bord <strong>–</strong> der aber leider<br />
schon nach drei Runden mindestens<br />
lauwarm ist.<br />
n Wie sieht die Zusammenarbeit mit<br />
den Physiotherapeuten aus?<br />
Wir haben am gesamten Wochenende<br />
immer wieder feste Termine mit unserem<br />
Physiotherapeuten, bei dem die<br />
Muskeln gelockert oder Verspannungen<br />
herausmassiert werden. Die Zusammenarbeit<br />
ist eng, gut und freundschaftlich<br />
<strong>–</strong> wie überall bei Audi.<br />
medicalsports 06<br />
network<br />
08
Herzschlag-<br />
finale in<br />
Hockenheim<br />
Vor der DTM-Rekordkulisse<br />
von 165.000 Fans begleiteten<br />
donnernde Böller und<br />
Feuerwerksraketen Audi-<br />
Pilot Timo Scheider auf<br />
seinen letzten Metern bis<br />
zur Ziellinie und zu seinem<br />
bisher wichtigsten Titel<br />
seiner Motorsportkarriere:<br />
DTM-Champion 2008.<br />
Nach einem perfekten Rennen mit optimalem<br />
Start, taktisch ideal geplanten<br />
Boxenstopps und einem Vorsprung von<br />
3,062 Sekunden nach 37 Runden konnte<br />
der 29-Jährige sein Glück kaum fassen.<br />
„Das ist der größte Tag in meinem<br />
Motorsportleben. Ich danke meiner<br />
Familie und dem Team. Meinem Sohn<br />
möchte ich sagen: „Loris ich liebe dich“,<br />
sagte der gerührte Sieger. Zweiter wurde<br />
Scheiders härtester Verfolger Paul di<br />
Resta aus Schottland. Der Mercedes-<br />
Benz-Pilot kämpfte sich bis zur letzten<br />
Runde an den neuen Champion heran,<br />
konnte aber nicht mehr überholen und<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
><br />
wurde somit sowohl im Rennen als auch<br />
in der Gesamtwertung Zweiter. Als<br />
dritter Pilot auf dem Siegerpodest stand<br />
der Brite Jamie Green (Mercedes-Benz).<br />
Der DTM-Rekordchampion Bernd<br />
Schneider (Mercedes-Benz) beendete<br />
sein 237. und letztes DTM-Rennen als<br />
Sechster.<br />
Das Finale begann mit einem Paukenschlag.<br />
Scheider erwischte einen idealen<br />
Start und setzte sich sofort von Platz<br />
drei an die Spitze des Feldes. Pole-Mann<br />
und Markenkollege Mattias Ekström<br />
aus Schweden blieb vor dem neuen<br />
Drittplatzierten di Resta. Bereits in der<br />
dritten Runde zog der Schotte an<br />
Ekström vorbei und begann die Aufholjagd.<br />
Doch obwohl di Resta zwischenzeitlich<br />
um bis zu sieben Zehntelsekunden<br />
schneller war, konnte Scheider<br />
dank Nervenstärke und einer taktischen<br />
Meisterleistung seinen Platz behaupten<br />
und den Siegerpokal der populärsten<br />
internationalen Tourenwagenserie 2008<br />
in Empfang nehmen.<br />
In der Endabrechnung der DTM<br />
2008 liegt Timo Scheider mit 75 Punkten<br />
vor di Resta (71) und Mattias<br />
Ekström (56), dem Champion aus 2007.<br />
In der Teamwertung siegte das Team<br />
Mercedes-Benz Bank AMG mit 109<br />
Punkten vor dem Audi Sport Team Abt<br />
(102).<br />
> Weitere Infos unter www.dtm.com<br />
nn MSS<br />
Masiar Sabok Sir,<br />
Redakteur der<br />
MedicalSportsNetwork<br />
war für Sie unterwegs.<br />
69
n bikeserie<br />
Resonance<br />
Rent a Kai<br />
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Nachdem sich Kai nicht etwa beim<br />
Training sondern beim Spielen mit<br />
seinen Kindern einen Bänderriss im<br />
