Gsungen & G\'spielt 4/2016
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INNSBRUCK – BOZEN 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
„... da hat der Himmel die Erde berührt.“<br />
50 Jahre Tiroler Adventsingen
34 Jahre<br />
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Sepp Läßer<br />
Roland Wagner Rainer Würnsehr Harti Pilsner Sissi Kagerl<br />
Petra Kyselova Johannes Wohlfahrt Thomas Lindl<br />
Simon Winbeck<br />
Wir bedanken uns bei allen<br />
Partnern, Interpreten &<br />
Kunden für die gute<br />
Zusammenarbeit und<br />
wünschen ein frohes<br />
Weihnachtsfest!<br />
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TONLEITER<br />
Foto: privat<br />
Z<br />
um Abschluss unseres Jubiläumsjahres<br />
erwarten uns ein paar besondere<br />
Höhepunkte, die uns in der Adventzeit<br />
vor allem sangliche, aber auch<br />
besinnliche Momente bescheren sollen.<br />
Das Singen und vor allem der reiche Liederschatz<br />
von Tiroler Advent- und Weihnachtsliedern<br />
stehen am Ende des Jahres<br />
im Mittelpunkt. So freut es uns sehr, dass<br />
wir euch auch heuer ein kleines, praktisches,<br />
kostenloses Liederheft – diesmal<br />
zum Thema „Weihnachten“ – zusammen<br />
mit unseren bewährten Partnern zum gemeinsamen<br />
Singen in der Familie oder<br />
mit Freunden und Gleichgesinnten zur<br />
Verfügung stellen können. Auch bieten<br />
wir wieder offene Singstunden mit erfahrenen<br />
Liedlehrern im ganzen Land an!<br />
Das 50. Tiroler Adventsingen wird heuer<br />
am 10. und 11. Dezember erneut mit einem<br />
außergewöhnlichen Programm aufwarten.<br />
Vor Beginn laden wir schon zum<br />
gemeinsamen Weihnachtsliedersingen in<br />
das Innsbrucker Congress. Zum Jubiläum<br />
freuen wir uns eine Doppel-CD mit<br />
den schönsten musikalischen Beiträgen<br />
aus den letzten Jahrzehnten sowie mit<br />
Texten von Bischof Reinhold Stecher<br />
präsentieren zu können. Abschließend<br />
sei noch allen Helfern und Mitarbeitern<br />
ganz herzlich gedankt, die den heurigen<br />
Alpenländischen Volksmusikwettbewerb/Herma<br />
Haselsteiner-Preis zu einem<br />
unvergesslichen Erlebnis für die TeilnehmerInnen<br />
und unzähligen ZuhörerInnen<br />
gemacht haben.<br />
Ein frohes, beschauliches Weihnachtsfest<br />
wünscht<br />
Foto: Juliane Jehle<br />
D<br />
er 22. Alpenländische Volksmusikwettbewerb<br />
ist Geschichte. Unvergessliche<br />
Tage bleiben uns in Erinnerung,<br />
die wieder eines zeigten: die traditionelle<br />
Volksmusik lebt, und wie. Natürlich wird<br />
in diesem Heft dazu eine ausführliche<br />
Nachlese geboten, jedoch wird das Hauptaugenmerk<br />
in dieser Ausgabe auf das Singen<br />
in der Advents- und Weihnachtszeit<br />
gelegt. Wir wollen Ihnen nicht zu viel verraten,<br />
aber so viel sei gesagt: Sie werden<br />
in diesem Heft einiges über die Gesangskultur<br />
Tirols erfahren und auf so manch<br />
Überraschendes stoßen. Ausgangspunkt<br />
ist natürlich das am 10. und 11. Dezember<br />
bereits zum unglaublichen 50. Mal<br />
stattfindende Tiroler Adventsingen in<br />
Innsbruck. Was die BesucherInnen dort<br />
erwarten wird, erfahren Sie in dieser Ausgabe<br />
ebenso wie eine Vielzahl an weiteren<br />
volksmusikalischen Veranstaltungen, die<br />
uns in der so genannten stillsten Zeit des<br />
Jahres in den kommenden Wochen erwarten<br />
werden.<br />
Im Namen des Redaktionsteams wünschen<br />
wir Ihnen eine besinnliche Adventszeit,<br />
frohe Weihnachten und ein gesundes<br />
neues Jahr mit viel Tiroler Volksmusik!<br />
Foto: privat<br />
E<br />
in ereignisreiches Jahr geht langsam<br />
dem Ende zu und wir freuen<br />
uns über so vieles Gelungene und arbeiten<br />
an dem, was noch erweitert werden kann.<br />
Singen und Klingen, in der Familie, im<br />
Freundeskreis, in der Schule, im Wirtshaus,<br />
auf der Bühne, schafft allemal Wärme<br />
und Gemeinschaft. Ich lade alle ein, in<br />
möglichst vielen Situationen des Lebens<br />
tagein-tagaus, jahrein-jahraus ein Lied<br />
anzustimmen, eine Melodie zu summen,<br />
versuchen den richtigen Ton zu finden.<br />
Singen ist Selbsterfahrung pur, schenkt<br />
Freude und Begeisterung, spendet Trost<br />
und Zuversicht, ist gratis und überall verfügbar.<br />
Für das neue Jahr wünsche ich allen<br />
Volksmusikbegeisterten viel Freude am<br />
Singen und Musizieren, reges Interesse<br />
an den Seminaren und Veranstaltungen in<br />
allen Tiroler Landesteilen und neben Gesundheit<br />
und Zufriedenheit immer wieder<br />
ein Lied als Geschenk zu erfahren.<br />
Peter Margreiter<br />
Obmann Tiroler Volksmusikverein<br />
Günther Laimböck<br />
Yvonne Kathrein<br />
Leitung des Redaktionsteams<br />
Gernot Niederfriniger<br />
Obmann Südtiroler Volksmusikkreis<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 3
SEITENWEIS<br />
INT´RESSANTERWEIS<br />
5 „DA HAT DER HIMMEL DIE ERDE BERÜHRT“<br />
6 WENN ENGEL SPRECHEN UND HIRTEN<br />
SINGEN<br />
8 OHNE MUSIG KOA WEIHNACHT<br />
11 DAS LIEDGUT DER ADVENTZEIT<br />
14 DIE KIRCHENSINGER<br />
RÜCKSICHT<br />
17 DAS WAR DER ALPENLÄNDISCHE<br />
VOLKSMUSIKWETTBEWERB <strong>2016</strong><br />
18 JAHREIN, JAHRAUS - MIT KLAMPFEN,<br />
FIDELN UND STIMMBANDLN ...<br />
20 VOLKSMUSIKTAG KAISERS<br />
21 41. TIROLER SINGWOCHE IN NEUEM<br />
GEWAND<br />
22 JODELN, WANDERN UND MUSIZIEREN …<br />
BILDLWEIS<br />
24 41. SINGWOCHE IN IMST<br />
26 22. APENLÄNDISCHER<br />
VOLKSMUSIKBEWERB<br />
RÜCKSICHT<br />
28 DIE WIEDERVERZAUBERUNG<br />
INNSBRUCKS DURCH ECHTE<br />
VOLKSMUSIK<br />
30 VOLKSLIEDER UND ZEITGENÖSSISCHE<br />
MUSIK<br />
32 „G’SUNG, G’SPIELT, GITONZT UND DO-<br />
ZEHLT“ IM VOLKSKUNDEMUSEUM<br />
IN DIETENHEIM<br />
34 ZUM GEDENKEN AN HANS<br />
HECHENBERGER, KITZBÜHEL<br />
35 TIROLER VOLKSMUSIKANTINNEN<br />
IN RUSSLAND<br />
36 OSTTIROLER SING- UND MUSIZIER-<br />
WOCHENENDE <strong>2016</strong>, WURZLSTOCKFEST<br />
STELLT´S ENK VOR<br />
38 DIE HERBISCHTSINGER<br />
KREIZWEIS<br />
40 BRAUCHDUMM<br />
STÜCKWEIS<br />
42 FROHLOCKET IHR MENSCHEN AUF ERDEN<br />
43 FÜR S‘KINDL<br />
44 DEN LIEBEN ST. JOHANNES LOBEN WIR<br />
PROBEWEIS<br />
46 SEMINARE<br />
MÅNNSBILD<br />
50 GEBIETSREFERENT IN (UN)RUHESTAND<br />
VORSICHT<br />
53 VERANSTALTUNGEN<br />
61 VOLKSMUSIK IM RADIO<br />
VEREINSMEIEREI<br />
62 SYSTEMPARTNER<br />
SCHEIBCHENWEISS / BUCHSTÄBLICH<br />
65 SCHEIBCHENWEIS/BUCHSTÄBLICH<br />
VEREINSMEILEREI<br />
IMPRESSUM<br />
66 BRAUCHBAR<br />
G‘sungen & G‘spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein,<br />
ZVR: 742355401, Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: +43 (0)512 5566, E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
Bürozeiten: Mo 14:00 bis 18:00 Uhr Schriftleitung: Yvonne Kathrein, Riedbach 20, 6162 Mutters, E-Mail: yvonne.kathrein@<br />
uibk.ac.at, Günther Laimböck, gu.laimboeck@tsn.at Redaktionsteam: Kathrin Witschnig, Heinz Fechner, Joachim Stecher, Ralph Kapavik, Franz<br />
Hermeter, Lisa Thurner Beiträge aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: +39 0471 970555, Fax 980922,<br />
E-Mail: info@volksmusikkreis.org, www.volksmusikkreis.org Bürozeiten: Mo bis Fr, 08:00 – 12:00 Uhr u. 13:00 – 15:00 Uhr Druck: Niederösterreichisches<br />
Pressehaus, Druck- und Verlagsges. mbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Auflage: 2.300 Stück Redaktionsschluss für das März-Heft:<br />
16. Jänner 2017. Die Redaktion behält sich Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor Titelfoto: Andre Schönherr. Die mit Namen<br />
des Verfassers gekennzeichneten Artikel sind nicht unbedingt als Meinung des Herausgebers anzusehen.<br />
Tiroler Volksmusikverein: www.tiroler-volksmusikverein.at | Südtiroler Volksmusikkreis: www.volksmusikkreis.org<br />
4<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
„DA HAT DER HIMMEL DIE<br />
ERDE BERÜHRT“<br />
Das heurige Adventsingen lässt, wie schon die Jahre zuvor,<br />
wiederum eine innovative Konzeption erwarten – auch was<br />
die Musik anbelangt.<br />
Text: Peter Kostner<br />
Das Tiroler Adventsingen des Tiroler<br />
Volksmusikvereins hatte in seiner<br />
jahrzehntelangen Geschichte immer<br />
schon Vorbildwirkung. Die Gestalter<br />
dieser etablierten Veranstaltung bemühten<br />
sich stets um Qualität in allen Bereichen,<br />
egal ob in Bezug auf Musik, Text,<br />
Bild, Schauspiel oder Lichtgestaltung.<br />
In musikalischer Hinsicht wählte Peter<br />
Reitmeir über viele Jahre mit viel Behutsamkeit<br />
einerseits Gruppen aus allen<br />
Landesteilen, andererseits auch deren<br />
Musiziergut aus und fügte es der Weihnachtsbotschaft<br />
entsprechend zu einem<br />
harmonischen Ganzen zusammen.<br />
Altbewährtes …<br />
Daran soll und wird sich auch heuer<br />
nichts ändern. Die landschaftliche und<br />
damit auch volksmusikalische Vielfalt<br />
Tirols wird sich auf der großen Bühne<br />
des Congress wiederfinden. Die wunderbaren<br />
Lieder zu Advent, Marienverehrung,<br />
Herbergsuche, Verkündigung<br />
und Geburt hören wir vom Afelder<br />
Dreigesang aus der Wildschönau, von<br />
den Brixner Anklöpflern aus dem Brixental<br />
und vom bekannten Tiroler Chor<br />
Vocapella, die Kalterer Stubenmusig<br />
aus Südtirol, die Osttiroler Geigenmusik<br />
sowie das junge Bläserquintett aus<br />
der mittlerweile bekannten RET-Brass<br />
Band garantieren für berührende, tiefsinnige<br />
aber auch heitere Instrumentalklänge<br />
zur Vorweihnachtszeit, ganz<br />
besonders freuen wir uns auch über die<br />
Mitwirkung der Familienmusik Puchleitner<br />
aus dem Tiroler Unterland, die in<br />
ihrer schönen Besetzung das Adventsingen<br />
bereichern wird.<br />
… und Neues<br />
Die Schlichtheit der Volksmusik steht<br />
mitunter im Widerspruch zur großen<br />
Bühne im Saal Tirol des Congress.<br />
Deswegen war und ist es jedes Jahr<br />
eine Herausforderung, hierbei ein<br />
stimmiges Konzept zu entwickeln. Die<br />
Arbeit daran ist zwar intensiv, aber<br />
äußerst spannend und bereichernd.<br />
Wir haben uns im Team heuer sehr<br />
bemüht, möglichst große Kongruenz<br />
zwischen Text, Szene und Musik herzustellen.<br />
So wird auch das ein oder<br />
andere Musikstück bzw. Lied dabei<br />
sein, das über den volksmusikalischen<br />
Rahmen hinausgeht, aber sich hoffentlich<br />
doch stimmig ins Gesamtkonzept<br />
einfügt.<br />
Ob sich die vielen Gedanken und<br />
Vorbereitungen dann auf der Bühne<br />
genauso umsetzen lassen, wie sie<br />
konzipiert sind, nun, das wird man am<br />
10. und 11. Dezember erleben können.<br />
Beseelt von den Vorbereitungen und<br />
einer dementsprechenden Vorfreude<br />
sind jedenfalls alle Beteiligten.<br />
Peter Reitmeir zeichnete über viele Jahre verantwortlich für die musikalische Gestaltung des Tiroler Adventsingens. (Foto: Heinz Fechner)<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 5
INT´RESSANTERWEIS<br />
WENN ENGEL SPRECHEN UND<br />
HIRTEN SINGEN:<br />
Zur Gestaltung des „Rahmens“ des Tiroler<br />
Adventsingens <strong>2016</strong><br />
Text: Sylvia Tschörner<br />
Weihnachten rückt unaufhaltsam<br />
näher. Die Musikgruppen, die<br />
das Adventsingen am 10. und 11. Dezember<br />
<strong>2016</strong> bestreiten werden, treffen<br />
schon Vorbereitungen und freuen sich<br />
auf ihren Auftritt bei diesem landauf<br />
landab beliebten Kulturereignis. Auch<br />
wir, Norbert Mladek, der Regisseur<br />
des letztjährigen Weihnachtsspiels Der<br />
vierte Weise, und ich, die Stückautorin,<br />
freuen uns, dass wir wieder versuchen<br />
dürfen, mit einem Text und seiner szenischen<br />
Umsetzung einen neuen Denkzusammenhang<br />
für die musikalischen<br />
Beiträge zu schaffen.<br />
Szenische Darstellungen werden, wie auch im letzten Jahr, Teil des Gesamtkonzeptes sein.<br />
(Foto: Heinz Fechner)<br />
Beim Adventsingen 2015 machte der<br />
Tiroler Volksmusikverein erstmals den<br />
Versuch, die bis dahin übliche und bewährte<br />
Moderation der auftretenden<br />
Gruppen durch ein eigens für diesen<br />
Anlass verfasstes Theaterstück zu ersetzen,<br />
das als Rahmenhandlung für die<br />
musikalischen Darbietungen diente. Da<br />
das kleine Bühnenwerk großen Gefallen<br />
gefunden hat – es wird sogar vom<br />
Chiemgau-Chor nachgespielt! – wurden<br />
wir beide wieder damit betraut, einen<br />
Text zu verfassen und ihn mit Schauspielern<br />
umzusetzen. Die musikalische<br />
Leitung des Projekts übernimmt heuer<br />
erstmals Peter Kostner, der damit dem<br />
langjährigen musikalischen Leiter Peter<br />
Reitmeir nachfolgt.<br />
Das Evangelium nach Lukas als<br />
Grundlage<br />
Da dem letzten Stück die Episode von<br />
den drei Magiern im Evangelium nach<br />
Matthäus zugrunde lag, beschloss das<br />
Planungsteam, <strong>2016</strong> vom Bericht des<br />
Evangelisten Lukas auszugehen. In diesem<br />
vermissen wir eine Reihe von Ereignissen,<br />
die wir von Matthäus kennen:<br />
Josephs Bedenken, seine schwangere<br />
Verlobte Maria zu heiraten, den Bethlehemitischen<br />
Kindermord und die Flucht<br />
nach Ägypten. Stattdessen wird das Jesuskind<br />
acht Tage nach der Geburt im<br />
Tempel in Jerusalem beschnitten, ein<br />
halbes Jahr nach seinem Cousin, dem<br />
späteren Johannes dem Täufer, dessen<br />
Geburt ebenfalls durch eine Engelserscheinung<br />
angekündigt wurde.<br />
Lukas schreibt keine Christusbiographie.<br />
Seine Weihnachtsgeschichte ist u.<br />
a. der Versuch, den Gebildeten seiner<br />
Zeit zu beweisen, dass Jesus der Messias<br />
ist. Er stellt allerdings klar, dass er ein<br />
spiritueller Retter und religiöser Erneuerer<br />
ist und kein politischer Anführer,<br />
wie ihn viele Juden seit der Zerstörung<br />
des Salomonischen Tempels durch Nebukadnezar<br />
II. und dem Babylonischen<br />
Exil erwarteten und nach der Eroberung<br />
und Besetzung Israels durch die<br />
Römer unter Pompejus (66-63 v. Chr.)<br />
herbeisehnten. Er belegt das mithilfe<br />
6<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
einer Methode, die damals als „wissenschaftlich“<br />
galt: Seine Verkündigungsund<br />
Seher-Szenen, aus denen zum Teil<br />
Gebete wurden (Magnificat, Benedictus<br />
und Completorium), sind Montagen von<br />
Zitaten von Prophezeihungen im Alten<br />
Testament.<br />
Das bringt es mit sich, dass der Text<br />
spröde ist. Wenn man daraus ein Stück<br />
machen will, muss man das, was in einem<br />
Drama interessiert – das Menschliche,<br />
Emotionale – dazuerfinden. Norbert<br />
Mladek und ich einigten uns auf eine<br />
Erzählerfigur, die nicht in der Bibel erwähnt<br />
ist, aber die Weihnachtsgeschichte<br />
aus ihrer Warte schildern bzw. wiedererleben<br />
kann.<br />
Dramaturgischer Kunstgriff<br />
Diese Erzählerin und Hauptperson der<br />
Geschichte ist eine Putzfrau. Damit<br />
sie arbeiten kann, wird sie von einer<br />
Dachluke im Herodianischen Tempel in<br />
Jerusalem abgeseilt, denn Nichtpriestern<br />
war untersagt, die Schwelle zu übertreten.<br />
Das ist historisch. Die jüdischen<br />
Schriftgelehrten waren – und sind heute<br />
noch – Meister in der spitzfindigen Umgehung<br />
von Geboten. Aufgrund ihrer<br />
Tätigkeit lernt unsere Heldin der Reihe<br />
nach alle anderen Figuren kennen, die<br />
in den ersten zwei Kapiteln des Lukas-Evangeliums<br />
vorkommen.<br />
Das oben erwähnte Team Kostner-Mladek-Tschörner<br />
hat dann diese Struktur<br />
aufgebrochen und erweitert. So bekamen<br />
etwa die Hirten eine eigene Szene,<br />
in die weitere Lieder eingebaut werden<br />
konnten, und Norbert Mladek hat noch<br />
viele Ideen, die das Personal des Stücks<br />
und seine Umsetzung betreffen, die er<br />
jedoch hier noch nicht verraten möchte.<br />
Schließlich liefert ein guter Regisseur<br />
nicht nur ein schlüssiges, kohärentes<br />
Konzept, sondern muss auch flexibel<br />
bleiben. Er beschäftigt sich zwar detailliert<br />
mit dem Text und dessen Hintergrund,<br />
versucht aber dann alles zu<br />
nutzen, was die Schauspieler aufgrund<br />
ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />
mitbringen, was sie ihm anbieten und<br />
was sich aus der Dynamik des Probenprozesses<br />
an Erkenntnissen und szenischen<br />
Einfällen ergibt. Mladek kümmert<br />
sich auch um bzw. kreiert die Kostüme<br />
und schafft das Bühnenbild. Nach seinem<br />
Konzept gefragt, meint er, was<br />
er zu sagen habe, würde sich in seiner<br />
Inszenierung, also durch den formalen<br />
Ablauf, durch szenische und projizierte<br />
Bilder und durch sprachliche Mittel ausdrücken.<br />
Toleranz der Religionen<br />
Vielleicht sollte ich noch die wichtigste<br />
– oder sagen wir – die Erkenntnis<br />
mit dem stärksten Zeitbezug erwähnen,<br />
die mir die Arbeit am Stück bisher gebracht<br />
hat. Meine Figuren, die bis auf<br />
die Putzfrau historisch sind, waren alle<br />
gläubige Juden, die die Gesetze ihrer<br />
Religion auf exemplarische Weise befolgten.<br />
Trotzdem wurden sie heiliggesprochen<br />
und werden von Katholiken<br />
verehrt. Das macht Hoffnung, dass einer<br />
der weisesten und menschlichsten Texte<br />
der deutschen Literatur, die berühmte<br />
„Ringparabel“ in Lessings Drama Nathan<br />
der Weise nicht nur eine Utopie ist:<br />
Das Christentum ist die zweite der drei<br />
großen Religionsgemeinschaften, die<br />
einander heute auch in Mitteleuropa oft<br />
mit Argwohn, mit Angst und manchmal<br />
mit Hass begegnen. Als dieses Christentum<br />
entstand, war es aber offenbar möglich,<br />
dass eine Religionsgemeinschaft<br />
(die Christen) anerkannte, dass Mitglieder<br />
einer anderen (die Juden) nicht nur<br />
danach strebten, sondern es tatsächlich<br />
fertigbrachten, die Richtigkeit ihrer Religion<br />
durch ein gottgefälliges Leben zu<br />
beweisen.<br />
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OHNE MUSIG KOA WEIHNACHT<br />
Über Bräuche und „Musikgeschichten“ in der gar nicht<br />
so stillen Zeit<br />
Text: Petra Streng<br />
In dem Gedicht „Knecht Ruprecht“ von<br />
Theodor Storm (1817-1888) heißt es:<br />
„Es weihnachtet sehr“ Mit dieser heute<br />
geläufigen Redensart ist die weihnachtliche<br />
Stimmung gemeint. Manche mögen<br />
hierbei zwar an die ständige Musikberieselung<br />
in den Kaufzentren denken,<br />
an populäre Popsongs, die quasi in einer<br />
Dauerschleife aus dem Radio- bzw. dem<br />
MP3-Player kommen. Vielleicht auch<br />
an die vor- bzw. weihnachtlichen Musikshows,<br />
die grenzüberschreitend über<br />
das Fernsehen eine besinnliche und harmonische<br />
Zeit suggerieren wollen. Doch<br />
die Weihnachtszeit hat – nicht zuletzt<br />
musikalisch – viele Facetten, die aus der<br />
regionalen Tradition stammen. Dabei<br />
darf man nicht vergessen, dass in früheren<br />
Zeiten die Wochen vor Weihnachten<br />
auch eine kleine Fastenzeit bedeuteten:<br />
üppige Krapfen, Kiacheln oder deftige<br />
Fleischgerichte standen nicht auf dem<br />
Speiseplan. Erst nach der Christmette<br />
wurde wieder so richtig aufgetischt. Wie<br />
würden die heutigen Christkindlmärkte<br />
unter den damals zwar nicht geschriebenen,<br />
aber geachteten Normen leiden?<br />
Doch viele Bräuche haben diese (früher)<br />
asketische Zeit mit sinnlichen Erlebnissen<br />
wie Schauspiel und natürlich Musik<br />
bereichert.<br />
liegen literarische Nachweise für diesen<br />
Brauch vor, der wohl aus dem Umkreis<br />
der Klostertradition stammt. Zentrales<br />
Thema (und auch das damit verbundene<br />
Liedgut) in den Klöpfelnächten ist die<br />
bevorstehende Ankunft des Heilands:<br />
dementsprechend sollte auch das Liedgut<br />
ausgerichtet sein. Denn laut dem<br />
Lukasevangelium sind es sozial Außenstehende<br />
(wie Bettler, Kinder, Kranke,<br />
etc.), die vom Kommen und der Geburt<br />
Christus voraussagend berichten. Vor allem<br />
arme Leute (wie Hirten) nutzten diesen<br />
Brauch, um Spenden zu bekommen.<br />
In ärmlicher Kleidung (siehe dazu den<br />
testamentarischen Hintergrund) zogen<br />
sie umher und dabei ging es allem Anschein<br />
nach auch nicht immer besonders<br />
„feierlich“ zu. So heißt es etwa in einem<br />
Vom Ursprung des Anklöpfelns<br />
Die letzten drei Donnerstage vor Weihnachten<br />
sind die sogenannten Klöpfelnächte.<br />
Als Hirten verkleidete Musikanten<br />
ziehen – vornehmlich in den<br />
dörflichen Regionen – von Haus zu<br />
Haus, singen Lieder und erhalten dafür<br />
Spenden. Schon aus dem 15. Jahrhundert<br />
„Wer klopfet an?“ Es ist wohl diese Szene, die zur Vermischung des „Anklöpfelns“ mit dem<br />
„Herbergsuchen“ führte. (Carl Rahl, Josef und Maria auf Herbergsuche,1865)<br />
8<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
alten Klöpflerlied: „Heut ist die heilige<br />
Klöpfelnacht, Wo ma Nudl und Küchl<br />
bacht, Nudl heraus, Küchl heraus! Oder<br />
wir schlagen ein Loch ins Haus“.<br />
Seit vielen Jahren hat aber eine Umgestaltung<br />
des Brauches stattgefunden:<br />
Der Brauch wird von den Trägern und<br />
Organisatoren oftmals mit dem „Herbergsuchen“<br />
verwechselt und vermischt.<br />
Der Hinter- bzw. Beweggrund hierfür<br />
ist, dass das Lied „Wer klopfet an ...?“<br />
wohl irritierend wirkt. Das Herbergsuchen<br />
hat aber eine ganz andere Tradition<br />
und kann erst später, ca. seit dem<br />
16. Jahrhundert, als verbreiteter Brauch<br />
nachgewiesen werden. Erstmals taucht<br />
das Herbergsuchen in Weihnachtsspielen<br />
auf und wurde dann als (Heische-)<br />
Brauch neu installiert: gewissermaßen<br />
als ein in die volkstümliche Praxis umgesetztes<br />
Theaterereignis.<br />
Fakt ist also, dass sich beide Bräuche in<br />
ihren Aufführungsformen oftmals vermischen<br />
und die thematische Intention<br />
allein durch ein Lied verloren geht.<br />
Frautragen<br />
Ein kleiner, aber feiner Brauch ist das<br />
„Frautragen“ – heute noch im Tiroler<br />
Unterland, u. a. in der Wildschönau<br />
praktiziert. Ein Marienbild (manchmal<br />
auch eine Darstellung vom Herbergsuchen<br />
oder von Maria Heimsuchung)<br />
wird im Laufe des Advents so weitergereicht,<br />
dass jede beteiligte Familie einen<br />
Tag lang die „Frauentafel“ beherbergt.<br />
Nach dem Betläuten um 18:00 Uhr wird<br />
das Bild ins nächste Haus gebracht,<br />
man betet und singt Adventlieder. Das<br />
Repertoire der Lieder beschränkt sich<br />
auf „Klassiker“, und so manche Familie<br />
bietet auch musikalische Begleitung und<br />
besondere Liedtexte zum Mitsingen. Es<br />
ist kein lauter Brauch, es ist ein Zusammenkommen<br />
von Familien mit wenigen,<br />
aber einprägsamen Momenten.<br />
Kindlwiegen<br />
Völlig abgekommen ist der Brauch des<br />
Kindlwiegens, auch wenn es vor einigen<br />
Jahren Versuche in Innsbruck gegeben<br />
hat, diesen wiederzubeleben. Vornehmlich<br />
gab es das Kindlwiegen im städtischen<br />
Bereich, wo arme Frauen mit<br />
ihren Kleinkindern in die Bürgerhäuser<br />
kamen. Das kleine Kind (symbolisch für<br />
das Christkind stehend) wurde in eine<br />
Wiege gelegt und die Frauen sangen<br />
Weihnachts- bzw. Wiegenlieder. Auch<br />
dieser Brauch ist eine theatralische,<br />
volksnahe Ableitung aus der Klostertradition,<br />
wo in Frauenorden zu Weihnachten<br />
während der Mette das Christkind<br />
von den Nonnen gewiegt wurde.<br />
Dramatische Elemente während der<br />
Weihnachtszeit<br />
Fernab dieser eher kleinen und vorwiegend<br />
