05.11.2012 Aufrufe

Prävention, Therapie und Sportslife für ... - MedicalSportsNetwork

Prävention, Therapie und Sportslife für ... - MedicalSportsNetwork

Prävention, Therapie und Sportslife für ... - MedicalSportsNetwork

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

medicalsports<br />

network<br />

ZKZ 73944 | 8,00 €<br />

01.11<br />

<strong>Prävention</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportslife</strong> <strong>für</strong> Amateure <strong>und</strong> Profi s<br />

Von Herzschlag zu Herzschlag<br />

> Dr. med.<br />

Klaus Gerlach<br />

Frauenfußball<br />

> Dr. med.<br />

Bernd Lasarzewski<br />

> Dr. med.<br />

Ulrich Schneider<br />

Andrea Henkel,<br />

die sechsmalige Weltmeisterin<br />

ist aktuell Gesamt-Weltcup<br />

Dritte mit guten Chancen auf<br />

den Gesamtsieg <strong>und</strong> damit<br />

Deutschlands erfolgreichste<br />

Biathletin in dieser Saison.<br />

Konservative<br />

Arthrosetherapie – ACT<br />

> Dr. med.<br />

Oliver Kossack


FACTUM ® novus<br />

BETREUTES GRUPPENTRAINING FÜR<br />

THERAPIE UND PRÄVENTION<br />

So macht Trainieren Spaß:<br />

Gemeinsam in der Gruppe, optimal<br />

betreut in einem therapeutisch<br />

sinnvollen Trainingsablauf!<br />

www.frei-ag.de<br />

Jahre<br />

FREI AG SEIT 1976<br />

Besuchen Sie uns auf der Messe! Halle 2 / A10<br />

• Betreutes Gruppentraining – effi zient <strong>für</strong> Ihren Personaleinsatz.<br />

• Kombinationsgeräte – ermöglichen Ihnen den Zirkel auf<br />

kleinster Fläche.<br />

• Ganzkörpertraining in nur 45 min – intelligentes Zeitmanagement<br />

<strong>für</strong> Ihre K<strong>und</strong>en.<br />

• Einfache Bedienung über Touch Screen – oder automatische<br />

Einstellung über das FREI Chip-Ei. So werden Fehlbedienungen<br />

vermieden.<br />

• Modernes Widerstandssystem ohne Gewichte - die Bewegung<br />

kann an jeder beliebigen Stelle beendet werden, ohne<br />

dass Gewicht auf dem Trainierenden lastet.<br />

FREI AG AKTIVE REHA-SYSTEME Tel. 0 76 61 / 93 36 0 info@frei-ag.de Ansprechpartner im Norden Deutschlands: E+S GmbH - Ges<strong>und</strong>e Lösungen Tel. 0 40 / 890 61 63 www.ges<strong>und</strong>-es.de<br />

AKTIVE REHA-SYSTEME


Kurvendiskussion<br />

Held oder Versager, beides liegt so nah beieinander. Dass man nicht immer ganz oben oder<br />

ganz unten stehen muss, dass Positionswechsel <strong>und</strong> Schwankungen zu allen Bereichen des<br />

Lebens dazugehören, ist zwar eine realistische, manches Mal aber recht langweilige<br />

Sicht der Dinge.<br />

Der Zuschauer möchte mit seinen Helden<br />

feiern <strong>und</strong> beim Anblick der Verlierer<br />

den Daumen senken. Besonders interessant<br />

wird es, wenn ein ehemaliger<br />

Held durch Skandale abzustürzen droht.<br />

Dann spricht man wohl von gefallenen<br />

Helden oder wenn man es mit einem<br />

mythologischen Touch wiedergeben<br />

möchte, von gefallenen Engeln.<br />

01.11 medicalsports network<br />

Ganz so tragisch ist die Realität dann<br />

aber meistens doch nicht. Die Regel ist<br />

eher die, dass Sportler durch Verletzungen,<br />

dem Alter oder privaten Angelegenheiten<br />

in gewissen Abschnitten<br />

ihrer Karriere nicht mehr die Leistung<br />

erbringen können, die sie einst ausgezeichnet<br />

hatte. Man stürzt nicht gleich<br />

vom Olymp in den Hades, jedoch gleitet<br />

man auf der Kurve ein wenig hinab,<br />

wissend, dass man mit Disziplin <strong>und</strong><br />

Willen wieder hinauf gelangen kann.<br />

Der sportmedizinisch-wissenschaftlichen<br />

Betreuung kommt dabei die Rolle<br />

des ständigen Begleiters zu. Sie passt<br />

auf, dass der Athlet nicht aus der Kurve<br />

fällt <strong>und</strong> sorgt da<strong>für</strong>, dass nach einem<br />

körperlichen Tief auch wieder ein Hoch<br />

folgt. Wenn es sein muss, hilft sie ihm<br />

über Hindernisse <strong>und</strong> trägt ihren nicht<br />

geringen Teil dazu bei, dass der Held<br />

wieder an die Spitze gelangt.<br />

Prominente Beispiele bestätigen dies.<br />

So hatte sich z.B. Andrea Petkovic, die<br />

deutsche Nummer 1 im Tennis, in der<br />

ersten R<strong>und</strong>e der Australian Open 2008<br />

einen Kreuzbandriss zugezogen, flog<br />

aus den Top 100 auf einen Weltranglistenplatz<br />

jenseits der 400 <strong>und</strong> musste<br />

eine über achtmonatige Turnierpause<br />

einlegen. Bis dahin galt sie als das<br />

größte Talent im deutschen Tennis.<br />

Vor wenigen Tagen, drei Jahre nach<br />

ihrer schweren Verletzung, besiegte<br />

sie die russische Weltklassespielerin<br />

Maria Scharapowa <strong>und</strong> zog als<br />

erste Deutsche nach Steffi Graf<br />

wieder in ein Viertelfinale der<br />

Australian Open ein. Auch wenn<br />

sie dort dann gegen die Chinesin Li<br />

ausschied, wünschen wir ihr, dass sie auf<br />

ihrer Kurve noch höher steigen wird.<br />

Ein weiteres Beispiel ist der österreichische<br />

Skifahrer Hermann Maier. Als<br />

Doppelolympiasieger, Weltmeister <strong>und</strong><br />

Gesamtweltcupsieger war der „Herminator“,<br />

wie er in Anspielung auf seinen<br />

Landsmann „Terminator“ Arnold<br />

Schwarzenegger genannt wurde, von<br />

Erfolg <strong>und</strong> Ruhm verwöhnt. 2001<br />

musste er nach einem schweren Motorradunfall<br />

sieben St<strong>und</strong>en operiert werden.<br />

Sein Karriereende schien besiegelt,<br />

selbst eine Beinamputation war im Gespräch.<br />

Es ist der hervorragenden medizinischen<br />

Betreuung zu verdanken, dass<br />

er im Winter 2002/03 nach knapp<br />

eineinhalb Jahren erstmals wieder Skier<br />

anziehen konnte. Und damit nicht<br />

genug. Er lieferte ein sensationelles<br />

Comeback ab <strong>und</strong> sicherte sich ein Jahr<br />

später seinen vierten Gesamtweltcup-<br />

Sieg.<br />

Ups and downs kennt jeder, Leistungssportler<br />

in ganz besonderem Maße.<br />

Daher ist es umso wichtiger, dass sie sich<br />

auch in schwierigen Phasen zu h<strong>und</strong>ert<br />

Prozent auf eine perfekte sportmedizinisch-wisseschaftliche<br />

Betreuung verlassen<br />

können. Wir arbeiten mit den besten<br />

Medizinern als Medien-Partnern eng<br />

zusammen, um die Kommunikation im<br />

Sport-Ges<strong>und</strong>heits-Netzwerk zu verbessern.<br />

Zum Wohl der Patienten.<br />

Ihr Robert Erbeldinger<br />

editorial<br />

1


impressum<br />

medicalsports<br />

network<br />

<strong>Prävention</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportslife</strong> <strong>für</strong> Amateure <strong>und</strong> Profi s<br />

Herausgeber<br />

Beirat<br />

succidia AG –<br />

Prof. Dr. Thomas Wessinghage,<br />

Verlag <strong>und</strong> Kommunikation Ärztlicher Direktor der Medical<br />

Rösslerstraße 88<br />

Park Kliniken im Tegernseer Tal<br />

D-64293 Darmstadt<br />

Telefon 0 61 51/360 560<br />

Telefax 0 61 51/360 5611<br />

info@succidia.de<br />

www.succidia.de<br />

Dr. med. Jens Enneper,<br />

Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgie, Sportmedizin<br />

<strong>und</strong> Chirotherapie<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Sport/Köln<br />

Jörg Peter Matthes, Vorstand<br />

Dr. med. Frank Thormählen,<br />

Objektleiter<br />

Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong><br />

Robert Erbeldinger<br />

erbeldinger@succidia.de<br />

Unfallchirurgie, Sportmedizin,<br />

Medizinische Trainingstherapie,<br />

Physikalische <strong>Therapie</strong>, Chirotherapie<br />

Anzeigenverkauf<br />

Dr. med. Andree Ellermann,<br />

Robert Erbeldinger<br />

Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie,<br />

erbeldinger@succidia.de Sportmedizin, Chirotherapie.<br />

Frederik Wagner<br />

wagner@succidia.de<br />

Leitender Arzt <strong>und</strong> Gesellschafter<br />

der Arcus Sportklinik<br />

Dr. med. Walter Oskar Schüler,<br />

Redaktion<br />

Robert Erbeldinger (RE)<br />

Leitender Arzt Kardiologie/<br />

Innere Medizin Arcus Sportklinik<br />

Iris Ladewig (IL)<br />

Jörg Peter Matthes ( JPM)<br />

Markus Milde (MAM)<br />

Masiar Sabok Sir, Leitung (MSS)<br />

Dr. Gerhard Schilling (GS)<br />

6. Jahrgang 2011<br />

z.Zt. gilt die Anzeigenpreis liste<br />

Nr. 6 vom Oktober 2010.<br />

Frederik Wagner (FW)<br />

Preis<br />

Einzelheft: 8 € +Versand<br />

Jahresabo<br />

Deutschland: 40 € zzgl. MwSt.<br />

Europäisches Ausland: 50 €<br />

info@succidia.de<br />

Konzeption, Layout,<br />

Produktion<br />

4t Matthes + Traut<br />

Werbeagentur GmbH<br />

www.4t-da.de<br />

info@4t-da.de<br />

www.4t-da.de<br />

Helen Voigt<br />

voigt@4t-da.de<br />

Druck<br />

Frotscher Druck GmbH<br />

info@frotscher-druck.de<br />

www.frotscher-druck.de<br />

ZKZ 73944<br />

ISSN 1866-5322<br />

www.medicalsportsnetwork.de<br />

Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung <strong>und</strong> Quellenangabe gestattet. Der Verlag hat das<br />

Recht, den redaktionellen Beitrag in unveränderter oder bearbeiteter Form<br />

<strong>für</strong> alle Zwecke, in allen Medien weiter zu nutzen. Für unverlangt eingesandte<br />

Bilder <strong>und</strong> Manuskripte übernehmen Verlag <strong>und</strong> Redaktion sowie<br />

die Agentur keinerlei Gewähr. Die namentlich gekennzeichneten Beiträge<br />

stehen in der Verantwortung des Autors.<br />

2 medicalsports network 01.11


04 Gefährliches Pistenvergnügen?<br />

Heinz Kusche<br />

08 Schnelle Berlinerin<br />

Interview mit Jenny Wolf<br />

14 XX-Chromosomen am Ball<br />

Dr. med. Bernd Lasarzewski<br />

Dr. med. Ulrich Schneider<br />

22 Kardiopulmonaler<br />

Leistungstest<br />

Prof. Dr. Katharina Meyer<br />

26 Von Herzschlag zu Herzschlag<br />

Dr. med. Klaus Gerlach<br />

30 Kreatin im Sport<br />

36 Myofasziales Training<br />

Alexander Mohr<br />

38 Konservative<br />

Arthrosetherapie – ACT<br />

Dr. med. Oliver Kossack<br />

42 Tiefere Einblicke<br />

Sarah Breitbach<br />

52 Orthesenversorgung<br />

am Sprunggelenk<br />

Dr. med. Christoph Lukas<br />

01.11 medicalsports network 3<br />

inhalt<br />

Foto: www.rafael-nadal.smugmug.com / Austalian Open 2011 by Ella Ling


orthopädie<br />

Gefährliches<br />

Pistenvergnügen?<br />

Gefahren, Verletzungen <strong>und</strong> <strong>Prävention</strong> beim Snowboarden<br />

Heinz Kusche, Oberarzt Abteilung <strong>für</strong> Unfallchirurgie <strong>und</strong> Sportorthopädie<br />

Klinikum Garmisch-Partenkirchen in Kooperation mit der BG-Unfallklinik Murnau<br />

4 medicalsports network 01.11<br />

Foto: © Christian Stadler


In den achtziger Jahren hat der Snowboardsport begonnen, sich zunehmend auf <strong>und</strong> neben<br />

unseren Pisten zu etablieren. Seit 1998 ist Snowboarden mit mittlerweile drei Disziplinen<br />

(Half-Pipe, Snowboard-Cross <strong>und</strong> Parallel-Riesenslalom) olympisch <strong>und</strong> hat hierdurch<br />

weiter an Stellenwert gewonnen. Snowboarden hat sein Dasein vom Trendsport zur ernst<br />

zu nehmenden Disziplin bis hin zum Ausdruck eines Lifestyles weiterentwickelt.<br />

Vom Trendsport zur<br />

etablierten Disziplin<br />

Aus dem mittlerweile nahezu komplett<br />

von den Pisten verschw<strong>und</strong>enen Alpinboarden<br />

hat sich das Carving-Skifahren<br />

entwickelt <strong>und</strong> der Skiindustrie gegenüber<br />

dem zunächst stark boomenden<br />

Snowboarden neue Märkte erschlossen.<br />

Das Freestyle Snowboarden stößt insbesondere<br />

bei jungen Wintersportlern<br />

auf Interesse <strong>und</strong> bietet eine Vielzahl<br />

an Möglichkeiten zur Ausübung dieser<br />

Sportart. Hierbei sind die in vielen<br />

Skigebieten obligatorischen Fun-<br />

Parks regelrechte Anziehungspunkte<br />

<strong>für</strong> Snowboardsportler. Entsprechend<br />

hierzu haben sich gegenüber dem Skisport<br />

differierende, typische Verletzungsmuster<br />

herauskristallisiert.<br />

Ausrüstung<br />

Snowboarden als Breitensport wird<br />

mittlerweile nahezu ausschließlich mit<br />

Freestyle- oder Allro<strong>und</strong>boards ausgeübt.<br />

Hierbei wird im Gegensatz zum Skisport<br />

ein stiefelähnlicher, weicher<br />

Schuh, der „Softboot“, verwendet. Beide<br />

Füße sind starr auf dem Board fixiert,<br />

eine Sicherheitsbindung mit Auslösemechanismus<br />

wird hierbei nicht verwendet.<br />

Die Ausrichtung auf dem Board<br />

ist je nach Fahrtyp <strong>und</strong> Art der Benutzung<br />

mehr oder weniger zur Seite hin<br />

ausgerichtet. Zeigt die linke Körperseite<br />

nach vorne wie bei ca. zwei Dritteln der<br />

Snowboardsportler, wird die Positionierung<br />

als „Regular“ bezeichnet, steht<br />

der rechte Fuß vorne, als „Goofy“.<br />

So genannte Race-Boards, die mit skistiefelartigem<br />

Schuhwerk verwendet<br />

werden <strong>und</strong> hauptsächlich zum Fahren<br />

mit höherer Geschwindigkeit auf der<br />

Kante, dem „Carven“, ausgerichtet sind,<br />

sind nahezu ausschließlich dem Leistungssport<br />

vorbehalten. Die Wettkämpfe<br />

werden in spannenden Parallelwettbewerben<br />

ausgetragen.<br />

Gefahren <strong>und</strong><br />

Verletzungs mechanismen<br />

Snowboardsport wird zumeist von<br />

Kindern <strong>und</strong> jungen Erwachsenen ausgeübt.<br />

In diesen Altersgruppen besteht<br />

eine erhöhte Risikobereitschaft bzw.<br />

eine verminderte Fähigkeit, potenzielle<br />

Gefahren realistisch einzuschätzen. Anfänger<br />

sind während der ersten Tage der<br />

ansonsten rasch erlernbaren Sportart<br />

einer hohen Sturzfrequenz ausgesetzt.<br />

Hierbei wird der Aufprall meist bei<br />

gestreckten Ellenbogen mit den dorsal<br />

extendierten Handgelenken aufgefangen.<br />

Die angebotenen Handgelenksschoner<br />

führen zur Reduktion von Verletzungen,<br />

bieten bislang jedoch keinen<br />

vollständigen Schutz. Zudem sehen wir<br />

regelmäßig so genannte „Splint-topfractures“<br />

des Unterarmes, die an der<br />

proximalen Begrenzung des Protektores<br />

auftreten.<br />

Besonders beliebt ist das Springen<br />

mit dem Board auf Sprunganlagen<br />

(„Kickern“) oder das Befahren von<br />

speziell angelegten Parcours in den<br />

Fun-Parks mit Elementen aus Geländern<br />

(„Rails“), Bodenwellen, Sprüngen<br />

<strong>und</strong> von der Kreativität der Anlagenbetreiber<br />

anhängigen Features. Da die<br />

Jugendlichen hierbei meist in Gruppen<br />

unterwegs sind, spielen Faktoren wie<br />

Gruppenzwang <strong>und</strong> dem Können nicht<br />

angepasste Fahrweise eine nicht unerhebliche<br />

Rolle. Die Fehleinschätzung<br />

entsprechender Anlagen mit nicht angepasster<br />

Anlaufgeschwindigkeit führt<br />

unserer Beobachtung nach häufig zu<br />

Sprüngen weit über den vorgesehenen<br />

Landbereich hinaus ins flache Gelände.<br />

Derartige Mechanismen führen zu mitunter<br />

schweren Verletzungen im Sinne<br />

von Rasanztraumen. Die Unkenntnis<br />

der Geländebedingungen, insbesondere<br />

der Gefahren durch Lawinen <strong>und</strong><br />

Schneebretter, führte in den letzten<br />

Jahren gehäuft zum Auftreten von<br />

Verschüttungen <strong>und</strong> regelmäßig auch<br />

zu Todesfällen durch unangepasstes<br />

Verhalten im freien Gelände.<br />

MRT Fraktur Prozessus lateralis tali OP Situs Fraktur Prozessus lateralis tali, weiblich,<br />

19 Jahre , Nationalkader („Snowboarder`s ankle“)<br />

01.11 medicalsports network 5


orthopädie<br />

Heinz Kusche<br />

> Oberarzt Abteilung <strong>für</strong> Unfallchirurgie <strong>und</strong> Sportorthopädie<br />

Klinikum Garmisch-Partenkirchen in<br />

Kooperation mit der BG-Unfallklinik Murnau<br />

(Chefarzt Prof. Dr. V. Bühren)<br />

network<br />

> Olympia-Arzt Turin 2006 <strong>und</strong> Vancouver 2010<br />

> Seit 2000 Teamarzt Deutsche Snowboard-<br />

Nationalmannschaft<br />

> Seit 2007 Verbandsarzt Deutsche Eisschnelllauf-<br />

Gemeinschaft Bereich Short-Track<br />

> Seit 1994 Teamarzt SC Riessersee Eishockey<br />

Verletzungen<br />

Am häufigsten verletzt zeigt sich beim<br />

Snowboarder das Handgelenk. Insbesondere<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Anfängern<br />

machen Handgelenksfrakturen bis zu<br />

60 % aller Verletzungen aus, hierbei<br />

werden bis zu 80 % Frakturen des<br />

distalen Radius diagnostiziert. An zweiter<br />

Stelle der Verletzungsstatistiken<br />

werden Schulterverletzungen wie Claviculafrakturen,Schultereckgelenkssprengungen<br />

<strong>und</strong> Luxationen, aber auch ansonsten<br />

eher seltene <strong>und</strong> nur durch<br />

subtile Diagnostik diagnostizierbare<br />

Verletzungsformen gesehen, beispielsweise<br />

am Sternoclaviculargelenk.<br />

An der unteren Extremität ist zumeist<br />

das Kniegelenk betroffen. Häufig handelt<br />

es sich um weniger schwere Läsionen<br />

wie Prellungen oder Zerrungen<br />

des medialen Kollateralbandapparates.<br />

Die im Vergleich zum Skisport eher<br />

selten festgestellten Rupturen des<br />

vorderen Kreuzbandes oder proximalen<br />

Tibiafrakturen treten vor allem im<br />

Wettkampfsport auf, insbesondere bei<br />

Ausführung von weiten <strong>und</strong> hohen<br />

Sprüngen. Sprunggelenksverletzungen<br />

werden sowohl im Softboot als auch im<br />

vermeintlich vor Distorsionen schützenden<br />

Hardboot gesehen. Hervorzuheben<br />

sind hier schwere Pilonfrakturen<br />

durch Hochgeschwindigkeitstraumen<br />

mit Stauchungskomponente <strong>und</strong> das<br />

durch die auffällige Häufung beim<br />

Verletzungsverteilung beim Snowboarder:<br />

Wirbelsäule 7 %<br />

Sprunggelenk 8 %<br />

Rumpf 7 %<br />

Kopf 11 %<br />

andere 9 %<br />

Quelle: eigene Auswertung aus 1929 Snowboardunfällen von 2002-2007<br />

Snowboardsport mittlerweile derart<br />

bezeichnete „Snowboarders ankle“ –<br />

eine Fraktur des Prozessus lateralis tali,<br />

die sich häufig der Primärdiagnostik im<br />

Rahmen der Notfallbehandlung unterzieht<br />

<strong>und</strong> in der Regel einer operativen<br />

Versorgung bedarf.<br />

Kopfverletzungen sind neben Lawinenunfällen<br />

mit Verschüttung die häufigste<br />

Ursache <strong>für</strong> tödliche Verletzungen,<br />

Gehirnerschütterungen als häufigste<br />

Form der Kopfverletzungen werden<br />

auch durch Helme nicht sicher vermieden.<br />

Helme können jedoch die Schwere<br />

des Schädelhirntraumas reduzieren.<br />

Schwere Wirbelverletzungen werden<br />

nach Sprüngen als Folge eine Fehleinschätzung<br />

der gegeben Bedingungen<br />

<strong>und</strong> der eigenen Fähigkeiten gesehen.<br />

Hierbei können die häufig eingesetzten<br />

Rückenprotektoren nur vor direkter<br />

Krafteinwirkung schützen, haben jedoch<br />

wenig Effektivität bei axial einwirkenden<br />

Stauchungskräften, wie sie bei<br />

einer Landung auf das Gesäß auftritt.<br />

Vorbeugung<br />

Insbesondere beim Erlernen der Sportart<br />

empfehlen wir neben dem Fahrtraining<br />

auch die Ausübung eines speziellen<br />

Sturztrainings, bei dem das schonende<br />

Abrollen in die möglichen Sturzrichtungen<br />

<strong>für</strong> den Bedarfsfall eintrainiert<br />

wird. Leider wird das von den Snowboardschulen<br />

bislang meist aus Zeit-<br />

Knie 12 %<br />

Hand / Handgelenk 33 %<br />

Schulter 13 %<br />

6 medicalsports network 01.11


Erhöhtes Verletzungs risiko<br />

beim Snowboarden durch:<br />

> hohe Sturzfrequenz beim Erlernen der Sportart<br />

> hohe Riskobereitschaft insbesondere<br />

jugendlicher Sportler<br />

> Befahren von unsicherem Gelände abseits der Pisten<br />

> Verzicht auf Schutz-Equipement<br />

(z.B. Protektoren, Lawinenpiepser)<br />

> Fehleinschätzung von Sprunganlagen<br />

> Übermut<br />

> nicht angepasste physische Konditionen<br />

gründen nicht umgesetzt. Durch Handgelenks- <strong>und</strong> Rückenprotektoren<br />

können Verletzungen nicht ausgeschlossen, jedoch<br />

in der Schwere <strong>und</strong> Häufigkeit reduziert werden. Die Schwere<br />

von Kopfverletzungen als häufigste Todesursache im Snowboardsport<br />

kann durch Helme reduziert werden.<br />

Mithilfe der einflussreichen Wintersportindustrie kann<br />

durch Eltern <strong>und</strong> (Snowboard-) Lehrer die Bedeutung eines<br />

umsichtigen Verhaltens geschult <strong>und</strong> <strong>für</strong> verbesserte körperliche<br />

Konditionierung geworben werden. Beim Befahren von<br />

Gelände abseits der Pisten gilt es, bestehende Warnhinweise<br />

zu berücksichtigen, sich entsprechendes Wissen über Lawinenrisiken<br />

anzueignen <strong>und</strong> die erforderliche Ausrüstung wie<br />

z. B. Lawinenpiepser, Schaufel, ggf. Lawinenairbag mit sich<br />

zu führen. Eine Selbstverständlichkeit sollte eine an den<br />

vermehrten Verbrauch in Höhenlagen angepasste Flüssigkeitszufuhr<br />

darstellen, um die Konzentrations- <strong>und</strong> körperliche<br />

Leistungsfähigkeit über den Tag zu erhalten.<br />

Fazit<br />

Im Vergleich zum Skisport besteht beim Snowboardsport<br />

prinzipiell keine höhere Verletzungsgefahr, insbesondere bei<br />

herkömmlicher Anwendung des Sportgerätes. Beim Erlernen<br />

der Sportart gilt es, den Handgelenksbereich speziell zu<br />

schonen. Dies ist durch die Anwendung von speziellen<br />

Protektoren <strong>und</strong> das Erlernen einer entsprechenden Sturztechnik<br />

zu realisieren. Die Wintersportindustrie ist hier jedoch<br />

weiter gefordert, suffizientes Protektorenmaterial zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> anzubieten. Das Tragen von Helmen <strong>und</strong><br />

Rückenprotektoren kann vor allem vor schwereren Verletzungen<br />

bei Kollisionen <strong>und</strong> Rasanztraumen schützen. Beim<br />

Befahren von Gelände abseits der Pisten gilt es unbedingt, die<br />

geltenden Regeln zum Schutz vor Lawinenunfällen einzuhalten.<br />

Die Kenntnis über mögliche, spezielle Verletzungsbilder<br />

erleichtert dem betreuenden Arzt das diagnostische Vorgehen,<br />

um den verletzten Sportlern die optimale Versorgung zukommen<br />

zu lassen <strong>und</strong> eine schnellstmögliche Rückkehr zum<br />

Sport zu gewährleisten.<br />

■■ Heinz.Kusche@klinikum-gap.de<br />

01.11 medicalsports network 7<br />

„Bei Sport <strong>und</strong> Fitness verbessert<br />

Creapure® die Ausdauer, Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Muskelkraft. Dadurch<br />

kann ich effizienter trainieren <strong>und</strong><br />

erhole mich schneller nach körperlicher<br />

Anstrengung. Jeden Tag.“<br />

Jeden Tag Creapure®<br />

Creapure® hat <strong>für</strong> Jeden Vorteile:<br />

- Bei Sport <strong>und</strong> Fitness<br />

- Für die mentale Leistungsfähigkeit<br />

- Für die Knochenges<strong>und</strong>heit<br />

- In der Ernährung<br />

- Für die Muskelrehabilitation<br />

Mehr zu Kreatin finden Sie unter:<br />

www.creapure.de


interview<br />

Schnelle<br />

Berlinerin<br />

8 medicalsports network 01.11


Beim Eisschnelllauf herrscht in<br />

Deutschland große Konkurrenz auf<br />

höchstem Niveau. Die Leistungen von<br />

Jenny Wolf, eine der erfolgreichsten<br />

deutschen Wintersportlerinnen überhaupt,<br />

stehen zu Unrecht in der Öffentlichkeit<br />

oftmals im Schatten einer Anne<br />

Friesinger <strong>und</strong> Claudia Pechstein, die<br />

uns ebenfalls erfolgreich auf der internationalen<br />

Bühne vertreten haben.<br />

55 Weltcupsiege konnte die 32-jährige<br />

Eisschnellläuferin bislang in Ihrer<br />

Karriere einfahren <strong>und</strong> hat einige nationale<br />

wie internationale Titel gewonnen.<br />

Die Spezialistin über 100 Meter <strong>und</strong><br />

500 Meter nahm an den letzten drei<br />

Olympischen Spielen teil <strong>und</strong> krönte im<br />

letzten Jahr ihre tollen Leistungen mit<br />

einer Silbermedaille über 2 x 500 Meter<br />

in Vancouver.<br />

Die gebürtige Berlinerin, derzeit<br />

Halterin von zwei Weltrekorden, hat<br />

sich trotz einer anstrengenden Saison<br />

<strong>und</strong> ihrer Hochzeit Anfang dieses Jahres<br />

die Zeit genommen, zwischen zwei<br />

Rennen mit uns zu sprechen.<br />

Jenny Wolf, Sie befinden sich gerade<br />

mitten in einer <strong>für</strong> Sie durchaus erfolgreichen<br />

Saison. Sie halten die Führung<br />

im Sprintweltcup vor Ihrer Erzrivalin<br />

Lee Sang-Hwa aus Südkorea <strong>und</strong> feierten<br />

kürzlich Ihren 55. Weltcupsieg. Sind Sie<br />

mit Ihrer bisherigen Leistung zufrieden<br />

<strong>und</strong> was möchten Sie in dieser Saison<br />

noch erreichen?<br />

Mit den Platzierungen bin ich zufrieden,<br />

aber die Zeiten könnten noch etwas<br />

schneller sein. Ich weiß aber, dass ich<br />

besser bin, als ich bisher zeigen konnte,<br />

deshalb ist mein Ziel, das auch allen<br />

anderen zu zeigen.<br />

Sie sagen, Ihr Nahziel sei der Titel bei<br />

der Heim WM in Inzell im März. Wie nah<br />

sind Sie diesem Ziel <strong>und</strong> wer könnte<br />

Ihnen einen Strich durch die Rechnung<br />

machen? Denken Sie auch schon an<br />

Sotschi 2014?<br />

Die Läuferinnen aus Korea <strong>und</strong> China<br />

sind meine größten Konkurrenten. Ich<br />

weiß, dass ich gut drauf bin <strong>und</strong> gewinnen<br />

kann. Allerdings sind die Abstände sehr<br />

knapp, daher muss ich mich noch steigern.<br />

Über Sotschi denke ich noch nicht nach.<br />

Ich entscheide von Jahr zu Jahr, ob ich<br />

noch weiter Wettkämpfe laufen will.<br />

Wie sieht es überhaupt mit Verletzungen<br />

im Eisschnelllauf aus? Wo liegen die<br />

Hauptrisiken?<br />

Eigentlich handelt es sich um „normale“<br />

Sportverletzungen, die bei unserem vielseitigen<br />

Training nicht zu vermeiden<br />

sind. Durch unsere Laufposition <strong>und</strong><br />

das Krafttraining kommt es allerdings<br />

häufig zu langfristigeren Knie- <strong>und</strong><br />

Rückenproblemen.<br />

Welchen Stellenwert nimmt die medizinische<br />

Versorgung in Ihrer Sportart ein?<br />

Hat es sich in den letzten Jahren professionalisiert?<br />

Seit den zehn Jahren, die ich international<br />

dabei bin, gab es immer sehr gute physiotherapeutische<br />

Unterstützung. Organisiert<br />

wird das sowohl vom nationalen<br />

Verband als auch den jeweiligen Olympiastützpunkten,<br />

in meinem Fall dem<br />

Berliner OSP. Wir arbeiten schon<br />

länger mit Ernährungsberatern <strong>und</strong><br />

Mentaltrainern zusammen.<br />

Wie sieht Ihr Trainingsprogramm<br />

eigentlich im Sommer aus?<br />

Wie im Frühling: Radfahren, Krafttraining,<br />

Lauftraining, Shorttracktraining.<br />

Im Juli gibt es einen Eislehrgang auf der<br />

400m-Bahn.<br />

55 Weltcupsiege stehen auf Ihrem<br />

Konto, ein Spitzenwert im Wintersport.<br />

Gab es einen besonderen Moment in<br />

Ihrer Karriere, an den Sie sich immer<br />

erinnern werden <strong>und</strong> welchen besonderen<br />

Moment möchten Sie noch erleben?<br />

An meinen ersten Weltmeistertitel mit<br />

Weltrekord 2007 denke ich gerne zurück.<br />

Es war ein besonderer Moment,<br />

die Zeit von Catriona LeMay-Doan, die<br />

ich immer bew<strong>und</strong>ert habe, zu verbes-<br />

sern. Wenn in Zukunft endlich mal eine<br />

Zeit unter 37 Sek<strong>und</strong>en an der Anzeigetafel<br />

hinter meinem Namen stehen<br />

würde, wäre das sensationell…<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch<br />

