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medicalsports<br />

network<br />

ZKZ 73944 | 8,00 €<br />

02.11 03.11<br />

Prävention, Therapie und Sportslife für Amateure und Profi s<br />

Melanie Behringer<br />

die Fußballnational spielerin<br />

gilt als gefährliche Distanzschützin<br />

und Flankengeberin.<br />

Ihre Mission: Titelvertei digung<br />

im eigenen Land.<br />

Smart-Link<br />

Ermüdungsbruch<br />

> Prof. Dr. med.<br />

Horst Rieger<br />

Kann Spitzensport gesund sein?<br />

> Prof. Dr. phil.<br />

Ansgar Thiel<br />

> Dr. rer. soc.<br />

Jochen Mayer


Sommer-<br />

Märchen-Mädchen<br />

Während Sie die neue Ausgabe der medicalsportsnetwork in den Händen halten, rollt der Ball<br />

bei der Fußball WM der Frauen. Wie Sie sehen, haben wir diesem Ereignis sogar unseren Titel<br />

gewidmet. Dafür haben wir uns mit der charmanten und erfolgreichen Nationalspielerin<br />

Melanie Behringer getroffen.<br />

Die Berichterstattung in den Medien<br />

im Vorfeld war nicht weltmeisterlich.<br />

Das ist schade, denn<br />

schließlich handelt es sich um der<br />

Deutschen liebste Sportart und um<br />

ein Megaevent im eigenen Land.<br />

Natürlich hat Frauenfußball noch<br />

nicht den Stellenwert, den das Pendant<br />

der kickenden Männer bei uns<br />

genießt. Das muss er aber auch<br />

nicht. Wichtig ist, dass die Akzeptanz<br />

zu Recht schnell weiterwächst,<br />

immer mehr Zuschauer sich die<br />

Spiele live oder im TV anschauen.<br />

Technik, Athletik und der Spielwitz<br />

unserer Mädchen begeistern.<br />

Und die WM in Deutschland wird<br />

alle bisherigen Besucherrekorde<br />

schlagen. Alleine zum Eröffnungs-<br />

spiel im Berliner Olympia stadion<br />

gegen Kanada wurden 70.000 Zuschauer<br />

erwartet – fast „Fullhouse“.<br />

Nicht zu vergessen sind die enormen<br />

Erfolge der letzten Jahre<br />

mit zwei aufeinander folgenden<br />

WM-Titeln (2003 und 2007) und<br />

Europameisterschaften in Serie<br />

und nun erwarten alle sogar den<br />

dritten WM-Titel in Folge und im<br />

eigenen Land. Hallo Männer –<br />

aufgewacht.<br />

Dazu passt die Aussage des Sportmediziners<br />

und Teamarztes des VfB<br />

Stuttgart, Dr. Raymond Best, der in<br />

einem Interview mit der dapd betonte,<br />

dass Frauen – theoretisch –<br />

physiologisch im Fußball genauso<br />

viel Leistung bringen wie Männer.<br />

Er sieht sogar für die Damen einen<br />

kleinen Vorteil, da Frauen mehr<br />

Fett reserven haben und somit auch<br />

mehr Ausdauer bringen können.<br />

Freuen wir uns auf die Märchen-<br />

Mädchen, drücken wir ihnen die<br />

Daumen, freuen wir uns auf schöne<br />

Wochen, Public Viewing, Biergartenfans<br />

(friedliche) und einfach eine<br />

schöne Zeit bis zum 17.Juli in<br />

Frankfurt. Wer spielt da eigentlich<br />

gegen uns im Endspiel?<br />

Ihr Robert Erbeldinger<br />

12.11.2011<br />

in in der ARCUS ARCUS Sportklinik, Sportklinik, Pforzheim Pforzheim<br />

Unsere Top-Referenten<br />

Dr. Ellermann | Dr. Frölich | Dr. Gerlach | Dr. Miehlke |<br />

Dr. Mosetter | Dr. Osterkamp-Behrens | Dr. Petermann |<br />

Dr. Schüler | Prof. Thevis | und weitere …<br />

editorial<br />

2. Kongress mit<br />

„Goldstandard“<br />

medicalsports<br />

network


impressum<br />

medicalsports<br />

network<br />

Prävention, Therapie und Sportslife für Amateure und Profi s<br />

Herausgeber<br />

Beirat<br />

succidia AG –<br />

Prof. Dr. Thomas Wessinghage,<br />

Verlag und Kommunikation Ärztlicher Direktor der Medical<br />

Rösslerstraße 88<br />

Park Kliniken im Tegernseer Tal<br />

D-64293 Darmstadt<br />

Telefon 0 61 51/360 560<br />

Telefax 0 61 51/360 5611<br />

info@succidia.de<br />

www.succidia.de<br />

Dr. med. Jens Enneper,<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie, Sportmedizin<br />

und Chirotherapie<br />

Orthopädie und Sport/Köln<br />

Jörg Peter Matthes, Vorstand<br />

Dr. med. Frank Thormählen,<br />

Objektleiter<br />

Facharzt für Orthopädie und<br />

Robert Erbeldinger<br />

erbeldinger@succidia.de<br />

Unfallchirurgie, Sportmedizin,<br />

Medizinische Trainingstherapie,<br />

Physikalische Therapie, Chirotherapie<br />

Anzeigenverkauf<br />

Dr. med. Andree Ellermann,<br />

Robert Erbeldinger<br />

Facharzt für Orthopädie,<br />

erbeldinger@succidia.de Sportmedizin, Chirotherapie.<br />

Frederik Wagner<br />

wagner@succidia.de<br />

Leitender Arzt und Gesellschafter<br />

der Arcus Sportklinik<br />

Dr. med. Walter Oskar Schüler,<br />

Redaktion<br />

Leitender Arzt Kardiologie/<br />

Innere Medizin Arcus Sportklinik<br />

Robert Erbeldinger (RE)<br />

Iris Ladewig (IL)<br />

Dr. med. Andreas Gösele-<br />

Jörg Peter Matthes ( JPM) Koppenburg, Facharzt für<br />

Markus Milde (MAM)<br />

Orthopädie, Sportmedizin,<br />

Masiar Sabok Sir, Leitung (MSS) Ärztlicher Direktor Crossklinik<br />

Dr. Gerhard Schilling (GS)<br />

Frederik Wagner (FW)<br />

Basel<br />

Konzeption, Layout,<br />

Produktion<br />

4t Matthes + Traut<br />

Werbeagentur GmbH<br />

www.4t-da.de<br />

info@4t-da.de<br />

www.4t-da.de<br />

Helen Voigt<br />

voigt@4t-da.de<br />

www.medicalsportsnetwork.de<br />

6. Jahrgang 2011<br />

z.Zt. gilt die Anzeigenpreis liste<br />

Nr. 6 vom Oktober 2010.<br />

Preis<br />

Einzelheft: 8 € +Versand<br />

Jahresabo<br />

Deutschland: 40 € zzgl. MwSt.<br />

Europäisches Ausland: 50 €<br />

info@succidia.de<br />

Druck<br />

Frotscher Druck GmbH<br />

info@frotscher-druck.de<br />

www.frotscher-druck.de<br />

ZKZ 73944<br />

ISSN 1866-5322<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe gestattet. Der Verlag hat das<br />

Recht, den redaktionellen Beitrag in unveränderter oder bearbeiteter Form<br />

für alle Zwecke, in allen Medien weiter zu nutzen. Für unverlangt eingesandte<br />

Bilder und Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion sowie<br />

die Agentur keinerlei Gewähr. Die namentlich gekennzeichneten Beiträge<br />

stehen in der Verantwortung des Autors.<br />

2 medicalsports network 03.11


04 Bluthochdruck Teil 2<br />

Dr. med. Roland Nebel<br />

08 Ab ins Wasser<br />

Marco Wolf<br />

12 Frankfurt kann kommen<br />

Interview mit Sandra Wallenhorst<br />

14 Sudden Death<br />

Dr. med. Klaus Pöttgen<br />

18 Kann Spitzensport gesund sein?<br />

Prof. Dr. phil. Ansgar Thiel,<br />

Dr. rer. soc. Jochen Mayer<br />

22 Nährstoffdefizite auskontern<br />

Dipl. oec. troph. Günter Wagner,<br />

Dipl. oec. troph. Bettina Solero<br />

24 Gesundheit-2-go<br />

Dr. med. Christoph Lukas<br />

28 Ernährungsplan in Beuteln<br />

Heiko Antoniewicz<br />

• Hochwertiges und innovatives<br />

Komplettsortiment für Therapie<br />

und Training<br />

• Top-Produktqualität für den professionellen<br />

Einsatz im funktionellen<br />

Koordinations- und Kräftigungstraining<br />

• Optional: Kompetente Ausbildung<br />

durch das ARTZT Institut<br />

Kostenlose Übungsanleitungen<br />

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Diese Ausgabe <strong>MedicalSportsNetwork</strong> enthält Beilagen der Firmen<br />

Birki Schuh GmbH und Kern & Sohn GmbH.<br />

32 Ermüdungsbruch<br />

Prof. Dr. med. Horst Rieger<br />

38 Neuromuskuläre Elektrostimulation<br />

Prof. Dr. med. Hans H. Pässler<br />

40 Die Volleyballschulter<br />

Dr. med. Antonius Kass<br />

44 Athlete’s foot<br />

Dr. Jan Ries<br />

48 Mit dem richtigen Biss<br />

Dr. Steffen G. Tschackert<br />

50 Mit dem Latein am Ende<br />

Dr. med. Roland Strich,<br />

Dr. med. Thorsten Rarreck,<br />

Dr. Zheng Zhang<br />

56 Sport(medizin) 2.0<br />

Sven Meister<br />

Foto: ©istockphoto.com / mediaphotos<br />

1981 - 2011


©<br />

panthermedia.net<br />

Sebastian Kaulitzki<br />

kardiologie<br />

4<br />

Teil 2<br />

Bluthochdruck<br />

Dr. med. Roland Nebel, Leiter der Kardiologie des Gesundheits­<br />

und Rehabilitationzentrums medicos.AufSchalke,<br />

Gelsenkirchen<br />

Im ersten Teil des Beitrags (erschienen in der medicalsportsnetwork<br />

2.11) hat Dr. med. Roland Nebel über die Besonderheiten<br />

der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) bei Sportlern<br />

berichtet. Im zweiten Teil geht er nun auf die Evaluation<br />

des Bluthochdrucks bei Athleten und verschiedenen Therapieformen<br />

ein.<br />

Evaluation des<br />

Bluthochdrucks bei Athleten<br />

Diagnostik<br />

Familiäre Belastung durch Bluthochdruck<br />

und/oder prämature kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen wie Herzinfarkt oder<br />

Schlaganfall müssen ebenso erfragt werden<br />

wie externe, den Blutdruck erhöhende<br />

Faktoren (Tab. 1). Salz, gesättigte Fettsäuren,<br />

Alkohol, Tabakprodukte, Medikamente,<br />

Dopingsubstanzen sowie<br />

Nahrungsergänzungsmittel und orale<br />

Kontrazeptiva bei Frauen stehen hier im<br />

Mittelpunkt.<br />

Die körperliche Untersuchung beinhaltet<br />

die Blutdruckmessung mindestens<br />

einmal an beiden Oberarmen, bei<br />

abgeschwächten Fußpulsen ebenfalls an<br />

den Beinen, wobei Standards der Blutdruckmessung<br />

(u.a. ungestörte Ruhe für<br />

mindestens fünf Minuten, sitzende Position,<br />

Oberarm auf Herzhöhe, adäquater<br />

Manschettenumfang etc.) eingehalten<br />

werden müssen. Die Diagnose eines<br />

arteriellen Hypertonus erfordert mindestens<br />

drei voneinander unabhängige<br />

Messzeiten, die bei hoher Prävalenz<br />

eines Praxishochdrucks – insbesondere<br />

bei jungen Athleten – durch eine ambulante<br />

24-Stunden-Blutdruckmessung ergänzt<br />

werden sollten. Auch bei erhöhten<br />

Blutdruckwerten an den Oberarmen<br />

sollte mindestens an einem Bein, insbe-<br />

sondere bei Patienten jenseits des 30.<br />

Lebensjahrs, der Blutdruck gemessen<br />

werden. Ein Knöchel-Arm-Index unterhalb<br />

von 0,9 ist gleichbedeutend mit<br />

einer peripheren Durchblutungsstörung<br />

(pAVK) oder ein Hinweis auf eine Aortenisthmusstenose.<br />

Ein 12-Kanal-Ruhe-EKG sowie eine<br />

spezifische Labordiagnostik (vgl. Empfehlungen<br />

der entsprechenden Fachgesellschaften)<br />

gehören dazu, im Gegensatz<br />

zur Deutschen Hochdruckliga empfehlen<br />

die meisten internationalen und hier<br />

insbesondere sportmedizinischen Fachgesellschaften<br />

regelmäßig die Durchführung<br />

eines Belastungs-EKGs auf<br />

dem Fahrrad- oder Laufbandergometer<br />

sowie die Durchführung einer Herzultraschalluntersuchung<br />

(Echokardiografie).<br />

Erhöhte Blutdruckwerte bei (definierter)<br />

ergometrischer Belastung (sog.<br />

„Belastungshypertonie“) werden uneinheitlich<br />

definiert, es existieren z.T. ältere<br />

absolute Werte für bestimmte Belastungsstufen,<br />

zusätzlich werden Diagramme<br />

eingesetzt. Orientierend liegen<br />

erhöhte Blutdruckwerte bei fahrradergometrischer,<br />

standardisierter Belastung<br />

vor, wenn bei 100 Watt ein systolischer<br />

Blutdruck von 200 mmHg bzw. bei über<br />

50-Jährigen von 215 mmHg überschritten<br />

wird. Oft wird ein oberer Grenzwert<br />

von 250/120 mmHg als absolutes<br />

medicalsports network 03.11


Abbruchkriterium angegeben, dies erscheint<br />

jedoch aus heutiger Sicht bei<br />

Sportlern bzw. Sportarten, die während<br />

der Ausübung ihres Sportes phasenweise<br />

wesentlich höher belasten, nicht mehr<br />

sinnvoll. Auch deutlich höhere Blutdruckwerte<br />

bei sehr leistungsfähigen<br />

Sportlern können durchaus physiologisch<br />

sein. Bei Gewichthebern wurden bei der<br />

doppelten Beinpresse Blutdruckwerte mit<br />

im Mittel von 320/250 mmHg und im<br />

Einzelfall von 480/350 mmHg gemessen.<br />

Therapie<br />

Zuletzt formulierte im Jahr 2005 in den<br />

USA die 36. Bethesda-Konferenz Empfehlungen<br />

für Athleten mit kardiovaskulären<br />

Erkrankungen zur Prävention des<br />

plötzlichen Herztodes oder eines Fortschreitens<br />

der zu Grunde liegenden<br />

funktionellen oder strukturellen Erkrankungen.<br />

Auch im deutschsprachigen<br />

Raum wird dabei zwischen zwei<br />

grundsätzlichen Arten des Sports unterschieden:<br />

Dynamische (Volumenbelastung für den<br />

linken Ventrikel) oder statische (Druckbe-<br />

Abb. 1 Kategorien von Wettkampfsportarten in Bezug auf<br />

dynamische und statische Belastung<br />

Steigende statische Komponente<br />

I. Niedrig II. Mässig III. Hoch<br />

( 50 % MVC)<br />

Bobsport/Rennrodeln,<br />

Leichtathletik (Wurfdisziplinen),<br />

Turnsport,<br />

Kampfsport, Segelsport,<br />

Sportklettern,<br />

Wasserski, Gewichtheben,<br />

Windsurfen<br />

Bogenschießen, Autorennsport,<br />

Tauchsport,<br />

Pferde sport, Motorradsport<br />

Billard, Bowling,<br />

Cricket, Curling,<br />

Golf, Schießsport<br />

A. Niedrig<br />

(70 % Max O ) 2<br />

artige physiologische und psychologische<br />

Eigenschaften aufweisen und<br />

dass eines der zentralen Betreuungsziele<br />

der Erhalt der sportlichen Aktivität im<br />

größt möglichen Rahmen sein muss.<br />

Unabhängig davon muss ein manifester<br />

Bluthochdruck auch bei Sportlern<br />

effektiv und nach modernen Standards<br />

behandelt werden, da ein unbehandelter<br />

Hochdruck sowohl Beeinträchtigungen<br />

der Leistungsfähigkeit als auch unkalkulierte<br />

gesundheitliche Risiken mit<br />

sich bringt. Hier sind Zielwerte von<br />

unter 140/90 mm Hg bzw. vom unter<br />

130/80 mm Hg bei Begleiterkrankungen<br />

(Nierenerkrankungen) sicher<br />

anzustreben und auch kontrolliert beizubehalten.<br />

Nichtmedikamentöse<br />

Therapiestrategien<br />

Essenzielle Lebensstilinterventionen<br />

sind in Tab. 2 dargestellt. Besonders<br />

wichtig sind diese Empfehlungen bei<br />

Patienten mit Diabetes mellitus, älteren<br />

Sportlern („master athlets“) sowie bei<br />

Sportlern afroamerikanischer Herkunft.<br />

Tab. 1 Verhaltensweisen, die zu einem<br />

höheren Blutdruck führen können<br />

Zufuhr von Natrium und gesättigten<br />

Fettsäuren (Fast Food)<br />

Alkohol<br />

Tabakwaren (jede Form)<br />

Frei verkäufliche Arzneimittel<br />

• Erkältungsmittel, abschwellende Mittel<br />

• „Diätpillen“<br />

Leistungssteigernde Mittel<br />

• Koffein<br />

• Sudafed<br />

• Kokain<br />

• Menschliche Wachstumshormone<br />

• Anabole Steroide<br />

Verschreibungspflichtige Medikamente<br />

• Nicht steroidale,<br />

entzündungshemmende Mittel<br />

• Orale Kontrazeptiva<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

• Guarana<br />

• Ma Huang (Ephedra-Zubereitung in der TCM)<br />

Leddy JJ u Izzo J: Hypertension in athlets,<br />

J Clin Hypertens 11 (2009):226-223<br />

5


kardiologie<br />

Roland Nebel<br />

> Facharzt für innere Medizin – Schwerpunkt<br />

Kardiologie, Sportmedizin, Ernährungsmedizin<br />

und Sozialmedizin<br />

> Seit 2005 Leiter der Kardiologie des Gesundheits-<br />

und Rehabilitationszentrums medicos.AufSchalke,<br />

Gelsenkirchen (Kooperation mit dem FC Schalke 04)<br />

> Arbeitsschwerpunkte: kardiovaskuläre Prävention<br />

und Rehabilitation, Sportmedizin, Ernährungsmedizin<br />

und Spiro ergometrie<br />

Network<br />

> Betreuung des Kaders des FC Schalke 04<br />

und weiterer Leistungssportler<br />

> Seit 2003 Vorträge und Seminare zu den Themen<br />

kardiovaskuläre Prävention und Rehabilitation,<br />

Sportmedizin, Adipositas, Ernährungsmedizin<br />

und Leistungsdiagnostik (Spiroergometrie)<br />

6<br />

Tab. 2 Änderung der Lebensweise, um den<br />

Blutdruck bei Leistungssportlern zu senken<br />

Verringerung der Natriumzufuhr: Menschen<br />

dunkler Hautfarbe, Senioren, Diabetiker<br />

Erhöhung der Kaliumzufuhr: Ausdauersportler<br />

Tabakwaren (jede Form)<br />

Gewichtsreduzierung<br />

Verringerung der Alkoholzufuhr<br />

Verzicht auf Tabakwaren (in jeder Form)<br />

Verzicht auf nicht steroidale, entzündungshemmende<br />

Mittel, Kräuterpräparate,<br />

Sympathomimetika, menschliche<br />

Wachstums hormone, anabole Steroide<br />

Entspannungstechniken: Meditation,<br />

Yoga, Tai Chi<br />

Leichte Aerobicübungen<br />

Leddy JJ u Izzo J: Hypertension in athlets, J Clin Hypertens 11<br />

(2009):226-223<br />

Tab. 3 Bewertung der Antihypertensiva der 1. Wahl für den körperlich aktiven<br />

Hochdruckpatienten (+ günstige Effekte, 0 neutrale Effekte, ­ negative Effekte).<br />

Blutdruck<br />

in Ruhe<br />

Kardioselektive<br />

Betablocker<br />

Diuretika langwirksame<br />

Kaliumantagonisten<br />

ACE­<br />

Hemmer<br />

AT 1 ­Aantagonisten<br />

+ +++ + + +<br />

Belastungs blutdruck +++ (+) + + +<br />

Metabolismus - - 0 0 0/+<br />

Leistungsfähigkeit/<br />

Leistungsbereitschaft<br />

- (–) 0 0 0<br />

Lebens qualität - (–) 0 0 0<br />

Trainings effekte - (–) 0 0 0<br />

1 Betablocker mit vasodilatorischen Eigenschaften zeigten geringere Beeinträchtigung von Metabolismus,<br />

Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und Trainingseffekten.<br />

2 Niedrig dosiert in Kombinationspräparaten zeigten Diuretika kaum zusätzliche Effekte<br />

im Vegleich zu Kombinationspartner in Monotherapie.<br />

Predel HG, Dtsch Z Sportmed 58 (2007):328-333<br />

Medikamentöse Therapie<br />

Bei der medikamentösen Differenzialtherapie<br />

sind die antihypertensive<br />

Wirksamkeit, der Nachweis einer Prognoseverbesserung<br />

sowie die Berücksichtigung<br />

jeweils vorliegender individueller<br />

Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

entscheidend. Bewegungstherapie und<br />

medikamentöse Therapie haben sich<br />

synergistisch zu ergänzen und nicht zu<br />

konterkarikieren.<br />

Beim Sportler sollten durch die Medikation<br />

erreicht werden:<br />

1. Eine effektive Kontrolle sowohl des<br />

Ruhe- als auch des Belastungsblutdrucks<br />

2. Eine Stoffwechselneutralität<br />

3. Keine Beeinträchtigung der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit sowie der<br />

subjektiven Leistungsbereitschaft<br />

4. Keine Beeinträchtigung der (gesamten)<br />

Lebensqualität.<br />

Somit sind entsprechend den aktuellen<br />

nationalen und internationalen Leitlinien<br />

der Hypertonie-Fachgesellschaften angiotensin-converting-enzyme<br />

(ACE)-<br />

Inhibitoren und Angiotensin-Rezeptorblocker<br />

(ARB) aufgrund fehlender<br />

metabolischer Nebenwirkungen und<br />

Nichtbeeinflussung der maximalen Sauerstoffaufnahme<br />

bei ähnlicher Blutdruck-<br />

senkung zu bevorzugen, wobei spezifische<br />

Nebenwirkungen wie Husten bei<br />

den ARB deutlich seltener auftreten.<br />

Insbesondere bei älteren Sportlern sowie<br />

bei Sportlern mit afroamerikanischem<br />

Hintergrund stellen Kalziumantagonisten<br />

und Thiazide (Diuretika) sinnvolle<br />

Alternativen dar.<br />

Betarezeptorenblocker (insbesondere<br />

der sog. 3. Generation mit begleitender<br />

vasodilatatorischer Eigenschaft und vergleichsweise<br />

reduzierten metabolischen<br />

Nebenwirkungen (negative Beeinflussung<br />

des Lipid-und Kohlenhydratmetabolismus<br />

in höheren Dosierungen sowie<br />

unerwünschte Reduktion der maximal<br />

erreichbaren Herzfrequenz)) sind insbesondere<br />

bei Patienten mit gleichzeitig<br />

bestehender koronarer Herzerkrankung<br />

sinnvoll. Insbesondere bei Betablockern<br />

und Thiaziden sind die internationalen<br />

Dopingrichtlinien zu beachten. Bestimmte<br />

Medikamentenkombinationen<br />

wie z.B. ACE-Inhibitoren oder ARB<br />

mit Kalziumantagonisten wirken synergistisch.<br />

Eine Übersicht findet sich in<br />

Tab. 3.<br />

nn nebel@medicos­aufschalke.de<br />

Literatur beim Autor<br />

medicalsports network 03.11


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Gemeinsames<br />

Aufwärmen vor dem<br />

Schwimmtraining<br />

Ab ins Wasser<br />

Der Angstgegner vieler Triathleten<br />

Jeder, der bereits bei einem Triathlon gestartet ist, kennt das knisternde,<br />

fast unheimliche Gefühl vor dem Schwimmstart. Besonders bei IRONMAN-<br />

Events oder den großen Kurzdistanz-Triathlons, wo sich bis zu 3000 Sportler<br />

gleichzeitig ins Wasser stürzen. Der Grund für dieses Gefühl ist, dass die<br />

größte Herausforderung und Unbekannte für die Athleten oftmals gerade<br />

beim Schwimmen wartet.<br />

8<br />

Schwimmen nimmt im Kurztriathlon<br />

mit etwa 1/6 der Gesamtzeit die geringste<br />

Zeit des Wettkampfes in Anspruch. Die<br />

Leistungsstruktur dieser Teildisziplin<br />

wird geprägt vom triathlonspezifischen<br />

Freiwasserschwimmen. Die Fähigkeitsentwicklung<br />

ist von den wettkampfspezifischen<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten,<br />

dem Finden einer optimalen Startposition,<br />

dem hohen Starttempo, den Positionskämpfen<br />

am Start und auf der Strecke,<br />

der Orientierungsfähigkeit beim<br />

Kurshalten sowie dem effektiven Umschwimmen<br />

der Bojen geprägt. Vor dem<br />

Start sind besonders gutes Aufwärmen<br />

und Einschwimmen, die Wahl der richtigen<br />

Schwimmbekleidung und der Startposition<br />

wichtig. Gerade im Freiwasser<br />

können auch Wellen und schlechte Sicht<br />

Schwierigkeiten bereiten. Auf all diese<br />

Faktoren gilt es besonders zu achten,<br />

ebenso auf das Verhalten nach Ende der<br />

Schwimmstrecke in der Wechselzone<br />

und bei der Nahrungsaufnahme.<br />

Trainingshäufigkeit und<br />

-umfang (km/Woche)<br />

Oft wird von Triathleten die Frage gestellt,<br />

wie viel Zeit bzw. wie viele Meter/<br />

Kilometer tatsächlich für die erfolgreiche<br />

Absolvierung der Schwimmstrecke absolviert<br />

werden müssen. Die Antwort<br />

setzt eine Menge von Informationen<br />

voraus, da auch wesentliche Faktoren<br />

wie Zielvorstellung und Trainingsalter<br />

berücksichtigt werden müssen. Es kann<br />

jedoch versucht werden, sich an die sehr<br />

allgemeinen Angaben für das Schwimmen<br />

im Triathlon im langfristigen<br />

Leistungsaufbau zu halten. Die endgültige<br />

Trainingshäufigkeit (Schwimmeinheiten/Woche)<br />

sowie der Gesamtumfang<br />

(km/Jahresplan) ergeben sich letztendlich<br />

aus der Jahresplanung und den Umfeld­<br />

und Trainingsbedingungen. Gerade<br />

beim Schwimmtraining gibt es oft das<br />

Problem der „nicht“ vorhandenen Trainingszeiten.<br />

Bei guten Bedingungen<br />

sollte das Schwimmtraining kontinuier­<br />

lich adäquat eingeplant werden, ansonsten<br />

muss mit Schwergewichtsblöcken<br />

wie beispielsweise Kurztrainingslagern<br />

(2 – 4 Tage) gearbeitet werden.<br />

Was kann ein Triathlet von einem<br />

Schwimmprofi lernen?<br />

Gute Schwimmer haben ein hohes<br />

Kraftausdauerniveau der Armmuskulatur<br />

sowie allgemeine Kraftausdauerfähigkeiten<br />

in der Rumpf­ und Beinmuskulatur.<br />

Koordination dient der Orientierungs­<br />

und Gleichgewichtsfähigkeit,<br />

dem Rhythmusgefühl sowie der Differenzierungsfähigkeit.<br />

Ebenso zeichnen<br />

eine hohe Beweglichkeit in der Schultermuskulatur<br />

und im Sprunggelenk<br />

und je nach Wettkampfdisziplin speziell<br />

verlangte weitere sportmotorische Grundeigenschaften<br />

in Kraft, Ausdauer und<br />

Schnelligkeit gute Schwimmer aus. Triathleten<br />

versuchen oft, von den Spezialisten<br />

in der Einzelsportart so viel wie<br />

möglich nachzuahmen. Dies ist allerdings<br />

mit großer Vorsicht zu betrachten.<br />

Einerseits sieht die Jahresplanung eines<br />

Schwimmers anders aus, andererseits ist<br />

seine typische Wettkampfstruktur eine<br />

völlig andere.<br />

Häufige Folge von zu<br />

umfangbetontem Schwimmtraining<br />

Viele Schwimmer und Triathleten klagen<br />

über Schulterschmerzen (Impingementsyndrom,<br />

Schwimmer­ oder Sportlerschulter,<br />

Bizeps­ und Trizepssehnen­<br />

Entzündungen). Diese Probleme treten<br />

vor allem in Trainingsphasen auf, in denen<br />

Trainingsumfänge sprunghaft gesteigert<br />

werden oder kurz vor Wettkämpfen.<br />

Diese sprunghaften Steigerungen<br />

entstehen vor allem am Anfang einer<br />

Trainingssaison, oftmals verursacht durch<br />

zu großen Ehrgeiz und Übermotivation,<br />

in Trainingslagern und nach Krankheiten,<br />

wenn versucht wird, fehlende<br />

Kilometer im Wasser wieder wettzumachen.<br />

Meistens leiden darunter die<br />

Sehnen und die Schulter umgebenden<br />

Muskeln, die Bänder, die das komplexe<br />

System der Schulter stabilisieren oder<br />

medicalsports network 03.11


Dipl.- Sportlehrer –<br />

Ausbildung an der Sportakademie<br />

Wien<br />

> Staatl. geprüfter Trainer<br />

für Schwimmen,<br />

Triathlon und Allg.<br />

Körperausbildung<br />

> Leistungssportler<br />

Schwimmen bis 1994,<br />

Triathlons von Sprint-<br />

Langdistanz bis 2008<br />

auch die empfindliche Gelenkkapsel selbst. Sehr viele Muskeln<br />

haben im Bereich des Schultergelenks ihren Ansatz und<br />

ihren Ursprung. Dazu zählen beispielsweise m. trapezius, m.<br />

rhomboideus major und minor, m. levator scapulae, m. serratus<br />

anterior, m. pectoralis minor, m. latissimus dorsi, m. deltoideus,<br />

m. supraspinatus, m. infraspinatus, m. teres minor und major, m.<br />

triceps brachii, m biceps brachii. Diese werden durch die sportartspezifische<br />