im familiär bestimmten Raum<br />
stattfindenden Bräuche boomen seit einigen<br />
Jahrzehnten Adventsingen, Hirten-<br />
und Weihnachtsspiele. Der Hintergrund<br />
hierfür sind spätmittelalterliche<br />
bzw. barocke (religiöse) Theateraufführungen,<br />
die eines zum Ziel hatten: einem<br />
breiten Publikum die weihnachtliche<br />
Heilsgeschichte möglichst dramatisch<br />
und eindringlich vor Augen zu halten.<br />
Es ging und geht um Sinnlichkeit, um<br />
das Erlebnis Weihnacht zu vermitteln.<br />
Und ganz prinzipiell: Es gibt nicht das<br />
eine ultimative Tiroler Krippenspiel<br />
bzw. Tiroler Adventsingen.<br />
Schon vor mehr als 400 Jahren erfreuten<br />
sich derartige (vor)weihnachtliche<br />
Aufführungen großer Beliebtheit. Und<br />
gerade auch zu dieser Zeit entstanden<br />
viele Weihnachtslieder – von ganz<br />
unterschiedlichen Komponisten und<br />
Musikanten. Gesangsbücher oder Liedschriften<br />
im herkömmlichen Sinne gab<br />
es damals noch nicht. Vielmehr kolportierte<br />
man die neuen Melodien und<br />
Texte über Flugblätter. Und nur wer des<br />
Lesens kundig war, konnte damit etwas<br />
anfangen. Aber Melodien konnte man<br />
als versierter Musikant nachspielen:<br />
Und gerade dies machte den Erfolg der<br />
Spiele und Aufführungen aus.<br />
Hirtenspiele<br />
Allen voran sei hier der im gesamten<br />
Alpenraum bekannte „Hirtenschlaf“ erwähnt:<br />
Ein Engel weckt die schlafenden<br />
Hirten, kündet ihnen von der Geburt des<br />
Heilands und weist ihnen den Weg zur<br />
Krippe. Dies erfolgt mit Gesprächen,<br />
aber nicht zuletzt auch mit Gesängen,<br />
die eines verband: Volksnah sollte es<br />
sein. Wesentlichen Anteil an der Verbreitung<br />
dieser Spiele (mit großem Anteil<br />
an Liedgut) hatten nicht zuletzt die<br />
Jesuiten. Ihnen war es ein vordringliches<br />
Anliegen, auch damit das Alltagsleben<br />
der Menschen zu beeinflussen. Und so<br />
verwundert es auch nicht, dass in dieses<br />
weihnachtliche Repertoire auch viele<br />
Weltlebensszenarien miteinflossen:<br />
Missgunst, Neid, Trunkenheit, Unzüchtigkeit,<br />
Streit u. a. wurden volksnah dramatisiert.<br />
Reste von diesen ehemaligen<br />
Thematiken gibt es heute nur noch bei<br />
den traditionellen Nikolausspielen.<br />
Bei den Hirten- und Krippenspielen<br />
heutzutage distanziert man sich weitgehend<br />
von derartigen deftigen Szenen.<br />
Grund hierfür ist nicht zuletzt die Tatsache,<br />
dass es vor allem Kinder bzw.Schüler<br />
sind, die als Protagonisten agieren.<br />
Das Lied- und Spielgut orientiert sich an<br />
den Spielleitern, an den Organisatoren.<br />
Adventsingen<br />
Nicht zu vergessen sind natürlich auch<br />
die zahlreichen Adventsingen im ganzen<br />
Land. Hierbei irritiert vielleicht<br />
bisweilen die Bezeichnung: Denn hier<br />
wird nicht nur – nomen est omen – heimisches<br />
Liedgut präsentiert, sondern es<br />
wird auch musiziert zum Teil zumindest<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />
9
INT´RESSANTERWEIS<br />
nur, wenn man manchmal etwas Neues<br />
zulässt bzw. die Jugend anspricht. In der<br />
sogenannten traditionellen Volksmusikszene<br />
gibt es – rein in Verkaufszahlen<br />
gemessen – keine ausgesprochenen<br />
weihnachtlichen Exportschlager. Hier<br />
zählen vielmehr das entsprechende Ambiente<br />
und die Auswahl des tradierten<br />
Musik- und Liedgutes. Und dies hat seinen<br />
berechtigten eigenen Charme, der<br />
gekonnt alpines Flair mit weihnachtlicher<br />
Überlieferung zu verbinden weiß.<br />
Weisenbläser, Haus- und Familienmusikgruppen,<br />
Blasmusikkapellen oder<br />
Chöre verstehen es, neue und alte Volksmusik<br />
entsprechend zu interpretieren<br />
und sie in den Kontext der Adventzeit<br />
zu stellen. Tiroler Musik ist eben lebendig<br />
– auch in der Weihnachtszeit. Dies<br />
ist kein Phänomen des schnelllebigen<br />
Zeitgeistes, kein Zugeständnis an touristische<br />
Ambitionen, sondern ein über<br />
Jahrhunderte gewachsener Um- und Zugang<br />
mit der Musik.<br />
Die Verkündigung an die Hirten – ein beliebtes Motiv in der christlichen Kunst – wird im Alpenraum<br />
theatralisch mit dem „Hirtenschlaf“ verarbeitet. (Joachim Wtewael, Annunciation to the<br />
Shepherds, 1606)<br />
gibt es auch Brauchauszüge und adventlich<br />
angepasste Literatur. Eine – man<br />
wage es zu sagen – moderne Interpretation<br />
des volksreligiösen Schauspiels<br />
früherer Jahrhunderte.<br />
Bläserweisen<br />
Auch das Weisen- bzw. Turmblasen ist<br />
nunmehr untrennbar mit Weihnachten<br />
verbunden. Es klingt in Kirchen, Theatersälen<br />
und von Türmen – nicht als bloßer<br />
Hintergrund, wenn auch manchmal<br />
allein für Christkindlmärkte. Gerade in<br />
den Gemeinden spielen diese kleinen,<br />
aber feinen Auftritte eine wichtige Rolle:<br />
Sie sind gewissermaßen sozialer Kitt,<br />
der die Dorfgemeinschaft verbindet.<br />
Und da darf man es sich schon einmal<br />
erlauben, moderne Arrangements aufzunehmen<br />
– denn die Volkskultur lebt<br />
Vor mehr als 180 Jahren haben Tiroler<br />
Sänger begonnen das Weihnachtslied<br />
„Stille Nacht, heilige Nacht“ in der<br />
Welt zu verbreiten – damals schon ein<br />
„Kassenschlager“, dann „ächtes Volkslied“<br />
und heute traditionelles bzw.<br />
weltweites Kulturgut. Tirols musikalische<br />
Botschafter tragen sicher auch in<br />
Zukunft dazu bei, dass Volksliedgut –<br />
nicht nur zur Weihnachtszeit – in allen<br />
Ohren klingt und wiedererkannt wird.<br />
Und dafür muss man keine großen Musikhallen<br />
füllen.<br />
Gar so still ist die Weihnachtszeit eben<br />
nicht. Es kommt nur auf die bewusste<br />
Vermittlung an – ganz nach dem Motto:<br />
„Kommet ihr Hirten, ihr Männer und<br />
Frau’n ...“ nicht zum Weihnachtsshopping,<br />
sondern um heimisches Musikgut<br />
wiederzubeleben, neu zu entdecken und<br />
ganz einfach zu genießen.<br />
10<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
DAS LIEDGUT DER ADVENTZEIT<br />
Die Volkslieder der Adventzeit sind stark in das religiöse<br />
Brauchtum dieser Zeit eingebettet. Außerhalb des liturgischen<br />
Geschehens gesungen sind sie Zeugnisse tradierter<br />
Volksfrömmigkeit.<br />
Text: Peter Reitmeir<br />
Attribut Katharinas, das Rad, weist<br />
darauf hin, dass der Kaiser sie auf<br />
ein eisernes Rad hat binden lassen.<br />
Für die Märtyrinnen und Nothelferinnen,<br />
zu denen neben Margareta und<br />
Barbara auch Katharina zählt, gibt es<br />
den folgenden Merkspruch: „Margareta<br />
mit dem Wurm, Barbara mit dem<br />
Turm, Katharina mit dem Radl, das<br />
sind die drei heiligen Madl.“<br />
2. Als der König dieses erfuhr, ließ er sie sperren<br />
in einen Turm. Dort soll sie bleiben bis an<br />
den elften Tag, da sie weder essen noch trinken<br />
vermag.<br />
3. Als der elfte Tag anbrach, kam der König in<br />
ihr Gemach, sprengte die Tür mit heftiger Gewalt<br />
und sah Katharina in Lebensgestalt.<br />
as geistliche Volkslied steht sehr<br />
D eng im Zusammenhang mit dem<br />
religiösen Brauchtum. Es begleitet die<br />
Menschen das Jahr hindurch. Die großen<br />
Festkreise wie Advent-Weihnachten<br />
und Fastenzeit-Ostern sind besonders<br />
reich an überlieferten Liedern. Auch<br />
der Lebenskreis der Menschen, von der<br />
Taufe über Hochzeit bis zum Tod, wird<br />
von geistlichen Liedern begleitet.<br />
Hier soll nur auf die Adventzeit eingegangen<br />
werden. In diese Zeit fallen auch<br />
eine Reihe von Festen und Gedenktagen,<br />
die mit dem Adventgedanken nicht<br />
in Verbindung stehen.<br />
4. “St. Katharina, wer hat dich ernährt, haben<br />
die Würmer dich nicht verzehrt?“ „Dies hat getan<br />
ein heiliger Mann namens Jesus Christus,<br />
mein Bräutigam.“<br />
5. Als der König nun dieses vernahm, ließ er sie<br />
führen einen Gang, zog heraus sein blitzblankes<br />
Schwert und stach‘s Katharina mitten in das<br />
Herz.<br />
6. Und wo ein Tröpflein Blut hinsprang, saß ein<br />
Engelein und sang. St. Katharina, die himmlische<br />
Braut hat ihr Leben dem Herrn anvertraut<br />
Kathrein, 25. November<br />
Beginnen wir mit dem Fest der heiligen Katharina<br />
von Alexandrien. Damit beginnt<br />
die adventliche Fastenzeit. In der<br />
Adventszeit wird in der Liturgie das<br />
Gloria nur an Festen und Hochfesten<br />
gesungen. Die liturgische Farbe ist violett.<br />
In dieser Zeit waren früher öffentliche<br />
Tanzveranstaltungen verboten.<br />
„Kathrein stellt Tanz und Räder ein“,<br />
heißt es im Volksmund.<br />
Deshalb feierte man gerne vor dem<br />
Beginn des Advents den Kathreintanz.<br />
Katharina war eine Märtyrerin<br />
und lebte im 3. Jahrhundert. Das<br />
In der Aufzeichnung des Legendenliedes<br />
von Wolfgang A. Mayer 1) fehlt<br />
allerdings die Geschichte mit dem<br />
Rad. Sie findet sich aber in anderen<br />
Aufzeichnungen: „Da ließ der Kaiser<br />
schmieden ein nägelscharfes Rad, darauf<br />
sollt Katharina ihrn Geist aufgeben<br />
dar. Da kam ein groß Gewitter, ein großer<br />
Donnerschlag, und schlug denselbigen<br />
Kaiser wohl auf das scharfe Rad.<br />
1. Adventsonntag: Ad te levavi<br />
Der Introitus beginnt: Ad te levavi animam<br />
meam: „Zu dir erhebe ich meine<br />
Seele“, Ps 25,1 Jeder der vier Adventsonntage<br />
hat seine eigene Thematik.<br />
Die liturgischen Texte des ersten Sonntags<br />
sind geprägt von der Wiederkunft<br />
Christi am Jüngsten Tag und stehen<br />
damit in Zusammenhang mit den Themen<br />
der geistlichen Volkslieder im November<br />
– Tod und Buße. Die folgenden<br />
Zeilen etwa sind nach unterschiedlichen<br />
biblischen Motiven neu gestaltet: 2)<br />
Wenn der Menschensohn wird kommen<br />
voller Kraft und Herrlichkeit,<br />
Erd und Himmel sind erschüttert, seid<br />
gerüstet allezeit! Niemand kennt den<br />
Tag, die Stunde, wenn Gott kommt zu<br />
seiner Zeit. Seht euch vor und bleibet<br />
wachsam, schlafet nicht und seid bereit!<br />
Lasst uns Herz und Ohren öffnen,<br />
dring mit deiner Wahrheit ein. Gott,<br />
mein Gott, dich will ich suchen, lass<br />
mich immer nah dir sein.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 11
INT´RESSANTERWEIS<br />
Barbara, 4. Dezember<br />
Die Heilige Barbara gehört auch zu den<br />
„Heiligen Madln“ sowie zu den vierzehn<br />
Nothelfern. Auch sie ist eine Märtyrerin.<br />
Ihr Vater ließ sie in einen Turm einsperren,<br />
um zu verhindern, dass sie sich dem<br />
Christentum zuwendete. Letztendlich<br />
enthauptete der grausame Vater seine<br />
Tochter selbst. Er wurde kurz darauf vom<br />
Blitz getroffen und verbrannte, was sich<br />
der Legende nach im Jahr 306 unter Kaiser<br />
Maximinus Daia zutrug. Ihr Attribut<br />
ist der Turm. Sie gilt als die Patronin der<br />
Bergleute, aber auch der Artillerie. An<br />
ihrem Tag werden Zweige abgeschnitten<br />
und in einer Vase eingefrischt, damit sie<br />
zu Weihnachten blühen.<br />
Heiliger Nikolaus von Myra<br />
(Kleinasien), 6. Dezember<br />
Um diesen Heiligen, der im 3. Jahrhundert<br />
gelebt hat, gibt es zahlreiche Erzählungen<br />
und Legenden, die ihn zu einem<br />
der volkstümlichsten Heiligen werden<br />
ließen. Nikolaus ist unter anderem der<br />
Schutzpatron von Völkern wie Russen,<br />
Kroaten und Serben sowie von Regionen<br />
wie Süditalien (Bari) und Lothringen.<br />
Die zahlreichen Legenden führten dazu,<br />
dass er von vielen weiteren Gruppen als<br />
Schutzheiliger auserwählt wurde, von<br />
Berufen wie Seefahrer, Binnenschiffer,<br />
Kaufmann, Rechtsanwalt, Apotheker,<br />
Metzger und Bäcker, von Getreidehändlern,<br />
Dreschern, Pfandleihern, Juristen,<br />
Schneidern, Küfern, Fuhrleuten und<br />
Salzsiedern. Nikolaus ist der Patron der<br />
Schüler und Studenten, Pilger und Reisenden,<br />
Liebenden und Gebärenden, der<br />
Alten, Ministranten und Kinder, aber<br />
auch von Dieben, Gefängniswärtern,<br />
Prostituierten und Gefangenen. Aus<br />
dem Schutzpatronat für die Kinder leitet<br />
sich das heutige Brauchtum ab, das im<br />
Alpenland altbekannt ist.<br />
(Ein Nikolauslied findet sich in G’sungen<br />
& G‘spielt, 40. Jahrgang, Heft 04,<br />
Dez. 2015, S. 44)<br />
2. Adventsonntag: Populus Sion<br />
Der Introitus beginnt: Populus Sion, ecce<br />
Dominus veniet ad salvandas gentes:<br />
„Volk von Zion, siehe, der Herr wird kommen,<br />
zu retten die Völker“, Jes 30, 19.3<br />
Hier verheißen die liturgischen Texte<br />
die Ankunft des Herren durch den Propheten<br />
Jesaias. Im Volkslied „Freu dich,<br />
o Tochter Zion“ etwa wird dieses bereits<br />
eingetretene Geschehen besungen.<br />
12<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
Mariä unbefleckte Empfängnis,<br />
8. Dezember<br />
Die unbefleckte Empfängnis ist ein<br />
Dogma der Glaubenslehre der römisch-katholischen<br />
Kirche, nach dem<br />
die Gottesmutter Maria vor jedem Makel<br />
der Erbsünde bewahrt wurde. Damit<br />
habe Gott Maria vom ersten Augenblick<br />
ihres Lebens an vor der Sünde bewahrt,<br />
weil sie die Mutter Gottes werden sollte.<br />
Besonders im alpenländischen Bereich<br />
hat die Marienverehrung eine große Bedeutung.<br />
Das Liedgut zu den verschiedenen<br />
Marienfesten, aber auch zu Wallfahrten<br />
und Prozessionen, ist äußerst<br />
umfangreich. Seit einigen Jahren gibt es<br />
den Brauch des Mariensingens, bei dem<br />
Lieder aus diesem reichen Schatz ausgewählt<br />
und gesungen werden.<br />
3. Adventsonntag: Gaudete<br />
Der Introitus beginnt mit: Gaudete in<br />
Domino semper: „Freut euch im Herrn<br />
allezeit“, Phil. 4,4<br />
Der 3. Sonntag im Advent steht unter<br />
dem Leitmotiv „Der Vorläufer des<br />
Herrn“. Er erinnert an den Wegbereiter<br />
Jesu, Johannes den Täufer. In Matthäus<br />
11,2-6 heißt es: „Als aber Johannes<br />
im Gefängnis von den Werken Christi<br />
hörte, sandte er seine Jünger und ließ<br />
ihn fragen: Bist du es, der da kommen<br />
soll, oder sollen wir auf einen anderen<br />
warten? Jesus antwortete und sprach zu<br />
ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder,<br />
was ihr hört und seht: Blinde sehen<br />
und Lahme gehen, Aussätzige werden<br />
rein und Taube hören, Tote stehen auf,<br />
und Armen wird das Evangelium gepredigt;<br />
und selig ist, der sich nicht an mir<br />
ärgert.“ (siehe „Den lieben St. Johannes<br />
loben wir“ in dieser Ausgabe S. 44)<br />
4. Adventsonntag: Rorate<br />
Der Introitus beginnt: Rorate, caeli de<br />
super, et nubes pluant iustum: „Tauet,<br />
ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet<br />
den Gerechten“, Jes 45,8<br />
Der Rorateruf drückt die sehnsüchtige<br />
Erwartung des Volkes Gottes aus,<br />
das die zweite Ankunft des Herrn in<br />
Herrlichkeit erwartet, und bezeichnet<br />
insofern gleichsam die Grundgestalt<br />
der Adventszeit als eine Zeit der Vorbereitung<br />
auf das Kommen des Herrn.<br />
Rorate-Ämter oder -Messen gehören<br />
heute noch in vielen Gemeinden zum<br />
beliebten Adventsbrauchtum. Die Rorate-Messen<br />
finden in der Früh an allen<br />
Werktagen im Advent statt, zu der alle<br />
mit Kerzen in die dunkle Kirche kommen.Ursprünglich<br />
stellten sie Maria in<br />
den Mittelpunkt, die den Sohn Gottes<br />
empfangen hat. Seit dem 2. Vatikanischen<br />
Konzil wird der Schwerpunkt<br />
mehr auf die Ankunft des Erlösers gelegt.<br />
Tauet Himmel (Rorate) ist ein häufiges<br />
Motiv vieler Lieder. (siehe „Tauet<br />
Himmel“ in dieser Ausgabe S. 44) Vieles<br />
aus dem geistlichen Liedgut der Advent-<br />
und Weihnachtszeit, sowohl aus<br />
dem kirchlichen Bereich als auch aus<br />
dem mittwinterlichen Umzugsbrauchtum,<br />
ist heute Grundlage für den relativ<br />
neuen Brauch des Adventsingens.<br />
LITERATUR:<br />
1)<br />
St. Katharina eine Heidin war, Wolfgang Mayer,<br />
Sänger- und Musikantenzeitung Nr.6, 1989.<br />
2)<br />
Das geistliche Lied im Jahreslauf, Bezirk Oberbayern,<br />
München 1987, Trad./Bearb.: Den Text<br />
dieses Liedes haben wir (1. Str.) nach Mt. 24,37-44<br />
(Evangelium 1. Adventsonntag, Lesejahr A) und<br />
(2. Str.) nach Mk 13,33-37 (Evangelium 1. Adventsonntag,<br />
Lesejahr B) neu gestaltet. Die Strophe<br />
3 nach Ps 63 haben wir von einem Lied zur Begrüßung<br />
des Evangeliums übernommen („Seid<br />
umgürtet ...“, EBES 1999). Dazu entstand diese<br />
Melodie teils nach überlieferten Motiven. EBES<br />
2007. V: BH 50, S. 33. TA: VMA/TGV-0590; Steinseer<br />
Sängerinnen; VMA 9.8.2012.<br />
Weitere Literatur: Karl Horak, das Liedgut der mittwinterlichen<br />
Umzugsbräuche in Tirol, Jahrbuch des<br />
österr. Volksliedwerkes Bd. 16, 17, 18, 19 und 20.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 13
INT´RESSANTERWEIS<br />
DIE KIRCHENSINGER<br />
Fast gänzlich unbeachtet geht langsam eine musikalische<br />
Tradition zu Ende, die sich über mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen<br />
lässt.<br />
Text und Fotos: Robert Schwärzer<br />
der Gegenreformation verbreitet die katholische<br />
Kirche vermehrt deutsche Lieder<br />
über Flugblätter und Liederbücher.<br />
Auch die „ständigen Missionen“ die<br />
von 1719-1784 von den Jesuiten in ganz<br />
Tirol durchgeführt werden, bringen viele<br />
neue deutschsprachige Lieder.<br />
In alten Kirchenrechnungen stößt man<br />
immer wieder auf Vermerke, die die<br />
Kirchensinger betreffen, so etwa im<br />
Raitpuech, also im Rechnungsbuch,<br />
der Pfarrkirche Gais von 1667: Den<br />
Korsingern Zerung zu den Creizfahrten<br />
per Lorenzen 30 kr. Im 18. Jahrhundert<br />
finden sich immer öfter Hinweise, dass<br />
im Gottesdienst, der ja ausschließlich in<br />
lateinischer Sprache abgehalten wurde,<br />
deutsch gesungen wird, z. B. 1726 in<br />
der Kirchenrechnung der Pfarre Gais:<br />
Den teitschen Vorsinger iöhrliche Besoldung<br />
1 fl 30 kr. Während in den größeren<br />
Städten Chöre und Organisten die<br />
musikalische Gestaltung der Gottesdienste<br />
übernehmen, sind in den kleinen<br />
Landkirchen die Kirchensinger tätig.<br />
„O Christen/wie wird’s uns ergehn/Ach hört nur was ich sag/Die Welt wird nicht mehr lange sten/<br />
es kom(m)t der jüngste Tag“: Ohne Noten, dafür zum Teil reich verziert – so präsentieren sich die<br />
Handschriften.<br />
Erste frühe Hinweise zu den Kirchensingern<br />
finden sich in der Chronik<br />
von Bruneck aus dem Jahre 1561: Es ist<br />
ein sehr trockenes Frühjahr, Zigeuner<br />
und herumziehende Mordbrenner sorgen<br />
für Unruhe und in nahen Orten grassiert<br />
die Pest. Der Stadtrat will eine Prozession<br />
abhalten, dabei sollen Psalmen<br />
und Lieder in deutscher und für jedermann<br />
verständlicher Sprache erklingen.<br />
Dieses Ansuchen wird vom Kardinal<br />
Fürstbischof Christoph von Madruzz<br />
auf das Schärfste abgelehnt. Den fürstlichen<br />
Räten von Brixen kommt nämlich<br />
vor, es liefe der alten christcatholischen<br />
Religion zum höchsten zuwider ... dass<br />
in den Prozessionen und Kreuzgängen<br />
neben den rechten alt catholischen<br />
christlichen lateinischen Kirchengesängen<br />
durch das gemaine Volk allerlay<br />
deutsche Psalmen, Litaneien und Lieder<br />
gesungen werden. Diese Neuerung hätte<br />
sich vermutlich wohl zu sehr der lutherischen<br />
Lehre angenähert. Doch der Ruf<br />
nach der Muttersprache wird auch bei<br />
den Katholiken immer lauter. Im Zuge<br />
Was sind Kirchensinger?<br />
Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />
sind es ausschließlich Männer, die in der<br />
Kirche singen, die strengen kirchlichen<br />
Richtlinien verbieten das Mitwirken von<br />
Frauen beim kirchlichen Gesang. Erst<br />
später kommen Frauen dazu. Die Kirchensinger<br />
haben keine Noten, einzige<br />
Erinnerungshilfe sind Texthandschriften,<br />
die zum Teil sehr schön ausgeziert<br />
und ausgemalt sind. Der Vorsinger hält<br />
das Textbuch in Händen und stimmt die<br />
„Weisel“ (Melodie) an. Um ihn herum<br />
scharen sich die anderen Sängerinnen<br />
und Sänger und können so den Text mitlesen.<br />
Das Anstimmen eines Liedes geschieht<br />
ohne Hilfsmittel, der Vorsinger<br />
fängt zu singen an, die anderen setzen<br />
ein. Die Melodien werden mündlich<br />
von Generation zu Generation weiterge-<br />
14<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
geben, ebenso wie die Kunst des mehrstimmigen<br />
Singens. Mehrstimmigkeit<br />
und Stimmaufteilung haben eigene Gesetze,<br />
die von Ort zu Ort variieren.<br />
Besondere Mehrstimmigkeit<br />
Die Hauptstimme des Liedes singt der<br />
Sopran, den die Kirchensinger Diskant<br />
oder Vorstimme nennen. Es gibt<br />
nur einige wenige Lieder, wo dies<br />
nicht der Fall ist. Da die allermeisten<br />
Melodien dem allgemein deutschen<br />
Melodietypus zugeordnet werden können,<br />
findet sich eine Unterstimmen-<br />
Mehrstimmigkeit.<br />
Der Alt, der bei den Kirchensingern Sekund<br />
heißt, singt immer konsonant zur<br />
Vorstimme, d.h. in Terzen oder Sexten.<br />
Bei Übergängen von Terzen auf Sexten<br />
sind Septsprünge nach oben keine Seltenheit,<br />
der Hornquintensatz wird normalerweise<br />
nicht verwendet.<br />
Eine große Besonderheit im Kirchensingersatz<br />
ist der sogenannte Tiefe Sekund,<br />
eine Männerstimme, die in Baritonlage<br />
die Melodie mitsingt. Eigentlich sollte<br />
es ja Tiefer Diskant oder Tiefe Vorstimme<br />
heißen, denn dieser Sänger singt<br />
ja dasselbe wie der Sopran. Der Name<br />
Sekund jedoch drückt aus, dass diese<br />
Stimme zwar wichtig, aber eigentlich<br />
doch „nur“ eine Sekundstimme ist. In<br />
manchen Orten wird für diese Stimme<br />
auch der Name Schelcher (schelch =<br />
schief) verwendet, in Geiselsberg sagt<br />
man Halbbass dazu.<br />
Eine weitere Männerstimme, der Gråde,<br />
singt meistens den Dominantton. Verwendet<br />
die Melodie die IV. Stufe, singt<br />
er einen Ganzton höher oder tiefer. Aus<br />
Pfunders wissen wir, dass der Gråde von<br />
einer tiefen Frauenstimme gesungen<br />
wurde und der Ebne genannt wurde. Die<br />
tiefste Männerstimme, der Bass, wurde<br />
in manchen Orten auch der Krumpe genannt,<br />
er bildet das harmonische Fundament<br />
des Gesanges und singt immer den<br />
Grundton der Harmonie.<br />
Rückgang der Tradition und<br />
Wiederbelebung<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und<br />
mit dem Aufkommen des Cäcilianismus<br />
werden die Kirchensinger langsam aus<br />
den Kirchen vertrieben. Lateinischer<br />
Gesang nach Noten wird mit Hilfe von<br />
musikalisch gebildeten Geistlichen bis<br />
in die kleinste Pfarrei gebracht.<br />
Der Übergang von den „alten“ zu den<br />
„neuen“ Sängern gestaltet sich naturgemäß<br />
schwierig. Als es darum geht, nach<br />
Noten zu singen, können und wollen<br />
die meisten Kirchensinger nicht mithalten.<br />
In einigen wenigen Orten Südtirols<br />
(Geiselsberg, Mühlbach ober Gais, St.<br />
Jakob in Ahrntal, Oberwielenbach) hält<br />
sich diese Tradition bis Anfang des 21.<br />
Jahrhunderts. Einige wenige letzte Reste<br />
dieser einst blühenden Tradition kann<br />
man zwar heute noch finden, doch auch<br />
sie sind im Verklingen begriffen.<br />
Durch verschiedene Forschungen sind<br />
eine Reihe von Texten und Melodien<br />
der Kirchensinger zugänglich und es<br />
stellt sich die Frage, wie es möglich ist,<br />
