BIKE&CO - Das Magazin für Spaß und Freude am Radfahren - Ausgabe 01/2017
Dicke Dinger: E-Bike Reifen Kassenschlager: Neue Teile Test: Vier rassige E-MTB´s und vieles mehr.
Dicke Dinger: E-Bike Reifen
Kassenschlager: Neue Teile
Test: Vier rassige E-MTB´s und vieles mehr.
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Beim Mountainbiken<br />
sind kleine<br />
Gänge wichtig, um<br />
auch extreme<br />
Anstiege meistern zu<br />
können <strong>und</strong> in unwegs<strong>am</strong>en<br />
Passagen<br />
gut durchzukommen.<br />
Deswegen nutzen<br />
MTBs spezielle Übersetzungen.<br />
050 Technik<br />
auf eine präzise Zugspannung über die Kabel angewiesen<br />
sind. Bei Einfach-Schaltungen mit nur einem<br />
Kettenblatt vorne wird kein Umwerfer benötigt.<br />
Die Schalthebel<br />
Die Schalthebel befinden sich direkt <strong>am</strong> Lenker <strong>und</strong><br />
sind das Kontrollelement, um den Schaltvorgang über<br />
das Schaltwerk <strong>und</strong> den Umwerfer einzuleiten. Dies<br />
geschieht entweder über ein mechanisches Kabel oder<br />
einen elektrischen Impuls.<br />
Der <strong>am</strong> weitesten verbreitete Schalthebel-Typ ist der<br />
Trigger, bei dem man entweder mit dem Daumen<br />
oder mit dem Zeigefinger den Schaltvorgang einleitet.<br />
Weniger populär ist aktuell das Grip Shift System, bei<br />
dem die Rotation des Griffs das Schalten übernimmt.<br />
Shimano <strong>und</strong> SRAM haben beide eigene Systeme zum<br />
Schalten, auf die später noch eingegangen wird.<br />
Die Bremsen<br />
Ebenfalls Bestandteil einer Mountainbike-Gruppe ist<br />
die Bremse. Auch wenn sie in den letzten Jahren immer<br />
mehr in eine eigene Kategorie gedrängt wurde,<br />
gibt es zu jeder Schaltgruppe die passende Bremse,<br />
selbst wenn der Trend hier zu einer Kombination verschiedener<br />
Komponenten geht. Die klassische Felgenbremse<br />
wird mehr <strong>und</strong> mehr von der Scheibenbremse<br />
verdrängt, welche mittlerweile an fast jedem Mountainbike<br />
in der Preisklasse über etwa 400 Euro zum<br />
Standard geworden ist.<br />
MTB-Scheibenbremsen lassen sich in zwei Kategorien<br />
unterteilen: hydraulisch <strong>und</strong> mechanisch. Mechanische<br />
Scheibenbremsen sind die gängige Wahl <strong>für</strong> Mountainbikes<br />
im unteren Preisbereich <strong>und</strong> funktionieren wie<br />
die Schaltung über Zugspannung. <strong>Das</strong> System ist im<br />
Vergleich zum hydraulischen System nicht abgeschlossen<br />
<strong>und</strong> d<strong>am</strong>it eher anfällig <strong>für</strong> Schmutz, Rost <strong>und</strong> weitere<br />
Verschleißfaktoren. Hydraulische Scheibenbremsen<br />
findet man an höherpreisigen MTBs. Die Technologie<br />
st<strong>am</strong>mt aus der Autobranche. Über ein abgedichtetes<br />
Flüssigkeitssystem wird hier die Kraft vom Bremshebel<br />
zu den Bremsklötzen übertragen, absolut wartungsarm<br />
<strong>und</strong> einfach zu bedienen.<br />
Gänge <strong>und</strong> Übersetzungen<br />
Wie es auch bei Motoren im Auto der Fall ist, ermöglichen<br />
die Gänge beim Fahrrad eine konstant hohe<br />
Kraftübertragung über eine große Übersetzungsbandbreite,<br />
um hohe Geschwindigkeiten bei jeder Steigung<br />
zu ermöglichen. Bei kleinen (leichteren) Gängen<br />
dreht sich das Hinterrad im Vergleich zur Kurbel weniger,<br />
während bei den großen Gängen das Hinterrad<br />
bei einer kompletten Umdrehung einen weiteren Weg<br />
zurücklegt als die Tretkurbel.<br />
Beim Mountainbiken sind kleine Gänge wichtig, um<br />
auch extreme Anstiege meistern zu können <strong>und</strong> in<br />
unwegs<strong>am</strong>en Passagen gut durchzukommen. Deswegen<br />
nutzen MTBs spezielle Übersetzungen, die sich<br />
besonders <strong>für</strong> solches Terrain eignen <strong>und</strong> eben nicht<br />
solch hohe Geschwindigkeiten ermöglichen wie beispielsweise<br />
eine Rennrad-Gruppe.<br />
Hervorzuheben ist dabei, dass die Ganganzahl nicht<br />
mit der Übersetzungsbandbreite gleichzusetzen<br />
ist. Letztere bezeichnet die Spanne zwischen dem<br />
schwersten <strong>und</strong> leichtesten Gang, welche bei einem<br />
MTB mit 11 Gängen durchaus die gleiche sein kann<br />
wie bei einem mit 30 Gängen. Die Ganganzahl ist dagegen<br />
einfach die rechnerische Anzahl an verfügbaren<br />
Gängen, die sich aus der Multiplikation der Kettenblätter<br />
vorne <strong>und</strong> der Ritzelanzahl hinten ergibt. Die<br />
Übersetzungsbandbreite ist logischerweise die wichtigere<br />
Größe, weswegen viele Hersteller immer mehr<br />
auf weniger Gänge <strong>und</strong> eine zum Teil noch höhere<br />
Übersetzungsbandbreite setzen. Die Vorteile von Einfach-<br />
<strong>und</strong> Zweifach-Antrieben im Vergleich zu den<br />
drei Kettenblättern sind eine einfachere Handhabung,<br />
höhere Zuverlässigkeit <strong>und</strong> geringerer Wartungs- <strong>und</strong><br />
Instandhaltungsaufwand. Außerdem gibt es bei mehreren<br />
Kettenblättern immer red<strong>und</strong>ante Gänge, wie<br />
z.B. bei einem 27-Gang-Antrieb (3x9), der im Endeffekt<br />
nur 18 wirkliche Gänge hat.<br />
Die Anzahl der Zähne der Kettenblätter <strong>und</strong> Ritzel<br />
legt die genaue Übersetzung fest. Je weniger Zähne<br />
das Kettenblatt hat, desto niedriger ist der Gang. Im<br />
Heck ist es umgekehrt, der kleinste Gang hat hier die<br />
meisten Zähne <strong>und</strong> das größte Ritzel. Für den größten<br />
Gang gilt dann also: das größte Kettenblatt vorne, das<br />
kleinste Ritzel hinten.