<strong>und</strong> alles Gute <strong>für</strong> die Zukunft!<br />

Name: Jenny Wolf,<br />

Geboren: 31. Januar 1979 in Berlin<br />

Vereine: Eissportverein Berlin ‚08<br />

Debüt im Weltcup: 1999<br />

Erfolge: Weltcupsiege:<br />

43 über 500 Meter<br />

12 über 100 Meter<br />

Gesamt-Weltcup 100 Meter:<br />

2006, 2007, 2008, 2009<br />

Gesamt-Weltcup 500 Meter:<br />

2006, 2007, 2008, 2009, 2010<br />

Teilnahme Olympische Winterspiele:<br />

2002, 2006, 2010<br />

Olympische Medaillen:<br />

Silber 2010 in Vancouver<br />

01.11 medicalsports network 9


news<br />

Foto: © Universitätsklinikum Tübingen<br />

Winterzeit ist<br />

Langlaufzeit<br />

Langlaufen gilt als<br />

Sport mit geringem<br />

Ver letzungsrisiko.Wenn<br />

Ungeübte ihre Bretter<br />

aus dem Keller holen,<br />

steigt jedoch die Verletzungsgefahr.<br />

Prof. Dr.<br />

med. Nikolaus Wülker,<br />

Ärztlicher Direktor der<br />

Orthopädie am UniversitätsklinikumTübingen,<br />

zeigt die Hauptrisiken<br />

auf:<br />

„Verletzungen beim Langlauf sind<br />

wirklich sehr viel seltener als beim<br />

Abfahrtsski, wo enorm viele <strong>und</strong> oft<br />

schwerwiegende Verletzungen auftreten.<br />

Wenn beim Langlaufen etwas<br />

passiert, dann sind die Geschwindigkeiten<br />

geringer <strong>und</strong> es stehen im<br />

Gegensatz zum Abfahrtsski weniger<br />

Hindernisse wie andere Skifahrer oder<br />

Bäume im Weg. Auch der Schnee ist<br />

meist weniger festgefahren <strong>und</strong> der<br />

Aufprall daher weicher als beim<br />

Abfahrtsski. Wenn allerdings etwas<br />

passiert, dann ist es beim Langlauf wie<br />

beim Abfahrtsski vor 50 Jahren, also<br />

bevor es hohe Skistiefel <strong>und</strong> Sicherheitsbindungen<br />

gab. Die relativ feste<br />

Verbindung zwischen Ski <strong>und</strong> Schuh<br />

kann bei einem Sturz dazu führen, dass<br />

sich das Bein verdreht. Es dreht sich<br />

dann nicht wie beim Abfahrtsski mit<br />

hohem Skistiefel vorwiegend im<br />

Kniegelenk, sondern im Sprunggelenk.<br />

Dabei kann es zu Zerrungen, zu<br />

Bänderrissen oder zu Frakturen kommen.<br />

Überwiegend sind der Außenknöchel<br />

<strong>und</strong> die darum gelegenen<br />

Bänder betroffen, allerdings können<br />

die Verletzungsmuster auch sehr viel<br />

komplexer sein.“<br />

www.medizin.uni-tuebingen.de<br />

Neuer Präsident der DGU<br />

Seit 01. Januar ist Prof. Dr. med. Tim<br />

Pohlemann neuer Präsident der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Unfallchirurgie<br />

(DGU). Er vertritt damit die Interessen<br />

von 4300 Unfallchirurgen. Zugleich<br />

übernimmt er die Präsidentschaft der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgie. Wie die DGU mitteilt,<br />

dauert die Amtszeit ein Jahr. Pohlemann<br />

ist seit 2001 Direktor <strong>und</strong> Lehrstuhlinhaber<br />

der Klinik <strong>für</strong><br />

Unfall-, Hand- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />

am Universitätsklinikum<br />

des Saarlandes. Der Unfallchirurg<br />

setzt sich mit dem Ausbau der<br />

Projekte Traumanetzwerk <strong>und</strong> Traumaregister<br />

als „Anwalt <strong>und</strong> Kümmerer der Verletzten“ <strong>für</strong> die weitere Sicherung<br />

einer qualitätsorientierten <strong>und</strong> lückenlosen unfallchirurgischen Versorgung<br />

in Deutschland ein. In seinem Präsidentenjahr ist es eine seiner Aufgaben,<br />

zusammen mit den orthopädischen Partnern, die inhaltliche Gestaltung des<br />

Deutschen Kongresses <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie unter dem Motto<br />

„Grenzen überwinden, Ziele erreichen“ zu übernehmen. Mit über 11.000<br />

Teilnehmern ist er der größte seiner Art in Europa.<br />

www.dgu-online.de<br />

Erfolgreich operiert<br />

Der deutsche Skirennläufer <strong>und</strong> vierfacher<br />

deutscher Meister Stephan Keppler<br />

wurde nach seinem Sturz in der<br />

Weltcup-Abfahrt von Wengen (SUI) in<br />

der ATOS Klinik, München erfolgreich<br />

am linken Sprunggelenk operiert. In der<br />

60-minü tigen Operation wurde eine<br />

Naht am gerissenen Außenband, der<br />

Gelenkkapsel <strong>und</strong> Syndesmose gesetzt<br />

<strong>und</strong> zur Sicherung mit einer Schraube<br />

versehen. Der Innenbandriss am linken<br />

Knie wurde nicht operiert, sondern kann<br />

konservativ mit einer Schiene <strong>und</strong> Rehabilitationsmaßnahmen<br />

behandelt<br />

werden. „Die Operation war wichtig<br />

<strong>und</strong> ist erfolgreich verlaufen“, sagte Dr.<br />

med. Erich Rembeck, der den Eingriff<br />

vornahm. Einen günstigen Heilungsverlauf<br />

vorausgesetzt, kann Stephan Keppler<br />

in acht bis zehn Wochen wieder ins<br />

Wettkampfgeschehen eingreifen.<br />

„Ich habe schon einige Verletzungen<br />

überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lasse mich dadurch<br />

nicht von meinem Weg abbringen“,<br />

sagte der 27-jährige Abfahrer nach der<br />

Operation gewohnt kämpferisch. „Ich<br />

habe derzeit keine Schmerzen <strong>und</strong><br />

möchte baldmöglichst mit den Rehabilitationsmaßnahmen<br />

beginnen, um beim<br />

Saison-Finale dabei sein zu können.“<br />

www.deutscherskiverband.de<br />

Foto: © DGU<br />

10 medicalsports network 01.11


PERFEKT<br />

IN FUNKTION<br />

& DESIGN<br />

ENERGETICS<br />

Ergometer ET 22.1<br />

Holen Sie sich den<br />

ENERGETICS PRODUKT-GUIDE 2010<br />

bei Ihrem INTERSPORT-Fachhändler oder unter www.energetics-� tness.de.


wintersport<br />

Profitipps statt<br />

Bein in Gips<br />

Skifahren ist ein sehr physischer Sport. Kondition, Kraft<br />

<strong>und</strong> Koordination sind entscheidend. Im Idealfall sollte<br />

man sich also auf die skitypischen Bewegungen vor -<br />

bereiten <strong>und</strong> dann auch auf <strong>und</strong> neben der Piste einige<br />

Dinge beachten. Dr. med. Boris Büttner, Orthopäde <strong>und</strong><br />

Unfallchirurg (orthoteam Köln) sowie staatlich<br />

geprüfter Skilehrer gibt Tipps, damit der Skispaß<br />

nicht vorzeitig auf Gehstützen endet.<br />

1. Auch wenn es schwerfällt: Schnappen<br />

Sie sich nicht gleich Ihre Ski <strong>und</strong><br />

lassen sie die Bindungen klicken, sobald<br />

sie – nach wahrscheinlich längerer Fahrt<br />

– am Urlaubsort angekommen sind,<br />

sondern akklimatisieren Sie<br />

2. Speichern Sie sofort die Telefonnummer<br />

der Pistenwache in Ihrem Handy,<br />

damit Sie sie im Ernstfall sofort zur<br />

Hand haben. Die Nummer steht eigentlich<br />

immer auf den Ski gebietskarten.<br />

3. Führen Sie einen Ausrüstungscheck<br />

durch, am besten schon vor dem Urlaub.<br />

4. Auch Erwachsene bitte nur mit<br />

Helm auf die Piste. Man gewöhnt sich<br />

sehr schnell an die neue Kopfbedeckung<br />

<strong>und</strong> sie sieht auch ganz cool aus. Die<br />

Verletzungszahlen gehen durch das Tragen<br />

von Helmen entscheidend zurück.<br />

5. Bleiben Sie auf den markierten<br />

Pisten – abseits im Gelände zu fahren<br />

ist nur etwas <strong>für</strong> Profis mit entsprechendem<br />

Fahrkönnen <strong>und</strong> der nötigen<br />

Sicherheitsausrüstung.<br />

6. Wärmen Sie sich vor dem Skifahren<br />

ca. 10 Minuten lang auf. Bringen Sie zunächst<br />

den Kreislauf in Schwung, durch<br />

Hüpfen, Laufen, „Kriegen spielen“. Dann<br />

dehnen sie Rumpf, Arme <strong>und</strong> Beine. Gemeinsames<br />

Aufwärmen wirkt motivierend.<br />

7. Machen Sie während Ihres Skitags<br />

regelmäßige Pausen, um sich nicht völlig<br />

zu verausgaben <strong>und</strong> trinken Sie viel. Nicht<br />

Alkohol – der gehört sowieso nicht auf die<br />

Piste –, sondern Alkoholfreies. In der Höhe<br />

braucht Ihr Körper mehr Flüssigkeit.<br />

Übrigens: „Après Ski“ sollte auch heißen:<br />

„hinterher Alkohol maßvoll“. Denn<br />

der Alkohol wirkt häufig noch deutlich<br />

am nächsten Skitag nach <strong>und</strong> Sie fahren<br />

unsicherer oder – <strong>für</strong> Ihr Können – zu<br />

draufgängerisch. In einigen Skigebieten<br />

gibt es inzwischen auch Promillekontrollen.<br />

Nicht schön, durch die Kontrolleure<br />

von der Piste gefischt zu werden. Verstehen<br />

Sie „Après Ski“ auch mal anders: mit<br />

einer „Cooling-Down-Phase“, die Sauna<br />

<strong>und</strong> Massage beinhaltet ... herrlich!<br />

8. Die Sonneneinstrahlung ist in den<br />

Bergen besonders stark. Cremen Sie mit<br />

einem hohen Lichtschutzfaktor regelmä-<br />

ßig nach, auch, wenn die Sonne nicht<br />

prall scheint.<br />

9. Fahren Sie nie mit<br />

geöffneten Skischuhschnallen,<br />

stellen Sie die Schnallen so ein,<br />

dass der Fuß festen Halt hat.<br />

10. Eine Auslandskrankenversicherung<br />

sollte Pflicht sein, denn Arztbehandlungen<br />

vor Ort sind häufig teuer,<br />

auch kleinere Behandlungen. Notoperationen<br />

am Urlaubsort sind nur in Ausnahmefällen<br />

notwendig. Wenn Sie sich etwas<br />

gezerrt oder das Knie verdreht haben,<br />

denken Sie daran, zuhause gleich zu einem<br />

sportkompetenten Spezialisten zu gehen.<br />

11. Sie sollten sich das ganze Jahr<br />

über bewegen <strong>und</strong> Ihre Ausdauer, Kraft,<br />

Schnelligkeit, Beweglichkeit <strong>und</strong> Koordination<br />

verbessern. Mindestens ein bis<br />

zwei Monate vor dem ersten Schneekontakt<br />

sollte das Training spezieller auf<br />

die Skianforderungen ausgerichtet sein.<br />

D.h., die Oberschenkel müssen besonders<br />

trainiert werden.<br />

nn info@orthoteam-koeln.de<br />

12 medicalsports network 01.11


Dr. Boris Büttner wünscht viel Lust an der<br />

Bewegung – <strong>und</strong> viel, viel Spaß bei dem <strong>für</strong><br />

ihn schönsten Sport der Welt, dem Skifahren.<br />

Südtiroler<br />

Winterspass<br />

Seit vielen Jahren belegen Obereggen <strong>und</strong> das Ski Center<br />

Latemar (Dolomiten) auf den Ranglisten der beliebtesten<br />

Skiorte der Alpenregion die ersten Plätze: Der Informationsplattform<br />

Skiareatest zufolge bietet Obereggen die am besten<br />

präparierten Pisten der gesamten Alpenregion sowie die beste<br />

Beschneiungsanlage, während es auf dem Portal Skigebietetest.de<br />

als exzellentes Ziel <strong>für</strong> fortgeschrittene Skisportler, Familien<br />

<strong>und</strong> Snowboarder erwähnt wird. Dazu wird Außergewöhnliches<br />

angeboten, so können z.B. Nachtschwärmer dienstags,<br />

donnerstags <strong>und</strong> freitags von 19 bis 22 Uhr per Ski oder<br />

Schlitten die mit Scheinwerfern bestrahlten Pisten erobern.<br />

Weitere Highlights noch in dieser Saison sind der vom 03.03.<br />

bis 08.03. stattfindende „Carneval on Snow“, der Internationaler<br />

FIS-Riesenslalom der Herren auf der Piste Canalone in<br />

Pampeago (31.03. bis 01.04.) <strong>und</strong> die Ski- & Gourmet-<br />

Wochen mit Michelin-Stern-gekrönten Star-Köchen aus<br />

Südtirol vom 02.04. bis 16.04.<br />

nn www.obereggen.com<br />

Anti-Aging<br />

Faktor<br />

Skifahren hält länger geistig <strong>und</strong> körperlich fit.<br />

Den Nachweis <strong>für</strong> diese Behauptung hat eine<br />

Studie erbracht, die das Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaft<br />

der Universität Innsbruck im<br />

Auftrag des Österreichischen Skiverbandes<br />

durchgeführt hat.<br />

Regelmäßiges Skifahren bringt komplexe Trainingseffekte<br />

mit sich, die nicht nur motorische Fähigkeiten betreffen,<br />

sondern das Herzkreislaufsystem, den Stoffwechsel <strong>und</strong><br />

kognitive Leistungen positiv beeinflussen können. So senkt<br />

Skifahren den Cholesterinspiegel. Da Cholesterin einen<br />

wesentlichen Risikofaktor <strong>für</strong> Gefäßverkalkungen darstellt,<br />

wirkt sich ein geringer Cholesterinspiegel positiv auf die<br />

körperliche Verfassung der Skifahrer aus <strong>und</strong> kann das<br />

Risiko <strong>für</strong> einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verringern.<br />

Eine Skiwoche reduziert das Risiko <strong>für</strong> einen erhöhten Cholesterinspiegels<br />

bei männlichen Skifahrern um bis zu 30 %.<br />

Zusätzlich ergab die Untersuchung eine bisher wenig<br />

bekannte Auswirkung: Skifahren reduziert auch das Risiko<br />

<strong>für</strong> eine Demenzerkrankung durch die speziellen Herausforderungen,<br />

denen man beim Skifahren begegnet. Multitasking,<br />

ständig wechselndes Gelände, ständige, aufmerksame<br />

Beobachtung der unmittelbaren <strong>und</strong> weiteren<br />

Umgebung, körperliche Beanspruchung: das sind die Faktoren,<br />

die eine geistige Beweglichkeit erfordern <strong>und</strong> daher<br />

nachweislich das Gehirn anregen.<br />

Mögliche Erklärungen da<strong>für</strong> laut Studienleiter Prof. Dr.<br />

Martin Burtscher vom Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaft der<br />

Universität Innsbruck: „Skifahren setzt kurzfristige Stressreize<br />

– durch Höhe, Kälte, Kraft <strong>und</strong> Konzentrationsbelastung,<br />

etc. – in einer offenbar optimalen Dosierung. Der<br />

Organismus passt sich daran an <strong>und</strong> das wirkt sich direkt<br />

positiv auf die Ges<strong>und</strong>heit aus. Diese Anpassungsreaktionen<br />

führen unter anderem zu einer Senkung der Warnsignale<br />

von Demenz (z.b. Vergesslichkeit, Kurzeitgedächtnis,<br />

Konzentrationsstörungen) um 24 %“.<br />

Nähere Infos zur Studie erhalten Sie bei<br />

Frau Dr. Renate Sommersacher,<br />

ÖSV Breitensport, sommersacher@oesv.at<br />

01.11 medicalsports network 13


fußball<br />

XX-Chromosomen<br />

am Ball<br />

Sportmedizinische Aspekte des Frauenfußballs<br />

Dr. med. Bernd Lasarzewski, Chefarzt Abteilung Kniechirurgie,<br />

Schulter-/Ellenbogenchirurgie, Sportklinik Hellersen<br />

Dr. med. Ulrich Schneider, Abteilung Sportmedizin, Sportklinik Hellersen<br />

14<br />

Birgit Prinz, Weltfußballerin der Jahre 2003 bis 2005 <strong>und</strong><br />

Zweite der Jahre 2007 bis 2010, spielt seit 1994 im DFB<br />

Dress <strong>und</strong> möchte bei der diesjährigen WM im eigenen<br />

Land ihren dritten WM-Titel holen.<br />

2011<br />

Frauen-WM FIFA die<br />

Frauenfußball erfreut sich weltweit wachsender Popularität. Von den 265 Millionen registrierten<br />

<strong>für</strong><br />

Spielern gibt es bereits 26 Millionen Spielerinnen. Auch die Statistiken des Deutschen Fußball<br />

B<strong>und</strong>es belegen den wachsenden Anteil fußballspielender Frauen. Die Mitgliederzahl wuchs<br />

im Zeitraum von 2000 – 2008 um 15 Prozent (Männer 2,5 Prozent). Die Zahl von einer Million<br />

Organisationskomitee ©<br />

Mitgliedern wurde 2008 überschritten (15 Prozent der Gesamtmitglieder). Foto:<br />

medicalsports network 01.11


Die Erfolge deutscher Mannschaften, insbesondere bei internationalen<br />

Turnieren <strong>und</strong> Wettbewerbern, hat zu dieser Entwicklung<br />

in besonderem Maße beigetragen. Die U20 Weltmeisterschaft<br />

der Fußballfrauen 2010 in Deutschland hat<br />

durch gute Leistungen der teilnehmenden Mannschaften <strong>und</strong><br />

gut gefüllte Stadien die Vorfreude auf die WM 2011 in<br />

Deutschland weiter gesteigert. 1991 wurde die deutsche<br />

Frauen-B<strong>und</strong>esliga eingeführt, im gleichen Jahr wurde die erste<br />

Weltmeisterschaft ausgetragen. 1996 fand das erste olympische<br />

Turnier im Frauenfußball statt. Auch auf Vereinsebene gibt es<br />

internationale Spiele, so dass die konditionellen, technischen,<br />

taktischen <strong>und</strong> spielerischen Anforderungen im Spitzenbereich<br />

deutlich zunehmen. Nationalspielerinnen kommen bereits<br />

auf mehr als 40 Spiele in der Saison, bei internationalen<br />

Spielen kommt dann noch die Reisebelastung dazu.<br />

Konditionelle Anforderungen<br />

Während eines Frauenspiels kommt es durchschnittlich alle<br />

vier Sek<strong>und</strong>en zu einer Änderung der Belastungsart (Änderung<br />

der Laufgeschwindigkeit bzw. Spielaktion). Die Gesamtlaufstrecke<br />

bei Spitzenspielerinnen beträgt durchschnittlich<br />

10 km <strong>und</strong> ist mit der entsprechenden Laufleistung im Männerfußball<br />

durchaus vergleichbar. Die Laufstrecke hängt u.a.<br />

Den Konkurrenten einen Schritt voraus sein!<br />

Mit dynamischer Belastung von einzelnen Muskelgruppen im MR Tomographen<br />

den Trainingszustand <strong>und</strong> die Leistungsfähigkeit des Muskels bestimmen.<br />

Die 31P Spektroskopien lassen einen Blick in<br />

bisher verborgene Abläufe des arbeitenden Muskels zu<br />

<strong>und</strong> ermöglichen die Leistungspotenziale des Sportlers<br />

zu erfassen <strong>und</strong> das Training individuell zu planen.<br />

Ergospect GmbH<br />

www.ergospect.com<br />

info@ergospect.com<br />

31P Spektren im Untersuchungsverlauf 0043/699/16020200<br />

vom Spielniveau, von der Spielposition <strong>und</strong> von taktischen<br />

Vorgaben ab. Bei Mittelfeldspielerinnen auf Topniveau konnten<br />

beispielsweise Laufwege von annähernd 12 km aufgezeichnet<br />

werden. Überwiegend wird hierbei gegangen oder<br />

gelaufen (90 Prozent der Gesamtspielzeit, Laufgeschwindigkeiten<br />

< 15 km/h). 7 Prozent, der Spielzeit, entsprechend 20<br />

Prozent der Laufstrecke liegen im Bereich intensiver Belastungen<br />

(Laufgeschwindigkeiten >15 km/h). Unterschiedliche<br />

Spielstärken im Frauenfußball sind wie im Männerfußball<br />

entscheidend durch den Anteil hoher Laufintensitäten an der<br />

Gesamtlaufdistanz charakterisiert. So konnten bis zu 28 bzw.<br />

24 Prozent längere Laufstrecken im intensiven Laufbereich<br />

bzw. Sprint im Vergleich internationaler zu nationalen Topspielerinnen<br />

dargestellt werden.<br />

Verletzungen im Frauenfußball<br />

Die Analyse verletzungsbedingter Trainings- <strong>und</strong> Spielausfälle<br />

zeigt in großen epidemiologischen Studien eine deuliche<br />

Dominanz der traumatischen Verletzungen (etwa 80 Prozent)<br />

im Vergleich zu Überlastungsschäden. Bezogen auf die traumatischen<br />

Verletzungen liegt die Inzidenzrate je nach Studie<br />

bei 1,5 – 3 Verletzungen/1000 h Trainingszeit <strong>und</strong> 14 –<br />

24/1000 h Spielzeit (Studien nationaler Ligen). Für internati-<br />

Besuchen Sie uns:<br />

ECR Wien, 3. bis 7. März 2011<br />

ISMRM Montreal, 7. bis 13. Mai 2011


Bernd Lasarzewski<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />

> seit 2002 Chefarzt Abteilung Kniechirurgie,<br />

Schulter-/Ellenbogenchirurgie, Sportklinik Hellersen<br />

network<br />

> seit 1999 Mannschaftsarzt der Frauen-<br />

Fußball-Nationalmannschaft<br />

> 1992-1998 Mannschaftsarzt der DFB-Juniorinnen<br />

> Olympiaarzt Sydney 2000 <strong>und</strong> Athen 2004<br />

Ulrich Schneider<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin, Zusatzbezeichnung<br />

Sportmedizin <strong>und</strong> Chirotherapie<br />

> Sportklinik Hellersen, Abteilung Sportmedizin<br />

network<br />

> Erfahrungen im Bereich der Sportmedizin mit<br />

Teilnahmen an Weltmeisterschaften <strong>und</strong> olympischen<br />

Spielen<br />

Gerissenes vorderes Kreuzband,<br />

Umschlagen der Kreuzbandfasern nach vorne<br />

onale Turniere werden höhere Inzidenzraten<br />

beschrieben. Die hohe<br />

Verletzungsrate während des Spiels<br />

spiegelt möglicherweise die Entwicklung<br />

des Frauenfußballs wider mit steigenden<br />

konditionellen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> zunehmender Athletik im Spiel.<br />

Zusätzliche Aspekte sind eine Zunahme<br />

von Tacklings <strong>und</strong> Fouls. Die Gesamtzahl<br />

der Verletzungen kann zu etwa<br />

gleichen Teilen in Kontakt- <strong>und</strong> Nicht-<br />

Kontaktverletzungen klassifiziert werden.<br />

Betroffen ist überwiegend die untere<br />

Extremität (überwiegend Oberschenkel,<br />

Knie <strong>und</strong> Sprunggelenk) mit 80 Prozent<br />

der Verletzungen. Zu beachten sind zudem<br />

Kopfverletzungen, die den Statistiken<br />

der großen internationalen Turnieren<br />

zufolge zunehmen <strong>und</strong> häufiger<br />

als im Männerfußball auftreten. Bezogen<br />

auf die Spielposition sind Verteidigerinnen<br />

<strong>und</strong> Stürmerinnen gefährdeter<br />

als Torhüterinnen <strong>und</strong> Mittelfeldspielerinnen.<br />

Im Vergleich zum Männerfußball<br />

sind die Verletzungsraten in großen<br />

Turnieren niedriger, sind aber mit denen<br />

nationaler europäischer Ligen vergleichbar.<br />

Vordere Kreuzbandruptur<br />

Von besonderer Bedeutung im Frauenfußball<br />

sind Rupturen des vorderen<br />

Kreuzbandes. Die Inzidenz von Kreuzbandrupturen<br />

bezogen auf Trainings-<br />

<strong>und</strong> Spielst<strong>und</strong>en im Ballsport liegt bei<br />

Frauen deutllich höher als bei Männern.<br />

Etwa 70 Prozent dieser Verletzungen<br />

resultieren als Nicht-Kontaktverletzungen<br />

besonders während der Landephasen<br />

nach Sprüngen, nach plötzlichen<br />

Abstoppen oder plötzlichen Drehbewegungen.<br />

Die Stellung des Kniegelenkes<br />

ist hierbei in leichter Beugung, in Valgus-<br />

<strong>und</strong> Außenrotationsstellung, der<br />

Körperschwerpunkt liegt hinter dem<br />

Kniegelenk. Durch Dominanz des M.<br />

quadriceps kann es zur Ruptur des vorderen<br />

Kreuzbandes kommen. Frauen<br />

landen nach einem Sprung aufrechter<br />

mit geringerer Beugung im Kniegelenk<br />

als Männer (<strong>und</strong> zusätzlich in Valgusstellung).<br />

In dieser Position wird die<br />

Wirkung des M. quadriceps begünstigt,<br />

der Hebelarm der schützenden ischiokruralen<br />

Muskulatur (die den Tibiakopf<br />

nach vorne sichern) ist vermindert.<br />

Weitere geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

zur Erklärung der höheren Inzidenzen<br />

werden mit anatomischen <strong>und</strong>/<br />

oder hormonellen Besonderheiten in<br />

Verbindung gebracht. Der Einfluss einer<br />

engeren Fossa intercondylaris oder<br />

eines größeren Q-Winkels (Winkel<br />

zwischen Zugrichtung des M. quadriceps<br />

<strong>und</strong> der Patellasehne) werden in<br />

der Literatur ebenso kontrovers diskutiert<br />

wie der Einfluss weiblicher Geschlechtshormone<br />

auf die Zugfestigkeit<br />

von Bindegewebs- <strong>und</strong> Bandstrukturen.<br />

Fazit<br />

Aus den Erkenntnissen des Verletzungsmechanismus<br />

werden <strong>Prävention</strong>sstrategien<br />

<strong>und</strong>-programme abgeleitet. Von<br />

besonderer Bedeutung sind hierbei Programme<br />

zur Verbesserung propriozeptiver<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Sprungübungen<br />

zur Kraftsteigerung <strong>und</strong> Verbesserung<br />

des Bewegungsmusters nach der Landung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Schwere einer<br />

