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antriebstechnik 4/2017

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19174<br />

4<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

April <strong>2017</strong><br />

Wälz- und Gleitlager<br />

So lassen sich Prozesse mit sensorisierten<br />

Lagern steuern und überwachen<br />

Elektromotoren<br />

Piezoaktoren als Antriebe in<br />

Autofokus-Systemen<br />

Getriebe und Getriebemotoren<br />

Wie man in Sekunden zum<br />

passenden Getriebe kommt<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

Die spannensten Themen<br />

schon vorab lesen


SpeedCore<br />

CARBIDELINE<br />

ChamferCut<br />

DIE BESTEN FÜR IHRE ZAHNRÄDER<br />

Bei der Zahnradproduktion zählen hohe Schnittgeschwindigkeiten, präzise<br />

Geometrien und extreme Belastbarkeit. Dafür stehen unsere Wälzfräser und<br />

Verzahnsysteme seit 100 Jahren.<br />

Für Ihre Anforderungen gibt es genau eine beste Lösung.<br />

www.lmt-tools.com


EDITORIAL<br />

Rot + Blau = Lila?<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die Technologien für eine erfolgreiche Digitalisierung in der<br />

industriellen Produktion sind bereits vielfach ausgereift. Jetzt gilt es,<br />

dass auch die Entscheider aus der Industrie erkennen, welche direkten<br />

und langfristigen Vorteile sie aus der Digitalisierung für ihr Unternehmen<br />

ziehen können. Neue Märkte erobern ist angesagt. Und hier wird die<br />

Hannover Messe auch in diesem Jahr wieder ansetzen: Industrie 4.0,<br />

Digitaler Zwilling, Machine Learning oder Predictive Maintenance –<br />

diese Themen stehen im Mittelpunkt gleich beider Leitmessen<br />

Industrial Automation (IA) und Motion, Drive & Automation (MDA).<br />

Die Grenzen zwischen Maschinenbau und IT verschwinden also<br />

zusehends – damit letztlich auch zwischen Automatisierung, Antriebsund<br />

Fluidtechnik.<br />

In diesem Jahr haben Sie noch einmal die Gelegenheit, die alle zwei<br />

Jahre stattfindende Leitmesse MDA zu besuchen, denn die IA mit<br />

ihrem roten Logo und die MDA mit blauem Logo treten ab 2018<br />

gemeinsam unter dem neuen Namen „Integrated Automation,<br />

Motion & Drives“ (IAMD) an. Künftig wird die IAMD dann das<br />

gesamte Spektrum der industriellen Automation, Antriebs- und<br />

Fluidtechnik auf der Hannover Messe abbilden. Aber wird aus Rot<br />

und Blau dann wirklich Lila? Nein, das Logo wird rot! Ob bei der<br />

Wahl der größere Anteil der Automatisierung eine Rolle spielte oder<br />

einfach die Farbe Lila nicht gefiel, ist nebensächlich.<br />

Die Beweggründe für die Fusion sind jedenfalls klar:<br />

„Mit der Fusion folgen wir konsequent der Logik<br />

eines Marktes, der immer mehr branchen- und<br />

systemübergreifende Lösungen sowie vernetzte<br />

Produkte anbietet und nachfragt“, berichtete uns<br />

Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der<br />

Deutschen Messe AG. Ob das neue Konzept<br />

aufgeht, die Besucher den alljährlichen<br />

Rhythmus akzeptieren oder die Antriebstechnik-Hersteller<br />

nun in jedem Jahr in<br />

Hannover aufschlagen werden, wird<br />

sich erst 2018 zeigen.<br />

Welche spannenden Themen im April<br />

zu sehen sein werden, können Sie<br />

bereits in dieser Ausgabe entdecken.<br />

Reinblättern lohnt sich also!<br />

Dirk Schaar<br />

d.schaar@vfmz.de


Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

April <strong>2017</strong><br />

Bild: RK Rose+Krieger GmbH, Minden; Diers International GmbH, Schlangenbad<br />

INHALT<br />

38<br />

52<br />

104<br />

Eine Revolution: Getriebeölprogramm auf<br />

Calciumsulfonat-Basis für eine optimale<br />

Schmierung und hohen Korrosionsschutz<br />

The Show must go on: Automatisierungskonzept<br />

ermöglicht schnellere Szenenwechsel<br />

im polnischen Theaterhaus<br />

Felgen schneller prüfen: Präzision und<br />

Sicherheit im Felgenprüfstand dank<br />

integriertem Antriebskonzept<br />

EDITORIAL<br />

3 Rot + Blau = Lila?<br />

FVA-AKTUELL<br />

6 Aktuelles von der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

MAGAZIN<br />

7 Märkte, Unternehmen, Personalien und Veranstaltungen<br />

WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

20 TITEL So lassen sich Prozesse mit sensorisierten Lagern<br />

steuern und überwachen<br />

24 Die richtige technische Spezifikation von Wälzlagern – ein<br />

Expertentipp<br />

26 Bestimmung und Berechnung der Gehäusefestigkeit für<br />

montierte Lagereinheiten<br />

29 Produkt-Highlights<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

32 Wie man in Sekunden zum passenden Getriebe kommt<br />

34 Welche Auswirkungen hat das auf die Zukunft der<br />

Verzahnungstechnik?<br />

38 Spezialist entwickelt Getriebeölprogramm auf<br />

Calciumsulfonat-Basis<br />

39 Produkt-Highlights<br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

52 Automatisierungskonzept ermöglicht schnellere<br />

Szenenwechsel im polnischen Theaterhaus<br />

55 Produkt-Highlights<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

62 Hybridsteckverbinder – die kompakteste Verbindung<br />

zwischen Leiterplatte und Motor<br />

66 Mechanische Laufwerkdichtungen für den Schutz<br />

hochpräziser Baugruppen<br />

68 Schrumpfscheiben in Rührwerks- und Mischerantrieben<br />

halten korrosiven Einflüssen stand<br />

70 Gabelköpfe sorgen Dank großer Variantenvielfalt für ein<br />

breites Einsatzspektrum<br />

69 Produkt-Highlights<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

116 Kompensation des Umkehrspiels bei<br />

Zahnstange-Ritzel-Antrieben<br />

118 Positionsabhängige Regelung von Werkzeugmaschinen<br />

RUBRIKEN<br />

31 Inserentenverzeichnis<br />

54 Impressum<br />

122 Vorschau auf Heft 5/<strong>2017</strong><br />

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19174<br />

4<br />

Wälz- und Gleitlager<br />

So lassen sich Prozesse mit sensorisierten<br />

Lagern steuern und überwachen<br />

ANZEIGE<br />

special<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

ELEKTROMOTOREN<br />

58 Piezoaktoren als Antriebe in echtzeitfähigen<br />

Autofokus-Systemen<br />

61 Produkt-Highlights<br />

Elektromotoren<br />

Piezoaktoren als Antriebe in<br />

Autofokus-Systemen<br />

Getriebe und Getriebemotoren<br />

Wie man in Sekunden zum<br />

passenden Getriebe kommt<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

Die spannensten Themen<br />

schon vorab lesen<br />

ANT_AG_<strong>2017</strong>_04_001 1 04.04.<strong>2017</strong> 08:27:29<br />

TITELBILD<br />

Schaeffler Technologies<br />

AG & Co. KG,<br />

Schweinfurt<br />

Elektrische Hubsäulen haben sich inzwischen zur<br />

Höhenverstellung in der Medizintechnik und verwandten<br />

Bereichen etabliert. Ihr Vorteil: Sie verfahren leise und<br />

präzise. Ein entscheidendes Element in diesen Geräten zur<br />

mechanischen Vermessung des Körpers ist eine dreistufige,<br />

elektrisch höhenverstellbare Hubsäule.<br />

ANT_AG_<strong>2017</strong>_04_073 73 04.04.<strong>2017</strong> 08:25:35<br />

INNENTITELBILD<br />

RK Rose+Krieger GmbH,<br />

Minden<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


INHALT<br />

SPECIAL HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

74 Mit Industrie 4.0 neue Werte schaffen<br />

76 Elektrisch verstellbare Hubsäulen sorgen für genaue<br />

Justierung der Optik in biomechanischen Messsystemen<br />

78 Intelligentes Transportsystem macht individuelle<br />

Massenfertigung möglich<br />

82 Wie lange dauert es, einen Standardzylinder zu fertigen?<br />

84 Sicherheitskupplung als Überlastschutz für schwer<br />

zugängliche Antriebe<br />

86 Spritzgusswerkzeuge aus dem 3D-Drucker eröffnen neue<br />

Möglichkeiten im Werkzeugbau<br />

88 In Linearmodulen erweisen sich Kleinstoßdämpfer als<br />

energieeffiziente Bausteine<br />

90 Hypoidgetriebe sorgen bei Konstrukteuren für Flexibilität<br />

92 Servokonfektionen sorgen für elektromagnetische<br />

Abschirmung mit konstanter Qualität<br />

96 Online-Tool liefert Anwendern Gesamtlösungen für<br />

industrielle Aufgabenstellungen<br />

100 IoT-System zeigt Antriebstechnik Optimierungspotenziale auf<br />

104 Integriertes Antriebskonzept sorgt im Felgenprüfstand<br />

für Präzision<br />

106 Hohlwellenantriebe für den Einsatz im Maschinenbau<br />

108 Optimale Werkstoffauswahl bei Elastomerdichtungen<br />

81 Produkt-Highlights<br />

25 . B26<br />

Hochelastische<br />

Drehschwingungen dämpfen,<br />

vielfältig kühlen.<br />

Für den Einsatz in Dieselgeneratoren im kleinen<br />

und großen Leistungsbereich.<br />

Hochelastische<br />

Flanschkupplung<br />

BoWex-ELASTIC ® HE<br />

Mehrkreiskühlsystem<br />

MMC<br />

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FVA AKTUELL<br />

Dynamische Kupplungssteifigkeit<br />

Die mechanischen Eigenschaften von Elastomerkupplungen<br />

sind in großem Maße von Parametern wie Temperatur, Belastungsfrequenz<br />

und Belastung abhängig. Die üblichen Herstellerangaben<br />

gelten bislang nur bei Belastungen unter<br />

Nenndrehmoment, sowie Belastungsfrequenzen unter 10 Hz.<br />

In vielen Feldanwendungen werden diese Geltungsgrenzen<br />

aber deutlich überschritten. Ziel des Forschungsvorhabens<br />

ist es daher, durch neudefinierte Kennwerte das Kupplungsverhalten<br />

für hochdynamische Laständerungen umfassend<br />

zu beschreiben.<br />

Basis der Arbeiten sind Versuche an realen Kupplungen auf<br />

servohydraulischen Drehzylindern. Auf diesen Prüfanlagen<br />

wurden Kennfeldversuche an marktüblichen mittel- und<br />

hochelastischen Kupplungen bis zu Prüffrequenzen von<br />

ca. 80 Hz durchgeführt. Da der mögliche Energieeintrag bei<br />

hohen Anregungsfrequenzen an servohydraulischen Anlagen<br />

begrenzt ist, wurde ein Fallturm entwickelt, der stoßartige<br />

Belastungen mit einem wesentlich<br />

Forschungsvorhaben höheren Energieeintrag ermöglicht.<br />

FVA 685 I<br />

Durch Normierung der Steifigkeit auf<br />

IGF-Nr. 17144 N<br />

eine Referenzfrequenz konnte gezeigt<br />

werden, dass der relative Einfluss der<br />

Anregungsfrequenz auf die dynamische Steifigkeit bei allen<br />

untersuchten Kupplungen weitgehend unabhängig vom eingestellten<br />

Betriebspunkt und der daraus resultierenden variierenden<br />

absoluten dynamischen Steifigkeit ist. Scheibenkupplungen<br />

zeigen dabei ein linear-progressives Wachstum der<br />

Steifigkeit mit der Anregungsfrequenz, während Klauen- und<br />

Bolzenkupplungen eine degressiv-lineare Charakteristik aufweisen.<br />

Einflüsse von Baugröße, Werkstoff und Shore-Härte<br />

wirken sich dabei auf die Stärke der Versteifung aus, nicht<br />

jedoch auf die grundsätzliche Form der Steifigkeitsverläufe.<br />

Aus den Ergebnissen der durchgeführten Versuche wird ein<br />

Modell abgeleitet, dessen Parametrierung das Bilden von<br />

Kennwerten erlaubt. Auf diesem Wege ist es möglich, das<br />

Verhalten von Elastomerkupplungen bei hohen Frequenzen<br />

anhand von Katalogdaten zu beschreiben, die im Allgemeinen<br />

bei niedrigen Frequenzen ermittelt werden.<br />

Das IGF-Vorhaben 17144 N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund<br />

eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />

Dirk Arnold, Tel.: 069/6603-1632<br />

Stirnseitige Befestigung von Freiläufen<br />

Klemmkörper- und Klemmrollenfreiläufe werden als selbststätig<br />

richtungsabhängig schaltende Kupplungen eingesetzt.<br />

Für die Verbindung zwischen dem Freilaufaußenring (kurz:<br />

AR) und der kundenspezifischen Anschlusskonstruktion<br />

(Flansch; kurz: FL) existieren mehrere gebräuchliche Möglichkeiten.<br />

Zur stirnseitigen Befestigung von Freiläufen werden in<br />

der Regel stirnseitige Mehrschraubenverbindungen<br />

verwendet. Für die<br />

Schraubenverbindung ergeben sich<br />

durch die besondere Belastungssituation<br />

im Freilauf spezifische Lasten, die<br />

Forschungsvorhaben<br />

FVA 704 I<br />

IGF-Nr. 17481 N<br />

die kraftschlüssige Übertragbarkeit reduzieren bzw. im Betrieb<br />

sogar gänzlich aufheben können. Die Mechanismen, die hinter<br />

dieser Reduktion stehen und inwiefern diese durch die<br />

konstruktive Gestaltung der Anschlusskonstruktion eventuell<br />

abgeschwächt werden kann, waren jedoch unbekannt.<br />

Im Zuge dieses Forschungsvorhabens wurden die zur frühzeitigen<br />

Aufhebung des Reibschlusses in der stirnseitigen Befestigung<br />

führenden Mechanismen unter Berücksichtigung der<br />

freilaufspezifischen Belastungssituation (hohe Normalkräfte<br />

an den Klemmstellen) untersucht und ein Modell zur Abschätzung<br />

der kraftschlüssigen Übertragungsfähigkeit der<br />

Freilaufverbindung in Abhängigkeit der Anschlusskonstruktion<br />

aufgestellt. Das erstellte Modell beruht auf analytischen<br />

Überlegungen und wurde mit Hilfe von FE-Simulationen verfeinert.<br />

Abschließend wurde das Berechnungsmodell durch<br />

statische und dynamische Versuche validiert. Bei den durchgeführten<br />

dynamischen Versuchen zeigte sich Mikroschlupf in<br />

der Verbindung, der jedoch nach einigen Lastwechseln nachließ.<br />

Dies wird als ein Hinweis auf ein erfolgtes „Trainieren“<br />

der Oberflächen gesehen.<br />

Mit dem erstellten analytischen Modell lässt sich erstmals der<br />

Einfluss der freilaufspezifischen Belastungssituation auf die<br />

kraftschlüssige Übertragungsfähigkeit der stirnseitigen Verschraubung<br />

von Freiläufen beschreiben. Damit wird zukünftig<br />

eine bessere Berechnung der Übertragungsfähigkeit und somit<br />

ein sicherer Betrieb stirnseitig befestigter Freiläufe ermöglicht.<br />

Das IGF-Vorhaben 17481 N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund<br />

eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Autor: Sebastian Hofmann, Institut für Maschinenwesen, IMW,<br />

Technische Universität Clausthal<br />

Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />

Peter Exner, Tel.: 069/6603-1610<br />

Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V.<br />

Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />

Tel.: 069 / 6603-1515<br />

E-Mail: info@fva-net.de<br />

Internet: www.fva-net.de<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


MAGAZIN<br />

Hannover Messe:<br />

Industrial Automation und MDA fusionieren<br />

Industrie 4.0 lässt Branchengrenzen<br />

verschwinden. Innovationszyklen<br />

werden kürzer. Darauf<br />

müssen nicht nur Industrieunternehmen<br />

reagieren. Auch<br />

die Hannover Messe passt sich<br />

den neuen Realitäten an. Auf<br />

der Weltleitmesse der Industrie<br />

waren Unternehmen aus dem<br />

Bereich der Antriebs- und Fluidtechnik<br />

bislang alle zwei Jahre<br />

präsent. „Die Anforderungen<br />

des Marktes haben sich jedoch<br />

geändert“, sagt Dr. Jochen Köckler,<br />

Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. „Im Zeitalter der Digitalisierung<br />

kommen Produkte immer schneller zur Marktreife. Dementsprechend wollen die Unternehmen<br />

ihre Innovationen regelmäßiger zeigen. Ein einjähriger Messe-Rhythmus<br />

für die Aussteller der Antriebs- und Fluidtechnik ist darauf die passende Antwort.“ Die<br />

Hannover Messe fusioniert deshalb ihre jährliche Leitmesse Industrial Automation<br />

(IA) und die zweijährliche Motion, Drive & Automation (MDA). Die IA und die MDA<br />

treten ab 2018 gemeinsam unter dem neuen Namen „Integrated Automation, Motion<br />

& Drives“ (IAMD) [http://www.hannovermesse.de/de/iamd] an. Künftig wird die<br />

IAMD dann das gesamte Spektrum der industriellen Automation, Antriebs- und Fluidtechnik<br />

auf der Veranstaltung abbilden. Die Fusion war dabei eine Initiative und ausdrücklicher<br />

Wunsch führender Aussteller und Verbände. „Antriebs- und Fluidtechnik<br />

liefert Schlüsselkomponenten für die Performance der Maschinen“, sagt Christian H.<br />

Kienzle, Vorsitzender im Vorstand des Fachverbands Fluidtechnik im VDMA und<br />

Geschäftsführer bei Argo-Hytos. „Mit der Digitalisierung sind diese Produkte nun<br />

auch entscheidende Datenquellen. Zwei Jahre sind eine neue Ewigkeit in Zeiten der<br />

Digitalisierung – wir müssen und können unseren Kunden in der Welt schneller bessere<br />

Lösungen für morgen zeigen.“<br />

www.hannovermesse.de<br />

ABB übernimmt B&R<br />

ABB hat die Übernahme von B&R angekündigt. Das 1979 von Erwin Bernecker und<br />

Josef Rainer gegründete Unternehmen mit Sitz in Eggelsberg, Österreich, ist im alleinigen<br />

Besitz der beiden Gründer. B&R erwirtschaftet einen Jahresumsatz von mehr als<br />

600 Mio. US-Dollar (2015/16). Mit der Kombination entsteht nun eines der weltweit<br />

umfassendsten Angebote in der Industrieautomation: Die Transaktion bringt Produkte,<br />

Lösungen und Software für Maschinen- und Fabrikautomation von B&R mit ABBs<br />

Angebot in der Robotik, Prozessautomation, Digitalisierung und Elektrifizierung<br />

zusammen. „B&R ist eine Perle in der Welt der Maschinen- und Fabrikautomation.<br />

Diese Transaktion ist ein wahrer Meilenstein für ABB, da B&R die historische Lücke in<br />

ABBs Automationsangebot schließt. Künftig werden wir das einzige Unternehmen<br />

sein, das seinen Industrieautomationskunden das gesamte Spektrum an Technologieund<br />

Softwarelösungen rund um<br />

Mess- und Steuerungssysteme, Antriebe,<br />

Robotik, Digitalisierung sowie<br />

Elektrifizierung anbietet“, sagte Ulrich<br />

Spiesshofer, CEO von ABB. „Diese<br />

Kombination ist eine fantastische<br />

Chance für B&R, unsere Kunden und<br />

Mitarbeiter. Wir sind überzeugt, dass<br />

ABB für uns die beste Plattform bietet,<br />

um das nächste Kapitel unserer<br />

Wachstumsgeschichte zu schreiben“,<br />

sagte Josef Rainer, einer der beiden<br />

Miteigentümer von B&R.<br />

www.abb.de; www.br-automation.com<br />

SENSOREN<br />

WEG,<br />

ABSTAND<br />

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FÜR<br />

Berührungslose Wirbelstrom-<br />

Sensoren für raues Industrieumfeld<br />

Hohe Auflösung und Genauigkeit<br />

Schnelle Messungen bis zu 100 kHz (-3dB)<br />

Unempfindlich bei Schmutz, Druck und Öl<br />

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Besuchen Sie uns<br />

Hannover Messe<br />

Halle 9 / Stand D05<br />

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Control / Stuttgart<br />

Halle 4 / Stand 4108


MAGAZIN<br />

Veranstaltungs-Tipps<br />

ein Service von <strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Thema Termin Ort Veranstalter/Anmeldung<br />

Kongress/<br />

Tagung<br />

Seminar<br />

Workshop<br />

Messe<br />

Sonstiges<br />

Seminar Condition Monitoring an Getrieben und Wälzlagern 09.–10.05.<strong>2017</strong> Berlin GfM<br />

n<br />

Lastenhefte schreiben und gestalten 16.05.<strong>2017</strong> München HDT<br />

n<br />

Expertenwissen O-Ringe 17.–18.05.<strong>2017</strong> Hamburg<br />

C. Otto Gehrckens GmbH<br />

& Co. KG<br />

n<br />

29. Aachener Werkzeugmaschinenkolloquium AWK <strong>2017</strong> 18.–19.05.<strong>2017</strong> Aachen WZL / IPT<br />

n<br />

Safety Integrity Level (SIL) 17.–18.05.<strong>2017</strong> München HDT<br />

n<br />

FVA-Grundlagenseminar – Frequenzumrichter 23.–24.05.<strong>2017</strong><br />

Garching/<br />

München<br />

FVA<br />

n<br />

FVA-Grundlagenseminar – Grundlagen Kegelräder und deren<br />

Berechnung in der FVA-Workbench<br />

23.–24.05.<strong>2017</strong><br />

Garching/<br />

München<br />

FVA<br />

n<br />

FVA-Grundlagenseminar – Der qualifizierte Innovationsmanager 30.–31.05.<strong>2017</strong><br />

Garching/<br />

München<br />

FVA<br />

n<br />

Ob Kongress, Tagung, Seminar oder Messe – was sonst noch los ist in der Welt der Antriebstechnik, finden Sie in unserem<br />

Terminkalender auf www.<strong>antriebstechnik</strong>.de – Hier finden Sie auch die Direktkontakte zu unseren Veranstaltungs-Tipps.<br />

Hoher Besuch bei Astro Motoren<br />

Im Rahmen einer Rundreise durch den Wahlkreis besuchte Niedersachsens<br />

Ministerpräsident Stephan Weil kürzlich auch das mittelständische<br />

Unternehmen Astro Motoren in Geestland, Landkreis<br />

Cuxhaven. Bei einer exklusiven Führung durch den Betrieb gemeinsam<br />

mit Geschäftsführer Thomas Graudenz zeigte sich der Politiker<br />

beeindruckt von den vielfältigen Einsatzgebieten der Motoren. Begleitet<br />

wurde der Besuch vom Bürgermeister der Stadt Geestland,<br />

Thorsten Krüger, dem SPD-Landtagskandidaten Jan Tiedemann und<br />

dem Landtagsabgeordneten Uwe Santjer. Am Ende des Rundgangs<br />

freute sich der Minister über einen kleinen Elektromotor, überreicht<br />

durch Geschäftsführer Graudenz, der die Aushändigung mit den Worten<br />

„Damit der Polit-Motor nicht ins Stocken gerät“ kommentierte.<br />

Die im Jahr 1983 gegründete Astro Motorengesellschaft mbH produziert<br />

Elektromotoren im kleinen<br />

Leistungsbereich (bis 200 W) und<br />

zeichnet sich als weltweit anerkannter<br />

Antriebsspezialist aus. Seit<br />

mehr als 25 Jahren ist das Unternehmen<br />

ein Partner für viele Unternehmen<br />

im In- und Ausland.<br />

www.astro-motoren.de<br />

Balluff eröffnet Erweiterungsbau<br />

in Chengdu<br />

Der Automations-Spezialist Balluff investiert weiter in seine internationale<br />

Marktpräsenz. Zehn Jahre nach Abschluss des ersten Bauabschnitts<br />

wurde jetzt das Werk im chinesischen Chengdu für<br />

2,1 Mio. EUR um rd. 50 % erweitert. Nach rund neun Monaten Bauzeit<br />

sind 2 000 m 2 Produktionsfläche auf zwei Stockwerken und eine 400 m 2<br />

große Multifunktionsfläche der sichtbare Ausdruck der wachsenden<br />

Bedeutung des asiatischen Marktes für den schwäbischen Mittelständler.<br />

Er will am Standort hochmoderne teilautomatisierte Produktionslinien<br />

aufbauen und die Entwicklungskompetenz deutlich ausbauen.<br />

„Auf Dauer gesehen ist China der weltweit größte Markt für Produktionsautomatisierung<br />

mit einem Bedarf, der aus unserer Sicht noch<br />

lange stetig steigen wird. In einem solchen Markt müssen und wollen<br />

wir mit unserer Philosophie der buchstäblichen Kundennähe<br />

präsent sein. Davon profitiert übrigens nicht nur Chengdu. Wir wissen<br />

aus Erfahrung, dass eine positive Entwicklung in einem großen<br />

Markt irgendwo auf der Welt auch für Wachstum an den anderen<br />

Standorten unseres Produktionsverbundes sorgt“, betonte Michael<br />

Unger, Sprecher der Balluff-Geschäftsführung.<br />

www.balluff.de<br />

SAFEMASTER S<br />

bis<br />

690 V<br />

Antriebe sensorlos absichern<br />

Mit dem neuen Drehzahl- und Frequenzwächter UH 6937 der SAFEMASTER S<br />

Serie überwachen Sie frequenzgesteuerte Antriebe sensorlos und sicher.Abhängig von der<br />

Betriebsart der Maschine kann einer der maximal vier vorkonfigurierten Parametersätze<br />

ausgewählt werden. Der Frequenzwächter schafft neue Möglichkeiten für Konstruktion,<br />

Planung und Nachrüstung in der Maschinensicherheit,z.B.inder Holzbearbeitung oder bei<br />

Werkzeugmaschinen.<br />

Vorteile<br />

Für Sicherheitsanwendungen bis Kat. 4/PLebzw.SIL 3<br />

Sensorlos und leicht nachrüstbar<br />

Überbrückungsmöglichkeit der Frequenzüberwachung (Muting)<br />

Bis zu 4aktivierbareParametersätze für unterschiedliche Betriebsarten<br />

Über-, Unterdrehzahl oder Fensterüberwachung<br />

Halle 11, Stand C40<br />

Sie suchen eine sichere<br />

Drehzahlüberwachung mit<br />

Sensoren?<br />

UH 6932<br />

Unsere Erfahrung.Ihre Sicherheit.<br />

E. DOLD & SÖHNE KG • Postfach 1251 • D-78114 Furtwangen • Telefon 07723 6540 • Fax 07723 654356 • dold-relays@dold.com • www.dold.com


MAGAZIN<br />

Investition in die Zukunft: Wittenstein erwirbt Baramundi Software<br />

Wittenstein hat 100 % der Aktien von Baramundi Software übernommen. Der Mechatronikkonzern<br />

holt sich damit strategisch wichtige Kompetenzen für den weiteren Weg der digitalen<br />

Transformation in die Unternehmensgruppe. „Der Erwerb wird sich auf unsere technologische<br />

Weiterentwicklung, insbesondere auf den Ausbau der Netzwerkfähigkeit unserer Produkte und<br />

Lösungen auf dem Gebiet der Antriebs- und Messtechnik positiv auswirken“, so Dr. Dirk Haft,<br />

Vorstand von Wittenstein. „Der Dreiklang aus Industrie-4.0-fähigen Produkten, einer sicheren<br />

und intelligenten Kommunikation zwischen installierten Produkten und Betreibern sowie der<br />

Fähigkeit, aus verfügbaren Daten relevante Informationen und Wissen zu generieren, wird die<br />

Basis zur Schaffung von Mehrwert und neuen Geschäftsmodellen sein.“ Baramundi Software<br />

wird auch als Teil der Wittenstein Gruppe die Eigenständigkeit seiner Geschäftstätigkeit beibehalten.<br />

„Wir sind überzeugt, dass sich für beide Seiten wertvolle Synergien ergeben und wir<br />

den richtigen Partner an unserer Seite haben, um neue Geschäftsfelder im Bereich Internet of<br />

Things und Industrie 4.0 zu erschließen“, so Uwe Beikirch, Vorstand von Baramundi Software.<br />

www.wittenstein.de<br />

Geschäftsführerwechsel<br />

bei Ebm-<br />

Papst St. Georgen<br />

Dirk Schallock (Bild links) hat<br />

Ebm-Papst St. Georgen auf<br />

eigenen Wunsch zum 28. Februar<br />

<strong>2017</strong> verlassen. Schallock<br />

verantwortete das zur Mulfinger<br />

Ebm-Papst Gruppe zäh-<br />

NEU<br />

JHS-3i Gehäuselager<br />

3i = 3 wichtige Verbesserungen<br />

lende Tochterunternehmen<br />

seit dem Jahr 2009. Unter seiner<br />

Führung entwickelte sich<br />

Ebm-Papst St. Georgen mit<br />

Werken in Herbolzheim und<br />

Lauf zum technologisch führenden<br />

Hersteller von Ventilatoren-<br />

und Antriebsystemen,<br />

u. a. für die Automobilindustrie<br />

und den Maschinenbau.<br />

Zum 1. März <strong>2017</strong> wurde Raymond<br />

Engelbrecht in die Geschäftsführung<br />

von Ebm-<br />

Papst St. Georgen, die zukünftig<br />

als Doppelspitze besetzt<br />

werden soll, berufen. Engelbrecht<br />

ist seit vier Jahren als<br />

Geschäftsbereichsleiter für<br />

die Produktionen des<br />

Schwarzwälder Tochterunternehmens<br />

verantwortlich. Seit<br />

2016 ist der Diplom-Volkswirt<br />

außerdem stellvertretender<br />

Geschäftsführer und CFO.<br />

1 Optimiertes Design<br />

Keine Vibration<br />

30% stabiler<br />

7% leichter<br />

2 Neues Dichtungs- design<br />

Verlängerte Lager lebensdauer<br />

(Faktor 2)<br />

Optimiert für verbesserte<br />

Fettformulierung<br />

3 Verbesserte Lithiumfett<br />

Formulierung<br />

Für höhere Belastung und<br />

ausgezeichnete<br />

mechanische Stabilität<br />

Verbesserte Hochdruckzusätze<br />

Wasserbeständig<br />

und sehr gute<br />

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Korrosionsschutzwirkung<br />

KOYO Deutschland GMBH<br />

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22145 HAMBURG<br />

+ 49 (0)40 679 0900 info-eu@jtekt.com<br />

www.koyo.eu


Hannes Leichtfried ist neuer Senior Sales Director<br />

bei Danfoss Drives Deutschland<br />

Seit 1. Januar <strong>2017</strong> hat Hannes Leichtfried die Position als Senior<br />

Sales Director von Danfoss Drives für Deutschland eingenommen.<br />

Damit übernimmt er die Umsatz- und Personalverantwortung<br />

für Sales, Marketing und Aftermarketing Services der deutschen<br />

Tochtergesellschaft von Danfoss. Hannes Leichtfried<br />

gehört seit 1994 der Danfoss-Organisation an. Zuletzt war er<br />

Sales Director Maschinenbau bei Danfoss Drives für Zentraleuropa.<br />

Davor war er Verkaufsleiter Food & Beverage CER, wo er<br />

umfangreiche Kenntnisse der Anwendungen der Nahrungs- und<br />

Getränkeindustrie erwarb.<br />

www.danfoss.de/drives<br />

Neue Faulhaber-Niederlassung in Österreich<br />

Am 2. Mai beginnt Faulhaber Austria in<br />

Wien ihre Geschäftstätigkeit. Das neu gegründete<br />

Unternehmen übernimmt den<br />

Vertrieb und Service von Produkten der<br />

Faulhaber Drive Systems in Österreich<br />

von der Erla-Antriebssysteme Vertriebs-<br />

GmbH, die dort bisher als Distributor<br />

tätig war. „Österreich ist für uns ein wichtiger<br />

Markt, in dem wir unsere Präsenz<br />

stärken wollen“, sagt Marcus Remmel,<br />

Gesamtvertriebsleiter von Faulhaber<br />

Drive Systems und Geschäftsführer von Faulhaber Austria. „Unter anderem in den<br />

Bereichen Medizin- und Automatisierungstechnik sind hier viele hochinteressante<br />

Unternehmen ansässig, die schon heute unsere Kunden sind oder die wir als solche<br />

gewinnen wollen.“ Neben dem österreichischen soll auch der slowenische Markt<br />

bedient werden. Mit der Tochtergesellschaft sollen Kunden vom Know-how und den<br />

Dienstleistungen des Unternehmens profitieren. „Insbesondere bei der Auswahl des<br />

optimalen Motors für einen bestimmten Einsatz und der kundenspezifischen<br />

Entwicklung von Kleinantrieben kann der direkte Kontakt große Vorteile bieten.“<br />

www.faulhaber.com<br />

Gute Jahresbilanz von Findling Wälzlager<br />

Auf ganze 98 Jahre Unternehmensgeschichte kann Findling Wälzlager inzwischen<br />

zurückblicken. Damals wie heute gestaltet das Unternehmen aus Karlsruhe die Entwicklung<br />

der Wälzlagerbranche aktiv mit – was sich auch wirtschaftlich positiv auswirkt:<br />

Im Jahr 2016 konnte Findling Wälzlager<br />

sogar einen Rekordzuwachs verbuchen.<br />

Im vergangenen Jahr konnte<br />

Findling bei den verkauften Wälzlagern<br />

erneut einen Rekordzuwachs von 13 % auf<br />

über 12,3 Mio. Stück verbuchen. Seit der<br />

Übernahme der Geschäftsführung durch<br />

Klaus Findling im Jahre 2001 hat sich das<br />

Volumen damit mehr als verdreifacht. „So<br />

eine Entwicklung lässt sich nicht auf konventionellem<br />

Weg erreichen, sie setzt ein<br />

gutes Gespür für die Bedürfnisse des<br />

Marktes voraus“, weiß Klaus Findling. „Wichtig sind außerdem innovative Ansätze –<br />

sowohl auf das Produktsortiment bezogen als auch bei unseren Dienstleistungen.“ Ein<br />

Beispiel für Letzteres sind die herstellerunabhängigen Wälzlagerschulungen, die im<br />

Jahr 2016 erneut stark nachgefragt wurden.<br />

www.findling.com<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong><br />

Rotor-Clip.indd 1 16.11.2016 11:09:25


MAGAZIN<br />

11. IFK – Call for Papers<br />

Das 11. Internationale Fluidtechnische Kolloquium (IFK) findet vom 19. bis 21. März 2018 in Aachen statt. Die Tagung steht dieses Mal<br />

unter dem Motto „Fluid Power Networks“. Als eine der weltweit größten Fachtagungen der Fluidtechnik bietet das IFK Anwendern,<br />

Herstellern und Wissenschaftlern ein ideales Forum für den internationalen Austausch auf dem Gebiet der hydraulischen und pneumatischen<br />

Antriebs-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Das anwendungs- und technologieorientierte Themenspektrum umfasst die<br />

Bereiche Systeme, Komponenten, Simulation und Validation, Digitalisierung und Kommunikation, Energie- und Leistungsmanagement,<br />

Tribologie und Druckmedien, Pneumatik, mobile und stationäre Anwendungen sowie neue Applikationen.<br />

Die Tagungsthemen dienen der Anregung und Ideenfindung. Unkonventionelle Beiträge sind ausdrücklich erwünscht! Interessenten,<br />

die sich mit einem Referat beteiligen möchten, werden gebeten, bis zum 15. Mai <strong>2017</strong> eine englische Kurzfassung des Beitrags über die<br />

Beitragseinreichung auf der IFK-Hompage (www.ifk2018.com) hochzuladen.<br />

Notwendig sind Angaben wie vorläufiger Titel des Beitrags, wenn möglich mit Zuordnung zu einem Tagungsthema, Name, Anschrift,<br />

E-Mail-Adresse, Telefon- und Telefaxnummer sowie Arbeitgeber des bzw. der Referenten. Die Kurzfassung muss deutlich die technische<br />

Innovation aufzeigen und darf 800 Wörter nicht überschreiten. Die Beiträge müssen in englischer Sprache verfasst werden. Die<br />

Dauer eines Vortrages beträgt 15 Minuten. Die Konferenzsprache des IFK ist Englisch. Die Folien zum Vortrag müssen in englischer<br />

Sprache verfasst werden.<br />

Das IFK bietet allen Autoren die Möglichkeit, den eingereichten Beitrag einem Review-Prozess zu unterziehen. Interessierte Autoren<br />

werden gebeten, dies in der Kurzfassung anzugeben.<br />

Termine:<br />

15. Mai <strong>2017</strong>: Einreichen der Kurzfassung,<br />

17. Juli <strong>2017</strong>: Benachrichtigung der Referenten,<br />

23. Oktober <strong>2017</strong>: Start des Review-Prozesses,<br />

18. Dezember <strong>2017</strong>: Einreichen des vollständigen Beitrags.<br />

Eine Fachausstellung begleitet die Tagung. Interessenten, die sich mit Exponaten oder Postern beteiligen<br />

möchten, können das entsprechende Informationsmaterial anfordern bei: IFAS der RWTH Aachen,<br />

Steinbachstraße 53B, 52074 Aachen, Jutta Zacharias, Telefon: 0241-80-20-202, E-Mail: exhibition@<br />

ifk2018.com.<br />

www.ifk2018.com<br />

HANNOVER Messe<br />

24.–28. April <strong>2017</strong><br />

Halle 15, Stand D09<br />

maxon EPOS4: Easy to use POsitioning System.<br />

1500 Watt auf 28 cm²<br />

Die neuen maxon EPOS4-Positioniersteuerungen haben es in sich:<br />

Höchste Leistungsdichte für DC- und BLDC-Motoren<br />

Von 36 Watt Dauer- bis 1500 Watt Spitzenleistung.<br />

Kompromisslose Regelperformance<br />

Field Oriented Control (FOC) und Observer Control.<br />

Vielseitige Systemkompatibilität<br />

CANopen, EtherCAT, RS232 und USB.<br />

Einfache Bedienung<br />

EPOS Studio mit Autotuning und Softwarebibliotheken.<br />

www.maxonmotor.de


MAGAZIN<br />

Helukabel nimmt Werksneubau in Betrieb<br />

Helukabel hat die Erweiterung des Produktionswerkes in Windsbach<br />

abgeschlossen. Der Neubau bietet auf mehr als 9 000 m 2 Platz<br />

für zusätzliche Büro-, Labor- und Produktionsflächen. Ziel war es,<br />

die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten am Standort Windsbach<br />

zu bündeln. Im<br />

neuen Technikum<br />

wurden zusätzliche<br />

Test- und Prüfeinrichtungen<br />

insbesondere<br />

für bewegte Applikationen<br />

sowie für extreme<br />

Klimazonen angesiedelt.<br />

„Im neuen<br />

Technikum können<br />

wir auf sechs Schleppkettentestanlagen<br />

zurückgreifen<br />

und unsere<br />

Produkte auf Serienreife<br />

testen sowie<br />

praxisnah weiterentwickeln“, sagt Thomas Mann, Technischer Leiter<br />

im Werk Windsbach. Parallel dazu wurden neue Produktionsanlagen<br />

errichtet. Ziel ist neben der Erweiterung der Produktionskapazitäten<br />

auch die Optimierung der Materialflüsse. „Kürzere<br />

Wege sowie neu eingerichtete Besprechungszonen dienen der besseren<br />

Abstimmung untereinander und machen ein effizienteres<br />

Arbeiten möglich“, sagt Thomas Pikkemaat, Kaufmännischer<br />

Betriebsleiter und Produktmanager Antriebstechnik.<br />

Japanischer Mutterkonzern erwirbt<br />

Mehrheit an Harmonic Drive AG<br />

Die Interglobal Industrieholding im Besitz von Reinhard Ernst<br />

hat im Dezember 2016 ihre Mehrheitsanteile der Harmonic<br />

Drive AG an die Harmonic Drive Systems Inc., Tokio, verkauft.<br />

Mit Wirkung vom 22. März <strong>2017</strong> ist der Anteilsverkauf abgeschlossen.<br />

Die börsennotierte Harmonic Drive Systems Inc. hält<br />

nunmehr 74,7 % der Anteile und ist somit Mehrheitsgesellschafter.<br />

Die restlichen 25,3 % Anteile hält die staatliche Beteiligungsgesellschaft<br />

Innovation Network Corporation of Japan (INCJ).<br />

Harmonic Drive Systems Inc. unterhält neben den neu erworbenen<br />

Anteilen an der Harmonic Drive AG auch Mehrheitsanteile<br />

an der Harmonic Drive LLC, Boston. Der Kauf der Harmonic<br />

Drive AG legt den Grundstein für die globale und einheitliche<br />

Vermarktung der Marke Harmonic Drive.<br />

www.harmonicdrive.de<br />

www.helukabel.de<br />

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man’s most<br />

marvellous<br />

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Produktneuheiten auf der Hannover Messe<br />

Halle 23, Stand C39. Besuchen Sie uns!<br />

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Anrufen. Beraten. Lösen. Liefern.<br />

Unsere Engineering-Experten sind nie um kreative Ideen verlegen und unterstützen Sie<br />

bei jeder noch so großen Herausforderung. Von detaillierter technischer Beratung zum<br />

einfachen Bestellen online; vom gratis CAD-Konfigurator zur mobilen App für die schnelle<br />

Identifizierung Ihrer Ersatzteile – dies alles ist Teil unserer fantastischen Serviceleistungen.<br />

Damit sie Ihre Maschinen jederzeit optimal und effizient betreiben.<br />

Stellen Sie sich vor, was wir sonst noch alles für Sie tun könnten!<br />

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12 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


€<br />

Supplier Award 2016 für Ringspann<br />

Siemens Mechanical Drives hat die Besten aus dem Kreis seiner<br />

rund 300 Zulieferer und Lieferanten mit dem Supplier Award 2016<br />

prämiert. In der Kategorie „Account Management“ gewann die begehrte<br />

Auszeichnung<br />

der An-<br />

triebselemente-<br />

Spezialist Ringspann.<br />

Das Bad<br />

Homburger Unternehmen<br />

erhielt<br />

den Preis vor<br />

allem für den herausragenden<br />

Einsatz<br />

bei der Betreuung<br />

seiner<br />

Kunden. „Wir freuen uns ganz besonders über diesen Supplier<br />

Award von Siemens, weil er eine sichtbare Anerkennung ist für das<br />

hohe Maß an Kundenorientierung, das unser gesamtes Vertriebsteam<br />

tagtäglich über die reine Produktlieferung hinaus leistet“,<br />

betont Nico Hanke, Vertriebsleiter von Ringspann. Als international<br />

agierender Hersteller von Industriegetrieben für den Bergbau und<br />

viele andere Industriezweige setzt Siemens Mechanical Drives<br />

antriebstechnische Elemente und Komponenten aus fast allen<br />

Geschäftsbereichen von Ringspann ein. Neben den Freiläufen und<br />

Bremsen sind dies auch Überlastsicherungen und Wellenkupplungen<br />

sowie Welle-Nabe-Verbindungen.<br />

www.ringspann.de<br />

Alexander Stricker<br />

Mitarbeiter im technischen Kundensupport<br />

» Komfort & innovative<br />

Funktionen zu einem spitzen<br />

Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. «<br />

Produkte für die elektrische<br />

Antriebstechnik in Polen<br />

"Made for Poland" heißt die Einladungskampagne<br />

des Unternehmens<br />

Michael Koch für<br />

Gäste aus dem Partnerland<br />

der Hannover Messe<br />

<strong>2017</strong>. Auf der eigens<br />

eingerichteten Website<br />

zeigt das Unternehmen<br />

sogar auf Polnisch, warum<br />

deren neuartige Produkte<br />

gerade auch für Anwendungen<br />

der elektrischen<br />

Antriebstechnik in Polen hilfreich<br />

sind. Die preisgekrönten Energiespeicherlösungen<br />

und sicheren Bremswiderstände stehen für den smarten<br />

Umgang mit Antriebsenergie. Das große Ziel der Maschinenbetreiber<br />

wird durch ihren Einsatz realisiert: dauerhaft zuverlässige<br />

Prozesse. Die Energiespeichersysteme des Hauses<br />

für Drive Controller sind als sehr einfach zu installierende<br />

Plug-&-Play-Lösungen ausgeführt. Sie sind prädestiniert für<br />

den Einsatz in neuen Maschinen und Anlagen, überaus interessant<br />

aber auch für ein Retrofit. Auf der Messe zeigt Koch<br />

seine neusten Entwicklungen von Systemen für Umrichter<br />

im Leistungsbereich bis über 100 kW. Außerdem stellt das<br />

Unternehmen neue Auslegungssoftware zur Unterstützung<br />

des Applikationsengineerings vor.<br />

zum Beispiel:<br />

Inkrementaler Drehgeber<br />

RO3100 Basic<br />

Artikel-Nr. 102721<br />

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155,00 EUR<br />

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Inkrementaler Drehgeber<br />

RVP510 mit Display<br />

Artikel-Nr. 102716<br />

Inkrementale Drehgeber<br />

für Industrie 4.0<br />

von ifm<br />

9 Versionen ohne & mit Display<br />

9 Via IO-Link 1.1 oder 3-Tasten-Bedienung direkt<br />

programmierbar<br />

9 M12-Steckverbindung (axial o. radial verwendbar)<br />

9 Robust, schock- und vibrationsfest<br />

9 Großer Temperaturbereich -40 bis 85 °C<br />

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MAGAZIN<br />

HBM feiert 20 Jahre chinesisches Werk<br />

Im Juli 1997 eröffnete der Messtechnik-Spezialist HBM Test and<br />

Measurement seinen großen Produktionsstandort in der alten<br />

Kaiserstadt Suzhou bei Shanghai. Heute ist das Werk nicht nur<br />

ein bedeutender Pfeiler in der Produktionskette des Unternehmens.<br />

Es ist auch Nukleus für die systematische Erschließung<br />

des chinesischen Marktes, in dem Qualität und Innovation<br />

zunehmend zum Entscheidungsfaktor werden. Seit seiner Gründung<br />

fungiert das Werk auch als wichtiger Vertriebsstandort. Mit<br />

der Entwicklung des Landes zu einem weltweit führenden High-<br />

Tech-Standort wird die hochwertige Messtechnik dort auch von<br />

einheimischen Unternehmen stark nachgefragt. So erfassen<br />

HBM-Messverstärker u. a. wichtige Messdaten der weltbekannten<br />

chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge. Weitere Einsatzgebiete<br />

finden sich z. B. in Luft- und Raumfahrtprojekten, in der<br />

Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie dem Bauwesen<br />

des Landes.<br />

www.hbm.com<br />

Reich-Kupplungen gründet weitere<br />

Tochtergesellschaft in Österreich<br />

Angetrieben durch die erfolgreichen Gründungen von Tochterunternehmen,<br />

zuletzt in England und China, ist Reich-Kupplungen<br />

seit dem 1. Januar <strong>2017</strong> auch auf dem österreichischen Markt durch<br />

Reich Austria selbstständig vertreten. „Die Gründung von Reich<br />

Austria ist ein wichtiger Meilenstein unserer langfristigen Strategie“,<br />

sagt Christian Reich, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Reich Gruppe. „Unsere Projekterfahrungen zeigen, dass signifikante<br />

und nachhaltige Verbesserungen sich heute nur erreichen lassen,<br />

wenn man direkt und intensiv mit den verschiedenen Unternehmensabteilungen<br />

beim Kunden vernetzt ist.“ Reich-Kupplungen ist<br />

mit acht Tochtergesellschaften und 17 Vertriebspartnern auf dem<br />

Weltmarkt zu finden. Die Gründung von Reich Austria ist eine logische<br />

Folge der fortschreitenden Globalisierung und dient der<br />

Möglichkeit der Betreuung von weltweit agierenden Kunden. Die<br />

neue Tochtergesellschaft dient jedoch nicht nur der Erhaltung von<br />

bestehenden Kundenbeziehungen, sondern hat auch die Aufgabe,<br />

bisher unbearbeitete Kundenpotenziale intensiver zu betreuen<br />

und zu gewinnen.<br />

www.reich-kupplungen.com<br />

Neuer CEO bei Attocube<br />

Zum 1. April <strong>2017</strong> hat Peter Kraemer den Vorstandsvorsitz von Attocube Systems, Anbieter von Systemlösungen<br />

für die Nanotechnologie, übernommen. Kraemer wird das Unternehmen gemeinsam mit Martin Zech leiten,<br />

der als Vorstand die Bereiche Forschung und Entwicklung verantwortet. Der Ingenieur kommt von Carl Zeiss<br />

Microscopy und war dort in verschiedenen Führungsfunktionen tätig. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen<br />

Business Development, strategische Produkt- und Marktentwicklung sowie Produktmanagement. Er<br />

leitete Vertriebsteams auf nationaler und internationaler Ebene. Nach Angaben von Attocube fiel die Wahl auf<br />

Kraemer, weil er bereits bei seinem vorherigen Arbeitgeber für die Erschließung neuer Marktsegmente zuständig<br />

war und Attocube zunehmend Kunden im Industriemarkt bedient.<br />

www.attocube.com<br />

Keramische<br />

Beschichtungen<br />

Schlagzäh und wirtschaftlich!<br />

Produktbeispiel<br />

Stromisolierte<br />

Wälzlager<br />

hoher<br />

Verschleißschutz<br />

elektrische Trennung<br />

thermische Isolation<br />

Korrosionsschutz<br />

Besuchen Sie<br />

Rauschert auf der<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

Halle 6, Stand B17<br />

www.rauschert.com<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong><br />

Rauschert.indd 1 15.02.<strong>2017</strong> 07:47:14


Sieht diese Aufgabe kompliziert aus?<br />

Es ist einfacher, als Sie denken!<br />

Sie suchen eine effiziente, flexible und zugleich präzise Motorsteuerung mit<br />

reduziertem Energieverbrauch und minimalem Instandhaltungsaufwand? Dann ist die<br />

FR-A800 Frequenzumrichter-Serie von Mitsubishi Electric die Lösung, auf die Sie<br />

schon lange gewartet haben!<br />

Durch die fortschrittlichen, energiesparenden Algorithmen und die integrierte<br />

Sicherheit realisieren Sie maximale Kosteneinsparungen. Die anerkannte Qualität und<br />

umfangreiche, diagnostische Funktionen für vorbeugende Wartung helfen Ihnen,<br />

Ihren Instandhaltungsaufwand zu reduzieren. Die Rückwärtskompatibilität, die<br />

Steuerungsfunktionen, das Multi-Motor-Management und die Option, unsere Produkte<br />

autark oder in ein komplexes System zu integrieren, sind nur einige der Möglichkeiten,<br />

Ihren Wunsch nach Flexibilität zu erfüllen. Es ist einfacher, als Sie denken!<br />

Mehr Informationen finden Sie unter de3a.mitsubishielectric.com<br />

oder auf der Hannover Messe <strong>2017</strong> in Halle 17, Stand D40<br />

sowie auf der interpack <strong>2017</strong> in Düsseldorf, Halle 6, Stand C64


Gemeinsam optimale Lösungen entwickeln.<br />

Integriertes<br />

Energiemanagement<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

Prozess-<br />

Management<br />

Management der<br />

erneuerbaren Energien<br />

Qualitäts- und<br />

Ausschusssicherheit<br />

Produktionsreport<br />

in Echtzeit<br />

Flexibilität von kleinen<br />

bis großen Chargen<br />

Vom Auftragseingang,<br />

Produktion bis zur Lieferung<br />

Direkte Verbindung<br />

ins MES/ERP ohne PC<br />

Vorbeugende<br />

Instandhaltung<br />

Strategische Weitsicht und Innovationskraft<br />

für die richtige Entscheidung<br />

Industrie 4.0 stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen.<br />

Voraussetzung für das klare 'Ja' zu neuen Herausforderungen ist die<br />

Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Partner.<br />

Genau hier setzt Mitsubishi Electric als Mitglied der e-F@ctory Alliance<br />

an. In Zusammenarbeit mit einem Netzwerk von Partnerfirmen bieten wir<br />

ein vielfältiges Lösungsportfolio innerhalb der Fabrikautomatisierung an<br />

und zeigen Wege auf, wie sich deren Anbindung an die IT erfolgreich für<br />

Ihre Anforderungen umsetzten lässt.<br />

de3a.mitsubishielectric.com/fa


MAGAZIN<br />

Hannover Messe:<br />

Die Zutaten für die Fabrik 4.0<br />

Damit Fabriken zu Smart Factories werden, braucht es einen Mix<br />

aus innovativer Automationstechnik, digitalen Zwillingen, Cobots<br />

und künstlicher Intelligenz. Wie diese Technologien zusammenspielen<br />

und der Schritt in die cyberphysische Zukunft gelingt, zeigen<br />

die Leitmessen Industrial Automation und Digital Factory.<br />

24. - 28. April <strong>2017</strong><br />

Halle 9<br />

Stand D28<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Beide Veranstaltungen werden unter dem Dach der Hannover<br />

Messe ausgerichtet. „Wer die Produktion der Zukunft im Zusammenhang<br />

kennenlernen will, der kommt nach Hannover“, sagt<br />

Arno Reich, Abteilungsleiter für die Automationsthemen der<br />

Hannover Messe. „Seit Jahren werden die neusten Entwicklungen<br />

rund um Industrie 4.0 als erstes in den Hallen gezeigt. Die Themen,<br />

die das Messegeschehen in diesem Jahr maßgeblich bestimmen<br />

werden, sind digitale Zwillinge, Cobots und künstliche Intelligenz."<br />

Der Nutzen, der hieraus für das produzierende Gewerbe<br />

entstehen kann, ist enorm, denn Maschinen können z. B. in Zukunft<br />

den Produktionsprozess eigenständig optimieren und so für<br />

maximale Effizienz sorgen. Die ersten Schritte in diese neue Welt<br />

der Produktion können die Besucher vom 24.–28. April <strong>2017</strong> in<br />