Belastung im Kraulschwimmen einerseits ständig<br />

belastet, andererseits kommt es aufgrund der Überkopfbewegungen<br />

zu Extremsitu ationen im Schultergelenk, die<br />

dann längerfristig zu Problemen führen können.<br />

Ein Mittel­ bis Langstreckenschwimmer schwimmt ca.<br />

60 – 90 km/Woche, ein Triathlet im Hochleistungstraining<br />

25 – 45 km/Woche. In Armzyklen (jeweils ein Zug mit jedem<br />

Arm) ausgedrückt, ergeben sich je nach Zuglänge und Frequenz<br />

bei einem Schwimmer bis zu 25 000 Zyklen, bei einem<br />

Triathleten bis zu 13 000 Zyklen. Das Entstehen muskulärer<br />

Dysbalancen ist die logische Konsequenz. Zwei Minuten<br />

Armkreisen, ein paar Minuten Dehnen und eine Theraband­<br />

Übung mit 15 Wiederholungen als Ausgleich sind bei diesen<br />

Belastungen nicht genügend. Je höher der Belastungsumfang,<br />

desto mehr Ausgleichsübungen sind notwendig. Daher: „Armkreisen<br />

war früher – gezielte Schultermobilisation und Kräftigung<br />

sind heute!“<br />

Fazit<br />

Bei der Planung für den Wettkampf sollte zunächst das Ziel<br />

für den Schwimmteil festgelegt werden. Beim Trainingsschwerpunkt<br />

Schwimmen sollte der Trainingsumfang bis zu<br />

60 %/Woche betragen. Dabei ist neben triathlonspezifischen<br />

Besonderheiten vor allem auf Techniktraining zu achten, das<br />

mit Hilfsmitteln wie Paddles oder Pullkick optimiert werden<br />

kann. Zudem sollten die Antagonisten und Stabilisatoren<br />

(Schulter) trainiert werden. Je größer der Trainingsumfang,<br />

desto mehr Zeit ist für Beweglichkeitstraining notwendig (bis<br />

zu 4 Stunden/Woche).<br />

Literatur beim Autor<br />

nn swim_marco@gmx.at<br />

Marco Wolf<br />

Network<br />

> Landestrainer Schwimmen<br />

am Olympiazentrum<br />

Oberösterreich<br />

> Referent an der Bundessportakademie<br />

Linz für<br />

Instruktoren und<br />

Trainerausbildungen<br />

> Trainer von Triathleten im<br />

Profisport<br />

03.11 medicalsports network 9<br />

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entzündlichen Reaktion. Dadurch verbesserte wundheilung.<br />

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ermöglicht einen früheren Therapiebeginn (kürzere Belegzeiten).<br />

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● Schutz vor „Verbrennungen“ durch eingebaute Sicherheitsabschaltung.<br />

● Präzise, einfach und selbsterklärend anwendbar – punktgenaue Anzeige<br />

der Temperatur und des thermischen Schocks im Behandlungszentrum<br />

während der Behandlung.<br />

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wird ein ther mischer Schock erzeugt – die Folge ist erstens eine oberflächliche<br />

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triathlon<br />

12<br />

Sandra Wallenhorst<br />

> Geboren<br />

01.Januar 1972 in Arnstadt<br />

> Größte Erfolge<br />

2008 1. Platz Ironman Austria/<br />

3. Platz Ironman Hawaii<br />

Frankfurt<br />

kann kommen<br />

Die Ironman-Saison 2011 hat begonnen, tausende<br />

Athleten stellen sich wieder einer der härtesten<br />

Sportart der Welt. 3,8 km Schwimmen, 180 km<br />

Rad fahren und ein Marathon – und das alles innerhalb<br />

eines Rennens. Dies bedarf langer Vorbereitung,<br />

dem richtigen Equipment und guter Versorgung.<br />

<strong>MedicalSportsNetwork</strong> sprach mit der deutschen<br />

Spitzentriathletin Sandra Wallenhorst, die letztes Jahr<br />

den Ironman in Frankfurt gewinnen konnte und auch in<br />

diesem Jahr wieder trotz einiger Verletzungssorgen als<br />

Favoritin auf den Europameistertitel gilt.<br />

Sandra Wallenhorst, Sie starten<br />

als Titelverteidigerin dieses Jahr<br />

wieder beim Ironman in Frankfurt.<br />

Was ist das Besondere an diesem<br />

Rennen?<br />

In Frankfurt finden unsere Europameisterschaften<br />

statt. Und das allein<br />

gibt dem Rennen schon einen<br />

besonderen Stellenwert. Aber abgesehen<br />

von der erreichbaren Krone,<br />

nach der auch immer viele sehr<br />

gute Athleten streben, ist dort das<br />

Publikum sensationell. Ich zehre<br />

von dem Rennfieber der Zuschauer<br />

noch das ganze nachfolgende Jahr.<br />

2009 1. Platz Ironman<br />

European Championship, Frankfurt<br />

2010 1. Platz Ironman<br />

European Championship, Frankfurt<br />

> www.sandrawallenhorst.de<br />

Darauf basiert ein großer Teil<br />

meines mentalen Trainings. Weiterhin<br />

ist das Rennen professionell<br />

organisiert und die Strecke liegt<br />

mir einfach.<br />

Wie gestalten Sie Ihr Training in<br />

Bezug auf Verhältnis Technik/<br />

Ausdauer/Schnelligkeitstraining<br />

und welchen Stellenwert hat<br />

Krafttraining?<br />

In meinem Training spielt, das<br />

liegt wohl in der Natur der Sache,<br />

die Ausdauer die größte Rolle. Sie<br />

nimmt etwa 70 % des Trainings­<br />

medicalsports network 03.11


umfangs ein. Kraftausdauer baue ich<br />

auch in viele Trainingseinheiten mit ein.<br />

Technik spielt eher im Winter eine Rolle.<br />

Im Frühjahr/Sommer fließt immer wieder<br />

etwas Technik ein – in Form von<br />

Lauf­ABC, Schwimmtechnik und verschiedene<br />

Sachen auf dem Rad. Schnelligkeit<br />

kommt ab dem Frühjahr häufiger<br />

vor, das mache ich im Winter zum Beispiel<br />

kaum. Krafttraining mache ich drei<br />

Mal pro Woche, im Sommer weniger, je<br />

nach Rennplan.<br />

Involvieren Sie auch Ärzte,<br />

Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler<br />

in Ihre Vorbereitungen oder<br />

verlassen Sie sich ganz auf sich selbst?<br />

Ganz auf mich selbst verlassen kann ich<br />

mich nicht. Ich habe zwar im Laufe der<br />

vielen Jahre im Leistungssport meinen<br />

Körper sehr gut kennen gelernt, aber die<br />

Fortschritte der Wissenschaft lasse ich<br />

mir gern von den Experten erklären.<br />

Zum Beispiel macht ein Sportwissenschaftler<br />

meine Pläne für das Krafttraining.<br />

Dann arbeite ich mit Leistungsdiagnostikern<br />

zusammen, die aufpassen,<br />

dass die Leistungen stimmen. Hier in<br />

Hannover ist das MSG meine Anlaufstelle.<br />

Und ohne meine Physiotherapeutin<br />

Kirsten Heitmüller wäre ich sicher<br />

auch nicht so belastbar. Sie muss meine<br />

müden Muskeln immer wieder aufarbeiten<br />

und fürs nächste Training präparieren.<br />

Zurzeit sind bei mir aufgrund<br />

einer Verletzung auch einige Ärzte mit<br />

im Boot. Ich brauche schnell Abklärung,<br />

damit ich nicht zu viel Trainingsausfall<br />

habe. Glück licherweise bin ich bisher<br />

weitgehend von Verletzungen verschont<br />

geblieben. Ich mache schon fast mein<br />

ganzes Leben lang (Leistungs­) Sport<br />

und kann mich nicht erinnern, mal eine<br />

größere Verletzung gehabt zu haben.<br />

Dafür hat es mich jetzt gleich doppelt<br />

erwischt. Ich habe seit einigen Wochen<br />

eine Entzündung im Knie. Daraufhin<br />

habe ich das Schwimmtraining etwas<br />

angehoben, was mir meine Schulter übel<br />

genommen hat. Dafür ist jetzt Pause<br />

angesagt. Und das ist zu diesem Zeitpunkt<br />

der Saison verdammt ungünstig.<br />

Aber es geht leider nicht anders. Die<br />

Medizin ist aber inzwischen so weit,<br />

dass ich bestimmt bald wieder fit bin.<br />

Gerade war ich beim MRT. Es ist erstaunlich,<br />

was da alles erkannt werden<br />

kann. Ich bin ganz zuversichtlich, dass<br />

alles gut wird.<br />

Wie sieht Ihre Ernährung im Training<br />

und beim Wettkampf aus?<br />

Bei meiner Ernährung im Training und<br />

Wettkampf verlasse ich mich auf die<br />

Produkte von Mark Warnecke – AM<br />

Sport. Er hat ja selbst auch mehrfach<br />

bewiesen, dass es klappt. Daneben esse<br />

ich natürlich zumindest außerhalb von<br />

Wettkämpfen noch „ganz normale“<br />

Sachen. Da bin ich eine ziemliche<br />

„Ökotante“ und außerdem Vegetarierin.<br />

Ich kaufe überwiegend regionale oder<br />

Bioprodukte auf den Bauernmärkten.<br />

Stichwort Material: Was war für Sie das<br />

beste Produkt, das in letzter Zeit auf den<br />

Markt gebracht wurde?<br />

Ein geniales Produkt der Technik ist für<br />

mich der SRM. Damit wird man auf<br />

dem Rad zum gläsernen Athleten. Ich<br />

kann sämtliche Werte meiner Radleistung<br />

nach dem Training auswerten und<br />

immer wieder später vergleichen.<br />

Des Weiteren halte ich die Di2, eine<br />

elektronische Schaltung am Velo von<br />

Shimano – für einen Quantensprung im<br />

Radsport. Es ist ein Vergnügen, damit<br />

Rad zu fahren.<br />

Wie sehen Sie Ihre Chancen für 2011?<br />

Meine Chancen 2011? Ich möchte erst<br />

mal wieder gesund werden. Danach<br />

kann Frankfurt kommen.<br />

Vielen Dank und viel Erfolg!<br />

03.11 medicalsports network 13<br />

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Talkum; Triethylcitrat. Anwendungsgebiete: Begleittherapie bei akuten Schwellungszuständen<br />

nach Operationen und Verletzungen, insbesondere der Nase und der<br />

Nebenhöhlen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Bromelain, Ananas<br />

oder einem der sonstigen Bestandteile. Bromelain-POS ® sollte nicht angewendet<br />

werden bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen sowie bei Patienten, die Antikoagulantien<br />

oder Thrombozytenaggregationshemmer erhalten. Nebenwirkungen: Asthmaähnliche<br />

Beschwerden, Magenbeschwerden und/oder Durchfall, Hautausschläge,<br />

allergische Reaktionen. Stand: Juni 2011<br />

URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße, 66129 Saarbrücken, www.ursapharm.de


©<br />

panthermedia.net<br />

martin schlecht<br />

kardiologie<br />

14<br />

Sudden Death<br />

Plötzlicher Herztod im Triathlon<br />

Dr. med. Klaus Pöttgen, Medizinischer Leiter IRONMAN GERMANY<br />

In Relation zu nicht an Wettbewerben teilnehmenden<br />

Sportlern ist die Rate, einen plötzlichen<br />

Herztod zu erleiden, ca. 2,8-fach erhöht.<br />

Die Inzidenz wird mit ca. 1:50.000 –200.000/<br />

Jahr oder in 0,13 bis 0,61/100.000 Trainingsstunden<br />

angegeben. Beim Marathon liegt diese<br />

bei 0,8/100.000 Teilnehmern (im Triathlon<br />

mehr als doppelt so hoch). Im Vergleich, das<br />

Risiko bei Gesunden: 0 – 2/100.000 Stunden.<br />

Betrachtet man, unter welcher Form der Aktivität es zu Todesfällen<br />

kommt, ergibt sich, dass 17% schliefen, 63% leichte,<br />

13% moderate und 5% anstrengende und 2% sexuelle Aktivitäten<br />

durchführten. Leichte Aktivitäten waren verbunden mit<br />

höherem Alter und anstrengende mit jüngerem Alter. Bei<br />

Untersuchungen innerhalb der USA von 1980-2006 an 1866<br />

Athleten im Alter von 8 bis 39 Jahren (38 verschiedene Sportarten),<br />

die einen plötzlichen Tod erlitten oder einen Herzstillstand<br />

überlebt haben, zeigten sich als Todesursache in 56 %<br />

kardiovaskuläre Erkrankungen und ca. 1/3 der Todesfälle eine<br />

hypertrophe Kardiomyopathie. 30 % wären wohl auch nicht<br />

über eine Vorsorgeuntersuchung zu ermitteln gewesen.<br />

In den USA scheint für sportbedingte Zwischenfälle bei<br />

den unter 35-Jährigen die HOCM, in der Provinz Venedig<br />

hingegen die ARVD (arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie)<br />

als Hauptursache zu gelten. Bei älteren Menschen und<br />

Breitensportlern überwiegt in hohem Prozentsatz die koronare<br />

Herzkrankheit als Ursache des plötzlichen Herztodes.<br />

Präexzitationssyndrome (WPW-Syndrom), die Ionenkanalerkrankung<br />

Brugada-Syndrom, die Aortendissektion oder -ruptur<br />

und das Marfan-Syndrom haben ebenso Todesfälle im<br />

Sport verursacht. Bedrohliche Arrhythmien können durch<br />

molekularbiologische Analysen insbesondere bei familiärer<br />

Häufung diagnostiziert werden. Entzündliche Herzerkrankungen<br />

sind seltener als früher vermutet. Häufiges intensives<br />

Training senkt das Risiko für einen Myokardinfarkt, je öfter<br />

pro Woche ein Training absolviert ist und ist relativ höher,<br />

wenn wenig aber intensiv trainiert wird.<br />

medicalsports network 03.11


Seit 2005 ist bis 2008 die Teilnehmerzahl bei Triathlonveranstaltungen<br />

in den USA um 22 % gestiegen. Extrapoliert<br />

man die Todesfälle aus dem Jahr 2008, ergeben sich 4<br />

Todesfälle auf 100.000 Teilnehmer im Jahr bzw. 2,5 Todesfälle<br />

pro 100.000 Triathlonauftritte im Jahr. Die aktuellste<br />

Studie für Triathlon beobachtete 33 Monate insgesamt<br />

2846 Events mit 959.000 Teilnehmern. Von 14<br />

Todesfällen (davon 13 beim Schwimmen) im Durchschnittsalter<br />

von 43 Jahren waren 11 Männer und 3<br />

Frauen betroffen (zweimal höheres Risiko für Männer/<br />

Frauen). Insgesamt ist das Risiko mit 2/100.000 z.B. gegenüber<br />

dem Marathon mit 0.8/100.000 deutlich erhöht.<br />

Acht Teilnehmer konnten im Wasser keine Hilfe rufen<br />

und fünf wurden regungslos im Wasser gefunden. Bei<br />

sieben gestorbenen Schwimmern fanden sich in der Autopsie<br />

kardiovasculäre Abnormalitäten, bei sechs eine milde<br />

ventrikuläre Hypertrophie, bei jeweils einem Athlet ein<br />

Wolff-Parkinson-White-Syndrom und eine kongenitale<br />

koronare arterielle Anomalie. Hier zeigt sich, dass<br />

Schwimmen die wohl gefährlichste Teildisziplin aufgrund<br />

mehrerer Faktoren ist (Anziehen des Neoprenanzuges mit<br />

Schwitzen; Wassertreten vor dem Schwimmstart; keine<br />

Möglichkeit, sich wie beim Laufen oder Radfahren auszuruhen).<br />

Positionskämpfe im Wasser führen zu erhöhtem<br />

Adrenalinausstoß und verlaufen völlig anders als das<br />

Schwimmen im Becken. Bei vielen Athleten besteht mangelnde<br />

Schwimmerfahrung und zeigt sich Schwimmen als<br />

relativ schlechteste Disziplin beim ersten Triathlon. Aus<br />

Sicht der Rettungskette ergeben sich zudem Schwierigkeiten<br />

des Rettungspersonals, den Athleten zu erreichen.<br />

Zudem kann kaltes Wasser abnormale Herzrhythmusstörungen<br />

wie das Long-QT Syndrom triggern. Es kann<br />

entweder angeboren mit ungünstiger Prognose auftreten<br />

oder erworben sein. Beim erworbenen QT-Syndrom ist<br />

vor allem auf medikamentöse Auslöser wie Antibiotika<br />

(Makrolide) oder Antihistaminika sowie andere Substanzgruppen<br />

zu achten. Auch Tauchen ist beim Long-QT<br />

Syndrom ein Ausschluss, da Tauchen in kaltem Wasser<br />

früh einfallende ventrikuläre Komplexe pulslose ventrikuläre<br />

Tachykardien initiieren kann (Herzfrequenz >300/<br />

Minute).<br />

Die Tabelle zeigt eine Liste selbst recherchierter Todesfälle<br />

im Triathlonsport aus Anlass des ersten Todesfalles<br />

eines Events des Ironman Germany Veranstalters 2010 in<br />

Wiesbaden als Ursache einer Herzklappenerkrankung<br />

eines Staffelschwimmers, der nach 400 m die Hilfe eines<br />

mit schwimmenden Helfers auf einem Surfbrett dreimal<br />

03.11 medicalsports network<br />

15


kardiologie<br />

16<br />

Klaus Pöttgen<br />

→ Facharzt für Allgemeinund<br />

Arbeitsmedizin<br />

→ Medizinischer Leiter<br />

IRONMAN GERMANY<br />

→ Arzt im hessischen Triathlonleistungszentrum<br />

Network<br />

→ 7-maliger Teilnehmer<br />

IRONMAN HAWAII<br />

→ Weltmeister Triathlon<br />

Langdistanz AK 1999<br />

→ Gutachter im Fall<br />

Claudia Pechstein<br />

abgelehnt hatte. Das Durchschnittsalter<br />

der sechs in Deutschland verunglückten<br />

Athleten (5 Männer, eine Frau) lag bei<br />

50 Jahren auf jeweils einer Ironman-,<br />

Mittel- und Sprintdistanz sowie<br />

3 olympische Distanzen. Alle Ereignisse<br />

fanden in der Teildisziplin Schwimmen<br />

(zwei als Staffelschwimmer) statt. Bei<br />

allen 29 nationalen und internationalen<br />

aufgezeigten Fällen lag das Durchschnittsalter<br />

bei 47 Jahren (25 Männer,<br />

4 Frauen). Die Todesfälle ereigneten<br />

sich in den Teildisziplinen wie folgt:<br />

1-mal beim Radfahren, 4-mal beim<br />

Laufen, 24-mal beim Schwimmen.<br />

Hinzu kommt falscher Ehrgeiz und<br />

mangelnde Erfahrung beim Erst-event.<br />

Zudem ist zu bedenken, dass Staffel-<br />

schwimmer oft keine Triathlonerfahrung<br />

haben und nur im Becken trainiert<br />

haben. Auch falsche Motivation spielt<br />

eine Rolle, da ein Ausfall der ersten<br />

Disziplin automatisch einen Nichtstart<br />

des wartenden Radfahrers und Läufers<br />

bedeutet.<br />

Fazit<br />

Aufgrund der deutlich erhöhten Todesfallrate<br />

gegenüber anderen Ausdauersportarten<br />

ist insbesondere vor erst maliger<br />

Teilnahme an einem Triath lonwettkampf<br />

eine sportmedizinische Untersuchung<br />

mit dem Hinweis auf die Sportart dringend<br />

zu empfehlen.<br />

nn klaus@drpoettgen.de<br />

Tab.: Todesfälle im Triathlonsport, basierend auf eigenen Recherchen ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />

Nr. Land G Alter Jahr D T Triathlonwettbewerb Ursache<br />

1 GER m 45 20.08.2001 S s Wolfsburger Volkstriathlon Herztod<br />

2 GER w 38 08.07.2004 IM s Quelle Challenge Roth Pneumonie *<br />

3 GER m 49 12.06.2005 O s Kohler Haardman Volkstriathlon Herztod<br />

4 GER m 46 21.06.2009 O s Lauinger Triathlon Herztod<br />

5 GER m 68 13.06.2010 O s Cottbuser Messe-Triathlon Herztod<br />

6 GER m 55 15.08.2010 M s Ironman 70.3 Wiesbaden Herztod *<br />

7 F m 47 27.06.2004 IM r Ironman France Radsturz<br />

8 USA m 52 08.06.2002 IM s Ironman Utah Herztod<br />

9 USA m 35 12.11.2006 IM s Ironman Florida Herztod<br />

10 USA m 38 09.07.2007 O s Cohasset Triathlon Herztod<br />

11 USA m 32 22.07.2008 O s New York City Triathlon Herztod<br />

12 USA m 60 27.07.2008 O s Spudman Tri. in Burley, Idaho Herztod<br />

13 USA m 52 28.07.2008 O s New Jersey State Triathlon Herztod<br />

14 USA m 45 21.07.2008 O s Pacific Crest Triathlon Herztod<br />

15 USA m 38 12.05.2008 O s Florida Panhandle Triathlon Herztod<br />

16 USA m 33 11.07.2009 S s Pewaukee triathlon Herztod **<br />

17 USA w 43 10.08.2009 O s Oshkosh Triathlon, Wisconsin Herztod<br />

18 USA w 54 12.06.2009 S s Elkhart Lake,Wisconsin Herztod<br />

19 USA m 47 01.08.2009 O l Sawyer Tri.,Louisville, Kentucky Autounfall<br />

20 Singapore m 42 03.08.2009 O s OSIM Singapore Triathlon Herztod<br />

21 Phillipines m 52 25.08.2009 M s Ironman 70.3 Phillipines Herztod<br />

22 Brazil m 60 2009 _ l unbekannt Herztod<br />

23 Brazil m 33 2009 _ s unbekannt Herztod<br />

24 USA m 60 02.08.2010 S s Hayden View Triathlon, Idaho Herztod<br />

25 USA w 40 19.06.2010 S l Eglin’s My First Tri, Florida Kollaps<br />

26 USA m 40 28.06.2010 S s Philadelphia Insurance Triathlon Herztod **<br />

27 GB m 54 26.05.2010 S l Sprint Triathlon Brize Norton Herztod<br />

28 GB m 45 13.07.2010 O s North Yorkshire Triathlon,Ripon Herztod<br />

29 CH m 60 11.07.2006 O s Triathlon Zürich Herztod *<br />

medicalsports network 03.11


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Kann Spitzensport<br />

gesund sein?<br />

Prof. Dr. phil. Ansgar Thiel,<br />

Direktor des Instituts für Sportwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen<br />

