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Prävention, Therapie und Sportslife für ... - MedicalSportsNetwork

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medicalsports<br />

network<br />

ZKZ 73944 | 8,00 E<br />

05.10<br />

<strong>Prävention</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportslife</strong> <strong>für</strong> Amateure <strong>und</strong> Profi s<br />

Symbiose Sport <strong>und</strong> Medizin<br />

> PD Dr. med.<br />

Jörg Petermann<br />

Michael Kraus,<br />

Handballnationalspieler,<br />

spielt diese Saison<br />

<strong>für</strong> den HSV Hamburg.<br />

Muskeln in Minuten<br />

> Prof. Dr. Dr.<br />

Jürgen Gießing<br />

Schulter in Gefahr<br />

> Dr. med.<br />

Gerd Rauch<br />

Bild: wikipedia.org | Armin Kübelbeck


Sportler trinken ROSBACHER. Denn ROSBACHER<br />

Mineralwasser enthält von Natur aus das physiologisch<br />

wertvolle 2:1-IDEAL: Durch das ideale Verhältnis<br />

von zwei Teilen Calcium zu einem Teil Mag ne sium<br />

erfolgt eine optimale Mineralstoffzufuhr. In den Sorten<br />

KLASSISCH (kohlensäurereich), MEDIUM (wenig Kohlensäure)<br />

<strong>und</strong> NATURELL (ohne Kohlensäure) leistet<br />

ROSBACHER Mineralwasser einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Deckung des Bedarfs an den beiden lebenswichtigen<br />

Mineralstoffen Calcium <strong>und</strong> Magnesium.<br />

einzigartiges 2:1-Ideal-Verhältnis von<br />

Calcium zu Magnesium<br />

ideal <strong>für</strong> die körperliche Leistungsfähigkeit,<br />

insbesondere bei sportlich aktiven Menschen<br />

so wie der Körper diese Mineralien verliert,<br />

gibt ROSBACHER sie ihm wieder zurück<br />

empfohlen vom Institut <strong>für</strong> Sporternährung e. V.,<br />

Bad Nauheim<br />

ROSBACHER MINERALWASSER<br />

2:1 FÜR DEINEN KÖRPER<br />

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editorial<br />

Komplettausstattung erwünscht<br />

Augen auf beim Autokauf. Diesem Ratschlag dürfte jeder zustimmen,<br />

der sich schon einmal einen Gebrauchten zugelegt<br />

hat. Sind die Reifen in Ordnung? Was ist unter der Haube<br />

versteckt? Ist der Innenraum gepflegt? Doch auch dann,<br />

wenn man sich einen Neuwagen kauft, muss man im Vorfeld<br />

sorgfältig abwägen, was <strong>für</strong> eine Ausstattung man möchte,<br />

ob die Träume ins Budget passen <strong>und</strong> auf was man dann doch<br />

verzichten kann.<br />

Augen auf beim Spielerkauf? Sollte man<br />

auch – denn Spieler sind „gebraucht“.<br />

Sie sind das wichtigste Kapital, aber<br />

auch einfach Menschen wie du <strong>und</strong> ich.<br />

Mit ihnen sollen Ziele erreicht werden.<br />

Sie geben dem Verein ein Gesicht,<br />

manchmal prägen sie den Verein auch<br />

nach ihrer aktiven Karriere noch über<br />

Jahrzehnte, wie Franz Beckenbauer<br />

beim FC Bayern München oder Uwe<br />

Seeler beim HSV.<br />

Verletzungen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Ausfallzeiten von Profis treffen nicht<br />

nur diese selbst, sondern in starkem<br />

Maße auch die Vereine. Verletze Spieler<br />

kosten Geld, obwohl sie keine Leistung<br />

bringen. Betrachtet man sich die Verletzungslisten<br />

der Fußball-B<strong>und</strong>esligisten<br />

nach dem Start der aktuellen Saison,<br />

sieht es <strong>für</strong> manchen Verein schlecht<br />

aus.<br />

Arjen Robben von den Bayern hat<br />

einen Muskelriss, sein Teamkollege<br />

Franck Ribéry fällt mit Außenband-<br />

sowie Kapselriss aus, Michael Ballack<br />

von Bayer aus Leverkusen – Fraktur im<br />

Schienbeinkopf, Sebastian Kehl von<br />

Borussia Dortm<strong>und</strong> – Muskelverletzung<br />

im Hüftbeuger oder Albert Bunjaku<br />

vom 1. FC Nürnberg – Außenmeniskusriss<br />

im rechten Knie. Naldo hat`s im<br />

Knie, Boenisch von Werder auch, Pizarro<br />

<strong>und</strong> Mertesacker sind angeschlagen –<br />

der Norden hat ein Problem. Und auch<br />

in anderen Profiligen sieht es nicht<br />

besser aus: Die beiden Handballer<br />

Michael Müller (Rhein-Neckar-Löwen)<br />

<strong>und</strong> Marko Krsmancic (DHC Rheinland)<br />

fallen mit Kreuzbandrissen aus,<br />

Eishockeyprofi Francois Methot (Adler<br />

Mannheim) erlitt beim Penaltyschie ßen<br />

einen Innenbandriss im rechten Knie<br />

<strong>und</strong> sein Kollege Daniel Hilpert (EHC<br />

München) steht dem Verein mindestens<br />

vier Monate nicht zur Verfügung wegen<br />

eines schweren Knorpelschadens sowie<br />

eines Kreuzbandrisses.<br />

Verletzungen sind das täglich Brot<br />

<strong>und</strong> Risiko der Profis <strong>und</strong> der Vereine.<br />

Man kann sie im Profisport mit seinen<br />

enormen Belastungen nicht ausschließen,<br />

man kann aber da<strong>für</strong> sorgen, dass<br />

das Verletzungsrisiko mit einem sinnvollen<br />

<strong>Prävention</strong>straining verringert<br />

wird. Die professionelle medizinische<br />

Versorgung der Sportler muss in den<br />

Vereinen erste Priorität haben. In den<br />

letzten Jahren hat dazu ein Umdenken<br />

stattgef<strong>und</strong>en. Die Sportmedizin hat<br />

heute einen viel höherer Stellenwert<br />

als noch vor 20 Jahren. Dieser Prozess<br />

muss weitergeführt werden. Die Spitzensportmedizin<br />

wird sich weiterentwickeln.<br />

Davon profitieren alle.<br />

<strong>MedicalSportsNetwork</strong> unterstützt diese Entwicklung,<br />

<strong>und</strong> wird auch in Zukunft eine Plattform <strong>für</strong><br />

eine innovative Sportmedizin bieten <strong>und</strong> als<br />

Netzwerk nützlich sein. Unser am 9. Oktober stattfindender<br />

Kongress folgt diesem Gedanken <strong>und</strong><br />

bietet den Teilnehmern Kontakte auf höchstem<br />

Niveau. Das vorliegende Heft informiert auch über<br />

den Kongress <strong>und</strong> viele andere aktuelle Themen.<br />

Ihr Robert Erbeldinger<br />

05.10 medicalsports network 1


impressum<br />

medicalsports<br />

network<br />

<strong>Prävention</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportslife</strong> <strong>für</strong> Amateure <strong>und</strong> Profi s<br />

Herausgeber<br />

Beirat<br />

succidia AG –<br />

Prof. Dr. Thomas Wessinghage,<br />

Verlag <strong>und</strong> Kommunikation Ärztlicher Direktor der Medical<br />

Rösslerstraße 88<br />

Park Kliniken im Tegernseer Tal<br />

D-64293 Darmstadt<br />

Telefon 0 61 51/360 560<br />

Telefax 0 61 51/360 5611<br />

info@succidia.de<br />

Prof. Dr. Dorothee Alfermann<br />

Professorin <strong>für</strong> Sportpsychologie,<br />

Universität Leipzig<br />

www.succidia.de<br />

Prof. Dr. Karl-Heinrich Bette<br />

Jörg Peter Matthes, Vorstand<br />

Sportsoziologie, Institut <strong>für</strong><br />

Sportwissenschaft TU Darmstadt<br />

Objektleiter<br />

Dr. med. Andree Ellermann,<br />

Robert Erbeldinger<br />

Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie,<br />

erbeldinger@succidia.de Sportmedizin, Chirotherapie.<br />

Leitender Arzt <strong>und</strong> Gesellschafter<br />

Anzeigenverkauf<br />

der Arcus Sportklinik<br />

Robert Erbeldinger<br />

erbeldinger@succidia.de<br />

Frederik Wagner<br />

Dr. med. Walter Oskar Schüler,<br />

Leitender Arzt Kardiologie/<br />

Innere Medizin Arcus Sportklinik<br />

wagner@succidia.de<br />

5. Jahrgang 2010<br />

Redaktion<br />

z.Zt. gilt die Anzeigenpreis liste<br />

Robert Erbeldinger (RE)<br />

Nr. 5 vom Oktober 2009.<br />

Iris Ladewig (IL)<br />

Jörg Peter Matthes ( JPM)<br />

Monica Michel (MM)<br />

Markus Milde (MAM)<br />

Masiar Sabok Sir, Leitung (MSS)<br />

Dr. Gerhard Schilling (GS)<br />

Frederik Wagner (FW)<br />

Preis<br />

Einzelheft: 8 � +Versand<br />

Jahresabo<br />

Deutschland: 40 � zzgl. MwSt.<br />

Europäisches Ausland: 50 �<br />

info@succidia.de<br />

Konzeption, Layout,<br />

Produktion<br />

4t Matthes + Traut<br />

Werbeagentur GmbH<br />

www.4t-da.de<br />

info@4t-da.de<br />

www.4t-da.de<br />

Monica Michel<br />

michel@4t-da.de<br />

www.medicalsportsnetwork.de<br />

Druck<br />

Frotscher Druck GmbH<br />

info@frotscher-druck.de<br />

www.frotscher-druck.de<br />

ZKZ 73944<br />

ISSN 1866-5322<br />

Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung <strong>und</strong> Quellenangabe gestattet. Der Verlag hat<br />

das Recht, den redaktionellen Beitrag in unveränderter oder bearbeiteter<br />

Form <strong>für</strong> alle Zwecke, in allen Medien weiter zu nutzen. Für unverlangt<br />

eingesandte Bilder <strong>und</strong> Manuskripte übernehmen Verlag <strong>und</strong> Redaktion<br />

sowie die Agentur keinerlei Gewähr. Die namentlich gekennzeichneten<br />

Beiträge stehen in der Verantwortung des Autors.<br />

medicalsports<br />

network<br />

Kongress mit<br />

„Goldstandard“<br />

am 09.10.2010<br />

der 1. <strong>MedicalSportsNetwork</strong> Kongress<br />

2 © Wolfgang Amri, istockphoto.com<br />

medicalsports network 05.10


05.10 medicalsports network<br />

04 Schutz <strong>für</strong>s Herz<br />

Prof. Dr. Sportwiss.<br />

Birna Bjarnason-Wehrens<br />

<strong>und</strong> PD Dr. med.<br />

Christian Knackstedt<br />

12 Muskeln in Minuten<br />

Prof. Dr. phil. Dr. rer. soc.<br />

Jürgen Gießing<br />

20 Herzfrequenzvariabilität<br />

Prof. Dr. Kuno Hottenrott<br />

24 Trendsport war gestern<br />

Kathrin Klement<br />

28 Gefahr liegt in der Luft<br />

Dr. med. Ulrich Kau<br />

30 Die Symbiose Sport<br />

<strong>und</strong> Medizin<br />

PD Dr. med. Jörg Petermann<br />

36 Schulter in Gefahr<br />

Dr. med. Gerd Rauch<br />

40 Durchwachsene<br />

Strukturen<br />

Dr.-Ing. Peter Quadbeck<br />

42 Stabiler Kern<br />

Andreas Heißel<br />

46 Schmerzen<br />

Dr. med.<br />

Hannes Müller-Ehrenberg<br />

54 Erfolgsgeschichte<br />

Prof. Dr. phil.<br />

Gudrun Doll-Tepper<br />

inhalt<br />

3


kardiologie<br />

Schutz <strong>für</strong>s<br />

Körperliche Aktivität <strong>und</strong> Training in der<br />

Sek<strong>und</strong>ärprävention der koronaren Herzerkrankung (KHK)<br />

Prof. Dr. Sportwiss. Birna Bjarnason-Wehrens,<br />

Institut <strong>für</strong> Kreislaufforschung<br />

<strong>und</strong> Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln<br />

PD Dr. med. Christian Knackstedt,<br />

Oberarzt am Institut <strong>für</strong> Kreislaufforschung<br />

<strong>und</strong> Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln<br />

4 medicalsports network 05.10


Herz<br />

Individuell angepasstes <strong>und</strong> überwachtes körperliches Training<br />

gehört zum festen Bestandteil der Rehabilitation nach<br />

einem Herzinfarkt, aber auch interventioneller oder operativer<br />

<strong>Therapie</strong> der koronaren Herzerkrankung (KHK). Dies gilt<br />

gleichermaßen sowohl <strong>für</strong> die Anschlussrehabilitation, die unmittelbar<br />

nach der Behandlung im Akutkrankenhaus erfolgt,<br />

als auch <strong>für</strong> die langfristige, lebenslange Rehabilitation am<br />

Wohnort in der Herzgruppe.<br />

Ein wesentliches sek<strong>und</strong>ärpräventives<br />

Ziel ist die Verbesserung der symptomfreien<br />

körperlichen Belastbarkeit<br />

<strong>und</strong> der Lebensqualität des Patienten.<br />

Durch ein individuell angepasstes <strong>und</strong><br />

systematisch durchgeführtes aerobes<br />

Ausdauertraining kann bei KHK-Patienten<br />

die körperliche Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> konsekutiv auch die symptomfreie<br />

Belastbarkeit gesteigert<br />

werden. Das Ausmaß der dabei erreichten<br />

Verbesserungen ist abhängig<br />

von der Ausgangsbelastbarkeit, d.h.<br />

dem Trainingszustand des Patienten<br />

sowie der Intensität <strong>und</strong> dem Umfang<br />

des Trainings. Ergebnisse von Trainingsstudien<br />

zeigen Verbesserungen<br />

zwischen 11 % <strong>und</strong> 36 %. Die verbesserte<br />

Belastbarkeit erhöht darüber hinaus<br />

die Lebensqualität <strong>und</strong> Unabhängigkeit<br />

des Patienten im Alltag <strong>und</strong><br />

unterstützt seine psychosoziale Situation,<br />

berufliche sowie soziale Reintegration.<br />

05.10 medicalsports network<br />

Weiteres sek<strong>und</strong>ärpräventives Ziel<br />

ist die positive Beeinflussung von kardiovaskulären<br />

Risikofaktoren. Regelmäßig<br />

durchgeführt, kann ein aerobes<br />

Ausdauertraining eine Senkung des systolischen<br />

<strong>und</strong> des diastolischen Blutdrucks,<br />

eine Verbesserung der Insulinsensitivität<br />

sowie eine Senkung der<br />

Triglyzeride <strong>und</strong> eine Erhöhung der<br />

HDL-Cholesterinwerte bewirken. Zudem<br />

ist körperliches Training auch ein<br />

Aspekt in einem integrativen Ansatz<br />

zur Gewichtsreduktion. Die Ergebnisse<br />

großer Metaanalysen zeigen zudem,<br />

dass die Teilnahme an gezielten<br />

Trainingsinterventionen bei KHK-Patienten<br />

mit einer Senkung der Gesamtsterblichkeit<br />

um 27 % <strong>und</strong> der<br />

kardialen Sterblichkeit um 31 % assoziiert<br />

ist. Durch eine gute körperliche<br />

Fitness kann bei Patienten mit KHK<br />

die Sterblichkeit um 30–40 % gesenkt<br />

werden.<br />

5<br />

NEUE WEGE<br />

IN THERAPIE<br />

UND TRAINING<br />

Physio: Stabilität <strong>und</strong> Balance<br />

Sport <strong>und</strong> Fitness: Muskelstärkung<br />

Senioren: Motorik <strong>und</strong> Wahrnehmung<br />

Kinder: Sensomotorische Entwicklung<br />

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Vertrieb durch Ludwig Artzt GmbH<br />

www.artzt.eu · info@artzt.eu


kardiologie<br />

Tab. 1 Empfehlenswerte Ausdauersportarten <strong>für</strong> Patienten mit koronarer Herzkrankheit.<br />

Leichte Belastungen Mittlere Belastungen Intensivere<br />

Belastungen<br />

­ Langsames<br />

Spazierengehen<br />

­ Spazierengehen<br />

in der Ebene<br />

­ Radfahren langsam<br />

in der Ebene<br />

­ Training auf dem<br />

Fahrradergometer<br />

(niedrige Intensität)<br />

Tab. 2 Empfehlungen <strong>für</strong> einen langfristigen Aufbau eines aeroben Ausdauertrainings bei<br />

KHK-Patienten (HFmax = maximal erreichte Herzfrequenz im Belastungstest, HFR= Herzfrequenzreserve,<br />

RPE = Rate of Perceived Exertion (Borg-Skala) (nach Bjarnason-Wehrens et al. 2009)<br />

Allgemeines, dynamisches, aerobes Ausdauertraining.<br />

Trainingsform: z.B. Ergometertraining mit Monitoring,<br />

Trainingsmethode: Dauermethode<br />

Phasenaufbau Trainingsintensität Trainingsdauer Trainingshäufigkeit<br />

Anpassung Niedrige Intensität,<br />

z.B.<br />

60 % HFmax 40 % HFR<br />

RPE < 11<br />

Aufbau Allmähliche<br />

Steigerung der<br />

Trainingsintensität in<br />

Abhängigkeit von<br />

Belastungstoleranz<br />

<strong>und</strong> klinischem Status<br />

65, 70, 75 HFmax 45, 50, 55, 60 % HFR<br />

RPE 12–14<br />

Stabilisation Langfristige Stabilisierung<br />

auf dem in der<br />

Aufbauphase erreichten<br />

Belastungsniveau<br />

bzw. allmähliche Steigerung<br />

von Trainingsintensität<br />

<strong>und</strong><br />

­umfang<br />

­ Zügiges Spazierengehen<br />

in der Ebene<br />

­ Spazierengehen/<br />

Wandern/ Radfahren;<br />

Radfahren im Gelände<br />

­ Walking/Nordic Walking<br />

in der Ebene<br />

­ Training auf dem<br />

Fahrradergometer<br />

(mittlere Intensität)<br />

Beginnend mit ca.<br />

5 min (in der<br />

Trainingsphase) <strong>und</strong><br />

allmähliche Verlängerung<br />

auf 10 min<br />

Allmähliche<br />

Verlängerung der<br />

Trainingsdauer von<br />

10 zu 20 min<br />

(bis zu 30–45 min)<br />

Allmähliche Verlängerung<br />

der<br />

Trainings dauer von<br />

20–45 (bis zu > 60)<br />

Minuten, wenn der<br />

Patient dies toleriert<br />

­ Schnelles Radfahren,<br />

Radfahren im Gelände<br />

­ Walking/Nordic Walking<br />

im hügeligen Gelände<br />

­ Laufen<br />

­ Training auf<br />

dem Fahrradergometer<br />

(mittlere Intensität)<br />

3–5 Tage pro Woche<br />

3–5 Tage pro Woche,<br />

am besten täglich<br />

3–5 Tage pro Woche,<br />

am besten täglich<br />

Ärztlich überwacht,<br />

fachlich angeleitet<br />

Diese Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung<br />

einer regelmäßigen körperlichen<br />

Aktivität <strong>und</strong> Training unabhängig<br />

vom Stadium <strong>und</strong> der <strong>Therapie</strong>form<br />

einer KHK, d.h., sowohl nach elektiver<br />

wie akuter Behandlung <strong>und</strong> des Weiteren<br />

nach interventionellem oder operativem<br />

<strong>Therapie</strong>ansatz. Nach einer<br />

Akutbehandlung ist dem Patienten<br />

dringend die Teilnahme an einer ambulanten<br />

oder stationären Anschlussrehabilitation<br />

zu empfehlen. Langfristig<br />

empfiehlt sich die Teilnahme an einer<br />

ambulanten Herzgruppe. Diese bietet<br />

dem Patienten die Möglichkeit – ärztlich<br />

überwacht <strong>und</strong> unter fachlicher<br />

Anleitung – in der Gemeinschaft mit<br />

anderen Betroffenen körperlich aktiv zu<br />

sein. Ergänzend zur Teilnahme an organisierten<br />

Angeboten sollte jeder Patient<br />

eine gezielte Anleitung <strong>und</strong> Motivation<br />

zum selbstständigen <strong>und</strong> individuell angepassten<br />

Training sowie zur Förderung<br />

der körperlichen Aktivität im Alltag<br />

<strong>und</strong> in der Freizeit er halten. Untersuchungen<br />

bestätigen die wichtige Rolle<br />

der ärztlichen Beratung bei der Motivation<br />

zu regelmäßiger körperlicher Aktivität.<br />

Trotzdem erhält nur ein Drittel<br />

der Erwachsenen, das seinen Arzt aufsucht,<br />

die Empfehlung zu regelmäßiger<br />

körperlicher Aktivität <strong>und</strong> Training. Es<br />

ist zudem bekannt, dass etwa die Hälfte<br />

aller inaktiven Erwachsenen, die ein<br />

körperliches Training aufnehmen, dieses<br />

bedauerlicherweise bereits innerhalb der<br />

nächsten 6 Monate wieder einstellt. Die<br />

Motivation zu einem aktiven Lebensstil<br />

sowie die individuelle Beratung im Hinblick<br />

auf körperliche Aktivität sollte ein<br />

fester Bestandteil der ärztlichen Untersuchung<br />

bei KHK-Patienten sein. Besonderer<br />

Aufmerksamkeit bedürfen<br />

dabei die Gruppe der weiblichen <strong>und</strong>/<br />

oder älteren Patienten, sowie Personen<br />

mit niedrigem sozioökonomischen Status.<br />

Das langfristige Ziel sollte eine<br />

körperliche Aktivität mit moderater Intensität<br />

von 30 min pro Tag sein.<br />

6 medicalsports network 05.10


Die Beratung muss auf der Basis einer ausführlichen Risikoevaluation<br />

inklusive Belastungsuntersuchung auf dem Fahrradergometer<br />

erfolgen. Für jeden Patienten müssen realistische<br />

individuelle <strong>Therapie</strong>ziele formuliert <strong>und</strong> darauf aufbauend<br />

ein <strong>Therapie</strong>plan erstellt werden. Dabei sind neben der individuellen<br />

Belastbarkeit <strong>und</strong> dem Schweregrad der Erkrankung<br />

persönliche Charakteristika wie Alter, Geschlecht, sportliche<br />

Vorerfahrungen, körperliche Inaktivität, Trainingsziele, Motivation,<br />

lokale Voraussetzungen des Sportangebots <strong>und</strong> Neigungen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Das Trainingsprogramm sollte langfristig angelegt sein <strong>und</strong><br />

mit niedriger Intensität, Dauer <strong>und</strong> Häufigkeit beginnen. Dies<br />

ist nach längerer körperlicher Inaktivität besonders wichtig.<br />

Am Anfang sollte das Ziel darin bestehen, die Trainingsdauer<br />

<strong>und</strong> -häufigkeit allmählich zu steigern. Wenn dies gut toleriert<br />

wird, kann im weiteren Verlauf des Trainings auch die Intensität<br />

gesteigert werden. Als Trainingsform sollten insbesondere<br />

aerobe Ausdauerbelastungen empfohlen werden (Tab.1).<br />

Ideale Belastungsformen<br />

Spazierengehen <strong>und</strong> „Walking“ (zügiges Gehen mit Armeinsatz)<br />

sind ideale Belastungsformen mit geringer kardiopulmonaler<br />

Überbelastungsgefahr <strong>für</strong> einen sanften Einstieg zum<br />

aeroben Ausdauertraining <strong>für</strong> körperlich inaktive, ältere<br />

Personen <strong>und</strong>/oder Frauen. Durch die geringere Stoßbelastung<br />

der Gelenke ist es bei Übergewicht <strong>und</strong>/oder orthopädischen<br />

Problemen besser geeignet als Laufen. Die präventive<br />

Wirksamkeit von „Walking“ gilt als gesichert, wobei sich<br />

der Effekt mit zunehmender Intensität – d.h. „Walking“ -<br />

Geschwindigkeit <strong>und</strong>/oder Energieumsatz – durch „Walking“<br />

erhöht. Ein Ausdauertraining in Form von „Walking“ verbessert<br />

die körperliche Fitness <strong>und</strong> wirkt sich positive auf<br />

zahlreiche kardiovaskuläre Risikofaktoren aus. Durch Gehen<br />

mit Stockeinsatz („Nordic Walking“) kann durch den Einsatz<br />

größerer Muskelmasse die Intensität, gemessen an der Sauerstoffaufnahme<br />

<strong>und</strong> am Energieumsatz, gesteigert werden.<br />

Weitere Vorteile liegen vermutlich in der Reduzierung der<br />

Gelenkbelastung (insbesondere beim Bergabgehen) <strong>und</strong> der<br />

größeren Bewegungssicherheit. Bei besserer Belastbarkeit<br />

(> 1 Watt pro kg Körpergewicht) stellt der Dauerlauf eine<br />

optimale Belastungsform zur Verbesserung der allgemeinen<br />

aeroben Ausdauer <strong>und</strong> positiven Beeinflussung kardiovaskulärer<br />

Risikofaktoren dar, bei dem durch ein Minimum an Belastungsaufwand<br />

ein Maximum an Adaptationserscheinungen erzielt<br />

werden kann. Aufgr<strong>und</strong> der guten Abstufbarkeit der Belastung,<br />

der exakten Dosierbarkeit sowie der Möglichkeit der Überwachung<br />

(Herzfrequenz, ggf. EKG <strong>und</strong>/oder Blutdruck) ist das<br />

Training auf dem Fahrradergometer besonders gut geeignet. Sehr<br />

gut geeignet ist auch das Radfahren in der freien Natur, insbesondere<br />

dann, wenn es auf einer ebenen Strecke mit festem<br />

Untergr<strong>und</strong> durchgeführt wird.<br />

05.10 medicalsports network<br />

7<br />

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● altersbedingter Bindegewebsschwäche<br />

● Sport<br />

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Birna Bjarnason-Wehrens<br />

> Seit 1991 Mitarbeiterin im Institut <strong>für</strong> Kreislaufforschung<br />

<strong>und</strong> Sportmedizin an der Deutschen<br />

Sporthochschule in Köln<br />

> Hauptarbeitsgebiete: kardiologische Rehabilitation<br />

der Phase II <strong>und</strong> Phase III; geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede in der kardiologischen Rehabilitation;<br />

körperliche Aktivität <strong>und</strong> Training in der <strong>Prävention</strong>,<br />

Sek<strong>und</strong>ärprävention <strong>und</strong> Rehabilitation von kardiovaskulären<br />

Erkrankungen; körperliche Aktivität <strong>und</strong><br />

Training bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit angeborenen<br />

Herzfehlern<br />

network<br />

> Von 2002–2010 Mitglied des Präsidiums der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong><br />