diese Tradition weiterzugeben. Hier gibt<br />
es unterschiedliche Ansätze:<br />
Das Lied bzw. die Melodie bildet die<br />
Grundlage für einen „klassischen“ dreioder<br />
vierstimmigen Satz. Mithilfe von<br />
Noten kann das Lied meist ohne größere<br />
Probleme gesungen werden. Dieser<br />
Weg wird bisher in der Volksmusikpflege<br />
vorwiegend gegangen.<br />
Berücksichtigt man nicht nur das Liedgut<br />
allein, sondern verwendet auch die<br />
besondere Mehrstimmigkeit der Kirchensinger,<br />
kann man wieder die Noten<br />
aufschreiben und die geübte Sängerin<br />
oder der geübte Sänger wird sich zurechtfinden.<br />
Der Klang erscheint zuerst<br />
vielleicht ungewohnt und archaisch. Das<br />
geschulte Ohr hört die vielen Quintenund<br />
Oktavenparallelen und die Männerstimme,<br />
die mit dem Sopran mitsingt.<br />
Jedoch sind es genau diese Eigenheiten<br />
und Klangfarben, die dem Gesang jene<br />
Fülle und Kraft verleihen, die ihn unverwechselbar<br />
machen.<br />
Sieht man aber Liedgut, Mehrstimmigkeit<br />
und mündliche Überlieferung als<br />
wesentliche Bestandteile dieser Kirchensingertradition,<br />
dann ist die Aufgabe<br />
ungleich schwieriger.<br />
Projekt des Referats Volksmusik<br />
Vor einigen Jahren haben wir im Referat<br />
Volksmusik versucht, dieser Herausforderung<br />
in einem besonderen<br />
Projekt gerecht zu werden. Zehn bis<br />
zwölf Sängerinnen und Sänger, aus<br />
verschiedenen Tälern und Dörfern<br />
des Pustertales, erhielten ein Textheft<br />
und eine CD mit der einstimmig gesungenen<br />
Melodie. Daraus wurde in<br />
nur drei Proben, auswendig, ohne<br />
Hilfe von Noten, die typische Mehrstimmigkeit<br />
entwickelt.<br />
Diese Art des Suchens und dann natürlich<br />
auch des Merkens einer Stimme<br />
war recht ungewohnt, kleine Zeichen<br />
im Text dienten als Erinnerungshilfe.<br />
Da jeder und jede seine ganz persönliche<br />
musikalische Geschichte und<br />
vor allem seine individuelle Hörgewohnheit<br />
mitbrachte, entstand keine<br />
Kopie einer bekannten Kirchensinger-Mehrstimmigkeit,<br />
sondern sozusagen<br />
ein neues Original. Die einzelnen<br />
Schritte bei den Proben wurden<br />
akustisch dokumentiert. Damit lassen<br />
sich die Entwicklungsstadien genau<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 15
INT´RESSANTERWEIS<br />
nachvollziehen und Schlussfolgerungen<br />
bzw. Vergleiche sind möglich.<br />
Bei Gottesdiensten in verschiedenen<br />
Ortschaften wurden die Lieder dann<br />
gesungen und ebenfalls auf Tonband<br />
aufgenommen.<br />
Die Resonanz auf dieses ungewöhnliche<br />
Projekt, das über fünf Jahre durchgeführt<br />
wurde, war sowohl bei den Beteiligten<br />
als auch bei den Besuchern der<br />
Gottesdienste überaus positiv.<br />
Im kommenden Frühjahr erscheint<br />
dazu eine DVD als umfassende Dokumentation.<br />
Das Liedgut der Geiselsberger Kirchensinger<br />
ist 2013 auf Tonträger und<br />
als Notenheft erschienen. In Kürze<br />
werden außerdem Instrumentalnoten<br />
dazu herausgegeben.<br />
Alles ist erhältlich im<br />
Referat Volksmusik<br />
Bereich Deutsche und ladinische<br />
Musikschulen<br />
Museumstraße 54 | 39100 Bozen<br />
Tel. Nr.: +39 0471 300456<br />
Fax Nr.: +39 0471 302322<br />
referat.volksmusik@provinz.bz.it |<br />
www.musikschule.it/referat-volksmusik<br />
16<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
RÜCKSICHT<br />
DAS WAR DER ALPENLÄNDISCHE<br />
VOLKSMUSIKWETTBEWERB <strong>2016</strong><br />
ERGEBNISSE FÜR NORD- UND<br />
OSTTIROL:<br />
3 Weiberleit‘, Flaurling<br />
Andre Kaltenbrunner, Absam<br />
Anna Schweigl*, Wildermieming<br />
Daniel Stadler, Wildschönau<br />
Die jungen Mittelgebirgler*, Rinn<br />
D‘Stommtischsänger*, Brandenberg<br />
Elisabeth Kirchmair, Brixlegg<br />
Familienmusik Thimm, Innsbruck<br />
Flügelhornduo Plattner*, Fügenberg<br />
Hahn im Korb*, Scheffau<br />
Harfenduo Außerlechner-Strasser*,<br />
Mariastein<br />
Jakob Baumann, Ranggen<br />
Johanna Krimbacher, Kirchberg<br />
Jonas Reinisch*, Innsbruck<br />
Josef Geisler*, Aschau<br />
Julia Neyer, Wattenberg<br />
Kinderdreigesang „Von Do bis Do“*,<br />
Matrei in Osttirol<br />
Larissa Pfurtscheller*, Neustift<br />
Links und Rechts, Thaur<br />
Martin Zangerl, Ischgl<br />
Matthias Hofer, Brandenberg<br />
Pendlerzug(in), Wörgl<br />
Postgassler, Imst<br />
Saitenklang, Axams<br />
Sandra Schöpf*, Fulpmes<br />
Soatnklang*, Mariastein<br />
Sonja Geisler, Kolsassberg<br />
Strassegger Buam, Brixen i.Th.<br />
Strudlmusig*, Innsbruck<br />
Stubaier Geigenmusig, Fulpmes<br />
Volksmusik Tiefenbacher, Untertilliach<br />
Waldauf³*, Schwaz<br />
Zithertrio NordOst*, Schlaiten<br />
Glieshof Musi*, Mals<br />
Johannes Pöll, Moos in Passeier<br />
Josef Pöll, Moos in Passeier<br />
Klaripost Musig*, Auer<br />
Maschlmusig*, Brenner<br />
Menglstuadl Trio, St. Georgen<br />
Pintabichl Geignmusig, Bruneck<br />
Schienhuiba Duo, Toblach<br />
Semester Trio*, Innichen<br />
Thalmann Hausmusik*, Toblach<br />
* ausgezeichnet<br />
DER WETTBEWERB IN ZAHLEN<br />
PREISTRÄGER DES HERMA<br />
HASELSTEINER-PREISES:<br />
Harfenduo Außerlechner-Strasser,<br />
Nordtirol, Kategorie Intrumentalgruppe<br />
Familienmusik Huber,<br />
Südtirol, Kategorie Spielende Familie<br />
Wengerboch Musi,<br />
Salzburg, Kategorie Instrumentalgruppe<br />
Junger Egger 3/4-Gesang,<br />
Salzburg, Kategorie Singende Familie<br />
Lämmerer Viergsang,<br />
Salzburg, Kategorie Singende Geschwister<br />
Im Aufwärtstrend waren heuer die Steiermark, Südtirol, Salzburg, Allgäu, Niederösterreich und Vorarlberg.<br />
Weniger Anmeldungen im Gegensatz zu 2014 gab es allerdings aus Tirol, Bayern, Kärnten,<br />
Oberösterreich und der Schweiz.<br />
ERGEBNISSE FÜR SÜDTIROL:<br />
Bruggbichlhof Geigenmusik, Toblach<br />
Die Virwitzkrapflar, Sarnthein<br />
do Wolfsbrugger Geigngsong*, Bruneck<br />
Eggehaisl Musig*, Bruneck<br />
Familienmusik Huber*, Luttach/Ahrntal<br />
Der Anteil an Instrumentalgruppen war heuer – mit<br />
Ausnahme des Allgäu – am größten. Aus Nordtirol kamen<br />
außerdem die meisten Instrumentalsolisten.<br />
149 Gruppen bzw. Solisten haben sich<br />
heuer der Jury gestellt, Nord-, Ost- und<br />
Südtirol machten insgesamt 31 % aus.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 17
RÜCKSICHT<br />
WARUM WILL SICH<br />
VOLKSMUSIK MESSEN<br />
LASSEN?<br />
Gedanken und Überlegungen als Nachlese zum<br />
Alpenländischen Volksmusikwettbewerb<br />
Text: Mathias Steiner<br />
In der letzten Ausgabe von „G’sungen<br />
& G’spielt“ befasste man sich<br />
schon eingehend und auf sehr interessante<br />
und unterhaltsame Weise mit<br />
dem heuer erneut ausgetragenen alpenländischen<br />
Volksmusikwettbewerb in<br />
Innsbruck. Dabei wurde den Fragen,<br />
warum Wettbewerbe überhaupt stattfinden<br />
und wie diese entstanden sind,<br />
sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
In meinem schon länger andauernden<br />
Nachdenk- und Rechercheprozess<br />
zum Thema bin ich auf einen mehr als<br />
spannenden – wenn auch sehr wissenschaftlichen<br />
– Artikel von Prof. Dietrich<br />
Helms gestoßen. Er denkt den<br />
Entstehungsprozess und den Grund für<br />
musikalische Wettbewerbe anders und<br />
sieht sie als einen gesamtgesellschaftlichen<br />
Faktor. Ich denke, seine Theorien<br />
lassen sich dabei sehr gut auf die<br />
volksmusikalische Situation der letzten<br />
– sagen wir mal – 100 Jahre anwenden.<br />
Im Idealfall kann so vielleicht sogar<br />
nachvollzogen werden, warum gerade<br />
die alpenländische Volksmusik den<br />
Wettbewerb brauchte und heute noch<br />
braucht – allen Kritikern zum Trotz.<br />
Von Hydraulik und Musik<br />
Helms setzt bei der systemtheoretischen<br />
Kommunikationstheorie von<br />
Niklas Luhmann an. Dieser nimmt an,<br />
dass das Zustandekommen von Kommunikation<br />
äußerst unwahrscheinlich<br />
sei. Im Laufe der Evolution habe der<br />
Mensch jedoch Mittel gefunden, um<br />
Kommunikation zu ermöglichen. Ein<br />
Modell des hydraulischen Geschehens der Repression und Verteilung von Problemdruck in<br />
der Kommunikation<br />
solches Mittel wäre z.B. die Sprache.<br />
Als zentrale Probleme bei Kommunikation<br />
macht Luhmann nun die drei<br />
Faktoren Verbreitung, Verstehen und<br />
Erfolg aus. Das Problem der Verbreitung<br />
besteht in der Unwahrscheinlichkeit,<br />
dass Mitgeteiltes den Kommunikationspartner<br />
über Ort und Zeit<br />
hinweg überhaupt erreicht. Dass zwei<br />
Kommunikationspartner dasselbe<br />
meinen, wenn sie interagieren, stellt<br />
das Problem der Verständlichkeit dar.<br />
Und die Problematik des Erfolgs liegt<br />
schlicht in der niedrigen Wahrscheinlichkeit,<br />
dass mein Kommunikationspartner<br />
so auf das Mitgeteilte reagiert,<br />
wie ich es erwarte und wünsche. (vgl.<br />
HELMS: 2005, S. 14-17)<br />
Hiervon ausgehend, nimmt Luhmann<br />
weiter an, dass die genannten drei Problemfaktoren,<br />
gleich einem System<br />
kommunizierender Röhren, die mit<br />
Flüssigkeit befüllt sind, zusammenhängen.<br />
Er beschreibt das als: „hydraulisches<br />
Geschehen der Repression<br />
und Verteilung von Problemdruck“ und<br />
meint dementsprechend weiter: „Wenn<br />
eines der Probleme gelöst ist, wird die<br />
Lösung der anderen um so unwahrscheinlicher.“<br />
(LUHMANN: 1984, S.<br />
219). Sinkt also beispielsweise durch<br />
den Notendruck das Problem der Verbreitung<br />
von Musik, steigt die Wahrscheinlichkeit<br />
des Problems im Verstehen<br />
und Erfolg verhältnismäßig. Zur<br />
besseren Veranschaulichung soll die<br />
von HELMS (2005, S. 16) übernommene<br />
Abbildung dienen.<br />
Musikwettbewerbe als Indikatoren<br />
gesellschaftlichen Umbruchs<br />
Soweit zur trockenen Theorie. Um<br />
das Ganze zu veranschaulichen, kramt<br />
Helms in der Geschichtsschublade und<br />
versucht an verschiedenen Punkten<br />
der Kulturhistorie und Tradition des<br />
Wettbewerbs seinen Ansatz zu veranschaulichen.<br />
Helms hebt hier z.B. das<br />
antike Griechenland hervor. Die stetige<br />
Ausdehnung der hellenistischen Welt<br />
erschwerte zunehmend das Verstehen<br />
griechischer Kultur in den ‚Kolonien‘<br />
und gefährdete so den inneren gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalt. Doch<br />
18<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
RÜCKSICHT<br />
man erkannte im musikalischen Wettstreit<br />
Möglichkeiten, hellenistisches<br />
Kulturgut zu fördern, die Verbreitung<br />
nicht-hellenistischer Kultur einzudämmen<br />
und so auch die ‚Kolonialbevölkerung‘<br />
auf das Griechische einzuschwören.<br />
(vgl. HELMS: 2005, S. 17-23)<br />
Wiederum stellten Musikwettbewerbe<br />
die scheinbar ideale Lösung der Verbreitungs-<br />
und Verstehensproblematik<br />
im kulturschaffenden Teil des Volkes<br />
dar, als in Mitteleuropa die Reformation<br />
und entsprechende Gegenbewegungen<br />
einsetzten. Die Meistersingen – Singwettbewerbe<br />
im Spätmittelalter – entstanden<br />
Helms zufolge aus der Notwendigkeit,<br />
alles Musikalische der je<br />
katholischen oder eben nun protestantischen<br />
Konfession anzupassen und die<br />
Veranstaltungen entsprechend zu gestalten.<br />
(vgl. HELMS: 2005, S. 23-27)<br />
Auf der Suche nach dem Echten<br />
Im März 1930 veranstalteten der wahrscheinlich<br />
vielen bekannte Liedsammler<br />
und Volksmusikant Kiem Pauli und<br />
der Musikwissenschafter Kurt Huber in<br />
Zusammenarbeit mit dem Bayerischen<br />
Rundfunk ein sicherlich bis heute maßgebliches<br />
Preissingen am Tegernsee<br />
(vgl. EIBL: 1980, Buchklappentext).<br />
Kiem und Huber – beide glühende Verfechter<br />
des Echten und Unverfälschten<br />
– ging es trotz durchschlagenden Erfolgs<br />
und zahlreicher Folgeveranstaltungen<br />
dabei nie um kommerziellen<br />
Erfolg. Vielmehr stand die Frage im<br />
Fokus, was und wie im Lande gesungen<br />
wurde (vgl. KIEM 1950). Neben<br />
der Sammeltätigkeit Kiems und Hubers<br />
sowie dem gesellschaftlichen Aspekt ist<br />
aber sicherlich nicht von der Hand zu<br />
weisen, dass dieses Preissingen auch<br />
dazu dienen sollte, Grenzen zu ziehen.<br />
Grenzen zwischen dem Echten und Unechten<br />
in der Volksmusik. Wie schwierig<br />
sich ein solcher Prozess gestaltet,<br />
kann man sich in etwa vorstellen,<br />
wenn man die entsprechenden Artikel<br />
von Thomas Nußbaumer, erschienen<br />
in den letzten beiden Ausgaben dieser<br />
Zeitschrift, liest (vgl. NUßBAUMER:<br />
<strong>2016</strong>, S. 14-17 bzw. NUßBAUMER:<br />
<strong>2016</strong>, S. 26-29). Wie hier schon anhand<br />
von Helms‘ Beispielen das antike Griechenland<br />
und die spätmittelalterlichen<br />
Meistersingen betreffend aufgezeigt<br />
wurde, stehen Musikwettbewerbe also<br />
vielfach mit gesellschaftlichen Wandeln<br />
und Umbrüchen in Beziehung. An<br />
diesem Punkt stellt sich nun die Frage,<br />
inwieweit das auch auf Volksmusikwettbewerbe<br />
zutrifft. Anhand einiger<br />
Zeitzeugnisse wird jedenfalls ablesbar,<br />
dass schon zu Zeiten Kiems und Hubers<br />
(und davor) die Angst bestand, dass das<br />
traditionelle Volkslied verloren gehen<br />
könnte. Dies stellt also kein Unikum<br />
unserer Zeit dar. So äußert sich z.B. der<br />
‚Berliner Lokal-Anzeiger‘ in seinem<br />
Artikel ‚Sängerkrieg am Tegernsee‘<br />
vom 02.04.1930 zu besagtem Preissingen<br />
sehr positiv, wenn er schreibt, dass<br />
„in der Zeit der Niggermusik“ (E.K. in<br />
EIBL: 1980, S.135) die Sängerinnen<br />
und Sänger nicht „den neuesten Jazzschlager,<br />
sondern altes, halbverschollenes<br />
Volksgut“ (E.K. in EIBL: ebd.)<br />
in eigener Interpretation zum Besten<br />
gaben. Ich nehme also an, dass damals<br />
erstmals auch in Kreisen der traditionellen<br />
Volksmusik das Bedürfnis entstand,<br />
sich im Wettbewerb bewusst von anderen<br />
Musikrichtungen abzuheben. Mag<br />
es damals vielleicht große Teile der<br />
Gesellschaft betreffender Nationalismus<br />
gewesen sein, der ein Preissingen<br />
attraktiv machte, dürften zum Entstehen<br />
des alpenländischen Volksmusikwettbewerbs<br />
in Innsbruck im Jahr 1974 andere<br />
Faktoren beigetragen haben. Und dabei<br />
möchte ich mich nicht zu vorschnellen<br />
Antworten hinreißen lassen. Vielmehr<br />
würde mich Ihre Meinung interessieren.<br />
Was tat und tut sich also in unserer Gesellschaft,<br />
dass sich der alpenländische<br />
Wir haben unser Ziel erreicht! Ist es Spaß an der Freud‘ oder mehr? (Foto: Ralph Kapavik)<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 19
RÜCKSICHT<br />
Volksmusikwettbewerb in seiner 22.<br />
Auflage so großer Beliebtheit erfreut?<br />
Ist es rein Spaß an der Freude? Sind wir<br />
süchtig nach Bestätigung, Siegen, Auszeichnungen<br />
und Ruhm? Oder treibt uns<br />
vielleicht doch die Sorge um ‚unser‘ Volkslied?<br />
Inwieweit ist Abgrenzung in heutigen<br />
Tagen sinnvoll und überhaupt möglich?<br />
Bitte schreiben Sie mir. Ich freue<br />
mich schon auf Ihre Ansichten und<br />
Erfahrungen.<br />
Mathias Steiner<br />
Dorf, Oberau 267<br />
6311 LITERATURVERZEICHNIS<br />
Wildschönau<br />
E-Mail: mattae88@hotmail.com<br />
EIBL, Sepp: Oberbayerisches Prseissingen. 29. und 30. März in Egern a. Tegernsee. Eine Dokumentation. (Rosenheimer<br />
Raritäten), Rosenheim: Rosenheimer Verlag 1980.<br />
HELMS, Dietrich: Von Marsyas bis Küblböck. Eine kleine Geschichte und Theorie musikalischer Wettbewerbe.<br />
In: HELMS, Dietrich / PHLEPS, Thomas (Hgg.): Keiner wird gewinnen. Populäre Musik im Wettbewerb.<br />
(Beiträge zur Popularmusikforschung, 33), Bielefeld: Transcript 2005, S. 11-37. KIEM, Emanuel: Lebensrückblick<br />
des Kiem Pauli, 1950. In: BEZIRK OBERBAYERN / BAYERISCHER LANDESVEREIN FÜR HEIMAT-<br />
PFLEGE E.V. (Hgg.): Kiem Pauli (1882-1960). Leben und Sammelwerk. (Arbeitshilfen zur Volksmusikpflege,<br />
4), München: 19953, S. 9-21. LUHMANN, Niklas: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie.<br />
URL: https://steffenroth.files.wordpress.com/2012/03/soziale-systeme.pdf [Abruf: 07.09.<strong>2016</strong>]. NUßBAUMER,<br />
Thomas: Geschichte und Definition der ‚Volksmusik‘ (Teil 1). In: TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN (Hg.): G’sungen<br />
& G’spielt. Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und Südtiroler Volksmusikkreises. Jg. 41, Nr. 01,<br />
Seefeld: rabemedia gmbh <strong>2016</strong>, S. 14-17. NUßBAUMER, Thomas: Geschichte und Definition der ‚Volksmusik‘<br />
(Teil 2). In: TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN (Hg.): G’sungen & G’spielt. Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins<br />
und Südtiroler Volksmusikkreises. Jg. 41, Nr. 02, Seefeld: rabemedia gmbh <strong>2016</strong>, S. 26-29.<br />
VOLKSMUSIKTAG KAISERS<br />
Ein voller Erfolg war der am 16. Oktober <strong>2016</strong><br />
stattgefundene erste Außerferner Volksmusiktag.<br />
Text: Klaus Wankmiller<br />
Die Lech-Wagger spielten zum Tanz auf.<br />
(Foto: Klaus Wankmiller)<br />
Um 11:00 Uhr trafen sich Sängerund<br />
Musikanten zu einem Gottesdienst<br />
in der St.-Anna-Kirche in Kaisers<br />
zum Gedenken an Sepp Landmann und<br />
alle verstorbenen Volksmusikanten aus<br />
dem Außerfern. Sepp Landmann war<br />
einige Zeit Lehrer in Kaisers. Pfarrer<br />
Karlheinz Baumgartner freute sich über<br />
die musikalische Gestaltung der Messe<br />
von den St.-Oswaldi-Bläsern aus Steeg<br />
und den Gesangsensembles Evi & Maria<br />
und Edwin & Julia.<br />
Um 13:00 Uhr trafen sich viele Volksmusikgruppen<br />
bei Kaiserwetter im<br />
Gasthof Alpenhof im nahen Kienberg<br />
zu einem offenen Sänger- und Musikantentreffen,<br />
zu dem Sepp Kerber aus<br />
Steeg eingeladen hatte. Die Lech-Wagger,<br />
die Halbvollen, das Trio Grenzfrei<br />
und die Schloßanger Geigenmusig<br />
(verstärkt durch Ernst Rainer auf der<br />
Klarinette) spielten zum Tanz auf. Sogar<br />
der Monika-Dreigesang aus Seeg<br />
im Allgäu scheute den weiten Weg<br />
nicht und sang sich sofort in die Herzen<br />
der zahlreichen Gäste.<br />
Sehr erfreulich war, dass auch junge<br />
Musikanten erstmals in der Öffentlichkeit<br />
auftragen: Emilie mit ihrem Papa<br />
Wolfgang und das Bockbachduo (Viktoria<br />
und Bruno). Edwin & Julia intonierten<br />
das Kienberger Lied, über das<br />
sich die anwesende 92jährige Witwe<br />
des Komponisten sehr freute. Maria<br />
Dopler sorgte mit gereimten Witzen für<br />
Abwechslung. Zusammen mit Eveline<br />
Pfeifer studierte sie Lieder aus dem Heft<br />
„Sing ma a Tiroler Liad“ ein. Die Wirtin<br />
war von diesem volksmusikalischen<br />
Treffen begeistert und hofft, dass es<br />
schon bald wieder so eine Veranstaltung<br />
im obersten Lechtal geben wird.<br />
20<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
RÜCKSICHT<br />
41. TIROLER SINGWOCHE IN<br />
NEUEM GEWAND<br />
Nach dem Jubiläum im letzten Jahr gab es in Imst<br />
einige Neuerungen.<br />
Text: Sabrina Haas<br />
ein junger Musikant und Sänger aus<br />
Mieders, in das Referententeam. Hubert<br />
Kuppelwieser aus Schlanders leitete<br />
das Volkstanzen und komplettierte das<br />
Team in Imst. Gute Seelen wie Bernadette<br />
Niederfriniger, Ralph Kapavik und<br />
Hildegard Stoll halfen im Hintergrund,<br />
um einerseits Referenten zu entlasten<br />
und andererseits andere wichtige Aufgaben,<br />
die auf einer solchen Woche anfallen,<br />
zu erledigen.<br />
Singen in Kleingruppen und<br />
Fachvortrag<br />
Neben der Betreuung im Gesamt-, Männer-,<br />
Frauen-, Kinder- sowie Jugendchor<br />
war das Singen in Kleingruppen ein besonderes<br />
Anliegen des neuen Führungsteams.<br />
Diese Kleingruppen wurden<br />
großteils spontan am Sonntag gebildet<br />
und so konnten sich auch Teilnehmer,<br />
die nicht mit bestehenden Gruppen angereist<br />
waren, in diesem wichtigen Gebiet<br />
des Volksliedsingens versuchen.<br />
Die 41. Tiroler Singwoche stand heuer erstmals unter der Leitung von Waltraud Reitmeir und Gernot<br />
Niederfriniger. (Foto: Ralph Kapavik)<br />
Sonntagabend, 19:30 Uhr:<br />
Als ich in den Saal, gefüllt mit 100<br />
Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />
betrete und gleich zu Beginn ein<br />
Lied angestimmt wird, stellt sich mir sofort<br />
die Frage: Gut, das klingt ja schon<br />
super, aber was genau wollen so talentierte<br />
und erfahrene Sängerinnen und<br />
Sänger denn von mir jungem Hupfer<br />
noch lernen …?<br />
Vierzig Jahre lang stand die Tiroler<br />
Singwoche in Imst unter der Leitung<br />
von Helga und Peter Reitmeir. Mit dem<br />
Jubiläum übergaben sie diese Aufgabe<br />
an ihre Tochter Waltraud Reitmeir und<br />
den Obmann des Südtiroler Volksmusikkreises<br />
Gernot Niederfriniger. Sie<br />
profitierten von der Erfahrung der vielen<br />
bisher sehr erfolgreich durchgeführten<br />
Singwochen. Doch ein neues Team<br />
hat natürlich auch neue Ideen, und so<br />
bekam die 41. Tiroler Singwoche in<br />
mancherlei Hinsicht ein neues Kleid.<br />
Was gab es Neues?<br />
Eine diese Neuerungen war in der Auswahl<br />
der Referenten zu erkennen. Neben<br />
Joch Weißbacher, der seit vielen Jahren<br />
sein Können an die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer weitergibt, wurde auch<br />
ich, eine junge Sängerin ebenfalls aus<br />
der Wildschönau, zur Singwoche eingeladen.<br />
Weiters kam Christoph Kathrein,<br />
Erste Ergebnisse wurden bereits am<br />
Mittwoch in gemütlicher Runde präsentiert<br />
Zu diesem Abend wurde auch<br />
der Afelder Dreigesang, bei dem ich<br />
selbst mitsinge, eingeladen. Auch kürzere<br />
Einheiten, in denen musiziert werden<br />
konnte, wurden eingerichtet und<br />
so erklangen am Nachmittag neben<br />
zahlreichen Singstimmen auch die verschiedensten<br />
Instrumente.<br />
Ein interessanter Fachvortrag von Dr.<br />
Thomas Nussbaumer rund ums Thema<br />
Jodeln sowie der bereits zur Tradition<br />
gewordene bunte Abend, gestaltet<br />
durch die Kinder der Singwoche, stellten<br />
das weitere Abendprogramm dar.<br />
Am Donnerstag wurde eine feierliche<br />
Messe in der Kapuzinerkirche in Imst<br />
durch die Seminarteilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern gestaltet. Der Festabend<br />
am Freitag im Stadtsaal Imst war auch<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 21
RÜCKSICHT<br />
dieses Jahr wieder den Höhepunkt<br />
der viel zu schnell vergangenen Woche.<br />
Gemeinsam wurden die erlernten<br />
Lieder präsentiert und ein buntes Programm<br />
dargeboten. Die gramÅrtmusig<br />
spielte zum Volkstanz auf und so<br />
feierte man bis in die späten Abendstunden.<br />
Enthusiasmus<br />
Nach einer Woche in Imst bin ich mit dem<br />
Singwochenvirus infiziert – das anfängliche<br />
Bedenken, ob ich den Ansprüchen wohl<br />
gerecht werde, ist einer großen Freude gewichen,<br />
eine so harmonische und abwechslungsreiche<br />
Woche mitgestalten zu dürfen.<br />
Mit Vorfreude erwarte ich die nächste Singwoche,<br />
die in Dietenheim (Südtirol) stattfinden<br />
wird. Wer nun Lust auf eine Woche<br />
voller Musik, umgeben von Singenden<br />
aus verschiedensten Generationen und<br />
Regionen, bekommen hat, sollte nächstes<br />
Jahr unbedingt dabei sein, wenn es wieder<br />
heißt: Jetz sing ma amal, jetz sing ma amal,<br />