Hannover sehen.<br />

Mehr Drive.<br />

ACOPOS P3.<br />

www.br-automation.com/ACOPOSP3<br />

www.hannovermesse.de<br />

Bürofläche und Maschinenpark erweitert<br />

Das Büroteam<br />

von Frizlen hat einen<br />

neuen Anbau<br />

in der Firmenzentrale<br />

im schwäbischen<br />

Murr bezogen.<br />

Mit dem Anbau<br />

hat der Hersteller<br />

von Leistungswiderständen seine Bürofläche um rund<br />

300 m 3 erweitert und damit fast verdoppelt. Das Erdgeschoss<br />

wurde vom Vertriebsteam bezogen, im Obergeschoß wurde ein<br />

großer Besprechungsraum eingerichtet. Die restliche Fläche soll<br />

als Reserve für zukünftiges Wachstum dienen. In den vergangenen<br />

zehn Jahren hatte das Unternehmen hauptsächlich seine<br />

Produktionsfläche und den Maschinenpark erweitert. Da sich in<br />

dieser Zeit aber auch die Büromannschaft mehr als verdoppelt<br />

hatte, war der jüngste Anbau nötig geworden. In den kommenden<br />

Monaten soll das Team sowohl im technischen als auch im<br />

kaufmännischen Bereich verstärkt werden. Darüber hinaus wird<br />

auch die Produktion weiter ausgebaut. Im November war die<br />

siebte Biegemaschine dazugekommen. Eine weitere soll im April<br />

installiert werden.<br />

www.frizlen.com<br />

Schneller<br />

3-Achs-Servoverstärker<br />

mit 50 µs Abtastzeit<br />

Präziser<br />

Exaktere Regelung durch<br />

virtuelle Sensorik<br />

Intelligenter<br />

Safe Motion bis<br />

SIL3 / PLe / Kat 4<br />

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Höchste Leistungsdichte<br />

seiner Klasse


MAGAZIN<br />

Bühler Motor stärkt deutschen<br />

Produktionsstandort<br />

Bühler Motor investiert in die Erweiterung seines deutschen Produktionsstandorts<br />

in Monheim. Die Produktionsflächen werden<br />

um 2 000 m 2 und die Fläche für Technik und Verwaltung um<br />

Schaeffler FAG Stiftung verleiht Innovation<br />

Award 2016 an Nachwuchswissenschaftler<br />

Seit über 30 Jahren fördert die Schaeffler FAG Stiftung Wissenschaft,<br />

Forschung und Lehre. Vier Nachwuchswissenschaftler erhielten<br />

jetzt den Innovation Award 2016 für herausragende Abschlussarbeiten<br />

auf dem Gebiet der Lagerungstechnik. Dr.-Ing. Thorben<br />

1 000 m 2 erweitert. Bis Anfang 2018 sollen die neuen Gebäude<br />

bezugsfertig sein, gerade rechtzeitig zum Serienanlauf einer Reihe<br />

zukunftsweisender Produkte für die Automobilindustrie. „Monheim<br />

ist unser wichtigster Automotive-Produktionsstandort, aus<br />

dem wir insbesondere unsere europäischen Kunden versorgen. Mit<br />

der Erweiterung bauen wir diese Stellung aus, sodass Monheim<br />

auch in Zukunft eine tragende Rolle im Zusammenspiel unserer<br />

zehn internationalen Standorte spielen wird“, so Peter Muhr, President<br />

& CEO der Bühler Motor Gruppe. Bühler-Lösungen spielen eine<br />

treibende Rolle bei der Steigerung der Energieeffizienz des Automobils,<br />

beim sogenannten Segeln, bei Start/Stopp-Anwendungen,<br />

aber auch beim vollhybriden oder vollelektrischen Fahren, z. B. zur<br />

Kühlung der Batterien während des Ladevorgangs. Auch bei der Abgasnachbehandlung<br />

von Dieselmotoren sind die Antriebe im Einsatz.<br />

www.buehlermotor.com<br />

Schiemann erhielt den mit 8 000 EUR dotierten ersten Preis für seine<br />

Promotionsarbeit zum Thema „Mechanismen der Faltenbildung<br />

beim Bundanstauchen an hohlen Fließpressteilen“. Der mit<br />

4 000 EUR dotierte zweite Preis in der Kategorie Promotionsarbeiten<br />

ging an Dr.-Ing. Benjámin Radnai für seine Dissertation zum Thema<br />

„Wirkmechanismen bei spannungsbeaufschlagten Wälzlagern“.<br />

Darüber hinaus verlieh die Schaeffler FAG Stiftung zwei Preise für<br />

ausgezeichnete Master- und Diplomarbeiten. Hier ging der erste<br />

Preis (6 000 EUR) an M.Sc. Stephan Hahn für seine Masterarbeit mit<br />

dem Titel „Einsatzmöglichkeiten additiver Fertigungsverfahren bei<br />

Spindellagern“. Den mit 3 000 EUR dotierten zweiten Preis erhielt<br />

Dipl.-Ing. (FH) Daniel Ziegler, der sich in seiner Diplomarbeit mit<br />

einer „Analyse von Schädigungsmechanismen an Wälzlagerkäfigen<br />

in der Anwendung Zweimassenschwungrad“ auseinandersetzte.<br />

www.schaeffler.de<br />

Nabtesco im Wandel zum Lösungsanbieter<br />

In den letzten Jahren hat sich Nabtesco Precision Europe stark<br />

gewandelt: vom einfachen Getriebelieferanten zum Systemanbieter<br />

vollständiger Antriebslösungen für kundenspezifische Projekte.<br />

Im Rahmen dieser Strategie, die das Unternehmen zukünftig verstärkt<br />

verfolgen<br />

will, baut der Getriebehersteller<br />

seine<br />

elektrische- und<br />

steuerungstechnische<br />

Expertise weiter<br />

aus. Ziel ist es,<br />

bei Bedarf gemeinsam<br />

mit dem Kunden<br />

völlig individuelle Getriebelösungen entwickeln zu können, die<br />

optimal an die jeweilige Problemstellung angepasst sind. Schon<br />

jetzt liefert Nabtesco komplett vormontierte Teilsysteme, die der<br />

Anwender vor Ort nur noch einbauen muss. So hat Nabtesco jüngst<br />

für einen Kunden mehrachsige Schweißpositionierer entwickelt<br />

und hergestellt. Der Kunde profitiert davon, ein vorgeprüftes, praktisch<br />

wartungsfreies System mit aufeinander abgestimmten<br />

Systemkomponenten aus einer Hand zu erhalten. So werden eventuelle<br />

Probleme wie Inkompatibilitäten vermieden, die auftreten<br />

können, wenn die Komponenten von unterschiedlichen Herstellern<br />

bezogen und selbst zusammengebaut werden.<br />

www.nabtesco.de<br />

NSK erhält Auszeichnung für<br />

Linearführungen<br />

NSK hat für seine Linearführungen<br />

der NH/HS-Serie den „Cho Monozukuri<br />

Innovative Parts and Components<br />

Award“ erhalten. Diese<br />

Auszeichnung wird seit 2004 von<br />

der japanischen Regierung an Produkte<br />

verliehen, die einen wertvollen<br />

Beitrag zum Fortschritt der Industrie<br />

und Gesellschaft leisten.<br />

Mit der Serie, bei der u. a. ein neues Design der Kugellaufbahn realisiert<br />

wurde, konnte NSK die Lebensdauer von Linearführungen<br />

im Vergleich zum Vorgängermodell verdoppeln. Die Jury begründete<br />

ihre Wahl damit, dass die neuen Linearführungen ein kompakteres<br />

Design von Maschinen ermöglichen und deren Lebensdauer<br />

erhöhen. Die Linearführungen erreichen u. a. eine um den Faktor<br />

1,3 erhöhte dynamische Tragzahl, die eine wichtige Kennzahl<br />

für die Ermittlung von Belastbarkeit und<br />

Leistungsvermögen einer Linearführung<br />

ist. Weitere Vorteile sind eine um 1,5 bis<br />

dreimal höhere Verfahrgeschwindigkeiten<br />

(in Abhängigkeit von der Baugröße) und<br />

eine Geräuschreduzierung um 3 dB.<br />

www.nskeurope.de<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


MAGAZIN<br />

Jörg Fuhrmann ist neuer Chef<br />

bei Lenze in Österreich<br />

Jörg Fuhrmann ist seit dem 1. November 2016 Geschäftsführer der<br />

Lenze Austria Holding mit Sitz im österreichischen Asten. Das Unternehmen<br />

steuert den Vertrieb und die Logistik der Lenze-Gruppe<br />

in der Region Zentral- und Osteuropa. Gleichzeitig übernahm der<br />

Diplom-Ingenieur die Geschäftsführung der österreichischen Vertriebsgesellschaft<br />

Lenze Antriebstechnik. Fuhrmann verfügt über<br />

umfangreiche Marktkenntnisse und kann auf jahrelange internationale<br />

Erfahrung im<br />

Bereich Automation<br />

zurückblicken. Mit der<br />

Berufung Fuhrmanns<br />

in die Geschäftsführung<br />

unterstreicht Lenze seine<br />

Marktorientierung und<br />

stellt die Weichen für<br />

den weiteren Ausbau<br />

des Automatisierungsgeschäftes.<br />

Christian<br />

Wendler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Lenze-<br />

Gruppe, zeigt sich überzeugt:<br />

„Mit Jörg Fuhrmann<br />

haben wir einen<br />

Automatisierungsspezialisten und erfahrenen Maschinenbauexperten<br />

gewinnen können. Seine Erfahrung und Expertise sind<br />

Garant für den Ausbau unseres Marktanteils auf den für Lenze so<br />

wichtigen Märkten Österreich und Osteuropa.“<br />

www.lenze.com<br />

Intorq investiert rund 7 Mio. EUR<br />

in Standorterweiterung<br />

Intorq investiert 7 Mio. EUR in die Erweiterung des Standorts Aerzen.<br />

Derzeit entsteht ein 3 000 m 2 großer Hallenbau für neue Produktions-<br />

und Lagertechnik. Weitere 800 m 2 sind für Büro- sowie Schulungsräume<br />

vorgesehen. Mit dem neuen Gebäudekomplex schafft<br />

Intorq die Grundlage, langfristige Wachstumsziele umzusetzen. Als<br />

weiterer Baustein soll die Reorganisation der Produktionsabläufe<br />

die Zukunft des Standorts sichern. In der Montage stehen die Zeichen<br />

auf schlanke Prozesse, Flexibilität und Geschwindigkeit. Der<br />

Neubau bietet den erforderlichen Raum, Materialflüsse und Montageabläufe<br />

neu zu organisieren. Das Konzept beinhaltet eine<br />

moderne automatische Lagertechnik und modulare Montageeinrichtungen<br />

im Linienverbund. Insgesamt soll mit der Erweiterung<br />

und durch kürzere Durchlaufzeiten der Auftragsmontage der<br />

Lieferstandard bei Standard- und kundenspezifischen Produkten<br />

verbessert werden. Der Bürobau erfüllt hohe energetische Standards<br />

und die Heizwärme für die Fabrik wird CO 2<br />

-neutral von der<br />

benachbarten Biogasanlage bezogen.<br />

www.intorq.de<br />

Arntz Optibelt implementiert innovatives Prüfkonzept für Antriebsriemen<br />

Im neuen Prüffeld in Höxter plant die Arntz Optibelt Gruppe die Implementierung<br />

eines innovativen Prüfkonzepts für Antriebsriemen.<br />

Das Prüffeld wird für rund 4 Mio. EUR bis zum Sommer <strong>2017</strong> fertiggestellt<br />

und bietet mit 2 200 m 2 Fläche doppelt so viel Platz wie der<br />

Vorgängerbau. Dort werden serienbegleitende Qualitätsprüfungen,<br />

Prüfungen von Neuentwicklungen sowie kundenspezifische Tests<br />

durchgeführt. Um den Stromverbrauch zu begrenzen, kommen servogeregelte<br />

Antriebe zur Belastung der Riemen zum Einsatz. Zudem<br />

übermitteln Sensoren Daten an die Produktionsparameter-Datenbank,<br />

um Fehler frühzeitig zu erkennen und Prüfstandslaufzeiten<br />

zu verringern. Zur Lärmminderung werden die Prüfstände räumlich<br />

einzeln oder als Gruppe aufgestellt, um diese schalltechnisch<br />

zu isolieren. Auch erhalten die geräuschintensiven Maschinenelemente<br />

an den Prüfständen eine Einhausung. Der Prüfstandsbereich<br />

erreicht damit eine Einsparung von 1,1 Mio. kWh Energie<br />

pro Jahr sowie eine CO 2<br />

-Minderung von bis zu 660 t jährlich. Die<br />

Implementierung des Konzepts wird mit 650 000 EUR vom Umweltinnovationsprogramm<br />

des Bundesumweltministeriums gefördert.<br />

Als Voraussetzung für die Förderung geht das Vorhaben über den<br />

Stand der Technik hinaus und weist Demonstrationscharakter auf.<br />

www.optibelt.com<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 19


WÄLZ- UND GLEITLAGER I TITEL<br />

Einstieg in die Digitalisierung<br />

So lassen sich Prozesse mit sensorisierten Lagern steuern und überwachen<br />

Auf der Hannover Messe <strong>2017</strong> wird Schaeffler einen einfachen und schnellen Einstieg in die<br />

Digitalisierung von Antriebssträngen vorstellen. Scheibenförmige Sensorcluster sind mit<br />

Standard-Wälzlagern zu montagefertigen Einheiten verbunden und stellen mehrere<br />

physikalische Messgrößen und Parameter zur Verfügung. Wo aber liegen die Vorteile der<br />

Verbindung von Wälzlagern und Sensoren?<br />

Sensoren sind heute in einer enorm großen Typenvielfalt am<br />

Markt verfügbar. Verschiedenste Bauformen, Messprinzipien,<br />

Genauigkeiten und Baugrößen lassen kaum Wünsche offen. Bei all<br />

diesem Variantenreichtum gibt es jedoch eine Einschränkung: Die<br />

Sensoren erfassen in der Regel nur eine Messgröße. Rückblickend<br />

betrachtet war dies völlig ausreichend, da Sensoren – mit Ausnahme<br />

von Drehgebern, Temperaturgebern und Wegmesssystemen – für<br />

die meisten industriellen Antriebe vornehmlich für Prüfstandzwecke<br />

eingesetzt wurden. Nur wenige, sehr teure Anlagen und Großantriebe<br />

wurden schon in der Vergangenheit mit umfangreicherer<br />

Messtechnik ausgerüstet.<br />

Die Sensorik zur Erfassung von Betriebs- und Prozessdaten an<br />

Maschinen in mittleren und großen Stückzahlen muss gänzlich<br />

andere Anforderungen erfüllen. Die hohe Zahl der Sensoren, Kabel<br />

Dr. Andreas Schiffler ist Leiter Systems Engineering und<br />

Christoph Wegner ist Programmleiter FAG Variosense Bearing;<br />

beide bei der Schaeffler Technologies AG & Co. KG in Schweinfurt<br />

und Steckverbindungen würden Bauraum, Montageaufwand und<br />

Gesamtkosten enorm in die Höhe treiben. Eine Kombination mehrerer<br />

Sensorelemente zu Sensorclustern reduziert die Bauteilanzahl,<br />

den erforderlichen Bauraum und die Montagekosten beträchtlich.<br />

Grundsätzlich stellte sich den Schaeffler-Ingenieuren<br />

die Frage nach einer universell einsetzbaren, skalierbaren Bauform<br />

und einem geeigneten Einbauort für Sensorcluster. Dabei sollte<br />

zusätzlich die Gestaltung so erfolgen, dass das Sensorcluster offen<br />

ist für zukünftige weitere Funktionen.<br />

Lagerintegrierte Sensorik<br />

Im Zuge der Digitalisierung der Produktion und der Versorgungsketten<br />

werden zunehmend elektrische Antriebslösungen gefordert,<br />

die zusätzlich über eine Regelung von Drehzahl oder Position verfügen<br />

sollen. Dies sind z. B. Fahrzeuge oder Einrichtungen im<br />

Bereich der Logistik – Gabelstapler, Förderbänder, automatisierte<br />

Regalsysteme oder Flurförderzeuge. Hier kann durch den Einsatz<br />

der FAG Variosense-Lager an einfachen und robusten Asynchronmotoren<br />

eine Regelung der Größen Drehzahl und Position ermöglicht<br />

werden. Die Performance der Regelung lässt sich dabei<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


TITEL I WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

01 FAG Variosense-Lager<br />

erlauben eine einfache<br />

„Digitalisierung“ von<br />

Lagerstellen<br />

zwischen kostenintensiven Synchronservomotoren<br />

und an einfachen Umrichtern betriebenen<br />

Elektromotoren einstufen. Damit bietet der Einsatz<br />

der sensorisierten Lager zweierlei Nutzen.<br />

Zum einen die Option, eine wirtschaftliche Positionsregelung<br />

der Antriebe zu realisieren, und zum<br />

anderen – je nach Sensorkonfiguration – zusätzliche Größen für die<br />

Überwachung und das Führen der übergeordneten Prozesse zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Sensorik für die Datenerfassung<br />

Neben den genannten Einsatzfällen übernehmen Lagerungen<br />

wichtige Führungs- und Positionieraufgaben, sie übertragen und<br />

verteilen die inneren Kräfte von rotierenden Wellen in das Gehäuse.<br />

Wälzlager sind damit entscheidende Komponenten für das Sicherstellen<br />

der Hauptfunktionen von vielen Maschinen und Anlagen.<br />

Sind die Betriebszustände wie z. B. Verformungen, Drehzahlen und<br />

Temperaturen an einer Lagerung einer Maschine erst einmal sensorisch<br />

erfasst, können über die traditionellen Rechenmodelle die<br />

aktuelle Lagerbelastung, die Belastungshistorie und damit statis-<br />

02 Schaeffler integriert<br />

mehrere Sensorelemente<br />

in ein ringförmiges<br />

Gehäuse mit nur 7 mm<br />

Bauhöhe<br />

tische Aussagen über die Restgebrauchsdauer des einzelnen Wälzlagers<br />

getroffen werden. In vielen Fällen ist darüber hinaus mit Hilfe<br />

von Modellen auch die Berechnung der Belastung der übrigen<br />

Lagerungen in der Maschine z. B. über die statischen Beziehungen<br />

möglich. Es muss also nicht notwendigerweise jedes Lager mit Sensorik<br />

ausgerüstet werden.<br />

Der Einsatz fokussiert auf die Frage nach der Ausnutzung und<br />

dem Zustand der Maschinenkomponenten. Eine weitere Einsatzmöglichkeit<br />

ist es, die Sensorik zur Bewertung und Klassierung von<br />

Prozessen und damit z. B. für die Qualitätsüberwachung einzusetzen.<br />

Zentrales Element ist dabei, sowohl die vorhandene Sensorik<br />

als auch die zusätzliche Sensorik für einen Zugewinn an Transparenz<br />

zu verwenden, um damit ein genaueres Prozessprofil zu erstellen.<br />

Die online erzeugten Prozessprofile können dann laufend mit<br />

Referenzprofilen verglichen werden und somit frühzeitig Abweichungen<br />

beispielsweise bei der Herstellung von Rohstoffen wie<br />

Stahl oder Papier feststellen. Hier resultiert letztlich nicht nur der


WÄLZ- UND GLEITLAGER I TITEL<br />

03 Die aktuellen<br />

Projektanfragen mit<br />

dem FAG Variosense<br />

beweisen das<br />

universelle<br />

Anwendungsspektrum<br />

für diese<br />

konfigurierbaren<br />

Sensorlager<br />

Verwendung von FAG<br />

Variosense-Lagern:<br />

n für die Hauptfunktion, also die Steuerung<br />

von Antrieben (Position, Drehzahl,<br />

Abschaltung)<br />

n für die Berechnung der Restgebrauchsdauer<br />

von Maschinenelementen<br />

(Wälzlager, Verzahnungen usw.)<br />

n für die Prozessüberwachung bzw. die<br />

Erstellung von Prozess- bzw.<br />

Anwendungsprofilen<br />

beschriebene Nutzen für den Betreiber, sondern auch für den<br />

Maschinen- bzw. Anlagenhersteller. Der Hersteller kann – vorausgesetzt<br />

er hat den nötigen Datenzugriff – betreiberübergreifend<br />

Anwendungsprofile seiner Maschinen bewerten, um daraus Produktoptimierungen<br />

abzuleiten. Angebote des Schaeffler Smart<br />

Ecosystems unterstützen dieses Vorgehen, in dem datenbasierte<br />

Service-Lösungen passend zu den sensorisierten Lagern zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Wird die Messung der radialen Wellenverlagerung am Lager<br />

zusammen mit weiteren Messgrößen an das Smart Ecosystem<br />

übertragen, können damit über die Berechnungs-Software Bearinx<br />

die Lagerkräfte und weitere modellbasierte Kenngrößen wie die<br />

statistische Restgebrauchsdauer am Sensorlager bestimmt werden.<br />

Überlasten, die längerfristig zur vorzeitigen Schädigung führen,<br />

lassen sich damit leicht erfassen und über eine daraus abgeleitete<br />

Planung eine proaktive Instandhaltung realisieren.<br />

In die Lagerung integrierte Sensoren sind somit zusammenfassend<br />

besonders vorteilhaft. Zum einen sind die konstruktiven Bedingungen<br />

für die Sensorik am Lager ideal: eine große Rundlaufgenauigkeit,<br />

der relativ konstante Luftspalt zum Sensorring und die<br />

Normierung der Durchmesser. Zum anderen sind Wälzlager der Ort,<br />

an dem in Maschinen und Anlagen Wertschöpfung und Effizienz im<br />

Kern bewertet werden können.<br />

Kombination von Sensorelementen<br />

Die Mechatronik-Entwickler von Schaeffler integrierten mehrere<br />

Sensorelemente in ein ringförmiges Gehäuse mit nur 7 mm Bauhöhe.<br />

Der Bauraum des Sensorclusters entspricht damit in etwa<br />

dem eines Radialwellendichtringes. Für ein einfaches Handling<br />

ist das Sensorclustergehäuse fest mit dem Außenring und der<br />

Sensorring fest mit dem Lagerinnenring verbunden. So ergibt sich<br />

eine kompakte Einheit für die FAG Variosense-Lager. Besonderes<br />

Merkmal des Sensorclusters ist dabei, dass die Anzahl und Kombination<br />

der Messgrößen vom Kunden individuell an die jeweilige<br />

Applikation angepasst werden kann.<br />

Als Messgrößen stehen zurzeit:<br />

n die Temperatur des Sensorclusters im Bereich von –40 bis<br />

+125 °C,<br />

n die Drehzahl mit bis zu 17 000 min -1 inklusive Drehrichtungserkennung,<br />

n die Anzahl der Umdrehungen bzw. die Position mit 56–96 Impulsen<br />

pro Umdrehung (baugrößenabhängig),<br />

n der Effektivwert der Vibration für langfristige Trendaussagen und<br />

n die radiale Wellenverlagerung mit einer Auflösung von 1 µm<br />

zur Auswahl.<br />

Universelles Anwendungsspektrum<br />

FAG Variosense-Lager werden in einem ersten Schritt für die verbreiteten<br />

Kugellagerreihen 6205 bis 6210 geliefert. Die Kugellager<br />

stammen aus dem Katalogprogramm, so dass auch alle Varianten<br />

bezüglich Käfigausführung, Abdichtung und Lagerluft als Sensorlager<br />

möglich sind. Das Gehäuse des Sensorclusters verfügt über<br />

einen stabilen Stahlmantel, der auch Axialkräfte übertragen kann.<br />

Zum Lieferumfang gehört noch eine Interfacebox für die Spannungsversorgung,<br />

Signalaufbereitung und Vernetzung. FAG Variosense-Lager<br />

können in einem weiten Spannungsbereich von 4,5 bis<br />

30 V betrieben werden.<br />

Die aktuellen Projektanfragen von Kunden beweisen das universelle<br />

Anwendungsspektrum für diese konfigurierbaren Sensorlager.<br />

Angefangen von weißer Ware, Pumpen und Elektromotoren über<br />

Sensorik und Mechanik<br />

verschmelzen hier zu<br />

einer vernünftigen Einheit.<br />

Antriebe für Agrar- und Baumaschinen, Elektrofahrzeuge, Gabelstapler<br />

sowie Anwendungen in der Fördertechnik und der Aufzugstechnik<br />

finden sich die verschiedensten Branchen. Dabei zeigt sich,<br />

dass es nicht immer um die eine vollständige Vernetzung der Maschine<br />

mit der Produktionsanlage oder mit einer übergeordneten<br />

Steuerung geht. Viele Hersteller sehen im Schließen von Regelkreisen<br />

mit Messgrößen an einer lokal betriebenen Maschine, wie z. B.<br />

die Positionssteuerung oder die Abschaltung bei Überlast oder<br />

Übertemperatur einen einfach zu realisierenden Zusatznutzen<br />

und Wettbewerbsvorteil.<br />

www.schaeffler.de<br />

Dirk Schaar,<br />

Chefredakteur<br />

Wer vor Jahren noch geglaubt hätte, dass Sensorik und<br />

Wälzlager nichts miteinander zu tun haben, wird nun eines<br />

besseren belehrt. Die so gemessenen Parameter bringen heute<br />

einen deutlichen Mehrwert für den Anwender. Und die<br />

Zukunft wird zeigen, dass hier noch viele Ideen und Einsatzgebiete<br />

entstehen werden.<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


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24.-28.04.<strong>2017</strong><br />

auf der Hannover Messe.<br />

Halle 25 Stand C30


Denkfehler<br />

vermeiden<br />

Die richtige technische Spezifikation<br />

von Wälzlagern – ein Expertentipp<br />

Welches ist das richtige Wälzlager für die<br />

jeweilige Anwendung? Selbst erfahrene<br />

Konstrukteure machen es sich bei der<br />

Wahl nicht leicht. Beim Spezialisten<br />

Findling liegt deshalb ein Schwerpunkt<br />

auf der anwendungsbezogenen<br />

Wälzlagerauslegung. Über ein<br />

Weiterbildungsprogramm geben die<br />

Experten ihr fundiertes Wissen nun weiter<br />

und räumen dabei mit verbreiteten<br />

Denkfehlern auf.<br />

Die richtige technische Spezifikation entscheidet über die Leistungsfähigkeit<br />

eines Lagers. Dabei spielt z. B. die richtige Auswahl des<br />

Käfigs eine entscheidende Rolle. „Die Aufgabe von Käfigen ist das<br />

Führen der Wälzkörper“, erläutert Klaus Findling, Geschäftsführer der<br />

Findling Wälzlager GmbH. „In einem Käfig sind die Wälzkörper gleichmäßig<br />

angeordnet und können sich gegenseitig nicht berühren, was in<br />

der Kontaktzone dann eine doppelt so hohe Relativgeschwindigkeit ergeben<br />

würde. Bei vollkugeligen oder vollnadeligen Wälzlagern ist dies<br />

der Fall und verursacht eine niedrigere Drehzahlgrenze. Zudem lässt<br />

sich bei teilbaren Wälzlagern wie z. B. Kegelrollenlagern und Nadelhülsen<br />

das Herausfallen der Wälzkörper verhindern.“ Je nach Größe und<br />

Anforderungsprofil stehen verschiedene Bauarten von Käfigen zur Verfügung:<br />

Für kleine Wälzlager eignen sich Blechkäfige, für mittlere bis<br />

große Lager werden Massivkäfige eingesetzt. Bei ganz besonderen Anforderungen<br />

können spezielle, ggf. individuell gefertigte Käfige aus Sonderwerkstoffen<br />

höhere Ansprüche für extreme Bedingungen erfüllen.<br />

Für jedes Lager die richtige Bauart<br />

Blechkäfige bestehen überwiegend aus Stahl. Sie zeichnen sich durch<br />

ihr geringes Gewicht aus, sind einfach zu fertigen und somit kostengünstig.<br />

Aufgrund des geringen Platzbedarfs gelangt der Schmierstoff<br />

leicht an den Wälzkontakt. Für Rillenkugellager<br />

eignen sich sogenannte Lappenkäfige<br />

mit umbördelten Blechtaschen<br />

oder Nietkäfige mit genieteten Käfighälften.<br />

Für Pendelrollenlager hingegen sollten<br />

Fensterkäfige mit einer formschlüssigen<br />

Verbindung der Käfighälften gewählt<br />

werden. Es gibt jedoch auch Pendelrollenlager<br />

mit Massivkäfigen aus Messing:<br />

Diese sind reibungsärmer, besitzen aber<br />

im Vergleich zur Fensterkäfigausführung<br />

geringere Tragzahlen, da der Käfig nur<br />

kleinere Rollendurchmesser und eine<br />

geringere Rollenzahl zulässt.<br />

01 Die richtige technische<br />

Spezifikation entscheidet<br />

über die Leistungsfähigkeit<br />

eines Lagers<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

02 Je nach Größe und Anforderungsprofil<br />

stehen verschiedene Bauarten von Käfigen zur<br />

Verfügung<br />

03 Ein optimal gewählter Käfig kann helfen, Probleme im Betrieb von Wälzlagern<br />

von vornherein zu vermeiden<br />

Massivkäfige sind aus Metall, Hartgewebe oder Kunststoff, wobei<br />

Ausführungen aus Metall besonders robust sind und auch hohen<br />

Temperaturen trotzen. Durch die Bordführung verfügen Massivkäfige<br />

über eine höhere Laufgenauigkeit, was wiederum eine gleichmäßigere<br />

Rollenführung und weniger Widerstand nach sich zieht.<br />

Für Rillenkugellager kommen meist genietete Massivkäfige zum<br />

Einsatz, Fensterkäfige eignen sich für Schrägkugellager, während<br />

für Zylinderrollenlager stegvernietete Käfige die richtige Wahl sind.<br />

Richtiger Käfig vermeidet Probleme<br />

„Zu unserem Portfolio gehört auch die Schadensanalyse, das heißt<br />

wir erforschen als unabhängiger Partner die Ursache von Wälzlagerschäden<br />

und helfen bei der Behebung der Probleme“, so Klaus<br />

Findling. „Oft lassen sich dabei mit dem Einsatz des richtigen Käfigs<br />

sehr gute Ergebnisse erzielen.“ So kam in einer Sägemaschine ein<br />

Pendelrollenlager mit Stahlblech zum Einsatz, aufgrund der geringen<br />

Belastung hatten sich jedoch die Wälzkörper verklemmt und<br />

erzeugten beim Losbrechen ein quietschendes Geräusch. Ein Messing-Massivkäfig<br />

mit einer höheren Wälzkörperführung konnte das<br />

Problem nachhaltig beheben.<br />

Ein weiteres Beispiel: In einem Roboterarm kamen Lager mit genieteten<br />

Blechkäfigen zum Einsatz, die jedoch vorzeitig ausfielen.<br />

Die genaue Untersuchung des vorliegenden Systems zeigte für den<br />

Einsatz von Nietkäfigen unzulässige Vibrationen. „Vernietungen<br />

dürfen keinesfalls Vibrationen ausgesetzt werden, weil immer<br />

Rissgefahr besteht“, erläutert Klaus Findling. „Wir empfahlen als<br />

Alternative einen Kunststoffkäfig, der sich für hohe Stoßbeanspruchungen<br />

eignet.“ Als Werkstoff für solche Käfige kommt z. B. glasfaserverstärktes<br />

Polyamid 66-GF zum Einsatz: Die daraus gefertigten<br />

Käfige trotzen Vibrationen und hohen Beschleunigungen und<br />

besitzen zudem besonders gute Gleit- und Notlaufeigenschaften.<br />

Lagerluft optimal auslegen<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der richtigen Spezifikation eines<br />

Lagers ist die Lagerluft. Unterschieden wird generell zwischen radialer<br />

und axialer Lagerluft: Nach DIN 620-4 definiert die radiale<br />

Lagerluft im nicht montierten Zustand den Freigang des Innenrings<br />

in radialer Richtung. Sie wird über die Kugelsortierung im Lager beeinflusst.<br />

Je höher die Lagerluftklasse, desto größer das Spiel im<br />

Lager. Die axiale Lagerluft hingegen beschreibt den Freigang des<br />

Innenrings in axialer Richtung. Sie resultiert aus der Innenkonstruktion<br />

des Lagers, wie z. B. der Schmiegung der Ringe. „Bei der Wahl<br />

der Lagerluft gilt es einige grundlegende Regeln zu befolgen“, betont<br />

Klaus Findling. „Z. B. wird bei Hochtemperatur-Anwendungen generell<br />

eine höhere Lagerluft empfohlen.“ Der Grund: Wenn sich<br />

die Lager thermisch ausdehnen, ergibt sich zwischen Innen- und<br />

Außenring eine Temperaturdifferenz und die Lagerluft nimmt ab.<br />

Optimale Passung beugt Verschleiß vor<br />

Außer den Käfigen und der Lagerluft ist auch die Passung von hoher<br />

Bedeutung für die Leistungsfähigkeit eines Lagers. Das zeigt sich an<br />

einem weiteren Praxisbeispiel: Ein auf Antriebstechnik spezialisiertes<br />

Unternehmen hatte Rillenkugellager einer höheren Leistungsklasse<br />

bezogen, die allerdings frühzeitig einen Wälzlagerschaden<br />

erlitten. „Im vorliegenden Anwendungsfall war die Passung vom<br />

Wälzlager ungünstig gewählt worden“, so Klaus Findling. „Im Gehäuse<br />

des Getriebes waren an den Passflächen Passungsrost und<br />

Schleifspuren zu erkennen.“ Die Verschleißpartikel hatten sich im<br />

Lagerinneren angereichert und zu weiterem Verschleiß bzw. Materialabtrag<br />

auf den Laufbahnen geführt, wobei es im Endstadium zu<br />

Laufgeräuschen und schließlich zu Ausbrüchen an Kugeln sowie<br />

Laufbahnen gekommen war.<br />

Um solche Probleme zu vermeiden, sollte sich die Passungswahl<br />

immer nach dem Belastungsverhältnis der Ringe richten. Der<br />

Lagerring mit Umfangslast benötigt einen Festsitz, um beim Abwälzen<br />

des Lagers Schlupf und somit Abrieb an der Passung zu verhindern.<br />

Wenn die Belastungsrichtung unbestimmt bzw. wechselnd<br />

ist, wird ein Festsitz für beide Lagerringe empfohlen. Je größer die<br />

Belastung ist, desto größer sollte das Passungsübermaß gewählt<br />

werden, wobei dabei zu beachten ist, dass eine Übermaßpassung<br />

die Lagerluft verringert. Anwender sollten zudem eine axiale Verschiebbarkeit<br />

des Loslagers sicherstellen.<br />

Weg zum optimalen Wälzlager<br />

Wer sich bezüglich der Auswahl von Käfigen, Lagerluft und Passungen<br />

unsicher ist, sollte sich an einen Experten wenden. Bei<br />

einer professionellen Anwendungsberatung von Findling Wälzlager<br />

werden die Anforderungen der jeweiligen Applikation genau<br />

analysiert. „Wir arbeiten mit professionellen Computersimulationen<br />

und natürlich mit unseren Abeg-basierten Berechnungsprogrammen“,<br />

erläutert Klaus Findling. „Der Kunde erhält von uns auf<br />

Wunsch eine genaue Spezifikation der benötigten Lagertechnik<br />

inklusive Bemusterungen.“<br />

Für Anwender, die lieber selbst Expertenwissen aufbauen wollen,<br />

bietet das Karlsruher Unternehmen ein Weiterbildungsprogramm<br />

an. Die Teilnehmer lernen z. B., technische Ursachen für die Preisunterschiede<br />

von Anbietern zu verstehen, Angebote vergleichbar<br />

zu machen und eine Spezifikation nach technischen wie kaufmännischen<br />

Merkmalen zu erstellen. Ein spezielles Teambuilding-<br />

Modul stellt darüber hinaus sicher, dass Entwicklung, Einkauf und<br />

Qualitätssicherung Hand in Hand arbeiten. Die Belohnung für eine<br />

abgestimmte Arbeit sind Einsparungen in den Beschaffungskosten<br />

von 20 bis 60 %.<br />

www.findling.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 25


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

Für die Betriebsoptimierung wichtig<br />

Bestimmung und Berechnung der Gehäusefestigkeit für montierte Lagereinheiten<br />

Stehlager werden von Konstrukteuren<br />

für eine Vielzahl von anspruchsvollen<br />

Anwendungen eingesetzt. Um das für<br />

einen optimalen Betrieb adäquate<br />

Wälzlager auswählen zu können,<br />

sind Daten, die Aufschluss über<br />

die Leistungsanforderungen<br />

an die Gehäusefestigkeit<br />

geben, zentral.<br />

Die Anforderungen in Industriebetrieben führen dazu, dass<br />

Wälzlager härter und länger beansprucht werden. Dies gilt folglich<br />

auch für die entsprechenden Gehäuse. Anwendungen mit Belastungen<br />

in mehreren Richtungen erfordern Gehäuse, die diese<br />

Lasten zusammen mit dem verwendeten Wälzlager aufnehmen<br />

können. Konsistente Daten zur Gehäusefestigkeit sind daher unabdingbar.<br />

Die Gehäuse müssen in diesen Anwendungen extreme<br />

Kräfte aus unterschiedlichen Richtungen aufnehmen. Die Lager<br />

müssen sich in Positionen montieren lassen, in denen die Last<br />

nicht direkt durch das Lagerunterteil aufgebracht wird. Derartige<br />

Ausrichtungen sind häufig in großen Förderanlagen und in extremen<br />

Anwendungen wie industriellen Zerkleinerern oder Schlagmühlen<br />

vorzufinden.<br />

Beim Austausch von Stehlagern stellt sich häufig die Frage nach der<br />

Last, die auf das Wälzlager aufgebracht werden kann. Die Antwort ist<br />

für die Wahl eines geeigneten Lagers für die jeweilige Anwendung<br />

von entscheidender Bedeutung. Die Gehäuse-Geometrie von Stehlagern<br />

kann je nach Größe und Art der unterstützten Wälzlager komplex<br />

und unterschiedlich ausfallen – die Abschätzung der Gehäusefestigkeit<br />

ist daher keine leichte Aufgabe. Daher setzt Timken bei der<br />

Ermittlung von Daten zur Gehäusefestigkeit auf eine Testmethodik,<br />

die hochentwickelte Modellierungsverfahren und experimentelle<br />

Prüfungen kombiniert, gestützt von praktischen Erfahrungen.<br />

nehmens auf dem Gebiet der Metallurgie berücksichtigt: Die Finite-<br />

Elemente-Analyse (FEA) wird mit experimentellen Prüfungen kombiniert,<br />

um kalibrierte Modelle zu erhalten, aus denen sich die<br />

statische Grenzfestigkeit des Lagergehäuses berechnen lässt. Damit<br />

wurden Konstruktionsregeln zur Gehäusefestigkeit aufgestellt, und<br />

die entsprechenden Festigkeitswerte wurden veröffentlicht.<br />

Zur Beschreibung mithilfe des FEA-Modells werden zunächst<br />

dreidimensionale Festkörpermodelle der Gehäuse gefertigt. Um die<br />

Modellgröße und die anschließende Berechnungszeit zu reduzieren,<br />

wurde auf Basis der Belastung und der symmetrischen Geometrie<br />

ein Halbmodell erstellt. Diese Modelle wurden zunächst berechnet,<br />

um einen groben Schätzwert für die Bruchfestigkeit der Prüflinge zu<br />

erhalten, um wiederum damit die Anforderungen für den Experiment-Aufbau<br />

abschätzen zu können. Die im Experiment validierten<br />

Versagenskriterien dienten später zur Modell-Verfeinerung.<br />

Die Gehäuse montierter Lager bestehen häufig aus Gusseisen,<br />

das sich durch eine relativ hohe Struktursteifigkeit, Druckfestigkeit<br />

und Korrosionsbeständigkeit auszeichnet. Manche Anwendungen<br />

erfordern jedoch sehr hohe Stoßlasten oder eine nicht-horizontale<br />

Montage der Wälzlager. Die Festigkeit von Gusseisen reicht dafür<br />

nicht aus. Alternativ kann in diesen Fällen hochfester Stahlguss als<br />

Die Testmethodik<br />

Es bestehen vielfältige Möglichkeiten Lasten auf Stehlager aufzubringen.<br />

Die Prüfung eines jeden Gehäuses bis zum Versagen in<br />

allen Belastungsausrichtungen ist wenig praktikabel. Vielmehr wird<br />

ein konsistentes Modellierungsverfahren benötigt, das die verfügbaren<br />

Daten optimal nutzt.<br />

Timken hat eine Methode zur Erzeugung von Daten zur Bruchfestigkeit<br />

entwickelt, die Laborprüfungen, hochentwickelte Modellierungsberechnungen<br />

und die langjährige Erfahrung des Unter-<br />

Florin Constantin ist Principal Application Engineer bei<br />

The Timken Company in Colmar/Frankreich<br />

01 In diesem Beispiel ist der Werkstoff als Stahlguss AISI 1035<br />

definiert, wobei Dehnungsprüfungsdaten aus mehreren Gießereien<br />

gesammelt wurden<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

02 In diesem Gehäuse ist die Spannungskonzentration im Bereich der<br />

Schmierlöcher am höchsten<br />

03 Dehnungs-Konturdiagramm<br />

Werkstoff verwendet werden. Dessen Streckfestigkeit ist ungefähr<br />

doppelt so hoch wie die des vergleichbaren Gusseisens, und er bietet<br />

in anspruchsvollen Anwendungen eine höhere Bruchbeständigkeit.<br />

Gusseisen mit Kugelgraphit zeichnet sich ebenfalls durch eine<br />

weitaus höhere Festigkeit als Gusseisen aus und kann für bestimmte<br />

Gehäuse-Geometrien vorteilhaft sein. Mithilfe der FEA-Modellierung<br />

kann Timken korrekte Bruchdehnungs- und Spannungswerte<br />

berechnen und bestimmen.<br />

Physikalische Prüfungen<br />

Die Grundlage für die Annahmen der FEA-Simulation bildeten<br />

die Werte aus bis zum Bruch belasteten Gehäuse. Dafür wurden<br />

Timken-Gehäuse unterschiedlicher Größen in eine mit einem Universalwerkzeug<br />

ausgestattete Hydraulikpresse eingespannt und<br />

unter einer Reihe verschiedener Belastungen getestet. Das Werkzeug<br />

kann je nach Einrichtungskonfiguration Gehäuse bei Belastungsrichtungen<br />

von 180, 150 und 90° brechen – übliche Winkel,<br />

denen Stehlager in der Praxis ausgesetzt sind. Da die für den Bruch<br />

geschätzte Belastung die statische Grenzlast der Lager übersteigen<br />

könnte, wurden in den Versuchen keine Lager verwendet, sondern<br />

Rundstäbe. Physikalisch getestet wurden verschiedene Bauformen<br />

ungeteilter und geteilter Lager.<br />

Jeder Test wurde unter Verwendung entsprechend kontrollierter<br />

Belastungszyklen vorgenommen. Hydraulikflüssigkeit wurde mithilfe<br />

eines Steuerventils langsam an den Belastungskolben abge-<br />

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24.–28. April <strong>2017</strong><br />

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WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

04 Bruch des geteilten Gehäuses<br />

05 Finite-Elemente-Analyse des geteilten Gehäuses<br />

geben. Ein Computer zeichnete die Belastungsdosen während des<br />

gesamten Tests auf, sodass sich die maximalen Belastungswerte<br />

bestimmen ließen.<br />

In jeder Belastungsrichtung wurden Wiederholungstests mit<br />

mehreren Prüflingen vorgenommen. Die Testergebnisse ergaben<br />

variable Ergebnisse sowohl in der Belastungshöhe als auch in der<br />

Position der Bruchstelle. So wies z. B. ein Gehäuse mit vier Schrauben<br />

drei verschiedene Versagenspositionen auf, wenn die Belastung<br />

in 180°-Richtung erfolgte. Die Befestigungsschrauben durch<br />

den Flansch des Unterteils mussten bei jedem Test unterstützt werden,<br />

um ihren Bruch zu vermeiden und stattdessen einen Bruch<br />

des Gehäuses zu forcieren. Selbst bei Verwendung von hochwertigen<br />

Schrauben der Festigkeitsstufe 9 war dies erforderlich.<br />

Die Methodik zur Analyse und Prüfung geteilter Gehäuse war<br />

ähnlich wie die für ungeteilte Gehäuse. Die Prüfungen zeigten, dass<br />

Gehäuse aus Gusseisen einen spröderen Versagensmodus mit geringer<br />

Deformierung vor dem eigentlichen Bruch aufwiesen. Die<br />

Bruchlasten waren aufgrund der unterschiedlichen Materialfestigkeit<br />

niedriger als bei Stahlguss. Sphärogussgehäuse zeigten eine<br />

größere Dehnung beim Bruch als Gehäuse aus Grauguss, die aber<br />

nicht so groß war wie bei Bauteilen aus Stahlguss.<br />

Testergebnisse für die Gehäusefestigkeit<br />

Die Methode zur Bestimmung der Gehäusebruchfestigkeit unterstützt<br />

Maschinenkonstrukteure und Endanwender bei der Entscheidungsfindung<br />

eines je Anwendungsanforderung adäquaten<br />

Timken-Gehäuses. Zudem konnte Timken mit dem Prüfverfahren<br />

neben der Festigkeit seiner Werkstoffe auch die besonderen Anwendungen,<br />

in denen die montierten Wälzlager und Gehäuse optimal<br />

arbeiten, bestimmen. Schätzwerte für die Gehäusefestigkeit konnten<br />

durch schlüssige Daten gestützt werden.<br />

Die Ausfallmodi können je nach Gussteilgeometrie, Gussteilwerkstoff<br />

und Gehäuseschraubengröße und -qualität variieren.<br />

Geteilte Gehäuse lassen sich leichter montieren und können die<br />

Gesamtkosten für die Montage reduzieren. Sie bieten jedoch nicht<br />

dieselbe Festigkeit wie vergleichbare einteilige ungeteilte Gehäuse.<br />

Die Festigkeitswerte ungeteilter Gehäuse aus Stahlguss übertreffen<br />

die Traglast der verbauten Lager, unabhängig von der Belastungsrichtung.<br />

Den Werten für die Gehäusefestigkeit ungeteilter Lager<br />

wurden minimale Materialeigenschaften zugrunde gelegt.<br />

Grauguss weist bei wechselnden Ausrichtungen eine geringere<br />

Lasttragfähigkeit auf als Sphäroguss. Gleichwohl Grauguss kostengünstiger<br />

als Gusseisen mit Kugelgraphit sein kann, stellt er für<br />

anspruchsvollere Anwendungen mit nicht-horizontal wirkenden<br />

Belastungen mitunter nicht die beste Lösung dar.<br />

Für geteilte Timken-Gehäuse wurden einfach anzuwendende<br />

Richtlinien bei sicheren Lasten entwickelt – wenn die Last nicht<br />

direkt auf das Unterteil einwirkt oder das Unterteil nicht unterstützt<br />

wird. Die sichere Last ist die empfohlene Maximallast, die<br />

ungeachtet der Belastungsrichtung auf das Gehäuse aufgebracht<br />

werden kann. In den Richtlinien für sichere Lasten für geteilte<br />

Gehäuse sind die Bruchfestigkeiten von Gehäuse und Gehäuseschrauben<br />

berücksichtigt.<br />

Für die Material-Bruchfestigkeit geteilter Gehäuse wird der<br />

Sicherheitsfaktor 5, für die Bruchfestigkeit der Gehäuseschrauben<br />

der Sicherheitsfaktor 3 verwendet. Für sicherheitskritische Anwendungen<br />

können zusätzliche Sicherheitsfaktoren angewandt<br />

werden. Die Werte für sichere Lasten gelten nur dann, wenn das<br />

Gehäuse ordnungsgemäß mit der Unterstruktur verbunden wurde<br />

und die Gehäuseschrauben mit dem korrekten Drehmoment angezogen<br />

wurden.<br />

Leicht verwertbare Daten<br />

Durch die Verwendung von FEA-Ergebnissen und solchen aus<br />

Praxis-Tests hat Timken eine Methodik zur Vorhersage der Gehäusefestigkeit<br />

geschaffen, ohne dass jede einzelne Einheit selbst getestet<br />

werden muss. Durch die Kombination aus hochentwickelter Modellierung<br />

und praktischer Erfahrung kann Timken Aussagen zur<br />

Gehäusefestigkeit seines Stehlager-Sortiments in Form von Richtwerten<br />

treffen – und damit leicht zugängliche und verwertbare Daten<br />

für die zunehmend anspruchsvolleren Anforderungen in der<br />

Schwerindustrie liefern.<br />

www.timken.de<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Vielfältige Lösungen mit Linearführungen<br />

Das umfangreiche Lieferprogramm von<br />

IBC hält für den Bereich Antriebstechnik<br />

viele Lösungen mit Linearführungen parat.<br />

Bei laufrollengeführten Systemen werden<br />

montagefreundliche Kombinationen von<br />

abgedichteten Laufwagen mit speziell<br />

profilierten Fest- und Loslager-Führungsschienen<br />

angeboten. Die Führungsschienen,<br />

die an ihren Enden aufeinander<br />

abgestimmt sind, können quasi in<br />

beliebigen Längen bezogen werden. Ein<br />

vielfältiges Programm an Teleskopführungsschienen erlaubt einerseits kompakte<br />

Lösungen mit kurzen Anschraublängen, andererseits auch Schwerlastauszüge von<br />

etwa 2 m Länge. Sicherung in der Endposition ist über federnde, einrastende<br />

Elemente optional möglich. Im Bereich Automation werden Kugelgewindetriebe<br />

für Verstellbewegungen eingesetzt. Der Hersteller bietet hierzu ein umfangreiches<br />

Programm von abgedichteten Einzellagern bis zu anschraubbaren Lösungen in<br />

Flansch- oder Stehlagerversion an. Insbesondere die kompakte Flanschversion<br />

mit Schraubenlöchern der Serie BSDF ist gefragt.<br />

www.ibc-waelzlager.com<br />

Kegelrollenlager im Fokus<br />

Das Unternehmen Timken präsentiert Ergänzungen seines Sortiments an Kegelrollenlagern.<br />

Neue Modelle gibt es z. B. bei den einreihigen Kegelrollenlagern und<br />

Lagerbausätzen in metrischen Größen. Optimierte Materialien, Oberflächen,<br />

Geometrien und Designs stehen für gute Laufruhe, höhere Tragzahlen, eine<br />

längere Lebensdauer und verbesserte Lagerkennzahlen. Auch das Angebot an<br />

Pendelrollenlagern und Wälzlager-Gehäuseeinheiten wurde erweitert. Die<br />

Revolvo-Quick-Fit-Serie mit Rollenlagern z. B. erleichtert den<br />

Einbau von geteilten Gehäuseeinheiten bei Anwendungen<br />

mit begrenztem Zugang. Das Design mit 45°-Teilung<br />

reduziert Montagezeiten deutlich. Ein neuer Schwerpunkt<br />

im Programm sind außerdem Elastomerkupplungen:<br />

Das Quick-Flex-System wurde für<br />

anspruchsvolle Aufgaben entwickelt. Die Kupplungen<br />

lassen sich einfach installieren und benötigen keine<br />

Schmierung. Der Polyurethaneinsatz kann ohne<br />

Demontage weiterer Teile ersetzt werden.<br />

www.timken.com<br />

[<br />

]<br />

... was man kaum sieht<br />

Wälzlager mit vergrößerter, radialer Lagerluft<br />

Zusätzlich zu den verschiedensten Wälzlagern in Standardausführung hat Mädler<br />

jetzt auch Kugel- und Rollenlager in Ausführung C3 mit vergrößerter Lagerluft im<br />

Sortiment. Die Größe der Lagerluft ist keine Frage der Qualität, sondern muss zum<br />

Einsatzfall passen. Die meistverwendeten Wälzlager haben die normale Lagerluft.<br />

Wälzlager in Ausführung C3 haben eine größere radiale Lagerluft. Dadurch ergibt<br />

sich je nach Bauart des Lagers auch ein größeres axiales Lagerspiel. Das vergrößerte<br />

Radialspiel dient zum Ausgleich von großen Temperaturunterschieden zwischen<br />

Innen- und Außenring oder von Verformungen<br />

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bei großem Passungsübermaß. Das vergrößerte<br />

Axialspiel kann zum Ausgleich großer<br />

Toleranzen der umliegenden Bauteile genutzt<br />

werden. Damit können die Toleranzen von<br />

Einbauräumen, Lagersitzbreiten und Distanzbuchsen<br />

gröber gewählt und diese Bauteile<br />

kostengünstiger hergestellt werden.<br />

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WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

Kompetente Beratung senkt Stillstands- und<br />

Wartungskosten<br />

In einer Großmolkerei kam es zu häufigen Ausfällen von Wälzlagern in<br />

einer zentralen Förderstrecke. Weil diese Lager in einem schwer zugänglichen<br />

Anlagenbereich installiert waren, gab es keine Möglichkeit der<br />

Nachschmierung. Deshalb mussten die Lager in<br />

Abstand von zehn Wochen ausgetauscht werden.<br />

Wälzlager-Spezialisten von NSK mit Branchenkompetenz<br />

in der Nahrungsmittelindustrie<br />

untersuchten die Anwendung sowie die<br />

Umgebungsbedingungen vor Ort im Rahmen des<br />

Added Value Programme (AIP). Sie schlugen vor,<br />

die vorhandenen Lager gegen Gehäuselager mit<br />

Molded-Oil-Lagereinsätzen auszutauschen.<br />

Molded-Oil ist ein Harz mit inkorporiertem<br />

Schmierstoff, der nach und nach aus dem Harz<br />

freigesetzt wird. Auf diese Weise kann man auf<br />

eine Lagerbefettung verzichten und muss nicht<br />

nachschmieren. Dadurch wird die Produktionsumgebung<br />

nicht durch Schmierstoffe verunreinigt. NSK empfahl außerdem<br />

die Verwendung von korrosionsbeständigen Polymer-Lagergehäusen der<br />

Silver-Lube-Baureihe. Sie sind mit Dichtungen aus Nitrilkautschuk<br />

ausgestattet, von der NSF zertifiziert und in vier verschiedenen Geometrien<br />

verfügbar. Sie eignen sich für den Einsatz bei Temperaturen von – 20 bis<br />

+ 90 °C und zeichnen sich durch lange Lebensdauer bei niedrigen Lebenszykluskosten<br />

aus. Die Kombination aus korrosionsbeständigen Silver-Lube-<br />

Lagergehäusen und den Dichtungs- und Schmiereigenschaften der<br />

Molded-Oil-Lagereinsätze steht dem Anwender mit den NSK-Lagern der<br />

Life-Lube-Serie zur Verfügung. Sie wurden dezidiert für Anwendungen<br />

entwickelt, in denen der Kontakt des Lagers mit Prozess- oder Reinigungsflüssigkeiten<br />

nicht ausgeschlossen werden kann. Die Wälzlager sind mit<br />

Bohrungsdurchmessern von 20 bis 40 mm verfügbar – als Stehlager,<br />

Flanschlager mit zwei oder vier Befestigungslöchern sowie als Spannkopflagereinheiten.<br />

Tests der Molkerei mit den Life-Lube-Lagern zeigten,<br />

dass sich die Lagerlebensdauer in der Förderanlage von zehn Wochen auf<br />

über ein Jahr erhöhte. Nach dem Wechsel spart die Molkerei pro Jahr<br />

umgerechnet rund 12 000 Euro.<br />

www.nskeurope.de<br />

Leistungsoptimierungen<br />

für Stehlager<br />

Koyo Bearings, ein Unternehmensbereich der<br />

JTEKT Corporation, stellt seine neue Produktreihe<br />

mit hochleistungsfähigen JHS-3i Stehlagern<br />

vor. Die neue Generation bietet Leistungsoptimierungen<br />

durch Verbesserungen des<br />

Gehäuses, der Dichtung und des verwendeten<br />

Schmiermittels. So weist das Gehäusedesign<br />

jetzt eine flache Unterseite auf, wodurch ein<br />

präziserer Einbau und ein solider Sitz des<br />

Stehlagers am Rahmen erzielt werden.<br />

Hierdurch wird eine höhere Stabilität erreicht<br />

und Vibrationen werden eliminiert. Darüber<br />

hinaus kann durch das verbesserte Design der<br />

Dichtung mit Lippe zur Innenseite der Schmierstoff<br />

während des Betriebs zu den Kugeln und<br />

zur Laufbahn zurückfließen. Das resultiert in<br />

einer verbesserten Schmierleistung und einer<br />

höheren Lebensdauer der Lager. Eine weitere<br />

Verbesserung ist der neu eingesetzte hochwertige<br />

Lithium-Complex-Schmierstoff, der u. a. einen<br />

erweiterten zulässigen Temperatur- und<br />

Drehzahlbereich, Beständigkeit gegen Wasserverschmutzung,<br />

Vibration und hohen Druck<br />

sowie gegen hohe Lasten und Stoßbelastung<br />

bietet.<br />

www.koyo.eu<br />

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Kugellager und Rollenlager<br />

von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />

in verschiedenen Ausführungen<br />

Spindeleinheiten<br />

Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />

Spindeln mit angeflanschtem<br />

bzw. integriertem Motor<br />

Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />

Rekonditionierung<br />

von Wälzlagern<br />

Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH<br />

Fabrikgelände 5<br />

D-08427 Fraureuth<br />

Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />

Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50<br />

E-Mail: slf@slf-fraureuth.de<br />

www.slf-fraureuth.de<br />

SLF.indd 1 14.03.<strong>2017</strong> 08:09:40<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Schmierstoff für lange Laufzeiten<br />

Für die Langzeitschmierung von hoch beanspruchten<br />

Wälzlagern hat Klüber das Klübersynth BHE 46-403<br />

entwickelt. Das vollsynthetische Hochtemperaturfett ist<br />

über einen weiten Gebrauchstemperaturbereich einsetzbar.<br />

Die Additivierung schützt vor Verschleiß sowie Korrosion<br />

und reduziert so den Reibungswiderstand über lange<br />

Laufzeiten. Es eignet sich insbesondere für Kegelrollenlager,<br />

Zylinderrollenlager und Pendelrollenlager, z. B. in<br />

den Radlagern von Automobilen, den Transporteinheiten<br />

der Stahlindustrie, in Maschinen der Land- und Bauwirtschaft,<br />

in Förderanlagen, Textil- oder Papiermaschinen. Auch als Dichtfett zur<br />

Schmierung von Wälzlagerdichtungen kann es verwendet werden. Auf diese<br />

Weise kann auch die Anzahl unterschiedlicher Fette reduziert werden, was die<br />

Gefahr von Verwechslungen minimiert.<br />

www.klueber.com<br />

Einbaufertige, kompakte Kombinationslösung<br />

Die Präzisionslager der RTB-Serie aus dem Hause Rodriguez bestehen aus zwei<br />

Axiallagern und einem Radiallager. Die große Anzahl an Rollen in den Axialkäfigen,<br />

der lineare Kontakt der Wälzkörper sowie die präzise Verarbeitung der<br />

Lager stellen ein hochgenaues und kippsteifes Verhalten sicher. So erfüllen die<br />

Präzisionslager problemlos die hohen Anforderungen der spanenden Bearbeitung<br />

an Genauigkeit, Tragfähigkeit und Steifigkeit. Für den Einsatz in Torque-getriebenen<br />

Rundtischen sind die Axial-Radial-Zylinderrollenlager des Typs RTB auch mit<br />

einem integrierten Winkelmesssystem (RTB... AMS) verfügbar.<br />

www.rodriguez.de<br />

Inserentenverzeichnis Heft 4/<strong>2017</strong><br />

ACE Stoßdämpfer, Langenfeld.................................113<br />

Ackermann, Gladenbach............................................. 14<br />

AMA Service, Wunstorf...................................................3<br />

ASTRO Motorengesellschaft, Langen....................114<br />

ate, Leutkirch.................................................................113<br />

Automation24, Essen................................................... 13<br />

Baumüller Holding, Nürnberg................................... 35<br />

Beckhoff Automation, Verl.......................................... 55<br />

B&R Industrie-Elektronik, Bad Homburg............... 17<br />

BRECO Antriebstechnik, Porta Westfalica....... 29,31<br />

Bühler Motor, Nürnberg.............................................. 61<br />

CANTONI MOTOR, Cieszyn (Polen)........................... 63<br />

C + M, Issum.................................................................... 29<br />

COG Gehrckens, Pinneberg......................................... 81<br />

ContiTech, Hannover.................................................... 39<br />

Dold & Söhne, Furtwangen...........................................8<br />

Eichenberger Gewinde,<br />

Burg/AG (Schweiz)......................................................... 99<br />

EMOD Motoren, Bad Salzschlirf................................ 59<br />

Faulhaber, Schönaich.......................................Halfcover<br />

FUSS-EMV, Berlin............................................................ 69<br />

Geiss, Sulzbach............................................................... 57<br />

GSC Schwörer, Eisenbach..........................................102<br />

Hagmann, Hattenhofen............................................111<br />

Harmonic Drive, Limburg............................................ 91<br />

Heinrichs, Dommershausen...................................... 56<br />

Hilger u. Kern, Mannheim........................................... 87<br />

igus®, Köln......................................................................112<br />

IMI Precision Engineering, Norgren, Alpen........... 12<br />

JTEKT Europe Bearings, Almere (Niederlande)........9<br />

JVL Industri Elektronik, Birkerød (Dänemark)....... 94<br />

KISSsoft, Bubikon (Schweiz)....................................... 57<br />

KML Linear Motion, Wien (Österreich)................... 95<br />

KNAPP Wälzlagertechnik, Waiblingen.................... 19<br />

Koch, Ubstadt-Weiher...............................................4.US<br />

KTR Systems, Rheine........................................................5<br />

Lapp, Stuttgart................................................................ 27<br />

Lenze SE, Aerzen...........................................................101<br />

Liebherr-Werk, Biberach.............................................. 65<br />

LMT Fette, Schwarzenbek.........................................2.US<br />

LTI Motion, Lahnau........................................................ 71<br />

maxon motor, München............................................. 11<br />

Mayr, Mauerstetten...................................................... 33<br />

Mechatronic News Köhler + Partner,<br />

Buchholz, MN1-MN11...........................................41-51<br />

MICRO-EPSILON MESSTECHNIK, Ortenburg............7<br />

Mitsubishi Electric Europe, Ratingen................ 15,16<br />

Nachi Europe, Krefeld................................................... 75<br />

Neugart, Kippenheim................................................... 79<br />

Oswald Elektromotoren, Miltenberg....................115<br />

Platestahl, Lüdenscheid............................................... 94<br />

PWB encoders, Eisenach............................................114<br />

Rauschert, Pressig.......................................................... 14<br />

RINGSPANN, Bad Homburg........................................ 85<br />

Rotor Clip, Somerset, New Jersey (USA)................. 10<br />

R+W Antriebselemente, Klingenberg...................... 23<br />

Siemens AG, Industry Sector;<br />

Drive Technologies, Bocholt....................................... 37<br />

SINADRIVES Deutschland, München....................103<br />

SLF Spindel- u. Lagerungstechnik, Fraureuth....... 30<br />

SUMITOMO (SHI) CYCLO DRIVE,<br />

Markt Indersdorf............................................................ 97<br />

SycoTec, Leutkirch.......................................................... 81<br />

TANDLER, D;Bremen...................................................107<br />

TWK-ELEKTRONIK, Düsseldorf................................... 60<br />

WISTRO, Langenhagen................................................. 60<br />

ZAE-AntriebsSysteme, Hamburg............................105<br />

Beilage: easyFairs Deutschland, München<br />

(Teilbelegung)<br />

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NSMITTELKONFORM ]<br />

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Beste Zahnriemenqualität aus<br />

Porta Westfalica, verbaut in<br />

Ihrer Anlage.<br />

Das ist Bewegung.<br />

was man kaum sieht


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Das geht aber schnell<br />

Wie man in Sekunden zum passenden Getriebe kommt<br />

Vorgegebener Motor oder<br />

definierte Applikation – in beiden<br />

Fällen zeigt der Konfigurator dem<br />

Anwender nach nur wenigen Klicks<br />

das optimale Getriebe bezüglich<br />

Energieeffizienz, Leistung und<br />

Baugröße. Darüber hinaus werden<br />

auf übersichtliche Weise weitere<br />

Getriebeoptionen vorgeschlagen.<br />

Konfigurationen werden zu einer<br />

schnellen und sicher lösbaren<br />

Aufgabe.<br />

Der Sizing Assistant ist eine webbasierte<br />

Anwendung (www.sizing-assistant.de),<br />

die ohne Passwort und Login genutzt werden<br />

kann. Sie ist in mehreren Sprachen verfügbar<br />

und greift auf mehr als 14 000 Motorvarianten<br />

von über 50 Herstellern sowie<br />

die umfangreiche Getriebedatenbank von<br />

Wittenstein Alpha zu. Das Auslegungstool<br />

minimiert den Berechnungs- und Zeitaufwand<br />

bei der Getriebeauswahl erheblich,<br />

da es nur wenige Informationen und Parameter<br />

benötigt, um passende Getriebelösungen<br />

zu identifizieren und in einer<br />

Eignungshierarchie darzustellen. Zum Abschluss<br />

kann der Bediener direkt detaillierte<br />

Informationen und Dokumentationen<br />

ausdrucken sowie 3D-CAD-Daten in<br />

verschiedenen Datenformaten, z. B. STEP<br />

oder IGES, anfordern.<br />

Timo Markert ist Produktmanager bei<br />

der Wittenstein Alpha GmbH in Igersheim<br />

Einstieg über die Anwendung<br />

oder den Motor<br />

Anwender mit Hauptfokus auf elektrische<br />

Antriebe haben bei der Auswahl der Motor-<br />

Getriebe-Lösungen oft andere Konfigurationswege<br />

als z. B. die Konstrukteure der<br />

Maschinenbauer, die Achsen für ihre Applikationen<br />

auslegen. Beiden Anwendergruppen<br />

erlaubt der Sizing Assistant eine individuelle<br />

Herangehensweise, da der Einstieg<br />

sowohl über den Motor<br />

als auch über die umzusetzende<br />

Applikation<br />

möglich ist. In beiden<br />

Fällen sind nur wenige<br />

Parameter erforderlich,<br />

z. B. Hersteller, Motortyp<br />

und Übersetzung –<br />

oder aber Bewegungsprofil,<br />

Einschaltdauer,<br />

maximale Momente,<br />

Übersetzung und Verdrehspiel.<br />

Optional kann der Anwender<br />

über Eingabefilter den optimalen Getriebetyp<br />

und zusätzliche Auslegungskriterien<br />

wie z. B. Axial- und Radialkräfte individuell<br />

wählen. Wenige Details und wenige Klicks<br />

genügen – und der Konfigurator sucht in<br />

der Getriebedatenbank auf der Basis von<br />

konsistenten und jederzeit aktuellen Produktdaten<br />

die Baureihen von Wittenstien<br />

Alpha nach einer passenden Lösung.<br />

Strukturierte Schnellauswahl<br />

Der Konfigurator richtet sich<br />

ganz bewusst an Anwender,<br />

die den schnellsten Weg zur<br />

Getriebeauswahl für Servoantriebe<br />

oder Kinematiken suchen.<br />

Timo Markert, Produktmanager,<br />

Wittenstein Alpha GmbH, Igersheim<br />

Unmittelbar im Anschluss an die Dateneingabe<br />

führt der Sizing Assistant einen automatischen<br />

Geometrieabgleich zwischen<br />

Motor und Getriebe durch und generiert<br />

zunächst die optimale Empfehlung – das<br />

kleinste passende Getriebe. Dabei werden<br />

neben den technischen Vorgaben auch Anforderungen<br />

an die Leistungs- und Energieeffizienz<br />

sowie an die Wirtschaftlichkeit der<br />

Getriebelösung berücksichtigt. Angezeigt<br />

werden sowohl die unterschiedlichen möglichen<br />

Getriebebauformen – Koaxial- und<br />

Winkelgetriebe – sowie die zugrundeliegenden<br />

Getriebetechnologien – Planeten-,<br />

Kegelrad- und Schneckengetriebe. Parallel<br />

zur Bestlösung präsentiert das Softwaretool<br />

eine Ansicht möglicher Alternativen, die<br />

nach unterschiedlichen Kriterien sortiert<br />

werden können. Der Anwender hat dadurch<br />

die Möglichkeit, mit der Auslegung<br />

zu „spielen“, indem Parameter und Filtereinstellungen<br />

modifiziert werden. Er kann<br />

so erkennen, welche grundsätzlich ebenfalls<br />

in Frage kommenden Alternativen<br />

welche Spielräume eröffnen. So könnte es<br />

sein, dass ähnliche Aufgabenstellungen<br />

unter Umständen mit einer identischen<br />

Getriebevariante gelöst werden können<br />

und so die Typenvielfalt reduziert wird.<br />

Möglicherweise ist ein Getriebe aus der<br />

Vorschlagsliste bereits in der Stückliste vorhanden<br />

und muss nicht mehr neu angelegt<br />

werden. Die strukturierte Schnellauswahl<br />

liefert somit eine eindeutige Empfehlung,<br />

bietet gleichzeitig aber auch die Möglichkeit,<br />

diese im Rahmen einer Gesamtbetrachtung<br />

konstruktiver und wirtschaftlicher<br />

Aspekte einzuordnen und die Auswahl<br />

bei Bedarf anzupassen. Schließlich zeigt der<br />

Konfigurator auch an, in welchem Preisbe-<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

01 Der Sizing Assistant zeigt dem Anwender nach nur wenigen Klicks<br />

das optimale Getriebe<br />

02 Über den „Detail“-Button öffnet sich ein Fenster mit Informationen<br />

zu Getriebeeigenschaften, Leistungsdaten und Motoranbauteilen<br />

reich sich die Getriebelösungen bewegen<br />

und welche von ihnen kurzfristig verfügbar<br />

sind. Nach der Produktauswahl kann der<br />

Anwender dann online eine direkte Angebotsanfrage<br />

absenden.<br />

Intuitiv bedienen<br />

Die Bedienoberfläche ist auf eine einfache<br />

Dateneingabe und ein klares Design der<br />

vorgeschlagenen Getriebe ausgerichtet.<br />

Einzelheiten zum Motor oder der Applikation<br />

sind entweder bereits gelistet oder<br />

können eingegeben werden. Die erste<br />

Ansicht der Getriebeauswahl informiert<br />

über Baureihe, Typ, Ausführung, Baugröße,<br />

Über setzung und maximal übertragbares<br />

Drehmoment T2α. Beim Klicken auf den<br />

„Detail“-Button öffnet sich ein Fenster mit<br />

detaillierteren Informationen zu Getriebeeigenschaften,<br />

Leistungsdaten und Motoranbauteilen.<br />

Darüber hinaus können das<br />

Datenblatt und die CAD-Daten direkt<br />

abgerufen werden. Kommen mehrere Getriebevarianten<br />

in die engere Wahl, bietet<br />

die Schaltfläche „Vergleichen“<br />

die Möglichkeit, die<br />

Alternativen anhand von<br />

mehr als 20 Merkmalen gegenüberzustellen.<br />

Schnelle Auswahl,<br />

übersichtliche Darstellung,<br />

individuelle<br />

Variations- und<br />

Vergleichsmöglichkeiten,<br />

direkter Abruf<br />

von Dokumenten und<br />

Dateien – der Sizing Assistant<br />

gewährleistet das zeitsparende, fundierte<br />

und transparente Finden des optimalen<br />

Getriebes.<br />

Wenn Details entscheiden<br />

Der Konfigurator richtet sich ganz bewusst<br />

an Anwender, die den schnellsten Weg zur<br />

Getriebeauswahl für Servoantriebe oder<br />

Kinematiken suchen. Geht es um detaillierte<br />

Auslegungsaufgaben – für Hauptachsen,<br />

mit Wellen- und Lagerberechnungen,<br />

03 Das Servo-Schneckengetriebe-<br />

Portfolio V-Drive ist, wie alle<br />

Getriebebaureihen von Wittenstein<br />

Alpha, komplett in den Sizing-<br />

Assistant integriert<br />

die simultane Bearbeitung<br />

beliebig vieler<br />

Achsen innerhalb eines<br />

einzigen Projektes, die Betrachtung von<br />

elektrisch verspannten Antrieben oder<br />

die Optimierung von Auslegungsspielräumen<br />

– ist die multifunktionale Auslegungssoftware<br />

Cymex 5 von Wittenstein Alpha<br />

das richtige Tool. Es bietet zusätzlich eine<br />

integrierte Optimizer- und Master-Slave-<br />

Funktion, eine individuell gestaltbarer<br />

Bedienoberfläche und ist als kostenloser<br />

Download verfügbar.<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 33


Bedarf an<br />

Zahnrädern<br />

wächst<br />

Welche Auswirkungen hat das auf die Zukunft der Verzahnungstechnik?<br />

Durch das zunehmende<br />

Mobilitätsbedürfnis insbesondere<br />

der asiatischen Regionen China und<br />

Indien wächst der Bedarf an PKW<br />

und damit auch das Volumen<br />

benötigter Getriebe stark an.<br />

Aber auch der Bedarf im<br />

weltweiten Maschinenbau<br />

kurbelt die Getriebeproduktion<br />

weiter an. Hersteller müssen sich<br />

also technologisch auf die neuen<br />

Gegebenheiten einstellen.<br />

Dr. Diethard Thomas ist Consultant bei der<br />

LMT Tool Systems GmbH in Oberkochen<br />

Es wird zwar befürchtet, dass von der Elektromobilität<br />

eine Bedrohung für Zahnräder<br />

ausgeht, weil dort die Getriebe wegfallen<br />

könnten. Diese Befürchtung muss jedoch<br />

relativiert werden, weil nicht nur Hybridantriebe<br />

sondern auch rein elektrische Antriebe<br />

weiterhin Zahnräder benötigen, letztere<br />

allerdings mit weniger Stufen. Prognosen<br />

folgend steigt die jährliche Zulassungszahl<br />

von PKW weltweit von 78 Mio. Stück in 2015<br />

um 65 % auf etwa 130 Mio. Stück in 2030 an,<br />

davon etwa 30–40 % mit Stecker. Die Daten<br />

variieren in unterschiedlichen Datenquellen<br />

und sind auch von der Region abhängig.<br />

So wird für China ein wesentlich stärkeres<br />

Wachstum der Elektromobilität prognostiziert<br />

als für Europa oder USA.<br />

Aber auch größere Verzahnungen, z. B.<br />

für Nutzfahrzeuge oder für Windenergieanlagen,<br />

deren Ausbau stark forciert wird,<br />

nehmen weltweit zu. In Summe treiben<br />

neue Technologien den Bedarf an Verzahnungen<br />

an und stellen gleichzeitig hohe<br />

Anforderungen an die Werkzeugexperten<br />

für Verzahnungsfräser. Sie betreffen gesteigerte<br />

Werkzeugleistung, die Bearbeitung<br />

höherfester Materialien, bessere Radqualität<br />

und letztlich die Reduzierung der Cost<br />

per Part.<br />

Für die unterschiedlichen Leistungs- und<br />

Qualitätsanforderungen beim Verzahnen<br />

hat LMT Tools mit den Engineeringexperten<br />

von LMT Fette und gemeinsam mit<br />

Maschinenherstellern, Hochschulen und<br />

Anwendern ein großes Produktportfolio<br />

geschaffen, das von PM-HSS- und Speedcore-Wälzfräsern<br />

über einteilige Hartmetallfräser<br />

(Carbideline-S und Carbideline-<br />

H) bis zu Wendeplattensystemen (Carbideline-I)<br />

reicht.<br />

Qualitätsanforderungen steigen<br />

Bezüglich gesteigerter Anforderungen an<br />

hohe Lebensdauer von Getrieben und geringer<br />

Geräuschentwicklung steigen auch<br />

Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit von<br />

Zahnrädern weiter an. Werkzeugseitig stehen<br />

einteilige Wälzfräser aus PM-HSS,<br />

Speedcore und Hartmetall an der Spitze<br />

der Qualitätsskala. Betrachtet man jedoch<br />

die Gesamtproduktivität dieser Werkzeuge,<br />

muss differenziert werden. Dann sind einteilige<br />

Hartmetallwerkzeuge die erste Wahl.<br />

Für die Fertigung großer Serien im kleineren<br />

Modulbereich sind Vollhartmetall-<br />

Wälzfräser die Lösung. Sie ermöglichen aufgrund<br />

der großen Fertigungspräzision eine<br />

hohe Radqualität bis 6. Auch hoch festes<br />

Material von 1 400 N/mm 2 lässt sich bei<br />

hohen Schnittgeschwindigkeiten und langen<br />

Standzeiten zerspanen. Zur Fertigung<br />

mittlerer Serien im größeren Modulbereich<br />

sind dann Hybridwerkzeuge zu empfehlen.<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Wir zeigen<br />

den Wert von<br />

Industrie 4.0<br />

01 Leistungsfelder<br />

zukunftsweisender<br />

Wälzfräserausführungen:<br />

Speedcore,<br />

VHM-Fräser Carbideline-S,<br />

Hybridwerkzeug<br />

Carbideline-H und<br />

Wendeplattenwerkzeug<br />

Carbideline-I<br />

02 Hybridwerkzeug Carbideline-H ermöglicht<br />

Höchstleistung beim Wälzfräsen<br />

Smartes System für<br />

Predictive Maintenance und<br />

Produktionsoptimierung<br />

03 Anwendungsbeispiel<br />

Zahnrad aus dem<br />

Landmaschinenbau<br />

Vollhartmetall-Wälzfräser und<br />

auch Hybridwerkzeuge besitzen<br />

die generellen Vorteile einteiliger<br />

Werkzeuge, wie hohe Spannutenzahl<br />

bzw. größere effektive Zähnezahl. Damit<br />

werden diese Werkzeuge leistungsstärker,<br />

selbst bei geringerer, nomineller Schnittgeschwindigkeit.<br />

Daraus resultieren letztendlich<br />

reduzierte Radkosten. Außerdem<br />

werden einteilige Werkzeuge nach Standzeitende<br />

in einer der zahlreichen LMT-<br />

Servicestationen in Herstellerqualität<br />

wieder aufbereitet und sorgen für eine<br />

maximale Lebensdauerleistung bei minimierten<br />

Life-Cycle-Kosten.<br />

Vollhartmetall-Wälzfräser haben aber<br />

auch Anwendungsgrenzen, vor allem aufgrund<br />

des höheren Materialpreises und<br />

der damit verbundenen Herstellkosten.<br />

Das führt gegenwärtig zur wirtschaftlichen<br />

Begrenzung der Abmessungspalette bei<br />

Modul 5. Für Hartmetallwerkzeuge im<br />

größeren Bereich bis Modul 12 hat LMT<br />

Fette den neuen Wälzfräser Carbideline-H<br />

entwickelt. Dabei handelt es sich um ein<br />

Werkzeug in Hybrid-Bauweise. Seine Hartmetallschneiden<br />

sind mit dem Trägerwerkzeug<br />

fest verbunden (Hybrid Carbide<br />

Tools). Diese Wälzfräser ermöglichen eine<br />

hohe Verzahnungsqualität bis Güteklasse<br />

AAA. Bevorzugtes Einsatzgebiet liegt im<br />

Nutzfahrzeugbau, im Maschinenbau und<br />

in der Energietechnik.<br />

Sie sind die erste Wahl<br />

dort, wo die Herstellkosten<br />

von Vollhartmetall-Fräsern<br />

zu hoch und<br />

die Qualität der größeren<br />

Wendeplatten-Werkzeuge zu<br />

gering ist. Der Kundennutzen<br />

dieses Neuwerkzeugs lässt sich durch folgendes<br />

Anwendungsbeispiel darstellen.<br />

Hybridtechnologie macht<br />

Wälzfräser schneller<br />

Ein Hersteller aus dem Landmaschinenbau<br />

fertigt Zahnräder aus dem Material C45 mit<br />

einer Produktionsmenge von 25 000 Stück<br />

pro Jahr. Bisher wurden Wendeplatten-<br />

Wälzfräser (effektive Zähnezahl 6,5) eines<br />

Wettbewerbers zum Vor- und Fertigfräsen<br />

eingesetzt. Jeweils drei Räder wurden durch<br />

Paketspannung gleichzeitig bearbeitet. Die<br />

Schnittgeschwindigkeit v c<br />

betrug 180 m/<br />

min bzw. 240 m/min und der Vorschub pro<br />

Werkstückumdrehung f a<br />

lag bei 1,8 bzw.<br />

2,4 mm. Die reine Bearbeitungszeit t e<br />

betrug<br />

4,66 min. Die Wendeplattenfräser erreichten<br />

eine Standmenge von 350 Zahnrädern.<br />

Diese Leistungsdaten reichten dem Anwender<br />

aber nicht aus und er wollte den<br />

Fertigungsprozess effizienter gestalten.<br />

Die Verzahnungsexperten von LMT Tools<br />

schlugen als Problemlösung den neuen<br />

Hybridwälzfräser Carbideline-H vor. In<br />

der angewendeten Ausführung Modul 7<br />

besitzt er 16 Spannuten und bearbeitete die<br />

IoT-Nachrüstung von<br />

Bestands- und Neumaschinen<br />

Planbare Instandhaltung<br />

reduziert Servicekosten<br />

Hersteller- und baujahrunabhängig<br />

einsetzbar<br />

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24.–28. April <strong>2017</strong><br />

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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

05 Chronologische Entwicklung der Beschichtungen und Schnittgeschwindigkeiten<br />

zum Wälzfräsen<br />

04 Vergleich von Hauptzeit und Standmenge<br />

eines Wendeplatten-Wälzfräsers mit dem<br />

Carbideline-H<br />

Zahnräder in einem Schnitt mit folgenden<br />

Einsatzdaten: v c<br />

= 170 m/min; f a<br />

= 2 mm/<br />

Wu. Dabei erreichte er eine Standmenge<br />

von 470 Teilen bei einer reinen Bearbeitungszeit<br />

von t e<br />

= 2,93 min.<br />

Mit dem Carbideline-H Wälzfräser konnte<br />

die Hauptzeit somit um beachtliche 37 %<br />

verkürzt werden – bei gleichzeitiger Standmengenerhöhung<br />

um 34 % (Bild 04). Unter<br />

Berücksichtigung weiterer Kostenanteile,<br />

wie Maschinen- und Werkzeugkosten, resultierte<br />

daraus eine Reduzierung der Cost<br />

per Part um 20 %.<br />

Neue Beschichtungen folgen den<br />

hohen Leistungsanforderungen<br />

Die Notwendigkeit der Eigenentwicklung<br />

von speziell auf die jeweilige Anwendung<br />

angepassten Beschichtungen zur benötigten<br />

Effizienzsteigerung beim Wälzfräsen<br />

hat LMT Fette erkannt. Dabei stand auch<br />

immer die Forderung nach hoher Warmhärte<br />

im Fokus, nicht zuletzt um dem<br />

Anwender Schnittwerte auf immer höherem<br />

Leistungsniveau zu ermöglichen.<br />

Nach intensiver Forschung auf eigenen<br />

Beschichtungsanlagen konnte im ersten<br />

Entwicklungsschritt die nanostrukturierte<br />

Multilayer-Beschichtung Nanosphere 2.0<br />

vorgestellt werden.<br />

Dann folgte der zweite Entwicklungsschritt<br />

mit dem Ziel, eine maßgeschneiderte<br />

Beschichtung speziell für die spezifischen<br />

Hochleistungen der Speedcore- und Voll-<br />

hartmetall-Wälz-<br />

fräser zu kreieren.<br />

Es entstand die<br />

Schicht HT (High<br />

Temperature). Auf<br />

Basis einer AlCrN-<br />

Zusammensetzung,<br />

wie sie auch schon bei<br />

der Nanosphere 2.0 gegeben war, konnte<br />

jetzt aber eine noch feinere, nanokristalline<br />

Struktur mit einer zusätzlich verbesserten<br />

Schichthaftung erzeugt werden. Daraus<br />

resultierte eine nochmals deutlich gesteigerte<br />

Verschleißbeständigkeit.<br />

Moderne Schneidstoff-, Geometrie- und<br />

Beschichtungsentwicklungen setzen somit<br />

immer wieder neue Maßstäbe hinsichtlich<br />

Bearbeitungsgeschwindigkeit und Qualität.<br />

So konnten die Schnittgeschwindigkeiten<br />

in den vergangenen 60 Jahren von etwa<br />

70 m/min auf mehr als 350 m/min erhöht<br />

werden, abhängig vom Einsatzfall.<br />

Komplettbearbeitung<br />

spart Investitionen<br />

Eine wichtige Lösung zur Steigerung der<br />

Wirtschaftlichkeit durch Senkung der Cost<br />

per Part besteht auch darin, mehrere<br />

Arbeitsgänge mit demselben Werkzeug<br />

komplett oder aber multifunktional mit<br />

verschiedenen Werkzeugen in einer einzigen<br />

Aufspannung durchzuführen.<br />

Ein Beispiel zur Komplettbearbeitung<br />

großer Innenverzahnungen bietet der<br />

Wälzfräser Gear Runner Internal. Mit diesem<br />

Werkzeug kann eine weitaus höhere<br />

06 Der Gear Runner Internal ist der erste Wendeplatten-<br />

Wälzfräser für große Innenverzahnungen<br />

Teilungsgenauigkeit erreicht werden, als<br />

das im Einzelteilverfahren mit Zahnformfräsern<br />

der Fall ist. Bisher wurden mit Zahnformfräsern<br />

bei identischen Maschinenvoraussetzungen<br />

Teilungsgenauigkeiten von<br />

10 bis 12 erzielt. Mit dem neuen Gear Runner<br />

Internal kann nun im kontinuierlichen<br />

Wälzfräsverfahren gearbeitet werden. Dadurch<br />

sind jetzt Teilungsgenauigkeiten<br />

von 6 bis 7 möglich. Zur Erzeugung dieser<br />

Qualität war bisher eine zusätzliche Schleifoperation<br />

erforderlich. Ein wesentlicher<br />

Anwendernutzen besteht somit darin, auf<br />

einer einzigen Maschine in der geforderten<br />

Qualität komplett zu fräsen, statt auf zwei<br />

Maschinen zu fräsen und zu schleifen.<br />

Neben dem eigentlichen Wälzfräsen<br />

müssen die erzeugten Zähne auch entgratet<br />

und gefast werden. Dafür kommen<br />

häufig unterschiedliche Verfahren, wie<br />

Roll-, Drück-, Schneid- und manuelles<br />

Nacharbeiten zur Anwendung. Diese Methoden<br />

benötigen separate Einrichtungen<br />

und Maschinen und sind daher aufwendig<br />

und teuer. Statt in getrennten Arbeitsprozessen<br />

auf verschiedenen Maschinen zu<br />

fräsen, zu entgraten und zu fasen, werden<br />

die dafür notwendigen Werkzeuge zusammen<br />

auf einen Dorn gespannt. Zum Entgraten<br />

und Fasen hat LMT Fette gemeinsam<br />

mit dem Partner Liebherr in Kempten<br />

ein besonderes Werkzeug entwickelt, den<br />

Chamfercut. Damit wird der gesamte Prozess<br />

optimiert und Fertigungszeiten und<br />

Kosten eingespart.<br />

www.lmt-tools.de<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Hannover Messe<br />

24.–28. April <strong>2017</strong><br />

Halle 24, Stand D 46<br />

siemens.de/<br />

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Der Spielmacher<br />

in der Premiumliga<br />

Einfach einwechseln: Die Planetengetriebe FLENDER SIP bringen<br />

überall Top-Leistung – erst recht im Siemens-Antriebsstrang.<br />

Auf welchem Feld Sie es auch einsetzen,<br />

die Fähigkeiten eines Top-Getriebes entscheiden<br />

über den Erfolg Ihrer langsam<br />

laufenden Applikation. Zuverlässigkeit,<br />

Flexibilität, Modularität und Motorenkonformität<br />

sind die besonderen Qualitäten<br />

unseres Spielmachers FLENDER SIP®.<br />

Wir bieten ein Spektrum dauerfester,<br />

zuverlässiger und fein abgestufter Getriebe<br />

in vielen Bauformen und mit<br />

zahlreichen Optionen. Das Programm<br />

hält mit fünf Abtriebswellenvarianten<br />

jeden gewünschten Anschluss an die<br />

Applikation bereit. Koaxiale und<br />

rechtwinklige FLENDER SIP bieten<br />

ein filigranes Spektrum mit bis zu 53<br />

Übersetzungen.<br />

Das große Zubehörprogramm macht die<br />

Getriebe noch leichter einsetzbar und<br />

gewährleistet Ausfallsicherheit auch bei<br />

widrigen Bedingungen.<br />

Erleben Sie auch unsere Antriebsstrangkompetenz<br />

durch die perfekte Abstimmung<br />

von Getriebe, Motor, Umrichter<br />

und Steuerung. Profitieren Sie von hoher<br />

Effizienz bei niedrigen Lebenszykluskosten,<br />

von optimaler Verfügbarkeit und<br />

schneller Projektierung – ohne Schnittstellenrisiken.<br />

Die FLENDER SIP Serie bringt Qualität<br />

und Leistung in ein hervorragendes Verhältnis<br />

zu den Kosten. Punkten Sie mit<br />

Ihrer Performance. Darauf kommt es an.<br />

Top-Scorer und Teamplayer –<br />

FLENDER SIP spielt in einer<br />

eigenen Klasse.<br />

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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Getriebeöl-Revolution<br />

Spezialist entwickelt Getriebeölprogramm auf Calciumsulfonat-Basis<br />

Das neue Drei-Schritte-<br />

Getriebeölprogramm von NCH<br />

Europe soll für optimale Schmierung<br />

und kosteneffiziente Wartung und<br />

Instandhaltung sorgen. Zudem<br />

wurde es aufgestockt mit einem<br />

Getriebeöl auf Calciumsulfonat-<br />

Basis, das einen besseren<br />

Korrosionsschutz als herkömmliche<br />

Getriebeöle bietet. Erfahren Sie,<br />

wie das funktioniert.<br />

Maschinenschäden gehören zu den<br />

größten Problemen in Bergbau, industrieller<br />

Fertigung und Schiffsmaschinenbau.<br />

Die Ursache hierfür ist häufig eine schlechte<br />

Schmierung und ein ineffektiver Ansatz für<br />

eine Wartung mit Getriebeöl, was sowohl die<br />

Lebensdauer der Anlagen sowie die Qualität<br />

des Öls selbst reduziert. Das Drei-Schritte-<br />

Getriebeölprogramm von NCH Europe geht<br />

diese Probleme an. Der Prozess soll so vereinfacht<br />

werden, um sicherzustellen, dass der<br />

Endbenutzer das Beste aus seinen Maschinen<br />

und Anlagen macht. Die drei Schritte umfassen<br />

die Nutzung des Ölservice-Programms,<br />

wobei Rückstände entfernt werden und ein<br />

wirksames Öl genutzt wird. „Überraschenderweise<br />

werden lediglich 20 % aller Ölwechsel<br />

zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt“, erklärte<br />

Mark Burnett, Vizepräsident der Innovationsplattform<br />

für Schmierstoffe und<br />

Kraftstoffadditive bei NCH Europe. „Das<br />

bedeutet, dass die Mehrheit aller Unternehmen<br />

ihre Maschinen riskieren, indem sie<br />

den Ölwechsel zu spät oder zu früh durchführen<br />

und sich unnötige Kosten anhäufen.<br />

Auf den Zeitpunkt kommt es an<br />

Das Getriebeölprogramm ermöglicht es<br />

Ingenieuren nicht nur, den richtigen Zeitpunkt<br />

für einen Ölwechsel zu ermitteln,<br />

sondern auch die Lebensdauer von Maschinen<br />

sowie des Ersatzöls selbst zu verlängern.<br />

Mit Hilfe folgender Schritte können<br />

Unternehmen einen effektiven und kosteneffizienten<br />

Ansatz für Ölwechsel entwickeln:<br />

Mark Burnett ist Vizepräsident der Innovationsplattform<br />

für Schmierstoffe und Kraftstoffadditive<br />

bei NCH Europe in Bilston/Großbritannien<br />

Mit NOSP und präzisen Analysemethoden<br />

wird der richtige Zeitpunkt für einen Ölwechsel<br />

ermittelt. Dadurch werden Maschinenschäden<br />

und Ausfallzeiten verhindert<br />

und gleichzeitig hilft es dem Endbenutzer<br />

durch zu zeitige Ölwechsel entstandene<br />

unnötige Kosten zu vermeiden. Es bietet<br />

außerdem genaue Berichte, wenn ein Wechsel<br />

fällig ist.<br />

Durch die Reinigung eines Systems vor<br />

einem Wiederbefüllen mit frischem Öl, wird<br />

verhindert, dass es zu Schadstoffrückständen<br />

kommt, welche die Maschinen beeinträchtigen<br />

können und dann zu erhöhtem<br />

Energieverbrauch und erhöhten Temperaturen<br />

führen. Die Nutzung der Technologie<br />

Flush & Clean von NCH Europe verhindert<br />

dies, indem Rückstände aufgelöst und Säuren<br />

neutralisiert werden, während gleichzeitig<br />

Metallflächen gereinigt werden, um Systemverschleiß<br />

zu reduzieren. „Es ist nicht<br />

ungewöhnlich für Ingenieure, Verfahren<br />

abzukürzen und die Reinigungsphase zu<br />

überspringen“, fügte Mark Burnett hinzu.<br />

„Dadurch sammeln sich Rückstände im<br />

System an und verursachen Probleme für<br />

die Maschinen. Ohne Systemreinigung wird<br />

frisches Getriebeöl kontaminiert und es wird<br />

binnen Stunden weniger effektiv.“<br />

Der letzte Schritt im Ölwechselprogramm<br />

ist die Nutzung eines wirkungsvollen Getriebeöls.<br />

Um eine maximale Schmierung<br />

zu bieten und gleichzeitig Probleme wie<br />

Korrosion und Trockenstarts zu bekämpfen,<br />

entwickelte NCH Europe Top Blend CS.<br />

Trockenstarts verhindern<br />

Top Blend CS ist wasserabweisend, um die<br />

Korrosionsgeschwindigkeit drastisch zu reduzieren,<br />

während die enthaltenen Säureneutralisatoren<br />

und Oxidationsinhibitoren<br />

den chemischen Zerfall verhindern, der<br />

zu Säure im Öl führt. Dies verlängert die<br />

Lebensdauer von Getrieben und Dichtungen<br />

erheblich und spart Unternehmen auf<br />

lange Sicht Geld.<br />

Top Blend CS geht außerdem die Probleme<br />

von Trockenstarts und Schaumbildung an.<br />

Das enthaltene Calciumsulfonat löst diese<br />

mit Entschäumertechnologie sowie adhäsive<br />

und kohäsive Polymere. Letzteres verhindert<br />

Trockenstarts, indem das Öl an Getriebeoberflächen<br />

bei Stillständen haften bleibt.<br />

www.ncheurope.com/de<br />

01 So sollten Getriebe natürlich<br />

nicht aussehen<br />

02 Das Getriebeölprogramm sorgt für<br />

eine optimale Schmierung und kosteneffiziente<br />

Wartung<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Anstellgetriebe für hohe Präzision<br />

Ein Anstellgetriebe, das zwei Prozesswalzen in einer<br />

Converting-Anlage präzise gegeneinanderstellt, hat<br />

ZAE-Antriebssysteme für das Schwesterunternehmen<br />

Kroenert entwickelt. Ein innerhalb eines Gehäuses am Walzenstuhl verbautes<br />

Getriebe bewegt abtriebseitig eine Spindel, über die der Abstand zweier Walzen<br />

mikrometergenau über eine Linearführung verstellbar ist. Per Handrad schaltet<br />

man über eine Muffe manuell von Eilgang (i = 1:1) in den Positioniergang<br />

(i = 50:1). Das Getriebe besteht aus zwei Sonnenrädern mit geringer Zähnezahldifferenz<br />

und drei Planeten, die die Drehmomente von einem Sonnenrad auf das<br />

andere übertragen. Das zum Patent angemeldete Anstellgetriebe kann nicht nur<br />

bei Anlagen zur Beschichtung und Veredelung von bahnförmigen Materialien<br />

eingesetzt werden, sondern eignet sich auch für andere Hochpräzisionsanwendungen.<br />

Zu seinen Merkmalen zählen ein hohes Drehmoment-Volumen-<br />

Verhältnis, eine hohe Torsionssteifigkeit und ein geringes Getriebespiel.<br />

www.zae.de<br />

Ruhiger und leiser durch optimierte<br />

Spindeloberfläche<br />

Mit den Fertigungstechnologien Optislite und<br />

Xi-Plus minimiert Steinmeyer die Oberflächenrauheit<br />

der Spindellaufbahn ihrer Miniatur- und<br />

Präzisions-Kugelgewindetriebe. Dadurch verbessern<br />

sich die Laufeigenschaften und die Effizienz der<br />

Gewindetriebe. Optislite wird angewandt bei<br />

Miniatur-Kugelgewindetrieben mit Spindeldurchmessern<br />

von 3 bis 16 mm, wie sie in der Halbleitertechnik,<br />

in der Optik sowie in der Medizin- und<br />

Messtechnik vorkommen. Im Vergleich zu<br />

Standardspindeln reduziert das Verfahren die<br />

Oberflächengüte um 60 %. Gleichzeitig nimmt der<br />

Materialtraganteil um 70 % zu. Von dem Hersteller<br />

gibt es diese Gewindetriebe in zwei Standard-<br />

Baureihen sowie Reinraum- und Vakuumausführungen.<br />

Für Positionier-Kugelgewindetriebe mit P-Toleranzen und Nenndurchmessern<br />

von 16 bis 80 mm wendet der Hersteller das Xi-Plus-Verfahren an. Diese<br />

Spindeln vibrieren weniger, laufen ruhiger und sind leiser. Die Bandbreite des<br />

Drehmomentsignals ist um 40 % reduziert.<br />

www.steinmeyer.com<br />

Individuell anpasspare Zahnstangengetriebe<br />

Mit den Präzisionszahnstangengetrieben Lifgo und Lean SL von Leantechnik lassen<br />

sich viele synchrone Positionieraufgaben lösen. Mit einem Baukastensystem können<br />

sie beliebig kombiniert werden. Darüber hinaus fertigt der Hersteller auch maßgeschneiderte<br />

teil- und funktionsfertige Anlagen. Für Einsätze, in denen eine hohe<br />

Querkraftaufnahme oder eine hohe Positioniergenauigkeit nötig ist, eignet sich<br />

die Lifgo-Serie. Diese Getriebe sind auch als Excenter-Version mit individuell<br />

angepasstem Zahnflankenspiel verfügbar. Sie sind für Hubkräfte von bis 15 900 N<br />

ausgelegt und ermöglichen eine Hubgeschwindigkeit von 3 m/s. Die Version 5.4<br />

kann Hubkräfte bis zu 25 000 N aufnehmen. Die Modelle der Lean SL-Serie haben<br />

eine rund geführte Zahnstange, eignen sich für Anwendungen, die keine Querkraftaufnahme<br />

erfordern und in denen eine exakte Führung<br />

bereits vorhanden ist. Es gibt sie mit Hubkräften<br />

zwischen 800 und 8 000 N<br />

und einer Hubgeschwindigkeit<br />

von 0,6 m/s.<br />

www.leantechnik.com<br />

Innere Werte<br />

Der neue<br />

CONTI®V FO PIONEER<br />

Im Leben und in Ihrer Maschine gilt: Auf die<br />

inneren Werte kommt es an. Genau wie beim<br />

flankenoffenen Keilriemen CONTI®V FO Pioneer:<br />

Seine neue EPDM-Mischung macht ihn zu einem<br />

der leistungsstärksten Keilriemen am Markt. In<br />

praktisch allen Anwendungen des Maschinenund<br />

Anlagenbaus ermöglicht er maximale Performance<br />

bei kraftschlüssigen Antrieben – auch<br />

in extremen Temperaturbereichen. Außerdem<br />

bietet er 20 Prozent mehr Leistungsübertragung<br />

als das Vorgängermodell.<br />

Die Mischung macht den Unterschied. Mehr<br />

dazu unter www.contitech.de/ptg-industrie<br />

24.–28. April <strong>2017</strong><br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 25, Stand B20<br />

Power Transmission Group


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Mehr Baugrößen für modulare<br />

Industriegetriebe<br />

Nord Drivesystems präsentiert<br />

zwei neue Industriegetriebe für<br />

Nenndrehmomente von 15 bzw.<br />

20 kNm. Die Baureihe umfasst<br />

damit elf Getriebegrößen, die<br />

Abtriebsmomente bis 250 kNm<br />

erreichen. Die Flexibilität zur<br />

anwendungsspezifischen Konfiguration ist bei diesen Antrieben<br />

besonders hoch. Der modulare Systembaukasten umfasst Doppelgetriebe,<br />

Hilfsantriebe, Bremsen, Drehmomentstützen, Rücklaufsperren,<br />

Motorschwingen und ab sofort auch Extruderflansche.<br />

Darüber hinaus gibt es vielfältige Optionen für Dichtungen,<br />

Temperaturmanagement und Überwachung. Die Getriebe können<br />

auf allen sechs Seiten aufgestellt werden. Übersetzungen können<br />

mit zwei, drei oder vier Getriebestufen und bei Bedarf mit<br />

Vorgetriebe im Bereich von 5,54:1 bis über 30 000:1 feingestuft<br />

konfiguriert werden. Nord fertigt alle Industriegetriebe mit einem<br />

einteiligen Blockgehäuse. Daraus ergeben sich hohe Leistungsdichten,<br />

kompakte Abmessungen, hohe Belastbarkeiten und<br />

lange Lebensdauern.<br />

www.nord.com<br />

Hoher Wirkungsgrad, minimales<br />

Verdrehspiel<br />

Eine kompakte Antriebseinheit<br />

für hochdynamische<br />

Anwendungen ist das Kegelstirnradgetriebe<br />

KS210 aus dem<br />

Hause Rehfuss. Dieses bietet ein<br />

minimales Verdrehspiel von<br />

< 6 arcmin, einen Wirkungsgrad<br />

von mehr als 90 % und hohe<br />

Flexibilität. Der ca. 4,55 kg schwere Antrieb ist sowohl mit Vollals<br />

auch Hohlwelle – optional auch mit Spannsatz – verfügbar.<br />

Großzügig dimensionierte Lagerstellen und Verzahnungsauslegung<br />

sorgen für eine hohe Betriebssicherheit. Das Gehäuse mit<br />

integriertem abtriebsseitigem 4-Kant-Flansch und außenseitigen<br />

Edelstahlschrauben bietet eine hohe Steifigkeit und durch das<br />

symmetrische Inline-Gehäuse universelle An- und Einbaumöglichkeiten.<br />

Für hohe Ansprüche an die Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Reinigbarkeit ist auch ein Edelstahlgehäuse erhältlich.<br />

Auch lassen sich die Abtriebswellen bei Bedarf in Edelstahl oder<br />

einem auf die Anwendung abgestimmten Oberflächenschutz ausführen.<br />

Dies ermöglicht den Einsatz in Washdown-Applikationen.<br />

www.rehfuss.com<br />

Minimotor für Hygienebereiche<br />

Für die Automatisierung in hygienischen<br />

Bereichen wie der Lebensmittel-, Getränke-,<br />

Medizin-, Reinraum- und Verfahrenstechnik<br />

bietet Infra-Antriebe von Minimotor bürstenlose<br />

Servo- und Servo-Schneckengetriebe-<br />

Motoren an. Sie bestehen aus Edelstahl<br />

AISI 304 und AISI 316 und haben Schutzart<br />

IP69K. Mit glatten Oberflächen und Beständigkeit<br />

gegen saure und alkalische Substanzen<br />

eignen sie sich zur intensiven Reinigung am<br />

Einsatzort. Für sie werden Schmierstoffe der USD-H1-Klasse<br />

verwendet. Damit entsprechen sie den Hygienevorschriften EHEDG.<br />

Den Typ AMSS gibt es in vier Leistungsbereichen von 94 bis 740 W<br />

bei einer Drehzahl von 3 000 min -1 . Die Spannung beträgt<br />

230 V(AC)/50 Hz. Die Schneckengetriebemotoren der Typen<br />

PCFSS, XCFSS und SXCFSS mit Achsabständen 30, 45<br />

und 50 mm und Übersetzungen von 5 bis 100:1 sind mit<br />

AMSS-Motoren bestückt. Die maximalen Abtriebsmomente<br />

betragen 18, 39 und 70 Nm.<br />

Der Umrichter Miniaction 300 ist<br />

speziell für diese Antriebe ausgelegt.<br />

www.infra-antriebe.de<br />

Kugelgewindetriebe für<br />

die Medizintechnik<br />

Kammerer stellt seine Kugelgewindetriebe<br />

für medizintechnische Anwendungen vor.<br />

Die Edelstahlausführungen sind korrosionsbeständig,<br />

langlebig und robust. Sie zeichnen<br />

sich durch Präzision und einen hohen<br />

Wirkungsgrad aus. Spindel und Mutter der<br />

neuen Niro-Kugelgewindetriebe bestehen<br />

aus korrosionsbeständigen Materialien; die Kugeln können auch<br />

in Keramik ausgeführt werden. Die Materialien und die offene<br />

Bauweise der Achsen erlauben die Reinigung mit Wasser, Dampf<br />

oder aggressiven Reinigungsmedien. Ein Abstreifsystem aus<br />

Kunststoff dient der optimalen Abdichtung des Systems. Die<br />

Kugelgewindetriebe sind sehr robust, langlebig und beständig.<br />

Die verwendete Schmierung sorgt für einen optimalen Schmierfilm<br />

und ist auch in lebensmitteltauglicher Ausführung lieferbar.<br />

Die Kugelgewindetriebe werden kundenspezifisch ausgelegt oder<br />

angepasst. Durchmesser, Länge und Tragzahlen sind variabel.<br />

Neben geschliffenen Kugelgewindetrieben sind auch gewirbelte<br />

Ausführungen erhältlich.<br />

www.kammerer-gewinde.com<br />

Quickfinder erleichtert Getriebe-Suche auf Website<br />

Nabtesco bietet Besuchern seines Online-Auftrittes einen neuen<br />

Service: Mit dem Quickfinder können sie aus dem großen Getriebe-<br />

Angebot das passende Produkt schnell und einfach herausfiltern.<br />

Der Quickfinder verfügt zu diesem Zweck über zahlreiche Kriterien,<br />

aus denen eine Auswahl getroffen werden kann. Neben acht<br />

Einsatzgebieten stehen drei Bauarten, zwei Antriebswellen-Typen<br />

und drei Antriebsarten zur Verfügung. Mit Schiebereglern lassen<br />

sich außerdem Drehzahl, Drehmoment und die gewünschte<br />

Axiallast des Getriebes genau festlegen. Nach Betätigung der<br />

Filter-Funktion zeigt der Quickfinder alle geeigneten Getriebe aus<br />

dem Sortiment in einer Kurzübersicht an. Über einen Link wird der<br />

Besucher zu weiterführenden Informationen geleitet und kann<br />

über ein Online-Formular eine direkte Anfrage stellen. Zeigt der<br />

Quickfinder keine hundertprozentige Übereinstimmung mit den<br />

angegebenen Parametern an, hat der Anwender über das Anfrage-<br />

Formular die Möglichkeit, eigene Werte an Nabtesco zu übermitteln.<br />

www.nabtesco.de<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Anzeige<br />

No 05_04/<strong>2017</strong><br />

Mechatronicnews ®<br />

AUTOMATISIERUNG | ANTRIEBSTECHNIK | TECHNOLOGIETRENDS<br />

DIE SIEBTE ACHSE<br />

Rollon macht Ihrem<br />

Roboter Beine<br />

Mehr dazu auf Seite 10<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Köhler + Partner GmbH<br />

Brauerstraße 42<br />

21244 Buchholz i.d.N.,<br />

Tel.: +49 4181 92892-0<br />

Fax: +49 4188 92892-55<br />

info@koehler-partner.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Jan Phillip Köhler, Julia Köhler-Cordes<br />

BILDNACHWEIS<br />

Archiv, Köhler + Partner GmbH,<br />

S. 9 © Master Video - Fotolia.com,<br />

S. 11 ©iStock.com/Eugenio Opitz<br />

und ©iStock.com/buto,<br />

www.koehler-partner.de


Anzeige<br />

HART IM NEHMEN<br />

Multilift II impact – elektrische Höhenverstellung<br />

für maximale Stoßbelastungen<br />

Hannover Messe<br />

24.04.–28.04.<strong>2017</strong><br />

Halle 16, Stand E18<br />

SPEZIELL FÜR DIE<br />

HÖHENVERSTELLUNG<br />

INDUSTRIELLER<br />

MONTAGETISCHE<br />

Mit dem Multilift II impact bietet RK Rose+Krieger eine<br />

elektrische Höhenverstellung für maximale Stoßbelastung.<br />

Das Dämpfungssystem der elektrisch verstellbaren<br />

Hubsäule absorbiert hohe Aufprallkräfte, die beispielsweise<br />

beim Abladen eines Werkstücks entstehen können.<br />

EINZIGARTIG AUF DEM MARKT<br />

Der Multilift II impact ist für Druck- und Zugkräfte bis<br />

3.000 N sowie in mehreren Hublängen erhältlich. Sein<br />

spezielles internes Dämpfungssystem, das eine Überlastung<br />

durch starke dynamische Beanspruchung verhindert,<br />

ist bislang einzigartig auf dem Markt. Die Hubsäule<br />

erreicht Verfahrgeschwindigkeiten bis 8 mm/s und<br />

verfügt über einen integrierten Endschalter sowie einen<br />

Hall-Sensor für die Lagerückmeldung.<br />

Besonders praktisch: Über seitliche Befestigungsnuten<br />

im Außenprofil lassen sich auf einfache Weise Zubehörteile<br />

wie ein Sichtschutz, CPU-Halter oder Systemversteifungen<br />

an den Hubsäulen befestigen.<br />

ERFOLGSGESCHICHTE MULTILIFT II<br />

Die Produktfamilie der Multilift-II-Hubsäulen ist<br />

eine RK Rose+Krieger-Erfolgsgeschichte. Die ebenso<br />

elegante wie belastbare elektrische Höhenverstellung<br />

ist in der Arbeitsplatzergonomie sowie<br />

der Industrie-, Medien- und Medizintechnik inzwischen<br />

kaum mehr wegzudenken.<br />

Neben der Standardversion Multilift II umfasst die<br />

Baureihe eine teleskopierende Variante (Multilift II<br />

telescope) sowie den Multilift II ESD für die Höhenverstellung<br />

von ESD-Arbeitsplätzen und den Multilift<br />

II impact.<br />

NEU: Mit dem Multilift II safety steht eine weitere Variante<br />

in den Startlöchern. Rose+Krieger entwickelt<br />

ihn speziell für Überkopfanwendungen. Ein eigens<br />

entwickeltes internes Sicherheitssystem unterbindet<br />

ein unkontrolliertes Herausfahren der Hubsäule.<br />

R K ROSE<br />

+<br />

K R IEG ER<br />

A Phoenix Mecano Company<br />

RK ROSE+KRIEGER GMBH<br />

Potsdamer Str. 9 | 32423 Minden<br />

Tel.: +49 571 93350 | info@rk-online.de<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

MN 2


Anzeige<br />

EFFIZIENTE KÜHLLÖSUNGEN<br />

FÜR DIE INDUSTRIE<br />

CTX auf der PCIM Europe <strong>2017</strong><br />

CTX präsentiert auf der PCIM in Nürnberg kompakte,<br />

leistungsstarke und effiziente Hochleistungskühlkörper<br />

als Lösung für nahezu jede industrielle Anwendung.<br />

Im Fokus des Messeauftritts von CTX stehen effiziente<br />

Flüssigkeitskühlkörper und die besonders kompakten<br />

SuperFins-Kühlkörper.<br />

KOMPAKTE HOCHLEISTUNGSKÜHLKÖRPER<br />

SuperFins mit Kupfer- oder Aluminiumbodenplatten und<br />

eingepressten Rippen sind äußerst leistungsstark und<br />

kompakt. Gegenüber den herkömmlichen Rippenkühlkörpern<br />

wird die Oberflächentemperatur um bis zu 20 %<br />

reduziert. Die Hochleistungskühlkörper eignen sich für<br />

Applikationen mit starker Wärmeentwicklung, wie z. B.<br />

- Rundfunktechnik<br />

- Stromübertragung<br />

- UPS-Systeme<br />

EFFIZIENTE FLÜSSIGKEITSKÜHLKÖRPER<br />

SuperPlate und Brazed Flüssigkeitskühlkörper für<br />

Leistungselektronik kühlen direkt am elektronischen<br />

Bauteil. Sie benötigen eine geringe Übertragungsfläche<br />

und sind 15 bis 25 % effizienter als herkömmliche<br />

passive Kühlsysteme.<br />

CTX BIETET VARIANTEN MIT:<br />

- eingelegten Kupfer- oder Edelstahlrohren<br />

- integrierten Bohrungen<br />

- in gebrazter Technologie<br />

KOSTENGÜNSTIGE ALTERNATIVE<br />

Die SuperPower-Hochleistungskühlkörper bieten eine<br />

günstige Alternative zu Flüssigkeitskühlkörpern. Die<br />

modular aufgebauten, leistungsstarken Kühlkörper<br />

sind bis zu 40 % leichter und kleiner als herkömmliche<br />

Druckgusskühlkörper.<br />

CTX Thermal Solutions ist vom 16. bis<br />

18. Mai auf der PCIM Europe <strong>2017</strong> in<br />

Halle 9, Stand 504 zu finden.<br />

SUPERPLATE<br />

BRAZED<br />

CTX THERMAL SOLUTIONS GMBH<br />

Lötscher Weg 104 | 41334 Nettetal<br />

Tel.: +49 2153 7374-0 | info@ctx.eu<br />

www.ctx.eu<br />

MN 3


Anzeige<br />

AUSTAUSCHKOSTEN<br />

MINIMIEREN<br />

Leichtmetallantriebe für Prozessindustrie und raue Umgebungen<br />

Hannover Messe<br />

24.04.–28.04.<strong>2017</strong><br />

Halle 15, Stand H31<br />

NORD DRIVESYSTEMS demonstriert seine Korrosionsschutztechnologie nsd tupH für Antriebe mit Aluminiumgehäuse<br />

im praktischen Vergleich mit lackierten Systemen. Zwei Antriebe waren ein Jahr lang in derselben Anwendung mit<br />

Spritzwasser und salzgetränkter Atmosphäre im Einsatz.<br />

Links ist der Lack nach 12 Monaten praktisch vollständig<br />

abgeplatzt. Motor und Getriebe sind stark korrodiert.<br />

Sogar umliegende Anlagenteile aus Edelstahl<br />

wurden dadurch korrosiv beschädigt. Ein Komplettaustausch<br />

ist nötig.<br />

Dagegen wirkt der Antrieb rechts mit nsd tupH von<br />

NORD DRIVESYSTEMS fast fabrikneu und weist kein<br />

Nachlassen des Korrosionsschutzes auf. Die Lebensdauer<br />

in der Anwendung beträgt viele Jahre. Der Hygienestandard<br />

in der Anlage verbessert sich merklich.<br />

Die Oberflächenveredelung nsd tupH verleiht eine harte Schale und dauerhafte Korrosionsresistenz. Die Gehäuseoberfläche<br />

selbst wird veredelt und geschützt. Im Gegensatz zu Lacken und Beschichtungen kann sie nicht abplatzen.<br />

Kratzer können den tief wirkenden Korrosionsschutz nicht vermindern.<br />

nsd tupH ist für alle Antriebskomponenten von NORD DRIVESYSTEMS mit Aluminiumgehäuse verfügbar:<br />