Rehabilitation von Herz­Kreislauf­Erkrankungen<br />

> Seit 2005 Secretary of the Section Cardiac Rehabilitation<br />

of the European Association for Cardiovascular<br />

Prevention and Rehabilitation of the European Society<br />

of Cardiology<br />

Christian<br />

Knackstedt<br />

> Facharzt <strong>für</strong> innere<br />

Medizin, Kardiologie <strong>und</strong><br />

Sportmedizin<br />

> Seit 2009 Oberarzt am<br />

Institut <strong>für</strong> Kreislaufforschung<br />

<strong>und</strong> Sportmedizin<br />

an der Deutschen Sporthochschule<br />

Köln<br />

> Forschungsschwerpunkte: myokardiale Adaptation,<br />

präventive Versorgungsforschung<br />

Für die Festlegung der Trainingsintensität<br />

bei allen Ausdauersportarten bietet<br />

sich die Herzfrequenz als objektiver <strong>und</strong><br />

leicht zu ermittelnder Parameter an. Für<br />

Herzpatienten wird eine Belastungsintensität<br />

zwischen 60–75 % der maximal im<br />

Belastungstest ermittelten Herzfrequenz<br />

empfohlen. Eine andere Möglichkeit ist<br />

die Festlegung der Trainingsherzfrequenz<br />

anhand der so genannten Karvonen-<br />

Formel (siehe Beispiel). Hier wird eine<br />

Intensität zwischen 40 <strong>und</strong> 60 % empfohlen.<br />

Die Kontrolle kann z.B. durch ein<br />

simples Herzfrequenzmessgerät (Pulsuhr)<br />

auch im ambulanten, eigenständigen Weitertraining<br />

umgesetzt werden. Ergänzend<br />

hierzu ist zu empfehlen, ein Augenmerk<br />

auf die Atmung zu richten. Diese sollte<br />

während der Belastung eine Unterhaltung<br />

ermöglichen – entsprechend der Regel<br />

„Laufen ohne zu schnaufen“. Die Anwendung<br />

der Borgskala hilft dem Patienten,<br />

sein subjektives Anstrengungsempfinden<br />

zu schulen <strong>und</strong> die wahrgenommene Belastung<br />

richtig einzuordnen.<br />

Die Herzfrequenzreserve (HFR) ist<br />

die Differenz zwischen Ruhe- <strong>und</strong><br />

Maximalpuls (bei einer Ergometrie ermittelt).<br />

Soll ein Patient mit 60 % der<br />

HFR trainieren, so ergibt sich bei einer<br />

Ruhefrequenz von 60 <strong>und</strong> einer Maximalfrequenz<br />

von 140 eine Trainingsherzfrequenz<br />

von 108.<br />

Beispielrechnung:<br />

HF Ruhe = 60/min; HF max = 140/min;<br />

THF = 60 + (140–60) x 0,6 = 108/min<br />

Ergänzend <strong>und</strong> aufbauend auf dem<br />

Ausdauertraining wird insbesondere <strong>für</strong><br />

Patienten mit guter Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> guter linksventrikulärer<br />

Pumpfunktion ein individuell angepasstes<br />

dynamisches Kraftausdauertraining<br />

empfohlen. Ein moderates Krafttraining<br />

ist auch im höheren Lebensalter<br />

wirksam <strong>und</strong> kann dem altersbedingten<br />

Verlust an Muskelmasse, Muskelkraft<br />

<strong>und</strong> Knochenmasse entgegenwirken sowie<br />

durch Verbesserung der propriozep-<br />

tiven Fähigkeiten die Koordination <strong>und</strong><br />

Gleichgewichtsfähigkeit positiv beeinflussen<br />

<strong>und</strong> somit die Sturzgefahr reduzieren.<br />

Empfohlen wird die Durchführung<br />

eines Kraftausdauertrainings mit<br />

niedriger bis moderater Intensität (30–<br />

60 % der Maximalkraft). Die Belastung<br />

ist so zu wählen, dass die einzelnen<br />

Übungen mühelos <strong>und</strong> ohne Pressatmung<br />

15- bis 20-mal wiederholt werden<br />

können. Das Training sollte 2-mal pro<br />

Woche durchgeführt werden. Von KHK-<br />

Patienten sollte ein Kraftausdauertraining<br />

immer unter fachlicher Anleitung<br />

aufgenommen werden. Besonderer<br />

Wert ist auf die Vermeidung der<br />

Pressatmung zu legen, um gefährliche<br />

Blutdruckspitzen unter Belastung zu<br />

vermeiden.<br />

Fazit<br />

Durch individuell dosiertes Training<br />

können bei Patienten im stabilen<br />

Stadium einer KHK die körperliche<br />

Leistungsfähigkeit die symptomfreie<br />

Belastbarkeit, die Lebensqualität <strong>und</strong><br />

die Prognose verbessert werden. Besonders<br />

effektiv ist ein unter moderater Belastungsintensität<br />

durchgeführtes aerobes<br />

Ausdauertraining. In Ergänzung hierzu<br />

kann ein niedrig dosiertes Kraftausdauertraining<br />

empfohlen werden. KHK-<br />

Patienten sollten motiviert werden,<br />

an langfristigen Nachsorgeprogrammen<br />

wie z.B. der ambulanten Herzgruppe<br />

teilzunehmen.<br />

Literatur:<br />

Bjarnason-Wehrens B, Schulz O, Gielen S, Halle M, Dürsch M, Hambrecht<br />

R, Lowis H, Kindermann W, Schulze R, Rauch B (2009). Leitlinie<br />

körperliche Aktivität zur Sek<strong>und</strong>ärprävention <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> kardiovaskulärer<br />

Erkrankungen. Clin Res Cardiol, 4, Suppl. 3, 1–44.<br />

Weitere Literatur beim Verfasser<br />

■■ Bjarnason@dshs-koeln.de<br />

■■ C.Knackstedt@dshs-koeln.de<br />

8 medicalsports network 05.10


Neuer<br />

Oberkörperergometer<br />

Mit dem neuen CIRCLE 4000 bringt der Pirmasenser<br />

Hersteller ein absolut innovatives Gerät <strong>für</strong> ein gezieltes<br />

Ausdauertraining mit dem Oberkörper auf den Markt.<br />

05.10 medicalsports network<br />

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Der CIRCLE 4000 kann dabei durch intelligente Lösungen<br />

überzeugen. So lässt sich der Sitz mit einem Handgriff nach<br />

vorne klappen <strong>und</strong> macht Platz <strong>für</strong> ein stehendes Training<br />

oder ein Training im Rollstuhl. Gleichzeitig lässt sich durch<br />

die Höhenverstellung <strong>und</strong> die in der Länge <strong>und</strong> Trainingsposition<br />

(diagonal <strong>und</strong> parallel) verstellbare Griffposition eine<br />

genaue Anpassung an die unterschiedlichen Trainingsbedürfnisse<br />

erreichen. Ein besonderer Clou sind dabei noch die<br />

Kugelgriffe – eine Entwicklung aus dem Rollstuhlsport – die<br />

einen Wechsel zwischen verschiedenen Griffpositionen<br />

während des Trainings erlauben. Und wie bei ERGO-FIT<br />

üblich ist das Gerät mit nur 4 Tasten intuitiv <strong>und</strong> einfach zu<br />

bedienen. Erhältlich ist der Oberkörperergometer in verschiedenen<br />

Ausstattungsvarianten, unter anderem auch als<br />

zertifiziertes Medizinprodukt.<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Sie unter www.ergo-fit.de<br />

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9<br />

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durch Laktatbestimmung<br />

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Ob im Breiten- oder Leistungssport, ob <strong>für</strong> spezielle Zielgruppen, ob <strong>für</strong><br />

Einzel- oder Gruppentraining: Für die Bestimmung der Ausdauerfähigkeit<br />

<strong>und</strong> eine zielgerichtete Leistungsentwicklung liefert die Laktatdiagnostik<br />

wichtige Informationen zur Steuerung des individuellen Trainings.<br />

Mit dem Accutrend ® Plus System können Sie<br />

neben Laktat auch Glucose, Cholesterin <strong>und</strong><br />

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Messsystems im Taschenformat – nutzen<br />

auch Sie die Möglichkeiten!<br />

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von 8.00–18.00 Uhr unter der Telefonnummer 0180/200 01 65 (Festnetz<br />

6 Cent je Anruf, Mobilfunk max. 42 Cent je Minute) zur Verfügung.<br />

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Am 9. Oktober 2010 findet der erste<br />

<strong>MedicalSportsNetwork</strong> Kongress<br />

mit „Goldstandard“ statt. Wir sind stolz<br />

darauf, unseren Teilnehmern ein exklusives<br />

Programm bieten zu können, das<br />

neben Vorträge von renommierten<br />

Fachleuten die Möglichkeit bietet, Kontakte<br />

der besonderen Art zu knüpfen<br />

<strong>und</strong> Networking auf höchstem Niveau<br />

zu führen. Alles r<strong>und</strong> um den Kongress<br />

ist auf unsere Teilnehmer aus der Spitzensportmedizin<br />

abgestimmt, von der<br />

Themenwahl bis hin zu den Ausstellern,<br />

welche die neusten sportmedizinischen<br />

Trends aus der Industrie vorstellen.<br />

Unsere Veranstaltung ist mehr als ein<br />

bloßer Kongress. Wir bauen ein exklusives<br />

Netzwerk von Sportmedizinern,<br />

Teamärzten <strong>und</strong> Therapeuten aus den<br />

Top-Ligen der Spitzensportarten auf.<br />

Dazu passt die mit Bedacht gewählte<br />

Lokalität der ARCUS Sportklinik in<br />

Pforzheim.<br />

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />

der <strong>MedicalSportsNetwork</strong> einen<br />

ausführlichen Nachbericht über<br />

den Kongress!<br />

medicalsports<br />

network<br />

Kongress mit<br />

„Goldstandard“<br />

Aus dem Spitzensport<br />

<strong>für</strong> den Spitzensport!<br />

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Sind Sie Sportmediziner oder Therapeut<br />

aus dem Spitzensport <strong>und</strong> möchten weitere<br />

Informationen? Sind Sie noch an einer<br />

Teilnahme interessiert, oder wollen Sie<br />

nächstes Jahr dabei sein?<br />

Unser Netzwerk wird ständig<br />

erweitert, melden Sie sich bei<br />

Herrn Robert Erbeldinger<br />

erbeldinger@succidia.de<br />

Telefon 06151-3605614<br />

10 medicalsports network 05.10


Unsere Experten<br />

Dr. Ernst Jakob<br />

Innere Medizin<br />

<strong>und</strong> Sport medizin<br />

Thema:<br />

Leistungs diagnostik im<br />

Hoch leistungs- <strong>und</strong><br />

Leistungssport<br />

Prof. Dr.<br />

Wilhelm Haverkamp<br />

Innere Medizin <strong>und</strong><br />

Kardiologe<br />

Thema:<br />

Plötzlicher Herztod im<br />

Hoch leistungssport<br />

(<strong>Prävention</strong>)<br />

Prof. Dr. Mario Thevis<br />

Forensische Chemie/<br />

Dopingforschung<br />

Thema:<br />

Innovationen aus der<br />

Dopingforschung<br />

präsentiert<br />

Dr. Jens Enneper<br />

Orthopädie &Unfall chirurgie<br />

– DFB-Arzt U21<br />

Thema:<br />

Vermeidung von Verletzungen<br />

<strong>und</strong> Rever letzungen<br />

im Profisport<br />

Dr. Andree Ellermann<br />

Orthopädie &<br />

Unfall chirurgie/<br />

Sportmedizin<br />

Thema:<br />

Kreuzband verletzung/<br />

State of the Art<br />

Dr. Thomas Ambacher<br />

Orthopädie&Unfallchirurgie/Sportmedizin<br />

Thema:<br />

Operative Schulterchirurgie<br />

bei Sportlern<br />

Highlights aus der Industrie direkt vor Ort zum Anfassen<br />

Dr. Paul Klein<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Sportmedizin<br />

– Teamarzt 1. FC Köln<br />

Thema: Autologe<br />

Wachstumsfaktoren/<br />

konservative u. operative<br />

Sport traumatologie<br />

Dr. Johannes M. Peil<br />

Orthopädie/<br />

Sport medizin/<strong>Therapie</strong><br />

Thema: Individuelle sportmedizinische<br />

Betreuung<br />

&<strong>Therapie</strong> von Hochleistungssportlern<br />

vor Ort<br />

Prof. Dr.<br />

Thomas Wessinghage<br />

Orthopädie/Sport medizin/<br />

<strong>Therapie</strong><br />

Thema:<br />

Rehabilitation nach<br />

Sportunfällen im<br />

Spitzensport<br />

05.10 medicalsports network 11


krafttraining<br />

Muskeln in Minuten<br />

Hochintensitätstraining als effizienteste Methode zum Muskelaufbau<br />

Prof. Dr. phil. Dr. rer. soc. Jürgen Gießing,<br />

Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaft, Universität Koblenz-Landau<br />

Beim Muskeltraining waren bislang sehr große Trainingsumfänge<br />

üblich. Mindestens drei bis vier Trainingstage pro<br />

Woche <strong>und</strong> zahlreiche Übungen, von denen dann jeweils gleich<br />

drei Sätze absolviert werden sollten. Neue Studienergebnisse<br />

zeigen aber, dass mindestens die gleichen Fortschritte<br />

erzielt werden, wenn anstelle von drei Sätzen nur ein hochintensiver<br />

Satz von jeder Übung ausgeführt wird.<br />

Das Hochintensitätstraining (HIT) ist<br />

eine Trainingsmethode, die von Leistungssportlern<br />

seit Langem mit großem<br />

Erfolg angewandt wird. Dabei<br />

werden die Muskeln sehr intensiv, aber<br />

da<strong>für</strong> nur mit einem einzigen Satz von<br />

jeder Übung trainiert. Aktuelle Forschungsergebnisse<br />

zeigen, dass sich ein<br />

Fitnesstraining auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

HIT auch <strong>für</strong> Breitensportler hervorragend<br />

eignet.<br />

12 medicalsports network 05.10


Gr<strong>und</strong>lagen des<br />

Hochintensitätstrainings (HIT)<br />

Beim HIT trainiert man die Musku latur mit Gewichten oder<br />

verwendet das eigene Körpergewicht als Widerstand. In der<br />

Regel handelt es sich dabei um die klassischen Trainingsübungen<br />

wie Bankdrücken, Beinpressen, Rudern usw. Beim<br />

HIT hört man jedoch nicht schon auf, wenn die Übung anstrengend<br />

wird, sondern man versucht, mit dem jeweiligen<br />

Widerstand so viele Wiederholungen wie möglich auszuführen.<br />

Wenn man zehn Wiederholungen schafft, versucht man<br />

auch noch die elfte. Wenn diese nicht mehr gelingt, beendet<br />

man den Satz. Mit anderen Worten: Jede Übung ist erst dann<br />

beendet, wenn man es nicht mehr schafft, eine vollständige<br />

Wiederholung abzuschließen. Fortgeschrittene lassen sich anschließend<br />

sogar noch von einem Trainingspartner helfen, eine<br />

oder zwei zusätzliche Wieder holungen anzuschließen. Was die<br />

Sache noch anstrengender macht, ist die langsame Bewegungsgeschwindigkeit,<br />

mit der beim HIT gearbeitet wird. Das<br />

Anheben der Gewichte soll dabei r<strong>und</strong> drei Sek<strong>und</strong>en dauern,<br />

das Absenken sogar vier bis fünf Sek<strong>und</strong>en. Auf diese Weise<br />

werden Schwungkräfte ausgeschlossen <strong>und</strong> es wird sichergestellt,<br />

dass es auch tatsächlich der Muskel ist, der die Arbeit<br />

verrichtet. Der Lohn <strong>für</strong> die Mühen besteht in einer deutlich<br />

reduzierten Trainingsdauer, da von jeder Übung statt der üblichen<br />

drei Sätze jeder Übung nur einer ausgeführt wird. Weitere<br />

Sätze derselben Übung sind auch nicht erforderlich, weil<br />

05.10 medicalsports network<br />

man durch die intensive<br />

Be anspruchung ganz<br />

sicher einen Trainingsreiz<br />

gesetzt hat. Auf diese Weise<br />

kann ein Ganzkörpertraining anhand<br />

von r<strong>und</strong> zehn Übungen inklusive<br />

des Auf­ <strong>und</strong> Abwärmens innerhalb von<br />

weniger als einer St<strong>und</strong>e absolviert werden. Da man<br />

beim HIT­Fitnesstraining nur zweimal pro Woche trainieren<br />

muss, eignet sich das Programm vor allem <strong>für</strong> Personen, die<br />

nur wenig Zeit haben, aber dennoch ihre Muskulatur effektiv<br />

trainieren möchten.<br />

Anwendung im Leistungssport<br />

Die Anwendung des HIT im Leistungssport ist weit ver breitet<br />

<strong>und</strong> ergibt sich auch logisch aus der Steigerung der Trainingsintensität<br />

über einen längeren Zeitraum hinweg. Leistungssportler<br />

verfügen in der Regel über jahrelange Trainingserfahrung<br />

<strong>und</strong> haben ihre Trainingsintensität dabei kontinuierlich immer<br />

weiter gesteigert. Dabei muss der Trainingsumfang zwangsläufig<br />

reduziert werden, um ein Übertraining zu vermeiden. Da<br />

das Muskeltraining bei den meisten Sportlern lediglich eine<br />

Ergänzung zum Training in der eigentlichen Zielsportart dar­<br />

Foto: © Алексей Многосмыслов | istockphoto.com<br />

13


krafttraining<br />

Bankdrücken<br />

Rudern<br />

Butterfly reverse<br />

Beinstrecken<br />

Beinbeugen<br />

Gerade Crunch<br />

Wadenheben<br />

Bizepscurl<br />

Liegestütz<br />

HIT Gruppe Drei-Satz-Gruppe<br />

Abb. 1: Höhere Kraftsteigerungen durch HIT.<br />

Durchschnittliche Steigerungen der maximalen Wiederholungszahlen<br />

mit demselben Testgewicht (50 % des individuellen<br />

10WM) nach zehn Wochen durch Drei-Satz-Training<br />

bzw. hochintensives Einsatztraining (HIT).<br />

Gramm<br />

HIT Gruppe Drei-Satz-Gruppe<br />

Abb. 2: Größeres Muskelwachstum in der HIT-Gruppe.<br />

Durchschnittliche Zunahme der Muskelmasse der erfolgreichen<br />

Probanden nach zehn Wochen Drei-Satz-Training<br />

bzw. hochintensivem Einsatztraining (HIT).<br />

stellt, ist auch dieser Effekt <strong>für</strong> den<br />

Leistungssportler erfreulich, weil er<br />

durch die An wendung des HIT weniger<br />

Zeit <strong>für</strong> sein Krafttraining aufwenden<br />

muss <strong>und</strong> dadurch mehr Zeit <strong>für</strong> andere<br />

Trainingsinhalte hat.<br />

Anwendung im Breitensport<br />

Früher betrachtete man hochintensive<br />

Trainingsprogramme als völlig ungeeignet<br />

<strong>für</strong> Breitensportler. Ein Training,<br />

bei dem Breitensportler nicht nur intensiv,<br />

sondern sogar hochintensiv trainie­<br />

ren, hielt man <strong>für</strong> unangemessen <strong>und</strong><br />

gefährlich. Für ein Herz­Kreislauf­<br />

Training ist dies auch sehr gut nachzuvollziehen.<br />

Ein nur mäßig trainierter<br />

Breitensportler sollte z.B. niemals mit<br />

maximaler Herzfrequenz joggen. Beim<br />

Muskeltraining ist ein Training mit<br />

hoher Intensität aber wesentlich unproblematischer,<br />

weil es lediglich bedeutet,<br />

dass man die maximal mögliche<br />

Anzahl an Wiederholungen mit einem<br />

bestimmten Gewicht auch tatsächlich<br />

ausschöpft. Außerdem wurde in der<br />

Vergangenheit nicht ausreichend zwischen<br />

den Fachbegriffen „Trainingsintensität“<br />

<strong>und</strong> „Beanspruchung“ differenziert.<br />

Wer beim Bankdrücken oder<br />

Bizepstraining zehn Wiederholungen<br />

schafft <strong>und</strong> die elfte dann ermüdungsbedingt<br />

nicht mehr abschließen kann,<br />

trainiert zwar hochintensiv, die Beanspruchung<br />

<strong>für</strong> das Herz­Kreislauf­<br />

System bleibt aber in einem akzeptablen<br />

Rahmen <strong>und</strong> auch die Muskulatur<br />

nimmt bei einer betont langsamen <strong>und</strong><br />

korrekten Bewegungsausführung, wie<br />

sie beim HIT zur Anwendung kommt,<br />

keinerlei Schaden. Im Gegenteil, die<br />

Muskulatur wird mit einem intensiven<br />

Trainingsreiz konfrontiert, zum Wachstum<br />

gereizt <strong>und</strong> kann in der anschließenden<br />

mehrtägigen Ruhephase regenerieren<br />

<strong>und</strong> wachsen.<br />

Wirksamkeit inzwischen auch <strong>für</strong><br />

Breitensportler in Studien belegt<br />

Die Auswirkungen eines hochintensiven<br />

Muskeltrainings wurden inzwischen<br />

auch <strong>für</strong> Breitensportler untersucht.<br />

Dabei zeigte sich, dass das HIT in Bezug<br />

auf Kraft­ <strong>und</strong> Muskelzuwächse<br />

dem üblichen Drei­Satz­Training (mit<br />

geringerer Intensität, aber drei Durchgängen<br />

von jeder Übung) sogar überlegen<br />

war. In einem Zeitraum von nur<br />

zehn Wochen konnten die Probanden<br />

mit einem HIT einen Muskelzuwachs<br />

von durchschnittlich r<strong>und</strong> 900 Gramm<br />

erzielen <strong>und</strong> gleichzeitig in annähernd<br />

gleichem Umfang Körperfett reduzieren.<br />

Bei einem Drei­Satz­Training fiel<br />

der Muskelzuwachs im Durchschnitt<br />

nicht einmal halb so groß aus <strong>und</strong> eine<br />

Reduzierung des Körperfettanteils blieb<br />

ganz aus. Bei den Probanden handelte<br />

es sich durchweg um Breitensportler.<br />

Betrachtet man zusätzlich noch den<br />

Faktor Effizienz des Trainings, so zeigt<br />

sich der enorme Nutzen des HIT­Fitnesstrainings.<br />

Mit einem Drittel des<br />

sonst üblichen Trainingsumfangs konnte<br />

beim HIT doppelt so viel Muskelsubstanz<br />

aufgebaut werden wie beim<br />

Drei­Satz­Training.<br />

Wie ist das Training aufgebaut?<br />

Ein HIT­Fitnesstraining besteht aus<br />

r<strong>und</strong> zehn Übungen, von denen jeweils<br />

nur ein Satz ausgeführt wird. Zuvor<br />

wird der Körper gründlich aufgewärmt,<br />

zunächst allgemein (z.B. durch Radfahren<br />

oder einen leichten Dauerlauf )<br />

<strong>und</strong> anschließend lokal (durch je einen<br />

leichten Satz <strong>für</strong> die Hauptmuskelgruppen<br />

des Körpers). Jeder der zehn<br />

Trainingssätze wird soweit ausgeführt,<br />

bis keine weitere Wiederholung mehr<br />

möglich ist. Angestrebt werden zehn bis<br />

15 Wiederholungen pro Satz, wobei<br />

jede Wiederholung betont langsam <strong>und</strong><br />

technisch sauber auszuführen ist <strong>und</strong><br />

etwa sieben Sek<strong>und</strong>en dauern sollte.<br />

Nach r<strong>und</strong> 45 Minuten ist die Trainingseinheit<br />

beendet <strong>und</strong> man pausiert<br />

anschließend mindestens ein bis zwei<br />

Tage mit dem Muskeltraining, um dem<br />

Körper ausreichend Zeit zur Regeneration<br />

<strong>und</strong> anschließendem Muskelwachstum<br />

zu geben.<br />

Für wen eignet sich<br />

HIT­Fitnesstraining?<br />

Es ist einfacher zu sagen, <strong>für</strong> wen sich ein<br />

Hit­Fitnesstraining (noch) nicht eignet:<br />

<strong>für</strong> absolute Anfänger. Wer mit einem<br />

Trainingsprogramm erstmals beginnt,<br />

sollte zunächst das Haupt augenmerk darauf<br />

richten, alle Übungsausführungen<br />

korrekt zu erlernen <strong>und</strong> den Körper an<br />

ein regelmäßiges Training zu gewöhnen.<br />

Nach einigen Monaten Training kann<br />

dann die Trainingsintensität schrittweise<br />

14 medicalsports network 05.10


gesteigert werden. Darüber hinaus eignet<br />

sich das HIT­Fitnesstraining auch zur<br />

periodischen Anwendung. Wer normalerweise<br />

länger <strong>und</strong> weniger intensiv trainiert,<br />

kann phasenweise zum HIT­<br />

Fitnesstraining wechseln, um dem Körper<br />

<strong>und</strong> speziell der Muskulatur eine Abwechslung<br />

im Training zu bieten <strong>und</strong><br />

damit eine Gewöhnung an das immer<br />

gleiche Training verhindern.<br />

Fazit<br />

Das HIT­Fitnesstraining eignet sich also<br />

<strong>für</strong> alle, die bereit sind, aus einer<br />

kurzen Trainingsdauer das Optimale<br />

herauszuholen <strong>und</strong> sich dabei entsprechend<br />

anzustrengen, getreu dem Motto:<br />

„Wenn du höchstens zehn Wiederholungen<br />

schaffst, dann versuche elf zu<br />

machen.“<br />

■■ giessing@uni­landau.de<br />

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Um eine physiologische Wirksamkeit in höchstem Maße zu erreichen,<br />

wurden die Geräte der Premion Line in Zusammenarbeit mit dem<br />

Universitätsklinikum Freiburg entwickelt. Daraus resultiert nicht nur die<br />

Verschmelzung von Design <strong>und</strong> Funktion auf eine noch nie da gewesene<br />

Weise, sondern auch eine extrem langlebige Konstruktion.<br />

Telefon 07041 96 15-0 | www.premion-line.de<br />

Jürgen Gießing<br />

> Lehrt Sportmedizin <strong>und</strong> Trainingswissenschaft<br />

an der Universität Koblenz-Landau<br />

> Arbeits- <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkte: sportmedizinische<br />

Aspekte des Trainings, Leistungsdiagnostik durch<br />

Bioimpedanzanalysen, Theorie <strong>und</strong> Praxis des<br />

Muskelaufbautrainings, Hochintensitätstraining (HIT),<br />

Muskelkrafttraining <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

durch sportliches Training<br />

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„HIT-Fitness. Hochintensitätstraining -<br />

Maximaler Muskelaufbau in kürzester Zeit“<br />

Prof. Dr. Dr. Jürgen Gießing,<br />

200 Seiten, riva Verlag 2010, ISBN: 978-3868830224<br />

> Mitglied der Vereinigung <strong>für</strong> Sportwissenschaft (dvs)<br />

> Mitglied beim Deutschen Fußball-B<strong>und</strong> (DFB)<br />

> Forschung auf dem Gebiet Krafttraining beim Fußball<br />

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ernährung<br />

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Trink dich schlank<br />

Richtig trinken während<br />

einer Reduktionsdiät<br />

Dipl. oec. troph. Günter Wagner<br />

Dipl. oec. troph. Eva Maria H<strong>und</strong><br />

Die Arbeitskollegen tun es viel zu selten, Ihre Familie macht es<br />

wahrscheinlich auch nicht oft genug <strong>und</strong> selbst die<br />

Mannschaftskollegen könnten es häufiger tun. Und auch Sie<br />

müssten öfter ran: an die Trinkflasche. Zwar wissen die<br />

meisten Deutschen, dass Wasser ein Lebenselixier ist –<br />

dennoch zeigen Umfragen, dass mindestens 50 Prozent (bei<br />

Kindern <strong>und</strong> Rentnern sogar ein größerer Anteil) zu selten nach<br />

der Flasche greifen. Mindestens zwei Liter Wasser pro Tag<br />

braucht unser Organismus, um zu funktionieren. Wer<br />

mineralstoffreiches Mineralwasser, Saftschorlen <strong>und</strong> Kräuter-<br />

oder Früchtetee trinkt, kann sehr viel <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Konzentration, Schönheit, Fitness <strong>und</strong> eine gute Figur tun.<br />