jetz sing ma amal a Liadl!!<br />
JODELN, WANDERN UND<br />
MUSIZIEREN …<br />
Das sind die Ingredienzien für ein außergewöhnliches<br />
Wochenendseminar in den Stubaier Alpen<br />
Text: Elisa Hipp<br />
Auf dem Grat zwischen Wildem<br />
Freiger (3418 Meter über Meer)<br />
und dem Gamsspitzl (3050) lässt Seminarleiter<br />
Fabian Steindl einen Juchzger<br />
los. Vom Gamsspitzl kommt die Antwort.<br />
Seminarleiterin Johanna Dumfart<br />
war es – ganz klar, da sitzen welche<br />
von uns. „Uns“ das sind sämtliche 23<br />
Teilnehmer des Seminars Jodeln, Wandern<br />
und Musizieren. Vom 8. bis 11.<br />
September hat es in der Nürnberger<br />
Hütte im Stubaital stattgefunden. Die<br />
Referenten waren neben Johanna Dumfart<br />
und Fabian Steindl noch Markus<br />
Hochkofler und Christoph Kathrein.<br />
An den drei Tagen war stets vormittags<br />
eine Bergtour angesagt, nachmittags<br />
standen dann Unterrichtsstunden und<br />
abends gemeinsames Musizieren, Tanzen<br />
und Hoagascht am Programm. Eine<br />
Kombination, die man nur selten trifft.<br />
Aber eine, die ganz viele interessante,<br />
spannende und lustige Begegnungen<br />
bietet. Ein Auszug.<br />
Tapfere Wanderer<br />
Das größte Lob beim Wandern gilt<br />
wohl den drei Jüngsten der Familie<br />
Fendl, der Allerjüngste ist erst sechs<br />
Jahre alt. Sie erklommen zusammen<br />
mit Papa Max ihren ersten 3000er, das<br />
Gamsspitzl. Auch bei der ersten Tour<br />
rannten sie den meisten älteren Teilnehmern<br />
davon. Zu Recht stolz war<br />
jedoch auch eine Gruppe bestehend aus<br />
nur Frauen und zwei Männern, darunter<br />
Bergführer Martin Parigger. Sie hatten<br />
über Gletscher und Blockkletterei<br />
den Wilden Freiger erklommen.<br />
Moderne Kommunikation<br />
Beim Wandern teilten sich die Teilnehmer<br />
auf: zu den Eine-Runde-Paradies-ist-gut-Wanderern,<br />
den<br />
Ich-will-auch-auf-den-3000er-aberbitte-langsam-Wanderern<br />
und den<br />
Verrückten (so zumindest die Aussage<br />
der anderen). Eins war aber allen gemeinsam:<br />
Kamen die Bergsteiger auf<br />
einen Gipfel, packten sie ihre Handys<br />
aus. Um zu fotografieren, klar. Aber<br />
auch, um endlich den auf der Hütte<br />
nicht zu bekommenden Empfang zu<br />
nutzen. Das führte zu Aussagen wie<br />
„Stellt`s euch doch bitte mal der Farbe<br />
nach passend fürs Foto auf“ und „Hier<br />
ist ein Pikachu auf dem Gipfel!“ – und<br />
zu Kuriositäten. Zum Beispiel, als der<br />
Südtiroler Referent auf dem durch die<br />
Grenze geteilten Wilden Freiger nur<br />
österreichisches, sein Kärntner Kollege<br />
aber nur italienisches Netz hereinbrachte.<br />
Die Situation wurde aber gelöst – und<br />
so gratulierte ein vierstimmiger Chor<br />
einer Kollegin mit einem Jodler auf die<br />
Mailbox zum Geburtstag.<br />
Interessante Plätze<br />
Die Umgebung der Nürnberger Hütte<br />
bietet interessante Plätze. Darunter<br />
einen, der Paradies heißt. Dorthin verschlug<br />
es auch ein paar Teilnehmer.<br />
Hund Sunny, ihr Begleiter, schätzte<br />
22<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
RÜCKSICHT<br />
dieses gelobte Fleckchen allerdings<br />
weniger. Er machte kehrt und lief alleine<br />
zur Hütte zurück. Durchaus einladend<br />
wirkten dagegen für ein paar<br />
die kleinen Seen hinter dem Niederl<br />
und der Mairspitze. Die wurden gleich<br />
zur Badewanne umfunktioniert. Auch<br />
der Klettersteig direkt oberhalb der<br />
Nürnberger Hütte lockte die Seminarteilnehmer.<br />
Aber Achtung Zuschauer:<br />
Nicht alles, was dort einen pinken<br />
Helm und ein pinkes T-Shirt trägt, ist<br />
weiblich.<br />
Übungsstunden<br />
Geduscht und gesättigt hieß es am<br />
Nachmittag: üben! Die Referenten<br />
gaben Einzelstunden in verschiedensten<br />
Instrumenten. Doch das reichte<br />
einigen Teilnehmern nicht. So hörte<br />
und sah man in allen möglichen Zimmern<br />
alle möglichen Übungseinheiten,<br />
darunter kleine Chöre, die für<br />
den Abschiedsabend probten, und ein<br />
Harfenduo.<br />
Tanzen<br />
Weil man untertags natürlich noch<br />
viel zu wenig auf den Füßen war,<br />
musste abends getanzt werden. Markus<br />
Hochkofler zeigte einige Boarischer-Figuren.<br />
Das führte zu verwirrten<br />
Tänzern, die beim Fußball und<br />
beim Klatschen ihre Hände respektive<br />
Beine nicht mehr richtig zu koordinieren<br />
wussten.<br />
Geniales Essen<br />
Bei so viel Aktivität war auch der Magen<br />
ständig leer. Zum Glück füllte das<br />
Hüttenteam um Martina und Leo Siller<br />
diesen ständig wieder auf – und zwar<br />
mit feinem Hirschragout, Spinatknödeln,<br />
Weißwürsten, Schlipfkrapfen, …<br />
Manch einer versuchte bei den vielen<br />
Köstlichkeiten, sich einen zweiten<br />
Nachtisch zu erschwindeln – doch leider<br />
vergeblich.<br />
Das Seminar findet auch nächstes Jahr<br />
wieder statt und zwar vom 07.09. –<br />
10.09.2017. Die Wintervariante (mit<br />
Skitouren) auf der Franz-Senn-Hütte<br />
gibt es zwischen 30.03. und 02.04.<br />
2017.<br />
Und natürlich kam auch das Singen nicht zu<br />
kurz auf der Nürnberger Hütte! (Foto: Fabian<br />
Steindl)<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 23
BILDLWEIS<br />
IN IMST<br />
24<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
BILDLWEIS
BILDLWEIS<br />
APENLÄNDISCHER<br />
VOLKSMUSIK-<br />
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26<br />
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BILDLWEIS<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 27
RÜCKSICHT<br />
DIE WIEDERVERZAUBERUNG<br />
INNSBRUCKS DURCH ECHTE<br />
VOLKSMUSIK<br />
Der „22. Alpenländische Volksmusikwettbewerb“ hat Innsbruck<br />
für einige Tage grundlegend verändert. Beim Festabend<br />
am Samstag kulminierte dann das, was die Tage zuvor<br />
schon sichtbar wurde.<br />
Text: Markus Stegmayr<br />
Feine Klänge aus den verschiedensten Regionen: Zahlreiche Gäste ließen sich von den musizierenden<br />
Gruppen wieder verzaubern. (Foto: Thomas Erichsen)<br />
Wer vom 27. bis 30 Oktober durch<br />
die Straßen der Innsbrucker Altstadt<br />
flanierte, fand eine veränderte Stadt<br />
vor. Die altbekannten Gebäude und Sehenswürdigkeiten<br />
waren noch da. Doch<br />
die Menschen, die sich durch die historischen<br />
Gassen drängten, waren andere.<br />
In das Stimmengewirr, normalerweise<br />
vorrangig bestehend aus Italienisch und<br />
einem für Laien nicht näher bestimmbaren<br />
Mix aus „fernöstlichen“ Sprachen,<br />
mischte sich eine Vielzahl von Dialekten.<br />
In der Altstadt<br />
Dem urbanen Einerlei des normalerweise<br />
überraschend homogenen Kleidungsstils<br />
der Innsbruck-Touristen und Dauerbewohner<br />
stellte sich an diesen Tagen<br />
eine bunte Überzahl an verschiedensten<br />
Trachten entgegen. Die Teilnehmer des<br />
„Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes“<br />
trugen ihre jeweiligen Trachten mit<br />
Stolz. Was anfangs für Irritationen sorgte,<br />
wurde bald zu erfreutem Staunen. Der<br />
Nicht-Fachmann kann nicht jede Tracht<br />
interpretieren und zuordnen und versteht<br />
auch nicht jeden Dialekt aus dem Alpenraum.<br />
Es ist aber wunderschön, all die<br />
verschiedenen Nuancen und Färbungen<br />
wahrzunehmen. Hier wird verständlich<br />
und sichtbar, was Peter Margreiter, Obmann<br />
des Tiroler Volksmusikvereins, mit<br />
dem „Kampf gegen den Einheitsbrei“<br />
meint. Innsbruck war an diesen Tagen<br />
so weit vom kulturellen und ästhetischen<br />
Einheitsbrei entfernt wie nur irgendwie<br />
möglich. An die Stelle von Angleichung<br />
durch naiv-globalisierende und damit<br />
nivellierende Tendenzen trat an diesen<br />
Tagen die Vervielfältigung und Sichtbarmachung<br />
von zahllosen Identitäten, Heimaten<br />
und Volksmusiken. Wer seine Wurzeln<br />
und seine Heimat kennt, kann auch<br />
Menschen mit anderen Wurzeln und einer<br />
anderen Heimat auf Augenhöhe verständnisvoll<br />
und authentisch begegnen.<br />
„Wer seine Wurzeln und<br />
seine Heimat kennt, kann<br />
auch Menschen mit anderen<br />
Wurzeln und einer anderen<br />
Heimat auf Augenhöhe verständnisvoll<br />
und authentisch<br />
begegnen.“<br />
Authentische Vielfalt<br />
Verhältnismäßig oft fielen am Samstag<br />
beim Festabend anlässlich der Verleihung<br />
des Herma Haselsteiner-Preises im „Saal<br />
Tirol“ im Congress dann genau diese<br />
Begriffe. Die Rede kam auf die Verzauberung<br />
der Stadt. Zentral waren in den<br />
anfänglichen einführenden Worten außerdem<br />
Authentizität und Begegnung als<br />
Leitkategorien. Es ist somit nicht unangemessen,<br />
davon auszugehen, dass sich<br />
diese Begriffe bedingen. Wer authentisch<br />
musiziert und kommuniziert, der zeigt<br />
sich und seine Wurzeln und macht die<br />
ganz kleinen, aber alles entscheidenden<br />
Feinheiten und Unterschiede deutlich.<br />
Durch die Begegnung mit anderen Feinheiten<br />
und Unterschieden entsteht eine<br />
authentische und gelebte Vielfalt. Der<br />
temporär verwirklichte Zustand dieser<br />
Vielfalt kann, vor allem in einer lauten<br />
Welt, die sich immer weniger um kleine<br />
und leise Nuancen kümmert, als Wiederverzauberung<br />
einer durch und durch ent-<br />
28<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
RÜCKSICHT<br />
Der Herma Haselsteiner-Preis als besondere Auszeichnung für Ausgezeichnete. (Foto: Ralph Kapavik)<br />
zauberten und durchrationalisierten Welt<br />
verstanden werden.<br />
Beim Festabend<br />
Während am samstäglichen Vormittag<br />
und Nachmittag die Innsbrucker Innenstadt<br />
bei „Aufg´horcht“ mit echter<br />
Volksmusik und deren verschiedenen<br />
Spielarten feinst bespielt wurde, war die<br />
Situation beim Festabend gänzlich anders.<br />
Die gesamte Innenstadt und deren schönste<br />
Plätze wurden durch eine einzige Festbühne<br />
getauscht. Das hat natürlich Konsequenzen.<br />
Während es in der Stadt um das<br />
atmosphärische Gesamterlebnis und die<br />
Erfahrung der fast schon überwältigenden<br />
Vielseitigkeit der verschiedensten Trachten<br />
und Klein-Konzerte ging, war am<br />
Abend das Ohr genauestens auf die Musikalität<br />
der Interpreten gerichtet. Schließlich<br />
wollte an die herausragenden Interpreten<br />
auch der mit je 4000 Euro dotierte<br />
Herma Haselsteiner-Preis verliehen sein.<br />
Neben die bloße Freude am gemeinsamen<br />
Musikmachen und der Begegnung an sich<br />
gesellte sich somit dann doch ein dezenter<br />
Leistungsgedanke. Natürlich lassen sich<br />
Musik und Musikalität nicht vollständig<br />
objektiv bewerten. Die Jury bewies dennoch,<br />
dass herausragende Musikalität und<br />
Innovations-Potential hörbar sind, zumal<br />
exakt jene Musikerinnen und Musiker<br />
ausgezeichnet wurden, die sich auf besonders<br />
interessante Weise zwischen den<br />
Polen Tradition und Neuerung bewegten.<br />
Dadurch wurden auch die unterschiedlichen<br />
Funktionen von authentischer Volksmusik<br />
offengelegt. Zum einen geht es darum,<br />
Traditionen zu wahren, Überlieferung<br />
von altem Liedgut zu gewährleisten und<br />
die Lust am Musizieren an sich zu forcieren.<br />
Damit werden die bereits beschriebenen<br />
Nuancen und Unterschiede in den<br />
jeweiligen Regionen erhalten und vor einer<br />
Angleichung geschützt. Andererseits<br />
sollen die Traditionen auch weitergedacht<br />
und altbekannte Lieder neu interpretiert<br />
oder gar neue gefunden und komponiert<br />
werden. Dabei ist nicht vorrangig Virtuosität<br />
um der Virtuosität Willen gefragt,<br />
sondern vor allem Wagemut und Spielfreude.<br />
Nicht der virtuoseste Musiker oder<br />
die virtuoseste Musikerin wird eine Auszeichnung<br />
einheimsen, sondern der- oder<br />
diejenige mit der größten Sensibilität den<br />
Traditionen und Konventionen der Volksmusik<br />
gegenüber, bei der gleichzeitigen<br />
Gabe, diese auf möglichst musikalische<br />
Art und Weise zu erweitern und zu ergänzen.<br />
Es gilt, das Vokabular und die Spielarten<br />
zu beherrschen, die tradiert wurden<br />
und zugleich diese Spielarten und dieses<br />
Vokabular neu zu beleuchten und auszulegen.<br />
Gutes und Herausragendes<br />
Aus den verschiedenen Funktionen der<br />
Volksmusik und aus dem unterschiedlichen<br />
musikalischen Niveau der Teilnehmer<br />
resultierte auch ein höchst bunter<br />
und hochinteressanter Abend. Tatsächlich<br />
stand die Freude am gemeinsamen<br />
Musizieren und der Begegnung im Vordergrund.<br />
Insgesamt lässt sich von einer<br />
bemerkenswerten Bestandsaufnahme des<br />
Zustandes der alpenländischen Volkmusik<br />
in der Gegenwart sprechen. Im Laufe des<br />
fast dreistündigen Festabends traf Gutes<br />
auf Herausragendes. Das Gute zeigte auf,<br />
in welchem Umfeld auf welche Weise musiziert<br />
wird. Vor allem die vielen jungen<br />
Musikantinnen und Musikanten rissen das<br />
Publikum ob ihrer unverstellten Musikalität<br />
zu Begeisterungsstürmen hin. Dass die<br />
Familie eine tragende Säule der Weitergabe<br />
dieser Musik ist, hat der Abend außerdem<br />
nur allzu eindrucksvoll bewiesen.<br />
Die Jury befand letzten Endes aufgrund<br />
der vorangegangenen Wertungsspiele an<br />
den Tagen zuvor fünf Gruppierungen als<br />
preiswürdig. In der Kategorie „Singende<br />
Familie“ war es der „Junge Egger 3/4<br />
Gesang“, in der Kategorie „Singende Geschwister“<br />
der „Lämmerer Viergesang“,<br />
bei der „Spielenden Familie“ die „Familienmusik<br />
Huber“, im Bereich Instrumentalgruppe<br />
„Die Wengerboch Musi“ und<br />
das „Harfenduo Außerlechner/Strasser“.<br />
Tatsächlich ragten, mit „freiem Ohr“ gut<br />
hörbar, diese Musikerinnen und Musiker<br />
heraus. Sie gingen noch eine Spur sensibler<br />
ans Werk. Sie erweiterten das verinnerlichte<br />
Vokabular um so manch interessante<br />
Nuance, die man so noch nicht gehört<br />
hatte. Zum Traditionsbewusstsein gesellte<br />
sich mehr als nur eine Brise Kunstsinnigkeit.<br />
Nach dem Abend war klar, dass man<br />
sich keine Sorgen machen musste. Weder<br />
um die Jugend noch um die Volksmusik.<br />
Sie wird, gerade bei solchen Veranstaltungen,<br />
gehegt und gepflegt und nicht zuletzt<br />
auch weitergedacht.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 29
RÜCKSICHT<br />
VOLKSLIEDER UND<br />
ZEITGENÖSSISCHE MUSIK<br />
Von der Uraufführung vier neuer Volksliedbearbeitungen<br />
durch das Vokalensemble Stimmen<br />
Text: Julia Tschuggnall | Fotos: privat<br />
Das Vokalensemble Stimmen mit Chorleiter Thomas Kranebitter<br />
Volkslieder dienen seit jeher als Inspirationsquelle<br />
für Komponistinnen und<br />
Komponisten und wurden immer wieder in<br />
verschiedenen Gattungen der Kunstmusik<br />
verarbeitet. Die Bearbeitung von Volksliedern<br />
erreichte insbesondere im 19. Jahrhundert,<br />
z. B. bei Johannes Brahms, einen<br />
Höhepunkt. Den Überschneidungen von<br />
Volksmusik und Kunstmusik widmete sich<br />
auch das Tiroler Volkalensemble Stimmen<br />
in der Konzertreihe „Des Volkslieds Neue<br />
Kleider“ im Oktober <strong>2016</strong>. Die Idee des<br />
Programms war nicht nur die Darbietung<br />
von Volksliedbearbeitungen verschiedener<br />
musikalischer Epochen, sondern auch<br />
die Entstehung neuer Interpretationen von<br />
Volksliedern. Daher wurden drei Komponisten<br />
und eine Komponistin eingeladen,<br />
ein alpenländisches Volkslied auszuwählen<br />
und neu zu arrangieren. Die vier dadurch<br />
entstandenen zeitgenössischen Volksliedsätze<br />
wurden mit den Komponisten erarbeitet<br />
und in den Konzerten uraufgeführt.<br />
Warum neue Kleider?<br />
Für Chorleiter Thomas Kranebitter waren<br />
alpenländische Volkslieder schon<br />
immer ein wichtiger Teil des Repertoires<br />
in seiner Arbeit: „Mich berührt<br />
der oft sehr tiefe Ausdruck dieser meist<br />
schlichten Melodien, und auch die Texte<br />
überraschen immer wieder durch ihre<br />
unerwartete Hintergründigkeit.“ Die Idee<br />
zu diesem Projekt entstand für ihn einerseits<br />
aufgrund seiner großen Bewunderung<br />
für die Volksliedbearbeitungen<br />
von Johannes Brahms und Max Reger,<br />
andererseits auf Basis seines Bestrebens,<br />
mit dem Vokalensemble Stimmen immer<br />
wieder auch neue Chorwerke von Tiroler<br />
Komponisten und Komponistinnen in<br />
Auftrag zu geben und aufzuführen.<br />
Humorige Interpretation<br />
Die Sängerin und Komponistin Andrea<br />
Oberparleiter kreierte mit ihrer Version von<br />
„Hintn bei da Stadltür“ einen der vier neuen<br />
Volksliedsätze. „Ich wollte von Anfang an<br />
ein lustiges Lied auswählen, weil ich den<br />
Eindruck habe, dass Witz und Humor in der<br />
Chorliteratur manchmal zu kurz kommen.“<br />
Da der ursprüngliche Volksliedsatz harmonisch<br />
nur zwei Stufen (Tonika und Dominante)<br />
aufweist, bestand für sie die größte<br />
Herausforderung darin, das Lied mit ausgefalleneren<br />
Harmonien zu gestalten. Auch<br />
der Liedtext diente ihr hier als Inspirationsquelle,<br />
indem sie Wörter wie Teufelslärm,<br />
obidrahn oder Huhn lautmalerisch vertonte.<br />
Bei der Bearbeitung des Volksliedes<br />
war für Andrea Oberparleiter die Erhaltung<br />
des grundsätzlichen Charakters des Liedes<br />
wesentlich. „Ich bin mit mehrstimmigen<br />
Volksliedern aufgewachsen und habe dabei<br />
musikalisch unglaublich viel gelernt – deshalb<br />
muss ich auch überall, wo gesungen<br />
wird, immer dazuterzeln. Außerdem finde<br />
ich es toll, dass beim geselligen Singen von<br />
Volksmusik nicht die Perfektion, sondern<br />
einfach der Spaß und die Gemeinschaft im<br />
Vordergrund stehen.“<br />
Perpetuum mobile?<br />
Das Kärntner Volkslied „Bist du nit bei mir“<br />
wurde von dem Komponisten Eduard Demetz<br />
unter dem Titel „allweil“ bearbeitet<br />
und in eine neue Form gebracht. Demetz<br />
setzte nicht nur die bekannte Melodie in den<br />
Kontext sphärischer Clusterharmonien, sondern<br />
bearbeitete auch den Liedtext, indem er<br />
die Wortreihenfolge änderte. „Mich hat der<br />
Text fasziniert: Es ist ein Text, der in gewisser<br />
Weise wie im Kreis läuft und der mich<br />
dazu verleitet hat, die einzelnen Wörter wie<br />
beim Kartenspielen durchzumischen und<br />
dann nach dem Zufallsprinzip aneinander<br />
zu reihen. Daraus ist dann auch die Fortspinnung<br />
des gesamten musikalischen Materials<br />
entstanden.“ Ein vorhandenes Volkslied beschreibt<br />
Demetz in seiner Form und Eigenheit<br />
als ein „Idealbild“. Daher gibt es für ihn<br />
bei einer Volksliedbearbeitung nur die eine<br />
Konsequenz: Ein ästhetischer und formaler<br />
Weg, der in eine völlig andere Richtung<br />
geht. „Volksmusik war die erste Musik, mit<br />
der ich als Kleinkind in Berührung gekommen<br />
bin. Mein Kontakt zur Volksmusik ist<br />
jetzt ein sehr geringer, aber ich merke, dass<br />
ich Wurzeln habe, die dorthin führen.“<br />
30<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong>
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Aktuelle Weihnachts-Produktionen:<br />
Hackbrett und Kontragitarre einmal anders: Gunter Schneider und<br />
Barbara Romen interpretieren Volksmusik neu.<br />
Spott- und Liebeslied neu gewandet<br />
Der Innsbrucker Organist und Komponist Kurt Estermann erwählte<br />
für seine Bearbeitung das alte Tiroler Volkslied „Die Versoffnen“ aus<br />
der Sammlung von Franz Friedrich Kohl. Durch die gekonnte Verbindung<br />
des bestehenden Textes mit einem Gedicht des Südtiroler<br />
Lyrikers Norbert C. Kaser verlieh Estermann seiner Komposition<br />
eine besondere Tiefe und Ausdruckskraft. Auch bei der Erarbeitung<br />
der Neufassung des Volksliedes „Lass mi bei dir sein“ von Manuel<br />
de Roo erwies sich die direkte Zusammenarbeit des Vokalensembles<br />
Stimmen mit dem Komponisten als überaus spannend und lehrreich.<br />
Experimentelle Stubenmusik<br />
Die vokalen Darbietungen wurden ergänzt durch Instrumentalmusik<br />
von Barbara Romen und Gunter Schneider, die das Publikum<br />
auf Kontragitarre und diatonischem Hackbrett mit ihrer experimentellen<br />
Stubenmusik zum Staunen brachten. Ihre Eigenkomposition<br />
„Traditional Alpine Music from the 22nd Century“ stimmt neue<br />
Klänge auf bekannten Instrumenten an. Schneiders und Romens<br />
spielerischer Umgang mit diesen traditionellen Klangkörpern<br />
wurde unter anderem durch das Bespielen des Hackbretts von der<br />
Rückseite aus und den Einsatz eines Kontrabassbogens beim Musizieren<br />
mit der Kontragitarre sichtbar. Für Thomas Kranebitter<br />
waren die drei Konzerte und vier Uraufführungen des Programms<br />
„Des Volkslieds Neue Kleider“ eine „erste Auflage“. Die durchwegs<br />
positiven Publikumsrückmeldungen bestärken ihn, dieses<br />
spannende Projekt eventuell längerfristig weiterzuführen und weitere<br />
Volkslieder in neuem Gewand erstrahlen zu lassen.<br />
Aktuelle Konzerttermine und weitere Informationen zu den<br />
Projekten des Vokalensemble Stimmen finden sich unter:<br />
www.vokalensemble-stimmen.at<br />
DIE STILLE ZEIT MIT<br />
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Weihnachtslieder • CD 353 210<br />
Echte Volksmusik • Instrumental<br />
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ZELL AM SEE<br />
CD 353 211 • Is scho stü uman See<br />
Musik für den Advent<br />
DIE INNSBRUCKER<br />
BÖHMISCHE mit Tobias<br />
Forster (Klavier) • CD 352 830<br />
Frohe Weihnachten (klassisch modern)<br />
MATREIER BLÄSER-<br />
QUINTETT WOHLKLANG<br />
CD 353 208 • Advent und<br />
Weihnacht auf Maria Waldrast<br />
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DOPPEL CD 353 210 • DVD 222 013<br />
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Alpenländische Volksmusik zur<br />
Weihnachtszeit • CD 352 834<br />
Ein volksmusikalischer Adventkalender
RÜCKSICHT<br />
„G’SUNG, G’SPIELT, GITONZT<br />
UND DOZEHLT“ IM VOLKSKUN-<br />
DEMUSEUM IN DIETENHEIM<br />
Am 11.09.<strong>2016</strong> fand eine Jubiläumsveranstaltung anlässlich<br />
35 Jahre SVMK statt, die von Südtiroler Volksmusikkreis<br />
Bezirk Pustertal, Landesmuseum Dietenheim, Musikkapelle<br />
Dietenheim/Aufhofen, ARGE Volkstanz, ARGE Mundart,<br />
Heimatpflegeverband Südtirol und KFS Dietenheim ausgerichtet<br />
wurde.<br />
Text: Dieter Lehmann<br />
Sepp Oberhöller leitete das Offene Singen. (Foto: Hermann Oberhofer)<br />
Wie alles begann: Treffen sich<br />
Menschen an einem bestimmten<br />
Ort, entstehen oft spontan Ideen.<br />
So muss es wohl in den 90er-Jahren<br />
gewesen sein, als sich Sepp Oberhöller<br />
mit dem damaligen Direktor des Landesmuseums<br />
für Volkskunde in Dietenheim,<br />
Dr. Hans Grießmair, im Museum<br />
getroffen hat und die Idee entstanden<br />
ist, einen Tag zu organisieren, an dem<br />
Sänger und Musikanten im Museum<br />
frei singen, musizieren und tanzen können.<br />
Das Ambiente im Museum bietet<br />
sich gerade an, Volksmusik und Volkslied<br />
erklingen zu lassen.<br />
Der Austragungsort<br />
Im Jahr 1976, vor genau 40 Jahren, wurde<br />
das Museum gegründet und 1980 eröffnet.<br />
Rund um den barocken Ansitz „Mair<br />
am Hof“ mit dem dazugehörigen Wirtschaftsgebäude<br />
wurden auf das ca. 3 ha<br />
große Freigelände um die 12 Bauwerke<br />
übertragen. Wie man auf der Homepage<br />
des Museums lesen kann: „Das Südtiroler<br />
Landesmuseum für Volkskunde ist<br />
kein Freilicht- oder Höfemuseum im<br />
strengen Sinn. Der Gründer und langjährige<br />
Direktor des Volkskundemuseums<br />
Dr. Hans Grießmair hat von Beginn an<br />
eine sozialgeschichtliche Ausrichtung<br />
verfolgt, die auf die unterschiedlichen<br />
Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsweisen<br />
von Landadel, Bauer, Kleinhäusler und<br />
ländlichem Handwerker eingeht.“ Und<br />
genau deswegen hat sich Sepp Oberhöller<br />
gedacht: „ Do harin kannat man guit<br />
sing und spiel“. So entstand 1994 das erste<br />
“Gsung, gspielt, gitonzt“. Seither gibt es<br />
dieses „Feschtl“ alle zwei Jahre, immer<br />
am zweiten Sonntag im September.<br />
Worin besteht das Fest?<br />
Über die Jahre ist das Museum weiter<br />
ausgebaut worden, der schöne Garten vor<br />
dem Ansitz wurde zugänglich gemacht,<br />
einige Bauten wie der Wipptalerhof und<br />
das Bienenhaus sind dazugekommen und<br />
auch inhaltlich hat sich das Fest erweitert.<br />
Die Mundart ist dazugekommen, Kindertanz,<br />
Jugendtanz und Kinderprogramm.<br />
Der Urgedanke ist geblieben: Es soll ein<br />
Tag sein, bei dem einfach frei im gesamten<br />
Museumsbereich gesungen, musiziert,<br />
getanzt und dorzehlt wird. Gleichzeitig<br />
haben die Besucher noch die Gelegenheit<br />
zu erfahren, mit welch einfachen Mitteln<br />
früher gelebt, gearbeitet und Feste gefeiert<br />
wurden. Gruppen aus allen Landesteilen,<br />
aus Osttirol, Nordtirol und Bayern sind<br />
mit dabei, ebenso die Mundartdichter<br />
mit ihren Dialekten. Alle Mitwirkenden<br />
singen, spielen, tanzen und dozehln sozusagen<br />
um die „Kost“. Die Museumsangestellten<br />
bereiten für alle Mitwirkenden<br />
ein ausgezeichnetes „Wienerschnitzl mit<br />
Kartoffelsalat“ vor. Für die Besucher<br />
gibt es bei den Standlan Traditionelles<br />
aus der Tiroler Küche wie Tirtlan, Strauben,<br />
Krapfen und hausgemachte Kuchen.<br />
Von Anfang an war es Sepp Oberhöller<br />
als Initiator ein Anliegen, den Tag, es ist<br />
ja ein Sonntag, mit einem Gottesdienst<br />
zu beginnen. Anfangs wurde dieser Gottesdienst<br />
im Museumsbereich vor dem<br />
32<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
RÜCKSICHT<br />
Die Sarner Sängerinnen gaben alte Lieder zum Besten. (Foto: Franz Hermeter)<br />
Im Freigelände konnte man sich u. a. an den Darbietungen der Kindertanzgruppe von Pfalzen<br />
erfreuen. (Foto: Hermann Oberhofer)<br />
Ansitz „Mair am Hof“ im Freien abgehalten.<br />
Letzthin wird der Sonntagsgottesdienst<br />
in der Pfarrkirche von Dietenheim<br />
mitgestaltet, somit ist auch die gesamte<br />
Pfarrgemeinde mit eingebunden. Seit der<br />
Pensionierung von Dr. Hans Grießmair<br />
führt Alexandra Untersulzner als Direktorin<br />
des Museums mit ihrem Team die Idee<br />
mit großem Einsatz weiter.<br />
Was wurde heuer geboten?<br />
Seit einigen Jahren ist auch die Musikkapelle<br />
Dietenheim/Aufhofen als Mitveranstalter<br />
dabei. Die Mitglieder organisieren<br />
alles, was mit Verköstigung, Getränken,<br />
Tischen, Bänken und Zeltdächern zu tun<br />
hat. So ist es uns heuer auch gelungen,<br />
eine Gastmusikkapelle einzuladen, die<br />
ab 11:00 Uhr ein kleines Frühschoppenkonzert<br />
im Garten vor dem Ansitz darbot.<br />
Dazu gesellten sich die Sarner Sängerinnen<br />
in ihrer traditionellen Tracht mit urigen<br />
Liadlan und brachten die Besucher,<br />
welche gerade das Mittagsessen genossen,<br />
schon so richtig in Stimmung, bevor<br />
es im Museum dann aus allen Ecken erklang.<br />
Am Tanzboden spielte bereits die<br />
Brunecker Tanzlmusig, und auf der Alm<br />
lud Sepp Oberhöller zum Offenen Singen<br />
ein, begleitet von Familie Oberhöller und<br />
den Ziachspielern von Georg Oberhöller.<br />
Unterwegs im Freigelände waren der Puschtra<br />
Klang und das Flügelhornduo Karl<br />
Wieser und spielten Tanzlan und Weisen.<br />
Vor dem Wipptaler Hof hat sich das Semester<br />
Trio niedergelassen, um mit dem<br />
Ehrenburger Hoangartchor abwechselnd<br />
zu spielen und zu singen. Aus Bayern<br />
angereist war die Hochberghausner Tanzlmusig<br />
gemeinsam mit dem Starnberger<br />
Dreigesang, sie spielten und sangen nahe<br />
der Kegelbahn und später am Tanzboden.<br />
S‘ Kleablattl und die Geschwister Mölgg<br />
haben in der großen Stube bei den Mundartdichtern,<br />
die alle Maria Mutschlechner<br />
eingeladen hatte, die Texte und Gedichtlan<br />
musikalisch umrahmt. Die Puschtra Vielsaitigen<br />
haben beim Brunnen aufg‘spielt,<br />
der Singkreis St. Georgen und der Singkreis<br />
St. Lorenzen sangen auch an verschiedenen<br />
Orten. Vor dem Häfele Bauernhaus<br />
spielten und sangen Hildegard<br />
und Georg mit ihren Kindern und zogen<br />
damit die Besucher in ihren Bann. Vor dem<br />
nahegelegen Bienenhaus spielten die Geschwister<br />
Lanzinger. Die Kindertanzgruppe<br />
mit 40 Kindern aus Pfalzen tanzte mit<br />
der Jugendtanzgruppe an verschiedenen<br />
Plätzen im Freigelände. Luisa Jäger und<br />
Walter Innerhofer luden am Tanzboden<br />
alle Kinder ein, bei der Kindertanzstunde<br />
mitzumachen. Die Kinder, die keine Lust<br />
zum Tanzen hatten, konnten währenddessen<br />
unweit vom Tanzboden basteln. Ein<br />
Fixpunkt ist auch immer das geistliche<br />
Volkslied in der Kapelle im Herrenhaus.<br />
In der Volksmusik gibt es ja sehr viel<br />
geistliches Liedgut, somit ist diese besinnliche<br />
Stunde ein kleiner Rückzug, auf den<br />
einige Besucher speziell warten, während<br />
draußen das fröhliche Treiben weitergeht.<br />
In der Eingangshalle im Herrenhaus lief<br />
eine Präsentation des Heimatpflegervereins<br />
über seine Tätigkeit. Gegen 17:00<br />
Uhr fanden sich die Besucher dann rund<br />
um den Tanzboden ein und freuten sich<br />
über den Reiftanz, den die Jugendtanzgruppe,<br />
passend zur Zeit des Erntedanks,<br />
vorführte. Mit einigen Bläserweisen und<br />
einem gemeinsamen Lied klang dieser<br />
wunderschöne Tag aus.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 33
RÜCKSICHT<br />
ZUM GEDENKEN AN HANS<br />
HECHENBERGER, KITZBÜHEL<br />
Am 22. August <strong>2016</strong> verstarb nach längerer Krankheit<br />
der Harfenist und Zitherspieler Hans Hechenberger im<br />
81. Lebensjahr.<br />
Text: Andreas Feller, Stefan Brandstätter<br />
anderen schon längst vergessen war. In<br />
seiner Erscheinung war Hans von seiner<br />
schweren Arbeit gezeichnet. Er war „a<br />
Mensch mit a Bärngstalt“, wie es im<br />
Pöll Liadl heißt. Man wunderte sich oft,<br />
wie er mit seinen großen „Tatzen“ die<br />
Harfe und die Zither spielen konnte.<br />
Alternativinstrumente<br />
In den 14 Jahren Tanzmusik wurde natürlich<br />
alles vom Publikum gewünschte<br />
Liedgut gespielt, das heißt, man spielte<br />
auch moderne Stücke. Es war die Zeit<br />
des „Twist“ und „Letkiss“ u. v. a. Da kamen<br />
Harmonien vor, die er mit der Harfe<br />
nicht mehr zu bewältigen vermochte.<br />
Wenn es gar nicht mehr anders ging,<br />
wurden dem Hans „Rumba-Kugeln“ in<br />
die Hände gedrückt. Seine Bewegungen<br />
dazu und sein „begeisterter“ Gesichtsausdruck<br />
ergaben natürlich „ein Bild für<br />
Götter“!<br />
Bei der Jungbauernschrammelmusik spielte Hans die Zither. (Foto: privat)<br />
Früh musste Hans auf dem elterlichen<br />
Hof Verantwortung übernehmen, da<br />
sein Vater als Invalide aus dem Krieg<br />
zurückgekehrt war. Neben seiner Tätigkeit<br />
als als Pinzgauerrinder und Haflingerzüchter<br />
und der damit verbundenen<br />
harten Arbeit auf seinem Hof „Erb am<br />
Sonnberg“ galt seine Liebe der Musik.<br />
Zither und Harfe<br />
Als Kind erlernte er das Zitherspiel<br />
bei der bekannten Zitherlehrerin Gretl<br />
Schütz. Zusammen mit Freunden aus<br />
der Jungbauernschaft begründete er<br />
eine Schuhplattlergruppe und spielte in<br />
der von seinem Freund Andreas Feller<br />
geleiteten Jungbauernschrammelmusik.<br />
Außerdem war er 15 Jahre Mitglied<br />
der bekannten Tanzmusik „Die lustigen<br />
Kitzbüheler“ und nach deren Auflösung<br />
ab 1972 bei der Mitterhögl-Hausmusik,<br />
beide wieder unter der Leitung von<br />
Andreas Feller. Als Harfenist und Liedbegleiter<br />
auf der Zither war er bei vielen<br />
Auftritten im In- und Ausland dabei.<br />
Phänomenales Gedächtnis<br />
Hans Hechenberger oder „Erber Hans“,<br />
wie er in Kitzbühel genannt wurde, war<br />
für sein phänomenales Gedächtnis bekannt:<br />
Wenn bei einer Probe der Mitterhögler<br />
die Rede auf das Alter eines<br />
Bekannten kam und man sich darüber<br />
nicht einigen konnte, wusste Hans sofort<br />
Jahrgang und Geburtstag, so hieß<br />
es oft: „Der war ein 21er Jahrgang, am<br />
15. Jänner …“. Auch konnte er sich an<br />
alle Auftritte mit Datum und Uhrzeit<br />
erinnern und wusste manche Begebenheit<br />
dazu zu berichten, die von den<br />
Als er nach so einer Vorstellung von einem<br />
deutschen Gast gefragt wurde, an<br />
welchem Konservatorium er das Fach<br />
„Rumbakugeln“ studiert habe, da zerriss<br />
es ihn fast vor Lachen! Er nahm also<br />
auch blöde Bemerkungen durchaus mit<br />
Humor! Seinen 80. Geburtstag feierten<br />
wir mit Hans in seiner Stube, wozu es<br />
seine rundum bekannten, selbstgekochten<br />
Schnitzel gab. Für das alljährliche<br />
Muttertagskonzert in Kitzbühel wurde<br />
heuer im Frühjahr trotz seiner geschwächten<br />
Gesundheit geprobt, leider<br />
konnte er wegen eines Krankenhausaufenthaltes<br />
nicht mehr daran teilnehmen.<br />
So hatte er seinen letzten Auftritt im<br />
heurigen April für die Jubiläums-DVD<br />
„50 Jahre Tiroler Volksmusikverein“.<br />
Dieser Beitrag wurde in der Stube seines<br />
Hofes gedreht, was ihn mit großem<br />
Stolz erfüllte.<br />
Wir danken Hans für die vielen netten<br />
Erlebnisse...<br />
34<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
RÜCKSICHT<br />
TIROLER VOLKSMUSIKANTINNEN<br />
IN RUSSLAND<br />
Gleich zwei Tiroler Gruppen konnten vor Kurzem unsere<br />
Volksmusik im Ausland präsentieren.<br />
Text: Sabrina Haas, Günther Laimböck<br />
4kleemusig in Moskau<br />
Wir, die 4kleemusig aus der Wildschönau,<br />
durften zwischen dem 26.<br />
und 29.10.<strong>2016</strong> das Land Tirol sowie<br />
die Tirol Werbung und die Tiroler Wirtschaftskammer<br />
auf ihrer Marktsondierungsreise<br />
in die Hauptstadt Russlands<br />
begleiten. In diesen aufregenden Tagen<br />
musizierten wir auf verschiedenen<br />
Empfängen und Veranstaltungen,<br />
hatten aber auch Zeit, die wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten dieser Metropole<br />
zu besichtigen. Neben unseren Auftritten<br />
war es auch möglich, viele neue<br />
Bekanntschaften zu machen und so<br />
verbrachten wir lustige und abwechslungsreiche<br />
Tage in Moskau. Einen<br />
Einblick in diese beeindruckende Stadt<br />
und Kultur zu erhalten war für uns vier<br />
Mädels aus der Wildschönau abenteuerlich<br />
und ganz neu. Wir fühlten uns<br />
sehr geehrt, die Tiroler Volksmusik im<br />
entfernten Russland präsentieren zu<br />
können und versuchten durch verschiedene<br />
Besetzungen zu zeigen, wie vielfältig<br />
diese ist. Mit unvergesslichen Erinnerungen<br />
im Gepäck kamen wir nach<br />
Tirol zurück und wussten einmal mehr,<br />
in welchem wunderbaren Land wir leben<br />
dürfen! Wir bedanken uns für die<br />
Einladung durch das Land Tirol, mit<br />
Musik die Welt bereisen zu können ist<br />
sicherlich der Höhepunkt unseres mittlerweile<br />
10-jährigen Bestehens.<br />
gramÅrtmusig in Kasan<br />
Auch der gramÅrtmusig wurde eine<br />
besondere Ehre zuteil: über die Vermittlung<br />
der Österreichisch-Russischen<br />
Freundschaftsgesellschaft (ORFG)<br />
Vor der Basilius-Kathedrale: Die 4kleemusig<br />
als musikalischer Botschafter in Moskau.<br />
(Foto: privat)<br />
durften wir von 28. bis 31. August <strong>2016</strong><br />
nach Kasan in der Republik Tatarstan<br />
fliegen. Dort gaben wir im Rahmen des<br />
Festes „Mosaik der Kulturen“, das am<br />
Tag der Republik, 30. August, im großen<br />
Stil gefeiert wurde, zwei halbstündige<br />
Konzerte, in denen wir den Tataren<br />
unsere Tiroler Volksmusik näherbringen<br />
konnten. Wir wurden sehr gastfreundlich<br />
empfangen und man war stets bemüht,<br />
uns einen schönen Aufenthalt zu<br />
bescheren. Sogar der Kulturminister<br />
ließ es sich nicht nehmen, persönlich<br />
unsere Musikgruppe in Tatarstan willkommen<br />
zu heißen. Als Rahmenprogramm<br />
erhielten wir unter anderem<br />
eine detailreiche und sehr interessante<br />
Stadtführung durch Kasan und wir waren<br />
auch zum krönenden Abschluss des<br />
Festes, einem Konzert des „Tatarstan<br />
National Symphony Orchestra“ unter<br />
der Leitung ihres Dirigenten Alexander<br />
Sladkovsky, als VIP-Gäste geladen.<br />
Unter freiem Himmel am Fuße des<br />
Kasan Kremls wurde uns (in der ersten<br />
Reihe sitzend) und mehreren tausend<br />
anderen ZuhörerInnen ein wunderbares<br />
Sommernachtskonzert beschert, das mit<br />
einem einzigartigen Feuerwerk seinen<br />
fulminanten Abschluss fand. Gemütlich<br />
ließen wir den letzten Abend in der Hotelbar<br />
ausklingen, wo wir selber noch<br />
einmal zu unseren Instrumenten griffen<br />
und unseren BetreuerInnen „Boarisch“-Tanzen<br />
lernten. Schweren Herzens<br />
nahmen wir schließlich am 31.<br />
August wieder Abschied von Kasan.<br />
Wir möchten uns noch einmal herzlich<br />
bei der Österreichisch-Russischen<br />
Freundschaftsgesellschaft, insbesondere<br />
bei Herrn Nikolaus Weissel und Frau<br />
Larissa Sifkovits, für die Vermittlung<br />
dieser Reise und bei Frau Alina Gurelli<br />
vom Tatarischen Kulturministerium für<br />
die Organisation und die rührige Betreuung<br />
vor Ort bedanken. Es war für<br />
uns alle ein eindrucksvolles und unvergessliches<br />
Erlebnis.<br />
Fulminanter Abschluss: Die gramÅrtmusig<br />
war zu Gast in Kasan. (Foto: privat)<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 35
RÜCKSICHT<br />
OSTTIROLER SING- UND<br />
MUSIZIERWOCHENENDE <strong>2016</strong><br />
Auch heuer herrschte wieder großer Andrang, um in Lienz<br />
gemeinsam zu musizieren, zu singen und zu tanzen.<br />
Text: Eva Weiler<br />
In den drei Jahren der Neuauflage des<br />
Osttiroler Sing- und Musizierwochenendes<br />
konnte sich die Arbeitsgruppe Osttirol<br />
des Tiroler Volksmusikvereins als Veranstalter<br />
immer über ein großes Interesse und<br />
sehr viele Teilnehmer freuen. Im Vordergrund<br />
des Seminars stehen die Weitergabe<br />
der heimischen Volksmusik an jüngere<br />
Auch Streichinstrumente fehlten nicht.<br />
(Foto: Michael Warscher)<br />
Generationen, aber auch die Vernetzung<br />
von Volkmusikliebhabern und die Weiterbildung<br />
von erfahrenen Sängern und Musikanten.<br />
109 Teilnehmer im Alter zwischen<br />
7 und 77 Jahren wurden von 2. bis 4. September<br />
in den Räumen der Landwirtschaftlichen<br />
Lehranstalt Lienz von 14 Referenten<br />
im Einzel- oder Gruppenunterricht betreut.<br />
Die Beteiligten stammten großteils aus<br />
Osttirol, aber auch aus Oberkärnten, Südtirol,<br />
Nordtirol und Bayern. Die Organisatoren<br />
freuten sich diesmal besonders, weil<br />
es gelungen war, auch weitum bekannte<br />
Volksmusikanten wie Katrin Unterlercher,<br />
Florin Pallhuber oder Hermann Huber als<br />
Referenten zu gewinnen. Über Alters- und<br />
Landesgrenzen hinaus wurde gemeinsam<br />
musiziert, gesungen und getanzt. Bis in<br />
die frühen Morgenstunden genossen alle<br />
die ungezwungene Atmosphäre und erneuerten<br />
alte Freundschaften und knüpften<br />
neue Kontakte. Der Spitzenreiter unter den<br />
Volksmusikinstrumenten ist wohl die Steirische<br />
Harmonika, mit der 26 Teilnehmer<br />
angereist waren. Mit 18 Teilnehmern stand<br />
die Gitarre an zweiter Stelle. Auch Blasinstrumente<br />
wie Flügelhorn, Posaune und Klarinette<br />
waren vertreten, ebenso wie Geigen,<br />
Harfen, Zithern usw. Nicht fehlen durfte<br />
natürlich das für diese Region besonders<br />
typische Osttiroler Hackbrett. Einen hohen<br />
Stellenwert hatte auch das Singen von traditionellen<br />
und neueren Volksliedern, das<br />
alle Teilnehmer gemeinsam absolvierten.<br />
Ein weiterer interessanter und unterhaltsamer<br />
Programmpunkt war das Volkstanzen<br />
unter der Leitung von Bezirksvortänzer<br />
Andreas Kröll. Am Sonntag, den 4. 9.<br />
wurde zum Seminarabschluss eine Heilige<br />
Messe gefeiert und sehr stimmungsvoll von<br />
Instrumentalisten und dem Gemeinschaftschor<br />
gestaltet. Im Anschluss präsentierten<br />
dann die Teilnehmer gemeinsam mit ihren<br />
Referenten die erlernten Stücke vor einem<br />
großen Publikum im Saal der LLA Lienz.<br />
WURZLSTOCKFEST<br />
Beim Fest der Luitascher Tanzlmusi wurde der Erlös für<br />
einen wohltätigen Zweck gespendet<br />
Text: Jochen Neuner<br />
Anlässlich unseres 20-Jahr-Bestehens veranstalteten<br />
wir im August ein Fest, bei dem<br />
der Erlös für einen wohltätigen Zweck gespendet<br />
werden sollte. Wir waren überwältigt,<br />
wie viele Besucher unserer Einladung<br />
folgten und welchen Betrag wir letztendlich<br />
für bedürftige Einheimische im Eintreffen<br />
eines Härtefalles zusammenbrachten. Wir<br />
sind stolz, dass wir unserem Bürgermeister<br />
Thomas Mössmer vor kurzem einen<br />
Scheck über 5.138,00 Euro für das soziale<br />
Sparbuch überreichen konnten. Das alles<br />
war natürlich nur möglich mit großzügigen<br />
Unterstützungen von Sponsoren, den vielen<br />
freiwilligen Helfern, den unentgeltlich<br />
spielenden Musikgruppen und den zahlreichen<br />
Besuchern. Dafür sprechen wir ein<br />
herzliches Vergelt´s Gott aus!<br />
Bürgermeister Thomas Mössmer und Vizebürgermeister<br />
Jorgo Chrysochoidis erhalten<br />
von der Luitascher Tanzlmusi den Spendenscheck<br />
für bedürftige Leutascher (Foto: privat)<br />
36<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
TRADITIONELL<br />
UND MODERN<br />
ZUGLEICH.<br />
Die TT und der Tiroler Volksmusikverein.<br />
Ein Stück Tiroler Identität im 21. Jahrhundert.<br />
www.tt.com<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 37<br />
© Andreas Schönherr
STELLT´S ENK VOR<br />
DIE HERBISCHTSINGER<br />
Es war eigentlich die „staade Zeit“, die uns zusammengeführt<br />
hat. Mit den Jahren haben wir Herbischtsinger unser<br />
Singen aber längst auf das ganze Jahr hin ausgedehnt, wenngleich<br />
die ruhigeren Herbstmonate hin zum Advent unsere<br />
„liabste“ Zeit geblieben ist.<br />
Text: Paul Peintner<br />
Bei einem Rorate-Amt in Kloster Neustift (v. l. n. r.: Reinhard Innerhofer, Paul Denicolò, Sebastian<br />
Meßner und Paul Peintner) (Foto: Herbischtsinger)<br />
Die Herbischtsinger, das sind vier<br />
„gstandne Mander“ aus dem<br />
Südtiroler Pustertal, die allesamt ihre<br />
musikalischen Wurzeln in der Blasmusik<br />
und in der Chormusik haben.<br />
Da ist Reinhard Innerhofer aus Sand<br />
in Taufers, vielen vielleicht noch bekannt<br />
vom „Stochasa“ (Steinhauser)<br />
Viergesang oder vom Puschtra Viergesang,<br />
der den 1. Tenor singt, Paul<br />
Denicolò aus St. Lorenzen, auch<br />
Chorleiter beim MGV Stegen und<br />
den Sebatum Singers am 2. Tenor,<br />
Waschtl (Sebastian) Meßner aus St.<br />
Georgen, langjähriger Kapellmeister<br />
der Musikkapelle Antholz/MT,1.<br />
Bass, und Paul Peintner aus Reischach,<br />
lange Zeit die Bassstimme<br />
der Geschwister Oberhöller.<br />
Geistliches Volkslied am Beginn<br />
1997, also vor bald 20 Jahren, haben<br />
wir unser erstes Adventlied angestimmt,<br />
obwohl unser erster großer<br />
Auftritt dann aber ein Mariensingen<br />
in der Millstätter Stiftskirche in Kärnten<br />
war. Aber unser erklärtes Ziel war<br />
vorrangig das Roratesingen und zwar<br />
mit Vorliebe in entlegenen, kleinen<br />
Dorfkirchen, wo damals noch nach<br />
altem Brauch dieso genannten Goldenen<br />
Ämter ganz früh am Morgen noch<br />
zu nächtlicher Stunde gefeiert wurden.<br />
Bald schon sind wir zu den ersten<br />
Adventsingen eingeladen worden<br />
und auch der eine oder andere Huangart<br />
kam dazu. Aber unser Grundsatz<br />
stand: Wir treffen uns im Herbst<br />
zum gemeinsamen Singen und nach<br />
den Weihnachtsfeiertagen ist wieder<br />
Schluss. Irgendwann nach einer Messgestaltung<br />
im Vinschgau hat uns Rudi<br />
Gamper für den Sender Bozen in den<br />
Dienst genommen und da musste ein<br />
Gruppenname gefunden werden. Mit<br />
seinem Satz: „Wenn es lei im Herbst<br />
singts, nocher seids ebn die Herbischtsinger“<br />
hat er kurzerhand unsere Namensgebung<br />
erledigt.<br />
Liedschatzerweiterung<br />
Doch lange hielt dieser Grundsatz<br />
nicht und wir spürten, dass das Volkslied<br />
den Menschen durch das Jahr,<br />
durch das Leben begleiten will. Die<br />
Passionszeit, der Marienmonat kamen<br />
hinzu, aber auch das Singen auf<br />
der Alm oder im Wirtshaus ist immer<br />
mehr zu einer beliebten Ergänzung<br />
geworden. Und wie es halt bei anderen<br />
Gruppen in der alpenländischen<br />
Volksmusik auch so geht, wurden<br />
wir eingeladen zu schönen und ehrenvollen<br />
Auftritten im Tiroler Raum<br />
und auch nach Bayern. Auftritte beim<br />
Stanglwirt, in München beim Tag der<br />
Volkskultur, beim Bregenzer Advent<br />
38<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
STELLT´S ENK VOR<br />
oder in Alpbach bleiben unvergesslich.<br />
So entstand auch unsere Freundschaft<br />
zu einem ganz Großen der Volksmusik,<br />
Peter Moser, der uns als Liedbegleiter<br />
und Ratgeber gutgesinnt zur<br />
Seite steht. Auf unseren gemeinsamen<br />
Wanderungen erklingen dann Bläserweisen<br />
und Lieder von den Höhen der<br />
Dolomiten und abends zum Huangart<br />
bei ladinischen Schmankerln. Auch<br />
Herbert Pixner zählte eine Zeit lang<br />
zu unseren Weggefährten. Immer<br />
dann, wenn es galt, etwas Besonderes<br />
zu gestalten, waren sie bei uns dabei.<br />
Die Erinnerung weckt dazu Bilder von<br />
eigenen Adventsingen, Marien- oder<br />
Kreuzwegandachten, die zu ihrer ganz<br />
besonderen Art der Gestaltung mit<br />
großflächigen Bilddarstellungen und<br />
speziellen Lichtquellen auch ganz besondere<br />
Musik(-er) erfordert haben.<br />
„Weinverkostungen“<br />
Soweit zur ernsten Seite unserer Lebensgeschichte.<br />
Bei uns geht es aber<br />
auch recht lebenslustig und fidel zu.<br />
Eine „Unart“ von Anfang an ist es,<br />
dass wir nach unseren Auftritten einfach<br />
so schwer den Heimweg finden.<br />
Überall dort, wo es ein gutes Glasl<br />
gibt und ein lustiges Liadl hinpasst,<br />
kriegt man uns so schnell nicht mehr<br />
aus dem Haus. Unsere „Weinverkostungen“<br />
führen uns quer durchs Land<br />
und eine hübsche Zahl Südtiroler<br />
Weinkeller kennen wir nicht nur akustisch.<br />
Längst ist jetzt wieder der Herbst ins<br />
Land gezogen und die „bsundre Zeit“<br />
des Advent bedeutet für uns Herbischtsinger<br />
wieder mehrmals in der<br />
Woche unterwegs zu sein zu Rorate,<br />
Adventsingen oder einfach nur irgendwo<br />
zu einer staaden, besinnlichen<br />
Adventstunde – eine schöne Aufgabe!<br />
Wie immer lassen wir wieder die ewig<br />
schönen Adventlieder erklingen, aber<br />
es braucht auch immer wieder manches<br />
neue Lied: „Tat ins freidn, wenn<br />
as ‘s oane oder ‘sondre neue Liadl für<br />