Vier Getriebebaureihen<br />

- SMI-Schneckengetriebe<br />

- Zwei- bzw. dreistufige<br />

NORDBLOC.1-Stirnradgetriebe<br />

- Zweistufige NORDBLOC.1-Kegelradgetriebe<br />

Glattmotoren<br />

Dezentrale Antriebselektronik<br />

- Motorstarter<br />

- Frequenzumrichter<br />

- Einstufige NORDBLOC.1-Stirnradgetriebe<br />

GETRIEBEBAU NORD GMBH & CO. KG DRIVESYSTEMS<br />

Getriebebau-Nord-Straße 1 | 22941 Bargteheide<br />

Tel.: +49 4532 289-0 | info@nord.com<br />

www.nord.com<br />

MN 4


Anzeige<br />

ALLES IM GRIFF<br />

Die PClamp hält Stangenlasten mit höchsten Kräften<br />

Für die kraftschlüssige Fixierung von Kolbenstangen<br />

ist die PClamp-Serie von HEMA die ideale Wahl: Das<br />

modular aufgebaute pneumatische System klemmt<br />

Linear- und Rotationsbewegungen auf Rundstangen<br />

sicher und fest. Die PClamp ist außerdem fail-safe,<br />

denn sie tritt nur beim Ausfall der Druckluftzufuhr in<br />

Aktion: Wird sie unterbrochen, entweicht Luft aus den<br />

Kammern zwischen den Federblechen. Die elastischen<br />

Bleche kehren in ihre ursprüngliche Position zurück<br />

und pressen die geschlitzte Klemmbuchse gegen die<br />

Stange. Zur Sicherheit des Maschinenbedieners löst<br />

sich die Blockade erst wieder, wenn die Feststelleinheit<br />

mit Druckluft beaufschlagt wird.<br />

HEMA fertigt die PClamp in drei Ausführungen, die sich<br />

für unterschiedliche Anwendungsbereiche und Anforderungen<br />

eignen: Die PClamp N ist ideal für lineare<br />

und rotatorische Belastungen. Für die Verwendung an<br />

Normzylindern bietet HEMA die PClamp ISO an. Wenn<br />

nur wenig Bauraum vorhanden ist oder nur geringe<br />

Haltekräfte nötig sind, empfiehlt sich die Kompaktversion<br />

PClamp E.<br />

Das Klemmsystem kann Stangen mit Durchmessern<br />

von 12 bis 40 mm fixieren und wird standardmäßig für<br />

einen Betriebsdruck von 4 oder 6 Bar gefertigt. Auf Anfrage<br />

sind auch Sonderlösungen möglich.<br />

DIE PCLAMP HAT FÜR DEN ANWENDER DEUTLICHE<br />

VORTEILE GEGENÜBER HYDRAULISCHEN SYSTEMEN:<br />

- Wesentlich höhere Klemmkräfte<br />

- Niedrigere Betriebskosten<br />

- Verfügbarkeit in verschiedenen Längen<br />

HEMA MASCHINEN- UND APPARATESCHUTZ GMBH<br />

Seligenstädter Str. 82 | 63500 Seligenstadt<br />

Tel.: +49 6182 773-0 | info@hema-group.com<br />

www.hema-group.com<br />

MN 5


Anzeige<br />

WELCHE ANLAGE HÄTTEN<br />

SIE DENN GERNE?<br />

Zahnstangengetriebe von LEANTECHNIK sorgen für maximale<br />

Flexibilität in der Konstruktion<br />

Mit dem modularen Baukasten der bewährten Zahnstangengetriebe<br />

lifgo ® und lean SL ® können Anwender Positioniersysteme<br />

aller Art realisieren. Die lifgo ® -Getriebe sind für Hubkräfte<br />

zwischen 2000 und 15900 N sowie Hubgeschwindigkeiten bis<br />

zu 3 m/s ausgelegt. Für besonders schwere Lasten bis zu 2,5 t<br />

hat LEANTECHNIK zudem die Ausführung lifgo ® 5.4 entwickelt,<br />

die Hubkräfte bis zu 25000 N aufnehmen kann. Jede der fünf<br />

lifgo ® -Ausführungen ist in drei Baugrößen erhältlich und zusätzlich<br />

auch in einer Excenter-Version, bei der das Zahnflankenspiel<br />

flexibel eingestellt werden kann.<br />

Eine runde Sache: lean SL ®<br />

Einfache und kostengünstige Hubvorrichtungen sind<br />

besonders gut mit den robusten Zahnstangengetrieben<br />

der lean SL ® -Serie zu konstruieren. Die rund<br />

geführten Zahnstangen haben eine hohe Biegesteifigkeit<br />

und halten Hubkräften zwischen 800 und 8000 N<br />

stand. Mit den lean SL ® -Getrieben lassen sich darüber<br />

hinaus Hubgeschwindigkeiten von bis zu 0,6 m/s problemlos<br />

meistern.<br />

Fix und fertig: leantranspo ®<br />

Auf Basis seiner bewährten Zahnstangengetriebe fertigt<br />

LEANTECHNIK auch teil- und funktionsfertige Anlagen –<br />

maßgeschneidert nach Kundenwunsch. Dabei nutzen<br />

die Oberhausener die herausragenden Eigenschaften<br />

ihrer Getriebe optimal aus: Sie lassen sich untereinander<br />

beliebig kombinieren und werden auch in Ausführungen<br />

mit doppelter Zahnstange gefertigt. Diese Varianten<br />

eignen sich hervorragend für Greifer-, Schließ- und Zentrierbewegungen,<br />

z. B. in Pick-and-Place-Anwendungen.<br />

LEANTECHNIK AG<br />

Im Lipperfeld 7c | 46047 Oberhausen<br />

Tel.: +49 208 49525-0 | info@leantechnik.com<br />

www.leantechnik.com<br />

MN 6


Anzeige<br />

HOCHPRÄZISE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

August Steinmeyer fertigt Kugelgewindetriebe<br />

für vielseitige und höchste Anforderungen<br />

Egal, ob Werkzeugmaschinen- oder Sondermaschinenbau,<br />

Medizin- oder Messtechnik, Roboter- und Handlingsysteme<br />

oder Luft- und Raumfahrt: Jede Branche<br />

stellt besondere Anforderungen an Präzision und Zuverlässigkeit.<br />

Dieser Herausforderung nehmen sich<br />

die Experten der August Steinmeyer GmbH & Co. KG<br />

mit ihren Kugelgewindetrieben an.<br />

Das Unternehmen aus Albstadt im Süden Baden-Württembergs<br />

ist mit seinen über 450 Mitarbeitern europaweit das<br />

führende Kompetenzzentrum für die vollintegrierte Fertigung<br />

von hochpräzisen Kugelgewindetrieben.<br />

Erfahrene Mitarbeiter, der ständige Dialog mit den Kunden<br />

sowie neueste Technologien machen Steinmeyer zu einem<br />

verlässlichen Partner.<br />

Das Produktspektrum von August Steinmeyer umfasst<br />

unterschiedliche Kugelgewindetriebe für verschiedenste<br />

Anwendungsbereiche.<br />

Miniatur-Kugelgewindetriebe ab 3 mm<br />

für die Halbleitertechnik, Optik, Medizintechnik<br />

und Messtechnik<br />

Präzisions-Kugelgewindetriebe von 16 – 125 mm<br />

für den Maschinenbau und viele andere Branchen<br />

Schwerlast-Kugelgewindetriebe bis zu 160 mm<br />

u. a. für Pressen, Schneidautomaten, Richtbänke<br />

und Spritzgießmaschinen<br />

Luftfahrt-Kugelgewindetriebe<br />

stellen Funktionsfähigkeit unter Extrembedingungen<br />

sicher – beispielsweise von Landeklappen in Flugzeugen<br />

Präzisionsgleitgewindetriebe<br />

mit hoher Reproduzierbarkeit, Schlupffreiheit und<br />

geringen Einbauabmessungen<br />

Weltweit schätzen Kunden die Kugelgewindetriebe<br />

von August Steinmeyer für ihre außerordentliche<br />

Qualität und Präzision. Neben Standardausführungen<br />

produziert der Hersteller zudem anwendungsspezifische<br />

Lösungen – selbst in Kleinstmengen ab<br />

Losgröße 1.<br />

AUGUST STEINMEYER GMBH & CO. KG<br />

Riedstraße 7 | 72458 Albstadt<br />

Tel.: +49 7431 1288-0 | info@steinmeyer.com<br />

www.steinmeyer.com<br />

MN 7


Anzeige<br />

DER EINFACHSTE WEG ZUR<br />

OPTIMALEN GETRIEBELÖSUNG<br />

Nabtesco begleitet seine Kunden von der Konzeptionierung bis zur Inbetriebnahme<br />

Die Getriebespezialisten von Nabtesco verfügen über<br />

ein Spektrum von Präzisionsgetrieben, die dank ihrer<br />

Flexibilität und Variantenvielfalt in den verschiedensten<br />

Branchen etabliert sind. Ein Grund für die hohen<br />

Marktanteile der Nabtesco-Lösungen sind jedoch nicht<br />

nur deren außergewöhnliche Leistungsdaten, sondern<br />

auch die Service-Leistungen und Unterstützungen des<br />

Herstellers für seine Kunden.<br />

Auf der Unternehmenswebsite finden Anwender auf<br />

übersichtliche Weise die verschiedenen Zykloidgetriebe<br />

mit ihren Leistungsdaten, Varianten und Anwendungsgebieten<br />

dargestellt. Ein neuer Service für die<br />

Suche nach der geeigneten Getriebe-Lösung ist der<br />

Quickfinder: Er verfügt über zahlreiche Kriterien, mit<br />

denen der Benutzer seine Auswahl treffen kann. Nach<br />

Betätigung der Filter-Funktion zeigt der Quickfinder<br />

alle passenden Getriebe aus dem Nabtesco-Sortiment<br />

in einer Kurzübersicht an. Über einen Link gelangt der<br />

Besucher zu weiteren Informationen und kann über<br />

ein Online-Formular eine direkte Anfrage stellen.<br />

Der Quickfinder ist auf der Nabtesco-<br />

Website www.nabtesco.de unter dem<br />

Reiter „Produkte“ zu finden.<br />

CUSTOMISING:<br />

INDIVIDUELLES GETRIEBE PERFEKT ANGEPASST<br />

Hält das Standard-Portfolio von Nabtesco für die spezielle<br />

Anwendung nicht die passende Lösung bereit,<br />

können die Ingenieure in Düsseldorf gemeinsam mit<br />

dem Kunden ein völlig individuelles Sondergetriebe<br />

entwickeln. Das Teilsystem wird komplett vormontiert<br />

geliefert und muss vom Anwender vor Ort nur noch eingebaut<br />

werden. Der Kunde erhält eine zuverlässige und<br />

praktisch wartungsfreie Lösung aus einer Hand.<br />

NABTESCO PRECISION EUROPE GMBH<br />

Tiefenbroicher Weg 15 | 40472 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 17379-0 | info@nabtesco.de<br />

www.nabtesco.de<br />

MN 8


Anzeige<br />

DIE NEUERFINDUNG<br />

DES SCHRITTMOTORS<br />

Der Nema 17-ZEN-Aktuator von A-Drive eröffnet<br />

völlig neue Einsatzgebiete in der Medizintechnik<br />

Zu den herausragenden Features des NEMA 17-ZEN<br />

von Lin Engineering/Moon’s zählt seine sehr hohe<br />

Schrittwinkel-Genauigkeit von ±1.5 Winkelminuten bei<br />

einem Mikroschrittbetrieb von 1/64. Damit bietet der<br />

neue Aktuator eine dreimal so große Präzision wie vergleichbare<br />

Schrittmotoren. Die hohe Auflösung ist auf<br />

das einzigartige, patentierte magnetische Design des<br />

Aktuators zurückzuführen:<br />

Während beim klassischen Schrittmotor das radiale<br />

Magnetfeld über einen Scheibenmagnet zwischen<br />

den Blechpaketen erzeugt wird, ist beim NEMA<br />

17-ZEN-Schrittmotor ein Ringmagnet außen im Statorpaket<br />

eingebaut. Der Magnetfluss wird über die Außenwicklung<br />

des Stators geleitet. Diese Konstruktion verleiht<br />

dem Schrittmotor eine äußerst kompakte Bauform und<br />

sorgt für einen geräuschlosen, ruhigen Lauf.<br />

A-Drive bietet den NEMA 17-ZEN- Schrittmotor in drei<br />

Baureihen an: Z417 (ruhig und genau), ZN417 (schwingungsarm<br />

und vorbereitet für Optionen) und ZH417<br />

mit 11 mm großer Hohlwelle.<br />

DER NEMA 17-ZEN-SCHRITTMOTOR IM ÜBERBLICK:<br />

- Extrem hohe Auflösung von ±1.5 Winkelminuten<br />

(Mikroschrittbetrieb von 1/64)<br />

- Geräuschloser, ruhiger Lauf<br />

- Ersetzt teure BLDC-Antriebe<br />

- Besonders geeignet für medizintechnische<br />

Anwendungen<br />

- Auch mit großer Hohlwelle erhältlich<br />

Der NEMA 17-ZEN eignet sich dank seiner Eigenschaften<br />

besonders für den Einsatz in der Medizintechnik<br />

und lässt sich dort an nahezu jede Anwendung anpassen,<br />

z. B. an Spritzenpumpen, Zahnarzt-Instrumente<br />

oder Gebiss-Scanner. Bisher konnten dort nur deutlich<br />

teurere BLDC-Antriebe verwendet werden.<br />

Perfekt für den<br />

Einsatz in der<br />

Medizintechnik<br />

A-DRIVE TECHNOLOGY GMBH<br />

Ziegelhüttenweg 4 | 65232 Taunusstein<br />

Tel.: +49 6128 9755-0 | info@a-drive.de<br />

www.a-drive.de<br />

MN 9


Anzeige<br />

DIE SIEBTE ACHSE<br />

FÜR ROBOTER<br />

Erweitern Sie den Aktionsradius Ihrer<br />

Industrieroboter einfach und wirtschaftlich<br />

Siebte Achse<br />

zum Verfahren von<br />

Robotern und schweren<br />

Lasten über lange<br />

Distanzen mit hohen<br />

Dynamiken.<br />

Mit dem Konzept der siebten Achse erhalten Roboteranwendungen<br />

einen größeren Arbeitsbereich. Dabei bewegt<br />

sich der komplette Roboter auf einer bodennahen Linearachse.<br />

Sinnvoll ist der Einsatz einer siebten Achse zum<br />

Beispiel, wenn der Roboter Aufgaben an mehreren Orten<br />

ausführen soll, um besser ausgelastet zu sein. Der Roboter<br />

kann auf der Linearachse parallel zu einer Produktionsstraße<br />

mitlaufen und dabei Manipulationen vornehmen.<br />

Auch zum mobilen Feeder-Roboter, der mehrere Aufgabepunkte<br />

für Werkstücke bedient, lässt er sich erweitern.<br />

Rollon bietet mit der Produktfamilie Seventh Axis aus der<br />

Actuator System Line ein Shuttle-System zur Bewegung von<br />

Robotern über lange Strecken und mit hoher Dynamik. Das<br />

in sechs verschiedenen Größen erhältliche System lässt sich<br />

einfach in die Anwendung integrieren und kann alle Arten<br />

von Robotern bis 2.000 kg Gewicht bewegen. Das Baukastensystem<br />

umfasst alle erforderlichen Komponenten sowie<br />

umfangreiches Zubehör und eignet sich für die Wandbefestigung,<br />

zur Montage am Boden und für die Deckeninstallation.<br />

DAS PRINZIP DER SIEBTE ACHSE IST<br />

EINFACH UMZUSETZEN:<br />

- Der komplette Roboter bewegt sich auf einer<br />

bodennahen Linearachse<br />

- Verfahren werden kleine bis mittlere Roboter<br />

bis maximal zwei Tonnen<br />

- Aufgebaut wird die Linearachse mit der<br />

Produktfamilie Seventh Axis von Rollon<br />

- Hauptanwendungsgebiete: Robotik, Palettierung,<br />

Produktionsstraßen und Logistik<br />

- Einfache Montage dank Stahlstreben und Füßen<br />

mit zwei verschiedenen Einstellsystemen<br />

- Beliebige Reichweite durch Verbindung mehrerer<br />

Profile über selbstzentrierende Einsätze<br />

EIGENSCHAFTEN DES SEVENTH AXIS-SYSTEMS:<br />

- Stranggepresste Aluminiumprofile mit<br />

hoher Steifigkeit<br />

- Zusätzliche Verstärkung durch Verbindungsstreben<br />

- Kugel- oder rollengelagert mit Riemen- oder<br />

Zahnstangentrieb<br />

- Schutzvorrichtungen für jede Arbeitsumgebung<br />

- Maximale Belastbarkeit: 2.000 kg<br />

- Höchstgeschwindigkeit: 4 m/s<br />

- Maximale Beschleunigung von 4 m/s 2<br />

- Wiederholgenauigkeit: +/-0,05 mm<br />

ROLLON GMBH<br />

Bonner Straße 317-319 | 40589 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 95747-0 | info@rollon.de<br />

www.rollon.de<br />

MN 10


Anzeige<br />

TEMPERATURBESTÄNDIGE<br />

XTEMP-LAGER<br />

Spezielles Sortiment von Findling Wälzlager<br />

Rillenkugellager aus dem speziellen Xtemp-Sortiment<br />

von Findling Wälzlager bleiben auch bei starker Kälte<br />

oder Hitze leistungsfähig: Sie sind je nach Ausführung<br />

für einen Temperaturbereich von -60 °C bis zu 500 °C<br />

konstruiert, optional sind auch stromisolierende, korrosionsarme<br />

oder beschichtete Varianten verfügbar.<br />

Die Basis für alle Ausführungen sind Rillenkugellager, an<br />

denen spezielle Modifikationen vorgenommen wurden<br />

– dazu gehören unter anderem die Wahl des geeigneten<br />

Werkstoffes, die Optimierung der Lagerluft, spezielle<br />

Fette bis hin zu Festschmierstoffen, eine besondere<br />

Dichtung und gegebenenfalls eine Wärmestabilisierung.<br />

So ausgerüstet überzeugen die Xtemp-Lager mit einer<br />

verlängerten Lebensdauer: Im Vergleich zu am<br />

Markt erhältlichen Standard-Premium-Lagern ist diese<br />

bei einer Einsatztemperatur von 120 °C um das 1,2<br />

bis 1,5-Fache erhöht. Zudem lassen sich auf Wunsch<br />

viele weitere Funktionsmerkmale wie geringes Anlaufverhalten,<br />

kein Fettaustritt bei hohen Temperaturen<br />

und eine Wartungsfreiheit bzw. besonders lange Wartungsintervalle<br />

erzielen. Somit sind die Speziallager<br />

eine gute Wahl, auch für extreme Einsatzszenarien,<br />

wie zum Beispiel in Kühlhäusern, Ziegelbrennereien<br />

und Photovoltaik-Anlagen.<br />

HITZEBESTÄNDIGE WÄLZLAGER IM EINSATZ<br />

IN WAFFELBACKANLAGEN<br />

Umgebungstemperaturen von bis zu 260 °C und der Kontakt<br />

mit Backrückständen und Fetten:<br />

Industrielle Waffelbackmaschinen<br />

stellen für viele Komponenten eine Herausforderung<br />

dar – unter anderem auch für die verbauten Wälzlager.<br />

In den Waffelbackmaschinen eines führenden Herstellers<br />

kommen deshalb besonders temperaturstabile Rillenkugel-<br />

und zweireihige Schrägkugellager zum Einsatz, die<br />

Findling Wälzlager zuliefert. Um die Rillenkugellager der<br />

Xtemp-Serie optimal zu schützen, musste eine individuelle<br />

Lösung mittels Deckscheiben gefunden werden – denn<br />

normale 2RS-Dichtungen aus Nitrilkautschuk (NBR) würden<br />

den hohen Betriebstemperaturen nicht standhalten.<br />

Findling konnte die Anforderungen durch eine extrem<br />

schmale und hochpräzise Spaltdichtung am Lager erfüllen,<br />

ohne dabei Mehrkosten zu verursachen.<br />

e<br />

treme<br />

FINDLING WÄLZLAGER GMBH<br />

Schoemperlenstr. 12 | 76185 Karlsruhe<br />

Tel.: +49 721 55999-0 | sales@findling.com<br />

www.findling.com<br />

MN 11


Moderne<br />

Kunst<br />

mal anders<br />

Automatisierungskonzept ermöglicht schnellere<br />

Szenenwechsel im polnischen Theaterhaus<br />

Was wäre der Mensch ohne das Theater? Ohne Kunst, ohne<br />

Schauspieler, ohne Vorführungen? Kunst ist Balsam für die Seele.<br />

Mit Kunst können wir die Grenzen der Zeit überschreiten – ob in<br />

Opern, Operetten, im Schauspiel oder Ballett. Doch was wäre<br />

modernes Theater ohne Automatisierung? Und welche Rolle<br />

spielt Mitsubishi Electric dabei?<br />

Kamil Dudek ist Senior Marketing<br />

Specialist bei Mitsubishi Electric in Polen<br />

52 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Das Teatr Wielki (dt. Großes Theater) in Łódź ist der künstlerische<br />

Nachfolger der berühmten Oper Łódź. Dank der Leidenschaft<br />

und des Engagements des „Vereins der Freunde der Oper“ kam es zur<br />

Gründung des Theaters. Zu den Hauptvertretern zählten Władysław<br />

Raczkowski und Tomasz Kiesewetter (beides polnische Dirigenten<br />

und Pianisten) sowie Mieczysław Drobner (polnischer Komponist,<br />

Musikwissenschaftler und Pädagoge). Seit 1967 hat das Teatr Wielki<br />

288 Premieren inszeniert, darunter Klassiker aus Oper, Ballett, Musicals<br />

und Operetten wie etwa Werke moderner polnischer Künstler.<br />

Mit der Zeit gewann das Teatr Wielki zunehmend an Ansehen, wurde<br />

aber auch immer älter: Der Zahn der Zeit machte an vielen Teilen der<br />

Bühne Modernisierungsarbeiten erforderlich. Ihr manuelles Steuerungssystem<br />

fiel immer häufiger aus. Dank der Förderung eines europäischen<br />

Fonds konnte das Gebäude 2012 schließlich grundlegend<br />

modernisiert werden – zum ersten Mal seit über 40 Jahren.<br />

„The show must go on“<br />

Mit dem von der EU geförderten Infrastrukturprojekt am Teatr Wielki<br />

sollte insbesondere die regionale kulturelle Identität in der Provinz<br />

Łódź mithilfe von Opernkunst geformt und entwickelt werden. In<br />

diesem Zusammenhang erhielt Mitsubishi Electric das Angebot,<br />

sich an der Ausgestaltung eines Konzepts zu beteiligen und mit entsprechenden<br />

Komponenten zu unterstützen. Dazu schlugen die<br />

Automatisierungsexperten den Einsatz moderner regenerativer<br />

Frequenzumrichter vor.<br />

Schon damals verfügte Mitsubishi Electric über einige Erfahrungen<br />

speziell im Theaterbereich, denn mehrere seiner Steuerungssysteme<br />

waren bereits in Spielstätten wie Tarnów und Koszalin installiert<br />

worden. Aus diesem Grund trat das polnische Unternehmen<br />

AB Industry, das den Zuschlag für das Gesamtprojekt erhalten hatte,<br />

mit einem Kooperationsvorschlag an Mitsubishi Electric heran.<br />

Die Modernisierungsmaßnahmen sollten letztlich einen schnelleren<br />

Szenenwechsel ermöglichen, damit selbst anspruchsvolle Vorstellungen<br />

perfekt auf die Bühne gebracht werden können. Mit einem<br />

schnelleren Bühnenbildwechsel, ermöglicht u. a. durch Frequenzumrichter,<br />

sollte auch der Übergang von manueller zu automatisierter<br />

Bedienung der Technik eingeleitet werden. Denn bis dahin war<br />

die Bühnentechnik durch mehrere Bediener gesteuert worden.<br />

Die Modernisierungsarbeiten starteten 2013 unter der Federführung<br />

von Grzegorz Kruchły, Leiter für Infrastruktur des Teatr Wielki,<br />

und Grzegorz Kozioł, Product Manager Inverters & LVS, Mitsubishi<br />

Electric Europe B.V. in Polen. „Ein regenerativer Umrichter reduziert<br />

die Kosten, die für die Energieversorgung und die Realisierung<br />

der Elektroinstallation anfallen. Dadurch senken sich auch die Gesamtbetriebskosten“,<br />

erklärt Grzegorz Kozioł.<br />

Allerdings unterschied sich dieses Projekt in einigen Aspekten<br />

deutlich von früheren Aufträgen. Aus der Kombination von unterschiedlichen<br />

Steuermodi (von vollautomatisiert bis manuell) und<br />

der Synchronisation mehrerer Antriebe per Glasfaserkommunikation<br />

ergaben sich besondere Anforderungen. Um diese zu erfüllen, war<br />

letztlich die Entwicklung spezieller Umrichter-Software nötig. Dabei<br />

unterstützten nicht zuletzt die Applikationsexperten von Mitsubishi<br />

Electric am Unternehmenssitz in Japan, die eng mit den polnischen<br />

Kollegen zusammenarbeiteten. Für den Automatisierungsanbieter<br />

war das Projekt die erste Anwendung dieser Art in Europa.<br />

Das Automatisierungskonzept im Teatr Wielki umfasste nicht nur<br />

die Installation von 62 Frequenzumrichtern, sondern auch die Integration<br />

einer Mitsubishi Electric Melsec iQ Platform mit Motion-<br />

Modulen zur Bewegungssteuerung, HMI-Bediengeräte der Got-Serie<br />

und ein Scada-System.<br />

Neue Schauspieler, regenerative Umrichter<br />

Die Reduzierung des Energieverbrauchs sowie zusätzlich 60 % Einsparungen<br />

beim Installationsaufwand und 40 % Einsparungen<br />

beim Platzbedarf für den Schaltschrank bedeuteten eine Reduzierung<br />

der gesamten Inbetriebnahme- und Betriebskosten.<br />

„In vergangenen Jahren hatten wir bereits mehrere Projekte in<br />

Theatern realisiert, aber die Herausforderung, die uns in Łódź erwartete,<br />

war etwas Besonderes. Der wichtigste Aspekt war für uns,<br />

mit unserer Arbeit Kunst zu fördern und auch für die Zukunft großartige<br />

Inszenierungen zu ermöglichen. Dazu kam in diesem Fall die<br />

Herausforderung der unterschiedlichen Steuerungsmodi. Deshalb<br />

haben wir eng mit den Ingenieuren aus Japan zusammengearbeitet.<br />

Dank der Unterstützung von AB Industry konnten wir das Projekt in<br />

nur 18 Monaten abschließen”, berichtet Grzegorz Kozioł.<br />

Regenerative Umrichter verfügen über eine integrierte Bremsfunktion<br />

zur Rückgewinnung der Bremsenergie. Dadurch lassen<br />

sich auch in Anwendungen mit einem hohen Drehmoment Energie<br />

einsparen und Kosten reduzieren, wie etwa bei Seilwinden, Aufzügen,<br />

Wickelmaschinen, Förderbändern, Testmaschinen und zentripetalen<br />

Schneidern. Außerdem erlaubt die Regenerationsfunktion<br />

kleinere und günstigere Automatisierungssysteme. Auch einfachere,<br />

kompaktere Verteilersysteme sind möglich, was sich positiv auf den<br />

Platzbedarf in Schaltschränken und auf die damit zusammenhängenden<br />

Kosten auswirkt.<br />

Mit regenerativen Umrichtern lassen sich drei wesentliche Probleme<br />

effektiv lösen, die insbesondere bei Antriebssystemen in Anwendungen<br />

mit hohem Drehmoment und hoher Leistung auftreten<br />

können. Zum einen sind solche Anwendungen ein maßgeblicher<br />

Faktor im Gesamtenergieverbrauch. Zum anderen benötigen sie in<br />

der Regel viel Platz. Und letztlich bringen sie große Probleme in Bezug<br />

auf die Wärmeausbreitung mit sich. Über das in den Umrichtern<br />

integrierte System zur Energierückgewinnung kann der Antrieb<br />

regenerative Bremsenergie ohne nennenswerten Verlust in<br />

das Stromnetz zurückspeisen. Diese Energie kann dann für andere<br />

Zwecke genutzt werden, was wiederum dazu beiträgt, den Gesamtenergieverbrauch<br />

und die Betriebskosten zu reduzieren. Außerdem<br />

erzeugt regenerative Energie weniger Wärme als gewöhnliche


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

01 Der Einsatz diverser Steuermodi und die Synchronisation mehrerer<br />

Antriebe per Glasfaserkommunikation stellten Anforderungen dar, die<br />

mithilfe einer speziellen Umrichter-Software erfüllt wurden<br />

02 Das Automatisierungskonzept umfasst u. a. die Installation von<br />

62 Frequenzumrichtern, die Integration einer Automatisierungsplattform<br />

mit Motion-Modulen, HMI-Bediengeräte und ein Scada-System<br />

Bremswiderstände. Folglich sind keine zusätzlichen Kühleinrichtungen<br />

notwendig, was wiederum bedeutet, dass Platz und Energie<br />

eingespart werden. Gewöhnlich benötigen Antriebe mit regenerativen<br />

Umrichtern bis zu 60 % weniger Netzverkabelung und bis zu<br />

40 % weniger Fläche als herkömmliche Lösungen. Zusammen mit<br />

der beachtlichen Energieeinsparung des Antriebs selbst ergibt sich<br />

daraus eine erhebliche Reduzierung der Gesamtbetriebskosten und<br />

somit ein deutlicher Vorteil für den Nutzer.<br />

Kunst der etwas anderen Art<br />

Mithilfe von Automatisierungstechnologien wurde das Teatr Wielki<br />

in Łódź rundum modernisiert. Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:<br />

Was wäre Theater ohne Automatisierung? Das Theater gibt es<br />

schon seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar seit tausenden von Jahren<br />

und es wird sicherlich auch die nächsten Jahrtausende als Kunstform<br />

existieren. Hinzu kommt nun allerdings ein neuer Aspekt, nämlich<br />

dass Automatisierungstechnologien sowohl das Theater als auch<br />

die Schauspieler auf einzigartige Weise unterstützen können. Sie tragen<br />

dazu bei, das emotionale Erlebnis für das Publikum zusätzlich zu<br />

steigern. Letztlich stehen Automatisierung und Roboter nicht nur<br />

sinnbildlich für Industrie und Produktion, sondern sie sind auch eine<br />

Art Kunst, die durch Zusammenarbeit entsteht.<br />

Fotos: Aufmacher: Fotolia; Schmuckbild: Francette Levieux/Teatr Wielki Łódź;<br />

Bild 01+02 Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

de3a.mitsubishielectric.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2017</strong> im 56. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />

Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger,<br />

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Alexandra Pisek M.A., Tel.: 06131/992-266,<br />

E-Mail: a.pisek@vfmz.de, Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />

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Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Gisela Kettenbach, Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />

Ulla Winter (Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Anette Fröder, Doris Buchenau, Sonja Schirmer,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 53: gültig ab 1. Oktober 2016<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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Verlag<br />

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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht<br />

das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

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und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />

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Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung<br />

im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-<br />

ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das<br />

Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung<br />

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werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt<br />

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über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

54 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


| AT12-14E |<br />

Rückspeiseeinheit ermöglicht Platzeinsparung<br />

im Schaltschrank<br />

Die neue Rückspeiseeinheit RLD-E0<br />

aus dem Hause Eltroplan-Revcon<br />

bietet im Vergleich zur bisherigen<br />

Baugröße eine Volumenreduzierung<br />

von bis zu 50 % und ermöglicht somit<br />

eine erhebliche Platzeinsparung im<br />

Schaltschrank. Das geringere<br />

Volumen wirkt sich auch auf das<br />

Gewicht aus, welches dadurch um<br />

bis zu 30 % reduziert wurde. Darüber<br />

hinaus kann die Rückspeiseeinheit<br />

durch die engeren Leistungsstufen<br />

besser auf die Anwendung angepasst<br />

werden. Die grundsätzliche Funktion<br />

und Anwendung sind beibehalten<br />

worden, somit ist weiterhin keine<br />

Parametrierung oder Programmierung notwendig, die Einheit<br />

funktioniert im Normalbetrieb ohne jeglichen Nutzereingriff und<br />

setzt keine Nutzung der Steuerschnittstellen voraus. Kompatibel<br />

ist sie mit allen Frequenzumrichtern mit Spannungszwischenkreis<br />

und ausgeführter DC-Anbindung. Weitere Vorteile der<br />

Rückspeiseeinheit reichen von stabiler Zwischenkreisspannung<br />

im Bremsbetrieb, geringeren Schaltschranktemperaturen durch<br />

minimierte Eigenverluste bis hin zu einem besseren Gesamtwirkungsgrad<br />

der Anlage. Die Einschaltdauer ist optimiert für<br />

Anwendungen mit Kurzzeitbremsbetrieb wie Krananlagen,<br />

Aufzügen und Zentrifugen.<br />

XTS – Die Motion-<br />

Revolution.<br />

Das lineare Transportsystem<br />

für neue Maschinenbau-Konzepte.<br />

www.revcon.de<br />

Energy-Recovery-System löst Bremswiderstände<br />

ab<br />

Das Energierückgewinnungssystem<br />

von MSF-Vathauer Antriebstechnik<br />

kann in Anwendungen wie Intralogistikanlagen,<br />

Verpackungsanlagen,<br />

Wickelmaschinen sowie Personenund<br />

Lastaufzügen zum Einsatz<br />

kommen. Überschüssige Energie wird<br />

nicht in Wärme umgewandelt, sondern<br />

durch das Energy-Recovery-System<br />

(ERS) wieder zurück zur Anlage<br />

geführt. Dies geschieht direkt und<br />

verlustfrei mit einem Wirkungsgrad<br />

von 98 % bereits sofort nach der<br />

Erstinbetriebnahme. Das System ist<br />

so konzipiert, dass es in Neuanlagen,<br />

aber auch zur Nachrüstung in<br />

Bestandsanlagen eingebaut werden<br />

kann. Aufgrund der innovativen<br />

Schaltungstechnik und der neuesten<br />

Halbleitertechnik sind keine zusätzlichen Komponenten wie<br />

EMV-Filter, Sinusfilter oder Drosseln erforderlich, um die EMV-<br />

Normen einzuhalten. Zudem kann das ERS herstellerunabhängig<br />

mit allen Frequenzumrichtern oder Servoreglern betrieben<br />

werden, die über einen herausgeführten Zwischenkreis verfügen<br />

und die Zwischenkreisspannung über einen umgesteuerten<br />

Gleichrichter (B6U) erzeugt wird.<br />

Halle 9, Stand F06<br />

www.beckhoff.de/XTS<br />

Mit dem hochkompakten eXtended Transport System (XTS) wird die<br />

Maschinenkonstruktion neu gedacht: In Kombination mit der PC- und<br />

EtherCAT-basierten Steuerungstechnik eröffnet das XTS mit einem<br />

Minimum an Komponenten – Motor, Mover und Führungsschiene<br />

– maximale Konstruktionsfreiheit. Unterschiedlichste Geometrien<br />

können gewählt und so völlig neue Maschinenkonzepte für Transport,<br />

Handling und Montage umgesetzt werden. Die Vorteile: eine erhöhte<br />

Produktionseffizienz und ein reduzierter Maschinen-Footprint. Auch<br />

mechanisch äußerst aufwändige Motion-Anwendungen lassen sich<br />

mit dem XTS per Software komfortabel und flexibel realisieren.<br />

Welche Maschine erfinden Sie mit dem XTS?<br />

www.msf-technik.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Multiturn-Absolutwertgeber für die Positionserfassung und Drehzahlregelung<br />

Zur Positionserfassung und Drehzahlregelung von Motoren mit<br />

großem Wellendurchmesser gibt es nun von PWB Encoders den<br />

ersten echten Multiturn-Absolutwertgeber. Der AS50 Multi ist<br />

als Kit-System für Wellengrößen bis 44 mm<br />

konzipiert und baut äußerst flach auf. Die<br />

große Hohlwelle ermöglicht Durchführungen<br />

von Kabeln oder Schläuchen. Durch seinen<br />

kompakten Aufbau und die vergossene<br />

Elektronik ist der Encoder für die Schutzklasse<br />

IP67 ausgelegt. Er ist robust gegenüber Umwelteinflüssen<br />

wie Staub und Feuchtigkeit und<br />

weist eine hohe Schock- und Vibrationsfestigkeit<br />

auf. Eine flexible Anbindung an die<br />

Steuerung ist durch Schnittstellen wie SSI,<br />

BiSS, SPI, SinCos, ABI und UVW gegeben.<br />

Der Encoder bietet simultan eine absolute<br />

und eine inkrementale Schnittstelle, die jeweils frei kombiniert<br />

werden kann. Die Singleturnauflösung beträgt 18 Bit bei gleichzeitiger<br />

Multiturn-Erfassung von bis zu 262 144 Wellenumdrehungen.<br />

Die inkrementale und absolute Positionserfassung<br />

erfolgt in Echtzeit. Der Multiturndrehgeber<br />

ist innerhalb der angegebenen<br />

Spezifikation unempfindlich gegenüber<br />

Montagetoleranzen, da durch eine einmalige<br />

Einlernfahrt nach erstmaligem Anbau alle Fehler<br />

kompensiert werden. Über die Webseite des<br />

Unternehmens ist die Software zur Kommunikation<br />

des Encoders mit dem Laptop herunterladbar.<br />

Somit ist eine erste Inbetriebnahme und<br />

Konfiguration möglich.<br />

www.pwb-encoders.com<br />

Servoregler für kleine Motoren<br />

Der Antriebsspezialist Promicon hat das High-Speed-System Varimotion um Servoregler für kleine Motoren<br />

erweitert. Hierdurch erhält der Konstrukteur die Möglichkeit, auch Servo- und Linearmotoren mit sehr<br />

kleiner Bauform in mehrachsigen Anwendungen mit hoher Taktrate einzusetzen. Die Geräte<br />

beinhalten standardmäßig ein parametrierbares Feedback-Interface für EnDat, Hiperface, BiSS,<br />

SSI, RS422, Sinus-Cosinus und Resolver. Die Wicklungsdaten sind frei parametrierbar, wodurch<br />

sich jeder bürstenlose Motor bis hin zum reinen DC-Motor betreiben lässt. Die Zwischenkreisspannung<br />

beträgt 20 bis 70 VDC, wodurch auch der Betrieb an der 24-V-Steuerspannung<br />

realisierbar ist. Zusätzlich ist ein Gleichrichter eingebaut, um auch den direkten Anschluss an<br />

einen Trenntransformator zu ermöglichen. Der Dauerausgangsstrom beträgt je nach Ausführung<br />

2,5 bis 10,0 Arms. Zur Kühlung sind keine Zusatzmaßnahmen erforderlich, die Geräte<br />

können direkt nebeneinander montiert werden. Die Servoregler sind frei programmierbar<br />

und beinhalten umfangreiche Technologiefunktionen, um auch spezielle Aufgabenstellungen<br />

bewältigen zu können. Hierbei ist von besonderer Bedeutung, dass komplette Bewegungs- und<br />

Funktionsabläufe realisiert werden können, wodurch übergeordnete Systeme effektiv von zeitkritischen<br />

Koordinierungsaufgaben entlastet werden.<br />

www.promicon.de<br />

komplett<br />

zuverlässig<br />

ökonomisch<br />

Verschlussschrauben, Entlüftungsventile und Ölschaugläser – EIN Abdichtungssystem<br />

für alle Einschraub- und konstruktionsbedingten Löcher im Getriebegehäuse. Komplett<br />

montiert und einsatzbereit.<br />

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Unser Paket für die<br />

Antriebstechnik<br />

It’s our turn.<br />

heinrichs.de


Überschüssige generatorische Energie ins Netz rückführen<br />

Wo ein Bremswiderstand ersetzt und stattdessen überschüssige generatorische Energie ins Netz rückgeführt<br />

werden soll, bietet die Rückspeiseeinheit R1000 von Yaskawa eine effiziente Lösung. Sie lässt sich<br />

exakt auf den Bremsenergiewert auslegen, den man rückspeisen möchte. Zusätzliche Komponenten wie<br />

Drosseln und Sicherungen ergänzen die Einheit zum kompletten System. Dieses wird an den Zwischenkreis<br />

von Frequenzumrichtern geschaltet. Dabei kann das Antriebssystem im Vierquadranten-Betrieb arbeiten.<br />

Die Einheit kann also in beiden Drehrichtungen ebenso Energie aus dem Netz zum Motor wie auch beim<br />

Bremsen wieder zurückübertragen. Bei voller Auslastung ergeben sich daraus kürzere Maschinenzyklen<br />

und eine Steigerung der Produktionseffizienz. Gleichzeitig sinkt der Gesamtenergiebedarf der Anlage,<br />

weil die rückgespeiste Energie von anderen Verbrauchern der gleichen Anlage konsumiert werden kann.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

SPS mit integrierter<br />

Wlan-Datenschnittstelle<br />

Einfache und durchgängige Datenkommunikation im Feld ist<br />

Voraussetzung für die Realisierung von Industrie 4.0 und IoT.<br />

In diesem Umfeld entstehen Maschinen- und Bedienkonzepte,<br />

bei denen die Wireless-Technologien die Grundlage für die<br />

drahtlose Verbindung in<br />

das Automatisierungssystem<br />

und zu den<br />

verteilten Komponenten<br />

im industriellen Netzwerk<br />

darstellen. Hier<br />

übernehmen Kuhnke<br />

Steuerungen mit<br />

integrierter Wlan-<br />

Schnittstelle z. B. die<br />

Funktion eines Access-<br />

Points und bieten so<br />

die Möglichkeit, mehrere Funkteilnehmer gleichzeitig in das Netzwerk<br />

einzubinden. Die Automatisierungsgeräte aus dem Hause<br />

Kendrion Kuhnke Automation werden deshalb optional mit<br />

integrierten kabellosen Datenschnittstellen ausgestattet.<br />

Den Anfang macht der skalierbare und modular erweiterbare<br />

Kuhnke Fio Controller WL. Er kann sich in Wlan-Netze einbuchen,<br />

aber auch selbst Access-Point mit DHCP sein. Die Reichweite des<br />

Wlan-Netzes kann über extern anschließbare Antennen verbessert<br />

werden. Für sichere Visualisierungen über Tablets oder Smartphones<br />

stehen Protokolle wie FTP-Modbus und MQTT zur<br />

Verfügung.<br />

www.kuhnke.kendrion.com<br />

Release 03/<strong>2017</strong><br />

Fordern Sie noch heute eine kostenlose Testversion<br />

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● Zuverlässigkeitsberechnung auf Systemebene<br />

● Vordefinierte Getriebestufen in KISSsys<br />

● Zahnfuss-Spannungen mit FE<br />

● Variationsberechnung für innere Lagergeometrie<br />

● Ermittlung der Unwucht bei Wellenschwingungen<br />

● und viele mehr …<br />

HMI <strong>2017</strong><br />

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durch die<br />

Qualitäts kontrolle<br />

Piezoaktoren als Antriebe in echtzeitfähigen Autofokus-Systemen<br />

Viele großflächige Objekte müssen bei einer Qualitätskontrolle auf winzige Details<br />

untersucht werden, die nur unter dem Mikroskop erkennbar sind. In der Halbleiter- und<br />

Elektronikfertigung ist der Bedarf an mikroskopischen Prüfverfahren aufgrund des<br />

Miniaturisierungsgrades besonders groß. Konventionelle Mikroskopie-Verfahren können<br />

jedoch nicht mit der Geschwindigkeit der heute üblichen Automatisierungstechnik Schritt<br />

halten. Der Einsatz von Hochdurchsatz-Mikroskopiesystemen soll jetzt Abhilfe schaffen.<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Friedrich Schenk ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

beim Fraunhofer IPT in Aachen; Dipl.-Phys. Steffen Arnold ist Leiter Markt<br />

und Produkte bei der Physik Instrumente (PI) GmbH & Co. KG in Karlsruhe;<br />

Ellen-Christine Reiff, M.A. ist Fachjournalistin beim Redaktionsbüro<br />

Stutensee in Stutensee<br />

Sowohl in der Elektronik- und Halbleiterfertigung als auch in der<br />

Biotechnologie oder Pharmazie ist das Problem bekannt: Bei<br />

großflächigen Proben wie Platinen und Mikrotiterplatten dauern<br />

mikroskopische Aufnahmeprozesse bei Vergrößerungen oft lange,<br />

denn bis zu mehrere Zehntausend Einzelaufnahmen müssen erstellt<br />

und ausgewertet werden, wobei der Probentisch das Objekt<br />

für jede Einzelaufnahme exakt positionieren muss. Aus Zeitgründen<br />

verzichten viele dann auf eine 100-Prozent-Prüfung und geben<br />

sich mit Stichprobenuntersuchungen zufrieden, testen also nur an<br />

einigen ausgewählten Stellen. Jetzt hat das Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnologie IPT einen neuen Aufnahmeprozess entwickelt,<br />

mit dem großflächige Objekte in Sekundenschnelle mikroskopiert<br />

werden können. Erstmals wird so eine mikroskopische 100-<br />

Prozent-Prüfung im industriellen Umfeld möglich.<br />

Messen On-the-fly für hohe Bildraten<br />

Dabei bewegt der Tisch das Objekt im Gegensatz zum herkömmlichen<br />

„Stop-and-Go“-Betrieb kontinuierlich mit konstanter Verfahrgeschwindigkeit<br />

während der Aufnahme. Die Probe kann dadurch<br />

mit hohen Bildraten – je nach Kamera mit mehr als 100 fps<br />

(frames per second/ Bilder pro Sekunde) – digitalisiert werden. Da<br />

das Objekt dabei nur kurz mit einem Blitz beleuchtet ist, ist die Aufnahme<br />

zudem frei von Bewegungsunschärfe. Der zeitoptimierte<br />

Scanprozess ist mit einem echtzeitfähigen Datenhandling und Bildverarbeitungsschritten<br />

kombiniert. Selbst rechenintensive Aufgaben<br />

wie Stitching-Prozesse laufen nahezu ohne Verzögerung ab.<br />

Durch die hohe Rechenleistung des Systems, der optimierten Software<br />

sowie dem Einsatz der entsprechenden Hardware lassen sich<br />

Einzelaufnahmen nahtlos zum Gesamtbild zusammenfügen, noch<br />

während die Messung läuft.<br />

58 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


ELEKTROMOTOREN<br />

02 Der prinzipielle<br />

Aufbau des modular<br />

aufgebauten<br />

Hochgeschwindkeitsmikroskops<br />

a<br />

b<br />

01 Hochdurchsatz-Mikroskopiesystem:<br />

Großflächige Objekte können<br />

schnell mikroskopiert werden<br />

03 Bei großen Wafern (a) oder Mikrotiterplatten (b) dauerten mikroskopische Aufnahmeprozesse<br />

bei hohen Vergrößerungen oftmals zu lange. Aufgrund neuer Hochgeschwindigkeitsmikroskope hat<br />

sich das nun geändert<br />

© creart.de<br />

Wir stellen aus:<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

24. - 28.04.<strong>2017</strong><br />

Halle 25, Stand C 14<br />

Motoren nach Maß…<br />

Drehstrommotoren IP 55<br />

IE 1, IE 2, IE 3<br />

Permanentmagneterregte<br />

Drehstrommotoren<br />

Drehstrommotoren IP 23<br />

Drehstrom-<br />

Schleifringläufermotoren<br />

Drehstrom-Servomotoren<br />

Frequenzregelbare<br />

Drehstrommotoren<br />

Wassergekühlte Drehstrommotoren<br />

Einphasenmotoren<br />

Fahr- und Hebezeugmotoren<br />

Flachmotoren<br />

Gleichstrommotoren IP 44/23s<br />

Positionierantriebe<br />

Reluktanzmotoren<br />

Schiffsmotoren<br />

Tauchmotoren<br />

Topfmotoren<br />

Außenläufermotoren<br />

EMOD Motoren GmbH · Elektromotorenfabrik<br />

Zur Kuppe 1 · 36364 Bad Salzschlirf · Germany<br />

Fon: +49664851-0 · Fax: +49664851-143<br />

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…die treibende Kraft


Halle 9 | Stand D58<br />

So gilt es, während des kontinuierlichen Scannens den Fokus entsprechend<br />

nachzuregeln. Denn die Oberflächentopologie überschreitet<br />

die Schärfentiefe eines Objektives bei Weitem, sei es in der<br />

Biotechnologie aufgrund der Unebenheiten der spritzgegossenen<br />

Kunststoff-Mikrotiterplatten oder in der Elektronikfertigung bei unterschiedlich<br />

hohen Bauteilen auf der Platine oder Verkippungen<br />

des Wafers. Die Oberfläche kann nur dann scharf abgebildet werden,<br />

wenn der Fokus rechtzeitig nachgeregelt wird. Für mikroskopische<br />

Aufnahmen aus der Bewegung ist demnach eine echtzeitfähige<br />

Autofokusfunktion erforderlich – der Fokus muss präzise und<br />

dynamisch in Richtung der optischen Achse justiert werden.<br />

Absoluter Wegaufnehmer PWA<br />

Erfasst berührungslos und verschleißfrei<br />

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Durchgängiges Design von<br />

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in allen Anwendungsbereich<br />

Die optimale Fremdbelüftun<br />

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Wartungs- und verschleißfrei<br />

Diese Aufgabe übernehmen piezobasierte Antriebssysteme. Mit<br />

einem Stellweg von bis zu etwa 500 µm eignen sich diese optimal<br />

für Autofokusanwendungen, wobei sie Schrittmotoren im Hinblick<br />

auf Genauigkeit und vor allem Dynamik überlegen sind. Darüber<br />

hinaus zeichnen sich Piezoantriebe über weitere Eigenschaften<br />

aus, von denen die Mikroskopie profitiert: Piezoelektrische Materialien<br />

wandeln elektrische Energie in mechanische um und umgekehrt.<br />

Für die Positionierung von Bedeutung ist die Bewegung, die<br />

entsteht, wenn eine elektrische Spannung an ein piezoelektrisches<br />

Material angelegt wird. Aktoren, die auf diesem Piezoeffekt basieren,<br />

bewegen sich mit Auflösungen im Sub-Nanometerbereich bei<br />

hoher Dynamik und mit Scanfrequenzen bis zu mehreren hundert<br />

Hertz. Da die Bewegung auf kristallinen Effekten beruht, gibt es<br />

keine rotierenden oder reibenden Teile; Piezoaktoren sind dadurch<br />

wartungs- und verschleißfrei.<br />

Die Pifoc-Z-Antriebe von Physik Instrumente, die das Fraunhofer<br />

IPT in seinen Hochgeschwindigkeitsmikroskopen einsetzt, bieten<br />

für solche Anwendungen gute Voraussetzungen: Sie können klein<br />

und steif gebaut werden. Dadurch reagieren sie mit kurzen Ansprechzeiten<br />

und positionieren durch die gute Führung auch bei<br />

verhältnismäßig großen Verfahrwegen bis zu 500 µm präzise. Die<br />

spielfreie und genaue Festkörperführung sorgt für eine hohe Fokusstabilität.<br />

Fein positioniert werden kann so im Bereich unter einem<br />

Nanometer. Die Anforderungen an die Genauigkeit sind für Piezosysteme<br />

in der beschriebenen Anwendung jedoch eher mäßig, da<br />

lediglich genauer positioniert werden muss, als die Schärfentiefe<br />

des Objektivs. Wichtig sind die Wiederholgenauigkeit und die kurze<br />

Einschwingzeit von weniger als 10 ms. Somit verhindert der Piezo-<br />

Antrieb, dass das Objekt bei hohen Scangeschwindigkeiten aus<br />

dem Fokus läuft. Zusammen mit Direktmetrologie, kapazitativen<br />

Sensoren und Digitalcontrollern erreichen die Piezoantriebe hohe<br />

Linearitäten mit max. 0,06 % Abweichung. Die kapazitiven Sensoren<br />

messen direkt und berührungslos den bewegten Teil der<br />

Mechanik. Weder Reibung noch Hysterese beeinträchtigen die<br />

Messung. Die Objektiv-Position lässt sich genau dem jeweiligen<br />

Einzelbild zuordnen.<br />

Einfache Integration<br />

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Besuchen Sie uns auf der<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

Halle 16, Stand H03<br />

Elektro-MechanikGmbH<br />

Berliner Allee 29-31<br />

D-30855 Langenhagen<br />

Telefon: +49 511 / 726 380<br />

E-Mail: info@wistro.com<br />

Das IPT nutzt zur Ansteuerung einen Digital-Controller E-709 mit<br />

Linearisierungsalgorithmen, der über eine analoge Schnittstelle an<br />

das Gesamtsystem angebunden werden kann. Auch die Antriebe<br />

selbst ließen sich mit ihrem Schnellverschlussadapter gut integrieren.<br />

Nach dem Einschrauben des Adapters in den Revolver wird der<br />

Antrieb darin in der gewünschten Ausrichtung befestigt. Da der Objektivpositionierer<br />

nicht gedreht werden muss, ist die Kabelführung<br />

unproblematisch. Für Anwendungen, in denen ein großer freier optischer<br />

Durchgang erforderlich ist, gibt es eine Variante mit 29 mm<br />

freier Apertur im Gewindeeinsatz. Der Mikroskopie unter industriellen<br />

Bedingungen erschließen sich damit völlig neue Möglichkeiten.<br />

Fotos: Fraunhofer IPT<br />

www.pi.ws<br />

60 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong><br />

WISTRO.indd 1 04.04.<strong>2017</strong> 13:29:45


ELEKTROMOTOREN<br />

Kompakte Servotechnik im Doppelpack<br />

Mit dem E Darc C08D ergänzt Ferrocontrol sein Portfolio an 2-Achs-Servoreglern um<br />

ein noch leistungsstärkeres Modell: Das Doppelachsmodul integriert zwei Endstufen<br />

und verfügt über 2 × 8 A Nennstrom. Das kompakte Design spart gegenüber Einzelachsreglern<br />

Feldbusschnittstellen und bietet ein einfaches Verkabelungskonzept. Das<br />

Doppelachsmodul basiert auf einem FPGA-Design, das durch quasianaloge Parallelverarbeitung<br />

Maßstäbe in Sachen Dynamik und Regelgüte setzt (Regeltaktfrequenz:<br />

12 kHz). Eine standardmäßig implementierte sichere<br />

Impulssperre STO sorgt für eine zuverlässige Unterbrechung<br />

der Energieversorgung zum Antrieb. Der<br />

E Darc C08D eignet sich für den geregelten sowie<br />

gesteuerten Betrieb von Synchron- und Linearmotoren<br />

und kann mit drehmomentstarken Motoren betrieben<br />

werden. Als Geberschnittstellen bietet der Regler<br />

Resolver, Hiperface, EnDat, SinCos und<br />

Inkremental. Über eine EtherCAT- oder<br />

CANopen-Schnittstelle können die Antriebe<br />

einfach und flexibel angebunden werden.<br />

fast forwardsolutions<br />

Kraft-<br />

Ausdruck<br />

www.ferrocontrol.de<br />

Servomotoren für High-Precision-Anwendungen<br />

Baumüller hat mit der DSH1-Baureihe („H“ steht für High Precision) ein weiteres Derivat<br />

in seiner Servomotorenpalette geschaffen. Die Servomotoren weisen einen extra<br />

niedrigen Rastmoment auf und erreichen damit besonders in Verbindung mit der<br />

Baumüller Antriebselektronik eine sehr gute Regelgüte. Ein typisches Einsatzfeld sind<br />

z. B. Schweißroboter, die Bauteile mit einer exakten, hochwertigen Schweißnaht fertigen.<br />

Durch das vorhandene Baukastensystem sind die mechanischen Schnittstellen und<br />

die Anschlusstechnik auch bei der DSH1-Reihe analog zu den bestehenden Baumüller-<br />

Servomotoren ausgeführt. Je nach Applikationsanforderung kann damit der optimale<br />

Servomotor eingesetzt werden, ohne dass<br />

der Maschinenbauer dabei Anpassungen<br />

seitens der Mechanik oder Anschlusstechnik<br />

vornehmen muss. Der maximale<br />

Drehzahlbereich der DSH1-Servomotoren,<br />

die in den Baugrößen 45-100<br />

verfügbar sind, liegt bei bis zu 6 000 1/min<br />

bei Nennleistungen in der selbstgekühlten<br />

Ausführung bis 10 kW.<br />

www.baumueller.de<br />

Wassergekühlte Motoren mit einer Leistung von bis zu<br />

700 kW bei geringem Einbauvolumen<br />

Die wassergekühlten Motoren der Reihe K1W von WEG sind bis Energieeffizienzklasse<br />

IE3 verfügbar und bieten eine Leistung von bis zu 700 kW bei geringem Einbauvolumen.<br />

Zahlreiche Ausführungs-Optionen eröffnen zudem vielfältige Einsatzmöglichkeiten,<br />

so z. B. in Spritzgieß-, Druck-, Papier- und Drahtziehmaschinen. Entwickelt wurde die<br />