16 medicalsports network 05.10


Abnehmen – aber richtig!<br />

Im Sport kann eine Gewichtsabnahme aus verschiedenen<br />

Gründen wichtig sein. Um in einer bestimmten Gewichtsklasse<br />

trainieren zu können, kann eine Gewichtsreduktion<br />

angemessen sein. Ein niedriges Körpergewicht bedeutet indirekt<br />

eine Verbesserung der maximalen Ausdauerleistungsfähigkeit.<br />

Denn je geringer das Körpergewicht, desto höher die<br />

maximale relative Sauerstoffaufnahme pro Kilogramm Körpergewicht.<br />

Durch Abbau von Fettgewebe kann die Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

ansteigen.<br />

Viele Freizeitsportler verbinden Sporttreiben mit einer Gewichtsreduktion<br />

<strong>und</strong> achten neben einem angepassten Sportprogramm<br />

auch auf eine entsprechende Ernährungsweise. So<br />

werden mehr Kalorien verbraucht <strong>und</strong> gleichzeitig Muskulatur<br />

aufgebaut, die auch in Ruhe mehr Energie verbraucht.<br />

Doch was ist die richtige „Diät“?<br />

Die unüberschaubare Fülle angebotener „Diäten“ macht es<br />

schwer, zwischen sinnvollen <strong>und</strong> weniger sinnvollen oder sogar<br />

gefährlichen Diätformen zu unterscheiden.<br />

Wird durch Hungern schnell Gewicht reduziert, wird dabei<br />

nicht reine Fettmasse verloren. In erster Linie leeren sich der<br />

Darm <strong>und</strong> die Kohlenhydratspeicher des Körpers, womit viel<br />

Wasser ausgeschieden wird. Ist zudem die Proteinzufuhr erniedrigt,<br />

wird Muskelmasse abgebaut. Daher kommt es bei<br />

Radikaldiäten vielmehr zu einem Abbau von Muskeln als von<br />

Fett, da dem Körper so wenig Energie zugeführt wird, dass er<br />

auf Energiereserven vom Muskel zurückgreifen muss. Auch<br />

beim Fasten kommt es zu diesem Abbau.<br />

Eine stabile <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Abnahme ist immer auf längere<br />

Zeit ausgelegt. Empfehlenswert sind mäßig kalorienreduzierte<br />

Ernährungsformen. Die Kalorienzufuhr liegt dabei je nach<br />

Alter, Größe, Ausgangsgewicht, Geschlecht <strong>und</strong> körperlicher<br />

Aktivität zwischen 1000 <strong>und</strong> 2000 kcal bei Frauen <strong>und</strong> zwischen<br />

1000 <strong>und</strong> 2400 kcal bei Männern. Eine Gewichtsabnahme<br />

von 0,5–1 kg pro Woche über einen längeren Zeitraum<br />

wird sichergestellt.<br />

So bleibt genügend Raum <strong>für</strong> eine abwechslungsreiche,<br />

nährstoffreiche Kost. Zu empfehlen sind Lebensmittel mit<br />

einer hohen Nährstoffdichte.<br />

Kohlenhydrate <strong>für</strong> eine langanhaltende Sättigung<br />

Kohlenhydrate sind in letzter Zeit sehr in Verruf geraten –<br />

dies ist jedoch nicht ganz berechtigt. Kohlenhydrate in der


Eva Maria H<strong>und</strong><br />

Jahrgang 1971, studierte Ernährungswissenschaften<br />

(Oecotrophologie) an der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen. Sie ist am Institut <strong>für</strong><br />

Sporternährung e.V., Bad Nauheim, verantwortlich<br />

<strong>für</strong> den Bereich allgemeine Ernährungsberatung,<br />

Gewichtsreduktion bei Erwachsenen<br />

<strong>und</strong> Kindern.<br />

Nahrung sollten nicht vollständig gemieden<br />

werden, da etwa 120–150 g<br />

Kohlenhydrate allein vom Gehirn täglich<br />

verbraucht werden. Bei mehrstündiger,<br />

hoher geistiger Aktivität ist<br />

die benötigte Menge noch deutlich erhöht.<br />

Das Gehirn verfügt nur über einen<br />

sehr kleinen Kohlenhydratspeicher. Für<br />

die optimale Energieversorgung des<br />

Gehirns spielt daher die kontinuierliche<br />

Kohlenhydratzufuhr mit Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> Getränken <strong>und</strong> die Kohlenhydratmenge<br />

im Blut bzw. der Blutzuckerspiegel<br />

eine wesentliche Rolle. Schwankungen<br />

des Blutzuckerspiegels können<br />

Leistungseinbußen <strong>und</strong> Heißhungerattacken<br />

nach sich ziehen – beides unerwünschte<br />

Begleiterscheinungen während<br />

einer Diät.<br />

Eiweiß <strong>für</strong> den Muskelaufbau<br />

Ein Ziel beim Abnehmen ist es, Muskeln<br />

aufzubauen. Je mehr Muskeln vorliegen,<br />

desto mehr Energie wird in Ruhe<br />

verbraucht. Um einen Muskelaufbau gezielt<br />

zu unterstützen, sollte insbesondere<br />

nach sportlicher Aktivität auf eine<br />

eiweißbetonte Mahlzeit Wert gelegt<br />

werden. Dabei entscheidet nicht die<br />

Quantität, sondern die Qualität. Denn<br />

Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß. Eiweiß<br />

Günter Wagner<br />

ist Ernährungswissenschaftler <strong>und</strong> Mitglied des<br />

Vorstandes am Institut <strong>für</strong> Sporternährung e.V.,<br />

Bad Nauheim.<br />

besteht aus verschiedenen Bausteinen,<br />

den so genannten Aminosäuren. Um<br />

eine hohe Qualität des Eiweißes zu erzielen,<br />

sollten verschiedene eiweißreiche<br />

Lebensmittel pflanzlicher <strong>und</strong> tierischer<br />

Herkunft miteinander kombiniert werden,<br />

z.B. Pellkartoffeln mit Quark, Müsli<br />

mit Milch, Vollkornbrot mit Käse<br />

oder Erbsensuppe mit Vollkornbrötchen.<br />

Es muss nur auf wenig verzichtet werden,<br />

wenn sich an Beilagen wie Gemüse,<br />

Kartoffeln, Reis <strong>und</strong> Nudeln satt gegessen<br />

wird <strong>und</strong> Fleisch, Wurst, fetter Käse,<br />

Schokolade <strong>und</strong> Süßigkeiten nur <strong>für</strong><br />

den Genuss in kleineren Mengen verzehrt<br />

werden.<br />

Ausreichend trinken fördert<br />

das Abnehmen<br />

Beim Abnehmen leider oft vergessen:<br />

ausreichend das Richtige zu trinken.<br />

Während der Gewichtsreduktion benötigt<br />

der Körper täglich mindestens 2<br />

Liter Wasser über Getränke. Da häufig<br />

während einer Diät auch intensiv Sport<br />

getrieben wird, ist eine weiter gesteigerte<br />

Trinkmenge notwendig. Pro St<strong>und</strong>e<br />

Sport wird empfohlen, zusätzlich einen<br />

Liter zu trinken. Während einer Crash­<br />

Diät mit extrem reduzierter Nahrungs­<br />

aufnahme kann der Flüssigkeitsbedarf<br />

sogar auf bis zu 3–4 Litern pro Tag steigen.<br />

Je weniger gegessen, desto mehr<br />

sollte getrunken werden. Während einer<br />

Diät fallen Abbauprodukte des Eiweiß­,<br />

aber auch des Purinstoffwechsels<br />

an. Um diese Substanzen über die Niere<br />

ausscheiden zu können, müssen sie in<br />

einer bestimmten Konzentration in<br />

Wasser gelöst <strong>und</strong> über die Niere mittels<br />

Urin ausgeschieden werden. Zusätzlich<br />

fehlt dem Körper bei geringer Nahrungsaufnahme<br />

auch das in Lebensmitteln<br />

enthaltene Wasser. Wird zu wenig<br />

getrunken, häufen sich die harnpflichtigen<br />

Substanzen im Körper an <strong>und</strong> können<br />

bei starkem Flüssigkeitsmangel sogar<br />

die Nierenfunktion beeinträchtigen<br />

– bis hin zu Nierenversagen.<br />

Während des Abnehmens können<br />

häufig Verstopfungen, Kreislaufschwächen<br />

<strong>und</strong> Störungen im Elektrolytstoffwechsel<br />

auftreten. Durch tägliches Trinken<br />

von mindestens 2 Litern kann<br />

diesen Beschwerden vorgebeugt werden.<br />

Man fühlt sich trotz geringerer Energiezufuhr<br />

nicht schlapp <strong>und</strong> müde, das<br />

Gehirn wird ausreichend mit Nährstoffen<br />

versorgt.<br />

Trinken kann<br />

Heißhungerattacken vermeiden<br />

Wer viel trinkt, kann außerdem seinen<br />

Appetit auf feste Nahrung, zumindest<br />

kurzfristig, bremsen. Daher gilt: Über den<br />

Tag verteilt trinken, damit der Magen<br />

immer gefüllt ist <strong>und</strong> so „Heißhungerattacken“<br />

vermieden werden. Häufig wird<br />

auch das Durstgefühl mit Hunger verwechselt.<br />

Es wird etwas gegessen anstatt<br />

etwas zu trinken. So werden unnötige<br />

Kalorien aufgenommen, die man durch<br />

kalorienfreie Getränke hätte einsparen<br />

können. Vor den Mahlzeiten daher immer<br />

ein Glas mineralstoffreiches Mineralwasser<br />

trinken, <strong>und</strong> auch während der<br />

Mahlzeiten öfter mal zum Wasserglas<br />

greifen. Dadurch wird zum einen bewusst<br />

langsamer, zum anderen auch weniger<br />

gegessen, da man sich schneller satt fühlt.<br />

Der Appetit wird gezügelt.<br />

18 medicalsports network 05.10


Die optimalen „Diätgetränke“<br />

Es gibt keine speziellen Diätgetränke, die das Abnehmen beschleunigen.<br />

In erster Linie sollten kalorienfreie oder kalorienarme<br />

Getränke bevorzugt werden. Greifen Sie zu mineralstoffreichen<br />

Mineralwässern, die das physiologische Verhältnis<br />

Calcium zu Magnesium von 2:1 besitzen, so erhält der Körper<br />

wichtige Mineralstoffe zum kalorientechnischen Nulltarif.<br />

Denn gerade Calcium <strong>und</strong> Magnesium gehören zu den Mineralstoffen,<br />

die während einer Diät oft in zu geringen Mengen<br />

aufgenommen werden. Calcium ist wichtig <strong>für</strong> die Knochenfestigkeit,<br />

Magnesium spielt als Anti­Stress­ <strong>und</strong> Sportmineral<br />

eine wichtige Rolle. Aufgr<strong>und</strong> einer Reduzierung der<br />

Essensmenge steigt das Risiko einer Unterversorgung bei<br />

wichtigen Mineralstoffen <strong>und</strong> Vitaminen. Es gilt, nicht nur<br />

die Hälfte zu essen, sondern Lebensmittel auszuwählen, die<br />

bei wenig Kalorien viele Nährstoffe liefern – sprich eine hohe<br />

Nährstoffdichte aufweisen. Und da steht das mineralstoffreiche<br />

Mineralwasser an erster Stelle.<br />

Ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong>, dass eventuell keine optimalen Abnehmerfolge<br />

erzielt werden, könnte an einer Übersäuerung im<br />

Gewebe liegen, die den Abbau von Fettsäuren hemmt. Durch<br />

eine langfristige, säureüberschüssige Ernährung können latente<br />

Azidosen hervorgerufen werden, die eine Gewichtsreduktion<br />

behindern. Saure Bestandteile im Organismus können<br />

durch eine „Basenreserve“ neutralisiert werden. Neben<br />

dem Verzehr von so genannten „basischen“ Lebensmitteln wie<br />

Obst, Gemüse, Salat, Milch <strong>und</strong> Milchprodukten kann hydrogencarbonatreiches<br />

Mineralwasser eine sinnvolle, kalorienfreie<br />

Möglichkeit sein, den Säure­Basen­Haushalt ins Gleichgewicht<br />

zu bringen. Der Hydrogencarbonatgehalt sollte<br />

mindestens 1000 mg/Liter betragen. Hydrogencarbonat agiert<br />

als Puffer <strong>und</strong> bildet zusammen mit Milchsäure Kohlensäure,<br />

die sofort in Kohlendioxid <strong>und</strong> Wasser zerfällt <strong>und</strong> über<br />

Lunge <strong>und</strong> Niere ausgeschieden wird.<br />

Fazit<br />

Egal, ob „Low Fat“ oder „Low Carb“ – eine Diät ist meist nur<br />

so gut wie die regelmäßig verzehrten Getränke. Am besten<br />

geeignet sind kalorienfreie oder kalorienarme Getränke wie<br />

Früchte­ <strong>und</strong> Kräutertee <strong>und</strong> mineralstoffreiches Mineralwasser.<br />

Denn nur wer ausreichend trinkt, kann Erfolg beim<br />

Abnehmen haben. Über den Tag mehrere Portionen mineralstoffreiches<br />

Mineralwasser zu trinken, reduziert nicht nur das<br />

Hungergefühl <strong>und</strong> vermeidet Heißhungerattacken, sondern<br />

hilft auch bei der Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen.<br />

Darüber hinaus werden wichtige Mineralstoffe wie Calcium<br />

<strong>und</strong> Magnesium zugeführt. Durch einen hohen Hydrogencarbonatgehalt<br />

des Mineralwassers kann zudem einer Übersäuerung<br />

des Körpers vorgebeugt werden.<br />

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05.10 medicalsports network<br />

19<br />

Genau wissen was<br />

in einem steckt ...<br />

Neue Wege der BIA*-<br />

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der Trainingsfortschritte wird die aktive<br />

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Herzfrequenzvariabilität<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung, Trainingssteuerung, Stressbewältigung<br />

Prof. Dr. Kuno Hottenrott,<br />

Institut <strong>für</strong> Leistungsdiagnostik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits förderung (ILUG)<br />

an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) rückt seit einigen Jahren<br />

zunehmend ins Blickfeld von Sportwissenschaftlern,<br />

Psychologen <strong>und</strong> Bio medizinern. Vor allem neuere Mess- <strong>und</strong><br />

Analyseverfahren ermöglichen es, die HRV- Analyse auch auf<br />

angewandte Fragestellungen aus den Bereichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung,<br />

Belastungssteuerung <strong>und</strong> Stressbewältigung<br />

aus zudehnen.<br />

Die HRV kennzeichnet die kurz-, mittel-<br />

<strong>und</strong> langfristigen Schwankungen der<br />

Herzperiodendauer <strong>und</strong> gilt als Marker<br />

der Funktionalität kardiovaskulärer Regelkreise<br />

<strong>und</strong> der Adaptabilität des autonomen<br />

Nervensystems (ANS).<br />

Wirkungen von moderaten<br />

Ausdauer belastungen auf die HRV<br />

Kurz- <strong>und</strong> mittelfristige Interventionen<br />

(drei Wochen bis ein Jahr) belegen, dass<br />

moderate aerobe Trainingsbelastungen<br />

unabhängig vom Alter zu einer signifikanten<br />

Erhöhung der Gesamtvariabilität<br />

<strong>und</strong> einer Zunahme der efferenten<br />

Vagusaktivität in Ruhe führen, die mit<br />

einer Ruhebradykardie einhergehen. Zur<br />

Sicherung eines positiven Effekts auf das<br />

HRV-Spektrum sind vor allem die<br />

Belastungsnormative (Dauer, Intensität,<br />

Häufigkeit, Dichte, Umfang) auf die<br />

aktuelle Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Belastbarkeit<br />

des Trainierenden anzupassen<br />

<strong>und</strong> das Training nach trainingswissenschaftlichen<br />

Prinzipien durchzuführen.<br />

Gezeigt werden konnte, dass einmalige<br />

Extrembelastungen bei hinreichender<br />

Regenerationszeit nicht zwangsläufig<br />

eine Einschränkung der HRV induzieren,<br />

jedoch wirken chronisch wiederholte<br />

Höchstbelastungen in Training <strong>und</strong><br />

Wettkampf HRV-reduzierend <strong>und</strong><br />

können zu langfristigen autonomen<br />

Funktions einschränkungen führen, die<br />

mit einem Übertrainingszustand assoziiert<br />

sind.<br />

Individualisierung der Belastungssteuerung<br />

mittels HRV-Kenngrößen<br />

In der Steuerung eines leistungs-, fitness-<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsorientierten Trainings<br />

nimmt die HRV zunehmend einen<br />

festen Platz ein. Für den trainingspraktischen<br />

Einsatz verdeutlicht eine Vielzahl<br />

von Einzelfall- <strong>und</strong> Kleingruppenstudien<br />

aus dem Breiten- <strong>und</strong><br />

Leistungssport, dass ein individuelles<br />

Belastungsmonitoring im Trainingsprozess<br />

über Parameter der HRV möglich<br />

ist <strong>und</strong> die Leistungsentwicklung<br />

wirksam unterstützen kann. Dieses<br />

Potenzial der HRV als Belastungssteuerungsgröße<br />

wird auch durch Studien aus<br />

dem Pferdesport gestützt, die einen<br />

bedeutsamen Zusammenhang zwischen<br />

Belastungsintensität <strong>und</strong> HRV-Para-<br />

20 medicalsports network 05.10


Trainer Joachim „Jogi“ Löw sieht Arne Friedrich re.<br />

<strong>und</strong> Mario Gomez li. beim Radfahren auf dem<br />

Heimtrainer zu, Ergometer im Trainingslager in<br />

Palma de Mallorca/Spanien.<br />

05.10 medicalsports network 21<br />

picture-alliance / Sven Simon


Kuno Hottenrott<br />

> Professor <strong>für</strong> Trainingswissenschaft an der<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

> Direktor des Department Sportwissenschaft <strong>und</strong> Leiter<br />

des Instituts <strong>für</strong> Leistungsdiagnostik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

(www.ilug.de)<br />

network<br />

> Umfassende Monografien zum Ausdauersport; aktuell<br />

erschienen ist beim Meyer & Meyer Verlag das Buch<br />

„Trainingswissenschaft- Ein Lehrbuch in 14 Lektionen“<br />

> Vizepräsident der Deutschen Vereinigung <strong>für</strong><br />

Sportwissenschaft (dvs)<br />

metern während der Belastung <strong>und</strong> im<br />

Trainingsprozess feststellten. Jüngst<br />

konnten prospektiv randomisiert-kontrollierte<br />

Trainingsstudien dieses Potenzial<br />

bestätigen, die von einer finnischen<br />

Arbeitsgruppe durchgeführt wurden.<br />

Dabei konnte in einer ersten Trainingsstudie<br />

aus dem Jahr 2007 gezeigt werden,<br />

dass die individuelle, logarithmierte<br />

HF-Leistung (HF: high frequency) als<br />

Kenngröße der efferenten Vagusaktivität<br />

eine geeignete Steuerungsgröße zur<br />

Optimierung der täglichen Trainingsbe-<br />

lastung ist. Die Radsportgruppe, die das<br />

Trainingsprogramm entsprechend den<br />

Fluktuationen des speziellen HRV-Parameters<br />

individuell anpasste, konnte<br />

einen höheren trainingsbedingten<br />

Leistungszuwachs erreichen als die<br />

Radsportgruppe, die nach der Standardplanung<br />

ihr Trainingsprogramm absolvierte.<br />

In einer folgenden Studie aus<br />

dem Jahre 2009 konnte dieselbe Arbeitsgruppe<br />

die Ergebnisse der ersten<br />

Studie auch <strong>für</strong> den ebenfalls vagusassoziierten<br />

SD1-Parameter bestätigen bzw.<br />

aufzeigen, dass eine effizientere Trainingsgestaltung<br />

damit möglich ist. Der<br />

SD1-Parameter wird u.a. auch <strong>für</strong> die<br />

Berechnung der OwnZone (bei Polar-<br />

HF-Messgeräten) genutzt. Die Belastungssteuerung<br />

nach der OwnZone-<br />

Methode gewinnt mit diesen Studien<br />

weitere wissenschaftliche F<strong>und</strong>ierung.<br />

Zur Individualisierung der Trainingsbelastung<br />

werden zunehmend HRV-<br />

Applikationen von der Industrie entwickelt<br />

<strong>und</strong> dem Sportler zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Abschätzung der aeroben Fitness<br />

mittels HRV<br />

Auf der Basis von verschiedenen HRV-<br />

Parametern wurden mittels Algorithmen<br />

aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz<br />

Verfahren zur Abschätzung der aeroben<br />

Kapazität (VO 2 max) entwickelt<br />

<strong>und</strong> in kommerzielle Mess- <strong>und</strong> Analysesysteme<br />

integriert. Dabei wird versucht,<br />

den nicht linearen Interaktionen der verschiedenen,<br />

an der HRV-Regulation beteiligten<br />

Subsystemen durch eine nicht<br />

lineare Modellierung mithilfe von selbstorganisierten<br />

Merkmalskarten (SOM)<br />

Rechnung zu tragen. Diese Systeme werden<br />

seit einigen Jahren im Fitness-, Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Leistungssport eingesetzt<br />

<strong>und</strong> zunehmend auf ihre Validität <strong>und</strong><br />

trainingspraktische Bedeutsamkeit <strong>für</strong><br />

verschiedene Einsatzbereiche untersucht.<br />

Allerdings ist der Zusammenhang zwischen<br />

aerober Leistungsfähigkeit <strong>und</strong><br />

vagaler Modulation bis dato nur unvollständig<br />

aufgeklärt.<br />

Stressanalyse <strong>und</strong> Stressbewältigung<br />

über HRV-Biofeedback-Methoden<br />

Ein sehr großes HRV-Anwendungsfeld<br />

entwickelt sich derzeit im Bereich des<br />

systematischen Biofeedbacks. Die HRV-<br />

Biofeedback-Methode findet nicht nur<br />

in der psychosomatischen Behandlung<br />

von Stress, Depression <strong>und</strong> Angst Einsatz,<br />

sondern zunehmend auch im betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

<strong>und</strong> im Sport, wo die innere Balance<br />

zwischen den gestellten Anforderungen<br />

<strong>und</strong> den eigenen Fähigkeiten der Bewältigung<br />

gefährdet scheint. Mit gezieltem<br />

HRV-gestützen kardiorespiratorischen<br />

Biofeedback scheint es<br />

möglich zu sein, Nervosität <strong>und</strong> Anspannung<br />

zu reduzieren <strong>und</strong> im entscheidenden<br />

Augenblick konzentriert<br />

<strong>und</strong> fokussiert zu sein.<br />

Fazit<br />

Trotz enormer Fortschritte in den sportbezogenen<br />

Anwendungsfeldern innerhalb<br />

der letzten 5 Jahre fehlen immer noch<br />

Referenzgrößen <strong>und</strong> Standardisierungsvorgaben<br />

<strong>für</strong> Sportler, sodass vor allem<br />

methodische Probleme die Interpretierbarkeit<br />

<strong>und</strong> Vergleichbarkeit von Studienergebnissen<br />

<strong>und</strong> Trainingswirkungsanalysen<br />

bis dato erschweren. Es wird<br />

prognostiziert, dass die Herzfrequenzvariabilität<br />

weitere Anwendungsfelder erschließen<br />

<strong>und</strong> insgesamt an Relevanz in<br />

Forschung <strong>und</strong> Praxis gewinnen wird.<br />

Literatur beim Autor<br />

■■ kuno.hottenrott@sport.uni-halle.de<br />

Symposium „HRV <strong>und</strong> Höhe“<br />

Neue Erkenntnisse in den genannten<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Anwendungsfeldern sowie<br />

Neuentwicklungen im Bereich der<br />

HRV-Applikationen werden auf dem 5.<br />

Int. Symposium Herzfrequenzvariabilität<br />

am 30. Oktober 2010 in Halle (Saale) präsentiert.<br />

Am Vorabend des HRV-Kongresses<br />

findet zusätzlich ein Satelliten-<br />

Symposium mit mehreren Vorträgen zum<br />

Thema „Training <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> in künstlicher<br />

Höhe“ statt.<br />

Weitere Informationen zum wissenschaftlichen<br />

Programm <strong>und</strong> zur Anmeldung<br />

finden Sie auf der Kongressseite<br />

22 (www.hrv-sport.de). medicalsports network 05.10


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Foto: © Niko Guido, istockphoto.com<br />

therapie<br />

Trendsport war gestern<br />

Pilates <strong>und</strong> Physiotherapie<br />

Kathrin Klement, Chefredakteurin Pilates – Das Magazin<br />

Vorweg: Pilates als Workout <strong>und</strong> als Methode in der Physiotherapie<br />

sind völlig unterschiedliche Dinge. Geht es um das sehr traditionelle<br />

Pilates oder um pilatesbasiertes Training auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Pilates-Prinzipien? Das Letzt genannte feiert schon seit einigen Jahren<br />

in den USA große Erfolge – auch in der Vor-Rehaphase <strong>und</strong> wird<br />

zunehmend wissenschaftlich erforscht. Kathrin Klement<br />

24 medicalsports network 05.10


Das klassisch-traditionelle Pilates im Bereich der Physiotherapie<br />

ist in Deutschland noch kein sehr verbreitetes Phänomen.<br />

Dieser Stil gilt als reines Training <strong>und</strong> nicht als<br />

<strong>Therapie</strong>. Klassisches Pilates im Anschluss an eine<br />

akute Behandlungsphase, vergleichbar mit einer<br />

Reha-Trainingsmaßnahme, kann allerdings<br />

überaus sinnvoll sein, sobald es in der <strong>Therapie</strong>phase<br />

soweit ist, mit aktiven Übungen zu beginnen.<br />

Was ist Pilates?<br />

Das methodische Übungsprogramm auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Prinzipien wird auf der Matte<br />

bzw. an den Pilates-Studio geräten geturnt; Es<br />

ist es immer ein Ganzkörpertraining, bei dem<br />

die Balance von Kraft, Kontrolle <strong>und</strong> Flexibilität<br />

gewahrt wird.<br />

Was das Pilates-Training von anderen Trainingsformen<br />

unterscheidet, ist die systematische Basis der<br />

Prinzipien wie zum Beispiel Atmung, Kontrolle,<br />

Zentrierung, Konzentration, Präzision <strong>und</strong> Bewegungsfluss.<br />

Nur wenn die Prinzipien in einer Übung fokussiert<br />

werden <strong>und</strong> die Bewegung von einem stabilen Körperzentrum<br />

ausgeht, wird eine unscheinbar wirkende Übung zu Pilates.<br />

Was kann Pilates?<br />

Das Training nach der Pilates-Methode integriert beim Training<br />

den Oberkörper, das Becken <strong>und</strong> den Schultergürtel – dieses<br />

Training in „geschlossenen Muskelketten“ sorgt, kompetent<br />

angeleitet <strong>und</strong> betreut, <strong>für</strong> optimale Rumpfkraft <strong>und</strong> -kontrolle.<br />

Über die Arbeit mit den Prinzipien wird Trainierenden<br />

bewusst, wie sich der Körper anfühlt, wo er sich im „Raum“<br />

befindet, wie der Körper mit Bewegung umgeht <strong>und</strong> diese<br />

Bewegungen „kontrolliert“ <strong>und</strong> reguliert. Das Bewegungssystem<br />

Pilates erzielt den Aufbau eines muskulär ausbalancierten<br />

Körpers mit gut geschulter Eigenwahrnehmung,<br />

mit der Fähigkeit den Körper auszurichten, zu stabilisieren<br />

<strong>und</strong> die richtigen Muskeln in der richtigen Reihenfolge zu<br />

aktivieren.<br />

Pilates in der Physiotherapie<br />

Pilates in seiner ursprünglichen Form ist ein sehr individuelles<br />

Einzeltraining <strong>und</strong> integrativ in der Nutzung der Pilates-Studiogeräte.<br />

Unter Joseph Pilates bekam jeder seiner Schüler<br />

entsprechend seiner Bedürfnisse ein etwas anderes Training.<br />

Beim Einsatz der Pilates-Methode in der Physiotherapie fußt<br />

dieser Gedanke wieder auf Aktualität <strong>und</strong> Selbstverständlichkeit.<br />

Das Training in der Physiotherapie ist begründet auf der<br />

Überlegung, dass die „Wiedereinführung“ von Bewegung ohne<br />

destruktive Kräfte, die auf die empfindlichen (sub)akuten<br />

Strukturen wirken, den Heilungsprozess beschleunigt.<br />

05.10 medicalsports network<br />

25<br />

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Diese „Hilfestellung“ geschieht einmal über das Training mit<br />

den Pilates-Studiogeräten, die Joseph Pilates im Laufe seines<br />

Lebens entwickelte. Aber eben auch durch die stringente Akzeptanz<br />

der Prinzipien: keine Übungsausführung ohne Präzision,<br />

ohne Powerhouse, ohne Konzentration. So schützt sich der Körper<br />

selbst vor „gefährlichen“ Bewegungen <strong>und</strong> der Trainierende<br />

sich <strong>und</strong> seinen Körper durch das geschulte Bewusstsein.<br />

Durch die medizinische Brille<br />

Es geht nicht um die Frage Pilates oder Physiotherapie. Es geht<br />

darum, wie <strong>und</strong> dass sich beide gegenseitig ergänzen <strong>und</strong> unterstützen.<br />