ins hatt‘!“<br />
Kontakt:<br />
Reinhard Innerhofer<br />
Wiesenhofstraße 23<br />
39031 Sand in Taufers<br />
reinhard.innerhofer@gmail.com<br />
Tel. 389-0744940<br />
ANTON SCHOSSER<br />
QUARTETT MIT<br />
KARL<br />
Der Südtiroler Volksmusikkreis<br />
freut sich, dass er auch Mitglieder<br />
außerhalb des Landes betreuen<br />
darf. Wir gratulieren daher dem „Anton<br />
Schosser Quartett mit Karl“ aus<br />
Oberösterreich sehr herzlich zum<br />
25-jährigen Bestehen. Die Musikanten<br />
waren schon öfters beim Wochenendlehrgang<br />
für Weisenbläser in Südtirol<br />
dabei.<br />
WINTERWUNDERWELT AM FUSSE DER SERLES!<br />
Märchenhafte Winterlandschaften, tief verschneites<br />
Schneeschuhwandern, freudige Rodelpartien,<br />
pulvriges Skifahren, traumhafte Ausblicke<br />
auf die Tiroler Bergwelt:<br />
Die Serlesbahnen bieten entspannte Wintersportaktivitäten<br />
auf höchstem Niveau.<br />
NACHTRODELN: DI & FR, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />
WINTER-<br />
SPASS<br />
VOM ALLER-<br />
FEINSTEN<br />
FERN JEDER<br />
HEKTIK!<br />
SERLESBAHNEN MIEDERS | STUBAITAL | Tel. +43 (0) 5225 62 776 0 | www.serlesbahnen.com<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />
39
KREIZWEIS<br />
BRAUCHDUMM<br />
Text: Reibeisen<br />
Was das Reibeisen BRAUCHT, UM glücklich<br />
zu sein? Das mag jetzt für viele von Ihnen<br />
pathetisch klingen, aber die zahlreichen<br />
kulturellen Highlights gelebten Brauchtums<br />
in Tirol lassen das Reibeisenherz jährlich<br />
höher schlagen! Besonders in der Zeit zwischen<br />
Mitte November und Anfang Dezember<br />
befindet sich das Reibeisen im Ausnahmezustand.<br />
Von der „Höllenrocknacht“ über<br />
„Krampus Clubbing“ bis hin zu „Krampuskränzchen<br />
& Gogo Night“: sämtliche „Teuflshows“<br />
werden landauf, landab zelebriert,<br />
um das Erbe der Väter zu bewahren. Nicht<br />
zu vergessen sind natürlich auch die Perchten<br />
im Unterinntal, die bereits um die Mittagszeit<br />
besoffen im Straßenrand liegen und<br />
mit ihren aus Benzinkanistern umfunktionierten<br />
Trommeln (Tampern) für Angst und<br />
Schrecken sorgen. Hier gäbe es noch einige<br />
andere „Bräuche“ (etwa die zahlreichen Almabtriebsevents)<br />
im Jahreskreis aufzuzählen,<br />
worauf das Reibeisen aber verzichtet.<br />
Durch die Advent- und Weihnachtszeit<br />
auf der Steirischen Harmonika!<br />
52 ausgewählte<br />
Advent- und Weihnachtslieder<br />
ª von leicht bis anspruchsvoll<br />
ª für 3- und 4-reihige Harmonika<br />
ª inkl. Audio-CD<br />
(G C F B / B Es As Des)<br />
ª sinnvolle und ausgeklügelte<br />
Zusammenstellung<br />
ª chronologisch und thematisch<br />
geordnete Abfolge der Stücke -<br />
beginnend mit dem 1. Advent<br />
bis hin zum Dreikönigstag<br />
ª Die gesungenen Lieder sind mit<br />
Texten versehen: eine Einladung an<br />
die ganze Familie zum Mitsingen!<br />
Es erwartet euch eine musikalische<br />
Entdeckungsreise durch bekannte<br />
Weihnachtslieder mit neuen Griffschriftbearbeitungen,<br />
sowie als Highlight neu<br />
entdeckte Lieder und Weisen!<br />
Zum Preis von € 29,90<br />
Knöpferl Musikverlag - Exklusive Griffschrifthefte für die Steirische Harmonika!<br />
Noten- und Hörbeispiele auf www.knoepferl.at - Bestell-Hotline 0043(0)650/5530090<br />
Was ist heutzutage Brauchtum?<br />
Vielmehr möchte das Reibeisen der Frage<br />
auf den Grund gehen, was eigentlich<br />
heutzutage Brauchtum ist. In einer Zeit<br />
der Abschottungs- und Abgrenzungspolitik<br />
wird der Begriff ja geradezu inflationär<br />
verwendet: Jedes Land, ja jede Region besinnt<br />
sich mehr denn je seiner bzw. ihrer alten<br />
Traditionen und Bräuche, um sich vom<br />
Rest des Landes, Europas, der Welt abzuheben.<br />
Anstoß für diese Überlegungen war<br />
ein Gespräch im Congresshaus Innsbruck<br />
während des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbs,<br />
das das Reibeisen zufällig<br />
mithören durfte. Ein Mann, seiner Tracht<br />
nach zu schließen aus Bayern, beklagte<br />
sich darüber, dass nun auch schon viele<br />
Mädchen Lederhosen statt Dirndln tragen<br />
würden und überhaupt seien einige BesucherInnen<br />
nicht der Veranstaltung entsprechend<br />
gekleidet. Es sei nun einmal Brauch,<br />
dass man sich an solch einem Ereignis auch<br />
dementsprechend kleidet, sprich die Burschen<br />
in Lederhosen und die Mädchen eben<br />
im Dirndl. Nun ist das Dirndlkleid ein Paradebeispiel<br />
für das Dilemma, in dem sich das<br />
Reibeisen hier befindet: Ab wann darf etwas<br />
als Brauchtum bezeichnet werden? Das<br />
Dirndl etwa, wie wir es heute kennen, setzte<br />
sich erst ab ungefähr 1870/80 in der Oberschicht<br />
des städtischen Sommerfrischepublikums<br />
als „ländliches“ Kleid durch. Darf<br />
etwas nach 150 Jahren also als Brauchtum<br />
bezeichnet werden? Was ist mit den heutigen<br />
so genannten „Oktoberfest-Dirndln“,<br />
die sich etwa durch ihre Kürze und großzügige<br />
Dekolletés „auszeichnen“? Zählt das<br />
auch schon dazu?<br />
Brauchtum oder Brauchdumm?<br />
Das Reibeisen wird Ihnen die Antwort<br />
schuldig bleiben. Faktum ist jedoch: Genauso<br />
wie unsere Sprachen (Dialekte), unsere<br />
Musik (Volksmusik) etc. einem ständigen<br />
Wandel unterworfen sind, wird sich<br />
auch das so genannte Brauchtum im Laufe<br />
der Zeit immer wieder weiterentwickeln.<br />
Ob sich dieser „Fortschritt“ dann immer<br />
noch als Brauchtum bezeichnen lässt<br />
oder Brauchdumm der bessere Begriff für<br />
manche Entwicklungen wäre, das bleibt<br />
dahingestellt. Besinnliche Weihnachten<br />
und ein gutes neues Jahr wünscht das<br />
Reibeisen!<br />
40<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
STÜCKWEIS<br />
Damit’s nicht immer dasselbe Lied ist:<br />
Hier gibt’s stückweise Zusammengetragenes zum Erproben –<br />
vielleicht bei einem der angekündigten Seminare?<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 41
Frohlocket ihr Menschen auf Erden<br />
Diskant<br />
Sekund<br />
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Halbbass<br />
Bass<br />
1. Froh<br />
-<br />
2. Es<br />
3. Er<br />
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ihr<br />
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Hei -<br />
Na -<br />
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laßt<br />
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mehr<br />
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Ho -<br />
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himm -<br />
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ne<br />
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Zeit,<br />
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wo<br />
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1. uns<br />
2. las<br />
-<br />
3. bringt<br />
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1. uns<br />
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Ver -<br />
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Him -<br />
söh -<br />
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sne<br />
mel<br />
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Ê<br />
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Mes -<br />
das<br />
und<br />
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si -<br />
Zep -<br />
Gna -<br />
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freut,<br />
Kron,<br />
Ruh.<br />
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1. Lie<br />
-<br />
2. E<br />
-<br />
3. be<br />
-<br />
ĄĄA .Â.Â.Â<br />
be<br />
lend<br />
tet<br />
Ê<br />
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und<br />
und<br />
ihn<br />
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Gnad,<br />
Not,<br />
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zu<br />
die<br />
den<br />
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sen -<br />
Welt<br />
Mitt -<br />
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den<br />
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ler<br />
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ver -<br />
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nen<br />
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Gott.<br />
Sohn.<br />
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1. Lie<br />
-<br />
2. E<br />
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3. be<br />
-<br />
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und<br />
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Gott.<br />
Sohn.<br />
#<br />
STÜCKWEIS<br />
aus dem Liedgut der Geiselsberger Kirchensinger, Transkription: Robert Schwärzer<br />
42<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
STÜCKWEIS<br />
Für s'Kindl<br />
Stefan Neussl<br />
Flgh.1 in B<br />
Flgh. 2 in B<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr langsam, als Wiegenlied<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Posaune in B<br />
Tuba in C<br />
<br />
1<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
6<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
© 2001 by Active Sound Studio, Landeck<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 43
#<br />
STÜCKWEIS<br />
Den lieben St. Johannes loben wir<br />
A Q<br />
       ‰ ‰<br />
St.Lorenzen im Mürztal<br />
‰ Â Â ‰ K<br />
Â<br />
E Q<br />
1. Den<br />
2. Und<br />
3. Wild<br />
4. Wie<br />
5. Den<br />
lie -<br />
Sankt<br />
Ho -<br />
Sankt<br />
lie -<br />
ben<br />
Jo -<br />
nig<br />
Jo -<br />
ben<br />
Sankt<br />
han -<br />
und<br />
han -<br />
Sankt<br />
Jo -<br />
nes<br />
wild<br />
nes<br />
Jo -<br />
han -<br />
ging<br />
Heu -<br />
hin<br />
han -<br />
nes<br />
wohl<br />
schreck<br />
zum<br />
nes<br />
lo -<br />
in<br />
war<br />
Jor -<br />
wolln<br />
ben<br />
die<br />
sein´<br />
dan<br />
wir<br />
wir,<br />
Wüst.<br />
Speis.<br />
kam,<br />
ehrn,<br />
    ‰ ‰       ‰ ‰ ‰ ‰ Â<br />
K<br />
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Ê<br />
 ‰   ‰ ‰ ‰ ‰ .Â.     Â<br />
‰<br />
Í<br />
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1. sei<br />
-<br />
2. lehrt,<br />
3. lehrt<br />
4. er<br />
5. ist<br />
ner<br />
dass<br />
uns<br />
un -<br />
ja<br />
Ge -<br />
der<br />
des<br />
serm<br />
der<br />
na -<br />
Mensch<br />
Gott´s<br />
Herrn<br />
Die -<br />
den<br />
sei -<br />
Wort mit<br />
sei - nen<br />
ner von<br />
be -<br />
ne<br />
geh - ren<br />
Sün - den<br />
gro - ßem<br />
hei - lig - sten<br />
Gott, dem<br />
wir.<br />
büßt.<br />
Fleiß.<br />
Nam.<br />
Herrn.<br />
Ky - ri - e<br />
‰ Â<br />
‰ Â Â<br />
‰ Â Ê Â Â ‰     ‰   ‰ .Â.Â. .Ậ Â Í Â Â Â ‰<br />
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Aus dem "Catholischen Gesangbuch von Nikolaus Bettner, Schulmeister und Organist zu St.Lorenzen" im Mürztal, 1602.<br />
Tauet Ê<br />
Himmel<br />
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   ÂSÂSÂSÂS<br />
Í<br />
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1. Tau<br />
- et<br />
Him - mel! den<br />
Ge - rech ten!<br />
ÂRÂRÂR Ê Ê<br />
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Â<br />
Í<br />
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Wol - ken<br />
Â<br />
reg - net<br />
uns<br />
     Â<br />
zu<br />
ihn<br />
ret<br />
her<br />
- ten<br />
- ab!<br />
‰ K<br />
sann;<br />
Ê<br />
Â<br />
Í<br />
rief<br />
e -<br />
Ê<br />
Â<br />
Í<br />
das<br />
und den<br />
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Licht<br />
lei -<br />
und<br />
Er<br />
Er<br />
gab<br />
er<br />
son!<br />
   Â<br />
Volk<br />
in<br />
ban - gen<br />
Rat - schluss aus - zu -<br />
e´w - gen Va - ters Sohn;<br />
Heil bringt er den<br />
Â Ê Â Â Â Â Â Â Ê Â Ê E4<br />
 Â<br />
4 Â Í Â Â Â Â Â<br />
  Í<br />
K Â Â Â<br />
‰<br />
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K Â Í Í<br />
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Näch<br />
-ten.<br />
füh - ren<br />
dem<br />
trug<br />
Gott<br />
der<br />
Sün - dern, Frie - den<br />
ÂSÂSÂSÂS E Ê<br />
  Ê<br />
K Â Â<br />
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Í<br />
A Ê<br />
Ê<br />
  ‰ Â<br />
Â<br />
Í<br />
Í<br />
Him -<br />
mel<br />
2. Gott, der Va - ter ließ sich rüh - ren, dass er<br />
3. Und als Mensch zu Men-schen - kin - dern kommt des<br />
Â Ê Â Ê Â Â Â Â Â Â Ê Ê<br />
Â<br />
die - se Ant-worneu<br />
- en<br />
Strahl der<br />
 ‰ Â Ê Ê<br />
Â<br />
E Â ‰ ÂÍ<br />
die<br />
Ver -<br />
heiß<br />
-ung<br />
gab:<br />
einst<br />
Sohn sich sel - ber an. Schnell flog Got - tes En - gel<br />
von des Him - mels Thron. Er - de jauch - ze<br />
in<br />
Â Ê Â Ê Â ÂSÂSÂSÂS  ‰ Â Ê Â Ê aufÊ<br />
 ‰ Â Ê Â Ê<br />
Â<br />
 K<br />
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ein - zu - ge - hen.<br />
Â<br />
Í Â Í Â<br />
Ê<br />
Ê<br />
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Â<br />
Í<br />
Í<br />
ÂSÂS<br />
‰<br />
"Sieh, ich<br />
K<br />
Â<br />
Í<br />
u<br />
    ‰<br />
Son- ne: Bald er - fül - let ist die Zeit.<br />
be - reit!<br />
Â Ê Ê Ê Â Â Ê .Â Â Ê Â Â Â Â Â Â K Â Í Í Â Â Â Â Â<br />
‰ K Â<br />
Ê<br />
 Â<br />
Í<br />
Í<br />
Í<br />
  ‰<br />
Â<br />
K<br />
k<br />
Denn ver - schlos-sen<br />
war das<br />
bin<br />
des Her-ren<br />
Tor,<br />
Magd,<br />
den<br />
Â<br />
Í<br />
bis<br />
Mitt<br />
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- ler selbst zu<br />
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Hei - land trat<br />
mir<br />
chetÊ<br />
ge - sche - he, was<br />
Ma-<br />
eu - er Herz<br />
se - hen<br />
nie - der,<br />
Won - ne<br />
  K<br />
und<br />
Ê<br />
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    ‰<br />
Í<br />
her<br />
Gott<br />
-<br />
in<br />
brach - te<br />
bei dem<br />
Â Ê Â Ê<br />
Â<br />
Â<br />
Í<br />
Í<br />
wie-der.<br />
vor.<br />
sagt."<br />
aus einer Handschrift des Franz Xaver Sailer, St.Jakob am Arlberg um 1800<br />
Satz: Peter Reitmeir<br />
K<br />
44<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
PROBEWEIS<br />
ANMELDUNG NORDTIROL<br />
Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />
Nordtirol finden Sie auf der Homepage des<br />
Tiroler Volksmusikvereins: http://www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />
Bei Bedarf können<br />
die Anmeldeformulare auch zugeschickt werden.<br />
Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an<br />
das Vereinsbüro: E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />
Postadresse: Tiroler Volksmusikverein,<br />
Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1,<br />
A-6020 Innsbruck, Tel./Fax: +43 (0)512 395566.<br />
Büroöffnungszeiten: Mo, 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
ANMELDUNG SÜDTIROL<br />
Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />
Südtirol finden Sie zum Ausdrucken auf der<br />
Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises:<br />
http://www.volksmusikkreis.org. Bei<br />
Bedarf können die Anmeldeformulare auch<br />
zugeschickt werden. Bitte wenden Sie sich in<br />
diesem Fall an das Vereinsbüro: E-Mail: info@<br />
volksmusikkreis.org, Postadresse: Südtiroler<br />
Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, I-39100<br />
Bozen, Tel.: +39 (0)471 970555, Fax 980922.<br />
Büroöffnungszeiten: Mo bis Fr, 08:00 bis 12:00<br />
Uhr, 13:00 bis 15:00 Uhr
PROBEWEIS<br />
VOLKSTANZ-WINTERLEHRGANG<br />
Volkstänzer/innen und Volksmusikanten/innen verbringen gemeinsam eine<br />
abwechslungsreiche Woche im Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten.<br />
Auf dem Programm stehen Tiroler Tänze, aber auch Tänze aus dem Ausland.<br />
Es wird zudem gesungen und musiziert mit fachkundigen Referenten. Auch<br />
für Kinder wird ein Programm geboten.<br />
Beginn:<br />
Das Almhotel Glieshof in Matsch im Vinschgau auf über 1.800 m Seehöhe<br />
bietet sich idealerweise an für Skitouren und Schneeschuh-Wanderungen.<br />
Ergänzt wird das Winterangebot mit Singen und Musizieren<br />
auf allen Instrumenten im Gruppen- oder Einzelunterricht. Willkommen<br />
sind alle SängerInnen und MusikantInnen, ganz gleich ob Anfänger oder<br />
Fortgeschrittene, ob allein oder als Gruppe. Erfahrene Ski- und Bergführer<br />
und bewährte Musikreferenten aus dem Alpenraum gewährleisten<br />
erlebnisreiche Tage am Glieshof.<br />
Wann:<br />
Wo:<br />
Mo, 26. Dezember <strong>2016</strong>, 18:00 Uhr<br />
Ende: So, 1. Jänner 2017<br />
Ort:<br />
Anmeldeschluss: 14.11.<strong>2016</strong><br />
Anmeldung:<br />
Haus der Familie, Lichtenstern am Ritten<br />
http://www.arge-volkstanz.org/aktuell/winterlehrgang.html<br />
SKITOUREN UND WINTERWANDERUNGEN MIT MUSIK<br />
D0, 09.02.2017 (abends) bis<br />
So, 12.02.2017 (mittags)<br />
Almhotel Glieshof in Matsch<br />
im Vinschgau<br />
Foto: Lisi Friesenbichler Foto: ArGe Volkstanz<br />
Leitung:<br />
Elisabeth Friesenbichler<br />
und Johanna Dumfart<br />
Anmeldeschluss: 22. Jänner 2017<br />
Infos bei: Südtiroler Volksmusikkreis |<br />
Tel. 0471 970555<br />
www.volksmusikkreis.org<br />
46<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
PROBEWEIS<br />
WOCHENENDLEHRGANG FÜR WEISENBLÄSER<br />
Beginn: Fr, 10. März 2017, 20:00 Uhr<br />
Ende: So, 12. März 2017<br />
Ort:<br />
Beschreibung:<br />
Instrumente:<br />
Bildungshaus Schloss Goldrain, Vinschgau<br />
Förderung des Weisenblasens in verschiedenen<br />
Besetzungen, betreut von erfahrenen Referenten.<br />
Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen durchgeführt.<br />
Holzblasinstrumente (Flöte, Oboe, Klarinette,<br />
Saxophon), Blechblasinstrumente (Flügelhorn,<br />
Trompete, Horn, Tenorhorn, Bariton, Euphonium,<br />
Posaune, Tuba) Neben dem Weisenblasen wird auch Tanzlmusig gespielt.<br />
Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />
Referenten:<br />
Seminarbeitrag:<br />
Stefan Neussl, Roland Wildauer, Christian Egger, Raimund Walder, Martin Psaier, Manuel Goller, Thomas Lindl<br />
150,00 €, 130,00 € für Mitglieder des Südtiroler Volksmusikkreises,<br />
95,00 € für Jugendliche unter 18 Jahren.<br />
Infos bei: Südtiroler Volksmusikkreis | Tel. +39 0471 970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen | Tel. +39 0471 976378 | www.vsm.bz.it | info@vsm.bz.it<br />
SCHITOUR & VOLKSMUSIK<br />
Schitouren und Volksmusikwochende auf der Franz-Senn-Hütte mit geführten Schitouren vormittags, gemeinsame<br />
Singstunden und Unterrichtseinheiten am Instrument am Nachmittag.<br />
Beginn:<br />
Donnerstag, 30. März 2017, 09:30 Uhr<br />
Ende: Sonntag, 2. April 2017<br />
Ort:<br />
Referenten<br />
Stubaital, Franz Senn Hütte<br />
Johanna Dumfart, Sabrina Haas, Markus Hochkofler,<br />
Raphael Kühberger, Fabian Steindl<br />
Kosten inkl. HP:<br />
280,00 € für Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins<br />
290,00 € für Nichtmitglieder<br />
Infos bei: fabiansteindl@gmx.at | www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
Foto: Fabian Steindl<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 47
PROBEWEIS<br />
10. WEISENBLÄSER- UND TANZLMUSIGSEMINAR<br />
Beginn:<br />
Freitag, 21. April 2017, 19:00 Uhr<br />
Ende:<br />
Samstag, 22. April 2017, nach dem Abschlussabend<br />
Ort:<br />
Referenten:<br />
Mieders im Stubaital<br />
Stefan Neussl (T) Flügelhorn, Robert Schwärzer<br />
(Südtirol) Flügelhorn, Peter Hausberger (T) Posaune,<br />
Roland Wildauer (T) Posaune, Raimund Walder (T)<br />
Flügelhorn, Otto Ehrenstrasser (T) Posaune, Christian<br />
Egger (T) Klarinette, Mike Maurer (CH) Alphorn u. a.<br />
Foto: Tiroler Kirchtagmusig<br />
Seminarbeitrag:<br />
Zielgruppe:<br />
75,00 € für Erwachsene, 70,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines<br />
Für Mitglieder des Tiroler Blasmusikverbandes übernimmt der Verband den Kursbeitrag!<br />
bestehende Weisenbläser- und Tanzlmusiggruppen in den verschiedensten Besetzungen, Einzelmusikanten,<br />
Holzbläser, Alphornbläser<br />
Rahmenprogramm: Referat: „A schiane Weis lasst’s hearn“, Vortrag von Stefan Neussl; 22.04.,18:00 Uhr: „A Weis für’s Dorf“<br />
mit allen Seminarteilnehmern; 22.04., 20:00 Uhr: „A Tanzl, a Weis“ mit der Tiroler Kirchtagmusig<br />
Anmeldeschluss: 20. März 2017<br />
Ausschließlich Online-Anmeldung unter: www.tiroler-volksmusikverein.at. Begrenzte Teilnehmerzahl!<br />
Infos bei: s.steuma@gmail.com | Tel. +43 (0)664 5061850, Mo – Fr<br />
Die Anmeldung verpflichtet zur Anwesenheit während der gesamten Seminardauer!<br />
WOCHENENDLEHRGANG FÜR HOSENSACKINSTRUMENTE<br />
Wer sich auf Maultrommel, Mundharmonika und Okarina verbessern,<br />
bzw. das Spielen darauf erlernen möchte, ist herzlich<br />
eingeladen. Gitarren zum Begleiten sind auch erwünscht.<br />
Kursbeitrag:<br />
Beginn:<br />
150,00 €, 140,00 € für Mitglieder des<br />
Südtiroler Volksmusikkreises, 95,00 €<br />
für Jugendliche unter 18 Jahren.<br />
Fr, 28. April 2017, 17:00 Uhr<br />
Ende: So, 30. April 2017<br />
Ort:<br />
Pension Summererhof, Mellaun,<br />
St. Andrä bei Brixen<br />
Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />
48<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
MÅNNSBILD<br />
GEBIETSREFERENT IN<br />
(UN)RUHESTAND<br />
Nicht nur wegen seines Vornamens passt Nikolaus Köll aus<br />
Landeck in die Weihnachtsausgabe des <strong>Gsungen</strong> und Gspielt.<br />
Nach 26 Jahren legt er seine Funktion als Gebietsreferent<br />
beim Tiroler Volksmusikverein nieder. Grund genug, um den<br />
„frischgebackenen“ Pensionisten in seiner Heimat Landeck<br />
zu besuchen und mit ihm eine Rückschau über die vergangenen<br />
Jahre zu halten.<br />
Text: Sabrina Haas | Fotos: Christina Holaus<br />
Du liabe Zeit, du liabe<br />
Zeit, hat decht der Mensch<br />
a Wichtigkeit, a decht<br />
der Mensch a Gneat!<br />
Du liabe Zeit, du liabe Zeit<br />
siecht nit vor lauter Wichtigkeit,<br />
wia`s langsam<br />
arschling geaht.<br />
(Anni Kraus)<br />
echter Perjenner!<br />
A Nikolaus Köll ist weitum bekannt.<br />
Mit seiner Gruppe „Die Huangartler“,<br />
die er mit Maik Baumgartner und Martin<br />
Raggl vor dreißig Jahren gegründet<br />
hat, spielt er zu verschiedensten Veranstaltungen.<br />
Wie der Name schon sagt:<br />
natürlich am liebsten bei „Huangarten“.<br />
Durch seine unterhaltsamen Gschichtln<br />
im unverkennbaren Oberlandler Dialekt<br />
umrahmt er zahlreiche Veranstaltungen<br />
im Alpenraum.<br />
Nikolaus verbrachte bereits seine Kindheit<br />
im Stadtteil Perjen (Landeck) und<br />
kam in der Volksschule schon mit Musik<br />
in Berührung. Gerne erinnert sich<br />
der Landecker an den Lehrer Robert<br />
Schrott, der mit der ganzen Klasse jeden<br />
Tag ein anderes Lied sang. Auch in der<br />
Hauptschule wurde viel gesungen und<br />
so kam Nikolaus zum Schulchor, von<br />
dem aus er dann in den Kirchenchor<br />
„hineingewachsen“ ist, wie er selbst<br />
sagt. Auch zu Hause wurde musiziert –<br />
Nikolaus‘ Mutter spielte Ziachorgel und<br />
sang gemeinsam mit ihren Freundinnen.<br />
Musik war für Nikolaus also immer ein<br />
wichtiger Teil in seinem Leben.<br />
Beruflich verschlug es Nikolaus zur<br />
Tiroler Wasserkraft, einem Betrieb,<br />
dem er über 45 Jahre treu blieb. Neben<br />
seiner beruflichen Tätigkeit engagierte<br />
sich Nikolaus in diesem Betrieb auch<br />
in anderen Belangen und war 26 Jahre<br />
Obmann der TIWAG Betriebssportgemeinschaft.<br />
Die Erfahrung aus diesem<br />
