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Gsungen & G\'spielt 4/2016

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TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN | SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS<br />

INNSBRUCK – BOZEN 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

„... da hat der Himmel die Erde berührt.“<br />

50 Jahre Tiroler Adventsingen


34 Jahre<br />

weil Qualität einen Namen hat<br />

Bogner Records Vertriebs GmbH & Co. KG<br />

Lohbinderweg 1 · D-83700 Rottach-Egern<br />

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Bläserweisen zur Advent &<br />

Weihnachtszeit, A. d. Spielgut<br />

der Tiroler Festtagmusig,<br />

„von P.+G. Hausberger“<br />

„für 4 Blechbläser“<br />

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Weihnachtliche Weisen<br />

Aus dem Spielgut der<br />

Obermüller Musikanten<br />

„von Georg Obermüller“<br />

„für 4 Blechbläser“<br />

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Zum Gedenken<br />

Trauermusik für<br />

kirchliche Anlässe<br />

„von Stefan Thaler“<br />

„für 4 Blechbläser“<br />

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18 Bläserstücke<br />

Aus dem Spielgut der<br />

Laubensteiner Bläser<br />

„von Peter J. Reiter“<br />

„für 4 Blechbläser“<br />

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Heilige Nacht<br />

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Bläser, Heinrich Albrecht<br />

„Eine Weihnachtslegende von<br />

Ludwig Thoma“<br />

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Advent & Heimat<br />

20 Volksmusiktitel zur<br />

Advent & Weihnachtszeit<br />

„Diverse Interpreten“<br />

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Stubenmusik, Lieder<br />

& Weisen<br />

Weihnachten Folge 3<br />

„Diverse Interpreten“<br />

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Es war a stille Nacht ...<br />

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Duschlhof Gsang<br />

René Prasky Kathrin Prasky Claudia Scheuring Claudia Lißner-Sorcik Leonhard Holzer Manfred Stecher<br />

Sepp Läßer<br />

Roland Wagner Rainer Würnsehr Harti Pilsner Sissi Kagerl<br />

Petra Kyselova Johannes Wohlfahrt Thomas Lindl<br />

Simon Winbeck<br />

Wir bedanken uns bei allen<br />

Partnern, Interpreten &<br />

Kunden für die gute<br />

Zusammenarbeit und<br />

wünschen ein frohes<br />

Weihnachtsfest!<br />

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Hörproben unter<br />

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TONLEITER<br />

Foto: privat<br />

Z<br />

um Abschluss unseres Jubiläumsjahres<br />

erwarten uns ein paar besondere<br />

Höhepunkte, die uns in der Adventzeit<br />

vor allem sangliche, aber auch<br />

besinnliche Momente bescheren sollen.<br />

Das Singen und vor allem der reiche Liederschatz<br />

von Tiroler Advent- und Weihnachtsliedern<br />

stehen am Ende des Jahres<br />

im Mittelpunkt. So freut es uns sehr, dass<br />

wir euch auch heuer ein kleines, praktisches,<br />

kostenloses Liederheft – diesmal<br />

zum Thema „Weihnachten“ – zusammen<br />

mit unseren bewährten Partnern zum gemeinsamen<br />

Singen in der Familie oder<br />

mit Freunden und Gleichgesinnten zur<br />

Verfügung stellen können. Auch bieten<br />

wir wieder offene Singstunden mit erfahrenen<br />

Liedlehrern im ganzen Land an!<br />

Das 50. Tiroler Adventsingen wird heuer<br />

am 10. und 11. Dezember erneut mit einem<br />

außergewöhnlichen Programm aufwarten.<br />

Vor Beginn laden wir schon zum<br />

gemeinsamen Weihnachtsliedersingen in<br />

das Innsbrucker Congress. Zum Jubiläum<br />

freuen wir uns eine Doppel-CD mit<br />

den schönsten musikalischen Beiträgen<br />

aus den letzten Jahrzehnten sowie mit<br />

Texten von Bischof Reinhold Stecher<br />

präsentieren zu können. Abschließend<br />

sei noch allen Helfern und Mitarbeitern<br />

ganz herzlich gedankt, die den heurigen<br />

Alpenländischen Volksmusikwettbewerb/Herma<br />

Haselsteiner-Preis zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis für die TeilnehmerInnen<br />

und unzähligen ZuhörerInnen<br />

gemacht haben.<br />

Ein frohes, beschauliches Weihnachtsfest<br />

wünscht<br />

Foto: Juliane Jehle<br />

D<br />

er 22. Alpenländische Volksmusikwettbewerb<br />

ist Geschichte. Unvergessliche<br />

Tage bleiben uns in Erinnerung,<br />

die wieder eines zeigten: die traditionelle<br />

Volksmusik lebt, und wie. Natürlich wird<br />

in diesem Heft dazu eine ausführliche<br />

Nachlese geboten, jedoch wird das Hauptaugenmerk<br />

in dieser Ausgabe auf das Singen<br />

in der Advents- und Weihnachtszeit<br />

gelegt. Wir wollen Ihnen nicht zu viel verraten,<br />

aber so viel sei gesagt: Sie werden<br />

in diesem Heft einiges über die Gesangskultur<br />

Tirols erfahren und auf so manch<br />

Überraschendes stoßen. Ausgangspunkt<br />

ist natürlich das am 10. und 11. Dezember<br />

bereits zum unglaublichen 50. Mal<br />

stattfindende Tiroler Adventsingen in<br />

Innsbruck. Was die BesucherInnen dort<br />

erwarten wird, erfahren Sie in dieser Ausgabe<br />

ebenso wie eine Vielzahl an weiteren<br />

volksmusikalischen Veranstaltungen, die<br />

uns in der so genannten stillsten Zeit des<br />

Jahres in den kommenden Wochen erwarten<br />

werden.<br />

Im Namen des Redaktionsteams wünschen<br />

wir Ihnen eine besinnliche Adventszeit,<br />

frohe Weihnachten und ein gesundes<br />

neues Jahr mit viel Tiroler Volksmusik!<br />

Foto: privat<br />

E<br />

in ereignisreiches Jahr geht langsam<br />

dem Ende zu und wir freuen<br />

uns über so vieles Gelungene und arbeiten<br />

an dem, was noch erweitert werden kann.<br />

Singen und Klingen, in der Familie, im<br />

Freundeskreis, in der Schule, im Wirtshaus,<br />

auf der Bühne, schafft allemal Wärme<br />

und Gemeinschaft. Ich lade alle ein, in<br />

möglichst vielen Situationen des Lebens<br />

tagein-tagaus, jahrein-jahraus ein Lied<br />

anzustimmen, eine Melodie zu summen,<br />

versuchen den richtigen Ton zu finden.<br />

Singen ist Selbsterfahrung pur, schenkt<br />

Freude und Begeisterung, spendet Trost<br />

und Zuversicht, ist gratis und überall verfügbar.<br />

Für das neue Jahr wünsche ich allen<br />

Volksmusikbegeisterten viel Freude am<br />

Singen und Musizieren, reges Interesse<br />

an den Seminaren und Veranstaltungen in<br />

allen Tiroler Landesteilen und neben Gesundheit<br />

und Zufriedenheit immer wieder<br />

ein Lied als Geschenk zu erfahren.<br />

Peter Margreiter<br />

Obmann Tiroler Volksmusikverein<br />

Günther Laimböck<br />

Yvonne Kathrein<br />

Leitung des Redaktionsteams<br />

Gernot Niederfriniger<br />

Obmann Südtiroler Volksmusikkreis<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 3


SEITENWEIS<br />

INT´RESSANTERWEIS<br />

5 „DA HAT DER HIMMEL DIE ERDE BERÜHRT“<br />

6 WENN ENGEL SPRECHEN UND HIRTEN<br />

SINGEN<br />

8 OHNE MUSIG KOA WEIHNACHT<br />

11 DAS LIEDGUT DER ADVENTZEIT<br />

14 DIE KIRCHENSINGER<br />

RÜCKSICHT<br />

17 DAS WAR DER ALPENLÄNDISCHE<br />

VOLKSMUSIKWETTBEWERB <strong>2016</strong><br />

18 JAHREIN, JAHRAUS - MIT KLAMPFEN,<br />

FIDELN UND STIMMBANDLN ...<br />

20 VOLKSMUSIKTAG KAISERS<br />

21 41. TIROLER SINGWOCHE IN NEUEM<br />

GEWAND<br />

22 JODELN, WANDERN UND MUSIZIEREN …<br />

BILDLWEIS<br />

24 41. SINGWOCHE IN IMST<br />

26 22. APENLÄNDISCHER<br />

VOLKSMUSIKBEWERB<br />

RÜCKSICHT<br />

28 DIE WIEDERVERZAUBERUNG<br />

INNSBRUCKS DURCH ECHTE<br />

VOLKSMUSIK<br />

30 VOLKSLIEDER UND ZEITGENÖSSISCHE<br />

MUSIK<br />

32 „G’SUNG, G’SPIELT, GITONZT UND DO-<br />

ZEHLT“ IM VOLKSKUNDEMUSEUM<br />

IN DIETENHEIM<br />

34 ZUM GEDENKEN AN HANS<br />

HECHENBERGER, KITZBÜHEL<br />

35 TIROLER VOLKSMUSIKANTINNEN<br />

IN RUSSLAND<br />

36 OSTTIROLER SING- UND MUSIZIER-<br />

WOCHENENDE <strong>2016</strong>, WURZLSTOCKFEST<br />

STELLT´S ENK VOR<br />

38 DIE HERBISCHTSINGER<br />

KREIZWEIS<br />

40 BRAUCHDUMM<br />

STÜCKWEIS<br />

42 FROHLOCKET IHR MENSCHEN AUF ERDEN<br />

43 FÜR S‘KINDL<br />

44 DEN LIEBEN ST. JOHANNES LOBEN WIR<br />

PROBEWEIS<br />

46 SEMINARE<br />

MÅNNSBILD<br />

50 GEBIETSREFERENT IN (UN)RUHESTAND<br />

VORSICHT<br />

53 VERANSTALTUNGEN<br />

61 VOLKSMUSIK IM RADIO<br />

VEREINSMEIEREI<br />

62 SYSTEMPARTNER<br />

SCHEIBCHENWEISS / BUCHSTÄBLICH<br />

65 SCHEIBCHENWEIS/BUCHSTÄBLICH<br />

VEREINSMEILEREI<br />

IMPRESSUM<br />

66 BRAUCHBAR<br />

G‘sungen & G‘spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein,<br />

ZVR: 742355401, Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: +43 (0)512 5566, E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

Bürozeiten: Mo 14:00 bis 18:00 Uhr Schriftleitung: Yvonne Kathrein, Riedbach 20, 6162 Mutters, E-Mail: yvonne.kathrein@<br />

uibk.ac.at, Günther Laimböck, gu.laimboeck@tsn.at Redaktionsteam: Kathrin Witschnig, Heinz Fechner, Joachim Stecher, Ralph Kapavik, Franz<br />

Hermeter, Lisa Thurner Beiträge aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: +39 0471 970555, Fax 980922,<br />

E-Mail: info@volksmusikkreis.org, www.volksmusikkreis.org Bürozeiten: Mo bis Fr, 08:00 – 12:00 Uhr u. 13:00 – 15:00 Uhr Druck: Niederösterreichisches<br />

Pressehaus, Druck- und Verlagsges. mbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Auflage: 2.300 Stück Redaktionsschluss für das März-Heft:<br />

16. Jänner 2017. Die Redaktion behält sich Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor Titelfoto: Andre Schönherr. Die mit Namen<br />

des Verfassers gekennzeichneten Artikel sind nicht unbedingt als Meinung des Herausgebers anzusehen.<br />

Tiroler Volksmusikverein: www.tiroler-volksmusikverein.at | Südtiroler Volksmusikkreis: www.volksmusikkreis.org<br />

4<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


INT´RESSANTERWEIS<br />

„DA HAT DER HIMMEL DIE<br />

ERDE BERÜHRT“<br />

Das heurige Adventsingen lässt, wie schon die Jahre zuvor,<br />

wiederum eine innovative Konzeption erwarten – auch was<br />

die Musik anbelangt.<br />

Text: Peter Kostner<br />

Das Tiroler Adventsingen des Tiroler<br />

Volksmusikvereins hatte in seiner<br />

jahrzehntelangen Geschichte immer<br />

schon Vorbildwirkung. Die Gestalter<br />

dieser etablierten Veranstaltung bemühten<br />

sich stets um Qualität in allen Bereichen,<br />

egal ob in Bezug auf Musik, Text,<br />

Bild, Schauspiel oder Lichtgestaltung.<br />

In musikalischer Hinsicht wählte Peter<br />

Reitmeir über viele Jahre mit viel Behutsamkeit<br />

einerseits Gruppen aus allen<br />

Landesteilen, andererseits auch deren<br />

Musiziergut aus und fügte es der Weihnachtsbotschaft<br />

entsprechend zu einem<br />

harmonischen Ganzen zusammen.<br />

Altbewährtes …<br />

Daran soll und wird sich auch heuer<br />

nichts ändern. Die landschaftliche und<br />

damit auch volksmusikalische Vielfalt<br />

Tirols wird sich auf der großen Bühne<br />

des Congress wiederfinden. Die wunderbaren<br />

Lieder zu Advent, Marienverehrung,<br />

Herbergsuche, Verkündigung<br />

und Geburt hören wir vom Afelder<br />

Dreigesang aus der Wildschönau, von<br />

den Brixner Anklöpflern aus dem Brixental<br />

und vom bekannten Tiroler Chor<br />

Vocapella, die Kalterer Stubenmusig<br />

aus Südtirol, die Osttiroler Geigenmusik<br />

sowie das junge Bläserquintett aus<br />

der mittlerweile bekannten RET-Brass<br />

Band garantieren für berührende, tiefsinnige<br />

aber auch heitere Instrumentalklänge<br />

zur Vorweihnachtszeit, ganz<br />

besonders freuen wir uns auch über die<br />

Mitwirkung der Familienmusik Puchleitner<br />

aus dem Tiroler Unterland, die in<br />

ihrer schönen Besetzung das Adventsingen<br />

bereichern wird.<br />

… und Neues<br />

Die Schlichtheit der Volksmusik steht<br />

mitunter im Widerspruch zur großen<br />

Bühne im Saal Tirol des Congress.<br />

Deswegen war und ist es jedes Jahr<br />

eine Herausforderung, hierbei ein<br />

stimmiges Konzept zu entwickeln. Die<br />

Arbeit daran ist zwar intensiv, aber<br />

äußerst spannend und bereichernd.<br />

Wir haben uns im Team heuer sehr<br />

bemüht, möglichst große Kongruenz<br />

zwischen Text, Szene und Musik herzustellen.<br />

So wird auch das ein oder<br />

andere Musikstück bzw. Lied dabei<br />

sein, das über den volksmusikalischen<br />

Rahmen hinausgeht, aber sich hoffentlich<br />

doch stimmig ins Gesamtkonzept<br />

einfügt.<br />

Ob sich die vielen Gedanken und<br />

Vorbereitungen dann auf der Bühne<br />

genauso umsetzen lassen, wie sie<br />

konzipiert sind, nun, das wird man am<br />

10. und 11. Dezember erleben können.<br />

Beseelt von den Vorbereitungen und<br />

einer dementsprechenden Vorfreude<br />

sind jedenfalls alle Beteiligten.<br />

Peter Reitmeir zeichnete über viele Jahre verantwortlich für die musikalische Gestaltung des Tiroler Adventsingens. (Foto: Heinz Fechner)<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 5


INT´RESSANTERWEIS<br />

WENN ENGEL SPRECHEN UND<br />

HIRTEN SINGEN:<br />

Zur Gestaltung des „Rahmens“ des Tiroler<br />

Adventsingens <strong>2016</strong><br />

Text: Sylvia Tschörner<br />

Weihnachten rückt unaufhaltsam<br />

näher. Die Musikgruppen, die<br />

das Adventsingen am 10. und 11. Dezember<br />

<strong>2016</strong> bestreiten werden, treffen<br />

schon Vorbereitungen und freuen sich<br />

auf ihren Auftritt bei diesem landauf<br />

landab beliebten Kulturereignis. Auch<br />

wir, Norbert Mladek, der Regisseur<br />

des letztjährigen Weihnachtsspiels Der<br />

vierte Weise, und ich, die Stückautorin,<br />

freuen uns, dass wir wieder versuchen<br />

dürfen, mit einem Text und seiner szenischen<br />

Umsetzung einen neuen Denkzusammenhang<br />

für die musikalischen<br />

Beiträge zu schaffen.<br />

Szenische Darstellungen werden, wie auch im letzten Jahr, Teil des Gesamtkonzeptes sein.<br />

(Foto: Heinz Fechner)<br />

Beim Adventsingen 2015 machte der<br />

Tiroler Volksmusikverein erstmals den<br />

Versuch, die bis dahin übliche und bewährte<br />

Moderation der auftretenden<br />

Gruppen durch ein eigens für diesen<br />

Anlass verfasstes Theaterstück zu ersetzen,<br />

das als Rahmenhandlung für die<br />

musikalischen Darbietungen diente. Da<br />

das kleine Bühnenwerk großen Gefallen<br />

gefunden hat – es wird sogar vom<br />

Chiemgau-Chor nachgespielt! – wurden<br />

wir beide wieder damit betraut, einen<br />

Text zu verfassen und ihn mit Schauspielern<br />

umzusetzen. Die musikalische<br />

Leitung des Projekts übernimmt heuer<br />

erstmals Peter Kostner, der damit dem<br />

langjährigen musikalischen Leiter Peter<br />

Reitmeir nachfolgt.<br />

Das Evangelium nach Lukas als<br />

Grundlage<br />

Da dem letzten Stück die Episode von<br />

den drei Magiern im Evangelium nach<br />

Matthäus zugrunde lag, beschloss das<br />

Planungsteam, <strong>2016</strong> vom Bericht des<br />

Evangelisten Lukas auszugehen. In diesem<br />

vermissen wir eine Reihe von Ereignissen,<br />

die wir von Matthäus kennen:<br />

Josephs Bedenken, seine schwangere<br />

Verlobte Maria zu heiraten, den Bethlehemitischen<br />

Kindermord und die Flucht<br />

nach Ägypten. Stattdessen wird das Jesuskind<br />

acht Tage nach der Geburt im<br />

Tempel in Jerusalem beschnitten, ein<br />

halbes Jahr nach seinem Cousin, dem<br />

späteren Johannes dem Täufer, dessen<br />

Geburt ebenfalls durch eine Engelserscheinung<br />

angekündigt wurde.<br />

Lukas schreibt keine Christusbiographie.<br />

Seine Weihnachtsgeschichte ist u.<br />

a. der Versuch, den Gebildeten seiner<br />

Zeit zu beweisen, dass Jesus der Messias<br />

ist. Er stellt allerdings klar, dass er ein<br />

spiritueller Retter und religiöser Erneuerer<br />

ist und kein politischer Anführer,<br />

wie ihn viele Juden seit der Zerstörung<br />

des Salomonischen Tempels durch Nebukadnezar<br />

II. und dem Babylonischen<br />

Exil erwarteten und nach der Eroberung<br />

und Besetzung Israels durch die<br />

Römer unter Pompejus (66-63 v. Chr.)<br />

herbeisehnten. Er belegt das mithilfe<br />

6<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


einer Methode, die damals als „wissenschaftlich“<br />

galt: Seine Verkündigungsund<br />

Seher-Szenen, aus denen zum Teil<br />

Gebete wurden (Magnificat, Benedictus<br />

und Completorium), sind Montagen von<br />

Zitaten von Prophezeihungen im Alten<br />

Testament.<br />

Das bringt es mit sich, dass der Text<br />

spröde ist. Wenn man daraus ein Stück<br />

machen will, muss man das, was in einem<br />

Drama interessiert – das Menschliche,<br />

Emotionale – dazuerfinden. Norbert<br />

Mladek und ich einigten uns auf eine<br />

Erzählerfigur, die nicht in der Bibel erwähnt<br />

ist, aber die Weihnachtsgeschichte<br />

aus ihrer Warte schildern bzw. wiedererleben<br />

kann.<br />

Dramaturgischer Kunstgriff<br />

Diese Erzählerin und Hauptperson der<br />

Geschichte ist eine Putzfrau. Damit<br />

sie arbeiten kann, wird sie von einer<br />

Dachluke im Herodianischen Tempel in<br />

Jerusalem abgeseilt, denn Nichtpriestern<br />

war untersagt, die Schwelle zu übertreten.<br />

Das ist historisch. Die jüdischen<br />

Schriftgelehrten waren – und sind heute<br />

noch – Meister in der spitzfindigen Umgehung<br />

von Geboten. Aufgrund ihrer<br />

Tätigkeit lernt unsere Heldin der Reihe<br />

nach alle anderen Figuren kennen, die<br />

in den ersten zwei Kapiteln des Lukas-Evangeliums<br />

vorkommen.<br />

Das oben erwähnte Team Kostner-Mladek-Tschörner<br />

hat dann diese Struktur<br />

aufgebrochen und erweitert. So bekamen<br />

etwa die Hirten eine eigene Szene,<br />

in die weitere Lieder eingebaut werden<br />

konnten, und Norbert Mladek hat noch<br />

viele Ideen, die das Personal des Stücks<br />

und seine Umsetzung betreffen, die er<br />

jedoch hier noch nicht verraten möchte.<br />

Schließlich liefert ein guter Regisseur<br />

nicht nur ein schlüssiges, kohärentes<br />

Konzept, sondern muss auch flexibel<br />

bleiben. Er beschäftigt sich zwar detailliert<br />

mit dem Text und dessen Hintergrund,<br />

versucht aber dann alles zu<br />

nutzen, was die Schauspieler aufgrund<br />

ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />

mitbringen, was sie ihm anbieten und<br />

was sich aus der Dynamik des Probenprozesses<br />

an Erkenntnissen und szenischen<br />

Einfällen ergibt. Mladek kümmert<br />

sich auch um bzw. kreiert die Kostüme<br />

und schafft das Bühnenbild. Nach seinem<br />

Konzept gefragt, meint er, was<br />

er zu sagen habe, würde sich in seiner<br />

Inszenierung, also durch den formalen<br />

Ablauf, durch szenische und projizierte<br />

Bilder und durch sprachliche Mittel ausdrücken.<br />

Toleranz der Religionen<br />

Vielleicht sollte ich noch die wichtigste<br />

– oder sagen wir – die Erkenntnis<br />

mit dem stärksten Zeitbezug erwähnen,<br />

die mir die Arbeit am Stück bisher gebracht<br />

hat. Meine Figuren, die bis auf<br />

die Putzfrau historisch sind, waren alle<br />

gläubige Juden, die die Gesetze ihrer<br />

Religion auf exemplarische Weise befolgten.<br />

Trotzdem wurden sie heiliggesprochen<br />

und werden von Katholiken<br />

verehrt. Das macht Hoffnung, dass einer<br />

der weisesten und menschlichsten Texte<br />

der deutschen Literatur, die berühmte<br />

„Ringparabel“ in Lessings Drama Nathan<br />

der Weise nicht nur eine Utopie ist:<br />

Das Christentum ist die zweite der drei<br />

großen Religionsgemeinschaften, die<br />

einander heute auch in Mitteleuropa oft<br />

mit Argwohn, mit Angst und manchmal<br />

mit Hass begegnen. Als dieses Christentum<br />

entstand, war es aber offenbar möglich,<br />

dass eine Religionsgemeinschaft<br />

(die Christen) anerkannte, dass Mitglieder<br />

einer anderen (die Juden) nicht nur<br />

danach strebten, sondern es tatsächlich<br />

fertigbrachten, die Richtigkeit ihrer Religion<br />

durch ein gottgefälliges Leben zu<br />

beweisen.<br />

So klingt<br />

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INT´RESSANTERWEIS<br />

OHNE MUSIG KOA WEIHNACHT<br />

Über Bräuche und „Musikgeschichten“ in der gar nicht<br />

so stillen Zeit<br />

Text: Petra Streng<br />

In dem Gedicht „Knecht Ruprecht“ von<br />

Theodor Storm (1817-1888) heißt es:<br />

„Es weihnachtet sehr“ Mit dieser heute<br />

geläufigen Redensart ist die weihnachtliche<br />

Stimmung gemeint. Manche mögen<br />

hierbei zwar an die ständige Musikberieselung<br />

in den Kaufzentren denken,<br />

an populäre Popsongs, die quasi in einer<br />

Dauerschleife aus dem Radio- bzw. dem<br />

MP3-Player kommen. Vielleicht auch<br />

an die vor- bzw. weihnachtlichen Musikshows,<br />

die grenzüberschreitend über<br />

das Fernsehen eine besinnliche und harmonische<br />

Zeit suggerieren wollen. Doch<br />

die Weihnachtszeit hat – nicht zuletzt<br />

musikalisch – viele Facetten, die aus der<br />

regionalen Tradition stammen. Dabei<br />

darf man nicht vergessen, dass in früheren<br />

Zeiten die Wochen vor Weihnachten<br />

auch eine kleine Fastenzeit bedeuteten:<br />

üppige Krapfen, Kiacheln oder deftige<br />

Fleischgerichte standen nicht auf dem<br />

Speiseplan. Erst nach der Christmette<br />

wurde wieder so richtig aufgetischt. Wie<br />

würden die heutigen Christkindlmärkte<br />

unter den damals zwar nicht geschriebenen,<br />

aber geachteten Normen leiden?<br />

Doch viele Bräuche haben diese (früher)<br />

asketische Zeit mit sinnlichen Erlebnissen<br />

wie Schauspiel und natürlich Musik<br />

bereichert.<br />

liegen literarische Nachweise für diesen<br />

Brauch vor, der wohl aus dem Umkreis<br />

der Klostertradition stammt. Zentrales<br />

Thema (und auch das damit verbundene<br />

Liedgut) in den Klöpfelnächten ist die<br />

bevorstehende Ankunft des Heilands:<br />

dementsprechend sollte auch das Liedgut<br />

ausgerichtet sein. Denn laut dem<br />

Lukasevangelium sind es sozial Außenstehende<br />

(wie Bettler, Kinder, Kranke,<br />

etc.), die vom Kommen und der Geburt<br />

Christus voraussagend berichten. Vor allem<br />

arme Leute (wie Hirten) nutzten diesen<br />

Brauch, um Spenden zu bekommen.<br />

In ärmlicher Kleidung (siehe dazu den<br />

testamentarischen Hintergrund) zogen<br />

sie umher und dabei ging es allem Anschein<br />

nach auch nicht immer besonders<br />

„feierlich“ zu. So heißt es etwa in einem<br />

Vom Ursprung des Anklöpfelns<br />

Die letzten drei Donnerstage vor Weihnachten<br />

sind die sogenannten Klöpfelnächte.<br />

Als Hirten verkleidete Musikanten<br />

ziehen – vornehmlich in den<br />

dörflichen Regionen – von Haus zu<br />

Haus, singen Lieder und erhalten dafür<br />

Spenden. Schon aus dem 15. Jahrhundert<br />

„Wer klopfet an?“ Es ist wohl diese Szene, die zur Vermischung des „Anklöpfelns“ mit dem<br />

