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unterbrochen ist (Abb. 3). Im Gegensatz<br />

zum „echten“ Knochenbruch, der akut<br />

beispielsweise als Folge eines Sturzes<br />

auftritt, entwickelt sich die Stressfraktur<br />

über einen längeren Zeitraum – andere<br />

geläufige Termini sind daher „schleichende<br />

Fraktur“ oder „Ermüdungsbruch“.<br />

Wen erwischt’s – und wo?<br />

Die meisten Stressfrakturen ereignen<br />

sich an der unteren Extremität, zumindest<br />

bei Erwachsenen. Das Schienbein<br />

und der Fuß sind mit insgesamt<br />

75 – 85 % die häufigsten Lokalisationen.<br />

Dementsprechend sind etwa 70 % der<br />

Betroffenen Läuferinnen und Läufer.<br />

Ermüdungsbrüche gibt es aber auch z.B.<br />

bei Ballsportlern, Balletttänzerinnen<br />

(„Ballerina-Fraktur“, „Tänzer-Fraktur“),<br />

Gymnastinnen (rhythmische Sportgymnastik)<br />

oder Radfahrern. Selten<br />

entstehen Stressfrakturen an der oberen<br />

Extremität, beispielsweise am Ellenhaken<br />

bei Baseball-Pitchern und Speerwerfern<br />

oder an der handgelenknahen<br />

Speiche und Elle als Folge einer chronischen<br />

Traumatisierung im Tennis. Die<br />

Ermüdungsfraktur des Wirbelbogens<br />

mit konsekutivem Wirbelgleiten (Spondylolisthese)<br />

kann Folge einer sport-<br />

Abb. 1 Ermüdungsbruch des dritten<br />

Mittelfußknochens. Im Röntgenbild ist<br />

keine Frakturlinie, sondern schon der<br />

„Kugelkallus“ als Zeichen der stattfindenden<br />

Knochenbruchheilung sichtbar.<br />

Die Röntgenuntersuchung einige Wochen<br />

zuvor war unauffällig und ergab noch<br />

keinen Frakturnachweis.<br />

lichen Überlastung der Wirbelsäule sein,<br />

z.B. durch Delphinschwimmen, Gewichtheben,<br />

Geräteturnen oder Turm-<br />

und Trampolinspringen. Golfspielen<br />

kann zu Ermüdungsbrüchen an den<br />

Rippen führen.<br />

Bei Kindern und Jugendlichen betreffen<br />

Stressreaktionen und -frakturen einerseits<br />

die Epiphysenfugen, also die<br />

Abb. 2 Kernspintomographie des Unterschenkels<br />

einer Langstreckenläuferin mit<br />

deutlichem Knochenödem des unteren<br />

Drittels des Schienbeinknochens im Sinne<br />

einer Stressreaktion des Knochens mit<br />

umgebender Weichteilschwellung<br />

(Weichteilödem). Das Risiko eines Ermüdungsbruchs<br />

des Schienbeins ist groß.<br />

eigentlichen Wachstumsfugen der Knochen,<br />

z.B. an der handgelenknahen Elle<br />

oder der Speiche bei jungen Leistungsturnerinnen<br />

bzw. -turnern. Andererseits<br />

sind im Wachstumsalter Ausrisse der<br />

Apophysen möglich. Letztere sind nicht<br />

am Längenwachstum beteiligt, sondern<br />

Knochenkerne, die bei Jüngeren zunächst<br />

noch aus Knorpel bestehen und

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