Das Training nach der Pilates-Methode hat unterschiedliche<br />

Wirkungen. Gr<strong>und</strong>sätzlich können alle motorischen Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

wie Kraft, Beweglichkeit, Koordination, Schnelligkeit<br />

<strong>und</strong> Ausdauer durch das Training mit der Pilates-Methode, ob<br />

nun als Sport oder Reha-Maßnahme, ge fördert werden. Schwerpunkte<br />

dabei sind zum Beispiel die Muskelaktivität des Beckenbodens,<br />

der autochthonen Rückenmus kulatur <strong>und</strong> des Transversus<br />

Abdominis. Diese Muskeln sind Kernbestandteile des „Powerhouse“<br />

genannten <strong>und</strong> zu trainierenden Körperzentrums im Pilates.<br />

Unterschiedliche Studien zeigen die Bedeutung der Leistungsfähigkeit<br />

des Transversus <strong>und</strong> die Schlüsselrolle der tief<br />

stabilisierenden Muskulatur, besonders bei Menschen mit Rückenschmerzen.<br />

So wenig wie möglich, so viel wie nötig<br />

Ebenfalls zentrale gemeinsame Themen aus Physiotherapie <strong>und</strong><br />

dem Training nach der Pilates-Methode sind das motorische<br />

Lernen <strong>und</strong> die „Rumpf-Kontrolle“. Bei der pilatesbasierten Physiotherapie<br />

wird eine gestörte oder unökonomische Be wegung<br />

analysiert <strong>und</strong> zerlegt. Diese Einzelbewegungen werden dann mit<br />

den Pilates-Studiogeräten trainiert: Die wirkungsvollsten Momente<br />

bieten das Training mit Federkraft <strong>und</strong> die mögliche veränderte<br />

Lage des Körpers zur Schwerkraft.<br />

Sind die Bedürfnisse des Patienten analysiert <strong>und</strong> das zu erreichende<br />

Ziel zum Erfolg geplant, wird Schritt <strong>für</strong> Schritt eine<br />

ähnliche Bewegung auf Gr<strong>und</strong>lage der Prinzipien komponiert.<br />

Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig, aber immer auf dem passenden<br />

Niveau, sodass die Beanspruchung <strong>für</strong> die Extremitäten<br />

nur so hoch ist, dass die Rumpfkraft die Bewegung noch unterstützen<br />

kann. Um das Training ebenfalls auch schon früh <strong>für</strong> den<br />

Patienten anzupassen <strong>und</strong> ggf. pilates basierte oder Pilates-<br />

Übungen anzuwenden, kann der Therapeut die Einwirkung der<br />

Schwerkraft auf den Körper <strong>und</strong> die Unterstützungsfläche reduzieren.<br />

Diese Manipulation der Lebenswelt bedeutet eine erhebliche<br />

Reduzierung dessen, was vom Nervensystem kontrolliert werden<br />

muss. Der Neu/Wiedererlernprozess der gestörten Bewegung wird<br />

deutlich beschleunigt.<br />

Wenn die Bewegungen erfolgreich zusammengeführt sind,<br />

kann der Patient auch wieder gefordert werden, indem die Unterstützung<br />

durch das Gerät an sich, durch Federwiderstand oder<br />

26 medicalsports network 05.10


durch einen erneuten Wechsel des Körpers<br />

zur Schwerkraft verändert wird.<br />

Fazit<br />

Mit dem Ziel, den Körper <strong>und</strong> hier besonders<br />

den Rumpf zu stabilisieren, aktivieren<br />

Menschen häufig falsche Struktursysteme.<br />

Es ist plausibel, dass<br />

Überstabilisierung bzw. eine unökonomische<br />

Stabilisation die Effizienz der<br />

Bewegung hemmt, ineffiziente Bewegungsmuster<br />

zur Gewohnheit werden<br />

lässt, die wiederum <strong>für</strong> frühe (Muskel)<br />

erschöpfung verantwortlich sind <strong>und</strong><br />

letztendlich über Dysbalancen zu Verletzungen<br />

führen. Mithilfe der pilatesbasierten<br />

Physiotherapie werden Positionen<br />

geschaffen, in denen die Propriozeption<br />

niedriger ist <strong>und</strong> in denen der Patient<br />

unnötige Muskelaktivitäten minimieren<br />

kann.<br />

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05.10 medicalsports network 27


sportmedizin<br />

Gefahr liegt in der Luft<br />

Viruserkrankungen im Sport –<br />

Zwischen banalem Infekt <strong>und</strong> schwerer Virusgrippe<br />

Dr. med. Ulrich Kau – leitender Verbandsarzt des Deutschen Ruderverbandes<br />

Bald kommt wieder die kalte<br />

Jahreszeit. In den Hörsälen der Universitäten,<br />

den U-Bahnen der Stadt,<br />

überall dort wo, sich größere<br />

Menschenansammlungen befinden,<br />

wird geniest <strong>und</strong> gehustet.<br />

Hier befinden sich unsere<br />

Sportler in großer Gefahr, sind<br />

doch durch das tägliche Training der<br />

Körper <strong>und</strong> das Immunsystem geschwächt,<br />

Stichwort „open window“<br />

(hervorge rufenen Immunschwächung<br />

nach Sport). Deshalb weisen wir gerade<br />

in den gefährdeten Zeiten die Sportler<br />

darauf hin, sich vielleicht im kleinen<br />

Kreis zu treffen <strong>und</strong> große Ansammlungen<br />

zu meiden.<br />

Den leichten Vierer ohne hat es bei den<br />

olympischen Spielen in Peking erwischt.<br />

Eine schwere Viruserkrankung ließ alle<br />

Medaillenträume platzen <strong>und</strong> machte<br />

selbst eine Teilnahme unmöglich.<br />

28 medicalsports network<br />

05.10


Wie in allen Bereichen ist die Primärprävention<br />

das Entscheidende, um ges<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> leistungsfähig zu bleiben.<br />

Außer den genannten Verhaltensmaßregeln<br />

sind natürlich Dinge wie wettergerechte<br />

Kleidung, Ernährung <strong>und</strong> ggf.<br />

die Einnahme von immunstimmulierenden<br />

Produkten angezeigt. Gerade <strong>für</strong><br />

die Outdoor-Sportarten ist wettergerechte<br />

Kleidung im Winter unerlässlich.<br />

Ebenso eine vitaminreiche Kost mit<br />

antioxidativen Komponenten, nach der<br />

Empfehlung 5-mal Obst am Tag.<br />

Viele Sportler greifen auch auf<br />

immunstimulierende Produkte zurück.<br />

Diese in Form von Nahrungsergänzungsmittel<br />

wie hoch dosierte Vitaminprodukte<br />

oder Hefepräperate <strong>und</strong> frei<br />

verkäufliche Medikamente wie z.B.<br />

Umkaluabo oder Esberitox. Sicherlich<br />

spielen hier Erfahrungswerte jedes<br />

Sportlers eine große Rolle, zeigen doch<br />

alle Produkte auf unterschiedlichste<br />

Weise einen Benfit auf das Immunsystem.<br />

Bei den Hefeprodukten von<br />

Dr. Wolz werden z.B. in wissenschaftlichen<br />

Studien von Dr. Berg, Universität<br />

Freiburg <strong>und</strong> Prof. Dartsch gezeigt, das<br />

durch diese freie Radikale reduziert<br />

werden können <strong>und</strong> ebenso eine Veränderung<br />

der Einstellung der zellulären<br />

Immunität auf einem höheren Niveau<br />

geschieht. (Prof. Berg, Untersuchung zur<br />

Wirkung von Dr. Wolz Immunkomplex<br />

auf die zelluläre Immunreaktion <strong>und</strong> den<br />

oxidativen Stress bei Normalpersonen;<br />

Tierversuchsfreie zellbiologische Untersuchungen<br />

zu förderlichen Wirkeffekten<br />

von „Zell Oxygen Immunkomplex Dr.<br />

Wolz“).Viele Verbände benutzen diese<br />

Präparate mit guten Erfahrungswerten.<br />

Unterschiedliche Infekte<br />

Hat es den Sportler dann doch erwischt,<br />

gibt es wiederum verschiedenste Viren<br />

mit unterschiedlichster Wirkung, die<br />

Erkrankungen hervorrufen. Die meisten<br />

banalen Infekte mit etwas Schnupfen,<br />

Husten <strong>und</strong> leichtem Unwohlsein<br />

werden mittels Sekrolytika, ggf. Analgetika<br />

<strong>und</strong> physikalischen Maßnah-<br />

men wie z.B. Inhalieren <strong>und</strong> Brust wickel<br />

therapiert. Meist besteht zu Beginn nur<br />

leicht erhöhte Temperatur. Besonders<br />

bei erhöhten Temperaturen ist eine<br />

Trainingspause notwendig (3 fieberfreie<br />

Tage), mit zunehmender Genesung ist<br />

ein Wiedereinstieg zunächst in ein<br />

leichtes Training möglich. Bei protrahierten<br />

Infekten kommt es zeitweise zur<br />

Bakterienbesiedlung <strong>und</strong> Verschlechterung<br />

der Allgemeinsymptomatik, was<br />

die Einnahme eines Antibiotikums<br />

notwendig machen kann. Viel gefährlicher<br />

sind die schweren grippeartigen<br />

Viruserkrankungen. Ob die saisonale<br />

Grippe, Vogel oder Schweinegrippe. Sie<br />

führen in kürzester Zeit zu meist<br />

länger anhaltendem hohen Fieber bis<br />

40–41 Grad mit fast vollständiger Bettlägerigkeit<br />

des Sportlers.<br />

Ein einprägendes Ereignis <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

meine Sportler <strong>und</strong> mich als verantwortlichen<br />

Arzt schrecklichstes Erlebnis<br />

war eine unklare Viruserkrankung in<br />

unserem Team des Deutschen Ruderverbandes<br />

bei sieben Sportlern fast<br />

zeitgleich aus dem Vierer ohne <strong>und</strong> dem<br />

Vierer ohne Leichtgewicht bei den<br />

Olympischen Spielen in Peking. Diesen<br />

13.8.2008 wird keiner von uns vergessen.<br />

In der Zeit von 5.30 bis 10.00 Uhr stellten<br />

sich insgesamt sechs Sportler beider<br />

Vierer mit den fast gleichen Symptomen<br />

– hohes Fieber bis 40,5 Grad <strong>und</strong> etwas<br />

leichter Husten – vor. Ein Ersatzmann,<br />

der am selben Tag in den Vierer ohne<br />

stieg, erkrankte am nächsten Tag. Die<br />

Brisanz dieser Fälle ließ aufhorchen,<br />

<strong>und</strong> ich bekam im Olympischen Dorf<br />

eine Art Isolier station, wohl ein Novum.<br />

Trotz aus geprägter symptomatischer<br />

<strong>Therapie</strong>, hoch dosierter Gaben von<br />

Tamiflu <strong>und</strong> auch Antibiotikagaben im<br />

Verlauf dauerte es allein drei Tage, bis es<br />

den Sportlern möglich war, wenigstens<br />

<strong>für</strong> notwendige Verrichtungen problemlos<br />

das Bett zu verlassen. Die CRP-<br />

Werte lagen über Tage im 8- bis 10-Fachen<br />

über der Norm. Erst nach sechs<br />

Tagen konnten die Sportler sich wieder<br />

langsam außerhalb der Räumlichkeiten<br />

Ulrich Kau<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Allgemeinmedizin, Sportmedizin,<br />

Manuelle Medizin <strong>und</strong> Notfallmedizin<br />

> Praxis seit 2001 in Oestrich – Winkel (Hessen)<br />

network<br />

> Mitarbeiter am Sportmedizinischen Institut (SMI)<br />

Frankfurt <strong>und</strong> OSP Westfalen – Ruhr<br />

> Mannschaftsarzt des Deutschlandachters seit 2002,<br />

> Ltd. Verbandsarzt des Deutschen Ruderverbandes<br />

seit 2006<br />

> Lehrbeauftragter der Universität Mainz<br />

bewegen, der Wettkampf war lange vorbei,<br />

ohne sie.<br />

Fazit<br />

Trotz aller Aufklärung <strong>und</strong> korrektem<br />

Verhalten der Athleten vor Ort, gibt es<br />

immer wieder Situationen, mit denen<br />

auch wir als Sportmediziner lernen<br />

müssen umzugehen, seien sie auch<br />

noch so schwer. So können Viruserkrankungen<br />

im Sport durch präventive<br />

Maßnahmen deutlich gesenkt werden,<br />

davor gefeit, auch gerade vor massiven<br />

Ausbrüchen, ist man jedoch leider nie.<br />

■■ info@drkau.de<br />

05.10 medicalsports network 29


Interview<br />

Die Symbiose<br />

Sport <strong>und</strong> Medizin<br />

Moderne Medizin, <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> partnerschaftliches<br />

Miteinander zwischen den Behandelnden<br />

<strong>und</strong> dem Patienten sind Schlagwörter,<br />

die sich die Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten der Main<br />

Medical Clinic in Großwallstadt auf die Fahne<br />

geschrieben haben. Für die Profi-Handballer<br />

des TV Großwallstadt bietet sich ein Umfeld, das<br />

es sonst im deutschen Profi-Handball nicht gibt.<br />

<strong>MedicalSportsNetwork</strong> war vor Ort <strong>und</strong> sprach<br />

mit PD Dr. med. Jörg Petermann,<br />

Leiter der Klinik <strong>und</strong> Teamarzt des Handball-<br />

B<strong>und</strong>esligisten über die Philosophie, die hinter<br />

dem Projekt steckt, Belastungen im Handball-<br />

Sport <strong>und</strong> Innovationen in der Sportmedizin.<br />

Herr Dr. Petermann, Sie sind Leiter der Main Medical Clinic<br />

Großwallstadt <strong>und</strong> betreuen die Spieler des Handball-B<strong>und</strong>esligisten<br />

TV Großwallstadt. Sie haben diese hochmoderne Klinik<br />

2009 zusammen mit niedergelassenen Fachärzten, Physiotherapeuten<br />

<strong>und</strong> Orthopädietechnikern der Region Untermain gegründet.<br />

Welche Idee steckte dahinter?<br />

Die Überlegung in Bezug auf TV Großwallstadt war folgende:<br />

Werden wir irgendwann mal dahin kommen, dass wir wie<br />

THW Kiel einen Etat von knapp 10 Mio. Euro haben <strong>und</strong><br />

10.000 Dauerkarten verkaufen? Die Antwort lautet: Nein.<br />

Und wieso nicht? Das fängt schon damit an, dass wir überhaupt<br />

keine so große Halle haben. Wir müssten also eine neue<br />

bauen oder z.B. nach Frankfurt ausweichen. Mit Eintrittsgeldern<br />

wird es also schwer, an Geld zu kommen, ebenso mit<br />

Sponsoring, womit es heutzutage im Handballsport auch<br />

nicht einfach ist. Daher kam uns der Gedanke, unsere Spieler<br />

selbst auszubilden. Daher ist hier etwas ganz Besonderes entstanden,<br />

die Investitionen in den Jugendbereich sind enorm.<br />

Wir haben hier ja nicht bloß eine medizinische Klinik. Unter<br />

Jörg Petermann<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Chirugie/Unfallchirugie,<br />

Spezielle Unfallchirurgie/Sportmedizin<br />

> Lehrtätigkeit an der Phillips-<br />

Universität Marburg – Sporttraumatologie<br />

> 2009 Gründung der Main<br />

Medical Clinic in Großwallstadt<br />

> Ärztlicher Leiter der<br />

network<br />

> Mannschaftsarzt des TV Großwallstadt<br />

(Handball B<strong>und</strong>esliga)<br />

> weitere Teambetreuung:<br />

TUSPO Oberburg, TV Kirchzell,<br />

SG Sulzbach/Leidersbach<br />

(Handball), Victoria<br />

Aschaffenburg (Fußball), etc.<br />

> Mitglied des DGU, ESSKA,<br />

30<br />

Main Medical Clinic<br />

GOTS <strong>und</strong> medicalsports AGA, AGA network Instruktor 05.10<br />

seit 1996


diesem Dach befinden sich ein medizinisches Trainingszentrum,<br />

ein Handball­Leistungszentrum, hochmoderne<br />

Sporthallen <strong>und</strong> sogar ein Sporthotel, einschließlich eigener<br />

Gastronomie. Das ist im Bereich Handball in Deutschland<br />

einzigartig.<br />

Was bieten Sie den Profi-Sportlern an?<br />

Wir haben hier ein ambulantes OP­Zentrum mit angeschlossener<br />

Privatklinik. Dazu Facharztpraxen: Orthopäden, Radiologen,<br />

Kardiologen, Neurologen. Eine orthopädische Chirurgie<br />

mit dem Schwerpunkt Unfall­ <strong>und</strong> Gelenkchirurgie, Traumatologie.<br />

Außerdem befinden sich bei uns Physios, ein Orthopädiemechaniker<br />

<strong>und</strong> eine professionelle Ernährungsberatung.<br />

Sport <strong>und</strong> Medizin bilden eine Symbiose.<br />

Was meinen Sie damit genau? Können Sie solch eine Symbiose<br />

näher beschreiben?<br />

Schauen Sie, wenn der Formel1­McLaren­Wagen von<br />

Hamilton momentan schneller fährt als der Ferrari­Wagen<br />

von Alonso, so liegt das zum größten Teil an der Technik. Im<br />

Prinzip gibt es solche technischen Innovationen auch in der<br />

Medizin. Ein Handballer, der verletzt ist <strong>und</strong> nicht spielen<br />

kann, kostet dem Verein Geld <strong>und</strong> bringt ihm nichts. Daher<br />

besteht das Bestreben, dass der Spieler möglichst schnell<br />

wieder voll einsatzfähig ges<strong>und</strong>et. Dies trifft nicht nur auf den<br />

Handball zu, sondern generell auf den Spitzensport. Wir<br />

wollen eine Regeneration erreichen, ohne bleibende Schäden.<br />

Beispielsweise können wir mit der Anwendung von autologen<br />

Wachstumsfaktoren (ACP) <strong>und</strong> autologem conditionierten<br />

Serum (ACS) unmittelbar nach einer Verletzung daran<br />

arbeiten, dass der Spieler möglichst schnell regeneriert. Wir<br />

warten nicht mehr, bis der Muskel abgebaut wird, eine Narbe<br />

entsteht <strong>und</strong> wir dann an <strong>und</strong> mit der Narbe arbeiten müssen.<br />

Wir switchen direkt an die Zellen <strong>und</strong> bewirken die Reparation.<br />

Die wachsende Verbindung zwischen Sport <strong>und</strong> Medizin<br />

stellt eine win­win­Situation her. Von den Entwicklungen in<br />

der Sportmedizin profitieren dann natürlich auch andere<br />

Patienten. Wenn z.B. ein Selbstständiger, der in seinem Job<br />

viel sitzt, wegen eines Muskelfaserrisses am Oberschenkel<br />

starke Schmerzen beim Sitzen hat, seinen Job nicht richtig<br />

ausführen kann, ist das <strong>für</strong> ihn ein negativer Zustand. Wenn er<br />

drei Tage, nachdem ihm das ACP in seine frische Muskelverletzung<br />

eingespritzt wurde, wieder schmerzfrei sitzen kann<br />

<strong>und</strong> seine Arbeit problemfrei verrichtet, so sieht die Welt<br />

wieder ganz anders aus. Also profitiert auch er von den Entwicklungen<br />

der Sportmedizin.<br />

Kommen wir zum Handball. Welche Besonderheiten sind bei<br />

der professionellen Ausübung dieser Sportart zu beachten?<br />

Zu allererst muss gesagt werden, dass Profi­Handballer einer<br />

sehr hohen Belastung ausgesetzt sind. Der Spielplan ist randvoll,<br />

05.10 medicalsports network<br />

31<br />

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Interview<br />

neben der B<strong>und</strong>esliga kommen noch<br />

Pokalspiele, gegebenenfalls internationale<br />

Spiele <strong>und</strong> Nationalspiele. Alleine die<br />

Tatsache, dass wir alle zwei Jahre WM<br />

<strong>und</strong> EM haben, spricht Bände. Es findet<br />

also jedes Jahr – zusätzlich zum Ligaalltag<br />

– auch noch ein großes Turnier statt, bei<br />

dem die Spieler mehrere Spiele innerhalb<br />

weniger Tage absolvieren. Die Belastungen<br />

im Handballsport sind weitaus<br />

höher als in anderen vergleichbaren<br />

Sportarten. Dazu kommt ein wirtschaftlicher<br />

Aspekt. Im Gegensatz zu Fußballern<br />

können nur die wenigsten Handballer<br />

von ihrem Sport leben. Während<br />

ihrer aktiven Karriere gelingt das vielleicht<br />

einigen, danach müssen sie sich<br />

aber eine Existenz aufgebaut haben. Das<br />

führt alles dazu, dass Verletzungen gerne<br />

in die Sommerpause geschleppt werden.<br />

Die Versorgung soll in der Saisonpause<br />

stattfinden, bestehende Verletzungen<br />

sollen während der Saison nicht schlimmer<br />

werden. Das ist sicher ein schwer<br />

wiegendes Problem, dem man mit sinnvollen<br />

<strong>Prävention</strong>smaßnahmen begegnen<br />

muss. Das langt aber nicht. Wichtig<br />

ist gerade in Zukunft, dass die Sportmediziner<br />

zusammen mit den Spielern darauf<br />

achten, dass ausreichend Regenerationspausen<br />

vorhanden sind.<br />

Bei dem so genannten TightRope ® -Verfahren, entwickelt von Arthrex,<br />

kann nach einem kleinen Stich in die Haut eine Bohrung durch Waden<strong>und</strong><br />

Schienbein durchgeführt werden. Die Sprunggelenksgabel kann so<br />

schön zusammengezogen werden. Vorteil: es handelt sich um kein sta-<br />

Wo liegen denn eigentlich die<br />

Hauptverletzungsrisiken im Handball?<br />

Erstaunlicherweise betrifft es nicht die<br />

Schulter, was man wohl zuerst vermuten<br />

würde, sondern Knie­ <strong>und</strong> Sprunggelenke.<br />

Außerdem haben wir häufig Muskelverletzungen,<br />

Prellungen wie den klassischen<br />

„Pferdekuss“, wenn mit dem Knie<br />

in den Oberschenkel gestoßen wird. Im<br />

Hinblick auf die Knieverletzungen trifft<br />

es meistens das vordere Kreuzband <strong>und</strong><br />

den Meniskus. Außerdem kommen noch<br />

relativ häufig Sehnenansatzerkrankungen<br />

vor, wobei das ja keine Verletzungen sind,<br />

sondern Sportschäden.<br />

Können Sie uns etwas über<br />

die Behandlung sagen?<br />

Die Behandlung ist auch abhängig davon,<br />

wann der Spieler behandelt werden kann.<br />

In der B<strong>und</strong>esliga kommen Eis, Stichwort<br />

PECH­Regel, <strong>und</strong> antiphlogistisches<br />

Gel zum Einsatz. Ein Kompressionsverband<br />

wird, neben der Gabe eines<br />

Antiphlogistikums in Abhänigkeit der<br />

Schwere der Verletzung angelegt, wenn<br />

unbedingt erforderlich. Ob wir eine Muskelunterbrechung<br />

haben, ob wir eine Einblutung<br />

haben, wie groß diese ist etc. gilt<br />

es abzuklären. Dann kann man sich überlegen,<br />

mit ACP einzusteigen, was in den<br />

Muskel gespritzt jedoch als Doping<br />

geahndet wird <strong>und</strong> nicht genehmigt ist.<br />

Dann wird auf ACS, beispielsweise mit der<br />

Orthokin® <strong>Therapie</strong>, ausgewichen.<br />

Gibt es im Bereich des Sprunggelenkes<br />

Besonderheiten?<br />

Im Bereich der Sprunggelenksversorgung,<br />

gerade bei den Instabilitäten, ist ein<br />

Wandel zu beobachten. Analog zu den<br />

Kniegelenken, wo man verschiedene Instabilitäten<br />

unterscheidet, ist die Tendenz<br />

nun auch bei den Sprunggelenken vorhanden.<br />

Es gibt nicht nur unilaterale<br />

Instabilitäten am Sprungelenk, sondern<br />

Kombinationsinstabilitäten. Da ist die<br />

Diagnostik noch schwieriger. Wenn<br />

wirklich ausgeprägte Beschwerden da<br />

sind, wird heute immer mehr dazu übergegangen,<br />

diese Instabilität bei einer<br />

Operation entsprechend mit einer<br />

Sprunggelenk­Spiegelung festzulegen.<br />

Wenn die Außenbänder abreißen, kommt<br />

auch eine Krafteinwirkung auf der Innenseite.<br />

Viele denken da nicht dran.<br />

Eine optimale Sprunggelenks versorgung<br />

besteht aus einer exakten Diagnostik, um<br />

das Ausmaß <strong>und</strong> die Art der Instabilität<br />

festzulegen. Dem angepasst hat eine<br />

individuelle Versorgung zu erfolgen.<br />

Beobachten Sie auch bei Behandlung von<br />

Syndesmosenverletzung einen Wandel?<br />

Gerade bei der Versorgung von Syndesmosenverletzungen<br />

löst man sich immer<br />

tisches System. Damit kann der Patient nach der OP auftreten <strong>und</strong><br />