„Herbergsuchen“ führte. (Carl Rahl, Josef und Maria auf Herbergsuche,1865)<br />

8<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


INT´RESSANTERWEIS<br />

alten Klöpflerlied: „Heut ist die heilige<br />

Klöpfelnacht, Wo ma Nudl und Küchl<br />

bacht, Nudl heraus, Küchl heraus! Oder<br />

wir schlagen ein Loch ins Haus“.<br />

Seit vielen Jahren hat aber eine Umgestaltung<br />

des Brauches stattgefunden:<br />

Der Brauch wird von den Trägern und<br />

Organisatoren oftmals mit dem „Herbergsuchen“<br />

verwechselt und vermischt.<br />

Der Hinter- bzw. Beweggrund hierfür<br />

ist, dass das Lied „Wer klopfet an ...?“<br />

wohl irritierend wirkt. Das Herbergsuchen<br />

hat aber eine ganz andere Tradition<br />

und kann erst später, ca. seit dem<br />

16. Jahrhundert, als verbreiteter Brauch<br />

nachgewiesen werden. Erstmals taucht<br />

das Herbergsuchen in Weihnachtsspielen<br />

auf und wurde dann als (Heische-)<br />

Brauch neu installiert: gewissermaßen<br />

als ein in die volkstümliche Praxis umgesetztes<br />

Theaterereignis.<br />

Fakt ist also, dass sich beide Bräuche in<br />

ihren Aufführungsformen oftmals vermischen<br />

und die thematische Intention<br />

allein durch ein Lied verloren geht.<br />

Frautragen<br />

Ein kleiner, aber feiner Brauch ist das<br />

„Frautragen“ – heute noch im Tiroler<br />

Unterland, u. a. in der Wildschönau<br />

praktiziert. Ein Marienbild (manchmal<br />

auch eine Darstellung vom Herbergsuchen<br />

oder von Maria Heimsuchung)<br />

wird im Laufe des Advents so weitergereicht,<br />

dass jede beteiligte Familie einen<br />

Tag lang die „Frauentafel“ beherbergt.<br />

Nach dem Betläuten um 18:00 Uhr wird<br />

das Bild ins nächste Haus gebracht,<br />

man betet und singt Adventlieder. Das<br />

Repertoire der Lieder beschränkt sich<br />

auf „Klassiker“, und so manche Familie<br />

bietet auch musikalische Begleitung und<br />

besondere Liedtexte zum Mitsingen. Es<br />

ist kein lauter Brauch, es ist ein Zusammenkommen<br />

von Familien mit wenigen,<br />

aber einprägsamen Momenten.<br />

Kindlwiegen<br />

Völlig abgekommen ist der Brauch des<br />

Kindlwiegens, auch wenn es vor einigen<br />

Jahren Versuche in Innsbruck gegeben<br />

hat, diesen wiederzubeleben. Vornehmlich<br />

gab es das Kindlwiegen im städtischen<br />

Bereich, wo arme Frauen mit<br />

ihren Kleinkindern in die Bürgerhäuser<br />

kamen. Das kleine Kind (symbolisch für<br />

das Christkind stehend) wurde in eine<br />

Wiege gelegt und die Frauen sangen<br />

Weihnachts- bzw. Wiegenlieder. Auch<br />

dieser Brauch ist eine theatralische,<br />

volksnahe Ableitung aus der Klostertradition,<br />

wo in Frauenorden zu Weihnachten<br />

während der Mette das Christkind<br />

von den Nonnen gewiegt wurde.<br />

Dramatische Elemente während der<br />

Weihnachtszeit<br />

Fernab dieser eher kleinen und vorwiegend<br />

im familiär bestimmten Raum<br />

stattfindenden Bräuche boomen seit einigen<br />

Jahrzehnten Adventsingen, Hirten-<br />

und Weihnachtsspiele. Der Hintergrund<br />

hierfür sind spätmittelalterliche<br />

bzw. barocke (religiöse) Theateraufführungen,<br />

die eines zum Ziel hatten: einem<br />

breiten Publikum die weihnachtliche<br />

Heilsgeschichte möglichst dramatisch<br />

und eindringlich vor Augen zu halten.<br />

Es ging und geht um Sinnlichkeit, um<br />

das Erlebnis Weihnacht zu vermitteln.<br />

Und ganz prinzipiell: Es gibt nicht das<br />

eine ultimative Tiroler Krippenspiel<br />

bzw. Tiroler Adventsingen.<br />

Schon vor mehr als 400 Jahren erfreuten<br />

sich derartige (vor)weihnachtliche<br />

Aufführungen großer Beliebtheit. Und<br />

gerade auch zu dieser Zeit entstanden<br />

viele Weihnachtslieder – von ganz<br />

unterschiedlichen Komponisten und<br />

Musikanten. Gesangsbücher oder Liedschriften<br />

im herkömmlichen Sinne gab<br />

es damals noch nicht. Vielmehr kolportierte<br />

man die neuen Melodien und<br />

Texte über Flugblätter. Und nur wer des<br />

Lesens kundig war, konnte damit etwas<br />

anfangen. Aber Melodien konnte man<br />

als versierter Musikant nachspielen:<br />

Und gerade dies machte den Erfolg der<br />

Spiele und Aufführungen aus.<br />

Hirtenspiele<br />

Allen voran sei hier der im gesamten<br />

Alpenraum bekannte „Hirtenschlaf“ erwähnt:<br />

Ein Engel weckt die schlafenden<br />

Hirten, kündet ihnen von der Geburt des<br />

Heilands und weist ihnen den Weg zur<br />

Krippe. Dies erfolgt mit Gesprächen,<br />

aber nicht zuletzt auch mit Gesängen,<br />

die eines verband: Volksnah sollte es<br />

sein. Wesentlichen Anteil an der Verbreitung<br />

dieser Spiele (mit großem Anteil<br />

an Liedgut) hatten nicht zuletzt die<br />

Jesuiten. Ihnen war es ein vordringliches<br />

Anliegen, auch damit das Alltagsleben<br />

der Menschen zu beeinflussen. Und so<br />

verwundert es auch nicht, dass in dieses<br />

weihnachtliche Repertoire auch viele<br />

Weltlebensszenarien miteinflossen:<br />

Missgunst, Neid, Trunkenheit, Unzüchtigkeit,<br />

Streit u. a. wurden volksnah dramatisiert.<br />

Reste von diesen ehemaligen<br />

Thematiken gibt es heute nur noch bei<br />

den traditionellen Nikolausspielen.<br />

Bei den Hirten- und Krippenspielen<br />

heutzutage distanziert man sich weitgehend<br />

von derartigen deftigen Szenen.<br />

Grund hierfür ist nicht zuletzt die Tatsache,<br />

dass es vor allem Kinder bzw.Schüler<br />

sind, die als Protagonisten agieren.<br />

Das Lied- und Spielgut orientiert sich an<br />

den Spielleitern, an den Organisatoren.<br />

Adventsingen<br />

Nicht zu vergessen sind natürlich auch<br />

die zahlreichen Adventsingen im ganzen<br />

Land. Hierbei irritiert vielleicht<br />

bisweilen die Bezeichnung: Denn hier<br />

wird nicht nur – nomen est omen – heimisches<br />

Liedgut präsentiert, sondern es<br />

wird auch musiziert zum Teil zumindest<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />

9


INT´RESSANTERWEIS<br />

nur, wenn man manchmal etwas Neues<br />

zulässt bzw. die Jugend anspricht. In der<br />

sogenannten traditionellen Volksmusikszene<br />

gibt es – rein in Verkaufszahlen<br />

gemessen – keine ausgesprochenen<br />

weihnachtlichen Exportschlager. Hier<br />

zählen vielmehr das entsprechende Ambiente<br />

und die Auswahl des tradierten<br />

Musik- und Liedgutes. Und dies hat seinen<br />

berechtigten eigenen Charme, der<br />

gekonnt alpines Flair mit weihnachtlicher<br />

Überlieferung zu verbinden weiß.<br />

Weisenbläser, Haus- und Familienmusikgruppen,<br />

Blasmusikkapellen oder<br />

Chöre verstehen es, neue und alte Volksmusik<br />

entsprechend zu interpretieren<br />

und sie in den Kontext der Adventzeit<br />

zu stellen. Tiroler Musik ist eben lebendig<br />

– auch in der Weihnachtszeit. Dies<br />

ist kein Phänomen des schnelllebigen<br />

Zeitgeistes, kein Zugeständnis an touristische<br />

Ambitionen, sondern ein über<br />

Jahrhunderte gewachsener Um- und Zugang<br />

mit der Musik.<br />

Die Verkündigung an die Hirten – ein beliebtes Motiv in der christlichen Kunst – wird im Alpenraum<br />

theatralisch mit dem „Hirtenschlaf“ verarbeitet. (Joachim Wtewael, Annunciation to the<br />

Shepherds, 1606)<br />

gibt es auch Brauchauszüge und adventlich<br />

angepasste Literatur. Eine – man<br />

wage es zu sagen – moderne Interpretation<br />

des volksreligiösen Schauspiels<br />

früherer Jahrhunderte.<br />

Bläserweisen<br />

Auch das Weisen- bzw. Turmblasen ist<br />

nunmehr untrennbar mit Weihnachten<br />

verbunden. Es klingt in Kirchen, Theatersälen<br />

und von Türmen – nicht als bloßer<br />

Hintergrund, wenn auch manchmal<br />

allein für Christkindlmärkte. Gerade in<br />

den Gemeinden spielen diese kleinen,<br />

aber feinen Auftritte eine wichtige Rolle:<br />

Sie sind gewissermaßen sozialer Kitt,<br />

der die Dorfgemeinschaft verbindet.<br />

Und da darf man es sich schon einmal<br />

erlauben, moderne Arrangements aufzunehmen<br />

– denn die Volkskultur lebt<br />

Vor mehr als 180 Jahren haben Tiroler<br />

Sänger begonnen das Weihnachtslied<br />

„Stille Nacht, heilige Nacht“ in der<br />

Welt zu verbreiten – damals schon ein<br />

„Kassenschlager“, dann „ächtes Volkslied“<br />

und heute traditionelles bzw.<br />

weltweites Kulturgut. Tirols musikalische<br />

Botschafter tragen sicher auch in<br />

Zukunft dazu bei, dass Volksliedgut –<br />

nicht nur zur Weihnachtszeit – in allen<br />

Ohren klingt und wiedererkannt wird.<br />

Und dafür muss man keine großen Musikhallen<br />

füllen.<br />

Gar so still ist die Weihnachtszeit eben<br />

nicht. Es kommt nur auf die bewusste<br />

Vermittlung an – ganz nach dem Motto:<br />

„Kommet ihr Hirten, ihr Männer und<br />

Frau’n ...“ nicht zum Weihnachtsshopping,<br />

sondern um heimisches Musikgut<br />

wiederzubeleben, neu zu entdecken und<br />

ganz einfach zu genießen.<br />

10<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


INT´RESSANTERWEIS<br />

DAS LIEDGUT DER ADVENTZEIT<br />

Die Volkslieder der Adventzeit sind stark in das religiöse<br />

Brauchtum dieser Zeit eingebettet. Außerhalb des liturgischen<br />

Geschehens gesungen sind sie Zeugnisse tradierter<br />

Volksfrömmigkeit.<br />

Text: Peter Reitmeir<br />

Attribut Katharinas, das Rad, weist<br />

darauf hin, dass der Kaiser sie auf<br />

ein eisernes Rad hat binden lassen.<br />

Für die Märtyrinnen und Nothelferinnen,<br />

zu denen neben Margareta und<br />

Barbara auch Katharina zählt, gibt es<br />

den folgenden Merkspruch: „Margareta<br />

mit dem Wurm, Barbara mit dem<br />

Turm, Katharina mit dem Radl, das<br />

sind die drei heiligen Madl.“<br />

2. Als der König dieses erfuhr, ließ er sie sperren<br />

in einen Turm. Dort soll sie bleiben bis an<br />

den elften Tag, da sie weder essen noch trinken<br />

vermag.<br />

3. Als der elfte Tag anbrach, kam der König in<br />

ihr Gemach, sprengte die Tür mit heftiger Gewalt<br />

und sah Katharina in Lebensgestalt.<br />

as geistliche Volkslied steht sehr<br />

D eng im Zusammenhang mit dem<br />

religiösen Brauchtum. Es begleitet die<br />

Menschen das Jahr hindurch. Die großen<br />

Festkreise wie Advent-Weihnachten<br />

und Fastenzeit-Ostern sind besonders<br />

reich an überlieferten Liedern. Auch<br />

der Lebenskreis der Menschen, von der<br />

Taufe über Hochzeit bis zum Tod, wird<br />

von geistlichen Liedern begleitet.<br />

Hier soll nur auf die Adventzeit eingegangen<br />

werden. In diese Zeit fallen auch<br />

eine Reihe von Festen und Gedenktagen,<br />

die mit dem Adventgedanken nicht<br />

in Verbindung stehen.<br />

4. “St. Katharina, wer hat dich ernährt, haben<br />

die Würmer dich nicht verzehrt?“ „Dies hat getan<br />

ein heiliger Mann namens Jesus Christus,<br />

mein Bräutigam.“<br />

5. Als der König nun dieses vernahm, ließ er sie<br />

führen einen Gang, zog heraus sein blitzblankes<br />

Schwert und stach‘s Katharina mitten in das<br />

Herz.<br />

6. Und wo ein Tröpflein Blut hinsprang, saß ein<br />

Engelein und sang. St. Katharina, die himmlische<br />

Braut hat ihr Leben dem Herrn anvertraut<br />

Kathrein, 25. November<br />

Beginnen wir mit dem Fest der heiligen Katharina<br />

von Alexandrien. Damit beginnt<br />

die adventliche Fastenzeit. In der<br />

Adventszeit wird in der Liturgie das<br />

Gloria nur an Festen und Hochfesten<br />

gesungen. Die liturgische Farbe ist violett.<br />

In dieser Zeit waren früher öffentliche<br />

Tanzveranstaltungen verboten.<br />

„Kathrein stellt Tanz und Räder ein“,<br />

heißt es im Volksmund.<br />

Deshalb feierte man gerne vor dem<br />

Beginn des Advents den Kathreintanz.<br />

Katharina war eine Märtyrerin<br />

und lebte im 3. Jahrhundert. Das<br />

In der Aufzeichnung des Legendenliedes<br />

von Wolfgang A. Mayer 1) fehlt<br />

allerdings die Geschichte mit dem<br />

Rad. Sie findet sich aber in anderen<br />

Aufzeichnungen: „Da ließ der Kaiser<br />

schmieden ein nägelscharfes Rad, darauf<br />

sollt Katharina ihrn Geist aufgeben<br />

dar. Da kam ein groß Gewitter, ein großer<br />

Donnerschlag, und schlug denselbigen<br />

Kaiser wohl auf das scharfe Rad.<br />

1. Adventsonntag: Ad te levavi<br />

Der Introitus beginnt: Ad te levavi animam<br />

meam: „Zu dir erhebe ich meine<br />

Seele“, Ps 25,1 Jeder der vier Adventsonntage<br />

hat seine eigene Thematik.<br />

Die liturgischen Texte des ersten Sonntags<br />

sind geprägt von der Wiederkunft<br />

Christi am Jüngsten Tag und stehen<br />

damit in Zusammenhang mit den Themen<br />

der geistlichen Volkslieder im November<br />

– Tod und Buße. Die folgenden<br />

Zeilen etwa sind nach unterschiedlichen<br />

biblischen Motiven neu gestaltet: 2)<br />

Wenn der Menschensohn wird kommen<br />

voller Kraft und Herrlichkeit,<br />

Erd und Himmel sind erschüttert, seid<br />

gerüstet allezeit! Niemand kennt den<br />

Tag, die Stunde, wenn Gott kommt zu<br />

seiner Zeit. Seht euch vor und bleibet<br />

wachsam, schlafet nicht und seid bereit!<br />

Lasst uns Herz und Ohren öffnen,<br />

dring mit deiner Wahrheit ein. Gott,<br />

mein Gott, dich will ich suchen, lass<br />

mich immer nah dir sein.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 11


INT´RESSANTERWEIS<br />

Barbara, 4. Dezember<br />

Die Heilige Barbara gehört auch zu den<br />

„Heiligen Madln“ sowie zu den vierzehn<br />

Nothelfern. Auch sie ist eine Märtyrerin.<br />

Ihr Vater ließ sie in einen Turm einsperren,<br />

um zu verhindern, dass sie sich dem<br />

Christentum zuwendete. Letztendlich<br />

enthauptete der grausame Vater seine<br />

Tochter selbst. Er wurde kurz darauf vom<br />

Blitz getroffen und verbrannte, was sich<br />

der Legende nach im Jahr 306 unter Kaiser<br />

Maximinus Daia zutrug. Ihr Attribut<br />

ist der Turm. Sie gilt als die Patronin der<br />

Bergleute, aber auch der Artillerie. An<br />

ihrem Tag werden Zweige abgeschnitten<br />

und in einer Vase eingefrischt, damit sie<br />

zu Weihnachten blühen.<br />

Heiliger Nikolaus von Myra<br />

(Kleinasien), 6. Dezember<br />

Um diesen Heiligen, der im 3. Jahrhundert<br />

gelebt hat, gibt es zahlreiche Erzählungen<br />

und Legenden, die ihn zu einem<br />

der volkstümlichsten Heiligen werden<br />

ließen. Nikolaus ist unter anderem der<br />

Schutzpatron von Völkern wie Russen,<br />

Kroaten und Serben sowie von Regionen<br />

wie Süditalien (Bari) und Lothringen.<br />

Die zahlreichen Legenden führten dazu,<br />

dass er von vielen weiteren Gruppen als<br />

Schutzheiliger auserwählt wurde, von<br />

Berufen wie Seefahrer, Binnenschiffer,<br />

Kaufmann, Rechtsanwalt, Apotheker,<br />

Metzger und Bäcker, von Getreidehändlern,<br />

Dreschern, Pfandleihern, Juristen,<br />

Schneidern, Küfern, Fuhrleuten und<br />

Salzsiedern. Nikolaus ist der Patron der<br />

Schüler und Studenten, Pilger und Reisenden,<br />

Liebenden und Gebärenden, der<br />

Alten, Ministranten und Kinder, aber<br />

auch von Dieben, Gefängniswärtern,<br />

Prostituierten und Gefangenen. Aus<br />

dem Schutzpatronat für die Kinder leitet<br />

sich das heutige Brauchtum ab, das im<br />

Alpenland altbekannt ist.<br />

(Ein Nikolauslied findet sich in G’sungen<br />

& G‘spielt, 40. Jahrgang, Heft 04,<br />

Dez. 2015, S. 44)<br />

2. Adventsonntag: Populus Sion<br />

Der Introitus beginnt: Populus Sion, ecce<br />

Dominus veniet ad salvandas gentes:<br />

„Volk von Zion, siehe, der Herr wird kommen,<br />

zu retten die Völker“, Jes 30, 19.3<br />

Hier verheißen die liturgischen Texte<br />

die Ankunft des Herren durch den Propheten<br />

Jesaias. Im Volkslied „Freu dich,<br />

o Tochter Zion“ etwa wird dieses bereits<br />

eingetretene Geschehen besungen.<br />

12<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


INT´RESSANTERWEIS<br />

Mariä unbefleckte Empfängnis,<br />

8. Dezember<br />

Die unbefleckte Empfängnis ist ein<br />

Dogma der Glaubenslehre der römisch-katholischen<br />

Kirche, nach dem<br />

die Gottesmutter Maria vor jedem Makel<br />

der Erbsünde bewahrt wurde. Damit<br />

habe Gott Maria vom ersten Augenblick<br />

ihres Lebens an vor der Sünde bewahrt,<br />

weil sie die Mutter Gottes werden sollte.<br />

Besonders im alpenländischen Bereich<br />

hat die Marienverehrung eine große Bedeutung.<br />

Das Liedgut zu den verschiedenen<br />

Marienfesten, aber auch zu Wallfahrten<br />

und Prozessionen, ist äußerst<br />

umfangreich. Seit einigen Jahren gibt es<br />

den Brauch des Mariensingens, bei dem<br />

Lieder aus diesem reichen Schatz ausgewählt<br />

und gesungen werden.<br />

3. Adventsonntag: Gaudete<br />

Der Introitus beginnt mit: Gaudete in<br />

Domino semper: „Freut euch im Herrn<br />

allezeit“, Phil. 4,4<br />

Der 3. Sonntag im Advent steht unter<br />

dem Leitmotiv „Der Vorläufer des<br />

Herrn“. Er erinnert an den Wegbereiter<br />

Jesu, Johannes den Täufer. In Matthäus<br />

11,2-6 heißt es: „Als aber Johannes<br />

im Gefängnis von den Werken Christi<br />

hörte, sandte er seine Jünger und ließ<br />

ihn fragen: Bist du es, der da kommen<br />

soll, oder sollen wir auf einen anderen<br />

warten? Jesus antwortete und sprach zu<br />

ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder,<br />

was ihr hört und seht: Blinde sehen<br />

und Lahme gehen, Aussätzige werden<br />

rein und Taube hören, Tote stehen auf,<br />

und Armen wird das Evangelium gepredigt;<br />

und selig ist, der sich nicht an mir<br />

ärgert.“ (siehe „Den lieben St. Johannes<br />

loben wir“ in dieser Ausgabe S. 44)<br />

4. Adventsonntag: Rorate<br />

Der Introitus beginnt: Rorate, caeli de<br />

super, et nubes pluant iustum: „Tauet,<br />

ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet<br />

den Gerechten“, Jes 45,8<br />

Der Rorateruf drückt die sehnsüchtige<br />

Erwartung des Volkes Gottes aus,<br />

das die zweite Ankunft des Herrn in<br />

Herrlichkeit erwartet, und bezeichnet<br />

insofern gleichsam die Grundgestalt<br />

der Adventszeit als eine Zeit der Vorbereitung<br />

auf das Kommen des Herrn.<br />

Rorate-Ämter oder -Messen gehören<br />

heute noch in vielen Gemeinden zum<br />

beliebten Adventsbrauchtum. Die Rorate-Messen<br />

finden in der Früh an allen<br />

Werktagen im Advent statt, zu der alle<br />

mit Kerzen in die dunkle Kirche kommen.Ursprünglich<br />

stellten sie Maria in<br />

den Mittelpunkt, die den Sohn Gottes<br />

empfangen hat. Seit dem 2. Vatikanischen<br />

Konzil wird der Schwerpunkt<br />

mehr auf die Ankunft des Erlösers gelegt.<br />

Tauet Himmel (Rorate) ist ein häufiges<br />

Motiv vieler Lieder. (siehe „Tauet<br />

Himmel“ in dieser Ausgabe S. 44) Vieles<br />

aus dem geistlichen Liedgut der Advent-<br />

und Weihnachtszeit, sowohl aus<br />

dem kirchlichen Bereich als auch aus<br />

dem mittwinterlichen Umzugsbrauchtum,<br />

ist heute Grundlage für den relativ<br />

neuen Brauch des Adventsingens.<br />

LITERATUR:<br />

1)<br />

St. Katharina eine Heidin war, Wolfgang Mayer,<br />

Sänger- und Musikantenzeitung Nr.6, 1989.<br />

2)<br />

Das geistliche Lied im Jahreslauf, Bezirk Oberbayern,<br />

München 1987, Trad./Bearb.: Den Text<br />

dieses Liedes haben wir (1. Str.) nach Mt. 24,37-44<br />

(Evangelium 1. Adventsonntag, Lesejahr A) und<br />

(2. Str.) nach Mk 13,33-37 (Evangelium 1. Adventsonntag,<br />

Lesejahr B) neu gestaltet. Die Strophe<br />

3 nach Ps 63 haben wir von einem Lied zur Begrüßung<br />

des Evangeliums übernommen („Seid<br />

umgürtet ...“, EBES 1999). Dazu entstand diese<br />

Melodie teils nach überlieferten Motiven. EBES<br />

2007. V: BH 50, S. 33. TA: VMA/TGV-0590; Steinseer<br />

Sängerinnen; VMA 9.8.2012.<br />

Weitere Literatur: Karl Horak, das Liedgut der mittwinterlichen<br />

Umzugsbräuche in Tirol, Jahrbuch des<br />

österr. Volksliedwerkes Bd. 16, 17, 18, 19 und 20.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 13


INT´RESSANTERWEIS<br />

DIE KIRCHENSINGER<br />

Fast gänzlich unbeachtet geht langsam eine musikalische<br />

Tradition zu Ende, die sich über mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen<br />

lässt.<br />

Text und Fotos: Robert Schwärzer<br />

der Gegenreformation verbreitet die katholische<br />

Kirche vermehrt deutsche Lieder<br />

über Flugblätter und Liederbücher.<br />

Auch die „ständigen Missionen“ die<br />

von 1719-1784 von den Jesuiten in ganz<br />

Tirol durchgeführt werden, bringen viele<br />

neue deutschsprachige Lieder.<br />

In alten Kirchenrechnungen stößt man<br />

immer wieder auf Vermerke, die die<br />

Kirchensinger betreffen, so etwa im<br />

Raitpuech, also im Rechnungsbuch,<br />

der Pfarrkirche Gais von 1667: Den<br />

Korsingern Zerung zu den Creizfahrten<br />

per Lorenzen 30 kr. Im 18. Jahrhundert<br />

finden sich immer öfter Hinweise, dass<br />

im Gottesdienst, der ja ausschließlich in<br />

lateinischer Sprache abgehalten wurde,<br />

deutsch gesungen wird, z. B. 1726 in<br />

der Kirchenrechnung der Pfarre Gais:<br />

Den teitschen Vorsinger iöhrliche Besoldung<br />

1 fl 30 kr. Während in den größeren<br />

Städten Chöre und Organisten die<br />

musikalische Gestaltung der Gottesdienste<br />

übernehmen, sind in den kleinen<br />

Landkirchen die Kirchensinger tätig.<br />

„O Christen/wie wird’s uns ergehn/Ach hört nur was ich sag/Die Welt wird nicht mehr lange sten/<br />

es kom(m)t der jüngste Tag“: Ohne Noten, dafür zum Teil reich verziert – so präsentieren sich die<br />

Handschriften.<br />

Erste frühe Hinweise zu den Kirchensingern<br />

finden sich in der Chronik<br />

von Bruneck aus dem Jahre 1561: Es ist<br />

ein sehr trockenes Frühjahr, Zigeuner<br />

und herumziehende Mordbrenner sorgen<br />

für Unruhe und in nahen Orten grassiert<br />

die Pest. Der Stadtrat will eine Prozession<br />

abhalten, dabei sollen Psalmen<br />

und Lieder in deutscher und für jedermann<br />

verständlicher Sprache erklingen.<br />

Dieses Ansuchen wird vom Kardinal<br />

Fürstbischof Christoph von Madruzz<br />

auf das Schärfste abgelehnt. Den fürstlichen<br />

Räten von Brixen kommt nämlich<br />

vor, es liefe der alten christcatholischen<br />

Religion zum höchsten zuwider ... dass<br />

in den Prozessionen und Kreuzgängen<br />

neben den rechten alt catholischen<br />

christlichen lateinischen Kirchengesängen<br />

durch das gemaine Volk allerlay<br />

deutsche Psalmen, Litaneien und Lieder<br />

gesungen werden. Diese Neuerung hätte<br />

sich vermutlich wohl zu sehr der lutherischen<br />

Lehre angenähert. Doch der Ruf<br />

nach der Muttersprache wird auch bei<br />

den Katholiken immer lauter. Im Zuge<br />

Was sind Kirchensinger?<br />

Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

sind es ausschließlich Männer, die in der<br />

Kirche singen, die strengen kirchlichen<br />

Richtlinien verbieten das Mitwirken von<br />

Frauen beim kirchlichen Gesang. Erst<br />

später kommen Frauen dazu. Die Kirchensinger<br />

haben keine Noten, einzige<br />

Erinnerungshilfe sind Texthandschriften,<br />

die zum Teil sehr schön ausgeziert<br />

und ausgemalt sind. Der Vorsinger hält<br />

das Textbuch in Händen und stimmt die<br />

„Weisel“ (Melodie) an. Um ihn herum<br />

scharen sich die anderen Sängerinnen<br />

und Sänger und können so den Text mitlesen.<br />

Das Anstimmen eines Liedes geschieht<br />

ohne Hilfsmittel, der Vorsinger<br />

fängt zu singen an, die anderen setzen<br />

ein. Die Melodien werden mündlich<br />

von Generation zu Generation weiterge-<br />

14<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


INT´RESSANTERWEIS<br />

geben, ebenso wie die Kunst des mehrstimmigen<br />

Singens. Mehrstimmigkeit<br />

und Stimmaufteilung haben eigene Gesetze,<br />

die von Ort zu Ort variieren.<br />

Besondere Mehrstimmigkeit<br />

Die Hauptstimme des Liedes singt der<br />

Sopran, den die Kirchensinger Diskant<br />

oder Vorstimme nennen. Es gibt<br />

nur einige wenige Lieder, wo dies<br />

nicht der Fall ist. Da die allermeisten<br />

Melodien dem allgemein deutschen<br />

Melodietypus zugeordnet werden können,<br />

findet sich eine Unterstimmen-<br />

Mehrstimmigkeit.<br />

Der Alt, der bei den Kirchensingern Sekund<br />

heißt, singt immer konsonant zur<br />

Vorstimme, d.h. in Terzen oder Sexten.<br />

Bei Übergängen von Terzen auf Sexten<br />

sind Septsprünge nach oben keine Seltenheit,<br />

der Hornquintensatz wird normalerweise<br />

nicht verwendet.<br />

Eine große Besonderheit im Kirchensingersatz<br />

ist der sogenannte Tiefe Sekund,<br />

eine Männerstimme, die in Baritonlage<br />

die Melodie mitsingt. Eigentlich sollte<br />

es ja Tiefer Diskant oder Tiefe Vorstimme<br />

heißen, denn dieser Sänger singt<br />

ja dasselbe wie der Sopran. Der Name<br />

Sekund jedoch drückt aus, dass diese<br />

Stimme zwar wichtig, aber eigentlich<br />

doch „nur“ eine Sekundstimme ist. In<br />

manchen Orten wird für diese Stimme<br />

auch der Name Schelcher (schelch =<br />

schief) verwendet, in Geiselsberg sagt<br />

man Halbbass dazu.<br />

Eine weitere Männerstimme, der Gråde,<br />

singt meistens den Dominantton. Verwendet<br />

die Melodie die IV. Stufe, singt<br />

er einen Ganzton höher oder tiefer. Aus<br />

Pfunders wissen wir, dass der Gråde von<br />

einer tiefen Frauenstimme gesungen<br />

wurde und der Ebne genannt wurde. Die<br />

tiefste Männerstimme, der Bass, wurde<br />

in manchen Orten auch der Krumpe genannt,<br />

er bildet das harmonische Fundament<br />

des Gesanges und singt immer den<br />

Grundton der Harmonie.<br />

Rückgang der Tradition und<br />

Wiederbelebung<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und<br />

mit dem Aufkommen des Cäcilianismus<br />

werden die Kirchensinger langsam aus<br />

den Kirchen vertrieben. Lateinischer<br />

Gesang nach Noten wird mit Hilfe von<br />

musikalisch gebildeten Geistlichen bis<br />

in die kleinste Pfarrei gebracht.<br />

Der Übergang von den „alten“ zu den<br />

„neuen“ Sängern gestaltet sich naturgemäß<br />

schwierig. Als es darum geht, nach<br />

Noten zu singen, können und wollen<br />

die meisten Kirchensinger nicht mithalten.<br />

In einigen wenigen Orten Südtirols<br />

(Geiselsberg, Mühlbach ober Gais, St.<br />

Jakob in Ahrntal, Oberwielenbach) hält<br />

sich diese Tradition bis Anfang des 21.<br />

Jahrhunderts. Einige wenige letzte Reste<br />

dieser einst blühenden Tradition kann<br />

man zwar heute noch finden, doch auch<br />

sie sind im Verklingen begriffen.<br />

Durch verschiedene Forschungen sind<br />

eine Reihe von Texten und Melodien<br />

der Kirchensinger zugänglich und es<br />

stellt sich die Frage, wie es möglich ist,<br />

diese Tradition weiterzugeben. Hier gibt<br />

es unterschiedliche Ansätze:<br />

Das Lied bzw. die Melodie bildet die<br />

Grundlage für einen „klassischen“ dreioder<br />

vierstimmigen Satz. Mithilfe von<br />

Noten kann das Lied meist ohne größere<br />

Probleme gesungen werden. Dieser<br />

Weg wird bisher in der Volksmusikpflege<br />

vorwiegend gegangen.<br />

Berücksichtigt man nicht nur das Liedgut<br />

allein, sondern verwendet auch die<br />

besondere Mehrstimmigkeit der Kirchensinger,<br />

kann man wieder die Noten<br />

aufschreiben und die geübte Sängerin<br />

oder der geübte Sänger wird sich zurechtfinden.<br />

Der Klang erscheint zuerst<br />

vielleicht ungewohnt und archaisch. Das<br />

geschulte Ohr hört die vielen Quintenund<br />

Oktavenparallelen und die Männerstimme,<br />

die mit dem Sopran mitsingt.<br />

Jedoch sind es genau diese Eigenheiten<br />

und Klangfarben, die dem Gesang jene<br />

Fülle und Kraft verleihen, die ihn unverwechselbar<br />

machen.<br />

Sieht man aber Liedgut, Mehrstimmigkeit<br />

und mündliche Überlieferung als<br />

wesentliche Bestandteile dieser Kirchensingertradition,<br />

dann ist die Aufgabe<br />

ungleich schwieriger.<br />

Projekt des Referats Volksmusik<br />

Vor einigen Jahren haben wir im Referat<br />

Volksmusik versucht, dieser Herausforderung<br />

in einem besonderen<br />

Projekt gerecht zu werden. Zehn bis<br />

zwölf Sängerinnen und Sänger, aus<br />

verschiedenen Tälern und Dörfern<br />

des Pustertales, erhielten ein Textheft<br />

und eine CD mit der einstimmig gesungenen<br />

Melodie. Daraus wurde in<br />

nur drei Proben, auswendig, ohne<br />

Hilfe von Noten, die typische Mehrstimmigkeit<br />

entwickelt.<br />

Diese Art des Suchens und dann natürlich<br />

auch des Merkens einer Stimme<br />

war recht ungewohnt, kleine Zeichen<br />

im Text dienten als Erinnerungshilfe.<br />

Da jeder und jede seine ganz persönliche<br />

musikalische Geschichte und<br />

vor allem seine individuelle Hörgewohnheit<br />

mitbrachte, entstand keine<br />

Kopie einer bekannten Kirchensinger-Mehrstimmigkeit,<br />

sondern sozusagen<br />

ein neues Original. Die einzelnen<br />

Schritte bei den Proben wurden<br />

akustisch dokumentiert. Damit lassen<br />

sich die Entwicklungsstadien genau<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 15