Bereich führte Nikolaus Köll dazu,<br />
beim Tiroler Volksmusikverein Gebietsreferenten<br />
zur Entlastung des Obmannes<br />
zu installieren. Gemeinsam mit<br />
Joch Weißbacher wurde er 1990 zum<br />
Gebietsreferent für das Tiroler Oberland<br />
Bezirk Landeck, während Joch Weißbacher<br />
für das Unterland Bezirk Schwaz<br />
zuständig war.<br />
Aufspielen bei „Huangarten“<br />
Mit seinen Musikantenfreunden von<br />
den Huangartlern musiziert er schon<br />
über dreißig Jahre. Entstanden ist diese<br />
Gruppe aus den „Zuagroastn“ rund um<br />
Maik Baumgartner. Angefangen wurde<br />
mit den Huangarten in Prutz im Jahr<br />
1984, eher als kleine Veranstaltung,<br />
doch schnell sprach sich die Veranstaltung<br />
herum und sie wird bis heute in verschiedenen<br />
Orten und Gaststätten sehr<br />
gut besucht. Die Zuagroastn mussten<br />
sich berufsbedingt auflösen und so wurde<br />
ein neues Quartett gegründet. Bei den<br />
Huangartlern sang Nikolaus den zweiten<br />
Bass. Als der erste Tenor die Gruppe<br />
verließ, nahm er sich vor, die Huangarte<br />
mit Gedichten der heimischen Mundartdichter<br />
zu bereichern. Auf Maiks Ausspruch<br />
„Herrgott, an Kontrabass würd<br />
ma no brauchen“ hin, lernte Nikolaus<br />
Köll durch den Besuch verschiedener<br />
Seminare, Kontrabass spielen zu lernen.<br />
Florian Pedarnig zählt in dieser Hinsicht<br />
zu seinem größten Vorbild und Mentor.<br />
Die Beziehung zu diesem Instrument ist<br />
nicht ganz einfach, berichtet Nikolaus,<br />
immer wieder gab es – ohne sein Verschulden<br />
–Beschädigungen, die ihm fast<br />
das Herz brachen.<br />
Eine Reise bis nach Chicago<br />
In den Jahren 1993 und 1994 durfte er<br />
50<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
MÅNNSBILD<br />
mit seiner Gruppe in Chicago aufspielen.<br />
Dort intensivierten sie das dreistimmige<br />
Singen. Während Maik untertags<br />
durch die Natur radelte, lernte Martin<br />
am Michigansee sitzend Nikolaus die<br />
dritte Stimme von weiteren Liedern.<br />
Wieder zu Hause angekommen, besuchten<br />
sie gemeinsam viele Seminare,<br />
um die Dreistimmigkeit zu festigen.<br />
So entstand eine Einheit, die auch gesanglich<br />
unverkennbar ist, doch dies<br />
war Schwerstarbeit, betont Nikolaus<br />
mit einem Augenzwinkern. Prägende<br />
Erlebnisse rund ums Singen waren für<br />
Nikolaus Köll die Teilnahme am Alpenländischen<br />
Volksmusikwettbewerb<br />
1990 und am Volksliedwettbewerb „A<br />
Liadl lassts hearn“, wo er gemeinsam<br />
mit seinen Huangartlern zweimal ausgezeichnet<br />
wurde. Mit Bedauern bemerkt<br />
Nikolaus, dass das Singen immer mehr<br />
zurückgeht. Gut kann er sich noch an<br />
Volksmusikwettbewerbe erinnern, an<br />
denen viele Gesangsgruppen besonders<br />
aus Kärnten teilgenommen haben, was<br />
ihm immer besonders gefallen hat.<br />
An die 100 Büchl …<br />
Nikolaus Köll bemerkte schon früh, dass<br />
viele, selbst eingesessene Tiroler und<br />
Tirolerinnen, die Mundart-Gschichtln<br />
aus der Gegend, die in verschiedenen<br />
kleinen Büchern niedergeschrieben<br />
wurden, nicht mehr kennen. Er begann<br />
daher diese Bücher von verschiedenen<br />
Tiroler Mundartdichtern wie zum Beispiel<br />
Anni Kraus, Hilde Eppensteiner<br />
oder Karl Oebelsberger zu sammeln.<br />
Der Großteil dieser Bücher ist heute<br />
bereits vergriffen. Der Landecker Dialekt<br />
ist ein besonders harter, sodass Nikolaus<br />
selbst öfters üben muss, um das<br />
Gschichtl und das Gedicht richtig vorzutragen.<br />
Wer Nikolaus heißt, muss nicht unbedingt<br />
bärtig sein. Nicht so Nikolaus Köll: Lange<br />
Jahre kannte man ihn nur mit Vollbart.<br />
(Foto: privat)<br />
Langsam wuchs er in die Rolle des Moderators.<br />
Nicht zuletzt durch den Tiroler<br />
Volksmusikverein bekam Nikolaus<br />
immer wieder die Möglichkeit, bei verschiedenen<br />
Veranstaltungen durch das<br />
Programm zu führen. Besonders freute<br />
er sich über Veranstaltungen im benachbarten<br />
Bayern und Südtirol, die er moderieren<br />
durfte. In den Jahren 1989 und<br />
1990 war Nikolaus auch freier Mitarbeiter<br />
beim ORF Tirol, gestaltete Volksmusiksendungen<br />
und erhielt viel Zuspruch<br />
von Seiten des Publikums. Sowohl Heiteres<br />
als auch Nachdenkliches baut Nikolaus<br />
bis heute in seine Moderationen<br />
ein – a richtigs Mittelmaß braucht‘s! Die<br />
strengste aber auch beste Kritikerin ist<br />
seine Frau Renate. Wenn er nach einem<br />
Volksmusikabend fragt: „Und wie war<br />
der Köll heute?“, kann er sich sicher sein,<br />
eine gute Rückmeldung und geeignete<br />
Verbesserungsvorschläge zu erhalten.<br />
Vorbilder<br />
Gerne erinnert sich Nikolaus an den<br />
Landecker Viergesang rund um Bruno<br />
Öttl. Für ihn war dieser ein wichtiger<br />
Wegbereiter und immer wieder holte<br />
er sich Ratschläge von seinem Sangeskollegen.<br />
Auch Peter Reitmeir ist<br />
ein langjähriger Wegbegleiter von Nikolaus<br />
Köll. Sein einzigartiges Harfenspiel<br />
faszinierte den Landecker schon<br />
immer und so pflegen die beiden eine<br />
lange und gute Freundschaft. Was das<br />
Moderieren angeht, orientierte sich Nikolaus<br />
Köll des Öfteren an Walter Pichler.<br />
Dessen Ausspruch „Der Moderator<br />
ist nicht der Wichtigste, er muss nur<br />
verbindend sein“ begleitet ihn bis heute.<br />
Durch seine Arbeit im Vorstand des<br />
Tiroler Volksmusikvereins war es Nikolaus<br />
möglich, seine Weggefährten und<br />
Freunde regelmäßig zu treffen und sich<br />
auszutauschen. Dies schätzte Nikolaus<br />
immer besonders!<br />
26 Jahre Vorstandsmitglied<br />
Auf die Frage, was ihm in seiner Zeit<br />
als Vorstandsmitglied des Tiroler Volksmusikvereins<br />
besonders am Herzen lag,<br />
antwortet Nikolaus, dass die Unterstützung<br />
von musizierenden Familien sein<br />
besonderes Anliegen war. Egal ob es um<br />
die Vermittlung von geeigneten Lehrpersonen<br />
an Schülerinnen oder Schüler<br />
ging, die sich mit der Tiroler Volksmusik<br />
auseinandersetzen wollen, oder auch<br />
wenn es hieß, sich bei einem Huangart<br />
zu trauen das erste Mal aufzutreten –<br />
Nikolaus war stets bemüht, mit Rat und<br />
Tat zur Seite zu stehen.<br />
Bei dieser Arbeit wurde Nikolaus immer<br />
von seinen Musikantenkollegen unterstützt,<br />
aber auch auf seinen ehemaligen<br />
Schulkameraden Andreas Pirschner<br />
konnte er zählen.Mit ihnen gemeinsam<br />
konnte er die Arbeit rund um die Aufgaben<br />
eines Gebietsreferenten bewältigen.<br />
„Volksmusik auf Schloss Landeck“<br />
wurde von Nikolaus Köll ins Leben<br />
gerufen, eine Veranstaltung, die jedes<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 51
PROBEWEIS<br />
Reise nach Norwegen ist geplant, auch<br />
im Seniorenverein gibt es für Nikolaus<br />
immer wieder etwas zu tun. Die Enkel<br />
dürfen nicht zu kurz kommen, im Winter<br />
will Nikolaus wieder Schi fahren und im<br />
Sommer schwimmen gehen. Einige Veranstaltungen<br />
wird Nikolaus auch weiter<br />
organisieren, sodass man vom „frischgebackenen“<br />
Volksmusikpensionisten bestimmt<br />
auch in nächster Zeit immer wieder<br />
etwas hören wird. Ein kurzes Gedicht<br />
von Karl Oebelsberger passt zu diesem<br />
Unruhestand von Nikolaus und scheint<br />
fast wie ein Lebensmotto für ihn zu sein:<br />
„Lesa und Locha, bsinna, verstian, eppas<br />
draus mocha, nocha o tian.“<br />
Spickzettel, Lesezeichen, Stimmgabel, Kamm: Ohne sein Lederetui geht Nikolaus für seine<br />
Moderationen nicht außer Haus.<br />
Jahr Ende Oktober stattfindet. Auch ein<br />
alljährlicher Volksmusikabend wurde in<br />
Landeck initiiert und nun hofft Nikolaus,<br />
dass diese Aufgaben vom neuen<br />
Gebietsreferenten Florian Geiger weitergeführt<br />
werden können. Selbstverständlich<br />
möchte Nikolaus ihm aber so<br />
gut es geht zur Seite stehen und noch<br />
helfen, wenn Not am Mann ist. Allerdings<br />
ist er froh, die Verantwortung eines<br />
Gebietsreferenten zurücklegen zu<br />
können.<br />
Harfe<br />
Hackbrett<br />
Zither<br />
Auch auf die Frage, was Nikolaus der<br />
jungen Generation von Musikanten und<br />
Sängern mitgeben möchte, antwortet er<br />
mit einem seiner vielen Sprüchln:<br />
Wenn d’Alta d’Junga galta<br />
lossa und d’Junga d’Alta<br />
unterfossa, do finda, wenn<br />
i überleg`, all mit`nond da<br />
richtiga Weg!<br />
Geplant ist im Tiroler Oberland übrigens<br />
ein Volksmusikabend, der sich<br />
jährlich zwischen den Gebieten Reutte,<br />
Imst und Landeck abwechselt. Bei dieser<br />
Veranstaltung sollten verschiedene<br />
Musikanten und Musikantinnen aus den<br />
genannten Regionen eingeladen werden<br />
und gemeinsam einen gemütlichen<br />
Abend gestalten.<br />
Im (Un)Ruhestand<br />
Obwohl Nikolaus betont, aufgrund seiner<br />
Gesundheit in Zukunft etwas ruhiger<br />
werden zu wollen, sprüht er geradezu<br />
vor Ideen, die in den nächsten Jahren in<br />
die Tat umgesetzt werden sollten. Eine<br />
Töne, auf Schwingen getragen...<br />
Meistergilde<br />
Kitzbühel<br />
Verkauf, Service<br />
und Zubehör:<br />
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52<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
VORSICHT<br />
ES HAT SICH HALT ERÖFFNET...<br />
Aufgrund des großen Erfolges der Liedaktion „Sing ma a<br />
Tiroler Liad“ im vergangenen Jahr haben sich die damaligen<br />
Partner ORF-Tirol, die Tiroler Versicherung, die Bezirksblätter,<br />
der Helbling-Verlag, der Südtiroler Volksmusikkreis sowie<br />
die Spar-Märkte auf Initiative des Tiroler Volksmusikvereins<br />
erneut an einen Tisch gesetzt und freuen sich, nun ein gemeinsam<br />
gestaltetes Weihnachtsliederheft präsentieren zu können.<br />
Unter dem Titel „Es hat sich halt eröffnet...“ veranstalten wir<br />
überdies in der Adventszeit im ganzen Land offene Singen mit<br />
dem neuen kostenlosen Weihnachtsliederheft unter Anleitung<br />
fachkundiger LiedlehrerInnen für jedermann/-frau.<br />
Termine:<br />
Bezirk Schwaz<br />
Di, 22. November <strong>2016</strong>, 20:00 Uhr<br />
LLA Rotholz. Singlehrer: Joch Weißbacher, Harfenbegleitung:<br />
Gerhard Hausberger<br />
Bezirk Imst<br />
So, 27. November <strong>2016</strong>, 14:30 Uhr<br />
Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum, Längenfeld. Singlehrer<br />
und musikalische Begleitung: Peter Klotz,<br />
Andi Pirschner, Nicole Öttl und Franz Bernhart<br />
Bezirk Kitzbühel<br />
Mo, 28. November <strong>2016</strong>, 19:30 Uhr<br />
St. Jakob in Haus, Veranstaltungssaal. Singlehrer und musikalische<br />
Begleitung: Stefan Brandstätter und Andrea Ecker<br />
Bezirk Reutte<br />
Do, 1. Dezember <strong>2016</strong>, 19:00 Uhr<br />
Reutte, Aula der Neuen Mittelschule am Königsweg. Singlehrer<br />
und musikalische Begleitung: Maria Dopler, Eveline Pfeifer<br />
und Richard Wasle<br />
Bezirk Kufstein<br />
So, 4. Dezember <strong>2016</strong>, 13:00 Uhr<br />
Wildschönau, Museum z‘ Bach. Singlehrer und musikalische<br />
Begleitung: Steffi Holaus und Joch Weißbacher<br />
Bezirk Innsbruck Stadt/Innsbruck Land<br />
So, 11. Dezember, 15:30 Uhr (vor Beginn<br />
des Tiroler Advensingens)<br />
Congress Innsbruck, Kristall Foyer.<br />
Singlehrer: Steffi Holaus und Joch Weißbacher,<br />
Musikalische Begleitung: Kathreinmusig<br />
„Es hat sich halt eröffnet das himmlische Tor, die Engelen de<br />
kugelen ganz haufenweis hervor, die Büabalen, die Madelen,<br />
de machen Purzigagelen“ – die kindliche Freude dieses Urtiroler<br />
Liedes möge Ihr persönliches Weihnachten bestimmen,<br />
vielleicht intensiviert durch das Singen mehrerer dieser 20<br />
Advent- und Weihnachtslieder!<br />
Eine gesegnete Weihnachtszeit wünschen<br />
TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN<br />
SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS<br />
ORF TIROL<br />
TIROLER VERSICHERUNG<br />
Bezirk Lienz<br />
So, 4. Dezember <strong>2016</strong>, 16:00 Uhr<br />
Kirchenwirt Lienz, Pfarrgasse 7. Singlehrer und musikalische<br />
Begleitung: Karin Walder und Ludwig Pedarnig<br />
Bezirk Landeck<br />
Do, 1. Dezember, 20:30 Uhr<br />
Fiss, Dorfmuseum. Singlehrer: Christa Mair-Hafele und Andi<br />
Pirschner, Begleitmusik: Oberländer Soatnmusi.<br />
Mo, 5. Dezember <strong>2016</strong>, 20:30 Uhr<br />
Serfaus, Pfarrheim<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 53
VORSICHT<br />
54<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
VORSICHT<br />
41. OBERLÄNDER SÄNGER- UND<br />
MUSIKANTENTREFFEN<br />
Foto: Andreas Lampert<br />
Auch im 41. Bestandsjahr des Oberländer Sänger- und Musikantentreffens<br />
wird in Zirl wieder flott aufg‘spielt und frisch<br />
g’sungen. Es treffen die Tiroler Gewinner des Herma Haselsteiner-Preises<br />
– das Harfenduo Außerlechner/Strasser – auf weitere<br />
Teilnehmer des 22. Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes<br />
wie auf den Johanni-Gsang aus Bayern oder den Kinderdreigesang<br />
„Von Do bis Do“ aus Osttirol. Das Oberland ist vertreten<br />
mit bekannten Gesichtern wie der Tiroler Wirtshausmusi, der<br />
Oberländer Saitenmusi und den Sängern von QuartFiss. Als Lokalmatador<br />
ist Marco Haselwanter aus dem Sellraintal mit seiner<br />
Steirischen Harmonika mit dabei. Durch den Nachmittag führen<br />
in bewährter Manier Nikolaus Köll und Peter Margreiter.<br />
So, 5. März 2017, 15:30 Uhr<br />
Kultur- und Veranstaltungszentrum B4, Zirl<br />
Eintritt: 11,00 €<br />
Kartenreservierung unter:<br />
tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, Tel: +43 680 2323191<br />
WEIHNACHTLICHE VOLKSMUSIK<br />
SINGEN UND MUSIZIEREN ZUM ADVENT<br />
Mitwirkende: Weisenbläser „Brennet Liab“ aus dem Burggrafenamt,<br />
Saitenmusik Familie Waldauf aus Nordtirol, s‘Kleablattl<br />
aus dem Pustertal.<br />
Verbindende Worte: Dr. Leo Andergassen<br />
Do, 8. Dezember <strong>2016</strong>, 17:00 Uhr<br />
Rittersaal Schloss Tirol, Dorf Tirol<br />
IM GRÜNEN HAUS<br />
Am Vorabend von Dreikönig findet das traditionelle weihnachtliche<br />
Volksmusikkonzert im Museum im Grünen Haus in<br />
Reutte statt. Es singen und spielen u. a.: das Elmer Blech, der<br />
Göfner 4Xang, der Lechtaler Viergesang, die Brüder Wechselberger<br />
(Weißenbach am Lech), das Blockflötenensemble der<br />
LMS Reutte-Außerfern (Leitung: Notburga Ihrenberger) und<br />
die Museumsmusig. Texte und Programmgestaltung: Klaus<br />
Wankmiller. Nach dem Konzert gibt es Kiachle von der Bäckerei<br />
Ihrenberger und Glühwein vor dem Museum.<br />
Do, 5. Januar 2017, 19:00 Uhr<br />
Museum im Grünen Haus, Reutte<br />
Foto: Familie Waldauf Foto: Tiroler Wirtshausmusi<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 55
VORSICHT<br />
STUBAIER WEIHNACHT<br />
Wenn außergewöhnliche Musik auf anrührende, tiefgreifende<br />
Texte, vorgetragen von Kammerschauspielerin Julia Gschnitzer,<br />
treffen, dann ist wieder Zeit für ein besonderes Konzert in der<br />
Pfarrkirche Neustift – die Stubaier Weihnacht. Heuer mit dabei:<br />
Die Zillertaler Weisenbläser rund um Stefan Neussl, das Telfer<br />
Klarinettenquintett, der Kirchenchor Neustift, die junge Harfensolistin<br />
Larissa Pfurtscheller und die Stubaier Freitagsmusig. Als Höhepunkt<br />
erklingt zum Abschluss auch in diesem Jahr zum letzten<br />
Mal das Lied „Stille Nacht“ und anschließend begleiten die Klänge<br />
der Stubaier Alphornbläser die Besucher auf dem Weg nach Hause.<br />
Dienstag, 27. Dezember <strong>2016</strong>, 20:30 Uhr<br />
Neustift, Pfarrkirche zum Hl. Georg<br />
Foto: TVB Stubaital<br />
TAGUNG<br />
Porträt Josef Abenthung, Lehrer, Organist, Kapellmeister,<br />
Chorregent in Götzens, Kopie eines anonymen Gemäldes<br />
in Götzner Privatbesitz, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,<br />
Inv. Nr. Gem 3643<br />
SCHULLEHRER ALS TRÄGER DER<br />
LÄNDLICHEN MUSIKPFLEGE<br />
von der theresianischen Schulreform bis zum<br />
Ende der Monarchie<br />
Eine Tagung der Tiroler Landesmuseen in Kooperation mit dem<br />
Anton Bruckner-Institut Linz. Bis weit ins 20. Jahrhundert<br />
wurde die dörfliche und kleinstädtische Musikpflege in den<br />
katholischen Gebieten der Habsburgermonarchie wesentlich<br />
von Schullehrern getragen, die als Organisten, Chorleiter<br />
und Kapellmeister wirkten. In dieser wissenschaftlichen Tagung<br />
stehen einzelne herausragende Lehrerorganisten und<br />
die Mechanismen der Ausbildung und des Austausches innerhalb<br />
des Netzwerkes von Lehrerorganisten in bestimmten<br />
Regionen im Fokus, ebenso das Repertoire geistlicher<br />
und weltlicher Musikpflege mit seinen regionalen Besonderheiten<br />
und die Quellenbestände.<br />
Fr, 20. bis So, 22. Jänner 2017<br />
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum<br />
nähere Informationen: f.gratl@tiroler-landesmuseen.at<br />
Der Eintritt zur Tagung und zu allen Veranstaltungen im<br />
Rahmenprogramm ist frei!<br />
ADVENTHOAGASCHT<br />
Der Verein „Wörgler Musikantenhoagascht“ lädt zum adventlichen<br />
Singen und Musizieren ein. Mitwirkende: Stummer<br />
Bläser aus dem Zillertal, Tiroler Stimmen aus Bad Häring,<br />
Trio Saitenblicke aus dem Brixental, Anklöpflergruppe,<br />
Sprecher: Joch Weißbacher<br />
So, 4. Dezember <strong>2016</strong>, 19:00 Uhr<br />
GH Hauserwirt, Wörgl-Boden<br />
Foto: Julia Strasser<br />
56<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
VORSICHT<br />
SCHITAG DES TVMV<br />
Foto: Ski Juwel Wildschönau<br />
IM BERGJUWEL WILDSCHÖNAU –<br />
ALPBACH<br />
Samstag, 11. Februar 2017<br />
Treffpunkt:<br />
ab 8:30 Uhr<br />
Talstation Schatzberglift in Auffach – Wildschönau<br />
ab 12:00 Uhr<br />
Mittagessen in der Gipföhit unterhalb des Schatzberg-Gipfels<br />
Die Schatzbergbahn startet um 8:30 Uhr, die Kassen sind ab<br />
8:15 Uhr geöffnet.<br />
Die letzte Gondel ins Tal geht um 16:00 Uhr.<br />
Die ersten zehn Teilnehmer erhalten gegen Vorlage des<br />
Mitgliedsausweises die Tageskarte gratis!<br />
Ab 16:30 Uhr im Gasthof Weißbacher in Auffach:<br />
gemeinsamer gemütlicher Ausklang mit Gesang und Musik<br />
(bitte Instrumente mitnehmen!)<br />
Auf eine rege Teilnahme freut sich im Namen des<br />
Tiroler Volksmusikvereins<br />
Joch Weißbacher, Gebietsreferent<br />
Ermäßigte Gruppentarife!<br />
Erwachsen<br />
Jugend<br />
Jg. 1998 bis 2000<br />
Kind<br />
Jg. 2001 bis 2010<br />
2 Stunden<br />
3 Stunden<br />
4 Stunden<br />
5 Stunden<br />
1 Tag<br />
€ 25,50<br />
€ 29,50<br />
€ 33,50<br />
€ 36,50<br />
€ 40,00<br />
€ 20,50<br />
€ 23,50<br />
€ 27,00<br />
€ 29,50<br />
€ 32,00<br />
€ 13,00<br />
€ 15,00<br />
€ 17,00<br />
€ 18,50<br />
€ 20,00<br />
Die Gruppenermäßigung gilt nur gegen Vorlage des Mitgliedsausweises des Tiroler Volksmusikvereins!<br />
Es gelten auch die TirolSnowCard und die SuperSkiCard (KBA + Salzburg).<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 57
VORSICHT<br />
Foto: ORF<br />
VERANSTALTUNGEN <strong>2016</strong>/2017<br />
DEZEMBER<br />
Do, 01.12., 19:00 Uhr: 19. Adventsingen<br />
der Fachgruppe Volksmusik. Alte Höttinger<br />
Pfarrkirche. Mitwirkende: Schüler/innen<br />
und Lehrer/innen der Musikschule<br />
der Stadt Innsbruck. Sprecher:<br />
Norbert Leutschacher<br />
Do, 01.12., 19:00 Uhr: Es hat sich halt<br />
eröffnet Außerfern. Reutte. Mitwirkende:<br />
Leitung: Maria Dopler, Eveline Pfeifer<br />
und Richard Wasle. Offenes Singen<br />
mit Präsentation des Weihnachtsliederheftes<br />
in der Aula der Neuen Mittelschule<br />
am Königsweg in Reutte.<br />
Do, 01.12., 20:30 Uhr: Es hat sich halt<br />
eröffnet. Dorfmuseum Fiss. Mitwirkende:<br />
Singleitung: Christa Mair-Hafele und<br />
Pirschner Andi, Begleitmusik: Oberländer<br />
Soatnmusi. Wir singen Advent- und<br />
Weihnachtsweisen aus dem neugestalteten<br />
Liederheft des TVMV<br />
Sa, 03.12., 19:30 Uhr: 19. Miesbacher<br />
Adventssingen. Miesbach - Oberlandhalle.<br />
Mitwirkende: Schlechinger Weisenbläser,<br />
Reichersdorfer Sänger, Rainbacher<br />
Dreigsang, Kirchleitn Soatnmusi,<br />
Flintsbacher Saitenbläser<br />
So, 04.12., 13:00 Uhr: „ Es hat sich halt<br />
eröffnet…“ Offenes Singen zur Weihnachtszeit.<br />
Wildschönau/Museum z`-<br />
Bach Mitwirkende: Singlehrer Steffi Holaus<br />
und Joch Weißbacher<br />
So, 04.12., 19:00 Uhr: Adventhoagascht.<br />
GH Hauserwirt in Wörgl. Mitwirkende:<br />
Tiroler Stimmen aus Bad Häring, Stummer<br />
Bläser, Trio Saitenblicke aus dem<br />
Brixental, Sabrina Schipflinger – Akkordeon,<br />
Anklöpflergruppe, Sprecher: Joch<br />
Weißbacher<br />
Foto: Laubenkomitee Stadt Glurns<br />
So, 04.12., 18:00 Uhr: Adventsingen.<br />
Kufstein Kirche St. Martin. Mitwirkende:<br />
Kössner Dirndln, Weißenstoana Zwoagsang,<br />
Holzbläser: Marrone-Dengg-Hasslacher,<br />
Unterlandler Dreigsang, Bläserkreis<br />
Kufstein, Gedichte - Renate<br />
Dillersberger<br />
So, 04.12., 16:00 Uhr:“ Es hat sich halt<br />
eröffnet…“ Offenes Singen zur Weihnachtszeit.<br />
Kirchenwirt Lienz, Pfarrgasse<br />
7, 9900 Lienz. Mitwirkende: Die<br />
Singlehrer Karin Walder und Ludwig<br />
Pedarnig werden mit den Teilnehmern<br />
heimische Advents- und Weihnachtslieder<br />
aus dem neuen Notenheft singen.<br />
Veranstalter: Arbeitsgruppe Osttirol des<br />
TVMV. Mit Instrumental-Begleitung.<br />
Mo, 05.12., 20:30 Uhr: Es hat sich halt eröffnet.<br />
Pfarrheim Serfaus. Mitwirkende: Singleitung:<br />
Christa Mair-Hafele und Pirschner<br />
Andi, Begleitmusik: Oberländer Soatnmusi.<br />
Wir singen Advent- und Weihnachtslieder<br />
vom neugestalteten Liederbuch des TVMV<br />
Di, 06.12., 20:00 Uhr: Volksliedsingen.<br />
Forum Brixen - Saal „Studio“.<br />
Mi, 07.12., 19:00 Uhr: Adventsingen.<br />
Mieming.<br />
Do, 08.12., 17:00 Uhr: Singen und Musizieren<br />
zum Advent. Dorf Tirol, Rittersaal<br />
Schloss Tirol. Mitwirkende: Weisenbläser<br />
„Brennet Liab“ aus dem Burggrafenamt,<br />
Saitenmusik Familie Waldauf aus Nordtirol,<br />
s‘Kleablattl aus dem Pustertal. Verbindende<br />
Worte: Dr. Leo Andergassen<br />
Foto: Unterlandler Dreigsang<br />
Do, 08.12., 17.00 Uhr: Adventsingen<br />
beim GLURNSER ADVENT. Glurns, Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Männerchor Schluderns,<br />
Anna Lena Larcher aus Neustift<br />
im Stubaital, Familienmusik Fischnaller<br />
aus Lüsen, Gargitzer Weisenbläse und<br />
der Holladrei/Gesang aus Innsbruck. Info:<br />
www.glurns.eu<br />
DO, 8.12., 17:00 Uhr: Oberlienzer Adventsingen<br />
in der Pfarrkirche. Mitwirkende:<br />
Göllwurz`n Bläser, Kärntner Viergesang,<br />
Geschwister Senfter, Oberlienzer<br />
Kirchenmusikanten.<br />
Fr, 09.12., 19.00 Uhr: Adventkonzert<br />
beim GLURNSER ADVENT. Glurns, Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Dialektgruppe Findling<br />
aus Innsbruck. Info: www.glurns.eu<br />
Sa, 10.12., 17.00 Uhr: Adventsingen<br />
beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />
Pfarrkirche. Mitwirkende: Kirchenchor<br />
Sexten mit der Adventcantate von Hans<br />
Reider. Info: www.glurns.eu<br />
So, 10.12., 17:00 Uhr: Tiroler Adventsingen<br />
<strong>2016</strong>. Congress Innsbruck/Saal Tirol.<br />
Do, 11.12., 17.00 Uhr: Adventkonzert<br />
beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />
Pfarrkirche. Mitwirkende: Schüler der<br />
Musikschule Oberer Vinschgau, Kirchenchor<br />
Glurns. Info: www.glurns.eu<br />
So, 11.12., 17:00 Uhr: Elmer Adventsingen.<br />