Kreuzbandverletzung <strong>und</strong> der Wichtigkeit<br />

von <strong>Prävention</strong>smaßnahmen ist die<br />

Integration solcher Inhalte in den Trainingsalltag<br />

unbedingt zu empfehlen.<br />

nn bernd.lasarzewski@hellersen.de<br />

nn Ulrich.Schneider@hellersen.de<br />

16 medicalsports network 01.11


Copyright: DFB<br />

„Vierte Verkaufsphase: Steffi Jones <strong>und</strong> Maskottchen Karla Kick“<br />

Frauen-Fußball WM 2011<br />

Der Deutsche Fußball-B<strong>und</strong> (DFB) hat dazu<br />

aufgerufen, die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft<br />

2011 vom 26. Juni bis 17. Juli, die in neun<br />

deutschen Städten ausgetragen wird, als großes<br />

Gemeinschaftswerk des Landes zu betrachten.<br />

„Wir wollen bei dieser WM nicht nur organisatorisch überzeugen,<br />

sondern auch atmosphärisch den Gästen aus aller<br />

Welt wieder etwas bieten“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang<br />

Niersbach. „Das haben wir bei der Männer-WM 2006<br />

überraschend geschafft. Es wäre fantastisch, wenn dies bei der<br />

Frauen-WM auch gelingen würde.“ Nicht nur die fre<strong>und</strong>liche<br />

Begeisterung bei den WM-Spielen, sondern auch die große<br />

Gastfre<strong>und</strong>schaft war bei der FIFA WM 2006 weltweit auf<br />

große Anerkennung gestoßen <strong>und</strong> war sehr gelobt worden.<br />

Bei den Vorbereitungen auf die 32 WM-Spiele in diesem<br />

Sommer läuft organisatorisch alles nach Plan. Für das Eröffnungsspiel<br />

zwischen Weltmeister Deutschland <strong>und</strong> Kanada in<br />

Berlin waren bis zum 11. Januar laut Niersbach bereits 56.148<br />

Karten verkauft, womit die höchste Zuschauerzahl im europäischen<br />

Frauenfußball von bislang 44.825 Besuchern am 22.<br />

April 2009 in Frankfurt zwischen den DFB-Frauen <strong>und</strong> Brasilien<br />

übertroffen wird. Steffi Jones, die Präsidentin des OK,<br />

kündigte an, dass sie nach Abschluss ihrer „Welcome-Tour“ in<br />

alle 15 Ländern, deren Teams sich <strong>für</strong> die FIFA Frauen-WM<br />

2011 qualifiziert haben, eine „Städtetour“ anhängen wird.<br />

nn www.dfb.de<br />

01.11 medicalsports network<br />

17<br />

Auf die Plätze,<br />

fertig …<br />

metavirulent<br />

... <strong>und</strong> der grippale Infekt<br />

bleibt auf der Strecke.<br />

®<br />

Kostenlose Praxismuster nach AMG § 47, Abs. 3/4 unter Fax: 05041 9440-49<br />

metavirulent® Mischung. Zusammensetzung: 10 g (= 10,5 ml) enthalten folgende Wirkstoffe: Acidum<br />

L(+)-lacticum Dil. D15 0,3 g, Aconitum napellus Dil. D4 0,2 g, Ferrum phosphoricum Dil. D8 5,0 g, Gelsemium<br />

sempervirens Dil. D4 0,3 g, Influencinum-Nosode Dil. D30 1,0 g, Luffa operculata Dil. D12 1,0 g,<br />

Veratrum album Dil. D4 2,0 g, Gentiana lutea Ø 0,2 g. Bestandteile 1–7 gemeinsam potenziert über die<br />

letzte Stufe. Sonstige Bestandteile: Ethanol 94 % (m/m), gereinigtes Wasser. 1 ml entspricht 37 Tropfen.<br />

Warnhinweis: Enthält 37 Vol.-% Alkohol. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen<br />

Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: grippale Infekte. Hinweis: Bei Fieber, das länger als 3 Tage anhält<br />

oder über 39 °C ansteigt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Alkoholkranken<br />

<strong>und</strong> bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Wirkstoffe oder sonstigen Bestandteile.<br />

Bei Kindern unter 12 Jahren sowie in der Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem<br />

Arzt anwenden. Der Alkoholgehalt ist bei Schwangeren bzw. Stillenden sowie bei Kindern <strong>und</strong> Patienten<br />

mit erhöhtem Risiko aufgr<strong>und</strong> einer Lebererkrankung oder Epilepsie zu berücksichtigen. Nebenwirkungen:<br />

Keine bekannt. meta Fackler Arzneimittel GmbH, Philipp-Reis-Str. 3, 31832 Springe, Tel.: 05041<br />

9440-10, Fax: 05041 9440-49, E-Mail: kontakt@metafackler.de, Stand:04/10 www.metavirulent.de<br />

Homöopathisch · Bewährt · Gut verträglich · Frei von Dopingstoffen


studie<br />

Schneller<br />

fit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

Die intermittierende Vakuum-<strong>Therapie</strong><br />

zur Behandlung von Sportlern<br />

Prof. Dr. Dr. med. A. K. Orletskiy, <strong>und</strong> Dr. med. D. O. Timtschenko<br />

Klinik <strong>für</strong> Sport- <strong>und</strong> Balletttraumas des N.N. Priorov Zentralinstituts <strong>für</strong><br />

Traumatologie <strong>und</strong> Orthopädie (Föderale staatliche Institution)<br />

Im N. N. Priorov Zentralinstitut <strong>für</strong> Traumatologie <strong>und</strong> Orthopädie wurde dieses innovative<br />

Verfahren zur Optimierung <strong>und</strong> Beschleunigung von Regeneration <strong>und</strong> Rehabilitation im<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Breitensport untersucht. Die intermittierende Vakuum-Behandlung trägt zu<br />

einer höheren körperlichen Leistungsfähigkeit, einer signifikanten Verkürzung verletzungsbedingter<br />

Pausen <strong>und</strong> zu noch mehr Sport- <strong>und</strong> Allgemeinges<strong>und</strong>heit bei.<br />

Das Verfahren basiert auf den Forschungen der NASA<br />

im Bereich der Schwerelosigkeit in Kooperation mit der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt. Ergebnis war<br />

die Wirksamkeit des „Lower Body Negative Pressure Device“<br />

(LBNPD) zur Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion. Die<br />

WEYERGANS HIGH CARE AG griff als Erste die Forschungsergebnisse<br />

auf <strong>und</strong> entwickelte, basierend hierauf, den<br />

VACUSPORT® mit seinem Behandlungsverfahren. Optimiert<br />

<strong>für</strong> die intermittierende Beaufschlagung von Druck <strong>und</strong><br />

Unter druck, fördert die Röhre die Kapillarisation <strong>und</strong> Kapillardilatation<br />

<strong>und</strong> erhöht den Fluss des oxigenierten Blutes in<br />

den unteren Extremitäten. In der Normaldruckphase bewegen<br />

sich venöses Blut <strong>und</strong> Lymphe in die großen Gefäße (Steigerung<br />

des Rückflusses). Die Beschleunigung der Mikroperfusion<br />

<strong>und</strong> die Lymphdrainage führen zur pH Steigerung. Daneben<br />

stimulieren die Unterdruckphasen die arterielle Perfusion.<br />

Verschiedene Behandlungsmethoden der intermittierenden<br />

Vakuum-<strong>Therapie</strong> fördern unterschiedliche Reflexe. Daher<br />

kann der Fokus auf unterschiedliche Indikationen gesetzt<br />

werden.<br />

Konklusion der klinischen Erfahrung des Zentralinstituts<br />

<strong>für</strong> Traumatologie <strong>und</strong> Orthopädie<br />

In der Abteilung <strong>für</strong> Sport- <strong>und</strong> Ballettverletzungen des N. N.<br />

Priorov Zentralinstituts wurden 30 Hochleistungssportler<br />

nach artroskopischen Meniskusresektionen sowie Stabilisierungsangriffen<br />

an Kniegelenken vorne <strong>und</strong> hinten mittels der<br />

intermittierenden Vakuum-Behandlung behandelt. Um eine<br />

Vergleichmöglichkeit zu schaffen, wurden 30 ähnliche Pati-<br />

18 medicalsports network 01.11


Foto: picture-allicande / Pressefoto ULMER<br />

Verletzungen der unteren Extremität, speziell des Knies,<br />

gehören zu den am häufigsten auftretenden Sportverletzungen.<br />

Die intermittierende Vakuum-<strong>Therapie</strong> ist ein<br />

effizientes Mittel zur Steigerung der Durchblutung in den<br />

unteren Extremitäten. Ihre kontrollierte Verwendung, begleitend<br />

mit der Kombination andere Behandlungsarten,<br />

dürfte deutlich positive medizinische Ergebnisse liefern.<br />

01.11 medicalsports network 19


studie<br />

enten ausgesucht, welche eine gewöhnliche<br />

Behandlung erhalten haben. Die<br />

Behandlung begann frühestens sieben<br />

Tage nach der OP sowie nach Entfernung<br />

der Fäden.<br />

Als Indikationen galten:<br />

> ein Ödem nach der Operation,<br />

> Schmerzen <strong>und</strong> Flüssigkeit im<br />

Kniegelenk.<br />

Als Kontraindikationen galten:<br />

> Infektionskrankheiten,<br />

> chronische Krankheiten in der<br />

Exazerbationsphase,<br />

> Gefäßthrombose der unteren<br />

Extremitäten.<br />

Zum Vermeiden von thromboembolischen<br />

Komplikationen, wurden vor der<br />

Behandlung bei allen Patienten die<br />

Gefäße der unteren Extremitäten<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich anhand eines Ultraschall-<br />

Dopplerographen (USDG) untersucht.<br />

Das Verfahren ermöglicht es, die Unterdruck-<br />

<strong>und</strong> Normaldruckintervalle von<br />

1 bis zu 60 Sek<strong>und</strong>en bei einem Unterdruck<br />

von –20 bis –70 mbar, nach gespeicherten<br />

Programmen als auch mit<br />

Hilfe manueller Eingabe zu erzeugen.<br />

Die intermittierende Vakuumtherapie<br />

wurde im N.N. Priorov Zentralinstitut<br />

täglich in mindestens zehn Behandlungen<br />

mit je 30 Minuten an den Patienten<br />

angewendet.<br />

Alle Patienten haben die Behandlungen<br />

gut überstanden <strong>und</strong> ab der dritten<br />

Behandlung angenehme Empfindungen<br />

in den Beinen bemerkt. Im<br />

Vergleich zur Kontrollgruppe, zeigte<br />

sich bei den VACUSPORT®Anwendern<br />

eine signifikant schnellere Reduktion<br />

der Ödeme in einer Zeitspanne von<br />

zwei bis zu sechs Tagen (Durchschnitt<br />

3,5). Die Patienten berichteten, in der<br />

begleitenden Physiotherapie, über deutliche<br />

weniger Schmerzen. Bei den zur<br />

Kontrolle durchgeführten Ultraschalluntersuchungen<br />

der operierten Kniegelenke<br />

der untersuchten Patienten wurde<br />

eine Beschleunigung des Exsudation-<br />

Rückgangs festgestellt. Als Begründung<br />

dieser <strong>Therapie</strong>art sieht das N.N.<br />

Priorov Zentralinstitut eine starke physiologische<br />

Wirkung der intermittierenden<br />

Vakuumbehandlung auf den<br />

Abtransport lymphpflichtiger Lasten<br />

<strong>und</strong> auf den venösen Rückfluss. Die<br />

Ödemrückbildung wurde beschleunigt<br />

<strong>und</strong> Schmerzen gemindert. Insbesondere<br />

bei Sportlern, die zu einer orthostatischen<br />

Intoleranz neigen, wird durch<br />

die Reduktion der Resorption von Exsudaten<br />

im Kniegelenk vermieden.<br />

FAZIT<br />

Der VACUSPORT® ist ein effizientes<br />

Mittel zur Steigerung der Durchblutung<br />

in den unteren Extremitäten. Die,<br />

<strong>für</strong> Astronauten entwickelte, Technologie<br />

hat eine ausgeprägte positive Wirkung<br />

auf die adaptive Durchblutung, die sich<br />

bei der Schwerelosigkeit bildet. Auf<br />

Gr<strong>und</strong> dieser Methodik wurde das<br />

Modell zur Umverteilung der Durchblutung<br />

im Körper entwickelt. Parallel<br />

dazu wurden mehrere physiologisch<br />

lokale Systemwirkungen des Unterdrucks<br />

im Unterkörper analysiert <strong>und</strong><br />

unerwünschte Phänomene, Kontraindikationen<br />

<strong>und</strong> Verträglichkeitsgrenzen<br />

betrachtet. Bis jetzt wurden keine negative<br />

Nebenwirkungen festgestellt. Die<br />

Geräte <strong>für</strong> die intermittierende Vakuumtherapie<br />

haben breite Modulationsmöglichkeiten.<br />

Da bis heute in den unteren Extremitäten<br />

positive Nebenwirkungen festgestellt<br />

wurden, verletzt die Verwendung<br />

der intermittierenden Vakuum-<strong>Therapie</strong><br />

nicht das Hauptprinzip der Medizin,<br />

„bring keinen Schaden“. Da die<br />

Behandlung sehr gut untersuchte physiologische<br />

Wirkungen besitzt, dürfte<br />

ihre kontrollierte Verwendung in Kliniken<br />

deutlich positive medizinische<br />

Ergebnisse liefern. Deswegen halten die<br />

Autoren es <strong>für</strong> begründet, eine breite<br />

Verwendung der intermittierenden<br />

Vakuum-<strong>Therapie</strong> bei verschiedenen<br />

Pathologien sowie bei Sportlern, begleitend<br />

mit der Kombination andere<br />

Behandlungsarten, zu fördern.<br />

nn d.o.timchenko@mail.ru<br />

20 medicalsports network 01.11


Die durch MBTs erzeugte Instabilität kann helfen,<br />

das Balancetraining zu unterstützen<br />

Seit mehr als 15 Jahren ist es unsere Philosophie, Sie dabei zu<br />

unterstützen, die natürliche Balance Ihrer Patienten zu verbessern.<br />

Die durch MBTs erzeugte Instabilität kann helfen, die Unterschenkelmuskulatur<br />

zu aktivieren <strong>und</strong> die Balance durch sensomotorisches<br />

Training zu steigern.<br />

Als Erfi nder von „physiological Footwear“, bietet<br />

MBT aktive <strong>und</strong> modische Footwear mit patentierter<br />

Sohlentechnologie. Diese basiert auf biomechanischen<br />

Prinzipien <strong>und</strong> wurde von der Natur inspiriert.<br />

Lesen Sie mehr über MBT unter mbt.com.<br />

Instabilität - eine<br />

Frage der Balance<br />

Die wichtigsten veröffentlichten Studien über MBT:<br />

Landry S., Nigg B., Tecante K., 2010. Standing in an unstable shoe increases postural sway and muscle activity of selected smaller extrinsic foot muscles. Gait & Posture 32, 215–219<br />

Ramstrand N., Thuesen A.H., Nielsen D.B., Rusaw D., 2010. Effects of an unstable shoe construction on balance in women aged over 50 years. Clinical Biomechanics 25, 455–460


kardiologie<br />

Kardiopulmonaler<br />

Leistungstest<br />

Warum die maximale Sauerstoffaufnahme nicht genug aussagt<br />

Prof. Dr. Katharina Meyer, Medizinisches Universitätsspital,<br />

Universitätspoliklinik <strong>für</strong> Endokrinologie <strong>und</strong> Diabetologie, Bern<br />

Goldstandard <strong>für</strong> die Bestimmung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit ist die Atem -<br />

gas analyse mittels Spiroergometrie. Der am häufigsten berichtete Parameter ist die maximale<br />

bzw. peak Sauerstoffaufnahme (VO 2 ; l/min). Sie repräsentiert die Quantität <strong>und</strong> Qualität des<br />

Zusammenspiels von Herz, Kreislauf, Atmung <strong>und</strong> Stoffwechsel (Abb.1). Dabei stehen die VO 2<br />

<strong>und</strong> die Förderleistung des Herzens, d.h. das Herzminutenvolumen (HMV, l/min), in Beziehung.<br />

22 medicalsports network 01.11


Diese Beziehung basiert auf dem Diffusionsgesetz<br />

(Fick‘sches Prinzip), nach dem<br />

die pro Zeiteinheit durch eine Schicht<br />

(z.B. Membran) diff<strong>und</strong>ierende Stoffmenge<br />

der Differenz der Stoffkonzentrationen<br />

zwischen beiden Schichtseiten<br />

<strong>und</strong> der Schichtfläche proportional ist.<br />

Für die Praxis der kardiopulmonalen<br />

Leistungstestung übersetzt heißt dies,<br />

dass die pro Zeiteinheit aufgenommene<br />

Menge an Sauerstoff gleich dem Produkt<br />

aus arterio-venöser Konzentrationsdifferenz<br />

<strong>für</strong> O 2 (avDO2; Vol %) <strong>und</strong><br />

dem Volumendurchfluss an Blut pro<br />

Zeit (HMV) ist. Hieraus ergeben sich<br />

die Formeln:<br />

VO 2 = avDO 2 x HMV, oder umgekehrt:<br />

HMV = VO 2 / avDVO 2 .<br />

Ausgehend von der Annahme, dass<br />

die O 2 -Extraktion durch die periphere<br />

Arbeitsmuskulatur linear zur Belastungssteigerung<br />

zunimmt, gegen Belastungsende<br />

asymptotisch wird <strong>und</strong> bei maximaler<br />

Belastung ausgeschöpft ist, reflektiert<br />

die VO 2 das HMV über die gesamte<br />

Belastung hin.<br />

Sauerstoffaufnahme reflektiert<br />

Herzminutenvolumen:<br />

Wie zuverlässig ist dies<br />

in der Praxis?<br />

Wie zuverlässig kann die VO , die mit-<br />

2<br />

tels Spiroergometrie gemessen wird, <strong>für</strong><br />

die Abschätzung des HMV herangezogen<br />

werden? Nicht uneingeschränkt<br />

zuverlässig, wie folgende Beispiele aus<br />

der Praxis zeigen:<br />

> Zwei Herzpatienten mit normalem<br />

Hämoglobin haben eine identische<br />

peak VO . Einer der beiden Patienten<br />

2<br />

hat eine schwere linksventrikuläre<br />

Dysfunktion <strong>und</strong> weist ein reduziertes<br />

HMV in Bezug auf die VO , jedoch<br />

2<br />

eine relativ hohe Differenz des arteriovenösen<br />

O -Gehaltes auf. Der andere<br />

2<br />

Patient hat eine leichte linksventrikuläre<br />

Dysfunktion <strong>und</strong> zeigt ein annähernd<br />

normales HMV in Bezug auf seine<br />

peak VO . Dieser Patient ist jedoch<br />

2<br />

muskulär stark dekonditioniert, seine<br />

arterio-venöse Differenz <strong>für</strong> O daher 2<br />

relativ gering.<br />

> Herzinsuffiziente Patienten reagieren<br />

auf muskuläre Trainingsbelastungen<br />

mit Verbesserungen der aeroben<br />

Kapazität (∆ VO 2 pro ∆ Watt) <strong>und</strong><br />

der peak VO 2 ; sie erreichen diese in<br />

der Regel jedoch ohne Veränderungen<br />

der Pumpleistung des Herzens.<br />

> Individuen mit primärer Skelettmuskelfaser-<br />

<strong>und</strong> mitochondrialer Mypopathie<br />

weisen trotz normaler kardialer<br />

Förderleistung <strong>und</strong> pulmonaler<br />

Kapazität unter Belastung eine deutlich<br />

erniedrigte aerobe Kapazität<br />

(∆VO 2 / ∆ Watt) <strong>und</strong> peak VO 2 auf;<br />

sie haben jedoch einen massiv erhöhten<br />

Slope <strong>für</strong> die Steigerung des HMV in<br />

Bezug zur Steigerung der VO 2 .<br />

Was sagen uns diese Beispiele in<br />

Bezug auf die oben gestellte Frage?<br />

In der Praxis reflektiert die VO 2 die<br />

Förderleistung des Herzens nicht zuverlässig.<br />

Der „Störfaktor“ bzw. die große<br />

Unbekannte dabei ist das Ausmass der<br />

O 2 -Auschöpfung durch die Arbeitsmuskulatur.<br />

Wir wissen durch die VO 2<br />

zwar, was ein Individuum kardiopulmonal<br />

leistet, aber nicht, wie es leistet. Die dem<br />

„Wie“ zu Gr<strong>und</strong>e liegenden Hauptfaktoren<br />

sind primär in der Arbeitsmuskulatur<br />

verankert, zum Beispiel in<br />

Kapillardichte, endothelialer Funktion<br />

<strong>und</strong> Dilatationsfähigkeit der Arteriolen,<br />

Muskelmasse <strong>und</strong> Myoglobingehalt,<br />

Volumendichte der Mitochondrien <strong>und</strong><br />

Aktivität jener Enzyme, die <strong>für</strong> den oxidativen<br />

Stoffwechsel notwendig sind<br />

(Abb. 1). Je besser diese Faktoren ausgebildet<br />

sind, umso größer ist – bei gegebenem<br />

HMV – der Beteiligung der<br />

oxidativen Kapazität der Arbeitsmuskeln<br />

an der VO 2 .<br />

Ziele einer kardiopulmonalen<br />

Leistungstestung<br />

Soll eine kardiopulmonale Leistungstestung<br />

genutzt werden, um<br />

> die oxidativen Trainingsreserven der<br />

Arbeitsmuskulatur zu objektivieren?<br />

> zu zeigen, wie ein Herzpatient seine<br />

maximale bzw. peak VO 2 erbringt<br />

(d.h. wie gross der relative Anteil der<br />

Peripherie in Bezug zur Förderleistung<br />

des Herzens ist)?<br />

> die Effektivität von Trainingsmassnahmen<br />

zu objektivieren, d.h., hat<br />

die oxidative Kapazität der Muskulatur<br />

auf die Trainingsreize angesprochen?<br />

> bei Herzpatienten nach Schrittmacherimplantation<br />

oder kardialer Resynchronisationstherapie<br />

zu objektivieren,<br />

ob sich die Druck- <strong>und</strong><br />

Volumen-generierende Kapazität<br />

des Herzens verbessert hat <strong>und</strong> in<br />

Folge auch die oxidative Kapazität<br />

der Muskulatur?<br />

> im Verlauf einer chronischen Herzinsuffizienz<br />

prognostische Aussagen<br />

durch Funktions- <strong>und</strong> Leistungsparameter<br />

zu erheben?<br />

Messung der Belastungshämodynmik<br />

ist unverzichtbar<br />

Zur Beantwortung oben genannter Fragen<br />

einer kardiopulmonalen Leistungstestung<br />

> ist die alleinige Messung der VO 2<br />

nicht ausreichend,<br />

> ist das HMV nicht zuverlässig aus<br />

der VO 2 abzuschätzen.<br />

Eine zuverlässige Antwort kann nur<br />

gegeben werden, wenn während Belastung<br />

das HMV <strong>und</strong> die avDO 2 direkt<br />

gemessen <strong>und</strong> der parallel gemessenen<br />

VO 2 zugeordnet werden.<br />

Abb. 1 Hauptdeterminanten der<br />

Sauerstoffaufnahme<br />

01.11 medicalsports network 23


kardiologie<br />

Katharina Meyer<br />

> Professorin <strong>für</strong> präventive <strong>und</strong> rehabilitative<br />

Sportmedizin, Medizinisches Universitätsspital,<br />

Universitäts poliklinik <strong>für</strong> Endokrinologie<br />

<strong>und</strong> Diabetologie, CH-Bern<br />

> Sportwissenschaftlerin, Master of Public Health<br />

> Geschäftsführerin von<br />

CARDIODYN mobile heart services<br />

www.cardiodyn.ch<br />

Forschungsschwerpunkte:<br />

> Hämodynamische <strong>und</strong> kardiopulmonale Funktions-<br />

<strong>und</strong> Leistungsdiagnostik: Inert Gas Rebreathing,<br />

Spiroergometrie mit Rechtsherzkatheter<br />

> Funktions- <strong>und</strong> Leistungsdiagnostik zur Bewegungs-<br />

<strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>steuerung bei Koronar erkrankung, v.a.<br />

bei Herzinsuffizienz<br />

> Metabolische Funktions- <strong>und</strong><br />

Leistungsdiagnostik bei Adipositas<br />

> Trainingsmethodologie in der kardiovaskulären<br />

<strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

> Multidisziplinäre Rehabilitation bei Herzinsuffizienz<br />

Methoden der<br />

Herzminutenvolumen-Bestimmung<br />

Methoden der HMV-Messung unter<br />

Belastung, welche auf dem Fick‘schen<br />

Prinzip basieren, sind die Rechtsherzkatheter-Methode,<br />

die CO 2 -Rückatmung<br />

<strong>und</strong> die Inert Gas Rückatmung. Alle<br />

Methoden werden innerhalb einer Spiroergometrie<br />

bzw. parallel zu einer Spiroergometrie<br />

angewandt, um eine direkte<br />

Messung der VO 2 zu gewährleisten.<br />

Die Rechtsherzkatheter-Methode ermöglicht<br />

die direkte Bestimmung der<br />

avDO 2 durch Entnahme von arterialisiertem<br />

Kapillarblut <strong>und</strong> gemischt-<br />

venösem Blut. Daher gilt sie als Goldstandard<br />

der HMV-Bestimmung. Die<br />

Methode ist allerdings invasiv <strong>und</strong> patientenbelastend,<br />

zudem aufwändig durch<br />

gleichzeitige Durchführung der Spiroergometrie<br />

<strong>und</strong> sie ist relativ kostenintensiv.<br />

Damit hat die Rechtsherzkatheter-Methode<br />

im Bereich der Sport -<br />

medizin, <strong>Prävention</strong>smedizin <strong>und</strong> Sport-<br />

therapie keinen Stellenwert.<br />

Die CO 2 -Rückatmungs-Methode ist<br />

nicht-invasiv. Hier dient das CO 2 als<br />

Indikatorsubstanz zur HMV-Bestimmung.<br />

Innerhalb einer Spiroergometrie<br />

wird aus einem geschlossenen System<br />

CO 2 in definierter Konzentration rückgeatmet.<br />

Die Blutkonzentrationen von<br />

CO 2 in gemischt-venösem Blut <strong>und</strong><br />

arteriellem Blut werden indirekt über<br />

ihre Partialdrücke in der Endausatmungsluft<br />

geschätzt. Diese Messwerte sowie<br />

die VCO 2 gehen in die Diffusionsgleichung<br />

<strong>für</strong> die HMV-Bestimmung ein.<br />

Die CO 2 -Rückatmung ist allerdings mit<br />

bedeutsamen Fehlerquellen behaftet: Da<br />

die Schätzung der arterio-venösen Differenz<br />

<strong>für</strong> CO 2 aus dem alveolären CO 2 -<br />

Gehalt erfolgt, muss eine Korrektur <strong>für</strong><br />

die Partialdruckdifferenzen von alveolo<br />

zu kapillär sowie von arteriell zur Endausatmungsluft<br />

vorgenommen werden.<br />

Ferner sind die CO 2 -Partialdrücke<br />

in CO 2 -Konzentrationen umzurechnen.<br />

Dabei geht man von fixen Hb-, pH-<br />

<strong>und</strong> SaO 2 -Werten aus – in der Realität<br />

sind diese jedoch variabel. Eine weitere<br />

Einschränkung ist die fehlende Möglichkeit,<br />

eventuelle intrapulmonale Shunts<br />

zu detektieren <strong>und</strong> durch Korrektur bei<br />

der Bestimmung des HMV zu berücksichtigen.<br />

Ein übergeordneter Nachteil<br />

ist, dass die CO 2 -Rückatmung von vielen<br />

Testpersonen als unangenehm empf<strong>und</strong>en<br />

wird <strong>und</strong> mit Unwohlsein <strong>und</strong><br />

Schwindel verb<strong>und</strong>en sein kann. Dies<br />

schränkt die notwendige Kooperationsbereitschaft<br />

<strong>für</strong> die Untersuchung ein.<br />

Die genannten Limitationen führen<br />

dazu, dass die HMV-Bestimmung mittels<br />

CO 2 -Rückatmung mit einer erheblichen<br />

Ungenauigkeit verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Die Inert Gas Rückatmungsmethode<br />

(IGR) beruht ebenfalls auf dem<br />

Fick‘schen Prinzip. Die IGR-Methode<br />

nutzt ein geschlossenes Atmungssystem.<br />

Die Testperson atmet in Ruhe bzw. unter<br />

Belastung zu gewünschten Messzeitpunkten<br />

aus einem Beutel Raumluft<br />

(90 %), die angereichert ist mit Sauerstoff<br />

(9.4 %) <strong>und</strong> zwei inerten (in der<br />

Natur nicht vorkommenden) Gasen:<br />

0.5 % Lachgas (N 2 O) <strong>und</strong> 0.1 % Schwefelhexaflourid<br />

(SF 6 ). Die Messung der<br />

Konzentration der beiden inerten Gase<br />

erfolgt mittels photoakustischer Tech-<br />

© by CARDIODYN GmbH<br />

Abb. 2 Schematische Darstellung<br />

der Methodik des Inert Gas Rebreathings<br />

24 medicalsports network 01.11


nologie. Die einzelnen Atemmanöver erstrecken sich über 4–5<br />

Atemzüge. Das nicht blutlösliche SF 6 dient zur Bestimmung<br />

des Lungenvolumens, zur Ermittlung des individuell erforderlichen<br />

Gasgemisches <strong>für</strong> die Atemmanöver <strong>und</strong> zur Detektierung<br />

einer ausreichenden Durchmischung des blutlöslichen<br />

Gases während des Atemmanövers innerhalb des geschlossenen<br />

Systems. N 2 O ist blutlöslich <strong>und</strong> wird während des<br />

Atemmanövers unverzüglich vom pulmonalen Blutfuss aufgenommen<br />

<strong>und</strong> ausgewaschen. Die Auswaschrate des N 2 O wird<br />

gemessen; sie verhält sich direkt proportional zum pulmonalen<br />

Blutfluss, <strong>und</strong> der pulmonale Blutfluss – bei Abwesenheit<br />

eines intrapulmonalen Shunts – wiederum direkt proportional<br />

zum HMV (Abb. 2).<br />

Bei Vorliegen eines Shunts wird der prozentuale Shuntfluss<br />

über das Fick‘sche Prinzip <strong>für</strong> Sauerstoff berechnet <strong>und</strong> bei der<br />