INT´RESSANTERWEIS<br />

nachvollziehen und Schlussfolgerungen<br />

bzw. Vergleiche sind möglich.<br />

Bei Gottesdiensten in verschiedenen<br />

Ortschaften wurden die Lieder dann<br />

gesungen und ebenfalls auf Tonband<br />

aufgenommen.<br />

Die Resonanz auf dieses ungewöhnliche<br />

Projekt, das über fünf Jahre durchgeführt<br />

wurde, war sowohl bei den Beteiligten<br />

als auch bei den Besuchern der<br />

Gottesdienste überaus positiv.<br />

Im kommenden Frühjahr erscheint<br />

dazu eine DVD als umfassende Dokumentation.<br />

Das Liedgut der Geiselsberger Kirchensinger<br />

ist 2013 auf Tonträger und<br />

als Notenheft erschienen. In Kürze<br />

werden außerdem Instrumentalnoten<br />

dazu herausgegeben.<br />

Alles ist erhältlich im<br />

Referat Volksmusik<br />

Bereich Deutsche und ladinische<br />

Musikschulen<br />

Museumstraße 54 | 39100 Bozen<br />

Tel. Nr.: +39 0471 300456<br />

Fax Nr.: +39 0471 302322<br />

referat.volksmusik@provinz.bz.it |<br />

www.musikschule.it/referat-volksmusik<br />

16<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


RÜCKSICHT<br />

DAS WAR DER ALPENLÄNDISCHE<br />

VOLKSMUSIKWETTBEWERB <strong>2016</strong><br />

ERGEBNISSE FÜR NORD- UND<br />

OSTTIROL:<br />

3 Weiberleit‘, Flaurling<br />

Andre Kaltenbrunner, Absam<br />

Anna Schweigl*, Wildermieming<br />

Daniel Stadler, Wildschönau<br />

Die jungen Mittelgebirgler*, Rinn<br />

D‘Stommtischsänger*, Brandenberg<br />

Elisabeth Kirchmair, Brixlegg<br />

Familienmusik Thimm, Innsbruck<br />

Flügelhornduo Plattner*, Fügenberg<br />

Hahn im Korb*, Scheffau<br />

Harfenduo Außerlechner-Strasser*,<br />

Mariastein<br />

Jakob Baumann, Ranggen<br />

Johanna Krimbacher, Kirchberg<br />

Jonas Reinisch*, Innsbruck<br />

Josef Geisler*, Aschau<br />

Julia Neyer, Wattenberg<br />

Kinderdreigesang „Von Do bis Do“*,<br />

Matrei in Osttirol<br />

Larissa Pfurtscheller*, Neustift<br />

Links und Rechts, Thaur<br />

Martin Zangerl, Ischgl<br />

Matthias Hofer, Brandenberg<br />

Pendlerzug(in), Wörgl<br />

Postgassler, Imst<br />

Saitenklang, Axams<br />

Sandra Schöpf*, Fulpmes<br />

Soatnklang*, Mariastein<br />

Sonja Geisler, Kolsassberg<br />

Strassegger Buam, Brixen i.Th.<br />

Strudlmusig*, Innsbruck<br />

Stubaier Geigenmusig, Fulpmes<br />

Volksmusik Tiefenbacher, Untertilliach<br />

Waldauf³*, Schwaz<br />

Zithertrio NordOst*, Schlaiten<br />

Glieshof Musi*, Mals<br />

Johannes Pöll, Moos in Passeier<br />

Josef Pöll, Moos in Passeier<br />

Klaripost Musig*, Auer<br />

Maschlmusig*, Brenner<br />

Menglstuadl Trio, St. Georgen<br />

Pintabichl Geignmusig, Bruneck<br />

Schienhuiba Duo, Toblach<br />

Semester Trio*, Innichen<br />

Thalmann Hausmusik*, Toblach<br />

* ausgezeichnet<br />

DER WETTBEWERB IN ZAHLEN<br />

PREISTRÄGER DES HERMA<br />

HASELSTEINER-PREISES:<br />

Harfenduo Außerlechner-Strasser,<br />

Nordtirol, Kategorie Intrumentalgruppe<br />

Familienmusik Huber,<br />

Südtirol, Kategorie Spielende Familie<br />

Wengerboch Musi,<br />

Salzburg, Kategorie Instrumentalgruppe<br />

Junger Egger 3/4-Gesang,<br />

Salzburg, Kategorie Singende Familie<br />

Lämmerer Viergsang,<br />

Salzburg, Kategorie Singende Geschwister<br />

Im Aufwärtstrend waren heuer die Steiermark, Südtirol, Salzburg, Allgäu, Niederösterreich und Vorarlberg.<br />

Weniger Anmeldungen im Gegensatz zu 2014 gab es allerdings aus Tirol, Bayern, Kärnten,<br />

Oberösterreich und der Schweiz.<br />

ERGEBNISSE FÜR SÜDTIROL:<br />

Bruggbichlhof Geigenmusik, Toblach<br />

Die Virwitzkrapflar, Sarnthein<br />

do Wolfsbrugger Geigngsong*, Bruneck<br />

Eggehaisl Musig*, Bruneck<br />

Familienmusik Huber*, Luttach/Ahrntal<br />

Der Anteil an Instrumentalgruppen war heuer – mit<br />

Ausnahme des Allgäu – am größten. Aus Nordtirol kamen<br />

außerdem die meisten Instrumentalsolisten.<br />

149 Gruppen bzw. Solisten haben sich<br />

heuer der Jury gestellt, Nord-, Ost- und<br />

Südtirol machten insgesamt 31 % aus.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 17


RÜCKSICHT<br />

WARUM WILL SICH<br />

VOLKSMUSIK MESSEN<br />

LASSEN?<br />

Gedanken und Überlegungen als Nachlese zum<br />

Alpenländischen Volksmusikwettbewerb<br />

Text: Mathias Steiner<br />

In der letzten Ausgabe von „G’sungen<br />

& G’spielt“ befasste man sich<br />

schon eingehend und auf sehr interessante<br />

und unterhaltsame Weise mit<br />

dem heuer erneut ausgetragenen alpenländischen<br />

Volksmusikwettbewerb in<br />

Innsbruck. Dabei wurde den Fragen,<br />

warum Wettbewerbe überhaupt stattfinden<br />

und wie diese entstanden sind,<br />

sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

In meinem schon länger andauernden<br />

Nachdenk- und Rechercheprozess<br />

zum Thema bin ich auf einen mehr als<br />

spannenden – wenn auch sehr wissenschaftlichen<br />

– Artikel von Prof. Dietrich<br />

Helms gestoßen. Er denkt den<br />

Entstehungsprozess und den Grund für<br />

musikalische Wettbewerbe anders und<br />

sieht sie als einen gesamtgesellschaftlichen<br />

Faktor. Ich denke, seine Theorien<br />

lassen sich dabei sehr gut auf die<br />

volksmusikalische Situation der letzten<br />

– sagen wir mal – 100 Jahre anwenden.<br />

Im Idealfall kann so vielleicht sogar<br />

nachvollzogen werden, warum gerade<br />

die alpenländische Volksmusik den<br />

Wettbewerb brauchte und heute noch<br />

braucht – allen Kritikern zum Trotz.<br />

Von Hydraulik und Musik<br />

Helms setzt bei der systemtheoretischen<br />

Kommunikationstheorie von<br />

Niklas Luhmann an. Dieser nimmt an,<br />

dass das Zustandekommen von Kommunikation<br />

äußerst unwahrscheinlich<br />

sei. Im Laufe der Evolution habe der<br />

Mensch jedoch Mittel gefunden, um<br />

Kommunikation zu ermöglichen. Ein<br />

Modell des hydraulischen Geschehens der Repression und Verteilung von Problemdruck in<br />

der Kommunikation<br />

solches Mittel wäre z.B. die Sprache.<br />

Als zentrale Probleme bei Kommunikation<br />

macht Luhmann nun die drei<br />

Faktoren Verbreitung, Verstehen und<br />

Erfolg aus. Das Problem der Verbreitung<br />

besteht in der Unwahrscheinlichkeit,<br />

dass Mitgeteiltes den Kommunikationspartner<br />

über Ort und Zeit<br />

hinweg überhaupt erreicht. Dass zwei<br />

Kommunikationspartner dasselbe<br />

meinen, wenn sie interagieren, stellt<br />

das Problem der Verständlichkeit dar.<br />

Und die Problematik des Erfolgs liegt<br />

schlicht in der niedrigen Wahrscheinlichkeit,<br />

dass mein Kommunikationspartner<br />

so auf das Mitgeteilte reagiert,<br />

wie ich es erwarte und wünsche. (vgl.<br />

HELMS: 2005, S. 14-17)<br />

Hiervon ausgehend, nimmt Luhmann<br />

weiter an, dass die genannten drei Problemfaktoren,<br />

gleich einem System<br />

kommunizierender Röhren, die mit<br />

Flüssigkeit befüllt sind, zusammenhängen.<br />

Er beschreibt das als: „hydraulisches<br />

Geschehen der Repression<br />

und Verteilung von Problemdruck“ und<br />

meint dementsprechend weiter: „Wenn<br />

eines der Probleme gelöst ist, wird die<br />

Lösung der anderen um so unwahrscheinlicher.“<br />

(LUHMANN: 1984, S.<br />

219). Sinkt also beispielsweise durch<br />

den Notendruck das Problem der Verbreitung<br />

von Musik, steigt die Wahrscheinlichkeit<br />

des Problems im Verstehen<br />

und Erfolg verhältnismäßig. Zur<br />

besseren Veranschaulichung soll die<br />

von HELMS (2005, S. 16) übernommene<br />

Abbildung dienen.<br />

Musikwettbewerbe als Indikatoren<br />

gesellschaftlichen Umbruchs<br />

Soweit zur trockenen Theorie. Um<br />

das Ganze zu veranschaulichen, kramt<br />

Helms in der Geschichtsschublade und<br />

versucht an verschiedenen Punkten<br />

der Kulturhistorie und Tradition des<br />

Wettbewerbs seinen Ansatz zu veranschaulichen.<br />

Helms hebt hier z.B. das<br />

antike Griechenland hervor. Die stetige<br />

Ausdehnung der hellenistischen Welt<br />

erschwerte zunehmend das Verstehen<br />

griechischer Kultur in den ‚Kolonien‘<br />

und gefährdete so den inneren gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt. Doch<br />

18<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


RÜCKSICHT<br />

man erkannte im musikalischen Wettstreit<br />

Möglichkeiten, hellenistisches<br />

Kulturgut zu fördern, die Verbreitung<br />

nicht-hellenistischer Kultur einzudämmen<br />

und so auch die ‚Kolonialbevölkerung‘<br />

auf das Griechische einzuschwören.<br />

(vgl. HELMS: 2005, S. 17-23)<br />

Wiederum stellten Musikwettbewerbe<br />

die scheinbar ideale Lösung der Verbreitungs-<br />

und Verstehensproblematik<br />

im kulturschaffenden Teil des Volkes<br />

dar, als in Mitteleuropa die Reformation<br />

und entsprechende Gegenbewegungen<br />

einsetzten. Die Meistersingen – Singwettbewerbe<br />

im Spätmittelalter – entstanden<br />

Helms zufolge aus der Notwendigkeit,<br />

alles Musikalische der je<br />

katholischen oder eben nun protestantischen<br />

Konfession anzupassen und die<br />

Veranstaltungen entsprechend zu gestalten.<br />

(vgl. HELMS: 2005, S. 23-27)<br />

Auf der Suche nach dem Echten<br />

Im März 1930 veranstalteten der wahrscheinlich<br />

vielen bekannte Liedsammler<br />

und Volksmusikant Kiem Pauli und<br />

der Musikwissenschafter Kurt Huber in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bayerischen<br />

Rundfunk ein sicherlich bis heute maßgebliches<br />

Preissingen am Tegernsee<br />

(vgl. EIBL: 1980, Buchklappentext).<br />

Kiem und Huber – beide glühende Verfechter<br />

des Echten und Unverfälschten<br />

– ging es trotz durchschlagenden Erfolgs<br />

und zahlreicher Folgeveranstaltungen<br />

dabei nie um kommerziellen<br />

Erfolg. Vielmehr stand die Frage im<br />

Fokus, was und wie im Lande gesungen<br />

wurde (vgl. KIEM 1950). Neben<br />

der Sammeltätigkeit Kiems und Hubers<br />

sowie dem gesellschaftlichen Aspekt ist<br />

aber sicherlich nicht von der Hand zu<br />

weisen, dass dieses Preissingen auch<br />

dazu dienen sollte, Grenzen zu ziehen.<br />

Grenzen zwischen dem Echten und Unechten<br />

in der Volksmusik. Wie schwierig<br />

sich ein solcher Prozess gestaltet,<br />

kann man sich in etwa vorstellen,<br />

wenn man die entsprechenden Artikel<br />

von Thomas Nußbaumer, erschienen<br />

in den letzten beiden Ausgaben dieser<br />

Zeitschrift, liest (vgl. NUßBAUMER:<br />

<strong>2016</strong>, S. 14-17 bzw. NUßBAUMER:<br />

<strong>2016</strong>, S. 26-29). Wie hier schon anhand<br />

von Helms‘ Beispielen das antike Griechenland<br />

und die spätmittelalterlichen<br />

Meistersingen betreffend aufgezeigt<br />

wurde, stehen Musikwettbewerbe also<br />

vielfach mit gesellschaftlichen Wandeln<br />

und Umbrüchen in Beziehung. An<br />

diesem Punkt stellt sich nun die Frage,<br />

inwieweit das auch auf Volksmusikwettbewerbe<br />

zutrifft. Anhand einiger<br />

Zeitzeugnisse wird jedenfalls ablesbar,<br />

dass schon zu Zeiten Kiems und Hubers<br />

(und davor) die Angst bestand, dass das<br />

traditionelle Volkslied verloren gehen<br />

könnte. Dies stellt also kein Unikum<br />

unserer Zeit dar. So äußert sich z.B. der<br />

‚Berliner Lokal-Anzeiger‘ in seinem<br />

Artikel ‚Sängerkrieg am Tegernsee‘<br />

vom 02.04.1930 zu besagtem Preissingen<br />

sehr positiv, wenn er schreibt, dass<br />

„in der Zeit der Niggermusik“ (E.K. in<br />

EIBL: 1980, S.135) die Sängerinnen<br />

und Sänger nicht „den neuesten Jazzschlager,<br />

sondern altes, halbverschollenes<br />

Volksgut“ (E.K. in EIBL: ebd.)<br />

in eigener Interpretation zum Besten<br />

gaben. Ich nehme also an, dass damals<br />

erstmals auch in Kreisen der traditionellen<br />

Volksmusik das Bedürfnis entstand,<br />

sich im Wettbewerb bewusst von anderen<br />

Musikrichtungen abzuheben. Mag<br />

es damals vielleicht große Teile der<br />

Gesellschaft betreffender Nationalismus<br />

gewesen sein, der ein Preissingen<br />

attraktiv machte, dürften zum Entstehen<br />

des alpenländischen Volksmusikwettbewerbs<br />

in Innsbruck im Jahr 1974 andere<br />

Faktoren beigetragen haben. Und dabei<br />

möchte ich mich nicht zu vorschnellen<br />

Antworten hinreißen lassen. Vielmehr<br />

würde mich Ihre Meinung interessieren.<br />

Was tat und tut sich also in unserer Gesellschaft,<br />

dass sich der alpenländische<br />

Wir haben unser Ziel erreicht! Ist es Spaß an der Freud‘ oder mehr? (Foto: Ralph Kapavik)<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 19


RÜCKSICHT<br />

Volksmusikwettbewerb in seiner 22.<br />

Auflage so großer Beliebtheit erfreut?<br />

Ist es rein Spaß an der Freude? Sind wir<br />

süchtig nach Bestätigung, Siegen, Auszeichnungen<br />

und Ruhm? Oder treibt uns<br />

vielleicht doch die Sorge um ‚unser‘ Volkslied?<br />

Inwieweit ist Abgrenzung in heutigen<br />

Tagen sinnvoll und überhaupt möglich?<br />

Bitte schreiben Sie mir. Ich freue<br />

mich schon auf Ihre Ansichten und<br />

Erfahrungen.<br />

Mathias Steiner<br />

Dorf, Oberau 267<br />

6311 LITERATURVERZEICHNIS<br />

Wildschönau<br />

E-Mail: mattae88@hotmail.com<br />

EIBL, Sepp: Oberbayerisches Prseissingen. 29. und 30. März in Egern a. Tegernsee. Eine Dokumentation. (Rosenheimer<br />

Raritäten), Rosenheim: Rosenheimer Verlag 1980.<br />

HELMS, Dietrich: Von Marsyas bis Küblböck. Eine kleine Geschichte und Theorie musikalischer Wettbewerbe.<br />

In: HELMS, Dietrich / PHLEPS, Thomas (Hgg.): Keiner wird gewinnen. Populäre Musik im Wettbewerb.<br />

(Beiträge zur Popularmusikforschung, 33), Bielefeld: Transcript 2005, S. 11-37. KIEM, Emanuel: Lebensrückblick<br />

des Kiem Pauli, 1950. In: BEZIRK OBERBAYERN / BAYERISCHER LANDESVEREIN FÜR HEIMAT-<br />

PFLEGE E.V. (Hgg.): Kiem Pauli (1882-1960). Leben und Sammelwerk. (Arbeitshilfen zur Volksmusikpflege,<br />

4), München: 19953, S. 9-21. LUHMANN, Niklas: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie.<br />

URL: https://steffenroth.files.wordpress.com/2012/03/soziale-systeme.pdf [Abruf: 07.09.<strong>2016</strong>]. NUßBAUMER,<br />

Thomas: Geschichte und Definition der ‚Volksmusik‘ (Teil 1). In: TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN (Hg.): G’sungen<br />

& G’spielt. Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und Südtiroler Volksmusikkreises. Jg. 41, Nr. 01,<br />

Seefeld: rabemedia gmbh <strong>2016</strong>, S. 14-17. NUßBAUMER, Thomas: Geschichte und Definition der ‚Volksmusik‘<br />

(Teil 2). In: TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN (Hg.): G’sungen & G’spielt. Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins<br />

und Südtiroler Volksmusikkreises. Jg. 41, Nr. 02, Seefeld: rabemedia gmbh <strong>2016</strong>, S. 26-29.<br />

VOLKSMUSIKTAG KAISERS<br />

Ein voller Erfolg war der am 16. Oktober <strong>2016</strong><br />

stattgefundene erste Außerferner Volksmusiktag.<br />

Text: Klaus Wankmiller<br />

Die Lech-Wagger spielten zum Tanz auf.<br />

(Foto: Klaus Wankmiller)<br />

Um 11:00 Uhr trafen sich Sängerund<br />

Musikanten zu einem Gottesdienst<br />

in der St.-Anna-Kirche in Kaisers<br />

zum Gedenken an Sepp Landmann und<br />

alle verstorbenen Volksmusikanten aus<br />

dem Außerfern. Sepp Landmann war<br />

einige Zeit Lehrer in Kaisers. Pfarrer<br />

Karlheinz Baumgartner freute sich über<br />

die musikalische Gestaltung der Messe<br />

von den St.-Oswaldi-Bläsern aus Steeg<br />

und den Gesangsensembles Evi & Maria<br />

und Edwin & Julia.<br />

Um 13:00 Uhr trafen sich viele Volksmusikgruppen<br />

bei Kaiserwetter im<br />

Gasthof Alpenhof im nahen Kienberg<br />

zu einem offenen Sänger- und Musikantentreffen,<br />

zu dem Sepp Kerber aus<br />

Steeg eingeladen hatte. Die Lech-Wagger,<br />

die Halbvollen, das Trio Grenzfrei<br />

und die Schloßanger Geigenmusig<br />

(verstärkt durch Ernst Rainer auf der<br />

Klarinette) spielten zum Tanz auf. Sogar<br />

der Monika-Dreigesang aus Seeg<br />

im Allgäu scheute den weiten Weg<br />

nicht und sang sich sofort in die Herzen<br />

der zahlreichen Gäste.<br />

Sehr erfreulich war, dass auch junge<br />

Musikanten erstmals in der Öffentlichkeit<br />

auftragen: Emilie mit ihrem Papa<br />

Wolfgang und das Bockbachduo (Viktoria<br />

und Bruno). Edwin & Julia intonierten<br />

das Kienberger Lied, über das<br />

sich die anwesende 92jährige Witwe<br />

des Komponisten sehr freute. Maria<br />

Dopler sorgte mit gereimten Witzen für<br />

Abwechslung. Zusammen mit Eveline<br />

Pfeifer studierte sie Lieder aus dem Heft<br />

„Sing ma a Tiroler Liad“ ein. Die Wirtin<br />

war von diesem volksmusikalischen<br />

Treffen begeistert und hofft, dass es<br />

schon bald wieder so eine Veranstaltung<br />

im obersten Lechtal geben wird.<br />

20<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


RÜCKSICHT<br />

41. TIROLER SINGWOCHE IN<br />

NEUEM GEWAND<br />

Nach dem Jubiläum im letzten Jahr gab es in Imst<br />

einige Neuerungen.<br />

Text: Sabrina Haas<br />

ein junger Musikant und Sänger aus<br />

Mieders, in das Referententeam. Hubert<br />

Kuppelwieser aus Schlanders leitete<br />

das Volkstanzen und komplettierte das<br />

Team in Imst. Gute Seelen wie Bernadette<br />

Niederfriniger, Ralph Kapavik und<br />

Hildegard Stoll halfen im Hintergrund,<br />

um einerseits Referenten zu entlasten<br />

und andererseits andere wichtige Aufgaben,<br />

die auf einer solchen Woche anfallen,<br />

zu erledigen.<br />

Singen in Kleingruppen und<br />

Fachvortrag<br />

Neben der Betreuung im Gesamt-, Männer-,<br />

Frauen-, Kinder- sowie Jugendchor<br />

war das Singen in Kleingruppen ein besonderes<br />

Anliegen des neuen Führungsteams.<br />

Diese Kleingruppen wurden<br />

großteils spontan am Sonntag gebildet<br />

und so konnten sich auch Teilnehmer,<br />

die nicht mit bestehenden Gruppen angereist<br />

waren, in diesem wichtigen Gebiet<br />

des Volksliedsingens versuchen.<br />

Die 41. Tiroler Singwoche stand heuer erstmals unter der Leitung von Waltraud Reitmeir und Gernot<br />

Niederfriniger. (Foto: Ralph Kapavik)<br />

Sonntagabend, 19:30 Uhr:<br />

Als ich in den Saal, gefüllt mit 100<br />

Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />

betrete und gleich zu Beginn ein<br />

Lied angestimmt wird, stellt sich mir sofort<br />

die Frage: Gut, das klingt ja schon<br />

super, aber was genau wollen so talentierte<br />

und erfahrene Sängerinnen und<br />

Sänger denn von mir jungem Hupfer<br />

noch lernen …?<br />

Vierzig Jahre lang stand die Tiroler<br />

Singwoche in Imst unter der Leitung<br />

von Helga und Peter Reitmeir. Mit dem<br />

Jubiläum übergaben sie diese Aufgabe<br />

an ihre Tochter Waltraud Reitmeir und<br />

den Obmann des Südtiroler Volksmusikkreises<br />

Gernot Niederfriniger. Sie<br />

profitierten von der Erfahrung der vielen<br />

bisher sehr erfolgreich durchgeführten<br />

Singwochen. Doch ein neues Team<br />

hat natürlich auch neue Ideen, und so<br />

bekam die 41. Tiroler Singwoche in<br />

mancherlei Hinsicht ein neues Kleid.<br />

Was gab es Neues?<br />

Eine diese Neuerungen war in der Auswahl<br />

der Referenten zu erkennen. Neben<br />

Joch Weißbacher, der seit vielen Jahren<br />

sein Können an die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer weitergibt, wurde auch<br />

ich, eine junge Sängerin ebenfalls aus<br />

der Wildschönau, zur Singwoche eingeladen.<br />

Weiters kam Christoph Kathrein,<br />

Erste Ergebnisse wurden bereits am<br />

Mittwoch in gemütlicher Runde präsentiert<br />

Zu diesem Abend wurde auch<br />

der Afelder Dreigesang, bei dem ich<br />

selbst mitsinge, eingeladen. Auch kürzere<br />

Einheiten, in denen musiziert werden<br />

konnte, wurden eingerichtet und<br />

so erklangen am Nachmittag neben<br />

zahlreichen Singstimmen auch die verschiedensten<br />

Instrumente.<br />

Ein interessanter Fachvortrag von Dr.<br />

Thomas Nussbaumer rund ums Thema<br />

Jodeln sowie der bereits zur Tradition<br />

gewordene bunte Abend, gestaltet<br />

durch die Kinder der Singwoche, stellten<br />

das weitere Abendprogramm dar.<br />

Am Donnerstag wurde eine feierliche<br />

Messe in der Kapuzinerkirche in Imst<br />

durch die Seminarteilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern gestaltet. Der Festabend<br />

am Freitag im Stadtsaal Imst war auch<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 21