Dr. rer. soc. Jochen Mayer,<br />

Akademischer Rat am Institut für Sportwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen<br />

Dirk Nowitzki, frisch gekrönter NBA-Champ, stand beim<br />

vierten Finalspiel seiner Dallas Mavericks gegen Miami<br />

Heat trotz einer schweren Grippe und 39 Grad Fieber auf<br />

dem Platz und hatte mit 21 Punkten einen großen Anteil<br />

am 86:83-Erfolg, der zu einem zwischenzeitlichen 2:2<br />

in den Finalspielen sorgte. „Dies sind die Endspiele,<br />

da musst du alles geben“, meinte ein sichtlich erschöpfter<br />

„Dirkules“ auf der anschließenden Pressekonferenz.<br />

Am Ende siegten die Mavericks mit 4:2 und Nowitzki<br />

gewann als erster Deutscher den begehrtesten<br />

Basketball-Titel der Welt.<br />

18<br />

medicalsports network 03.11


Dass Gesundheit eine hohe Bedeutung für den<br />

leistungssportlichen Erfolg hat, ist allgemein<br />

bekannt. Spitzensportler und ihr Umfeld<br />

stehen allerdings vor einem Dilemma: Um die<br />

letzten physischen und psychischen Reserven<br />

für den entscheidenden Vorteil zu mobilisieren,<br />

sind in Training und Wettkampf ganz bewusst<br />

gesundheitliche Risiken einzugehen.<br />

Mittlerweile geraten die Nebeneffekte dieser<br />

Gratwanderung immer häufiger in den Fokus<br />

der Öffentlichkeit<br />

Es gibt immer mehr Athleten, die sich öffentlich zum Missbrauch<br />

von Schmerzmedikamenten, zu Burn­out­Zuständen<br />

aufgrund des hohen Leistungsdrucks oder gar zu Schwerbehinderungen<br />

nach Karriereende äußern. Doch sind diese<br />

Athleten repräsentativ für den gesamten Spitzensport? Wie<br />

steht es um die Gesundheit der Spitzensportler eigentlich?<br />

Und wie wird mit Gesundheit im Kontext des Spitzensports<br />

umgegangen? Zur Beantwortung dieser Fragen führten wir<br />

eine vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanzierte<br />

Studie durch [1]. Dabei wurden zum einen 723 erwachsene<br />

Spitzensportler aus den Sportarten Handball und Leichtathletik<br />

per Fragebogen zu gesundheitsbezogenen Einstellungen, zum<br />

Gesundheitsverhalten und zum Gesundheitsstatus befragt.<br />

Um Informationen über Verletzungskarrieren sowie den Umgang<br />

mit Gesundheit im Umfeld der Athleten zu erhalten, realisierten<br />

wir zum anderen 42 qualitative Interviews mit Athleten, Trainern,<br />

Ärzten, Physiotherapeuten und Funktionären.<br />

Was bedeutet Gesundheit für den Athleten?<br />

Ohne Verletzungen – so ein erwarteter Befund – kommt man<br />

nicht durch eine Spitzensportkarriere. Und je länger die Karriere<br />

dauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass Verletzungen einen<br />

langwierigen Verlauf nehmen. Spitzensportlern ist dies durchaus<br />

bewusst und sie nehmen es stillschweigend in Kauf. Doch trotz<br />

aller Belastungen schätzt sich der Großteil der Athleten insgesamt<br />

gesehen als sehr gesund ein. Auch die Lebenszufriedenheit,<br />

das subjektive Wohlbefinden und der Kohärenzsinn – also das<br />

Gefühl, das Leben sei verstehbar, sinnhaft und handhabbar – sind<br />

im Vergleich zur Normalpopulation relativ hoch. Und so paradox<br />

es klingt: Schmerzen, leichte Blessuren oder gar leichtes Fieber<br />

bedeuten für den Athleten keinesfalls zwangsläufig, dass er sich<br />

nicht mehr gesund fühlt. Auf eine einfache Formel gebracht:<br />

Gesund ist man im Spitzensport so lange, wie man ohne gravierende<br />

körperliche Beeinträchtigungen trainieren und Wettkämpfe<br />

bestreiten kann – oder im Extremfall so lange, wie man mit<br />

03.11 medicalsports network 19<br />

„Über Sieg oder<br />

Niederlage entscheiden<br />

manchmal Milliliter.“<br />

Christian Reichert, Open Water Schwimmer<br />

Meine Tagesportion Leistungsfähigkeit,<br />

Regeneration und Widerstandskraft.<br />

Mach‘s wie Christian. Gib Deinem Körper, was er braucht.<br />

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20<br />

Ansgar Thiel<br />

→ Direktor des Instituts für Sportwissenschaft<br />

der Eberhard Karls Universität<br />

Tübingen und Leiter des<br />

Arbeitsbereichs Sozial- und Gesundheitswissenschaften<br />

des Sports.<br />

→ Forschungsschwerpunkte: u.a.<br />

Soziologie des Spitzensports, Soziologie<br />

und Sozialpsychologie der<br />

Gesundheit und des Körpers,<br />

Stereotypenforschung.<br />

Network<br />

→ Sprecher des multizentrischen<br />

Forschungsprojekts „GOAL: Individuelles<br />

Gesundheitsmanagement im<br />

Nachwuchsleistungssport“ (Projekt<br />

des Wissenschaftlichen Verbundsystems<br />

Leistungssport; gefördert vom<br />

Bundesinstitut für Sportwissenschaft).<br />

Schmerzmitteln das Problem unterdrücken<br />

kann. Denn im Spitzensport bedeutet<br />

Gesundheit vor allem sportliche Funktionsfähigkeit.<br />

Und dabei zählt vor allem<br />

das Hier und Jetzt.<br />

Spitzenathleten sind – so zeigen unsere<br />

Untersuchungsergebnisse – so stark auf den<br />

aktuellen sportlichen Erfolg fokussiert,<br />

dass die langfristige, gesundheitsbezogene<br />

Lebensperspektive zumindest teilweise<br />

aus dem Blickfeld gerät. Zwar lehnten bei<br />

unserer Befragung die meisten Athleten<br />

die Pille ab, die sicher den Olympiasieg<br />

garantiert, deren Einnahme aber 10 Jahre<br />

später zum Tode führt. Doch gleichzeitig<br />

gab fast ein Viertel der Befragten zu, dass<br />

sie für einen Weltmeistertitel eine Lebensverkürzung<br />

von 30 Jahren in Kauf nehmen<br />

Jochen Mayer<br />

→ Akademischer Rat am Institut für<br />

Sportwissenschaft der Eberhard<br />

Karls Universität Tübingen und<br />

Mitarbeiter im Arbeitsbereich<br />

Sozial- und Gesundheitswissenschaften<br />

des Sports.<br />

→ Forschungsschwerpunkte: u.a.<br />

Soziologie der Gesundheit, Verletzung<br />

und Ernährung im Leistungssport,<br />

Verletzungsmanagement im Spitzensport,<br />

Steuerung von Sportorganisationen.<br />

→ Projektkoordinator des multizentrischen<br />

Forschungsprojekts „GOAL: Individuelles<br />

Gesundheitsmanagement im<br />

Nachwuchsleistungssport“ (Projekt<br />

des Wissenschaftlichen Verbundsystems<br />

Leistungssport; gefördert vom<br />

Bundesinstitut für Sportwissenschaft).<br />

würden, anstatt mit mittelmäßigen Leistungen<br />

90 Jahre alt zu werden. Und für ein<br />

weiteres Viertel war diese Vorstellung zumindest<br />

nicht abwegig.<br />

Die Kultur des<br />

Risikos im Spitzensport<br />

Spitzensportler leben in einer Kultur des<br />

Risikos. Am offensichtlichsten drückt<br />

sich dies im so genannten „Playing hurt“<br />

aus: Wettkämpfe werden trotz Verletzungen<br />

bestritten. Das Risiko der<br />

Verschlechterung von Beschwerdebildern,<br />

die Nebenwirkungen von Medikamenten<br />

und die Gefahr einer langfristigen<br />

körperlichen Schädigung werden dabei<br />

verdrängt und Schmerzen bagatellisiert.<br />

Der amerikanische Sport soziologe Ho­<br />

ward Nixon beobachte bereits in den<br />

1990er­Jahren, dass diese Kultur des Risikos<br />

nicht nur das Handeln der Athleten,<br />

sondern auch der Trainer und<br />

medizinischen Betreuer prägt. Im Spitzensport<br />

gibt es eine stillschweigende<br />

Übereinkunft der Umfeldakteure darüber,<br />

wie angemessen mit Schmerzen<br />

und Verletzungen umzugehen ist: Im<br />

Vordergrund steht das Fitmachen für<br />

den Wettkampf. Die Rolle der Ärzte<br />

und Physiotherapeuten ist im Alltagsbetrieb<br />

des Spitzensports auf das „Reparieren“<br />

von körperlichen Beeinträchtigungen<br />

beschränkt. Das therapeutische<br />

Handeln bewegt sich dabei nicht selten<br />

an der Grenze des beruflichen Ethos,<br />

denn es wird dominiert von sportlicher<br />

Erfolgsorientierung. Sportler und Trainer<br />

messen den Erfolg der medizinischen<br />

Behandlung weniger daran, ob ein Athlet<br />

tatsächlich dauerhaft von einer Verletzung<br />

oder Krankheit geheilt wird. Die Arbeit<br />

des Arztes oder Physiotherapeuten wird<br />

– insbesondere vor sportlichen Großereignissen<br />

und in wichtigen Saisonphasen<br />

– vielmehr dann als gut bezeichnet,<br />

wenn es gelingt, angeschlagene Spitzenathleten<br />

möglichst schnell wieder einsatzfähig<br />

zu machen. Athleten erweisen<br />

sich hier oft als sehr ungeduldig. Wird<br />

das Fitmachen verweigert, dann suchen<br />

sie – insbesondere in Einzelsportarten<br />

– durchaus auch mehrere andere Ärzte<br />

auf, bis einer Heilung verspricht. Ein<br />

solches „Ärzte­Hopping“ geschieht –<br />

wie unsere biografischen Interviews<br />

zeigten [2] – oft ohne Wissen der Trainer<br />

und betreuenden Sportmediziner.<br />

Dabei sind die Strukturen der medizinischen<br />

Betreuung im deutschen Spitzensport<br />

in Teilen weit entwickelt. Die<br />

medizinische (Erst­)Versorgung durch<br />

Ärzte und Physiotherapeuten ist ausgezeichnet<br />

und auch die Betreuung der<br />

Athleten im Training oder während<br />

Verletzungsphasen ist in vielen Fällen<br />

professionell organisiert. Doch zur Minimierung<br />

von Risikofolgen in Form von<br />

Überlastungsschäden oder einer Chronifizierung<br />

von Beschwerden gibt es nur<br />

medicalsports network 03.11


an wenigen Standorten differenzierte Programme. Und während<br />

auf Ernährung, präventives Krafttraining und adäquates<br />

Aufwärmen sorgsam geachtet wird, bleibt für die Bearbeitung<br />

psychosozialer Probleme nur wenig Zeit. Doch die gibt es<br />

durchaus. Übertrainings­ oder Burn­out­Symptome sind mit<br />

Sicherheit keine Alltagsphänomene; dennoch überrascht die<br />

Häufigkeit solcher Beschwerden. Mehr als drei Viertel der von<br />

uns befragten Athleten berichten von gelegentlicher extremer<br />

Müdigkeit. Mehr als drei Viertel geben an, gelegentlich an<br />

Kraftlosigkeit oder an einem Gefühl des „Ausgebranntseins“ zu<br />

leiden, wenn dies auch nur bei jedem Zwanzigsten täglich der<br />

Fall ist. Gelegentliche Schlafstörungen haben mehr als die<br />

Hälfte und auch depressive Verstimmungen oder Unglücklichsein<br />

sind keine Ausnahmeerscheinungen – mehr als ein<br />

Fünftel leidet mindestens einmal pro Monat darunter. Der<br />

Kreis von Athleten mit Hinweisen auf eine ausgeprägte Burnout­Symptomatik<br />

ist insgesamt gesehen relativ klein. Doch<br />

burn­out­gefährdet sind nicht wenige.<br />

Eigentlich sind Spitzensportler im Grunde extrem stressresistente<br />

und intrinsisch motivierte Personen, die sehr hart im<br />

Nehmen sind. Doch die Anforderungen des Spitzensports<br />

führen die Athleten nicht selten auch an ihre Grenzen. Wie<br />

gut solche Grenzbelastungen bewältigt werden, liegt auch an<br />

den Betreuungsstrukturen vor Ort. Und diese sind im Spitzensport<br />

durchaus noch ausbaufähig.<br />

Fazit<br />

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Kann Spitzensport<br />

gesund sein? Es kommt auf die Perspektive an. Dass der<br />

Spitzensport aber nicht (zu) ungesund wird, ist eine umfassende<br />

gesundheitsbezogene Betreuung der Spitzenathleten notwendig.<br />

Die muss übrigens bereits im Nachwuchsbereich ansetzen.<br />

Das ist vielen Verbänden durchaus bewusst. Vor diesem Hintergrund<br />

wird derzeit vom Institut für Sportwissenschaft der<br />

Universität Tübingen gemeinsam mit der Abteilung Psychosomatik<br />

und Psychotherapie des Universitätsklinikums Tübingen<br />

sowie dem Mannheimer Institut für Public Health ein großes,<br />

vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanziertes Forschungsprojekt<br />

zum Umgang mit Gesundheit im olympischen<br />

Nachwuchsleistungssport durchgeführt [3].<br />

Literatur:<br />

[1] Thiel, A., Mayer, J., Digel, H. (2010). Gesundheit und Spitzensport. Sozialwissenschaftliche Analysen.<br />

Schorndorf: Hofmann.<br />

[2] Mayer, J. (2010). Verletzungsmanagement im Spitzensport. (Forum Sportwissenschaft, Band: 20)<br />

Hamburg: Czwalina.<br />

[3] Thiel, A., Diehl, K., Giel, K., Schnell, A., Schubring, A., Mayer, J., Zipfel, S. & Schneider, S. (2011). The<br />

German Young Olympic Athletes‘ Lifestyle and Health Management Study (GOAL Study): design of a<br />

mixed-method study. BMC Public Health, 11 (1), 410.<br />

■■ ansgar.thiel@uni-tuebingen.de<br />

■■ jochen.mayer@uni-tuebingen.de<br />

03.11 medicalsports network 21<br />

Die Nahrungsergänzung für Sportler<br />

„Auf der Triathlon Langdistanz spielt die richtige Ernährung eine<br />

ent scheidende Rolle. Ich habe mich sowohl im Training als auch im<br />

Wettkampf bewusst für AMSPORT ® entschieden, da sowohl die Gels<br />

als auch die Getränkepulver mir helfen, die richtige und ausgewogene<br />

Energie bereitzustellen. Sie sind sehr gut verträglich, was den renngestressten<br />

Magen entlastet. Daneben schmecken sie auch ausgezeichnet.<br />

Waldfrucht ist mein Favorit. Sowohl beim Gel als auch beim<br />

Competition Pulver. Und für die Phasen, wo<br />

das Gewicht noch ein wenig runter muss: das<br />

AMFORMULA ® DIET schmeckt wie Icecream-<br />

Shakes. Abends nach dem Training helfen<br />

mir die AMSPORT ® Aminosäuren, mich vom<br />

Training gut zu erholen und mich auf den<br />

nächsten Tag vorzubereiten.“<br />

Sandra WallenhorSt, zweifache<br />

Ironman-europameisterin 2009 und 2010<br />

COMPETITIOn<br />

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AMSPORT ist offizieller Partner von<br />

Paul Biedermann<br />

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Weltrekordhalter Schwimmen<br />

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Kopf: © Fotolia.com – Christopher Nuzzaco • Körper: © istockphoto.com – Nicolas Hansen<br />

