Prävention, Therapie und Sportslife für ... - MedicalSportsNetwork
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MRT Bild 1: Akute Schulterluxation mit Hill Sachs Delle MRT Bild 2: Traumat. Ablösung des kasulolabralen Komplexes<br />
MRT Bilder Radiolog. GP Dres. Basche, Leibl, Reuter <strong>und</strong> Kollegen Kassel<br />
Bildgebende Diagnostik<br />
Neben der klassischen radiologischen<br />
Diagnostik einschl. Luxationsaufnahme<br />
erfolgt eine kernspintomografische<br />
Abklärung bei den chronischen Instabilitäten<br />
mit intraarticulärer Kontrastmittelgabe.<br />
Das Nativ-Kernspintomogramm<br />
ist häufig bei den Instabiliätsimpingementsyndromen<br />
mit ventralen Subinstabilitäten<br />
bei jungen Menschen mit<br />
Läsion der kapsulo-labralen Strukturen<br />
negativ. Bei der traumatischen Erstluxation<br />
des jungen, sportlich aktiven<br />
Menschen unter 25 Jahren finden sich<br />
kapsulo-labrale Läsionen in 86 % bis<br />
100 % der Fälle, während bei Patienten,<br />
die älter als 45 Jahre alt sind, eher<br />
Rupturen der Rotatorenmanschette beobachtet<br />
werden können. Bei Patienten<br />
über 60 Jahren ist bei einer Schulterluxation<br />
mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von 80 % von einer Rotatorenmanschettenruptur<br />
auszugehen.<br />
Bei Persistieren der Beschwerdesymptomatik<br />
trotz konservativer <strong>Therapie</strong><br />
<strong>und</strong> klinischer Verdachtsdiagnose<br />
auf eine Subinstabilität stellt auch bei<br />
negativem Kernspintomogramm die<br />
Arthroskopie des Schultergelenkes das<br />
diagnostische wie auch therapeutische<br />
Mittel der Wahl dar. Dagegen ist<br />
das Nativ-Kernspintomogramm häufig<br />
beim Instabilitätsimpingementsyndrom<br />
des jungen Menschen negativ. Sollte bei<br />
diesen Patienten trotz konservativer<br />
<strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> negativen Kernspintomogramms<br />
die Beschwerden persistieren,<br />
stellt die Arthroskopie des Schultergelenkes<br />
sowohl diagnostisch als auch<br />
therapeutisch das Mittel der Wahl dar.<br />
Die sonografische Abklärung spielt<br />
eher eine untergeordnete Rolle in der<br />
Diagnostik.<br />
<strong>Therapie</strong><br />
Da es bei jüngeren Patienten – sowohl<br />
bei Sportlern als auch Nichtsportlern –<br />
nach traumatischen Erstluxationen vor<br />
dem 30. Lebensjahr fast in 90 % bis<br />
100 % der Fälle trotz konservativer<br />
<strong>Therapie</strong> zu einer Reluxation mit konsekutiven<br />
Knorpelschäden kommt, ist in<br />
diesen Fällen eine arthroskopische<br />
Stabilisierung unbedingt anzustreben.<br />
Nach erfolgter Diagnostik ist das Ziel<br />
der Operation eine Refixation des rupturierten<br />
kapsulo-labralen Komplexes<br />
am ventralen Glenoidrand. Bei chronisch-rezidivierenden<br />
Instabilitäten <strong>und</strong><br />
auftretenden Perthes-Läsionen ist in<br />
der Regel eine ausgiebige Mobilisierung<br />
des kapsulo-labralen Komplexes zur<br />
Bildung eines Neo-Labrums mit gleichzeitiger<br />
Kapselraffung <strong>und</strong> Straffung<br />
des IGHLs erforderlich.<br />
Die <strong>Therapie</strong> der mikrotraumatisch<br />
bedingten chronischen Schultersub-<br />
<strong>und</strong> Instabilität hängt vom Grad der<br />
Instabilität, des muskulären Status <strong>und</strong><br />
der Beschwerdesymptomatik sowie der<br />
Beanspruchung ab, sollte aber zunächst<br />
eine intensive konservative <strong>Therapie</strong> mit<br />
optimaler Stabilisierung der schulterübergreifenden<br />
Muskulatur als auch der<br />
Rumpfmuskulatur beginnen. Sollten<br />
diese Maßnahmen nicht greifen <strong>und</strong> der<br />
Grad der symptomatischen Instabilität<br />
zunehmen, erfolgt die arthroskopische<br />
Stabilisierung. Hierzu gab es in den<br />
letzten Jahren eine rasante Entwicklung<br />
der technisch-arthroskopischen Möglichkeiten<br />
mit Etablierung suffizienter<br />
neuer Ankersysteme, sodass die arthroskopische<br />
Stabilisierungsoperation sich<br />
sowohl diagnostisch als auch therapeutisch<br />
als Methode der ersten Wahl etabliert<br />
hat. Auch können arthroskopisch<br />
Begleitpathologien wie Knorpelschäden,<br />
Läsionen des Bizepssehnenkomplexes<br />
<strong>und</strong> Rotatorenmanschettenverletzungen<br />
erkannt <strong>und</strong> therapiert werden.<br />
Postoperativ erfolgt ein festgelegtes<br />
Rehabilitationsprogramm, ein zu ag-<br />
medicalsports network 05.10