RÜCKSICHT<br />

dieses Jahr wieder den Höhepunkt<br />

der viel zu schnell vergangenen Woche.<br />

Gemeinsam wurden die erlernten<br />

Lieder präsentiert und ein buntes Programm<br />

dargeboten. Die gramÅrtmusig<br />

spielte zum Volkstanz auf und so<br />

feierte man bis in die späten Abendstunden.<br />

Enthusiasmus<br />

Nach einer Woche in Imst bin ich mit dem<br />

Singwochenvirus infiziert – das anfängliche<br />

Bedenken, ob ich den Ansprüchen wohl<br />

gerecht werde, ist einer großen Freude gewichen,<br />

eine so harmonische und abwechslungsreiche<br />

Woche mitgestalten zu dürfen.<br />

Mit Vorfreude erwarte ich die nächste Singwoche,<br />

die in Dietenheim (Südtirol) stattfinden<br />

wird. Wer nun Lust auf eine Woche<br />

voller Musik, umgeben von Singenden<br />

aus verschiedensten Generationen und<br />

Regionen, bekommen hat, sollte nächstes<br />

Jahr unbedingt dabei sein, wenn es wieder<br />

heißt: Jetz sing ma amal, jetz sing ma amal,<br />

jetz sing ma amal a Liadl!!<br />

JODELN, WANDERN UND<br />

MUSIZIEREN …<br />

Das sind die Ingredienzien für ein außergewöhnliches<br />

Wochenendseminar in den Stubaier Alpen<br />

Text: Elisa Hipp<br />

Auf dem Grat zwischen Wildem<br />

Freiger (3418 Meter über Meer)<br />

und dem Gamsspitzl (3050) lässt Seminarleiter<br />

Fabian Steindl einen Juchzger<br />

los. Vom Gamsspitzl kommt die Antwort.<br />

Seminarleiterin Johanna Dumfart<br />

war es – ganz klar, da sitzen welche<br />

von uns. „Uns“ das sind sämtliche 23<br />

Teilnehmer des Seminars Jodeln, Wandern<br />

und Musizieren. Vom 8. bis 11.<br />

September hat es in der Nürnberger<br />

Hütte im Stubaital stattgefunden. Die<br />

Referenten waren neben Johanna Dumfart<br />

und Fabian Steindl noch Markus<br />

Hochkofler und Christoph Kathrein.<br />

An den drei Tagen war stets vormittags<br />

eine Bergtour angesagt, nachmittags<br />

standen dann Unterrichtsstunden und<br />

abends gemeinsames Musizieren, Tanzen<br />

und Hoagascht am Programm. Eine<br />

Kombination, die man nur selten trifft.<br />

Aber eine, die ganz viele interessante,<br />

spannende und lustige Begegnungen<br />

bietet. Ein Auszug.<br />

Tapfere Wanderer<br />

Das größte Lob beim Wandern gilt<br />

wohl den drei Jüngsten der Familie<br />

Fendl, der Allerjüngste ist erst sechs<br />

Jahre alt. Sie erklommen zusammen<br />

mit Papa Max ihren ersten 3000er, das<br />

Gamsspitzl. Auch bei der ersten Tour<br />

rannten sie den meisten älteren Teilnehmern<br />

davon. Zu Recht stolz war<br />

jedoch auch eine Gruppe bestehend aus<br />

nur Frauen und zwei Männern, darunter<br />

Bergführer Martin Parigger. Sie hatten<br />

über Gletscher und Blockkletterei<br />

den Wilden Freiger erklommen.<br />

Moderne Kommunikation<br />

Beim Wandern teilten sich die Teilnehmer<br />

auf: zu den Eine-Runde-Paradies-ist-gut-Wanderern,<br />

den<br />

Ich-will-auch-auf-den-3000er-aberbitte-langsam-Wanderern<br />

und den<br />

Verrückten (so zumindest die Aussage<br />

der anderen). Eins war aber allen gemeinsam:<br />

Kamen die Bergsteiger auf<br />

einen Gipfel, packten sie ihre Handys<br />

aus. Um zu fotografieren, klar. Aber<br />

auch, um endlich den auf der Hütte<br />

nicht zu bekommenden Empfang zu<br />

nutzen. Das führte zu Aussagen wie<br />

„Stellt`s euch doch bitte mal der Farbe<br />

nach passend fürs Foto auf“ und „Hier<br />

ist ein Pikachu auf dem Gipfel!“ – und<br />

zu Kuriositäten. Zum Beispiel, als der<br />

Südtiroler Referent auf dem durch die<br />

Grenze geteilten Wilden Freiger nur<br />

österreichisches, sein Kärntner Kollege<br />

aber nur italienisches Netz hereinbrachte.<br />

Die Situation wurde aber gelöst – und<br />

so gratulierte ein vierstimmiger Chor<br />

einer Kollegin mit einem Jodler auf die<br />

Mailbox zum Geburtstag.<br />

Interessante Plätze<br />

Die Umgebung der Nürnberger Hütte<br />

bietet interessante Plätze. Darunter<br />

einen, der Paradies heißt. Dorthin verschlug<br />

es auch ein paar Teilnehmer.<br />

Hund Sunny, ihr Begleiter, schätzte<br />

22<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


RÜCKSICHT<br />

dieses gelobte Fleckchen allerdings<br />

weniger. Er machte kehrt und lief alleine<br />

zur Hütte zurück. Durchaus einladend<br />

wirkten dagegen für ein paar<br />

die kleinen Seen hinter dem Niederl<br />

und der Mairspitze. Die wurden gleich<br />

zur Badewanne umfunktioniert. Auch<br />

der Klettersteig direkt oberhalb der<br />

Nürnberger Hütte lockte die Seminarteilnehmer.<br />

Aber Achtung Zuschauer:<br />

Nicht alles, was dort einen pinken<br />

Helm und ein pinkes T-Shirt trägt, ist<br />

weiblich.<br />

Übungsstunden<br />

Geduscht und gesättigt hieß es am<br />

Nachmittag: üben! Die Referenten<br />

gaben Einzelstunden in verschiedensten<br />

Instrumenten. Doch das reichte<br />

einigen Teilnehmern nicht. So hörte<br />

und sah man in allen möglichen Zimmern<br />

alle möglichen Übungseinheiten,<br />

darunter kleine Chöre, die für<br />

den Abschiedsabend probten, und ein<br />

Harfenduo.<br />

Tanzen<br />

Weil man untertags natürlich noch<br />

viel zu wenig auf den Füßen war,<br />

musste abends getanzt werden. Markus<br />

Hochkofler zeigte einige Boarischer-Figuren.<br />

Das führte zu verwirrten<br />

Tänzern, die beim Fußball und<br />

beim Klatschen ihre Hände respektive<br />

Beine nicht mehr richtig zu koordinieren<br />

wussten.<br />

Geniales Essen<br />

Bei so viel Aktivität war auch der Magen<br />

ständig leer. Zum Glück füllte das<br />

Hüttenteam um Martina und Leo Siller<br />

diesen ständig wieder auf – und zwar<br />

mit feinem Hirschragout, Spinatknödeln,<br />

Weißwürsten, Schlipfkrapfen, …<br />

Manch einer versuchte bei den vielen<br />

Köstlichkeiten, sich einen zweiten<br />

Nachtisch zu erschwindeln – doch leider<br />

vergeblich.<br />

Das Seminar findet auch nächstes Jahr<br />

wieder statt und zwar vom 07.09. –<br />

10.09.2017. Die Wintervariante (mit<br />

Skitouren) auf der Franz-Senn-Hütte<br />

gibt es zwischen 30.03. und 02.04.<br />

2017.<br />

Und natürlich kam auch das Singen nicht zu<br />

kurz auf der Nürnberger Hütte! (Foto: Fabian<br />

Steindl)<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 23


BILDLWEIS<br />

IN IMST<br />

24<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


BILDLWEIS


BILDLWEIS<br />

APENLÄNDISCHER<br />

VOLKSMUSIK-<br />

BEWERB<br />

26<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


BILDLWEIS<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 27


RÜCKSICHT<br />

DIE WIEDERVERZAUBERUNG<br />

INNSBRUCKS DURCH ECHTE<br />

VOLKSMUSIK<br />

Der „22. Alpenländische Volksmusikwettbewerb“ hat Innsbruck<br />

für einige Tage grundlegend verändert. Beim Festabend<br />

am Samstag kulminierte dann das, was die Tage zuvor<br />

schon sichtbar wurde.<br />

Text: Markus Stegmayr<br />

Feine Klänge aus den verschiedensten Regionen: Zahlreiche Gäste ließen sich von den musizierenden<br />

Gruppen wieder verzaubern. (Foto: Thomas Erichsen)<br />

Wer vom 27. bis 30 Oktober durch<br />

die Straßen der Innsbrucker Altstadt<br />

flanierte, fand eine veränderte Stadt<br />

vor. Die altbekannten Gebäude und Sehenswürdigkeiten<br />

waren noch da. Doch<br />

die Menschen, die sich durch die historischen<br />

Gassen drängten, waren andere.<br />

In das Stimmengewirr, normalerweise<br />

vorrangig bestehend aus Italienisch und<br />

einem für Laien nicht näher bestimmbaren<br />

Mix aus „fernöstlichen“ Sprachen,<br />

mischte sich eine Vielzahl von Dialekten.<br />

In der Altstadt<br />

Dem urbanen Einerlei des normalerweise<br />

überraschend homogenen Kleidungsstils<br />

der Innsbruck-Touristen und Dauerbewohner<br />

stellte sich an diesen Tagen<br />

eine bunte Überzahl an verschiedensten<br />

Trachten entgegen. Die Teilnehmer des<br />

„Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes“<br />

trugen ihre jeweiligen Trachten mit<br />

Stolz. Was anfangs für Irritationen sorgte,<br />

wurde bald zu erfreutem Staunen. Der<br />

Nicht-Fachmann kann nicht jede Tracht<br />

interpretieren und zuordnen und versteht<br />

auch nicht jeden Dialekt aus dem Alpenraum.<br />

Es ist aber wunderschön, all die<br />

verschiedenen Nuancen und Färbungen<br />

wahrzunehmen. Hier wird verständlich<br />

und sichtbar, was Peter Margreiter, Obmann<br />

des Tiroler Volksmusikvereins, mit<br />

dem „Kampf gegen den Einheitsbrei“<br />

meint. Innsbruck war an diesen Tagen<br />

so weit vom kulturellen und ästhetischen<br />

Einheitsbrei entfernt wie nur irgendwie<br />

möglich. An die Stelle von Angleichung<br />

durch naiv-globalisierende und damit<br />

nivellierende Tendenzen trat an diesen<br />

Tagen die Vervielfältigung und Sichtbarmachung<br />

von zahllosen Identitäten, Heimaten<br />

und Volksmusiken. Wer seine Wurzeln<br />

und seine Heimat kennt, kann auch<br />

Menschen mit anderen Wurzeln und einer<br />

anderen Heimat auf Augenhöhe verständnisvoll<br />

und authentisch begegnen.<br />

„Wer seine Wurzeln und<br />

seine Heimat kennt, kann<br />

auch Menschen mit anderen<br />

Wurzeln und einer anderen<br />

Heimat auf Augenhöhe verständnisvoll<br />

und authentisch<br />

begegnen.“<br />

Authentische Vielfalt<br />

Verhältnismäßig oft fielen am Samstag<br />

beim Festabend anlässlich der Verleihung<br />

des Herma Haselsteiner-Preises im „Saal<br />

Tirol“ im Congress dann genau diese<br />

Begriffe. Die Rede kam auf die Verzauberung<br />

der Stadt. Zentral waren in den<br />

anfänglichen einführenden Worten außerdem<br />

Authentizität und Begegnung als<br />

Leitkategorien. Es ist somit nicht unangemessen,<br />

davon auszugehen, dass sich<br />

diese Begriffe bedingen. Wer authentisch<br />

musiziert und kommuniziert, der zeigt<br />

sich und seine Wurzeln und macht die<br />

ganz kleinen, aber alles entscheidenden<br />

Feinheiten und Unterschiede deutlich.<br />

Durch die Begegnung mit anderen Feinheiten<br />

und Unterschieden entsteht eine<br />

authentische und gelebte Vielfalt. Der<br />

temporär verwirklichte Zustand dieser<br />

Vielfalt kann, vor allem in einer lauten<br />

Welt, die sich immer weniger um kleine<br />

und leise Nuancen kümmert, als Wiederverzauberung<br />

einer durch und durch ent-<br />

28<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


RÜCKSICHT<br />

Der Herma Haselsteiner-Preis als besondere Auszeichnung für Ausgezeichnete. (Foto: Ralph Kapavik)<br />

zauberten und durchrationalisierten Welt<br />

verstanden werden.<br />

Beim Festabend<br />

Während am samstäglichen Vormittag<br />

und Nachmittag die Innsbrucker Innenstadt<br />

bei „Aufg´horcht“ mit echter<br />

Volksmusik und deren verschiedenen<br />

Spielarten feinst bespielt wurde, war die<br />

Situation beim Festabend gänzlich anders.<br />

Die gesamte Innenstadt und deren schönste<br />

Plätze wurden durch eine einzige Festbühne<br />

getauscht. Das hat natürlich Konsequenzen.<br />

Während es in der Stadt um das<br />

atmosphärische Gesamterlebnis und die<br />

Erfahrung der fast schon überwältigenden<br />

Vielseitigkeit der verschiedensten Trachten<br />

und Klein-Konzerte ging, war am<br />

Abend das Ohr genauestens auf die Musikalität<br />

der Interpreten gerichtet. Schließlich<br />

wollte an die herausragenden Interpreten<br />

auch der mit je 4000 Euro dotierte<br />

Herma Haselsteiner-Preis verliehen sein.<br />

Neben die bloße Freude am gemeinsamen<br />

Musikmachen und der Begegnung an sich<br />

gesellte sich somit dann doch ein dezenter<br />

Leistungsgedanke. Natürlich lassen sich<br />

Musik und Musikalität nicht vollständig<br />

objektiv bewerten. Die Jury bewies dennoch,<br />

dass herausragende Musikalität und<br />

Innovations-Potential hörbar sind, zumal<br />

exakt jene Musikerinnen und Musiker<br />

ausgezeichnet wurden, die sich auf besonders<br />

interessante Weise zwischen den<br />

Polen Tradition und Neuerung bewegten.<br />

Dadurch wurden auch die unterschiedlichen<br />

Funktionen von authentischer Volksmusik<br />

offengelegt. Zum einen geht es darum,<br />

Traditionen zu wahren, Überlieferung<br />

von altem Liedgut zu gewährleisten und<br />

die Lust am Musizieren an sich zu forcieren.<br />

Damit werden die bereits beschriebenen<br />

Nuancen und Unterschiede in den<br />

jeweiligen Regionen erhalten und vor einer<br />

Angleichung geschützt. Andererseits<br />

sollen die Traditionen auch weitergedacht<br />

und altbekannte Lieder neu interpretiert<br />

oder gar neue gefunden und komponiert<br />

werden. Dabei ist nicht vorrangig Virtuosität<br />

um der Virtuosität Willen gefragt,<br />

sondern vor allem Wagemut und Spielfreude.<br />

Nicht der virtuoseste Musiker oder<br />

die virtuoseste Musikerin wird eine Auszeichnung<br />

einheimsen, sondern der- oder<br />

diejenige mit der größten Sensibilität den<br />

Traditionen und Konventionen der Volksmusik<br />

gegenüber, bei der gleichzeitigen<br />

Gabe, diese auf möglichst musikalische<br />

Art und Weise zu erweitern und zu ergänzen.<br />

Es gilt, das Vokabular und die Spielarten<br />

zu beherrschen, die tradiert wurden<br />

und zugleich diese Spielarten und dieses<br />

Vokabular neu zu beleuchten und auszulegen.<br />

Gutes und Herausragendes<br />

Aus den verschiedenen Funktionen der<br />

Volksmusik und aus dem unterschiedlichen<br />

musikalischen Niveau der Teilnehmer<br />

resultierte auch ein höchst bunter<br />

und hochinteressanter Abend. Tatsächlich<br />

stand die Freude am gemeinsamen<br />

Musizieren und der Begegnung im Vordergrund.<br />

Insgesamt lässt sich von einer<br />

bemerkenswerten Bestandsaufnahme des<br />

Zustandes der alpenländischen Volkmusik<br />

in der Gegenwart sprechen. Im Laufe des<br />

fast dreistündigen Festabends traf Gutes<br />

auf Herausragendes. Das Gute zeigte auf,<br />

in welchem Umfeld auf welche Weise musiziert<br />

wird. Vor allem die vielen jungen<br />

Musikantinnen und Musikanten rissen das<br />

Publikum ob ihrer unverstellten Musikalität<br />

zu Begeisterungsstürmen hin. Dass die<br />

Familie eine tragende Säule der Weitergabe<br />

dieser Musik ist, hat der Abend außerdem<br />

nur allzu eindrucksvoll bewiesen.<br />

Die Jury befand letzten Endes aufgrund<br />

der vorangegangenen Wertungsspiele an<br />

den Tagen zuvor fünf Gruppierungen als<br />

preiswürdig. In der Kategorie „Singende<br />

Familie“ war es der „Junge Egger 3/4<br />

Gesang“, in der Kategorie „Singende Geschwister“<br />

der „Lämmerer Viergesang“,<br />

bei der „Spielenden Familie“ die „Familienmusik<br />

Huber“, im Bereich Instrumentalgruppe<br />

„Die Wengerboch Musi“ und<br />

das „Harfenduo Außerlechner/Strasser“.<br />

Tatsächlich ragten, mit „freiem Ohr“ gut<br />

hörbar, diese Musikerinnen und Musiker<br />

heraus. Sie gingen noch eine Spur sensibler<br />

ans Werk. Sie erweiterten das verinnerlichte<br />

Vokabular um so manch interessante<br />

Nuance, die man so noch nicht gehört<br />

hatte. Zum Traditionsbewusstsein gesellte<br />

sich mehr als nur eine Brise Kunstsinnigkeit.<br />

Nach dem Abend war klar, dass man<br />

sich keine Sorgen machen musste. Weder<br />

um die Jugend noch um die Volksmusik.<br />

Sie wird, gerade bei solchen Veranstaltungen,<br />

gehegt und gepflegt und nicht zuletzt<br />

auch weitergedacht.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 29


RÜCKSICHT<br />

VOLKSLIEDER UND<br />

ZEITGENÖSSISCHE MUSIK<br />

Von der Uraufführung vier neuer Volksliedbearbeitungen<br />

durch das Vokalensemble Stimmen<br />

Text: Julia Tschuggnall | Fotos: privat<br />

Das Vokalensemble Stimmen mit Chorleiter Thomas Kranebitter<br />

Volkslieder dienen seit jeher als Inspirationsquelle<br />

für Komponistinnen und<br />

Komponisten und wurden immer wieder in<br />

verschiedenen Gattungen der Kunstmusik<br />

verarbeitet. Die Bearbeitung von Volksliedern<br />

erreichte insbesondere im 19. Jahrhundert,<br />

z. B. bei Johannes Brahms, einen<br />

Höhepunkt. Den Überschneidungen von<br />

Volksmusik und Kunstmusik widmete sich<br />

auch das Tiroler Volkalensemble Stimmen<br />

in der Konzertreihe „Des Volkslieds Neue<br />

Kleider“ im Oktober <strong>2016</strong>. Die Idee des<br />

Programms war nicht nur die Darbietung<br />

von Volksliedbearbeitungen verschiedener<br />

musikalischer Epochen, sondern auch<br />

die Entstehung neuer Interpretationen von<br />

Volksliedern. Daher wurden drei Komponisten<br />

und eine Komponistin eingeladen,<br />

ein alpenländisches Volkslied auszuwählen<br />

und neu zu arrangieren. Die vier dadurch<br />

entstandenen zeitgenössischen Volksliedsätze<br />

wurden mit den Komponisten erarbeitet<br />

und in den Konzerten uraufgeführt.<br />

Warum neue Kleider?<br />

Für Chorleiter Thomas Kranebitter waren<br />

alpenländische Volkslieder schon<br />

immer ein wichtiger Teil des Repertoires<br />

in seiner Arbeit: „Mich berührt<br />

der oft sehr tiefe Ausdruck dieser meist<br />

schlichten Melodien, und auch die Texte<br />

überraschen immer wieder durch ihre<br />

unerwartete Hintergründigkeit.“ Die Idee<br />

zu diesem Projekt entstand für ihn einerseits<br />

aufgrund seiner großen Bewunderung<br />

für die Volksliedbearbeitungen<br />

von Johannes Brahms und Max Reger,<br />

andererseits auf Basis seines Bestrebens,<br />

mit dem Vokalensemble Stimmen immer<br />

wieder auch neue Chorwerke von Tiroler<br />

Komponisten und Komponistinnen in<br />

Auftrag zu geben und aufzuführen.<br />

Humorige Interpretation<br />

Die Sängerin und Komponistin Andrea<br />

Oberparleiter kreierte mit ihrer Version von<br />

„Hintn bei da Stadltür“ einen der vier neuen<br />

Volksliedsätze. „Ich wollte von Anfang an<br />

ein lustiges Lied auswählen, weil ich den<br />

Eindruck habe, dass Witz und Humor in der<br />

Chorliteratur manchmal zu kurz kommen.“<br />

Da der ursprüngliche Volksliedsatz harmonisch<br />

nur zwei Stufen (Tonika und Dominante)<br />

aufweist, bestand für sie die größte<br />

Herausforderung darin, das Lied mit ausgefalleneren<br />

Harmonien zu gestalten. Auch<br />

der Liedtext diente ihr hier als Inspirationsquelle,<br />

indem sie Wörter wie Teufelslärm,<br />

obidrahn oder Huhn lautmalerisch vertonte.<br />

Bei der Bearbeitung des Volksliedes<br />

war für Andrea Oberparleiter die Erhaltung<br />

des grundsätzlichen Charakters des Liedes<br />

wesentlich. „Ich bin mit mehrstimmigen<br />

Volksliedern aufgewachsen und habe dabei<br />

musikalisch unglaublich viel gelernt – deshalb<br />

muss ich auch überall, wo gesungen<br />

wird, immer dazuterzeln. Außerdem finde<br />

ich es toll, dass beim geselligen Singen von<br />

Volksmusik nicht die Perfektion, sondern<br />

einfach der Spaß und die Gemeinschaft im<br />

Vordergrund stehen.“<br />

Perpetuum mobile?<br />

Das Kärntner Volkslied „Bist du nit bei mir“<br />

wurde von dem Komponisten Eduard Demetz<br />

unter dem Titel „allweil“ bearbeitet<br />

und in eine neue Form gebracht. Demetz<br />

setzte nicht nur die bekannte Melodie in den<br />

Kontext sphärischer Clusterharmonien, sondern<br />

bearbeitete auch den Liedtext, indem er<br />

die Wortreihenfolge änderte. „Mich hat der<br />

Text fasziniert: Es ist ein Text, der in gewisser<br />

Weise wie im Kreis läuft und der mich<br />

dazu verleitet hat, die einzelnen Wörter wie<br />

beim Kartenspielen durchzumischen und<br />

dann nach dem Zufallsprinzip aneinander<br />

zu reihen. Daraus ist dann auch die Fortspinnung<br />

des gesamten musikalischen Materials<br />

entstanden.“ Ein vorhandenes Volkslied beschreibt<br />

Demetz in seiner Form und Eigenheit<br />

als ein „Idealbild“. Daher gibt es für ihn<br />

bei einer Volksliedbearbeitung nur die eine<br />

Konsequenz: Ein ästhetischer und formaler<br />

Weg, der in eine völlig andere Richtung<br />

geht. „Volksmusik war die erste Musik, mit<br />

der ich als Kleinkind in Berührung gekommen<br />

bin. Mein Kontakt zur Volksmusik ist<br />

jetzt ein sehr geringer, aber ich merke, dass<br />

ich Wurzeln habe, die dorthin führen.“<br />

30<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong>


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Aktuelle Weihnachts-Produktionen:<br />

Hackbrett und Kontragitarre einmal anders: Gunter Schneider und<br />

Barbara Romen interpretieren Volksmusik neu.<br />

Spott- und Liebeslied neu gewandet<br />

Der Innsbrucker Organist und Komponist Kurt Estermann erwählte<br />

für seine Bearbeitung das alte Tiroler Volkslied „Die Versoffnen“ aus<br />

der Sammlung von Franz Friedrich Kohl. Durch die gekonnte Verbindung<br />

des bestehenden Textes mit einem Gedicht des Südtiroler<br />

Lyrikers Norbert C. Kaser verlieh Estermann seiner Komposition<br />

eine besondere Tiefe und Ausdruckskraft. Auch bei der Erarbeitung<br />

der Neufassung des Volksliedes „Lass mi bei dir sein“ von Manuel<br />

de Roo erwies sich die direkte Zusammenarbeit des Vokalensembles<br />

Stimmen mit dem Komponisten als überaus spannend und lehrreich.<br />

Experimentelle Stubenmusik<br />

Die vokalen Darbietungen wurden ergänzt durch Instrumentalmusik<br />

von Barbara Romen und Gunter Schneider, die das Publikum<br />

auf Kontragitarre und diatonischem Hackbrett mit ihrer experimentellen<br />

Stubenmusik zum Staunen brachten. Ihre Eigenkomposition<br />

„Traditional Alpine Music from the 22nd Century“ stimmt neue<br />

Klänge auf bekannten Instrumenten an. Schneiders und Romens<br />

spielerischer Umgang mit diesen traditionellen Klangkörpern<br />

wurde unter anderem durch das Bespielen des Hackbretts von der<br />

Rückseite aus und den Einsatz eines Kontrabassbogens beim Musizieren<br />

mit der Kontragitarre sichtbar. Für Thomas Kranebitter<br />

waren die drei Konzerte und vier Uraufführungen des Programms<br />

„Des Volkslieds Neue Kleider“ eine „erste Auflage“. Die durchwegs<br />

positiven Publikumsrückmeldungen bestärken ihn, dieses<br />

spannende Projekt eventuell längerfristig weiterzuführen und weitere<br />

Volkslieder in neuem Gewand erstrahlen zu lassen.<br />

Aktuelle Konzerttermine und weitere Informationen zu den<br />

Projekten des Vokalensemble Stimmen finden sich unter:<br />

www.vokalensemble-stimmen.at<br />

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Weihnachtslieder • CD 353 210<br />

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Forster (Klavier) • CD 352 830<br />

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RÜCKSICHT<br />

„G’SUNG, G’SPIELT, GITONZT<br />

UND DOZEHLT“ IM VOLKSKUN-<br />

DEMUSEUM IN DIETENHEIM<br />

Am 11.09.<strong>2016</strong> fand eine Jubiläumsveranstaltung anlässlich<br />

35 Jahre SVMK statt, die von Südtiroler Volksmusikkreis<br />

Bezirk Pustertal, Landesmuseum Dietenheim, Musikkapelle<br />

Dietenheim/Aufhofen, ARGE Volkstanz, ARGE Mundart,<br />

Heimatpflegeverband Südtirol und KFS Dietenheim ausgerichtet<br />

wurde.<br />

Text: Dieter Lehmann<br />

Sepp Oberhöller leitete das Offene Singen. (Foto: Hermann Oberhofer)<br />

Wie alles begann: Treffen sich<br />

Menschen an einem bestimmten<br />

Ort, entstehen oft spontan Ideen.<br />

So muss es wohl in den 90er-Jahren<br />

gewesen sein, als sich Sepp Oberhöller<br />

mit dem damaligen Direktor des Landesmuseums<br />

für Volkskunde in Dietenheim,<br />

Dr. Hans Grießmair, im Museum<br />

getroffen hat und die Idee entstanden<br />

ist, einen Tag zu organisieren, an dem<br />

Sänger und Musikanten im Museum<br />

frei singen, musizieren und tanzen können.<br />

Das Ambiente im Museum bietet<br />

sich gerade an, Volksmusik und Volkslied<br />

erklingen zu lassen.<br />

Der Austragungsort<br />

Im Jahr 1976, vor genau 40 Jahren, wurde<br />

das Museum gegründet und 1980 eröffnet.<br />

Rund um den barocken Ansitz „Mair<br />

am Hof“ mit dem dazugehörigen Wirtschaftsgebäude<br />

wurden auf das ca. 3 ha<br />

große Freigelände um die 12 Bauwerke<br />

übertragen. Wie man auf der Homepage<br />

des Museums lesen kann: „Das Südtiroler<br />

Landesmuseum für Volkskunde ist<br />

kein Freilicht- oder Höfemuseum im<br />

strengen Sinn. Der Gründer und langjährige<br />

Direktor des Volkskundemuseums<br />

Dr. Hans Grießmair hat von Beginn an<br />

eine sozialgeschichtliche Ausrichtung<br />

verfolgt, die auf die unterschiedlichen<br />

Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsweisen<br />

von Landadel, Bauer, Kleinhäusler und<br />

ländlichem Handwerker eingeht.“ Und<br />

genau deswegen hat sich Sepp Oberhöller<br />

gedacht: „ Do harin kannat man guit<br />

sing und spiel“. So entstand 1994 das erste<br />

“Gsung, gspielt, gitonzt“. Seither gibt es<br />

dieses „Feschtl“ alle zwei Jahre, immer<br />

am zweiten Sonntag im September.<br />

Worin besteht das Fest?<br />

Über die Jahre ist das Museum weiter<br />

ausgebaut worden, der schöne Garten vor<br />

dem Ansitz wurde zugänglich gemacht,<br />

einige Bauten wie der Wipptalerhof und<br />

das Bienenhaus sind dazugekommen und<br />

auch inhaltlich hat sich das Fest erweitert.<br />

Die Mundart ist dazugekommen, Kindertanz,<br />

Jugendtanz und Kinderprogramm.<br />

Der Urgedanke ist geblieben: Es soll ein<br />

Tag sein, bei dem einfach frei im gesamten<br />

Museumsbereich gesungen, musiziert,<br />

getanzt und dorzehlt wird. Gleichzeitig<br />

haben die Besucher noch die Gelegenheit<br />

zu erfahren, mit welch einfachen Mitteln<br />

früher gelebt, gearbeitet und Feste gefeiert<br />

wurden. Gruppen aus allen Landesteilen,<br />

aus Osttirol, Nordtirol und Bayern sind<br />

mit dabei, ebenso die Mundartdichter<br />

mit ihren Dialekten. Alle Mitwirkenden<br />

singen, spielen, tanzen und dozehln sozusagen<br />

um die „Kost“. Die Museumsangestellten<br />

bereiten für alle Mitwirkenden<br />

ein ausgezeichnetes „Wienerschnitzl mit<br />

Kartoffelsalat“ vor. Für die Besucher<br />

gibt es bei den Standlan Traditionelles<br />

aus der Tiroler Küche wie Tirtlan, Strauben,<br />

Krapfen und hausgemachte Kuchen.<br />

Von Anfang an war es Sepp Oberhöller<br />

als Initiator ein Anliegen, den Tag, es ist<br />

ja ein Sonntag, mit einem Gottesdienst<br />

zu beginnen. Anfangs wurde dieser Gottesdienst<br />

im Museumsbereich vor dem<br />

32<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


RÜCKSICHT<br />

Die Sarner Sängerinnen gaben alte Lieder zum Besten. (Foto: Franz Hermeter)<br />

