miha bodytec: Vielseitig – Effektiv – Ertragsstark!
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n vibrationstraining<br />
><br />
54<br />
Der Stellenwert des<br />
Vibrationstrainings<br />
Prof. Dr. Klaus Baum<br />
Bis vor wenigen Jahren wurde<br />
mit gesundheitsorientierten<br />
Aktivitäten nahezu aus-<br />
schließlich Ausdauersport wie<br />
Nordic Walking, Laufen,<br />
Radfahren oder Schwimmen<br />
verbunden. Krafttraining<br />
dagegen wurde in diesem<br />
Zusammenhang höchstens mit<br />
der Rumpfmuskulatur zur<br />
Prävention von Rücken-<br />
schmerzen in Verbindung<br />
gebracht.<br />
Ansonsten haftete dem Krafttraining<br />
eher der Stallgeruch von anabolikaverseuchten,<br />
gestählten Menschen an, die<br />
mit hochrotem Kopf und nach außen<br />
quellenden Augen Gewichte in der<br />
Größenordnung kleiner PKWs nach<br />
oben stemmen.<br />
Ungefähr vor zwei Dekaden mehrten<br />
sich jedoch in der Literatur Befunde, die<br />
beim Krafttraining ebenfalls positive gesundheitliche<br />
Aspekte erbrachten. Zunächst<br />
waren es primär Verbesserungen<br />
im Bereich des muskuloskelettären Systems.<br />
Mittlerweile konnte nachgewiesen<br />
werden, dass auch Patienten mit internistischen<br />
Krankheitsbildern wie Diabetes<br />
Typ 2, Adipositas und selbst kardiovaskulären<br />
Erkrankungen von einem<br />
richtig dosierten Krafttraining profitieren.<br />
Aus heutiger Sicht sind Ausdauer-<br />
und Krafttraining als gleichwertige<br />
Partner in der Prävention und Rehabilitation<br />
anzusehen, wobei individuell<br />
entschieden werden muss,<br />
welches der beiden den größeren Stellenwert<br />
hat. Als Trainingsmittel kommen<br />
beim Krafttraining traditionell<br />
neben dem eigenen Körpergewicht sogenannte<br />
Kraftmaschinen, Hanteln oder<br />
elastische Bänder zum Einsatz.<br />
Vor etwa einer Dekade entstanden<br />
die ersten Resultate zur Wirkung des<br />
Vibrationstrainings als präventive bzw.<br />
rehabilitative Maßnahme. Vibrationstraining<br />
kann als eine Variante des<br />
Krafttrainings eingeordnet werden.<br />
Dabei wird eine willkürliche Muskelkontraktion<br />
mit Schwingungen überlagert,<br />
die in Frequenzbereichen zwischen<br />
20 und 50 Hz bei Amplituden zwischen<br />
2 und 5 mm liegen. Eingeleitet werden<br />
die Schwingungen entweder über die<br />
Füße oder über die Hände (s. Abb.).<br />
Prinzipiell stehen technisch zwei Bewegungsformen<br />
zur Verfügung. Bei einem<br />
System kippt die Plattform um eine<br />
zentrale Achse, beim anderen bleibt die<br />
gesamte Platte durchgehend horizontal<br />
und wird nach oben und unten bewegt.<br />
Welche der beiden die effektivere<br />
Variante ist, lässt sich aus heutiger Sicht<br />
nicht entscheiden, da es dazu keine<br />
international publizierten Vergleichsuntersuchungen<br />
gibt. Genauso wenig<br />
liegen Daten vor, die das Gefährdungspotenzial<br />
der beiden Techniken darstellen.<br />
Vom subjektiven Befinden der Versuchspersonen<br />
ist bekannt, dass die<br />
Schwingungen möglichst nicht bis in<br />
die Kopfregion übertragen werden sollten,<br />
was durch ein adäquates Anwinkeln<br />
der Sprung-, Knie- und Hüftgelenke im<br />
Stand erreicht wird. Leider werden<br />
von einigen Geräteherstellern Übungsformen<br />
im Sitzen auf der Platte vorgeschlagen,<br />
die ein entsprechendes Abdämpfen<br />
der Schwingungen kaum<br />
ermöglichen.<br />
Objektive Daten zum negativen Einfluss<br />
von Vibrationen entstammen der<br />
Arbeitsmedizin aus Situationen, in<br />
denen der Körper regelmäßig und langfristig<br />
Schwingungen ausgesetzt ist. Das<br />
spricht jedoch nicht gegen das Vibrationstraining.<br />
Im Gegenteil: Da es sich<br />
beim Vibrationstraining um einen echten<br />
und nicht um einen Plazebo-Effekt<br />
handelt, gilt auch hier die Roux-Regel,<br />
die bereits um das Jahr 1900 formuliert<br />
wurde: Niedrige Reize sind nutzlos,<br />
medicalsports 06<br />
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