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2-3 Stunden<br />
vorher<br />
300-700 ml<br />
Abb. nach Wagner et al. (2004)<br />
kg Körpergewicht / Tag. Gerade sportlich<br />
aktive Frauen profitieren in der<br />
Basisversorgung von Lebensmitteln mit<br />
mittlerem bis niedrigem glykämischen<br />
Index (GI), aber hoher glykämischer<br />
Last (GL). Hier steht die Energie prolongiert<br />
zur Verfügung. Die Umwandlung<br />
und Einspeicherung der Kohlenhydrate<br />
als Fett wird gegenüber<br />
Lebensmitteln mit hohem GI reduziert.<br />
Vor wichtigen Spieltagen und insbesondere<br />
vor Turnieren empfiehlt sich ein<br />
Carboloading (Glykogensuperkompensation),<br />
um die Glykogenspeicher zu<br />
vergrößern. Dieses Ernährungsregime<br />
kann allerdings zu einer Gewichtszunahme<br />
von bis 1,5 kg führen, da ein<br />
Gramm Glykogen zusätzlich 2 bis 3 g<br />
Wasser bindet. Daher verzichten Fußballerinnen<br />
gern auf diese Maßnahme<br />
zur Leistungsoptimierung. Der Negativeffekt<br />
der Gewichtszunahme wiegt<br />
allerdings geringer als die hiermit verbundenen<br />
energetischen Vorteile.<br />
Optimierung des Wasser-<br />
und Mineralstoffhaushalts<br />
Da Glykogen Wasser bindet, wird empfohlen,<br />
während dieser Phase täglich ca.<br />
drei Liter Wasser zu trinken. Ein Mineralwasser<br />
mit einem idealen Calcium-<br />
Magnesium-Verhältnis von 2:1, zum<br />
Beispiel 200 mg Calcium und 100 mg<br />
Magnesium pro Liter, ist ein perfektes<br />
Basisgetränk. Gerade Sportlerinnen<br />
profitieren von der kalorienfreien Aufnahme<br />
der gut bioverfügbaren Sportmineralstoffe<br />
Calcium und Magnesium im<br />
Mineralwasser. Zudem ist ein zeitnaher<br />
Ausgleich der mit dem Schweiß ausge-<br />
03.11 medicalsports network<br />
Wie viel soll ich trinken?<br />
Spielbeginn Halbzeit Abpfiff<br />
400-800 ml **<br />
** Bis max. 80 % der<br />
individuellen Schweißverluste<br />
• Optimale Trinkmenge individuell herausfinden<br />
• Getränke in kleinen Schlucken aufnehmen<br />
• Kühle, aber nicht zu kalte Getränke<br />
So viel wie möglich *<br />
* Bis zu 150% der<br />
ermittelten Schweißrate<br />
schiedenen Mineralstoffe Natrium, Calcium<br />
und Magnesium ratsam. Abhängig<br />
von den Umgebungsfaktoren kann der<br />
Schweißverlust mehr als 2 Liter pro<br />
Spiel betragen.<br />
Einen praxisrelevanten Überblick<br />
über die individuellen Schweißverluste<br />
ermöglicht die Ermittlung des Körpergewichtes<br />
vor und nach dem Training<br />
oder Spiel. Wasserverluste von mehr als<br />
2 % des individuellen Körpergewichts<br />
sollten durch rechtzeitiges Trinken vermieden<br />
werden. Ansonsten kann es zu<br />
Hitzeschäden, Erbrechen oder Muskelkrämpfen<br />
kommen. Starke Schweißverluste<br />
und eine Kompensation mit mineralstoffarmem<br />
Wasser erhöhen bei<br />
Frauen trotz geringeren Schweißraten<br />
mehr als bei Männern die Gefahr einer<br />
Hyponatriämie und einer Wasserintoxikation<br />
(Evidenzklasse A). Zu große<br />
Trinkmengen mineralstoffarmer Getränke<br />
wirken sich bei Frauen wegen der<br />
im Durchschnitt geringen Muskelmasse<br />
und des niedrigeren Körpergewichts<br />
dramatischer aus als bei Männern. Die<br />
Aufnahme von Kohlenhydraten während<br />
des Spiels erfolgt meist über Getränke.<br />
Neben den klassischen Sportgetränken<br />
sind Getränke mit einem Anteil<br />
von 30 bis max. 60 % Fruchtsaft und 70<br />
bis 40 % mineralstoffreichem Mineralwasser<br />
(pro Liter mind. 70 mg Natrium,<br />
200 mg Caldium und 100 mg Magnesium)<br />
ein spielsportgerechter Kompromiss<br />
einer Saftschorle. Die Grafik beschreibt<br />
ein bewährtes Trinkregime,<br />
wann und wie viel vor, während und<br />
nach dem Spiel getrunken werden sollte.<br />
Der optimale Zeitpunkt des Trinkens<br />
Günter Wagner<br />
ist Ernährungswissenschaftler und Mitglied des<br />
Vorstandes im Institut für Sporternährung e.V., Bad Nauheim.<br />
Bettina Solero<br />
ist diplomierte Oecotrophologin, ihr Studium hat<br />
sie in Fulda absolviert. Sie arbeitet am Institut<br />
für Sporternährung e.V. in Bad Nauheim und<br />
ist dort für die Ernährungsberatung zuständig.<br />
richtet sich im Training nach der Höhe<br />
der Schweißverluste. Im Spiel ist bei<br />
hohen Temperaturen jede Spielunterbrechung<br />
zum Trinken zu nutzen.<br />
Fazit<br />
Ziel der Ernährung bei Fußballerinnen<br />
ist es, vor Beginn eines Turniers möglichst<br />
große Glykogenspeicher aufzubauen.<br />
Bei kurzen Erholungszeiten<br />
zwischen zwei Spielen ist die Kohlenhydratzufuhr<br />
insbesondere am Morgen<br />
eines Spieltages durch ein süßes anstelle<br />
eines herzhaften Frühstücks zu steigern.<br />
Darüber hinaus gilt es, ausreichend<br />
(viel) vom Richtigen zu trinken. Da es<br />
während der Spiele nicht möglich ist,<br />
Schweißverluste adäquat auszugleichen,<br />
sollten zwischen den Spieltagen und bis<br />
5 Minuten vor Spielbeginn aus reichende<br />
Mengen eines mineralstoffreichen<br />
Mineralwassers getrunken werden.<br />
nn info@isonline.de<br />
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