Im Freigelände konnte man sich u. a. an den Darbietungen der Kindertanzgruppe von Pfalzen<br />

erfreuen. (Foto: Hermann Oberhofer)<br />

Ansitz „Mair am Hof“ im Freien abgehalten.<br />

Letzthin wird der Sonntagsgottesdienst<br />

in der Pfarrkirche von Dietenheim<br />

mitgestaltet, somit ist auch die gesamte<br />

Pfarrgemeinde mit eingebunden. Seit der<br />

Pensionierung von Dr. Hans Grießmair<br />

führt Alexandra Untersulzner als Direktorin<br />

des Museums mit ihrem Team die Idee<br />

mit großem Einsatz weiter.<br />

Was wurde heuer geboten?<br />

Seit einigen Jahren ist auch die Musikkapelle<br />

Dietenheim/Aufhofen als Mitveranstalter<br />

dabei. Die Mitglieder organisieren<br />

alles, was mit Verköstigung, Getränken,<br />

Tischen, Bänken und Zeltdächern zu tun<br />

hat. So ist es uns heuer auch gelungen,<br />

eine Gastmusikkapelle einzuladen, die<br />

ab 11:00 Uhr ein kleines Frühschoppenkonzert<br />

im Garten vor dem Ansitz darbot.<br />

Dazu gesellten sich die Sarner Sängerinnen<br />

in ihrer traditionellen Tracht mit urigen<br />

Liadlan und brachten die Besucher,<br />

welche gerade das Mittagsessen genossen,<br />

schon so richtig in Stimmung, bevor<br />

es im Museum dann aus allen Ecken erklang.<br />

Am Tanzboden spielte bereits die<br />

Brunecker Tanzlmusig, und auf der Alm<br />

lud Sepp Oberhöller zum Offenen Singen<br />

ein, begleitet von Familie Oberhöller und<br />

den Ziachspielern von Georg Oberhöller.<br />

Unterwegs im Freigelände waren der Puschtra<br />

Klang und das Flügelhornduo Karl<br />

Wieser und spielten Tanzlan und Weisen.<br />

Vor dem Wipptaler Hof hat sich das Semester<br />

Trio niedergelassen, um mit dem<br />

Ehrenburger Hoangartchor abwechselnd<br />

zu spielen und zu singen. Aus Bayern<br />

angereist war die Hochberghausner Tanzlmusig<br />

gemeinsam mit dem Starnberger<br />

Dreigesang, sie spielten und sangen nahe<br />

der Kegelbahn und später am Tanzboden.<br />

S‘ Kleablattl und die Geschwister Mölgg<br />

haben in der großen Stube bei den Mundartdichtern,<br />

die alle Maria Mutschlechner<br />

eingeladen hatte, die Texte und Gedichtlan<br />

musikalisch umrahmt. Die Puschtra Vielsaitigen<br />

haben beim Brunnen aufg‘spielt,<br />

der Singkreis St. Georgen und der Singkreis<br />

St. Lorenzen sangen auch an verschiedenen<br />

Orten. Vor dem Häfele Bauernhaus<br />

spielten und sangen Hildegard<br />

und Georg mit ihren Kindern und zogen<br />

damit die Besucher in ihren Bann. Vor dem<br />

nahegelegen Bienenhaus spielten die Geschwister<br />

Lanzinger. Die Kindertanzgruppe<br />

mit 40 Kindern aus Pfalzen tanzte mit<br />

der Jugendtanzgruppe an verschiedenen<br />

Plätzen im Freigelände. Luisa Jäger und<br />

Walter Innerhofer luden am Tanzboden<br />

alle Kinder ein, bei der Kindertanzstunde<br />

mitzumachen. Die Kinder, die keine Lust<br />

zum Tanzen hatten, konnten währenddessen<br />

unweit vom Tanzboden basteln. Ein<br />

Fixpunkt ist auch immer das geistliche<br />

Volkslied in der Kapelle im Herrenhaus.<br />

In der Volksmusik gibt es ja sehr viel<br />

geistliches Liedgut, somit ist diese besinnliche<br />

Stunde ein kleiner Rückzug, auf den<br />

einige Besucher speziell warten, während<br />

draußen das fröhliche Treiben weitergeht.<br />

In der Eingangshalle im Herrenhaus lief<br />

eine Präsentation des Heimatpflegervereins<br />

über seine Tätigkeit. Gegen 17:00<br />

Uhr fanden sich die Besucher dann rund<br />

um den Tanzboden ein und freuten sich<br />

über den Reiftanz, den die Jugendtanzgruppe,<br />

passend zur Zeit des Erntedanks,<br />

vorführte. Mit einigen Bläserweisen und<br />

einem gemeinsamen Lied klang dieser<br />

wunderschöne Tag aus.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 33


RÜCKSICHT<br />

ZUM GEDENKEN AN HANS<br />

HECHENBERGER, KITZBÜHEL<br />

Am 22. August <strong>2016</strong> verstarb nach längerer Krankheit<br />

der Harfenist und Zitherspieler Hans Hechenberger im<br />

81. Lebensjahr.<br />

Text: Andreas Feller, Stefan Brandstätter<br />

anderen schon längst vergessen war. In<br />

seiner Erscheinung war Hans von seiner<br />

schweren Arbeit gezeichnet. Er war „a<br />

Mensch mit a Bärngstalt“, wie es im<br />

Pöll Liadl heißt. Man wunderte sich oft,<br />

wie er mit seinen großen „Tatzen“ die<br />

Harfe und die Zither spielen konnte.<br />

Alternativinstrumente<br />

In den 14 Jahren Tanzmusik wurde natürlich<br />

alles vom Publikum gewünschte<br />

Liedgut gespielt, das heißt, man spielte<br />

auch moderne Stücke. Es war die Zeit<br />

des „Twist“ und „Letkiss“ u. v. a. Da kamen<br />

Harmonien vor, die er mit der Harfe<br />

nicht mehr zu bewältigen vermochte.<br />

Wenn es gar nicht mehr anders ging,<br />

wurden dem Hans „Rumba-Kugeln“ in<br />

die Hände gedrückt. Seine Bewegungen<br />

dazu und sein „begeisterter“ Gesichtsausdruck<br />

ergaben natürlich „ein Bild für<br />

Götter“!<br />

Bei der Jungbauernschrammelmusik spielte Hans die Zither. (Foto: privat)<br />

Früh musste Hans auf dem elterlichen<br />

Hof Verantwortung übernehmen, da<br />

sein Vater als Invalide aus dem Krieg<br />

zurückgekehrt war. Neben seiner Tätigkeit<br />

als als Pinzgauerrinder und Haflingerzüchter<br />

und der damit verbundenen<br />

harten Arbeit auf seinem Hof „Erb am<br />

Sonnberg“ galt seine Liebe der Musik.<br />

Zither und Harfe<br />

Als Kind erlernte er das Zitherspiel<br />

bei der bekannten Zitherlehrerin Gretl<br />

Schütz. Zusammen mit Freunden aus<br />

der Jungbauernschaft begründete er<br />

eine Schuhplattlergruppe und spielte in<br />

der von seinem Freund Andreas Feller<br />

geleiteten Jungbauernschrammelmusik.<br />

Außerdem war er 15 Jahre Mitglied<br />

der bekannten Tanzmusik „Die lustigen<br />

Kitzbüheler“ und nach deren Auflösung<br />

ab 1972 bei der Mitterhögl-Hausmusik,<br />

beide wieder unter der Leitung von<br />

Andreas Feller. Als Harfenist und Liedbegleiter<br />

auf der Zither war er bei vielen<br />

Auftritten im In- und Ausland dabei.<br />

Phänomenales Gedächtnis<br />

Hans Hechenberger oder „Erber Hans“,<br />

wie er in Kitzbühel genannt wurde, war<br />

für sein phänomenales Gedächtnis bekannt:<br />

Wenn bei einer Probe der Mitterhögler<br />

die Rede auf das Alter eines<br />

Bekannten kam und man sich darüber<br />

nicht einigen konnte, wusste Hans sofort<br />

Jahrgang und Geburtstag, so hieß<br />

es oft: „Der war ein 21er Jahrgang, am<br />

15. Jänner …“. Auch konnte er sich an<br />

alle Auftritte mit Datum und Uhrzeit<br />

erinnern und wusste manche Begebenheit<br />

dazu zu berichten, die von den<br />

Als er nach so einer Vorstellung von einem<br />

deutschen Gast gefragt wurde, an<br />

welchem Konservatorium er das Fach<br />

„Rumbakugeln“ studiert habe, da zerriss<br />

es ihn fast vor Lachen! Er nahm also<br />

auch blöde Bemerkungen durchaus mit<br />

Humor! Seinen 80. Geburtstag feierten<br />

wir mit Hans in seiner Stube, wozu es<br />

seine rundum bekannten, selbstgekochten<br />

Schnitzel gab. Für das alljährliche<br />

Muttertagskonzert in Kitzbühel wurde<br />

heuer im Frühjahr trotz seiner geschwächten<br />

Gesundheit geprobt, leider<br />

konnte er wegen eines Krankenhausaufenthaltes<br />

nicht mehr daran teilnehmen.<br />

So hatte er seinen letzten Auftritt im<br />

heurigen April für die Jubiläums-DVD<br />

„50 Jahre Tiroler Volksmusikverein“.<br />

Dieser Beitrag wurde in der Stube seines<br />

Hofes gedreht, was ihn mit großem<br />

Stolz erfüllte.<br />

Wir danken Hans für die vielen netten<br />

Erlebnisse...<br />

34<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


RÜCKSICHT<br />

TIROLER VOLKSMUSIKANTINNEN<br />

IN RUSSLAND<br />

Gleich zwei Tiroler Gruppen konnten vor Kurzem unsere<br />

Volksmusik im Ausland präsentieren.<br />

Text: Sabrina Haas, Günther Laimböck<br />

4kleemusig in Moskau<br />

Wir, die 4kleemusig aus der Wildschönau,<br />

durften zwischen dem 26.<br />

und 29.10.<strong>2016</strong> das Land Tirol sowie<br />

die Tirol Werbung und die Tiroler Wirtschaftskammer<br />

auf ihrer Marktsondierungsreise<br />

in die Hauptstadt Russlands<br />

begleiten. In diesen aufregenden Tagen<br />

musizierten wir auf verschiedenen<br />

Empfängen und Veranstaltungen,<br />

hatten aber auch Zeit, die wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten dieser Metropole<br />

zu besichtigen. Neben unseren Auftritten<br />

war es auch möglich, viele neue<br />

Bekanntschaften zu machen und so<br />

verbrachten wir lustige und abwechslungsreiche<br />

Tage in Moskau. Einen<br />

Einblick in diese beeindruckende Stadt<br />

und Kultur zu erhalten war für uns vier<br />

Mädels aus der Wildschönau abenteuerlich<br />

und ganz neu. Wir fühlten uns<br />

sehr geehrt, die Tiroler Volksmusik im<br />

entfernten Russland präsentieren zu<br />

können und versuchten durch verschiedene<br />

Besetzungen zu zeigen, wie vielfältig<br />

diese ist. Mit unvergesslichen Erinnerungen<br />

im Gepäck kamen wir nach<br />

Tirol zurück und wussten einmal mehr,<br />

in welchem wunderbaren Land wir leben<br />

dürfen! Wir bedanken uns für die<br />

Einladung durch das Land Tirol, mit<br />

Musik die Welt bereisen zu können ist<br />

sicherlich der Höhepunkt unseres mittlerweile<br />

10-jährigen Bestehens.<br />

gramÅrtmusig in Kasan<br />

Auch der gramÅrtmusig wurde eine<br />

besondere Ehre zuteil: über die Vermittlung<br />

der Österreichisch-Russischen<br />

Freundschaftsgesellschaft (ORFG)<br />

Vor der Basilius-Kathedrale: Die 4kleemusig<br />

als musikalischer Botschafter in Moskau.<br />

(Foto: privat)<br />

durften wir von 28. bis 31. August <strong>2016</strong><br />

nach Kasan in der Republik Tatarstan<br />

fliegen. Dort gaben wir im Rahmen des<br />

Festes „Mosaik der Kulturen“, das am<br />

Tag der Republik, 30. August, im großen<br />

Stil gefeiert wurde, zwei halbstündige<br />

Konzerte, in denen wir den Tataren<br />

unsere Tiroler Volksmusik näherbringen<br />

konnten. Wir wurden sehr gastfreundlich<br />

empfangen und man war stets bemüht,<br />

uns einen schönen Aufenthalt zu<br />

bescheren. Sogar der Kulturminister<br />

ließ es sich nicht nehmen, persönlich<br />

unsere Musikgruppe in Tatarstan willkommen<br />

zu heißen. Als Rahmenprogramm<br />

erhielten wir unter anderem<br />

eine detailreiche und sehr interessante<br />

Stadtführung durch Kasan und wir waren<br />

auch zum krönenden Abschluss des<br />

Festes, einem Konzert des „Tatarstan<br />

National Symphony Orchestra“ unter<br />

der Leitung ihres Dirigenten Alexander<br />

Sladkovsky, als VIP-Gäste geladen.<br />

Unter freiem Himmel am Fuße des<br />

Kasan Kremls wurde uns (in der ersten<br />

Reihe sitzend) und mehreren tausend<br />

anderen ZuhörerInnen ein wunderbares<br />

Sommernachtskonzert beschert, das mit<br />

einem einzigartigen Feuerwerk seinen<br />

fulminanten Abschluss fand. Gemütlich<br />

ließen wir den letzten Abend in der Hotelbar<br />

ausklingen, wo wir selber noch<br />

einmal zu unseren Instrumenten griffen<br />

und unseren BetreuerInnen „Boarisch“-Tanzen<br />

lernten. Schweren Herzens<br />

nahmen wir schließlich am 31.<br />

August wieder Abschied von Kasan.<br />

Wir möchten uns noch einmal herzlich<br />

bei der Österreichisch-Russischen<br />

Freundschaftsgesellschaft, insbesondere<br />

bei Herrn Nikolaus Weissel und Frau<br />

Larissa Sifkovits, für die Vermittlung<br />

dieser Reise und bei Frau Alina Gurelli<br />

vom Tatarischen Kulturministerium für<br />

die Organisation und die rührige Betreuung<br />

vor Ort bedanken. Es war für<br />

uns alle ein eindrucksvolles und unvergessliches<br />

Erlebnis.<br />

Fulminanter Abschluss: Die gramÅrtmusig<br />

war zu Gast in Kasan. (Foto: privat)<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 35


RÜCKSICHT<br />

OSTTIROLER SING- UND<br />

MUSIZIERWOCHENENDE <strong>2016</strong><br />

Auch heuer herrschte wieder großer Andrang, um in Lienz<br />

gemeinsam zu musizieren, zu singen und zu tanzen.<br />

Text: Eva Weiler<br />

In den drei Jahren der Neuauflage des<br />

Osttiroler Sing- und Musizierwochenendes<br />

konnte sich die Arbeitsgruppe Osttirol<br />

des Tiroler Volksmusikvereins als Veranstalter<br />

immer über ein großes Interesse und<br />

sehr viele Teilnehmer freuen. Im Vordergrund<br />

des Seminars stehen die Weitergabe<br />

der heimischen Volksmusik an jüngere<br />

Auch Streichinstrumente fehlten nicht.<br />

(Foto: Michael Warscher)<br />

Generationen, aber auch die Vernetzung<br />

von Volkmusikliebhabern und die Weiterbildung<br />

von erfahrenen Sängern und Musikanten.<br />

109 Teilnehmer im Alter zwischen<br />

7 und 77 Jahren wurden von 2. bis 4. September<br />

in den Räumen der Landwirtschaftlichen<br />

Lehranstalt Lienz von 14 Referenten<br />

im Einzel- oder Gruppenunterricht betreut.<br />

Die Beteiligten stammten großteils aus<br />

Osttirol, aber auch aus Oberkärnten, Südtirol,<br />

Nordtirol und Bayern. Die Organisatoren<br />

freuten sich diesmal besonders, weil<br />

es gelungen war, auch weitum bekannte<br />

Volksmusikanten wie Katrin Unterlercher,<br />

Florin Pallhuber oder Hermann Huber als<br />

Referenten zu gewinnen. Über Alters- und<br />

Landesgrenzen hinaus wurde gemeinsam<br />

musiziert, gesungen und getanzt. Bis in<br />

die frühen Morgenstunden genossen alle<br />

die ungezwungene Atmosphäre und erneuerten<br />

alte Freundschaften und knüpften<br />

neue Kontakte. Der Spitzenreiter unter den<br />

Volksmusikinstrumenten ist wohl die Steirische<br />

Harmonika, mit der 26 Teilnehmer<br />

angereist waren. Mit 18 Teilnehmern stand<br />

die Gitarre an zweiter Stelle. Auch Blasinstrumente<br />

wie Flügelhorn, Posaune und Klarinette<br />

waren vertreten, ebenso wie Geigen,<br />

Harfen, Zithern usw. Nicht fehlen durfte<br />

natürlich das für diese Region besonders<br />

typische Osttiroler Hackbrett. Einen hohen<br />

Stellenwert hatte auch das Singen von traditionellen<br />

und neueren Volksliedern, das<br />

alle Teilnehmer gemeinsam absolvierten.<br />

Ein weiterer interessanter und unterhaltsamer<br />

Programmpunkt war das Volkstanzen<br />

unter der Leitung von Bezirksvortänzer<br />

Andreas Kröll. Am Sonntag, den 4. 9.<br />

wurde zum Seminarabschluss eine Heilige<br />

Messe gefeiert und sehr stimmungsvoll von<br />

Instrumentalisten und dem Gemeinschaftschor<br />

gestaltet. Im Anschluss präsentierten<br />

dann die Teilnehmer gemeinsam mit ihren<br />

Referenten die erlernten Stücke vor einem<br />

großen Publikum im Saal der LLA Lienz.<br />

WURZLSTOCKFEST<br />

Beim Fest der Luitascher Tanzlmusi wurde der Erlös für<br />

einen wohltätigen Zweck gespendet<br />

Text: Jochen Neuner<br />

Anlässlich unseres 20-Jahr-Bestehens veranstalteten<br />

wir im August ein Fest, bei dem<br />

der Erlös für einen wohltätigen Zweck gespendet<br />

werden sollte. Wir waren überwältigt,<br />

wie viele Besucher unserer Einladung<br />

folgten und welchen Betrag wir letztendlich<br />

für bedürftige Einheimische im Eintreffen<br />

eines Härtefalles zusammenbrachten. Wir<br />

sind stolz, dass wir unserem Bürgermeister<br />

Thomas Mössmer vor kurzem einen<br />

Scheck über 5.138,00 Euro für das soziale<br />

Sparbuch überreichen konnten. Das alles<br />

war natürlich nur möglich mit großzügigen<br />

Unterstützungen von Sponsoren, den vielen<br />

freiwilligen Helfern, den unentgeltlich<br />

spielenden Musikgruppen und den zahlreichen<br />

Besuchern. Dafür sprechen wir ein<br />

herzliches Vergelt´s Gott aus!<br />

Bürgermeister Thomas Mössmer und Vizebürgermeister<br />

Jorgo Chrysochoidis erhalten<br />

von der Luitascher Tanzlmusi den Spendenscheck<br />

für bedürftige Leutascher (Foto: privat)<br />

36<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


TRADITIONELL<br />

UND MODERN<br />

ZUGLEICH.<br />

Die TT und der Tiroler Volksmusikverein.<br />

Ein Stück Tiroler Identität im 21. Jahrhundert.<br />

www.tt.com<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 37<br />

© Andreas Schönherr


STELLT´S ENK VOR<br />

DIE HERBISCHTSINGER<br />

Es war eigentlich die „staade Zeit“, die uns zusammengeführt<br />

hat. Mit den Jahren haben wir Herbischtsinger unser<br />

Singen aber längst auf das ganze Jahr hin ausgedehnt, wenngleich<br />

die ruhigeren Herbstmonate hin zum Advent unsere<br />

„liabste“ Zeit geblieben ist.<br />

Text: Paul Peintner<br />

Bei einem Rorate-Amt in Kloster Neustift (v. l. n. r.: Reinhard Innerhofer, Paul Denicolò, Sebastian<br />

Meßner und Paul Peintner) (Foto: Herbischtsinger)<br />

Die Herbischtsinger, das sind vier<br />

„gstandne Mander“ aus dem<br />

Südtiroler Pustertal, die allesamt ihre<br />

musikalischen Wurzeln in der Blasmusik<br />

und in der Chormusik haben.<br />

Da ist Reinhard Innerhofer aus Sand<br />

in Taufers, vielen vielleicht noch bekannt<br />

vom „Stochasa“ (Steinhauser)<br />

Viergesang oder vom Puschtra Viergesang,<br />

der den 1. Tenor singt, Paul<br />

Denicolò aus St. Lorenzen, auch<br />

Chorleiter beim MGV Stegen und<br />

den Sebatum Singers am 2. Tenor,<br />

Waschtl (Sebastian) Meßner aus St.<br />

Georgen, langjähriger Kapellmeister<br />

der Musikkapelle Antholz/MT,1.<br />

Bass, und Paul Peintner aus Reischach,<br />

lange Zeit die Bassstimme<br />

der Geschwister Oberhöller.<br />

Geistliches Volkslied am Beginn<br />

1997, also vor bald 20 Jahren, haben<br />

wir unser erstes Adventlied angestimmt,<br />

obwohl unser erster großer<br />

Auftritt dann aber ein Mariensingen<br />

in der Millstätter Stiftskirche in Kärnten<br />

war. Aber unser erklärtes Ziel war<br />

vorrangig das Roratesingen und zwar<br />

mit Vorliebe in entlegenen, kleinen<br />

Dorfkirchen, wo damals noch nach<br />

altem Brauch dieso genannten Goldenen<br />

Ämter ganz früh am Morgen noch<br />

zu nächtlicher Stunde gefeiert wurden.<br />

Bald schon sind wir zu den ersten<br />

Adventsingen eingeladen worden<br />

und auch der eine oder andere Huangart<br />

kam dazu. Aber unser Grundsatz<br />

stand: Wir treffen uns im Herbst<br />

zum gemeinsamen Singen und nach<br />

den Weihnachtsfeiertagen ist wieder<br />

Schluss. Irgendwann nach einer Messgestaltung<br />

im Vinschgau hat uns Rudi<br />

Gamper für den Sender Bozen in den<br />

Dienst genommen und da musste ein<br />

Gruppenname gefunden werden. Mit<br />

seinem Satz: „Wenn es lei im Herbst<br />

singts, nocher seids ebn die Herbischtsinger“<br />

hat er kurzerhand unsere Namensgebung<br />

erledigt.<br />

Liedschatzerweiterung<br />

Doch lange hielt dieser Grundsatz<br />

nicht und wir spürten, dass das Volkslied<br />

den Menschen durch das Jahr,<br />

durch das Leben begleiten will. Die<br />

Passionszeit, der Marienmonat kamen<br />

hinzu, aber auch das Singen auf<br />

der Alm oder im Wirtshaus ist immer<br />

mehr zu einer beliebten Ergänzung<br />

geworden. Und wie es halt bei anderen<br />

Gruppen in der alpenländischen<br />

Volksmusik auch so geht, wurden<br />

wir eingeladen zu schönen und ehrenvollen<br />

Auftritten im Tiroler Raum<br />

und auch nach Bayern. Auftritte beim<br />

Stanglwirt, in München beim Tag der<br />

Volkskultur, beim Bregenzer Advent<br />

38<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


STELLT´S ENK VOR<br />

oder in Alpbach bleiben unvergesslich.<br />

So entstand auch unsere Freundschaft<br />

zu einem ganz Großen der Volksmusik,<br />

Peter Moser, der uns als Liedbegleiter<br />

und Ratgeber gutgesinnt zur<br />

Seite steht. Auf unseren gemeinsamen<br />

Wanderungen erklingen dann Bläserweisen<br />

und Lieder von den Höhen der<br />

Dolomiten und abends zum Huangart<br />

bei ladinischen Schmankerln. Auch<br />

Herbert Pixner zählte eine Zeit lang<br />

zu unseren Weggefährten. Immer<br />

dann, wenn es galt, etwas Besonderes<br />

zu gestalten, waren sie bei uns dabei.<br />

Die Erinnerung weckt dazu Bilder von<br />

eigenen Adventsingen, Marien- oder<br />

Kreuzwegandachten, die zu ihrer ganz<br />

besonderen Art der Gestaltung mit<br />

großflächigen Bilddarstellungen und<br />

speziellen Lichtquellen auch ganz besondere<br />

Musik(-er) erfordert haben.<br />

„Weinverkostungen“<br />

Soweit zur ernsten Seite unserer Lebensgeschichte.<br />

Bei uns geht es aber<br />

auch recht lebenslustig und fidel zu.<br />

Eine „Unart“ von Anfang an ist es,<br />

dass wir nach unseren Auftritten einfach<br />

so schwer den Heimweg finden.<br />

Überall dort, wo es ein gutes Glasl<br />

gibt und ein lustiges Liadl hinpasst,<br />

kriegt man uns so schnell nicht mehr<br />

aus dem Haus. Unsere „Weinverkostungen“<br />

führen uns quer durchs Land<br />

und eine hübsche Zahl Südtiroler<br />

Weinkeller kennen wir nicht nur akustisch.<br />

Längst ist jetzt wieder der Herbst ins<br />

Land gezogen und die „bsundre Zeit“<br />

des Advent bedeutet für uns Herbischtsinger<br />

wieder mehrmals in der<br />

Woche unterwegs zu sein zu Rorate,<br />

Adventsingen oder einfach nur irgendwo<br />

zu einer staaden, besinnlichen<br />

Adventstunde – eine schöne Aufgabe!<br />

Wie immer lassen wir wieder die ewig<br />

schönen Adventlieder erklingen, aber<br />

es braucht auch immer wieder manches<br />

neue Lied: „Tat ins freidn, wenn<br />

as ‘s oane oder ‘sondre neue Liadl für<br />

ins hatt‘!“<br />

Kontakt:<br />

Reinhard Innerhofer<br />

Wiesenhofstraße 23<br />

39031 Sand in Taufers<br />

reinhard.innerhofer@gmail.com<br />

Tel. 389-0744940<br />

ANTON SCHOSSER<br />

QUARTETT MIT<br />

KARL<br />

Der Südtiroler Volksmusikkreis<br />

freut sich, dass er auch Mitglieder<br />

außerhalb des Landes betreuen<br />

darf. Wir gratulieren daher dem „Anton<br />

Schosser Quartett mit Karl“ aus<br />

Oberösterreich sehr herzlich zum<br />

25-jährigen Bestehen. Die Musikanten<br />

waren schon öfters beim Wochenendlehrgang<br />

für Weisenbläser in Südtirol<br />

dabei.<br />

WINTERWUNDERWELT AM FUSSE DER SERLES!<br />

Märchenhafte Winterlandschaften, tief verschneites<br />

Schneeschuhwandern, freudige Rodelpartien,<br />

pulvriges Skifahren, traumhafte Ausblicke<br />

auf die Tiroler Bergwelt:<br />

Die Serlesbahnen bieten entspannte Wintersportaktivitäten<br />

auf höchstem Niveau.<br />

NACHTRODELN: DI & FR, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />

WINTER-<br />

SPASS<br />

VOM ALLER-<br />

FEINSTEN<br />

FERN JEDER<br />

HEKTIK!<br />

SERLESBAHNEN MIEDERS | STUBAITAL | Tel. +43 (0) 5225 62 776 0 | www.serlesbahnen.com<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />

39


KREIZWEIS<br />

BRAUCHDUMM<br />

Text: Reibeisen<br />

Was das Reibeisen BRAUCHT, UM glücklich<br />

zu sein? Das mag jetzt für viele von Ihnen<br />

pathetisch klingen, aber die zahlreichen<br />

kulturellen Highlights gelebten Brauchtums<br />

in Tirol lassen das Reibeisenherz jährlich<br />

höher schlagen! Besonders in der Zeit zwischen<br />

Mitte November und Anfang Dezember<br />

befindet sich das Reibeisen im Ausnahmezustand.<br />

Von der „Höllenrocknacht“ über<br />

„Krampus Clubbing“ bis hin zu „Krampuskränzchen<br />

& Gogo Night“: sämtliche „Teuflshows“<br />

werden landauf, landab zelebriert,<br />

um das Erbe der Väter zu bewahren. Nicht<br />

zu vergessen sind natürlich auch die Perchten<br />

im Unterinntal, die bereits um die Mittagszeit<br />

besoffen im Straßenrand liegen und<br />

mit ihren aus Benzinkanistern umfunktionierten<br />

Trommeln (Tampern) für Angst und<br />

Schrecken sorgen. Hier gäbe es noch einige<br />

andere „Bräuche“ (etwa die zahlreichen Almabtriebsevents)<br />

im Jahreskreis aufzuzählen,<br />

worauf das Reibeisen aber verzichtet.<br />

Durch die Advent- und Weihnachtszeit<br />

auf der Steirischen Harmonika!<br />

52 ausgewählte<br />

Advent- und Weihnachtslieder<br />

ª von leicht bis anspruchsvoll<br />

ª für 3- und 4-reihige Harmonika<br />

ª inkl. Audio-CD<br />

(G C F B / B Es As Des)<br />

ª sinnvolle und ausgeklügelte<br />

Zusammenstellung<br />

ª chronologisch und thematisch<br />

geordnete Abfolge der Stücke -<br />

beginnend mit dem 1. Advent<br />

bis hin zum Dreikönigstag<br />

ª Die gesungenen Lieder sind mit<br />

Texten versehen: eine Einladung an<br />

die ganze Familie zum Mitsingen!<br />

Es erwartet euch eine musikalische<br />

Entdeckungsreise durch bekannte<br />

Weihnachtslieder mit neuen Griffschriftbearbeitungen,<br />

sowie als Highlight neu<br />

entdeckte Lieder und Weisen!<br />

Zum Preis von € 29,90<br />

Knöpferl Musikverlag - Exklusive Griffschrifthefte für die Steirische Harmonika!<br />

Noten- und Hörbeispiele auf www.knoepferl.at - Bestell-Hotline 0043(0)650/5530090<br />

Was ist heutzutage Brauchtum?<br />

Vielmehr möchte das Reibeisen der Frage<br />

auf den Grund gehen, was eigentlich<br />

heutzutage Brauchtum ist. In einer Zeit<br />

der Abschottungs- und Abgrenzungspolitik<br />

wird der Begriff ja geradezu inflationär<br />

verwendet: Jedes Land, ja jede Region besinnt<br />

sich mehr denn je seiner bzw. ihrer alten<br />

Traditionen und Bräuche, um sich vom<br />

Rest des Landes, Europas, der Welt abzuheben.<br />

Anstoß für diese Überlegungen war<br />

ein Gespräch im Congresshaus Innsbruck<br />

während des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbs,<br />

das das Reibeisen zufällig<br />

mithören durfte. Ein Mann, seiner Tracht<br />

nach zu schließen aus Bayern, beklagte<br />

sich darüber, dass nun auch schon viele<br />

Mädchen Lederhosen statt Dirndln tragen<br />

würden und überhaupt seien einige BesucherInnen<br />

nicht der Veranstaltung entsprechend<br />

gekleidet. Es sei nun einmal Brauch,<br />

dass man sich an solch einem Ereignis auch<br />

dementsprechend kleidet, sprich die Burschen<br />

in Lederhosen und die Mädchen eben<br />

im Dirndl. Nun ist das Dirndlkleid ein Paradebeispiel<br />

für das Dilemma, in dem sich das<br />

Reibeisen hier befindet: Ab wann darf etwas<br />

als Brauchtum bezeichnet werden? Das<br />

Dirndl etwa, wie wir es heute kennen, setzte<br />

sich erst ab ungefähr 1870/80 in der Oberschicht<br />

des städtischen Sommerfrischepublikums<br />

als „ländliches“ Kleid durch. Darf<br />

etwas nach 150 Jahren also als Brauchtum<br />

bezeichnet werden? Was ist mit den heutigen<br />

so genannten „Oktoberfest-Dirndln“,<br />

die sich etwa durch ihre Kürze und großzügige<br />

Dekolletés „auszeichnen“? Zählt das<br />

auch schon dazu?<br />

Brauchtum oder Brauchdumm?<br />

Das Reibeisen wird Ihnen die Antwort<br />

schuldig bleiben. Faktum ist jedoch: Genauso<br />

wie unsere Sprachen (Dialekte), unsere<br />

Musik (Volksmusik) etc. einem ständigen<br />

Wandel unterworfen sind, wird sich<br />

auch das so genannte Brauchtum im Laufe<br />

der Zeit immer wieder weiterentwickeln.<br />

Ob sich dieser „Fortschritt“ dann immer<br />

noch als Brauchtum bezeichnen lässt<br />

oder Brauchdumm der bessere Begriff für<br />

manche Entwicklungen wäre, das bleibt<br />

dahingestellt. Besinnliche Weihnachten<br />

und ein gutes neues Jahr wünscht das<br />

Reibeisen!<br />

40<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


STÜCKWEIS<br />

Damit’s nicht immer dasselbe Lied ist:<br />

Hier gibt’s stückweise Zusammengetragenes zum Erproben –<br />

vielleicht bei einem der angekündigten Seminare?<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 41


Frohlocket ihr Menschen auf Erden<br />

Diskant<br />

Sekund<br />

ẬÂ .<br />

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Halbbass<br />

Bass<br />

1. Froh<br />

-<br />

2. Es<br />

3. Er<br />

cket<br />

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ihr<br />

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Hei -<br />

Na -<br />

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1. uns<br />

2. las<br />

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3. bringt<br />

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Him -<br />

söh -<br />

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sne<br />

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Mes -<br />

das<br />

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Zep -<br />

Gna -<br />

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freut,<br />

Kron,<br />

Ruh.<br />

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1. Lie<br />

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Gott.<br />

Sohn.<br />

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1. Lie<br />

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2. E<br />

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3. be<br />

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Gott.<br />

Sohn.<br />

#<br />

STÜCKWEIS<br />

aus dem Liedgut der Geiselsberger Kirchensinger, Transkription: Robert Schwärzer<br />

42<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


STÜCKWEIS<br />

Für s'Kindl<br />

Stefan Neussl<br />

Flgh.1 in B<br />

Flgh. 2 in B<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

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<br />

<br />

sehr langsam, als Wiegenlied<br />

<br />

<br />

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<br />

Posaune in B<br />

Tuba in C<br />

<br />

1<br />

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6<br />

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<br />

© 2001 by Active Sound Studio, Landeck<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 43


#<br />

STÜCKWEIS<br />

Den lieben St. Johannes loben wir<br />

A Q<br />

       ‰ ‰<br />

St.Lorenzen im Mürztal<br />

‰ Â Â ‰ K<br />

Â<br />

E Q<br />

1. Den<br />

2. Und<br />

3. Wild<br />

4. Wie<br />

5. Den<br />

lie -<br />

Sankt<br />

Ho -<br />

Sankt<br />

lie -<br />

ben<br />

Jo -<br />

nig<br />

Jo -<br />

ben<br />

Sankt<br />

han -<br />

und<br />

han -<br />

Sankt<br />

Jo -<br />

nes<br />

wild<br />

nes<br />

Jo -<br />

han -<br />

ging<br />

Heu -<br />

hin<br />

han -<br />

nes<br />

wohl<br />

schreck<br />

zum<br />

nes<br />

lo -<br />

in<br />

war<br />

Jor -<br />

wolln<br />

ben<br />

die<br />

sein´<br />

dan<br />

wir<br />

wir,<br />

Wüst.<br />

Speis.<br />

kam,<br />

ehrn,<br />

    ‰ ‰       ‰ ‰ ‰ ‰ Â<br />

K<br />

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Ê<br />

 ‰   ‰ ‰ ‰ ‰ .Â.     Â<br />

‰<br />

Í<br />

E Q<br />

1. sei<br />

-<br />

2. lehrt,<br />

3. lehrt<br />

4. er<br />

5. ist<br />

ner<br />

dass<br />

uns<br />

un -<br />

ja<br />

Ge -<br />

der<br />

des<br />

serm<br />

der<br />

na -<br />

Mensch<br />

Gott´s<br />

Herrn<br />

Die -<br />

den<br />

sei -<br />

Wort mit<br />

sei - nen<br />

ner von<br />

be -<br />

ne<br />

geh - ren<br />

Sün - den<br />

gro - ßem<br />

hei - lig - sten<br />

Gott, dem<br />

wir.<br />

büßt.<br />

Fleiß.<br />

Nam.<br />

Herrn.<br />

Ky - ri - e<br />

‰ Â<br />

‰ Â Â<br />

‰ Â Ê Â Â ‰     ‰   ‰ .Â.Â. .Ậ Â Í Â Â Â ‰<br />

Â<br />

Aus dem "Catholischen Gesangbuch von Nikolaus Bettner, Schulmeister und Organist zu St.Lorenzen" im Mürztal, 1602.<br />

Tauet Ê<br />

Himmel<br />

A Ê<br />

4 Â<br />

Â<br />

   ÂSÂSÂSÂS<br />

Í<br />

   K<br />

Í<br />

1. Tau<br />

- et<br />

Him - mel! den<br />

Ge - rech ten!<br />

ÂRÂRÂR Ê Ê<br />

Â<br />

Â<br />

Í<br />

Í<br />

Wol - ken<br />

Â<br />

reg - net<br />

uns<br />

     Â<br />

zu<br />

ihn<br />

ret<br />

her<br />

- ten<br />

- ab!<br />

‰ K<br />

sann;<br />

Ê<br />

Â<br />

Í<br />

rief<br />

e -<br />

Ê<br />

Â<br />

Í<br />

das<br />

und den<br />

undÊ<br />

Licht<br />

lei -<br />

und<br />

Er<br />

Er<br />

gab<br />

er<br />

son!<br />

   Â<br />

Volk<br />

in<br />

ban - gen<br />

Rat - schluss aus - zu -<br />

e´w - gen Va - ters Sohn;<br />

Heil bringt er den<br />

Â Ê Â Â Â Â Â Â Ê Â Ê E4<br />

 Â<br />

4 Â Í Â Â Â Â Â<br />

  Í<br />

K Â Â Â<br />

‰<br />

  Â<br />

K Â Í Í<br />

Í Â Â Â Â Â ÂSÂSÂSÂSÂS<br />

Í<br />

ÂSÂSÂSÂS<br />

Ê<br />

Ê<br />

Ê<br />

Ê A<br />

Â<br />

Ê<br />

Ê<br />

Ê<br />

Ê<br />

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    Ê<br />

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Í Í Í<br />

Í ÂSÂSÂSÂS<br />

‰ K<br />

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   ‰<br />

Â<br />

   K<br />

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Í<br />

Í<br />

Í<br />

Â<br />

Í<br />

Í<br />

Í<br />

Näch<br />

-ten.<br />

füh - ren<br />

dem<br />

trug<br />

Gott<br />

der<br />

Sün - dern, Frie - den<br />

ÂSÂSÂSÂS E Ê<br />

  Ê<br />

K Â Â<br />

Í<br />

Í<br />

A Ê<br />

Ê<br />

  ‰ Â<br />

Â<br />

Í<br />

Í<br />

Him -<br />

mel<br />

2. Gott, der Va - ter ließ sich rüh - ren, dass er<br />

3. Und als Mensch zu Men-schen - kin - dern kommt des<br />

Â Ê Â Ê Â Â Â Â Â Â Ê Ê<br />

Â<br />

die - se Ant-worneu<br />

- en<br />

Strahl der<br />

 ‰ Â Ê Ê<br />

Â<br />

E Â ‰ ÂÍ<br />

die<br />

Ver -<br />

heiß<br />

-ung<br />

gab:<br />

einst<br />

Sohn sich sel - ber an. Schnell flog Got - tes En - gel<br />

von des Him - mels Thron. Er - de jauch - ze<br />

in<br />

Â Ê Â Ê Â ÂSÂSÂSÂS  ‰ Â Ê Â Ê aufÊ<br />

 ‰ Â Ê Â Ê<br />

Â<br />

 K<br />

Â<br />

ein - zu - ge - hen.<br />

Â<br />

Í Â Í Â<br />

Ê<br />

Ê<br />

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Â<br />

Í<br />

Í<br />

ÂSÂS<br />

‰<br />

"Sieh, ich<br />

K<br />

Â<br />

Í<br />

u<br />

    ‰<br />

Son- ne: Bald er - fül - let ist die Zeit.<br />

be - reit!<br />

Â Ê Ê Ê Â Â Ê .Â Â Ê Â Â Â Â Â Â K Â Í Í Â Â Â Â Â<br />

‰ K Â<br />

Ê<br />

 Â<br />

Í<br />

Í<br />

Í<br />

  ‰<br />

Â<br />

K<br />

k<br />

Denn ver - schlos-sen<br />

war das<br />

bin<br />

des Her-ren<br />

Tor,<br />

Magd,<br />

den<br />

Â<br />

Í<br />

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Í<br />

Í<br />

wie-der.<br />

vor.<br />

sagt."<br />

aus einer Handschrift des Franz Xaver Sailer, St.Jakob am Arlberg um 1800<br />

Satz: Peter Reitmeir<br />

K<br />

44<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


PROBEWEIS<br />

ANMELDUNG NORDTIROL<br />

Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />

Nordtirol finden Sie auf der Homepage des<br />

Tiroler Volksmusikvereins: http://www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />

Bei Bedarf können<br />

die Anmeldeformulare auch zugeschickt werden.<br />

Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an<br />

das Vereinsbüro: E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />

Postadresse: Tiroler Volksmusikverein,<br />

Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1,<br />

A-6020 Innsbruck, Tel./Fax: +43 (0)512 395566.<br />

Büroöffnungszeiten: Mo, 14:00 bis 17:00 Uhr<br />

ANMELDUNG SÜDTIROL<br />

Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />

Südtirol finden Sie zum Ausdrucken auf der<br />

Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises:<br />

http://www.volksmusikkreis.org. Bei<br />

Bedarf können die Anmeldeformulare auch<br />

zugeschickt werden. Bitte wenden Sie sich in<br />

diesem Fall an das Vereinsbüro: E-Mail: info@<br />

volksmusikkreis.org, Postadresse: Südtiroler<br />

Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, I-39100<br />

Bozen, Tel.: +39 (0)471 970555, Fax 980922.<br />

Büroöffnungszeiten: Mo bis Fr, 08:00 bis 12:00<br />

Uhr, 13:00 bis 15:00 Uhr


PROBEWEIS<br />

VOLKSTANZ-WINTERLEHRGANG<br />

Volkstänzer/innen und Volksmusikanten/innen verbringen gemeinsam eine<br />

abwechslungsreiche Woche im Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten.<br />

Auf dem Programm stehen Tiroler Tänze, aber auch Tänze aus dem Ausland.<br />

Es wird zudem gesungen und musiziert mit fachkundigen Referenten. Auch<br />

für Kinder wird ein Programm geboten.<br />

Beginn:<br />

Das Almhotel Glieshof in Matsch im Vinschgau auf über 1.800 m Seehöhe<br />

bietet sich idealerweise an für Skitouren und Schneeschuh-Wanderungen.<br />

Ergänzt wird das Winterangebot mit Singen und Musizieren<br />

auf allen Instrumenten im Gruppen- oder Einzelunterricht. Willkommen<br />

sind alle SängerInnen und MusikantInnen, ganz gleich ob Anfänger oder<br />

Fortgeschrittene, ob allein oder als Gruppe. Erfahrene Ski- und Bergführer<br />

und bewährte Musikreferenten aus dem Alpenraum gewährleisten<br />

erlebnisreiche Tage am Glieshof.<br />

Wann:<br />

Wo:<br />

Mo, 26. Dezember <strong>2016</strong>, 18:00 Uhr<br />

Ende: So, 1. Jänner 2017<br />

Ort:<br />

Anmeldeschluss: 14.11.<strong>2016</strong><br />

Anmeldung:<br />

Haus der Familie, Lichtenstern am Ritten<br />

http://www.arge-volkstanz.org/aktuell/winterlehrgang.html<br />

SKITOUREN UND WINTERWANDERUNGEN MIT MUSIK<br />

D0, 09.02.2017 (abends) bis<br />

So, 12.02.2017 (mittags)<br />

Almhotel Glieshof in Matsch<br />

im Vinschgau<br />

Foto: Lisi Friesenbichler Foto: ArGe Volkstanz<br />

Leitung:<br />

Elisabeth Friesenbichler<br />

und Johanna Dumfart<br />

Anmeldeschluss: 22. Jänner 2017<br />

Infos bei: Südtiroler Volksmusikkreis |<br />

Tel. 0471 970555<br />

www.volksmusikkreis.org<br />

46<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


PROBEWEIS<br />

WOCHENENDLEHRGANG FÜR WEISENBLÄSER<br />

Beginn: Fr, 10. März 2017, 20:00 Uhr<br />

Ende: So, 12. März 2017<br />

Ort:<br />

Beschreibung:<br />

Instrumente:<br />

Bildungshaus Schloss Goldrain, Vinschgau<br />

Förderung des Weisenblasens in verschiedenen<br />

Besetzungen, betreut von erfahrenen Referenten.<br />

Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen durchgeführt.<br />

Holzblasinstrumente (Flöte, Oboe, Klarinette,<br />

Saxophon), Blechblasinstrumente (Flügelhorn,<br />

Trompete, Horn, Tenorhorn, Bariton, Euphonium,<br />

Posaune, Tuba) Neben dem Weisenblasen wird auch Tanzlmusig gespielt.<br />

Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />

Referenten:<br />

Seminarbeitrag:<br />

Stefan Neussl, Roland Wildauer, Christian Egger, Raimund Walder, Martin Psaier, Manuel Goller, Thomas Lindl<br />

150,00 €, 130,00 € für Mitglieder des Südtiroler Volksmusikkreises,<br />

95,00 € für Jugendliche unter 18 Jahren.<br />

Infos bei: Südtiroler Volksmusikkreis | Tel. +39 0471 970555 | www.volksmusikkreis.org | info@volksmusikkreis.org<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen | Tel. +39 0471 976378 | www.vsm.bz.it | info@vsm.bz.it<br />

SCHITOUR & VOLKSMUSIK<br />

Schitouren und Volksmusikwochende auf der Franz-Senn-Hütte mit geführten Schitouren vormittags, gemeinsame<br />

Singstunden und Unterrichtseinheiten am Instrument am Nachmittag.<br />

Beginn:<br />

Donnerstag, 30. März 2017, 09:30 Uhr<br />

Ende: Sonntag, 2. April 2017<br />

Ort:<br />

Referenten<br />

Stubaital, Franz Senn Hütte<br />

Johanna Dumfart, Sabrina Haas, Markus Hochkofler,<br />

Raphael Kühberger, Fabian Steindl<br />

Kosten inkl. HP:<br />

280,00 € für Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins<br />

290,00 € für Nichtmitglieder<br />

Infos bei: fabiansteindl@gmx.at | www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

Foto: Fabian Steindl<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 47


PROBEWEIS<br />

10. WEISENBLÄSER- UND TANZLMUSIGSEMINAR<br />

Beginn:<br />

Freitag, 21. April 2017, 19:00 Uhr<br />

Ende:<br />

Samstag, 22. April 2017, nach dem Abschlussabend<br />

Ort:<br />

Referenten:<br />

Mieders im Stubaital<br />

Stefan Neussl (T) Flügelhorn, Robert Schwärzer<br />

(Südtirol) Flügelhorn, Peter Hausberger (T) Posaune,<br />

Roland Wildauer (T) Posaune, Raimund Walder (T)<br />

Flügelhorn, Otto Ehrenstrasser (T) Posaune, Christian<br />

Egger (T) Klarinette, Mike Maurer (CH) Alphorn u. a.<br />

Foto: Tiroler Kirchtagmusig<br />

Seminarbeitrag:<br />

Zielgruppe:<br />

75,00 € für Erwachsene, 70,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines<br />

Für Mitglieder des Tiroler Blasmusikverbandes übernimmt der Verband den Kursbeitrag!<br />

bestehende Weisenbläser- und Tanzlmusiggruppen in den verschiedensten Besetzungen, Einzelmusikanten,<br />

Holzbläser, Alphornbläser<br />

Rahmenprogramm: Referat: „A schiane Weis lasst’s hearn“, Vortrag von Stefan Neussl; 22.04.,18:00 Uhr: „A Weis für’s Dorf“<br />

mit allen Seminarteilnehmern; 22.04., 20:00 Uhr: „A Tanzl, a Weis“ mit der Tiroler Kirchtagmusig<br />

Anmeldeschluss: 20. März 2017<br />

Ausschließlich Online-Anmeldung unter: www.tiroler-volksmusikverein.at. Begrenzte Teilnehmerzahl!<br />

Infos bei: s.steuma@gmail.com | Tel. +43 (0)664 5061850, Mo – Fr<br />

Die Anmeldung verpflichtet zur Anwesenheit während der gesamten Seminardauer!<br />