ernährung<br />

22<br />

Nährstoffdefizite<br />

auskontern<br />

Essen und Trinken für Fußball-Frauen<br />

Dipl. oec. troph. Günter Wagner,<br />

Dipl. oec. troph. Bettina Solero<br />

Wenn bei der Frauenfußball-WM in diesem Jahr Spielerinnen<br />

aus 16 Nationen aufeinandertreffen, entscheiden auch Essen<br />

und Trinken über Sieg oder Niederlage. Obwohl die WM-<br />

Teilnehmerinnen einer völlig unterschiedlichen Speisen- und<br />

Lebensmittelauswahl nach gehen, z.B. mit einem deutschen<br />

Kartoffelgericht, einem Yams-Rezept aus Äquatorial Guinea<br />

oder einer japanischen Reis speise, sind die Basisanforderungen<br />

hinsichtlich der Energie-, Mikronährstoff- und Wasseraufnahme<br />

zur Optimierung der Leistungsfähigkeit identisch.<br />

Energiebedarf von Fußballerinnen<br />

Je nach Körpergewicht, Spielposition<br />

und Belastungsintensität verbrauchen<br />

die Spielerinnen zwischen 700 kcal und<br />

1.200 kcal pro Spiel. Aus einem intensiven<br />

Training kann ein noch höherer<br />

Energiemehrbedarf resultieren. Zum<br />

Erhalt der Leistungsfähigkeit ist die regelmäßige<br />

Deckung des Energiebedarfs<br />

unumgänglich. Eine zu niedrige Energiezufuhr<br />

verzögert die Erholungszeiten<br />

nach Training und Spiel, führt zu<br />

Ermüdungs- und Überlastungssymptomen,<br />

beeinflusst das Immunsystem<br />

negativ und vergrößert das Verletzungsrisiko.<br />

Muskel- und Mentalleistungsturbo:<br />

Kohlenhydrate<br />

Kohlenhydrate sind die wichtigste Energiequelle<br />

für Fußballspielerinnen. Ihre<br />

Kohlenhydratspeicher lassen sich durch<br />

Training in Verbindung mit einer kohlen-<br />

hydratreichen Ernährung deutlich zu<br />

einem Energieäquivalent von 1.000 bis<br />

1.800 Kalorien steigern. Damit genügen<br />

sie grundsätzlich dem Energiebedarf<br />

eines Spiels. Sind die Speicher erschöpft<br />

und ist der Glucoseverbrauch in Muskeln<br />

und Gehirn weiterhin hoch, vermindert<br />

sich das technisch-taktische<br />

und konditionelle Leistungsvermögen.<br />

Daraus folgt, dass sich Fußballerinnen<br />

intensiveren Belastungen unterziehen<br />

können, also bessere Laufleistungen erzielen<br />

und in der zweiten Spielhälfte<br />

mehr Tore schießen bzw. weniger Gegentreffer<br />

kassieren, wenn sie vor dem<br />

Spiel Kohlenhydrate als hauptsächliche<br />

Energiequelle nutzen.<br />

Freizeitfußballerinnen wird eine Kohlenhydratzufuhr<br />

von ca. 50 bis 55 %,<br />

leistungssportlich orientierten Spielerinnen<br />

eine von 55 bis 60 % der Gesamtenergiezufuhr<br />

empfohlen. Als Faustregel<br />

gelten hier 5 bis 8 g Kohlenhydrate /<br />

medicalsports network 03.11


2-3 Stunden<br />

vorher<br />

300-700 ml<br />

Abb. nach Wagner et al. (2004)<br />

kg Körpergewicht / Tag. Gerade sportlich<br />

aktive Frauen profitieren in der<br />

Basisversorgung von Lebensmitteln mit<br />

mittlerem bis niedrigem glykämischen<br />

Index (GI), aber hoher glykämischer<br />

Last (GL). Hier steht die Energie prolongiert<br />

zur Verfügung. Die Umwandlung<br />

und Einspeicherung der Kohlenhydrate<br />

als Fett wird gegenüber<br />

Lebensmitteln mit hohem GI reduziert.<br />

Vor wichtigen Spieltagen und insbesondere<br />

vor Turnieren empfiehlt sich ein<br />

Carboloading (Glykogensuperkompensation),<br />

um die Glykogenspeicher zu<br />

vergrößern. Dieses Ernährungsregime<br />

kann allerdings zu einer Gewichtszunahme<br />

von bis 1,5 kg führen, da ein<br />

Gramm Glykogen zusätzlich 2 bis 3 g<br />

Wasser bindet. Daher verzichten Fußballerinnen<br />

gern auf diese Maßnahme<br />

zur Leistungsoptimierung. Der Negativeffekt<br />

der Gewichtszunahme wiegt<br />

allerdings geringer als die hiermit verbundenen<br />

energetischen Vorteile.<br />

Optimierung des Wasser-<br />

und Mineralstoffhaushalts<br />

Da Glykogen Wasser bindet, wird empfohlen,<br />

während dieser Phase täglich ca.<br />

drei Liter Wasser zu trinken. Ein Mineralwasser<br />

mit einem idealen Calcium-<br />

Magnesium-Verhältnis von 2:1, zum<br />

Beispiel 200 mg Calcium und 100 mg<br />

Magnesium pro Liter, ist ein perfektes<br />

Basisgetränk. Gerade Sportlerinnen<br />

profitieren von der kalorienfreien Aufnahme<br />

der gut bioverfügbaren Sportmineralstoffe<br />

Calcium und Magnesium im<br />

Mineralwasser. Zudem ist ein zeitnaher<br />

Ausgleich der mit dem Schweiß ausge-<br />

03.11 medicalsports network<br />

Wie viel soll ich trinken?<br />

Spielbeginn Halbzeit Abpfiff<br />

400-800 ml **<br />

** Bis max. 80 % der<br />

individuellen Schweißverluste<br />

• Optimale Trinkmenge individuell herausfinden<br />

• Getränke in kleinen Schlucken aufnehmen<br />

• Kühle, aber nicht zu kalte Getränke<br />

So viel wie möglich *<br />

* Bis zu 150% der<br />

ermittelten Schweißrate<br />

schiedenen Mineralstoffe Natrium, Calcium<br />

und Magnesium ratsam. Abhängig<br />

von den Umgebungsfaktoren kann der<br />

Schweißverlust mehr als 2 Liter pro<br />

Spiel betragen.<br />

Einen praxisrelevanten Überblick<br />

über die individuellen Schweißverluste<br />

ermöglicht die Ermittlung des Körpergewichtes<br />

vor und nach dem Training<br />

oder Spiel. Wasserverluste von mehr als<br />

2 % des individuellen Körpergewichts<br />

sollten durch rechtzeitiges Trinken vermieden<br />

werden. Ansonsten kann es zu<br />

Hitzeschäden, Erbrechen oder Muskelkrämpfen<br />

kommen. Starke Schweißverluste<br />

und eine Kompensation mit mineralstoffarmem<br />

Wasser erhöhen bei<br />

Frauen trotz geringeren Schweißraten<br />

mehr als bei Männern die Gefahr einer<br />

Hyponatriämie und einer Wasserintoxikation<br />

(Evidenzklasse A). Zu große<br />

Trinkmengen mineralstoffarmer Getränke<br />

wirken sich bei Frauen wegen der<br />

im Durchschnitt geringen Muskelmasse<br />

und des niedrigeren Körpergewichts<br />

dramatischer aus als bei Männern. Die<br />

Aufnahme von Kohlenhydraten während<br />

des Spiels erfolgt meist über Getränke.<br />

Neben den klassischen Sportgetränken<br />

sind Getränke mit einem Anteil<br />

von 30 bis max. 60 % Fruchtsaft und 70<br />

bis 40 % mineralstoffreichem Mineralwasser<br />

(pro Liter mind. 70 mg Natrium,<br />

200 mg Caldium und 100 mg Magnesium)<br />

ein spielsportgerechter Kompromiss<br />

einer Saftschorle. Die Grafik beschreibt<br />

ein bewährtes Trinkregime,<br />

wann und wie viel vor, während und<br />

nach dem Spiel getrunken werden sollte.<br />

Der optimale Zeitpunkt des Trinkens<br />

Günter Wagner<br />

ist Ernährungswissenschaftler und Mitglied des<br />

Vorstandes im Institut für Sporternährung e.V., Bad Nauheim.<br />

Bettina Solero<br />

ist diplomierte Oecotrophologin, ihr Studium hat<br />

sie in Fulda absolviert. Sie arbeitet am Institut<br />

für Sporternährung e.V. in Bad Nauheim und<br />

ist dort für die Ernährungsberatung zuständig.<br />

richtet sich im Training nach der Höhe<br />

der Schweißverluste. Im Spiel ist bei<br />

hohen Temperaturen jede Spielunterbrechung<br />

zum Trinken zu nutzen.<br />

Fazit<br />

Ziel der Ernährung bei Fußballerinnen<br />

ist es, vor Beginn eines Turniers möglichst<br />

große Glykogenspeicher aufzubauen.<br />

Bei kurzen Erholungszeiten<br />

zwischen zwei Spielen ist die Kohlenhydratzufuhr<br />

insbesondere am Morgen<br />

eines Spieltages durch ein süßes anstelle<br />

eines herzhaften Frühstücks zu steigern.<br />

Darüber hinaus gilt es, ausreichend<br />

(viel) vom Richtigen zu trinken. Da es<br />

während der Spiele nicht möglich ist,<br />

Schweißverluste adäquat auszugleichen,<br />

sollten zwischen den Spieltagen und bis<br />

5 Minuten vor Spielbeginn aus reichende<br />

Mengen eines mineralstoffreichen<br />

Mineralwassers getrunken werden.<br />

nn info@isonline.de<br />

23


ambulante rehabilitation<br />

Abb.1 Training der Rückenmuskulatur<br />

an der Kletterwand<br />

Abb.2 Sensomotorisches Training<br />

24<br />

Gesundheit-2-go<br />

Dr. med. Christoph Lukas,<br />

Oberarzt im Reha-Zentrum Hess, Bietigheim-Bissingen<br />

Mannschaftsarzt EnBW Ludwigsburg (1. Liga Bas ketball)<br />

Immer wieder glauben Patienten, denen eine ambulante Rehabilitation<br />

bewilligt wurde, dass sie nur eine „Reha light“ erhalten<br />

und im Vergleich zu den stationären Patienten schlechter<br />

gestellt würden. Die ambulante Rehabilitation ist allerdings<br />

eine sinnvolle und leistungsstarke Behandlungsmöglichkeit.<br />

2001 führte die damalige SPD-Regierung<br />

die ambulante Rehabilitation ein.<br />

Seit diesem Zeitpunkt ist es möglich,<br />

tagsüber intensive medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />

zu erhalten, die<br />

restliche Zeit jedoch im vertrauten Umfeld<br />

und bei der Familie zu verbringen.<br />

Vorteile der<br />

ambulanten Rehabilitation<br />

Das vertraute Umfeld ist einer der<br />

Hauptvorteile der ambulanten Behandlung.<br />

Nicht nur, dass sich die Patienten<br />

nicht umgewöhnen müssen, es kann auch<br />

direkt auf Probleme eingegangen werden,<br />

die sich erst im Alltag zeigen. Insbesondere<br />

für Wirbelsäulen-Patienten ist es<br />

meist besser, auf der gewohnten (und im<br />

Vergleich zur Klinikmatratze hoffentlich<br />

besseren) Matratze zu schlafen. Statistiken<br />

der deutschen Rentenversicherung<br />

Baden-Württemberg belegen zudem,<br />

dass die Patienten in der ambulanten<br />

Reha durchschnittlich mehr Therapieeinheiten<br />

erhalten als im stationären<br />

Pendant. Wichtigstes Argument für die<br />

Kostenträger dürfte jedoch sein, dass die<br />

ambulante Rehabilitation trotz dieser intensiveren<br />

Leistungen circa 30 % günstiger<br />

ist.<br />

Ein praktisches Beispiel<br />

Im Reha-Zentrum Hess in Bietigheim-<br />

Bissingen nördlich von Stuttgart versorgen<br />

wir seit 2003 erfolgreich Patienten<br />

nach orthopädischen und neurologischen<br />

Erkrankungen. In der neurologischen<br />

Abteilung behandeln wir Patienten nach<br />

Schlaganfall, Schädel-/Hirnverletzungen,<br />

mit multipler Sklerose, Parkinsonsyndrom,<br />

Guillain-Barré-Syndrom sowie allen<br />

anderen zentralen oder peripheren<br />

neurologischen Erkrankungen. Unsere<br />

professionell ausgebildeten Therapeuten<br />

bieten alle gängigen klassischen und modernen<br />

Therapieverfahren an. In der orthopädischen<br />

Abteilung kümmert sich<br />

unser Team sowohl um operativ versorgte<br />

Patienten im Rahmen eines Anschlussheilbehandlungsverfahrens<br />

als auch um<br />

Patienten mit Erkrankungen im Bereich<br />

des Muskel- und Skelettsystems, welche<br />

nicht operiert wurden. Die Kombination<br />

der beiden Fachgebiete ist im Landkreis<br />

außergewöhnlich und ermöglicht weit<br />

reichende Kooperationsmöglichkeiten in<br />

einem interdisziplinären orthopädischneurologischen<br />

Team. Ergänzt wird dieses<br />

Team durch die enge Kooperation mit der<br />

nahe gelegenen Klinik und einer im Haus<br />

einliegenden Orthopädiefachgeschäft.<br />

medicalsports network 03.11


Da das Rehazentrum über sämtliche Zulassungen der Rentenversicherung,<br />

Kassen und der BG verfügt, steht die Behandlung<br />

allen Patienten offen. Ein fließender Übergang ins<br />

„normale Leben“ ist durch die Zulassung für die ambulanten<br />

Nachsorgeprogramme gewährleistet. Da die Ärzte und Therapeuten<br />

durch ärztliche Privatpraxis, ambulante Physio-, Ergotherapie<br />

und Logopädiepraxis auch danach allen Patienten zur<br />

Verfügung stehen und zudem im angegliederten Medical<br />

Sport wie im Fitnessstudio trainiert werden kann, ist die allumfassende<br />

Versorgung, auch über Jahre hinweg, aus einer<br />

Hand gewährleistet. Die Patienten können im Alltag begleitet<br />

und unterstützt werden, je nach Bedarf mehr oder weniger<br />

intensiv. Da die Patienten durch einen Fahrservice täglich<br />

abgeholt und heimgefahren werden, gibt es im orthopädischen<br />

Bereich nahezu keine Patienten, die nicht aufgenommen werden<br />

könnten. Körperlich schwächere Patienten können z. B.<br />

auch nur 3-mal pro Woche behandelt werden und die übrigen<br />

Tage in ihrem bewährten Umfeld verbringen. Selbst eine parallele<br />

Dialysebehandlung stellt kein Hindernis dar, da die Patienten<br />

weiterhin „ihre“ Dialysepraxis aufsuchen können.<br />

Im neurologischen Bereich gibt es natürlich Patienten, die<br />

neben der Therapie eine intensive stationäre Pflege benötigen.<br />

Auch psychische Begleitfaktoren können eine stationäre Reha<br />

und somit einen „Tapetenwechsel“ erforderlich machen. Für<br />

Sportler stellt die ambulante Reha allerdings eine optimale<br />

Therapie dar. Die Behandlung kann idealerweise in enger<br />

Kooperation mit Mannschaftsarzt, Teamphysio und Trainer<br />

erfolgen, im Anschluss kann die fließende Reintegration ins<br />

sportspezifische Training garantiert werden.<br />

Ausblick<br />

Die Steigerung der ambulanten Rehabilitation ist dann die<br />

mobile Reha – der Therapeut kommt in den Lebensraum des<br />

Patienten und kann hier sofort die Erfordernisse erkennen<br />

und entsprechend behandeln. In diese Richtung gehende<br />

Konzepte werden momentan entwickelt.<br />

Fazit<br />

Ambulante Rehabilitation ist keineswegs eine Herabstufung,<br />

sondern eine meist sinnvolle Alternative zur bewährten stationären<br />

Rehabilitation. Wohnortnah ist die Weiterversorgung<br />

der Patienten aus einer Hand gegeben, die kurzen Wege zu<br />

den behandelnden Ärzten ermöglichen eine enge Kommunikation<br />

und Kooperation und die Möglichkeit der „Alltagserprobung“<br />

gewährt eine bedarfsgerechte Therapie.<br />

nn lukas@drlukas.de<br />

03.11 medicalsports network<br />

25<br />

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Creapure® die Ausdauer, Leistungsfähigkeit<br />

und Muskelkraft. Dadurch<br />

kann ich effizienter trainieren und<br />

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Ausgewählte Kontakte erhalten die Einladung exklusiv per Post.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

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Unsere Top-Referenten<br />

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26 Sportmedizin aus und für den Spitzensport medicalsports<br />

medicalsports network<br />

network<br />

medicalsports network 03.11


Ihr Startup für Medical Fitness<br />

proxomed ® stellt vier Millionen Euro für gute Ideen bereit<br />

Der Fitnessmarkt differenziert sich zunehmend. Neben den<br />

Discountern und den exklusiven Clubmodellen spezialisieren<br />

sich immer mehr Einrichtungen auf Medical Fitness. Vor<br />

allem hochqualifizierte Fachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung<br />

im sportmedizinischen und therapeutischen Bereich<br />

nutzen die Chance, sich selbstständig zu machen mit einem<br />

Studio, in dem ein präventiver, medizinisch orientierter Ansatz<br />

verfolgt wird. Leider scheitern noch immer viele gute<br />

Konzepte an der Finanzierung. Banken reagieren häufig sehr<br />

sensibel auf Anfragen aus der Fitnessbranche.<br />

Nun können Berufsstarter mit Medical Fitness-Ausrichtung<br />

auf ein bislang einzigartiges Existenzgründerprogramm<br />

zurückgreifen. Die proxomed® Medizintechnik GmbH aus<br />

Alzenau hat ein umfangreiches Finanzierungs- und Consulting-<br />

Paket mit einem Gesamtvolumen von vier Millionen Euro in<br />

2011 zusammengestellt, das speziell die Bedürfnisse von Neugründern<br />

bedient. Neben einer genauen Standort- und Marktanalyse<br />

bietet proxomed® auch eine intensive Betreuung bei<br />

der Ausarbeitung des Businessplans an. Alle Bewerber werden<br />

natürlich auf die Stichhaltigkeit ihrer Geschäftsidee hin geprüft.<br />

Dazu gehören eine Kurzbeschreibung der Idee bzw. des<br />

Dienstleistungsangebots, der geplante Kundennutzen, die<br />

anvisierte Zielgruppe, die Kompetenz des Gründers, der Investitionsbedarf,<br />

die gewählte Rechtsform sowie die angestrebte<br />

Rendite für die ersten Jahre. Auch die berufliche Erfahrung<br />

des Gründers und die bisherige Karriere der Mitarbeiter spielen<br />

eine Rolle. Sind alle Anforderungen erfüllt, erhält der Gründer<br />

einen Kredit der proxomed®-Muttergesellschaft BERNINA,<br />

über den sämtliche Geräte und Trainingsutensilien sowie die<br />

Beratung durch proxomed® finanziert werden können.<br />

Interes sierte Gründer können sich ab sofort bei proxomed®<br />

für das Programm bewerben.<br />

Jörg Dörsam<br />

Gründer der medi-fit GmbH in<br />

Wettringen/NRW und Träger des<br />

„1. proxomed ® Gründerpreises“<br />

Interview mit Jörg Dörsam<br />

Herr Dörsam, mit Ihrem Club medi-fit haben Sie am<br />

Existenzgründerprogramm proxomed ® catapult<br />

teilgenommen. Wie kam es dazu?<br />

Wir haben uns zunächst um einen Bankkredit bemüht. Aber<br />

gerade für Existenzgründer aus unserer Branche ist es oftmals<br />

schwierig, mit Kreditinstituten zu verhandeln. In der Regel<br />

sind die geforderten Sicherheiten für viele Berufsstarter nicht<br />

zu erbringen. Im Falle von medi-fit war das ähnlich. Und so<br />

kam uns das Existenzgründerprogramm natürlich sehr gelegen,<br />

das ja gerade für solche Situationen entwickelt wurde.<br />

Wie hat Sie proxomed ® konkret unterstützt?<br />

Schon bei wichtigen Vorarbeiten wie der Marktanalyse und<br />

der Sichtung des Gebäudes stand man uns beratend zur Seite.<br />

In einem nächsten Schritt wird man dann intensiv bei der<br />

Ausarbeitung des Konzeptes unterstützt. Schließlich werden<br />

die Unterlagen geprüft. Kommt es zum Vertragsabschluss,<br />

erhält man nicht nur einen moderat verzinsten Kredit, sondern<br />

umfassendes Consulting für sämtliche Bereiche, die für einen<br />

Existenzgründer wichtig sind, wie zum Beispiel Neukundenakquise<br />

und Marketing.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Ihr Ansprechpartner zu proxomed ® catapult<br />

proxomed ® Medizintechnik GmbH<br />

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Michael Faßbender<br />

Consulting | Projektmanagement | Schulungs-Seminare<br />

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Tel.: 06023 9168-54 | Mobil: 0151 53864381<br />

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03.11 medicalsports network 27


ernährung<br />

Ernährungsplan<br />

in Beuteln<br />

Sport und Ernährung. Beides hängt miteinander zusammen und ist gleichzeitig eine komplizierte<br />

Verbindung. Vieles wird falsch gemacht – wider besseren Wissen oder aus Unwissen heraus.<br />

medicalsportsnetwork sprach mit dem mehrfach ausgezeichneten Koch Heiko Antoniewicz über<br />

„Sous-vide“ und die Potenziale, die diese Methode gerade für Sportler und Vereine bietet.<br />

Heiko Antoniewicz<br />

Nach seiner Ausbildung im Dortmunder Hotel Lennhof<br />

arbeitete Heiko Antoniewicz als Commis de cuisine<br />

im Aachener Restaurant Gala bei Gerhard Gartner.<br />

Danach war er stellvertretender Küchenchef im<br />

renommierten Essener Restaurant Residence bei Uta<br />

und Berthold Bühler. 2005 entwarf und kochte er u.a.<br />

das Menü beim Staatsbankett für Queen Elisabeth II<br />

bei ihrem Besuch in Berlin. Seit 2007 ist er Geschäftsführer<br />

der Antoniewicz GmbH.<br />

Heiko Antoniewicz steht als Berater in Sachen Pro- Produktentwicklung<br />

und Qualitätsmanagement Unternehmen<br />

aus Gastronomie und Industrie zur Seite. Als<br />

Trainer gibt er sein Wissen in Seminaren und Kochkursen<br />

für Profis und Privatköche weiter. Sein Technologie-<br />

und Wissenstransfer hat ihn zu einem international<br />

anerkannten Experten gemacht.<br />

28 medicalsports network 03.11<br />

Foto: Das Buch „Sous-vide“ , Matthaes Verlag


Herr Antoniewicz, Sie gelten als einer<br />

der Fachmänner im Bereich „Sous-vide“,<br />

zu Deutsch Vakuumgaren. Was steckt<br />

hinter dieser Art des Kochens?<br />

Sous-vide wurde Mitte der 70er-Jahre<br />

in Frankreich entwickelt. Darunter versteht<br />

man eine Garmethode für Fleisch,<br />

Fisch, aber auch Gemüse und sogar<br />

Obst in einem Vakuumbeutel. Die Zubereitung<br />

findet in einem Niedrigtemperaturwasserbad<br />

bei ca. 50 bis 85 °C<br />

statt. Zum einen werden die Nahrungsmittel<br />

in Kochbeuteln vakuumversiegelt,<br />

zum anderen werden sie mit genau kontrollierter<br />

Hitze gegart. Die Vakuumverpackung<br />

verhindert dabei während<br />

des Kochens die Verdunstung von Aromastoffen<br />

und Feuchtigkeit und hemmt<br />

die Entstehung von Fremdaromen<br />

durch Oxidation. Ich gebe Ihnen zwei<br />

Beispiele: Ein Steak wird in einem<br />

Kochbeutel vakuumisiert und bei 55 °C<br />

in einem Wasserbad einige Stunden<br />

lang gegart. Anschließend wird es in<br />

einer rauchend heißen Pfanne oder mit<br />

einem Bunsenbrenner angebraten. Das<br />

Ergebnis ist ein Steak mit einer großartigen<br />

Kruste, das medium-rare ist und<br />

dabei überall den gleichen Gargrad aufweist.<br />

Ein zweites Beispiel ist die Zubereitung<br />

von Spargel. Den Spargel in<br />

einen Vakuumbeutel mit etwas Wasser<br />

und Orangensaft. Den Beutel verschweißen<br />

und im Wasserbad garen.<br />

Nach 30 Minuten ist er fertig, dann<br />

kann man ihn direkt im Eiswasser runterkühlen.<br />

Entscheidend ist natürlich<br />

der Geschmack und ich kann nur sagen:<br />

Es schmeckt einfach anders, einfach<br />

besser. Es werden keine Geschmacksstoffe<br />

durch Wasser entzogen, die Speisen<br />

schmecken natürlicher und geradliniger.<br />

Besteht dabei keine Gefahr, dass Nährstoffe<br />

und Vitamine verloren gehen?<br />

Wie sieht es mit der hygienischen<br />

Sicherheit und der Haltbarkeit aus?<br />

premium sous vide collection<br />

Sous Vide Informationen, Anregungen, Videos, Rezepte,<br />

Restaurants, Kochbücher und mehr auf www.fusionchef.de<br />

Es besteht keinerlei Gefahr, ganz im<br />

Gegenteil. Im Vergleich zu konventionellen<br />

Kochmethoden bleiben sogar<br />

beispielsweise bei Obst und Gemüse<br />

rund 40 % mehr an Mineralstoffen und<br />

20 % mehr an Vitaminen erhalten. Auch<br />

bezüglich der Hygiene gibt es keinerlei<br />

Bedenken. Hygienisches arbeiten ist eine<br />

Grundvoraussetzung in jeder Küche.<br />

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass das<br />

Gemüse farblich frischer aussieht. Egal,<br />

ob Schikoree oder Äpfel, sie oxidieren<br />

nicht mehr. Man kann fast schon sagen,<br />

dass es „unnatürlich natürlich“ aussieht,<br />

wenn man sich z.B. die Farbe einer so<br />

zubereiteten Karotte anschaut. Bezüglich<br />

der Haltbarkeit gab es lange Zeit<br />

die These, dass man mit hoher Hitze<br />

kurz ran muss. Diese These wackelt<br />

momentan ganz gewaltig. Wir pasteuri-<br />

• Mit führenden Köchen entwickelt<br />

• 12 Modelle für jeden Anspruch<br />

• Konstante Temperatur (±0.01 °C)<br />

• Starke Umwälzpumpe (14l/min)<br />

sieren bei niedrigen Temperaturen. Beispiel<br />

Hühnchen: Bei 56 °C wird es 50<br />

Minuten gegart. Nach zwei Stunden im<br />

Wasserbad ist das Hühnchen pasteurisiert,<br />

jetzt schnell raus und im Eiswasser<br />

runterkühlen. Übrigens bleibt so auch<br />

der Eiweißgehalt viel höher als bei einer<br />

konventionellen Zubereitung. Die so<br />

vakuumierten und pasteurisierten Lebensmittel<br />

haben eine Haltbarkeit von<br />

3-4 Wochen. Natürlich können sie dann<br />

auch eingefroren werden, was die Haltbarkeit<br />

dementsprechend verlängert.<br />

Was braucht man eigentlich dazu für Geräte?<br />

Ein Wasserbad mit einer exakten Temperaturregelung,<br />

damit die Lebensmittel<br />

tatsächlich auf den Punkt gegart werden<br />

können. Zur Vorbereitung natürlich den<br />

Vakuumierer. Letzteren gibt es handelsüblich<br />

für ca. 150,00 €, was für den privaten<br />

Bereich völlig ausreichend ist.<br />

Profigeräte kosten bis zu 1500,00 €.<br />

Außerdem braucht man noch Kochbeutel,<br />

die bis 115 °C hitzstabil sind.<br />

Uns interessiert natürlich speziell auch<br />

die Anwendung im Sportbereich. Welche<br />

Potenziale sehen Sie dabei?<br />

Für Sportler und Köche, die Sportler<br />

betreuen, ist dieses Verfahren äußerst<br />

interessant. Parallel zu seinem Trainingsplan<br />

kann er sich einen eigenen<br />

Ernährungsplan erstellen bzw. erstellen


ernährung<br />

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Optimierter Kraftstoff<br />

Gemeinsam mit dem renommierten Sportmediziner und Orthopäden Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt<br />

hat die Firma Dr. Loges, spezialisiert auf biologische Therapien, eine neue Rezeptur entwickelt, die noch<br />

gezielter den Bedürfnissen von Ausdauersportlern entspricht.<br />

Dr. Hans-Wilhelm<br />

Müller-Wohlfahrt<br />

von [formular]<br />

Müller-Wohlfahrt<br />

lassen. So kann das Essen in Beuteln portioniert für 2-3 Wochen<br />

im Kühlschrank liegen. Die Zubereitung ist auch nicht<br />

kompliziert, im Grunde schafft das jeder. Für den Koch, der<br />

ein Team bzw. einen Verein betreut, bedeutet Sous-vide zudem<br />

viel weniger Stress und eine enorme Zeiteinsparung. So können<br />

z.B. montags und dienstags die Vorbereitungen für ein<br />

Trainingscamp am Wochenende getroffen werden. Es bedeutet<br />

zwar nicht, dass man dann am Wochenende die Beitel nur<br />

aufreißen muss, die weitere Zubereitung muss natürlich stattfinden,<br />

nur ist das definitiv mit weniger Aufwand verbunden.<br />

Die ganzen Abläufe und Prozesse können so besser aufeinander<br />

abgestimmt werden. Die Beutel können den Sportlern<br />

natürlich auch mit nachhause gegeben werden, um ihnen die<br />

„Sous-vide“<br />

von Heiko Antoniewicz<br />

Matthaes Verlag<br />

328 Seiten • 1. Auflage 2011<br />

69,90 Euro • ISBN: 978-3-87515-054-4<br />

eigene Versorgung zu erleichtern.<br />

Und wie gesagt, man darf dabei<br />

nicht vergessen, dass mehr Mineralstoffe<br />

und Vitamine erhalten<br />

bleiben und das Essen einfach<br />

besser schmeckt. Mein Traum ist<br />

Dr. Andreas Biller<br />

Geschäftsführer<br />

In enger Zusammenarbeit haben beide<br />

die Rezeptur für eine neue Aminosäurenkombination<br />

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ein diätetisches Lebensmittel aus hochwertigen<br />

biologischen Aminosäuren,<br />

mit dem Sportler ihre Leistungsfähigkeit<br />

auf natürliche Art steigern können.<br />

Aminosäuren sind für den Ausdauer-<br />

und Mannschaftssportler wichtige Bausteine<br />

u.a. für den Aufbau von Muskulatur<br />

und Nervengewebe, zudem sind sie<br />

wichtige Energielieferanten. Dabei sind<br />

sie nicht nur für Kraftsportler und deren<br />

Muskelaufbau wichtig, wie lange vermutet<br />

wurde. Zahlreiche wissenschaftliche<br />

Studien haben gezeigt, dass biologisch<br />

hochwertige Aminosäuren bei<br />

intensiven und lang andauernden Belastungen<br />

die körperliche und mentale<br />

es, mit einem Partner einen Energieriegel auf diese Art und<br />

Weise zu entwickeln und herzustellen.<br />

Wäre es auch denkbar, dass sich ein Sportler auf diese Weise<br />

schon Wochen im Voraus „seinen Ernährungsplan“ besorgt und<br />

dann genau weiß, was er jeden Tag zu seinem Training / Wettkampfvorbereitung<br />

zu essen hat?<br />

Selbstverständlich. Der Marathonläufer kann so z.B. im Voraus<br />

seinen Kühlschrank bzw. seine Tiefkühltruhe entsprechend<br />

bestücken. So hat er einen kompletten gesunden und<br />

sinnvollen Ernährungsplan mit gesunden und auf ihn und sein<br />

Training abgestimmten Nahrungsmitteln. Er muss sich quasi<br />

um nichts mehr kümmern, hat ein schmackhaftes Essen. Was<br />

will man mehr? Genauso kann man natürlich auch ganzen<br />

Teams auf diese Art und Weise einen „praktischen Ernährungsplan“<br />

geben.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Ermüdung hinauszögern können und<br />

zusätzlich das für Sportler so wichtige<br />

Bindegewebe stärken. Sie wirken dabei<br />

wie ein biologischer Kraftstoff, der<br />

schnell vom Körper zur Leistungssteigerung<br />

verwertet werden kann.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass sie in<br />

der richtigen, biologisch hochwertigen<br />

Kombination und zur rechten Zeit eingenommen<br />

werden. Dank der neuen<br />

Zusammensetzung enthält aminologes®<br />

keine Geschmacks-, Farb- oder<br />

Konservierungsstoffe und kann so noch<br />

besser vom Körper verwertet werden.<br />

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und wird regelmäßig auf Dopingfreiheit<br />

überprüft (über „Kölner Liste“ zertifiziert).<br />

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Weltmeisterlich<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte des Frauenfußballs findet eine<br />

Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Das DFB-Team ist nicht nur<br />

Gastgeber, sondern auch Titelverteidiger und Favorit auf den Pott.<br />

Wir trafen uns im Vorfeld der WM mit der 25-jährigen<br />

Mittelfeldspielerin Melanie Behringer, die sich in den Wochen<br />

vor dem Turnier mit einer herausragenden Form präsentierte<br />

und den DFB-Pockal gewinnen konnte. Die Vorfreude wollte<br />

die 1,72 Meter große Spielerin des 1. FFC Frankfurt nicht<br />

verbergen, „Man merkt in den letzten Wochen richtig, dass<br />

die Unterstützung täglich wächst. Das Eröffnungsspiel wird<br />

vor 70.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion stattfinden,<br />

es gibt nichts Schöneres“. Die Entwicklung des Frauenfußballs<br />

ist zumindest in Deutschland enorm, von der WM im<br />

eigenen Land verspricht man sich einen weiteren Schub, vor<br />

allem wenn das Turnier gewonnen wird und man damit dreimal<br />

hintereinander den Weltmeistertitel erlangen würde.<br />

Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren absolut professi-<br />

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Aufgrund der zunehmenden Notwendigkeit langfristigerer<br />

Patientenbehandlung stellt Pilates eine wertvolle Erweiterung der<br />

Rehabilitation dar.<br />

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Ihnen helfen, modifi ziertes Mattentraining und Übungen mit Geräten in<br />

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Dies bedeutet, Sie können Ihre Kunden über die kurzfristige Genesung hinaus<br />

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onalisiert. Im Training wird mehr Wert auf Krafttraining und<br />

Koordination gelegt, außerdem gibt es bei der Nationalmannschaft<br />

und den Topclubs der Bundesliga eine absolut professionelle<br />

Betreuung, medizinisch wie auch trainingswissenschaftlich.<br />

Natürlich heißt das Ziel Titelverteidigung, „2007 in<br />

China war es schon ein super Gefühl, Weltmeister zu werden.<br />

Wenn wir das jetzt noch im eigenen Land wiederholen könnten,<br />

dann wäre das für uns und den deutschen Frauenfußball im<br />

Allgemeinen ein weiteres Highlight und ein Meilenstein in unserer<br />

Entwicklung“, so Behringer. „Jede Nation beneidet uns um<br />

unser Team, ich würde nicht gerne gegen uns spielen“, fügt die<br />

frisch gebackene DFB-Pokalsiegerin selbstbewusst hinzu. Bei so<br />

viel Siegeswillen kann eigentlich nichts mehr schief gehen.<br />

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orthopädie<br />

Foto: © istockphoto.com / Vernon Wiley<br />

32<br />

Sport als Stress für den Knochen<br />

Bei einer dauerhaften Überbeanspruchung<br />

des Skeletts kommt es – nicht<br />

nur bei Sportlern – zu einer Stressreak-<br />

Ermüdungsbruch<br />

Müder Knochen - Stressfrakturen beim Sport<br />

Prof. Dr. med. Horst Rieger,<br />

Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie,<br />

Handchirurgie und Sportmedizin des Clemenshospitals Münster<br />

Im Jahre 1855 diagnostizierte der preußische Militärarzt Breithaupt bei Soldaten als Folge<br />

einer chronischen Überlastung des Fußskeletts eine besondere Form des Mittelfußbruchs –<br />

und bezeichnete sie folgerichtig als „Marschfraktur“. Schon damals erkannte er eine sportmedizinische<br />