Bestimmung des HMV berücksichtigt.<br />

Da die inerten Gase keine Reaktionen mit dem Blut eingehen<br />

<strong>und</strong> so – entgegen der CO 2 -Rückatmung – keine Umrechnungen<br />

erforderlich machen, gilt die IGR-Methode als<br />

direkte <strong>und</strong> analytische Messmethode. Das mittels IGR<br />

bestimmte HMV wurde unter Ruhebedingungen mit der<br />

Rechtsherzkatheter-Untersuchung <strong>und</strong> dem Magnetresonanz-<br />

Imaging erfolgreich validiert. Für Belastungsbedingungen existieren<br />

erfolgreiche Validierungen durch Rechtsherzkatheter-<br />

Messungen (Variationskoeffizient 7–11 %; Mittel 10.8 %).<br />

Neben HMV <strong>und</strong> assoziierten Parametern aus dem IGR-<br />

Test stehen sämtliche Gasaustauschparameter einer Spiroergometrie<br />

zur Verfügung; sie werden unmittelbar vor jedem<br />

IGR-Atemmanöver direkt gemessen <strong>und</strong> dokumentiert.<br />

Fazit<br />

> Unter idealen Voraussetzungen stehen das individuell<br />

maximale HMV <strong>und</strong> die peak VO 2 in linearer Beziehung.<br />

> Die peak VO 2 gibt Auskunft darüber, was ein Individuum<br />

kardiopulmonal leistet, aber nicht, wie die VO 2 qualitativ<br />

erbracht wird.<br />

> Eine differenzierte Beurteilung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit,<br />

individueller Trainingsreserven oder der<br />

kardiopulmonalen Trainings- <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>effekte in Bezug<br />

auf „peripher“ (Arbeitsmuskeln) <strong>und</strong> „zentral“ (Herz)<br />

ist nur möglich, wenn die arterio-venöse Differenz des<br />

O 2 -Gehaltes sowie das HMV objektiviert <strong>und</strong> der parallel<br />

gemessenen VO 2 gegenüber gestellt werden.<br />

> Eine exakte, nicht belastende <strong>und</strong> kostengünstige Messmethode<br />

hier<strong>für</strong> bietet die Inert Gas Rebreathing-Methode.<br />

Literatur bei der Autorin<br />

■■ meyer@cardiodyn.ch<br />

01.11 medicalsports network<br />

25<br />

Für intensiVes trAining <strong>und</strong> WettKAmpF<br />

PenTACARb ® COMPeTiTiOn<br />

AminOsÄureFOrmeL<br />

JeTzT<br />

AuCh AlS Gel<br />

Waldfrucht oder<br />

Orange<br />

AMSPORT ® COMPeTiTiOn ist eine<br />

hocheffiziente Kombination aus fünf<br />

verschiedenen Kohlenhydraten,<br />

speziellen Aminosäuren <strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />

Leistung wichtigsten B-Vitamine.<br />

Triathlon-Doppel-Europameisterin Sandra Wallenhorst<br />

lädt ein zum AMSPORT ® TRiAThlOn CAMP auf die<br />

Sonneninsel Mallorca vom 16. März bis 2. April 2011.<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Buchung bei Veranstalter Champions Training unter<br />

Telefon 0800 80 60 80 9 (gebührenfrei), per E-Mail an info@champions-training.de oder<br />

im Internet unter www.champions-training.de oder unter www.amsport.de.<br />

www.amsport.de<br />

Offizieller Partner des


HRV<br />

26<br />

Von Herzschlag<br />

zu Herzschlag<br />

HRV – Baustein zur Verbesserung<br />

der Belastungs- <strong>und</strong><br />

Regenerationssteuerung<br />

Dr. med. Dipl.-Sportlehrer Klaus Gerlach,<br />

Gemeinschaftspraxis Weiler bei Bingen<br />

In den USA schon lange Jahre Goldstandard in<br />

der Kardiologie, hat die Messung der<br />

Herzfrequenz variabilität HRV in Deutschland<br />

lange Jahre ein Schattendasein geführt. Mittlerweile<br />

erkennen nicht nur Mediziner, sondern<br />

auch Trainer <strong>und</strong> Therapeuten den Wert der HRV<br />

in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen.<br />

Foto: Torsten Zimmermann<br />

medicalsports network 01.11


In der Praxis hat die HRV schon lange einen hohen Stellenwert<br />

<strong>für</strong> die Darstellung der vegetativen Regulation. Dies zeigt<br />

sich im intraindividuellen Verlauf besonders deutlich, wenn<br />

regulierende Maßnahmen angewendet werden. Hierbei sind<br />

Messverfahren wie die der Kurzzeitanalyse mit 3 x 5 Minuten<br />

in der Compliance <strong>und</strong> als alltagstaugliche schnelle Lösung zu<br />

bevorzugen. Vergleichbarkeit <strong>und</strong> Reproduzierfähigkeit sind<br />

dann ebenfalls gewährleistet. Auf der Suche nach einer Möglichkeit<br />

der Diagnostik von Übertrainingszuständen bei<br />

Sportlern oder dem Burn-Out-Syndrom, nicht nur bei Managern,<br />

kann die HRV-Messung hilfreich unterstützen. Die<br />

Messung ist <strong>für</strong> den Probanden ohne Belastung <strong>und</strong> nicht<br />

invasiv durchführbar <strong>und</strong> ergibt reproduzierbare Ergebnisse<br />

unter Berücksichtigung der verwendeten Hard- <strong>und</strong> Software<br />

wie die z. B. der frequenz-domain.<br />

Ergebnisse<br />

Gerade dann, wenn die üblichen Routineuntersuchungen wie<br />

EKG, Belastungs-EKG, Herzschall, Laboruntersuchungen<br />

oder klinische Untersuchungen keinen oder noch keinen Bef<strong>und</strong><br />

liefern, z. B. bei Leistungsabfall oder Schlafstörungen,<br />

zeigen sich bei der HRV schon frühzeitig Veränderungen in<br />

qualitativen <strong>und</strong> quantitativen Ergebnissen der Relation Sympathikus<br />

zu Parasympathikus. Beim ges<strong>und</strong>en Menschen<br />

sollte idealerweise eine große Herzfrequenzvariabilität bestehen,<br />

d.h., es findet sich eine schnelle Anpassung des Herz-<br />

Mit den Besten trainieren<br />

Mit über 28.000 zufriedenen Trainingsteilnehmern <strong>und</strong> mehr als 20 Jahren<br />

Branchenerfahrung entwickelt STOTT PILATES ®<br />

bis heute<br />

Trainingsprogramme <strong>und</strong> Fitnessausrüstung der<br />

Spitzenklasse <strong>und</strong> bietet Fitnessprofis auf der ganzen<br />

Welt einzigartige Unterstützung.<br />

Wir kommen wieder nach Europa! Das STOTT PILATES ®<br />

European Symposium 2011 findet vom<br />

15. bis 17. April 2011 statt. Besuchen Sie unsere<br />

Website, um mehr zu erfahren.<br />

Fragen Sie uns noch heute!<br />

Besuchen Sie unsere Website www.merrithew.com oder wenden Sie sich<br />

telefonisch an die Nummer 1-800-910-0001 Durchwahl 261.<br />

3315 ® Eingetragene Marke der Merrithew Corporation, Verwendung unter Lizenz. Alle Rechte vorbehalten.<br />

schlags an verschiedene Belastungsbedingungen, vor allen<br />

Dingen von Herzschlag zu Herzschlag. In der internationalen<br />

medizinischen Literatur sind ausreichend Dokumentationen<br />

bekannt, die eine reduzierte HRV bei verschiedenen Krankheitsbildern<br />

dokumentieren. Bei einer körperlichen Überlastung<br />

verringert sich die Variabilität von Herzschlag zu<br />

Herzschlag, es kommt zu einer Art Starre. Ist diese Variabilitätsveränderung<br />

kurzfristig wieder reversibel (z.B. durch regenerative<br />

Maßnahmen), so hat sie keinen Krankheitswert. Ist<br />

sie jedoch nicht reversibel <strong>und</strong> in einer Folgemessung nach<br />

erfolgter Regeneration wieder nachweisbar, so müssen therapeutische<br />

<strong>und</strong> regenerative Maßnahmen eingeleitet werden,<br />

um ein optimales Niveau herzustellen.<br />

Anbei das Fallbeispiel einer Managerin, die von ihrer Sekretärin<br />

in meine Praxis geschickt wurde, da sie sich durch zunehmende<br />

Aggressionen „auszeichnete“, gestresst erschien <strong>und</strong><br />

auch über Schlafstörungen klagte. Die klassischen Untersuchungen<br />

ergaben keinen Bef<strong>und</strong>. Die Patientin erschien ges<strong>und</strong>.<br />

Sie lief mehrmals in der Woche 10 km in hohem Tempo,<br />

„um sich zu regenerieren“ <strong>und</strong> die Belastungen des Alltags zu<br />

vergessen, was jedoch ein völlig falscher Ansatz war. Im Laktattest<br />

zeigte sich ein frühzeitiger Anstieg der Herzfrequenz<br />

mit Laktatanstieg bei noch hoher Leistungsfähigkeit im anaeroben<br />

Bereich, jedoch deutlich verminderter Erholungsfähigkeit.<br />

Die Messung der HRV (Abb. 1) ergab einen völligen<br />

Verbrauch der Regenerationsreserven bei nur noch geringem


HRV<br />

network<br />

Klaus Gerlach<br />

> Studium der Sportwissenschaft mit Abschluss<br />

Diplom-Sportlehrer an den Universitäten Köln <strong>und</strong> Mainz<br />

> Studium der Humanmedizin an der Universität Mainz,<br />

Abschluss Staatsexamen<br />

> Promotion am radiologischen Institut der Universität Mainz<br />

> Seit 1988 niedergelassen als Arzt <strong>für</strong> Sportmedizin,<br />

manuelle <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> Allgemeinmedizin in<br />

Weiler bei Bingen in Gemeinschaftspraxis<br />

> Schwerpunkt: Präventivmedizin, Vitalmedizin, Behandlung von<br />

Sportverletzungen, Leistungsdiagnostik, Medical Check-up<br />

> Mannschaftsarzt des Fußball-B<strong>und</strong>esligisten FSV Mainz 05<br />

> Betreuender Arzt verschiedener Athleten<br />

des Olympiastützpunktes Rheinland-Pfalz<br />

> Tourarzt „Champions for me“, Mastercard<br />

> Betreuender Arzt bei Kilimandscharo-Besteigung mit<br />

S. Holderegger, dem ältesten Lungentransplantierten der Welt<br />

> Sportmedizinische, trainingsmethodische <strong>und</strong><br />

leistungsdiagnostische Betreuung von Leistungssportlern<br />

verschiedener Sportarten, darunter Deutsche Meister,<br />

Weltmeister <strong>und</strong> Olympiasieger<br />

> Beiträge <strong>und</strong> Ratgeber <strong>für</strong> verschiedene Fernsehanstalten<br />

(ARD, ZDF, SAT1, 3SAT, NTV, SWR) <strong>und</strong> Hörfunkprogramme<br />

zum Thema Breiten-, Leistungs- <strong>und</strong> Hochleistungssport<br />

sowie zu allgemeinen Ges<strong>und</strong>heitsthemen.<br />

Abbildung 1<br />

Abbildung 2<br />

Reservoir im Bereich des Sympathikus. Die HRV zeigte damit<br />

eine geringe Aktivität. Die Patientin war kurz bis mittelfristig<br />

hochgradig gefährdet, einen Burn-out zu erleiden. Mit<br />

regenerativen Maßnahmen – u. a. aktiver Erholung, basischer<br />

Ernährung, Intensitätsreduzierung beim Joggen – gelang es<br />

nach drei Monaten, eine gesteigerte HRV (Abb. 2) <strong>und</strong> damit<br />

eine verbesserte autonome Regulation zu erreichen.<br />

Beim Sportler ist eine verminderte HRV nach dem Training<br />

normal, die Folgemessung am nächsten Tag sollte im Idealfall<br />

aber wieder eine gesteigerte, d. h. normale HRV zeigen. Sollte<br />

die Erholung noch nicht abgeschlossen sein, so muss das Training<br />

hin zu einem regenerativen Training bis zur völligen<br />

Trainingspause variabel gestaltet werden. Hier liegt der große<br />

Nutzen <strong>für</strong> Sportler <strong>und</strong> Trainer, um das Training <strong>und</strong> die<br />

Regeneration optimal zu gestalten.<br />

Besonders im Trainingsalltag eines Sportlers ist die HRV<br />

ein probates Mittel, um das Training zu optimieren oder die<br />

Trainingssteuerung zu verbessern <strong>und</strong> damit die Leistungsfähigkeit<br />

zu steigern. So können z. B. im Mannschaftstraining<br />

einer Fußballmannschaft im täglichen Trainingsablauf durch<br />

eine Kurzzeitmessung dem Trainer wertvolle Hinweise über<br />

die Belastungs-/Erholungsfähigkeit einzelner Spieler gegeben<br />

28 medicalsports network 01.11


Abbildung 3<br />

Abbildung 4<br />

werden. Die Gefahr des Übertrainings <strong>und</strong> des damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Leistungsabfalls kann damit deutlich reduziert werden.<br />

Zusätzlich wird der Spieler/Sportler sensibilisiert, in sich zu<br />

hören <strong>und</strong> frühzeitig Symptome zu erkennen, die auf eine<br />

mangelhafte Regeneration hinweisen. Auch bei Individualsportlern<br />

ist die Trainingsbegleitung durch HRV wertvoll.<br />

Abb. 3 zeigt die Messung eines Sportlers nach erschöpfendem<br />

Training. Abb. 4 zeigt den gleichen Sportler am nächsten Tag<br />

vor dem Training zu 100 % erholt.<br />

Fazit<br />

In der Praxis hat sich eine gesicherte <strong>und</strong> standardisierte<br />

Hard- <strong>und</strong> Software als diagnostisches Verfahren zur Darstellung<br />

der Aktivitäten des autonomen Nervenssystems mittels<br />

Darstellung des Sympathikus <strong>und</strong> Parasympathikus mit der<br />

frequenz-domain als hilfreich erwiesen. Sportler, Patienten<br />

<strong>und</strong> Menschen mit einer hohen Selbstverantwortung können<br />

gezielt geführt werden <strong>und</strong> lernen, mit ihren Körpersignalen<br />

besser <strong>und</strong> selbstregulierend umzugehen.<br />

nn klaus.gerlach@arztpraxis-weiler.de<br />

01.11 medicalsports network<br />

29


ernährung<br />

Kreatin im Sport<br />

Im letzten Jahr fand in Cambridge zum ersten Mal eine Konferenz<br />

statt, die ausschließlich dem Thema Kreatin gewidmet war: „Creatine<br />

in Heath and Sports“. Organisiert wurde die Veranstaltung von der<br />

Howard Fo<strong>und</strong>ation. Die AlzChem Trostberg GmbH, Hersteller von<br />

Creapure, der Premiummarke <strong>für</strong> Kreatin Monohydrat, war Haupt -<br />

sponsor dieser wissenschaftlichen Konferenz. Wir möchten Ihnen<br />

die wichtigsten Ergebnisse aus dem Bereich Kreatin im Sport vorstellen.<br />

Kreatin <strong>für</strong> den Muskelaufbau<br />

Prof. Matthew Vukovich von der South<br />

Dakota State University/USA stellte die<br />

bisherigen Forschungsergebnisse zu der<br />

Wirksamkeit von Kreatin im Sport vor.<br />

Er wies darauf hin, dass Kreatinmonohydrat<br />

(CM) von vielen Athleten eingenommen<br />

wird. Studien in den vergangenen<br />

18 Jahren haben gezeigt, dass die<br />

Kreatinsupplementation bei wiederholten<br />

Phasen intensiven Trainings zu einer<br />

Leistungssteigerung <strong>und</strong> schnelleren<br />

Erholung führt. Laut Vukovich weisen,<br />

trotz aller Schwierigkeiten, Tests zu vergleichen,<br />

Studien mit trainierten Athleten<br />

ganz eindeutig darauf hin, dass<br />

Kreatin die isotonische Stärke, Leistungsspitzen<br />

<strong>und</strong> Gesamtleistung bei<br />

einem gegebenen Erschöpfungsgrad<br />

unabhängig von Alter oder Geschlecht<br />

verbessert. Bei intensiven Übungen, die<br />

weniger als eine Minuten dauern, zeigt<br />

sich eine stärkere Verbesserung als bei<br />

denjenigen, die sich über einen längeren<br />

Zeitraum erstrecken. Bei Personen, die<br />

als „aktiv“ oder „untrainiert“ eingestuft<br />

werden, sind die Daten weniger eindeutig.<br />

Nach Aussage von Prof. Jacques<br />

Poortmans von der FU Brüssel/ Belgien<br />

weisen Studien an Zellkulturen <strong>und</strong><br />

Tieren darauf hin, dass die Kreatinsupplementation<br />

die Bildung von Muskel­<br />

protein direkt erhöht – Experimente,<br />

um dies auch <strong>für</strong> Menschen zu bestätigen,<br />

schlugen jedoch fehl. Es scheint<br />

deshalb, dass der größte Teil des Muskelzuwachses<br />

auf die Fähigkeit des Kreatins<br />

zurückzuführen ist, Athleten härter<br />

trainieren zu lassen. Indem es die<br />

Maximalkraft, die sie aufbauen können,<br />

sowie die Anzahl an Wiederholungen,<br />

die sie vor der Erschöpfung schaffen,<br />

steigert, unterstützt Kreatin Athleten<br />

dabei, ihre Trainingseinheiten wirkungsvoller<br />

zu nutzen. Die Gewichtszunahme<br />

ist eine anerkannte Nebenwirkung<br />

von Kreatin.<br />

Unterstützung bei der Erholung<br />

Einige Athleten sind der Meinung,<br />

dass durch Kreatin nicht nur ihre Kraft<br />

erhöht wird, sondern sich auch die Erholungszeit<br />

nach intensiven Übungseinheiten<br />

verkürzt. Dr. Reinaldo Abunasser<br />

Bassit von der Universität São<br />

Paulo/Brasilien erklärte, wie er <strong>und</strong> seine<br />

Kollegen diese Theorie überprüften,<br />

indem sie Teilnehmern an 30 km­Läufen<br />

<strong>und</strong> Ironman­Wettbewerben fünf Tage<br />

vor dem Wettkampf 20 g/d Kreatin verabreichten.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage des in<br />

ihrem Blut festgestellten Spiegels an<br />

inflammatorischen Zytokinen <strong>und</strong> anderer<br />

Indikatoren <strong>für</strong> Muskelschäden<br />

kamen die Wissenschaftler zu dem<br />

Schluss, dass Kreatin Muskelschäden<br />

sowie Entzündungen nach extremen<br />

Ausdauerwettbewerben tatsächlich verringert.<br />

Prof. Bruno Gualano von der Universität<br />

São Paulo/Brasilien erläuterte, wie<br />

er <strong>und</strong> seine Kollegen bestätigen konnten,<br />

dass die Kreatinsupplementation<br />

bei Ratten nach intensiven Anstrengungen<br />

zu höheren Glykogenspiegeln<br />

<strong>und</strong> niedrigeren Milchsäurespiegeln<br />

führte. Wie erwartet waren die Ratten,<br />

die Kreatin erhalten hatten, in der Lage,<br />

das Training länger durchzuhalten,<br />

bevor sie erschöpft waren.<br />

Kreatin <strong>und</strong> Kohlenhydrate<br />

Prof. Paul Greenhaff von der Universität<br />

Nottingham/UK führte aus, wie sich<br />

Kohlenhydrate <strong>und</strong> Kreatin vorteilhaft<br />

gegenseitig ergänzen können. Laut<br />

Greenhaff erhöht die gleichzeitige Einnahme<br />

von Kohlenhydraten <strong>und</strong> Kreatin<br />

den Insulinspiegel, wodurch sich der<br />

Kreatingehalt in der Muskulatur wiederum<br />

zumindest kurzfristig auf Spiegel<br />

erhöht, die über denen liegen, die mit<br />

Kreatin alleine erreicht werden. Ein<br />

wichtiger Punkt liegt darin, dass dies<br />

auch <strong>für</strong> die wenigen Personen gilt,<br />

deren Kreatinspiegel in der Muskulatur<br />

nicht ansteigt, wenn sie Kreatin <strong>für</strong> sich<br />

allein einnehmen. Eine interessante<br />

Folge der Fähigkeit von Kohlenhydraten,<br />

den Kreatinspiegel zu erhöhen, liegt laut<br />

Greenhaff darin, dass Kreatin auch die<br />

Kohlenhydratzufuhr unterstützen kann.<br />

Ausdauersportler, <strong>für</strong> die die Glykogenverfügbarkeit<br />

ein entscheidender Lei­<br />

30 medicalsports network 01.11


stungsfaktor ist, nutzen die Kohlenhydratzufuhr,<br />

um direkt vor einem<br />

Wettkampf zusätzliche Reserven an<br />

Glykogen aufzubauen. Der Gedanke,<br />

dass die Kohlenhydratzufuhr durch die<br />

Kreatinsupplementation erhöht wird,<br />

stellt einen wichtigen Schritt weg von<br />

der traditionellen Vorstellung dar, dass<br />

die Kreatinsupplementation nur <strong>für</strong><br />

Kraftsportler von Nutzen ist.<br />

Weitere Anwendungsgebiete<br />

Neben der Verwendung im Sport wurde<br />

über zahlreiche weitere Anwendungsgebiete<br />

referiert: Angefangen bei den antioxidativen<br />

Eigenschaften über den<br />

Einsatz bei neurodegenerativen Erkrankungen<br />

wie Duchenne Muskeldystrophie,<br />

Parkinson <strong>und</strong> Huntington­Chorea,<br />

bis hin zur Anwendung bei<br />

alters bedingtem Muskelschw<strong>und</strong>, Oste­<br />

oporose, Depressionen, Herzoperationen,<br />

Schwerhörigkeit <strong>und</strong> Diabetes II.<br />

Viele der Untersuchungen befinden sich<br />

zwar noch in frühen Stadien, doch die<br />

ersten Resultate sind vielversprechend.<br />

Eine Überprüfung an großen Fallzahlen<br />

ist jedoch notwendig. Kreatinkinase, also<br />

das Enzym, das im Kreatin­Energiestoffwechsel<br />

<strong>für</strong> den Energietransfer<br />

verantwortlich ist, ist uralt. Die Gene<br />

<strong>für</strong> dieses Enzym werden in den einfachsten<br />

Lebewesen wie z. B. Würmern<br />

gef<strong>und</strong>en – auch wenn dieses kreatinassoziierte<br />

Energieübertragungssystem<br />

in diesen Lebewesen nicht mehr aktiv<br />

genutzt wird.<br />

Krönender Abschluss war ein festliches<br />

Dinner zu Ehren der Pioniere der<br />

modernen Kreatinforschung: Roger<br />

Harris, früher an der Universität<br />

die neue<br />

dimension<br />

in sport <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heit!<br />

Chichester in Großbritannien tätig,<br />

Kent Sahlin, tätig an der Swedish<br />

School of Sport and Health Sciences,<br />

<strong>und</strong> Eric Hultmann, früher ehemals<br />

tätig am Huddinge Universitätskrankenhaus<br />

in Schweden. Neben besagten<br />

Pionieren, die sich teilweise bereits im<br />

Ruhestand befinden, hatte auch der<br />

Urvater des Kreatins, Michel Chevreul,<br />

als Entdecker dieser Substanz seinen<br />

Platz auf der Konferenz: Sein Konterfei<br />

gab der Konferenz ein Bild <strong>und</strong> erinnerte<br />

immer wieder daran, dass Kreatin<br />

bereits 1834 in Fleischbrühe identifiziert<br />

wurde. Nicht weniger wichtig waren<br />

die derzeitigen Akteure der Kreatin­<br />

Wissenschaft, die durch die Präsentation<br />

mannigfaltiger Ergebnisse <strong>und</strong> Anwendungen<br />

davon überzeugten, dass Kreatin<br />

immer noch brandaktuell ist, <strong>und</strong> dies<br />

vor allen Dingen auch zur Unterstützung<br />

der allgemeinen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Die vollständigen Ergebnisse der<br />

Konferenz mit interessanten Aspekten<br />

zur Geschichte <strong>und</strong> Reinheit von<br />

Kreatin finden Sie unter dem Stichwort<br />

„Kreatin“ auf<br />

www.medicalsportsnetwork.de<br />

nn www.creapure.de<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der:<br />

10.-12. März<br />

Halle 02, Stand C02<br />

Erfahren Sie mehr unter www.artzt-vitality.de


physiotherapie<br />

Myofasziales Training<br />

Ob in der Medizin oder Osteopathie, es<br />

werden immer mehr Forschungsarbeiten<br />

über das Fasziensystem oder fasziale<br />

Behandlungstechniken publikgemacht.<br />

All diese Arbeiten haben die<br />

Erkenntnis über die „reichhaltige“ Wirkung<br />

dieses Systems in Bezug auf muskuloskelettale<br />

Schmerzsyndrome gemein.<br />

Barral <strong>und</strong> Paoletti ordnen<br />

Faszien dem Bindegewebe zu. Sie bestehen<br />

aus kollagenen <strong>und</strong> elastischen Fasern<br />

sowie der Gr<strong>und</strong>substanz (extrazelluläre<br />

Matrix). Je nach Lage oder<br />

funktionellem Gebrauch bestehen sie<br />

aus mehr oder weniger kollagenen <strong>und</strong><br />

elastischen Anteilen. Kollagene Fasern<br />

sind schwer dehnbar, meist nur bis zu 5<br />

Prozent ihrer Ausgangslänge. Im Gewebesystem<br />

sind sie <strong>für</strong> bindende Stabilität<br />

zuständig. Elastische Fasern bestehen<br />

hingegen aus Elastin, in das Mikrofibrillen<br />

eingelagert sind. Diese sind bis<br />

zu 150 Prozent reversibel dehnbar. Werden<br />

sie über diesen Prozentsatz gedehnt,<br />

kehren sie nicht mehr in ihre Ausgangsform<br />

zurück. Besteht dieser Zustand<br />

länger, tritt ein Verformungsprozess ein.<br />

Alexander Mohr –<br />

leitender Physiotherapeut rehamed (Arcus Sportklinik Pforzheim)<br />

Folge: je mehr Elastin das Gewebe enthält,<br />

umso form- oder verformbarer ist<br />

das Fasziensystem.<br />

Nach Läsionen (Verletzungen, Entzündungen<br />

usw.) verliert die Faszie ihre<br />

Elastizität <strong>und</strong> bildet ein Granulationsgewebe<br />

(Neurokollagen), das zur Steifheit<br />

(Stiffness) <strong>und</strong> zu bindegewebigen<br />

Verklebungen führt. Diese Verklebungen<br />

können nicht nur zu lokalen,<br />

sondern auch globalen Problemen in<br />

unserem Körper führen (Fasziale Dysbalancen).<br />

ReCore <strong>und</strong> die Bedeutung<br />

der Körpermitte<br />

Thomas W. Myers war mit seinem<br />

Team einer der Ersten, der in seinem<br />

Buch „Anatomy Trains“ die Faszienzüge<br />

übersichtlich dargestellt <strong>und</strong> Ursache-<br />

Folge-Ketten beschrieben hat. Resultierend<br />

aus einer akuten oder chronischen<br />

Dysbalance, kommt es im Verlauf der<br />

myofaszialen Ketten (nach Myers) zu:<br />

> Myofaszialen Veränderungen –<br />

somatische Dysfunktionen,<br />

> artikulären Funktionseinschrän-<br />

Das Fasziengewebe erlebt in der heutigen<br />

Zeit ein Revival. Gott sei dank, muss man<br />

hinzufügen. Schon A.T. Still berichtet 1899<br />

über das Fasziennetzwerk: „Ich kenne<br />

keinen Teil des Körpers, der es den Faszien<br />

als Forschungsfeld gleichtun kann.<br />

Ich glaube, dass sich beim Studium der Faszien<br />

mehr reichhaltige <strong>und</strong> goldene Einsichten<br />

auftun werden, als bei irgendeinem<br />

anderen Aspekt des Körpers“.<br />

kungen,<br />

> Funktionseinschränkung<br />

muskulärer Ketten,<br />

> Schmerzen myofaszialer <strong>und</strong><br />

ligamentärer Strukturen,<br />

> Störungen des venösen,<br />

lymphatischen Systems.<br />

Stellen wir uns nur alle manuellen Faszientechniken<br />

– egal, ob mit oder ohne<br />

Hilfsmittel – auf der einen <strong>und</strong> die<br />

Trainingstherapie (Functional Training,<br />

Core-Training, MTT usw. ) auf der anderen<br />

Seite vor. Aus langjähriger Erfahrung<br />

wissen viele von uns, dass das eine<br />

nicht ohne das andere funktioniert, um<br />

einen langfristigen Erfolg zu haben.<br />

Das Bindeglied in der Kette ist das Re-<br />

Core-Training. Jede dieser von Myers<br />

beschriebenen Faszienketten sind trainierbar<br />

<strong>und</strong> genau hier greift das Myofaziale<br />

Training (ReCore) in das<br />

Geschehen ein. Schon aus früheren wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen weiß<br />