Reihe von der Tochterfirma Antriebstechnik KATT Hessen (AKH). Zum Einsatz kommen<br />

die Motoren u. a., wenn viel Leistung auf engem Raum benötigt wird und ein möglichst<br />

geringes Geräuschniveau erzielt werden soll. Die Reihe ist standardmäßig<br />

in Schwinggrößenstufe A, Isolationsklasse F und Schutzart IP55<br />

ausgeführt. Die Achshöhe liegt zwischen 200 bis 355 mm. In der<br />

Standardausführung verfügen die Motoren über Gehäuse<br />

und Lagerschilde aus Stahl. Für die elektrische Ausführung<br />

stehen u. a. die Optimierung für den Frequenzumrichter-Betrieb<br />

sowie Sonderspannungen und<br />

-frequenzen als Optionen bereit.<br />

www.weg.net<br />

Antriebslösungen mit<br />

3 DC/EC Motoren<br />

3 Getriebemotoren<br />

3 Pumpen<br />

www.buehlermotor.de<br />

Wirfreuen unsauf IhrenBesuch:<br />

AutoShanghai<br />

19.4. -28.4.<strong>2017</strong> |National Exhibition andConvention<br />

Center (NECC),Shanghai, China, Halle4.2,Stand 4BJ109<br />

Internationales Wiener Motorensymposium<br />

27.4. -28.4.<strong>2017</strong> |Kongresszentrum HofburgWien


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Mit einem Klick!<br />

Hybridsteckverbinder – die kompakteste Verbindung<br />

zwischen Leiterplatte und Motor<br />

In der elektrischen Antriebstechnik geht der Trend zur Einkabellösung in Form eines<br />

Hybridkabels. Die Verbindung von Motorspannung, internem Temperaturfühler und einer<br />

eventuellen mechanischen Bremse sind die klassischen Anforderungen an diese Schnittstelle.<br />

Je nach Anwendung wird auch die Verbindung zu einem Encoder oder Resolver benötigt.<br />

Dieser Trend hat direkte Auswirkungen auf die Anschlusstechnik.<br />

H<br />

ybridkabel stellen die Verbindung zwischen<br />

Frequenzumrichtern oder Servoreglern<br />

und dem Motor her. Zum Anschließen<br />

der Leitung benötigte man bisher drei<br />

Steckverbinder: Einen Leistungssteckverbinder<br />

für den Motoranschluss. Einen Signalsteckverbinder<br />

zur Erfassung des Motor-<br />

Feedbacks und eine Schirmauflage zum<br />

Schutz des Datenverkehrs vor elektromagnetischen<br />

Störimpulsen. Der Omnimate<br />

René Arntzen ist Strategischer Produktmanager<br />

bei der Weidmüller GmbH & Co. KG in Detmold<br />

Hybrid-Steckverbinder kombiniert alle drei<br />

Steckverbinder applikationsgerecht zu einer<br />

Gesamtlösung. Omnimate Power Hybrid<br />

ermöglicht ein gleichzeitiges, sicheres und<br />

„blindes“ Stecken von Energie, Signalen<br />

und Schirmung. Dazu gehört z. B. die steckbare<br />

Schirmauflage oder die automatisch<br />

verrastende Einhand-Sicherheitsverriegelung.<br />

Die Integration dieser Funktionen<br />

sorgt auch bei schwierigen Einbauverhältnissen<br />

für eine intuitive, werkzeuglose<br />

Handhabung und eine dauerhaft sichere<br />

Kontaktierung. Der Hybridsteckverbinder<br />

erfüllt den Berührungsschutz gemäß IEC<br />

(UL) 61800-5-1 von 3 oder 5,5 mm. Optional<br />

ist er auch mit auf- und festellbaren<br />

„Pushern“ und geöffneter Kontaktstelle erhältlich.<br />

Diese Version vereinfacht die Verdrahtung<br />

im Feld wesentlich.<br />

Bereits erfolgreich im Einsatz<br />

Die Firma LTI Motion offeriert mit dem<br />

„System One CM“ ein sehr kompakt ausgelegtes<br />

Automatisierungssystem und setzt<br />

damit Maßstäbe hinsichtlich Kompaktheit,<br />

Dynamik, funktionaler Sicherheit und Kosten.<br />

Das System vereint die Steuerungsund<br />

Sicherheitstechnik, eine zentrale Leistungsversorgung<br />

sowie Mehrachsregler. Im<br />

Wesentlichen sind es drei Punkte, die das<br />

System zum kompaktesten seiner Klasse<br />

machen, die Integration der Safety-Steuerung<br />

in die SPS Steuerung, die Integration<br />

eines 500 W Schaltnetzteils in die Versorgungseinheit<br />

und schließlich der Einsatz<br />

von Doppel- und Dreiachsreglern. Der<br />

Servoregler mit einem Nennstrom von 1,5<br />

bis 32 A vereint eine hohe Miniaturisierung<br />

62 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Selbst konfektionieren<br />

oder anschlussfertig<br />

René Arntzen, Strategischer<br />

Produktmanager, Weidmüller<br />

GmbH & Co. KG, Detmold<br />

Anwender können sich die Verbindung zwischen<br />

Leiterplatte und Motor selbst konfektionieren oder<br />

anschlussfertig beim Weidmüller Assemblierungsservice<br />

beziehen. Ihr Vorteil: Vereinfachung von Bestellwesen<br />

und Lagerhaltung. Der Anwender muss nur eine<br />

Bestellnummer verwalten, denn die Beschaffung<br />

einzelner Komponenten entfällt, gleichzeitig werden<br />

Artikelvielfalt und Lagerbestände abgebaut.<br />

mit gleichzeitig mehr Leistung. Im Vergleich<br />

zu marktüblichen Mehrachssystemen<br />

spart „System One CM“ auf diese Weise<br />

bis zu 40 % Platz im Schaltschrank ein. Einen<br />

entscheidenden Anteil am hohen Integrationsgrad<br />

sowie der Platzersparnis hat der<br />

Omnimate Power Hybrid-Steckverbinder.<br />

Er erfüllt die Forderungen der Gerätedesigner<br />

nach hoher Packungsdichte, hoher<br />

Stromtragfähigkeit, zuverlässigem Schutz<br />

vor elektromagnetischen Störimpulsen<br />

(EMV) und komfortabler und sicherer<br />

Handhabung. Die Auswahl der richtigen<br />

Anschlusstechnik und ihrer Kombination<br />

ergibt einen Kostenvorteil der vom Gerätedesign,<br />

über die Installation und dem Service<br />

der Anlage reicht.<br />

Auch Beckhoff Automation verwendet<br />

in seinem Multiachs-Servosystem AX8000<br />

eine One Cable Technology<br />

(OCT) für Power<br />

und Feedback. Durch<br />

den Einsatz des Omnimate<br />

Power Hybridsteckverbinders<br />

reduziert<br />

sich die Verkabelung<br />

auf die obligatorische<br />

Motorleitung,<br />

über die auch die<br />

Feedbacksignale direkt<br />

übertragen werden.<br />

Wie bei der sensorlosen<br />

Regelung wird dem<br />

Anwender der Einsatz<br />

einer zusätzlich erforderlichen<br />

Feedbackleitung<br />

erspart. Alle benötigten<br />

Informationen<br />

zur Regelung werden,<br />

dank der steckbaren<br />

Schirmauflage des Hybridsteckverbinders,<br />

störsicher und zuverlässig über eine digitale<br />

Schnittstelle übertragen.<br />

01 Omnimate Power Hybrid Leiterplattensteckverbinder<br />

und M23-Hybridsteckverbinder<br />

Weitere Anwender der speziell auf die<br />

Antriebstechnik zugeschnittenen Anschlusslösungen<br />

von Weidmüller sind:<br />

B&R Automation, Getriebebau Nord, KEB,<br />

Lenze, Rockwell Automation, Siemens<br />

und Yaskawa.<br />

Hybridsteckverbinder – alles<br />

schon drin<br />

Der Omnimate Power Hybrid-Steckverbinder<br />

ersetzt mit den direkt in den Leistungssteckverbinder<br />

integrierten Signalkontakten<br />

sowie dem steckbaren Kabelschirm<br />

und dem Einhand-Sicherheitsflansch drei<br />

Cantoni.indd 1 22.03.<strong>2017</strong> 12:23:14<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 63


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

02 Der Power Hybrid Leiterplattensteckverbinder<br />

mit verrastbarem „Push Button“<br />

verfügt über eine schlanke Leitungsführung<br />

mit installationsgerechter 30°-Geometrie<br />

Einzelkomponenten und reduziert drei<br />

separate Arbeitsgänge zu einem. Er löst<br />

verschiedene typische Herausforderungen<br />

beim Gerätedesign:<br />

1. Rastertreue Integration der Signalkontakte<br />

in den Leistungsteil. Dadurch lässt sich<br />

eine umfangreiche Miniaturisierung bzw.<br />

Packungsdichte auf der Leiterplatte und<br />

Gerätefront realisieren. Ein Steckvorgang<br />

vereinfacht die Konfektionierung, Inbetriebnahme<br />

und Wartung des Gerätes.<br />

2. Die steckbare Schirmauflage mit einer<br />

Federleiste ersetzt zwei Schraubflansche.<br />

Das neuartige Konstruktionsdetail garantiert<br />

eine sichere EMV-Abschirmung.<br />

Die Kontaktierung des Kabelschirmes<br />

erfolgt über die steckbare Federleiste<br />

automatisch und bedienerunabhängig.<br />

Eine bisher zusätzliche Schraubbefestigung<br />

für den Schirmanschluss entfällt.<br />

Dadurch werden Platz, Material und<br />

Montagezeit gespart.<br />

3. Einhand-Sicherheitsverriegelung: Die<br />

werkzeuglose Schnellverrastung ist als<br />

Mittelflansch ausgeführt und ersetzt zwei<br />

Außenflansche. Die sichere und zuverlässige<br />

Verrastung des Mittelflansches erfolgt<br />

automatisch und bedienerunabhängig.<br />

Durch die baubreitenneutrale Integration<br />

der Signalkontakte wird der Platzbedarf<br />

am Gerät und auf der Leiterplatte verringert.<br />

Ein intuitives Stecken aller vier Funktionen<br />

(Energie, Signale, Schirmung und<br />

Verriegelung) ist in einem Arbeitsgang –<br />

auch ohne Sicht und bei schwierigen Einbauverhältnissen<br />

– möglich.<br />

Die mehrfache Funktionsintegration von<br />

Energie-, Daten- und Signalkontakten sowie<br />

der steckbare Kabelschirm und die<br />

automatische Verrastung reduzieren die<br />

Herstell-, Installations- und Instandhaltungskosten<br />

deutlich.<br />

Weitere Vorteile sind:<br />

kürzere Installationsund<br />

Wartungszeiten,<br />

eine geringere Baugröße<br />

des Gerätes, weniger<br />

Platzbedarf im Schaltschrank<br />

und die Vermeidung<br />

von Fehlern.<br />

Der Abstand zwischen<br />

den Gerätereihen<br />

kann um bis zu 10 cm<br />

geringer ausfallen, da<br />

die installationsgerechte<br />

30°-Geometrie eine<br />

schlanke Leitungsführung<br />

ermöglicht und die<br />

steckbare Kabelschirmauflage<br />

einen wesentlich<br />

03 LTI Motion vertraut bei<br />

ihrem kompakten<br />

„System One CM“ auf<br />

Omnimate Power Hybrid<br />

Leiterplattensteckverbinder<br />

geringeren Montageraum<br />

benötigen als herkömmliche<br />

Schraubflansche. Insgesamt<br />

wird die Anlagenverfügbarkeit durch die<br />

neuartige Schirmblechkontaktierung, den<br />

Einhand-Sicherheitsflansch und die integrierten<br />

Signalkontakte nachhaltig erhöht.<br />

Push-In für den rauen Einsatz<br />

Die Omnimate Power Hybrid-Leiterplattensteckverbinder<br />

sind mit der Push-In-<br />

Hybridkabel sind<br />

endlich auch in<br />

der Antriebstechnik<br />

angekommen.<br />

Dirk Schaar,<br />

Chefredakteur<br />

Sie kennen sicherlich die Situation: Sie müssen mehrere<br />

Kabel, Leitungen und Steckverbinder gleichzeitig anschließen,<br />

um eine Maschine zu verdrahten oder anzuschließen.<br />

Das kostet nicht nur kostbare Zeit, sondern ist auch<br />

fehleranfällig und vor allem teuer. Endlich kommen<br />

Einkabellösungen auch in der Antriebstechnik an – die Zeit<br />

ist jedenfalls reif dafür. So werden wir diese Lösungen in<br />

Zukunft hoffentlich verstärkt sehen.<br />

Anschlusstechnik ausgestattet. Diese ermöglicht<br />

eine schnelle Konfektionierung<br />

und Installation der Hybrid-Kabel. Der<br />

massive oder flexible Leiter mit Aderendhülse<br />

versehen, wird bei „Push In“ einfach<br />

in die Klemmstelle gesteckt.<br />

Die kompakten und robusten M23-Hybridsteckverbinder<br />

sind speziell auf einen<br />

industriellen Einsatz sowie den rauen<br />

Umgebungsbedingungen im Maschinenund<br />

Anlagenbau abgestimmt, z. B. zum<br />

Anschließen von elektrischen Antrieben<br />

und Servomotoren. Beim Einsatz von Hybridkabeln<br />

stellen sie die perfekte Verbindung<br />

in die IP6x-Welt da, denn sie<br />

gewährleisten die in diesem Bereich geforderte<br />

Zuverlässig- und Langlebigkeit.<br />

Sie sind resistent gegen das Eindringen<br />

von Substanzen, darüber hinaus besitzen<br />

die Varianten mit schwarzem Außenring<br />

einen Vibrationsschutz. Für Hybridapplikationen<br />

offeriert Weidmüller die 4+4<br />

Variante, sie besitzt vier Signalkontakte<br />

mit je einem Nennstrom von 8 A und<br />

vier Leistungskontakten mit je einem<br />

Nennstrom von 28 A. Der Schirm wird<br />

auf das Metallgehäuse gelegt. Die Nennspannung<br />

für die Signalkontakte beträgt<br />

300 V und für die Leistungskontakte 800 V<br />

bzw. 600 V. Die 4+4 Variante ist sowohl<br />

als Kabel-, Kupplungs- und Winkelsteckverbinder<br />

wie auch als Gerätesteckverbinder<br />

in folgenden Bauformen lieferbar:<br />

Vorderwand, mit Rändelmutter, Hinterwand<br />

und abgewinkelt.<br />

www.weidmueller.com<br />

64 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Components for Your Equipment.<br />

Ein starker Partner<br />

für Maschinen- und Fahrzeugbau<br />

Komponenten von Liebherr lösen unterschiedlichste Aufgaben in einer Vielzahl<br />

von mobilen und stationären Anwendungen. Beispiele sind unter anderem<br />

elektrische Maschinen und Steuerungstechnik in Brechanlagen, Fahr- und<br />

Schwenkantriebe in Baggern, Großwälzlager in Kranen und viele mehr.<br />

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Hannover Messe<br />

24. – 28.04.<strong>2017</strong><br />

Hannover<br />

Halle 21, Stand Nr. A08<br />

Liebherr-Components AG<br />

Postfach 222<br />

5415 Nussbaumen AG, Schweiz<br />

Tel.: +41 56 296 43 00<br />

E-Mail: info.cos@liebherr.com<br />

components.liebherr.com


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Unter schwierigen<br />

Betriebsbedingungen<br />

Mechanische Laufwerkdichtungen für den Schutz hochpräziser Baugruppen<br />

Federal-Mogul Powertrain, ein Geschäftsbereich der Federal-Mogul Holdings<br />

Corporation, entwickelt und produziert mechanische Laufwerkdichtungen, die<br />

speziell für die hohen Belastungen und anspruchsvollen Einsatzbedingungen im<br />

Bergbau, dem Baugewerbe und der Landwirtschaft ausgelegt sind. Sie schützen<br />

die Präzisionsbauteile in Maschinen vor rauen Umgebungseinflüssen und<br />

verhindern das Eindringen von Schmutz. Lesen Sie mehr.<br />

W<br />

ährend bei Lippendichtungen eine<br />

Elastomerlippe gegen die Welle läuft,<br />

werden bei mechanischen Laufwerkdichtungen<br />

zwei besonders widerstandsfähige<br />

Metallringe verwendet. Diese Metall-auf-<br />

Metall-Abdichtung bietet eine hohe Verschleißbeständigkeit<br />

und schützt auch unter<br />

schwierigen Betriebsbedingungen vor dem<br />

Eintritt abrasiver Medien. Dadurch eignen<br />

sich die Laufwerkdichtungen für den Einsatz<br />

in einer Vielzahl von Anwendungen,<br />

Stefan Zech ist Communications<br />

Manager bei Federal-Mogul<br />

Powertrain in Wiesbaden<br />

einschließlich Off-Highway-Muldenkippern,<br />

Baumaschinen, Tunnelvortriebsmaschinen,<br />

Steinbrechern und in der Landwirtschaft.<br />

Die Technologie dahinter<br />

Eine Laufwerkdichtung besteht aus zwei<br />

metallischen Ringen, einem statischen und<br />

einem rotierenden. Diese werden jeweils<br />

von einem Elastomer-Ring gestützt, der<br />

die Gleitringe zusammenpresst. Durch eine<br />

kontrollierte Kraft werden die Elastomer-<br />

Ringe in ihrem jeweiligen Gehäuse an<br />

einer definierten Stelle gehalten. Da<br />

die komplette Relativbewegung<br />

zwischen den beiden<br />

Gleitflächen<br />

stattfindet, müssen die Elastomer-Ringe<br />

lediglich als statische Sekundärdichtung<br />

fungieren, die keinem Verschleiß unterliegt.<br />

Die Elastizität der Elastomer-Elemente<br />

garantiert ein robustes Design, das es ermöglicht,<br />

Druckschwankungen, Axial- und<br />

Radialbewegungen sowie Formveränderungen<br />

durch den allmählichen Verschleiß<br />

der Gleitflächen auszugleichen.<br />

„Im Vergleich zur dünnen Gummikante<br />

einer Lippendichtung sind die Oberflächen<br />

der Laufwerkdichtungen sehr hart<br />

und bieten eine größere Kontaktfläche”, erklärt<br />

Gian Maria Olivetti, Chief Technology<br />

Officer, Federal-Mogul Powertrain. „Diese<br />

beiden Faktoren verbessern die Verschleißfestigkeit<br />

und Robustheit der Dich-


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01 Während bei Lippendichtungen eine<br />

Elastomerlippe gegen die Welle läuft, werden<br />

bei mechanischen Laufwerkdichtungen zwei<br />

widerstandsfähige Metallringe verwendet<br />

02 Die HSL-Dichtung ist eine Weiterentwicklung<br />

und Sonderform der Trapezringdichtung,<br />

die sich bereits seit einigen Jahren im Markt<br />

bewährt<br />

03 Eine Laufwerkdichtung besteht aus zwei<br />

metallischen Ringen, einem statischen und<br />

einem rotierenden. Diese werden von einem<br />

Elastomer-Ring gestützt, der die Gleitringe<br />

zusammenpresst<br />

04 Die Elastizität der Elastomer-Elemente<br />

garantiert ein robustes Design, das es<br />

ermöglicht, u. a. Druckschwankungen und<br />

Formveränderungen durch den allmählichen<br />

Verschleiß der Gleitflächen auszugleichen<br />

tung und führen so zu erhöhter Lebensdauer<br />

und Zuverlässigkeit unter schwierigen<br />

Betriebsbedingungen.“<br />

Für die Entwicklung der Laufwerkdichtungstechnologie<br />

bedarf es der Bündelung<br />

verschiedener Disziplinen, die ein Verständnis<br />

von Tribologie, Elastomeren und<br />

anwendungsspezifischen Faktoren hinsichtlich<br />

Druck, Verformung und Verschmutzung<br />

voraussetzen. Im Laufe des Einsatzes verändert<br />

sich aufgrund von Abnutzung mit<br />

der Zeit die Topographie der Dichtungen.<br />

Bei diesem Tribomutationsprozess beeinflusst<br />

Mischreibung den Verschleiß der<br />

Oberflächen. Um über die Lebensdauer<br />

der Dichtung eine gleichmäßige Leistung<br />

sicherzustellen, sind konsistente Materialeigenschaften<br />

erforderlich. Federal-Mogul<br />

Powertrain hat verschiedene Materialien<br />

speziell für die Gleitringe entwickelt, um die<br />

erforderliche Beständigkeit gegen Verschleiß,<br />

Festfressen und Korrosion zu gewährleisten.<br />

Dazu gehören perlitische, nodulare und<br />

ledeburitische Gusswerkstoffe. Mit unterschiedlichen<br />

Graphitarten tragen sie zu<br />

einer guten Wärmeübertragung, konsistenten<br />

Laufeigenschaften und optimierter<br />

Verschleißfestigkeit bei.<br />

Die HSL-Laufwerkdichtung<br />

Das jüngste Laufwerkdichtungskonzept von<br />

Federal-Mogul Powertrain ist die HSL-Dichtung,<br />

eine Weiterentwicklung und Sonder-<br />

form der Trapezringdichtung. Die HSL-<br />

Dichtung verwendet ein patentiertes Design<br />

für den Elastomerteil der Dichtung mit einer<br />

integrierten Schutzlippe gegen Verschmutzung<br />

sowie einer robusten Verdrehsicherung.<br />

Durch diese Bauform können Leckagen<br />

deutlich reduziert werden. Zudem kann<br />

die HSL-Dichtung den hohen Drücken besser<br />

standhalten, die bei eingetrocknetem<br />

Schlamm entstehen. Die bessere Abschirmung<br />

führt darüber hinaus zu einer längeren<br />

Lebensdauer des Gesamtsystems.<br />

„Im Vergleich zu Kfz-Dichtungen sind<br />

große Laufwerkdichtungen ein Nischenprodukt.<br />

Die Bestellmengen liegen teilweise bei<br />

nur zehn Einheiten oder sogar weniger.<br />

Allerdings kommen sie in Bereichen zum<br />

Einsatz, in denen die Ausfallzeiten für eine<br />

Reparatur kostspielig sind”, erläutert Andreas<br />

Dengler, Manager Application Engineering<br />

and Product Development, Federal-Mogul<br />

Powertrain. „Unsere Laufwerkdichtungen<br />

sind aufgrund ihrer äußerst hohen Zuverlässigkeit<br />

und Langlebigkeit gerade in der<br />

Landwirtschaft, im Bergbau und in der Bauindustrie<br />

sehr gefragt.”<br />

Entwicklung und Fertigung<br />

Federal-Mogul entwickelt und fertigt Laufwerkdichtungen<br />

seit mehr als 60 Jahren. Um<br />

die Kunden optimal unterstützen und die<br />

jeweils individuell beste Lösung bieten zu<br />

können – ob bei der Anpassung eines bestehenden<br />

Produkts oder der Entwicklung eines<br />

neuartigen Designs –, sind die Produktentwicklung<br />

und Anwendungstechnik des<br />

Unternehmens in einer Einheit gebündelt.<br />

Auf Basis seiner langjährigen Erfahrung<br />

hat Federal-Mogul Powertrain ein robustes<br />

Analysewerkzeug für die Konstruktion von<br />

Laufwerkdichtungen entwickelt. Dieses ermöglicht<br />

es, per Simulation neue Dichtungsgeometrien<br />

zu evaluieren oder Lösungen<br />

für bestehende Probleme bei Kundenapplikationen<br />

zu finden. Die virtuelle Auslegung<br />

wird anschließend durch eine Reihe von<br />

Labor- und Prüfstandversuchen validiert.<br />

Diese schließen Parameter wie Vorspannung,<br />

Federeigenschaften, Temperatur und Verschleiß<br />

ein. Spezielle Anforderungstests wie<br />

Langzeit- und Schlammbox-Tests ergänzen<br />

die Validierung.<br />

Seine Laufwerkdichtungen mit einem<br />

Durchmesser von 51 bis 1 425 mm fertigt der<br />

Hersteller unter dem renommierten Markennamen<br />

Goetze am Standort Friedberg.<br />

Das Werk ist die einzige Produktionsstätte<br />

weltweit, die Laufwerkdichtungen mit Größen<br />

von über 1 000 mm in Serie produziert.<br />

Erst im Jahr 2013 hat das Unternehmen seine<br />

Fertigungskapazitäten für Laufwerkdichtungen<br />

um 60 % erhöht, um die steigende<br />

Nachfrage erfüllen zu können.<br />

Fotos: Aufmacher: Fotolia<br />

www.federalmogul.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 67


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Auf die richtige<br />

Verbindung kommt es an<br />

Schrumpfscheiben in Rührwerks- und Mischerantrieben<br />

halten korrosiven Einflüssen stand<br />

Die Entwicklungstendenzen bei Rührwerken- und<br />

Mischern zeigen, dass der Einsatz von<br />

Antriebssystemen, die eine hohe<br />

Betriebssicherheit bieten und die Montage und<br />

Wartung vereinfachen, zunehmend im Fokus<br />

stehen. Lesen Sie mehr.<br />

Der Antriebsstrang von Rührwerken<br />

ist ein klassicher Anwendungsbereich<br />

von Welle-Nabe-Verbindungen<br />

durch Schrumpfscheiben<br />

B<br />

ei der Konstruktion eines Antriebsstranges<br />

muss berücksichtigt werden, dass es<br />

zu erheblichen Rückwirkungen auf das<br />

Antriebssystem kommen kann, wenn beispielsweise<br />

das Rührwerk gegen ein hochviskoses<br />

Medium oder das Mischwerkzeug<br />

gegen schwer fließende Schüttgüter anfährt.<br />

Dieser Effekt verstärkt sich häufig dadurch,<br />

dass Rührwerk bzw. Mischwerkzeug<br />

und Antrieb durch eine mehr oder weniger<br />

lange Welle verbunden sind, auf die entsprechend<br />

hohe Kräfte wirken. Das gilt insbesondere<br />

für die Welle-Welle- bzw. Welle-<br />

Nabe-Verbindungen im Antriebsstrang. Hier<br />

treten unter anderem Biegemomente sowie<br />

radiale Belastungen auf, für die konventionelle<br />

Verbindungselemente nur bedingt<br />

geeignet sind – und das aus mehreren<br />

Gründen. Die klassische formschlüssige<br />

Daniel Schrömbgens ist Vertriebsingenieur bei<br />

der Stüwe GmbH & Co. KG in Hattingen<br />

Passfederverbindung, die bauartbedingt<br />

immer ein gewisses Spiel aufweist, kann<br />

unter den typischen Wechselbelastungen in<br />

derartigen Antrieben schnell verschleißen.<br />

Innenspannsätze sind in diesem Fall keine<br />

gute Alternative, weil sie sich nicht für hohe<br />

Biegemomente eignen.<br />

Unempfindlich gegenüber<br />

Schlägen<br />

Anbieter von Mischern und Rührwerken<br />

setzen deshalb eine besondere Bauform<br />

von Reibschlussverbindungen ein, die<br />

unter der Bezeichnung Schrumpfscheibe<br />

bekannt sind. Da die Schrumpfscheiben<br />

außerhalb des Kraftflusses installiert sind,<br />

wirken bei hoher Antriebsbelastung keine<br />

dynamischen Kräfte auf sie ein. Das erhöht<br />

die Lebensdauer und die Sicherheit<br />

der Verbindung.<br />

In seiner einfachsten Form besteht das<br />

Verbindungssystem aus einem Innen- und<br />

einem Außenring mit gegenüberliegenden<br />

konischen Flächen. Durch axiales Verschie-<br />

ben – mechanisch oder hydraulisch – des<br />

Außenrings gegen den Innenring wird eine<br />

Pressung erzeugt. Dadurch wird der Innenring<br />

nach innen gestaucht und presst die<br />

Hohlwelle/Nabe auf die innenliegende<br />

Welle. Im Gegensatz zu thermisch oder<br />

anderweitig gefügten reibschlüssigen Verbindungen<br />

lassen sich Stüwe-Reibschlussverbindungen<br />

einfach montieren und bei<br />

Bedarf wieder zerstörungsfrei demontieren.<br />

Die Spielpassungen zwischen Welle bzw.<br />

Welle-Nabe und Schrumpfscheibe vereinfachen<br />

die Montage und Wartung. Die<br />

Schrumpfscheiben sind unempfindlich gegenüber<br />

Stößen und Schlägen, bei Wellen<br />

und Naben können normale Oberflächengüten<br />

verwendet werden. Zu den Baureihen<br />

gehören auch Edelstahl-Schrumpfscheiben.<br />

Sie werden in den Antriebssträngen der<br />

Rührwerke und Mischer eingesetzt, die in<br />

der Pharma- bzw. Lebensmittelindustrie<br />

arbeiten beziehungsweise korrosiven Einflüssen<br />

ausgesetzt sind.<br />

www.stuewe.de<br />

68 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


EtherCAT-Messtechnikmodule:<br />

präzise, schnell und robust<br />

Das Unternehmen Beckhoff präsentiert seine neue Geräteserie für<br />

die Highend-Messtechnik. Damit wird die hochpräzise, schnelle<br />

und robuste Messtechnik integraler Bestandteil von PC-based<br />

Control. Die neuen EtherCAT-Messtechnikmodule sind direkt in<br />

das modulare EtherCAT-Klemmensystem integrierbar und mit<br />

dem umfassenden Portfolio von über 500 anderen EtherCAT-<br />

Klemmen kombinierbar. Das neue Metallgehäuse ist für<br />

messtechnische Anwendungen hinsichtlich Abschirmung und<br />

Kühlung optimiert. Zugleich bietet es auf der Interface-Ebene<br />

erhöhte Flexibilität, z. B. für Lemo- oder BNC-Steckverbinder<br />

oder für die etablierte Käfigzugfeder als schnell konfektionierbare<br />

Standardlösung. Die Messgenauigkeit von 100 ppm bei 23 °C, die<br />

exakte Synchronisierung < 1 µs sowie die hohe Abtastrate von bis<br />

zu 50 000 Samples/s gewährleisten eine hohe Qualität der<br />

erfassten Daten.<br />

www.beckhoff.de<br />

Detektierbare Dichtungen<br />

Mit der anwendungsbasierten Entwicklung von Manoy-Detect<br />

hat die IDG-Dichtungstechnik ihr Produktprogramm Food Tech<br />

durch diese optionale Werkstoffausrüstung erweitert. Da auch in<br />

den Herstellungs- und Abfüllanlagen<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

Materialbrüche und Kollisionen<br />

nie ganz auszuschließen sind,<br />

besteht immer die Gefahr einer<br />

Produktverunreinigung.<br />

Um künftig auch Stücke von<br />

Dichtungselementen mittels<br />

Metalldetektoren sichten zu<br />

können, wurde die Werkstoffausrüstung<br />

Manoy-Detect<br />

entwickelt. Damit lassen sich<br />

auch sehr kleine Bruchstücke detektieren. Diese Werkstoffe<br />

eignen sich für Elastomer O-Ringe, Formteile und für Dichtelemente<br />

aus PTFE-Compound und Hochleistungswerkstoffen,<br />

letztere auch aus Verbundwerkstoffen. Durch Verwendung dieser<br />

Dichtungselemente sollen sich die wirtschaftlichen Risiken durch<br />

kontaminierte Produkte erheblich minimieren lassen. Die Werkstoffe<br />

erfüllen je nach Werkstoffgruppe und Compoundierung die<br />

Lebensmittelbestimmungen nach FDA, 3A Sanitary Standard<br />

oder EU 1935/2004.<br />

www.idg-gmbh.com<br />

EMC/ EMV<br />

Solutions!<br />

•EMI Filters, passive & active<br />

• Motor chokes, Sinus Filters, PFC<br />

•ISUVOC Active Filters for highest<br />

Power Quality<br />

• INA Mobile Power Quality Analyser<br />

Engineered & manufactured in Germany<br />

Ing. Max FUSS GmbH & Co. KG<br />

D-12489 Berlin . Germany<br />

Phone: +49 30 633 1319 100<br />

www.FUSS-EMV.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 69<br />

FUSS-EMV.indd 1 05.04.<strong>2017</strong> 07:54:52


Die Gabelköpfe sind u. a.<br />

als montiertes Gabelgelenk<br />

(Bild oben) oder als Sonderlösung<br />

erhältlich (Bild unten)<br />

Zuverlässige Kraftzwerge<br />

Gabelköpfe sorgen Dank großer Variantenvielfalt für ein breites Einsatzspektrum<br />

Geeignete Lösungen für die<br />

Übertragung linearer Bewegungen<br />

zu finden, gehört zu den täglichen<br />

Konstruktionsaufgaben.<br />

Gabelköpfe übernehmen diese<br />

Aufgabe und tragen somit eine<br />

große Verantwortung für die<br />

Sicherheit und Funktionsfähigkeit<br />

einer Maschine. Gut, wenn man<br />

hier auf ein ganzes Sortiment<br />

unterschiedlichster Varianten<br />

zurückgreifen kann.<br />

Der Spezialist für Gabelköpfe, Mbo<br />

Oßwald, bietet eine große Auswahl<br />

an Standardteilen an. Gabelköpfe nach<br />

ISO 8140/DIN 71752 sind als Anschluss<br />

mit Rechts-, Links- oder Feingewinde erhältlich.<br />

Steht zur Befestigung ein Innengewinde<br />

zur Verfügung, ist der Gabelkopf<br />

mit Außengewinde die Lösung. Werden<br />

Verstellmöglichkeiten im Bereich der Querbohrung<br />

benötigt, eignet sich der Gabel-<br />

Lothar Winkler ist Vertriebs- und Marketingleiter<br />

bei Mbo Oßwald GmbH & Co KG in Külsheim-<br />

Steinbach<br />

kopf mit Langloch. Das anstelle der Querbohrung<br />

angebrachte Langloch schafft hier<br />

jede Menge Spielraum. Für eine erhöhte<br />

Lebensdauer bei starker Wechselbelastung,<br />

sorgen speziell entwickelte Gabelköpfe mit<br />

gehärteter Querbohrung.<br />

Einbauzeit reduzieren und<br />

Sicherheit maximieren<br />

Für Anwendungen, bei denen der Gabelkopf<br />

neben seiner Funktion als Kraftübertragungselement<br />

zusätzlich gegen ein<br />

Verdrehen gesichert werden soll, sind<br />

Gabelköpfe mit Zusatzgewinde die richtige<br />

Wahl. Mithilfe eines Gewindestiftes nach<br />

DIN 913/ DIN EN ISO 4026 wird diese Gabelkopf-Variante<br />

zusätzlich fixiert und ist<br />

somit verdrehsicher eingebaut. Hierfür hat<br />

Mbo Oßwald seine Standardproduktpalette<br />

um eine neue Produktreihe erweitert. Ab<br />

sofort sind ausgewählte Gabelköpfe mit<br />

Anschlussgewinde M12 bis M36 lieferbar.<br />

Um Gabelköpfe als Gabelgelenke einsetzen<br />

zu können, eignet sich ein breites Spektrum<br />

an Absicherungen. Bolzen mit und<br />

ohne Kopf, mit Bohrung oder Einstich sind je<br />

nach Anwendung verwendbar. Diese Bolzen<br />

werden mit Splint oder passenden Sicherungselementen<br />

abgesichert. Speziell für<br />

den Gabelkopf entwickelte Federklappbolzen<br />

sorgen für eine sichere Montage sowie<br />

Demontage und reduzieren die Einbauzeit.<br />

Kommen zu den mechanischen Aktionen<br />

aggressive Umgebungsbedingungen hinzu,<br />

kann die Lebensdauer der Teile sinken.<br />

Auch hier bietet das Unternehmen die passende<br />

Lösung an: Gabelköpfe/Gabelgelenke<br />

aus Edelstahl Werkstoff 1.4305 oder Werkstoff<br />

1.4404. Diese Produkte sind korrosionsbeständiger<br />

als vergleichbare Stahlteile.<br />

Der Anwender profitiert von einer längeren<br />

Lebensdauer und macht den entscheidenden<br />

Schritt in Richtung erhöhter Sicherheit.<br />

Individuelle Lösungen für<br />

dauerhafte Funktionsfähigkeit<br />

Als Bindeglied zwischen zwei beweglichen<br />

Bauteilen dienen Gabelköpfe als zuverlässige<br />

Kraftübertragungselemente. Das Standardsortiment<br />

deckt bereits einen Großteil<br />

der Anwendungen ab. Reicht dies nicht<br />

aus, gilt es, die einzelnen Komponenten<br />

optimal aufeinander abzustimmen, um so<br />

den Wirkungsgrad und die Lebensdauer<br />

zu erhöhen. Dabei gilt den Verbindungselementen<br />

ein besonderes Augenmerk,<br />

denn die komplette mechanische Kraftübertragung<br />

hängt von diesen Kraftzwergen<br />

ab. Durch geschickte Konstruktion<br />

können anwendungsbezogene Lösungen<br />

entwickelt werden, welche noch leistungsfähiger<br />

sind und eine dauerhafte Funktionsfähigkeit<br />

garantieren.<br />

Speziell entwickelte und leistungsfähige<br />

Fertigungskonzepte für das Standardsortiment<br />

erlauben es auch, Sonderteile prozesssicher<br />

und in hoher Qualität herzustellen.<br />

Dabei profitiert das Bauteil von<br />

der Prozessstruktur – egal ob Klein-, Mitteloder<br />

Großserie.<br />

www.mbo-osswald.de<br />

70 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Antriebssysteme mit internetfähigen Lösungen modernisieren<br />

Das Unternehmen ABB bietet neue passgenaue Lösungen und Dienstleistungen für Antriebssysteme.<br />

Industriekunden sollen mittels des neuen Servicepakets von höherer Betriebssicherheit, Produktivität<br />

und Umwelteffizienz profitieren sowie gleichzeitig die gesetzlichen Vorgaben einhalten können. Die<br />

Dienstleistungen beinhalten Modernisierung<br />

und Austausch, Engineering, individuelle<br />

Anpassung und Energieoptimierung von<br />

Antriebssystemen. Vor allem bietet das Paket<br />

Planungssicherheit für die Zukunft durch die<br />

Internetfähigkeit für alle Antriebssysteme<br />

des Unternehmens oder anderen Herstellern.<br />

Das Serviceangebot beinhaltet das komplette<br />

Projektmanagement sowie passgenaue<br />

Lösungen, um spezifische Erfordernisse bei<br />

Neuanlagen sowie bei vorhandenen Anlagen<br />

zu erfüllen. Experten von ABB analysieren<br />

den Energieverbrauch, die Produktivität und<br />

den gesamten Lebenszyklus und erstellen<br />

einen Plan, um den Energieverbrauch zu senken, die Produktivität zu steigern und die Anlageneffizienz<br />

zu verbessern. Sicherheitsaspekte, Betriebskosten sowie die Minimierung der Umweltbelastung<br />

werden dabei berücksichtigt.<br />

www.abb.de<br />

No Chance<br />

For<br />

Murphy’s<br />

Law!<br />

Ihr effizienter<br />

Schutzschirm:<br />

Intelligente Safety-<br />

Lösungen für Ihre<br />

Maschine.<br />

www.lti-motion.com<br />

Radkörperdeformation ermitteln<br />

Für asymmetrische Radkörper, bei denen der Steg seitlich versetzt ist, kann die Nachgiebigkeit in der<br />

Axialebene jetzt mit der integrierten FE-Software von Kisssoft berechnet werden. Die Deformationen<br />

werden auf die Eingriffsebene umgerechnet. So erhält man eine genauere Vorhersage der Schiefstellung<br />

der Flankenlinie. Die Resultate der Verformungsberechnung können mit<br />

der Software Salome überprüft werden. Mit dem Modul DPK in Kisssoft<br />

03/2016 lässt sich die Radkörpergeometrie praxisgerecht parametrisiert<br />

definieren. Anschließend wird mit der FE-Software Code_Aster die<br />

FE-Berechnung durchgeführt und die Einflussmatrix erstellt, die in der<br />

Wellen und Zahnradberechnung die Flankenliniendeformation ermittelt –<br />

dies auch für verschiedenen Laststufen. Die realitätsgetreue Evaluation<br />

der Flankenliniendeformationen bildet die Grundlage für eine genauere<br />

Berechnung der Flankenlinienkorrektur und hilft so bei der Optimierung<br />

der Verzahnungslaufeigenschaften.<br />

www.kisssoft.ag<br />

Lebensmittelverträglicher Schmierstoff für Wälzlager<br />

Das lebensmittelverträgliche Wälzlagerfett H3G von NSK<br />

entspricht den höchsten internationalen Sicherheitsstandards<br />

für Produkte, die in gelegentlichen Kontakt mit Lebensmitteln<br />

kommen können. Es enthält keine mineralischen Öle und<br />

basiert weder auf Rapsöl noch auf anderen pflanzlichen<br />

Schmierstoffen, die lebensmittelfremde Bestandteile enthalten<br />

können und zu Einschränkungen in der tribologischen Leistungsfähigkeit<br />

führen. Die Formulierung des Wälzlagerfettes besteht<br />

vollständig aus Inhaltsstoffen, die auch in Lebensmitteln<br />

verwendet werden. Als Basisöl dient ein pflanzliches Öl, das<br />

eine gute Wärmebeständigkeit aufweist. In das Verdickungsmittel<br />

sind Additive eingearbeitet, die eine dreidimensionale<br />

Vernetzung des Fettes sicherstellen. Das gewährleistet ein<br />

hohes Fettrückhaltevermögen im Lager. Zur Formulierung von<br />

H3G gehören auch Additive zur dauerhaften Stabilisierung des Grundöls. Dies führt im Vergleich zu<br />

den bisher verfügbaren Schmierstoffen zu einer verbesserten Oxidationsbeständigkeit und einem<br />

um ein Drittel geringeren Reibungsverlust (Drehmoment).<br />

www.nskeurope.de<br />

Besuchen Sie uns:<br />

16.-18.05.2107<br />

Design Center Linz<br />

Stand 333<br />

LTI Motion GmbH<br />

Gewerbestraße 5 – 9<br />

35633 Lahnau · Germany<br />

Tel.: +49 6441 966-0<br />

Fax: +49 6441 966-137<br />

E-Mail: info@lti-motion.com


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Installationshilfe vereinfacht<br />

Verdrahtung<br />

Servoleitungen mit kleinstem<br />

Biegeradius<br />

High-End-Leitungen für die Dauerbewegung in der E-Kette gibt<br />

es in der Chainflex Servoleitungs-Serie CF29 aus dem Hause Igus.<br />

Sie eröffnet neue Möglichkeiten in der Energieversorgung von<br />

Antrieben. Die Leitungen ermöglichen kleinste Biegefaktoren bis<br />

6,8 xd und können in einem Temperaturbereich bis – 35 °C und<br />

damit sogar bei bewegten Anwendungen in Tiefkühllagern<br />

eingesetzt werden. Möglich wird das durch den Außenmantel-<br />

Für die Absicherung komplexer Maschinenanlagen bietet<br />

Schmersal Installationshilfen zur Verdrahtung von Sicherheitsschaltgeräten<br />

in Reihenschaltung an. Mit den Safety Installationssystemen<br />

sind unterschiedliche elektronische Sicherheitsschaltgeräte<br />

wie Sensoren und Zuhaltungen gemischt anschließbar.<br />

Darüber hinaus bietet das System kostenoptimierte Varianten<br />

für Anwendungen mit ausschließlich elektronischen Sicherheitsschaltgeräten.<br />

Hierbei gibt es Varianten mit einem passiven<br />

Verteilermodul oder einer passiven Feldbox. Sie ermöglichen<br />

die gemischte Reihenschaltung mit bis zu vier unterschiedlichen<br />

elektronischen Sicherheitsschaltgeräten je Modul. Mehrere<br />

Module können zu größeren Systemen verschaltet werden. Bei<br />

der sicheren Reihenschaltung von elektromechanischen Sicherheitsschaltern<br />

mit Kontaktausgängen oder von Sicherheitssensoren<br />

mit elektronischen OSSD-Ausgängen übernimmt eine<br />

Sicherheitseingangserweiterung die aktive elektronische<br />

Signalauswertung.<br />

www.schmersal.com<br />

Werkstoff TPE halogenfrei mit nahezu uneingeschränkter Ölbeständigkeit.<br />

Zum High-End-Angebot des Herstellers gehören<br />

darüber hinaus weitere Daten- und eine Busleitungs-Serie. Nach<br />

Tests im hauseigenen Kühlcontainer im Testlabor bei realen<br />

mechanischen Belastungen und Temperaturen garantiert der<br />

Hersteller für alle Leitungen eine Haltbarkeit von 36 Monaten –<br />

auch bei Leitungen für höchste Dynamik und komplizierteste<br />

Bewegungen. Bei der Auswahl der richtigen Leitung hilft der<br />

Chainflex Lebensdauerrechner unter: www.igus.de/<br />

chainflex_Lebensdauerrechner.<br />

www.igus.de<br />

Warmschrumpfschlauch mit Innenkleber<br />

Der transparente SA47-Warmschrumpfschlauch mit Innenkleber<br />

aus dem Hause Hellermann Tyton ermöglicht laut Anbieter die<br />

visuelle Prüfung der Klebeversiegelungsqualität an Kabelverbindungen<br />

und optimiert somit die Zuverlässigkeit der Verbindungstechnik.<br />

In Kombination mit dem schwarzen Heißschmelzkleber<br />

ermöglicht der<br />

transparente<br />

Schlauch, die<br />

Qualität von<br />

Versiegelungen<br />

geschützter<br />

Verbindungen<br />

und Kabelspleißen<br />

durch eine<br />

einfache Sichtkontrolle<br />

zu<br />

überprüfen. Die Modelle SA47 und der SA47-LA (mit weniger<br />

Innenkleber) sind halogenfrei und eignen sich für Anwendungen<br />

bis zu 125 °C. Der Schlauch kann aufgrund seines besonderen<br />

Klebers auch bei komplizierteren Anwendungen eingesetzt<br />

werden, z. B. in Motorenanwendungen und der Antriebstechnik,<br />

wo ein besonderer Schutz vor Feuchtigkeit sowie Schmutz<br />

gefordert ist.<br />

Nachhaltiges Alarmmanagement<br />

Mit dem neuen Alarm-Statistik-Report stellt das B&R-Prozessleitsystem<br />

Aprol Alarme übersichtlich und transparent dar.<br />

Die Alarme werden intelligent gefiltert, dadurch lässt sich die<br />

Komplexität einfach reduzieren. Mit einem nachhaltigen<br />

Alarmmanagement soll das Anlagenpersonal entlastet und die<br />

Sicherheit verbessert werden. Das Programm unterstützt den<br />

Anwender dabei, Alarme effizient und zuverlässig abzuarbeiten.<br />

Mit dem Alarm-Statistik-Report werden Meldungen übersichtlich<br />

und transparent dargestellt. Dieser Report liefert Key-Performance-<br />

Indikatoren (KPI) gemäß den Anforderungen nach EEMUA 191,<br />

ANSI/ISA18.2 und IEC 62682 und ermöglicht so ein effizientes<br />

Alarmmanagement. Mit dem Folgealarm-Report werden Folgealarme<br />

beliebiger Alarme wirksam identifiziert und können so<br />

minimiert werden. Die Alarm-Reports stehen in einer webbasierten<br />

Lösung mit intuitiver Bedienoberfläche<br />

zur Verfügung. Außer einem<br />

Webbrowser ist keine Software<br />

notwendig. Damit lässt sich<br />

Alarmmanagement denkbar<br />

einfach umsetzen.<br />

www.br-automation.com<br />

www.hellermanntyton.de<br />

72 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


special<br />

Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

Elektrische Hubsäulen haben sich inzwischen zur<br />

Höhenverstellung in der Medizintechnik und verwandten<br />

Bereichen etabliert. Ihr Vorteil: Sie verfahren leise und<br />

präzise. Ein entscheidendes Element in diesen Geräten zur<br />

mechanischen Vermessung des Körpers ist eine dreistufige,<br />

elektrisch höhenverstellbare Hubsäule.<br />

Bild: RK Rose+Krieger GmbH, Minden; Diers International GmbH, Schlangenbad


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Mit Industrie 4.0<br />

neue Werte schaffen<br />

Die Hannover Messe steht auch in<br />

diesem Jahr wieder ganz im<br />

Zeichen der vernetzten Industrie.<br />

Vom 24. bis 28. April werden rund<br />

6 500 Aussteller erwartet, die<br />

Technologien für die Fabriken und<br />

Energiesysteme von heute und<br />

morgen zeigen. Mit der Leitmesse<br />

MDA steht die Antriebstechnik<br />

groß im Vordergrund – das<br />

Partnerland ist Polen.<br />

Mit einer Rekordzahl von mehr als<br />

500 Anwendungsbeispielen für Industrie<br />

4.0 öffnet die Hannover Messe <strong>2017</strong> ihre<br />

Tore. „Die Technologien für eine erfolgreiche<br />

Digitalisierung der industriellen Produktion<br />

sind ausgereift“, sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied<br />

des Vorstands der Deutschen Messe AG.<br />

„Jetzt kommt es darauf an, dass die Entscheider<br />

aus Industrie erkennen, welche direkten<br />

und langfristigen Vorteile sie aus der Digitalisierung<br />

für ihr Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle<br />

und ihre Mitarbeiter ziehen<br />

können. Ungewohnte Perspektiven zu eröffnen,<br />

das ganze Wertschöpfungspotenzial<br />

der Digitalisierung aufzuzeigen und neue<br />

Märkte zu erobern – dafür steht die diesjährige<br />

Hannover Messe mit dem Leitthema<br />

Integrated Industry – Creating Value.“<br />

Industrie 4.0, Integrated Energy , Digitaler<br />

Zwilling, Machine Learning, Predictive<br />

Maintenance und Smart Materials – Großkonzerne,<br />

aber auch kleine Unternehmen<br />

sind heute mit einer Vielzahl von technologischen<br />

Möglichkeiten konfrontiert, deren<br />

Nutzen sie oft nur schwer einschätzen können.<br />

Hier setzt die Messe an. Köckler: „Die<br />

weltweit wichtigste Industriemesse bildet<br />

alle für die industrielle Wertschöpfung relevanten<br />

Industriezweige ab. Die Grenzen<br />

zwischen Maschinenbau und IT verschwinden.<br />

In Hannover erfahren die Besucher,<br />

wie sie die Potenziale der Digitalisierung<br />

erkennen und für sich nutzen können.“<br />

Die lernende Maschine warten<br />

Bei der Digitalisierung der Produktion fallen<br />

eine große Menge von Daten an, die an<br />

verschiedenen Stellen ausgewertet werden.<br />

Durch Machine-Learning-Technologien werden<br />

diese Daten künftig zentral ausgewertet<br />

und an die Maschine zurückgespielt. So erhalten<br />

Systeme die Fähigkeit, sich selbstständig<br />

zu optimieren. Damit ist das maschinelle<br />

Lernen ein wichtiges Instrument<br />

bei der Einführung der sogenannten „vorausschauenden<br />

Wartung“ (Predictive Maintenance),<br />

einem Schwerpunktthema der<br />

Hannover Messe im Rahmen von Industrie<br />

4.0 und der weltweit wichtigsten Leitmesse<br />

für Antriebstechnik und Hydraulik<br />

„MDA – Motion, Drive & Automation“.<br />

Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Auch in Zeiten allgegenwärtiger Digitalisierung:<br />

Der wesentliche Faktor für den Unternehmenserfolg<br />

ist und bleibt der Mensch.<br />

Durch Industrie-4.0-Technologien werden<br />

die Tätigkeiten des Fabrikarbeiters abwechslungsreicher.<br />

Er ist zunehmend Problemlöser,<br />

Entscheider, Innovator und Treiber<br />

für mehr Wertschöpfung. Doch auch das<br />

geschieht nicht von allein. Entscheidend ist,<br />

dass Qualifizierungsmaßnahmen Fachkräfte<br />

auf die neue Arbeitswelt 4.0 vorbereiten. „In<br />

einer agilen und flexiblen Fabrik wird der<br />

Facharbeiter lernen, mit Virtual Reality und<br />

Augmented Reality, Datenbrillen und Tablets<br />

umzugehen. All diese spannenden neuen<br />

Werkzeuge der Digitalen Fabrik werden auf<br />

der Hannover Messe eine prominente Rolle<br />

spielen – auch stark im Bereich der Antriebstechnik“,<br />

erklärt Köckler.<br />

Polen: Starker Partner in Europa<br />

Innovationen und Wachstum – auf diesen<br />

Feldern profiliert sich Polen, das diesjährige<br />

Partnerland. Auf der weltweit wichtigsten<br />

Industriemesse wird sich das Nachbarland<br />

dem internationalen Fachpublikum als attraktiver<br />

Partner in einer Vielzahl von Branchen<br />

präsentieren. Zentrale Anliegen der<br />

polnischen Regierung sind neben der Reindustrialisierung<br />

Polens vor allem die Förderung<br />

innovativer Unternehmen sowie die<br />

Erschließung ausländischer Märkte. Rund<br />

150 polnische Unternehmen werden erwartet.<br />

„In Anbetracht der politischen Weltlage<br />

ist die Partnerland-Beteiligung Polens ein<br />

wichtiges Signal für die Stärke der europäischen<br />

Gemeinschaft. Die Hannover Messe<br />

wird in ihrem 70. Jahr mehr denn je Bühne<br />

für einen fairen und freien Handel sein – in<br />

Europa und in der Welt“, so Köckler.<br />

www.hannovermesse.de


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24.–28.<br />

28.<br />

APRIL <strong>2017</strong><br />

HALLE 24; STAND A42 (16) –EPTDA


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Präzise in Position gebracht<br />