WOCHENENDLEHRGANG FÜR HOSENSACKINSTRUMENTE<br />

Wer sich auf Maultrommel, Mundharmonika und Okarina verbessern,<br />

bzw. das Spielen darauf erlernen möchte, ist herzlich<br />

eingeladen. Gitarren zum Begleiten sind auch erwünscht.<br />

Kursbeitrag:<br />

Beginn:<br />

150,00 €, 140,00 € für Mitglieder des<br />

Südtiroler Volksmusikkreises, 95,00 €<br />

für Jugendliche unter 18 Jahren.<br />

Fr, 28. April 2017, 17:00 Uhr<br />

Ende: So, 30. April 2017<br />

Ort:<br />

Pension Summererhof, Mellaun,<br />

St. Andrä bei Brixen<br />

Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />

48<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


MÅNNSBILD<br />

GEBIETSREFERENT IN<br />

(UN)RUHESTAND<br />

Nicht nur wegen seines Vornamens passt Nikolaus Köll aus<br />

Landeck in die Weihnachtsausgabe des <strong>Gsungen</strong> und Gspielt.<br />

Nach 26 Jahren legt er seine Funktion als Gebietsreferent<br />

beim Tiroler Volksmusikverein nieder. Grund genug, um den<br />

„frischgebackenen“ Pensionisten in seiner Heimat Landeck<br />

zu besuchen und mit ihm eine Rückschau über die vergangenen<br />

Jahre zu halten.<br />

Text: Sabrina Haas | Fotos: Christina Holaus<br />

Du liabe Zeit, du liabe<br />

Zeit, hat decht der Mensch<br />

a Wichtigkeit, a decht<br />

der Mensch a Gneat!<br />

Du liabe Zeit, du liabe Zeit<br />

siecht nit vor lauter Wichtigkeit,<br />

wia`s langsam<br />

arschling geaht.<br />

(Anni Kraus)<br />

echter Perjenner!<br />

A Nikolaus Köll ist weitum bekannt.<br />

Mit seiner Gruppe „Die Huangartler“,<br />

die er mit Maik Baumgartner und Martin<br />

Raggl vor dreißig Jahren gegründet<br />

hat, spielt er zu verschiedensten Veranstaltungen.<br />

Wie der Name schon sagt:<br />

natürlich am liebsten bei „Huangarten“.<br />

Durch seine unterhaltsamen Gschichtln<br />

im unverkennbaren Oberlandler Dialekt<br />

umrahmt er zahlreiche Veranstaltungen<br />

im Alpenraum.<br />

Nikolaus verbrachte bereits seine Kindheit<br />

im Stadtteil Perjen (Landeck) und<br />

kam in der Volksschule schon mit Musik<br />

in Berührung. Gerne erinnert sich<br />

der Landecker an den Lehrer Robert<br />

Schrott, der mit der ganzen Klasse jeden<br />

Tag ein anderes Lied sang. Auch in der<br />

Hauptschule wurde viel gesungen und<br />

so kam Nikolaus zum Schulchor, von<br />

dem aus er dann in den Kirchenchor<br />

„hineingewachsen“ ist, wie er selbst<br />

sagt. Auch zu Hause wurde musiziert –<br />

Nikolaus‘ Mutter spielte Ziachorgel und<br />

sang gemeinsam mit ihren Freundinnen.<br />

Musik war für Nikolaus also immer ein<br />

wichtiger Teil in seinem Leben.<br />

Beruflich verschlug es Nikolaus zur<br />

Tiroler Wasserkraft, einem Betrieb,<br />

dem er über 45 Jahre treu blieb. Neben<br />

seiner beruflichen Tätigkeit engagierte<br />

sich Nikolaus in diesem Betrieb auch<br />

in anderen Belangen und war 26 Jahre<br />

Obmann der TIWAG Betriebssportgemeinschaft.<br />

Die Erfahrung aus diesem<br />

Bereich führte Nikolaus Köll dazu,<br />

beim Tiroler Volksmusikverein Gebietsreferenten<br />

zur Entlastung des Obmannes<br />

zu installieren. Gemeinsam mit<br />

Joch Weißbacher wurde er 1990 zum<br />

Gebietsreferent für das Tiroler Oberland<br />

Bezirk Landeck, während Joch Weißbacher<br />

für das Unterland Bezirk Schwaz<br />

zuständig war.<br />

Aufspielen bei „Huangarten“<br />

Mit seinen Musikantenfreunden von<br />

den Huangartlern musiziert er schon<br />

über dreißig Jahre. Entstanden ist diese<br />

Gruppe aus den „Zuagroastn“ rund um<br />

Maik Baumgartner. Angefangen wurde<br />

mit den Huangarten in Prutz im Jahr<br />

1984, eher als kleine Veranstaltung,<br />

doch schnell sprach sich die Veranstaltung<br />

herum und sie wird bis heute in verschiedenen<br />

Orten und Gaststätten sehr<br />

gut besucht. Die Zuagroastn mussten<br />

sich berufsbedingt auflösen und so wurde<br />

ein neues Quartett gegründet. Bei den<br />

Huangartlern sang Nikolaus den zweiten<br />

Bass. Als der erste Tenor die Gruppe<br />

verließ, nahm er sich vor, die Huangarte<br />

mit Gedichten der heimischen Mundartdichter<br />

zu bereichern. Auf Maiks Ausspruch<br />

„Herrgott, an Kontrabass würd<br />

ma no brauchen“ hin, lernte Nikolaus<br />

Köll durch den Besuch verschiedener<br />

Seminare, Kontrabass spielen zu lernen.<br />

Florian Pedarnig zählt in dieser Hinsicht<br />

zu seinem größten Vorbild und Mentor.<br />

Die Beziehung zu diesem Instrument ist<br />

nicht ganz einfach, berichtet Nikolaus,<br />

immer wieder gab es – ohne sein Verschulden<br />

–Beschädigungen, die ihm fast<br />

das Herz brachen.<br />

Eine Reise bis nach Chicago<br />

In den Jahren 1993 und 1994 durfte er<br />

50<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


MÅNNSBILD<br />

mit seiner Gruppe in Chicago aufspielen.<br />

Dort intensivierten sie das dreistimmige<br />

Singen. Während Maik untertags<br />

durch die Natur radelte, lernte Martin<br />

am Michigansee sitzend Nikolaus die<br />

dritte Stimme von weiteren Liedern.<br />

Wieder zu Hause angekommen, besuchten<br />

sie gemeinsam viele Seminare,<br />

um die Dreistimmigkeit zu festigen.<br />

So entstand eine Einheit, die auch gesanglich<br />

unverkennbar ist, doch dies<br />

war Schwerstarbeit, betont Nikolaus<br />

mit einem Augenzwinkern. Prägende<br />

Erlebnisse rund ums Singen waren für<br />

Nikolaus Köll die Teilnahme am Alpenländischen<br />

Volksmusikwettbewerb<br />

1990 und am Volksliedwettbewerb „A<br />

Liadl lassts hearn“, wo er gemeinsam<br />

mit seinen Huangartlern zweimal ausgezeichnet<br />

wurde. Mit Bedauern bemerkt<br />

Nikolaus, dass das Singen immer mehr<br />

zurückgeht. Gut kann er sich noch an<br />

Volksmusikwettbewerbe erinnern, an<br />

denen viele Gesangsgruppen besonders<br />

aus Kärnten teilgenommen haben, was<br />

ihm immer besonders gefallen hat.<br />

An die 100 Büchl …<br />

Nikolaus Köll bemerkte schon früh, dass<br />

viele, selbst eingesessene Tiroler und<br />

Tirolerinnen, die Mundart-Gschichtln<br />

aus der Gegend, die in verschiedenen<br />

kleinen Büchern niedergeschrieben<br />

wurden, nicht mehr kennen. Er begann<br />

daher diese Bücher von verschiedenen<br />

Tiroler Mundartdichtern wie zum Beispiel<br />

Anni Kraus, Hilde Eppensteiner<br />

oder Karl Oebelsberger zu sammeln.<br />

Der Großteil dieser Bücher ist heute<br />

bereits vergriffen. Der Landecker Dialekt<br />

ist ein besonders harter, sodass Nikolaus<br />

selbst öfters üben muss, um das<br />

Gschichtl und das Gedicht richtig vorzutragen.<br />

Wer Nikolaus heißt, muss nicht unbedingt<br />

bärtig sein. Nicht so Nikolaus Köll: Lange<br />

Jahre kannte man ihn nur mit Vollbart.<br />

(Foto: privat)<br />

Langsam wuchs er in die Rolle des Moderators.<br />

Nicht zuletzt durch den Tiroler<br />

Volksmusikverein bekam Nikolaus<br />

immer wieder die Möglichkeit, bei verschiedenen<br />

Veranstaltungen durch das<br />

Programm zu führen. Besonders freute<br />

er sich über Veranstaltungen im benachbarten<br />

Bayern und Südtirol, die er moderieren<br />

durfte. In den Jahren 1989 und<br />

1990 war Nikolaus auch freier Mitarbeiter<br />

beim ORF Tirol, gestaltete Volksmusiksendungen<br />

und erhielt viel Zuspruch<br />

von Seiten des Publikums. Sowohl Heiteres<br />

als auch Nachdenkliches baut Nikolaus<br />

bis heute in seine Moderationen<br />

ein – a richtigs Mittelmaß braucht‘s! Die<br />

strengste aber auch beste Kritikerin ist<br />

seine Frau Renate. Wenn er nach einem<br />

Volksmusikabend fragt: „Und wie war<br />

der Köll heute?“, kann er sich sicher sein,<br />

eine gute Rückmeldung und geeignete<br />

Verbesserungsvorschläge zu erhalten.<br />

Vorbilder<br />

Gerne erinnert sich Nikolaus an den<br />

Landecker Viergesang rund um Bruno<br />

Öttl. Für ihn war dieser ein wichtiger<br />

Wegbereiter und immer wieder holte<br />

er sich Ratschläge von seinem Sangeskollegen.<br />

Auch Peter Reitmeir ist<br />

ein langjähriger Wegbegleiter von Nikolaus<br />

Köll. Sein einzigartiges Harfenspiel<br />

faszinierte den Landecker schon<br />

immer und so pflegen die beiden eine<br />

lange und gute Freundschaft. Was das<br />

Moderieren angeht, orientierte sich Nikolaus<br />

Köll des Öfteren an Walter Pichler.<br />

Dessen Ausspruch „Der Moderator<br />

ist nicht der Wichtigste, er muss nur<br />

verbindend sein“ begleitet ihn bis heute.<br />

Durch seine Arbeit im Vorstand des<br />

Tiroler Volksmusikvereins war es Nikolaus<br />

möglich, seine Weggefährten und<br />

Freunde regelmäßig zu treffen und sich<br />

auszutauschen. Dies schätzte Nikolaus<br />

immer besonders!<br />

26 Jahre Vorstandsmitglied<br />

Auf die Frage, was ihm in seiner Zeit<br />

als Vorstandsmitglied des Tiroler Volksmusikvereins<br />

besonders am Herzen lag,<br />

antwortet Nikolaus, dass die Unterstützung<br />

von musizierenden Familien sein<br />

besonderes Anliegen war. Egal ob es um<br />

die Vermittlung von geeigneten Lehrpersonen<br />

an Schülerinnen oder Schüler<br />

ging, die sich mit der Tiroler Volksmusik<br />

auseinandersetzen wollen, oder auch<br />

wenn es hieß, sich bei einem Huangart<br />

zu trauen das erste Mal aufzutreten –<br />

Nikolaus war stets bemüht, mit Rat und<br />

Tat zur Seite zu stehen.<br />

Bei dieser Arbeit wurde Nikolaus immer<br />

von seinen Musikantenkollegen unterstützt,<br />

aber auch auf seinen ehemaligen<br />

Schulkameraden Andreas Pirschner<br />

konnte er zählen.Mit ihnen gemeinsam<br />

konnte er die Arbeit rund um die Aufgaben<br />

eines Gebietsreferenten bewältigen.<br />

„Volksmusik auf Schloss Landeck“<br />

wurde von Nikolaus Köll ins Leben<br />

gerufen, eine Veranstaltung, die jedes<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 51


PROBEWEIS<br />

Reise nach Norwegen ist geplant, auch<br />

im Seniorenverein gibt es für Nikolaus<br />

immer wieder etwas zu tun. Die Enkel<br />

dürfen nicht zu kurz kommen, im Winter<br />

will Nikolaus wieder Schi fahren und im<br />

Sommer schwimmen gehen. Einige Veranstaltungen<br />

wird Nikolaus auch weiter<br />

organisieren, sodass man vom „frischgebackenen“<br />

Volksmusikpensionisten bestimmt<br />

auch in nächster Zeit immer wieder<br />

etwas hören wird. Ein kurzes Gedicht<br />

von Karl Oebelsberger passt zu diesem<br />

Unruhestand von Nikolaus und scheint<br />

fast wie ein Lebensmotto für ihn zu sein:<br />

„Lesa und Locha, bsinna, verstian, eppas<br />

draus mocha, nocha o tian.“<br />

Spickzettel, Lesezeichen, Stimmgabel, Kamm: Ohne sein Lederetui geht Nikolaus für seine<br />

Moderationen nicht außer Haus.<br />

Jahr Ende Oktober stattfindet. Auch ein<br />

alljährlicher Volksmusikabend wurde in<br />

Landeck initiiert und nun hofft Nikolaus,<br />

dass diese Aufgaben vom neuen<br />

Gebietsreferenten Florian Geiger weitergeführt<br />

werden können. Selbstverständlich<br />

möchte Nikolaus ihm aber so<br />

gut es geht zur Seite stehen und noch<br />

helfen, wenn Not am Mann ist. Allerdings<br />

ist er froh, die Verantwortung eines<br />

Gebietsreferenten zurücklegen zu<br />

können.<br />

Harfe<br />

Hackbrett<br />

Zither<br />

Auch auf die Frage, was Nikolaus der<br />

jungen Generation von Musikanten und<br />

Sängern mitgeben möchte, antwortet er<br />

mit einem seiner vielen Sprüchln:<br />

Wenn d’Alta d’Junga galta<br />

lossa und d’Junga d’Alta<br />

unterfossa, do finda, wenn<br />

i überleg`, all mit`nond da<br />

richtiga Weg!<br />

Geplant ist im Tiroler Oberland übrigens<br />

ein Volksmusikabend, der sich<br />

jährlich zwischen den Gebieten Reutte,<br />

Imst und Landeck abwechselt. Bei dieser<br />

Veranstaltung sollten verschiedene<br />

Musikanten und Musikantinnen aus den<br />

genannten Regionen eingeladen werden<br />

und gemeinsam einen gemütlichen<br />

Abend gestalten.<br />

Im (Un)Ruhestand<br />

Obwohl Nikolaus betont, aufgrund seiner<br />

Gesundheit in Zukunft etwas ruhiger<br />

werden zu wollen, sprüht er geradezu<br />

vor Ideen, die in den nächsten Jahren in<br />

die Tat umgesetzt werden sollten. Eine<br />

Töne, auf Schwingen getragen...<br />

Meistergilde<br />

Kitzbühel<br />

Verkauf, Service<br />

und Zubehör:<br />

A-6370 Kitzbühel<br />

Jochberger Straße 125<br />

Tel. +43/(0) 53 56/62 956<br />

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52<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


VORSICHT<br />

ES HAT SICH HALT ERÖFFNET...<br />

Aufgrund des großen Erfolges der Liedaktion „Sing ma a<br />

Tiroler Liad“ im vergangenen Jahr haben sich die damaligen<br />

Partner ORF-Tirol, die Tiroler Versicherung, die Bezirksblätter,<br />

der Helbling-Verlag, der Südtiroler Volksmusikkreis sowie<br />

die Spar-Märkte auf Initiative des Tiroler Volksmusikvereins<br />

erneut an einen Tisch gesetzt und freuen sich, nun ein gemeinsam<br />

gestaltetes Weihnachtsliederheft präsentieren zu können.<br />

Unter dem Titel „Es hat sich halt eröffnet...“ veranstalten wir<br />

überdies in der Adventszeit im ganzen Land offene Singen mit<br />

dem neuen kostenlosen Weihnachtsliederheft unter Anleitung<br />

fachkundiger LiedlehrerInnen für jedermann/-frau.<br />

Termine:<br />

Bezirk Schwaz<br />

Di, 22. November <strong>2016</strong>, 20:00 Uhr<br />

LLA Rotholz. Singlehrer: Joch Weißbacher, Harfenbegleitung:<br />

Gerhard Hausberger<br />

Bezirk Imst<br />

So, 27. November <strong>2016</strong>, 14:30 Uhr<br />

Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum, Längenfeld. Singlehrer<br />

und musikalische Begleitung: Peter Klotz,<br />

Andi Pirschner, Nicole Öttl und Franz Bernhart<br />

Bezirk Kitzbühel<br />

Mo, 28. November <strong>2016</strong>, 19:30 Uhr<br />

St. Jakob in Haus, Veranstaltungssaal. Singlehrer und musikalische<br />

Begleitung: Stefan Brandstätter und Andrea Ecker<br />

Bezirk Reutte<br />

Do, 1. Dezember <strong>2016</strong>, 19:00 Uhr<br />

Reutte, Aula der Neuen Mittelschule am Königsweg. Singlehrer<br />

und musikalische Begleitung: Maria Dopler, Eveline Pfeifer<br />

und Richard Wasle<br />

Bezirk Kufstein<br />

So, 4. Dezember <strong>2016</strong>, 13:00 Uhr<br />

Wildschönau, Museum z‘ Bach. Singlehrer und musikalische<br />

Begleitung: Steffi Holaus und Joch Weißbacher<br />

Bezirk Innsbruck Stadt/Innsbruck Land<br />

So, 11. Dezember, 15:30 Uhr (vor Beginn<br />

des Tiroler Advensingens)<br />

Congress Innsbruck, Kristall Foyer.<br />

Singlehrer: Steffi Holaus und Joch Weißbacher,<br />

Musikalische Begleitung: Kathreinmusig<br />

„Es hat sich halt eröffnet das himmlische Tor, die Engelen de<br />

kugelen ganz haufenweis hervor, die Büabalen, die Madelen,<br />

de machen Purzigagelen“ – die kindliche Freude dieses Urtiroler<br />

Liedes möge Ihr persönliches Weihnachten bestimmen,<br />

vielleicht intensiviert durch das Singen mehrerer dieser 20<br />

Advent- und Weihnachtslieder!<br />

Eine gesegnete Weihnachtszeit wünschen<br />

TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN<br />

SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS<br />

ORF TIROL<br />

TIROLER VERSICHERUNG<br />

Bezirk Lienz<br />

So, 4. Dezember <strong>2016</strong>, 16:00 Uhr<br />

Kirchenwirt Lienz, Pfarrgasse 7. Singlehrer und musikalische<br />

Begleitung: Karin Walder und Ludwig Pedarnig<br />

Bezirk Landeck<br />

Do, 1. Dezember, 20:30 Uhr<br />

Fiss, Dorfmuseum. Singlehrer: Christa Mair-Hafele und Andi<br />

Pirschner, Begleitmusik: Oberländer Soatnmusi.<br />

Mo, 5. Dezember <strong>2016</strong>, 20:30 Uhr<br />

Serfaus, Pfarrheim<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 53


VORSICHT<br />

54<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


VORSICHT<br />

41. OBERLÄNDER SÄNGER- UND<br />

MUSIKANTENTREFFEN<br />

Foto: Andreas Lampert<br />

Auch im 41. Bestandsjahr des Oberländer Sänger- und Musikantentreffens<br />

wird in Zirl wieder flott aufg‘spielt und frisch<br />

g’sungen. Es treffen die Tiroler Gewinner des Herma Haselsteiner-Preises<br />

– das Harfenduo Außerlechner/Strasser – auf weitere<br />

Teilnehmer des 22. Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes<br />

wie auf den Johanni-Gsang aus Bayern oder den Kinderdreigesang<br />

„Von Do bis Do“ aus Osttirol. Das Oberland ist vertreten<br />

mit bekannten Gesichtern wie der Tiroler Wirtshausmusi, der<br />

Oberländer Saitenmusi und den Sängern von QuartFiss. Als Lokalmatador<br />

ist Marco Haselwanter aus dem Sellraintal mit seiner<br />

Steirischen Harmonika mit dabei. Durch den Nachmittag führen<br />

in bewährter Manier Nikolaus Köll und Peter Margreiter.<br />

So, 5. März 2017, 15:30 Uhr<br />

Kultur- und Veranstaltungszentrum B4, Zirl<br />

Eintritt: 11,00 €<br />

Kartenreservierung unter:<br />

tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, Tel: +43 680 2323191<br />

WEIHNACHTLICHE VOLKSMUSIK<br />

SINGEN UND MUSIZIEREN ZUM ADVENT<br />

Mitwirkende: Weisenbläser „Brennet Liab“ aus dem Burggrafenamt,<br />

Saitenmusik Familie Waldauf aus Nordtirol, s‘Kleablattl<br />

aus dem Pustertal.<br />

Verbindende Worte: Dr. Leo Andergassen<br />

Do, 8. Dezember <strong>2016</strong>, 17:00 Uhr<br />

Rittersaal Schloss Tirol, Dorf Tirol<br />

IM GRÜNEN HAUS<br />

Am Vorabend von Dreikönig findet das traditionelle weihnachtliche<br />

Volksmusikkonzert im Museum im Grünen Haus in<br />

Reutte statt. Es singen und spielen u. a.: das Elmer Blech, der<br />

Göfner 4Xang, der Lechtaler Viergesang, die Brüder Wechselberger<br />

(Weißenbach am Lech), das Blockflötenensemble der<br />

LMS Reutte-Außerfern (Leitung: Notburga Ihrenberger) und<br />

die Museumsmusig. Texte und Programmgestaltung: Klaus<br />

Wankmiller. Nach dem Konzert gibt es Kiachle von der Bäckerei<br />

Ihrenberger und Glühwein vor dem Museum.<br />

Do, 5. Januar 2017, 19:00 Uhr<br />

Museum im Grünen Haus, Reutte<br />

Foto: Familie Waldauf Foto: Tiroler Wirtshausmusi<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 55


VORSICHT<br />

STUBAIER WEIHNACHT<br />

Wenn außergewöhnliche Musik auf anrührende, tiefgreifende<br />

Texte, vorgetragen von Kammerschauspielerin Julia Gschnitzer,<br />

treffen, dann ist wieder Zeit für ein besonderes Konzert in der<br />

Pfarrkirche Neustift – die Stubaier Weihnacht. Heuer mit dabei:<br />

Die Zillertaler Weisenbläser rund um Stefan Neussl, das Telfer<br />

Klarinettenquintett, der Kirchenchor Neustift, die junge Harfensolistin<br />

Larissa Pfurtscheller und die Stubaier Freitagsmusig. Als Höhepunkt<br />

erklingt zum Abschluss auch in diesem Jahr zum letzten<br />

Mal das Lied „Stille Nacht“ und anschließend begleiten die Klänge<br />

der Stubaier Alphornbläser die Besucher auf dem Weg nach Hause.<br />

Dienstag, 27. Dezember <strong>2016</strong>, 20:30 Uhr<br />

Neustift, Pfarrkirche zum Hl. Georg<br />

Foto: TVB Stubaital<br />

TAGUNG<br />

Porträt Josef Abenthung, Lehrer, Organist, Kapellmeister,<br />

Chorregent in Götzens, Kopie eines anonymen Gemäldes<br />

in Götzner Privatbesitz, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,<br />

Inv. Nr. Gem 3643<br />

SCHULLEHRER ALS TRÄGER DER<br />

LÄNDLICHEN MUSIKPFLEGE<br />

von der theresianischen Schulreform bis zum<br />

Ende der Monarchie<br />

Eine Tagung der Tiroler Landesmuseen in Kooperation mit dem<br />

Anton Bruckner-Institut Linz. Bis weit ins 20. Jahrhundert<br />

wurde die dörfliche und kleinstädtische Musikpflege in den<br />

katholischen Gebieten der Habsburgermonarchie wesentlich<br />

von Schullehrern getragen, die als Organisten, Chorleiter<br />

und Kapellmeister wirkten. In dieser wissenschaftlichen Tagung<br />

stehen einzelne herausragende Lehrerorganisten und<br />

die Mechanismen der Ausbildung und des Austausches innerhalb<br />

des Netzwerkes von Lehrerorganisten in bestimmten<br />

Regionen im Fokus, ebenso das Repertoire geistlicher<br />

und weltlicher Musikpflege mit seinen regionalen Besonderheiten<br />

und die Quellenbestände.<br />

Fr, 20. bis So, 22. Jänner 2017<br />

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum<br />

nähere Informationen: f.gratl@tiroler-landesmuseen.at<br />

Der Eintritt zur Tagung und zu allen Veranstaltungen im<br />

Rahmenprogramm ist frei!<br />

ADVENTHOAGASCHT<br />

Der Verein „Wörgler Musikantenhoagascht“ lädt zum adventlichen<br />

Singen und Musizieren ein. Mitwirkende: Stummer<br />

Bläser aus dem Zillertal, Tiroler Stimmen aus Bad Häring,<br />

Trio Saitenblicke aus dem Brixental, Anklöpflergruppe,<br />

Sprecher: Joch Weißbacher<br />

So, 4. Dezember <strong>2016</strong>, 19:00 Uhr<br />

GH Hauserwirt, Wörgl-Boden<br />

Foto: Julia Strasser<br />

56<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


VORSICHT<br />

SCHITAG DES TVMV<br />

Foto: Ski Juwel Wildschönau<br />

IM BERGJUWEL WILDSCHÖNAU –<br />

ALPBACH<br />

Samstag, 11. Februar 2017<br />

Treffpunkt:<br />

ab 8:30 Uhr<br />

Talstation Schatzberglift in Auffach – Wildschönau<br />

ab 12:00 Uhr<br />

Mittagessen in der Gipföhit unterhalb des Schatzberg-Gipfels<br />

Die Schatzbergbahn startet um 8:30 Uhr, die Kassen sind ab<br />

8:15 Uhr geöffnet.<br />

Die letzte Gondel ins Tal geht um 16:00 Uhr.<br />

Die ersten zehn Teilnehmer erhalten gegen Vorlage des<br />

Mitgliedsausweises die Tageskarte gratis!<br />

Ab 16:30 Uhr im Gasthof Weißbacher in Auffach:<br />

gemeinsamer gemütlicher Ausklang mit Gesang und Musik<br />

(bitte Instrumente mitnehmen!)<br />

Auf eine rege Teilnahme freut sich im Namen des<br />

Tiroler Volksmusikvereins<br />

Joch Weißbacher, Gebietsreferent<br />

Ermäßigte Gruppentarife!<br />

Erwachsen<br />

Jugend<br />

Jg. 1998 bis 2000<br />

Kind<br />

Jg. 2001 bis 2010<br />

2 Stunden<br />

3 Stunden<br />

4 Stunden<br />

5 Stunden<br />

1 Tag<br />

€ 25,50<br />

€ 29,50<br />

€ 33,50<br />

€ 36,50<br />

€ 40,00<br />

€ 20,50<br />

€ 23,50<br />

€ 27,00<br />

€ 29,50<br />

€ 32,00<br />

€ 13,00<br />

€ 15,00<br />

€ 17,00<br />

€ 18,50<br />

€ 20,00<br />

Die Gruppenermäßigung gilt nur gegen Vorlage des Mitgliedsausweises des Tiroler Volksmusikvereins!<br />

Es gelten auch die TirolSnowCard und die SuperSkiCard (KBA + Salzburg).<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 57


VORSICHT<br />

Foto: ORF<br />

VERANSTALTUNGEN <strong>2016</strong>/2017<br />

DEZEMBER<br />

Do, 01.12., 19:00 Uhr: 19. Adventsingen<br />

der Fachgruppe Volksmusik. Alte Höttinger<br />

Pfarrkirche. Mitwirkende: Schüler/innen<br />

und Lehrer/innen der Musikschule<br />

der Stadt Innsbruck. Sprecher:<br />

Norbert Leutschacher<br />

Do, 01.12., 19:00 Uhr: Es hat sich halt<br />

eröffnet Außerfern. Reutte. Mitwirkende:<br />

Leitung: Maria Dopler, Eveline Pfeifer<br />

und Richard Wasle. Offenes Singen<br />

mit Präsentation des Weihnachtsliederheftes<br />

in der Aula der Neuen Mittelschule<br />

am Königsweg in Reutte.<br />

Do, 01.12., 20:30 Uhr: Es hat sich halt<br />

eröffnet. Dorfmuseum Fiss. Mitwirkende:<br />

Singleitung: Christa Mair-Hafele und<br />

Pirschner Andi, Begleitmusik: Oberländer<br />

Soatnmusi. Wir singen Advent- und<br />

Weihnachtsweisen aus dem neugestalteten<br />

Liederheft des TVMV<br />

Sa, 03.12., 19:30 Uhr: 19. Miesbacher<br />

Adventssingen. Miesbach - Oberlandhalle.<br />

Mitwirkende: Schlechinger Weisenbläser,<br />

Reichersdorfer Sänger, Rainbacher<br />

Dreigsang, Kirchleitn Soatnmusi,<br />

Flintsbacher Saitenbläser<br />

So, 04.12., 13:00 Uhr: „ Es hat sich halt<br />

eröffnet…“ Offenes Singen zur Weihnachtszeit.<br />

Wildschönau/Museum z`-<br />

Bach Mitwirkende: Singlehrer Steffi Holaus<br />

und Joch Weißbacher<br />

So, 04.12., 19:00 Uhr: Adventhoagascht.<br />

GH Hauserwirt in Wörgl. Mitwirkende:<br />

Tiroler Stimmen aus Bad Häring, Stummer<br />

Bläser, Trio Saitenblicke aus dem<br />

Brixental, Sabrina Schipflinger – Akkordeon,<br />

Anklöpflergruppe, Sprecher: Joch<br />

Weißbacher<br />

Foto: Laubenkomitee Stadt Glurns<br />

So, 04.12., 18:00 Uhr: Adventsingen.<br />

Kufstein Kirche St. Martin. Mitwirkende:<br />

Kössner Dirndln, Weißenstoana Zwoagsang,<br />

Holzbläser: Marrone-Dengg-Hasslacher,<br />

Unterlandler Dreigsang, Bläserkreis<br />

Kufstein, Gedichte - Renate<br />

Dillersberger<br />

So, 04.12., 16:00 Uhr:“ Es hat sich halt<br />

eröffnet…“ Offenes Singen zur Weihnachtszeit.<br />

Kirchenwirt Lienz, Pfarrgasse<br />

7, 9900 Lienz. Mitwirkende: Die<br />

Singlehrer Karin Walder und Ludwig<br />

Pedarnig werden mit den Teilnehmern<br />

heimische Advents- und Weihnachtslieder<br />

aus dem neuen Notenheft singen.<br />

Veranstalter: Arbeitsgruppe Osttirol des<br />

TVMV. Mit Instrumental-Begleitung.<br />

Mo, 05.12., 20:30 Uhr: Es hat sich halt eröffnet.<br />

Pfarrheim Serfaus. Mitwirkende: Singleitung:<br />

Christa Mair-Hafele und Pirschner<br />

Andi, Begleitmusik: Oberländer Soatnmusi.<br />

Wir singen Advent- und Weihnachtslieder<br />

vom neugestalteten Liederbuch des TVMV<br />

Di, 06.12., 20:00 Uhr: Volksliedsingen.<br />

Forum Brixen - Saal „Studio“.<br />

Mi, 07.12., 19:00 Uhr: Adventsingen.<br />

Mieming.<br />

Do, 08.12., 17:00 Uhr: Singen und Musizieren<br />

zum Advent. Dorf Tirol, Rittersaal<br />

Schloss Tirol. Mitwirkende: Weisenbläser<br />

„Brennet Liab“ aus dem Burggrafenamt,<br />

Saitenmusik Familie Waldauf aus Nordtirol,<br />

s‘Kleablattl aus dem Pustertal. Verbindende<br />

Worte: Dr. Leo Andergassen<br />

Foto: Unterlandler Dreigsang<br />

Do, 08.12., 17.00 Uhr: Adventsingen<br />

beim GLURNSER ADVENT. Glurns, Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Männerchor Schluderns,<br />