man von der Bedeutung der Körpermitte<br />

<strong>für</strong> das Bewegungsgeschehen. Neuere<br />

Forschungen haben nun gezeigt, dass es<br />

sich um ein hochkomplexes neuromus-<br />

36 medicalsports network 01.11


kuläres Zusammenspiel aus Muskeln,<br />

Sehnen, Bändern, Knochen <strong>und</strong> Nerven<br />

handelt. Diese Erkenntnisse macht sich<br />

die „Core-Training“-Philosophie zu<br />

Nutze, um Rückenprobleme zu vermeiden<br />

<strong>und</strong> die Muskelkoordination zu<br />

verbessern. Die Bezeichnung leitet sich<br />

vom englischen Begriff „Core“ (Kern)<br />

ab, da das muskuläre „Stütz- <strong>und</strong><br />

Schutzkorsett“ des Rumpfes im Mittelpunkt<br />

steht. Defizite bei der Stützmuskulatur<br />

sind Hauptverursacher von<br />

Funktionsstörungen <strong>und</strong> Erkrankungen<br />

der Wirbelsäule. Neue Untersuchungen<br />

zeigen vor allem bei chronischen<br />

Schmerzpatienten, dass eine Beseitigung<br />

der Kraftdysbalance nur ein<br />

Baustein Richtung Schmerzreduktion<br />

ist. Der größte Teil des Erfolges ist eine<br />

Beweglichkeitsverbesserung. Raus aus<br />

dem myofaszialen Gefängnis rein in eine<br />

Bewegungsfreiheit, wo unser System<br />

wieder atmen kann. Nach Meinung von<br />

Sportmedizinern sollte Krafttraining<br />

daher genauso zum Alltag gehören wie<br />

das tägliche Zähneputzen.<br />

Anwendungsgebiete<br />

Leben ist Bewegung <strong>und</strong> nicht jeder<br />

unserer Körper ist symmetrisch. Körperliche<br />

Dysbalancen vor allem des<br />

muskuloskelettalen Systems gehören zu<br />

den meisten Krankheitssymptomen.<br />

Hals- Brust- oder Lendenwirbelprobleme<br />

sind nur ein Teil der Bereiche, in<br />

denen das ReCore-Training eingesetzt<br />

werden kann. Die Basis, auf der dieses<br />

Training aufbaut, ist die Behandlung<br />

von Muskelketten <strong>und</strong> den damit einhergehenden<br />

Haltungsveränderungen,<br />

die Thomas Myers in seinem Buch<br />

„Anatomy Trains“ explizit beschreibt.<br />

Nach einer genauen Anamnese durch<br />

speziell ausgebildete Ärzte, Therapeuten<br />

<strong>und</strong> Trainer können Schmerzen gezielt<br />

behandelt <strong>und</strong> beseitigt werden. Die<br />

Übungsauswahl richtet sich nach den in<br />

der Bef<strong>und</strong>ung festgestellten myofaszialen<br />

Dysbalancen.<br />

Beispiel: Eine Plantarfaszitis, Achillodynie,<br />

ISG Problematik bis hin zu Kopfschmerzen<br />

können das Symptom einer Störung der<br />

oberflächigen Rückenlinie sein.<br />

Fazit<br />

Ziele des ReCore-Trainings:<br />

> Verletzungsprophylaxe,<br />

> Schmerzbeschwerdefreiheit,<br />

> Leistungssteigerung des Athleten,<br />

Patienten, Klienten.<br />

In diversen Rehakliniken <strong>und</strong> Physiotherapiepraxen<br />

gehören diese Übungen<br />

zum Alltag der Behandlung von u. a.<br />

orthopädisch-chirurgischen Patienten.<br />

■■ alexander.mohr@physioakut.de<br />

Alexander Mohr<br />

> Seit 1999 Physiotherapeut; diverse<br />

Weiterbildungen im Rahmen der<br />

Physiotherapie <strong>und</strong> Sportwissenschaft<br />

> 2001 Fachlehrer <strong>für</strong> medizinische<br />

Trainingstherapie<br />

> 2003 – 2009 fachliche Leitung der<br />

ambulanten REHA – Kamen<br />

> Seit 2010 leitender Physiotherapeut rehamed<br />

(Arcus Sportklinik)<br />

network<br />

> Referent <strong>und</strong> Autor myofasziale<br />

Trainingstherapie, ReCore-Training,<br />

myofasziale Triggerpunkttherapie<br />

> 2008 Physiotherapeut, Rehabilitations-<br />

<strong>und</strong> Athletiktrainer des Mädchenfußballinternats<br />

zur Eliteförderung des FLVW im Sport-Centrum<br />

Kamen-Kaiserau<br />

> Ausbilder <strong>für</strong> Pino Physiotaping<br />

> Dieses Trainingskonzept wurde am<br />

Elite Fussball Internat der Sportschule<br />

Kamen-Kaiserau eingeführt, umgesetzt<br />

<strong>und</strong> wird stetig weiter entwickelt<br />

01.11 medicalsports network 37


Foto: www.chris-kettner.de<br />

training<br />

Als amerikanischer <strong>und</strong> deutscher Staatsbürger ist Lamar Lowery<br />

inzwischen seit mehr als 15 Jahren in Deutschland im Bereich des<br />

Personal Trainings tätig - <strong>für</strong> Führungskräfte großer Unternehmen,<br />

Prominente <strong>und</strong> ausgewählte Privatpersonen. Von 1989 bis 1994 war<br />

er Army Physical Fitness Master bei der US Army. 2008 gründete er<br />

die Lamar Functional Training Akademie.<br />

32 medicalsports network 01.11<br />

Foto: www.chris-kettner.de


Funktionelle <strong>und</strong><br />

explosive Dynamik<br />

In der Welt des Leistungssports existieren verschiedene Komponenten <strong>für</strong> die Leistung eines<br />

Top Athleten, nämlich Kraft, Schnelligkeit <strong>und</strong> Beweglichkeit. Wenn der Athlet eines dieser<br />

drei Dinge ohne das jeweils andere trainiert, wird er nicht auf seinem höchstmöglichen Level<br />

trainieren. Functional Training bietet dem Sportler eine Stärkung dieser Komponenten, gleichzeitig<br />

hat es auch eine präventive Wirkung. <strong>MedicalSportsNetwork</strong> sprach mit Lamar Lowery<br />

über die Optimierung von Kraft <strong>und</strong> Leistung.<br />

Welche Gr<strong>und</strong>idee steckt hinter Ihrer Methode des Functional<br />

Trainings?<br />

Kraft ist wichtig, aber die Wenigsten wissen, woher sie wirklich<br />

kommt. Eines der Modelle oder Konzepte, die ich verfolge,<br />

beschränkt sich nicht nur auf physikalische Gesetze,<br />

sondern bindet auch wissenschaftlichen Studien über Reflexe<br />

<strong>und</strong> Stabilisierung mit ein. Ich glaube, dass die wahre Quelle<br />

unserer “Kraft-Produktion” die Rumpfstabilität (CORE) ist<br />

<strong>und</strong> nicht die Beine oder der Boden. Wir wandeln durch biologische<br />

Prozesse in unserem Körper Energie um, die wir in<br />

den Boden einleiten. Die Physik sagt aus, dass jede Aktion<br />

eine gleiche <strong>und</strong> gegenteilige Reaktion zur Folge hat, deshalb<br />

gibt der Boden nur die Energie zurück, die wir vorher reingesteckt<br />

haben.<br />

Muss vor dem Beginn des Functional Trainings ein Leistungstest<br />

mit dem Patient/Sportler stattfinden?<br />

Ja, es muss definitiv ein Leistungstest stattfinden. Nur so kann<br />

gewährleistet werden, dass man eine individuelle Trainingsprogrammierung<br />

vornehmen kann. Außerdem braucht man<br />

einen Referenzwert, um die spätere Leistungssteigerung messen<br />

<strong>und</strong> feststellen zu können. Ich empfehle immer, einen vollständigen<br />

Ges<strong>und</strong>heitscheck <strong>und</strong> Laktat-Test bei einem<br />

Mediziner durchzuführen. Die Erstellung einer Leistungsdiagnostik<br />

ist <strong>für</strong> jeden sporttreibenden Menschen, egal ob<br />

Profi oder Hobbysportler, zu empfehlen. Nach dem Test werden<br />

die Messwerte in einem speziellen Programm analysiert <strong>und</strong><br />

der Sportler erhält ein ausführliches Messprotokoll mit<br />

Trainingsempfehlungen sowie eine Beratung.<br />

Betrachten wir uns das doch mal ganz praktisch. Wie können<br />

z.B. Golfer oder Läufer profitieren?<br />

Um Ihr Golfspiel zu verbessern, müssen Sie Körperkraft,<br />

Rotationsvermögen <strong>und</strong> Ihre dynamische Balance steigern.<br />

Eine Verringerung des Körpergewichts führt zu mehr Beweglichkeit<br />

in diesen Bereichen. Die Vorteile sind enorm. Wenn<br />

Sie Kraft- <strong>und</strong> Rotationsübungen einsetzen <strong>und</strong> in Ihr<br />

tägliches Leben integrieren, werden Sie ein geringeres Verletzungsrisiko<br />

eingehen, mehr Kraft durch vergrößerten Bewegungsradius<br />

gewinnen, längere, gleichmäßigere <strong>und</strong> exaktere<br />

Schläge ausführen, beim Rückschwung eine exaktere Drehung<br />

<strong>und</strong> beim Durchschwung eine präzisere Rotation in Richtung<br />

des Balles ausführen, <strong>und</strong> damit Ihr Handicap verbessern.<br />

Beim Jogging verkennen viele Läufer die Vorteile eines<br />

gezielten Krafttrainings <strong>und</strong> glauben, dass die zusätzlichen<br />

Pf<strong>und</strong>e einen Leistungsnachteil brächten. Die Wahrheit ist<br />

33


Foto: www.chris-kettner.de<br />

rubrik<br />

Auf Worte Taten folgen lassen. Nach dem Interview zeigte Lamar Lowery ganz praktisch,<br />

was er unter Functional Training versteht. Im Zentrum seines Leistungsspektrums steht<br />

die Einheit von neurologischen <strong>und</strong> muskulären Abläufen im Sinne einer harmonischen,<br />

dreidimensionalen Bewegung.<br />

34<br />

aber, dass die zusätzliche Kraft <strong>und</strong> Leistungssteigerung,<br />

welche durch das Training<br />

gewonnen wurden, den Nachteilen<br />

der zusätzlichen Muskelmasse überwiegen.<br />

Es ist extrem wichtig, den Körper<br />

als ganze Einheit zu betrachten <strong>und</strong> auch<br />

integrativ zu trainieren, denn er funktioniert<br />

ja auch als integrierte Einheit. Beim<br />

Laufen sollte also immer „gegenteilig“<br />

trainiert werden: linker Arm / Schulter<br />

zu rechtem Bein / Fuß etc.<br />

Werden diese Trainingsformen schon<br />

einheitlich im Leistungssport in<br />

Deutschland eingesetzt?<br />

Das weiß ich nicht genau. Ich kann allerdings<br />

sagen, dass alle meiner Kollegen,<br />

mit denen ich darüber gesprochen<br />

habe, der Meinung sind, dass funktionelle<br />

dynamische Trainingsmethoden mehr<br />

<strong>und</strong> mehr implementiert werden sollten.<br />

Natürlich speziell auf die Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Bewegungen des einzelnen Athleten<br />

<strong>und</strong> der jeweiligen Sportart abgestimmt.<br />

Durch die gezielte Schulung<br />

mit funktioneller <strong>und</strong> explosiverer Dynamik<br />

würde man mit Sicherheit eine<br />

gesteigerte Leistung erreichen. Man<br />

braucht da<strong>für</strong> nicht nur korrekt ge-<br />

schulte Profis, sondern auch die Umgebung<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen, um diese<br />

Form des Trainings umzusetzen. In den<br />

USA sind diese Möglichkeiten dem<br />

Athleten viel leichter zugänglich, deshalb<br />

glaube ich, dass die amerikanischen<br />

Athleten dort weiter sind.<br />

Im Jahr 2008 haben sie die LAMAR<br />

FUNCTIONAL TRAINING AKADEMIE<br />

gegründet. Was hat es damit auf sich?<br />

Es ist ein wahr gewordener Traum. Ich<br />

wollte schon immer meine eigene Schule.<br />

Aber nicht irgendeine Schule, sondern<br />

eine, die es möglich machte, jegliche<br />

biomechanische Funktion des Körpers<br />

zu trainieren. Da meine primäre Zielgruppe<br />

erfolgreiche Geschäftsleute <strong>und</strong><br />

Firmen sind, die unter extremem Stress<br />

leiden, bedarf es eines Konzeptes, bei<br />

welchem sie Spaß <strong>und</strong> Freude beim<br />

Training haben, ohne dabei das Trainingsziel<br />

aus den Augen zu verlieren<br />

<strong>und</strong> natürlich die Leistung im täglichen<br />

Berufsleben <strong>und</strong> zuhause bei Familie<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en erbringen zu können. Ich<br />

habe eine Schule kreiert, um das ganze<br />

System (ZNS, Neurologisches System,<br />

Nervensystem, Muskelsystem), die vier<br />

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Frederik Wagner<br />

ging <strong>für</strong> <strong>MedicalSportsNetwork</strong> in die Seile.<br />

Säulen (Fortbewegung, Verschiebung<br />

der zentralen Körpermasse, Drücken<br />

<strong>und</strong> Ziehen, Drehbewegung) <strong>und</strong> die<br />

drei Ebenen (senkrecht, frontal, horizontal)<br />

zu trainieren. Menschen erbringen<br />

täglich Leistungen mit dem kompletten<br />

System, deshalb muss man dieses auch<br />

als Ganzes trainieren.<br />

Abschließend bitte ein kurzes Fazit:<br />

Welchen Mehrwert bringt Functional<br />

Training den Leistungssportlern <strong>und</strong><br />

Vereinen, wenn es fest in das Trainingsprogramm<br />

aufgenommen wird?<br />

Athleten, die ihren Körper nicht als die<br />

Maschine, die er darstellt, schulen werden<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach nie erfahren,<br />

wie es ist, ihr Maximum an Leistung zu<br />

erreichen. Deshalb bin ich fest davon<br />

überzeugt, dass man Funktionsdynamik<br />

als Trainingsform unbedingt in ein<br />

Trainingsprogramm aufnehmen sollte,<br />

um die Leistungen weiter zu steigern.<br />

nn lamar@lamar-training.de<br />

Foto: www.chris-kettner.de<br />

Wir bedanken uns <strong>für</strong> dieses Gespräch!<br />

medicalsports network<br />

01.11


Vibrationen <strong>und</strong> Schwingungen werden von einer Plattform<br />

auf den Körper übertragen. Auf diese rasch abfolgenden Impulsen<br />

(bis zu 2.400 Reize pro Minute) reagiert die Muskulatur<br />

automatisch mit Anspannung <strong>und</strong> Entspannung. Diesen<br />

Vorgang der biomechanischen Muskelstimulation nennt man<br />

Dehnungsreflex. Ohne große körperliche Anstrengung wird<br />

die optimale Durchblutung <strong>und</strong> Stärkung selbst schwierig zu<br />

erreichender Muskelgruppen (z.B. Beckenboden- <strong>und</strong> tieferliegende<br />

Rückenmuskulatur) erzielt. Dabei werden die zugehörigen<br />

Sehnen schonend gedehnt <strong>und</strong> Koordination sowie<br />

Gleichgewicht trainiert - eine sehr gute Sturzprophylaxe,<br />

insbesondere <strong>für</strong> Osteoporosepatienten.<br />

Es gibt zwei Einleitungsprinzipien der Vibration, wobei<br />

beide technischen Bewegungsformen der Plattform ihre<br />

Berechtigung haben:<br />

A) Vertikal (oszillierende) Bewegung der gesamten<br />

Plattform - Prädestiniert <strong>für</strong> den Einsatz bei ges<strong>und</strong>en<br />

Menschen <strong>und</strong> Sportlern zur Kräftigung des gesamten<br />

Muskelapparates.<br />

B) Diagonale (seitenalternierend) - Wird im Bereich<br />

Rehabilitation, <strong>für</strong> ältere Menschen sowie Leistungsschwache<br />

eingesetzt.<br />

Bei der Vibrafit medic sind diese beiden Schwingungsarten<br />

in einem Gerät vereint.<br />

Breitbandwirkung – die Verzahnung der einzelnen Wirkungen<br />

Die an der Körperperipherie applizierten Vibrationsreize<br />

pflanzen sich nicht nur über die Körperoberfläche fort,<br />

sondern dringen tief in die Gewebe ein (hohe Effizienz bzgl.<br />

tiefliegender Muskeln). Im Vergleich zum „herkömmlichen“<br />

Krafttraining gibt es eine verstärkende<br />

Wirkung auf die sich mehr oder wenige<br />

stark bedingenden neuromuskulären (Kraft,<br />

Koordination, Flexibilität), bindegewebigen<br />

(Knochen, Sehnen, Bänder,<br />

Haut) <strong>und</strong> vaskulären (Durchblutungsrate)<br />

Strukturen<br />

bzw. Parameter. Als<br />

Folge dieser Breitbandwirkungresultiert<br />

ein konkurrenzlos<br />

großer Indikationsbereich.<br />

weitere Infos unter<br />

Tel.: 06442/92130 oder<br />

01.11 medicalsports network<br />

nn www.vibrafit.de<br />

Anzeige<br />

Vibrationstherapie<br />

Besuchen Sie uns auf der <strong>Therapie</strong><br />

in Leipzig vom 10. – 12. März 2011<br />

19926 ¥ Anzeige KT4M 26.10.2010 14:42 Uhr Seite 1<br />

C M Y CM MY CY CMY K<br />

35


orthopädie<br />

Sportarten mit einer starken Belastung der<br />

Kniegelenke wie z.B. Hallenhockey weisen<br />

ein erhöhtes Arthroserisiko auf. Zum Schutz<br />

tragen die Spieler eine spezielle Schutzausrüstung.<br />

38 medicalsports network 01.11<br />

Fotos: Copyright Monika Walther


Konservative<br />

Arthrosetherapie<br />

– ACT<br />

Chancen, Möglichkeiten, Anwendungsgebiete<br />

Dr. med. Oliver Kossack, Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie,<br />

Orthopädische Schmerztherapie München<br />

Die Arthrose von Gelenken, vor allem der unteren<br />

Extremitäten, ist eine häufige Erkrankung, die schon<br />

im mittleren Lebensalter bei 35- bis 60-jährigen<br />

Sportlern auftreten kann. Hierbei ist das Kniegelenk<br />

am meisten betroffen <strong>und</strong> somit auch am besten<br />

durch Studien untersucht.<br />

Die Arthrose ist definiert als eine degenerative,<br />

primär nicht entzündlich bedingte<br />

Erkrankung eines Gelenkes. Die Heilung<br />

von Knorpeldefekten im Vergleich zu anderem<br />

Gewebe ist u.a. durch das Fehlen<br />

einer Blutversorgung nicht mehr möglich.<br />

Man unterscheidet primäre Arthrosen,<br />

bei denen keine Ursache <strong>für</strong> die Entstehung<br />

bekannt ist <strong>und</strong> ein multifaktorielles<br />

Geschehen aus genetischen, hormonellen,<br />

ernährungs- <strong>und</strong> altersabhängigen Komponenten<br />

angenommen wird. Dagegen<br />

entstehen die sek<strong>und</strong>ären Arthrosen u.a.<br />

durch Fehlbelastung, Trauma, Operation<br />

oder Infektion mit mechanischer oder<br />

enzymatischer Zerstörung des Knorpels.<br />

Zu den Leitsymptomen zählen Schmerzen<br />

in Belastung oder Ruhe, Schwellung<br />

<strong>und</strong> Bewegungseinschränkung. Die Diagnosestellung<br />

erfolgt durch eine Anamnese<br />

<strong>und</strong> klinische Unter suchung sowie<br />

ergänzend durch eine Bildgebung (Sono-<br />

grafie, Röntgen, Kernspintomografie).<br />

Das realistische Ziel einer <strong>Therapie</strong> ist die<br />

Behandlung von Schmerzen <strong>und</strong> der<br />

Gelenkfunktion, die multimodal <strong>und</strong><br />

nach einem Stufenschema erfolgen sollte.<br />

Hierzu zählt auch eine ausreichende<br />

Aufklärung des Patienten, da es sich um<br />

eine fortschreitende Erkrankung handelt,<br />

die derzeit nicht heilbar ist.<br />

Konservative <strong>Therapie</strong>verfahren<br />

Zu den allgemeinen Maßnahmen zählen<br />

Verhaltensregeln, um tägliche oder<br />

sportliche Über- <strong>und</strong> Fehlbelastungen<br />

auf das betroffene Gelenk zu vermindern.<br />

Auch eine Gewichtsreduktion<br />

führt nachweislich zu einer geringen<br />

Schädigung der Gelenke. Des Weiteren<br />

werden orthopädische Hilfsmittel wie<br />

Tapes, Bandagen, Orthesen bei Instabilitäten,<br />

Pufferabsätze <strong>und</strong> Schuhranderhöhungen<br />

eingesetzt. Bei der Physiotherapie<br />

stehen die Kräftigung der<br />

01.11 medicalsports network 39<br />

Die Revolution in der<br />

Leistungsdiagnostik<br />

Der aeroman ® professional bietet Ihnen den schnellsten<br />

<strong>und</strong> komfortabelsten Energiestoffwechseltest der Welt.<br />

Nach 10 Minuten erhalten Sie detaillierte Informationen<br />

zur Ausdauerleistung, mit denen Sie das Training Ihrer<br />

Sportler individuell optimieren.<br />

• intuitive Bedienung ohne Vorkenntnisse<br />

• ohne Ausbelastung, Blutabnahme oder Gesichtsmaske<br />

• wissenschaftlich anerkannter Goldstandard der<br />

Sportmedizin<br />

• aerolution-Support: Beratung, Schulung, Marketing,<br />

Netzwerk<br />

• attraktive Finanzierungsmöglichkeiten, schnelle<br />

Amortisation<br />

Hier erfahren Sie mehr: 01802 227502*<br />

* 6 Cent /Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 60 Cent /Anruf aus<br />

dem dt. Mobilfunknetz<br />

Die aerolution <strong>für</strong> Trainer <strong>und</strong> Leistungsdiagnostiker –<br />

erweitern Sie Ihre Geschäftsmöglichkeiten!<br />

Die Alternative<br />

zum Laktattest.<br />

www.aerolution.de


orthopädie<br />

network<br />

Oliver Kossack<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie,<br />

Sportmedizin, Akupunktur,<br />

Chirotherapie<br />

> Arzt <strong>für</strong> medizinische<br />

Kräftigungstherapie<br />

> Spezialisierung auf nichtoperative<br />

minimal-invasive<br />

Wirbelsäulentherapien<br />

> Seit 2003 Niederlassung in der<br />

Orthopädische Schmerztherapie<br />

München <strong>und</strong> Belegarzt an der<br />

Diagnoseklinik München<br />

> Mannschaftsarzt des Münchner<br />

Sportclubs (Hallen- <strong>und</strong> Feldhockey,<br />

1. <strong>und</strong> 2. B<strong>und</strong>esliga)<br />

> Betreuung von Eiskunstlauf,<br />

Tennis <strong>und</strong> Laufsport<br />

Muskulatur, die Mobilisierung der<br />

Gelenke sowie die Verbesserung der<br />

Koordination (Propriozeption) im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Eine weiterführende Eigenbehandlung<br />

ist dann das Ziel. Unterstützend<br />

wirken hier physikalische<br />

Maßnahmen mit Wärme- oder Kälteanwendungen,<br />

Elektrotherapie oder<br />

Ultraschall. Hier liegt eine heterogene<br />

Studienlage zu den Maßnahmen mit<br />

unterschiedlicher Evidenz vor.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die orale<br />

Medikation: Als Mittel der ersten Wahl<br />

zählt das Medikament Paracetamol. Eine<br />

stärkere antiinflammatorische Wirkung<br />

mit Schmerz- <strong>und</strong> Schwellungslinderung<br />

zeigen die nicht steroidalen Antiphlogistika<br />

(NSAR) <strong>und</strong> Coxibe. Durch den rein<br />

analgetischen Effekt können auch Opoide<br />

eingesetzt werden (z.B. Tramal). Sehr<br />

verbreitet sind verschiedene Substanzen<br />

<strong>und</strong> Nahrungszusätze, von denen das<br />

Glucosaminsulphat einen nachgewiesenen<br />

protektiven Einfluss auf die Gelenkspaltverschmälerung<br />

hat. Außerdem<br />

sind intraartikuläre Injektionen <strong>und</strong> ggf.<br />

Punktionen bei fortgeschrittener Arthrose<br />

unter strenger Berücksichtigung einer<br />

sterilen Anwendung indiziert. Diese werden<br />

mit kristallinen Kortikosteroiden in<br />

ein- bis vierwöchigen Abständen <strong>und</strong><br />

maximal drei- bis viermal pro Jahr durchgeführt.<br />

Hierbei ist auf die Hemmung des<br />

Knorpelstoffwechsels durch diese Medikamentengruppe<br />

zu achten. Einen durch<br />

zahlreiche Studien nachgewiesenen<br />

positiven Effekt hat die intraartikuläre<br />

Injektion von Hyaluronsäure.<br />

Operative Verfahren<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> stehen hierbei die<br />

arthroskopischen Eingriffe. Je nach Ausprägung<br />

einer Erkrankung werden Meniskus-<br />

<strong>und</strong> Bandläsionen mitversorgt<br />

<strong>und</strong> sehr defensiv oberflächliche Knorpeldefekte<br />

geglättet. Bei älteren Patienten<br />

mit größeren degenerativen Knorpeldefekten<br />

vierten Grades besteht die<br />

Möglichkeit einer Pridie-Bohrung (Anbohrung<br />

des Knochens mit einem Draht)<br />

oder einer Mikrofrakturierung (Aufbre-<br />

chen des Knochens mit kleinen Meißeln).<br />

Hier kommt es durch Stimulieren<br />

des Knochenmarks zu einem Ersatz des<br />

hyalinen Knorpels durch einen minderwertigeren<br />

Faserknorpel. Diese beiden<br />

Verfahren lassen allerdings nur vorübergehende<br />

Besserungen erwarten.<br />

Am Kniegelenk wird am häufigsten die<br />

autologe osteochondrale Transplantation<br />

(Mosaikplastik, OATS) durchgeführt.<br />

Hierbei werden von einer wenig belasteten<br />

Stelle des Gelenkes ein oder mehrere<br />

ausgefräste Knorpel-Knochen-Zylinder<br />

entnommen <strong>und</strong> in den Bereich<br />

des Knorpeldefektes implantiert. Eine<br />

direkte Verbindung zwischen den Zylindern<br />

<strong>und</strong> den intakten Knorpelbezirken<br />

erfolgt nicht <strong>und</strong> es bildet sich nur Faserknorpel<br />

in den Zwischenräumen. Indikation<br />

sind Defekte von bis zu 4 cm². Komplikationen<br />

können durch Beschwerden<br />

an der Entnahmestelle auftreten.<br />

Zur Transplantation autologer Chondrozyten<br />

(ACT) stehen mehrere Verfahren<br />

zur Verfügung, die jeweils aus<br />

den Schritten Knorpelgewinnung mit<br />

Biopsie, einer vier- bis sechswöchigen<br />

In-vitro-Vermehrung <strong>und</strong> Transplantation<br />

bestehen:<br />

Bei der 1. Generation werden die angezüchteten<br />

Knorpelzellen in „flüssiger“<br />

Form unter einem angenähten Periostlappen<br />

eingesetzt. Problematisch bei<br />

dieser Technik ist, dass es durch die<br />

Annaht des Lappens zu Schädigung des<br />

benachbarten Knorpelgewebes kommt<br />

<strong>und</strong> eine Hypertrophie oder Verkalkung<br />

des Lappens spätere Beschwerden bereiten<br />

können.<br />

Bei der 2. Generation der ACT handelt<br />

es sich matrixassoziierte autologe<br />

Knorpelzelltransplantation (MACT).<br />

Hier werden die angezüchteten Chondrozyten<br />

in synthetischen (Polymer)<br />

oder biologischen Trägersystemen (Kollagen,<br />

Hyaluronsäure) in den Defekt<br />

transplantiert.<br />

In der 3. Generation lassen sich seit<br />

einigen Jahren so genannte „Sphäroide“<br />

arthroskopisch transplantieren. Es handelt<br />

sich um dreidimensionale Kügel-<br />

40 medicalsports network 01.11


Kleine Verletzungen können Folgen haben:<br />

jeder Sturz muss professionell behandelt werden.<br />

chen mit ca. 200000 Zellen <strong>und</strong> einer<br />

Größe von 0,5 bis 0,7 mm, die aus patienteneigenem<br />

Serum gewonnen werden.<br />

Diese lagern sich ohne das Verwenden<br />

von Lappen mit ihren<br />

Adhäsionsmolekülen direkt an den benachbarten<br />

Knorpel stabil an. Dadurch<br />

werden Nebenwirkungen wie Unverträglichkeitsreaktionen<br />

<strong>und</strong> Abstoßungen<br />

vermieden. Es wird aber auch<br />

von einzelnen misslungenen Anzüchtungen<br />

mit vitalen Chondrozyten berichtet.<br />

Allen diesen Verfahren ist gemeinsam,<br />

dass die Indikation zur Transplantation<br />

bei Patienten unter dem 40. bis<br />

maximal 50. Lebensjahr liegt. Weitere<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> diese Methoden<br />

sind umschriebene Knorpeldefekte über<br />

2-3 cm², stabiler Umgebungsknorpel,<br />

korrekte Beinachsen <strong>und</strong> intakte Gelenkflächen,<br />

Menisci <strong>und</strong> Bänder.<br />

Die Nachbehandlung erfolgt mit<br />

postoperativer Immobilisierung in Gips<br />

oder Orthese, anschließender passiver<br />

Bewegung in der Motorschiene, Hochlagerung,<br />

Kryotherapie, Lymphdrainage,<br />

Thromboseprophylaxe <strong>und</strong> Schmerztherapie.<br />

Je nach Gelenk <strong>und</strong> Umfang<br />

der Operation ist eine Entlastung oder<br />

Teilbelastung von 10-15 kg <strong>für</strong> die ersten<br />

6 Wochen mit späterer Belastungssteigerung<br />

vorgesehen. Auf Leistungssport<br />

ist <strong>für</strong> den Zeitraum von 9-12<br />

Monaten zu verzichten. Kritisch anzumerken<br />

ist, dass diese Verfahren technisch<br />

sehr aufwändig, mit hohen Kosten<br />

<strong>und</strong> häufig mit einer Arthrotomie oder<br />

einem zweiten Entnahmeort verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Bei großflächigen Arthrosen sind<br />

diese Methoden noch nicht einsetzbar.<br />

Mehrere Studien zeigen ebenfalls, dass<br />

sich bei histologischen Nachuntersuchungen<br />

nur hyalinartiges Knorpelgewebe<br />

nachweisen ließ.<br />

Zur Vervollständigung der Arthrosetherapien<br />

sind hier abschließend noch<br />

gelenknahe Osteotomien zur Korrektur<br />

von Achsfehlern <strong>und</strong> die Implantation<br />

von verschiedenen Endoprothesen zu<br />

erwähnen.<br />

Fazit<br />

Die Herausforderung der Zukunft wird<br />

darin bestehen, größere arthrotische<br />

Defekte ausreichend mit transplantierten<br />

Chondrozyten zu decken <strong>und</strong><br />

diese Zellen an ihrem Bestimmungsort<br />

zu halten. Bisherige Daten verleihen<br />

einen vorsichtigen Optimismus, aber<br />

hierzu sind weitere experimentelle <strong>und</strong><br />

klinische Studien mit größeren Patientenzahlen<br />

<strong>und</strong> längeren Nachuntersuchungszeiträumen<br />

notwendig.<br />

Literatur beim Autor<br />

nn info@dr-kossack.de<br />

01.11 medicalsports network 41<br />

Erfolgreich bei<br />

Sportverletzungen<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

profelan ® salbe<br />

nach Müller-Wohlfahrt<br />

NEU:<br />

schmerzlindernd<br />

abschwellend<br />

entzündungshemmend<br />

rezeptfrei in der Apotheke<br />

profelan ® an tape-k<br />

® tape-k<br />

Mit den natürlichen<br />

Wirkstoffen der<br />

Arnika<br />

profelan® salbe nach Müller-Wohlfahrt. Wirkstoff: Arnikablüten-Tinktur.<br />

Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen lesen Sie die<br />

Packungsbeilage <strong>und</strong> fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

www.profelan.de [formula] Müller-Wohlfahrt Health & Fitness AG · München<br />

nach Müller-Wohlfahrt<br />

üller-Wohlfahrt<br />

Kinesiologisches gisches Tape <strong>für</strong><br />

Medizin- <strong>und</strong> Sporttaping<br />

sehr gute Klebkraft · wasserbeständig


ubrik genetik<br />

Tiefere Einblicke<br />

Genetische <strong>und</strong> molekulare Tests am Athleten:<br />

eine Herausforderung <strong>für</strong> die Sportwissenschaft<br />

Sarah Breitbach – Dipl.-Sportwissenschaftlerin,<br />

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Abteilung Sportmedizin<br />