Knöchel zugezogen hatte, musste er<br />
auf den Start beim Ironman Hawaii<br />
2008 verzichten. Während sich seine<br />
Konkurrenten Chris McCormick,<br />
Faris al Sultan und viele weitere<br />
Stars früh morgens auf Big Island in<br />
die Wellen des Pazifiks stürzten, um<br />
8 bis 9 Stunden an ihre Grenze zu<br />
gehen, veranstaltete Kai einen exklusiven<br />
Radtrainingstag in seiner Heimat<br />
im Main-Taunus-Kreis. Exklusiv,<br />
da die insgesamt 10 Einladungen<br />
zum Training im MedicalSportsNetwork<br />
und Deutsche Bank X-markets-<br />
Gewinnspiel verlost wurden.<br />
Nach einem reichhaltigen gemeinsamen<br />
Frühstück im Hotel, bei<br />
dem Kai Hundertmarck schon erste<br />
Erlebnisse seines Profialltags den<br />
10 Hobbyradlern berichten konnte,<br />
ging es auf eine knapp 120 Kilometer<br />
70<br />
lange Runde durch den sonnigen<br />
Taunus. Fachmännisch unterstützt<br />
wurde die Gruppe durch Jens Zemke,<br />
der in der kommenden Saison als<br />
Sportlicher Leiter beim Cervelo-<br />
TestTeam tätig ist. Kein geringeren<br />
als Tour-Sieger Carlos Sastre hat<br />
dieses Team 2009 verpflichtet.<br />
Reichlich Profi-Tipps konnten Hundermarck<br />
und Zemke an die zehn<br />
Gewinner weitergeben <strong>–</strong> das richtige<br />
Verhalten beim Fahren in der<br />
Gruppe und im Windschatten, flüssiges<br />
Treten am Berg und die optimale<br />
Sitzposition auf dem Rad waren<br />
nur einige davon. Zum Abschluss<br />
der welligen Trainingsrunde mit vielen<br />
Höhenmetern, nahm die Truppe<br />
noch ein paar Passagen des Radklassikers<br />
„Rund um den Henninger<br />
Turm“ in Angriff, den Hundertmarck<br />
im Jahr 2000 gewann.<br />
nn Dominik Nottarp<br />
> Ich wollte Euch ein Lob für den heutigen<br />
Tag aussprechen! Ein großes<br />
Dankeschön an Sie, Kai Hundertmarck,<br />
Jens Zemke, MedicalSportsNetwork und<br />
Deutsche Bank X-markets.<br />
Dass Ihr mich auch als Frau habt teilnehmen<br />
lassen, trotz der Leistungsunterschiede.<br />
Es war für mich ein großartiges Erlebnis.<br />
Und an die restlichen Teilnehmer,<br />
vielleicht können Sie es an die Herren<br />
der Schöpfung weitergeben, ein Danke<br />
Schön fürs hin & wieder warten und deren<br />
Hilfsbereitschaft.<br />
Vielen Dank Tina Thalheimer<br />
> Wollte mich nochmals für den tollen<br />
Tag bedanken. Ich war begeistert, tolles<br />
Frühstück, nette Leute, sehr schöne<br />
Ausfahrt, relaxte Stars, wirklich ein Tag,<br />
der in Erinnerung bleiben wird.<br />
Tommy Fimpel<br />
> Ich möchte mich für die Ermöglichung<br />
einer Trainingsfahrt gleich mit<br />
zwei Radsportgrößen bedanken. Auf<br />
diese Weise hat meine eher durchwachsene<br />
Radsportsaison doch noch einen<br />
guten Abschluss gefunden. Der Tag hat<br />
sehr viel Spaß gemacht, und zumal auch<br />
die Gruppe vom Leistungsniveau recht<br />
homogen war, hat alles gut gepasst. Kai<br />
sollte sich überlegen, ob er nicht nach<br />
Beendigung seiner Triathlon-Karriere<br />
Trainingslager anbietet, das könnte er<br />
bestimmt sehr gut. Das Geld dafür wäre<br />
sicher besser angelegt als für einen<br />
Rahmen oder Anbauteile, die einen<br />
Hauch leichter sind, aber letzlich wenig<br />
zum Trainingserfolg beitragen.<br />
Lars Dettweiler<br />
Besten Dank an<br />
Powerbar für die<br />
Energie aus dem Riegel.<br />
medicalsports 06<br />
network 08
Ab einem gewissen Alter<br />
kann man keinen Sport mehr<br />
machen, weil die Kräfte<br />
nachlassen? Quatsch, vielleicht<br />
lassen die Kräfte ja<br />
nach, gerade weil man<br />
keinen Sport mehr macht.<br />
Wer glaubt, dass man im<br />
gereiften Alter zu seinem<br />
Urlaub mit Auto, Bahn oder<br />
Flugzeug anreisen muss,<br />
liegt falsch. Das Ehepaar<br />
Erbeldinger (62 und 70)<br />
zeigt, wie es auch gehen<br />
kann. Auf dem Paneuropa-<br />
radweg sind sie, zusammen<br />
mit einem Freund, diesen<br />
Sommer von Darmstadt nach<br />
Prag geradelt. Insgesamt<br />
714 Km in sieben Tagen mit<br />
einer Nettofahrzeit von 70<br />
Stunden.<br />
Von der Idee, mit dem Rad nach Prag zu<br />
fahren, waren wir sofort begeistert gewesen,<br />
auch wenn uns klar war, dass dies<br />
mit einer gehörigen Portion Anstrengung<br />
verbunden war. Die erste Etappe<br />
war eine von den leichtesten, ideal zum<br />
Einstieg. Bei sonnigem Wetter konnten<br />
wir 130Km in 10,5 Stunden zurücklegen.<br />
Die Freude, dass wir solch einen<br />
guten Start hingelegt haben und das<br />
Radfahren uns nicht erschöpfte, sondern<br />
ganz im Gegenteil, gut getan hat, war<br />
groß. Der nächste Tag zeigte jedoch,<br />
dass solch eine Tour auch seine Schattenseiten<br />
haben kann. Regen, nasse Wald-<br />
06<br />
08 medicalsports<br />
network<br />
714 km auf dem Radl<br />
wege und Kälte setzten uns zu. Waren<br />
wir einen Tag zuvor noch voller Euphorie,<br />
kamen uns nun Zweifel, ob die<br />
ganze Idee nicht vielleicht doch zu verrückt<br />
war. Am nächsten Tag ging es<br />
Richtung Nürnberg, das Wetter hatte<br />
sich gebessert und dementsprechend<br />
auch unsere Laune. Das Fahren ging<br />
wie ganz von alleine, diese Etappe war<br />
mit am schönsten. 110Km in 11 Stunden<br />
vorbei an einsamen Ortschaften.<br />
Abends belohnten wir uns mit gutem<br />
Essen und noch besserem Wein. Auch<br />
das gehörte zu unserer Tour dazu. Am<br />
nächsten Tag schien es gar nicht bergab<br />
zu gehen und somit wurden wir körperlich<br />
sehr stark gefordert. Am fünften<br />
Tag gab es eine äußerst langweilige<br />
Trasse inkl. jede Menge Regen. Die<br />
Stimmung sank bedenklich, zum Glück<br />
überquerten wir die deutsch-tschechische<br />
Grenze und wurden in einer böhmischen<br />
Kneipe mit Tee mit Rum und einer<br />
warmen Suppe versorgt. Wir dachten,<br />
dass es mit der Radelei nur noch besser<br />
werden kann, aber Irrtum. Es erwartete<br />
uns eine fürchterliche Trasse, dazu kam<br />
natürlich wieder Regen. Nach Plzen<br />
wurden die Fahrradwege ein wenig<br />
besser, das Fahren wurde einfacher. Mit<br />
großem Elan fuhren wir am nächsten<br />
Tag Richtung Prag und schon bald<br />
konnten wir die Moldau sehen. Um 15<br />
Uhr standen wir drei auf der Karlsbrücke<br />
in Prag. All die Strapazen der letzten<br />
Tage waren vergessen. Wir konnten gar<br />
nicht glauben, dass diese schöne Reise<br />
schon so schnell vorbei war. Denn trotz<br />
der Anstrengungen waren es doch sieben<br />