Elektrisch verstellbare Hubsäulen sorgen für genaue Justierung der Optik<br />

in biomechanischen Messsystemen<br />

Elektrische Hubsäulen haben sich<br />

inzwischen zur Höhenverstellung in<br />

der Medizintechnik und<br />

verwandten Bereichen etabliert. Ihr<br />

Vorteil: sie verfahren leise und<br />

präzise. Diese Vorzüge nutzt auch<br />

ein Unternehmen aus Schlangenbad,<br />

welches seit Jahren biomechanische<br />

Messsysteme für die ganzheitliche<br />

Analyse des menschlichen Körpers<br />

vertreibt. Typische Anwender dieser<br />

Systeme sind u. a. Orthopäden,<br />

Orthopädietechniker,<br />

Physiotherapeuten, Zahnärzte,<br />

Kieferorthopäden und<br />

Sportmediziner.<br />

Im Bereich der lichtoptischen strahlenfreien<br />

3D-/4D-Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse<br />

ist die Diers International GmbH mit seiner<br />

Formetric Vermessungstechnologie heute weltweit<br />

führend. Dabei wirft ein Lichtprojektor ein Linienraster<br />

auf den Rücken des Patienten. Dieses Raster wird von einer<br />

Kameraeinheit aufgezeichnet und von einer Computersoftware<br />

analysiert. Am Ende steht ein dreidimensionales Abbild der Oberfläche<br />

– quasi ein virtueller Gipsabdruck des Rückens. Zudem liefert<br />

Diers Formetric auch ein 3D-Modell der Wirbelsäule, anhand<br />

dessen sich der räumliche Verlauf der Wirbelsäule und die Stellung<br />

des Beckens rekonstruieren lassen.<br />

Für die Untersuchung muss das Wirbelsäulenvermessungssystem<br />

an die Körpergröße des jeweiligen Patienten angepasst werden.<br />

Für diese Höhenverstellung wählte das Unternehmen für biomechanische<br />

Messsysteme eine dreistufige, elektrisch verstellbare<br />

Hubsäule von dem Unternehmen RK Rose+Krieger. „Bei der Suche<br />

nach einer geeigneten Hubsäule sind und waren für uns drei Anforderungen<br />

entscheidend“, sagt Christian Diers, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Diers International GmbH. „Der Hub musste<br />

groß genug sein, das Gewicht des Vermessungssystems durfte kein<br />

Problem für das Hubelement darstellen und die Hubsäule musste<br />

Bernd Klöpper ist Marketingleiter bei der RK Rose+Krieger GmbH in Minden<br />

über eine Zertifizierung für Medizinprodukte nach EN<br />

60601 besitzen.“<br />

Quadratisch und praktisch<br />

In der Alpha Colonne der Baugröße Medium von Rose+Krieger<br />

fand Diers eine elektrische Hubsäule, die all diese Voraussetzungen<br />

erfüllt. Die elektrische Hubsäule mit quadratischen Führungsprofilen<br />

ist für eine Maximallast von 100 kg ausgelegt. Damit trägt sie das<br />

Gewicht des Vermessungssystems von 20 kg problemlos. Im Gegensatz<br />

zu anderen Säulensystemen verfügt die Alpha Colonne über<br />

eine zusätzliche dritte Führungsstufe. Sie erreicht damit einen<br />

maximalen Hub von 700 mm bzw. zusammen mit der Einbaulänge<br />

von 820 mm eine Gesamtlänge von 1 520 mm. Die Kantenlänge der<br />

äußeren Säulenstufe der Teleskophubsäule beträgt in der von Diers<br />

gewählten Baugröße Medium 128 mm (Baugröße Large: 163 mm).<br />

Trotz dieser schlanken Form ist die Alpha Colonne auch im ausgefahrenen<br />

Zustand stabil. Dafür sorgen die großen Überlappungen<br />

der drei Führungsstufen.<br />

„Aufgrund ihres quadratischen Profils bildet die Hubsäule zusammen<br />

mit unserem Vermessungssystem eine harmonische optische<br />

Einheit“, erklärt Diers einen weiteren Grund für die Wahl<br />

der elektrischen Höhenverstellung. Da die Steuerung des Lineartechnikspezialisten<br />

in die Hubsäule integriert wurde, stört sie die<br />

optische Harmonie nicht. Sie wird bei Diers über die Relaisschaltung<br />

der Geräteelektronik angesteuert, die wiederum über einen<br />

76 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Alpha Colonne<br />

Medium<br />

Alpha Colonne<br />

Large<br />

01 Aufgrund ihres quadratischen Profils<br />

bildet die Alpha Colonne eine harmonische<br />

optische Einheit mit dem Vermessungssystem<br />

02 Die Grundfläche der Alpha Colonne misst<br />

150 × 150 mm in der Baugröße Medium und<br />

190 × 190 mm in der Baugröße Large<br />

03 Das Produktprogramm umfasst ein<br />

breites Portfolio an Hubsäulen für die<br />

elektrische Höhenverstellung<br />

PC kontrolliert wird. „Wir hatten keine speziellen Anforderungen<br />

an die Steuerung der Hubsäule. Sie sollte lediglich einfach einzubinden<br />

sein“, führt Diers aus.<br />

Zu Beginn der Zusammenarbeit vor mehr als 15 Jahren verwendete<br />

Diers zunächst eine Alpha Colonne in der Standardausführung.<br />

Im Laufe der Zusammenarbeit passte Rose+Krieger jedoch<br />

die Anschlussstecker speziell an die Erfordernisse des Vermessungssystems<br />

von Diers an.<br />

Spielfreiheit auch nach jahrelangem Betrieb<br />

Die Alpha Colonne ist gleichermaßen für Zug- und Druckbelastungen<br />

bis 3 000 N geeignet. Sie verfügt über eine Selbsthemmung<br />

auch unter maximaler Belastung und einen eingebauten Endschalter.<br />

Voreingestellte Gleitereinheiten garantieren auch nach jahrelangem<br />

Betrieb noch uneingeschränkte Spielfreiheit. Die Anschlussplatte<br />

verfügt über eine Einbaumaßkorrektur. Diese erlaubt<br />

die Feinjustierung des Einbaumaßes um 3 mm und sorgt für eine<br />

unproblematische Anbindung der Hubsäule an die Umgebung.<br />

Die maximale Verfahrgeschwindigkeit des teleskopierenden Hubelements,<br />

das auf Wunsch auch in Sonderlängen erhältlich ist, beträgt<br />

18 mm/s.<br />

Für Einsatzfälle, bei denen bis zu vier Alpha Colonnen synchron<br />

verfahren werden müssen, z. B. bei der Höhenverstellung von<br />

Arbeits- oder Schreibtischen, bietet das Unternehmen entsprechende<br />

Steuerungen sowie mit RK Sync Flex ein System für die<br />

verspannungsfreie Ausrichtung der Hubsäulen an. Die RK Sync-<br />

Flex-Ausgleichsplatten erleichtern die horizontale und vertikale<br />

Ausrichtung der Hubsäulen. Auf diese Weise werden Verspannungen,<br />

die bei Überlastung überbestimmter Systeme zu Ausfällen<br />

führen könnten, vermieden. Dabei realisiert der Horizontalausgleich<br />

in der z-Achse die für das Verfahren der Hubsäule erforderliche<br />

Bewegungsfreiheit. Der Vertikalausgleich nivelliert Unebenheiten<br />

in der Befestigungsumgebung und richtet die Hubsäule um<br />

die x-y-Achse aus.<br />

Alpha Colonne – Technische Daten<br />

Hub max.: 200 bis 700 mm<br />

Einbaulänge: 320 bis 820 mm<br />

Druckkraft max.: 3 000 N<br />

Zugkraft max.: 3 000 N<br />

Verfahrgeschw. max.: 8-18 mm/s<br />

Schutzart: IP30<br />

Hubsäulen für nahezu jeden Anwendungsfall<br />

Neben der Alpha Colonne umfasst das Produktportfolio zahlreiche<br />

weitere Hubsäulen für die elektrische Höhenverstellung, nicht nur<br />

in der Medizintechnik. Dazu zählt die Produktfamilie der schlanken<br />

Multilift II Hubsäulen – darunter eine teleskopierende Version,<br />

eine Ausführung speziell für ESD-Montagetische und eine Hubsäule<br />

mit integriertem Dämpfungssystem – ebenso wie der besonders<br />

filigrane RK Slimlift mit 92 mm Durchmesser, die Baureihe der<br />

stabilen RK Powerlift-Hubsäulen und die mehrstufige Lambda<br />

Colonne für hohe Zug- und Druckbelastungen bis 4 500 N. In jedem<br />

Fall ist die gesamte Technik integriert und nach außen hin unsichtbar.<br />

Besondere Verkleidungen sind damit nicht erforderlich. Auch<br />

elektrotechnische Kenntnisse für die Inbetriebnahme werden i. d. R.<br />

nicht benötigt.<br />

Fazit: Im Produktportfolio des Mindener Spezialisten für Lineartechnik<br />

findet sich für jede Applikation die passende Hubsäule<br />

– ob für die Höhenverstellung von medizintechnischen<br />

Einrichtungen, Arbeitsplatzsystemen oder komplexer Anlagen<br />

im Maschinenbau.<br />

Fotos: Aufmacher+Bild 01: Diers International; Bild 02+03: RK Rose+Krieger<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 77


Am<br />

laufenden<br />

Band<br />

Intelligentes Transportsystem<br />

macht individuelle<br />

Massenfertigung möglich<br />

Endverbraucher sind bereit, für<br />

kundenspezifische Produkte<br />

mehr zu zahlen. Die Fertigung<br />

von individualisierten Produkten<br />

in Massenproduktion ermöglicht<br />

Stückkosten, die preislich<br />

Standard-Produkten<br />

nahekommt. Die daraus<br />

resultierenden höheren Margen<br />

machen die individualisierte<br />

Massenfertigung für Hersteller<br />

so interessant. B&R liefert mit<br />

seinem intelligenten<br />

Transportsystem die<br />

zuverlässige industrielle Lösung<br />

für die dazu erforderliche<br />

flexible Produktionstechnik.<br />

Nicole Wittmann arbeitet im Bereich<br />

Corporate Communications bei der<br />

Bernecker + Rainer Industrie Elektronik GmbH<br />

in Eggelsberg/Österreich<br />

„Kundenspezifische Produkte haben für<br />

den Verbraucher einen besonderen Wert“,<br />

sagt Robert Kickinger, Manager Mechatronic<br />

Technologies bei B&R, „deshalb ist er<br />

bereit, dafür mehr zu bezahlen.“ Das machen<br />

z. B. die Fotobücher, die übers Internet zusammengestellt<br />

und direkt nach Hause geliefert<br />

werden, für die Anbieter so interessant.<br />

Es wird nicht zum Minimalpreis das<br />

Standardalbum zum Einkleben verkauft,<br />

sondern zu einem Vielfachen das individuelle<br />

Einzelstück. Allerdings müssen die<br />

individuellen Produkte für den Hersteller<br />

eine Bedingung erfüllen: „Sie müssen sich<br />

in hochautomatisierter Massenfertigung<br />

herstellen lassen, sonst sind die Stückkosten<br />

zu hoch und die Produktion ist nicht<br />

rentabel“, merkt Kickinger an.<br />

Individuell statt tausendfach<br />

reproduziert<br />

Den Wandel von der reinen Reproduktion<br />

hin zur kundenspezifischen Fertigung hat<br />

die Druckindustrie, wie das Beispiel Fotobuch<br />

zeigt, bereits vollzogen. Der industrielle<br />

Digitaldruck hat diese Entwicklung<br />

ermöglicht. Dadurch wurden die Druckvorstufe<br />

obsolet und die Entwicklung von hoch<br />

flexiblen Drucknachfolge-Maschinen angestoßen.<br />

In der Drucknachfolge wird der variable<br />

Ausstoß der Digitaldruckmaschinen<br />

automatisiert weiterverarbeitet und das individuelle<br />

Fotobuch entsteht in Losgröße 1<br />

in der Massenfertigung. Wenn das in der<br />

Druckbranche funktioniert, warum schließen<br />

sich diesem Beispiel nicht schon längst<br />

andere Branchen an?<br />

Die Krux mit der individuellen<br />

Produktion<br />

Woran es in vielen anderen Industriesegmenten<br />

derzeit noch mangelt, sind entsprechende<br />

Produktionsmaschinen. Doch der<br />

Wettlauf hat längst begonnen. Die zusätzliche<br />

Wertschöpfung durch die Produkt-<br />

Individualisierung ist das erklärte Ziel. Die<br />

Herstellung von Produkten, die nicht nur<br />

eine kundenspezifische Dekoration aufweisen,<br />

sondern individualisierte geometrische<br />

Abmessungen, ist zum marktübergreifenden<br />

Trend geworden – nur ist sie<br />

heute oft noch mit zahlreichen manuellen<br />

Eingriffen verbunden.<br />

Umrüstzeiten an den Maschinen von<br />

Produktvariante A auf Produktvariante B<br />

bedeuten Maschinenstillstand und kosten<br />

somit wertvolle Zeit und damit Geld. Die<br />

wirtschaftlichen Vorteile der Massenfertigung<br />

gehen so verloren. Das zeigt auch ein<br />

Beispiel aus der industriellen Fenster-Fertigung:<br />

Bauherren können heute aus einer<br />

Vielzahl von standardisierten Fensterabmessungen<br />

wählen, aber auch kundenspezifische<br />

Abmessungen bestellen. „Die Ein-<br />

78 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

zelteile der Fenster werden eigentlich<br />

automatisiert und damit effizient gefertigt“,<br />

nennt Kickinger ein Beispiel, „nur greift<br />

heute jedes Mal ein Werker ein und stellt<br />

die Maschine mechanisch um, wenn sich<br />

die zu produzierende Größe z. B. von 130 cm<br />

auf 140 cm ändert.“<br />

Die Individualisierung in der<br />

Massenfertigung<br />

Spätestens an der Produktionsmaschine erlebt<br />

die Individualisierung in der Massenfertigung<br />

also noch Grenzen. „Für die Individualisierung<br />

ist automatisierte Flexibilität<br />

notwendig, nur so erzielt die Massenfertigung<br />

die notwendige Produktivität“, erklärt<br />

Kickinger. Durch den technischen Fortschritt<br />

sind die passenden Mittel zur erfolgreichen<br />

Umsetzung schon verfügbar:<br />

n Durch moderne Informationstechnik kann<br />

der Kunde in die Produktdefinition ein-<br />

greifen und mit seiner Bestellung die Produktion<br />

direkt auslösen.<br />

n Automatisierte, durch Software gesteuerte<br />

Umrüstvorgänge ermöglichen eine flexible<br />

Produktion, die auch bei Stückzahl 1<br />

rentabel ist.<br />

„Werden diese beiden Möglichkeiten<br />

miteinander kombiniert, ist die kundenspezifische<br />

Fertigung von Massenprodukten<br />

zu Stückkosten, die in der<br />

Serienfertigung üblich sind, realisierbar“,<br />

sagt Kickinger. „Es entstehen<br />

Maschinen der Generation<br />

Mass Customization.“<br />

Produkttransport als<br />

Schlüsseltechnik<br />

Eine flexible Produktion in Losgröße 1<br />

erfordert Produktionsmaschinen, die sich<br />

automatisch und ohne Intervention eines<br />

Maschinenführers, anpassen. Der Rahmen<br />

01 Werden unterschiedlich große Fenstervarianten<br />

an einer Maschine gefertigt, erfolgt<br />

das Umrüsten heute in den allermeisten<br />

Fällen noch manuell<br />

Zwei echte<br />

Leistungsträger<br />

Motion,Drive<br />

& Automation<br />

24.–28. April <strong>2017</strong><br />

Halle 14, Stand L29<br />

Die neuen Stars am Getriebehimmel:<br />

WPLFE und PSBN.<br />

Als kürzestes Winkel-Planetengetriebe mit Flansch-<br />

Abtriebswelle und höchster Verdrehsteifigkeit holt das<br />

WPLFE auf engstem Raum immer das Beste raus.<br />

Unser PSBN ist als Hochleistungs-Präzisionsgetriebe mit<br />

Schrägverzahnung ein Meister der leisen Töne und liefert<br />

dabei immer maximale Performance.<br />

Andreas Haimerl, Vertriebsleiter Neugart GmbH<br />

Dominik Wolters, Leiter Standardgetriebe Konstruktion & Entwicklung<br />

Jetzt mehr erfahren unter: www.neugart.com


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

02 Supertrak, Roboter und<br />

CNC-Systeme kooperieren<br />

hochflexibel und in höchster<br />

Präzision<br />

für das 140-cm-Fenster ist zwangsläufig<br />

länger als der Rahmen für die 130-cm-Variante.<br />

Die Maschine muss diesen Unterschied<br />

berücksichtigen können. Intelligente<br />

Transportsysteme sind die ideale Lösung<br />

zur Realisierung hochflexibler Maschinen<strong>antriebstechnik</strong>.<br />

Im Gegensatz zu konventionellen<br />

getakteten Transportsystemen<br />

können mit ihnen alle Produkte individuell<br />

– mit unterschiedlichen Zielpositionen,<br />

Geschwindigkeiten und Abständen – transportiert<br />

werden.<br />

Es mangelt noch<br />

an der Umsetzung<br />

„Dass wir heute solche Transportsysteme<br />

in modernen Fertigungen so selten sehen,<br />

steht im Widerspruch zum eigentlichen<br />

Bedarf“, meint Kickinger. Ein entscheidender<br />

Grund ist der technische Reifegrad der<br />

am Markt verfügbaren Systeme. „Hier bestehen<br />

teilweise gravierende Mängel für<br />

den industriellen Einsatz.“ So kosten z. B.<br />

die Einstellarbeiten zur Justierung von<br />

Führungsrollen oft viel Zeit. Einige Systeme<br />

verfügen nicht über ausreichende<br />

Traglasten, bei anderen fehlen notwendige<br />

Sicherheitsfunktionen.<br />

„Anstelle einer echten Integration arbeiten<br />

die Hersteller in der Regel mit komplexen<br />

Systemarchitekturen,<br />

die<br />

Gateway-Module<br />

erfordern“, berichtet<br />

der B&R-Manager.<br />

Mitunter ist auch die<br />

Führungskonstruktion<br />

verschleißanfällig, was zu<br />

häufigen Wartungseinsätzen<br />

führt. Alle diese mangelhaften Umsetzungen<br />

erschweren einer eigentlich notwendigen<br />

Technologie Fuß zu fassen.<br />

Industrielle<br />

Transport-Technologie<br />

Der Supertrak bietet zuverlässige<br />

industrielle Antriebstechnologie<br />

für die hochflexible Produktionstechnik<br />

der individualisierten<br />

Massenfertigung.<br />

Robert Kickinger,<br />

Manager Mechatronic Technologies<br />

ATS Supertrak von B&R wurde speziell für<br />

den 24/7-Betrieb in rauen Industrieumgebungen<br />

entwickelt. Das System arbeitet sowohl<br />

zuverlässig als auch sicher. Zudem<br />

bietet es einen einfachen und schnellen<br />

Service im Feld.<br />

„Shuttles lassen sich<br />

ganz einfach einzeln<br />

tauschen“, erklärt<br />

Kickinger einen wesentlichen<br />

Vorteil<br />

des B&R-Systems,<br />

„der Track muss<br />

nicht zerlegt werden.<br />

Dies führt zu<br />

einer sehr niedrigen<br />

mittleren Reparaturzeit<br />

(MTTR) und erhöht die Produktivität<br />

der gesamten Anlage.“<br />

Einen qualitativ hochwertigen Produktions-Output<br />

garantiert die Synchronisation<br />

von Shuttles mit allen Arten von Servoachsen,<br />

CNC- und Robotik-Systemen in harter<br />

Echtzeit. So lassen sich Supertrak, Roboter<br />

und weitere CNC-gesteuerte Komponenten<br />

effektiv zu einer automatisierten Produktionseinheit<br />

ergänzen.<br />

03 Programmiert wird<br />

Supertrak wie jede andere<br />

Lösung von B&R in der<br />

Automatisierungssoftware<br />

Automation Studio<br />

Supertrak optimiert Umrüstzeiten<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Produkten,<br />

die auf einer Anlage<br />

gefertigt werden. Es muss lediglich<br />

über das Bediengerät oder über<br />

ein Produktionsplanungssystem eine andere<br />

Option gewählt werden und das<br />

Transportsystem stellt sich automatisch<br />

auf das neue Produkt ein. Längere Stillstandzeiten,<br />

wie sie bisher nötig waren, um<br />

Anlagen mechanisch auf neue Produkte<br />

umzustellen, entfallen weitgehend oder<br />

gänzlich. Zudem erlaubt Supertrak hohe<br />

Traglasten, was den Transport auch schwerer<br />

Produkte ermöglicht.<br />

Programmierung in<br />

Automation Studio<br />

Programmiert wird Supertrak wie jede andere<br />

Lösung von B&R in der Automatisierungssoftware<br />

Automation Studio. Für die<br />

Konfiguration der Shuttle-Bewegung greifen<br />

die Software-Entwickler dazu einfach<br />

auf vorhandene Bibliotheken und Funktionsbausteine<br />

zurück.<br />

Der Trend zu individualisierten Produkten<br />

wird auf der Nachfrageseite auch<br />

durch die Erwartungshaltungen der Konsumenten,<br />

insbesondere der Generation<br />

von Digital Natives, getrieben. Auf der Angebotsseite<br />

ermöglicht die Evolution der<br />

Maschinentechnik die individualisierte<br />

Massenproduktion. „Supertrak bietet zuverlässige<br />

industrielle Antriebstechnologie<br />

für den Siegeszug dieser hochflexiblen<br />

Produktionstechnik“, sagt Kickinger.<br />

www.br-automation.com<br />

80 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


_<br />

Extrastarke Hochleistungszahnriemen<br />

Die PU-Hochleistungszahnriemen Brecoflexmove AT10 und das<br />

neue Modell Brecomove AT10 von Mulco werden in der Ausführung<br />

als Meterware vorwiegend in der Lineartechnik eingesetzt.<br />

Sie verfügen über einen Stahlkord-Zugträger, der größere<br />

Zugkräfte und eine um<br />

70 % höhere Riemensteifigkeit<br />

im Vergleich zur<br />

Vorgängerversion<br />

erreicht. Die sehr hohe<br />

Riemensteifigkeit kann<br />

in Linearachsen für die<br />

dynamische Positionierung<br />

mit sehr kurzen<br />

Ausschwingzeiten<br />

genutzt werden.<br />

Abhängig vom Antrieb<br />

können steilere Start- und Stopprampen gefahren werden. So<br />

ermöglicht der Brecomove AT10 kürzere Zykluszeiten und eine<br />

höhere Produktivität von Achsen und ganzen Maschinen. Die im<br />

Vergleich zur Vorgängerversion größeren übertragbaren<br />

Zugkräfte können Sondermaschinenbauer in Vertikalachsen mit<br />

hohen Sicherheitsanforderungen nutzen.<br />

www.mulco.de<br />

Robuster Miniatur-Wirbelstromsensor<br />

Beim Eddy NCDT 3001 von Micro-Epsilon handelt es sich um<br />

einen neuartigen leistungsfähigen Wirbelstromsensor mit einem<br />

Formfaktor, der bisher induktiven Sensoren und Näherungsschaltern<br />

vorbehalten war. Der kompakte Sensor ist in einem<br />

M12 Gehäuse untergebracht, verfügt über eine integrierte<br />

Elektronik inklusive Temperaturkompensation und zeichnet sich<br />

durch einfache Bedienung aus. Der temperaturkompensierte<br />

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SycoTecGmbH&Co.KG Telefon +49 (0)7561 86-0<br />

Wangener Straße 78 info@sycotec.eu<br />

88299 Leutkirch www.sycotec.eu<br />

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PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />

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Das größte<br />

O-Ring-Lager weltweit.<br />

Aufbau bietet eine hohe Stabilität auch bei schwankenden<br />

Umgebungstemperaturen. Der Sensor ist werkseitig auf ferromagnetische<br />

bzw. nicht ferromagnetische Materialien<br />

abgestimmt, wodurch eine Linearisierung vor Ort entfällt. Dank<br />

der werksseitigen Kalibrierung bieten die Sensoren eine hohe<br />

Genauigkeit und Temperaturstabilität, was besonders für den<br />

Dauereinsatz in industriellen Umgebungen von Vorteil ist. Daher<br />

werden die Sensoren vor allem zur vorausschauenden<br />

Verschleiß- und Zustandsüberwachung eingesetzt. Im Vergleich<br />

zu induktiven Schaltern und Sensoren liefern die Modelle eine<br />

höhere Bandbreite und sind daher ideal zur Überwachung<br />

schneller Bewegungen geeignet.<br />

Präzisions-O-Ringe in 45 000 Varianten abrufbereit.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Besuchen Sie uns in:<br />

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24. - 28. April <strong>2017</strong><br />

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HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

In einer Stunde fertig?<br />

Oder: Wie lange dauert es eigentlich, einen<br />

Standardzylinder zu fertigen?<br />

Ein Standardzylinder in nur einer Stunde – von der Bestellung zum<br />

fertigen Produkt? Geht das? Das wollte ich bei einem Selbsttest<br />

herausfinden und habe IMI Precision Engineering besucht<br />

und noch viel mehr über die neue Standardzylinderbaureihe<br />

erfahren, die zur Hannover Messe <strong>2017</strong> präsentiert wird.<br />

Dirk Schaar ist Chefredakteur der <strong>antriebstechnik</strong><br />

bei der Vereinigte Fachverlage GmbH in Mainz<br />

01 Werksleiter Torsten Norff erklärt die<br />

Lean-Produktion in Alpen<br />

Sie waren bestimmt schon mal in den<br />

Alpen, aber in Alpen? Die Gemeinde<br />

Alpen liegt am unteren Niederrhein im<br />

Nordwesten Nordrhein-Westfalens und ist<br />

eine Gemeinde im Kreis Wesel. Und wenn<br />

Sie nun glauben, da gibt es ja nur Felder<br />

und Kühe, dann sollten Sie auch mal hinfahren.<br />

Ich habe mich heute auf den Weg<br />

an den Niederrhein gemacht, denn in<br />

Alpen ist die Firma IMI Precision Engineering,<br />

ein führender Anbieter aus dem Bereich<br />

der Antriebs- und Fluidtechnik, mit<br />

einem modernen Fertigungswerk zuhause.<br />

Meine Mission: Herausfinden, welche Vorteile<br />

die neuen pneumatischen ISO Standardzylinder<br />

ISO-Line haben und wie diese<br />

produziert werden.<br />

Gleich bei meiner Ankunft werde ich von<br />

Werksleiter Torsten Norff begrüßt. Herr<br />

Norff arbeitet seit über 20 Jahren bei IMI<br />

Precision Engineering und ist heute für die<br />

Produktion und das europäische Logistikzentrum<br />

am Standort verantwortlich. Außerdem<br />

gehören die Umsetzung der Lean-Prinzipien<br />

und die kontinuierliche Verbesserung<br />

der Unternehmensabläufe zu seinen<br />

Aufgaben. „Heute möchten wir einen ganz<br />

individuellen ISO-Line-Zylinder für Sie<br />

produzieren und zeigen, wie schnell wir so<br />

unsere Kunden bedienen können. Schreiben<br />

Sie einfach die Hublänge in Millimetern<br />

und den gewünschten Durchmesser auf<br />

diesen Zettel und wir erledigen in kürzester<br />

Zeit alles Weitere für Sie“, erklärt mir Torsten<br />

Norff. Und schon war ich mitten in den Pro-<br />

zessen, die auch ein Kunde bei seiner täglichen<br />

Arbeit hat. Einziger Unterschied: Er<br />

gibt seine geforderten Werte online am PC<br />

ins Bestellsystem ein. Wie wäre es mit einem<br />

Durchmesser von 40 mm und einer Hublänge<br />

von exakt 187 mm? Schnell sind die beiden<br />

Werte notiert und schon sind diese auf dem<br />

Weg ins elektronische Bestellsystem. Mal<br />

sehen, wie lange das dauert?<br />

Lean zu mehr Service und<br />

Leistung<br />

Um die Zeit zu überbrücken zeigt mir Torsten<br />

Norff in der Zwischenzeit das Werk Alpen.<br />

Mit dabei ist auch Peter Varwijk. Er ist für das<br />

gesamte Europageschäft bei IMI Precision<br />

Engineering verantwortlich. Hinzu zählen<br />

die Entwicklung und Implementierung der<br />

Unternehmensstrategie wie z. B. die Einführung<br />

von branchenführenden Fertigungsstrategien<br />

nach Lean-Prinzipien, begleitet<br />

von verschiedenen Maßnahmen zur Förderung<br />

eines nachhaltigen Wachstums und die<br />

Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen.<br />

„Der hiesige Standort ist sehr wichtig<br />

für unsere Unternehmensgruppe. Auf<br />

20 000 m 2 haben wir die Produktion, die Auslieferung<br />

und ein Technikzentrum vereint.<br />

Das Produktsortiment mit über 118 000 aktiven<br />

Artikeln umfasst Zylinder, Ventile,<br />

Druckschalter und Systeme für die Druckluftaufbereitung“,<br />

erklärt Werksleiter Norff.<br />

Und damit das alles reibungslos läuft und<br />

der Kunde seine Waren in möglichst kurzer<br />

Zeit und seinen Vorstellungen entsprechend<br />

erhält, wurde in Alpen, wie auch an allen<br />

anderen, weltweiten Standorten des Unternehmens<br />

in den vergangenen Jahren kräftig<br />

investiert und umstrukturiert. „2014 haben<br />

wir mit Hilfe einer 5-Jahresstrategie die<br />

Organisation komplett neu angepasst, um<br />

die Kundenanforderungen besser erfüllen<br />

zu können. Im Mittelpunkt dabei stand die<br />

Einführung eines Lean-Managements, um<br />

operative Vorteile und Service-Vorteile zu<br />

generieren. Die schnelle und zielgerichtete<br />

Produktentwicklung entsprechend den<br />

Markt- und Kundenbedürfnissen sowie die<br />

digitale Transformation für einen besseren<br />

Service trugen ebenfalls positiv dazu bei“,<br />

erzählt Peter Varwijk über die Ziele.<br />

Dass die neue Strategie bisher aufgegangen<br />

ist, zeigen die ersten Erfolge, die das<br />

Unternehmen vor allem im europäischen<br />

Logistikzentrum in Alpen, aufweisen kann.<br />

Von hier aus gehen jährlich mehr als<br />

500 000 Pakete an Kunden in 83 Ländern –<br />

eine deutliche Steigerung zu früher. „Dadurch,<br />

dass wir den Kunden heute von<br />

einem Ort aus beliefern, ergeben sich deutlich<br />

reduzierte Transaktionszeiten. Geht<br />

eine Bestellung bis 18 Uhr bei uns ein, wird<br />

diese noch am selben Tag ausgeliefert“, ist<br />

Torsten Norff stolz.<br />

Zylinder mit Mehrwert<br />

Die Vorteile des Lean-Managements zeigen<br />

sich nicht nur in der Logistik, sondern vor<br />

82 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

allem auch in den Produkten und dem Service,<br />

den IMI Precision Engineering nun<br />

anbieten kann. So stellt das Unternehmen<br />

zur Hannover Messe <strong>2017</strong> seinen neuen<br />

pneumatischen ISO Standardzylinder ISO-<br />

Line vor. Zu den Highlights zählt ein neues<br />

leistungsstarkes und adaptives Dämpfungssystem<br />

(ACS). ISO-Line ist die erste Baureihe,<br />

die mit dem „Adaptive Cushioning<br />

System“ von IMI Norgren ausgestattet ist.<br />

Diese pneumatische Dämpfung zeichnet<br />

sich durch ein hohes Leistungspotenzial<br />

aus und passt sich automatisch Veränderungen<br />

innerhalb einer Anwendung an, so<br />

z. B. an variierende Lasten, die in einem<br />

Zylinderzyklus, einer Arbeitsschicht oder<br />

während der Nutzungsdauer der Maschine<br />

auftreten. Für Anwendungen mit höheren<br />

Energien ist eine einfache manuelle Einstellung<br />

möglich. „ISO-Line ist also das Ergebnis<br />

intensiver Entwicklungsarbeit und bringt<br />

unseren Kunden einen echten Mehrwert“,<br />

erläutert Peter Varwijk. „Mit unserer neu<br />

entwickelten ACS-Dämpfung lassen sich<br />

die Zylinder einfach und schnell in Betrieb<br />

nehmen. Zudem stellen sie dank der automatischen<br />

Anpassung an Veränderungen<br />

in der Anwendung den zuverlässigen Anlagenbetrieb<br />

langfristig sicher.“<br />

Die ISO-Line-Zylinder entsprechen ISO<br />

15552 und sind bis zu 20 % leichter als ihre<br />

Vorgängermodelle. Durch das eingesetzte<br />

Dichtungs- und Führungssystem sind sowohl<br />

Losbrechdrücke als auch Leckagen<br />

gering, wodurch die Laufleistung verbessert<br />

wird. Die Zylinder sind in Durchmessern<br />

von 32 bis 125 mm verfügbar. Glatte Enddeckel<br />

ermöglichen eine leichte Reinigung,<br />

zusätzliche Schalternuten bieten Anwendern<br />

eine gesteigerte Flexibilität.<br />

Ist er schon da?<br />

03 04<br />

Mit dem richtigen Zylinder für jede<br />

Anwendung ergänzt die ISO-<br />

Line-Baureihe nun das bestehende<br />

Programm an High-Performance<br />

ISO-Standardantrieben. Und genau auf<br />

einen solchen warte ich nun nach dem<br />

Rundgang durch die Produktion. Ob mein<br />

Wunsch-Zylinder wirklich zu mir findet –<br />

und das in der Kürze der Zeit? Und tatsächlich<br />

kann IMI Precision Engineering meinen<br />

Wunsch prompt erfüllen, denn als ich nach<br />

etwa einer Stunde wieder das Bürogebäude<br />

am Eingangsbereich betrete, überreicht ein<br />

freundlicher Mitarbeiter mir bereits den<br />

verpackten und individuell gekennzeichneten<br />

Artikel. Das nenne ich Service!<br />

„Und wenn Sie uns dann auf der Hannover<br />

Messe treffen, haben wir unter unserem<br />

Messemotto „We help move man’s most<br />

marvellous machines“ ein weiteres Highlight<br />

für Sie und alle Besucher: Die neue IMI<br />

Norgren Express App. Mit dieser App finden<br />

Ingenieure und Instandhalter seit Januar<br />

noch schneller und einfacher die Produkte,<br />

die sie benötigen“, freut sich Peter Varwijk<br />

schon. Ich bin gespannt, ob auch hier der<br />

Antriebs- und Fluidtechnikspezialist vom<br />

Niederrhein sein Versprechen einhält.<br />

www.imi-precision.com/de<br />

02<br />

02 Der neue pneumatische ISO-Standardzylinder<br />

ISO-Line<br />

03 Chefredakteur Dirk Schaar beim<br />

Besuch im Werk Alpen<br />

04 Zwischen diesem Zettel und dem<br />

fertigen Zylinder liegt etwa eine Stunde<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 83


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Hart im Nehmen<br />

Sicherheitskupplung als Überlastschutz<br />

für schwer zugängliche Antriebe<br />

01<br />

In der Stahlproduktion sorgen nun die neuen EAS-Reverse<br />

Sicherheitskupplungen von Mayr Antriebstechnik für<br />

zuverlässigen Überlastschutz. Bei diesen freischaltenden<br />

Kupplungen sind alle Funktionsabläufe allein über den Antrieb<br />

automatisierbar. Sie sind robust und unempfindlich und rasten<br />

durch langsames Rückwärtsdrehen automatisch wieder ein.<br />

02<br />

Ob für Gebäude, Fahrzeuge oder Maschinen – Stahl ist ein essenzieller<br />

Bestandteil vieler Industrien. Hergestellt wird Stahl z. B.<br />

in Elektrostahlwerken mit einem Lichtbogenofen. Bei diesem Verfahren<br />

wird Stahlschrott zur erneuten Verwendung eingeschmolzen.<br />

Für den Schmelzvorgang wird ein Lichtbogen mit einer elektrischen<br />

Leistung von bis zu 100 MW gezündet. Dieser gewaltige<br />

Lichtbogen bringt den Schrott auf eine Temperatur von rund<br />

1 600 °C. Im Ofengefäß bildet sich an der Oberfläche der Stahlschmelze<br />

eine Schlackeschicht, die unter anderem die Aufgabe hat,<br />

unerwünschte Stoffe zu binden. Der Abstich des flüssigen Stahls<br />

erfolgt daher von unten über die Abstichöffnung. Dabei fließt der<br />

flüssige Stahl in eine Pfanne unter dem Ofen bzw. in kleinere Gussbehälter,<br />

mit denen er zur Weiterverarbeitung abtransportiert wird.<br />

Über ein Drehwerk werden die leeren Behälter zum Befüllen in<br />

Position gebracht. Um bei diesen Drehwerksantrieben Motor,<br />

Getriebe und andere Antriebskomponenten dauerhaft vor teuren<br />

Überlastschäden zu schützen, setzt der Hersteller darin auf die EAS-<br />

Reverse Sicherheitskupplungen von Mayr Antriebstechnik. Diese<br />

robusten Antriebselemente rasten durch langsames Reversieren<br />

des Antriebs automatisch wieder ein. Sie bieten daher für einen<br />

gekapselten Antriebsstrang ohne Zugangsmöglichkeit zur Wiedereinrastung<br />

eine geeignete Lösung.<br />

Restmomentfreie Trennung bei Überlast<br />

Bei der Sicherheitskupplung EAS-Reverse sind alle Funktionsabläufe<br />

allein über den Antrieb automatisierbar. Im Überlastfall, verursacht<br />

z. B. durch unregelmäßige Bewegungen bzw. Schwappen<br />

des flüssigen Stahls im Behälter, überschreitet das Drehmoment<br />

den an der Kupplung eingestellten Wert. Dann trennt ein Ausrastmechanismus<br />

An- und Abtrieb in Sekundenbruchteilen nahezu<br />

restmomentfrei mit hoher Abschalt- und Wiederholgenauigkeit.<br />

Die im System gespeicherte Bewegungsenergie der rotierenden<br />

Massen kann frei auslaufen. Durch den Einsatz von Tellerfedern<br />

mit negativer Kennlinie kommt es zu einem sofortigen Abfall des<br />

Drehmoments. Ein sogenanntes Pumpen oder Atmen der Kupplung<br />

ist damit aus geschlossen. Der Verschleiß des Ausrastmechanismus<br />

ist somit gering. Die EAS-Reverse Sicherheitskupplung verkraftet<br />

nach dem Ansprechen lange Auslaufzeiten des Antriebs. Bei<br />

der Definition der zulässigen Auslaufzeit ist nur die robuste Doppellagerung<br />

der Kupplung zu betrachten. Der Antrieb muss nach<br />

Ralf Epple ist Produktmanager bei der<br />

Mayr Antriebstechnik GmbH in Mauerstetten<br />

01 Die EAS-Reverse ist eine<br />

freischaltende Kupplung, die allein<br />

durch langsames Rückwärtsdrehen<br />

automatisch wieder einrastet<br />

02 Ein Gehäuse macht die Kupplung<br />

unempfindlich gegen Staub oder Spritzwasser<br />

dem Ausrasten der Kupplung zwar zeitnah abgeschaltet werden,<br />

ein gezieltes Abbremsen des Motors ist dagegen nicht erforderlich.<br />

Das Überlastsignal liefert z. B. ein berührungsloser Endschalter, der<br />

den Betriebszustand der Kupplung permanent überwacht. Durch<br />

die komplette Trennung von An- und Abtrieb entstehen während<br />

der Nachlaufzeit keine Raststöße, die sich negativ auf den Antriebsstrang<br />

auswirken könnten. Durch langsames Rückwärtsdrehen bei<br />

einer Drehzahl < 10 min -1 rastet die EAS-Reverse automatisch wieder<br />

ein, ohne den Einsatz von Pneumatik oder Hydraulik.<br />

Einfach und flexibel<br />

Die neue Sicherheitskupplung überträgt das Drehmoment spielarm<br />

(< 0,05°) und hat gehärtete Funktionsteile. Sie ist robust und hält den<br />

rauen Betriebs- und Umgebungsbedingungen im Stahlwerk stand.<br />

Zudem ist sie einfach zu handhaben und steht mit ihren zahlreichen<br />

Varianten und Zusatzfeatures für angepasste, branchenoptimierte<br />

Lösungen. So ermöglicht zum Beispiel die Kombination mit einer<br />

Elastomerkupplung eine einfache Trennung des Antriebsstranges<br />

durch Lösen weniger Schrauben, ohne dass dabei Motor bzw. Getriebe<br />

verschoben werden müssen. Daneben ist für Anwendungen<br />

mit lasthaltendem Abtrieb auch die Kombination mit einer Bremsscheibe<br />

auf der Abtriebsseite umsetzbar. Die EAS-Reverse kann<br />

zudem in ein massives Gehäuse mit Standard IEC- oder Nema-<br />

Abmessungen integriert werden. Sie ist damit staub- und spritzwassergeschützt,<br />

widrige Umgebungsbedingungen können der Kupplung<br />

nichts anhaben. Nachdem die neue Sicherheitskupplung mit<br />

den ersten drei Baugrößen bislang einen Drehmomentbereich von<br />

80 bis 2 500 Nm abdeckt, folgte nun bereits die Erweiterung um eine<br />

vierte Baugröße bis 6 000 Nm und einem Bohrungsdurchmesser bis<br />

100 mm. Die Kupplung schützt Maschinen dauerhaft und zuverlässig<br />

vor Schäden durch Überlast und sorgt so für Betriebssicherheit<br />

und hohe Produktivität.<br />

Fotos: Aufmacher: Shutterstock/Tischenko Irina<br />

www.mayr.com<br />

84 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Multitechnologische<br />

Anwendungen<br />

in der Automation<br />

Zum ersten Mal stellt das<br />

Unternehmen Camozzi auf<br />

der Hannover Messe<br />

multitechnologische<br />

Anwendungen in der<br />

beinhaltet industriellen<br />

Automation vor – in der<br />

Überzeugung, dass es keine<br />

alleinige Technologie gibt,<br />

die für alle Einsatzfälle die<br />

Beste sein kann. Jeder<br />

Anwendungsfall ist für sich<br />

so individuell, dass jeweils<br />

die unterschiedlichen<br />

technologischen Vorzüge von<br />

Pneumatik, Proportionaltechnik<br />

und elektrischer<br />

Antriebstechnik genutzt<br />

werden können. Um das<br />

Angebot zu vervollständigen,<br />

wurde der Geschäftsbereich<br />

C-Electrics geschaffen, der<br />

Lösungen mit elektrischen<br />

Antrieben – z. B. Elektrozylinder<br />

–, Steuerungen und<br />

Zubehör beinhaltet, um ein<br />

Baukasten-System zur<br />

Drehsteife Flanschkupplung für dieselmotorische Antriebe<br />

Reich-Kupplungen erweitert sein Produktportfolio um die RCT-Baureihe, eine drehsteife Flanschkupplung<br />

für dieselmotorische Antriebe. Durch die Kombination von Metall und Elastomer weist<br />

die RCT eine hohe Verdrehsteifigkeit auf, dämpft aber dennoch Stöße und Spitzendrehmomente<br />

erfolgreich ab. Durch das axiale Stecksystem, welches über das Elastomer erfolgt, ist die Kupplung<br />

einfach montierbar. Die nahezu spielfreie Elastomerverzahnung erlaubt eine hohe Drehmomentübertragung,<br />

minimiert das Verschleißverhalten und vermeidet mögliche Geräuschentwicklungen.<br />

In Kombination mit einem an die jeweilige Einbausituation<br />

angepassten Pumpenträgerflansch eignet sich die Kupplung als Verbindung zu<br />

Hydraulikpumpen, aber auch für den Einsatz in Bau- und Landmaschinen mit<br />

hydrostatischen Antrieben, da hier lange Lebensdauer und hohe Einsatzflexibilität<br />

erwartet werden. Der Anschlussflansch besteht aus Aluminium mit<br />

hoher mechanischer Festigkeit und Formstabilität. Die RCT ist mit Klemmnabe<br />

oder mit spielfreier verzahnter Spannbuchse erhältlich.<br />

www.reich-kupplungen.com<br />

Anzeigen<strong>2017</strong>_146x202+3mm-DerKonstrukteur_170320_Layout 1 31.03.17 09:33 Seite 1<br />

FREILÄUFE<br />

Rücklaufsperren • Überholkupplungen • Vorschubfreiläufe<br />

2 - 1230000 Nm<br />

Erstellung von flexibel zu<br />

kombinierenden Portalen<br />

und Mehrachssystemen<br />

anbieten zu können. Das<br />

Sortiment umfasst Elektrozylinder<br />

Serie 6E, Linearantriebe<br />

Serie 5E,<br />

Steuerungen für elektrische<br />

Zylinder und Achsen Serie<br />

DRWS, DRWB, Brushless-<br />

Motoren Serie MTS und<br />

Stepper-Motoren Serie MTB.<br />

Die Serie 6E eignet sich für<br />

Einsatzfälle, bei denen exakte<br />

Positionierung und/oder<br />

hohe Dynamik im Vordergrund<br />

stehen – z. B. im Bereich<br />

von Pick & Place, Sortierung,<br />

Palettisierung, Spannen,<br />

Pressen und Heben.<br />

www.camozzi.de<br />

www.ringspann.de<br />

Ihr Nutzen ist unser Antrieb


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Ein erfolgreiches Duo<br />

Spritzgusswerkzeuge aus dem 3D-Drucker eröffnen<br />

neue Möglichkeiten im Werkzeugbau<br />

Komplexe Geometrien, hohe Freiheitsgrade und schnelle Sonderfertigung – dieses<br />

Potenzial weckt die neue Technologie des 3D-Drucks. Nun auch für den Werkzeugbau,<br />

denn kundenindividuelle Spritzgussformen können jetzt kostengünstig und schnell<br />

im 3D-Druck erstellt werden. Lesen Sie mehr über diese Technologie.<br />

Gerhard Baus ist Prokurist Gleitlager<br />

bei der Igus GmbH in Köln<br />

Das Spritzgussverfahren ist das Standardverfahren, um hochwertige<br />

Kunststoffbauteile für bewegte Anwendungen zu fertigen.<br />

Es garantiert gleichermaßen eine hohe Qualität wie eine effiziente<br />

Produktion, gerade bei Serien mit großen Stückzahlen. Allerdings<br />

kann die Entwicklung und Modellierung von Werkzeugformen kosten-<br />

und zeitaufwändig sein. Ganz gleich, welche Methode angewendet<br />

wird, ob Hard-Tooling mit Werkzeugstahl oder Soft-Tooling<br />

mit Aluminium, die Herstellung von Formen für den Spritzguss<br />

kostet viele tausend Euro und kann von mindestens zwei Wochen<br />

bis zu mehreren Monaten dauern. Kommen dann noch Entwicklungs-<br />

oder Produktionsfehler sowie kurzfristige Konstruktionsänderungen<br />

und nachträgliche Bearbeitungen am Werkzeug hinzu,<br />

summieren sich Kosten und Zeitaufwand derart, dass bisher fast<br />

nur Großserien rationell mit dem Spritzguss zu realisieren waren.<br />

Kunststoff-Bauteile mit Sonderabmessungen<br />

Gerade aber für den Anwender, der ganz spezielle Abmessungen<br />

benötigt, diese schnell und in begrenzter Stückzahl, kann<br />

die innovative 3D-Technik, die „additive Fertigung“, die Lösung<br />

sein. Die Igus GmbH aus Köln stellt als Motion-Plastics-Spezia-<br />

list Produkte aus Hochleistungskunststoffen für bewegte Anwendungen<br />

her. Neben dem Spritzguss hat sich dabei vor allem die<br />

Bearbeitung von Halbzeugen als preiswerte Methode etabliert,<br />

kundenindividuelle Wünsche umzusetzen. Wartungs- und schmierungsfreie<br />

Halbzeuge aus allen insgesamt 25 Iglidur-Werkstoffen<br />

stehen bereit, um nach den Angaben des Anwenders aus Rundstäben<br />

oder Platten in die passende Form gefräst zu werden. Damit<br />

können Prototypen, Testmuster und kleinere Serien in freier Gestaltung<br />

produziert werden, entweder durch den Kunden selbst oder in<br />

mechanisch endbearbeiteten Wunschformen, die innerhalb von<br />

drei bis fünf Tagen geliefert werden. Einen Schritt weiter noch geht<br />

jetzt die Verbindung von 3D-Druck mit dem<br />

Spritzguss. Auf dem Rechner können Werkzeugformen<br />

in freier Formgebung modelliert,<br />

Änderungen am Design leicht vorge-<br />

01 Sonderlösungen mit dem gedruckten<br />

Werkzeug werden innerhalb von<br />

zwei bis fünf Tagen produziert. Dabei<br />

werden die Kosten bei der Herstellung<br />

um bis zu 80 % gesenkt<br />

86 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

nommen und selbst aufwändige Details kostengünstig<br />

ausgedruckt werden, wobei komplexe Formen genauso<br />

teuer sind wie einfachere. Im Vergleich zum<br />

herkömmlichen Spritzguss mit Metallformen<br />

können durch die Verfahrenskombination<br />

Kleinserien kostensparend<br />

hergestellt werden.<br />

Werkzeugformen innerhalb<br />

weniger Stunden<br />

Grundsätzlich werden Spritzgussformen nach der SLS- und SLA-<br />

Methode gedruckt. Beide Druckvorgänge kommen ohne materielle<br />

Eingriffe aus, d. h. sie verursachen keine zusätzlichen Arbeitskosten<br />

beim Druck. Bei der Schmelzschichtung nach SLA wird das Werkstück<br />

schichtweise aus einem flüssigen Kunststoff aufgebaut. Igus<br />

setzt zudem auf das selektive Lasersintern (SLS), das generativ<br />

einen Werkstoff aus pulverförmigen Material auch mit Hinterschneidungen<br />

erzeugen kann. Das Pulver dient als eigenes Stützmaterial,<br />

das keine Nachbearbeitung erfordert und später sogar<br />

wiederverwendet werden kann. So können innerhalb weniger<br />

Stunden – von der Konstruktion mit dem CAD-Tool bis zum Druck –<br />

und zu geringen Vorkosten Werkzeugformen für die Spritzgussmaschine<br />

gefertigt werden. Interessant ist diese Möglichkeit aber<br />

nicht nur für Sonderteile in kleiner Serie, sondern auch für die Erprobung<br />

neuer Muster. Während bisher der finale Dauertest mit<br />

teuren und zeitintensiven Spritzguss-Teilen erfolgen musste, weil<br />

sich das Muster in seiner Qualität zu sehr vom Serienteil unterschied,<br />

kann nun zu deutlich reduzierten Kosten ein authentisches<br />

Sonderteil für die Testphase gedruckt werden. Dieses entspricht<br />

durch das gleiche Verfahren exakt dem späteren Großserienteil.<br />

Die Vielfalt der Iglidur-Werkstoffe nutzen<br />

Die Auswahl des richtigen Werkstoffmaterials ist entscheidend, sowohl<br />

für die Werkzeugform wie für das finale Bauteil. Traf diese<br />

Feststellung in der Vergangenheit schon für den Spritzguss mit<br />

seinen speziellen Anforderungen an Verarbeitungstemperaturen<br />

(über 250 °C) und Fließeigenschaften zu, so nun umso mehr für<br />

das additive Verfahren. Allerdings ist die Auswahl unter den zur<br />

Verfügung stehenden Werkstoffen, die mit den 3D-gedruckten<br />

Spritzgusswerkzeugen gespritzt werden können, in diesem Bereich<br />

bis dato eher gering. Einige kleinere Anbieter haben zwar bereits<br />

Spritzgusswerkzeuge aus dem 3D-Drucker im Programm, diese<br />

aber sind auf Materialien mit bestimmten Standardeigenschaften<br />

beschränkt. Ihr Verschleiß ist entsprechend groß, was den häufigen<br />

Austausch erfordert beziehungsweise die Anzahl der herstellbaren<br />

Formteile beschränkt. Deshalb werden von ihnen meist nur plastische<br />

Modelle, Prototypen oder Kleinstserien gefertigt. Und dies<br />

beansprucht bei ihnen i. d. R. mehr als eine Woche. Wer jedoch<br />

besondere Werkstoffeigenschaften und eine hohe Lebensdauer in<br />

bewegten Anwendungen in kurzer Zeit benötigt, kann jetzt aus dem<br />

Sortiment von 50 Hochleistungskunststoffen bei Igus zurückgreifen.<br />

Die Iglidur-Werkstoffe sind schmier- und wartungsfrei und<br />

senken so die Kosten beim Anwender. Darüber hinaus hat jeder<br />

dieser online berechenbaren Werkstoffe seine ganz spezifischen<br />

Qualitäten, die für eine Vielzahl von Anwendungen und damit unterschiedlichste<br />

Branchen nutzbar sind. Besondere Chemikalienoder<br />

Temperaturbeständigkeit sind dafür Beispiele, ebenso wie<br />

etwa FDA-Konformität oder Hochlast.<br />

3D-Druck voll im Trend<br />

Der 3D-Druck wird die industrielle Fertigung revolutionieren. Auch<br />

wenn die Massenfertigung wohl noch für längere Zeit von den herkömmlichen<br />

Verfahren geprägt sein wird,<br />

die Bedeutung der additiven Fertigung für<br />

die Produktionstechnik nimmt bereits jetzt<br />

schon deutlich zu. Allein schon deshalb, weil<br />

der Trend eindeutig in Richtung Individualisierung und kürzere<br />

Produktlebenszyklen weist. Gerade in Bereichen, in denen kleinere<br />

bis mittlere Stückzahlen, Präzision und komplexe Formen gefragt<br />

sind – wie etwa bei der Werkzeugherstellung, eröffnet der 3D-Druck<br />

völlig neue Möglichkeiten. Designer und Konstrukteure werden<br />

nicht mehr an traditionelle Grenzen gebunden sein, Unternehmen<br />

nicht mehr an Rücksichten bezüglich der Wirtschaftlichkeit bei der<br />

Produktion von beschränkten Losgrößen. Mit dem Einsatz von 3Dgedruckten<br />

Spritzgusswerkzeugen – aber auch den Tribo-Filamenten<br />

und dem Tribo-SLS-Material – entspricht Igus dieser Entwicklung,<br />

die einhergeht mit steigendem Kostendruck und hohen Qualitätsanforderungen<br />

seitens des Anwenders. Günstig und schnell<br />

gefertigte Bauteile aus tribologisch optimierten Polymeren mithilfe<br />

eines „3D-Spritzguss“ sind hier die Antwort. In der Zukunft muss es<br />

also nicht mehr heißen, Spritzguss contra 3D-Druck, sondern beide<br />

Verfahren können effizient verbunden werden.<br />

www.igus.de<br />

Richtig gespannt.<br />

Messgerät zum Prüfen<br />

der Riemenspannung<br />

02 Die Herstellung von Sonderteilen durch<br />

gedruckte Spritzgusswerkzeuge spielt vor<br />

allem dann seine Vorteile aus, wenn das<br />

gewünschte Material nicht im 3D-Drucker<br />

verarbeitet werden kann<br />

Ab sofort<br />

im Onlineshop<br />

erhältlich:<br />

www.trummeter.com<br />

Hilger u. Kern<br />

Industrietechnik<br />

www.hilger-kern.com • industrieelektronik@hilger-kern.deern.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 87<br />