In der Sportwissenschaft sucht man noch immer nach<br />

Parametern, die die Varianzen <strong>für</strong> das Zustandekommen von<br />

sportartspezifischen Leistungen möglichst komplett aufklären.<br />

Diese Informationen sind ganz besonders wichtig <strong>für</strong> die<br />

Trainingsplanung <strong>und</strong> -steuerung im Leistungssport <strong>und</strong> gelten<br />

darüber hinaus als Schlüsselqualifikationen, die das Potenzial<br />

eines Athleten auf seine maximale Leistung hin projizieren.<br />

42<br />

Die üblichen Messverfahren bestimmen<br />

zum Beispiel physische <strong>und</strong> physiologische<br />

Parameter wie etwa die Körperzusammensetzung<br />

oder die belastungsabhängige<br />

Herzfrequenz sowie sport -<br />

art spezifische <strong>und</strong> kognitive Fähigkeiten.<br />

Die Aussagekraft der Messwerte genügt<br />

jedoch häufig nicht aus, um die Struktur<br />

einer komplexen sportlichen Leistung<br />

sowie interindividuelle Unterschiede zu<br />

erklären. Außerdem liefern unsere sportpraktischen<br />

Tests <strong>und</strong> sportmedizinischen<br />

Untersuchungen lediglich Informationen<br />

über den Phänotypus des<br />

Körpers <strong>und</strong> dessen Leistungsvermögen,<br />

während die Einblicke in die genotypischen<br />

Eigenschaften der Athleten<br />

verdeckt bleiben. Man erhofft sich<br />

deshalb, aus der genetischen <strong>und</strong> der<br />

molekularen Forschung neue Tests<br />

ableiten zu können, die tiefere Einblicke<br />

in das Zustandekommen einer sportlichen<br />

Leistung <strong>und</strong> somit eine bessere<br />

Vorhersage von Trainingsverbesserungen<br />

ermöglichen.<br />

medicalsports network<br />

network 01.11


Genetische Testung<br />

Molekulargenetische Techniken machen<br />

die Ermittlung jener DNA-<br />

Varianten oder Polymorphismen<br />

möglich, die mit der Veranlagung <strong>für</strong><br />

besondere körperliche Fähigkeiten<br />

assoziiert sind. Aus der Human gene<br />

map for fitness and performance related<br />

traits sind mittlerweile mindestens 249<br />

Gene mit sportbezogener Relevanz<br />

bekannt. Zu den ermittelten Determinanten<br />

zählen unter anderem die maximale<br />

Sauerstoffaufnahme, die anaerobe<br />

Leistungsfähigkeit, die Muskelfasertypverteilung,<br />

muskuläre Enzymkonzentrationen<br />

sowie die Trainierbarkeit<br />

einiger dieser Faktoren. Der wissenschaftliche<br />

Wert dieser Auflistung ist<br />

allerdings sehr kritisch zu hinterfragen.<br />

Denn die Aufnahme eines<br />

Gens in die Liste hat lediglich zur<br />

Voraussetzung, dass in einer<br />

beliebigen Studie auf dessen<br />

positive Assoziation mit<br />

einer sportlichen Fähigkeit<br />

geschlossen wurde. Eine<br />

Widerlegung dieses Zusammenhangs<br />

durch<br />

nach folgende Studien bewirkt<br />

keine Korrektur der<br />

in der Liste aufgeführten<br />

Gene.<br />

Ein Vorteil der DNA-<br />

Screenings zeigt sich in der<br />

zeitlichen Unabhängigkeit<br />

der Testdurchführung vom<br />

Testergebnis. Diese Unabhängigkeit<br />

bezieht sich nicht<br />

nur auf das Alter bzw. den<br />

Entwicklungsstand des Athleten,<br />

sondern auch auf das momentane<br />

Trainingsniveau oder<br />

die Ges<strong>und</strong>heit. Gerade das<br />

Optimum des aktuellen Trainingslevels<br />

<strong>und</strong> die Abwesenheit<br />

von leistungsbeeinträchtigenden<br />

Erkrankungen sind Vor aussetzungen<br />

einer sportpraktischen Testung, um<br />

unabhängig vom Test design „wahre”<br />

Ergebnisse zu erzielen. So könnte<br />

man theoretisch schon im Kindesalter<br />

01.11 medicalsports network<br />

– wenn nicht sogar schon im Embryonalstadium<br />

– die zukünftige Sportart<br />

mit erfolgsträchtigen Aussichten <strong>für</strong> das<br />

Kind bestimmen <strong>und</strong> dessen Leben danach<br />

ausrichten. Aus ökonomischer<br />

Sicht des Leistungssports bestünde darin<br />

die maximale Ausschöpfung trainingsspezifischer<br />

Ressourcen. Aus ethischer<br />

Sicht zeigen sich jedoch hierin erste<br />

Bedenken: Die DNA-Tests bergen ein<br />

riesiges Missbrauchspotenzial. Außerdem<br />

kann bei der frühen Anwendbarkeit<br />

der Tests mit einer darauf gestützten<br />

Wahl der Sportart des Kindes durch die<br />

Eltern die individuelle Entwicklung des<br />

Kindes in hohem Maße eingeschränkt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus zeigen sich weitere,<br />

methodische Schwierigkeiten: Die Anwendbarkeit<br />

der Gentests, die bereits<br />

auf dem Markt erhältlich sind, liefern<br />

eher fragliche Ergebnisse. Denn die<br />

sportliche Leistungsfähigkeit ist sehr<br />

polygen codiert. Es sind beispielsweise<br />

mindestens 23 Polymorphismen bekannt,<br />

die Einfluss auf die Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

nehmen. Die käuflichen<br />

Tests ermitteln jedoch lediglich die isolierte<br />

DNA-Variante eines einzigen<br />

Gens wie zum Beispiel der ACTN3<br />

Sports Performance TestTM. Berechnungen<br />

verdeutlichen die Problematik<br />

sehr gut: Im Hinblick auf die 23 mit der<br />

Ausdauer fähigkeit verb<strong>und</strong>enen Polymorphismen<br />

liegt die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass auch nur ein einziger Mensch<br />

auf dieser Welt den „optimalen” Genotypen<br />

<strong>für</strong> Ausdauersport besitzt, bei<br />

0,0005 %. Dabei steht dann noch offen,<br />

wie viel Prozent der Varianz der Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

durch diesen<br />

Genotyp überhaupt erklärt werden<br />

kann. Sind es 10 % oder 40 %? Man<br />

weiß es nicht.<br />

Letztendlich werden genetische Tests<br />

dem Anspruch zur Abklärung sportlicher<br />

Leistungsfähigkeit nicht gerecht.<br />

Auch die WADA lehnt den Gebrauch<br />

genetischer Information beispielsweise<br />

zur Selektion oder Diskrimination von<br />

Athleten in Sportteams ab. Streng ge -<br />

43<br />

Von den Pionieren<br />

autologer <strong>Therapie</strong>n<br />

Zur nebenwirkung sarmen Behandlung<br />

von Gelenken, Sehnen, Muskeln <strong>und</strong><br />

Rückenschmerzen<br />

• Medizinprodukt zur<br />

Gewinnung von Autologem<br />

Conditioniertem Serum<br />

• Entzündungshemmend<br />

• Lange Wirkdauer<br />

• Medizinprodukt zur<br />

Gewinnung von<br />

Thrombo zytenkonzentrat<br />

• Beschleunigt den Heilungsprozess<br />

• Verkürzt die Regenerationszeit<br />

ORTHOGEN Lab Services GmbH<br />

Tel: +49 211 38 700 700<br />

www.orthokin.de


ubrik<br />

Sarah Breitbach<br />

> Dipl.-Sportwissenschaftlerin<br />

> Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der<br />

Johannes Gutenberg-Universität Mainz,<br />

Abteilung Sportmedizin<br />

> Promotion in der Forschungsgruppe<br />

„Molekulare Belastungsphysiologie”<br />

unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Perikles Simon<br />

44<br />

nommen wäre dies bereits gegeben,<br />

sollte man Kaderathleten routinemäßig<br />

<strong>und</strong> ohne Anhalt <strong>für</strong> eine Erkrankung<br />

einem DNA-Screening auf Polymorphismen<br />

unterziehen, die mit Erkrankungen<br />

assoziiert sind. Prinzipiell wäre<br />

es zwar möglich, Athleten zum Beispiel<br />

gezielt auf das Vorliegen von Genpolymorphismen<br />

<strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

hin zu untersuchen. Aber<br />

auch dabei würden sich wesentliche,<br />

ethisch orientierte Fragen ergeben:<br />

Wird der Datenschutz eingehalten oder<br />

Missbrauch betrieben? Wie geht ein<br />

Athlet wohl damit um, wenn eine genetisch<br />

veranlagte Krankheit entdeckt<br />

wird? Soll man ihm also das Ergebnis<br />

der DNA-Testung überhaupt mitteilen?<br />

Molekulare Marker sportlicher<br />

Leistungsfähigkeit: vom Laktat<br />

zur Metabolomik<br />

Eine in den letzten Jahren stark auf-<br />

kommende molekulare Diagnosemethode<br />

ist die Metabolomik. Mithilfe der<br />

Metabolomik kann man viele tausend<br />

Metaboliten screenen, die auf physiologische<br />

Reize hin eine Konzentrationsänderung<br />

durchlaufen. Dabei wird ein<br />

Profil der biochemischen Zusammensetzung<br />

von Biofluiden, Körperzellen<br />

<strong>und</strong> -geweben erstellt, mit Erfassung<br />

der Konzentrationen von Aminosäuren,<br />

organischen Säuren, Aminen, Sacchariden,<br />

Fettsäuren etc. Da sie nicht nur das<br />

Endprodukt der Genexpression, sondern<br />

auch einen wichtigen Teil des inneren<br />

Regulationssystems darstellen, werden<br />

sie als Resultat der Interaktion des<br />

Genoms mit seiner Umwelt betrachtet.<br />

Somit können auch die molekularen<br />

Anpassungsvorgänge des Organismus<br />

gemessen <strong>und</strong> in den Zusammenhang<br />

mit sportlicher Belastung, Beanspruchung<br />

<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit gebracht<br />

werden. Das daraus ableitbare Ionenfluss-Chromatogramm<br />

des Serums charakterisiert<br />

schließlich eine Art „metabolischen<br />

Fingerabdruck”. Simon et al.<br />

2007 wiesen erstmals anhand einer<br />

Metabolomanalyse nach Ausdauertraining<br />

Folgendes nach: Sie detektierten spezifische<br />

Biomarker der Belastungsreaktion<br />

<strong>und</strong> der Erholung <strong>und</strong> konnten diese<br />

geschlechts-, gruppen- <strong>und</strong> individualspezifischen<br />

metabolischen Profilen<br />

zuordnen. Lehmann et al. identifizierten<br />

im Rahmen derselben Studie mittelkettige<br />

Acylcarnitine als dominierende Biomarker<br />

<strong>für</strong> die Fettverbrennung unterstützende,<br />

moderate Belastungen. Durch den positiven<br />

Effekt der Acylcarnitine auf das<br />

Muskelgewebe wurden eine metabolische<br />

Adaptation des Organismus an<br />

körperliche Aktivität postuliert sowie<br />

deren möglichen ges<strong>und</strong>heitsförderlichen<br />

Auswirkungen hervorgehoben.<br />

Yan et al. ermittelten 2009 anhand des<br />

metabolischen Phänotyps signifikante<br />

Unterschiede im Leistungsniveau von<br />

Ruderern. Die Assoziationen des metabolischen<br />

Profils mit der sportlichen<br />

Leistungsfähigkeit zeigten sich im Vergleich<br />

von Ruderern nach dreijähriger<br />

mit solchen nach siebenjähriger Trainingserfahrung.<br />

Die Athleten jüngeren<br />

Trainingsalters zeigten nach unterschiedlichen<br />

Trainingsintervallen signifikant<br />

geringere Konzentrationen von<br />

Harnsäure, Threonsäure <strong>und</strong> β-D-<br />

Methyl gluko pyrano siden sowie höhere<br />

Mengen an Glutaminsäuren <strong>und</strong> Valinen.<br />

Diese Studien bezeichnen interessante<br />

Ansätze <strong>für</strong> die Sportwissenschaft, da<br />

sie im Vergleich zur genetischen Testung<br />

weniger ethische Fragen aufwerfen<br />

<strong>und</strong> auch Ergebnisse liefern können,<br />

die sich prinzipiell klinisch, diagnostisch<br />

oder sogar therapeutisch verwenden lassen.<br />

Mit modernen Verfahren der molekularen<br />

Diagnostik liegt man physiologisch<br />

betrachtet auf einer sehr<br />

interessanten Ebene zwischen der genetischen<br />

Determination des Phänotypus<br />

<strong>und</strong> seiner reinen Beeinflussbarkeit<br />

durch Umweltfaktoren. Bislang weiß<br />

man allerdings genauso wenig wie bei<br />

der Anwendung der genetischen Tests,<br />

welche Varianzanteile einer sportlichen<br />

Leistung oder gar dessen Trainierbarkeit<br />

durch molekulare Parameter aufgeklärt<br />

werden können. Man kann nicht einmal<br />

durch die seit über 30 Jahren im Einsatz<br />

befindliche Leistungsdiagnostik mittels<br />

Laktat – ebenfalls ein Metabolit – eine<br />

diesbezüglich gesicherte Aussage treffen.<br />

Fazit<br />

Dennoch steht zu hoffen, dass man insbesondere<br />

mithilfe der Forschungsarbeit<br />

an molekularen Markern Abläufe des<br />

Körpers besser verstehen lernt <strong>und</strong> die<br />

Effekte des Sports auf den Körper wesentlich<br />

präziser erfassen kann. Auch<br />

wenn letztlich „nur Abfallprodukte“ ermittelt<br />

werden, so erschließt sich aus der<br />

molekularen Testung gegenüber der genetischen<br />

Screenings theoretisch ein viel<br />

höheres Nutzenpotenzial.<br />

Literatur bei der Autorin<br />

nn breitba@uni-mainz.de<br />

medicalsports network 01.11


Perfekter Trainingspartner<br />

Die neue Rudermaschine / Brustpresse ergänzt die FREI<br />

Geräteserie Fatum novus, die damit aus acht platzsparenden<br />

Kombinationsgeräten besteht. Alle Geräte sind Medizinische<br />

Trainingsgeräte <strong>und</strong> arbeiten mit einem hydraulischen<br />

Widerstand. Das ist ideal <strong>für</strong> Schmerzpatienten: Die<br />

Bewegung kann an beliebiger Stelle beendet<br />

werden <strong>und</strong> es lastet kein Gewicht<br />

mehr auf dem Trainierenden.<br />

Die Belastungen<br />

(25-900N)<br />

<strong>für</strong> die Bewegungsrictungen<br />

sind separat<br />

voneinander einstellbar.<br />

nn www.frei-ag.de<br />

Neues Softwaretool<br />

Mit dem Software-Zusatzmodul <strong>für</strong> den Vergleich von Tests<br />

<strong>und</strong> Trainingsbereichen, bietet die aerolution nun ein weiteres<br />

praktisches Werkzeug <strong>für</strong> den aeroman® professional<br />

an. Neben einem Vergleich mehrerer Tests derselben Person<br />

können schnell <strong>und</strong> übersichtlich die Tests verschiedener<br />

Sportler z.B. innerhalb einer Mannschaft miteinander verglichen<br />

werden.<br />

nn www.aerolution.de<br />

01.11 medicalsports network<br />

Optimaler<br />

Schutz<br />

Durch die sogenannte VA-<br />

CO12-Technologie passt der<br />

neue Helm von Valley wie angegossen,<br />

der Kopf ist optimal eingebettet.<br />

Dies ist nicht nur bequem,<br />

sondern auch Voraussetzung <strong>für</strong><br />

optimalen Schutz beim Aufprall. Das<br />

Innenkissen, gefüllt mit tausenden Kügelchen, passt sich unterschiedlichen<br />

Kopfformen <strong>und</strong> -größen automatisch an,<br />

ganz ohne Druckstellen. Bei einem Sturz wird die dynamische<br />

Energie des Aufpralls wie in einer Welle auf eine hohe Zahl<br />

an Kugeln verbreitet <strong>und</strong> damit auf eine große Fläche verteilt,<br />

der Schlag wird gedämpft.<br />

nn www.valley.ag<br />

45<br />

HÄMATOME, PRELLUNGEN UND SCHWELLUNGEN<br />

HABEN KEINE CHANCE MEHR MIT CRYOLIGHT ®<br />

● Schmerzstillende Wirkung innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en ohne Nebenwirkungen.<br />

● Antiphlogistische Wirkung führt zu einem sofortigen Stillstand der<br />

entzündlichen Reaktion. Dadurch verbesserte W<strong>und</strong>heilung.<br />

● Unterstützt Ihre Behandlung mit wenig Zeitaufwand <strong>und</strong><br />

ermöglicht einen früheren <strong>Therapie</strong>beginn (kürzere Belegzeiten).<br />

● Kurze Behandlungszeit – meist nur 30 bis 180 Sek<strong>und</strong>en.<br />

● Schutz vor „Verbrennungen“ durch eingebaute Sicherheitsabschaltung.<br />

● Präzise, einfach <strong>und</strong> selbsterklärend anwendbar – punktgenaue Anzeige<br />

der Temperatur <strong>und</strong> des thermischen Schocks im Behandlungszentrum<br />

während der Behandlung.<br />

● Mobiler <strong>und</strong> schneller Einsatz überall – ermöglicht durch Akkubetrieb.<br />

● 3 Jahre Garantie – Dank Spitzentechnik „Made in Germany“.<br />

Durch die Abkühlung der Haut innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en auf 0 ° bis 4 °C<br />

wird ein ther mischer Schock erzeugt – die Folge ist erstens eine oberfl ächliche<br />

Vasokonstriktion <strong>und</strong> zweitens eine tiefe Vasodilatation.<br />

WWW.ELMAKO.DE · WWW.CRYOLIGHT.DE<br />

ELMAKO GmbH & Co. KG · Industriestr. 8 · D–76473 Iffezheim<br />

Phone +49 (0) 7229 607 94 · Fax +49 (0) 7229 607 77


ernährung<br />

Foto: istockphoto / TommL<br />

46<br />

Wenigtrinker im Winter gefährdet<br />

Trinkverhalten im Winter <strong>und</strong> im<br />

Sommer deutlich different<br />

Das Durstgefühl richtet sich nach dem<br />

aktuellen Wasserbedarf <strong>und</strong> wird sehr<br />

fein reguliert. Zumindest sollte es das.<br />

Doch oft ist das Durstempfinden unterdrückt,<br />

sei es durch eine langfristige Anpassung<br />

an temporäre Wasserdefizite<br />

oder durch eine Überlagerung anderer<br />

psychologischer Faktoren wie Stress,<br />

Leistungsdruck oder der Angst vor zu<br />

häufigen Toilettengängen. Im Winter<br />

scheint das Durstgefühl weiteren Einflüssen<br />

zu unterliegen. Denn 18,3 % aller<br />

Befragten der repräsentativen GfK-Untersuchung<br />

trinken wegen eines veränderten<br />

Durstgefühls im Winter generell<br />

weniger, vor allem weniger Mineralwasser<br />

(16,5 %, Mehrfachnennungen waren<br />

möglich). Deutlich mehr als die Hälfte<br />

(65 %) greift verstärkt zu warmen Getränken<br />

wie Tee <strong>und</strong> Kaffee. Und gut 25 %<br />

der Untersuchungsteilnehmer versuchen<br />

mit einem gesteigerten Konsum von<br />

Fruchtsäften <strong>für</strong> einen verbesserten Vitaminhaushalt<br />

zu sorgen.<br />

Dr. med. Johannes M. Peil, Dipl. oec. troph. Günter Wagner<br />

Wer in der kalten Jahreszeit warme<br />

Getränke vorzieht <strong>und</strong> dabei seinen Mineralwasserkonsum<br />

einschränkt, kann<br />

leicht den Überblick über seine Mineralstoffbilanz<br />

verlieren. Zwar sind Tee <strong>und</strong><br />

Kaffee nicht Mineralstoff frei <strong>und</strong> je<br />

nach Region können relevante Calciummengen<br />

im <strong>für</strong> die Zubereitung verwendeten<br />

Trinkwasser enthalten sein. Doch<br />

die Messwerte gelten nur am Ort der<br />

Messung, <strong>und</strong> das ist in der Regel das<br />

Wasserwerk. Zudem ist die Mineralisation<br />

des Trinkwassers den meisten nicht<br />

bekannt. Sportliche Aktive sollten jedoch<br />

einen Blick auf ihre Mineralstoffbilanz<br />

haben, da mit dem Schweiß entsprechende<br />

Mengen an Elektrolyten verloren<br />

gehen. Ein Mineralstoff reiches Mineralwasser<br />

erlaubt anhand der Deklaration<br />

auf dem Etikett den Überblick auf die<br />

Getränke bedingte Mineralstoffzufuhr<br />

zu behalten.<br />

Ist der Wasserbedarf im Winter tatsächlich<br />

geringer als im Sommer? Die<br />

allgemeinen Empfehlungen zur Trinkmenge<br />

sehen keine Unterschiede <strong>für</strong> die<br />

Über 80 % der Bevölkerung ändern im Winter<br />

ihr Trinkverhalten deutlich. Nicht immer in<br />

empfehlenswerter Weise, denn bei fast 20 %<br />

geht dies mit einer verminderten Gesamttrinkmenge<br />

einher, wie eine aktuelle Umfrage der<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Konsumforschung (GfK) im<br />

Auftrag von Hassia Mineralquellen dokumentiert.<br />

verschiedenen Jahreszeiten vor. Wo in<br />

den hiesigen Breiten die höhere Temperatur<br />

im Sommer <strong>für</strong> Schweiß bedingte<br />

Wasserverluste sorgt, da führt im Winter<br />

oft eine trockene Heizungsluft zu einem<br />

größeren Wasserbedarf.<br />

Trockene Sporthallenluft vergrößert<br />

Wasserbedarf<br />

Auch sportlich Aktive sind durch die<br />

trockene Luft in Sporthallen von dieser<br />

Problematik betroffen. Viele Sommer-<br />

Outdoorsportler wechseln im Winter das<br />

Terrain <strong>und</strong> sind in den unzähligen<br />

Sporthallen im ganzen Land aktiv. Doch<br />

schon klassische Hallensportler kommen<br />

selbst im Sommer nicht auf empfohlene<br />

Optimal-Trinkmengen. Eine Umfrage<br />

des Projekts Sport&Ernährung der<br />

Hochschule Fulda in Kooperation mit<br />

dem Institut <strong>für</strong> Sporternährung e.V.,<br />

Bad Nauheim, an hochleistungsaktiven<br />

Spielern eines osthessischen Tischtennisb<strong>und</strong>esligavereins<br />

brachte zutage, dass<br />

nur etwa ein Drittel der Aktiven tägliche<br />

Trinkmengen erzielt, wie sie <strong>für</strong> Sportler<br />

empfohlen werden. Mehr als 20 % der in<br />

die Befragung involvierten Spieler erreichte<br />

noch nicht einmal die empfohlene<br />

Gesamtwasserzufuhr <strong>für</strong> Nichtsportler<br />

von 35 ml/kgBM/d.<br />

Diese Übersicht legt nahe, dass die<br />

saisonalen Hallensportler wie z.B.<br />

Tennisspieler oder Beachvolleyballer im<br />

medicalsports network 01.11


Winter in noch geringerem Maße der<br />

optimalen Versorgung mit Wasser nahe<br />

kommen.<br />

Energiehalt von Fruchtsäften oft<br />

unterschätzt<br />

Wer im Winter regelmäßig vermehrt<br />

zum reinen Saft greift, beeinflusst seine<br />

Energiebilanz erheblich. Neben der Vitaminversorgung<br />

sind auch Mineralstoffe<br />

<strong>und</strong> Spurenelemente <strong>für</strong> ein intaktes Abwehrsystem<br />

mitverantwortlich, was viele<br />

Aktive oft nicht mit ins Kalkül ziehen.<br />

Eine Möglichkeit, den Wunsch nach<br />

Schutz vor Erkältungskrankheiten <strong>und</strong><br />

angemessener Energiezufuhr zu verbinden<br />

stellen Saftschorlen aus Fruchtsäften<br />

<strong>und</strong> Calcium <strong>und</strong> Magnesium haltigen<br />

Mineralwässern dar. Mit ihnen wird die<br />

Nährstoffdichte der Mineralstoffe deutlich<br />

verbessert <strong>und</strong> der Energiegehalt bei<br />

einem Mischungsverhältnis von 1:1 halbiert.<br />

Regelmäßig sportlich Aktiven<br />

empfiehlt sich zudem auf ein Calcium :<br />

Magnesium-Verhältnis von 2 : 1 im Mineralwasser<br />

zu achten. Da beide Elektrolyte<br />

in eben diesem Verhältnis in relevanten<br />

Mengen mit dem Schweiß<br />

verloren gehen, ist mit einem derartigen<br />

Mineralwasser die kompensierende<br />

Zufuhr leichter gewährleistet. Für eine<br />

angemessene regelmäßige Magnesiumversorgung<br />

spricht darüber hinaus, dass<br />

Magnesium positiv auf die psychische<br />

01.11 medicalsports network<br />

Stabilität wirken soll. Um den Winterblues<br />

zu vermeiden oder ihm zu entkommen<br />

ist eine individuell optimierte<br />

Magnesiumversorgung eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung.<br />

