Gsungen & G\'spielt 4/2016
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STELLT´S ENK VOR<br />
DIE HERBISCHTSINGER<br />
Es war eigentlich die „staade Zeit“, die uns zusammengeführt<br />
hat. Mit den Jahren haben wir Herbischtsinger unser<br />
Singen aber längst auf das ganze Jahr hin ausgedehnt, wenngleich<br />
die ruhigeren Herbstmonate hin zum Advent unsere<br />
„liabste“ Zeit geblieben ist.<br />
Text: Paul Peintner<br />
Bei einem Rorate-Amt in Kloster Neustift (v. l. n. r.: Reinhard Innerhofer, Paul Denicolò, Sebastian<br />
Meßner und Paul Peintner) (Foto: Herbischtsinger)<br />
Die Herbischtsinger, das sind vier<br />
„gstandne Mander“ aus dem<br />
Südtiroler Pustertal, die allesamt ihre<br />
musikalischen Wurzeln in der Blasmusik<br />
und in der Chormusik haben.<br />
Da ist Reinhard Innerhofer aus Sand<br />
in Taufers, vielen vielleicht noch bekannt<br />
vom „Stochasa“ (Steinhauser)<br />
Viergesang oder vom Puschtra Viergesang,<br />
der den 1. Tenor singt, Paul<br />
Denicolò aus St. Lorenzen, auch<br />
Chorleiter beim MGV Stegen und<br />
den Sebatum Singers am 2. Tenor,<br />
Waschtl (Sebastian) Meßner aus St.<br />
Georgen, langjähriger Kapellmeister<br />
der Musikkapelle Antholz/MT,1.<br />
Bass, und Paul Peintner aus Reischach,<br />
lange Zeit die Bassstimme<br />
der Geschwister Oberhöller.<br />
Geistliches Volkslied am Beginn<br />
1997, also vor bald 20 Jahren, haben<br />
wir unser erstes Adventlied angestimmt,<br />
obwohl unser erster großer<br />
Auftritt dann aber ein Mariensingen<br />
in der Millstätter Stiftskirche in Kärnten<br />
war. Aber unser erklärtes Ziel war<br />
vorrangig das Roratesingen und zwar<br />
mit Vorliebe in entlegenen, kleinen<br />
Dorfkirchen, wo damals noch nach<br />
altem Brauch dieso genannten Goldenen<br />
Ämter ganz früh am Morgen noch<br />
zu nächtlicher Stunde gefeiert wurden.<br />
Bald schon sind wir zu den ersten<br />
Adventsingen eingeladen worden<br />
und auch der eine oder andere Huangart<br />
kam dazu. Aber unser Grundsatz<br />
stand: Wir treffen uns im Herbst<br />
zum gemeinsamen Singen und nach<br />
den Weihnachtsfeiertagen ist wieder<br />
Schluss. Irgendwann nach einer Messgestaltung<br />
im Vinschgau hat uns Rudi<br />
Gamper für den Sender Bozen in den<br />
Dienst genommen und da musste ein<br />
Gruppenname gefunden werden. Mit<br />
seinem Satz: „Wenn es lei im Herbst<br />
singts, nocher seids ebn die Herbischtsinger“<br />
hat er kurzerhand unsere Namensgebung<br />
erledigt.<br />
Liedschatzerweiterung<br />
Doch lange hielt dieser Grundsatz<br />
nicht und wir spürten, dass das Volkslied<br />
den Menschen durch das Jahr,<br />
durch das Leben begleiten will. Die<br />
Passionszeit, der Marienmonat kamen<br />
hinzu, aber auch das Singen auf<br />
der Alm oder im Wirtshaus ist immer<br />
mehr zu einer beliebten Ergänzung<br />
geworden. Und wie es halt bei anderen<br />
Gruppen in der alpenländischen<br />
Volksmusik auch so geht, wurden<br />
wir eingeladen zu schönen und ehrenvollen<br />
Auftritten im Tiroler Raum<br />
und auch nach Bayern. Auftritte beim<br />
Stanglwirt, in München beim Tag der<br />
Volkskultur, beim Bregenzer Advent<br />
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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2016</strong>