laufen, selbst wenn es sich um eine instabile Syndesmoseverletzung<br />

handelt. Außerdem entfällt die Notwendigkeit einer zweiten Operation.<br />

32 medicalsports network 05.10


mehr von Stellschrauben <strong>und</strong> Gipsen.<br />

Dabei muss man unterscheiden, ob es<br />

eine stabile oder eine instabile Verletzung<br />

ist. Wenn es sich um eine stabile<br />

Verletzung handelt, also z.B. die hintere<br />

Syndesmose intakt ist, die vordere<br />

Syndesmose leicht angerissen <strong>und</strong> ansonsten<br />

keine nennenswerte krankhafte<br />

Veränderung finden, kann man sie rein<br />

funktionell behandeln, im Prinzip ist<br />

diese Verletzung belastungsstabil. Wenn<br />

es eine instabile Verletzung ist, muss<br />

man sie logischerweise versorgen. Früher<br />

wurden Stellschrauben­Versorgungen<br />

vorgenommen. Das bedeutete sechs<br />

Wochen keine Belastung, danach eine<br />

zweite OP, bei der die Schraube wieder<br />

herausgenommen wird. Erst danach war<br />

der Übergang in die Voll belastung<br />

wieder möglich. Dies ist <strong>für</strong> den Patienten<br />

natürlich äußerst unangenhem. Gerade<br />

Sportler leiden unter den ein tretenden<br />

Muskelrückbildungen, Verwachsungen<br />

<strong>und</strong> Koordinationsstörungen. Daher<br />

gibt es ein so genanntes TightRope®­<br />

Verfahren, entwickelt von Arthrex (siehe<br />

Abbildungen). Die Sprunggelenksgabel<br />

kann so schön zusammengezogen werden.<br />

Vorteil: Es handelt sich um kein<br />

statisches System. Damit kann der<br />

Patient nach der OP auftreten <strong>und</strong><br />

laufen, selbst wenn es sich um eine instabile<br />

Syndesmoseverletzung handelt.<br />

Im Prinzip wird es deutlich schneller<br />

gehen, weil eine zweite Operation nicht<br />

erforderlich ist. Derzeit konnen noch<br />

keine statistisch gesicherten Zahlen benannt<br />

werden. Aber durch Aufheben<br />

der Immobilisation <strong>und</strong> durch die funktionelle<br />

Nachbehandlung verkürzt sich<br />

die Rückkehr zum Sport um ca. 2–3<br />

Wochen nach ersten eigenen Erfahrungen.<br />

Sie haben vorhin schon das Thema <strong>Prävention</strong><br />

angesprochen. Wie sollte denn im<br />

Idealfall solch ein <strong>Prävention</strong>straining<br />

aussehen?<br />

In erster Linie geht es um Koordinationsschulung<br />

<strong>und</strong> Stabilisationsübungen<br />

auf instabilen Unterflächen – Proprio­<br />

zeption. Bis hin zu so banalen Sachen<br />

wie Laufen im Sand. Es gibt so viele<br />

einfache Methoden <strong>für</strong> ein präventives<br />

Training. Speziell beim Handball spielen<br />

natürlich noch weitere Faktoren eine<br />

Rolle. Man muss auf unterschiedlichen<br />

Hallenboden achten, ist er hart oder<br />

weich? Benötigt man Schuhe mit<br />

mehr oder weniger Dämpfung? Werden<br />

Schuheinlagen benötigt? Ganz wichtig<br />

aus <strong>Prävention</strong>ssicht ist auch die richtige<br />

Ernährung. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />

ist entscheidend, die Meisten<br />

trinken allerdings zu wenig. Gezielt eingesetzte<br />

Nahrungsergänzungsmittel bilden<br />

eine gute Chance, den Spielern gerade<br />

bei der Ernährung zu helfen <strong>und</strong> sie<br />

zu unterstützen. Ganz allgemein gewinnt<br />

<strong>Prävention</strong>straining im Spitzensport an<br />

Bedeutung. Im Fußball <strong>und</strong> auch im<br />

Handball findet solch ein Training in<br />

einzelnen Vereinen statt. Die FIFA hat<br />

z.B. auch ein eigenes Institut zur Vemeidung<br />

von Sportverletzungen in der<br />

Schweiz gegründet. Das ist eine gute<br />

<strong>und</strong> wichtige Sache, die Vorbildcharakter<br />

hat.<br />

Letzte Frage, Herr Dr. Petermann: Wohin<br />

wird <strong>und</strong> wohin muss sich die Spitzen-<br />

Sportmedizin in Zukunft entwickeln?<br />

Aus gelenkchirurgischer Sicht werden<br />

wir mehr in der Behandlung mit so genannter<br />

molekularer Orthopädie arbeiten,<br />

da sehe ich ein enormes Entwicklungspotenzial.<br />

Außerdem werden<br />

wir in Zukunft noch mehr daran arbeiten,<br />

Immobilisationszeiten zu verkürzen.<br />

Eine weitere Entwicklung der<br />

Sportmedizin wird dahin gehen, dass<br />

man den Jugendlichen, die sich zu Spitzensportlern<br />

entwickeln, eine noch bessere<br />

Betreuung bieten <strong>und</strong> durchführen<br />

wird, eine entsprechende Studie (GOAL)<br />

wird derzeit in Zusammenarbeit mit<br />

dem B<strong>und</strong>esinstitut <strong>für</strong> Sportwissenschaft<br />

durchgeführt.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch!<br />

05.10 medicalsports network 33<br />

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handball<br />

Deutschland,<br />

ein Handball-Land<br />

Es wird oftmals behauptet, Deutschland<br />

sei ein Fußball-Land. In gewisser Weise<br />

stimmt diese Aussage, denn Fußball erhält<br />

die größte Medien-Aufmerksamkeit,<br />

hat die meisten Zuschauer in Stadien sowie<br />

vor den TV-Geräten <strong>und</strong> hat mit dem<br />

Deutschen Fußball B<strong>und</strong> (DFB) mit seinen<br />

6,7 Millionen Mitgliedern den größten<br />

<strong>und</strong> reichsten Einzelsportverband<br />

der Welt.<br />

Dennoch greift diese Aussage ein wenig<br />

zu kurz. Denn neben „König Fußball“<br />

ist es gerade der Handball-Sport, der<br />

sich einer extremen Beliebtheit bei Zuschauern<br />

<strong>und</strong> Spielern erfreut. Der<br />

Deutsche Handballb<strong>und</strong> (DHB) ist der<br />

größte weltweit, nirgendwo sonst werden<br />

solch hohe Zuschauerzahlen bei<br />

Handball-Erstligaspielen erreicht, wie<br />

bei uns. Ganz nebenbei gilt die Deutsche<br />

Handball-Liga (HBL) als beste der<br />

Welt, auf internationaler Ebene erzielten<br />

jüngst Vereine wie THW Kiel, 2007<br />

Triple-Gewinner (Meisterschaft, Pokal<br />

<strong>und</strong> Champions-League), HSV Hamburg,<br />

TBV Lemgo oder VfL Gummersbach<br />

große Erfolge. Drei Teams sind seit<br />

der Einführung der eingleisigen B<strong>und</strong>esliga<br />

1977 dabei: THW Kiel, der erfolgreichste<br />

Verein der B<strong>und</strong>esliga, TV<br />

Großwallstadt, der die Liga von 1978-<br />

1981 dominierte <strong>und</strong> aktuell wieder an<br />

alte Zeiten anzuknüpfen scheint <strong>und</strong><br />

VfL Gummersbach, der einzige Verein,<br />

der sogar alle bisherigen 42 Spielzeiten in<br />

der B<strong>und</strong>esliga absolvierte. Dazu konnte<br />

die deutsche Nationalmannschaft unter<br />

Heiner Brand 2007 im eigenen Land die<br />

34 medicalsports network 05.10<br />

Fotos: DHB/Michael Heuberger


Weltmeisterschaft holen <strong>und</strong> spielte sich<br />

mit einem „Wintermärchen“ in die Herzen<br />

der Fans.<br />

Auch auf der Amateur-Ebene blickt<br />

der Handball auf eine lange Tradition<br />

<strong>und</strong> feste Verankerung. Der DHB zählt<br />

insgesamt 847.406 Mitglieder. Nach einer<br />

Erhebung des Deutschen Olympischen<br />

Sportb<strong>und</strong>es vom 5. November<br />

2009 existieren in Deutschland 4634<br />

Vereine mit über knapp 30.000 Mannschaften.<br />

Auf Volksfesten sind die Stände<br />

der Handballer berühmt <strong>und</strong> berüchtigt.<br />

Dabei sollen jedoch nicht die vielfältigen<br />

Probleme außer Acht gelassen<br />

werden, denen der „Dorfsport“, wie er<br />

lange Zeit verpönt wurde, ausgesetzt ist.<br />

Keine Frage, der Handball leidet unter<br />

der extremen Dominanz des Fußballs.<br />

Die Euphoriewelle, die nach dem WM-<br />

Titel 2007 durch das Land schwappte,<br />

ist abgeebbt. Torhüterlegende Andreas<br />

Thiel bezeichnete seine Sportart nach<br />

dem gewonnenen Finale als die "geilste<br />

Spielsportart der Welt", drei Jahre nach<br />

dem Titel sehen das die großen TV-<br />

Sender aber nicht mehr so. Niemand<br />

ging davon aus, dass man König Fußball<br />

von seinem Thron stoßen könnte, jedoch<br />

hielt man einen andauernden<br />

Image- <strong>und</strong> Popularitäts-Gewinn <strong>für</strong><br />

wahrscheinlich <strong>und</strong> wünschenswert.<br />

Dass in der Folgezeit vieles nicht opti-<br />

mal verlief, dass man die Euphorie nicht<br />

ausreichend erhalten konnte, liegt u.a.<br />

auch an den Fehlern einiger Handballfunktionäre,<br />

die teilweise amateurhaft<br />

agierten. Hinzu kommt, dass die sportlichen<br />

Leistungen der Nationalmannschaft<br />

in der Folgezeit den hohen Erwartungen<br />

nicht standhielt. Nach dem<br />

Vorr<strong>und</strong>enaus bei Olympia 2008, gelangen<br />

nur ein 5. Platz bei der WM 2009<br />

<strong>und</strong> ein enttäuschender 10. Platz bei der<br />

EM 2010. Einzig der Super-Cup Sieg<br />

2009 zeigte, welches Potenzial nach wie<br />

vor in dem Team steckt.<br />

Nun braucht man allerdings den Kopf<br />

nicht in den Sand zu stecken <strong>und</strong> Trübsal<br />

blasen. Ganz im Gegenteil, trotz<br />

allem hat sich der Stellenwert des Handballs<br />

in unserem Land erhöht. Er ist<br />

eben kein „Dorfsport“, über den man<br />

nur etwas in Spartensendern erfährt.<br />

Handball als schnelle, athletische <strong>und</strong><br />

kampfbetonte Sportart wird seinen Weg<br />

weiter gehen, das zeigen auch Aufbau<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung von professionellen<br />

Strukturen in den Vereinen, sowohl<br />

wirtschaftlich, als auch sportlich<br />

<strong>und</strong> medizinisch. Vielleicht also doch,<br />

eine der „geilsten Spielsportarten der<br />

Welt“.<br />

■■ MSS<br />

05.10 medicalsports network 35<br />

NEU<br />

2-Weitensystem durch<br />

mitgelieferte Einlegesohlen<br />

hohe Atmungsaktivität<br />

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nach operativer <strong>und</strong>/oder konservativer<br />

Behandlung<br />

* Stabilitätshilfe bei Belastungsinsuffi zienzen <strong>und</strong><br />

Bewegungsschmerzen im Bereich von Unterschenkel<br />

<strong>und</strong> Rückfuß im Sinne eines fl exiblen<br />

Arthrodesenstiefels<br />

* Nachversorgung von Frakturen <strong>und</strong> Arthrodesen<br />

im Bereich zwischen Fußwurzel <strong>und</strong> distalem<br />

Unterschenkel<br />

* Ausgleich muskulärer Funktionsschwächen<br />

(Lähmungen) im Bereich von Unterschenkel<br />

<strong>und</strong> Fuß<br />

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orthopädie<br />

Schulter<br />

in Gefahr<br />

Dr. med. Gerd Rauch,<br />

Orthopädisch-chirurgische<br />

Gemeinschaftspraxis <strong>und</strong> Praxisklinik Kassel<br />

Das Schultergelenk bietet uns eine enorm große Bewegungsfreiheit.<br />

Gerade in den Hochbeschleunigungssportarten<br />

mit Überkopfbelastungen wie beim Handball <strong>und</strong><br />

Tennis kann es durch chronische Überbeanspruchung mit<br />

repetitiven Mikrotraumen der kapsulo-labralen Strukturen<br />

zu sek<strong>und</strong>ären Kapselbandinstabilitäten kommen.<br />

36<br />

Daneben gibt es natürlich gerade bei<br />

jungen Sportlern auch die akute traumatische<br />

anterior-inferiore Schulterluxation.<br />

Die genaue Differenzierung zwischen<br />

primärer ausgeprägter <strong>und</strong> allgemeiner<br />

Bandlaxizität, Gebrauchshypermobilität<br />

bei Wurf- <strong>und</strong> Überkopfsportlern <strong>und</strong><br />

dem allmählichen Übergang zur klinischsymptomatischen<br />

ventralen Schultersubinstabilität<br />

<strong>und</strong> der posttraumatisch<br />

rezidivierenden ventralen Schulterinstabilität<br />

wird in dem Beitrag sowohl in der<br />

Diagnostik als auch in den konservativen<br />

<strong>und</strong> operativen <strong>Therapie</strong>n dargestellt.<br />

Anatomie <strong>und</strong> Instabilität<br />

Das Schultergelenk hat eine extrem große<br />

Bewegungsfreiheit, nur 1/3 des Oberarmkopfes<br />

wird von der Schultergelenkpfanne<br />

bedeckt. Die aktive <strong>und</strong> passive Stabilität<br />

des Schultergelenkes sichert der kapsulolabrale<br />

Komplex, die Rotatorenmanschette,<br />

die scapulafixierende <strong>und</strong> schulterübergreifende<br />

Muskulatur. Für eine optimale<br />

Schulterfunktion ist zudem eine gut<br />

trainierte Rumpfmuskulatur vonnöten.<br />

Pathologie der Instabilität<br />

Bei den klinisch symptomatischen Instabilitäten<br />

gibt es eine große Variabilität:<br />

von atraumatischer bis posttraumatisch<br />

rezidivierender Schulterinstabilität (nach<br />

Matzen, AMBRII, TUBS, Jobe-Modell).<br />

Häufig gibt es aber auch Mischformen<br />

mit vorbestehender Bandlaxizität, die eine<br />

traumatische Schulterluxation begünstigen;<br />

in größerer Anzahl entstehen unidirektionale<br />

Instabilitäten <strong>und</strong> in selteneren Fällen<br />

multidirektionale Schulterinstabilitäten.<br />

Abzugrenzen ist untersuchungstechnisch<br />

gerade bei Überkopfsportarten die funktionelle<br />

notwendige Gebrauchshypermobilität<br />

mit einer vermehrten ventralen<br />

Translation des Wurfarmes. Durch repetitive<br />

Mikrotraumen bei Überkopfbeanspruchung<br />

gerade im Handball, Tennis<br />

<strong>und</strong> Basketball, aber auch durch häufige<br />

Mikroverletzungen, ausgelöst durch einen<br />

Gegenspieler mit Griff in den Wurfarm,<br />

medicalsports network 05.10


kann durch chronische Schädigungen<br />

des kapsulo-labralen Komplexes eine<br />

schrittweise klinisch symptomatische<br />

Instabilität entstehen. Zur Vermeidung<br />

einer solchen Instabilität kommt einem<br />

optimalen muskulären Training eine<br />

große präventive Bedeutung zu. Aber<br />

auch die Handballschiedsrichter haben<br />

eine erhöhte Sorgfaltspflicht <strong>und</strong> gerade<br />

beim Griff in den Wurfarm während<br />

der Aushol bewegung konsequent Foul<br />

zu pfeifen <strong>und</strong> somit Verletzungen vorzubeugen.<br />

Bei den traumatischen Instabilitäten<br />

treten Bankartläsionen mit Labrumablösung<br />

<strong>und</strong> Läsion des IGHL (des inferioren<br />

gleno-humoralen Ligamentes)<br />

sowie die Perthes-Läsionen als auch<br />

die kapsuläre Läsion auf, koinzidente<br />

Hill-Sachs-Läsionen zeigen sich in<br />

80 % <strong>und</strong> Läsionen der Rotatorenmanschette<br />

altersabhängig in nur ca. 14 %<br />

neben selteneren Verletzungen des<br />

Bizepssehnenankers. Bei traumatischen<br />

Erstluxationen mit Patienten über 45<br />

Jahre sind eher Rupturen der Rotatorenmanschette<br />

zu beobachten, bei über<br />

60-jährigen Patienten sogar in 80 %<br />

der Fälle. Die traumatische Verrenkung<br />

des Schultergelenkes hat eine Inzidenz<br />

von 6,7 %, Männer sind 4- bis 5-mal<br />

häufiger betroffen, in 90 % der Fälle<br />

liegt eine unidirektionale anterior- inferiore<br />

Verrenkung vor. Während die<br />

akute Schulterluxation eindeutig <strong>und</strong><br />

sofort diagnostiziert wird, stellen die<br />

chronischen Schultersub- <strong>und</strong> Instabilitäten<br />

häufig ein diagnostisches Problem<br />

dar.<br />

Die Sportanamnese mit gezieltem<br />

Abfragen wie Subluxationsphänomen<br />

einschl. neurologischer Sensationen, der<br />

Trainingsmodalitäten, der Sportunfälle<br />

durch Foulspiel muss exakt erhoben<br />

werden. Auch bei der vorbestehenden<br />

Diagnose eines Impingementsyndroms<br />

bei jungen Menschen muss immer<br />

intensiv nach einem klinisch-sek<strong>und</strong>ären<br />

Instabilitätsimpingementsyndrom geforscht<br />

werden.<br />

Diagnostik<br />

Der muskuläre Gesamtstatus, allgemeine<br />

Hypermobilitätstests, Untersuchungen<br />

im Seitenvergleich mit Prüfung<br />

der aktiven <strong>und</strong> passiven Beweglichkeit<br />

einschl. der Instabilitätstests mit<br />

ventral-dorsalem Apprehensions-Test,<br />

Schubladen-, Load- <strong>und</strong> Shift-Test sind<br />

Bestandteile der klinischen Untersuchung.<br />

Ein positives Sulcuszeichen<br />

deutet auf eine multidirektionale Instabilität<br />

hin, koinzident auftretende<br />

Slap-Läsionen können mit dem Speed-<br />

<strong>und</strong> O`Brian-Test klinisch als Verdacht<br />

erfasst werden.<br />

Ihr Partner <strong>für</strong> Alltag <strong>und</strong> Sport<br />

Traumeel ® S Creme Reg.-Nr.: 2522113.00.00, Zus.: 10 g Creme enth.: Arzneil. wirks. Bestandt.: Arnica Montana Dil. D3 150 mg. Calendula officinalis Ø, Hamamelis virginiana Ø jeweils 45 mg. Echinacea Ø, Echinacea purpurea Ø, Matricaria recutita Ø jeweils 15 mg. Symphytum<br />

officinale Dil. D4, Bellis perennis Ø jeweils 10 mg. Hypericum perforatum Dil. D6, Achillea millefolium Ø jeweils 9 mg. Aconitum napellus Dil. D1, Atropa belladonna Dil. D1 jeweils 5 mg. Mercurius solubilis Hahnemanni Dil. D6 4 mg. Hepar sulfuris Dil. D6 2,5 mg. Sonst. Bestandt.:<br />

Emulg. Cetylstearylalkohol (Typ A), Dickfl. Paraffin, Weißes Vaselin, Ethanol 94 % (m/m), gereinigt. Wasser. Anw.geb.: Registriertes homöopath. Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeut. Indikation. Vorsicht bei Fortdauer der Krankheitssymptome. Gegenanz.: Nicht anwenden bei<br />

Überempfindlichkeit gg. Achillea millefolium (Schafgarbe), Chamomilla (Kamille), Calendula (Ringelblume), Bellis perennis (Gänseblümchen), Echinacea (Sonnenhut), Arnica (Bergwohlverleih) o. andere Korbblütler u. Hilfsstoffe. Nebenwirk.: Aufgr<strong>und</strong> des Wirkst. Mercurius solubilis (Quecksilber)<br />

können gelegentl. allerg. Reaktionen auftreten. In Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Es wurden lokale allerg. Reaktionen (Entzdg. an der Haut) beobachtet. Bei der Anwendg. von homöopath. Arzneimitteln können sich vorhandene Beschw. vorübergehend verschlimmern<br />

(Erstverschlimmerung). Warnhinweis: Enth. Cetylstearylalkohol. Packungsbeilage beachten. Traumeel ® S Tabletten Reg.-Nr.: 2522108.00.00, Zus.: 1 Tabl. enth.: Wirkstoffe: Achillea millefolium Trit. D3 15 mg, Atropa bella-donna Trit. D4 75 mg, Aconitum napellus Trit. D3<br />

30 mg, Matricaria recutita Trit. D3, Symphytum officinale Trit. D8 jew. 24 mg, Mercurius solubilis Hahnemanni Trit. D8, Hepar sulfuris Trit. D8 jew. 30 mg, Calendula officinalis Trit. D2, Hamamelis virginiana Trit. D2 jew. 15 mg, Bellis perennis Trit. D2, Echinacea Trit. D2, Echinacea purpurea Trit.<br />

D2 jew. 6 mg, Hypericum perforatum Trit. D2 3 mg, Arnica montana Trit. D2 15 mg. Die Bestandt. 1-7 werden über die vorletzte Stufe u. die Bestandt. 1-13 über die letzte Stufe gemeins. potenziert. Sonst. Bestandt.: Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat. Anw.geb.: Registriertes homöopath.<br />

Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeut. Indikation. Vorsicht bei Fortdauer der Krankheitssymptome. Gegenanz.: Aus gr<strong>und</strong>sätzl. Erwägungen nicht einnehmen bei fortschreitenden Systemerkrankg. wie Tuberkulose, Leukämie bzw. Leukämie-ähnlichen Erkrankg. (Leukosen), entzündl.<br />

Erkrankg. des Bindegewebes (Kollagenosen), multipler Sklerose, AIDS-Erkrankung, HIV-Infektion o. anderen Autoimmunerkrankg. Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gg. Achillea millefolium (Schafgarbe), Matricaria recutita (Kamille), Calendula officinalis (Ringelblume), Bellis perennis<br />

(Gänseblümchen), Echinacea (Sonnenhut), Arnica montana (Bergwohlverleih) o. andere Korbblütler. Nebenwirk.: Nach Anwendg. kann Speichelfluss auftreten; das Mittel ist dann abzusetzen. Aufgr<strong>und</strong> des enthaltenen homöopath. Wirkst. Mercurius solubilis<br />

(Quecksilber) können gelegentl. allerg. Reaktionen auftreten. In Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Für Arzneimittel mit Zubereitungen aus Sonnenhut (Echinacea) wurden Hautausschlag, Juckreiz, selten Gesichtsschwellung, Atemnot,<br />

Schwindel u. Blutdruckabfall beobachtet. Das Mittel ist dann abzusetzen. Bei der Anwendg. von homöopath. Arzneimitteln können sich vorhandene Beschw. vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung) Warnhinweis: Enthält Laktose. 1 Tabl. = 0,025 BE.<br />

Biologische Heilmittel Heel GmbH, 76532 Baden-Baden, www.heel.de


38<br />

MRT Bild 1: Akute Schulterluxation mit Hill Sachs Delle MRT Bild 2: Traumat. Ablösung des kasulolabralen Komplexes<br />

MRT Bilder Radiolog. GP Dres. Basche, Leibl, Reuter <strong>und</strong> Kollegen Kassel<br />

Bildgebende Diagnostik<br />

Neben der klassischen radiologischen<br />

Diagnostik einschl. Luxationsaufnahme<br />

erfolgt eine kernspintomografische<br />

Abklärung bei den chronischen Instabilitäten<br />

mit intraarticulärer Kontrastmittelgabe.<br />

Das Nativ-Kernspintomogramm<br />

ist häufig bei den Instabiliätsimpingementsyndromen<br />

mit ventralen Subinstabilitäten<br />

bei jungen Menschen mit<br />

Läsion der kapsulo-labralen Strukturen<br />

negativ. Bei der traumatischen Erstluxation<br />

des jungen, sportlich aktiven<br />

Menschen unter 25 Jahren finden sich<br />

kapsulo-labrale Läsionen in 86 % bis<br />

100 % der Fälle, während bei Patienten,<br />

die älter als 45 Jahre alt sind, eher<br />

Rupturen der Rotatorenmanschette beobachtet<br />

werden können. Bei Patienten<br />

über 60 Jahren ist bei einer Schulterluxation<br />

mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 80 % von einer Rotatorenmanschettenruptur<br />

auszugehen.<br />

Bei Persistieren der Beschwerdesymptomatik<br />

trotz konservativer <strong>Therapie</strong><br />

<strong>und</strong> klinischer Verdachtsdiagnose<br />

auf eine Subinstabilität stellt auch bei<br />

negativem Kernspintomogramm die<br />

Arthroskopie des Schultergelenkes das<br />

diagnostische wie auch therapeutische<br />

Mittel der Wahl dar. Dagegen ist<br />

das Nativ-Kernspintomogramm häufig<br />

beim Instabilitätsimpingementsyndrom<br />

des jungen Menschen negativ. Sollte bei<br />

diesen Patienten trotz konservativer<br />

<strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> negativen Kernspintomogramms<br />

die Beschwerden persistieren,<br />

stellt die Arthroskopie des Schultergelenkes<br />

sowohl diagnostisch als auch<br />

therapeutisch das Mittel der Wahl dar.<br />

Die sonografische Abklärung spielt<br />

eher eine untergeordnete Rolle in der<br />

Diagnostik.<br />

<strong>Therapie</strong><br />

Da es bei jüngeren Patienten – sowohl<br />

bei Sportlern als auch Nichtsportlern –<br />

nach traumatischen Erstluxationen vor<br />

dem 30. Lebensjahr fast in 90 % bis<br />

100 % der Fälle trotz konservativer<br />

<strong>Therapie</strong> zu einer Reluxation mit konsekutiven<br />

Knorpelschäden kommt, ist in<br />

diesen Fällen eine arthroskopische<br />

Stabilisierung unbedingt anzustreben.<br />

Nach erfolgter Diagnostik ist das Ziel<br />

der Operation eine Refixation des rupturierten<br />

kapsulo-labralen Komplexes<br />

am ventralen Glenoidrand. Bei chronisch-rezidivierenden<br />

Instabilitäten <strong>und</strong><br />

auftretenden Perthes-Läsionen ist in<br />

der Regel eine ausgiebige Mobilisierung<br />

des kapsulo-labralen Komplexes zur<br />

Bildung eines Neo-Labrums mit gleichzeitiger<br />

Kapselraffung <strong>und</strong> Straffung<br />

des IGHLs erforderlich.<br />

Die <strong>Therapie</strong> der mikrotraumatisch<br />

bedingten chronischen Schultersub-<br />

<strong>und</strong> Instabilität hängt vom Grad der<br />

Instabilität, des muskulären Status <strong>und</strong><br />

der Beschwerdesymptomatik sowie der<br />

Beanspruchung ab, sollte aber zunächst<br />

eine intensive konservative <strong>Therapie</strong> mit<br />

optimaler Stabilisierung der schulterübergreifenden<br />

Muskulatur als auch der<br />

Rumpfmuskulatur beginnen. Sollten<br />

diese Maßnahmen nicht greifen <strong>und</strong> der<br />

Grad der symptomatischen Instabilität<br />

zunehmen, erfolgt die arthroskopische<br />

Stabilisierung. Hierzu gab es in den<br />

letzten Jahren eine rasante Entwicklung<br />

der technisch-arthroskopischen Möglichkeiten<br />

mit Etablierung suffizienter<br />

neuer Ankersysteme, sodass die arthroskopische<br />

Stabilisierungsoperation sich<br />

sowohl diagnostisch als auch therapeutisch<br />

als Methode der ersten Wahl etabliert<br />

hat. Auch können arthroskopisch<br />

Begleitpathologien wie Knorpelschäden,<br />

Läsionen des Bizepssehnenkomplexes<br />

<strong>und</strong> Rotatorenmanschettenverletzungen<br />

erkannt <strong>und</strong> therapiert werden.<br />

Postoperativ erfolgt ein festgelegtes<br />

Rehabilitationsprogramm, ein zu ag-<br />

medicalsports network 05.10


Gerd Rauch<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />

Gemeinschaftspraxis <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Chirurgie in Kasse<br />

> Leitender Arzt Belegabteilung Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

in der Klinik Dr. Koch Kassel<br />

> Schwerpunkttätigkeiten: Gelenkoperationen<br />

(auch z.B. Arthroskopien) Knie <strong>und</strong> Schulter<br />

network<br />

> Mannschaftsarzt der 1. B<strong>und</strong>esliga-Handballmannschaft<br />

MT-Melsungen seit 1993<br />

> Berufsverbandsvorsitzender <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgie, Land Hessen<br />

gressives Nachbehandlungsschema ist auf keinen Fall zu empfehlen,<br />

da eine ausreichend biologische Einheilungszeit gerade<br />

bei jungen Spielern eingehalten werden muss. Die Spieler<br />

können in der Regel nach 4 bis 6 Monaten wieder zu ihrem<br />

Sport zurückkehren.<br />

Fazit<br />

Durch eine suffiziente Diagnostik <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> können<br />

sowohl die akute traumatische Schulterluxation als auch die<br />

chronischen Instabilitäten mit Impingementsymptomatik<br />

arthroskopisch mit guten funktionellen Ergebnissen versorgt<br />

werden. Gerade bei jungen Sportlern mit Überkopfbe lastungen<br />

ist bei Beschwerden überhaupt an eine Instabilitätsproblematik<br />

zu denken. Die leichten Subinstabilitäten sollten zunächst<br />

konservativ <strong>und</strong> erst bei anhaltender Beschwerdesymptomatik<br />

operativ versorgt werden. Danach kann der Sportler wieder<br />

die große Bewegungsfreiheit seines Schultergelenkes genießen<br />

– zu seiner eigenen Freude als auch zur Freude <strong>für</strong> uns als<br />

Zuschauer.<br />

■■ info@ocp-kassel.de<br />

05.10 medicalsports network<br />

39<br />

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forschung<br />

Durchwachsene Strukturen<br />

Dr.-Ing. Peter Quadbeck,<br />

Fraunhofer-Institut <strong>für</strong> Fertigungstechnik <strong>und</strong><br />