Problematik, die heutzutage nicht nur Ausdauersportler immer öfter<br />

zu Patienten macht, Frauen häufiger als Männer (Abb.1).<br />

tion des Knochens mit potenziell reversibler<br />

Umwandlung der Spongiosa, also<br />

des Knocheninneren (Abb. 2). Sofern<br />

die Belastung dann nicht reduziert wird,<br />

beispielsweise das Training für einen<br />

Marathonlauf, entsteht daraus die Stressfraktur,<br />

bei der definitionsgemäß auch die<br />

äußere Knochenschicht, die Kortikalis,<br />

medicalsports network 03.11


unterbrochen ist (Abb. 3). Im Gegensatz<br />

zum „echten“ Knochenbruch, der akut<br />

beispielsweise als Folge eines Sturzes<br />

auftritt, entwickelt sich die Stressfraktur<br />

über einen längeren Zeitraum – andere<br />

geläufige Termini sind daher „schleichende<br />

Fraktur“ oder „Ermüdungsbruch“.<br />

Wen erwischt’s – und wo?<br />

Die meisten Stressfrakturen ereignen<br />

sich an der unteren Extremität, zumindest<br />

bei Erwachsenen. Das Schienbein<br />

und der Fuß sind mit insgesamt<br />

75 – 85 % die häufigsten Lokalisationen.<br />

Dementsprechend sind etwa 70 % der<br />

Betroffenen Läuferinnen und Läufer.<br />

Ermüdungsbrüche gibt es aber auch z.B.<br />

bei Ballsportlern, Balletttänzerinnen<br />

(„Ballerina-Fraktur“, „Tänzer-Fraktur“),<br />

Gymnastinnen (rhythmische Sportgymnastik)<br />

oder Radfahrern. Selten<br />

entstehen Stressfrakturen an der oberen<br />

Extremität, beispielsweise am Ellenhaken<br />

bei Baseball-Pitchern und Speerwerfern<br />

oder an der handgelenknahen<br />

Speiche und Elle als Folge einer chronischen<br />

Traumatisierung im Tennis. Die<br />

Ermüdungsfraktur des Wirbelbogens<br />

mit konsekutivem Wirbelgleiten (Spondylolisthese)<br />

kann Folge einer sport-<br />

Abb. 1 Ermüdungsbruch des dritten<br />

Mittelfußknochens. Im Röntgenbild ist<br />

keine Frakturlinie, sondern schon der<br />

„Kugelkallus“ als Zeichen der stattfindenden<br />

Knochenbruchheilung sichtbar.<br />

Die Röntgenuntersuchung einige Wochen<br />

zuvor war unauffällig und ergab noch<br />

keinen Frakturnachweis.<br />

lichen Überlastung der Wirbelsäule sein,<br />

z.B. durch Delphinschwimmen, Gewichtheben,<br />

Geräteturnen oder Turm-<br />

und Trampolinspringen. Golfspielen<br />

kann zu Ermüdungsbrüchen an den<br />

Rippen führen.<br />

Bei Kindern und Jugendlichen betreffen<br />

Stressreaktionen und -frakturen einerseits<br />

die Epiphysenfugen, also die<br />

Abb. 2 Kernspintomographie des Unterschenkels<br />

einer Langstreckenläuferin mit<br />

deutlichem Knochenödem des unteren<br />

Drittels des Schienbeinknochens im Sinne<br />

einer Stressreaktion des Knochens mit<br />

umgebender Weichteilschwellung<br />

(Weichteilödem). Das Risiko eines Ermüdungsbruchs<br />

des Schienbeins ist groß.<br />

eigentlichen Wachstumsfugen der Knochen,<br />

z.B. an der handgelenknahen Elle<br />

oder der Speiche bei jungen Leistungsturnerinnen<br />

bzw. -turnern. Andererseits<br />

sind im Wachstumsalter Ausrisse der<br />

Apophysen möglich. Letztere sind nicht<br />

am Längenwachstum beteiligt, sondern<br />

Knochenkerne, die bei Jüngeren zunächst<br />

noch aus Knorpel bestehen und


orthopädie<br />

Abb. 3 Die Jones-Fraktur ist ein<br />

Knochenbruch am Übergang von der Basis<br />

zum Schaft des fünften Mittelfußknochens.<br />

Sie ist meistens als Stressfraktur und<br />

nicht als die Folge eines „echten“ Unfalls<br />

zu interpretieren.<br />

Abb. 4 Jones-Fraktur bei einem Leichtathleten.<br />

Verschraubung mit einer Hohlschraube<br />

aus Titan, die bei der Operation<br />

über einen vorher gebohrten Draht eingedreht<br />

wird. Der Draht wird danach wieder<br />

entfernt. 8 Wochen später ist der Knochenbruch<br />

verheilt.<br />

Muskeln bzw. Sehnen als Ursprung bzw.<br />

Ansatz dienen, beispielsweise am hüftnahen<br />

Oberschenkel sowie Becken.<br />

Viele Fragen zur Entstehung sind bis<br />

heute nicht wissenschaftlich geklärt. Als<br />

Risikofaktoren gelten individuelle, hormonelle<br />

und mechanische Parameter<br />

und zwar u.a. falsche oder zu hohe Trainings-<br />

und Wettkampfbelastung, ungünstige<br />

Rahmenbedingungen wie zu<br />

harter Bodenbelag oder falsches Schuhwerk<br />

(auch „abgelaufene“ Laufschuhe),<br />

anatomische Fehlformen wie Hohlfuß<br />

oder X-Bein sowie pathologische Veränderungen<br />

des Knochenstoffwechsels<br />

(Osteoporose) und des Hormonhaushalts.<br />

Besonders problematisch sind in<br />

diesem Kontext Essstörungen vor allem<br />

bei weiblichen Athleten – nicht nur in<br />

der Pubertät.<br />

Diagnose –<br />

daran denken ist entscheidend!<br />

Die Symptome sind eher unspezifisch.<br />

Je nach Lokalisation besteht manchmal<br />

eine Schwellung. Der Arzt wird in der<br />

Regel wegen Schmerzen kontaktiert, die<br />

in der Frühphase nur unter Belastung<br />

auftreten. Dementsprechend können die<br />

Probleme Wochen oder sogar Monate<br />

zuvor begonnen haben. Manchmal wird<br />

über ein mehr oder weniger akutes Ereignis<br />

berichtet, beispielsweise das „Vertreten“<br />

des Fußes bei einer Jones-Fraktur<br />

(Abb. 3, 4). Dieses Geschehen ist dann<br />

aber letztendlich nur der „Tropfen, der<br />

zum Überlaufen des Fasses geführt hat“.<br />

Aufgrund der oft unspektakulären<br />

Vorgeschichte wird die richtige Diagnose<br />

häufig zunächst nicht gestellt. Gängige<br />

Fehlinterpretationen sind „Verstauchung“,<br />

„Prellung“, „Überlastung“, „Sehnenscheidenentzündung“<br />

oder „Knochenhautentzündung“.<br />

Dies liegt auch daran,<br />

dass die zuerst durchgeführte Röntgendiagnostik<br />

anfangs meist keinen Befund<br />

liefert und sich im Röntgenbild erst<br />

Veränderungen zeigen, wenn Umbau<br />

-und Heilungsvorgänge des Knochens<br />

stattgefunden haben. Die Frühdiagnose<br />

gelingt durch eine Kernspintomografie<br />

(Magnetresonanztomografie, MRT),<br />

mit der bereits bei einer Stressreaktion<br />

ein Knochenödem („Bone bruise“)<br />

nachweisbar ist, oder in einem späteren<br />

Stadium die Fraktur. Die MRT eignet<br />

sich auch zur Verlaufskontrolle und<br />

wird heute nicht zuletzt aus Strahlenschutzgründen<br />

gegenüber der Knochenszintigrafie<br />

bevorzugt, bei der sich<br />

das injizierte Radiopharmakon in der<br />

geschädigten Knochenregion anreichert.<br />

Die Szintigrafie hat aber ihre Berechtigung<br />

beispielsweise bei polytopen<br />

Stressfrakturen, wenn bei einem Sportler<br />

innerhalb kurzer Zeit Ermüdungsbrüche<br />

in mehreren Skelettabschnitten<br />

auftreten. Gelegentlich ist auch eine<br />

Computertomografie sinnvoll, zum Beispiel<br />

zur Operationsplanung. Laboruntersuchungen<br />

zeigen bei einem Ermüdungsbruch<br />

keine spezifischen Ver -<br />

änderungen, können aber Erkrankungen<br />

des Knochenstoffwechsels und hormonelle<br />

Störungen aufdecken. Weitere<br />

Differenzialdiagnosen sind andere Knochenprozesse,<br />

z.B. Osteonekrosen, Tumoren,<br />

die Osteitis, aber auch Weichteilveränderungen<br />

wie Sehnenscheiden-<br />

entzündung, Muskelfaserriss oder<br />

Thrombose.<br />

Therapie?<br />

Belastungsreduktion entscheidend!<br />

Die Stressreaktion oder -fraktur ist als<br />

Notsignal des Skeletts zu verstehen,<br />

gleichsam das „SOS des Knochens“, ein<br />

Versuch der Selbsthilfe. Dementsprechend<br />

gilt es, der sportbedingten Überlastung<br />

ein Ende zu gebieten. Dies bedeutet,<br />

der Sportlerin oder dem Sportler<br />

eine oft mehrwöchige Trainings- und<br />

Wettkampfpause bei weitgehend normaler<br />

Alltagsaktivität zu verordnen, was<br />

verständlicherweise nur widerwillig akzeptiert<br />

wird. Eine Ruhigstellung im<br />

Gips- oder Kunststoffverband ist die<br />

Ausnahme; sie erfordert aber an der<br />

unteren Extremität – ebenso wie die<br />

Entlastung an Gehstützen – eine medikamentöse<br />

Thromboseprophylaxe mit<br />

Heparinspritzen (z.B. Clexane®). Die<br />

34 medicalsports network 03.11


Horst Rieger<br />

> Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie,<br />

Orthopädie, Handchirurgie und<br />

Sportmedizin des Clemenshospitals<br />

Münster<br />

> Schwerpunkttätigkeiten sind<br />

Gelenkoperationen (z.B. Arthroskopien),<br />

Handchirurgie, Fußchirurgie<br />

> Leitspruch: „Unfallchirurgie und<br />

Orthopädie mit Hand und Fuß!“<br />

> Lehrtätigkeit als Professor an<br />

der Universität Münster<br />

Therapie muss auch potenzielle Ursachen<br />

außerhalb des Sports berücksichtigen,<br />

z.B. Magersucht („Anorexia athletica“)<br />

oder Osteoporose. Bei medikamentöser<br />

Behandlung – z.B. von hormonellen<br />

Störungen – müssen die Anti-Doping-<br />

Richtlinien beachtet werden. Operiert<br />

wird nur bei Ermüdungsbrüchen mit<br />

bekannt schlechter Heilungstendenz,<br />

sog. „High-risk-fractures“, zum Beispiel<br />

am Oberschenkelhals oder an der Basis<br />

des fünften Mittelfußknochens ( Jones-<br />

Fraktur, Abb. 4).<br />

Risikofaktoren<br />

erkennen und beseitigen!<br />

Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es<br />

verschiedene intrinsische (innere) und<br />

extrinsische (äußere) Ursachen für die<br />

Entstehung von Stressfrakturen. Zwar<br />

ist es bis heute nicht möglich, ein individuelles<br />

Risikoprofil zu erstellen. Dennoch<br />

sollte versucht werden, Risikofaktoren<br />

so weit möglich zu beseitigen.<br />

Dazu gehören unter anderem die Optimierung<br />

des Trainings und der Ausstattung,<br />

z.B. adäquates Schuhwerk oder<br />

03.11 medicalsports network<br />

Network<br />

> Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen,<br />

u.a. das Buch „Sportverletzt<br />

– was jetzt?“, erschienen im<br />

Deutschen Ärzte­Verlag Köln<br />

> Betreuung von Leistungs­, Berufsund<br />

Breitensportlern unterschiedlichster<br />

Disziplinen, unter anderem<br />

Mannschaftsarzt des SC Preußen<br />

Münster (3. Fußball­Bundesliga) und<br />

des SC Greven 09 (2. Handball­<br />

Bundesliga Frauen)<br />

eventuell Einlagen. Als vorbeugend gelten<br />

auch eine gute Koordination und<br />

muskuläre Stabilisierung des Knochens<br />

und der Gelenke. Nicht zuletzt sind<br />

ausreichend lange Regenerationsphasen<br />

wichtig (Schlaf!). Schwierig wird die<br />

Prävention bei Sportlerinnen und Sportlern<br />

mit Ess- und Ernährungsstörungen,<br />

beispielsweise in figur- oder gewichtsbetonten<br />

Sportarten wie Eiskunstlauf<br />

oder Skispringen („Leicht fliegt weit.<br />

Leichter fliegt noch weiter.“)<br />

Fazit<br />

Eine besondere Form von Stress beim<br />

Sport ist der Ermüdungsbruch. Dessen<br />

Erkennung sowie Behandlung ist eine<br />

anspruchsvolle sportmedizinische Aufgabe,<br />

zu der immer auch die Ausschaltung<br />

von potenziellen Risikofaktoren<br />

gehört. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den betroffenen Sportlern<br />

und deren Trainern, bei Kindern<br />

und Jugendlichen die Einbeziehung der<br />

Eltern.<br />

Literatur beim Autor<br />

nn h.rieger@clemenshospital.de<br />

35<br />

Neue Wege<br />

iN Therapie<br />

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physio: Stabilität und Balance<br />

Sport und Fitness: Muskelstärkung<br />

Senioren: Motorik und Wahrnehmung<br />

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ernährung<br />

Leaky gut<br />

Syndrom<br />

Dr. Susann Kräftner<br />

Ausdauer- und Hochleistungssportler haben oft mit Magen-<br />

Darmproblemen zu kämpfen. Die Ursache ist dabei in vielen<br />

Fällen Stress. Die Durchlässigkeit der Magen- und Darmschleimhaut<br />

reagiert auf verschiedene Stressfaktoren sehr<br />

empfindlich. Ausgeprägte Störungen an dieser Grenzfläche<br />

lösen eine Immunantwort aus, die, sind die Kontrollmechanismen<br />

des Immunsystems bzw. Stresssystems geschwächt, zu<br />

einem Entzündungsprozess mit Folgen werden kann.<br />

Beim Sportler sind lang andauernde,<br />

erschöpfende Anstrengungen, Hitzestress<br />

oder Medikamente wie nicht steroidale Entzündungshemmer<br />

(unter Athleten sehr gebräuchliche<br />

Painkiller) einige der vielen<br />

Stressfaktoren, die die Funktionen der<br />

Schleimhaut beeinträchtigen. Das „Leakygut-Syndrom“<br />

fasst Phänomene zusammen,<br />

die auf eine erhöhte Darmdurchlässigkeit<br />

zurückzuführen sind. Die Physiologie dahinter<br />

ist komplex: Eine Reduzierung des Blutflusses<br />

während der körperlichen Belastung,<br />

pH-Verschiebungen, eine erhöhte Kerntemperatur,<br />

Scherkräfte durch die Bewegung,<br />

vermehrte Freisetzung freier Sauerstoffradikale,<br />

Aktivierung von Immunzellen und Freisetzung<br />

von Immunfaktoren, ein überaktives<br />

autonomes Nervensystem und vieles mehr.<br />

Die pharmakologischen Optionen, um die<br />

Symptome geschweige denn die Ursachen zu<br />

behandeln, sind vor allem im Wettkampfsport<br />

sehr limitiert, deshalb gibt es zunehmend<br />

größeres Interesse an natürlichen Substanzen.<br />

Englische Studie<br />

Eine neue englische Arbeitsgruppe um Raymon<br />

J. Playford hat sich mit diesem Thema<br />

befasst und erstaunliche Ergebnisse im Hinblick<br />

auf die Darmpermeabilität erzielt. Die<br />

Probanden mussten sich so lange stark bela-<br />

36<br />

sten, bis eine bewegungsbedingte Temperaturerhöhung<br />

und eine stressbedingte Verschiebung<br />

der intestinalen Hormonprofile<br />

nachzuweisen war. Diese vorab durchgeführten<br />

Belastungseinheiten bestimmten<br />

dann die Dauer der Belastung während der<br />

Studie und die Parameter, die zur Messung<br />

ausgewählt wurden. Neben den Untersuchungen<br />

an Probanden wurde auch mit verschiedenen<br />

Darmschleimhaut-Zelllinien<br />

experimentiert. Auf diese Weise konnten die<br />

dem schützenden Effekt von Colostrum vom<br />

Rind (Biestmilch), zu Grunde liegenden Prozesse<br />

genauer analysiert werden. Die positive<br />

Wirkung von Colostrum auf die Durchlässigkeit<br />

des Darms wird durch einen Cocktail<br />

von Molekülen erzeugt. Im Zentrum der<br />

Wirkung stehen u. a. Immunglobuline, antimikrobielle<br />

Peptide (Laktoferrin, Laktoperoxidase),<br />

Wachstumsfaktoren und Zytokine.<br />

Diese Faktoren sind für die rasche Regeneration<br />

der sehr empfindlichen Zellen des<br />

Darms unverzichtbar. Die Zellen wurden<br />

Stressfaktoren wie z.B. erhöhter Temperatur<br />

ausgesetzt, denen die Darmzellen von<br />

Athleten ebenfalls unterworfen sind. Dies<br />

erfolgte mit und ohne den Zusatz von Colostrum/Biestmilch.<br />

Für die Zellfunktion unterschiedliche<br />

kritische Parameter wurden<br />

untersucht.<br />

Schleimhaut<br />

Die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut hängt von vielen Faktoren<br />

ab, u. a. von dem, was man isst, von Durchblutung und Körpertemperatur<br />

und auch von der mechanischen Belastung, der der Darm ausgesetzt<br />

ist. Alle spielen beim Athleten eine empfindliche Rolle. Bei<br />

erhöhter Darmdurchlässigkeit können ganze Bakterien in den Körper<br />

geraten und das Immunsystem belasten.<br />

Ergebnisse<br />

Alle Ergebnisse lassen stark annehmen, dass<br />

Biestmilch/Colostrum die Stressresistenz der<br />

Epithelzellen erhöht. Die Zellen zeigten sich<br />

temperaturresistenter. Der Zelltod wurde<br />

signifikant verringert. Zusammenfassend<br />

zeigen die Untersuchungen, dass Biestmilch/<br />

Colostrum in einem physiologisch relevanten<br />

Belastungsmodell zur Aufrechterhaltung der<br />

Integrität der Darmschleimhaut beiträgt.<br />

Weitere Studien, die Probanden über einen<br />

längeren Zeitraum unter starker Belastung<br />

und in extremer Hitze beobachten, scheinen<br />

gerechtfertigt, um die in dieser Studie nachgewiesene<br />

Wirksamkeit für den Ausdauerathleten<br />

nochmals zu untersuchen und zu<br />

bestätigen.<br />

Studie:<br />

Marchbank T, Davison G, Oakes JR, Ghatei<br />

MA, Patterson M, Moyer MP and Playford<br />

RJ: The nutriceutical bovine colostrum truncates<br />

the increase in gut permeability caused<br />

by heavy exercise in athletes. Am J Physiol<br />

Gastrointest Liver Physiol 300: G477-G484,<br />

2011.<br />

■■ dr.kraeftner@biestmilch.com<br />

medicalsports network 03.11


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melanie behrinGer vertraut Frei Geräten.<br />

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ergebnis ist einfach super!“<br />

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studie<br />

38<br />

Neuromuskuläre<br />

Elektrostimulation<br />

Prof. Dr. med. Hans H. Pässler,<br />

Zentrum für Knie- und Fußchirurgie, ATOS-Klinik Heidelberg<br />

Die Rehabilitation nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (VKB) ist ein wichtiger Faktor<br />

in der Rückkehr der Patienten zu Alltagsbelastungen und Sportaktivität. Die neuromuskuläre<br />

Elektrostimulation (NMES) der Muskulatur kann einem Kraftverlust des Quadriceps entgegenwirken<br />

und somit die üblichen Therapiemethoden unterstützen.<br />

Neue randomisierte und kontrollierte,<br />

einfach verblindete Studie<br />

Eine aktuelle Studie unserer Arbeitsgruppe evaluierte die Effektivität<br />

eines herkömmlichen NMES-Gerätes im Vergleich<br />

mit einer neuartigen Form von Elektrostimulation („Multi-<br />

Path”) des Quadriceps in Ergänzung zu einem üblichen, standardisierten<br />

Rehabilitationsprogramm nach VKB-Rekonstruktion.<br />

In dieser Studie wurden 96 Patienten, die eine<br />

Rekonstruktion des VKB erhielten, randomisiert, drei Untersuchungsgruppen<br />

zugeteilt und absolvierten ein standardisiertes<br />

Rehabilitationsprogramm. Zusätzlich trainierte eine Gruppe<br />

mit einem herkömmlichen Gerät zur Elektrostimulation<br />

der Quadricepsmuskulatur „SP” („Single path” NMES; n=29),<br />

eine zweite Gruppe „MP“ (n=33) mit einer neuen Form der<br />

Elektrostimulation (Kneehab®, Biomedical Research, Ltd.,<br />

neurotech®, Galway, Ireland) und eine dritte Gruppe diente<br />

als Kontrollgruppe, welche ohne zusätzliche Stimulation<br />

Muskelkontraktionen ausführen sollte; „KO“ (n=34). Während<br />

bei herkömmlicher Elektrotherapie die Impulse immer<br />

in der gleichen Richtung und immer in der gleichen Stärke<br />

und Dauer auf die Muskulatur wirken, stimuliert diese neue<br />

Form von NMES die Muskulatur über mehrere Wege (Abb.).<br />

Die Impulse sind unterschiedlich stark und von unterschiedlicher<br />

Dauer. Diese spezielle Form der Elektrotherapie heißt<br />

Multipath.<br />

Der zusätzliche Übungsaufwand umfasste 20 Minuten Training:<br />

3-mal täglich, 5-mal pro Woche und über einen Zeitraum<br />

von 12 Wochen. Vor der Operation als auch 6 Wochen,<br />

12 Wochen und 6 Monate postoperativ wurden isokinetische<br />

Krafttests des Beines (bei 90 °/sec. und 180 °/sec. ) und Sprung- und<br />

Lauftests durchgeführt sowie der Lysholm-Score, der Tegner-<br />

Score und der IKDC 2000 knee examination Score ermittelt.<br />

Diese Studie ergab, dass die Gruppe „MP” zu allen Zeitpunkten<br />

signifikant bessere Ergebnisse (p


gebnisse zeigten sich beim Lauftest<br />

„Shuttle Run“. Auch hier erreichte die<br />

Gruppe „MP“ signi fikant bessere Werte<br />

(p Klinische Schwerpunkte: anatomische<br />

Kreuzbandrekonstruktion,<br />

Kreuzbandrevisionschirurgie sowie<br />

Meniskus- und Knorpelchirurgie.<br />

> Begründer der funktionellen<br />

Therapie nach Kniebandverletzungen<br />

und nach perkutanen Achillessehnennähten.<br />

Network<br />

> Ehrenmitglied zahlreicher Gesellschaften,<br />

u.a. der Arthroscopic<br />

Association of North America (AANA)<br />

und des Royal College of Surgeons in<br />

Edinburgh.<br />

In Kooperation mit:<br />

1981 - 2011


orthopädie<br />

Die Volleyballschulter<br />

Wenn es auf den Nerv drückt – das Suprascapularissyndrom<br />

Dr. med. Antonius Kass, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />

Praxis für Sportmedizin Düsseldorf<br />

Jeder vierte Spitzenvolleyballspieler kann davon betroffen sein und oft wird es erst spät erkannt:<br />

Ein Engpasssyndrom des N. suprascapularis am Schulterblatt führt zunächst zu Schulterbeschwerden<br />

und zu einer kompletten Atrophie des M. infraspinatus: Ein wichtiger Muskel der Rotatorenmanschette<br />

stirbt ab; deutliche funktionelle Defizite des Schultergürtels sind die Folge.<br />

Fotos: © FIVB<br />

40<br />

medicalsports network 03.11


Die Schulter ist hochkomplex aufgebaut und sehr frei beweglich.<br />

Allein deswegen ist sie schon sehr anfällig für Verletzungen.<br />

Da die Gelenkpfanne der Schulter sehr klein ist und den<br />

Oberarmkopf nicht ausreichend umschließt, wird die Schulter<br />

überwiegend muskulär stabilisiert. Die wichtigsten Muskeln<br />

hierbei sind die Rotatorenmanschette (M.supraspinatus,<br />

M.infraspinatus. M. teres minor.), der M.subscapularis und<br />

die lange Bizepssehne sowie der M. latissimus dorsi. Sehr<br />

häufig kommt es zu einem Ungleichgewicht dieser Muskelgruppen<br />

und zu einer Ventralisierung und Kranialisierung des<br />

Humeruskopfes. Diese führt dann zu einer Raumbeengung<br />

unter dem Schulterdach und einem Engpass des Supraspinatus<br />

und der langen Bizepssehne. Diese Schulterbeschwerden treten<br />

bei allen Überkopfsportarten häufig auf. Neben Volleyball<br />

sind hier Ballsportarten wie Handball, Basketball, Baseball,<br />

Squash, Badminton und Tennis betroffen. Auch Tischtennisspieler<br />

bleiben davon nicht verschont. Ansonsten sind Sportarten<br />

wie Schwimmen – insbesondere Schmetterling – und<br />

die Wurfdisziplinen in der Leichtathletik anfällig für Schulterbeschwerden.<br />