Elmen/Lechtal. Mitwirkende:<br />
Mitwirkende: Elmer Blech, Schloßanger<br />
Geigenmusig und Kirchenchor Elmen.<br />
Leitung: Genoveva Grüning.<br />
58<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
VORSICHT<br />
Foto: Kirnstoaner Tanzlmusi<br />
So, 11.12., 18:00 Uhr: Pinswanger Adventsingen.<br />
Pinswang, Pfarrkirche St. Ulrich.<br />
Mitwirkende: Mitwirkende: Vokalensemble<br />
Cantilena Tyrolensia, Musauer Bläser,<br />
Öscher Saitenmusik, St.-Ulrichschor Pinswang<br />
und Kinder der Volksschule Musau.<br />
Gesamtleitung: Josef Pressl.<br />
So, 11.12., 15:30 Uhr: Es hat sich halt<br />
eröffnet. Congress Innsbruck, Kristall<br />
Foyer. Mitwirkende: Liedlehrer: Steffi<br />
Holaus und Joch Weißbacher Musikalische<br />
Begleitung: Kathrein Musig<br />
So, 11.12., 17:00 Uhr: Tiroler Adventsingen<br />
<strong>2016</strong>. Congress Innsbruck/Saal<br />
Tirol.<br />
Mo, 12.12., 15:00 Uhr: Offenes Singen.<br />
Bozen Grieserplatz - Altmannhaus. Mitwirkende:<br />
Interessierte Sängerinnen<br />
und Sänger<br />
Do, 15.12., 20:30 Uhr: Kaltenbacher<br />
Advent. Musikpavillon Kaltenbach, Kaltenbach/Zillertal.<br />
Mitwirkende: Posaunenquartett<br />
Zillertal, Brandenberger<br />
Stammtischsänger<br />
Fr, 16.12., 19:00 Uhr: 22. Namloser<br />
Adventsingen. Namlos. Mitwirkende:<br />
Mitwirkende: Monika Dreigesang,<br />
Lechtaler Viergesang, Männerquartett<br />
ELSKA, Klarinettentrio der LMS Reutte,<br />
Weißenbacher Stubenmusik, Namloser<br />
Blechbläser.<br />
Sa, 17.12., 19:00 Uhr: Adventsingen.<br />
Kapuzinerkirche Brixen.<br />
So, 18.12., 18:00 Uhr: Kaltenbacher<br />
Advent. Marienkapelle Kaltenbach,<br />
Kaltenbach/Zillertal. Mitwirkende: Tiroler<br />
Tanzmusikanten, Rund um‘s Horn<br />
Gsang, Gerhard Anker (Texte)<br />
Do, 22.12., 20:30 Uhr: Kaltenbacher Advent.<br />
Musikpavillon Kaltenbach, Kaltenbach/Zillertal.<br />
Mitwirkende: Zillertaler<br />
Weisenbläser, Brixner Anklöpfler<br />
Mo, 26.12., 16.00 Uhr: Weihnachtskonzert<br />
in der Pfarrkirche Pertisau.<br />
Pertisau a. Achensee. Mitwirkende: Die<br />
Schlitterer Sänger, Die Tiroler Tanzgeiger,<br />
Laurenzi Dreigesang aus Rosenheim<br />
Harfe Annemarie Fritz, Bläser der<br />
Bundesmusikkapelle Achenkirch Sprecherin:<br />
Veronika Soier-Egner<br />
Di, 27.12., 18:00 Uhr: Weihnachtssingen.<br />
Bozen Kapuzinerkirche. Mitwirkende:<br />
Pinaider Hausmusik aus dem Trentino,<br />
Herbischtsinger aus dem Pustertal,<br />
Bläser aus Terlan, Flötengruppe der Musikschule<br />
Gries, Grieser Frauengxong.<br />
Verbindende Worte: Pater Sepp Hollweck<br />
Di, 27.12., 20:30 Uhr: Stubaier Weihnacht.<br />
Neustift, Pfarrkirche zum hl.Georg. Mitwirkende:<br />
Zillertaler Weisenbläser, Telfer<br />
Klarinettenquintett, Kirchenchor Neustift,<br />
Larissa Pfurtscheller (Harfe), Stubaier Alphornbläser,<br />
Stubaier Freitagsmusig. Texte:<br />
Kammerschauspielerin Julia Gschnitzer.<br />
Eintritt: freiwillige Spenden<br />
JÄNNER<br />
Do, 05.01., 19:00 Uhr: Weihnachtliche<br />
Volksmusik im Grünen Haus. Reutte. Mitwirkende:<br />
Traditionelles Volksmusikkonzert<br />
mit Gruppen aus dem Außerfern und<br />
Vorarlberg: Elmer Blech, Göfner 4Xang,<br />
Lechtaler Viergesang, Brüder Wechselberger,<br />
Blockflöten der LMS Reutte, Museumsmusig.<br />
Texte: Klaus Wankmiller.<br />
Sa, 14.01., 20:00 Uhr: Volkstanz anläßlich<br />
30 Jahre Kirnstoaner Tanzlmusi.<br />
Raubling (Bay. Inntal), Gasthof Huberwirt.<br />
Mitwirkende: Kirnstoaner Tanzlmusi<br />
Mo, 16.01., 15:00 Uhr: Offenes Singen. Bozen<br />
Grieserplatz Altmannhaus. Mitwirkende:<br />
Interessierte Sängerinnen und Sänger<br />
Di, 31.01., 20:00 Uhr: Offenes Singen Rotholz.<br />
Landw. Lehranstalt Rotholz. Mitwirkende:<br />
Chorleiter: Thomas Waldner<br />
FEBRUAR<br />
Sa, 04.02., 20:00 Uhr: 12. Außerferner<br />
Volksmusikstammtisch. Pinswang,<br />
Gasthof Schluxen. Mitwirkende: Alle<br />
Foto: Ulrike Rainer<br />
Sänger- und Musikanten und Freunde<br />
der traditionellen Volksmusik sind zu einem<br />
gemütlichen Stammtisch mit traditioneller<br />
Volksmusik, Gesang und Volkstanz<br />
eingeladen.<br />
Mo, 20.02., 15:00 Uhr: Offenes Singen. Bozen<br />
Grieserplatz Altmannhaus. Mitwirkende:<br />
Interessierte Sängerinnen und Sänger<br />
Di, 28.02., 20:00 Uhr: Offenes Singen<br />
Rotholz. Landw. Lehranstalt Rotholz.<br />
Mitwirkende: Chorleiter: Martin Waldauf<br />
MÄRZ<br />
So, 06.03.,15:30 Uhr: . 41. Oberländer<br />
Sänger- und Musikantentreffen.<br />
Zirl, Kultur- und Veranstaltungszentrum<br />
B4. Mitwirkende: Tiroler Wirtshausmusi,<br />
Oberländer Saitenmusi, Johanni-Gsang<br />
(Bayern), Harfenduo wAußerlechner/<br />
Strasser, QuartFiss, Kinderdreigesang<br />
„Von Do bis Do“ (Osttirol), Marco Haselwanter/Harmonika.<br />
Eintritt: 11,00 €, Kartenreservierung<br />
unter: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />
Tel: +43 680 2323191<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Den aktuellen Kalender und<br />
detaillierte Informationen zu den<br />
Veranstaltungen finden Sie auf<br />
unseren Homepages:<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
www. volksmusikkreis.org<br />
Haben auch Sie eine volksmusikalische<br />
Veranstaltung anzukündigen?<br />
Bitte füllen Sie das entsprechende<br />
Formular unter „Veranstaltungen<br />
& Termine“ auf der Homepage des<br />
Tiroler Volksmusikvereins aus (www.<br />
tiroler-volksmusikverein.at). Die bis<br />
zum Redaktionsschluss einlangenden<br />
Termine werden auf Wunsch für das<br />
„G’sungen & G’spielt“ übernommen.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />
59
Lebe den Sommer!<br />
Mohren Spezial<br />
Mehr Infos auf www.mohrenbrauerei.at<br />
facebook.at/Mohrenbrauerei<br />
60<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
VORSICHT<br />
VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />
WOCHENPROGRAMM:<br />
MONTAG 18:05 – 19:00 UHR<br />
“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />
mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />
abwechselnd gestaltet von<br />
Franz Hermeter, Roland Walcher, Heidi<br />
Rieder, Hannes Premstaller und Christine<br />
Wieser<br />
DIENSTAG 19:40 UHR<br />
Kulturjournal: Der wöchentliche Blick<br />
in die Kulturszene mit Stefan Nicolini,<br />
Redaktion: Renate Gamper<br />
20:00 Uhr:<br />
„Der Kulturabend“ Redaktion: Renate<br />
Gamper, Markus Laimer und Kathrin<br />
Bragagna<br />
MITTWOCH 18:05 – 19:00 UHR<br />
“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />
mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />
abwechselnd gestaltet von<br />
Hannes Premstaller, Franz Hermeter,<br />
Heidi Rieder, Roland Walcher und Christine<br />
Wieser<br />
DONNERSTAG 18:05 – 19:00 UHR<br />
“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
– Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
(Wiederholung am Samstag um 10:05<br />
Uhr und am Sonntag um 14:00 Uhr)<br />
FREITAG 17:05 – 18:00 UHR<br />
“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />
mit Judith Edler (alle 14 Tage)<br />
18:05 – 19:00 UHR<br />
Blasmusik zum Feierabend, eine Sendung<br />
mit Dieter Scoz<br />
SAMSTAG 10:05 – 11:00 UHR<br />
“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
(Whg: am Sonntag um 14:00 Uhr)<br />
11:05 – 12:00 UHR<br />
“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />
mit Judith Edler (alle 14 Tage, Whg:)<br />
SONNTAG 08:15 – 09:00<br />
“A Liadl und a Musig für di“ – Volksmusik<br />
am Sonntagmorgen: abwechselnd<br />
gestaltet von Luisa Jäger, Franz Hermeter,<br />
Heidi Rieder, Christine Wieser und<br />
Sigrun Falkensteiner<br />
11:05 – 11:30 UHR<br />
“Blasmusik“: gestaltet von Gottfried Veit<br />
11:05 – 12:00 UHR<br />
Unterwegs mit RAI Südtirol: Volksmusik-Aufzeichnung<br />
aus Südtiroler<br />
Ortschaften von und mit Markus Laimer:<br />
Sonntags von 11:05-12:00 Uhr (Aufzeichnung<br />
und Sendung nach Vereinbarung)<br />
13:15 – 14:00 UHR<br />
“Zwa Fiedeln, a Klampfn und an schian<br />
Gsång“: eine Sendung mit Peter Altersberger<br />
14:00 – 15:00 UHR<br />
“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
Live-Stream für Hörer im Ausland über:<br />
www.raisuedtirol.rai.it<br />
DEZEMBER – FEBER 2017<br />
JEDEN MONTAG 18:04 – 19:00 UHR<br />
„Tiroler Weis“gestaltet von Hermann<br />
Pallhuber<br />
JEDEN DIENSTAG 18:04 – 19:00 UHR<br />
„Blasmusik/Tiroler Weis“ Blasmusik und<br />
Volksmusik gestaltet von Peter Kostner<br />
JEDEN DONNERSTAG 18:04 – 19:00 UHR<br />
„Tiroler Weis“ gestaltet von Martina Moser<br />
NEU SEIT MÄRZ 2015:<br />
JEDEN FREITAG 18:04 – 19:00 UHR<br />
„Dahoam in Tirol – Tiroler Lebensart zum<br />
Wochenende“<br />
JEDEN FREITAG 19:04 – 20:00 UHR<br />
„Kraut & Ruabn – Neue Volksmusik“<br />
(WH Sonntag 19:04 Uhr)<br />
„MUSIKANTEN SPIELT’S AUF“,<br />
19:03 – 20:00 UHR:<br />
Montag und Dienstag: Volksmusik aus<br />
unserem Archiv<br />
Mittwoch: Blasmusik aus unserem<br />
Archiv<br />
„DAS PLATZKONZERT“:<br />
NEU: feiertags von 18:00 – 19:00 Uhr<br />
gestaltet von Peter Kostner<br />
MEI LIABSTE WEIS:<br />
18.03.2017 aus Niederösterreich<br />
HÖRFUNK RADIO OSTTIROL<br />
jeden Freitag, 16:00 - 17:00 Uhr:<br />
Volksmusik Hoagascht mit Martin Gratz<br />
(Wh. Sonntag 20:00 - 21:00 Uhr)<br />
jeden Sonn- und Feiertag, 10:00 -<br />
11:00 Uhr: Blasmusik mal 3 mit Georg<br />
Lercher, Andreas Nemmert und Erich<br />
Pitterl (Wh. Donnerstag 20:00 - 21:00<br />
Uhr)<br />
Radio Osttirol ist auch online zu<br />
empfangen: osttirol-online.at<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 61
VEREINSMEILEREI<br />
Mit der Aktion „Systempartner“ möchten wir unseren Mitgliedern<br />
gerne ein besonderes Service bieten. Gegen Vorlage der Mitgliedskarte<br />
erhalten Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins die beim jeweiligen<br />
Partnerbetrieb angeführte Vergünstigung. Die neuen Mitgliederkarten<br />
für 2017/18 bekommen Sie im Frühjahr mit der Einladung zur Jahreshauptversammlung!<br />
Bis dahin gelten die aktuellen Mitgliederkarten.<br />
INSTITUTIONEN<br />
Museum Tiroler<br />
Bauernhöfe<br />
Angerberg 1ß<br />
A-6233 Kramsach<br />
Österreich/Austria<br />
Tel +43 (0)5337 62636<br />
office@museum-tb.at<br />
www.museum-tb.at<br />
MUSIK SCHWARZ<br />
Maultrommel- und<br />
Harmonikamanufaktur<br />
Waldeggstraße 1<br />
A-4591 Molln, Österreich<br />
Tel +43 (0)7584 24070<br />
office@kaerntnerland-schwarz.at<br />
www.kaerntnerland-schwarz.at<br />
5 % auf alle Artikel<br />
1 Freikarte Musik Tirol<br />
Zauberwinklweg 7<br />
A-6300 Wörgl<br />
Tel +43 (0)5332 73355<br />
info@musiktirol.com<br />
www.musiktirol.com<br />
5 % auf alle Artikel, ausg.<br />
preisgebundene Waren<br />
Tiroler<br />
Volksmusikverein<br />
Gabelsbergerstr.1,<br />
Postfach 807<br />
6020 Innsbruck<br />
Tel +43 (0)512/395566<br />
tvmv@tirolervolksmusikverein.atwww.tirolervolksmusikverein.at<br />
Vergünstigungen bei<br />
Seminaren (siehe<br />
Ausschreibung) und<br />
Veranstaltungen ( z. B.<br />
Tiroler Adventsingen)<br />
Peter Mürnseer<br />
Musikinstrumentenbau<br />
Jochbergerstrasse 125<br />
A-6370 Kitzbühel<br />
Tel +43(0)5356/62956<br />
Fax +43(0)5356/629563<br />
info@muernseer.at<br />
www.muernseer.at<br />
5 % auf alle Hackbretter<br />
und Zithern<br />
Tiroler Musikschulwerk<br />
Amt der Tiroler<br />
Landesregierung<br />
Abteilung Bildung -<br />
Tiroler Musikschulwerk<br />
Heiliggeiststr. 7-9<br />
Landhaus 2<br />
A-6020 Innsbruck<br />
70 % Ermäßigung (mit<br />
Genehmigung des<br />
Standortbürgermeisters)<br />
für erwachsene<br />
Schüler (ab dem vollendenten<br />
24. Lebensjahr,<br />
mit Einverständnis der<br />
Standortgemeinde)<br />
TMV Tirol Musikverlag<br />
TSS Musikverlag<br />
Inh. Tyrolis Handels-GmbH<br />
Meilstraße 36<br />
A-6170 Zirl<br />
noten@tyrolis.com<br />
Tel +43 (0) 5238/515-0<br />
Fax +43 (0) 5238 515-59<br />
www.tirolmusikverlag.at<br />
www.tssmusic.com<br />
10 % auf Notenkauf<br />
INSTRUMENTE/FACHHANDEL<br />
Fachwerkstätte<br />
Nicole Neussl<br />
Fachwerkstätte für<br />
Saiteninstrumente<br />
Nicole Neussl<br />
Postfeldstraße 16<br />
A-6272 Kaltenbach<br />
Tel +43 (0)5283 28532<br />
Mobil +43 (0)699 17 10 98 02<br />
Preisnachlass nach<br />
Absprache<br />
Tiroler<br />
Notenstandl<br />
Tiroler<br />
Volksmusikverein<br />
Gabelsbergerstr.1,<br />
Postfach 807<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Tel +43 (0)512 395566<br />
tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />
- www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
10 % auf alle Noten<br />
TONSTUDIOS<br />
Förg<br />
Blechblasinstrumente<br />
Fragensteinweg 1<br />
6170 Zirl<br />
Tel +43 (0)5238 52248<br />
Mobil +43 (0)664 2209882<br />
musik-foerg@zirl.at<br />
musik-foerg.zirl.at<br />
5 % bei Neukauf<br />
Aktiv Sound Records<br />
Inh. Martina Schmiderer<br />
Perfuchsberg 25a<br />
A-6500 Landeck<br />
Tel +43(0)544266598 info@<br />
aktivsoundstudio.at<br />
www.aktivsoundstudio.at<br />
5 % auf Produktionen<br />
Musik Joast<br />
Messinggasse 22<br />
A-9900 Lienz<br />
Tel/Fax +43 (0)4852 73370<br />
Mobil +43 (0)664 1425875 |<br />
musik.joast@aon.at<br />
www.musikjoast.at<br />
13 % auf Instrumentenkauf<br />
Tonstudio & Musikhaus<br />
Martin<br />
Frühlingstraße 103<br />
D-83435 Bad Reichenhall<br />
E-Mail: info@tonstudio<br />
-martin.de<br />
Tel +49 8651-17 47<br />
Mobil +43 699-16 47 74 78<br />
www.tonstudio-martin.de<br />
Sonderkonditionen<br />
auf CD-Produktionen,<br />
Beschallungen und<br />
Verkauf von Beschallungsequipment<br />
(Mikrofonen,<br />
Mischpulten,<br />
Lautsprechern usw.)<br />
62<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
VEREINSMEILEREI<br />
Tyrolis Handels-GmbH<br />
Meilstraße 36<br />
A-6170 Zirl<br />
Tel +43 (0) 5238/515-0<br />
Fax + 43 (0) 5238/515-51<br />
info@tyrolis.com<br />
www.tyrolis.com<br />
Sonderkonditionen auf<br />
CD-Produktion<br />
WIRTSHÄUSER<br />
Der Hoferwirt<br />
Angelika & Werner Zittera<br />
Dorf 12<br />
A-6167 Neustift<br />
Tel +43 (0)5226 2201<br />
info@hoferwirt.at<br />
www.hoferwirt.at<br />
pro Hauptspeise 1<br />
Freigetränk<br />
TRACHTEN<br />
TRACHTENMODE VON RAUSCHER<br />
DAS BLEIBT IN DER FAMILIE<br />
LEOPOLDSTRASSE 28, A-6020 INNSBRUCK<br />
T: +43 (0)512/57 59 32, INFO@HEUUNDSTROH.COM<br />
HEUUNDSTROH.COM<br />
Heu & Stroh<br />
Leopoldstraße 28<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Tel + 43 (0) 512 578691<br />
info@heuundstroh.com<br />
www.heuundstroh.com<br />
10 % auf alle Artikel<br />
Gasthof Burenwirt<br />
zum Heurigen<br />
Hötting<br />
Dorfgasse 9<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Mobil +043 (0)650<br />
9830016<br />
Pro Hauptspeise 1<br />
Freigetränk<br />
Hubertus Moden<br />
Sparkassenplatz 3<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Tel +43 (0)512 585092<br />
Fax +43 (0)512 585092-4<br />
office@steinbock.at<br />
www.steinbock.at<br />
10 % auf das ganze Sortiment<br />
(ausgenommen<br />
reduzierte Ware)<br />
Hotel Bergkranz<br />
Egerdach 2<br />
A-6142 Mieders<br />
Tel +43 (0)5225 62520<br />
info@bergkranz.at<br />
www.bergkranz.at<br />
Pro Hauptspeise 1<br />
gratis Überraschungs-<br />
Dessert oder<br />
-Süppchen<br />
Seit 1897<br />
Seit 1897<br />
Trachtenschneiderei<br />
Roswitha Arzberger Roswitha Arzberger<br />
6234 Brandenberg 6234 Brandenberg 89d 89d<br />
Tel. 05331 / 5150 Tel. 05331 / 5150<br />
arzberger.roswitha@gmail.com<br />
Maßanfertigung Maßanfertigung von echten Trachten, von echten Trachten,<br />
Dirndln und Dirndln Brautkleidern, und Brautkleidern,<br />
Stoffe und Zubehör Stoffe und Zubehör<br />
Trachtenschneiderei<br />
Arzberger<br />
Roswitha Arzberger<br />
Hnr. 89d<br />
A-6234 Brandenberg<br />
Tel +43 (0) 53315150<br />
arzberger.roswitha@<br />
gmail.com<br />
Preisnachlass nach<br />
Absprache<br />
Kellerwirt Wildschönau<br />
Hans Keller<br />
Kirchen72<br />
A-6311 Wildschönau<br />
Oberau<br />
Tel +43 5339 8116<br />
info@kellerwirt.com<br />
www.kellerwirt.com<br />
Pro Hauptspeise 1<br />
Freigetränk<br />
VEREINE<br />
Museumsverein des<br />
Bezirkes Reutte<br />
Untermarkt 25<br />
Museum im Grünen Haus<br />
A-6600 Reutte<br />
Tel +43 (0)5672 72304<br />
office@museum-reutte.at<br />
www.museum-reutte.at<br />
Ermäßigter Eintritt<br />
5,00<br />
Vergünstigung auf<br />
Jahrbücher – Kulturgeschichte<br />
des Außerferns<br />
Gasthof Lamm<br />
Familie Henökl<br />
Brennerstraße 36<br />
A-6143 Matrei am<br />
Brenner<br />
Tel +43 5273 6221<br />
info@gasthoflamm.at<br />
www.gasthoflamm.at<br />
Pro Hauptspeise 1<br />
Freigetränk<br />
Heimat – und<br />
Museumsverein Fügen<br />
Lindenweg 2<br />
A-6263 Fügen / Zillertal<br />
Mobil +43 (0)650 2448028<br />
(Obmann)<br />
www.hmv-fuegen.at<br />
Ermäßigter Eintritt<br />
Gruppen (ab 10 P.) auf<br />
Anmeldung<br />
GUTSCHEIN<br />
für einen Entritt im Museum<br />
TIROLER BAUERNHÖFE<br />
A-6233 Kramsach, Angerberg 10<br />
für ein Mitglied des Tiroler Volksmusikvereins<br />
Tel. +43 (0) 5337 62636 | office@museum-tb.at | www.museum.tb.at<br />
Gutschein gültig von Palmsonntag bis 31. Oktober 2017.<br />
Ausnahme: Kirchtag am letzten Sonntag im September.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 63
TIWAG<br />
Saubere Energie für Tirol<br />
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG<br />
Service-Hotline 0800 818 819 | www.tiwag.at
SCHEIBCHENWEISS / BUCHSTÄBLICH<br />
TIROLER<br />
ADVENTSINGEN<br />
DOPPEL CD<br />
Der Tiroler Volksmusikverein bringt<br />
gemeinsam mit der Firma Tyrolis<br />
aus Zirl und dem ORF eine Doppel-CD<br />
mit den schönsten Aufnahmen<br />
der Tiroler Adventsingen der<br />
letzten Jahrzehnte heraus.<br />
Etwas Gleichartiges hat es bis jetzt<br />
noch nicht gegeben. 50 Lieder und<br />
Musikstücke von Gruppen aus allen<br />
Teilen Tirols in den verschiedensten<br />
Klangfarben werden umrahmt<br />
von Texten, verfasst und gesprochen<br />
von unserem unvergessenen Bischof<br />
Reinhold Stecher.<br />
Der Tonträger wird noch vor Weihnachten<br />
über den Tiroler Volksmusikverein,<br />
im Fachhandel und beim<br />
Tiroler Adventsingen erhältlich sein.<br />
„LUSTIGE<br />
STREICHE“<br />
Tanzmusik für Streicher-Ensemble<br />
Als Partitur sowie in Einzelstimmen<br />
– einfach auflegen und loslegen. Das<br />
hat schon lange gefehlt, nämlich ein<br />
Repertoire für das lustvolle Musizieren<br />
in der Musikschule, in der Familie und<br />
unter Freunden.<br />
Nach dem Heft 1 ist nun die zweite<br />
Ausgabe erschienen und die Reihe wird<br />
fortgesetzt. Es sind jeweils fünf ausgesuchte<br />
Stücke aus der Feder des Tanzmusikanten<br />
Hermann Härtel. Er meint,<br />
es könne ruhig auch einmal gestampft<br />
und gejauchzt werden. Gesetzt für 2 Violinen,<br />
Bratsche/3. Violine, Violoncello<br />
und Kontrabass bzw. Violoncello.<br />
Hermann Härtels „Lustige Streiche“<br />
Herausgegeben von tradmotion Heft 1/<br />
Heft 2 (Partitur und Einzelstimmen)<br />
je 22,00 € zuzügl. Versandkosten<br />
Erhältlich über www.tradmotion.at<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 65
VEREINSMEILEREI<br />
GEWINNSPIEL: EINTRITTSKARTEN<br />
ADVENTSINGEN<br />
Auch der Tiroler Volksmusikverein<br />
macht vor der Modernisierung nicht<br />
halt. Im Frühjahr <strong>2016</strong> stellten wir die<br />
Vereinssoftware auf neue Füße. Um alle<br />
Mitglieder-Stammdaten so aktuell wie<br />
möglich zu halten, baten wir bei der<br />
Ausschreibung des Mitgliedsbeitrages<br />
<strong>2016</strong> um Kontrolle derselben und Rückmeldung<br />
an uns.<br />
Als Dankeschön für die Mithilfe nahmen<br />
nun alle Rücksendungen an der<br />
Verlosung für je zwei Eintrittskarten<br />
für das Tiroler Adventsingen <strong>2016</strong> teil.<br />
Sabrina, unsere Glücksbotin, zog drei<br />
Gewinner aus der „Stammdatenbox“:<br />
Bei der letzten Sitzung wurden nun folgende<br />
Mitglieder gezogen:<br />
Aigner Christine,<br />
Sonnenburgstraße 2, 6020 Innsbruck<br />
Peer Rupert,<br />
Nockhofweg 21, 6162 Mutters<br />
Rupprechter Johanna,<br />
Winkl 102d, 6234 Brandenberg<br />
WIR GRATULIEREN HERZLICH!<br />
„BRAUCHBAR“<br />
„Vom nicht mehr gebrauchten, aber funktionstüchtigen Tonabnehmer bis hin zum vielleicht<br />
nicht ganz sprichwörtlich gemeinten „Begleitservice“: Hier findet sich allerlei Brauchbares<br />
für den volksmusikalischen Alltag.“<br />
Harfenspielerin gesucht!<br />
Solist (31 J.) auf der diatonischen Harmonika<br />
aus dem Alpbachtal sucht Harfenspielerin<br />
mit feiner und präziser<br />
Spielweise für Musik besonderer Art.<br />
Genauere Infos unter:<br />
christofmoser2@gmail.com<br />
Matreier Viergesang<br />
Liebe Volksmusikfreunde, ich suche<br />
dringend vom ehemaligen „Matreier<br />
Viergesang“ (Repertoire ca. 135 Lieder)<br />
noch 50 Tonaufnahmen von Liedern<br />
nach Fehlliste (bitte anfordern)<br />
für einen geplanten „Freundeskreis<br />
M4G“. Ich freue mich auch über Privataufnahmen,<br />
die bei Konzerten oder<br />
Musikantentreffen gemacht wurden!<br />
Alle Lieder von CDs sind vorhanden.<br />
Falls Sie entsprechende Tonaufnahmen<br />
besitzen und für die Nachwelt<br />
erhalten wollen, senden Sie mir<br />
bitte ein Email unter: roland.hergert@t-online.de<br />
Zithernoten gesucht!<br />
Der grosse Musikprofessor Peter Paul<br />
Hornof hat der Nachwelt an die 150<br />
Zither- und Raffelestücke und unzählige<br />
Bearbeitungen hinterlassen. Diese<br />
sind aber unter seinen 1.400 Schülerinnen<br />
und Schülern verstreut. Wenn<br />
Sie selbst bei Professor Hornof gelernt<br />
haben, ehemalige SchülerInnen kennen<br />
oder sogar selbst handschriftliche Matrizdruck-Noten<br />
von ihm haben, so wäre<br />
es schön, wenn Sie sich melden würden.<br />
Ich trage all die verwehten Blätter zusammen,<br />
um diese für die Nachwelt zu<br />
erhalten und Professor Hornof die Ehre<br />
zukommen zu lassen, die er schon lange<br />
verdient.<br />
Kontakt: Josef Pfitzer, Forstenrieder<br />
Allee 123, D-81476 München<br />
josef.pfitzer@gmail.com<br />
66<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>
Tiroler Volksmusikverein<br />
50<br />
JAHRE<br />
Foto: Foto: Andre Andre Schönherr Schönherr<br />
Tiroler Adventsingen<br />
10.<br />
10. +<br />
11.<br />
11.<br />
Dezember<br />
Dezember<br />
<strong>2016</strong><br />
<strong>2016</strong> |<br />
Beginn<br />
Beginn<br />
17:00<br />
17:00<br />
Uhr<br />
Uhr<br />
Congress<br />
Congress<br />
Innsbruck<br />
Innsbruck |<br />
Saal<br />
Saal<br />
Tirol<br />
Tirol<br />
...da hat der Himmel die Erde berührt. Musik und Mythen zur Advent- und<br />
Weihnachtszeit.<br />
...da hat der Himmel<br />
Eintritt ab<br />
die<br />
€<br />
Erde<br />
19,–. Vorverkauf<br />
berührt. Musik<br />
bei Ö-Ticket<br />
und Mythen<br />
und bei<br />
zur<br />
allen<br />
Advent-<br />
Raiffeisenbanken.<br />
und<br />
Weihnachtszeit. Eintritt ab 19,–. Vorverkauf bei Ö-Ticket und bei allen Raiffeisenbanken.<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at
Wenn’s um Kultur geht,<br />
ist nur eine Bank meine Bank.<br />
Ein gutes Zusammenspiel lebt von der Harmonie. Raiffeisen<br />
übernimmt mit seinem Engagement Verantwortung für das<br />
kulturelle Erbe und fördert dadurch auch die musikalische<br />
Entwicklung unserer Jugend. Als Partner der Volksmusik<br />
sichern wir eine große Vielfalt an Kultur in unserem Land.<br />
www.raiffeisen-tirol.at