Angewandte Materialforschung, Institutsteil Dresden<br />

Zellulare Implantatwerkstoffe aus Titan sind hoch<br />

belastbar <strong>und</strong> dabei so elastisch wie ein<br />

spongiöser Knochen. Als knochenähnliches <strong>und</strong><br />

durchwachsbares Implantat ermöglichen sie das<br />

Ersetzen großer Defekte ohne die Entnahme<br />

körpereigenen Knochens. Das Ziel der Entwicklung<br />

ist die schnellere Mobilisierung des<br />

Patienten <strong>und</strong> die Beschleunigung des Heilungsprozesses.<br />

Große Knochendefekte stellen nach wie<br />

vor ein medizinisches Problem dar. Nicht<br />

nur bei Sportverletzungen, sondern auch<br />

in der Traumatologie oder bei der operativen<br />

Behandlung von Knochen tumoren<br />

oder Absiedlungen anderer bösartiger<br />

Tumoren im Knochen entstehen Defekte,<br />

die vom Körper nicht spontan<br />

kompensiert werden können. Diese<br />

Läsionen müssen solange stabil ersetzt<br />

werden, bis neu gebildeter körpereigener<br />

Knochen in der Lage ist, die mechanische<br />

Funktion wieder selbstständig zu<br />

übernehmen. In der Regel werden solche<br />

Defekte heutzutage durch körpereigene<br />

Knochen ersetzt <strong>und</strong> beinhalten damit<br />

zusätzliche risikobehaftete Eingriffe.<br />

Alternativ wird massives Knochenersatzmaterial<br />

eingesetzt, das allerdings<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner mechanischen Eigenschaften<br />

unvorteilhaft ist. Solche<br />

Implantate sind weitaus steifer als der<br />

umgebende Knochen <strong>und</strong> übernehmen<br />

an dieser Stelle die gesamte Last, die<br />

auf den betreffenden Körperteil wirkt.<br />

Knochen wird vor allem dort gebildet,<br />

wo er biomechanisch stimuliert wird.<br />

Ohne Belastung kommt es dagegen zur<br />

Verringerung der Knochendichte, ein<br />

Effekt, der beim Einsatz von massiven<br />

Implantaten zur Knochendegeneration<br />

führt.<br />

Zellulare Metalle<br />

Zellulare metallische Werkstoffe besitzen<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer porösen Struktur<br />

eine stark verringerte Steifigkeit. Dieser<br />

Wert liegt typischerweise im Bereich<br />

der Steifigkeit eines spongiösen Knochens.<br />

Als Spongiosa wird die am Ende des<br />

Knochens im gelenknahen Bereich<br />

vorliegende hochporöse Struktur des<br />

Knochens bezeichnet, die gerade bei<br />

osteoporotischen Patienten häufig<br />

Defektfrakturen erleidet. Offenzellige<br />

Metalle erlauben das Einwachsen von<br />

Knochenzellen <strong>und</strong> von Blutgefäßen,<br />

die <strong>für</strong> das Knochenwachstum unbedingt<br />

notwendig sind. Neben diesem<br />

Effekt der mechanischen Verklamme­<br />

rung des Implantats ist die Stimulation<br />

des Knochenwachstums noch wichtiger.<br />

Für den Patienten bedeutet das eine<br />

schnellere Mobilisierung <strong>und</strong> einen<br />

schnelleren Heilungsprozess. Dabei<br />

können die mechanischen Eigenschaften<br />

des Knochenersatzmaterials durch eine<br />

gezielte Einstellung der Dichte <strong>und</strong> der<br />

Struktur an die des individuellen Knochens<br />

angepasst werden. Insbesondere<br />

kann so eine auf den Patienten zugeschnittene<br />

Anpassung an den Zustand<br />

des umgebenden Knochenmaterials vorgenommen<br />

werden. Dadurch kann das<br />

Material beispielsweise sowohl an einen<br />

jugendlichen Knochen als auch an einen<br />

osteoporotischen alten Knochen angepasst<br />

werden.<br />

TiFoam-Projekt<br />

Für dauerhaft im Körper verbleibende<br />

Implantate ist Titan der gängige Werkstoff.<br />

Einer der Hauptgründe da<strong>für</strong> ist<br />

die gute Biokompatibilität dieses Materials.<br />

Das ist wichtig <strong>für</strong> eine binde­<br />

40 medicalsports network 05.10


Abb 1. Metallschaum: Offenzellige Titanschäume<br />

besitzen knochenähnliche<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> können vom Knochen<br />

durchwachsen werden.<br />

Abb 2. Wirbelsäule (Röntgenbild):<br />

Titanschäume ersetzen defekte Wirbelkörper.<br />

Abb 3. Histologie: Knochenzellen<br />

durchwachsen auch größere hochporöse<br />

Titanschäume.<br />

gewebs­ <strong>und</strong> entzündungsfreie Knochenbindung.<br />

Für den Einsatz als<br />

Endoprothese sprechen darüber hinaus<br />

insbesondere die gute Osteokonduktivität<br />

<strong>und</strong> die außerordentlich hohe Festigkeit<br />

von Titan, das aus diesen Gründen<br />

die höchste Marktakzeptanz unter den<br />

metallischen Ersatzmaterialien besitzt.<br />

Es liegt daher nahe, die Entwicklung<br />

eines neuartigen Knochenersatzmaterials<br />

auf der Basis von Titan durchzuführen.<br />

Im Projekt „TiFoam“, koordiniert<br />

durch das Dresdner Fraunhofer­Institut<br />

<strong>für</strong> Fertigungstechnik <strong>und</strong> angewandte<br />

Materialforschung (IFAM), haben sich<br />

die Partner darauf konzentriert, die<br />

Tauglichkeit des Titanschaums beim<br />

Ersatz defekter Wirbelkörper nachzuweisen.<br />

Er eignet sich jedoch ebenso zur<br />

»Reparatur« anderer stark belasteter<br />

Knochen. Seit 2006 forscht <strong>und</strong> entwickelt<br />

ein interdisziplinäres Team an<br />

Fertigungstechnologien <strong>und</strong> deren medizinischer<br />

Umsetzung. Es ist nun gelungen,<br />

durch Prozessoptimierung<br />

offenzellige Titanschäume mit den gewünschten<br />

duktilen Eigenschaften zu<br />

fertigen. Die ersten Tests mit Dauerimplantaten<br />

zeigen dabei ein hervorragendes<br />

Einwachsverhalten von Knochenzellen<br />

in das Material, das auch <strong>für</strong><br />

die Füllung größerer Defekte geeignet<br />

erscheint.<br />

Perspektive<br />

Neben den Werkstoffwissenschaftlern<br />

der Fraunhofer­Institute IFAM <strong>und</strong><br />

IKTS, dem Institut <strong>für</strong> Keramische<br />

Technologien <strong>und</strong> Systeme in Dresden<br />

waren Mediziner der Uniklinik der TU<br />

Dresden sowie mehrere Unternehmen<br />

an der Entwicklung des Titanschaums<br />

beteiligt. Projektpartner InnoTERE<br />

GmbH hat bereits angekündigt, aus<br />

dem „TiFoam“­Werkstoff Knochenimplantate<br />

entwickeln <strong>und</strong> herstellen zu<br />

wollen, um sie baldmöglichst dem Markt<br />

zugänglich zu machen.<br />

■■ Peter.Quadbeck@ifam-dd.fraunhofer.de<br />

Peter Quadbeck<br />

> Physiker, Promotion im Bereich<br />

Werkstoffwissenschaften an der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

> Gruppenleiter am Fraunhofer-Institut<br />

<strong>für</strong> Fertigungstechnik <strong>und</strong><br />

angewandte Materialforschung,<br />

Institutsteil Dresden<br />

> Arbeitsschwerpunkte:<br />

pulvermetallurgische Fertigungstechnologien,<br />

zellulare metallische Werkstoffe,<br />

Werkstoffe <strong>für</strong> Knochenersatz<br />

<strong>und</strong> Gefäßchirurgie, permanente <strong>und</strong><br />

resorbierbare Implantate<br />

network<br />

> Mitgliedschaft im Fachausschuss<br />

Biomaterialien der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Materialk<strong>und</strong>e (DGM)<br />

> Mitgliedschaft in den Arbeitskreisen<br />

„degradierbare Implantate“ <strong>und</strong><br />

„Dauerimplantate“<br />

05.10 medicalsports network 41


training<br />

© panthermedia.net, Thorsten Schrader<br />

Stabiler Kern<br />

Andreas Heißel,<br />

Leiter der Abteilung <strong>für</strong> sensomotorische Tiefenstabilisierung (SenTis)<br />

im Sport-Ges<strong>und</strong>heitspark Berlin e.V.<br />

42 medicalsports network 05.10


Die Besonderheit des Schlingentrainings: Jeder kann in seiner<br />

Leistungsstärke trainieren. Neben den positiven Effekten <strong>für</strong><br />

die Rehabilitation z.B. von Rückenschmerzen profitieren alle<br />

davon – bis hin zum Leistungssportler. Mit erstaunlichen<br />

Effekten: Nicht nur die Kraftwerte verbessern sich, insbesondere<br />

die Ansteuerung der Muskeln durch das zentrale<br />

Nervensystem wird positiv beeinflusst. Für Fußballer bedeutet<br />

diese bessere Ansteuerung des Rumpfes z.B. eine höhere<br />

Schussgeschwindigkeit.<br />

> Sensomotorisches Krafttraining<br />

> Aktivierung der tiefen lokalen Stabilisatoren<br />

> Ausgleichstraining <strong>für</strong> Leistungssportler<br />

> Leistungssteigerung<br />

Gerade körperliche Herausforderungen,<br />

mit denen eine ganze Muskelkette<br />

angesprochen wird, finden wir im<br />

Alltag <strong>und</strong> in vielen sportlichen<br />

Bewegungs abläufen wieder. Bei allen<br />

funktions gerechten Wurf-, Schlag- <strong>und</strong><br />

Schussbewegungen sind ein stabiler<br />

Rumpf sowie eine Vor-Aktivierung der<br />

queren Bauchmuskulatur Voraussetzungen.<br />

Deshalb ist es umso unverständlicher,<br />

dass ein Krafttraining oft<br />

ausschließlich das isolierte Trainieren<br />

eines einzelnen Muskels vorsieht.<br />

Darin liegt der Unterschied zum<br />

Schlingentraining. Neben der Kraft,<br />

die zweifelsohne auch beim Training<br />

an den Schlingen verbessert wird, wird<br />

in der Muskelkette trainiert <strong>und</strong> durch<br />

die Instabilität der Seile das Zusammenspiel<br />

von Zentralnervensystem,<br />

Muskeln <strong>und</strong> Gelenken optimiert. Das<br />

Training findet vorwiegend in der geschlossenen<br />

kinetischen Kette statt.<br />

Schwachstellen in der Muskelkette<br />

sind dabei sofort sichtbar: Schonhaltungen<br />

<strong>und</strong> falsche Bewegungsmuster<br />

05.10 medicalsports network 43<br />

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Andreas Heißel<br />

> Leiter der Abteilung <strong>für</strong> sensomotorische<br />

Tiefenstabilisierung (SenTis)<br />

im Sport-Ges<strong>und</strong>heitspark Berlin e.V.<br />

> Sportwissenschaftler, promoviert derzeit<br />

an der Humboldt Universität zu<br />

Berlin über die Förderung von Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> intrinsischer Motivation<br />

bei adipösen <strong>und</strong> übergewichtigen<br />

Kindern durch Bewegung.<br />

network<br />

Training des M. Gluteus medius <strong>und</strong> der<br />

lateralen Muskelkette. Die Korrektur durch<br />

den Trainer ist entscheidend. (Foto: Strüdinger).<br />

> Als Referent leitet er Aus- <strong>und</strong> Fortbildungen<br />

<strong>für</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> Training mit<br />

dem Schlingensystem.<br />

> Langjähriger Athletiktrainer <strong>für</strong><br />

Nachwuchs-Nationalteams <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esligaspielerinnen.<br />

werden aufgedeckt <strong>und</strong> es findet eine<br />

Neuaktivierung der Sensomotorik <strong>und</strong><br />

der lokalen Stabilisatoren, d.h. der tiefenstabilisierenden<br />

Muskulatur statt. Insbesondere<br />

im Leistungssport münden<br />

Fehl- <strong>und</strong> Schonhaltungen schnell in Verletzungen<br />

<strong>und</strong> Leistungsabfall. Durch<br />

neu- <strong>und</strong> reaktivierte optimale Bewegungsmuster<br />

kann das verhindert werden.<br />

Aus Praxis <strong>und</strong> Forschung<br />

Insbesondere im Leistungssport gehört<br />

es inzwischen zum guten Ton, Rumpfstabilisationsübungen<br />

ins Trainingsprogramm<br />

zu integrieren. Dass trainiert<br />

wird, reicht alleine aber nicht aus.<br />

Entscheidend ist das Verständnis über<br />

die Funktion, die spezifische Muskeln<br />

während der Rumpfstabilisation einnehmen.<br />

Ableitend davon können wir das<br />

Training wesentlich funktionaler <strong>und</strong> effektiver<br />

gestalten. Dabei ist es wesentlich,<br />

Muskeln nicht nur isoliert zu betrachten,<br />

sondern in ihrem Zusammenwirken untereinander<br />

in Form von „Muskelketten“.<br />

Diese „Muskelketten“ fordern ein Umdenken<br />

in <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> Training; so sind<br />

Beschwerden <strong>und</strong> Verletzungen oft nur<br />

die Folge eines Funktionsdefizits.<br />

Schmerzen können die Muskelaktivität<br />

hemmen <strong>und</strong> somit die Funktion einschränken.<br />

Das Er gebnis sind veränderte<br />

Haltungsmuster, die über einen längeren<br />

Zeitraum zur Überlastung <strong>und</strong> Leistungsabfall<br />

führen können.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis. Zu Beginn<br />

meiner Arbeit als Athletiktrainer von<br />

Volleyballerinnen kamen die Spielerinnen<br />

oft mit Schulterproblemen zu mir. Das<br />

Schlingentraining sah nun nicht nur das<br />

Training der Muskeln direkt am Schultergürtel<br />

vor, sondern auch die Stabilisierung<br />

des Rumpfes <strong>und</strong> des Beckens, da<br />

dort oft der Ursprung von Muskel- <strong>und</strong><br />

Gelenk beschwerden zu finden ist. U.a.<br />

bein haltete das Training häufig die Reaktivierung<br />

des M. Gluteus medius, da dieser<br />

eine solche Muskelkettenverbindung<br />

zur Schulter besitzt. Das spezifische sensomotorische<br />

Krafttraining bewahrte so<br />

manche Spielerin vor der ärztlich vorgeschlagenen<br />

OP.<br />

Die neuromuskuläre Stabilisation wird<br />

dabei nur durch Trainingsgeräte erreicht,<br />

die eine besondere Instabilität aufweisen.<br />

Das Beispiel der Schulter beschwerden<br />

lässt sich beliebig auf andere Gelenkbeschwerden<br />

erweitern. Unter diesen Gesichtspunkten<br />

ist klar, dass auch „kleine“<br />

Verletzungen im Sport zu beachten sind<br />

<strong>und</strong> die Funktion von Gelenken <strong>und</strong> Muskulatur<br />

überprüft werden sollte, um eventuell<br />

tiefer liegende Ursachen bzw. funktionelle<br />

Zusammenhänge aufzudecken.<br />

44 medicalsports network 05.10


Aber auch Athleten, die beschwerdefrei<br />

sind, profitieren vom besonderen<br />

sensomotorischen Krafttraining. Eine<br />

Studie mit Junioren-Golfern (Handicap<br />

6–13) untersuchte die maximale Schlägerkopfgeschwindigkeit<br />

nach einem<br />

Krafttraining. Die Versuchsgruppe führte<br />

ein spezielles Rumpfstabilitätstraining an<br />

Schlingen durch, die Kontrollgruppe ein<br />

herkömmliches Krafttraining. Beide<br />

Gruppen absolvierten das Training über<br />

neun Wochen mit 10 Einheiten. Beide<br />

Gruppen verbesserten ihre Abschlaggeschwindigkeit.<br />

Signifikant besser war<br />

jedoch die Versuchsgruppe (+3,8 % VG<br />

vs. +1,2 KG), die an den Schlingen<br />

trainiert hatte. Das entspricht einem<br />

10–15 m weiteren Abschlag.<br />

Die Studie mit jugendlichen Handballerinnen<br />

brachte ähnliche Ergebnisse.<br />

Im Gegensatz zur Kontrollgruppe, die<br />

ihr normales Training weitermachte,<br />

absolvierte die Interventionsgruppe ein<br />

spezifisches Rumpfstabilisationstraining<br />

an Schlingen in der geschlossenen<br />

kinetischen Kette zweimal pro Woche<br />

über sieben Wochen. Die Wurfgeschwindigkeit<br />

vom 7-Meter-Punkt verbesserte<br />

sich in der Schlingentrainingsgruppe<br />

um 4,9 %. In der Kontrollgruppe<br />

blieb sie unverändert.<br />

Die Vermutung liegt also nahe, dass<br />

ein starker <strong>und</strong> stabiler Rumpf eine<br />

wichtige Voraussetzung ist, um hohe<br />

Rotationsgeschwindigkeiten bei multi-<br />

segmentalen Bewegungen zu erbringen.<br />

Weitere Studien werden ein noch tieferes<br />

Verständnis der Funktionsweise von<br />

Bewegungsabläufen erschließen.<br />

Fazit<br />

Im Leistungssport ist inzwischen unbestritten,<br />

dass ein propriorezeptives-<br />

neuromuskuläres Training nicht nur in<br />

der Rehabilitation, sondern auch in der<br />

<strong>Prävention</strong> von Verletzungen <strong>und</strong> zur<br />

Verbesserung der Leistungsfähigkeit<br />

einen festen Platz einnimmt. Aber nicht<br />

nur im Sport sind enorme Leistungssteigerungen<br />

möglich. Im Sport-Ges<strong>und</strong>heitspark<br />

trainieren bereits mehr<br />

als 250 Teilnehmer zwischen 15 <strong>und</strong><br />

85 Jahren im SenTis Training (sensomotorische<br />

Tiefenstabilisierung). Sen-<br />

Tis nutzt die Vorteile der Schlingen <strong>und</strong><br />

kombiniert diese mit weiteren instabilen<br />

Unterlagen, um den Trainingseffekt<br />

weiter zu optimieren. Die Ziele der<br />

Teilnehmer reichen dabei von der Sturzprophylaxe<br />

über Schmerzfreiheit von<br />

Gelenken <strong>und</strong> Wirbelsäule bis hin zu<br />

Leistungssteigerungen in der jeweiligen<br />

Sportart. Die Kursprogramme sind<br />

differenziert gestaltet <strong>und</strong> unterteilt.<br />

Damit schafft das sensomotorische<br />

Krafttraining die Brücke von der Rehabilitation<br />

über den Ges<strong>und</strong>heitssport bis<br />

hin zum Hochleistungssport.<br />

Literatur beim Autor<br />

nn heissel@sport-ges<strong>und</strong>heitspark.de<br />

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ebenso inbegriffen, wie Flug mit Etihad Airways<br />

<strong>und</strong> Hotelaufenthalt gehobener Kategorie <strong>und</strong><br />

die Testmöglichkeit aktueller Sportausrüstung.<br />

Komplettiert wird das Aktivitätsprogramm durch<br />

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Schmerzen<br />

Häufige Ursache: myofasziale Triggerpunkte<br />

Dr. med. Hannes Müller-Ehrenberg,<br />

Orthopädische Privatpraxis Münster<br />

Die Muskulatur, die immerhin<br />

40–50 % des Körpergewebes ausmacht,<br />

spielt in der Sportmedizin hinsichtlich der Kraftentwicklung<br />

<strong>und</strong> Leistungssteigerung eine wichtige<br />

Rolle. Erfahrene Ärzte, Physiotherapeuten <strong>und</strong><br />

Osteopathen wissen aber auch, dass myofasziale Strukturen<br />

(Muskulatur <strong>und</strong> Bindegewebe) häufig ursächlich<br />

<strong>für</strong> akute <strong>und</strong> chronische Schmerzen sind. Typischerweise<br />

werden so genannte myofasziale Triggerpunkte (MTrP)<br />

in der Muskulatur, aber auch im Binde gewebe<br />

festgestellt, die meist einen Schmerz, der oft als<br />

Gelenkschmerz wahrgenommen wird,<br />

auslösen.<br />

46 medicalsports network 05.10<br />

© Nicholas Monu - istockphoto.com


Wird das myofasziale Schmerzsyndrom<br />

(ICD 10. M79.1) mit in die diagnostische<br />

Betrachtung bei Schmerzen des<br />

Bewegungsapparates gezogen, werden<br />

myofasziale Triggerpunkte in 30-93 %<br />

der Fälle festgestellt, bei Rückenschmerzen<br />

sogar bis zu 96%.<br />

Geschichte <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des<br />

myofaszialen Schmerzsyndroms<br />

Janet Travell hat in den 50er-Jahren des<br />

letzten Jahrh<strong>und</strong>erts das myofasziale<br />

Schmerzsyndrom medizinisch definiert.<br />

Im Laufe der folgenden Jahre wurden<br />

medizinische Definitionen, die eine<br />

Veränderung in der Muskulatur beschrieben<br />

(Muskelhärten, Myogelosen<br />

etc.), unter den Begriff des myofaszialen<br />

Triggerpunktes (MTrP) subsummiert.<br />

Bei MTrP handelt es sich um eine muskuläre<br />

Dysfunktion auf der Ebene der<br />

motorischen Endplatte <strong>und</strong> der sarkoplasmatischen<br />

Retikula, die wiederum<br />

zu einer lokalen Kontraktion mit ischämieinduzierter<br />

Hypoxie führen. Die resultierende<br />

Energiekrise führt über die<br />

Hypoxie zu einer Sensibilisierung der<br />

umliegenden Nozizeptoren. Neuere<br />

wissenschaftliche Arbeiten haben gezeigt,<br />

dass Schmerzen aus der Muskulatur<br />

sich von den nozizeptiven Reizen<br />

der Haut unterscheiden. Des Weiteren<br />

sind mittels Mikrodialyse-Kathetern<br />

aktive MTrP, bei denen auch die Diagnosekriterien<br />

des Übertragungsschmerzes<br />

<strong>und</strong> der Wiedererkennung<br />

des Schmerzes festgestellt wurden, von<br />

den so genannten latenten MTrP differenziert<br />

worden, bei denen nur die Diagnosekriterien<br />

des muskulären Hartspannstranges,<br />

der „knötchenartigen<br />

Verdickung“ <strong>und</strong> der lokalen Zuckungsreaktion<br />

gef<strong>und</strong>en wurden. So konnte<br />

gezeigt werden, dass eine signifikante<br />

Erhöhung von vaso-reaktiven <strong>und</strong> nozizeptiven<br />

Substanzen in aktiven Triggerpunkten<br />

zu finden ist.<br />

Diagnostik myofaszialer Schmerzen<br />

Wegweisend <strong>für</strong> die Diagnostik der myofaszialen<br />

Schmerzen ist die Kenntnis<br />

05.10 medicalsports network<br />

der <strong>für</strong> die einzelnen Muskeln typischen<br />

Übertragungsschmerzmuster (engl. Referred<br />

Pain Patterns), die von Janet Travell<br />

<strong>und</strong> Dave G. Simons erfasst <strong>und</strong><br />

von weiteren Autoren ergänzend beschrieben<br />

wurden. Diese Schmerzmuster<br />

des übertragenen Schmerzes aus der<br />

Muskulatur sind sowohl anamnestisch<br />

als auch diagnostisch von hohem Wert,<br />

da sie sehr hilfreich <strong>für</strong> das Verständnis<br />

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Sportmedizin<br />

... auch in Ihren<br />

Finanzierungsmodellen<br />

der Schmerzproblematik des Patienten<br />

sind. Am Anfang jeder Untersuchung<br />

auf myofasziale Schmerzen stehen eine<br />

ausführliche Anamnese <strong>und</strong> eine orientierende<br />

neurologisch-orthopädische<br />

Untersuchung, da aktive MTP oft neurologische<br />

<strong>und</strong> orthopädische Krankheitsbilder<br />

sowie Symptome der Gelenkdysfunktion<br />

imitieren. Anhand der<br />

Diagnosekriterien nach Travell/ Simons<br />

• punktgenauer <strong>Therapie</strong>fokus nahezu<br />

ohne Belastung des umliegenden<br />

Gewebes<br />

• Lange Lebensdauer der<br />

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Hannes<br />

Müller-Ehrenberg<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie<br />

> zweijährige Assistenzarzt-Tätigkeit<br />

in England<br />

> danach arbeitete er in orthopädischen<br />

<strong>und</strong> chirurgischen Abteilungen von<br />

(Fach-)Kliniken in Münster,<br />

Bad Rothenfelde <strong>und</strong> Volmarstein.<br />

> Eröffnung seiner orthopädischen<br />

Privatpraxis in Münster im April 2004<br />

network<br />

> als erster deutscher Arzt in der<br />

Schweiz als Triggerpunkt-Therapeut<br />

IMTT ®<br />

zertifiziert worden<br />

> IMTT ® –Instructor/MGMS-Instructor<br />

> 1. Vorsitzender der Medizinischen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Myofasziale<br />

Schmerzen (MGMs e.V.)<br />

> Referent Trainerakademie DOSB<br />

in Köln<br />

> absolviert derzeit die mehrjährige<br />

Ausbildung zum Osteopathen<br />

(Tab. 1) ist das myofasziale Schmerzsyndrom<br />

eindeutig zu diagnostizieren<br />

<strong>und</strong> von geübten Untersuchern sind<br />

MTrP klinisch sicher zu identifizieren:<br />

Tab. 1: Diagnosekriterien des myofaszialen<br />

Schmerzsyndroms n. Travell/Simons<br />

1. Muskulärer Hartspannstrang<br />

(Taut Band)<br />

2. „Knötchen“ auf dem Hartspannstrang<br />

mit verstärktem<br />

Druckschmerz (Tender Nodule)<br />

3. Wiedererkennung des<br />

Schmerzes (Recognition)<br />

4. Charakteristischer ausstrahlender<br />

Schmerz (Reffered Pain)<br />

5. Lokale Zuckungsreaktion<br />

(Local Twitch)<br />

Die Diagnosekriterien „Übertragungsschmerz“<br />

<strong>und</strong> „Wiedererkennung“ unterscheiden<br />

die aktiven MTrP von den<br />

latenten MTrP <strong>und</strong> sind erklärend <strong>für</strong><br />

die Einordnung von MTrP in ein<br />

Schmerzgeschehen. Im Zentrum der<br />

Diagnostik steht die eingehende palpatorische<br />

Triggerpunktuntersuchung.<br />

Bildgebende Verfahren sind allenfalls<br />

zur Ausschlussdiagnostik erforderlich.<br />

Die prof<strong>und</strong>e Palpation ist Voraussetzung<br />

des Auffindens <strong>und</strong> der exakten<br />

Lokalisation von MTrP <strong>und</strong> sollte zuvor<br />

in speziellen Kursen erlernt worden sein.<br />

Besonders werden die Diagnosekriterien<br />

des „Übertragungsschmerzes“ <strong>und</strong> der<br />

„Wiedererkennung“ beachtet, da diese<br />

aktive MTrP charakterisieren <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

die Beschwerden des Patienten eine<br />

größere Bedeutung haben. Sehr häufig<br />

ist die Lokalisation von MTrP mittig im<br />

Muskelbauch des jeweils betroffenen<br />

Muskels. Eine Erweiterung sowohl der<br />

Möglichkeiten der Diagnostik als auch<br />

der <strong>Therapie</strong> von MTrP stellt der Einsatz<br />

von fokussierten extrakorporalen<br />

Stoßwellen (fESWT) dar. Neuere klinische<br />

Studien haben gezeigt, dass vor<br />

allem die Diagnosekriterien „Wiedererkennung“<br />

<strong>und</strong> „Übertragungsschmerz“<br />

signifikant häufiger mit der fESWT als<br />

mit der herkömmlichen Palpationstech-<br />

nik diagnostiziert werden. Somit bestätigt<br />

die fESWT die klinische Untersuchung<br />

<strong>und</strong> erweitert die Diagnostik des<br />

myofaszialen Schmerzsyndromes um ein<br />

apparatives reproduzierbares Verfahren.<br />

<strong>Therapie</strong> von myofaszialen<br />

Schmerzen<br />

Die <strong>Therapie</strong>verfahren zur Behandlung<br />

von myofaszialen Schmerzsyndromen<br />

basieren vereinfacht dargestellt auf einer<br />

Lösung der MTrP, die mittels reflektorischer<br />

Techniken oder mechanischer<br />

Lösung erzielt wird. Besonders bei chronischen<br />

myofaszialen Schmerzen haben<br />

sich punktgenaue Behandlungsmethoden<br />

der MTrP als sehr wirksam erwiesen.<br />

Myofasziale Schmerzen lassen sich<br />

ebenfalls erfolgreich mit Nadelungstechniken,<br />

Infiltration oder Dry<br />

Needling behandeln. Eine exakte<br />

Punktlokalisation ist <strong>für</strong> diese Behandlungsmethoden<br />

unabdingbar. Auch hier<br />

orientiert man sich an den oben aufgeführten<br />

Diagnosekriterien. Die lokale<br />

Zuckungsreaktion (engl. Local Twitch)<br />

ist bei den Nadelungstechniken als<br />

Zeichen der sicheren Lokalisation der<br />

Nadel gefordert <strong>und</strong> bei den oberflächlichen<br />

Muskeln gut sichtbar. Der Effekt<br />

der Infiltrationstherapie beruht offensichtlich<br />

nicht nur auf der Wirkung des<br />

Lokalanästhetikums, sondern sowohl<br />

auf der reflektorischen „Local Twitch-<br />

Reaktion als auch auf einem „Ausspüleffekt“<br />

der vaso-nozizeptiven Substanzen<br />

aus dem myofaszialen Triggerpunkt.<br />

Eine wesentliche Überlegenheit der Infiltrationstechnik<br />

gegenüber dem Dry<br />

Needling, bei dem der MTrP mehrfach<br />

mittels einer Akupunkturnadel durchstoßen<br />

wird – mit jeweiliger Zuckungsreaktion<br />

–, hat sich nicht herausgestellt.<br />

Das gezielte Dry Needling von MTrP<br />

scheint der herkömmlichen Akupunktur<br />

überlegen zu sein.<br />

Die Behandlung myofaszialer Schmerzen<br />

mithilfe der extrakorporalen Stoßwellentherapie<br />

(ESWT) hat sich in den<br />

letzten Jahren etabliert. Man unterscheidet<br />

die radiale Stoßwelle, die ihr<br />

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Die Trigger-Stosswellentherapie ist eine wirkungsvolle<br />

