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Gsungen & G\'spielt 4/2016

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INT´RESSANTERWEIS<br />

Mariä unbefleckte Empfängnis,<br />

8. Dezember<br />

Die unbefleckte Empfängnis ist ein<br />

Dogma der Glaubenslehre der römisch-katholischen<br />

Kirche, nach dem<br />

die Gottesmutter Maria vor jedem Makel<br />

der Erbsünde bewahrt wurde. Damit<br />

habe Gott Maria vom ersten Augenblick<br />

ihres Lebens an vor der Sünde bewahrt,<br />

weil sie die Mutter Gottes werden sollte.<br />

Besonders im alpenländischen Bereich<br />

hat die Marienverehrung eine große Bedeutung.<br />

Das Liedgut zu den verschiedenen<br />

Marienfesten, aber auch zu Wallfahrten<br />

und Prozessionen, ist äußerst<br />

umfangreich. Seit einigen Jahren gibt es<br />

den Brauch des Mariensingens, bei dem<br />

Lieder aus diesem reichen Schatz ausgewählt<br />

und gesungen werden.<br />

3. Adventsonntag: Gaudete<br />

Der Introitus beginnt mit: Gaudete in<br />

Domino semper: „Freut euch im Herrn<br />

allezeit“, Phil. 4,4<br />

Der 3. Sonntag im Advent steht unter<br />

dem Leitmotiv „Der Vorläufer des<br />

Herrn“. Er erinnert an den Wegbereiter<br />

Jesu, Johannes den Täufer. In Matthäus<br />

11,2-6 heißt es: „Als aber Johannes<br />

im Gefängnis von den Werken Christi<br />

hörte, sandte er seine Jünger und ließ<br />

ihn fragen: Bist du es, der da kommen<br />

soll, oder sollen wir auf einen anderen<br />

warten? Jesus antwortete und sprach zu<br />

ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder,<br />

was ihr hört und seht: Blinde sehen<br />

und Lahme gehen, Aussätzige werden<br />

rein und Taube hören, Tote stehen auf,<br />

und Armen wird das Evangelium gepredigt;<br />

und selig ist, der sich nicht an mir<br />

ärgert.“ (siehe „Den lieben St. Johannes<br />

loben wir“ in dieser Ausgabe S. 44)<br />

4. Adventsonntag: Rorate<br />

Der Introitus beginnt: Rorate, caeli de<br />

super, et nubes pluant iustum: „Tauet,<br />

ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet<br />

den Gerechten“, Jes 45,8<br />

Der Rorateruf drückt die sehnsüchtige<br />

Erwartung des Volkes Gottes aus,<br />

das die zweite Ankunft des Herrn in<br />

Herrlichkeit erwartet, und bezeichnet<br />

insofern gleichsam die Grundgestalt<br />

der Adventszeit als eine Zeit der Vorbereitung<br />

auf das Kommen des Herrn.<br />

Rorate-Ämter oder -Messen gehören<br />

heute noch in vielen Gemeinden zum<br />

beliebten Adventsbrauchtum. Die Rorate-Messen<br />

finden in der Früh an allen<br />

Werktagen im Advent statt, zu der alle<br />

mit Kerzen in die dunkle Kirche kommen.Ursprünglich<br />

stellten sie Maria in<br />

den Mittelpunkt, die den Sohn Gottes<br />

empfangen hat. Seit dem 2. Vatikanischen<br />

Konzil wird der Schwerpunkt<br />

mehr auf die Ankunft des Erlösers gelegt.<br />

Tauet Himmel (Rorate) ist ein häufiges<br />

Motiv vieler Lieder. (siehe „Tauet<br />

Himmel“ in dieser Ausgabe S. 44) Vieles<br />

aus dem geistlichen Liedgut der Advent-<br />

und Weihnachtszeit, sowohl aus<br />

dem kirchlichen Bereich als auch aus<br />

dem mittwinterlichen Umzugsbrauchtum,<br />

ist heute Grundlage für den relativ<br />

neuen Brauch des Adventsingens.<br />

LITERATUR:<br />

1)<br />

St. Katharina eine Heidin war, Wolfgang Mayer,<br />

Sänger- und Musikantenzeitung Nr.6, 1989.<br />

2)<br />

Das geistliche Lied im Jahreslauf, Bezirk Oberbayern,<br />

München 1987, Trad./Bearb.: Den Text<br />

dieses Liedes haben wir (1. Str.) nach Mt. 24,37-44<br />

(Evangelium 1. Adventsonntag, Lesejahr A) und<br />

(2. Str.) nach Mk 13,33-37 (Evangelium 1. Adventsonntag,<br />

Lesejahr B) neu gestaltet. Die Strophe<br />

3 nach Ps 63 haben wir von einem Lied zur Begrüßung<br />

des Evangeliums übernommen („Seid<br />

umgürtet ...“, EBES 1999). Dazu entstand diese<br />

Melodie teils nach überlieferten Motiven. EBES<br />

2007. V: BH 50, S. 33. TA: VMA/TGV-0590; Steinseer<br />

Sängerinnen; VMA 9.8.2012.<br />

Weitere Literatur: Karl Horak, das Liedgut der mittwinterlichen<br />

Umzugsbräuche in Tirol, Jahrbuch des<br />

österr. Volksliedwerkes Bd. 16, 17, 18, 19 und 20.<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong> 13

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