Fazit<br />

Ein verändertes Trinkverhalten im Winter<br />

entspricht der natürlichen körperlichen<br />

Anpassung an die mit dem Winter verb<strong>und</strong>enen<br />

klimatischen Veränderungen.<br />

Allerdings führen die fortschrittlichen<br />

Sozialisations- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />

in unseren Breiten zu Umgebungsfaktoren,<br />

auf die die Regulationsmechanismen<br />

des menschlichen Körpers noch<br />

nicht optimal adaptiert sind. Wer zu den<br />

fast 65% gehört, die im Winter verstärkt<br />

warme Getränke konsumieren, verliert<br />

leicht seine Mineralstoffbilanz aus dem<br />

Blick. Wegen des verminderten Durstgefühls<br />

im Winter insgesamt weniger zu<br />

trinken ist aufgr<strong>und</strong> der heutigen<br />

Alltagssituationen mit trockener Heizungsluft<br />

in warmen Büroräumen <strong>und</strong><br />

geheizten Sporthallen keine physiologisch<br />

sinnvolle Handlungsalternative.<br />

Und der regelmäßige, verstärkte Genuss<br />

von reinen Säften kann zu Problemen<br />

beim Gewichtsmanagement im Winter<br />

führen. Wer sich zeitgemäß versorgen<br />

will, greift daher auch im Winter bewusst<br />

<strong>und</strong> situationsspezifisch geplant zu<br />

mineralstoffreichen Mineralwässern. Sie<br />

Dr. Johannes M. Peil<br />

ist leitender Arzt der<br />

Sportklinik Bad Nauheim.<br />

Seit fast zwei Jahrzehnten<br />

betreut er Leistungs- <strong>und</strong><br />

Hochleistungssportler,<br />

wie Michael Schumacher,<br />

Nico Rosberg, Timo Glock,<br />

Timo Boll, Fabian Hambüchen<br />

<strong>und</strong> u.a..<br />

Nährstoffdichte<br />

Günter Wagner<br />

ist Ernährungswissenschaftler<br />

<strong>und</strong> Mitglied des<br />

Vorstandes am Institut<br />

<strong>für</strong> Sport ernährung e.V.,<br />

Bad Nauheim.<br />

ermöglichen es, den Überblick über die<br />

Calcium- <strong>und</strong> Magnesiumversorgung zu<br />

behalten, liefern Kalorien frei diese<br />

beiden wichtigen, auch <strong>und</strong> gerade bei<br />

sportlich Aktiven bedeutenden Mineralstoffe<br />

<strong>und</strong> unterstützen so den Wunsch,<br />

fit <strong>und</strong> ohne große Diätmaßnahmen in<br />

das Frühjahr starten zu können.<br />

■■ info@isonline.de<br />

Sie beschreibt die Menge eines einzelnen Nährstoffs<br />

in einem Lebensmittel im Verhältnis zum Energiegehalt<br />

dieses Lebensmittels. Die Nährstoffdichte ist<br />

definiert als Quotient aus Nährstoffgehalt <strong>und</strong> Brennwert<br />

des betreffenden Lebensmittels. Mit ihr können<br />

Lebensmittel in Bezug auf einen bestimmten oder<br />

auf mehrere Nährstoffgehalte verglichen <strong>und</strong> ihre<br />

Bedeutung <strong>für</strong> die Bedarfsdeckung am jeweiligen<br />

Nährstoff bestimmt werden.<br />

47


mix<br />

59. Jahrestagung VSOU<br />

28.04. – 01.05. Kongresshaus Baden-Baden<br />

Das Motto der Jahrestagung 2011 der Vereinigung<br />

Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />

e.V. lautet: „Baden-Baden im<br />

Wandel der Zeiten“. Dieses Motto bezieht<br />

sich nicht nur auf die aktuelle Umbenennung<br />

der VSO in VSOU, sondern auf den stetigen<br />

Wandel, den diese orthopädische Traditionsveranstaltung<br />

in den letzten Jahren vollzogen<br />

hat. War es ursprünglich eine Veranstaltung<br />

48<br />

insbesondere <strong>für</strong> den niedergelassenen<br />

Orthopäden, haben sich die<br />

Zielgruppen <strong>für</strong> Baden-Baden erheblich<br />

ausgeweitet. Die Jahrestagung<br />

der VSOU, inzwischen der<br />

zweitgrößte orthopädisch-unfallchirurgische<br />

Kongress im<br />

deutschsprachigen Raum, möchte<br />

neben den niedergelassenen Fachärzten<br />

ebenso die in den Kliniken<br />

tätigen Ärzte sowohl in der Weiterbildung<br />

als auch im Facharztstatus<br />

ansprechen. In den einzelnen<br />

Vortragsblöcken wird es zu den<br />

wissenschaftlichen Schwerpunktthemen (Innovationen<br />

in Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie,<br />

Reha, Osteologie, Schmerztherapie) wieder<br />

Übersichtsreferate von eingeladenen<br />

Referenten geben.<br />

nn www.vsou.de<br />

Glagla – The original ventilated Shoe<br />

Jetzt ganz neu auf dem deutschen <strong>und</strong> österreichischen Markt:<br />

Ein ventilierter Schuh, der einzigartig auf dieser Welt ist. Mehr<br />

Komfort <strong>und</strong> mehr Atmungsaktivität <strong>für</strong> ein ultimatives,<br />

einzigartiges Gefühl. Das ist Glagla.<br />

Ein ausgelassenes Volleyballspiel am Strand <strong>und</strong> anschließend<br />

ein erfrischendes Bad im Meer? Ein relaxtes Badminton-<br />

Match nach Feierabend hinterm Haus mit BBQ im Anschluss?<br />

Allerdings können Fußverletzungen durch spitze Steine am<br />

Stand <strong>und</strong> im Meer sowie schwitzige Füße durch falsches<br />

Schuhwerk das Vergnügen schnell trüben. Glagla macht<br />

Schluss damit. Denn dank ihrer Technologie bescheren<br />

Glagla Schuhe einen herrlich belüfteten<br />

Fuß sowie einen stabilen Halt durch die<br />

rutschfeste Außensohle <strong>und</strong><br />

sie trocknen nach einem<br />

Bad im kühlen Nass in nur<br />

wenigen Minuten. Der<br />

Sommer kann kommen…<br />

Testen auch Sie Ihr Probepaar Glagla-Schuhe,<br />

welches Sie in den nächsten Tagen erhalten werden.<br />

nn sh@campomonaco.de<br />

Team Training,<br />

beat to beat ...<br />

Kennen Sie die individuelle Belastung<br />

Ihrer Übungsform <strong>und</strong><br />

die konditionelle Verfassung Ihrer<br />

Trainingsgruppe?<br />

Wir liefern Ihnen objektive Messwerte<br />

der Herzfrequenz <strong>und</strong> HRV.<br />

> bis zu 40 Teilnehmer gleichzeitig<br />

> zuverlässige Daten in Echtzeit<br />

> hohe Reichweitenabdeckung<br />

> einfachste Handhabung<br />

nn www.acentas.com<br />

medicalsports network 01.11


LauftippSAS Halbmarathon<br />

der TSG 78 Heidelberg<br />

Die Temperaturen beginnen wieder zu steigen, der Frühling<br />

naht <strong>und</strong> die neue Laufsaison steht vor der Tür. Das erste<br />

Rennen 2011 will wohl überlegt sein. Einen besonderen Tipp<br />

stellt dabei der SAS Halbmarathon in Heidelberg statt. Für<br />

3500 Läufer geht es quer durch die Heidelberger Altstadt mit<br />

Blick auf das weltberühmte Schloss. Auf hügeligen Terrain<br />

geht es dann weiter r<strong>und</strong> um die Studentenstadt. Für Einsteiger<br />

ist dieser Lauf zu anspruchsvoll, er führt über mindestens<br />

zwei steile Anstiege mit insgesamt etwa 400 Höhenmetern.<br />

Für erfahrene Läufer ist dieses Event allerdings ein echter<br />

Leckerbissen. In diesem Jahr findet er am 10. April statt, Meldebeginn<br />

ist Samstag, 19. Februar um 0:00Uhr. In den letzten<br />

Jahren waren alle Startplätze nach 2-3 Tagen ver geben, daher<br />

sollte man sich mit der Anmeldung beeilen.<br />

nn www.sashalbmarathon.tsg78-hd.de<br />

10.04.2011<br />

Foto: Angel Ponz, www.ponz.de<br />

01.11 medicalsports network 49


pilates<br />

Mind-Body<br />

Exercise<br />

Pilates als zusätzliche Trainingsform<br />

der funktionellen Fitness<br />

Stefania Della Pia – Programmdirektorin <strong>für</strong><br />

Ausbildung & Master Instructor Trainer <strong>für</strong> STOTT PILATES ®<br />

Fachleute haben sieben Faktoren <strong>für</strong> körperliche Leistungsfähigkeit ermittelt,<br />

die bei Athleten im Hinblick auf umfassende Trainingsmethoden <strong>und</strong> die Rehabilitation<br />

nach Sportverletzungen von entscheidender Bedeutung sind: Körperhaltung,<br />

Gleichgewicht, Beweglichkeit/Elastizität, Stabilität, Koordination, funktionelle<br />

Kraft <strong>und</strong> Ausdauer. Bei Pilates werden alle diese Faktoren angesprochen.<br />

Pilates ist sehr funktionell <strong>und</strong> sanft zu<br />

den Gelenken <strong>und</strong> stellt <strong>für</strong> jeden die<br />

perfekte Ergänzung seines Trainings<br />

oder Krafttrainings dar. Im Unterschied<br />

zu anderen Krafttrainingsprogrammen,<br />

die <strong>für</strong> Athleten entwickelt wurden, ist<br />

es auf die Tonisierung der Muskulatur<br />

ausgerichtet <strong>und</strong> verbessert so Ihr Gleichgewicht<br />

<strong>und</strong> Ihre Ausrichtung. Das<br />

Pilates training beginnt meistens in der<br />

Rückenlage, dann folgt die sitzende<br />

oder bei steigender Stabilität auch die<br />

stehende Position. Im Anschluss kann<br />

auf die Sportart übergegangen werden.<br />

So kann der Athlet seine Muskulatur<br />

trainieren bzw. neu trainieren <strong>und</strong> danach<br />

die Bewegungsmuster aus dem Trainingsbereich<br />

<strong>für</strong> die sportartspezifische<br />

Fertigkeit übernehmen.<br />

Erholung nach Verletzungen<br />

Besonders wirkungsvoll ist Pilates bei<br />

der Rehabilitation nach Verletzungen,<br />

da sie Athleten ein anspruchsvolles<br />

Training ohne Stoßbelastung oder über­<br />

mäßiger Belastung bietet. Traditionelle<br />

Trainingsmethoden tragen dazu bei, die<br />

<strong>für</strong> eine spezifische Sportart erforderliche<br />

Muskulatur aufzubauen, berücksichtigen<br />

jedoch möglicherweise nicht<br />

die stabilisierende Muskulatur um die<br />

Gelenke oder den Rumpf herum. Oftmals<br />

wird ein Muskel ausgewählt <strong>und</strong><br />

die Übungen werden so entwickelt, dass<br />

dieser Muskel isoliert wird, üblicherweise<br />

in einer einfachen Bewegungsebene.<br />

Pilatesübungen können jedoch komplexer<br />

als traditionelle Bewegungen sein <strong>und</strong><br />

werden deshalb eine größere Menge an<br />

Muskelgruppen ansprechen, oder sie<br />

werden dieselben Muskeln aus vielen<br />

verschiedenen Winkeln <strong>und</strong> mit einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Bewegungsumfänge<br />

beanspruchen.<br />

Training des Körperzentrums<br />

Die Kräftigung des Körperzentrums<br />

bildet einen wesentlichen Bestandteil<br />

bei jeglicher Vorbeugung gegen Verletzungen,<br />

in der Rehabilitation oder bei<br />

Sportprogrammen. Ein starkes Körperzentrum<br />

sorgt <strong>für</strong> eine dynamische Verbindung<br />

zwischen Ober­ <strong>und</strong> Unterkörper<br />

<strong>und</strong> entlastet übermäßig belastete periphere<br />

Gelenke. Bei Athleten fördert ein<br />

stabiles Körperzentrum eine Leistungssteigerung,<br />

da es eine feste Stütze bildet,<br />

durch welche die oberen <strong>und</strong> unteren<br />

Extremitäten Kraft zum Laufen, Werfen,<br />

Rudern oder Springen erzeugen können.<br />

Im Gegensatz zu anderen anspruchsvollen<br />

Krafttrainingsprogrammen,<br />

die oftmals darauf ausgerichtet sind,<br />

Muskelmasse zu produzieren, liegt der<br />

Schwerpunkt von Pilates auf der Ausbalancierung<br />

der Muskulatur um die Gelenke<br />

herum <strong>und</strong> auf der Verbesserung der<br />

ganzheitlichen Ausrichtung <strong>und</strong> Elastizität.<br />

Der Fokus auf das Trainieren der<br />

Körpermitte ist äußerst wichtig, um optimale<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> Leistungen zu erzielen.<br />

Basistraining<br />

Pilatesübungen können problemlos in<br />

die üblichen Trainingsprogramme ein­<br />

50 medicalsports network 01.11


gegliedert werden. An einem Tag mit<br />

geringer Belastung, an einem Erholungstag<br />

oder an einem Tag, an dem<br />

Fertigkeiten trainiert werden, stellt die<br />

Pilatesmethode eine hervorragende<br />

Möglichkeit dar, um die neuromuskuläre<br />

Koordination <strong>und</strong> die geeignete Zusammenarbeit<br />

der Muskulatur zu trainieren.<br />

Als weitere Option kann die Aufwärmphase<br />

um einige Pilatesübungen ergänzt<br />

werden.<br />

„Obwohl das Körperzentrumstraining<br />

eine Art Schlagwort in der Fitnessindustrie<br />

darstellt, findet die tatsächliche<br />

Definition des Begriffs in der Medizin<br />

<strong>und</strong> Rehabilitation als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />

die Rekonditionierung der Stützmuskulatur<br />

des Körpers breite Anerkennung“,<br />

erklärt Lindsay G. Merrithew, Präsident<br />

<strong>und</strong> CEO von Merrithew Health &<br />

Fitness. „Die Fokussierung auf das<br />

Körperzentrum, die richtige Ausrichtung<br />

<strong>und</strong> die gute Haltung, die Pilates<br />

durch seine zahlreichen Bewegungsvariationen<br />

mit oder ohne spezielle Geräte<br />

bietet, kann der Athlet auf natürliche<br />

Art <strong>und</strong> Weise auf seine normale Lebensweise<br />

übertragen.” Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Übungssystems ist das Mattentraining<br />

(„Matwork”). Alle Basisübungen sind so<br />

ausgearbeitet, dass spezielle Muskelgruppen<br />

auf eine ganz bestimmte Art<br />

<strong>und</strong> Weise angesprochen werden. Es<br />

gibt eine Vielzahl von Übungen, die auf<br />

Matten, die in einem Fitnessstudio zu<br />

finden sind, ausgeübt <strong>und</strong>/oder angepasst<br />

werden können <strong>und</strong> die ein bereits<br />

festgelegtes Trainingsprogramm ergänzen<br />

können. Bei Teilnehmern mit<br />

typischen Haltungsungleichgewichten<br />

könnten einige beliebte Pilatesübungen<br />

bei falscher Ausführung den unteren<br />

Rücken belasten, daher ist es wichtig,<br />

dass die Trainer richtig da<strong>für</strong> ausgebildet<br />

wurden, komplexere Übungen zu zeigen.<br />

Leichte Geräe, wie z. B. Toning­Bälle<br />

mit 1lb, 2lb oder 3b, tragen dazu bei, die<br />

kinetische Kette zu schließen, das propriozeptive<br />

Bewusstsein zu stärken <strong>und</strong><br />

eine größere Herausforderung bei den<br />

Übungen zu bieten, indem das Gewicht<br />

erhöht oder die Stützunterlage destabilisiert<br />

wird. Das auf Matten basierende<br />

Programm kann auch mithilfe anderer<br />

kleiner Geräte, wie z. B. Mini Stability<br />

Balls, Fitness Circles® <strong>und</strong> Flex­<br />

Band®, variiert werden.<br />

Fazit<br />

Wenn alle muskulären Systeme rechtzeitig<br />

<strong>und</strong> koordiniert zusammenarbeiten,<br />

können Athleten ihre Kraft,<br />

Fertigkeiten, Koordination <strong>und</strong> biomechanische<br />

Effizienz erheblich steigern.<br />

Pilates ist auf eine Verbesserung<br />

der Stabilisation des Lenden­Becken­<br />

Bereichs ausgerichtet. Deshalb wird sich<br />

eine bessere Körperzentrumsstabilität<br />

auch auf die Athletik auswirken, dabei<br />

werden das Risiko von Verletzungen<br />

reduziert <strong>und</strong> eine Leistungssteigerung<br />

erreicht.<br />

nn www.merrithew.com<br />

01.11 medicalsports network 51<br />

Foto: STOTT PILATES ® photography © Merrithew Corporation


52<br />

Christoph Lukas<br />

> Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie, Zusatzbezeichnung<br />

Sportmedizin, Akupunktur, Chirotherapie<br />

> Oberarzt im Reha-Zentrum Hess in Bietigheim-<br />

Bissingen mit begleitender Privatpraxis<br />

www.drlukas.de<br />

network<br />

> Mannschaftsarzt EnBW Ludwigsburg<br />

(1. B<strong>und</strong>esliga Basketball)<br />

> Vorsitzender der Deutschen Basketballärzte<br />

„Basket Docs“<br />

> Verbandsarzt <strong>und</strong> Anti-Doping-Beauftragter<br />

des Basketballverbandes Baden Württemberg<br />

> Mannschaftsarzt SGBBM Bietigheim<br />

(Handball: 1. Liga Damen, 2. Liga Herren)<br />

Eine gute Orthese sollte<br />

> eine ausreichende Stabilität bieten<br />

> das propriozeptive System ansprechen<br />

> ein subjektives Stabilitätsgefühl vermitteln<br />

> guten Tragekomfort, Passform <strong>und</strong><br />

Fixierung bieten<br />

> die sportliche Leistungsfähigkeit<br />

möglichst wenig beeinträchtigen<br />

> von geringem Gewicht <strong>und</strong> Volumen<br />

> sein eine lange Lebensdauer aufweisen<br />

> aus hygienischen Gründen waschbar sein.<br />

orthopädie<br />

Orthesenversorgung<br />

am Sprunggelenk<br />

Dr. med. Christoph Lukas,<br />

Oberarzt im Reha-Zentrum Hess, Bietigheim-Bissingen<br />

Verletzungen am Sprunggelenk sind die häufigsten Sportverletzungen<br />

überhaupt. Je nach Sportart machen Bandverletzungen bis zu 50 %<br />

aller Verletzungen aus, wobei besonders häufig Ballsportarten betroffen<br />

sind. Es handelt es sich um keine „Bagatellverletzung“, obwohl die<br />

Sportler meist schnell wieder einsatzfähig sind. Oft verbleiben Restbeschwerden<br />

wie zum Beispiel ein Instabilitätsgefühl, zudem besteht<br />

ein großes Rezidivrisiko.<br />

75­80 Prozent der Sportler verletzen<br />

sich erneut, meist innerhalb des ersten<br />

Jahres. Daher sollte beim Sport <strong>für</strong> ein<br />

Jahr ein entsprechender Schutz getragen<br />

werden, hier<strong>für</strong> kommen Tapes <strong>und</strong><br />

Orthesen in Frage. Begleitend soll<br />

selbstverständlich auch sensomotorisches<br />

Training durchgeführt werden,<br />

aus Platzgründen wird hierauf jedoch<br />

nicht näher eingegangen.<br />

Nachteile der Tapes sind, neben den<br />

Kosten, die während der Belastung<br />

nachlassende Stabilität sowie Hautreizungen.<br />

Somit ist die Orthese auf<br />

lange Sicht hin die sicherste, günstigste<br />

<strong>und</strong> schonendste Methode der passiven<br />

<strong>Prävention</strong>. Verschiedene Studien<br />

zeigten, dass Orthesen die Häufigkeit<br />

von Sprunggelenksverletzungen um bis<br />

zu 47 Prozent reduzieren können.<br />

Zudem zeigte sich, dass sie keinen<br />

nachweisbaren Einfluss auf die Leistungen<br />

bei basketballspezifischen Fertigkeiten<br />

wie Springen <strong>und</strong> Laufen mit<br />

Richtungswechseln haben. Teilweise<br />

wurde sogar eine Leistungsverbesserung<br />

beobachtet. Nicht verschweigen sollte<br />

man, dass es auch Studien gibt, die von<br />

einer geringen Reduktion der Sprintfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Sprunghöhe berichten.<br />

Diese Einschränkung ist jedoch so gering,<br />

dass sie nicht gegen das prophylaktische<br />

Tragen einer Orthese spricht.<br />

Durch Stimulation von Hautrezeptoren<br />

beim Tragen einer Orthese kann<br />

vermutlich die Propriozeption verbessert<br />

werden, was bei funktionell instabilen<br />

Sprunggelenken zu einer Leistungsverbesserung<br />

führen kann.<br />

So stellt z. B. die A.S.O.®­Knöchelorthese<br />

der Firma Basko <strong>für</strong> uns eine<br />

bewährte Lösung dar. Neben der prophylaktischen<br />

Nutzung im Profisport<br />

(Basketball, Handball, Tennis etc.)<br />

eignet sie sich auch hervorragend zur<br />

Behandlung von akuten Verletzungen.<br />

Nach Ausheilen der Verletzung können<br />

dann die seitlichen Plastikstabilisatoren<br />

entfernt werden, um die Knöchelorthese<br />

als Rezidivschutz <strong>für</strong> den Sport zu<br />

verwenden.<br />

Literatur beim Verfasser<br />

nn Lukas@drlukas.de<br />

medicalsports network 01.11


Berliner<br />

Rückblicke<br />

Vom 26. – 29. Oktober 2010 fand im Internationalen Congress<br />

Center in Berlin der Deutsche Kongress <strong>für</strong> Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgie (DKOU) statt. Der Kongress stand unter<br />

dem Motto „Innovation, Sicherheit, Zuverlässigkeit“. Schwerpunkte<br />

waren unter anderem die Patientensicherheit, die Zuverlässigkeit<br />

der wohnortnahen <strong>und</strong> fachärztlichen Versorgung<br />

sowie Innovationen bei Behandlungsverfahren <strong>und</strong><br />

Operationen. Der diesjährige Kongress findet vom 25. – 28.<br />

Oktober statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

nn www.dkou.de<br />

Am 22. November 2010 fand im Berliner Olympiastadion das<br />

7. Symposium Hochleistungssport statt. Veranstaltet von der<br />

VBG <strong>und</strong> dem Unfallkrankenhaus Berlin kamen über 700<br />

Ärzte, Vereinsverantwortliche <strong>und</strong> Physiotherapeuten unter<br />

dem Motto „Fit <strong>für</strong> den Wettkampf zusammen“.<br />

Im Fokus stand die Frage, welche Kriterien bei der Beurteilung<br />

von Wettkampffähigkeit eine Rolle spielen. So<br />

referierte beispielsweise Dr. Raymond Best, Teamarzt des VfB<br />

Stuttgart, über Return to play – den Entscheidungs prozess aus<br />

mannschaftsärztlicher Sicht. Inhalte <strong>und</strong> Termin des 8. Symposiums<br />

Hochleistungssport finden Sie in Kürze auf<br />

nn www.sportsymposium.de<br />

><br />

01.11 medicalsports network 53<br />

A.S.O. ®<br />

Knöchelorthesen<br />

Das Rezept <strong>für</strong> Sportler!<br />

Neben dem Einsatz nach Verletzungen ‒ alternativ<br />

zum Tape ‒ wird die A.S.O. ® primär zur Rezidivprophylaxe<br />

beim Training <strong>und</strong> im Wettkampf<br />

getragen.<br />

So können sich<br />

die Sportler zu<br />

100 Prozent auf<br />

ihre Leistung<br />

konzentrieren.<br />

HMV Pos.-Nr.: 23.02.02.1007<br />

Renommierte Handball- <strong>und</strong> Basketball-<br />

Mannschaften vertrauen auf die A.S.O. ® .<br />

Erfahrungsberichte <strong>und</strong> Filme unter<br />

www.aso-orthese.de<br />

Tel.: (040) 85 41 87-0 • E-Mail: verkauf@basko.com • www.basko.com


therapie<br />

Hochwertiger<br />

Strom<br />

Modulierte Mittelfrequenzelektrotherapie<br />

Dr. med. Evren Atabas, Facharzt <strong>für</strong> physikalische <strong>und</strong> rehabilitative Medizin, Bonn<br />

Es gibt unterschiedliche elektrotherapeutische Behandlungsformen, die zur <strong>Therapie</strong><br />

von Erkrankungen/Verletzungen, aber auch zum Muskelaufbau eingesetzt werden.<br />

In erster Linie werden Ströme im Niedrigfrequenzbereich eingesetzt. Zu den<br />

populärsten gehören Reizstrom <strong>und</strong> TENS im schmerztherapeutischen Sektor<br />

sowie EMS zur Stimulation von paretischer Muskulatur <strong>und</strong> zum Muskelaufbau.<br />

54 medicalsports network 01.11


Bei der modulierten Mittelfrequenzelektrotherapie (MET)<br />

werden auf eine mittelfrequente Rechteck-Trägerwelle von<br />

2 kHz niederfrequenter Rechteck-Strom (1-100 Hz) sowie<br />

synchron schwellender Trapezstrom (1-100 Imp/min) in<br />

echter <strong>und</strong> paralleler Amplitudenmodulation aufmoduliert.<br />

Die mittelfrequente Trägerwelle kann im Gegensatz zur Niederfrequenz<br />

(Reizstrom/TENS/EMS) tiefer in das zu behandelnde<br />

Gewebe eindringen <strong>und</strong> somit die betroffene Muskulatur<br />

direkt beeinflussen. Aufgr<strong>und</strong> dieser Eigenschaft werden<br />

ganze Muskelgruppen sowie auch die gesamte Muskelkette<br />

funktionell behandelt <strong>und</strong> physiologisch aktiviert. Durch unterschiedliche<br />

Parametereinstellungen können schmerztherapeutische,<br />

muskelaktivierende <strong>und</strong> tonussenkende Effekte erzielt<br />

werden. Die MET vereinigt so die niederfrequente Mittelfrequenz-<strong>Therapie</strong><br />

(Interferenz, interne Amplitudenmodulation,<br />

Amplipuls „russische Stimulation“) <strong>und</strong> die direkte Mittelfrequenz-<strong>Therapie</strong><br />

(Wymoton-Schwellstrom) in einem Signal.<br />

In der praktischen Anwendung zeigt die MET im Bereich<br />

der Schmerztherapie sowie in der positiven Beeinflussung von<br />

Muskelgewebe viel versprechende Ergebnisse, die bei der Betreuung<br />

von Sportlern nützlich sein können. Eine akut auftretende<br />

Lumbalgie (um nur ein mögliches Beispiel zu nennen) kann<br />

einen Sportler sowohl in der Vorbereitungs- als auch in der<br />

Wettkampfphase in seiner Leistungsfähigkeit extrem behindern.<br />

Eine schnelle <strong>und</strong> effiziente Intervention seitens des betreuenden<br />

ärztlichen sowie physiotherapeutischen Teams ist in diesem<br />

Fall äußerst wichtig.<br />

Nun hat sich in der Praxis wie auch bei wissenschaftlicher<br />

Evaluation von MET gezeigt, dass bei Patienten mit einer<br />

akuten Lumbago direkt nach der ersten MET eine Schmerzreduktion<br />

von 63,09 % zu verzeichnen war (p


therapie<br />

56<br />

Nerven-<br />

Hemmung<br />

1. Amplituden-Modulation<br />

Niederfrequenz<br />

Das -Modell<br />

Volumen-<br />

Aktivierung<br />

Mittelfrequenz<br />

Trägerwelle<br />

MET- Modulationsstrom<br />

3. Amplituden (Misch-) Modulation<br />

des Musculus erector spinae im Segment<br />

L5 paravertebral gemessen. Zusätzlich<br />

wurde seitens des Patienten der<br />

Schmerz mithilfe einer visuellen Analogskala<br />

bewertet. Es zeigten sich eine<br />

42-prozentige Tonusabnahme von initial<br />

9,87 ± 1,92 auf 5,77 ± 2,27 Mikrovolt<br />

(p


Die MET vereint im Gr<strong>und</strong>e drei Ströme mit ihren herausragenden<br />

Wirkungen, ohne dass deren jeweilige Nachteile in Kauf genommen<br />

werden müssen.<br />

> Die Mittelfrequenzwirkung an sich wurde bereits von Gildemeister festgehalten <strong>und</strong><br />

später von Prof. Senn, Prof. Lange <strong>und</strong> anderen <strong>für</strong> die Lehre genauer erforscht <strong>und</strong><br />

dokumentiert. Die Mittelfrequenz an sich wirkt auf alle durchströmten Gewebe<br />

aktivierend, erhöht maßgeblich die Stoffwechselaktivität <strong>und</strong> führt so zu einer<br />

Vitalisierung der Gewebe.<br />

> Die Niederfrequenzmodulation regt Aktionspotenziale an den motorischen Nerven<br />

(wahlweise auch an den sensiblen Nerven) an <strong>und</strong> lässt so eine gezielte Integration<br />

der Motoneuronen in das Training zu.<br />

> Die Schwellmodulation an sich hat nun eine ganz besondere Muskelwirkung.<br />

Sie macht ein Triggern der Calziumionen in der Muskelfaser möglich <strong>und</strong> bewirkt<br />

so eine direkte Stimulation von Muskelkontraktionen – ohne nötige Reizung von<br />

motorischen Nerven (Dadurch wird z.B. erstmals auch Hypertrophie durch EMS<br />

möglich.).<br />

Wesentliche Vorteile der MET in Sport <strong>und</strong> Sportmedizin<br />

> Die MET kann nicht nur <strong>für</strong> Krafttraining <strong>und</strong> Muskelaufbau genutzt werden,<br />

sondern bietet zusätzlich die Möglichkeit, durch die intensive Gewebeaktivierung<br />

eine deutliche Verkürzung der Regenerationszeiten (z.B. nach harten Trainingseinheiten<br />

oder zwischen Wettkämpfen) zu bewirken. Erstmals kann man durch<br />

gezieltes Nutzen der Mittelfrequenzwirkung Schlacken, Laktat <strong>und</strong> Abfallprodukte<br />

aus dem Zellstoffwechsel verstärkt aus den Geweben ausleiten <strong>und</strong> durch leichte<br />