Anna Lena Larcher aus Neustift<br />

im Stubaital, Familienmusik Fischnaller<br />

aus Lüsen, Gargitzer Weisenbläse und<br />

der Holladrei/Gesang aus Innsbruck. Info:<br />

www.glurns.eu<br />

DO, 8.12., 17:00 Uhr: Oberlienzer Adventsingen<br />

in der Pfarrkirche. Mitwirkende:<br />

Göllwurz`n Bläser, Kärntner Viergesang,<br />

Geschwister Senfter, Oberlienzer<br />

Kirchenmusikanten.<br />

Fr, 09.12., 19.00 Uhr: Adventkonzert<br />

beim GLURNSER ADVENT. Glurns, Pfarrkirche.<br />

Mitwirkende: Dialektgruppe Findling<br />

aus Innsbruck. Info: www.glurns.eu<br />

Sa, 10.12., 17.00 Uhr: Adventsingen<br />

beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />

Pfarrkirche. Mitwirkende: Kirchenchor<br />

Sexten mit der Adventcantate von Hans<br />

Reider. Info: www.glurns.eu<br />

So, 10.12., 17:00 Uhr: Tiroler Adventsingen<br />

<strong>2016</strong>. Congress Innsbruck/Saal Tirol.<br />

Do, 11.12., 17.00 Uhr: Adventkonzert<br />

beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />

Pfarrkirche. Mitwirkende: Schüler der<br />

Musikschule Oberer Vinschgau, Kirchenchor<br />

Glurns. Info: www.glurns.eu<br />

So, 11.12., 17:00 Uhr: Elmer Adventsingen.<br />

Elmen/Lechtal. Mitwirkende:<br />

Mitwirkende: Elmer Blech, Schloßanger<br />

Geigenmusig und Kirchenchor Elmen.<br />

Leitung: Genoveva Grüning.<br />

58<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


VORSICHT<br />

Foto: Kirnstoaner Tanzlmusi<br />

So, 11.12., 18:00 Uhr: Pinswanger Adventsingen.<br />

Pinswang, Pfarrkirche St. Ulrich.<br />

Mitwirkende: Mitwirkende: Vokalensemble<br />

Cantilena Tyrolensia, Musauer Bläser,<br />

Öscher Saitenmusik, St.-Ulrichschor Pinswang<br />

und Kinder der Volksschule Musau.<br />

Gesamtleitung: Josef Pressl.<br />

So, 11.12., 15:30 Uhr: Es hat sich halt<br />

eröffnet. Congress Innsbruck, Kristall<br />

Foyer. Mitwirkende: Liedlehrer: Steffi<br />

Holaus und Joch Weißbacher Musikalische<br />

Begleitung: Kathrein Musig<br />

So, 11.12., 17:00 Uhr: Tiroler Adventsingen<br />

<strong>2016</strong>. Congress Innsbruck/Saal<br />

Tirol.<br />

Mo, 12.12., 15:00 Uhr: Offenes Singen.<br />

Bozen Grieserplatz - Altmannhaus. Mitwirkende:<br />

Interessierte Sängerinnen<br />

und Sänger<br />

Do, 15.12., 20:30 Uhr: Kaltenbacher<br />

Advent. Musikpavillon Kaltenbach, Kaltenbach/Zillertal.<br />

Mitwirkende: Posaunenquartett<br />

Zillertal, Brandenberger<br />

Stammtischsänger<br />

Fr, 16.12., 19:00 Uhr: 22. Namloser<br />

Adventsingen. Namlos. Mitwirkende:<br />

Mitwirkende: Monika Dreigesang,<br />

Lechtaler Viergesang, Männerquartett<br />

ELSKA, Klarinettentrio der LMS Reutte,<br />

Weißenbacher Stubenmusik, Namloser<br />

Blechbläser.<br />

Sa, 17.12., 19:00 Uhr: Adventsingen.<br />

Kapuzinerkirche Brixen.<br />

So, 18.12., 18:00 Uhr: Kaltenbacher<br />

Advent. Marienkapelle Kaltenbach,<br />

Kaltenbach/Zillertal. Mitwirkende: Tiroler<br />

Tanzmusikanten, Rund um‘s Horn<br />

Gsang, Gerhard Anker (Texte)<br />

Do, 22.12., 20:30 Uhr: Kaltenbacher Advent.<br />

Musikpavillon Kaltenbach, Kaltenbach/Zillertal.<br />

Mitwirkende: Zillertaler<br />

Weisenbläser, Brixner Anklöpfler<br />

Mo, 26.12., 16.00 Uhr: Weihnachtskonzert<br />

in der Pfarrkirche Pertisau.<br />

Pertisau a. Achensee. Mitwirkende: Die<br />

Schlitterer Sänger, Die Tiroler Tanzgeiger,<br />

Laurenzi Dreigesang aus Rosenheim<br />

Harfe Annemarie Fritz, Bläser der<br />

Bundesmusikkapelle Achenkirch Sprecherin:<br />

Veronika Soier-Egner<br />

Di, 27.12., 18:00 Uhr: Weihnachtssingen.<br />

Bozen Kapuzinerkirche. Mitwirkende:<br />

Pinaider Hausmusik aus dem Trentino,<br />

Herbischtsinger aus dem Pustertal,<br />

Bläser aus Terlan, Flötengruppe der Musikschule<br />

Gries, Grieser Frauengxong.<br />

Verbindende Worte: Pater Sepp Hollweck<br />

Di, 27.12., 20:30 Uhr: Stubaier Weihnacht.<br />

Neustift, Pfarrkirche zum hl.Georg. Mitwirkende:<br />

Zillertaler Weisenbläser, Telfer<br />

Klarinettenquintett, Kirchenchor Neustift,<br />

Larissa Pfurtscheller (Harfe), Stubaier Alphornbläser,<br />

Stubaier Freitagsmusig. Texte:<br />

Kammerschauspielerin Julia Gschnitzer.<br />

Eintritt: freiwillige Spenden<br />

JÄNNER<br />

Do, 05.01., 19:00 Uhr: Weihnachtliche<br />

Volksmusik im Grünen Haus. Reutte. Mitwirkende:<br />

Traditionelles Volksmusikkonzert<br />

mit Gruppen aus dem Außerfern und<br />

Vorarlberg: Elmer Blech, Göfner 4Xang,<br />

Lechtaler Viergesang, Brüder Wechselberger,<br />

Blockflöten der LMS Reutte, Museumsmusig.<br />

Texte: Klaus Wankmiller.<br />

Sa, 14.01., 20:00 Uhr: Volkstanz anläßlich<br />

30 Jahre Kirnstoaner Tanzlmusi.<br />

Raubling (Bay. Inntal), Gasthof Huberwirt.<br />

Mitwirkende: Kirnstoaner Tanzlmusi<br />

Mo, 16.01., 15:00 Uhr: Offenes Singen. Bozen<br />

Grieserplatz Altmannhaus. Mitwirkende:<br />

Interessierte Sängerinnen und Sänger<br />

Di, 31.01., 20:00 Uhr: Offenes Singen Rotholz.<br />

Landw. Lehranstalt Rotholz. Mitwirkende:<br />

Chorleiter: Thomas Waldner<br />

FEBRUAR<br />

Sa, 04.02., 20:00 Uhr: 12. Außerferner<br />

Volksmusikstammtisch. Pinswang,<br />

Gasthof Schluxen. Mitwirkende: Alle<br />

Foto: Ulrike Rainer<br />

Sänger- und Musikanten und Freunde<br />

der traditionellen Volksmusik sind zu einem<br />

gemütlichen Stammtisch mit traditioneller<br />

Volksmusik, Gesang und Volkstanz<br />

eingeladen.<br />

Mo, 20.02., 15:00 Uhr: Offenes Singen. Bozen<br />

Grieserplatz Altmannhaus. Mitwirkende:<br />

Interessierte Sängerinnen und Sänger<br />

Di, 28.02., 20:00 Uhr: Offenes Singen<br />

Rotholz. Landw. Lehranstalt Rotholz.<br />

Mitwirkende: Chorleiter: Martin Waldauf<br />

MÄRZ<br />

So, 06.03.,15:30 Uhr: . 41. Oberländer<br />

Sänger- und Musikantentreffen.<br />

Zirl, Kultur- und Veranstaltungszentrum<br />

B4. Mitwirkende: Tiroler Wirtshausmusi,<br />

Oberländer Saitenmusi, Johanni-Gsang<br />

(Bayern), Harfenduo wAußerlechner/<br />

Strasser, QuartFiss, Kinderdreigesang<br />

„Von Do bis Do“ (Osttirol), Marco Haselwanter/Harmonika.<br />

Eintritt: 11,00 €, Kartenreservierung<br />

unter: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />

Tel: +43 680 2323191<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Den aktuellen Kalender und<br />

detaillierte Informationen zu den<br />

Veranstaltungen finden Sie auf<br />

unseren Homepages:<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

www. volksmusikkreis.org<br />

Haben auch Sie eine volksmusikalische<br />

Veranstaltung anzukündigen?<br />

Bitte füllen Sie das entsprechende<br />

Formular unter „Veranstaltungen<br />

& Termine“ auf der Homepage des<br />

Tiroler Volksmusikvereins aus (www.<br />

tiroler-volksmusikverein.at). Die bis<br />

zum Redaktionsschluss einlangenden<br />

Termine werden auf Wunsch für das<br />

„G’sungen & G’spielt“ übernommen.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />

59


Lebe den Sommer!<br />

Mohren Spezial<br />

Mehr Infos auf www.mohrenbrauerei.at<br />

facebook.at/Mohrenbrauerei<br />

60<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


VORSICHT<br />

VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />

WOCHENPROGRAMM:<br />

MONTAG 18:05 – 19:00 UHR<br />

“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />

mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />

abwechselnd gestaltet von<br />

Franz Hermeter, Roland Walcher, Heidi<br />

Rieder, Hannes Premstaller und Christine<br />

Wieser<br />

DIENSTAG 19:40 UHR<br />

Kulturjournal: Der wöchentliche Blick<br />

in die Kulturszene mit Stefan Nicolini,<br />

Redaktion: Renate Gamper<br />

20:00 Uhr:<br />

„Der Kulturabend“ Redaktion: Renate<br />

Gamper, Markus Laimer und Kathrin<br />

Bragagna<br />

MITTWOCH 18:05 – 19:00 UHR<br />

“A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />

mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />

abwechselnd gestaltet von<br />

Hannes Premstaller, Franz Hermeter,<br />

Heidi Rieder, Roland Walcher und Christine<br />

Wieser<br />

DONNERSTAG 18:05 – 19:00 UHR<br />

“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

– Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

(Wiederholung am Samstag um 10:05<br />

Uhr und am Sonntag um 14:00 Uhr)<br />

FREITAG 17:05 – 18:00 UHR<br />

“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />

mit Judith Edler (alle 14 Tage)<br />

18:05 – 19:00 UHR<br />

Blasmusik zum Feierabend, eine Sendung<br />

mit Dieter Scoz<br />

SAMSTAG 10:05 – 11:00 UHR<br />

“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

(Whg: am Sonntag um 14:00 Uhr)<br />

11:05 – 12:00 UHR<br />

“Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />

mit Judith Edler (alle 14 Tage, Whg:)<br />

SONNTAG 08:15 – 09:00<br />

“A Liadl und a Musig für di“ – Volksmusik<br />

am Sonntagmorgen: abwechselnd<br />

gestaltet von Luisa Jäger, Franz Hermeter,<br />

Heidi Rieder, Christine Wieser und<br />

Sigrun Falkensteiner<br />

11:05 – 11:30 UHR<br />

“Blasmusik“: gestaltet von Gottfried Veit<br />

11:05 – 12:00 UHR<br />

Unterwegs mit RAI Südtirol: Volksmusik-Aufzeichnung<br />

aus Südtiroler<br />

Ortschaften von und mit Markus Laimer:<br />

Sonntags von 11:05-12:00 Uhr (Aufzeichnung<br />

und Sendung nach Vereinbarung)<br />

13:15 – 14:00 UHR<br />

“Zwa Fiedeln, a Klampfn und an schian<br />

Gsång“: eine Sendung mit Peter Altersberger<br />

14:00 – 15:00 UHR<br />

“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />

- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde<br />

gestaltet von Heike Tschenett<br />

Live-Stream für Hörer im Ausland über:<br />

www.raisuedtirol.rai.it<br />

DEZEMBER – FEBER 2017<br />

JEDEN MONTAG 18:04 – 19:00 UHR<br />

„Tiroler Weis“gestaltet von Hermann<br />

Pallhuber<br />

JEDEN DIENSTAG 18:04 – 19:00 UHR<br />

„Blasmusik/Tiroler Weis“ Blasmusik und<br />

Volksmusik gestaltet von Peter Kostner<br />

JEDEN DONNERSTAG 18:04 – 19:00 UHR<br />

„Tiroler Weis“ gestaltet von Martina Moser<br />

NEU SEIT MÄRZ 2015:<br />

JEDEN FREITAG 18:04 – 19:00 UHR<br />

„Dahoam in Tirol – Tiroler Lebensart zum<br />

Wochenende“<br />

JEDEN FREITAG 19:04 – 20:00 UHR<br />

„Kraut & Ruabn – Neue Volksmusik“<br />

(WH Sonntag 19:04 Uhr)<br />

„MUSIKANTEN SPIELT’S AUF“,<br />

19:03 – 20:00 UHR:<br />

Montag und Dienstag: Volksmusik aus<br />

unserem Archiv<br />

Mittwoch: Blasmusik aus unserem<br />

Archiv<br />

„DAS PLATZKONZERT“:<br />

NEU: feiertags von 18:00 – 19:00 Uhr<br />

gestaltet von Peter Kostner<br />

MEI LIABSTE WEIS:<br />

18.03.2017 aus Niederösterreich<br />

HÖRFUNK RADIO OSTTIROL<br />

jeden Freitag, 16:00 - 17:00 Uhr:<br />

Volksmusik Hoagascht mit Martin Gratz<br />

(Wh. Sonntag 20:00 - 21:00 Uhr)<br />

jeden Sonn- und Feiertag, 10:00 -<br />

11:00 Uhr: Blasmusik mal 3 mit Georg<br />

Lercher, Andreas Nemmert und Erich<br />

Pitterl (Wh. Donnerstag 20:00 - 21:00<br />

Uhr)<br />

Radio Osttirol ist auch online zu<br />

empfangen: osttirol-online.at<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 61


VEREINSMEILEREI<br />

Mit der Aktion „Systempartner“ möchten wir unseren Mitgliedern<br />

gerne ein besonderes Service bieten. Gegen Vorlage der Mitgliedskarte<br />

erhalten Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins die beim jeweiligen<br />

Partnerbetrieb angeführte Vergünstigung. Die neuen Mitgliederkarten<br />

für 2017/18 bekommen Sie im Frühjahr mit der Einladung zur Jahreshauptversammlung!<br />

Bis dahin gelten die aktuellen Mitgliederkarten.<br />

INSTITUTIONEN<br />

Museum Tiroler<br />

Bauernhöfe<br />

Angerberg 1ß<br />

A-6233 Kramsach<br />

Österreich/Austria<br />

Tel +43 (0)5337 62636<br />

office@museum-tb.at<br />

www.museum-tb.at<br />

MUSIK SCHWARZ<br />

Maultrommel- und<br />

Harmonikamanufaktur<br />

Waldeggstraße 1<br />

A-4591 Molln, Österreich<br />

Tel +43 (0)7584 24070<br />

office@kaerntnerland-schwarz.at<br />

www.kaerntnerland-schwarz.at<br />

5 % auf alle Artikel<br />

1 Freikarte Musik Tirol<br />

Zauberwinklweg 7<br />

A-6300 Wörgl<br />

Tel +43 (0)5332 73355<br />

info@musiktirol.com<br />

www.musiktirol.com<br />

5 % auf alle Artikel, ausg.<br />

preisgebundene Waren<br />

Tiroler<br />

Volksmusikverein<br />

Gabelsbergerstr.1,<br />

Postfach 807<br />

6020 Innsbruck<br />

Tel +43 (0)512/395566<br />

tvmv@tirolervolksmusikverein.atwww.tirolervolksmusikverein.at<br />

Vergünstigungen bei<br />

Seminaren (siehe<br />

Ausschreibung) und<br />

Veranstaltungen ( z. B.<br />

Tiroler Adventsingen)<br />

Peter Mürnseer<br />

Musikinstrumentenbau<br />

Jochbergerstrasse 125<br />

A-6370 Kitzbühel<br />

Tel +43(0)5356/62956<br />

Fax +43(0)5356/629563<br />

info@muernseer.at<br />

www.muernseer.at<br />

5 % auf alle Hackbretter<br />

und Zithern<br />

Tiroler Musikschulwerk<br />

Amt der Tiroler<br />

Landesregierung<br />

Abteilung Bildung -<br />

Tiroler Musikschulwerk<br />

Heiliggeiststr. 7-9<br />

Landhaus 2<br />

A-6020 Innsbruck<br />

70 % Ermäßigung (mit<br />

Genehmigung des<br />

Standortbürgermeisters)<br />

für erwachsene<br />

Schüler (ab dem vollendenten<br />

24. Lebensjahr,<br />

mit Einverständnis der<br />

Standortgemeinde)<br />

TMV Tirol Musikverlag<br />

TSS Musikverlag<br />

Inh. Tyrolis Handels-GmbH<br />

Meilstraße 36<br />

A-6170 Zirl<br />

noten@tyrolis.com<br />

Tel +43 (0) 5238/515-0<br />

Fax +43 (0) 5238 515-59<br />

www.tirolmusikverlag.at<br />

www.tssmusic.com<br />

10 % auf Notenkauf<br />

INSTRUMENTE/FACHHANDEL<br />

Fachwerkstätte<br />

Nicole Neussl<br />

Fachwerkstätte für<br />

Saiteninstrumente<br />

Nicole Neussl<br />

Postfeldstraße 16<br />

A-6272 Kaltenbach<br />

Tel +43 (0)5283 28532<br />

Mobil +43 (0)699 17 10 98 02<br />

Preisnachlass nach<br />

Absprache<br />

Tiroler<br />

Notenstandl<br />

Tiroler<br />

Volksmusikverein<br />

Gabelsbergerstr.1,<br />

Postfach 807<br />

A-6020 Innsbruck<br />

Tel +43 (0)512 395566<br />

tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />

- www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

10 % auf alle Noten<br />

TONSTUDIOS<br />

Förg<br />

Blechblasinstrumente<br />

Fragensteinweg 1<br />

6170 Zirl<br />

Tel +43 (0)5238 52248<br />

Mobil +43 (0)664 2209882<br />

musik-foerg@zirl.at<br />

musik-foerg.zirl.at<br />

5 % bei Neukauf<br />

Aktiv Sound Records<br />

Inh. Martina Schmiderer<br />

Perfuchsberg 25a<br />

A-6500 Landeck<br />

Tel +43(0)544266598 info@<br />

aktivsoundstudio.at<br />

www.aktivsoundstudio.at<br />

5 % auf Produktionen<br />

Musik Joast<br />

Messinggasse 22<br />

A-9900 Lienz<br />

Tel/Fax +43 (0)4852 73370<br />

Mobil +43 (0)664 1425875 |<br />

musik.joast@aon.at<br />

www.musikjoast.at<br />

13 % auf Instrumentenkauf<br />

Tonstudio & Musikhaus<br />

Martin<br />

Frühlingstraße 103<br />

D-83435 Bad Reichenhall<br />

E-Mail: info@tonstudio<br />

-martin.de<br />

Tel +49 8651-17 47<br />

Mobil +43 699-16 47 74 78<br />

www.tonstudio-martin.de<br />

Sonderkonditionen<br />

auf CD-Produktionen,<br />

Beschallungen und<br />

Verkauf von Beschallungsequipment<br />

(Mikrofonen,<br />

Mischpulten,<br />

Lautsprechern usw.)<br />

62<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


VEREINSMEILEREI<br />

Tyrolis Handels-GmbH<br />

Meilstraße 36<br />

A-6170 Zirl<br />

Tel +43 (0) 5238/515-0<br />

Fax + 43 (0) 5238/515-51<br />

info@tyrolis.com<br />

www.tyrolis.com<br />

Sonderkonditionen auf<br />

CD-Produktion<br />

WIRTSHÄUSER<br />

Der Hoferwirt<br />

Angelika & Werner Zittera<br />

Dorf 12<br />

A-6167 Neustift<br />

Tel +43 (0)5226 2201<br />

info@hoferwirt.at<br />

www.hoferwirt.at<br />

pro Hauptspeise 1<br />

Freigetränk<br />

TRACHTEN<br />

TRACHTENMODE VON RAUSCHER<br />

DAS BLEIBT IN DER FAMILIE<br />

LEOPOLDSTRASSE 28, A-6020 INNSBRUCK<br />

T: +43 (0)512/57 59 32, INFO@HEUUNDSTROH.COM<br />

HEUUNDSTROH.COM<br />

Heu & Stroh<br />

Leopoldstraße 28<br />

A-6020 Innsbruck<br />

Tel + 43 (0) 512 578691<br />

info@heuundstroh.com<br />

www.heuundstroh.com<br />

10 % auf alle Artikel<br />

Gasthof Burenwirt<br />

zum Heurigen<br />

Hötting<br />

Dorfgasse 9<br />

A-6020 Innsbruck<br />

Mobil +043 (0)650<br />

9830016<br />

Pro Hauptspeise 1<br />

Freigetränk<br />

Hubertus Moden<br />

Sparkassenplatz 3<br />

A-6020 Innsbruck<br />

Tel +43 (0)512 585092<br />

Fax +43 (0)512 585092-4<br />

office@steinbock.at<br />

www.steinbock.at<br />

10 % auf das ganze Sortiment<br />

(ausgenommen<br />

reduzierte Ware)<br />

Hotel Bergkranz<br />

Egerdach 2<br />

A-6142 Mieders<br />

Tel +43 (0)5225 62520<br />

info@bergkranz.at<br />

www.bergkranz.at<br />

Pro Hauptspeise 1<br />

gratis Überraschungs-<br />

Dessert oder<br />

-Süppchen<br />

Seit 1897<br />

Seit 1897<br />

Trachtenschneiderei<br />

Roswitha Arzberger Roswitha Arzberger<br />

6234 Brandenberg 6234 Brandenberg 89d 89d<br />

Tel. 05331 / 5150 Tel. 05331 / 5150<br />

arzberger.roswitha@gmail.com<br />

Maßanfertigung Maßanfertigung von echten Trachten, von echten Trachten,<br />

Dirndln und Dirndln Brautkleidern, und Brautkleidern,<br />

Stoffe und Zubehör Stoffe und Zubehör<br />

Trachtenschneiderei<br />

Arzberger<br />

Roswitha Arzberger<br />

Hnr. 89d<br />

A-6234 Brandenberg<br />

Tel +43 (0) 53315150<br />

arzberger.roswitha@<br />

gmail.com<br />

Preisnachlass nach<br />

Absprache<br />

Kellerwirt Wildschönau<br />

Hans Keller<br />

Kirchen72<br />

A-6311 Wildschönau<br />

Oberau<br />

Tel +43 5339 8116<br />

info@kellerwirt.com<br />

www.kellerwirt.com<br />

Pro Hauptspeise 1<br />

Freigetränk<br />

VEREINE<br />

Museumsverein des<br />

Bezirkes Reutte<br />

Untermarkt 25<br />

Museum im Grünen Haus<br />

A-6600 Reutte<br />

Tel +43 (0)5672 72304<br />

office@museum-reutte.at<br />

www.museum-reutte.at<br />

Ermäßigter Eintritt<br />

5,00<br />

Vergünstigung auf<br />

Jahrbücher – Kulturgeschichte<br />

des Außerferns<br />

Gasthof Lamm<br />

Familie Henökl<br />

Brennerstraße 36<br />

A-6143 Matrei am<br />

Brenner<br />

Tel +43 5273 6221<br />

info@gasthoflamm.at<br />

www.gasthoflamm.at<br />

Pro Hauptspeise 1<br />

Freigetränk<br />

Heimat – und<br />

Museumsverein Fügen<br />

Lindenweg 2<br />

A-6263 Fügen / Zillertal<br />

Mobil +43 (0)650 2448028<br />

(Obmann)<br />

www.hmv-fuegen.at<br />

Ermäßigter Eintritt<br />

Gruppen (ab 10 P.) auf<br />

Anmeldung<br />

GUTSCHEIN<br />

für einen Entritt im Museum<br />

TIROLER BAUERNHÖFE<br />

A-6233 Kramsach, Angerberg 10<br />

für ein Mitglied des Tiroler Volksmusikvereins<br />

Tel. +43 (0) 5337 62636 | office@museum-tb.at | www.museum.tb.at<br />

Gutschein gültig von Palmsonntag bis 31. Oktober 2017.<br />

Ausnahme: Kirchtag am letzten Sonntag im September.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 63


TIWAG<br />

Saubere Energie für Tirol<br />

TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG<br />

Service-Hotline 0800 818 819 | www.tiwag.at


SCHEIBCHENWEISS / BUCHSTÄBLICH<br />

TIROLER<br />

ADVENTSINGEN<br />

DOPPEL CD<br />

Der Tiroler Volksmusikverein bringt<br />

gemeinsam mit der Firma Tyrolis<br />

aus Zirl und dem ORF eine Doppel-CD<br />

mit den schönsten Aufnahmen<br />

der Tiroler Adventsingen der<br />

letzten Jahrzehnte heraus.<br />

Etwas Gleichartiges hat es bis jetzt<br />

noch nicht gegeben. 50 Lieder und<br />

Musikstücke von Gruppen aus allen<br />

Teilen Tirols in den verschiedensten<br />

Klangfarben werden umrahmt<br />

von Texten, verfasst und gesprochen<br />

von unserem unvergessenen Bischof<br />

Reinhold Stecher.<br />

Der Tonträger wird noch vor Weihnachten<br />

über den Tiroler Volksmusikverein,<br />

im Fachhandel und beim<br />

Tiroler Adventsingen erhältlich sein.<br />

„LUSTIGE<br />

STREICHE“<br />

Tanzmusik für Streicher-Ensemble<br />

Als Partitur sowie in Einzelstimmen<br />

– einfach auflegen und loslegen. Das<br />

hat schon lange gefehlt, nämlich ein<br />

Repertoire für das lustvolle Musizieren<br />

in der Musikschule, in der Familie und<br />

unter Freunden.<br />

Nach dem Heft 1 ist nun die zweite<br />

Ausgabe erschienen und die Reihe wird<br />

fortgesetzt. Es sind jeweils fünf ausgesuchte<br />

Stücke aus der Feder des Tanzmusikanten<br />

Hermann Härtel. Er meint,<br />

es könne ruhig auch einmal gestampft<br />

und gejauchzt werden. Gesetzt für 2 Violinen,<br />

Bratsche/3. Violine, Violoncello<br />

und Kontrabass bzw. Violoncello.<br />

Hermann Härtels „Lustige Streiche“<br />

Herausgegeben von tradmotion Heft 1/<br />

Heft 2 (Partitur und Einzelstimmen)<br />

je 22,00 € zuzügl. Versandkosten<br />

Erhältlich über www.tradmotion.at<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 65


VEREINSMEILEREI<br />

GEWINNSPIEL: EINTRITTSKARTEN<br />

ADVENTSINGEN<br />

Auch der Tiroler Volksmusikverein<br />

macht vor der Modernisierung nicht<br />

halt. Im Frühjahr <strong>2016</strong> stellten wir die<br />

Vereinssoftware auf neue Füße. Um alle<br />

Mitglieder-Stammdaten so aktuell wie<br />

möglich zu halten, baten wir bei der<br />

Ausschreibung des Mitgliedsbeitrages<br />

<strong>2016</strong> um Kontrolle derselben und Rückmeldung<br />

an uns.<br />

Als Dankeschön für die Mithilfe nahmen<br />

nun alle Rücksendungen an der<br />

Verlosung für je zwei Eintrittskarten<br />

für das Tiroler Adventsingen <strong>2016</strong> teil.<br />

Sabrina, unsere Glücksbotin, zog drei<br />

Gewinner aus der „Stammdatenbox“:<br />

Bei der letzten Sitzung wurden nun folgende<br />

Mitglieder gezogen:<br />

Aigner Christine,<br />

Sonnenburgstraße 2, 6020 Innsbruck<br />

Peer Rupert,<br />

Nockhofweg 21, 6162 Mutters<br />

Rupprechter Johanna,<br />

Winkl 102d, 6234 Brandenberg<br />

WIR GRATULIEREN HERZLICH!<br />

„BRAUCHBAR“<br />

„Vom nicht mehr gebrauchten, aber funktionstüchtigen Tonabnehmer bis hin zum vielleicht<br />

nicht ganz sprichwörtlich gemeinten „Begleitservice“: Hier findet sich allerlei Brauchbares<br />

für den volksmusikalischen Alltag.“<br />

Harfenspielerin gesucht!<br />

Solist (31 J.) auf der diatonischen Harmonika<br />

aus dem Alpbachtal sucht Harfenspielerin<br />

mit feiner und präziser<br />

Spielweise für Musik besonderer Art.<br />

Genauere Infos unter:<br />

christofmoser2@gmail.com<br />

Matreier Viergesang<br />

Liebe Volksmusikfreunde, ich suche<br />

dringend vom ehemaligen „Matreier<br />

Viergesang“ (Repertoire ca. 135 Lieder)<br />

noch 50 Tonaufnahmen von Liedern<br />

nach Fehlliste (bitte anfordern)<br />

für einen geplanten „Freundeskreis<br />

M4G“. Ich freue mich auch über Privataufnahmen,<br />

die bei Konzerten oder<br />

Musikantentreffen gemacht wurden!<br />

Alle Lieder von CDs sind vorhanden.<br />

Falls Sie entsprechende Tonaufnahmen<br />

besitzen und für die Nachwelt<br />

erhalten wollen, senden Sie mir<br />

bitte ein Email unter: roland.hergert@t-online.de<br />

Zithernoten gesucht!<br />

Der grosse Musikprofessor Peter Paul<br />

Hornof hat der Nachwelt an die 150<br />

Zither- und Raffelestücke und unzählige<br />

Bearbeitungen hinterlassen. Diese<br />

sind aber unter seinen 1.400 Schülerinnen<br />

und Schülern verstreut. Wenn<br />

Sie selbst bei Professor Hornof gelernt<br />

haben, ehemalige SchülerInnen kennen<br />

oder sogar selbst handschriftliche Matrizdruck-Noten<br />

von ihm haben, so wäre<br />

es schön, wenn Sie sich melden würden.<br />

Ich trage all die verwehten Blätter zusammen,<br />

um diese für die Nachwelt zu<br />

erhalten und Professor Hornof die Ehre<br />

zukommen zu lassen, die er schon lange<br />

verdient.<br />

Kontakt: Josef Pfitzer, Forstenrieder<br />

Allee 123, D-81476 München<br />

josef.pfitzer@gmail.com<br />

66<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>


Tiroler Volksmusikverein<br />

50<br />

JAHRE<br />

Foto: Foto: Andre Andre Schönherr Schönherr<br />

Tiroler Adventsingen<br />

10.<br />

10. +<br />

11.<br />

11.<br />

Dezember<br />

Dezember<br />

<strong>2016</strong><br />

<strong>2016</strong> |<br />

Beginn<br />

Beginn<br />

17:00<br />

17:00<br />

Uhr<br />

Uhr<br />

Congress<br />

Congress<br />

Innsbruck<br />

Innsbruck |<br />

Saal<br />

Saal<br />

Tirol<br />

Tirol<br />

...da hat der Himmel die Erde berührt. Musik und Mythen zur Advent- und<br />

Weihnachtszeit.<br />

...da hat der Himmel<br />

Eintritt ab<br />

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Erde<br />

19,–. Vorverkauf<br />

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allen<br />

Advent-<br />

Raiffeisenbanken.<br />

und<br />

Weihnachtszeit. Eintritt ab 19,–. Vorverkauf bei Ö-Ticket und bei allen Raiffeisenbanken.<br />

www.tiroler-volksmusikverein.at<br />

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Wenn’s um Kultur geht,<br />

ist nur eine Bank meine Bank.<br />

Ein gutes Zusammenspiel lebt von der Harmonie. Raiffeisen<br />

übernimmt mit seinem Engagement Verantwortung für das<br />

kulturelle Erbe und fördert dadurch auch die musikalische<br />

Entwicklung unserer Jugend. Als Partner der Volksmusik<br />

sichern wir eine große Vielfalt an Kultur in unserem Land.<br />

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