Methode zur Behandlung akuter <strong>und</strong> chronischer myofaszialer<br />

Erkrankungen. Sie hat nicht nur symptomatischen<br />

sondern auch präventiv-kurativen Charakter,<br />

weil neben Schmerzen auch Muskelverkürzungen<br />

<strong>und</strong> Faszien erfolgreich behandelt werden können.<br />

Entsprechend stark hat sich die <strong>Therapie</strong> in den letzten<br />

Jahren verbreitet.<br />

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Flächenbehandlung (radial)<br />

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Energiemaximum an der Eintrittsstelle auf der Haut hat <strong>und</strong><br />

deren Energie sich dann im Gewebe radial (diffus) aus breitet,<br />

von der fokussierten ESWT, deren Energiemaximum sich je<br />

nach gewünschter Eindringtiefe im Gewebe bündelt. Die<br />

radiale Stoßwelle ist aufgr<strong>und</strong> der geringen Eindringtiefe zur<br />

Behandlung von oberflächlichen MTrP <strong>und</strong> zur unspe zifischen<br />

Muskeltherapie geeignet. Die fokussierte ESWT ist in der<br />

Lage, bei exaktem Fokussieren des MTrP entsprechende<br />

Schmerzphänomene der Wiedererkennung <strong>und</strong> des Übertragungsschmerzes<br />

während der Behandlung auch in tiefer<br />

gelegenen Muskelschichten auszulösen. Die prof<strong>und</strong>e Palpation<br />

ist Voraussetzung der Behandlung von myofaszialen Schmerzen<br />

mittels fESWT <strong>und</strong> dient der exakten Tiefenlokalisation von<br />

MTrP. Die Energieflussdichte (EFD) bewegt sich bei dieser<br />

Art des Einsatzes der fESWT ausschließlich im niedrigenergetischen<br />

Bereich (EFD: 0.0 – 0.25 mJ/mm 2 ). Zur Durchführung<br />

einer direkten MTrP-ESWT erscheint der Einsatz eines<br />

punktgenauen, relativ kleinen Fokus von Vorteil zu sein, damit<br />

keine weiteren unnötigen nozizeptiven Reize an anderen<br />

Strukturen ausgelöst werden, was sowohl die Diagnostik als<br />

auch die <strong>Therapie</strong> negativ beeinträchtigen würde.<br />

Klinische Relevanz im Sport<br />

Schmerzen im Sport, bedingt durch myofasziale Strukturen,<br />

sind sehr häufig. In vielen Fällen kann eine gezielte ärztliche<br />

<strong>und</strong> physiotherapeutische Maßnahme die Schmerzen <strong>und</strong><br />

Funktionsstörung beheben, bevor es zu gravierenden Chronifizierungsprozessen<br />

kommt. Nicht zuletzt setzen osteopathische<br />

Behandlungstechniken, die in den letzten Jahren in der Sportphysiotherapie<br />

vermehrt eingesetzt werden, an myofaszialen<br />

Strukturen an, um Funktionsstörungen <strong>und</strong> Schmerzen zu beseitigen.<br />

Ist sich der Untersucher der Tatsache, dass Schmerz<br />

myofaszialer Ursache typischerweise vom Sportler als Gelenkschmerz<br />

wahr- genommen wird, bewusst, findet er mittels gezielter<br />

Untersuchung die Triggerpunkte, die an dem Beschwerdebild<br />

beteiligt sind. So findet man z.B. in einem hohen<br />

Prozentsatz aktive MTrP in der Extensorenmuskulatur bei der<br />

Epicondylopathia humeroradialis. Die Untersuchung von 60<br />

Sportlern mit Schulterschmerzen ergab folgende Diagnosen,<br />

die anhand eines orthopädisch-standardisierten Untersuchungsprotokolles<br />

festgestellt wurden (Mehrfach-Diagnosen waren<br />

möglich):<br />

Diagnose<br />

n = 60<br />

Impingement Syndrom 19<br />

Instabilitäts impingement 12<br />

Bizepssehnen Tendinitis 21<br />

ACG Arthrose 2<br />

Omarthrose 1<br />

Tendinosis calcarea 5<br />

Z. n. Claviculafraktur 1<br />

Bizepssehnen Ruptur/Clavi.-Lux. 1<br />

Rotatoren manschettenläsion 4<br />

Dieselben Patienten wurden von einem unabhängigen<br />

Untersucher auf myofasziale Schmerzen diagnostiziert <strong>und</strong> es<br />

wurde eine deutliche Anzahl von aktiven MTrP der Schultermuskulatur<br />

mit folgender Verteilung festgestellt:<br />

Nach Behandlung der MTrP mit niedrigenergetisch fokussierter<br />

ESWT konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht<br />

nur eine Schmerzreduktion, sondern auch eine signifikante<br />

Verbesserung der Schulterfunktion mit Steigerung der Kraftentwicklung<br />

erzielt werden. Aus der klinischen Erfahrung mit<br />

Sportlern zeigt sich, dass die Erkenntnisse dieser Studien auch<br />

bei der Behandlung von „Gelenkschmerzen“ des Sportlers auf<br />

andere anatomische Regionen übertragbar sind. In den meisten<br />

Fällen findet der geübte Untersucher allein aus der Kenntnis<br />

der Anatomie <strong>und</strong> des funktionellen Zusammenhanges zwischen<br />

Muskel <strong>und</strong> Gelenk MTrP mit typischem Schmerzmuster.<br />

In den meisten Fällen ist der exakte Stimulus mittels<br />

MTrP-ESWT in der Lage, genau den Schmerz, der den<br />

Patienten quält, zu reproduzieren <strong>und</strong> dann erfolgreich zu<br />

therapieren.<br />

Fazit<br />

Eine differenziertere Diagnostik von Beschwerden des Sportlers,<br />

die myofasziale Triggerpunkte in die Untersuchung mit<br />

einbezieht, erhöht das Verständnis der Schmerzursache <strong>und</strong><br />

ist sinnvoll, um unnötige apparative Untersuchungen <strong>und</strong><br />

komplikationsträchtige Operationen zu vermeiden.<br />

Literatur beim Autor<br />

nn info@triggerpunktzentrum.de<br />

nn info@mgms-ev.de<br />

50 medicalsports network 05.10<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

%<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

M. biceps<br />

brachii<br />

M. infras<br />

pinatus<br />

Mm.<br />

rhomboidei<br />

M. levators<br />

capulae<br />

M. deltoideus M. trapezius<br />

Muskuläre Verteilung von Triggerpunkten bei Sportlern mit<br />

Schulterschmerzen n = 60


Basierend auf meine positiven Ergebnisse,<br />

kann ich PalmLaser allen Ärzten <strong>und</strong><br />

Physiotherapeuten empfehlen, die Sportler<br />

im Profi- oder Amateurbereich betreuen.“<br />

Dr. med. Thorsten Rarreck, Vereinsarzt FC<br />

Schalke 04 von 1998 bis 2007<br />

Laser gegen<br />

Schmerzen<br />

Die ie Laser-Phototherapie ist eine sanfte, natürliche<br />

Medizin, die die Selbstheilungskräfte mobilisiert<br />

<strong>und</strong> den Organismus schont. Laserlicht reduziert<br />

Schmerzen, beschleunigt den Heilungsprozess <strong>und</strong><br />

fördert die Regeneration. Leistungsstarkes rotes <strong>und</strong><br />

infrarotes Laserlicht liefert beeindruckende Ergebnisse.<br />

Der beschleunigte Heilungsprozess wird u.a.<br />

bei Muskelzerrungen, Muskelfaserrissen, Bandverletzungen,<br />

Prellungen, W<strong>und</strong>en, AdduktorenverletAdduktorenverletzungen<br />

<strong>und</strong> nach OPs geschätzt.<br />

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PalmLaser im Profibereich<br />

Auch im Profi-Bereich wird die Lasertherapie bereits seit<br />

vielen Jahren eingesetzt. Namhafte Sport- <strong>und</strong> Fußballvereine<br />

wie z.B. der FC Schalke 04 oder Hertha BSC Berlin arbeiten<br />

mit Geräten aus der PalmLaser Serie. Dr. med. Thorsten<br />

Rarreck, Vereinsarzt beim FC Schalke 04 von 1998–2007<br />

beschrieb die Vorteile des Lasereinsatzes so:<br />

„PalmLaser kann unterstützend bei fast allen medizinischen<br />

<strong>und</strong> physiotherapeutischen Maßnahmen bei unseren Spielern<br />

eingesetzt werden. Vorteilhaft durch die einfache <strong>und</strong> sichere<br />

Bedienung ist die problemlose Selbstanwendung der Spieler.<br />

Bei akuten Verletzungen wird der Laser sofort 1–2x pro Tag<br />

direkt nach dem Spiel, oft auch schon im Bus angewendet.<br />

Vorteilhaft ist auch die kompakte Bauform des Gerätes – sie<br />

erlaubt uns, die Geräte auch zu Auswärtsspielen mitzunehmen.“<br />

Ein herausragendes Merkmal ist die Laserklasse 1 aller<br />

Lasergeräte von MedSolution. Diese garantiert dem<br />

Therapeuten als auch dem Patienten eine höhere Sicherheit<br />

<strong>und</strong> es entfallen viele Sicherheitsvorkehrungen (keine Schutzbrille,<br />

keine Meldung bei der BG, keine baulichen Maßnahmen,<br />

kein Laserschutzbeauftragter).<br />

nn www.MedSolution.de<br />

05.10 medicalsports network 51<br />

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Creapure® die Ausdauer, Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Muskelkraft. Dadurch<br />

kann ich effizienter trainieren <strong>und</strong><br />

erhole mich schneller nach körperlicher<br />

Anstrengung. Jeden Tag.“<br />

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www.creapure.de


kommentar<br />

Arme<br />

Klitschkos<br />

„Wo sind all die Indianer hin? Wann<br />

verlor das große Ziel den Sinn?“ Die<br />

ersten beiden Strophen des bekannten<br />

Liedes der Gruppe PUR lassen sich<br />

derzeit problemlos auf die Königsklasse<br />

des Boxens, die Schwergewichtsklasse<br />

übertragen. Wo sind sie, die Indianer,<br />

die großen Kämpfer, die starken Gegner?<br />

In gewisser Weise können einem die<br />

Klitschko-Brüder fast schon leidtun.<br />

Mein Vater schwärmte mir immer von<br />

Muhammed Ali vor, den <strong>für</strong> ihn <strong>und</strong><br />

Millionen anderer Menschen größten<br />

Boxer aller Zeiten. Ich selbst erlebte<br />

keinen Kampf von ihm bewusst mit,<br />

dazu war ich noch zu klein. Dem Mythos<br />

Ali, seinen historischen Fights gegen<br />

George Foreman oder Joe Frazier<br />

konnten sich aber auch Mitglieder meiner<br />

Generation nicht entziehen. Und<br />

wenn wir schon nicht „The Greatest“<br />

live erleben durften, wuchsen wir doch<br />

mit einem anderen Boxer auf, der in<br />

seinem Sport zu einer Legende wurde:<br />

Mike Tyson, auch bekannt als „Iron<br />

Mike“ oder „Bad Boy“. Lassen wir mal<br />

seine Eskapaden außerhalb des Ringes<br />

beiseite, er kämpfte wie kein Boxer nach<br />

ihm. Er war der unumstrittene Weltmeister<br />

im Schwergewicht, Meister aller<br />

Klassen <strong>und</strong> Idol einer ganzen Generation,<br />

die mit Rocky-Filmen aufwuchs<br />

<strong>und</strong> plötzlich im TV diesen echten Boxer<br />

sah, der seine Gegner gnadenlos auf<br />

die Bretter schickte.<br />

Meister aller Klassen ist das Stichwort.<br />

Wladimir Klitschko ist momentan<br />

Weltmeister der Verbände World Boxing<br />

Organization (WBO) <strong>und</strong> International<br />

Boxing Federation (IBF). Sein<br />

Bruder Vitali Klitschko hat den Titel<br />

des World Boxing Council (WBC) <strong>und</strong><br />

der Brite David Haye ist amtierender<br />

Weltmeister des Verbandes World Boxing<br />

Association (WBA). So weit, so<br />

gut. Nun bekommt der interessierte<br />

Box-Fan alle paar Wochen einen groß<br />

angekündigten WM-Kampf präsentiert.<br />

Voller Vorfreude hält man sich den<br />

Abend frei, schaltet das TV-Gerät an<br />

<strong>und</strong> stellt sich auf eine imposante<br />

Boxnacht ein. Die Freude verflüchtigt<br />

sich jedoch meistens wieder ziemlich<br />

schnell, wenn man einen Blick auf die<br />

Herausforderer wirft. Entweder sind es<br />

in die Jahre gekommene Boxer, die sich<br />

zum Ende ihrer Karriere noch eine<br />

schöne Gage abholen, wohl wissend,<br />

keine Chance auf den Titel zu haben<br />

oder es werden den Zuschauern übergewichtige<br />

Fleischberge vor die Augen<br />

gesetzt, bei denen nicht nur die überschüssigen<br />

Pf<strong>und</strong>e dazu führen, dass sie<br />

langsam, schwerfällig <strong>und</strong> ideenlos bo-<br />

52 medicalsports network 05.10<br />

© panthermedia.net | Marcel Kasik


xen. Natürlich stellt auch diese Sorte<br />

von Herausforderern keine wirkliche<br />

Gefahr <strong>für</strong> die Klitschkos dar. Bestes<br />

Beispiel ist die aktuelle Titelverteidigung<br />

Wladimir Klitschkos gegen den<br />

Nigerianer Samuel Peter. Man wusste<br />

gar nicht, wer einem mehr leid tun<br />

sollte, der Weltmeister, weil er als Sportler<br />

total unterfordert wurde oder Peter,<br />

weil man ihn lieber nicht mehr in einen<br />

Boxring schicken sollte.<br />

Was ist also los im heutigen Schwergewichts-Boxsport?<br />

Die Klitschkos werden<br />

niemals den Stellenwert eines Ali oder<br />

Tyson erlangen. Wie auch? Wo sind die<br />

Gegner, die <strong>für</strong> einen großen Kampf<br />

<strong>und</strong> dementsprechend <strong>für</strong> einen großen<br />

Sieg der Klitschkos benötigt werden?<br />

Gibt es sie nicht oder läuft in den Verbänden<br />

etwas falsch? Die beiden Brüder<br />

aus der Ukraine sind arm dran. Sie wollen<br />

sich beweisen, wollen zeigen, dass sie<br />

zu den größten Boxern aller Zeiten gehören,<br />

doch sie haben einfach nicht die<br />

Möglichkeit dazu. Die Frage, ob sie gegen<br />

stärkere Gegner überhaupt gewinnen<br />

würden, kann nicht beantwortet<br />

werden, wenn sie nicht gegen solche<br />

Boxer kämpfen. Den Kritikern liefert<br />

dies neue Munition <strong>für</strong> ihre These, dass<br />

die Klitschkos bei Weitem keine so guten<br />

Kämpfer sind, wie sie dargestellt<br />

werden.<br />

Was bleibt also zu tun? In einer Änderung<br />

der WM- <strong>und</strong> Verbände-Regularien<br />

würde sicher eine mögliche Option<br />

bestehen. Eine andere Option wäre<br />

ein WM-Kampf von David Haye gegen<br />

Wladimir Klitschko. Sollte „Dr. Steelhammer“,<br />

wie der Ukrainer auch genannt<br />

wird, dann tatsächlich gewinnen,<br />

vielleicht sogar folgend auch den vierten<br />

WM-Titel holen <strong>und</strong> Meister aller<br />

Klassen werden, würde er zumindest in<br />

die Annalen des Boxsports eingehen, das könnte ihm<br />

niemand mehr nehmen. Hier ist das Management der<br />

Boxer gefragt. Sie sollten sich mehr um den Sport<br />

kümmern als um das Geld, denn ein Kampf Haye vs.<br />

Klitschko würde dem Boxsport – speziell dem Schwergewichtsboxen<br />

– enorm gut tun. Solange das nicht<br />

geschieht <strong>und</strong> die Titel gegen klar unterlegene übergewichtige<br />

Boxer, die eher ins Wrestling-Gewerbe<br />

wechseln sollten, verteidigt werden, wird man der<br />

Tristesse nicht entfliehen können.<br />

Bis dahin bleiben den Boxfans wenigstens noch die<br />

anderen Gewichtsklassen, über die in den Medien<br />

oftmals leider nur am Rande berichtet wird. Ein<br />

Arthur Abraham z.B. zeigt im Mittel- <strong>und</strong> Supermittelgewicht,<br />

was Boxen sein kann: Ein athtletischer,<br />

kampfbetonter <strong>und</strong> emotionaler Sport, der die Zuschauer<br />

fesselt <strong>und</strong> begeistert. Liebe Indianer, kommt<br />

doch bitte bald auch wieder in die Schwergewichtsklasse<br />

zurück. Wir warten sehnsüchtig auf euch.<br />

nn MSS


ehindertensport<br />

Erfolgsgeschichte Ein<br />

Bild: © Janni - Fotolia.com<br />

Prof. Dr. phil. Gudrun Doll-Tepper,<br />

Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich<br />

Integrationspädagogik, Bewegung<br />

<strong>und</strong> Sport<br />

Noch vor zwanzig Jahren waren die Paralympischen Spiele fast nur<br />

Insidern bekannt. Das hat sich gr<strong>und</strong>legend geändert. Heute stehen<br />

Athleten <strong>und</strong> Athletinnen der Paralympischen Sommer- <strong>und</strong><br />

Winterspiele zunehmend im Blickpunkt einer breiten Öffentlichkeit.<br />

Blick zurück<br />

Am 28. Juli 1948, am Tag der Eröffnung<br />

der Olympischen Sommerspiele in London,<br />

fanden im englischen Stoke Mandeville<br />

die ersten Sportwettkämpfe von<br />

Athletinnen <strong>und</strong> Athleten mit einer<br />

Querschnittlähmung – alle Kriegsversehrte<br />

– statt. Die Idee dazu hatte<br />

Dr. Ludwig Guttmann, ein<br />

Arzt am Militärhospital<br />

in Stoke Mandeville, der<br />

die rehabilitative Wirkung<br />

des Sports erkannt<br />

hatte, gleichzeitig damit<br />

aber auch die Hoffnung<br />

auf stärkere gesellschaftliche<br />

Anerkennung von<br />

Menschen mit einer Behinderung<br />

verband. Schon vier<br />

Jahre später wurde aus<br />

einem jährlich stattfindenden<br />

Sportfest ein internationaler<br />

Wettkampf, an<br />

dem sich zuerst die Niederländer<br />

<strong>und</strong> im weiteren Verlauf<br />

immer weitere Nationen beteiligten.<br />

1960 fanden in Rom erstmals die Paralympics<br />

- dieser Name wurde damals<br />

allerdings noch nicht verwendet – statt.<br />

Das Internationale<br />

Paralympische Komitee<br />

Als Dachverband <strong>für</strong> die Paralympics<br />

fungierte seit 1989 das „International<br />

Paralympic Committee (IPC)“, das neben<br />

den jeweiligen nationalen Verbänden<br />

fünf Internationale Organisationen<br />

<strong>für</strong> den Behindertensport umfasste:<br />

> International Stoke Mandeville<br />

Games Federation (ISMGF)<br />

> International Sports Organisation<br />

for the Disabled (ISOD)<br />

> International Blind Sports<br />

Association (IBSA)<br />

> Cerebral Palsy – International<br />

Sports and Recreation Association<br />

(CP-ISRA) <strong>und</strong><br />

> International Association for<br />

Athletes with an Intellectual<br />

Disability (INAS-FID)<br />

54 medicalsports network 05.10


Das IPC sah sich seit seiner Gründung<br />

mit vielen Aufgaben <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

konfrontiert: Das umfangreiche<br />

Klassifikationssystem musste im Sinne<br />

von Fairness <strong>und</strong> Transparenz vereinfacht<br />

werden, die Zulassungskriterien<br />

waren zu definieren (so war beispielsweise<br />

die Frage zu klären, was eine „minimal<br />

disability“ ist) <strong>und</strong> eine immer<br />

größer werdende Zahl von Wettkämpfen<br />

auf Kontinental- <strong>und</strong> Weltebene<br />

war in einem internationalen Wettkampfkalender<br />

unterzubringen. Gleichzeitig<br />

waren die Beziehungen zum Internationalen<br />

Olympischen Komitee<br />

<strong>und</strong> zu den internationalen Sportverbänden<br />

zu entwickeln. Dieser Prozess<br />

ist keineswegs abgeschlossen, dennoch<br />

ist festzustellen, dass es heute eine enge<br />

Verbindung zwischen dem IPC <strong>und</strong><br />

dem IOC <strong>und</strong> zu mehreren internationalen<br />

Sportverbänden gibt.<br />

Die paralympischen<br />

Sportler <strong>und</strong> Sportlerinnen<br />

Die veränderte öffentliche Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> Beachtung wurde <strong>und</strong> wird<br />

vor allem von den Sportlern <strong>und</strong> Sportlerinnen<br />

<strong>und</strong> ihren Leistungen entscheidend<br />

beeinflusst. Dabei soll nicht vergessen<br />

werden, dass lange Zeit eine<br />

insbesondere von Mitleid geprägte Berichterstattung<br />

im Mittelpunkt stand:<br />

„Sorgenkinder“, die ihr „Schicksal“ meisterten.<br />

Inzwischen gewinnen wir ganz<br />

andere Einblicke in das Leben von<br />

Sportlern <strong>und</strong> Sportlerinnen mit einer<br />

Behinderung – beispielsweise durch ihre<br />

veröffentlichten Biografien. Marianne<br />

Buggenhagen, eine der erfolgreichsten<br />

deutschen Paralympicssiegerinnen, hat<br />

ein Buch mit dem Titel „Ich bin von<br />

Kopf bis Fuß auf Leben eingestellt“<br />

über ihr Leben geschrieben. Sie schreibt<br />

von ihrem „zweiten Leben“ im Rollstuhl.<br />

Oder Rainer Schmidt, der erfolgreiche<br />

Tischtennisspieler bei den Paralympics,<br />

der in seinen Büchern danach<br />

fragt, was Menschen stark macht; seine<br />

Buchtitel lauten: „Lieber Arm ab als<br />

arm dran“ <strong>und</strong> „Spielend das Leben gewinnen“.<br />

All dies sind Belege da<strong>für</strong>, dass<br />

die Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler selbst<br />

<strong>für</strong> ihre Belange eintreten – gemäß dem<br />

Motto „Nichts über uns ohne uns.“<br />

Zu den herausragenden Sportlern der<br />

Paralympics gehört Oscar Pistorius.<br />

Auch er hat eine Biografie geschrieben<br />

„Oscar Pistorius – Blade Runner“ <strong>und</strong><br />

auf dem Titelblatt ist die Überschrift<br />

aus der „Times“ abgedruckt: „The fastest<br />

man on no legs“. Sein großer Traum<br />

ist die Teilnahme an den Olympischen<br />

Spielen. 2008 ist es ihm nicht gelungen,<br />

die Qualifikation <strong>für</strong> die südafrikanische<br />

Mannschaft in der Leichtathletik <strong>für</strong><br />

die Olympischen Spiele in Peking zu<br />

schaffen, nachdem es eine Reihe von<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen gab,<br />

die die Frage eines unzulässigen Vorteils<br />

durch den Einsatz seiner Hightech-<br />

Prothesen klären sollten <strong>und</strong> schließlich<br />

auch der Internationale Sportgerichtshof<br />

(CAS) eingeschaltet wurde.<br />

Auch der sehbehinderte Skilangläufer<br />

Brian McKeever konnte sich seinen<br />

Traum von einer Teilnahme an den<br />

Olympischen Winterspielen in Vancouver<br />

nicht erfüllen, er wurde <strong>für</strong> den 50<br />

km-Lauf am letzten Tag der Winterspiele<br />

nicht von der Mannschaftsleitung<br />

aufgestellt. Festzuhalten bleibt hier, dass<br />

dies absolute Ausnahmen sind, <strong>für</strong> die<br />

überwiegende Zahl der Sportler <strong>und</strong><br />

Sportlerinnen mit einer Behinderung ist<br />

die Teilnahme an den Paralympics das<br />

höchste Ziel.<br />

Ebenfalls kontrovers diskutiert wird<br />

seit den Sommer-Paralympics 2000 die<br />

Teilnahme von Athleten <strong>und</strong> Athletinnen<br />

mit einer intellektuellen Behinderung.<br />

Damals hatte sich herausgestellt,<br />

dass in der siegreichen spanischen<br />

Basketballmannschaft auch Spieler ohne<br />

intellektuelle Behinderung mitgespielt<br />

hatten. Seither wird intensiv an<br />

einem weltweit gültigen <strong>und</strong> überprüfbaren<br />

System der Zulassungskriterien<br />

gearbeitet. Anders als bei den „Special<br />

Olympics“, die unter dem Motto „Jeder<br />

ist ein Sieger“ stehen, geht es der „Inter-<br />

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Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

<strong>und</strong> fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

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05.10 medicalsports network 55 Uhr