Belastungen in den <strong>für</strong> die jeweilige Sportart nicht benötigten Muskeln zeitgleich<br />

abbauen. So können Regenerationszeiten deutlich verkürzt werden <strong>und</strong> es drängt<br />

sich die Überlegung auf, ob es z.B. in diversen Sportarten (z.B. im Fußball) nicht<br />

sogar Sinn machen könnte, die MET in der Halbzeitpause einzusetzen.<br />

> In Verletzungssituationen bietet die MET die Chance, Muskulatur voll leistungsfähig<br />

zu halten <strong>und</strong> zeitgleich das verletzte Gewebe bei der Regeneration zu unterstützen.<br />

> Die MET ermöglicht es, hochintensives Muskeltraining zu betreiben, ohne zusätzliche<br />

Belastung auf die Gelenke <strong>und</strong> Strukturen zu bringen. Durch das zeitgleiche<br />

Trainieren aller Skelettmuskeln kann es den zeitlichen Aufwand <strong>für</strong> Krafttraining<br />

deutlich verringern.<br />

> MET kann Muskeln entspannen, den Abtransport von Schlacken aus dem Muskelgewebe<br />

optimieren <strong>und</strong> zeitgleich die Versorgung mit Sauerstoff <strong>und</strong> Nährstoffen<br />

maximieren. Daraus ergibt sich, dass EMS mit der MET unter anderem<br />

Muskel(faser)verletzungen hocheffektiv vorbeugen kann.<br />

01.11 medicalsports network<br />

57<br />

Ges<strong>und</strong>e<br />

ErfolGsaussichtEn<br />

Berufsbegleitend weiterbilden<br />

Fitnessökonom (FH)<br />

Fachwirt <strong>für</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung (IHK)<br />

<strong>Prävention</strong>straining<br />

Kinesio-Fit Taping<br />

Ernährungscoach<br />

Sport- <strong>und</strong> Fitnesstraining<br />

Medical Fitnesscoach<br />

PersonalTraining<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der<br />

therapie Leipzig<br />

Halle 2, K12<br />

Anerkannte Abschlüsse<br />

IST-Studieninstitut | 0800 478 0800 | www.ist.de


gemischtes<br />

Nur <strong>für</strong> Frauen<br />

Männer, Finger weg! Das neue Women-Shaping-Protein von Mark<br />

Warneckes Sporternährungsmarke AMSPORT wurde eigens <strong>für</strong> die<br />

spezifischen Bedürfnisse von Frauen beim Fitnesstraining entwickelt.<br />

Der reduzierte Kohl enhydratgehalt gibt dem Körper nach dem<br />

Workout ausreichend Energie zurück. Die Proteine zügeln den Hunger<br />

<strong>und</strong> sind wichtig <strong>für</strong> das allgemeine Wohlbefinden. Mit L-Carnitin,<br />

dem Transporter <strong>für</strong> die Fettverbrennung, kann das Training zudem<br />

besser wirken. Direkt nach dem Sport eingenommen, hilft das<br />

Women-Shaping-Protein also, Hunger zu unterbinden <strong>und</strong> den<br />

gewünschten Fett-weg-Nachbrenn-Effekt zu unterstützen – <strong>für</strong> ein straffes<br />

Körperbild. Erhältlich in der Geschmacksrichtung Mango-Maracuja-Joghurt.<br />

■■ www.amsport.de<br />

Trigger Point<br />

Technologiepaket<br />

Beim Nirvana 7 von Mizuno wurden in der Passform<br />

winzige Details verändert, die sich insgesamt zu einem<br />

perfekten Sitz fügen <strong>und</strong> alle Testläufer begeisterten.<br />

Außerdem bietet der neue Premiumschuh ein noch<br />

r<strong>und</strong>eres Abrollverhalten als sein Vorgänger. Dank<br />

„New Smooth Ride“ flext der Schuh bis zu einem<br />

bestimmten Winkel sehr leicht, bietet dann jedoch die <strong>für</strong> einen<br />

effektiven Abdruck nötige Härte. Fazit: noch besserer Sitz, optimaler<br />

Kraftschluss <strong>und</strong> ein Leichtgewicht in seiner Klasse! ■■ www.mizuno.eu<br />

Der neuartige Foamroller Grid besteht aus einer harten<br />

Innen- <strong>und</strong> einer softeren Außenrolle, der von einem Gitternetz<br />

aus Vertiefungen in unterschiedlichen Abständen<br />

durchzogen ist. Durch dieses besondere Design unterscheidet<br />

er sich nicht nur deutlich von bisherigen am<br />

Markt erhältlichen Foamrollern, sondern es kann das<br />

Intensitätslevel allein durch eine neue Positionierung<br />

verändert werden. Dabei erlaubt die harte Innenrolle sogar Core-Workouts, bei denen der Grid komplett belastet<br />

wird. Besonders zur Behandlung der unteren Extremitäten, dem oberen <strong>und</strong> unteren Rücken sowie zur gesamten Rumpfstabilisation<br />

bietet sich der Grid an.<br />

■■ www.transatlantic-fitness.com<br />

Komfortable<br />

Alternative zum<br />

Tapeverband<br />

Schon eine unachtsame Bewegung<br />

beim Sport genügt <strong>und</strong> eine schmerzhafte<br />

Knöchelverletzung kann die<br />

Folge sein. Zur <strong>Therapie</strong> eignet sich<br />

hier u.a. die A.S.O. ® .-Knöchelorthese.<br />

Sie stabilisiert <strong>und</strong> unterstützt den<br />

Knöchel ähnlich wie ein Tapeverband.<br />

Im Leistungs-/Profisport wird die<br />

A.S.O. ® primär zur Verhütung von<br />

Verletzungen beim Training <strong>und</strong> im<br />

Wettkampf getragen.<br />

■■ www.aso-orthese.de<br />

58 medicalsports network 01.11<br />

Foto: Transatlantic Fitness GmbH


Foto: Transatlantic Fitness GmbH<br />

Handy Cure Soft-Laser –<br />

Schmerztherapie <strong>für</strong> zuhause<br />

Soft-Lasergeräte werden schon lange erfolgreich z.B. bei<br />

Überlastungserscheinungen (Tennisellenbogen) oder Sportverletzungen<br />

eingesetzt. Handy Cure vereint nun vier<br />

verschiedene Komponenten <strong>und</strong> nutzt deren Synergie: Soft-<br />

Laserstrahl, Infrarotstrahlung, sichtbares Rotlicht <strong>und</strong><br />

statisches Magnetfeld. Eine Anwendung dauert lediglich<br />

5 Minuten, <strong>und</strong> durch das handliche, akkubetriebene Gerät<br />

kann diese überall erfolgen.<br />

■■ www.handy-cure.de<br />

Ganzkörper-Workout<br />

Mit einer bis dato nie erreichten Intensität trainiert der<br />

TRX ® Suspension Trainer ® Kraft, Koordination, Gleichgewicht,<br />

Stabilität <strong>und</strong> Ausdauer in einem. Mit Fußschlaufen,<br />

Schnellverstellungen <strong>für</strong> die Gurtlänge <strong>und</strong> komfortablen<br />

Griffen ermöglicht das Tool ein komplettes Workout. Anders<br />

als bei herkömmlichen Elastikbändern entsteht der Kraftaufwand<br />

dabei nicht durch Dehnung, sondern durch den<br />

Widerstand des eigenen Körpergewichts gegen die Schwerkraft.<br />

Neben einem gezielten Muskeltraining verbessern<br />

ausgewählte TRXÜbungen auch die Gelenkstabilität<br />

<strong>und</strong> trainieren intensiv die Rumpf- <strong>und</strong> Rückenmuskulatur.<br />

Ebenso sind ausgewogene Konditions-, Flexibilitäts-<br />

<strong>und</strong> Beweglichkeitstrainings mit dem TRX problemlos<br />

durchführbar. Wichtiger Nebeneffekt aller<br />

Übungen: Verletzungen wird dauerhaft<br />

vorgebeugt.<br />

01.11 medicalsports network<br />

■■ www.transatlantic-fitness.com<br />

Innovative Alternative<br />

Es kommt nicht immer auf die Größe an. Wenn<br />

sich Spitzenforschung aus der Raumfahrt mit<br />

Erfahrungen aus der östlichen Medizin <strong>und</strong> den<br />

Erkenntnissen der modernen Wissenschaft<br />

verbinden, können Innovationen auch in kleinen<br />

handlichen Geräten Platz finden.<br />

Genau das verspricht die Dynamische Elektro-Neuronale<br />

Stimulation (DENS), die in der Einwirkung mit kurzen elektrischen<br />

Impulsen auf bestimmte biologisch aktive Reflexzonen<br />

<strong>und</strong> Reflexpunkte besteht. Während der Behandlung, z.B.<br />

von Muskelverletzungen, Zerrungen <strong>und</strong> Schmerzen,<br />

werden diese Impulse ständig der Veränderung<br />

des Hautwiderstandes im Bereich der Elektroden<br />

entsprechend der Reaktion des<br />

Körpers auf die <strong>Therapie</strong> angepasst. Die<br />

Neuartigkeit der Methode besteht in der<br />

differenzierten Auswahl der Einwirkzonen<br />

<strong>und</strong><br />

in der dynamischen Optimierung der<br />

therapeutischen Einwirkung während<br />

der Behandlung zur Behebung von<br />

Funktionsstörungen <strong>und</strong> zur Beseitigung<br />

von Schmerzen.<br />

Das DiaDENS-PCM / EU / G1<br />

Gerät ist zur therapeutischen, nicht invasiven<br />

Behandlung biologisch aktiven<br />

Zonen <strong>und</strong> Punkten mittels des DENS-<br />

Verfahrens gedacht. Es wurde speziell<br />

<strong>für</strong> Ambulanz, unterwegs <strong>und</strong> Heimgebrauch<br />

konzipiert <strong>und</strong> kann effektiv<br />

zur Prophylaxe <strong>und</strong> auch <strong>für</strong> die<br />

Behandlung einer ganzen Reihe von<br />

Erkrankungen eingesetzt werden.<br />

Die Vorteile sind:<br />

> Nichtinvasiv<br />

> Hohe Effizienz<br />

> Klinisch erprobt<br />

> Nichtmedikamentös<br />

> Einfache Anwendung<br />

> Selten Kontraindikationen<br />

> Breites Indikationsspektrum<br />

> Nach EU-Norm zertifiziert<br />

■■ www.denasms.de<br />

59


football<br />

Peyton Manning<br />

Am 06. Februar ist es soweit, wie jedes<br />

Jahr findet die inoffizielle „Weltmeisterschaft“<br />

im Football statt. Bis zu 140<br />

Millionen US-Amerikaner sitzen dann<br />

wieder gebannt vor dem TV, hinzu<br />

kommen mehr als 200 Millionen Zuschauer<br />

weltweit. Das größte Einzelsportereignis<br />

der Welt bietet aber auch<br />

neben dem Platz großes Entertainment.<br />

Denn mindestens genauso heiß wie<br />

über das Spiel wird auch über die Werbung<br />

diskutiert. Im letzten Jahr kosteten<br />

30 Sek<strong>und</strong>en Werbung während des<br />

Matches drei Millionen Dollar. Dabei<br />

geben sich große Firmen der USA die<br />

Klinke in die Hand, produzieren Werbespots<br />

eigens <strong>für</strong> das Spiel. Auch<br />

Deutschland wird dieses Jahr vertreten<br />

sein – Mercedes Benz gibt sein Super<br />

Bowl-Werbedebüt. Eine Menge Geld<br />

ist dabei im Umlauf, das scheint jedoch<br />

schon lange keine Rolle mehr beim<br />

Football zu spielen. Interessanter werden<br />

vor allem die Spieler, die sich auf dem<br />

Platz herumtreiben. So stand z.B. Brett<br />

Foto: wikipedia © Cpl. Michelle M. Dickson<br />

Randy Moss<br />

Super Bowl –<br />

Entertainment pur<br />

Kaum ein Thema wird in den USA so heiß diskutiert wie der Super Bowl, das Finale der National<br />

Football League (NFL). Er erreicht beinahe jährlich die höchsten Einschaltquoten in den USA<br />

<strong>und</strong> ist auch – abgesehen vom sportlichen Bereich – ein absolutes Großereignis.<br />

Favre, zuletzt Quarterback der Minnesota<br />

Vikings, 18 Jahre am Stück in<br />

jedem Spiel auf dem Feld <strong>und</strong> das mit<br />

teilweise gebrochenen Knochen <strong>und</strong><br />

zwischenzeitlichem Rücktritt. Oder<br />

auch Michael Vick, der dieses Jahr<br />

seinen erneuten Durchbruch in der<br />

NFL feiern konnte. Zuletzt<br />

saß der Quarterback der Philadelphia<br />

Eagles 23 Monate im<br />

Gefängnis, weil er in seinem<br />

Haus illegale H<strong>und</strong>ekämpfe hat<br />

stattfinden lassen. Er ist aber<br />

bei Weitem nicht der einzige<br />

Vorbestrafte der NFL. Etwas<br />

anders als in unserer B<strong>und</strong>esliga,<br />

in der die meisten einen Skandal<br />

heraufbeschwören, wenn ein<br />

Fußballer Lotto spielt.<br />

Unser Resümee<br />

Auch wer sich bislang noch nicht<br />

<strong>für</strong> Football interessiert, sollte<br />

sich mal darauf einlassen, langweilig<br />

wird es nie. Die ARD<br />

Tom Brady<br />

überträgt, wie auch in den Jahren zuvor,<br />

in der Nacht von Sonntag, 06. Februar<br />

auf Montag, 07. Februar das Spektakel<br />

live im deutschen Fernsehen. Wach<br />

bleiben lohnt sich!<br />

nn MAM<br />

Michael Vick<br />

60 medicalsports network 01.11<br />

Foto: wikipedia © Keith Allison from Baltimore, USA<br />

Foto: wikipedia © Keith Allison from Baltimore, USA<br />

Foto: wikipedia © Keith Allison from Baltimore, USA


Dioxine & Co.<br />

Gehören Sie auch zu den Personen, die sich wegen dem<br />

Dioxin-Skandal gerade furchtbar aufregen <strong>und</strong> sich um<br />

die Ges<strong>und</strong>heit Sorgen machen? Wir haben es aber auch<br />

wirklich nicht leicht.<br />

BSE, Schweinepest, Gammelfleisch,<br />

Vogelgrippe <strong>und</strong> nun auch noch Dioxine.<br />

Wann immer solche Skandale auftreten,<br />

werden die Rufe nach strengeren<br />

Kontrollen lauter. Ganz so, als ob damit<br />

alle Probleme aus der Welt geräumt<br />

wären. Zu oft wird dabei vergessen, dass<br />

der Verbraucher selbst eine gewisse<br />

Teilschuld an der Situation hat. Wer<br />

täglich sein Stück Fleisch auf dem Teller<br />

haben möchte, <strong>und</strong> das auch noch möglichst<br />

billig, braucht sich nicht zu wun-<br />

Weitere Infos <strong>und</strong> Kongressprogramm unter:<br />

www.therapie-leipzig.de<br />

Leipziger Messe GmbH, Projektteam therapie Leipzig<br />

Messe-Allee 1, 04356 Leipzig · Tel.: 0341 / 678 8268<br />

Fax: 0341 / 678 8262 · E-Mail: b.pohle@leipziger-messe.de<br />

dern, dass die Qualität darunter leidet<br />

<strong>und</strong> es genügend zwielichtige Personen<br />

gibt, die daraus skrupellos ihr Kapital<br />

schlagen wollen. Qualität statt Quantität<br />

wäre der erste Schritt zu einer positiven<br />

Veränderung der Lebensmittelindustrie<br />

<strong>und</strong> würde die Wahrscheinlichkeit weiterer<br />

Skandale zumindest verringern.<br />

Bei der ganzen Diskussion darf man<br />

eines jedoch nicht vergessen: 51 Prozent<br />

der deutschen Bevölkerung (60 Prozent<br />

der Männer <strong>und</strong> 43 Prozent der Frauen)<br />

Einmalig in Deutschland<br />

Medizinische Rehabilitation, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Prävention</strong><br />

in Fachmesse <strong>und</strong> Kongress<br />

B<strong>und</strong>esweiter Treffpunkt <strong>für</strong> stationäre <strong>und</strong> ambulante Rehabilitation<br />

Über 250 Aussteller mit allen Marktführern präsentieren<br />

Produktneuheiten <strong>und</strong> Zukunftstrends der Branche<br />

Mehr als 130 Veranstaltungen im Kongress –<br />

Seminare werden als Fortbildung anerkannt<br />

sind nach einer Erhebung des Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamtes (2010) übergewichtig.<br />

Tendenz steigend. Wir gehören zu den<br />

Dicksten in ganz Europa, das geht<br />

schon im Kindesalter los. Die Gefahr,<br />

unsere Ges<strong>und</strong>heit durch Dioxin verseuchte<br />

Eier zu schädigen, ist weitaus<br />

geringer, als in Folge des Übergewichts<br />

ernsthaft zu erkranken. Diabetes, Bluthochdruck,<br />

Herzinfarkt, Arthrose <strong>und</strong><br />

Krebs lassen grüßen. Nicht nur die<br />

Ges<strong>und</strong>heit, auch das gesamte Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

leidet darunter. Die Kosten<br />

von Adipositas <strong>für</strong> Krankenkassen <strong>und</strong><br />

Volkswirtschaft belaufen sich jährlich<br />

auf ca. 530 Millionen Euro. Berücksichtigt<br />

man dann noch Folge- <strong>und</strong> Begleiterkrankungen,<br />

kommt man schnell auf<br />

über fünf Milliarden Euro. Jahr <strong>für</strong> Jahr.<br />

Das sollte bei dem ganzen Dioxin-Trubel<br />

nicht untergehen.<br />

nn MSS<br />

Auftaktveranstaltung<br />

Deutscher Reha-Tag<br />

am 10. März 2011


studie<br />

e-scan Metabolic Test<br />

Aircheck<br />

Spirometriesysteme auf dem Prüfstand<br />

Neue Messsysteme <strong>für</strong> den Bereich der<br />

Fitnessbranche sind entwickelt <strong>und</strong><br />

kommerziell verfügbar, jedoch nur wenige<br />

sind wissenschaftlich unabhängig<br />

überprüft. Oliver Gerhardt evaluierte<br />

da<strong>für</strong> in einer Vergleichsstudie, vorgelegt<br />

am Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaft<br />

der B<strong>und</strong>eswehr Universität München,<br />

drei unterschiedliche Spirometriesysteme<br />

(A: Aircheck [CORTEX<br />

Biophysik GmbH, Leipzig], B: e-scan<br />

[Figurwell Weight & Healthcare e. K.,<br />

Metten] <strong>und</strong> C: aeroman professional<br />

[ACEOS GmbH, Fürth]) im Hinblick<br />

auf Genauigkeit <strong>und</strong> Reproduzierbarkeit<br />

<strong>für</strong> spirometrische Messungen zum<br />

Ruheenergieumsatz (REE). Als Nebenaspekte<br />

wurden in zwei separaten Erhebungen<br />

Erkenntnisse zum Komfort <strong>und</strong><br />

Design der o. g. Spirometriesysteme<br />

gewonnen <strong>und</strong> das Potenzial der<br />

Stoffwechsel messung als Wirtschaftsfaktor<br />

in der Fitnessbranche tendenziell<br />

eingeschätzt.<br />

aeroman professional<br />

Thematischer Hintergr<strong>und</strong><br />

Der Ruheenergieumsatz hat in den meisten<br />

Fällen unserer heutigen Gesellschaft<br />

den weitaus größten Anteil (ca. 70 – 75%<br />

des Gesamtenergieumsatzes). Aufgr<strong>und</strong><br />

der anteiligen Relevanz im Metabolismus<br />

<strong>und</strong> somit der Einflussnahme<br />

durch therapeutische <strong>und</strong> präventive<br />

Maßnahmen wurde diese Vergleichsstudie<br />

auf die Messung des Ruhestoffwechsels<br />

begrenzt. Zudem ist ein realistisches<br />

Untersuchungsdesign mit Aus -<br />

schluss der meisten Störfaktoren <strong>für</strong> eine<br />

solche wissenschaftliche Vergleichsstudie<br />

nur in Ruhe möglich.<br />

Methoden<br />

In einer experimentellen Querschnittsstudie<br />

wurden die Spirometriesysteme<br />

(A, B, C) <strong>und</strong> ein Referenzsystem (D:<br />

MasterScreen CPX [VIASYS Healthcare<br />

GmbH, Höchberg]) unter Laborbedingungen<br />

an einer Probandenstichprobe<br />

(n=28, männlich, Ø Alter:<br />

25,3 ± 1,69) verglichen. Sauerstoffaufnahme<br />

(VO 2 ) <strong>und</strong> Kohlendioxidabgabe<br />

(VCO 2 ) wurden pro Proband in einem<br />

Testdurchlauf (erst D, dann randomisiert<br />

A, B, C) gemessen <strong>und</strong> der REE, in<br />

Abhängigkeit von VO 2 <strong>und</strong> VCO 2 ,<br />

anhand einer standardisierten Formel<br />

Fazit<br />

Allen untersuchten Spirometriesystemen kann eine hohe<br />

Zuverlässigkeit attestiert werden. Die Genauigkeit der<br />

Messergebnisse differiert jedoch untereinander in einer<br />

erheblichen Bandbreite. Gleichwohl ist zu konstatieren,<br />

dass der kommerzielle Markt präzise Messsysteme <strong>für</strong> den<br />

Einsatz in der Fitnessbranche an bietet, die allerdings im<br />

Messkomfort <strong>und</strong> Design jeweils eigene Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen aufweisen. Stoffwechselmessung muss auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage der erhobenen Daten als Wirtschaftsfaktor<br />

ange sehen werden, dessen Potenzial eine wirtschaftliche<br />

Expansion in den Bereichen der Ernährungsberatung <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enbetreuung ermöglichen kann.<br />

ermittelt. Die Reproduzierbarkeit wurde<br />

durch den Korrelationskoeffizienten<br />

(Kor) der gepaarten Messwerte von<br />

D – A, B, C bestimmt (α=1 %). Die<br />

Genauigkeit wurde durch die gepaarten<br />

Differenzen der Messwerte D - A, B, C<br />

(<strong>für</strong> VO 2 , VCO 2 <strong>und</strong> REE) als Signifikanztest<br />

mit dem Prüfgrößenwert<br />

eruiert (α=5 %).<br />

Ergebnisse<br />

Alle Spirometriesysteme (A, B, C) bewiesen<br />

ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit<br />

(REE Kor: D-A=0,832;<br />

D-B=0,865; D-C=0,865; p


Funktionales<br />

Koordinationstraining 2.0<br />

SENSOBOARD Aequiride<br />

Es gibt zweifellos viele Trainings- <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>geräte am Markt, deren<br />

Nutzung einen positiven Einfluss auf das sensomotorische Zusammenspiel<br />

verspricht. Das Training des Nerv-Muskel-Zusammenspiels <strong>und</strong> die Aktivierung<br />

der Reflexmechanismen sind jedoch oft auf wenige Freiheitsgrade<br />

beschränkt, deren Ineinandergreifen alles andere als harmonisch ist. Kann<br />

das zu funktionalen, alltags- <strong>und</strong> sporttauglichen Trainingsanpassungen führen?<br />

Dieser Frage hat sich ein deutsches<br />

Entwicklerteam gestellt <strong>und</strong> mit dem<br />

SENSOBOARD 2010 das weltweit<br />

erste Trainingsgerät auf den Markt gebracht,<br />

in dem 5 Freiheitsgrade in eine<br />

sichere harmonische Gesamtbewegung<br />

einfließen. Durch das patentierte Funktionsprinzip<br />

erfolgen die Spannungsveränderungen<br />

in der Muskulatur dabei in<br />

so kurzen Zeiträumen, dass die Reaktionen<br />

des Nutzers auf Reflexebene stattfinden.<br />

Ein großer Vorteil gegenüber<br />

aufgehängten Systemen, die nur<br />

translatorische Bewegungen ermöglichen,<br />

ist die Tatsache, dass nun auch<br />

beidbeinig sehr effektiv trainiert werden<br />

kann <strong>und</strong> keine Resonanzschwingungen<br />

entstehen.<br />

Bei der Auswertung des Testivals<br />

„BEWEGUNGSFREUDE UND<br />

GESUNDHEITSFÖRDERUNG“<br />

im Rahmen des Holistic Innovation<br />

Center 2010 in München wurde das<br />

SENSOBOARD von der überwiegenden<br />

Zahl der Testpersonen namhaften<br />

Vibrationsgeräten vorgezogen.<br />

Das Trainingsgerät ist sehr<br />

robust <strong>und</strong> ideal <strong>für</strong> den Studio-<br />

<strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>einsatz geeignet.<br />

So können auch Patienten<br />

nach Sportverletzungen<br />

trainieren wie z.B. die<br />

Leistungssportler an<br />

zahl reichen Olympiastütz<br />

punkten Deu tschlands,<br />

die bereits mit<br />

SENSOBOARDS ausgestattet<br />

sind. Das<br />

komplett in Deutschland<br />

gefertigte Trainingsgerät,<br />

das zum Großteil aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen<br />

besteht, ist in unterschiedlichen<br />

Varianten erhältlich<br />

<strong>und</strong> die Schwierigkeit <strong>für</strong><br />

den Nutzer justierbar.<br />

nn www.sensoboard.com<br />

nn www.aequiride.com<br />

Neue Wege<br />

iN TheraPie<br />

uNd TraiNiNg<br />

Physio: Stabilität <strong>und</strong> Balance<br />

Sport <strong>und</strong> Fitness: Muskelstärkung<br />

Senioren: Motorik <strong>und</strong> Wahrnehmung<br />

Kinder: Sensomotorische Entwicklung<br />

www.terrasensa.com<br />

Vertrieb durch Ludwig artzt gmbh<br />

www.artzt.eu · info@artzt.eu<br />

therapie Leipzig · 10. - 12. 3. · Halle 2 / C 02


3 x gratis Kompetenz<br />

❏ Ja, ich möchte die nächsten 3 Ausgaben der<br />

<strong>MedicalSportsNetwork</strong> erhalten.<br />

Fax-Nr. 06151/360 5611<br />

Vorname, Nachname<br />

Firma/Klinik/Institut<br />

Position/Abteilung<br />

Straße, Haus-Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Tel.<br />

E-Mail<br />

><br />

medicalsports<br />

network<br />

><br />

Mit diesem die>Mit<br />

sem Coupon<br />

erhalten Sie die nächsten<br />

3 Ausgaben der<br />

<strong>MedicalSportsNetwork</strong><br />

kostenfrei <strong>und</strong> unverbindlich.<br />

Ihre Bestellung können Sie<br />

faxen oder auch gerne per<br />

Mail an uns schicken<br />

info@succidia.de<br />

64 medicalsports network 01.11<br />

01.11<br />

ZKZ 73944 | 8,00 €<br />

<strong>Prävention</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportslife</strong> <strong>für</strong> Amateure <strong>und</strong> Profi s<br />

Von Herzschlag zu Herzschlag<br />

> Dr. med.<br />

Klaus Gerlach<br />

Frauenfussball<br />

> Dr. med.<br />

Bernd Lasarzewski<br />

> Dr. med.<br />

Ulrich Schneider<br />

Andrea Henkel,<br />

die sechsmalige Weltmeisterin<br />

ist aktuell Gesamt-Weltcup<br />

Dritte mit guten Chancen auf<br />

den Gesamtsieg <strong>und</strong> damit<br />

Deutschlands erfolgreichste<br />

Biathletin in dieser Saison.<br />

Konservative<br />

Arthrosetherapie – ACT<br />

> Dr. med.<br />

Oliver Kossack<br />

Foto: www.biestmilch.com


„Alles gegeben –<br />

<strong>und</strong> alles bekommen.“<br />

MICHAEL SCHUMACHER SETZT SEIT VIELEN JAHREN<br />

AUF ROSBACHER KLASSISCH UND MEDIUM<br />

2:1-Ideal-Verhältnis von Calcium zu Magnesium<br />

ideal <strong>für</strong> die körperliche Leistungsfähigkeit – im Verhältnis<br />

zwei Teile Calcium zu einem Teil Magnesium erfolgt eine<br />

optimale Mineralstoffzufuhr<br />

Michael Schumacher setzt seit vielen Jahren aus<br />

persönlicher Überzeugung auf ROSBACHER<br />

Empfohlen vom Institut <strong>für</strong> Sporternährung e. V., Bad Nauheim www.rosbacher.com


Deutschlands<br />

Physiotherapeuten<br />

arbeiten mit einer<br />

neuen Frequenz!<br />

AmpliTraining – das neue, innovative Ganzkörper-Effi zienztraining auf Basis modulierter Mittelfrequenz.<br />

Erleben Sie mit AmpliTraining ein völlig neues <strong>und</strong> einzigartiges Trainingskonzept, das die körpereigenen Prozesse<br />

bei der Muskelaktivierung durch modulierte Mittelfrequenz auf ganz natürliche Weise abbildet. Durch die optimale<br />

Verbindung aus neuester, innovativer State-of-the-art-Technologie „Made in Germany“, Chip-basierter Trainingsprogramme,<br />

Coachings <strong>und</strong> impulsstarker Werbeunterstützung <strong>für</strong> Ihre Praxis, steht Ihnen mit AmpliTraining ein<br />

exklusives <strong>und</strong> ganzheitliches Trainingskonzept im praktischen Komplettpaket zur Verfügung. Von Physiotherapeuten<br />

<strong>für</strong> Physiotherapeuten <strong>und</strong> Sportmediziner entwickelt. Ideal zur Aktivierung neuer Geschäfts- <strong>und</strong> Umsatzpotenziale!<br />

Jetzt informieren <strong>und</strong> ordern! Die ersten 50 Käufer unserer hochwertigen High-tech-Geräte erhalten einmalig attraktive Erstkäufer-Konditionen.<br />

Info-Hotline: 06236 419 777 | www.amplitrain.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!