wunderschöne Tage und Abende. Wir<br />
fühlten uns sehr gut und merkten, dass<br />
wir auch unseren Körpern einen riesigen<br />
Gefallen getan haben.<br />
nn Günter Lohmann,<br />
Bozena und Horst Erbeldinger<br />
Horst<br />
Erbeldinger<br />
Bozena<br />
Erbeldinger<br />
> FAZIT<br />
Günter<br />
Lohmann<br />
Auch im Alter kann und sollte man sich körperlich<br />
betätigen. Natürlich wäre es angebracht,<br />
vor solch einer Radtour sich bei einem Arzt medizinisch<br />
durchchecken zu lassen, gerade wenn<br />
man körperliche Anstrengungen nicht mehr gewöhnt<br />
ist. Auf gutes Essen und den Wein am<br />
Abend muss nicht verzichtet werden. Vielleicht<br />
haben Sie ja auch Lust bekommen, es dem<br />
Ehepaar Erbeldinger nachzumachen und planen<br />
ihren nächsten Urlaub ein wenig aktiver.<br />
Ihr Körper wird es Ihnen danken.<br />
71
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Im Dialog mit dem Tierarzt
Was ist Carnipure?<br />
Carnipure ist L-Carnitin von besonders hochwertiger Qualität, hergestellt<br />
von dem Schweizer Life Sciences-Unternehmen Lonza. Durch<br />
einen einzigartigen Fermentationsprozess ist Lonza der einzige Hersteller,<br />
der L-Carnitin vergleichbar zur Natur herstellt. Produkte mit dem<br />
Qualitätssiegel Carnipure auf der Verpackung zeigen dem Verbraucher,<br />
dass reines L-Carnitin von Lonza eingesetzt wird.<br />
Was ist L-Carnitin?<br />
L-Carnitin ist eine körpereigene Substanz, die für den Energiestoffwechsel<br />
unentbehrlich ist und daher besonders für Menschen mit erhöhtem<br />
Energiebedarf eine wichtige Rolle spielt. In kleinem Umfang kann der<br />
Körper L-Carnitin selber herstellen, den Hauptanteil nimmt er aber über<br />
die Nahrung auf. Lebensmittel tierischer Herkunft wie Lamm, Rind und<br />
Schwein enthalten die höchsten Mengen an L-Carnitin, die meisten<br />
pflanzlichen Lebensmittel enthalten jedoch nur Spuren von diesem<br />
Nährstoff. In Europa hat die durchschnittliche L-Carnitin-Aufnahme mit<br />
der Nahrung in den letzten 10 Jahren um etwa 20% abgenommen,<br />
was auf einen Rückgang im Fleischkonsum zurückzuführen ist.<br />
Carnipure im Sport<br />
L-Carnitin transportiert langkettige Fettsäuren, einen der wichtigsten<br />
Energielieferanten in unserem Körper, in die Mitochondrien, wo sie in<br />
Energie umgewandelt werden. Dies ist vor allem wichtig für alle, die<br />
Carnipure <strong>–</strong><br />
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aktiv sind und einen hohen Energiebedarf haben. Eine Reihe wissenschaftlicher<br />
Studien konnte zeigen, dass Carnipure nicht nur für<br />
Hochleistungssportler Vorteile bringen kann, sondern auch für all jene,<br />
die nur ab und zu ein bisschen Sport treiben.<br />
Nach Einnahme von Carnipure haben Wissenschaftler einer amerikanischen<br />
Universität verminderte Produktion von freien Radikalen<br />
und weniger Muskelschmerzen nach dem Sport beobachtet, sowie<br />
eine bessere Verwertung von Fett als Energiequelle während der Erholungsphase.<br />
Somit profitieren alle, die auf ihre schlanke Linie achten, sich gerne<br />
bewegen und dem Körper etwas Gutes tun wollen, von der Einnahme<br />
von Carnipure.<br />
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