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Gsungen & G\'spielt 4/2016

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MÅNNSBILD<br />

mit seiner Gruppe in Chicago aufspielen.<br />

Dort intensivierten sie das dreistimmige<br />

Singen. Während Maik untertags<br />

durch die Natur radelte, lernte Martin<br />

am Michigansee sitzend Nikolaus die<br />

dritte Stimme von weiteren Liedern.<br />

Wieder zu Hause angekommen, besuchten<br />

sie gemeinsam viele Seminare,<br />

um die Dreistimmigkeit zu festigen.<br />

So entstand eine Einheit, die auch gesanglich<br />

unverkennbar ist, doch dies<br />

war Schwerstarbeit, betont Nikolaus<br />

mit einem Augenzwinkern. Prägende<br />

Erlebnisse rund ums Singen waren für<br />

Nikolaus Köll die Teilnahme am Alpenländischen<br />

Volksmusikwettbewerb<br />

1990 und am Volksliedwettbewerb „A<br />

Liadl lassts hearn“, wo er gemeinsam<br />

mit seinen Huangartlern zweimal ausgezeichnet<br />

wurde. Mit Bedauern bemerkt<br />

Nikolaus, dass das Singen immer mehr<br />

zurückgeht. Gut kann er sich noch an<br />

Volksmusikwettbewerbe erinnern, an<br />

denen viele Gesangsgruppen besonders<br />

aus Kärnten teilgenommen haben, was<br />

ihm immer besonders gefallen hat.<br />

An die 100 Büchl …<br />

Nikolaus Köll bemerkte schon früh, dass<br />

viele, selbst eingesessene Tiroler und<br />

Tirolerinnen, die Mundart-Gschichtln<br />

aus der Gegend, die in verschiedenen<br />

kleinen Büchern niedergeschrieben<br />

wurden, nicht mehr kennen. Er begann<br />

daher diese Bücher von verschiedenen<br />

Tiroler Mundartdichtern wie zum Beispiel<br />

Anni Kraus, Hilde Eppensteiner<br />

oder Karl Oebelsberger zu sammeln.<br />

Der Großteil dieser Bücher ist heute<br />

bereits vergriffen. Der Landecker Dialekt<br />

ist ein besonders harter, sodass Nikolaus<br />

selbst öfters üben muss, um das<br />

Gschichtl und das Gedicht richtig vorzutragen.<br />

Wer Nikolaus heißt, muss nicht unbedingt<br />

bärtig sein. Nicht so Nikolaus Köll: Lange<br />

Jahre kannte man ihn nur mit Vollbart.<br />

(Foto: privat)<br />

Langsam wuchs er in die Rolle des Moderators.<br />

Nicht zuletzt durch den Tiroler<br />

Volksmusikverein bekam Nikolaus<br />

immer wieder die Möglichkeit, bei verschiedenen<br />

Veranstaltungen durch das<br />

Programm zu führen. Besonders freute<br />

er sich über Veranstaltungen im benachbarten<br />

Bayern und Südtirol, die er moderieren<br />

durfte. In den Jahren 1989 und<br />

1990 war Nikolaus auch freier Mitarbeiter<br />

beim ORF Tirol, gestaltete Volksmusiksendungen<br />

und erhielt viel Zuspruch<br />

von Seiten des Publikums. Sowohl Heiteres<br />

als auch Nachdenkliches baut Nikolaus<br />

bis heute in seine Moderationen<br />

ein – a richtigs Mittelmaß braucht‘s! Die<br />

strengste aber auch beste Kritikerin ist<br />

seine Frau Renate. Wenn er nach einem<br />

Volksmusikabend fragt: „Und wie war<br />

der Köll heute?“, kann er sich sicher sein,<br />

eine gute Rückmeldung und geeignete<br />

Verbesserungsvorschläge zu erhalten.<br />

Vorbilder<br />

Gerne erinnert sich Nikolaus an den<br />

Landecker Viergesang rund um Bruno<br />

Öttl. Für ihn war dieser ein wichtiger<br />

Wegbereiter und immer wieder holte<br />

er sich Ratschläge von seinem Sangeskollegen.<br />

Auch Peter Reitmeir ist<br />

ein langjähriger Wegbegleiter von Nikolaus<br />

Köll. Sein einzigartiges Harfenspiel<br />

faszinierte den Landecker schon<br />

immer und so pflegen die beiden eine<br />

lange und gute Freundschaft. Was das<br />

Moderieren angeht, orientierte sich Nikolaus<br />

Köll des Öfteren an Walter Pichler.<br />

Dessen Ausspruch „Der Moderator<br />

ist nicht der Wichtigste, er muss nur<br />

verbindend sein“ begleitet ihn bis heute.<br />

Durch seine Arbeit im Vorstand des<br />

Tiroler Volksmusikvereins war es Nikolaus<br />

möglich, seine Weggefährten und<br />

Freunde regelmäßig zu treffen und sich<br />

auszutauschen. Dies schätzte Nikolaus<br />

immer besonders!<br />

26 Jahre Vorstandsmitglied<br />

Auf die Frage, was ihm in seiner Zeit<br />

als Vorstandsmitglied des Tiroler Volksmusikvereins<br />

besonders am Herzen lag,<br />

antwortet Nikolaus, dass die Unterstützung<br />

von musizierenden Familien sein<br />

besonderes Anliegen war. Egal ob es um<br />

die Vermittlung von geeigneten Lehrpersonen<br />

an Schülerinnen oder Schüler<br />

ging, die sich mit der Tiroler Volksmusik<br />

auseinandersetzen wollen, oder auch<br />

wenn es hieß, sich bei einem Huangart<br />

zu trauen das erste Mal aufzutreten –<br />

Nikolaus war stets bemüht, mit Rat und<br />

Tat zur Seite zu stehen.<br />

Bei dieser Arbeit wurde Nikolaus immer<br />

von seinen Musikantenkollegen unterstützt,<br />

aber auch auf seinen ehemaligen<br />

Schulkameraden Andreas Pirschner<br />

konnte er zählen.Mit ihnen gemeinsam<br />

konnte er die Arbeit rund um die Aufgaben<br />

eines Gebietsreferenten bewältigen.<br />

„Volksmusik auf Schloss Landeck“<br />

wurde von Nikolaus Köll ins Leben<br />

gerufen, eine Veranstaltung, die jedes<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 51

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