Hilger-Kern.indd 1 14.03.<strong>2017</strong> 15:54:52


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Von A bis Z<br />

gut gedämpft<br />

In Linearmodulen erweisen sich<br />

Kleinstoßdämpfer als<br />

energieeffiziente Bausteine<br />

Ein Blick auf die Kooperation zweier Hersteller<br />

von Komponenten für die Montage- und<br />

Handhabungstechnik veranschaulicht, wie man als<br />

leistungsstarker Partner der Industrie allen<br />

Beteiligten Zeit und Geld spart sowie zudem einen<br />

gelungenen Beitrag zum schonenden<br />

Umgang mit Ressourcen leistet.<br />

Im fränkischen Kalchreuth, vor den Toren<br />

Nürnbergs, hat die Zipatec Montagetechnik<br />

GmbH & Co. KG ihren Firmensitz. Von<br />

der Planung über die Betreuung bei der<br />

Integration ihrer Linear-, Greif- und Rotationsmodule<br />

bis hin zum Service nach dem<br />

Verkauf stehen die Zipatec Geschäftsführer<br />

Gerd Paul und Dipl.-Ing. Thomas Zilk zusammen<br />

mit ihrem Team den Kunden mit<br />

Rat und Tat zur Seite. Dies trifft auch auf die<br />

ACE Stoßdämpfer GmbH aus Langenfeld zu.<br />

Daher kooperieren die beiden Unternehmen<br />

schon seit mehr als 15 Jahren miteinander.<br />

Die Gründe für die Zusammenarbeit von<br />

Zipatec mit den Anbietern für Lösungen<br />

aus der Dämpfungs- und Vibrationstechnik<br />

waren damals und heute dieselben: ACE<br />

gilt weltweit als Vorzugshersteller von<br />

Klein- und Industriestoßdämpfern, ist damit<br />

den Kunden des Pneumatikmodulherstellers<br />

Zipatec wohl bekannt und in der<br />

Lage, im wenn auch selten auftretenden<br />

Verschleißfall, rund um den Globus kurzfristig<br />

Ersatz zu beschaffen. Auch der Faktor<br />

Vertrauen ist von Belang, gründet dieser<br />

doch in erster Linie auf der gleichbleibend<br />

hohen Qualität der Dämpfer sowie der Einhaltung<br />

von Lieferzeiten.<br />

Robert Timmerberg, M. A., ist Fachjournalist<br />

aus Düsseldorf<br />

Hohe Flexibilität<br />

Nachdem in den vergangenen Jahren Stoßdämpfer<br />

von ACE bereits in den Klassikern<br />

der Zipatec-Linearmodule namens LM49<br />

und LM70 eingesetzt wurden, war es folgerichtig,<br />

die Zusammenarbeit auch bei den<br />

kleineren LM35 fortzusetzen. Wie die vom<br />

Format her größeren Komponenten, zeichnet<br />

sich auch dieses Pneumatikmodul laut<br />

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Thomas Zilk<br />

durch ein hohes Maß an Flexibilität aus.<br />

Er erklärt: „Kunden geben vor, wie sich die<br />

zu beschleunigende und abzubremsende<br />

Masse in einer definierten Zeiteinheit verhalten<br />

soll und die LM35-Pneumatikmodule<br />

werden entsprechend angepasst. Deren Anbauflächen<br />

sind variabel und Druckluftzuführungen<br />

lassen sich in mehreren Optionen<br />

planen.” Das Anwendungsspektrum umfasst<br />

die Bereiche der Montagetechnik, in denen<br />

präzise Führungseigenschaften, eine stabile<br />

Konstruktion und eine leichte Handhabung<br />

gefordert sind. Die Verwendung von vorgespannten<br />

Kreuzrollenführungen in gehärteten<br />

Prismenlaufschienen sorgt dabei für<br />

hundertprozentige Spielfreiheit und hohe<br />

Lebensdauer. Durch den Zusammenschluss<br />

von Führungsschiene, Schlittenteil und<br />

Endplatten zu einer Einheit ist eine hohe<br />

Steifigkeit über Hübe bis 100 mm und bei<br />

einer maximalen Tragkraft von 700 N<br />

gewährleistet. Für diese Aufgaben stellt<br />

Zipatec den Kunden die LM35 als kompakte,<br />

aber komplette Einheit, bestehend aus<br />

Führungsschiene, Schlittenteil, Endplatten<br />

und Dämpfung zur Verfügung. Damit die<br />

Endverbraucher sie leicht in ihre Konstruktionen<br />

integrieren können, gestaltet sich die<br />

Hubverstellung so einfach, dass viele Kunden<br />

sie direkt vor Ort vornehmen. Und hier<br />

„Die Aufgabe der ACE Kleinstoßdämpfer ist es, für eine<br />

hohe Wiederholgenauigkeit unserer Module zu sorgen“<br />

ergibt sich eine weitere Parallele zu ACE.<br />

Denn auch das Anbringen der Stoßdämpfer<br />

in neue oder bestehende Konstruktionen<br />

verläuft unkompliziert. Dies liegt u. a. an<br />

der Beliebigkeit ihrer Einbaulage.<br />

Kleinstoßdämpfer helfen<br />

beim Energiesparen<br />

Die Aufgabe der ACE Kleinstoßdämpfer als<br />

in die LM35 integriertes hydraulisch arbeitendes<br />

Maschinenelement ist es, für eine<br />

hohe Wiederholgenauigkeit der Module zu<br />

sorgen. Im Prinzip könnte das Abbremsen<br />

der Module auch pneumatisch realisiert<br />

werden. Hydraulische Dämpfer erledigen<br />

dies jedoch schneller, energiesparender<br />

und somit kostengünstiger. Geht man ins<br />

Detail, stellt man fest, dass geringen, ein-<br />

88 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

01 Kleinstoßdämpfer von ACE<br />

zeichnen sich durch Kompaktheit,<br />

hohe Qualität, Präzision, Leistungsstärke,<br />

Verfügbarkeit und<br />

24-Stunden-Service aus<br />

02 Diese selbsteinstellenden<br />

Kleinstoßdämpfer sind wartungsfrei<br />

und jederzeit mit verschiedenstem<br />

Zubehör und Anschlussteilen lieferbar<br />

01 02<br />

maligen Investitionskosten bei der Anschaffung<br />

von Stoßdämpfern über die Lebensdauer<br />

der Lösung gesehen, deutliche Einsparungen<br />

von mehreren Tausend Euro auf<br />

Seiten der Betriebskosten gegenüberstehen.<br />

Sie ergeben sich zum einen daraus, dass<br />

sich dank Stoßdämpfern die Massen mit<br />

dem kleinstmöglichen Pneumatikzylinder<br />

bewegen lassen, wodurch die Verwendung<br />

Weil Stoßdämpfer-Anschläge<br />

Bewegungen sicher und<br />

schnell beim Erreichen der<br />

Endlage abbremsen und eine<br />

bessere Dämpfungsmethode<br />

sind, setzen wir weiter auf diese<br />

Art der Verzögerung.<br />

Dipl.-Ing. Thomas Zilk,<br />

Geschäftsführer,<br />

Zipatec Montagetechnik<br />

Neben den beschriebenen selbsteinstellenden Kleinstoßdämpfern<br />

bietet ACE als Alternative auch einstellbare an.<br />

Diese lassen sich per Stellschraube oder Verstellknopf<br />

individuell auf die jeweilige Anwendung hin anpassen. Der<br />

gewünschte Wert ist dabei nach Einbau des Dämpfers auf<br />

einer Skala von 0–9 einstellbar. Dann wird die Einrichtung<br />

einige Male gefahren, bis die optimale Abbremsung<br />

gefunden ist. Es ist alternativ möglich, die hierbei ermittelte<br />

Einstellung anschließend auf einen selbsteinstellenden<br />

Dämpfer zu übertragen.<br />

kleinerer Ventile und kleinerer Wartungseinheiten<br />

möglich ist. Zum anderen wird<br />

Druckluft und der für deren Verteilung<br />

nötige Strom gespart. So werden bei der<br />

pneumatischen Endlagendämpfung ca. drei<br />

bis vier cm 3 Luft benötigt, die man häufig<br />

auf bis zu 70 bar verdichtet. Mit Kleinstoßdämpfern<br />

ist das nicht nötig, da diese die<br />

Bewegungen sicher und schnell beim Erreichen<br />

der Endlage mit dem zusätzlichen<br />

Vorteil einer deutlich geringeren Maschinenbelastung<br />

abbremsen.<br />

Große Bandbreite an<br />

absorbierbarer effektiver Masse<br />

Einbezogen in die Planungsphase, ermittelten<br />

die Dämpfungsspezialisten von ACE<br />

anhand der möglich auftretenden Kräfte<br />

die Kleinstoßdämpfer<br />

des Typs MC30EUM<br />

als optimal bremsendes<br />

Äquivalent für die LM35-<br />

Pneumatikmodule. Die<br />

Richtigkeit der Wahl<br />

wird unterstützt durch<br />

die firmeneigene Aus-<br />

legungssoftware mit<br />

CAD-Modul. Zudem<br />

werden die theoretischen<br />

Daten bei ACE<br />

in der Praxis überprüft,<br />

um auf eventuelle, zuvor<br />

nicht berücksichtigte<br />

Besonderheiten im Einsatzfall<br />

noch in der<br />

Entwicklungsphase reagieren<br />

zu können. So<br />

wurden die auch in der<br />

Endversion verwendeten<br />

Dämpfer zunächst<br />

auf Probe geliefert. Dabei<br />

stellte sich heraus,<br />

dass das selbsteinstellende<br />

und wartungsfreie<br />

Dämpfungselement<br />

mit seinem Hub von 8 mm und<br />

seiner Energieaufnahme von 3,5 Nm pro<br />

Hub und bei den hohen Wiederholungszahlen<br />

der Linearmodule ebenfalls relevanten<br />

5 600 Nm in der Stunde tatsächlich<br />

in der Lage ist, die gewünschte hohe Wiederholgenauigkeit<br />

der LM35 bei ihren<br />

linearen Bewegungen zu realisieren. Typischerweise<br />

fallen diese Aufgaben in der<br />

Montageautomation an, wie z. B. beim<br />

schnellen Vorschieben von Werkstückträgern,<br />

dem Ausstoßen oder beim Positionieren.<br />

Auch beim Halten oder Stoppen<br />

sowie beim Stanzen, Lochen oder Stempeln<br />

in kleinen Konstruktionen stellt dies<br />

die im ausgefahrenen Zustand gerade<br />

einmal 54 mm kurzen und 10 g leichten<br />

Dämpfer vor keine Probleme. Versehen<br />

mit einer temperaturstabilen Ölfüllung<br />

und einem integrierten Festanschlag,<br />

können auch kleine schnelle Handhabungsmodule<br />

oder Schwenkeinheiten<br />

von den Kleinstoßdämpfern profitieren.<br />

Neben der bereits erwähnten einfachen<br />

Integration in Konstruktionen liegt dies<br />

an einer gehärteten Kolbenstange aus<br />

rostfreiem Stahl der Dämpfungselemente<br />

und ihrem aus nitrocarbonitriertem Stahl<br />

bestehenden Stoßdämpferkörper. Seewasserbeständige<br />

sowie andere Sonderausführungen<br />

lassen Konstrukteure fast alle<br />

ihre Ideen umsetzen. Dies vor allem, weil<br />

der MC30EUM im Gegensatz zu vielen<br />

Kleinstoßdämpfern, die nur eine Drosselstelle<br />

aufweisen, über eine Druckhülse mit<br />

mehreren Drosselbohrungen verfügt. Damit<br />

deckt er über drei Härtebereiche eine<br />

sehr große Bandbreite an absorbierbarer<br />

effektiver Masse ab und lässt sich mit Werten<br />

von 0,4 kg bis zu 15 kg der jeweils erforderlichen<br />

Dämpfungsaufgabe anpassen,<br />

und das bei besseren Verzögerungseigenschaften<br />

als sie pneumatische Lösungen<br />

erreichen können.<br />

Diese Vorteile sind für Thomas Zilk ausschlaggebend,<br />

der zusammenfassend feststellt:<br />

„Weil Stoßdämpfer-Anschläge Bewegungen<br />

sicher und schnell beim Erreichen<br />

der Endlage abbremsen und eine deutlich<br />

bessere Dämpfungsmethode als z. B. Luftpuffer<br />

sind, setzen wir weiter auf diese Art<br />

der Verzögerung und diesen Anbieter.“<br />

Fotos: ACE und Zipatec<br />

www.ace-ace.de; www.zipatec.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 89


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I INTERVIEW<br />

„Die passen sich<br />

der Maschine an“<br />

Hypoidgetriebe mit hoher Variantenvielfalt sorgen<br />

bei Konstrukteuren für Flexibilität<br />

Pünktlich zur Hannover Messe <strong>2017</strong> bringt Atlanta ein neues<br />

Hypoidgetriebe auf den Markt und erweitert damit sein<br />

Portfolio hochpräziser Industriegetriebe. Chefredakteur<br />

Dirk Schaar hat sich die Neuheit vorher schon mal angesehen<br />

und mit Björn Büchel, dem stellvertretenden Konstruktionsleiter,<br />

über Vorteile und Marktrelevanz gesprochen.<br />

Mit der Baureihe BV erweitert Atlanta<br />

seine Servo-Winkelgetriebefamilie.<br />

Welche Lücke schließen die neuen<br />

Getriebe?<br />

Die neuen Hypoidgetriebe erweitern die<br />

Baureihe der Hochleistungs-Schneckengetriebe<br />

um die Technologie der Hypoidgetriebe.<br />

So sind wir in der Lage, den Bereich<br />

hochgenaue und hocheffiziente<br />

Winkelgetriebe in allen technischen Feldern<br />

abzudecken.<br />

Was zeichnet die neuen Produkte<br />

denn aus?<br />

Die neuen Getriebe zeichnen sich durch<br />

eine enorme Varianz und Flexibilität aus.<br />

So sind die unterschiedlichsten Kombinationen<br />

realisierbar, wie z. B. Hohlwelle,<br />

Abtriebsvollwelle und ISO-Verbindung.<br />

Auch im Sinne von Industrie 4.0 können<br />

wir dadurch individuelle Lösungen für<br />

Kunden realisieren, da die Kombinatorik<br />

erst am Ende des Fertigungsprozesses, in<br />

der Montage, festgelegt werden kann.<br />

Selbst Lösungen im Bereich Semi-Standard<br />

oder kundenspezifischer Abtriebswellen<br />

sind zeitnah zu realisieren. Die<br />

neuen Getriebe bieten zudem eine große<br />

Bandbreite an Untersetzungen.<br />

Wie unterscheiden sich diese<br />

im Getriebemarkt?<br />

Im Markt der Hypoidgetriebe lassen sie<br />

sich anwendungstechnisch sicher im Be-<br />

reich der bekannten Marktbegleiter einordnen.<br />

Allerdings zeichnet sich das Getriebe<br />

durch seine hohe Flexibilität aus,<br />

die verschiedenen Kombinationen erlauben<br />

1 575 verschiedene Varianten bei<br />

einer Baugröße. Das bedeutet im Endzustand<br />

bei vier Baugrößen eine Varianz von<br />

über 6 000 Möglichkeiten, die mit 44 Teilen<br />

erreicht werden. Ebenso ist das Getriebe<br />

durch einen symmetrischen Aufbau gekennzeichnet.<br />

Dieser erlaubt die optimale<br />

Drehrichtung, die durch die Kegelradverzahnung<br />

bestimmt ist, auf die „richtige“<br />

Seite des Getriebes zu legen. Dies ist mit<br />

den Getrieben, die derzeit auf dem Markt<br />

als Industriestandard angeboten werden,<br />

nicht möglich. Dem Konstrukteur ist es<br />

zum ersten Mal möglich, das Getriebe der<br />

Maschine anzupassen und nicht die Maschine<br />

an das Getriebe.<br />

Sie sprechen von einer unerreichten<br />

Kombinationsvielfalt. Sind denn<br />

1 575 verschiedene Ausführungen<br />

nicht unübersichtlich?<br />

Überhaupt nicht, durch die einfache<br />

Definition des Grundgetriebes, der Abtriebe<br />

und der Antriebsseite ist klar<br />

strukturiert, welche Möglichkeiten dem<br />

Konstrukteur zur Verfügung stehen.<br />

Er kann sich somit von der Anwendung<br />

leiten lassen, um die optimalen<br />

Anschlüsse zu definieren. Somit<br />

bleibt für jeden Entwickler bestenfalls<br />

eine Handvoll Möglichkeiten übrig, die<br />

optimal zu seiner Anwendung passen.<br />

Wie findet er dann seine passende Lösung<br />

und wie unterstützt Atlanta ihn dabei?<br />

Die Anwendung sollte die Lösung vorgeben.<br />

Daneben stehen wir natürlich dem<br />

Kunden beratend zur Seite. Unsere Strategie:<br />

Der Kunde kommt mit einer Aufgabe<br />

auf uns zu und verlässt uns mit einer<br />

Lösung. Dieses bewährte System werden<br />

wir auch in Zukunft konsequent fortführen.<br />

In welche Richtung sehen Sie noch<br />

weitere Entwicklungsmöglichkeiten Ihres<br />

Portfolios – wo ist Bedarf für den<br />

Anwender?<br />

Neben der auf der Hannover Messe vorgestellten<br />

Getriebegröße wird es drei weitere<br />

Baugrößen geben. Über weitere Entwicklungsmöglichkeiten<br />

möchte ich heute<br />

noch nicht spekulieren, da letztendlich der<br />

01 Die Hypoidgetriebe BV<br />

erweitern die Baureihe der<br />

Hochleistungs-Schneckengetriebe<br />

90 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


INTERVIEW I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Markt uns führen wird. Wir sind daran<br />

interessiert, dem Kunden Lösungen<br />

zu verkaufen. So entstehen weitere<br />

Entwicklungen, je nach Bedarf der<br />

Kunden. Ein Feld, das wir im Moment<br />

genauer betrachten, ist Industrie 4.0.<br />

Hier haben wir das Ohr nahe am Markt<br />

und wollen hören in welche Richtung<br />

unsere Kunden denken.<br />

02 Die neuen<br />

Getriebe zeichnen<br />

sich durch eine<br />

enorme Varianz<br />

und Flexibilität aus<br />

Auf welche Getriebetechnologien<br />

wird Atlanta hier in Zukunft setzen?<br />

Neben den Hypoidgetrieben werden<br />

wir weiterhin auf die Schneckengetriebefamilie<br />

setzen. Auch wenn diese über<br />

die vergangenen Jahre, wegen ihres anscheinend<br />

schlechten Wirkungsgrades,<br />

immer mehr in Verruf geraten, gibt es<br />

doch viele Industriezweige, in denen das<br />

Schneckengetriebe aus technischer Sicht<br />

nicht wegzudenken ist. Zumal unser Kundenkreis<br />

den sehr guten Wirkungsgrad zu<br />

schätzen weiß.<br />

Sie stellen auf der Hannover Messe <strong>2017</strong><br />

aus. Das Motto der Messe lautet<br />

“Integrated Industry – Creating Value”.<br />

Welche Ideen zu Industrie 4.0 bringen Sie<br />

mit zur Veranstaltung?<br />

Unter Industrie 4.0 versteht natürlich jeder<br />

etwas anderes. In unserem Weltbild geht<br />

es darum, unsere Produkte mit Intelligenz<br />

zu versehen. So können auf einfachem<br />

Weg relevante Daten des Produktes dem<br />

Kunden mittels IoT zur Verfügung gestellt<br />

werden. Neben einfachen Auskünften, wie<br />

Dokumentationen, Anleitungen und Montagevideos,<br />

sollen die Bauteile sich auch<br />

„selbst“ organisieren. So kann z. B. mittels<br />

einer App die perfekte Montageabfolge<br />

von Zahnstangen in Abhängigkeit vom<br />

Gesamtteilungsfehler der einzelnen<br />

Zahnstange ermittelt werden. Natürlich<br />

wollen wir auch unsere Getriebe intelligent<br />

machen. Sie sollen mittels eines<br />

Sensorflansches in Zukunft dem Kunden<br />

Auskunft über ihren Zustand geben können.<br />

Diese Ideen sind nicht Zukunft, wir<br />

haben sie bereits auf der Hannover Messe<br />

<strong>2017</strong> dabei.<br />

www.atlantagmbh.de<br />

We drive the universe.<br />

HANNOVER MESSE<br />

24. - 28.04.<strong>2017</strong><br />

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HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Servo<br />

mit System<br />

Servokonfektionen sorgen für<br />

elektromagnetische Abschirmung<br />

mit konstanter Qualität<br />

Die Konfektionierung von<br />

Servoleitungen ist für Hersteller<br />

von Werkzeugmaschinen eine<br />

Fleißarbeit ohne großes<br />

Wertschöpfungspotenzial.<br />

Immer mehr Unternehmen<br />

setzen aus diesem Grund auf<br />

Fertigkonfektionen. Die<br />

Lapp Gruppe bietet ein<br />

Komplettsystem solcher<br />

Konfektionen an. Lesen Sie mehr.<br />

Klaus Joachim ist Senior Manager Automation<br />

bei Lapp Systems in Stuttgart<br />

Eines der aktuell am häufigsten gebrauchten<br />

Wörter in der Industrie ist sicher<br />

„Systemanbieter“. Immer mehr Unternehmen,<br />

ob Maschinenbauer oder Zulieferer<br />

von Komponenten, bezeichnen sich so. Was<br />

diese Unternehmen als System bezeichnen,<br />

variiert erheblich, aber das Versprechen ist<br />

immer eine Antwort auf den Versuch der<br />

Anwender, die Prozesse zu verschlanken,<br />

sich auf ihre eigenen Kernkompetenzen zu<br />

konzentrieren, die Zahl ihrer Lieferanten<br />

zu verringern und gleichzeitig Qualität und<br />

Leistung zu optimieren.<br />

Die Stuttgarter Lapp Gruppe, die sich mit<br />

integrierten Kabel- und Verbindungslösungen<br />

befasst, hat aufgrund der wachsenden<br />

Nachfrage nach fertigen Verkabelungssystemen<br />

seine kompletten Konfektionsaktivitäten<br />

unter dem Namen Ölflex Connect zusammengefasst.<br />

Ölflex Connect Servo steht<br />

dabei für die Konfektion von Servoleitungen.<br />

Zum Anschluss von Servoantrieben<br />

bringen diese einige Vorteile mit.<br />

Teilautomatisierte Servokonfektion<br />

Bei der Ölflex Connect Servo werden Kabel<br />

und Stecker teilautomatisch verbunden. Dabei<br />

wird die Schirmung des Kabels aufgespreizt<br />

und rundherum mit dem Steckergehäuse<br />

verbunden, sodass eine 360-Grad-<br />

Schirmanbindung entsteht. Die Konfektionierung<br />

nach dem neuen Verfahren reduziert<br />

die manuellen Tätigkeiten deutlich, was zu<br />

einer höheren Prozessstabilität führt. Das<br />

bringt Vorteile für Qualität, Verfügbarkeit und<br />

Abschirmwirkung – u. a. ist die Abschirmung<br />

gegen elektromagnetische Störungen besser<br />

als bei alternativen Lösungen.<br />

Die Ölflex-Connect-Servo-Variante wird<br />

inzwischen von führenden Maschinenbauern<br />

eingesetzt. Auf der Antriebsseite gibt es<br />

Stecker nach den Standards von Siemens,<br />

SEW und Rockwell sowie für Antriebe von<br />

Fanuc – vier weitere Varianten werden folgen.<br />

Auf der Seite der Steuerung gibt es mit<br />

der neuen Reglergeneration im Booksize-<br />

Format von Siemens eine Weiterentwicklung,<br />

die auch neue Stecker verlangt. Hier<br />

bietet Lapp als einziger Hersteller mit dem<br />

neuen Epic Motion Control eine kosteneffiziente<br />

Alternative an. Technisch ist der<br />

Stecker State of the Art: Die Kontakte werden<br />

bei Ölflex Connect Servo teilautomatisiert<br />

„gecrimpt“, was eine haltbare Verbindung<br />

schafft, gasdicht ist und somit eine<br />

Oxidation am Kontakt verhindert.<br />

Standardisiert oder individuell<br />

Bei diesen Servokonfektionen handelt es<br />

sich um Produkte nach den Standards der<br />

92 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Antriebshersteller, also um „Standardkonfektionen“.<br />

Dieses Portfolio soll zukünftig<br />

weiter ausgebaut werden. Kabelkonfektionen<br />

und komplette Energieketten hingegen<br />

werden individuell für den Anwender entwickelt<br />

und zusammengestellt.<br />

Weil der Anwender sowohl Komponenten<br />

wie auch Konfektionen aus einer Hand<br />

bezieht, kann er die Zahl der Lieferanten<br />

reduzieren und den Beschaffungsprozess<br />

verschlanken. Vorteile bietet der „One-<br />

Stop-Shop“ beim Kabelspezialisten auch<br />

jenen Maschinenbauern, die bisher selbst<br />

konfektionieren: zum Beispiel Kabel ablängen,<br />

abisolieren, Stecker montieren –<br />

dies alles gehört für Maschinenbauer<br />

nicht zum Kerngeschäft, d. h. es ist für<br />

sie in der Regel nicht wertschöpfend,<br />

sondern kostet nur Zeit und Geld. Durch<br />

die Auslagerung der Konfektion müssen<br />

sie keinen eigenen Maschinenpark und<br />

Mitarbeiter zur Konfektion mehr vorhalten<br />

und können sich auf profitablere Tätigkeiten<br />

konzentrieren.<br />

01 Unter dem Namen Ölflex Connect Chain bietet das Unternehmen komplette Energieführungsketten<br />

an und übernimmt auch die Integration von Leitungen und Schläuchen in die Schleppkette<br />

Umgossen und umspritzt<br />

Für spezielle Anwendungen eines Antriebsherstellers<br />

entwickelt Lapp auch neue Lösungen.<br />

Rechteckstecker zum Anschluss<br />

von Servoantrieben sind oft am Kabeleinlass<br />

und zum Motor undicht, insbesondere<br />

bei neueren kompakten Steckern.<br />

Hier sind anschlussfertige Systemlösungen<br />

gefragt, die die Dichtigkeitsprobleme<br />

umgehen, ohne die Kosten zu erhöhen.<br />

Wie das funktioniert, zeigt der antriebsseitige<br />

Stecker von Lapp für die kompakten<br />

Alpha-02-Antriebe von Fanuc. Hier werden<br />

in einem neu entwickelten Verfahren<br />

die Kontakte in einem einzigen automatisierten<br />

Arbeitsgang erst mit einem Kunststoff-Compound<br />

umgossen und dann mit<br />

einem zweiten Werkstoff umspritzt. Das<br />

Gehäuse ist dicht, denn es ist – anders als<br />

bei montierten Steckern – ein einziges<br />

Bauteil, und die Dichtungen sind unverlierbar<br />

integriert.<br />

Lapp hat ein ähnliches Spritzverfahren<br />

zum ersten Mal an Ladesteckern für Elektroautos<br />

für den Kunden BMW realisiert<br />

und nun auf die Servoleitungen von Fanuc<br />

übertragen. Passend zu diesem kompakten<br />

Stecker für Fanuc hat Lapp auch eine dünne<br />

Servoleitung entwickelt. Sie wird halbautomatisch<br />

abgelängt, wobei die Adern wegen<br />

des asymmetrischen Steckers unterschiedlich<br />

lang abgeschnitten werden. Weitere<br />

Varianten gespritzter Stecker für andere<br />

Hersteller werden folgen.<br />

Drei-Säulen-Strategie<br />

Ölflex Connect Servo, die Konfektionierung<br />

von Servoleitungen, ist nur eine von drei<br />

02 Bei den neuen Ölflex Connect Servo<br />

Konfektionen werden Kabel und Stecker<br />

teilautomatisch verbunden<br />

Säulen der Connect-Strategien. Es gibt zwei<br />

weitere Säulen:<br />

n Ölflex Connect Cables steht für die klassische<br />

Kabelkonfektion: Damit sind alle<br />

Leitungen gemeint, bei denen Lapp das Ablängen,<br />

Markieren, Abmanteln und Verbinden<br />

von Kabeln mit Steckverbindern übernimmt<br />

– in standardisierten Ausführungen<br />

oder individuell nach Anwenderwunsch.<br />

n Ölflex Connect Chain bezeichnet Design<br />

und Konfektion kompletter Energieführungsketten.<br />

Hier übernimmt Lapp auch<br />

03 Unter dem Namen Ölflex Connect baut<br />

das Unternehmen seine Aktivitäten in der<br />

Kabel-Konfektionierung aus und standardisiert<br />

alle globalen Aktivitäten inklusive<br />

Beratung für die Anwender<br />

die Integration von Leitungen und Schläuchen<br />

in die Schleppkette, auf Wunsch<br />

sogar die Montage in der Anlage beim<br />

Anwender. Diese Lösungen kommen in<br />

den verschiedensten Industrien zur Anwendung,<br />

vom „klassischen“ Maschinenund<br />

Anlagenbau bis hin zu Ölbohrplattformen,<br />

wo mehrere Tonnen schwere,<br />

voll bestückte Stahlschleppketten genutzt<br />

werden.<br />

www.lappkabel.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 93


Intelligente Automation abgesichert<br />

Eine sichere Mensch-Roboter-Kollaboration zeigt Pilz auf der<br />

Hannover Messe mit einer Applikation und seinen Produkten. Ein<br />

Komplett-Paket für die Validierung ist dabei das Kraft- und<br />

Gewalzte<br />

Ringe<br />

Zylindrisch oder profiliert.<br />

Außendurchmesser von 150 - 2000 mm,<br />

Gewicht von 3 kg - 1500 kg.<br />

Werkstoffe: Bau-, Edelbau- und Wälzlagerstähle,<br />

Werkzeugstähle, Rostfrei-Qualitäten, Nickelbasisund<br />

Titanlegierungen.<br />

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Hannover HMI <strong>2017</strong> vom 24.-28.04.<strong>2017</strong>, Halle 4 Stand E40<br />

Druckmesssystem Probms, das ein Kollisionsmessgerät enthält.<br />

Für Sicherheit in schlecht einsehbaren Bereichen sorgt der Safety-<br />

Laserscanner Psenscan. Er überwacht permanent den gesamten<br />

Gefahrenbereich und verhindert ein Wiederanlaufen, wenn sich<br />

dort noch eine Person befindet. Das Modell einer Smart Factory<br />

aus drei vernetzten Modulen zeigt die Herstellung personalisierter<br />

Produkte in einer intelligenten Produktionsstraße.<br />

Eingebaut ist auch der elektrisch aktivierbare Not-Halt-Taster<br />

Pitestop Active, mit dem sich Maschinen- und Anlagenteile sicher<br />

aktiv oder inaktiv schalten lassen. Ebenfalls vorgestellt wird der<br />

Open-Source-Industrie PC Industrial PI für die digitale Automation<br />

auf Basis des Rasperry Pi, der das Internet der Dinge der<br />

industriellen Umgebungen mit Cloud-Services verbindet.<br />

Platestahl.indd 1 05.12.2016 07:55:11<br />

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integrierten Schrittmotoren<br />

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Wartungsfreie Edelstahlketten<br />

für die Automobilindustrie<br />

Die B-Dry-Präzisionsketten von Iwis Antriebssysteme kommen<br />

dort zum Einsatz, wo Nachschmierung unerwünscht oder<br />

unmöglich ist. Sie sind hygienisch und laufen komplett trocken,<br />

weil sie dank eines Hochleistungskunststoffgleitlagers im Gelenk<br />

ohne Einsatz jeglichen Schmiermittels auskommen. Auch eine<br />

Nachschmierung der Ketten ist nicht erforderlich. Die Hülsen aus<br />

Hochleistungspolymer sind hoch belastbar, reibungseffizient und<br />

FDA-konform, der Kontakt mit Lebensmitteln oder hygienischen<br />

Artikeln ist unbedenklich. Die Trägerhülsen aus Edelstahl sind<br />

dünnwandig, nahtlos und kugelkalibriert. Die CF-Grundkette<br />

besteht aus austenitischem Edelstahl, was eine hohe Medienbeständigkeit<br />

bewirkt. Die Ketten sind im trockenen Zustand frei<br />

von lackbenetzungsstörenden Substanzen (LABS), was z. B. bei<br />

Lackierstraßen in der Automobilherstellung entscheidend ist. Die<br />

Ketten werden in Längentoleranzen<br />

nach ISO 606<br />

gefertigt. Sie können in<br />

einem Temperaturbereich<br />

von –100 bis +200 °C<br />

eingesetzt werden. Ausführungen<br />

als Rollenketten mit<br />

Anbauteilen oder verlängerten<br />

Bolzen sind möglich.<br />

www.iwis.com


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Virtuelle Realität im Maschinen- und Anlagenbau<br />

Lenze nutzt VR-Brillen als Werkzeug im Engineering und für Trainings. Das<br />

Potenzial liege vor allem darin, dass sich komplexe Automatisierungszusammenhänge<br />

leichter beherrschen lassen, weil Programmierer und Konstrukteure<br />

ihre Anwendungen dank eines digitalen Zwillings live erleben könnten,<br />

heißt es vom Unternehmen. Welche Auswirkung hat die Veränderung von<br />

Parametern? Wie verändert sich die Bewegung des Roboterarms, wenn die<br />

Antriebsmotoren die Geschwindigkeit variieren? Solche Fragestellungen<br />

seien entscheidend, wenn in der Produktion einer Industrie 4.0 von kollaborierenden<br />

Systemen gesprochen wird.<br />

In der Konstruktions- und Engineeringphase sind die Kombinationsmöglichkeiten<br />

von Motoren mit unterschiedlichen Getrieben noch vergleichsweise<br />

leicht vorstellbar. Software- oder Roboterlösungen bringen jedoch eine<br />

Komplexität mit sich, die den menschlichen Horizont übersteigt. Simulationsverfahren<br />

und 3D-Modelle geben zwar tiefer gehende Einblicke, es fehlt<br />

aber das Erleben. Die Virtuelle Realität schließe diese Lücke.<br />

Mit der Lösung von Lenze kann man z. B. im Materialhandling mit dem Roboter eine Pick-&-Place-Anwendung realisieren. Mit der<br />

Software-Toolbox Fast hat der Hersteller für solche Applikationen bereits Standardfunktionen in vorbereitete Softwaremodule gegossen.<br />

Damit lassen sich z. B. die Bewegungen einer mehrachsigen Roboterkinematik bestimmen, ohne dafür in die Roboter-Programmiersprachen<br />

einsteigen zu müssen.<br />

www.lenze.com<br />

www.aventics.de<br />

Ventilsystem in der virtuellen Realität<br />

Das Ventilsystem ES05 von Aventics können Besucher der diesjährigen<br />

Hannover Messe virtuell erleben. Außerdem lässt der Hersteller auch<br />

wieder am Stand zum Montage-Wettbewerb antreten. An diesem kann<br />

man einerseits ausgerüstet mit VR-Brillen in der virtuellen Realität<br />

teilnehmen, oder man kann sich, wie im vergangenen Jahr, ganz konventionell<br />

als Schrauber betätigen. Dabei bauen die Teilnehmer des Wettbewerbs<br />

das Ventilsystem mit einem Drehmomentschlüssel zusammen. Es<br />

gilt dabei, die Bestzeit des vergangenen Jahres von 90 Sekunden zu<br />

unterbieten. Das Ventilsystem aus einem modularen Baugruppensystem<br />

eignet sich vor allem für Anwendungen mit Standardanforderungen in<br />

der Industrieautomation. Mit seinem Gehäuse aus Hochleistungskunststoff<br />

ist es stabil und kompakt.


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Digitalisierung mit Drive<br />

Online-Tool liefert Anwendern Gesamtlösungen für industrielle Aufgabenstellungen<br />

Wer Zeit sparen will, muss die Möglichkeiten der Digitalisierung umfassend<br />

nutzen. Auch die Antriebstechnik profitiert davon, indem sie sich schnell und<br />

präzise auslegen bzw. optimieren lässt. Ein Online-Konfigurator leistet dabei<br />

wertvolle Unterstützung, indem er den kompletten Antriebsstrang, bestehend<br />

aus Getriebe, Kupplung, Motor, Frequenzumrichter und Steuerung, abbildet.<br />

Interaktiv aufgebaut liefert er für industrielle Aufgabenstellungen perfekt<br />

aufeinander abgestimmte Gesamtlösungen. Lesen Sie mehr.<br />

Dipl.-Ing. Detlef Koch arbeitet im<br />

Bereich Marketing Services Motion<br />

Control bei der Siemens AG in Erlangen<br />

96 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Wenn Konstrukteure von Maschinen<br />

und Anlagen, Betriebstechniker sowie<br />

Instandhalter Zeit sparen und gleichzeitig<br />

die Qualität ihrer Alltagsaufgaben erhöhen<br />

können, dann sind die wichtigsten<br />

Aspekte von Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit<br />

erfüllt. Vor diesem Hintergrund<br />

baut Siemens seine „Industry Mall“<br />

sukzessive weiter aus, investiert intensiv in<br />

die Digitalisierung und bietet so neben der<br />

großen Produkt-, System- und Lösungsvielfalt<br />

ein hohes Maß an Serviceorientierung.<br />

Hierzu gehören u. a. Konfiguratoren, mit<br />

deren Hilfe Lösungen schnell und gezielt<br />

entwickelt sowie die dazu notwendigen<br />

Produkte auf direktem Weg gefunden und<br />

konfiguriert werden.<br />

Ein Beispiel dafür ist u. a. die Antriebstechnik.<br />

Auf der Siemens-Website kann<br />

das komplette Angebot spezifisch für rd.<br />

60 Länder der Erde aufgerufen werden. Auf<br />

dieser Startseite befindet sich auch die<br />

„Konfiguratorenübersicht“ mit sechs unterschiedlichen<br />

Produktkategorien. Eine<br />

davon ist die „Antriebstechnik“ mit den<br />

Sinamics- und Simotics-Produktreihen. Auf<br />

einen Blick sieht der Anwender, welche<br />

antriebstechnischen Produkte das Unternehmen<br />

zu bieten hat, kann diese auswählen<br />

bzw. konfigurieren oder er startet den<br />

DT-Konfigurator (Drive Technology).<br />

Online-Konfigurator bietet<br />

passende Lösung<br />

Der DT-Konfigurator ist ein umfassendes<br />

Online-Tool, mit dessen Unterstützung<br />

sich ganze Antriebsstränge projektspezifisch<br />

projektieren lassen. Logisch aufgebaut,<br />

erkennt der Konstrukteur die einzelnen<br />

Teile eines Antriebsstrangs vom<br />

Getriebe bzw. der Kupplung über den elektrischen<br />

Motor und einem eventuellen Frequenzumrichter<br />

bis zur Steuerung. Schritt<br />

für Schritt selektiert der Bediener interaktiv<br />

durch Eingabe seiner spezifischen Anlagen-<br />

oder Maschinenwerte den optimalen<br />

Antrieb. Damit unterstreicht Siemens<br />

seine Strategie zu „Integrated<br />

Drive Systems“ (IDS),<br />

bei der alle antriebstechnischen<br />

Komponenten<br />

perfekt aufeinander<br />

abgestimmt sind.<br />

An konkreten Selektionen<br />

von Frequenzumrichter<br />

und Motor lässt sich<br />

erkennen, welchen Nutzen<br />

Anwender aus dem Einsatz<br />

solcher Online-Konfiguratoren ziehen. Wer<br />

beispielsweise schon weiß, welchen Frequenzumrichter<br />

er braucht, kann diesen<br />

gezielt selektieren, ansonsten kommt er<br />

über die geführte Umrichterauswahl zum<br />

richtigen Produkt. Durch die Wahl der<br />

Antriebsaufgabe wie Pumpen, Lüften, Verdichten,<br />

reine Transportbewegung, Verarbeitung<br />

in der Prozesstechnik oder mehrachsige<br />

Motion-Control-Anwendung wird<br />

das passende Umrichterspektrum sofort<br />

angepasst und abgebildet.<br />

Verdeutlicht am Beispiel Frequenzumrichter<br />

Sinamics V20: Wird dieser angewählt,<br />

bietet der DT-Konfigurator unterschiedliche<br />

Auswahlparameter wie z. B. die<br />

Leistung. Zusätzlich kann das entsprechende<br />

Zubehör wie Drosseln etc. selektiert werden.<br />

Das Online-Tool bietet immer nur die Optionen<br />

an, die möglich und sinnvoll sind,<br />

sodass der Konstrukteur keine eigenen<br />

Plausibilitätsprüfungen durchführen muss.<br />

Das spart Zeit und sorgt dafür, dass die<br />

richtigen Komponenten bestellt werden.<br />

Zweisprachige Dokumentation<br />

Ist alles konfiguriert, sieht der Nutzer zeilenweise<br />

alle Produkte einzeln und übersichtlich<br />

aufgelistet mit Artikelnummer,<br />

Anzahl, Einzelpreis und sogar mit Produktbild,<br />

das ihm die Zuordnung erleichtert. Ist<br />

alles in Ordnung, kann er seine komplette<br />

Auswahl in den Warenkorb stellen. Vorher<br />

bietet der Konfigurator noch die Möglichkeit<br />

„alle Dokumente für die Position“ einzeln<br />

anzuwählen und wichtige Unterlagen<br />

für die Dokumentation und das Reporting<br />

zu erhalten.<br />

Denn spätestens seit Novellierung der<br />

Europäischen Maschinenrichtlinie vor einigen<br />

Jahren wächst der Druck zu einer umfassenden<br />

und verständlich aufgebauten<br />

Dokumentation von Maschinen und Anlagen.<br />

Der große Vorteil hierbei ist, dass der<br />

Nutzer neben seiner Ursprungssprache<br />

eine zweite Zielsprache auswählen<br />

kann. Dadurch sind alle wichtigen<br />

Erläuterungen in beiden Sprachen<br />

auf den ein zelnen Datenblättern<br />

01 Wichtige Informationen<br />

wie Maßzeichnungen und<br />

3D-Ansichten mit 360°-<br />

Rundumblick liefert der<br />

DT-Konfigurator auf Knopfdruck<br />

Motion Control Drives<br />

einfach präzise.<br />

Überlegene Antriebslösungen<br />

mit höchster Präzision, hohem<br />

Wirkungsgrad, schnellen Lieferzeiten.<br />

Ihr Wettbewerbsvorteil:<br />

Antriebstechnik von Sumitomo Drive<br />

Technologies.<br />

Halle 25, Stand D14<br />

Telefon +49 8136 66-0<br />

marktind@sce-cyclo.com<br />

www.sumitomodrive.com


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

02 Der DT-Konfigurator bildet den Antriebsstrang ab. Durch Eingabe<br />

der Artikelnummer oder durch die geführte Selektion lassen sich alle<br />

notwendigen antriebstechnischen Komponenten auswählen<br />

03 Am Ende des Auswahlprozesses werden alle Einzelprodukte<br />

übersichtlich aufgelistet und zur eindeutigen Zuordnung mit<br />

einem Bild ergänzt<br />

abgedruckt. Das erleichtert bei Abstimmungsgesprächen,<br />

während der Inbetriebnahme<br />

und selbst bei späteren Serviceeinsätzen<br />

die Kommunikation zwischen<br />

Maschinenhersteller und Endanwender.<br />

Zur Auswahl stehen eine Reihe hilfreicher<br />

Dokumente und Informationen wie Datenblätter,<br />

Maßblätter, Eplan-Makros und sonstige<br />

CAD-Daten – selbst als 3D-Modell. Zur<br />

schnellen Beurteilung der jeweiligen Produkte<br />

gibt es zusätzlich auch die Möglichkeit,<br />

ein 3D-PDF anzusehen, in dem das<br />

3D-Bild mit dem Mauszeiger beliebig im<br />

Raum gedreht werden kann. Alle vorhandenen<br />

Dokumentationen lassen sich einzeln<br />

selektieren und können am Ende als gemeinsamer<br />

Download, z. B. als Zip-File,<br />

gespeichert werden. Damit unterstreicht<br />

der DT-Konfigurator seinen Stellenwert als<br />

hilfreichen Baustein, der die voranschreitende<br />

Digitalisierung in Vertrieb und Entwicklung<br />

unterstützt.<br />

Zeit sparen durch geführte<br />

Auswahl<br />

Der Zeitbedarf für das Durchlaufen der<br />

individuellen Selektionswege im Online-<br />

DT-Konfigurator ist entsprechend gering<br />

im Vergleich zur klassischen Auswahl und<br />

Berechnung der gewünschten antriebstechnischen<br />

Komponenten. Wer stattdessen<br />

eine vorhandene Komponente gezielt<br />

sucht – z. B. als Ersatzbedarf während eines<br />

Serviceeinsatzes oder zur Nachbestellung<br />

für eine weitere Maschine bzw. Anlage glei­<br />

cher Bauart – findet auf direktem Weg alle<br />

notwendigen Informationen durch Eingabe<br />

der Artikelnummer.<br />

Hierfür werden alle notwendigen Komponenten<br />

eines kompletten Antriebsstrangs<br />

im DT-Konfigurator übersichtlich dargestellt.<br />

Insofern lassen sich auch die Elektromotoren<br />

der Simotics-Familie ebenso komfortabel<br />

auswählen und konfigurieren. Auch<br />

hierbei gibt es die direkte Motorenauswahl<br />

sowie die geführte Motorselektion mit den<br />

wichtigsten technischen Parametern sowie<br />

den Einsatzschwerpunkten. Die Auswahlroutinen<br />

sind dabei wie bei den Frequenzumrichtern<br />

aufgebaut, was die intuitive<br />

Handhabung des Online-Tools unterstreicht.<br />

So kann aus der großen Palette an Industriemotoren,<br />

die Siemens weltweit mit allen<br />

notwendigen Zertifizierungen und für unzählige<br />

Einsatzfälle anbietet, einfach und<br />

übersichtlich ausgewählt werden.<br />

Vom Produkt- zum<br />

Systemkonfigurator<br />

Ein kurzer Blick in die Zukunft zeigt, wie die<br />

Möglichkeiten heutiger Online-Tools noch<br />

weiter gesteigert werden können und welche<br />

Vorteile eine durchgängige Digitalisierung<br />

bringt. Am Beispiel des Simotics vom Typ<br />

S-1FL6, einem Motor für Motion­ Control-<br />

Anwendungen, lassen sich die Vorteile von<br />

Systemkonfiguratoren heute schon erkennen.<br />

Denn als visuelle Ergänzung zu reinen<br />

Produktkonfiguratoren werden hier die einzelnen<br />

Systemlösungen auch in bildlicher<br />

Form als antriebstechnische Komplettlösung<br />

visualisiert. Das hat z. B. den Vorteil,<br />

dass man die Verkabelung plus die Anschlüsse<br />

und viele weitere wichtige Details<br />

auf einen Blick sieht.<br />

Bei entsprechendem Detaillierungsgrad<br />

unterstützt es einerseits die Elektrokonstruktion<br />

und andererseits den Zusammenbau<br />

in der Werkstatt bzw. vor Ort.<br />

Außerdem kann so ein komplexes System<br />

vollständig erfasst und fehlerlos umgesetzt<br />

werden. Kurz gesagt: Durch Online-Konfiguratoren,<br />

wie dem DT-Konfigurator, sind<br />

Anwender heute in der Lage, ohne großen<br />

Aufwand in technischer und wirtschaftlicher<br />

Hinsicht optimale Antriebslösungen<br />

zu entwickeln.<br />

Entscheidend für den hohen Nutzwert<br />

solcher Systeme ist auch die Menge an Informationen,<br />

die darin enthalten ist. Hier<br />

ist Siemens als weltweiter Zulieferer bereits<br />

weit fortgeschritten. So werden Aktualisierungen<br />

im monatlichen Zyklus zur Verfügung<br />

gestellt, sodass die Nutzer des DT-<br />

Konfigurators stets auf aktuelle Informationen<br />

zugreifen. Zusätzlich bleiben auch die<br />

Daten bereits verwendeter Produkte erhalten.<br />

Das bedeutet: Ältere Produkte und Lösungen<br />

sind ebenfalls im Online-Tool inte griert,<br />

sodass nicht nur mit Blick auf die Zukunft,<br />

sondern auch in Bezug auf die Historie die<br />

notwendige Kontinuität gewahrt ist.<br />

Fotos: Aufmacher: Fotolia, Bild 01–03: Siemens<br />

www.siemens.com<br />

98 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Einfache und effiziente<br />

Antriebselektronik<br />

Maxi power …<br />

…mini size<br />

Die Exponate der Elektroniksparte von Nord Drivesystems auf<br />

der Hannover Messe haben als Schwerpunkt die neuen Feldverteiler<br />

Nordac Link. Die Frequenzumrichter und Motorstarter für<br />

vernetzte Förderstrecken verfügen über steckbare kodierte<br />

Anschlüsse für Versorgung, Kommunikation und Sensorik.<br />

Bedien- und Netztrennschalter erleichtern den Betrieb und<br />

Service. PI-Regler und eine integrierte PLC sorgen für erhöhte<br />

Anlagenintelligenz. Als standardisierte Logidrive-Systeme bieten<br />

sie, kombiniert mit IE4-Synchronmotor und Kegelradgetriebe, in<br />

der Anschaffung Kostenvorteile und erleichtern die Ersatzteilbevorratung.<br />

Die IE4-Motoren des Herstellers sind bei häufigem<br />

Teillastbetrieb und niedrigen Drehzahlen besonders energieeffizient.<br />

Übergreifendes Thema auf der Messe ist zudem der<br />

Service und die Unterstützung bei der Planung und Durchführung<br />

von Projekten.<br />

M1:1<br />

ø6x1<br />

ø5x3<br />

Kugelgewindetriebe<br />

www.nord.com<br />

gerollte Präzision<br />

leistungsstark<br />

Servomotor-Baureihe erweitert<br />

hoher Wirkungsgrad<br />

zuverlässig<br />

ø4x1<br />

preiswert<br />

100% Swiss made<br />

B&R ergänzt seine Servomotor-Baureihe 8LS um zwei weitere<br />

Größen. Die Baugröße A bietet bei einem Flanschmaß von 70 mm<br />

ein extrem hohes Drehmoment auf kleinstem Bauraum und die<br />

Baugröße 9 rundet das Leistungsspektrum der Baureihe mit bis zu<br />

75 kW nach oben hin ab. Damit können Maschinen- und<br />

Anlagenbauer die Motoren noch besser auf ihre Anforderungen<br />

anpassen. Die kompakten Motoren der Größe A kommen zum<br />

Einsatz, wenn eine hohe Drehmomentdichte bei beengten<br />

Einbauverhältnissen benötigt wird. Der voll verschlossene Stator<br />

ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad und ein hohes Dauermoment.<br />

Die Motoren der Baureihe 9 mit einem maximalen<br />

Drehmoment von bis zu 1 000 Nm erschließen zahlreiche neue<br />

Anwendungen mit hohen Anforderungen an Dynamik und<br />

Leistung. Die Motoren sind mit allen Typen aus dem firmeneigenen<br />

Getriebebaukasten kombinierbar und als fertige Motor-<br />

Getriebe-Kombination lieferbar. Alle Motoren dieser Baureihe<br />

werden wahlweise mit digitalen Encodern mit skalierbaren<br />

Sicherheitsfunktionen angeboten.<br />

www.br-automation.com<br />

DE--Hannover<br />

24. bis 28. April <strong>2017</strong><br />

Halle 16, Stand F04<br />

Eichenberger Gewinde AG<br />

5736 Burg · Schweiz<br />

T: +41 62 765 10 10<br />

www.gewinde.ch<br />

wir bewegen. weltweit<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Mehrwert durch<br />

vernetzte Instandhaltung<br />

IoT-System zeigt Antriebstechnik<br />

Optimierungspotenziale auf<br />

Industrie 4.0 eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten: Individualisierte Produkte –<br />

optimierte Maschinen – vorausschauende Wartung. Voraussetzung dabei ist immer die<br />

Erfassung, Kommunikation, algorithmische Verknüpfung und Auswertung von Daten.<br />

Industrie 4.0 bei Baumüller<br />

ist die Umsetzung einer<br />

intelligenten Netzwerkstruktur,<br />

die unseren Kunden Flexibilität,<br />

Transparenz und Kostenoptimierung<br />

erlaubt.<br />

Nobert Scholz,<br />

Geschäftsführung Systemtechnik<br />

Viele Daten können heute schon von vorhandenen Steuerungen<br />

ausgelesen und in einem übergeordneten System weiterverwendet<br />

werden. Mit Baudis IoT von Baumüller steht Maschinenbetreibern<br />

darüber hinaus ein System zur Verfügung, um zusätzliche<br />

Informationen aus seiner Fertigung zu erhalten und um z. B. im<br />

Falle eines sich abzeichnenden Ausfalls schnell bzw. rechtzeitig<br />

reagieren zu können und damit durch planbare Instandhaltungsmaßnahmen<br />

die Laufzeiten der Maschinen und Anlagen zu erhöhen.<br />

Baudis IoT kann aufgrund seiner systematischen Offenheit, alle am<br />

Markt gängigen Sensoren anbinden und deren Informationen sinnvoll<br />

vorverarbeiten. Damit können kritische Prozesse überwacht<br />

und im Falle einer Veränderung eingegriffen werden. Dies spart<br />

Kosten und Zeit und verbessert die Maschinenverfügbarkeit sowie<br />

die Produktivität.<br />

Das vernetzte System besteht im groben Überblick aus Sensoren,<br />

einer Baudis IoT-Box und einer Software mit Big-Data-Algorithmen.<br />

Die Erfassung der Daten erfolgt über dezentrale Sensoren.<br />

Diese erfassen z. B. den Zustand einer drehenden Achse und so<br />

kann das System einen Lagerschaden detektieren und melden. Verteilt<br />

werden die erfassten Daten bei der Baumüller-Lösung über<br />

die IoT-Box, die je nach gewählter Variante (lokal oder remote), die<br />

Daten an einen Server oder an eine Cloud weitergibt.<br />

Das System, eigentlich zur vorausschauenden Wartung eingesetzt,<br />

schafft durch Big-Data-Analyse einen weit höheren Mehrwert.<br />

So werden grundsätzlich die Maschinen- und Anlagenverfügbarkeit<br />

in der Fertigung durch planbare Instandhaltungsmaßnahmen für<br />

alle Arten von überwachbaren Systemen maximiert und der Abnutzungsvorrat<br />

von Verschleißteilen weit besser ausgenutzt. Doch<br />

Baudis IoT kann noch mehr. Die für die Instandhaltung zugrunde<br />

gelegte Big-Data-Analyse kann auch zur Prozessoptimierung genutzt<br />

werden. Da das System im Bedarfsfall warnt, können mit Hilfe<br />

der Überwachung Ausstoßerhöhungen und Belastungsgrenzen der<br />

Produktionsanlagen ausgetestet werden, ohne dass die Anlagen<br />

Schaden nehmen.<br />

Die Vernetzung von Werken und Standorten an eine Auswerteeinheit<br />

ermöglicht Vergleiche und somit einen weiteren Nutzen.<br />

Durch die langfristige Sammlung und Auswertung von Daten kann<br />

der Antriebsspezialist Optimierungspotenziale besser erkennen<br />

und umsetzen.<br />

www.baumueller.de<br />

100 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Umrichter für Servo-Antriebssystem<br />

Mit dem Umrichter Sinamics S210, der speziell zur Verwendung mit den Simotics<br />

S-1FK2 Motoren vorgesehen ist, bietet Siemens ein neues Servo-Antriebssystem mit<br />

fünf Leistungsklassen von 50 bis 750 W. Die Umrichter sind mit integrierten Sicherheitsfunktionen<br />

ausgestattet. Die Anbindung an die übergeordnete Steuerung erfolgt<br />

via Profinet und die Inbetriebnahme über Webserver und One-Button-Tuning. Der<br />

Anschluss der Motoren erfolgt per Einkabelverbindung (OCC). Anwendungsschwerpunkte<br />

sind Maschinen für Verpackung, Handhabung wie Pick & Place, Holz- und<br />

Keramikverarbeitung sowie Digitaldruck. Der Funktionsumfang ist auf die hochdynamische<br />

Regelung der Motorachsen ausgerichtet. Dabei übernimmt die angeschlossene<br />

Steuerung die gesamte Positionierfunktion für die angebundenen Antriebsachsen.<br />

Die Inbetriebnahme des Umrichters erfolgt mittels integriertem Webserver.<br />

Zu den integrierten Sicherheitsfunktionen gehören STO und SS1. Beide lassen sich<br />

über Profisafe ansteuern, STO auch über eine Klemme.<br />

www.siemens.de/sinamics-s210<br />

Resistent gegen<br />

externe<br />

Magnetfelder<br />

Der Drehimpulsgeber<br />

Hoi von<br />

TWK verbindet<br />

hohe Auflösung<br />

und<br />

Genauigkeit<br />

optischer<br />

Drehgeber<br />

mit der<br />

robusten<br />

Bauweise magnetischer<br />

Drehgeber. Mit einem<br />

veredelten, magnetischen<br />

Stahlgehäuse ist er resistent<br />

gegen externe Magnetfelder<br />

und geeignet für den Einsatz in<br />

Umgebungen mit starken<br />

externen Magnetfeldern, z. B. in<br />

der Nähe von Elektromotoren<br />

oder Generatoren.<br />

Ebenfalls einsetzbar ist er in<br />

Baumaschinen, Schleifringkörpern,<br />

Windkraftanlagen,<br />

Aufzügen oder Öl- und<br />

Gasanlagen. Er verfügt über die<br />

Ausgänge A, B, Z sowie deren<br />

invertierte Signale. Die Sensorwelle<br />

ist für axiale und radiale<br />

Wellenbelastungen von 250 N<br />

ausgelegt, damit der Sensor<br />

auch unter extremen<br />

Bedingungen einsetzbar ist.<br />

Der Drehimpulsgeber ist in<br />

Schutzart IP65 und IP69k<br />

verfügbar und deckt den<br />

Temperaturbereich von –40 bis<br />

+85 °C ab. Er kann auch als<br />

Safety-Version mit redundantem<br />

Aufbau inklusive Eigendiagnose<br />

für Sil2- und PLd-Applikationen<br />

aufgebaut werden.<br />

Menschen<br />

mit Antrieb<br />

S<br />

Seit 1947 wird unsere innovationskraft<br />

von Menschen getragen. Denn es sind die<br />

Bedürfnisse unserer Kunden und die ideen<br />

unserer Mitarbeiter, die uns antreiben –<br />

und auch industrie 4.0 in Bewegung setzen.<br />

Sie möchten die Menschen mit ideen,<br />

Mut und Antrieb gern persönlich treffen?<br />

Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe<br />

und auf der interpack <strong>2017</strong>. Mehr auf<br />

www.Lenze.com<br />

e i t<br />

70<br />

Jahren<br />

www.twk.de


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

3D-Inline-<br />

Prüfsystem<br />

In Kooperation mit verschiedenen<br />

Universitäten hat<br />

Mesure-Systems-3D (MS3D)<br />

ein berührungsloses Inline-<br />

Prüfsystem speziell für Getriebe<br />

entwickelt. Mit der sogenannten<br />

Gear Inspection kann bspw. eine<br />

Verzahnung mit 23 Zähnen in<br />

weniger als 30 s komplett in 3D<br />

vermessen werden. Durch die<br />

3D-Inline-Prüfung erhält der<br />

Hersteller bei jeder Änderung<br />

der Fertigungsparameter in<br />

Echtzeit Informationen<br />

darüber, welche Auswirkungen<br />

diese haben. Bei einer vergleichbaren<br />

Kontrolle mit taktiler<br />

Messmaschine, die mindestens<br />

fünf Minuten in Anspruch<br />

nimmt, ist das nicht möglich.<br />

Die Gear Inspection erlaubt<br />

somit eine Optimierung im<br />

laufenden Prozess, was mit<br />

entsprechend hohen Einsparungen<br />

einhergeht.<br />

www.ms3d.eu<br />

Punktlandung<br />

in Präzision und<br />

Qualität<br />

Industrie 4.0 zum Anfassen<br />

Auf der Hannover Messe<br />

zeigt Sick den nächsten<br />

Schritt in Richtung<br />

Industrie 4.0. Am Exponat<br />

werden relevante Herausforderungen<br />

und deren<br />

jeweilige Lösung präsentiert.<br />

Diese Herausforderungen<br />

finden an elementaren<br />

Stufen des Wertschöpfungsprozesses<br />

statt und werden<br />

mit Sensorik, Systemen und<br />

Services gelöst. Die Produkte<br />

sind aktiv kommunikationsfähig,<br />

sodass die Anbindung<br />

an die Datenwelt sichergestellt ist. Die erhobenen Daten werden durch einen Cloud-Anbieter<br />

zusammengefasst, ausgewertet und entsprechend visualisiert.<br />

Das Internet der Dinge macht Informationen jederzeit für alle verfügbar. Schnelligkeit und Flexibilität<br />

werden verstärkt gefordert. Deshalb müssen auch Fertigungs- und Logistikabläufe so flexibel wie<br />

möglich sein – bei gleichzeitig verbesserter Produktivität. Dies gelingt durch den Einsatz von intelligenter<br />

und flexibler Sensorik, mit der auch Losgröße 1 schnell und wirtschaftlich gefertigt werden<br />

kann. Intelligente Sensorik bietet dabei einen entscheidenden Mehrwert: Sie ermöglicht die<br />

Optimierung am laufenden System und die Produktion muss nicht unterbrochen werden.<br />

www.sick.de<br />

Mit intelligenten Motoren gerüstet für die Industrie 4.0<br />

Auf der Hannover Messe präsentiert Dunkermotoren eine große Auswahl an DC- und BLDC-<br />

Motoren mit passenden Getrieben, Bremsen und Gebern. Als Produktneuheit stellt der Antriebshersteller<br />

die Planetengetriebebaureihen PLG 63/ 75/ 95 in verstärkter High-Power-Ausführung bis<br />

160 Nm Dauerdrehmoment sowie eine neue Baureihe spielarmer Planetengetriebe vor. Darüber<br />

hinaus zeigt das Unternehmen, wie es seine Produkte für die Fabrik der Zukunft aufrüstet. In die<br />

Motoren integrierte Intelligenz und Sensorik bieten die Grundlage für Datenanalysen, Energy und<br />