Foto: Daniel Käsermann<br />

rubrik<br />

Gudrun Doll-Tepper<br />

> Professorin an der Freien Universität Berlin,<br />

Arbeitsbereich Integrationspädagogik, Bewegung<br />

<strong>und</strong> Sport<br />

> Forschung: „Nachwuchs- <strong>und</strong> Talentförderung im<br />

Leistungssport von Athletinnen <strong>und</strong> Athleten mit Behinderung“,<br />

zusammen mit Dr. Sabine Radtke <strong>und</strong><br />

gefördert durch das BISp<br />

> Therapeutische Tätigkeitsfelder: Oskar-Helene-<br />

Heim, Orthopädische Klinik Berlin, Kinder mit<br />

cerebralen Dysfunktionen/Hyperaktivität <strong>und</strong><br />

Spastikerzentrum Berlin, Kinder mit motorischen<br />

Störungen<br />

network<br />

> seit 2006: Deutscher Olympischer Sportb<strong>und</strong> (DOSB),<br />

Vizepräsidentin, Bildung <strong>und</strong> Olympische Erziehung<br />

> seit 2007: Deutsche Olympische Akademie<br />

Willi Daume, Vorstandsvorsitzende<br />

> seit 2009: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats<br />

der B<strong>und</strong>eszentrale <strong>für</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung<br />

> Vielzahl von Auszeichnungen, u.a. den<br />

Paralympic Scientific Award 2009 vom<br />

International Paralympic Committee (IPC)<br />

national Association for Athletes with<br />

an Intellectual Disability (INAS-FID)“<br />

darum, ihre Athleten <strong>und</strong> Athletinnen<br />

als Spitzensportler/-innen bei den<br />

Paralympics an den Start zu bringen.<br />

Das IPC hat ihrer Teilnahme an den<br />

Paralympischen Sommerspielen in<br />

London 2012 zugestimmt <strong>und</strong> man darf<br />

gespannt sein, wie hier die Integration in<br />

das Wettkampfprogramm gelingt.<br />

Fazit<br />

Verglichen mit der Geschichte der<br />

Olympischen Spiele ist die der Paralympics<br />

noch sehr jung. Dennoch hat<br />

sich in wenigen Jahrzehnten eine<br />

Sportbewegung entwickelt, die – trotz<br />

mancher Höhen <strong>und</strong> Tiefen – ins gesamt<br />

als eine Erfolgsgeschichte bezeichnet<br />

werden kann. Bemerkenswert ist auch,<br />

Eiszeit<br />

Sledge-Eishockey gehört zur Königsklasse<br />

der Sportarten <strong>für</strong> Menschen<br />

mit körperlichen Einschränkungen.<br />

Man spielt es auf dem Schlitten sitzend<br />

mit zwei kurzen Eishockeyschlägern.<br />

Die Heidelberg Ice Knights betonen,<br />

dass Sledge-Hockey in Deutschland<br />

mit dem Gedanken der Integration<br />

Behinderter gespielt wird. Deshalb<br />

dürfen auch Nichtbehinderte mitmachen.<br />

Interesse geweckt?<br />

www.ice-knights.de<br />

dass die umfangreichen Materialien, insbesondere<br />

auch Unterrichtsmaterialien<br />

<strong>für</strong> die Schulen, die im Zusammenhang<br />

mit den Olympischen Spielen erstellt<br />

werden, inzwischen auch die Paralympics<br />

integrieren. Darüber hinaus gibt es<br />

auch eigenständige Dokumente zu<br />

Themen der „Paralympic Education“<br />

<strong>und</strong> der „Paralympic School Days“. Auf<br />

diese Weise werden die Paralympics<br />

einer breiten Öffentlichkeit mehr denn<br />

je nahe gebracht. Schließlich beschäftigt<br />

sich auch die wissenschaftliche Forschung<br />

immer intensiver mit Themen<br />

des paralympischen Sports, so beispielsweise<br />

mit Fragen der Talentfindung<br />

<strong>und</strong> Talentförderung im Behindertenleistungssport.<br />

■■ gudr<strong>und</strong>t@zedat.fu-berlin.de<br />

56 medicalsports network<br />

05.10


Professor Dr. med. Heinz Lohrer: Behandlungserfolg nach vier<br />

Wochen bei Fasziitis plantaris (Fersensporn/Heel pain syndrom)<br />

In einer Anwendungsbeobachtung am Sportmedizinischen<br />

Institut Frankfurt am Main wurde das CRYOLIGHT ® -<br />

<strong>Therapie</strong>gerät geprüft. Jetzt legt Direktor Professor<br />

Dr. med. Heinz Lohrer den Endbericht vor.<br />

In der Anwendungsbeobachtung wurden die kurzfristigen<br />

Behandlungsergebnisse der CRYOLIGHT® <strong>Therapie</strong> bei<br />

Fasziitis plantaris (Fersensporn/Heel pain syndrom) erstmalig<br />

anhand einer relevanten Zahl von 20 Patienten prospektiv<br />

geprüft. Die Ergebnisse zeigen nach Aussage des Institut-<br />

Direktors <strong>und</strong> international gefragten medizinischen Gutachters<br />

Prof. Dr. Lohrer eine relevante Schmerzreduzierung bei<br />

80% der behandelten Patienten innerhalb des Beobachtungszeitraumes<br />

von sechs Wochen. Alle erhobenen Untersuchungsparameter<br />

zeigten nach vier Wochen bereits eine<br />

signifikante Verbesserung, die sich auch nach Absetzen der<br />

<strong>Therapie</strong> bis zum Ende der Nachbeobachtungszeit nicht<br />

verschlechterte.<br />

Der Behandlungserfolg ist damit vergleichbar mit dem, der<br />

bisher in der Literatur <strong>für</strong> andere Behandlungsverfahren der<br />

Fasziitis plantaris dargestellt wurde. Die Stärken dieser Studie<br />

liegen laut Professor Dr. Lohrer in ihrem prospektiven Ansatz<br />

<strong>und</strong> der Tatsache, dass alle Patienten bis zur letzten Nachuntersuchung<br />

beobachtet werden konnten (kein „Dropout“).<br />

In der Schlussfolgerung kommt Professor Dr. Lohrer zu dem<br />

Ergebnis, „dass durch diese <strong>Therapie</strong> eine positive Beeinflussung<br />

der Fasziitis plantaris bereits nach einer vierwöchigen<br />

<strong>Therapie</strong>phase erzielt werden kann.“ Dies gilt insbesondere<br />

auch <strong>für</strong> bereits mit verschiedenen konservativen Verfahren<br />

vorbehandelte Patienten. Der renommierte Wissenschaftler<br />

hält nun weitere Studien <strong>für</strong> sinnvoll <strong>und</strong> erforderlich, um die<br />

gezeigten Resultate weiter abzusichern. Bei allen Studienteilnehmern<br />

wurden innerhalb des Beobachtungszeitraumes<br />

keine Nebenwirkungen festgestellt.<br />

Das innovative Gerät ist mobil einsetzbar <strong>und</strong> sehr leicht in<br />

der Handhabung.<br />

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05.10 medicalsports network<br />

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Über 85% der Studienteilnehmer konnten eine signifikante<br />

Verbesserung feststellen. Der <strong>Therapie</strong>erfolg lässt sich direkt<br />

nach der Behandlung feststellen.<br />

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28th–30th July, 2011 at Bio-Seehotel Zeulenroda | Germany<br />

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Acute Care<br />

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Nutrition<br />

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Mittels HRV hat man sozusagen<br />

das „Ohr am Herzen“. ithlete sagt,<br />

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trainieren können. Da der Körper<br />

nicht mehr über­ oder unterlastet<br />

wird, steigert sich die Trainingseffektivität<br />

<strong>und</strong> die Verletzungs<strong>und</strong><br />

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medicalsports network 05.10


Endlich wieder Hoffnung im deutschen<br />

Tennis. Andrea Petkovic klettert immer<br />

höher in der WTA­Weltrangliste, belegt<br />

aktuell den 35. Platz. Zuletzt erreichte<br />

sie bei den diesjährigen US Open das<br />

Achtelfinale <strong>und</strong> feierte somit ihren bisher<br />

größten Erfolg bei einem Grand<br />

Slam Turnier. Dort machte sie nicht nur<br />

spielerisch auf sich aufmerksam, indem<br />

sie beispielsweise Nadja Petrowa (aktuell<br />

16. Platz) in der ersten R<strong>und</strong>e schlug.<br />

Durch ihre lockere <strong>und</strong> unbekümmerte<br />

Art steigerte sich auch die Beliebtheit<br />

von Petkovic beim Publikum. Nach dem<br />

Sieg gegen Petrowa legte sie eine kleine<br />

Tanzeinlage auf den Platz ein <strong>und</strong> ging<br />

mit diesen Bildern durch die internationalen<br />

Medien.<br />

Zum ganz großen Wurf hat es aber<br />

trotzdem noch nicht gereicht, im<br />

Achtelfinale war Schluss <strong>für</strong> die aktuelle<br />

deutsche Nummer 1. Gegen Wera<br />

Swonarjowa unterlag sie 1:6 <strong>und</strong> 2:6,<br />

zeigte aber, dass sie mit ihren 22 Jahren<br />

<strong>und</strong> dem Fernstudium der Politikwissenschaften,<br />

welches sie neben ihrer<br />

Tenniskarriere absolviert, nah an<br />

der Weltspitze dran ist. Und auch<br />

außerhalb des Platzes macht Andrea<br />

Petkovic Spaß. Sie veröffentlicht einen<br />

eigenen Viedeoblog namens „Petkorazzi“,<br />

schreibt regelmäßig eine Kolumne <strong>für</strong><br />

die Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

hat Ihre eigene Website <strong>und</strong> ist durch<br />

Internetportale wie Facebook <strong>und</strong><br />

Twitter ständig mit ihren Fans in<br />

Kontakt.<br />

<strong>MedicalSportsNetwork</strong> ist zuversichtlich,<br />

dass es <strong>für</strong> Andrea Petkovic noch<br />

><br />

Starke<br />

Hoffnungsträgerin<br />

Andrea Petkovic tanzt sich in die Herzen der Fans<br />

weiter nach oben geht <strong>und</strong> ihre Unbekümmertheit<br />

dabei nicht auf Strecke<br />

bleibt!<br />

nn MAM<br />

Vorbeugende Bildung<br />

Medizinisches Fitnesstraining<br />

Ernährungsberatung<br />

Fachwirt <strong>für</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung (IHK)<br />

Umfangreiches Fachwissen erhalten Sie durch hochwertige Weiterbildungen am<br />

IST-Studieninstitut – berufsbegleitend in kombinierten Präsenz- <strong>und</strong> Fernlehrgängen!<br />

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Halle 3, Stand D28<br />

Bildung,<br />

die bewegt<br />

05.10 medicalsports network 59<br />

Bilder: Steffi Schübeler, www.studio-farbrausch.de


ubrik höhenbalance<br />

Mit Höhenluft zum Höhenflug<br />

Geißböcke lieben Höhenluft – das liegt in ihrer Natur. Für die Geißböcke des 1. FC Köln<br />

geht die Saison jetzt erst richtig los. Die neue Hypoxietrainingsanlage im Trainingszentrum<br />

des 1. FC Köln ist in Betrieb <strong>und</strong> ab sofort sollen B<strong>und</strong>esligapunkte eingefahren<br />

werden.<br />

Der Trainingsraum ist ausgestattet mit modernsten<br />

Fitnessgeräten, bietet Platz <strong>für</strong> vier<br />

Sportler <strong>und</strong> lässt sich bis auf eine Höhe von<br />

4.000 Meter beamen.<br />

„Ein eigener Hypoxieraum bietet uns die<br />

Möglichkeit, die Vorteile eines Höhentrainings<br />

individuell oder auch mit kleinen Trainingsgruppen<br />

zu nutzen“, so Michael Henke, Co-<br />

Trainer des 1. FC Köln. „Verletzte Spieler in<br />

der Regenerationsphase trainieren so effektiver<br />

ihre Fitness <strong>und</strong> kehren dadurch schneller wieder<br />

ins Mannschaftstraining zurück. Die verbesserte<br />

Regenerationsfähigkeit <strong>und</strong> positive<br />

neurophysiologische Anpassungen sind weitere<br />

<strong>für</strong> uns wichtige Effekte des Höhentrainings.“<br />

Auch Harry Mutschler, Vorstand der<br />

HÖHENBALANCE AG, die das Konzept <strong>für</strong><br />

die Kölner konzipierte, meint: „Intelligente<br />

Kreuzschmerzen ade<br />

Anzeige<br />

Fitness gehört zum modernen Fußball heute<br />

dazu. Das Training <strong>und</strong> der Sport werden<br />

immer professioneller betrieben; da ist es nur<br />

eine Frage der Zeit bis die modernsten <strong>und</strong><br />

effektivsten Trainingsmethoden in den übrigen<br />

Vereinen Einzug erhalten.“<br />

Top-Vereine wie der FC Liverpool <strong>und</strong><br />

zahlreiche Einzelsportler wie Wayne Rooney,<br />

Raúl, David Beckham oder Sami Khedira haben<br />

mit der dünnen Luft bereits durchweg positive<br />

Erfahrungen sammeln können. Und der Erfolg<br />

gibt Ihnen recht...<br />

Doch auch Nicht-Profisportler müssen nicht<br />

auf das effektivste Training verzichten. Für<br />

Hobbyathleten oder Menschen, die einige ungeliebte<br />

Pf<strong>und</strong>e schneller verlieren möchten<br />

gibt es deutschlandweit bereits zahlreiche Möglichkeiten,<br />

in der dünnen Luft zu Trainieren.<br />

Rückenschmerzen sind die Zivilisationskrankheit Nummer eins. Neben der<br />

medikamentösen Schmerzbehandlung, gehören die effektive Unterstützung<br />

der Wirbelsäule sowie Bewegung <strong>und</strong> Muskelaufbau zum <strong>Therapie</strong>standard.<br />

Die Rückenbandage von Lohmann & Rauscher (L&R) vereint Stabilisierung,<br />

Muskelaufbau <strong>und</strong> Mobilisierung. Cellacare® Dotop ist die erste Bandage,<br />

die gleichzeitig den unteren Rücken entlastet <strong>und</strong> zugleich Trainingsbzw.<br />

<strong>Therapie</strong>gerät ist. Zur Muskelstärkung des Rumpfes lassen sich an den<br />

Bandagenseiten Trainingsbänder befestigen. Mit geschütztem Rückenbereich<br />

kräftigen sie zielgerichtet Bauch- <strong>und</strong> Rumpfmuskulatur sowie den<br />

gesamten Bewegungsapparat.<br />

nn www.lohmann-rauscher.com<br />

60<br />

Eine Übersicht der Standorte von<br />

Hypoxietrainingseinrichtungen oder<br />

weitere Informationen zum Thema<br />

Höhentraining finden Sie unter<br />

www.hoehenbalance.de.<br />

Lesetipp<br />

Mit diesem Ratgeber steht dem herzkranken<br />

Patienten eine praktische, die ärztlichen<br />

Empfehlungen begleitende Anleitung zur<br />

Bewegungstherapie zur Verfügung. Es wird informiert, wie<br />

<strong>und</strong> in welchem Maße verhaltensbedingte Risikofaktoren verändert<br />

werden sollten, <strong>und</strong> welche Bedeutung dies <strong>für</strong> die<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Zukunft eines Herzkreislauf-Patienten hat.<br />

Entsprechend der Belastbarkeit seines Herzens wird der Patient<br />

zu einem individuell angemessenen Bewegungstherapieprogramm<br />

geführt.<br />

Körperliche Bewegung – dem Herzen zuliebe<br />

Prof. Dr. Katharina Meyer, 5. Aufl. Okt. 2009, Steinkopff Verlag<br />

ISBN: 978-3-7985-1895-7<br />

medicalsports network 05.10


Fest der Begegnung<br />

Am 15. Oktober feiert die Stiftung Deutsche Sporthilfe ihr diesjähriges „Fest<br />

der Begegnung“ im Rosengarten in Mannheim. Höhepunkt ist die Ehrung der<br />

„Juniorsportler des Jahres“ 2010, die höchste Auszeichnung im deutschen<br />

Nachwuchssport. Zuvor findet die 40. Sitzung des Sporthilfe-Kuratoriums<br />

statt, bei der SAP-Gründer Dietmar Hopp als Gastredner auftreten wird.<br />

Die nationale Fairplay-Botschafterin<br />

Rosi Mittermaier-Neureuther <strong>und</strong> die<br />

Staatssekretärin im B<strong>und</strong>esinnenministerium,<br />

Cornelia Rogall-Grothe, werden<br />

den „Preis des B<strong>und</strong>esministers des<br />

Innern <strong>für</strong> Toleranz <strong>und</strong> Fair Play im<br />

Sport“ überreichen. SWR-Sportchef<br />

Michael Antwerpes wird gemeinsam<br />

mit Kanu-Olympiasiegerin Nicole<br />

Reinhardt durch den Abend führen.<br />

„Dass Vorjahressiegerin Viktoria Rebensburg<br />

quasi direkt im Anschluss in<br />

Vancouver im Riesenslalom bei ihrer<br />

ersten Olympiateilnahme Gold gewonnen<br />

hat, war ein glücklicher <strong>und</strong> eindrucksvoller<br />

Beleg <strong>für</strong> die Auszeichnung<br />

„Juniorsportler des Jahres“, erläutert Dr.<br />

Michael Ilgner, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Stiftung Deutsche Sporthilfe,<br />

die hohe Qualität dieses Wettbewerbs.<br />

Hinter Viktoria Rebensburg platzierten<br />

sich bei der Wahl 2009 Biathletin <strong>und</strong><br />

Ski-Langläuferin Miriam Gössner sowie<br />

Kugelstoß-Juniorenweltrekordler<br />

David Storl.<br />

Bei der WM der „Großen“ wurde Viktoria<br />

Rebensburg im Riesenslalom Neunte<br />

(Quelle: Deutsche Sporthilfe)<br />

05.10 medicalsports network<br />

Die „Juniorsportler des Jahres“ werden<br />

in Einzel- <strong>und</strong> Mannschaftswertung<br />

geehrt, zusätzlich werden zwei<br />

Sonderpreise <strong>für</strong> den Behinderten- <strong>und</strong><br />

Gehörlosensport vergeben. Die mit der<br />

Auszeichnung verb<strong>und</strong>enen Stipendien<br />

werden bereits zum siebten Mal vom<br />

Paket- <strong>und</strong> Expressdienstleister DPD<br />

übernommen. Das „Sporthilfe-Familienfest“<br />

bildet den Rahmen <strong>für</strong> das<br />

10-jährige Jubiläum von emadeus, dem<br />

Club der Sporthilfe-Athleten, <strong>für</strong> die<br />

Konferenz der Regionalen Sporthilfen<br />

<strong>und</strong> das 6. Athleten-Bewerbertraining<br />

der Deutschen Telekom. Außerdem<br />

macht die Sporthilfe Deutschland-Tour<br />

„Dein Name <strong>für</strong> Deutschland“ mit dem<br />

Road-Show Truck <strong>für</strong> einige Tage Station<br />

in Mannheim <strong>und</strong> Hockenheim – an<br />

diesem Wochenende Treffpunkt des<br />

deutschen Sports <strong>und</strong> seiner Förderer.<br />

nn www.sporthilfe.de<br />

Viktoria Rebensburg macht auch<br />

im Rampenlicht eine gute Figur<br />

(Quelle: Deutsche Sporthilfe)<br />

61<br />

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jeder Herausforderung<br />

gewachsen ist!<br />

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Für eine ges<strong>und</strong>e Darmfl ora<br />

bei körperlicher Belastung!<br />

Bewegung ist ges<strong>und</strong>: Regelmäßiges leichtes Ausdauertraining<br />

zum Beispiel unterstützt die körpereigene Abwehr<br />

gegen Infekte. Leistungssport kann indes genau den<br />

gegenteiligen Effekt zeitigen, weil das Immunsystem durch<br />

die hohe Anstrengung geschwächt wird.<br />

probiotik®sport ist speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse<br />

von Sportlern <strong>und</strong> Menschen mit Stress im Beruf oder anderen<br />

Lebensbereichen, um das beanspruchte Immunsystem<br />

dieser Menschen zu unterstützen.<br />

Nahrungsergänzungsmittel mit<br />

6 aktiven probiotischen Kulturen.<br />

■ Unterstützt die<br />

natürlichen Abwehrkräfte<br />

■ Mindert die Anfälligkeit<br />

<strong>für</strong> Infekte<br />

■ Trägt zur Normalisierung<br />

der Verdauung bei


kältetherapie<br />

Coole Power<br />

Durch die Ganzkörperkältetherapie (WBC) erfährt nicht nur der Sportler eine schnellere Regeneration<br />

<strong>und</strong> Erholung während seiner Trainingsintervalle <strong>und</strong> vor <strong>und</strong> nach sportlicher<br />

Leistung. WBC wirkt leistungssteigernd. Studien der letzten Jahre konnten das eindrücklich<br />

nachweisen. Auch nach Verletzungen oder Operationen wirkt sich die Analgesie, Abschwellung<br />

<strong>und</strong> Entzündungshemmung durch den schockartigen Wärmeentzug nutzen, sodass es<br />

zu einer schnelleren Genesung <strong>und</strong> Erholung kommt. Nicht zuletzt hat das bei Leistungssportlern<br />

auch einen finanziellen Aspekt.<br />

Marktführer im Bereich der Ganzkörper-Kältetherapiekammern<br />

ist Mecotec. Das Unternehmen<br />

ist spezialisiert auf die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Produktion von medizinischen Geräten<br />

mit sehr kalten Temperaturen (bis minus 125°C)<br />

sowohl <strong>für</strong> die lokale als auch die Ganzkörper-<br />

Kältetherapie <strong>und</strong> blickt auf eine Erfahrung in<br />

Produktion <strong>und</strong> Entwicklung von 20 Jahren<br />

zurück.<br />

Kältekammer cryoSports bis -120 Grad<br />

Im Gegensatz zu Kältekammern mit flüssigem<br />

Stickstoff ist diese Kältekammer mit einem<br />

Kälteaggregat ausgestattet, welches Kaltluft von<br />

-60 bis -120°C erzeugt. Vorteil: Durch die innovative<br />

Technologie können die Betriebskosten<br />

sehr niedrig gehalten werden.<br />

Was leistet cyroSports?<br />

> Steigert Leistung <strong>und</strong> Motivation.<br />

> Beschleunigt <strong>und</strong> verbessert die Regeneration.<br />

> Schmerzlindernd <strong>und</strong> entzündungshemmend.<br />

> Ausführung als Ein-, Zwei- oder<br />

Dreikammersystem.<br />

Kältetherapiegeräte cryoAir<br />

Diese Geräte wurden <strong>für</strong> den schockartigen<br />

lokalen Wärmeentzug entwickelt. Zuerst wurden<br />

diese Geräte in der Rheumatologie <strong>und</strong><br />

Orthopädie eingesetzt, seit längerer Zeit auch<br />

in der Sportmedizin <strong>und</strong> Physiotherapie. Diese<br />

Geräte produzieren kalte Luft mit minus 32°C<br />

bis zu minus 60°C (je nach Modell). Alle<br />

cryoAir-Modelle verfügen über eine besonders<br />

hohe Kälteleistung <strong>und</strong> sind dadurch besonders<br />

<strong>für</strong> den professionellen Einsatz geeignet. Durch<br />

die zusätzliche hohe Luftgeschwindigkeit wird<br />

ein sehr schneller Wärmeentzug gewährleistet,<br />

der folgende therapeutische Wirkungen hat:<br />

> Ausgeprägte Analgesie<br />

> Entzündungshemmende Wirkung<br />

> Verbesserung der Bewegungswinkel<br />

> Verminderung der Durchblutung<br />

> Muskeldetonisierung<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.mecotec.net<br />

Stimmen aus<br />

dem Leistungssport<br />

Alan Peacham<br />

Fußball – Wolverhampton Wanderers<br />

FC, Physio<br />

„Wir in der medizinischen Abteilung<br />

<strong>und</strong> im Leistungssport testen<br />

<strong>und</strong> werten Behandlungen <strong>und</strong> Konzepte<br />

aus, die uns helfen, die Regenerierung<br />

nach Spielen <strong>und</strong> dem Training<br />

zu vereinfachen. Die Forschung,<br />

die hinter der Kryotherapie steckt, ist<br />

gut <strong>und</strong> hat <strong>für</strong> mich definitiv einen<br />

Platz im Profisport.“<br />

Mark Webber<br />

Formel 1 – Red Bull Rennfahrer<br />

„Ich mache es jetzt seit drei Wochen<br />

<strong>und</strong> die Ergebnisse sind unglaublich.<br />

Wir hatten letzte Woche eine wirklich<br />

gute Woche, deswegen blicken<br />

wir sehr positiv nach vorne. Ich traue<br />

mich sogar zu sagen, dass wir ein<br />

bisschen schneller als geplant sind.“<br />

Craig White<br />

Walisische Rugby Union –<br />

Performance Manager<br />

Anzeige<br />

„Es hilft, den Regenerationsprozess<br />

des Körpers um das Fünffache zu<br />

beschleunigen, was ein intensiveres<br />

<strong>und</strong> umfangreicheres Training erlaubt.<br />

Es verbessert den Blutfluss <strong>und</strong><br />

entledigt sich Stoffwechselprodukten<br />

wie z.B. Laktat. Generell kann man<br />

sagen, dass man ein zweiwöchiges<br />

Training in einer Woche absolvieren<br />

kann.“<br />

62 medicalsports network 05.10


Trainingsprogramm<br />

von innen<br />

Profi-Athleten wissen es schon lange: Neben der körperlichen Be lastung<br />

gehört auch die Regeneration zum Trainingsprogramm. Um sich stetig<br />

weiterzuentwickeln, müssen immer wieder neue sportliche Impulse<br />

gesetzt werden. Neue positive Effekte kann man aber nur erreichen,<br />

wenn man das Training ausgeruht beginnt. Eine der wichtigsten TrainingsTrainingseinheiten ist also die Regeneration.<br />

Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien zeigt<br />

eine positive Wirkung von Carnipure, einem<br />

festen Rezepturbestandteil der Carboo4U Sportlerernährung,<br />

auf die Leistungsfähigkeit aktiver<br />

Menschen <strong>und</strong> Sportler. Es ist wie ein Trainingsprogramm<br />

von innen. Der Spaß an sportlichen<br />

Aktivitäten wird so nachhaltig erhöht <strong>und</strong> der<br />

Einstieg in eine Belastungsphase erleichtert. Mit<br />

Carboo4U Fitness, dem kalorienarmen, isotonischen<br />

Erfrischungsgetränk, gehen Sie sportlich<br />

durch den Tag. Es enthält viele Mineralien, Spurenelemente<br />

<strong>und</strong> Vitamine. Zusätzlich sind<br />

200 mg L-Carnitin (Carnipure) pro Flasche<br />

(500 ml) enthalten.<br />

Vorteile auf einen Blick<br />

Mit Elektrolyten <strong>für</strong> schnellen Flüssigkeitsersatz<br />

beim Sport. Carnipure L-Carnitin ist wichtig<br />

im Körper zur:<br />

Team Training,<br />

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> Förderung der<br />

Regeneration<br />

nach körperlicher<br />

Anstrengung<br />

> Gewährleistung der<br />

sportlichen Ausdauer<br />

> Vorbeugung von vorzeitiger<br />

Ermüdung bei körperlicher Aktivität<br />

> Versorgung mit Energie<br />

von Herz <strong>und</strong> Immunzellen<br />

> Fettverbrennung<br />

■■ Dr. Erbil Kurt, Köln<br />

www.carboo4u.com<br />

Bei Carnipure handelt es sich um reines,<br />

qualitativ besonders hochwertiges L-Carnitin,<br />

das vom Schweizer Life-Sciences-Unternehmen<br />

Lonza produziert wird.<br />

Kennen Sie die individuelle Belastung<br />

Ihrer Übungsform <strong>und</strong> die konditionelle<br />

Verfassung Ihrer Trainingsgruppe?<br />

Wir liefern Ihnen objektive Messwerte<br />

der Herzfrequenz <strong>und</strong> HRV.<br />

> bis zu 40 Teilnehmer gleichzeitig<br />

> zuverlässige Daten in Echtzeit<br />

> hohe Reichweitenabdeckung<br />

> einfachste Handhabung<br />

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05.10 medicalsports network 63


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ARCUS Kliniken Pforzheim • Tel 07231 - 60556 - 0 • www.sportklinik.de • info@sportklinik.de

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