Ebenso gibt es bei Turnern und Gewichthebern<br />

ein erhöhtes Erkrankungs­ und Verletzungsrisiko.<br />

Bei der Volleyballschulter ist es aber anders: Hier entwickelt<br />

sich ein Engpasssyndrom eines wichtigen Nervs: des N. suprascapularis.<br />

Dieser wird in seiner Passage oberhalb des Schulterblattes<br />

in der Incisura suprascapularis abgedrückt und geschädigt<br />

(Abb.1). Dadurch atrophiert der Muskel, den dieser Nerv<br />

versorgt: der Infraspinatus. Der Mechanismus ist vergleichbar<br />

mit anderen Nervenengpasssyndromen wie z.B. dem Carpaltunnelsyndrom.<br />

Die Volleyballschulter ist sehr häufig: bis zu<br />

30 % der hochklassigen Beach­ und Hallenvolleyballspieler<br />

sind betroffen. In meiner aktiven Zeit als Nationalspieler in<br />

der Zeit von 1983 bis 1991 waren regelmäßig 3 – 4 Spieler (von 12)<br />

mit Infraspinatusatrophie in unseren Reihen. Bei Männern<br />

scheint die Inzidenz etwas höher zu liegen als bei den Frauen.<br />

Anatomie<br />

Anatomisch betrachtet zieht der rein motorische Nerv von<br />

ventral nach dorsal am Oberrand der Skapula durch die Incisura<br />

suprapsacapularis und ist von einem Faserbündel gedeckt.<br />

Genau in diesem Bereich wird der Nerv eingeengt. Die Ursachen<br />

dafür sind nicht ganz eindeutig geklärt. Diskutiert werden:<br />

> anatomische Varianten mit abnormen Muskelfasern, die<br />

den N. suprascapularis einengen,<br />

> ein Engpass im Sulcus durch verstärkte ligamentäre Faserzüge,<br />

> spinoglenoidale Zyste,<br />

> Hypermobilität der Schulter, besonders in den Bewegungsrichtungen<br />

Außenrotation, Anteversion und Protraktion.<br />

Es ist unklar, warum das Phänomen bei Volleyballspielern<br />

weit verbreitet ist, während es bei anderen Überkopfsportlern<br />

– mit Ausnahme von Baseball (Prävalenz von 5 %) ­ relativ<br />

03.11 medicalsports network<br />

41<br />

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orthopädie<br />

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Korakoakromiales Band<br />

Subakromialer<br />

Schleimbeutel<br />

Supraspinatussehne<br />

lange Bizepssehne<br />

Oberarm<br />

Abb.1 Anatomie der Schulter<br />

Tab.1 Differenzialdiagnosen<br />

des Suprascapulariussyndroms<br />

Supraspinatussyndrom<br />

Bursitis subacromialis<br />

Rotatorenmanschettenruptur<br />

Cervicaler Bandscheibenvorfall<br />

Plexusläsion<br />

Postinfektiöse Neuritis z.B. nach Borrelien-Infektion<br />

Abb.2 Typische „Delle“ unter der Spina scapulae<br />

42<br />

Rabenschnabelfortsatz<br />

Schlüsselbein<br />

N. supra -<br />

scapularis<br />

Schulterblatt<br />

Quelle: www.bilgibu.com<br />

unbekannt ist. Es gibt jedoch im Volleyball<br />

einen Bewegungsablauf, der anderen<br />

Sport arten unbekannt ist: Beim Flatteraufschlag<br />

wird der Schlagarm plötzlich<br />

beim Ballkontakt abgestoppt. Denkbar<br />

ist, dass bei einer bestehenden Instabilität<br />

das Schulterblatt dann ruckartig<br />

kranialisiert und den Suprascapularis<br />

überdehnt.<br />

Klinik<br />

Zunächst kommt es in der Regel zu<br />

völlig unspezifischen Schmerzen in der<br />

Schulter, zu 90 % ist der Schlagarm<br />

betroffen. In dieser Phase werden häufig<br />

die Diagnosen Supraspinatussyndrom<br />

und akute Schleimbeutelentzündung<br />

gestellt. Auch an eine neuralgiforme<br />

Schulteramyotrophie muss differenzialdiagnostisch<br />

gedacht werden (Tab. 1).<br />

Nach ein bis zwei Wochen zeigen sich<br />

die ersten deutlichen Atrophiezeichen<br />

des Infraspinatus: So wird die Außenrotation<br />

bei angelegtem Ellenbogen zunehmend<br />

schwächer. Weitere zwei Wochen<br />

später zeigt sich die typische<br />

„Delle“ unter der Spina scapulae<br />

(Abb.2). Nach ca. sechs Wochen ist diese<br />

Atrophie stark ausgeprägt und nur noch<br />

für kurze Zeit reversibel: Zu stark sind<br />

Nerv und Muskel geschädigt.<br />

Es gibt auch immer wieder asymptomatische<br />

Verläufe, sodass einigen Spielern<br />

mit der charakteristischen „Delle“ an<br />

der Schulter kein akuter Schulterschmerz<br />

erinnerlich ist. Hier scheint es zu einer<br />

schleichenden Atrophie zu kommen.<br />

Diagnose<br />

Diagnostisch sind Anamnese und klinische<br />

Untersuchung wichtig und richtungsweisend.<br />

Sonografisch ist der Nerv<br />

nicht zuverlässig darstellbar. Eine<br />

MRT­Untersuchung des Schultergelenkes<br />

zeigt sehr oft Befunde, die<br />

falsch interpretiert werden können. Veränderungen<br />

an der Supraspinatussehne<br />

im MRT­Befund eines Sportlers sind<br />

die Regel und sehr häufig sind sie unsymptomatisch<br />

oder Überbleibsel alter<br />

Entzündungen. Wichtig ist in dieser<br />

Phase die neurologische Zusatzdiagnostik.<br />

Neben der sich zunehmend deutlich<br />

zeigenden isolierten Außenrotationsschwäche<br />

finden sich im EMG gelichtete<br />

Interferenzmuster und auch pathologische<br />

Spontanaktivität. In der nicht<br />

einfach durchzuführenden Neurografie des<br />

N. suprascapularis können sich Verringerungen<br />

der Nervenleitungsgeschwindigkeit<br />

und der Potenzialmplitude zeigen.<br />

Typisch ist auch das Fehlen von Hypästhe ­<br />

sien, da der Nerv rein motorisch ist.<br />

Therapie<br />

Die Therapie ist fast ausschließlich operativ.<br />

Dabei wird über einen Zugang an<br />

der Oberseite des Schulterblattes die<br />

Incisura suprascapularis dargestellt und<br />

der N. suprascapularis frei präpariert.<br />

Häufig finden sich dabei verstärkte Faserbündel<br />

mit einer dementsprechenden<br />

sanduhrförmigen Einengung. Das Ergebnis<br />

ist abhängig vom Zeitpunkt der<br />

OP. Wird in den ersten sechs Wochen<br />

operiert, bilden sich die Beschwerden<br />

und die Atrophie des Infraspinatus meistens<br />

vollständig zurück. Im Zeitraum<br />

von sechs Wochen bis drei Monate nach<br />

Auftreten der Symptome bleiben in der<br />

Regel Defizite zurück. Danach ist eine<br />

OP nicht mehr erfolgversprechend.<br />

In Deutschland sind nur wenige neurochirurgischen<br />

Zentren auf eine solche<br />

Operation spezialisiert und können<br />

zweistellige OP­Zahlen aufweisen.<br />

Nach der Operation ist mit einer mehrwöchigen<br />

Trainingspause zu rechnen.<br />

Nach sechs Wochen kann in der Regel<br />

wieder mit dem Balltraining begonnen<br />

werden. Interessanterweise sind die betroffenen<br />

Volleyballspieler auch mit<br />

kompletter Infraspinatusatrophie in der<br />

Ausübung ihrer Sportart zunächst nicht<br />

nennenswert behindert. Bei technisch<br />

korrekter Ausübung eines Angriffsschlags<br />

mit gestrecktem Arm wird der<br />

Infraspinatus nicht benötigt. Trotzdem<br />

entwickeln die Spieler im weiteren Verlauf<br />

wegen der veränderten muskulären<br />

Balance der Schultermuskulatur oft sekundär<br />

ein Impingement­Syndrom.<br />

medicalsports network 03.11


Konservativ gibt es keine verlässliche Therapie. Bei gesicherter<br />

Diagnose habe ich in Einzelfällen eine CT­gesteuerte<br />

Kortikoid­Injektion in die Incisura suprascapularis erfolgreich<br />

angewendet. Bei leichteren Verläufen und in der Rekonvaleszenz<br />

sollte ein Auftrainieren des Infraspinatus und der dorsalen<br />

Schultermuskulatur in der Funktionskette forciert werden.<br />

Fazit<br />

Das Suprascapularis­Syndrom ist bei Volleyballspielern so<br />

häufig, dass jeder Schulterschmerz zunächst als verdächtig<br />

gelten muss. Rasches Handeln ist gefragt, da eine operative<br />

Therapie nur in den ersten Wochen nach Auftreten der Symptome<br />

erfolgreich sein kann. Das bedeutet für jeden Sportmediziner:<br />

„dran denken“ und schnell handeln!<br />

Zusätzlich sollten die Spieler und Physiotherapeuten über das<br />

Krankheitsbild informiert sein. Vielfach versäumen die Spieler<br />

den Gang zum Orthopäden oder zum KG, denn „normale“<br />

Überlastungsbeschwerden der Schulter sind beim Volleyball<br />

weit verbreitet.<br />

Literatur beim Autor<br />

nn praxis@kass.de<br />

Antonius Kass<br />

> Facharzt für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie, Sportmedizin,<br />

Chirotherapie, Akupunktur<br />

> seit 1999 als Orthopäde und Sportmediziner<br />

in eigener Praxis in<br />

Düsseldorf (www.kass.de)<br />

> Ehemaliger Volleyball-Nationalspieler<br />

(80 Einsätze, zuletzt 1991)<br />

Network<br />

> seit 1993 Mannschaftsarzt der Volleyball-Nationalmannschaften (DVV)<br />

> Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und 2004 in Athen<br />

als Mannschaftsarzt Hallen- und Beachvolleyball<br />

> seit 2006 Mannschaftsarzt des deutschen Tischtennis-Rekordmeisters<br />

und Champions-League-Gewinners Borussia Düsseldorf<br />

> seit 2011 leitender Mannschaftsarzt der Tischtennis-Nationalmannschaften<br />

(DTTB)<br />

> Mitglied der Anti-Doping-Kommission des DVV


dermatologie<br />

Athlete’s foot<br />

Der Fußpilz – nicht das einzige Pilzproblem der Sportler<br />

Dr. Jan Ries, Hochschule Fulda, Hochschulsportkoordinator<br />

© istockphoto.com/Pascal Genest<br />

Ein negative Begleiterscheinung des Sports kann der Fußpilz oder im Angloamerikanischen der athlete’s<br />

foot sein. Es ist wenig schmeichelhaft, wenn ein Krankheitsbild nach der Kohorte von Sportlern und<br />

Wettkämpfern benannt ist. Jedoch ist der Fußpilz (lat.: tinea pedis) in seinen unterschiedlichsten<br />

Erscheinungsformen, nicht Sportlers alleiniges Pilzproblem. In Abhängigkeit von der betriebenen<br />

Sportart lassen sich bestimmte Häufungen von Mykosen (Pilzerkrankungen) – an unterschiedlichsten<br />

Körperlokalisationen – diagnostizieren.<br />

Das Krankheitsbild Mykosen<br />

Aus „der ungeheuren Vielzahl von 250 000 Pilzarten sind an<br />

der menschlichen Pathologie“ lediglich 100 Arten beteiligt [1].<br />

Tietz / Ulbricht gehen weltweit von „mehr als 300.000 verschiedenen<br />

Pilzarten“ aus [2]. Aus den drei Großg ruppen, der<br />

durch Pilze verursachten Krankheiten<br />

superfizielle Mykosen,<br />

subkutane Mykosen und<br />

systemische Mykosen<br />

sind unter Sportgesichtspunkten primär die superfiziellen<br />

Pilzinfektionen, die „die keratinisierten Schichten der Haut<br />

(Hornhaut, Haare und Nägel) und die sichtbaren Schleimhäute“<br />

[1] betreffen, von besonderer Bedeutung.<br />

Mykosen gehören weltweit zu den am häufigsten festzustellenden<br />

Hauterkrankungen. Sie können die gesamte Körperoberfläche<br />

befallen und kommen im Haarbereich, im Gesicht,<br />

am Körperstamm, im Genitalbereich und an den Füßen vor.<br />

Während die Durchseuchungsrate bei der mitteleuropäischen<br />

„Normalbevölkerung“ bei ca. 30 % liegt, konnten in der Kohorte<br />

der Bundesligafußballer Prävalenzen von bis zu 82 %<br />

festgestellt werden, bei Langstreckenläufern werden knapp<br />

70 % erreicht. Pilzerkrankungen der Haut fallen durch Juckreiz,<br />

Schuppung, Schwellung und Rötung auf. Der Zwischenzehenbereich<br />

kann bei der tinea pedis interdigitalis weißlich<br />

aufgequollen erscheinen. Ist die Nagelplatte betroffen (Onychomykose),<br />

verändert sich ihre Transparenz hin zum bräunlich-bernsteinfarbenen<br />

oder es entwickeln sich helle Stellen.<br />

Weitere Erscheinungsbilder der Onychomykose sind das verstärkte<br />

Dickenwachstum (subungualer Hyperkeratose),<br />

welches zum bis zu 1 cm starken „Hornnagel“ führen kann, die<br />

dystrophische Veränderung (wird bröselig und bricht leicht<br />

ab) der Nagelsubstanz sowie die komplette oder partielle Abhebung<br />

vom Nagelbett.<br />

44 medicalsports network 03.11


Das Bildmaterial wird mit freundlicher Genehmigung der schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG veröffentlicht.<br />

Der Tinea pedis vom Typ Moccasin umläuft den gesamten Fußbereich<br />

Tinea pedis interdigitalis, Zwischenzehenmykose welche sehr<br />

häufig bei Läufern und Schwimmern vorkommt<br />

Onychomykose, Nagelpilz an allen Fußnägeln belastet das<br />

Immunsystem und reduziert die körperliche Leistungsfähigkeit<br />

Tinea Gladiatorum, bei Ringern am Arm, Ohr, Hals oder Rumpf auftretende<br />

Pilzerkrankung<br />

Pilze benötigen für ein optimales Wachstum viel Feuchtigkeit.<br />

Starkes Schwitzen lässt die Haut mazerieren, den Pilzerregern<br />

gelingt es, von der Hautoberfläche in sie einzudringen.<br />

Die klassischen Lokalisationen für den Ausbruch von Pilzerkrankungen<br />

sind demnach Zehenzwischenräume, bevorzugt<br />

der Hohlraum zwischen dem 4. und 5. Zeh, die Inguinal- bzw.<br />

Leistenfalten, der Damm- und Afterbereich bzw. auch der<br />

obere Bereich der Adduktoren sowie die Achselhöhlen. Die<br />

Hautfalten (im Bauch-, Hüft- oder Brustbereich) werden im<br />

Rahmen dieses Sportbeitrages vernachlässigt. Mykosen belasten<br />

– als Infektionserkrankungen – das Immunsystem. Im<br />

Verlauf der Dauer einer Mykose (was bei einer Onychomykose<br />

bis zu 1,5 Jahre sein können) wird der leistungsorientierte<br />

Sportler einen Teil seiner Regeneration für die Bekämpfung<br />

der Mykose „abschreiben müssen“ – Mykosen wirken somit<br />

leistungsmindernd.<br />

03.11 medicalsports network<br />

45<br />

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Jan Ries<br />

> Sportwissenschaftler an der Hochschule Fulda<br />

> Organisation des Allgemeinen Hochschulsports<br />

und Lehre (problemorientiertes Lernen, Teambildungsmaßnahmen, Sport<br />

und Gesundheitsförderung)<br />

> Multiple Trainerlizenzen u.a. in den Bereichen Alpinski, Tennis, Basketball,<br />

Schwimmen, Herz-Kreislauf-Training, Rückenschule u.v.m.<br />

Network<br />

> Seit 1998 Mitglied des interdisziplinären Nagel-Batrafen-Teams, das im<br />

Bereich „Sport & Mykosen“ forscht und bundesweit auf Sportgroßevents<br />

und in Athletenberatungen das Erfahrungswissen weitergibt<br />

> Kofinanziert durch die Europäische Kommission wurden – innerhalb europäischer<br />

Expertengruppen – unterschiedlichste Projekte in den Bereichen<br />

Doping- und Suchtprävention abgewickelt<br />

Tab. 1 Mykosewahrscheinlichkeit beim Vorliegen (X) von Risikofaktoren,<br />

in der Kohorte der Langstreckenläufer<br />

Alter ≥ 40 Jahre<br />

46<br />

1-2 Sportarten,<br />

die ausgeübt<br />

werden<br />

Nutzung von 3<br />

und mehr<br />

Paar<br />

Sportschuhen<br />

Gewicht ≥ 70 kg Mykosewahrscheinlichkeit<br />

x<br />

24 %<br />

33 %<br />

x 35 %<br />

x 37 %<br />

x 44 %<br />

x x 46 %<br />

x x 48 %<br />

x x 51 %<br />

x x 55 %<br />

x x 58 %<br />

x x 60 %<br />

x x x 62 %<br />

x x x 68 %<br />

x x x 70 %<br />

x x x 72 %<br />

x x x x 80 %<br />

dermatologie<br />

Ursachen von Pilzerkrankungen<br />

Um eine Mykose zu akquirieren, müssen verschiedene Voraussetzungen<br />

gegeben sein. Intakte Haut und Nagelplatten stellen<br />

grundsätzlich eine Infektionsbarriere zwischen dem Menschen<br />

und seiner „verpilzten“ Umwelt dar. Wird eine dieser<br />

Barrieren z.B. durch schlecht durchgeführte Pediküre, stumpfes<br />

Trauma eines Zehennagels oder Handverletzung bei der Gartenarbeit<br />

oder im Spiel mit Tieren geschädigt, so kommt es zu<br />

Eintrittspforten, locus minoris resistentiae, Orte reduzierter<br />

Widerstandskraft. Über diese Eintrittspforten erhalten die<br />

Pilzerreger (Schmarotzer) Zugang zu ihrem Wirt. Neben der<br />

Eintrittspforte ist es für die Pilzerreger, z.B. Trichophyton rubrum<br />

oder Trichophyton mentagrophytes, „hilfreich“, wenn<br />

das Immun system des potenziellen Wirtes angegriffen ist. So<br />

finden sich bei Diabetikern oder bei Patienten, die das Immunsystem<br />

belastende Medikamente (Antibiotika, Cortison usw.)<br />

nehmen müssen, besonders hohe Prävalenzen. Neben o.g.<br />

Faktoren ist es notwendig, dass der „empfangsbereite“ Mensch<br />

mit humanpathogenen Pilzerregern in Kontakt kommt. Dies<br />

kann sowohl im medizinischen (Behandlungsräume) als auch<br />

privaten Umfeld (Schuhanprobe, Tierkontakt, Gartenerde usw.)<br />

geschehen.<br />

Sportspezifische, prädisponierende Faktoren<br />

Im täglichen Sport- und Wettkampf betrieb kommt es zu vielfältigen<br />

Schädigungen der Schutzbarrieren Haut und Nagelplatten.<br />

Ganz gleich, ob es beim Laufen Druckstellen und<br />

Blasen im Fußbereich gibt, beim Fußball ein hartes Tackling<br />

oder unzählige harte Schüsse die Nagelplatte schädigen, der<br />

nasse Triathloneinteiler – in Kombination mit Schweiß, Erfrischungsgetränken<br />

und ggf. Urin – den Genitalbereich während<br />

der Rad- und Laufstrecke andaut, sich Kampfsportler<br />

( Judo, Ringen usw.) über die Matten ziehen und sich dabei<br />

Exkoriationen (Hautabschürfungen) zufügen, die natürliche<br />

Schutzbarriere der Haut ist durchbrochen, die Pilzerreger<br />

können sich einnisten. Maßvoll betriebenes Training steigert<br />

nachgewiesenerweise die Immunabwehr und das Wohlbefinden.<br />

Extensives Training und Hochleistungssport belasten<br />

den Körper physisch und psychisch. Unmittelbar nach der<br />

körperlichen und auch oft psychischen Höchstleistung tritt<br />

eine immunologische Lücke auf, diese ist als so genanntes<br />

Open-Window-Phänomen bekannt. In diesem Zeitraum, der<br />

in Abhängigkeit von der Ermüdung/ Erschöpfung bis zu gut<br />

einer Woche andauern kann, ist der immunsuppressive Athlet<br />

besonders anfällig für Infektionserkrankungen.<br />

Die Akquise von Pilzerregern ist im sportlichen wie auch<br />

häuslichen Umfeld nicht schwierig. Ganz gleich, ob es sich um<br />

die private Badezimmermatte, die Sammelumkleide im<br />

Schwimmbad oder in der Sporthalle, das kollektive Duschen<br />

nach dem Wettkampf oder Training, die gemeinsame Entspannung<br />

in der Sauna oder den Hotelteppich handelt, man<br />

medicalsports network 03.11


kann sicher sein, dass hier schon ein<br />

„Sportkamerad“ seine Pilzerreger hinterlegt<br />

hat. Klassisch sportive Infektionsstätten<br />

sind Turn-, Gymnastik- und<br />

Kampfsportmatten, Leihschuhe im<br />

Bowlingcenter oder in der Eissporthalle<br />

oder beim Skischuh verleih – wer hat<br />

sich da nicht schon häufiger gefragt:<br />

Wer hat das wann wie desinfiziert bzw.<br />

in unserem Fall antimykotisch behandelt?<br />

Eine Studie des Autors bei Langstreckenläufern<br />

erbrachte die in Tabelle<br />

1 aufgeführte Kumulation von Risikofaktoren.<br />

Diagnose und Therapie<br />

Die Diagnose und Therapie von Mykosen<br />

gehört in die Hände des Dermatologen.<br />

Wenn es zwischen den Zehen oder an<br />

anderen Körperstellen juckt, die Nagelplatte<br />

sich verfärbt oder verdickt, könnte<br />

es ein Pilz sein – muss es aber nicht.<br />

So engagiert Internetrecherchen und<br />

Diagnostikversuche in Zusammenarbeit<br />

mit dem Apotheker sein mögen, sie ersetzen<br />

nicht die klinische Begutachtung<br />

und den Pilznachweis mittels angelegter<br />

Kultur. Sollte eine Mykose diagnostiziert<br />

werden, gilt es festzustellen, wie<br />

groß die betroffenen Areale sind bzw.<br />

wie viele Nägel Symptome zeigen.<br />

Grundsätzlich wird zwischen topischer<br />

und systemischer Therapie unterschieden,<br />

die Kombinations- oder Pulstherapie<br />

verknüpft lokale und systemische<br />

Applikation. Vor der systemischen<br />

Therapie – welche in der Regel nur bei<br />

großflächig befallenen Patienten angewendet<br />

wird – schließt der behandelnde<br />

Arzt Kontraindikationen aus. Während<br />

der systemischen Therapie müssen die<br />

Laborwerte kontrolliert werden.<br />

Bei der topischen Therapie stehen –<br />

in Abhängigkeit der betroffenen<br />

Körperpartien – unterschiedlichste Applikationsformen<br />

zur Verfügung. In der<br />

Batrafen®-Serie finden sich z.B. der<br />

Lack für die Nagelplatten, das Gel für<br />

den Zwischen zehenbereich, die Creme<br />

für trockene Hautpartien (Ferse, Ellenbogen,<br />

ggf. Fußsohlen), die Lösung für<br />

03.11 medicalsports network<br />

behaarte Hautareale (Bart, Brustbehaarung),<br />

das Shampoo (Kopfhaar) und das<br />

Puder zur parallelen Trocknung z.B.<br />

zwischen Hautfalten oder – auch therapiebegleitend<br />

sehr empfehlenswert – zur<br />

Dekontamination der Schuhe. Parallel<br />

zur Behandlung des Humanmaterials<br />

gilt es – um Reinfek tionen zu vermeiden<br />

– das gesamt (textile) Umfeld möglichst<br />

antimykotisch zu behandeln, d.h. Textilwäsche<br />

mit mindestens 60 °C oder entsprechende<br />

Waschzusätze verwenden.<br />

Fazit - Präventionsmaßnahmen<br />

> Wählen Sie Ihre Sportschuhe, -textilien<br />

und Sportgeräte (Fahrradsattel) so aus,<br />

dass es auch bei längeren Tragezeiten<br />

oder ggf. schnellen Richtungswechseln<br />

nicht zu Druckstellen kommt.<br />

> Vermeiden Sie jeden direkten oder<br />

indirekten Kontakt (z.B. das auf beiden<br />

Seiten genutzte Saunatuch, die<br />

schweißnasse Trainingsbank im Fitnessstudio<br />

usw.) mit Infektionsquellen<br />

– tragen Sie Badeschlappen.<br />

> Waschen Sie Ihre 30°- und 40°-Wäsche<br />

niemals mit der Wäsche eines an<br />

Mykosen Erkrankten (denken Sie an<br />

Mannschaftssportarten, bei denen<br />

teilweise ganze Mannschaftssätze zusammen<br />

gewaschen werden).<br />

> Versiegeln Sie geschädigte Nagelplatten<br />

mit entsprechenden antimykotischen<br />

Lacken (z.B. Batrafen®-Lack).<br />

> Meiden Sie in öffentlichen Bädern<br />

ggf. noch vorhandene Fußdesinfektionsanlagen,<br />

sie stellen den Infektionsaustauschort<br />

erster Güte dar.<br />

Ein Trost mag bleiben: Nicht nur sportlich<br />

Aktive, sondern auch couch-potatos<br />

können athlete’s foot bekommen.<br />

nn jan.ries@hs-fulda.de<br />

Literatur:<br />

[1] Qadripur, Said A.: Pilze und Pilzerkrankungen - Ein Leitfaden<br />

für die Praxis, Stuttgart: Thieme Verlag, 1996, S. 14.<br />

[2] Tietz, Hans-Jürgen; Ulbricht, Horst: Humanpathogene Pilze der<br />

Haut und der Schleimhäute – Entnahme, Anzucht, Differenzierung,<br />

Hannover: Schlütersche GmbH 1999, S.46.<br />

Vielen Dank für die freundliche Unterstützung<br />

der Winthrop Arzneimittel GmbH, eines<br />

Tochterunternehmens von Sanofi Aventis.<br />

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Mit dem richtigen Biss<br />

Die Kaumuskulatur spielt bezüglich der Leistungsfähigkeit eines Sportlers eine nicht zu unterschätzende<br />

Rolle. So können unterschiedliche Beeinträchtigungen durch eine Fehlfunktion beim Beißen<br />

bedingt sein. Wir sprachen dafür mit Dr. Steffen G. Tschackert, der u.a. Teamzahnarzt aller<br />

U-Nationalmannschaften des Deutschen Fußballbundes ist und eine neuartige Mundschiene zur<br />

Leistungssteigerung für Sportler entwickelt hat.<br />

48<br />

Im Grunde ist die Erklärung relativ simpel. „Wenn die Kaumuskulatur<br />

entspannt ist, ist auch die Hals-Nacken- und<br />

Rückenmuskulatur entspannt. Wenn ich nun aber fest zubeiße,<br />

eventuell müde bin, dann überträgt sich die Spannung auf<br />

andere Muskelbereiche. Die Kaumuskulatur ist direkt mit der<br />

Hals-Nacken-Muskulatur verschaltet und beeinflusst die<br />

Muskelschlingen nach unten“, so der Zahnmediziner. Fehlfunktionen<br />

beim Beißen beeinträchtigen bei sportartspezifischen<br />

Bewegungsabläufen die geforderten Muskelschlingen.<br />

Solch eine Art von Verkrampfung führt zu einer Verminderung<br />

der Leistungsfähigkeit, was gerade im Spitzensport über<br />

"Auch Mats Hummels, torgefährlichster AbwehrAbwehrspieler der letzten Saison (5 Tore) und Deutscher<br />

