BIKE&CO - Das Magazin für Spaß und Freude am Radfahren - Ausgabe 01/2017
Dicke Dinger: E-Bike Reifen Kassenschlager: Neue Teile Test: Vier rassige E-MTB´s und vieles mehr.
Dicke Dinger: E-Bike Reifen
Kassenschlager: Neue Teile
Test: Vier rassige E-MTB´s und vieles mehr.
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Zu den ehemaligen<br />
Rennfahrern zählt<br />
Horst Laukait, 75,<br />
der im Verein Iduna<br />
Schöneberg begann <strong>und</strong><br />
heute deren Vorsitzender<br />
ist. Nach einem<br />
schweren Unfall kehrte<br />
er einem W<strong>und</strong>er gleich<br />
zur Gruppe zurück.<br />
<strong>01</strong>0 Story<br />
neu variierte britische Formel: „Keep calm and ride<br />
your bike.“ Ihre wöchentliche Routine lebt von einer<br />
sportlichen Nüchternheit, die sich auf Wesentliches<br />
konzentriert, dem Vereinssport entspringt <strong>und</strong> nicht<br />
immer gut auf die Eventkultur heutiger Jedermannrennen<br />
zu sprechen ist.<br />
Biografisch bildet die Gruppe so etwas wie die letzte<br />
Enklave West-Berlins. Beruflich könnten sie ohnehin<br />
einen kleinen Staat aufmachen: Ehemalige Techniker,<br />
Kaufleute, Verkäufer, Richter <strong>und</strong> Polizeibe<strong>am</strong>te sind<br />
darunter.<br />
Gerhard Mailahn, 77, war Chemiker. Er trägt zwei<br />
Spitzn<strong>am</strong>en. Der eine niedlich, der andere Furcht einflößend:<br />
„Duracell-Hase“ <strong>und</strong> „Zerstörer“. Duracell-<br />
Hase, weil er vom ersten bis zum letzten Tritt, bergauf,<br />
bergab den gleichen r<strong>und</strong>en Rhythmus hält. Nur will<br />
der in letzter Zeit nicht mehr so ganz gelingen: „1987<br />
hat mich ein VW-Bus ger<strong>am</strong>mt, ich bin mit einem<br />
Oberschenkelhalsbruch <strong>für</strong> ein Dreivierteljahr ins<br />
Krankenhaus gekommen. Beim letzten Mal zog eine<br />
D<strong>am</strong>e beim Baumblütenfest in Werder panisch die<br />
Vorderbremse, stürzte in mein Rad <strong>und</strong> ich mit ihr.<br />
Dabei habe ich mir das Schlüsselbein gebrochen. Aber<br />
ich schätze noch drei, vier Mal mitfahren, dann bin<br />
ich wieder vorne.“<br />
Der N<strong>am</strong>e „Zerstörer“ geht auf alte Zeiten zurück. „Ich<br />
war bei Schering. Dort hatte mich jemand auf Radsport<br />
angesprochen. Zwei Jahre habe ich gebraucht,<br />
um mithalten zu können. Die Charlottenburger sind<br />
alle Rennfahrer gewesen <strong>und</strong> haben nur auf Zerstören<br />
gearbeitet. Als wir den „Willi“, also den Grunewaldturm,<br />
hochgefahren sind, sagte Bolle zu mir: „Pass<br />
mal auf, du fährst solange Hinterrad, bis ich zu dir<br />
sage, jetzt kannst du. Zwei Monate später konnte ich<br />
also. Und ich habe mir jeden Einzelnen vorgenommen.<br />
Deshalb hat man mich selbst dann „Zerstörer“<br />
genannt. Aber so wurde ich ein guter Fahrer. <strong>Das</strong> hat<br />
mir <strong>Spaß</strong> gemacht. Wenn ich die Hörner angespitzt<br />
habe, wussten alle Bescheid: Jetzt geht es los!“<br />
Gerhard gehört zum harten Kern der vereinsübergreifenden<br />
Truppe <strong>und</strong> erinnert sich an den Beginn.<br />
„Eigentlich fingen die Berliner Bären d<strong>am</strong>it an, dann<br />
haben wir vom RC Charlottenburg gesagt, warum sollen<br />
wir da nicht mitfahren? Dienstags <strong>und</strong> donnerstags,<br />
das hat sich vor Jahren so eingebürgert, <strong>und</strong> ohne<br />
dem geht heute nichts mehr. Wir sind nun einmal alte<br />
Haudegen, <strong>und</strong> wir können nichts anderes mehr, außer<br />
<strong>Radfahren</strong>.“<br />
Der „Zerstörer“ besitzt auch eine soziale Ader, die den<br />
Te<strong>am</strong>geist der ganzen Truppe widerspiegelt. Kommen<br />
neue Leute hinzu, werden sie kollegial aufgenommen: