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n sportmedizin<br />
Sportkarriere ade?<br />
Teilruptur des vorderen Kreuzbandes<br />
Dr. Rainer Siebold, Kniespezialist, Zentrum für<br />
Knie und Fußchirurgie, ATOS Praxisklinik Heidelberg<br />
Bei Teilriss (Teilruptur) des vorderen<br />
Kreuzbandes ist die sportliche<br />
Leistungsfähigkeit häufig stark einge-<br />
schränkt. Nicht selten besteht eine<br />
schmerzhafte Instabilität des verletz-<br />
ten Kniegelenkes im Sport bei Dreh-<br />
Sprung-Stopp- und Sprintbelastung,<br />
die den Sportler nach mehreren frus-<br />
tranen Versuchen durch begleitende<br />
Schmerzen und Schwellung schließlich<br />
zur Aufgabe seiner sportlichen<br />
Aktivitäten zwingt.<br />
Da bei der Untersuchung oftmals keine<br />
grobe Instabilität vorliegt und in der<br />
Kernspintomograpie neben gerissenen<br />
Fasern auch noch gesunde Kreuzbandfasern<br />
zu sehen waren, wurde dem<br />
Sportler häufig von einer Operation abgeraten.<br />
Die Folge war, dass der Sportler<br />
nicht selten seinen Sport deutlich reduzieren<br />
musste. Nun hat sich in den<br />
letzten Jahren das anatomische Doppelbündelkonzept<br />
des vorderen Kreuzbandes<br />
durchgesetzt (Abb. 1) und unser<br />
Verständnis und Vorgehen bei Kreuzbandverletzungen<br />
grundlegend gewandelt.<br />
Erstmals haben wir ein genaues<br />
Bild der unterschiedlichen anatomischen<br />
Verletzungsmuster des vorderen Kreuzbandes<br />
mit seinen zwei Bündeln und<br />
führen eine gezielte individuelle anatomische<br />
Kreuzbandrekonstruktion durch.<br />
Der folgende Artikel schildert Beschwerden,<br />
Untersuchungsbefunde und<br />
das operative Vorgehen bei Teilrissen<br />
des vorderen Kreuzbandes und beschreibt<br />
die Vorteile für Patienten und<br />
Sportler.<br />
Anatomische Doppelbündelstruktur<br />
des vorderen Kreuzbandes<br />
Heute wissen wir, dass das vordere<br />
Kreuzband (VKB) aus zwei in der Entwicklungsperiode<br />
angelegten anatomischen<br />
und funktionellen Bündeln,<br />
dem anteromedialen (AM) und posterolateralen<br />
(PL) Bündel besteht (Abb.1).<br />
Die durch feines Bindegewebe getrennten<br />
Bündel setzten am Schienbeinkopf<br />
(Tibia) im Bereich der Area<br />
intercondylaris anterior und am Oberschenkel<br />
(Femur) im Bereich der lateralen<br />
Interkondylenwand an. In Streckung<br />
verlaufen beide Bündel parallel zueinander<br />
(Abb. 2a) und mit zunehmender<br />
Beugung verdrehen sie sich<br />
umeinander. Durch das enge Zusammenspiel<br />
sichern sie gemeinsam die Stabilität<br />
über den gesamten Bewegungsablauf<br />
des Kniegelenkes und verhindern<br />
ein unkontrolliertes „Nachgeben“ bzw.<br />
„Wegrutschen“ des Kniegelenkes (sogenanntes<br />
„GivingWay“). Heute weiß<br />
man, dass das AMBündel entscheidend<br />
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