Meister 2011 mit Borussia Dortmund, ließ sich eine<br />

DPS-Schiene bei Dr. Tschackert anfertigen, um<br />

seine Leistungsfähigkeit zu steigern."<br />

Erfolg und Niederlage entscheiden kann. So kann man bei<br />

Basketballern erkennen, wie sie vor Freiwürfen runde Bewegungen<br />

mit dem Kiefer machen, um sich zu entspannen.<br />

Ähnliche Methoden gegen Verkrampfungen sieht man bei<br />

Gewichthebern. „Bei der Dental Power Splint (DPS)-Schiene<br />

finden wir die individuell idealste Position heraus. Diese wird<br />

gesucht und mit einem Biss fixiert. Nur so kann die Kau- und<br />

Hals-Nacken-Muskulatur optimal entspannt werden“, führt<br />

Dr. Tschackert weiter aus. Die neuartige Schiene ist keine<br />

therapeutische Schiene, sie wird nicht nachts beim Schlafen<br />

getragen, sondern beim Training und Wettkampf. Dabei sind<br />

medicalsports network 03.11


Ablauf und Zeitaufwand gering. Der Sportler muss für ca.<br />

2,5 Stunden in eine DPS zertifizierte Zahnarztpraxis, zwei<br />

Wochen später erhält er die fertige Schiene. Neben einer in<br />

einer Studie mit der Universität Frankfurt nachgewiesenen<br />

Leistungssteigerung können damit die Koordination verbessert<br />

und das Verletzungsrisiko verringert werden. „Vielleicht<br />

sind es nur Nuancen, aber diese sind bei den geringen Unterschieden<br />

in der Weltspitze bedeutend. Ein gutes Beispiel dafür<br />

ist Andrea Petkovic“, erklärt der Zahnarzt. Die momentan<br />

beste deutsche Tennisspielerin kam als Nummer 31 der Welt<br />

zu ihm, ließ sich eine DPS-Schiene anfertigen und befindet<br />

sich wenige Monate später auf Platz 11. „Natürlich ist dies<br />

nicht ausschließlich der Mundschiene zu verdanken, das würde<br />

ich mir nie anmaßen. Aber sie hat mit Sicherheit einen<br />

kleinen Anteil dazu beigetragen“, gibt sich Dr. Tschackert<br />

überzeugt. Weitere prominente Leistungssportler, die der neuen<br />

Schiene vertrauen, sind u.a. Mats Hummels und Marcel<br />

Schmelzer vom frischgebackenen Deutschen Fußballmeister<br />

Borussia Dortmund, Nationaltorhüter Manuel Neuer und<br />

Eishockeynational spieler Philip Gogulla.<br />

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letzten Jahren für fachliches Aufsehen und gewinnen<br />

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auf die vielschichtigen therapeutischen Möglichkeiten.<br />

Dieses Buch liefert erstmals eine fachbezogene<br />

Gesamtübersicht und ist für Lehre und Praxis konzipiert.<br />

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2007, 176 Seiten, 366 Abbildungen<br />

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das spezialisierte Zahnärzte einsetzen. Das System erfasst mit<br />

Hilfe eines Kopfgestells (Abb.1) und einem kleinen, nur 2 g leichten<br />

Magneten, der auf den Schneidezähnen klebt, dreidimensional<br />

die Lage des Unterkiefers. Zeitgleich zeichnet SinfoMed K7 8 Kau-<br />

und Nackenmuskeln auf. Nach der Entspannungstherapie mit<br />

einem TENS- (Elektrotherapie-) System wird so der Biss bei optimaler<br />

Entspannung registriert.<br />

Die SinfoMed GmbH ist seit über 15<br />

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Rückenkraftdiagnostik, Oberflächenvermessung,<br />

Koordinationsdiagnostik, Stoßwellen-<br />

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Abb. 2<br />

Abb. 1<br />

49


ubrik tcm<br />

50<br />

Dry Needling –<br />

Methode zur Behandlung<br />

myofaszialer Schmerzsyndrome.<br />

TCM in der Sportmedizin<br />

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Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in der Sportmedizin<br />

Dr. med. Roland Strich, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Praxis Ratingen<br />

Dr. med. Thorsten Rarreck, Facharzt für Orthopädie, Praxis Gelsenkirchen-Buer<br />

Dr. Zheng Zhang, Ärztin für traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und praktizierende<br />

Heilpraktikerin, Praxis Essen<br />

Chinesische Medizin versus westliche Sportmedizin – sind das sich widersprechende und einander<br />

ausschließende Fachdisziplinen oder sinnvolle Kombination und Ergänzung? Die Sportmedizin ist<br />

als eigenständiges Fachgebiet gegenüber der chinesischen Medizin noch sehr jung. Erst im Jahr<br />

1912 wurde in Deutschland die weltweit erste sportwissenschaftliche Organisation gegründet.<br />

Die chinesische Medizin hingegen verfügt über eine 3000 Jahre alte Tradition.<br />

medicalsports network 03.11


Heutzutage bedeutet Sportmedizin, insbesondere im<br />

Leistungssport, in kurzer Zeit durch wenige „Handgriffe“ die<br />

richtige Diagnose zu stellen und sofort die erfolgversprechendste<br />

Therapie einzuleiten. Außerdem sollte bereits zu<br />

diesem Zeitpunkt die Prognose über den Heilverlauf feststehen.<br />

Haben wir in der Sportmedizin unter Zeitdruck zu<br />

arbeiten, wirkt hingegen die chinesische Medizin auf den ersten<br />

Blick geradezu betulich: Das Qi bewegen, den freien<br />

Fluss des Qi fördern und die unterschiedlichen Leere-, Mangel-<br />

und Füllezustände beheben, so lauten beispielsweise ihre<br />

Therapiekonzepte. Doch näher besehen, wandelt sich der<br />

Eindruck des scheinbar Betulichen zu einem Bild, das die<br />

diagnostischen und therapeutischen Konzepte in seiner<br />

Stringenz wahrnehmen lässt.<br />

Vor allem im Leistungssport ist es wichtig, die Methoden<br />

der chinesischen Medizin bereits in der Vergangenheit erfolgreich<br />

angewendet zu haben, um die Diagnose nach den ihr<br />

eigenen Kriterien mit wenigen Mitteln in der Kürze der Zeit<br />

stellen zu können. Mangel- und Erschöpfungszustände erfordern<br />

eine tiefer gehende, auf den Kriterien der chinesischen<br />

Medizin basierende Diagnostik.<br />

In der Praxis zeigen sich Sportler, Funktionäre und<br />

„westliche“ Mediziner zunächst zurückhaltend und skeptisch<br />

gegenüber dem Einsatz der chinesischen Medizin. Ihre Anwendung<br />

kann erfahrungsgemäß ein langer und steiniger Weg<br />

sein, der nicht zuletzt an das Vertrauen in den anwendenden<br />

Arzt sowie seine Behandlungserfolge geknüpft ist. Frustrationen<br />

im Umgang mit der chinesischen Diätetik und Akupunktur<br />

sind am (Ausbildungs-)Anfang aufgrund der Komplexität<br />

der Verfahren vorprogrammiert. Hält jedoch der Erfolg<br />

Einzug, bestehen langfristig multiple Möglichkeiten für den<br />

Sportmediziner, die chinesische Medizin bei verschiedensten<br />

Erkrankungen und Verletzungen einzusetzen.<br />

Therapie von Muskelverletzungen aus Sicht der TCM<br />

Eine Muskelverletzung geht aus Sicht der chinesischen Medizin<br />

häufig mit einer Blut-Stase einher . Es gilt daher, regulierend<br />

auf den Fluss von Blut (Xue) und Qi einzuwirken. Die Therapieziele<br />

bestehen darin, das Xue und Qi zu bewegen, die Hitze zu<br />

kühlen sowie durch abschwellende Maßnahmen Schmerzlinderung<br />

zu bewirken. Bevorzugt einzusetzende Verfahren<br />

sind die Akupunktur (Fernpunkte, Mikrosysteme, Moxibustion<br />

und das Schröpfen.<br />

Beispiel Entzündungsphase<br />

Das Therapieziel besteht darin, die Blut- und Qi-Stase<br />

zu beseitigen, Schmerzen zu lindern und Hitze auszuleiten.<br />

Zur äußeren Anwendung eignet sich eine Rezeptur der<br />

Phyto therapie Qing Xing Tui Zhong Gao. Bei der Körperakupunktur<br />

sollten je nach Verletzungsort die Sedierungspunkte<br />

der Leitbahnen Berücksichtigung finden. Das blutige<br />

03.11 medicalsports network 51


tcm<br />

52<br />

Roland Strich<br />

> Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Praxis in Ratingen<br />

> Zusatzbezeichnung u.a. in Sportmedizin, spezieller<br />

Schmerztherapie und Akupunktur<br />

> Dozent für Akupunktur und TCM bei der Akademie für ärztliche<br />

Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und AFAT<br />

(Akademie für Akupunktur und TCM)<br />

> Dozent für Sportmedizin, Orthopädie, Unfallchirurgie an der<br />

Trainerakademie Köln des DOSB e.V.<br />

Network<br />

> Langjähriger Mannschaftsarzt der Eishockeyclubs Ratinger Löwen und<br />

Revier Löwen sowie des Inlinehockeyclubs Düsseldorf Gladiators<br />

> Sportmedizinische Betreuung von Golfprofessionals der Challange Tour<br />

> Turnierarzt der Golf-Team Championship der PGA of Germany<br />

> Ärztlicher Leiter des GOLFmedicus Stützpunktes in Düsseldorf-Ratingen<br />

> Vorsitzender der Deutschen Eishockey Ärzte e.V.<br />

Zheng Zhang<br />

> Studium der chinesischen Heilkunde an der Universität für<br />

Chinesische Medizin und Arzneikunde Shanghai<br />

> Praxis für traditionelle chinesische Medizin (China Medic) in Essen<br />

> Dozentin für Akupunktur an mehreren Akademien<br />

Network<br />

> Mitglied im Bund Deutscher Heilpraktiker e.V.<br />

Thorsten Rarreck<br />

> Facharzt für Orthopädie mit Praxis in Gelsenkirchen-Buer<br />

> Zusatzbezeichnung u.a. in Sportmedizin und Chirotherapie<br />

> Weiterbildungen in Neuraltherapie und Akupunktur<br />

Network<br />

> Verbandsarzt des Tanzsportverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen (1998–99)<br />

> Vereinsarzt des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04<br />

(1998–2007 und seit 3/2011)<br />

Schröpfen kann ebenfalls in dieser<br />

Phase gewählt werden, da sie insbesondere<br />

die Blut-Stase bewegen und ausleiten<br />

kann, indem sie die Mikrozirkulation<br />

der Blutströmung anregt. Blutiges<br />

Schröpfen sollte allerdings nicht am Ort<br />

der offenen Wunde eingesetzt werden.<br />

Therapie des Magen-Darm-Traktes<br />

aus Sicht der TCM<br />

Die psychische Anspannung vor<br />

Wettkämpfen, Lampenfieber, aber auch<br />

zunehmende Belastungen in Training<br />

oder Wettkampf lassen Sportler besonders<br />

anfällig für funktionelle Störungen<br />

werden. Und hier insbesondere für<br />

gastrointestinale Beschwerden – denn<br />

wie auch im Alltagsleben reagiert der<br />

Magen-Darm-Trakt auch beim Sport<br />

recht empfindlich auf Stresssituationen.<br />

Die durch Überbelastung erhöhte Aktivität<br />

des vegetativen Nervensystems<br />

kann zudem psychovegetative Beschwerden<br />

hervorrufen. Die chinesische<br />

Medizin kann diese Zusammenhänge<br />

anhand der Syndrom-Diagnostik besonders<br />

gut abbilden und bietet, wie Sie<br />

im folgenden Kapitel erfahren werden,<br />

eine Fülle an wirkungsvollen Möglichkeiten,<br />

dem „Qi wieder auf die Sprünge<br />

zu helfen“.<br />

Ätiologie und Pathogenese aus Sicht<br />

der chinesischen Medizin<br />

Die Ernährung ist einer der wichtigsten<br />

Faktoren bei Magen-Darm-Störungen:<br />

Magen und Milz sind die dem Element<br />

Erde zugeordneten Organe. Der Magen<br />

fermentiert und reift die Nahrung und<br />

leitet die Abfallprodukte nach unten an<br />

den Darm weiter. Die Milz wandelt die<br />

gereinigten Nahrungsessenzen um und<br />

transportiert sie empor zur Lunge. Im<br />

Krankheitsfall fließt das Qi in die<br />

falsche Richtung. Bei Magen-Störungen<br />

kommt es zu Übelkeit, Erbrechen,<br />

Schluckauf oder Rülpsen. Bei Milz-<br />

Störung kommt es zu Bauchschmerzen,<br />

abdominale Resistenzen und Diarrhö.<br />

medicalsports network<br />

03.11


Die Menge und Qualität der Nahrung<br />

sowie die Umstände der Nahrungseinnahme<br />

spielen hierbei eine große Rolle.<br />

> Unzureichende oder überreichliche<br />

Nahungsaufnahme kann das Element<br />

Erde beeinträchtigen. Viele<br />

Sportler neigen dazu, große Mahlzeiten<br />

zu sich zu nehmen, da sie viel<br />

Energie brauchen. Doch übermäßige<br />

Nahrungsaufnahme führt zur Nahrungsstagnation,<br />

das Magen-Qi<br />

kann nicht absteigen: Dies äußert<br />

sich in saurem Reflux, epigastrischem<br />

Schmerz sowie Völle, Aufstoßen<br />

und schlechtem Mundgeruch.<br />

Auch das Milz-Qi kann dadurch geschwächt<br />

werden (abdominale Resistenzen,<br />

Bauchschmerzen, Diarrhö,<br />

Müdigkeit und schwache Muskeln).<br />

Das bei manchen Sportlern beliebte<br />

Fasten, um ideales Gewicht zu erreichen,<br />

kann – als vollständiges Fasten<br />

mit Wasser und Säften betrieben –<br />

Magen und Milz schwächen und zu<br />

Funktionsstörung führen.<br />

> Übermäßige Aufnahme von nicht<br />

kalten Nahrungsmitteln wie z.B.<br />

Salat, Eiskrem kann mit der Bildung<br />

von Kälte in Milz und Magen einhergehen.<br />

> Scharf gewürzte Gerichte, Alkohol,<br />

Lamm-, Rind- und Wildfleisch sind<br />

heiße Nahrungsmittel. Beim übermäßigen<br />

Verzehr solcher Nahrungsmittel<br />

kann sich Magen-Hitze entwickeln.<br />

> Zucker, Süßigkeiten und zu fettes<br />

Essen im Übermaß können Schleim<br />

im Magen produzieren und die Milz<br />

schwächen, was zu Hypercholesterinämie,<br />

Müdigkeit, Adipositas, schlüpfrigem<br />

Puls und zu einer Zunge<br />

mit dickem Belag führt.<br />

Ein TCM-Tipp zum Schluss<br />

Auch die Umstände der Nahrungsaufnahme<br />

sind für das Element Erde<br />

von großer Bedeutung. Zu schnelles Essen<br />

führt zur Qi-Stagnation und Nah-<br />

03.11 medicalsports network<br />

rungsretention. Unregelmäßiges Essen<br />

schwächt das Magen-Qi. Eine Therapie<br />

kann nur erfolgreich sein, wenn man<br />

gleichzeitig die falschen Essgewohnheiten<br />

ändert.<br />

Fazit<br />

Die TCM in der Hand des Geübten<br />

kann ein weiteres wichtiges Pfand bei<br />

der Behandlung von Sportlern sein,<br />

egal, ob Leistungs- oder Breitensportler.<br />

Am verbreitetsten ist die Anwendung<br />

der Akupunktur. Daneben sind die chinesische<br />

Phytotherapie und Diätetik<br />

Therapieoptionen zur Optimierung<br />

westlicher Behandlungsmethoden. West -<br />

liche und östliche Medizin sind, auch<br />

zum Wohl des Athleten, kombinierbar.<br />

nn dr.strich@orthopaedie-ratingen.de<br />

Alle Fotos aus: „Strich/Rarreck/Zhang:<br />

TCM in der Sportmedizin, Haug-Verlag<br />

in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH<br />

& Co. KG als Teil der Georg Thieme<br />

Verlagsgruppe, 2010“ bestellbar unter:<br />

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QI (Energie) – Der chinesische Begriff<br />

Qi, gleichbedeutend mit Chi, bedeutet<br />

Energie, Atem oder Fluidum, kann<br />

aber wörtlich übersetzt auch Luft,<br />

Dampf, Hauch, Kraft oder Atmosphäre<br />

bedeuten. Das Qi wird in der chinesischen<br />

Medizin als generelle Lebensenergie<br />

oder Energie des Spirituellen<br />

angesehen. Qi iost gleichzeitig materiell<br />

und immateriell. Es gilt als Basis<br />

jeglichen Lebens und ist somit auch<br />

Grundlage der anderen Grundsubstanzen.<br />

Das Qi hat verschiedene Funktionen,<br />

es ernährt und fließt, es trägt<br />

anderes mit sich, es steigt und fällt ab<br />

und staut sich. Das Qi bewegt sich geordnet<br />

durch die Leitbahnen hin zu den<br />

Organen und steht in enger Verbindung<br />

mit dem Blut (Xue). Unterschieden<br />

wird das Qi nach Funktion, z.B. Nähr-Qi<br />

oder nach Lokation, z.B. Xin (Herz)-Qi.<br />

53<br />

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Sicht<br />

Leistungs optimierung<br />

durch Perfektes Sehvermögen<br />

Beim Sport dient die visuelle Wahrnehmung zur Orientierung<br />

im Raum, zur Antizipation und Erfassung von Fremdbewegungen,<br />

zur Kontrolle der Eigenbewegung sowie zur<br />

Bewegungs¬beurteilung. Außerdem hat die Sehleistung –<br />

besonders auch das Periphere Sehen – erheblichen Einfluss<br />

auf die Qualität der Gleichgewichts- und Bewegungsregulation.<br />

Ein schlechtes Sehvermögen beeinträchtigt z. B. die<br />

Hand-Auge-Koordination und verlängert die Reaktionszeit<br />

des Sportlers. Gerade bei schnellen Sportarten wie Radfahren,<br />

Skilaufen oder Eisschnelllauf birgt dies ein hohes Verletzungsrisiko.<br />

Selbst gut sitzende Sportbrillen haben den Nachteil,<br />

dass sie die Umwelt verkleinert oder vergrößert darstellen<br />

und optischen Verzerrungen in den peripheren Bereichen das<br />

Gesichtsfeld einschränken. Kontaktlinsen bilden die Umgebung<br />

zwar real ab, sind aber bei Wasser, Sand, Wind oder<br />

Kälte oftmals störend. Viele Athleten entscheiden sich daher<br />

für eine LASIK, die gleichzeitig natürlichste Korrektur der<br />

Fehlsichtigkeit mit mittlerweile 30 Mio. Behandlungen weltweit.<br />

Heute können wir mit den modernsten Lasern Kurzsichtigkeit<br />

bis ca. –12 dpt, Weitsichtigkeit bis +6 dpt und<br />

Hornhautverkrümmungen bis 6 dpt mittels sicher und präzise<br />

korrigieren. Die LASIK selbst dauert nur ca. 12 Minuten, ist<br />

schmerzfrei und der Athlet kann in der Regel bereits nach<br />

1 – 2 Tagen wieder ins Training einsteigen. Zusätzlich wird die<br />

Nacht- und Kontrastsicht verbessert. Dadurch ist auch bei<br />

wechselnden oder schlechten Lichtverhältnissen und Flutlicht<br />

eine optimale Wahrnehmung der Umgebung gewährleistet.<br />

Die Ergebnisse sind hervorragend. 59 % der Patienten hatten<br />

nach dem Eingriff sogar eine Sehschärfe von 160 %. Zum<br />

Vergleich: 100 % oder 1,0 ist der Normalwert.<br />

nn mail@sehkraft.de<br />

Matthias Maus,<br />

Ophthalmologe und<br />

medizinischer Leiter der<br />

sehkraft Augenzentren in<br />

Köln und Berlin.<br />

54 medicalsports network 03.11


Erfolgreich Schmerzfrei<br />

In wenigen Sekunden wieder schmerzfrei und einsatzbereit<br />

sein – das kann bei Wettkämpfen im Spitzensport entscheidend<br />

sein. Ganz besonders gilt dies, wenn sich die Wettkämpfe<br />

auf Weltklasse-Niveau abspielen, wie bei der 75. Eishockey<br />

WM 2011 in der Slowakei vom 29. April bis zum 15. Mai.<br />

Fast im Minutentakt kommt es zu Schlag- oder Stoßverletzungen<br />

und zu schmerzhaften Überlastungen bei Gelenken,<br />

Sehnen und Muskeln. So gut wie kein Wettkampf auf dem<br />

Eis geht ohne Schmerzen und Verletzungen ab. Wie bei der<br />

letztjährigen Eishockey WM in Deutschland stellte auch<br />

diesmal das Unternehmen ELMAKO aus Iffezheim seine<br />

innovativen Kälteschock-Therapiegeräte CRYOLIGHT® zur<br />

Verfügung. In den Mannschaftskabinen und in den doctor<br />

rooms wurden die Therapiegeräte von den Orthopädie-Profis<br />

des Sponsors ORTEMA eingesetzt, alle 16 Nationalmannschaften<br />

konnten sich damit behandeln lassen. Schon seit der<br />

letzten WM schätzen Spieler, Mannschaftsärzte und Therapeuten<br />

die zuverlässige Wirkung dieser innovativen Therapiemethode.<br />

CRYOLIGHT® kann präzise am Verletzungsbereich<br />

angesetzt werden und stoppt den Schmerz innerhalb<br />

von Sekunden. Die Schwellungen klingen ab<br />

und der Heilungsprozess wird gefördert.<br />

Dr. med. Konov, Teamarzt des Eishockey Nationalteams<br />

Russland, ist von der Wirkung<br />

überzeugt: „Die Co 2 Therapie ergänzt und<br />

unterstützt die von mir angewandten Therapien<br />

hervorragend. Die Spieler schätzen die<br />

schnelle Anwendung und rasche Wirkung.“<br />

Matthias Roller, Inhaber von rollerwerk<br />

medical engineering & consulting, unterstützte<br />

das ORTEMA EHWM-Team bereits<br />

bei der fünften Eishockey-Weltmeisterschaft.<br />

Für den Rehabilitations-Experten eignet sich<br />

„die schnelle und einfache Applikation und Wirkung der CO 2<br />

Cryolight-Therapie gleichermaßen für den Akuteinsatz im<br />

Sport als auch bei der Behandlung von chronisch entzündlichen<br />

und durch Überlastung bedingten Erkrankungen, zum<br />

Beispiel Arthrose, Bursitis und Ansatztendinosen.“<br />

nn www.cryolight.de<br />

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Functional Movement Screening<br />

Gray Cooks FMS Test Kit<br />

Zum Testen und Bewerten der funktionellen<br />

Mobilität, Stabilität und Beweglichkeit.<br />

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Einsteigerseminare mit dem FMS<br />

Die nächsten Termine in München:<br />

Samstag, 13.08.2011<br />

Samstag, 24.09.2011<br />

Samstag, 01.10.2011<br />

Detailierte Informationen zu<br />

den Seminaren fi nden Sie unter:<br />

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Gesamtkatalog<br />

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soziale netzwerke<br />

Sport(medizin) 2.0<br />

Sven Meister,<br />

Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Dortmund<br />

Es ist 9 Uhr morgens und der Blick aus dem Fenster bescheinigt mir Sonnenschein sowie eine angenehme<br />

Temperatur: ideale Bedingungen, um mal wieder laufen zu gehen. Also ab in die Sportklamotten und an das<br />

Wichtigste gedacht: mein Smartphone. Schnell noch über Twitter bekannt geben, dass es nun los geht und die<br />

App zur Aufzeichnung der Laufstrecke auf dem Smartphone starten. So kann ich den „kleinen Erfolg“ später<br />

auf Facebook mit meinen Freunden teilen.<br />

56<br />

Die Art und Weise, Informationen zu<br />

verteilen sowie soziale Beziehungen zu<br />

leben und erleben, haben sich durch den<br />

Einzug so genannter „Sozialer Netzwerke“<br />

wie Facebook, Twitter und Co.<br />

verändert. Doch was ist ein soziales Netzwerk<br />

überhaupt und wie sozial sind diese<br />

Netzwerke wirklich? Welche Chancen<br />

bzw. Risiken entstehen durch eine Nutzung<br />

im medizinischen Bereich?<br />

Ein soziales Netzwerk bezeichnet<br />

schlichtweg die Beziehungen und Freundschaften,<br />

die wir zu anderen Personen in<br />

unserem Umfeld pflegen. Durch die Mitgliedschaft<br />

in Vereinen oder über Freunde<br />

lernen wir neue Personen kennen. An<br />

dieser Stelle setzen Facebook und Twitter<br />

an. Getrieben durch das ständige Wachstum<br />

des Internets und gesamtgesellschaftliche<br />

Veränderungen werden Beziehungen<br />

und Kontakte immer stärker<br />

virtualisiert. Dies gilt insbesondere für die<br />

Zielgruppe der 12­ bis 19­Jährigen, wie<br />

die JIM­Studie 2010 nachweist: Sie<br />

wenden mehr als 50 % der Zeit im Internet<br />

für die Kommunikation auf. Um an diesen<br />

neuen Formen der Kommunikation teil­<br />

nehmen zu können, werden lediglich ein<br />

Account, also eine Art Zugangsschlüssel,<br />

sowie ein Profil mit Basisinformationen,<br />

zumeist bestehend aus Namen, Geburtsdatum<br />

und E­Mail­Adresse, benötigt.<br />

Soziale Netzwerke<br />

im medizinischen Kontext<br />

Wie soziale Netzwerke im medizinischen<br />

Kontext genutzt werden können, zeigt<br />

z. B. die Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />

(DKMS). Über Twitter werden hier<br />

u.a. Typisierungsanfragen und Informationen<br />

zu besonderen Aktionen an die<br />

„Follower“, also die Abonnenten, versendet.<br />

Beispiele aus dem Bereich Sport und<br />

Fitness sind Facebook­Applikationen wie<br />

CardioTrainer oder RunKeeper, die eine<br />

Förderung der Fitness zum Ziel haben.<br />

Hierzu wird das starke Marktwachstum<br />

von Smartphones mit Internetzugang genutzt.<br />

Über GPS werden Streckenverläufe<br />

und Geschwindigkeiten aufgezeichnet.<br />

Die erzielten Resultate können dann<br />

sofort an die eigenen Facebook­Freunde<br />

gesendet werden. Solche Applikationen<br />

animieren zu virtuellem Wettkampf, in<br />

dem es gilt, die Ergebnisse von Freunden<br />

zu übertreffen. Allen Angeboten sozialer<br />

Netzwerke ist jedoch ein Ziel gemein: die<br />

Verteilung von Informationen. Unternehmen<br />

machen sich dies zu Nutze, indem sie<br />

gezielt Informationen zur Anwerbung<br />

neuer Mitglieder platzieren. Dem gegenüber<br />

stehen Beratungsangebote und<br />

Netzwerke zum Erfahrungsaustausch,<br />

z. B. bei seltenen Krankheitsbildern oder<br />

einer effektiveren Trainingsausgestaltung.<br />

Während die Beratung meist über einen<br />

Experten, also z. B. einen Arzt als Mediator,<br />

erfolgt, so findet der Erfahrungsaustausch<br />

häufig zwischen Patienten bzw. Trainierenden<br />

statt. Informationen können so<br />

mit einer höheren Geschwindigkeit einer<br />

breiteren Masse zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Den Chancen durch die Nutzung sozialer<br />

Netzwerke stehen gleichwohl auch<br />

Risiken gegenüber. Dies betrifft insbesondere<br />

die Themen Datenschutz und<br />

Datensicherheit sowie die Informationsqualität.<br />

Die existierenden sozialen Netzwerke<br />

sind nicht auf das hohe Schutzbedürfnis<br />

medizinischer Daten ausgelegt.<br />

medicalsports network 03.11<br />

© panthermedia.net | Diego Cervo


Sven Meister<br />

→ Dipl.-Informatiker, seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Fraunhofer ISST, Dortmund<br />

→ Leitet Projekte im Umfeld eHealthcare<br />

(Telematik,Telemedizin) mit einem Schwerpunkt auf<br />

Iuk-Infrastrukturen und Standardisierung (HL7) und baut<br />

den Themenbereich „Zweiter Gesundheitsmarkt“ auf<br />

Zudem erfüllen die zumeist im außereuropäischen Raum ansässigen<br />

Anbieter nur ein Mindestmaß der hier in Deutschland<br />

eingeforderten Richtlinien. Die Bewertung der Informationsqualität<br />

und somit die Abwägung des persönlichen Nutzens<br />

sind durch den jeweiligen Empfänger nur selten möglich.<br />

Inwieweit z. B. eine neue Therapie ein erwünschtes Ziel erreichen<br />

kann, obliegt den subjektiven Eindrücken des Informationsproduzenten.<br />

Das Risiko einer wachsenden Anonymisierung<br />

und gleichzeitigen Virtualisierung durch soziale Netzwerke<br />

wird aufgrund von verschiedenen Studienergebnissen mittlerweile<br />

kontrovers diskutiert. So haben z. B. US­Sozialforscher<br />

des PEW­Instituts nachgewiesen, dass aktive Nutzer von sozialen<br />

Netzwerken auch eine höhere Vernetzungskompetenz im<br />

echten Leben besitzen.<br />

Fazit<br />

Die veränderte Kommunikation gerade bei den 12­ bis 19­Jährigen<br />

erfordert eine neue Ansprache dieser Zielgruppe. So endet<br />

das Vereinsleben nicht mehr im Vereinsheim, sondern will auch<br />

virtuell weitergelebt werden können. Nicht ohne Grund partizipieren<br />

immer mehr Dachverbände wie z. B. der Deutsche<br />

Tanzsportverband e.V. an diesen neuen Medien. Gerade für die<br />

Bereiche Sport, Fitness und Wellness ergeben sich sowohl auf<br />

Marketingseite als auch zur Publikation von Fachinformationen<br />

Chancen, (potenzielle) Kunden zu informieren, zu werben und<br />

zu binden. Aufgrund der oben genannten Risiken ist jedoch<br />

eine, wenn auch unscharfe Grenze, zu medizinischen Wirkungsfeldern<br />

zu ziehen. Sozialen Netzwerken fehlt es derzeit noch an<br />

einer Professionalisierung zur datenschutzkonformen Verarbeitung<br />

medizinischer Daten sowie einer durchgängigen Gewährleistung<br />

der Informationsqualität.<br />

nn sven.meister@isst.fraunhofer.de<br />

03.11 medicalsports network<br />

19926 ¥ Anzeige KT4M 26.10.2010 14:42 Uhr Seite 1<br />

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57


Foto: STOTT PILATES ®<br />

photography © Merrithew Corporation<br />

pilates<br />

Wirksame Reha<br />

Pilates bei Sportverletzungen und in der Rehabilitation<br />

Wayne Seeto BOccThy, MSc(PT) - STOTT PILATES ® Lead Instructor Trainer, Spezialist für Rehabilitation<br />

Die Beliebtheit von Pilates hat weltweit in den letzten fünf Jahren exponentiell zugenommen. Nach Aussage<br />

von Experten unterstützt Pilates die Rehabilitation nach Verletzungen, da sie Athleten ein anspruchsvolles<br />

Training ohne Stoßbelastung oder übermäßige Belastung bietet.<br />

Pilates ist auf eine wirksame Rehabilitation<br />

ausgerichtet, wobei einfache Fertigkeiten<br />

entwickelt werden und der<br />

betroffene Bereich progressiv belastet<br />

wird. Rehabilitationsprogramme werden<br />

zu Beginn darauf abzielen, die tiefen,<br />

stützenden Strukturen des Körpers zu<br />

kräftigen. Dann folgen komplexere Bewegungen,<br />

welche den verletzten Bereich<br />

in vollständig funktionale und sportartenpezifische<br />

Bewegungsmuster einbinden.<br />

Während des Fortschritts werden<br />

biomechanische Kompensationen erkannt<br />

und spezifische Korrekturen oder Änderungen<br />

vorgenommen, um die Qualität<br />

der Bewegungsmuster zu verbessern<br />

und die Verbindung zwischen Geist und<br />

Körper zu stärken.<br />

58 medicalsports network 03.11


Vorteile von Pilates bei der Reha<br />

Nach Aussage von Carole Chebaro H.B.<br />

Kin, B.Ed., MSc. , Physiotherapeutin<br />

und STOTT PILATES® Certified Instructor,<br />

bietet Pilates den Kunden eine<br />

Vielzahl an Optionen und Bewegungserfahrungen,<br />

die eine wesentliche Rolle<br />

für ihre Motivation, ihr Interesse und<br />

ihre Genesung spielen. „Pilates fördert<br />

während der ganzen Übung die Haltung<br />

und die Muskelaktivierung und gewährleistet<br />

eine angemessene Stabilität proximal<br />

oder distal zur Bewegung. Dies kann<br />

von spezifischen isolierten Bewegungen<br />

bis hin zu dynamischeren Bewegungen<br />

reichen, je nachdem, was für die Stufe<br />

der Rehabilitation erforderlich ist. Die<br />

größte Befürchtung der Physiotherapeuten<br />

bei der Einbeziehung von Pilates<br />

in ihre Praxen darin besteht, dass die<br />

Trainer, welche die Anweisungen für die<br />

Übungen erteilen, keine ausgebildeten,<br />

qualifizierten Personen sind, die sich mit<br />

besonderen Umständen und Verletzungen<br />

auskennen. Der Schlüssel liegt in<br />

der Qualität der Ausbildung. Es muss<br />

gewährleistet sein, dass die Trainer über<br />

die entsprechende Ausbildung, das<br />

Fachwissen und die Umsetzungskenntnisse<br />

bei der Beurteilung der Haltung<br />

und Anatomie verfügen und in der Lage<br />

sind, die Übungen an die einzelnen<br />

Erfordernisse anzupassen.“ Während der<br />

Rehabilitation kann Pilates einen Zwischenschritt<br />

von unbelasteten Bewegungen<br />

über Open­Chain­Bewegungen<br />

bis hin zu explosiven Bewegungen darstellen.<br />

Während der Reha kann Pilates<br />

jederzeit ausgeübt werden, d.h. von der<br />

akutesten Phase bis hin zur fortgeschrittenen<br />

funktionalen Umerziehung. Diese<br />

Art von Training verläuft von einer allgemeinen<br />

zu einer spezifischen und von<br />

einer einfachen zu einer komplexeren<br />

Form. Durch das leichtere Widerstandstraining<br />

und das mehrwinklige Training<br />

ist Pilates sowohl für den Leistungsaufbau<br />

als auch für die anatomische Anpassung<br />

perfekt geeignet und auf die<br />

Entwicklung des Muskelgedächtnisses<br />

und der Muskulatur ausgerichtet.<br />

03.11 medicalsports network<br />

Fünf Grundprinzipien<br />

Es gibt fünf Grundprinzipien für den<br />

Einstieg in geeignete und korrigierende<br />

Bewegungen zu beachten. Diese fünf<br />

Grundprinzipien konzentrieren sich auf<br />

die Atmung, die Stellung des Beckens,<br />

die Stellung des Brustkorbs, die Stabilisierung<br />

und der Schultern und Mobilisation<br />

sowie die Stellung des Kopfes<br />

und der Halswirbelsäule. Es werden sowohl<br />

die Stabilität des Körperzentrums<br />

als auch die Beweglichkeit der Gelenke<br />

durch exzentrische Kontraktionen, kontrollierte<br />

ballistische Bewegungen und<br />

sorgfältige Bewegungen bei niedriger<br />

Belastung gefördert. Alle drei Übungstheorien<br />

werden bei sportlichen Aktivitäten<br />

eingesetzt und sorgen für die optimale<br />

Zusammenarbeit der Muskulatur.<br />

Pilates konzentriert sich mehr auf die<br />

aktive exzentrische Dehnung der Muskulatur<br />

als auf das traditionelle, verlängerte<br />

statische Stretching. Pilatesübungen<br />

können problemlos in die üblichen Trainingsprogramme<br />

eingegliedert werden.<br />

An einem Tag mit geringer Belastung,<br />

an einem Erholungstag oder vor Tagen,<br />

an denen Fertigkeiten trainiert werden,<br />

stellt die Pilatesmethode eine hervorragende<br />

Möglichkeit dar, um die neuromuskuläre<br />

Koordination und die effiziente<br />

Zusammenarbeit der Muskulatur<br />

zu trainieren. Als weitere Option kann<br />

die Aufwärmphase um einige Pilatesübungen<br />

ergänzt werden, um die Muskeln<br />

zu aktivieren.<br />

Fazit<br />

Pilates kann die Rehabilitation nach<br />

Verletzungen unterstützen. Der Fokus<br />

auf Beweglichkeit, Elastizität und Kraft<br />

über einen vollen Bewegungsumfang<br />

hinweg kann dazu beitragen, den verletzten<br />

Bereich zu heilen, bevor das<br />

sportartenspezifische Training beginnt.<br />

nn www.merrithew.com<br />

59<br />

Erfolgreich bei<br />

Sportverletzungen<br />

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profelan ® salbe<br />

nach Müller-Wohlfahrt<br />

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profelan® salbe nach Müller-Wohlfahrt. Wirkstoff: Arnikablüten-Tinktur.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />

Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

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nach Müller-Wohlfahrt<br />

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Medizin- und Sporttaping<br />

sehr gute Klebkraft · wasserbeständig


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PRO Recovery<br />

Der Schweizer Sportnahrungsexperte empfiehlt für die Regeneration Proteine<br />

und Kohlenhydrate. Je nach Anforderung und Kombination mit weiteren kohlenhydrathlatigen<br />

Lebensmitteln (Sportdrinks, Pasta, etc.)<br />

kann neuerdings zwischen drei abgestuften Angeboten und<br />

Geschmacksrichtungen gewählt werden. Je nach Bedarf ist<br />

Pro Recovery mit oder ohne künstliche Süssstoffe und<br />

laktosefrei erhältlich. Um die Regeneration zu unterstützen<br />

sind nur noch kleine Portionen mit 150 – 200 ml (20 g Protein)<br />

notwendig. Angereichert mit Biestmilch, L-Leucin<br />

und L-Carnitin. Geeignet für Ausdauer-wie auch in der<br />

All-in-One Variante Schokolade als Regenerationsprodukt<br />

nach harten Krafteinheiten.<br />

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PowerShot für mentale<br />

und körperliche Höchstleistung<br />

Eine gute mentale und körperliche Leistungsfähigkeit entscheidet<br />

über Sieg und Niederlage. Diese auf den Punkt abzurufen<br />

und bis zuletzt aufrecht zu erhalten ist erfolgsentscheidend. Und<br />

genau hier setzt die Neuerung aus dem Hause Mark Warnecke<br />

an: Eine selbst für uns außergewöhnlich hoch konzentrierte,<br />

einzigartige orthomolekulare Vitalmischung aus Taurin, Koffein,<br />

ausgewählten Aminosäuren, verschiedenen Kohlenhydratquellen,<br />

Zink, Magnesium und wichtigen Vitaminen belebt Körper<br />

und Geist gleichermaßen – der PowerShot.<br />

nn www.amsport.de<br />

Der Herbst- und Winterlaufschuh<br />

Etonic Jepara Hybrid ist ein stabiler Trainingsschuh mit guter Trittsicherheit.<br />

Urban- und Outdoorläufe in Herbst und Winter sind sein Terrain. Hier kann er<br />

seine Vorteile ausspielen: Die Trail-Grip-Außensohle<br />

sorgt für guten Halt, das dichtere Winter-Mesh-<br />

Material bietet Schutz bei widrigen Wetterverhältnissen<br />

und das hochwertige Dämpfungsmaterial<br />

RCS gewährleistet die<br />

Ab sorption der Aufprallkräfte sowie<br />

Energierückführung.<br />

nn www.etonic.com<br />

77. Jahrestagung<br />

der DGK<br />

Unter dem Motto „Herzinsuffizienz<br />

und Regeneration“ bot die 77. Jahrestagung<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kardiologie – Herz- und<br />

Kreislaufforschung e.V. (DGK) in<br />

Mannheim vom 27. – 30.04. einen<br />

weitreichenden Überblick über die<br />

wesentlichen und aktuellsten Entwicklungen<br />

der modernen Kardiologie.<br />

Eines der Ergebnisse: Bei Risikopatienten<br />

verringert regelmäßige<br />

sportliche Aktivität die Häufigkeit<br />

und das Ausmaß der Mikroalbuminurie,<br />

einem wichtigen Hinweis auf<br />

mangelhafte Gefäßfunktion, und<br />

das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse<br />

wie Schlaganfall oder Herzinfarkt.<br />

nn www.dgk.org<br />

7. Jahrestagung<br />

der DGfB<br />

Vom 19. – 21. Mai fand in Murnau in<br />

Oberbayern die 7. Jahrestagung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Biomechanik<br />

(DGfB) statt. Eröffnet<br />

wurde die Tagung mit Workshops<br />

zur biomechanischen Entwicklung<br />

von Implantaten und Prothesen, zur<br />

Ganganalyse in klinischer Anwendung<br />

sowie einem Nachwuchsworkshop.<br />

Das wissenschaftliche Programm<br />

umfasste u.a. Vorträge und Studien<br />

aus der Bewegungsanalyse, Sportbiomechanik<br />

oder Prothetik. Die 8.<br />

Jahrestagung der DGfB findet vom<br />

15. – 17. Mai 2013 in Ulm statt.<br />

nn www.biomechanik-kongress.de<br />

60 medicalsports network 03.11


Verfärbungen systematisch entfernen<br />

Jetzt gibt es ein System für glatte und natürlich weiße Zähne:<br />

das neue elmex INTENSIVREINIGUNG System. Es besteht aus der gleichnamigen,<br />

bereits sehr erfolgreichen Zahnpasta und einer neu entwickelten Zahnbürste.<br />

Die speziellen Putzkörper der Zahnpasta<br />

entfernen oberflächliche Verfärbungen,<br />

Plaque und Ablagerungen auf den Zähnen<br />

sehr gründlich. Dank der besonders<br />

guten Polierleistung werden die Zähne<br />

spürbar sauber und glatt. Nach der Anwendung<br />

sind die Zähne glatt poliert,<br />

sodass Plaque-Bakterien weniger leicht<br />

anhaften können. Das enthaltene Aminfluorid<br />

(1.400 ppm) schützt wirksam vor<br />

Karies. Seit Mai bietet GABA, Spezialist<br />

für orale Prävention, die Zahnpasta<br />

in einer neuen Verpackungsgröße an:<br />

Diese beinhaltet 50 – statt wie bisher 30 –<br />

Milliliter, was einem Mehrinhalt von<br />

65 % entspricht. Die als Ergänzung der<br />

Flector ®<br />

Die Nr. 1 in der Schweiz.<br />

Kleben statt schmieren.<br />

Flector ® Schmerzpflaster. Zusammensetzung: 1 Pflaster enthält: Arzneilich wirksamer Bestandteil: diclofenacum epolaminum 1,3 g pro 100 g Gelatum. Sonstige Bestandteile:<br />

Klebeschicht: Gelatine, E171, E218, E216, E385, Povidon, Sorbitol, Propylenglycol, Weinsäure, Aluminiumglycinat-dihydroxid, Caramellose-Natrium, Polyacrylsäure,<br />

Butan-1,3-diol, Polysorbat 80, Dalin-PH-Parfüm. Anwendungsgebiete: Zur lokalen symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei Epikondylitis sowie Fußgelenksverstauchungen.<br />

Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Diclofenac oder anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern. Nicht auf verletzter<br />

Haut anwenden. Nicht anwenden ab dem 6. Schwangerschaftsmonat und nicht anwenden bei aktivem Ulcus pepticum. Nebenwirkungen: Häufig können Hautreaktionen<br />

wie Juckreiz, Rötungen, Ausschläge an der Applikationsstelle auftreten. Warnhinweise: Das Pflaster nicht in Kontakt mit Schleimhäuten bringen und nicht unter einem okklusiven<br />

Verband applizieren oder gleichzeitig mit anderen lokalen oder systemischen NSAR verwenden. Bei Auftreten von Hautausschlägen ist die Behandlung abzubrechen.<br />

IBSA Institut Biochimique SA, Headquarters and Marketing Operations, Via del Piano, CH-6915 Pambio-Noranco<br />

IBSA Farmaceutici Italia Srl, Via Martiri di Cefalonia 2, I-26900 Lodi<br />

www.flector.de<br />

Zahnpasta völlig neu auf den Markt<br />

gebrachte elmex INTENSIVREINIGUNG<br />

Zahnbürste wurde ebenfalls für eine intensive<br />

Reinigungsleistung entwickelt.<br />

Dank einzigartiger Rundum-Borsten<br />

sorgt sie für eine effektive Reinigung bis<br />

an die Zahnzwischenräume und am<br />

Zahnfleischrand. Polierkelche helfen,<br />

Beläge zu entfernen, die Zahnverfärbungen<br />

verursachen. Das Noppenfeld<br />

sorgt für eine zusätzliche Reinigung der<br />

Wangen. Der ergonomisch geformte,<br />

komfortabel gummierte Griff und der<br />

rutschfeste Daumenstopp erleichtern<br />

die richtige Anwendung der Putztechnik.<br />

Beide Produkte sind wissenschaftlich<br />

getestet. Die Spezial-Zahnpasta erzielt<br />

im In-vitro-Test eine höhere relative<br />

Reinigungsleistung als eine Zahnpasta<br />

für den täglichen Gebrauch und marktübliche<br />

Spezial-Zahnpasten gegen<br />

Verfärbungen. Außerdem weist sie ein<br />

deutlich höheres Schmelz-Polier-<br />

Potenzial auf. Die Zahnpasta sollte jeden<br />

2. Tag anstelle der normalerweise verwendeten<br />

Zahnpasta für jeweils 3 Minuten<br />

angewendet werden. Die neue<br />

Zahnbürste weist eine überlegene Reinigungsleistung<br />

des gesamten Zahns<br />

sowie am Interdentalraum auf und ist<br />

für den täglichen Gebrauch konzipiert.<br />

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Schmerzpflaster zur lokalen<br />

Bekämpfung von Schmerz<br />

und Entzündungen.


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Wave Enigma –<br />

Mühelos Strecke machen<br />

Wave Enigma heißt Mizuno’s komplett neuer Premium-Neutralschuh mit<br />

bester Dämpfung. Er spricht vor allem diejenigen Läufer an, die sich nach einem<br />

sehr komfortablen Schuh für ihren Sport sehnen. Hier zieht der Wave Enigma alle<br />

Trümpfe: Sein besonderes Merkmal ist eine parallele Wave Platte die sich bis in den<br />

Vorfuß durchzieht. Kombiniert ist die durchgehende Wave Platte mit den besten<br />

Mizuno-Features für Laufschuhe: Wie alle Schuhe des japanischen Sportspezialisten<br />

bietet der Wave Enigma dank Wave-Technologie perfekte Stabilität und optimale<br />

Dämpfung. Zusätzlich dämpfen das ap+ Zwischensohlenmaterial und geschäumtes<br />

EVA im Vorfuß bei jedem Schritt und sorgen für angenehmen Komfort.<br />

nn www.mizuno.eu<br />

Glagla – The original ventilated Shoe<br />

Speed-Wheel<br />

Top für kräftige Arme, breite Schultern und ein Rücken<br />

in V-Form! Das Training mit dem 3,6kg schweren<br />

Speed-Wheel imitiert die anspruchsvolle Bewegung an der<br />

Boxbirne und kombiniert so effektiv Kraft- und Ausdauer-Workout.<br />

Inklusive hochwertiger Transporttasche für das Krafttraining unterwegs.<br />

nn www.menshealth.com<br />

Jetzt ganz neu auf dem deutschen und österreichischen<br />

Markt: Ein ventilierter Schuh, der einzigartig<br />

auf dieser Welt ist. Mehr Komfort und mehr Atmungsaktivität<br />

für ein ultimatives, einzigartiges<br />

Gefühl. Das ist Glagla.<br />

nn www.campomonaco.de<br />

Den Rücken schonen auf nahezu jedem Stuhl<br />

Dass gesundes Sitzen möglich ist, zeigt die neue Rückenpolsterung ORTHO Twin.<br />

Sie lässt sich über einen verstellbaren Gummizug in wenigen Sekunden auf nahezu<br />

jedem Sitz oder Stuhl mit Lehne befestigen und entlastet den Rücken beim Sitzen.<br />

Die atmungsaktive Polsterung besteht aus zwei ergonomisch geformten, orthopädischen<br />

Rückenstützen. Sie kann individuell an die eigene Körpergröße angepasst<br />

werden. ORTHO Twin verhilft der Wirbelsäule zu einer entspannten, aber aufrechten<br />

Sitzposition. Durch das geringe Gewicht von 1,4 Kilogramm lässt sich die<br />

Stütze leicht transportieren und überall mitnehmen. ORTHO Twin ist ab sofort auf<br />

dem deutschen Markt erhältlich und für jeden geeignet, der Rückenproblemen vorbeugen<br />

möchte oder bereits unter Rückenbeschwerden leidet.<br />

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Performance<br />

Rain Jacket<br />

CRAFT geht bei Nässe mit leuchtendem<br />

Beispiel voraus: Die absolute wind-<br />

und wasserdichte Performance Rain<br />

Jacket ist superleicht, klein zu packen,<br />

hat viele smarte Details und sorgt mit<br />

großen Reflektoren rundum für beste<br />

Sichtbarkeit bei Schmuddelwetter.<br />

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Ernährung & Sport<br />

Aus der aktiven Arbeit der „Deutschen<br />

Gesellschaft für angewandte Sportwissenschaft“<br />

hat sich neben den Bereichen<br />

des Sports bzw. der Sportwissenschaft in<br />

Kombination mit dem Thema Ernährung,<br />

der Grundstein der „Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung und Sport“<br />

entwickelt. Die Aufgabe der Gesellschaft<br />

ist u.a. die Entwicklung und Vermarktung<br />

von Konzepten für eine gesündere<br />

Lebensweise unter Berücksichtigung von<br />

sport- und ernährungswissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen sowie die Durchführung<br />

von Seminaren. Am 5. November 2011<br />

findet das „Stoffwechselseminar – modernes<br />

Stoffwechselmanagement“ als<br />

ärztliche Fortbildungsveranstaltung in<br />

Bonn statt. Anmeldung und Infos unter<br />

www.stoffwechselseminare.de.<br />

nn www.DGE-Sport.de<br />

"Erratum: In der letzten Ausgabe (02.11)<br />

haben wir in dem Artikel "Modernes Ganzkörpertraining"<br />

irrtümlicherweise geschrieben,<br />

dass Amplitrain die deutsche Medizinzulassung<br />

schon hat. Das stimmt so nicht ganz, momentan<br />

läuft noch das Zulassungsverfahren dafür. Eine<br />

entsprechende Zulassung wird angestrebt, wozu<br />

noch einige Prüfungen stattfinden. Wir bitten,<br />

diesen Fehler zu entschuldigen."<br />

62 medicalsports network 03.11


Receptor +<br />

Der neue Receptor+ ist für multidisziplinäre Aktivitäten entwickelt<br />

und bietet die optimale Lösung für SportlerInnen, die<br />

die Lagerung von unterschiedlichen Helmen für diverse<br />

Sportarten zu Hause satt haben. Der Receptor+ ist für den Gebrauch für Winter-,<br />

Sommer- und Wassersport geeignet und hat auch die entsprechenden Sicherheitszertifikate<br />

für alle drei Bereiche erhalten. Schaumstoffeinsätze im Inneren des<br />

Helmes halten im Winter warm, können aber für die Sommersportarten mit einer<br />

wasserabweisenden Polsterung ersetzt oder ganz herausgenommen werden.<br />

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Winlactat 4.0 – neue Funktionen<br />

– neues Design – neue Kunden<br />

Winlactat ist mit weltweit über 2000 Installationen<br />

eine der weitverbreitetsten Softwarelösungen für<br />

die Laktat-Leistungsdiagnostik mit Trainingssteuerung.<br />

Die Olympiastützpunkte in Deutschland<br />

nutzen seit 2011 jetzt einheitlich die winlactat<br />

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Scheibe wechsel dich, aber bitte zackig.<br />

Oakley ist stolz die neue Sport Perfomance Brille Fast Jacket präsentieren zu dürfen.<br />

Individualität und schneller Scheibenwechsel sind wichtige Aspekte bei Sportbrillen,<br />

die Oakley mit Benutzerfreundlichkeit und der besten Technologie<br />

kombiniert. Die neue Fast Jacket ist jetzt die erste Open Base Sonnenbrille, die<br />

mit der innovativen Oakley SwitchLock Technologie für einen schnellen und<br />

einfachen Scheibenwechsel ausgestattet ist.<br />

Die Fast Jacket ist ab Juni ab 190 € im Handel erhältlich und wird immer mit<br />

einem paar Wechselscheiben, zwei verschiedenen Nasenpad-Sets, Microbag und<br />

Case geliefert.<br />

nn www.oakley.com<br />

03.11 medicalsports network<br />

63<br />

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weiteres Jahr, wenn nicht 6 Wochen<br />

vor Bezugsende schriftlich gekündigt wird.<br />

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Vorname, Nachname<br />

Firma/Klinik/Institut<br />

Position/Abteilung<br />

Straße, Haus-Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Tel.<br />

E-Mail<br />

Frauenfußball<br />

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Bernd Lasarzewski<br />

> Dr. med.<br />

Ulrich Schneider<br />

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die sechsmalige Weltmeisterin<br />

ist aktuell Gesamt-Weltcup<br />

Dritte mit guten Chancen auf<br />

den Gesamtsieg und damit<br />

Deutschlands erfolgreichste<br />

Biathletin in dieser Saison.<br />

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