Condition Monitoring sowie Predictive Maintenance. Bereits heute können die Motoren Aufgaben<br />

autonom ausführen und überwachen. Für die Kommunikation im<br />

Netzwerk werden die Motoren mit den aktuellen industriellen<br />

Bus- und Ethernet-Schnittstellen angeboten. Überdies erreichen<br />

BLDC-Antriebe des Unternehmens einen hohen Wirkungsgrad von<br />

bis zu 90 % und unterstützen Anwender bei einer bedarfsorientierten<br />

Verteilung von Energie.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

Sondergetriebe<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

Antriebstechnik<br />

Oberbränder Straße 70<br />

79871 Eisenbach<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

Neue Großhubgreiferserie für den oberen Lastbereich<br />

Der Großhubspindelgreifer ISG-90-250-E für den oberen Lastbereich von IPR bietet einen<br />

maximalen Hub von 600 mm bei geringen Außenmaßen. Auch die Möglichkeit, schwere Lasten zu<br />

halten und Fingerlängen von über 300 mm überzeugen beim Fertigen, Montieren und Handhaben<br />

großer Werkstücke und Produkte. Besonders schlank in seiner Ausführung ist der elektrische Greifer<br />

dank eines von IPR entwickelten Aluminium-Profils als Grundkörper. Eine gegenläufige Trapezspindel<br />

sorgt für parallele Backenbewegungen und macht so eine zusätzliche Synchronisation<br />

überflüssig. Die selbsthemmende Spindel ermöglicht zudem die Greifkraftsicherung bei Ausfall<br />

des Motors.<br />

Flexibilität bietet die Greiferserie ISG-90-E durch ihren elektrischen<br />

Antrieb. Denn er ermöglicht eine freie Programmierung<br />

der Greifkräfte für unterschiedlichste Objektgrößen.<br />

Optional lassen sich die Greifer mit einem Wegmesssystem<br />

ausstatten. So ist zusätzlich zu den Informationen aus dem<br />

Antrieb jede Hubstellung im µm-Bereich abrufbar.<br />

www.iprworldwide.com<br />

102 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong><br />

GSC.indd 1 31.03.<strong>2017</strong> 09:53:48


Maßgeschneiderte Kupplung für Motoren<br />

Die hochelastischen Tok-Kupplungen von Reich sind auf die Anforderungen von<br />

Motorenherstellern und Prüfstandsbetreibern ausgerichtet. Kupplung und<br />

Kupplungswelle werden auf die Motoren genau abgestimmt. Mit Drehzahlen bis<br />

10 000 min -1 sind sie speziell für Prüfstände geeignet, auf denen Verbrennungsmotoren<br />

getestet werden. Die Kupplungen werden zwischen Motor und Dynamometer<br />

eingesetzt und weisen eine hohe Drehelastizität sowie eine Drehmomentkapazität<br />

von 100 bis 70 000 Nm auf. Dadurch sind sie für ein breites Spektrum an<br />

Motoren geeignet. Die Baureihe umfasst Größen für einen<br />

Drehmomentbereich von ca. 1 600 bis 140 000 Nm.<br />

Das Modell Tok 910.1 wurde speziell für große Gasmotoren<br />

bis zu einem Leistungsbereich von 4 500 kW entwickelt. Es<br />

wird in Energieerzeugungsanlagen zwischen Motor und<br />

einem Generator eingesetzt. Die hochelastischen<br />

Kupplungen verschieben kritische Eigenfrequenzen des<br />

Antriebsstranges unterhalb der Betriebsdrehzahl.<br />

Innovation & Excellence<br />

www.reich-kupplungen.de<br />

Kompaktverteiler für Aluminiumkabel<br />

Bei der Stromverteilung spielen Aluminiumkabel eine immer größere Rolle. Der<br />

Querschnitt der Kabel muss aber wegen der geringeren Leitfähigkeit größer<br />

dimensioniert werden. Querschnitte bis zu 500 mm² mussten somit bisher stets in<br />

Unterverteilern angeschlossen werden. Das<br />

Schwarzwälder Unternehmen FTG hat mit<br />

dem 500er-Block nun einen Kompaktverteiler<br />

entwickelt, der dieses Hindernis beseitigt. Im<br />

Gegensatz zu herkömmlichen Verteilern<br />

erlaubt dieser Block die Aufnahme von<br />

Anschlussleitern mit einem Querschnitt von<br />

bis zu 500 mm² auf der Zugangsseite. Abgangsseitig<br />

sind bis zu 2 × 300 mm² möglich. Die<br />

feste und sichere Fixierung der Zuleitung<br />

erfolgt durch zwei Schrauben. Darüber hinaus<br />

verfügt der Kompaktverteiler über einen zusätzlichen Abgang für Leiter bis zu<br />

10 mm² für Prüfzwecke. Ein weiterer Vorteil des Blocks ist der verzinnte Aluminiumkörper.<br />

Diese Bauart ermöglicht es, sowohl Kupfer- als auch Aluminiumleiter<br />

anzuschließen. Die maximale elektrische Belastung beträgt 950 A.<br />

www.ftg-germay.de<br />

Achse mit eisenlosem Motor<br />

Maßgeschneiderte Linearmotorachsen<br />

mit Direktantrieb<br />

schmale, breite, hohe und flache Achsen<br />

hohe Dynamik und Genauigkeit<br />

schnell lieferbar<br />

kompatibel mit beliebigen Servoreglern<br />

3-Achssystem mit Linearmotorachsen<br />

Vernetzte Automatisierungslösungen<br />

Am Beispiel einer Folienbeutelmaschine zeigt Baumüller wie Maschinenmodule<br />

optimal für die individuelle Anwendung automatisiert und problemlos zu<br />

kompletten Maschinen und Anlagen projektiert werden können. Die Servomotorenreihe<br />

DSH eignet sich, in Kombination mit der Baumüller Antriebselektronik<br />

für Anwendungen, die sehr hohe Präzision und optimale Regelgüte erfordern.<br />

Im Motorenportfolio werden zudem Erweiterungen hinsichtlich Leistung und<br />

Drehzahl bei den Servomotoren DS2 und in der High-Torque-Baureihe DST2<br />

vorgestellt. Der neue B Maxx 5800 kann bis zu sechs Achsen unabhängig voneinander<br />

regeln. So können z. B. Gantry-Achsen innerhalb<br />

einer Rechnereinheit geregelt werden. Ein weiteres<br />

Produkt-Highlight ist der intelligente dezentrale Servoantrieb<br />

B Maxx 2500. Im B Maxx 2500 kombiniert der<br />

Hersteller seine bewährten Umrichter der Reihe<br />

B Maxx 3300 mit den robusten Servomotoren<br />

DSD2, DSC und DSP1. So ist ein kompakter<br />

Antrieb mit integrierter Elektronik für den<br />

High-end-Bereich entstanden.<br />

www.baumueller.de<br />

SINADRIVES Deutschland<br />

Unsöldstrasse 2<br />

80538 München | Deutschland<br />

Tel: +49 (0) 89 255 575 898<br />

Fax: +49 (0) 89 255 575 899<br />

www.sinadrives.com<br />

info@sinadrives.com


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Felgen<br />

schneller<br />

prüfen<br />

Integriertes Antriebskonzept<br />

sorgt im Felgenprüfstand<br />

für Präzision<br />

Felgen aus Aluminium müssen neben optischen Ansprüchen hohen Qualitätsund<br />

Sicherheitsvorgaben genügen: Gut aussehen ist das eine. Aber auch<br />

unterschiedlichste Größen und Designs wollen hochqualitativ produziert sein.<br />

Beim Bau einer automatisierten Felgenmess- und Prüfanlage setzt der<br />

Sondermaschinenhersteller Xactools deshalb auf Automatisierungs- und<br />

Antriebstechnik von Pilz.<br />

Holger Goergen ist Business Development<br />

Manager Motion Control bei der<br />

Pilz GmbH & Co. KG in Ostfildern<br />

Insgesamt 39 Servoverstärker mit Profinet-<br />

Anbindung sind in der Felgenmess- und<br />

Prüfanlage verbaut<br />

Rund 100 Merkmale werden geprüft bzw.<br />

bearbeitet, die anspruchsvolle Anlage<br />

soll schnell, flexibel, kompakt und vor allem<br />

wirtschaftlich sein. Taktzeiten von unter<br />

einer Minute, Genauigkeiten von einigen<br />

zehntel Millimetern bis zu 30 µm sowie eine<br />

Verfügbarkeit von 24/7. So lauten die Anforderungen<br />

im Detail, die die komplexe Felgen-Prüfmaschine<br />

erfüllen muss. Denn<br />

Automobilzulieferer überlassen grundsätzlich<br />

nichts dem Zufall: Damit die am Band<br />

bereitgestellten Aluminiumfelgen ohne Ausnahme<br />

den geforderten Qualitäts-, Sicherheits-,<br />

Marken- und auch den länderspezifischen<br />

Kriterien entsprechen, hat ein<br />

weltweit tätiger Felgenproduzent beim<br />

schwäbischen Mittelständler Xactools eine<br />

solche Prüfmaschine in Auftrag gegeben.<br />

Ein umfangreiches Set unterschiedlichster<br />

Mess-, Prüf-, Beschriftungs- und Dokumentationsaufgaben<br />

soll von ihr abgearbeitet<br />

werden. Die Zielanforderung: Nur einwandfreie<br />

Produkte dürfen das Werk verlassen.<br />

Im 5-Sekunden-Takt zur<br />

nächsten Prüfung<br />

Pro Minute wird eine per Transportband zugeführte<br />

Aluminiumfelge in der rund 10 m<br />

langen und 3 m breiten „White Box“ in<br />

Startposition gebracht. Gleichzeitig spuckt<br />

das andere Ende der Anlage eine nach den<br />

Vorgaben des jeweiligen Automobilherstellers<br />

getestete und gelabelte Felge aus. Pneumatische<br />

Zentriereinheiten richten die Felge<br />

am Eingang aus, in Position gebracht wird<br />

das Werkstück von einer servomotorisch<br />

angetriebenen Spindel. Die Felgenbreite ermittelt<br />

ein Lichtgitter, das 3D-Kamerasystem<br />

überprüft, ob tatsächlich der im System<br />

angekündigte Felgentyp vorliegt. Auch<br />

die Schraubbohrungen auf Maßhaltigkeit<br />

müssen geprüft werden, dies übernimmt<br />

ein Messsystem.<br />

Ein nachfolgender Rundtisch spannt die<br />

Felge mittig auf einen Dorn: Nabenbohrung,<br />

Wandstärke, Umfang sowie Rundund<br />

Planlauf werden einer genauen Prüfung<br />

unterzogen. Die Unwucht-Messung<br />

folgt in schneller Rotation. Ob die Materialhärte<br />

den Vorgaben entspricht, wird eine<br />

Station weiter per Kugeleindruck getestet.<br />

Eine Prägestation verewigt mit rund 100 t<br />

Druck spezifische Marken- und Felgendetails<br />

im Aluminium. Nach einem weiteren<br />

Stationswechsel nimmt eine Handling-<br />

Einheit die Felge in die Zange und dreht<br />

104 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Planungssicher,<br />

aber nicht<br />

von der Stange<br />

diese um 180°. Die von einem Roboter<br />

bewegte Graviereinheit beschriftet den<br />

Felgenrand mit spezifischen Kenndaten,<br />

schließlich prüft eine weitere Robotik-<br />

Applikation per Kamera, ob Prägung und<br />

Gravur vollständig und lesbar ausgeführt<br />

wurden. Der insgesamt<br />

9-minütige Prozess<br />

wird softwareseitig dokumentiert,<br />

Nicht-in-<br />

Ordnung-Teile (NIO-<br />

Teile) werden schließlich<br />

mit entsprechendem<br />

Mängelprotokoll<br />

ausgeschleust. Da<br />

sämtliche Stationen<br />

von allen Seiten frei<br />

zugänglich sind, überwachen<br />

berührungslose<br />

magnetische Sicherheitsschalter<br />

PSEN-Mag von Pilz mit entsprechenden<br />

Auswerteeinheiten, die sowohl der Stellungsüberwachung<br />

von trennenden<br />

Schutzeinrichtungen als auch der Positionsüberwachung<br />

dienen, an den zusammen<br />

22 Türen über die Sicherheit.<br />

Starke Performance<br />

Xactools zeichnet für die planerische Konzeption,<br />

das hard- und softwaretechnische<br />

Layout sowie die bauliche Umsetzung verantwortlich.<br />

„Wir haben die Anlage in neun<br />

Segmente gegliedert, sie umfasst die gesamte<br />

Palette der Sensorik, Steuerungs-,<br />

Handling-, Prüf- und Messtechnik mit<br />

39 motorisch angetriebenen Achsen“, erläutert<br />

Michael Wiechowski, Leiter der<br />

Elektrotechnik bei Xactools. Das schwäbische<br />

Unternehmen aus Flein hat sich auf<br />

innovative Sonderlösungen der Zuführ-,<br />

Palettier-, Mess- und Prüftechnik spezialisiert<br />

und genießt auch über die Automobilbranche<br />

hinaus einen guten Ruf.<br />

Über eine leistungsfähige Prüf- und<br />

Messtechnik hinaus trägt die Antriebstechnik<br />

maßgeblich zur Wirtschaftlichkeit des<br />

Gesamtsystems bei. Wenn konkrete Messund<br />

Bearbeitungspositionen schnell, präzise<br />

und mit höchster Wiederholgenauigkeit<br />

angefahren werden müssen, wenn<br />

Prüflinge beim Stationswechsel in kürzester<br />

Zeit „in place“ sein sollen, dann müssen<br />

hochdynamische Antriebsregler und leistungsfähige<br />

Motoren zum Einsatz kommen.<br />

Die in der Anlage verbauten 39 Servoverstärker<br />

mit Profinet-Anbindung von Pilz<br />

steuern die rotatorische als auch lineare<br />

Motorik. Waren in früheren Projekten noch<br />

Servoverstärker und Motoren unterschiedlicher<br />

Hersteller im Einsatz, hat Xactools<br />

bei der aktuellen Maschine die Vorzüge<br />

einer Komplettlösung aus einer Hand<br />

erkannt. „Tatsächlich können wir mit den<br />

Servoverstärkern PMC-Tendo DD5 und<br />

PMC-Protego im Verbund mit Servomotoren<br />

PMC-Tendo SZ gewünschte Positionen<br />

bis zu drei Mal schneller anfahren als bei<br />

früheren Lösungen. Mit dem integrierten<br />

Pilz hat uns wieder mit<br />

fachkundiger Beratung<br />

und der Auswahl geeigneter<br />

Komponenten unterstützt – von<br />

der sicheren Antriebs auslegung<br />

bis zur Inbetriebnahme.<br />

Michael Wiechowski,<br />

Leiter der Elektrotechnik, Xactools<br />

Motion-Konzept von Pilz sparen wir überdies<br />

Zeit bei der Installation und Inbetriebnahme.<br />

Dazu kommen Kosteneinsparungen<br />

bei Support und Lagerhaltung“, betont<br />

Michael Wiechowski.<br />

Gesamtpaket aus Beratung<br />

und Produkten<br />

Bei Projekten, die komplexer daherkommen,<br />

empfiehlt es sich immer, kompetente<br />

Partner frühzeitig mit einzubeziehen.<br />

Das bringt Vorteile, da aufeinander abgestimmte<br />

Prozesse und Komponenten Fehler<br />

reduzieren, Zeit sparen und die Sicherheit<br />

erhöhen.<br />

Dazu haben einige Pilz-spezifische<br />

Software- bzw. programmierspezifische<br />

Besonderheiten dazu beigetragen, dass<br />

das früher zeit- und kostenaufwändige<br />

Einrichten flexibler und schneller gestaltet<br />

werden kann: Mittels Engineering-Tool<br />

PAS-Motion des im PMC-Tendo DD5 integrierten<br />

Einheitenrechners lassen sich<br />

Eingaben zur gewünschten Positionierung<br />

direkt in SI-Einheiten (mm, m, usw.) eingeben.<br />

Ein einfaches Handling und eine<br />

verkürzte Inbetriebnahmezeit sind hier die<br />

Vorteile. Zudem ist so nahezu ausgeschlossen,<br />

dass falsche Angaben die Maschine<br />

bei der Inbetriebnahme beschädigen.<br />

„Kompetente Beratung, die leistungsfähige<br />

technische Gesamtlösung sowie der gute<br />

technische Support waren der Grund, uns<br />

erneut für Pilz zu entscheiden. Wir sparen<br />

damit Zeit und Geld, unserem Kunden<br />

stellen wir guten Gewissens eine Anlage<br />

zur Verfügung, die den gestellten Anforderungen<br />

gerecht wird“, fasst Michael<br />

Wiechowski zusammen.<br />

Fotos: Pilz GmbH & Co. KG/ Xactools GmbH<br />

www.pilz.com<br />

Die Vorzugsreihe<br />

unserer Servogetriebe.<br />

Ab sofort liefern wir Ihnen ausgewählte<br />

Übersetzungen als spezielle<br />

Vorzugsreihe, die mehr Spielräume<br />

für den effektiven Einsatz geben.<br />

Ihr Vorteil: kurzfristige Verfügbarkeit<br />

und Planungssicherheit zum kostengünstigen<br />

Preis.<br />

ZAE Servo Winkelgetriebe:<br />

■ Spielarme Ausführung<br />

■ Hohe Laufruhe<br />

■ Universelle Einbaulage<br />

■ Hohe Effizienz: η bis 96%<br />

ZAE-AntriebsSysteme GmbH & Co KG<br />

Schützenstraße 105 · 22761 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40 853 93 03<br />

www.zae.de


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Immer<br />

flexibel<br />

bleiben<br />

Kompakte Hohlwellenantriebe<br />

für den Einsatz<br />

im Maschinenbau<br />

Um den stetig steigenden<br />

Anforderungen an Leistung und<br />

Kompaktheit von modernen<br />

Maschinen zu begegnen,<br />

hat Harmonic Drive neue<br />

Hohlwellenantriebe entwickelt,<br />

die sich durch ihre hohe<br />

Leistungsdichte und Robustheit<br />

auszeichnen. Erfahren Sie mehr<br />

über die Vorteile.<br />

Alois Buss ist Produktmanager Servotechnik<br />

bei der Harmonic Drive AG in Limburg<br />

Geringes Gewicht, kleines Volumen sowie<br />

die Verbindung von hoher Effizienz<br />

in einem Produkt: Das waren die Anforderungen<br />

bei der Entwicklung der neuen<br />

Hohlwellenantriebe Canis Drive. Diese<br />

neue Antriebsbaureihe stellt eine Weiterentwicklung<br />

der seit vielen Jahren erfolgreich<br />

eingesetzten Antriebe der Baureihe<br />

CHA dar. Im Vergleich zur Baureihe CHA<br />

konnten jedoch wesentliche Merkmale bei<br />

gleichen Abmessungen hinzugefügt werden.<br />

Hierzu zählt die Steigerung des maximalen<br />

Drehmomentes um 30 %. Ferner<br />

wurde eine Erhöhung der Getriebelebensdauer<br />

um 40 % sowie eine Steigerung der<br />

Dauerdrehmomente erreicht. Zur Anpassung<br />

an eine konkrete Anwendung bietet<br />

die Baureihe Canis Drive dank ihres variablen<br />

Motorfeedback Interfaces zudem zahlreiche<br />

Kombinationsmöglichkeiten bei der<br />

Wahl der Motorfeedbacksysteme: Resolver,<br />

inkrementelle TTL-Encoder, Multiturn absolut<br />

Encoder mit SSI-Interface, Singleturn<br />

absolut Encoder mit EnDat 2.1/01 sowie<br />

Multiturn absolut Encoder mit EnDat 2.2/22<br />

lassen sich problemlos mit den neuen<br />

Hohlwellenantrieben Canis Drive kombinieren.<br />

Die Kombination mit den Motorfeedbacksystemen<br />

Hiperface und Hiperface<br />

DSL befindet sich ebenfalls in Vorbereitung.<br />

Beim Antriebsdesign wurde gleichermaßen<br />

Wert auf Funktionalität, Individualität<br />

und Wiedererkennung der Harmonic Drive<br />

Servoprodukte gelegt. Aufgrund der mechanischen<br />

Kompatibilität zur Vorgängervariante<br />

CHA ist der Umstieg auf die neue<br />

Baureihe wesentlich vereinfacht. Verbesserte<br />

Eigenschaften stehen somit ohne zusätzlichen<br />

Konstruktionsaufwand zur Verfügung.<br />

Zu den zentralen Kundenvorteilen<br />

zählt die Erhöhung der Maschineneffizienz<br />

und Maschinenverfügbarkeit bei gleichem<br />

Einbauraum. Des Weiteren sind die Oberflächen<br />

von Motor und Getriebe beschichtet<br />

und korrosionsgeschützt ausgeführt.<br />

Funktionsweise und<br />

Schmierstoff<br />

Das im Canis Drive verbaute Cobalt Line<br />

Getriebe besteht lediglich aus drei Komponenten:<br />

Dem zylindrischen Außenring mit<br />

Innenverzahnung (Circular Spline), einer<br />

zylindrisch verformbaren Stahlbüchse mit<br />

Außenverzahnung (Flexspline) und einer<br />

elliptischen Stahlscheibe mit zentrischer<br />

Narbe (Wave Generator). Das antreibende<br />

Bauteil ist der Wave Generator. Er verformt<br />

den Flexspline, der in den Endpunkten der<br />

großen Ellipsenachse mit dem Circular<br />

Spline verzahnt ist. Dreht sich der Wave<br />

Generator, so verlagert sich die Achse und<br />

somit der Zahneingriffsbereich. Da der<br />

Flexspline über zwei Zähne weniger als der<br />

Circular Spline verfügt, erfolgt nach einer<br />

ganzen Umdrehung des Wave Generators<br />

eine Relativbewegung zwischen Flexspline<br />

und Circular Spline um zwei Zähne. Das<br />

ermöglicht hohe Getriebeuntersetzungen<br />

von 30:1 bis zu 320:1 in nur einer Stufe, eine<br />

Positioniergenauigkeit von weniger als<br />

einer Winkelminute und eine Wiederholgenauigkeit<br />

von nur wenigen Winkelsekunden.<br />

Hinzu kommen eine absolute Spielfreiheit<br />

über die gesamte Lebensdauer und<br />

eine hohe Verdrehsteifigkeit.<br />

Eine funktionsgerechte Schmierung aller<br />

tribologischen Kontakte des Harmonic Drive<br />

106 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


ZAHNRAD | GETRIEBE | HÄRTEREI<br />

Canis Drive stellt eine Weiterentwicklung der seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzten<br />

Antriebe der Baureihe CHA dar<br />

Hochwertige Materialien,<br />

modernste Technologien<br />

und optimale Arbeitsprozesse<br />

sind die Basis unserer<br />

Arbeit. Sensibilität und<br />

Erfahrung das Geheimnis<br />

unseres Erfolgs.<br />

Getriebes garantiert die Spielfreiheit und<br />

hohe Übertragungsgenauigkeit über die<br />

gesamte Lebensdauer – und das bei jeder<br />

Einbaulage. Hinzu kommt, dass der Einsatzbereich<br />

des Servoantriebes insbesondere<br />

vom Schmierstofftemperaturbereich mitbestimmt<br />

wird. Diese Anforderungen können<br />

nur durch einen Spezialschmierstoff<br />

erfüllt werden. Im Rahmen einer stetigen<br />

Produktverbesserung und der Reaktion auf<br />

aktuelle Marktanforderungen wurde der<br />

„Canis Drive – der Maßstab für Leistungsdichte,<br />

Präzision und lange Lebensdauer“<br />

Harmonic Drive Spezialschmierstoff Flexolub-A1<br />

entwickelt, der in der Baureihe Canis<br />

Drive ebenfalls zum Einsatz kommt. Durch<br />

den Schmierstoff Flexolub A1 wurde der<br />

Anwendungsbereich mit einer unteren Einsatztemperatur<br />

von –40 °C und einer oberen<br />

Temperaturgrenze von +90 °C gegenüber<br />

den aktuellen Harmonic Drive Standardschmierstoffen<br />

wesentlich erweitert. Weitere<br />

Anwendervorteile sind die reduzierte Reibung<br />

sowie der gesteigerte Wirkungsgrad<br />

bei tiefen und mittleren Temperaturen.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich der Spezialschmierstoff<br />

Flexolub-A1 durch seine gute<br />

Umweltverträglichkeit und seine höhere<br />

Lebensdauer aus.<br />

Komplettsystem mit Servoregler<br />

In den Antrieben der Baureihe Canis Drive<br />

kommen neu entwickelte, spielfrei vorgespannte<br />

Präzisionsabtriebslager zum Einsatz.<br />

Diese Abtriebslager sind als Flanschlager<br />

ausgeführt, sodass der Kunde den Außenring<br />

des Flanschlagers direkt an das<br />

Maschinengehäuse montieren kann. Auch<br />

die Last kann ohne Zwischenflansch an<br />

den Innenring des Präzisionslagers geschraubt<br />

werden. Dies hat den Vorteil,<br />

dass die Lagergenauigkeit nicht durch<br />

zwischengeschaltete Getriebegehäuse verfälscht<br />

wird, was wiederum eine bessere<br />

Parallelität, Rechtwinkligkeit und Koaxialität<br />

des Getriebeabtriebes zum Maschinengehäuse<br />

garantiert.<br />

Zur einfachen Integration in die Maschine<br />

können die Antriebe der Baureihe Canis<br />

Drive gemeinsam mit dem neuen Kompaktregler<br />

Yukon Drive eingesetzt werden. Dieser<br />

Regler ist optimiert für den Einsatz im unteren<br />

und mittleren Leistungsbereich und<br />

eignet sich dementsprechend gut für hochdynamische<br />

Bewegungen. Darüber hinaus<br />

lässt sich der Regler unabhängig vom Steuerungskonzept<br />

optimal in das System des<br />

Kunden einbinden und bietet umfassende<br />

Lösungsmöglichkeiten für die jeweilige<br />

Bewegungsanforderung. Die Generierung<br />

der Bewegungsprofile kann in einer übergeordneten<br />

Steuerung oder direkt im Antriebsregler<br />

erfolgen, wobei alle marktüblichen<br />

Feldbusschnittstellen und Motorfeedbacksysteme<br />

unterstützt werden.<br />

www.harmonicdrive.de<br />

Video<br />

Wir sind TANDLER<br />

TANDLER Zahnrad- und<br />

Getriebefabrik GmbH & Co. KG<br />

Kornstraße 297- 301<br />

D-28201 Bremen<br />

Fon: + 49 421 53 63 -6<br />

Fax: + 49 421 53 63 -801<br />

www.tandler.de


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Die richtigen Angaben entscheiden<br />

Ein Leitfaden zur optimalen Werkstoffauswahl bei Elastomerdichtungen<br />

An die Antriebstechnik werden hohe<br />

Ansprüche gestellt hinsichtlich Effizienz,<br />

Dichtheit und Zuverlässigkeit. Das betrifft<br />

auch die Dichtungen. Anwender stehen<br />

allerdings bei der Auswahl von geeigneten<br />

Elastomer-Dichtungswerkstoffen häufig<br />

vor dem Problem aus einem teilweise sehr<br />

umfangreichen Produktportfolio bei einer<br />

Vielzahl von Lieferanten den für die<br />

jeweilige Anwendung geeigneten<br />

Dichtungswerkstoff herauszufinden.<br />

Neben verschiedenen Elastomertypen wie z. B. NBR, EPDM oder<br />

FKM, gibt es unterschiedliche Härten (wie z. B. 70 Shore A oder<br />

90 Shore A), unterschiedliche Farben oder Merkmale wie z. B. Eignung<br />

für Lebensmittelkontakt oder Medienbeständigkeiten. Nicht<br />

immer ist sofort ersichtlich, dass der eingesetzte Dichtungswerkstoff<br />

für die Anwendung nicht geeignet ist, denn nicht selten tritt die Undichtigkeit<br />

schleichend auf. Ein nicht zu unterschätzendes Problem.<br />

Im Folgenden erhalten Anwender einen systematischen Leitfaden,<br />

der ihnen ermöglichen soll, einen möglichst optimalen Werkstoff für<br />

ihre speziellen Anwendungen zu finden. Folgende Parameter sind<br />

hierbei von Bedeutung:<br />

n Dichtungswerkstoff bzw. Elastomertyp,<br />

n Einsatztemperatur,<br />

n Medienkontakt,<br />

n mechanische Eigenschaften,<br />

n Freigaben/Zulassungen<br />

n und Einbauräume.<br />

Die Dichtungswerkstoffe<br />

Die Tabelle 1 zeigt typische Elastomerwerkstoffe, die für Dichtungsaufgaben<br />

Verwendung finden. Aufgeführt ist neben der Kurzbezeichnung<br />

nach DIN ISO 1629 auch die chemische Bezeichnung<br />

dieses Werkstoffs und einige typische Handelsbezeichnungen. Anzumerken<br />

ist, dass ein Dichtungswerkstoff nicht nur aus dem sogenannten<br />

Basis-Elastomer oder genauer gesagt Kautschuk besteht.<br />

Darüber hinaus besteht ein Werkstoff auch noch aus diversen zusätzlichen<br />

Mischungsbestandteilen, wie z. B. Füllstoffe, Verarbeitungshilfsstoffe,<br />

Weichmacher sowie Vernetzer, um nur einige zu<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Krüger ist Leiter Anwendungstechnik<br />

bei der C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG in Pinneberg<br />

nennen (Tabelle 2). Der Kautschuk ist der bestimmende Parameter,<br />

wenn es um die Anwendung als Dichtungswerkstoff geht, aber auch<br />

die übrigen Mischungsbestandteile können einen nicht zu unterschätzenden<br />

Einfluss in der Anwendung haben.<br />

Die Einsatztemperaturen<br />

Um einen geeigneten Elastomerdichtungswerkstoff auswählen zu<br />

können, ist es notwendig, den Einsatztemperaturbereich festzulegen,<br />

in dem die Dichtung verwendet werden soll. Tabelle 3 gibt einen<br />

Überblick über die minimalen und maximalen Einsatztemperaturen<br />

von einigen Elastomerwerkstoffen, wobei sich die dort genannten<br />

Temperaturen stets auf das Medium Luft beziehen. Bei Kontakt mit<br />

einem anderen Medium – unabhängig, ob flüssig oder gasförmig –<br />

können sich die zulässigen Einsatztemperaturen teilweise deutlich<br />

ändern. Dies gilt es bei der Auswahl nach einem geeigneten Dichtungswerkstoff<br />

unbedingt zu berücksichtigen. Ein Beispiel: Obwohl<br />

ein Standard-FKM-Werkstoff eine maximale Einsatztemperatur von<br />

200 °C aufweist, ist dieser Werkstoff bei Abdichtung gegenüber Wasserdampf<br />

nur bis zu ca. 120 °C einsetzbar. Oberhalb dieser Temperatur<br />

würde dieser Werkstoff über die Dauer chemisch angegriffen<br />

und würde seine Dichtfunktion durch Verhärtung verlieren.<br />

Der Medienkontakt<br />

Der nächste wichtige Parameter zur Werkstoffauswahl ist die Klärung<br />

über das abzudichtende Medium bzw. die Medien, wobei<br />

diese flüssig als auch gasförmig sein können. In erster Linie muss<br />

die Frage beantwortet werden, gegenüber welchem Medium abgedichtet<br />

werden soll. Zusätzlich muss auch geklärt werden, ob noch<br />

zusätzliche Medien mit dem Dichtungswerkstoff in Berührung<br />

kommen können, wie z. B. Reinigungsmittel in Produktionsanlagen<br />

der Lebensmittelindustrie oder Medien, mit denen der Dichtungswerkstoff<br />

vor der Montage gereinigt oder gefettet wird. In vielen<br />

108 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Fällen ist auch noch eine Angabe über die Medienkonzentration<br />

notwendig (z. B. bei Säuren oder Basen) sowie eine Angabe über die<br />

Zusammensetzung des Mediums (z. B. bei Hydraulikfluiden). Darüber<br />

hinaus ist neben der Angabe des Mediums auch die dazugehörige<br />

auftretende Temperatur von großer Bedeutung, da mit zunehmender<br />

Temperatur meist auch die Aggressivität des Mediums<br />

ansteigt. Ein Beispiel hierfür ist Wasser, welches bei Raumtemperatur<br />

(20 °C) keine größeren Beständigkeitsprobleme mit den üblichen<br />

Dichtungswerkstoffen aufweist, aber mit ansteigender Temperatur<br />

bei einigen Compounds zu starken Wechselwirkungen<br />

führt. So ist z. B. ein Standard-NBR-Dichtungswerkstoff gegenüber<br />

Wasser bei 80 °C nicht mehr beständig bzw. ausreichend resistent.<br />

Wenn alle Medien bekannt sind, mit denen die Dichtung vorhersehbar<br />

in Kontakt kommen kann, erfolgt die Auswahl eines geeigneten<br />

Werkstoffs. Zur ersten groben Abschätzung bieten sich hierfür<br />

sogenannte Beständigkeitstabellen an, die in der Regel bei jedem<br />

Lieferanten frei erhältlich sind. Diese sind allerdings meist nur sehr<br />

allgemein gehalten und beziehen sich überwiegend auf den verwendeten<br />

Basis-Elastomer (Kautschuk). Die übrigen Mischungsbestandteile<br />

bleiben dabei unberücksichtigt, obwohl auch sie einen<br />

nicht zu unterschätzenden Einfluss haben können. So sind einige<br />

Medien in der Lage, einen Weichmacher aus dem Dichtungswerkstoff<br />

herauszulösen, wodurch es zu einer Versprödung und damit<br />

verbunden Undichtigkeit der Dichtung kommen kann, obwohl gemäß<br />

Beständigkeitstabelle der Kautschuk als beständig eingestuft<br />

wurde. Darüber hinaus liegt die Temperatur des abzudichtenden<br />

Mediums – wenn nichts anderes vermerkt ist – bei Raumtemperatur,<br />

was in einer Anwendung eher die Ausnahme darstellt (Tabelle 4).<br />

Darüber hinaus gibt es genormte anwendungsspezifische Beständigkeitslisten,<br />

wo neben den Basis-Elastomeren und den Medien<br />

auch die dazugehörige maximale Einsatztemperatur aufgeführt ist.<br />

Beispiele hierfür sind die DIN 11483-2 für Lebensmittelanwendungen<br />

und die ISO 6072 für Hydraulikanwendungen.<br />

Eine weitere Möglichkeit, einen geeigneten Werkstoff bezüglich<br />

Medium und Temperatur auszuwählen, sind erweiterte oder spezielle<br />

Beständigkeitslisten oder firmeninterne Datenbanken, die<br />

neben den allgemein zugänglichen Beständigkeitstabellen bei einigen<br />

Herstellern verfügbar sind. Gute Ergebnisse für den Anwender<br />

liefern Einlagerungs- oder besser noch Praxisversuche, die aber in<br />

der Regel sehr zeit- und kostenaufwendig sind.<br />

Die mechanischen Eigenschaften<br />

Kurzzeichen<br />

NBR<br />

HNBR<br />

EPDM<br />

Chemische<br />

Bezeichnung<br />

Acrylnitril-Butadien-<br />

Kautschuk<br />

Hydrierter Acrylnitril-<br />

Butadien-Kautschuk<br />

Ethylen-Propylen-<br />

Dien-Kautschuk<br />

Typische<br />

Handelsbezeichnung<br />

Perbunan®<br />

Therban®<br />

Keltan®<br />

Sobald unter Beachtung der Medien und der Einsatztemperaturen<br />

die Auswahl eines geeigneten Elastomerwerkstoffs getroffen worden<br />

ist, muss auch eine eventuelle mechanische Beeinflussung des<br />

Werkstoffs geklärt werden, die z. B. aufgrund der Einbausituation<br />

bzw. der Anwendung auftreten kann.<br />

Ein Beispiel hierfür ist die Hochdruckanwendung. Hier spielt<br />

nicht nur die Beständigkeit gegen das Medium und die Einsatztemperatur<br />

eine Rolle, sondern auch der Widerstand gegen den auftretenden<br />

hohen Druck. Je höher dieser Druck ist (z. B. 350 bar), desto<br />

höher muss auch die Härte des Elastomerwerkstoffs sein (z. B.<br />

90 Shore A), um einen vorzeitigen Dichtungsausfall durch Spaltextrusion<br />

vorzubeugen.<br />

Weitere mechanische Beeinflussungen, auf die der Elastomerwerkstoff<br />

richtig ausgelegt werden muss, sind Abriebfestigkeit bei<br />

dynamischen Anwendungen oder hohe innere Festigkeiten bei<br />

Anwendungen, mit plötzlich starkem Druckabfall. Auch gute Deh-<br />

FKM Fluor-Kautschuk Viton®<br />

FFKM Perfluor-Kautschuk Kalrez®, Perlast®<br />

TFE/P (FEPM) Tetrafluor-Kautschuk Aflas®<br />

ETP (FEPM) Ethylen-Tetrafluorethylen- Viton® Extreme TM<br />

PMVE-Kautschuk<br />

CR Chloropren-Kautschuk Neoprene®<br />

AU/EU Polyurethan-Kautschuk<br />

ACM<br />

Acrylat-Kautschuk<br />

AEM Ethylen-Acrylat-Kautschuk Vamac®<br />

VMQ<br />

FVMQ<br />

Vinyl-Methyl-Polysiloxan-<br />

Kautschak<br />

Fluor-Vinyl-Methyl-<br />

Polysiloxan-Kautschak<br />

Tabelle 1: Auswahl typischer Dichtungswerkstoffe<br />

Elastosil®<br />

Inhaltsstoff Anteil in %<br />

Kautschuk (Polymer, z. B. NBR) 55–65<br />

Füllstoff (Carbon Black, Kieselsäure) 35–45<br />

Weichmacher (mineralisch oder synthetisch) 0–20<br />

Vernetzungsmittel (z. B. Peroxid, Schwefel) 1–5<br />

Verarbeitungshilfsstoffe (z. B. Stearinsäure) 1–5<br />

sonstige (z. B. Metalloxide, Farbpigmente) 0–8<br />

Tabelle 2: Mischungsbestandteile<br />

nungseigenschaften, wenn die Dichtung bei der Montage konstruktionsbedingt<br />

stark gedehnt werden muss, können eine signifikante<br />

Rolle bei der Werkstoffauswahl bedeuten.<br />

Die Freigaben und Zulassungen<br />

In einigen Branchen ist es erforderlich, die Eignung des Elastomerwerkstoffs<br />

zusätzlich noch mit einer Freigabe bzw. Zulassung zu<br />

belegen. Hiervon sind beispielsweise Anwendungen im Bereich<br />

Trinkwasser, Lebensmittel, Pharmazie oder Gasversorgung betroffen.<br />

Anwenderseitig zu klären ist hier, welche Kriterien der Dichtungswerkstoff<br />

erfüllen muss, z. B. FDA-konform gemäß der<br />

US-Bundesverordnung 21 CFR 177.2600, wenn eine Verwendung<br />

in der Lebensmittelindustrie vorgesehen ist. Werkstoffe, die einer<br />

Freigabeprozedur unterliegen, weisen z. B. Beschränkungen bei<br />

der Verwendung von Mischungsbestandteilen auf (Lebensmittel,<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 109


HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

01 Verhalten eines O-Rings im<br />

Einbauraum unter Druck<br />

01 02<br />

02 Darstellung eines hygienegerechten<br />

Einbauraumes<br />

(DIN 11862, DIN 11853)<br />

Leitfaden in Kürze:<br />

n Festlegung des Einsatztemperaturbereichs – sowohl untere<br />

als auch obere Einsatztemperatur<br />

n Benennung der Medien, mit denen der Dichtungswerkstoff<br />

in Berührung kommen kann<br />

n Festlegung, ob und welche mechanischen Eigenschaften<br />

notwendig sind<br />

n Klärung, ob und welche Freigaben bzw. Zulassungen<br />

gefordert werden<br />

n Festlegung der richtigen Einbaugeometrie<br />

Pharma), müssen über bestimmte physikalische Eigenschaften<br />

verfügen (Gasversorgung) oder spezielle Prüfkriterien erfüllen<br />

(Sauerstoffanwendung). Die Eignung dieser Dichtungswerkstoffe<br />

ist mit einem entsprechenden Zeugnis zu belegen.<br />

Die Einbauräume<br />

Der notwendige Einbauraum stellt eine nicht zu unterschätzende<br />

Rolle bei der Auswahl von Elastomerwerkstoffen, auch bezogen auf<br />

O-Ringe, dar. Als Standard-Einbauraum ist hier die Rechtecknut<br />

nach DIN ISO 3601-2 anzusehen, die dem Anwender bezogen auf<br />

die Schnurstärke die Werte für Breite und Tiefe des Einbauraums<br />

nennt. Daraus ergeben sich die Werte für die notwendige Verpressung<br />

des O-Rings sowie der entsprechende Füllgrad der Nut. Bei<br />

Anwendung dieser Norm ist eine konstruktiv sichere Abdichtung<br />

mit O-Ringen in Standard-Anwendungen gewährleistet. Abweichungen<br />

von diesen rechteckigen Einbauräumen sind möglich und<br />

teilweise auch notwendig. So werden z. B. in der Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie spezielle, sogenannte hygienegerechte Einbauräume<br />

verlangt, die nur eine sehr geringe Ausdehnung des Dichtungswerkstoffs<br />

zulassen. Solche Einbauräume sind u. a. in der DIN<br />

11864 oder der DIN 11853 genormt.<br />

Den geeigneten Werkstoff finden<br />

Anhand von zwei unterschiedlichen Branchen soll kurz erläutert<br />

werden, wie bei der Auswahl eines optimalen Dichtungswerkstoffs<br />

vorgegangen werden sollte:<br />

Branche: Lebensmittelindustrie<br />

Es soll ein Dichtungswerkstoff für eine Armatur gefunden werden,<br />

die in einer Molkerei verwendet werden soll, in der Milch bei 20 °C<br />

abgefüllt wird. Die Anlage soll täglich mit 4%-iger Natronlauge über<br />

20 min bei 80 °C gereinigt und über 30 min mit Dampf bei 121 °C<br />

Werkstoff<br />

minimale<br />

Temperatur<br />

maximale<br />

Temperatur<br />

Standard-NBR -25 °C 120 °C<br />

kälteflexibler NBR -40 °C 120 °C<br />

Standard-HNBR -20 °C 150 °C<br />

EPDM -40 °C 150 °C<br />

Standard-FKM -15 °C 200 °C<br />

kälteflexibler FKM -40 °C 200 °C<br />

ETP (FEPM) -10 °C 200 °C<br />

TFE/P (FEPM) 0 °C 230 °C<br />

Standard-FFKM -15 °C 260 °C<br />

kälteflexibler FFKM -46 °C 260 °C<br />

Hochtemperatur-FFKM -15 °C 325 °C<br />

AU/EU -30 °C 120 °C<br />

CR -40 °C 100 °C<br />

ACM -20 °C 150 °C<br />

Hochtemperatur-ACM -20 °C 175 °C<br />

VMQ -60 °C 180 °C<br />

FVMQ -55 °C 180 °C<br />

Tabelle 3: Übersicht der Einsatztemperaturen einiger Werkstoffe<br />

bezogen auf Luft<br />

sterilisiert werden. Eine FDA-Konformität des Dichtungswerkstoffes<br />

wird gefordert.<br />

Unter den genannten Voraussetzungen wären verschiedene Elastomerwerkstoffe<br />

verwendbar. Aufgrund von Erfahrungswerten<br />

würde für diese Anwendung ein spezieller Peroxid-vernetzter EP-<br />

DM-Werkstoff mit einer Nennhärte von 70–75 Shore A zum Einsatz<br />

kommen. Dieser muss der FDA-Verordnung 21 CFR 177.2600 entsprechen,<br />

was bedeutet, dass nur zugelassene Mischungsbestandteile<br />

verwendet werden dürfen und mit dem Werkstoff zusätzlich<br />

noch Extraktionsversuche in Wasser und n-Hexan als Lebensmittelsimulanzien<br />

durchgeführt und bestanden wurden.<br />

Branche: Gasversorgung<br />

Es soll ein Dichtungswerkstoff gefunden werden, der in einem Ventil<br />

eingesetzt wird, welches sich als Auf-/Zu-Stellorgan in der Erdgasleitung<br />

befindet. Bei dem Medium handelt es sich um Erdgas mit Anteilen<br />

von Schwefelwasserstoff von bis zu 5 % bei einer Temperatur von<br />

max. 60 °C. Der in der Erdgasleitung auftretende maximale Druck beträgt<br />

300 bar, der beim Schließen des Ventils innerhalb von wenigen<br />

110 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

A<br />

Medium NR/BR IIR EPDM NBR HNBR CR CSM AU ACM VMQ FVMQ TFE/P FKM<br />

Abwasser B B B A A B A D D B A E A<br />

Acetamid D A A A A B B D D B A A B<br />

Aceton C A A D D C B D D C D D D<br />

Tabelle 4: Auszug aus einer<br />

Beständigkeitstabelle<br />

Nomenklaturen<br />

A 0–15 % Volumenquellung, Elastomer zeigt keine bis geringe Quellung<br />

B 5–10 % Volumenquellung, Elastomer zeigt geringe bis mäßige Quellung<br />

C 10–20 % Volumenquellung, Elastomer zeigt mäßige bis starke Quellung<br />

D nicht zu empfehlen<br />

Sekunden auf Umgebungsdruck abfallen kann. Eine Werkstofffreigabe<br />

nach DIN EN 682 wird aufgrund des Einsatzes in einer Erdgasleitung<br />

gefordert.<br />

Aufgrund des Anteils von Schwefelwasserstoff reduziert sich die<br />

Werkstoffauswahl bereits erheblich. Da beim Schließen des Ventils<br />

mit einem starken Druckabfall von 300 bar auf ca. 1 bar gerechnet<br />

werden muss, muss der Dichtungswerkstoff eine sehr hohe mechanische<br />

Festigkeit aufweisen, um der plötzlichen Gasentspannung<br />

im Werkstoff standzuhalten. Im Fachjargon spricht man hier von<br />

einer Beständigkeit gegen „Explosive Dekompression“.<br />

Aufgrund von Erfahrungen würde für diese Anwendung ein speziell<br />

formulierter, Peroxid-vernetzter FKM-Werkstoff mit einer Nennhärte<br />

von 90 Shore A und einer Beständigkeit gegen „Explosive Dekompression“<br />

in Frage kommen. Dieser müsste zusätzlich noch nach der<br />

Erdgas-Norm DIN EN 682 geprüft und zugelassen sein. Beim Einbauraum<br />

würde man sich an die Norm ISO 3601-2 für axiale Einbauräume<br />

anlehnen, wobei die Werte für die Verpressung des O-Rings und der<br />

Füllgrad des Einbauraumes zu optimieren sind, da es sich hierbei um<br />

keine Standard-, sondern um eine sehr spezielle Anwendung handelt.<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

Unsere langjährige Erfahrung als Dichtungshersteller bei C. Otto<br />

Gehrckens GmbH & Co. KG zeigt, dass es sich bei der Auswahl<br />

eines geeigneten Dichtungswerkstoffes um eine sehr komplexe Aufgabe<br />

handelt. Da sich viele Fragen, die zur optimalen Werkstoffauswahl<br />

von Elastomer-Dichtungswerkstoffen notwendig sind, nicht<br />

ohne Weiteres alleine beantworten lassen und weil die Formulierungen,<br />

aus denen diese Werkstoffe bestehen, individuell zusammengesetzt<br />

sind und keiner Norm unterliegen, sollte der Anwender stets<br />

eine enge Zusammenarbeit mit dem Lieferanten bzw. Hersteller<br />

der Elastomer-Dichtungswerkstoffe anstreben. Neben der Werkstoffexpertise<br />

kann der Anwender auch von unseren bei anderen Anwendungsprojekten<br />

gemachten Erfahrungen profitieren. Erst bei Berücksichtigung<br />

bzw. vorliegen aller notwendigen Anwendungsparameter,<br />

ist eine optimale Werkstoffauswahl für den jeweiligen Anwendungsfall<br />

möglich.<br />

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Innen- und Außenverzahnung,<br />

Zyklo-Palloid-Spiralkegelräder<br />

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HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

Präzisionslager nach Kundenwünschen<br />

Mit Kaydon Dünnringlagern, Kugeldrehverbindungen, Großwälzlagern<br />

und vielen anderen hochqualitativen Komponenten aus<br />

dem Hause Rodriguez lässt sich eine große Bandbreite an<br />

Applikationen abdecken.<br />

Die kundenspezifischen<br />

Systemlösungen werden<br />

nach wie vor verstärkt<br />

nachgefragt. Der Hersteller<br />

übernimmt dabei auf<br />

Wunsch die Auswahl der<br />

passenden Komponenten<br />

sowie die Entwicklung,<br />

Konstruktion und Fertigung<br />

von kompletten Baugruppen. Aktuell konnte der Geschäftsbereich<br />

Value Added Products seine Kompetenzen im Auftrag<br />

eines großen deutschen Automobilherstellers unter Beweis<br />

stellen: Für ein individuell konzipiertes System zur Vermessung<br />

von Bremsscheiben wurden in enger Abstimmung mit dem<br />

Kunden eine Rotationseinheit als einbaufertige Systemlösung<br />

entwickelt.<br />

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Zustandsmonitor für Pneumatiksysteme<br />

Zuverlässige Aussagen zum Verschleißzustand und Hinweise zur<br />

Energieeffizienz von Pneumatiksystemen bietet das Modul Smart<br />

Pneumatics Monitor (SPM) von Aventics. Ohne Umweg über die<br />

Maschinensteuerung sendet es vorverarbeitete Zustandsmeldungen<br />

an definierte Mitarbeiter und übergeordnete IT-Systeme. Diese<br />

Informationen verringern das Risiko von Maschinenstillstand und<br />

senken die Betriebskosten. Über Online-Konfigurationstools<br />

wählen Anwender neben dem Produkt das passende Zubehör aus.<br />

Nach der Konfiguration erhält der Kunde direkt alle relevanten<br />

Informationen wie 3D-Modelle, Maß- und Positionszeichnungen,<br />

Schaltpläne und Stücklisten. Auf Wunsch liefert Aventics die<br />

Baugruppen komplett montiert und<br />

getestet aus. Als zusätzliches Modul für<br />

die Ventilelektronik AES wertet SPM<br />

vorhandene Sensorsignale aus und leitet<br />

daraus Zustandsinformationen ab. Um<br />

den Verschleiß eines Stoßdämpfers zu<br />

überwachen, misst es anhand der<br />

Endschaltersignale den zeitlichen<br />

Verlauf der Dämpfung.<br />

www.aventics.com<br />

Positionssteuerungen zur automatischen Inbetriebnahme hydraulischer Achsen<br />

Die Inbetriebnahme hydraulischer Achsen stellt den Anwender immer wieder vor eine große Herausforderung.<br />

Die Positioniersteuerungen der Serie POS-323 aus dem Hause W.E.St. Elektronik bieten die Funktion der<br />

automatischen Inbetriebnahme und ermöglichen somit ein schnelles und unkompliziertes Vorgehen bei der<br />

Parametrierung. Die automatisch durchgeführten Messungen ermitteln die Daten zur Sensorskalierung, zur<br />

Nullpunktdrift oder der positiven Überdeckung, der maximalen Geschwindigkeit und der dynamischen<br />

Kenndaten zur Reglereinstellung. Nach etwa drei Minuten (Zylinder mit 300 mm Hub und einer maximalen<br />

Geschwindigkeit von 230 mm/s) sind die Messungen abgeschlossen und der Zylinderantrieb arbeitet robust.<br />

Verschiedene Überwachungen, die während der Prozesse den Ablauf protokollieren, können die Optimierung<br />

im Fehlerfall abbrechen. Der Grund des Abbruchs wird gemeldet, um die Fehlersuche zu vereinfachen.<br />

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112 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


Zuverlässige und präzise Servozylinder<br />

Die Komponentensparte<br />

von Liebherr<br />

hat mehrere Neuheiten<br />

herausgebracht,<br />

z. B. Servozylinder<br />

für hochdynamische<br />

Anwendungen. Sie<br />

eignen sich für den<br />

Einsatz in Prüfständen,<br />

der Werkzeugindustrie<br />

und der<br />

Verformungstechnik. Mit den Zylindern der Industriebaureihe<br />

ISO 6022 bietet der Hersteller passende Standarddichtsätze für<br />

Mineralöle, biologisch abbaubare Öle sowie für schwer entflammbare<br />

oder hitzebeständige Druckflüssigkeiten.<br />

Für die Automatisierung von Zylinderbewegungen gibt es nun das<br />

intelligente Wegmesssystem Liview. Es bestimmt die genaue Kolbenposition<br />

durch hochauflösende Absolutmessung und ist für sicherheitsrelevante<br />

Anwendungen nach PL D und Sil2 zertifiziert.<br />

Im Bereich Axialkolbenhydraulik wird die Verstellpumpe DPVO215I<br />

für den offenen Kreislauf vorgestellt. Sie ist mit inverser Kolbentechnologie<br />

für Hochdruckanwendungen ausgestattet, hat einen<br />

Schwenkwinkel von 22°, ist hoch druckfest und bietet eine<br />

Durchtriebsmöglichkeit von 100 %.<br />

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Drehzahlwächter mit konfigurierbarem<br />

Analogausgang<br />

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I C E<br />

Der Drehzahlwächter Pnoz S30 von Pilz verfügt ab der Version 3.0<br />

über einen konfigurierbaren Analogausgang, der die Diagnose<br />

komfortabler macht. Er überwacht Stillstand, Drehzahl, Drehzahlbereich,<br />

Drehrichtung und Wellenbruch bis zur höchsten Sicherheitskategorie<br />

PL E/SIL CL 3. Sicheres Arbeiten bei geöffneter<br />

Schutztür, reduzierte Rüstzeiten und ein schnellerer Zugang zur<br />

Maschine nach Stillstandseinleitung sind wesentliche Vorteile.<br />

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Rundtische<br />

Wasserkraft Anwendungen<br />

Testsysteme<br />

Achsantriebe<br />

Das Gerät ist für alle marktgängigen Antriebs- und Motorfeedbacksysteme<br />

und Näherungsschalter geeignet. Der Analogausgang<br />

reicht die gemessene Drehzahl als proportionales 0–20 oder<br />

4–20 mA-Signal an die SPS-Steuerung weiter, wodurch die direkte<br />

Verwendung der Drehzahl zur Prozessüberwachung möglich ist.<br />

Dabei zeigt der Drehzahlwächter auch Über- und Unterschreitungen<br />

festgelegter Warnschwellwerte an. Bis zu drei Sicherheitsfunktionen<br />

wie „Sicherer Betriebshalt“ oder „Sichere Geschwindigkeitsüberwachung“<br />

können durch Und- und Oder-Verbindungen logisch<br />

miteinander verknüpft werden.<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 113<br />

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Nanopräzise Messtechnik für den<br />

Maschinenbau<br />

Ein hochdynamischer Messsensor für den Maschinenbau, der im<br />

Sub-Nanometerbereich auflöst, ist der IDS3010 der Wittenstein-<br />

Tochter Attocube. Dieser interferometrische Messsensor arbeitet<br />

berührungslos und kann bei einer Messbandbreite von 10 MHz<br />

Objekte in bis zu drei Achsen mit 2 m/s simultan verfolgen. Dabei<br />

erreicht er bei Arbeitsabständen von bis zu 5 m eine Positionsauflösung<br />

von 10 bis 12 m. Die Messabweichung beträgt 0,0 ppm bis<br />

3 m. Eingesetzt werden kann er u. a. zur Kalibrierung von Werkzeugund<br />

Koordinatenmessmaschinen sowie zur Vibrationsmessung von<br />

Fertigungsanlagen. Da die Messköpfe nicht invasiv sind, kann er<br />

auch im Ultrahoch-Vakuum,<br />

bei sehr hohen oder sehr<br />

niedrigen Temperaturen und<br />

bei radioaktiver Strahlung<br />

eingesetzt werden.<br />

www.wittenstein.de<br />

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Tel.: (0)4743/2769 · www.astro-motoren.de<br />

Verbesserte Laufruhe für<br />

Lineartechnik-Anwendungen<br />

Hiwin hat sein Programm an Profilschienenführungen mit Synchmotion-Technologie<br />

ausgebaut, die für verbesserte Laufruhe und<br />

Gleichlaufeigenschaften sorgt. Neben den Serien QH, QE und QR<br />

gibt es nun auch die QW-Baureihe, die auf den belastbaren vierreihigen<br />

Profilschienenführungen der WE-Serie basiert. Mit einem<br />

niedrigen Profil eignet sie sich für begrenzte Einbauräume und<br />

Anwendungen, in denen hohe Momente erforderlich sind. Sie ist<br />

besonders breit ausgeführt und kann daher sehr hohe Momentenbelastungen<br />

in Richtung zur Profilschienenachse aufnehmen.<br />

Dadurch lässt sich ein Schienenpaar oft durch eine breite Einzelschiene<br />

ersetzen. Die Profilschienenführungen sind mit hohen<br />

Laufwagen oder Flanschlaufwagen erhältlich. Die Synchmotion-<br />

Führung reduziert Berührungen der Wälzkörper untereinander<br />

und mit dem Laufwagen. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten<br />

treten keine unkontrollierten Kugelbewegungen auf.<br />

Zu Land, im Wasser, unter Wasser, in der Luft und im Weltall<br />

Elektrokleinmotoren bis 200 Watt nach Kundenwunsch<br />

www.hiwin.de<br />

Gabelkopf mit Zusatzgewinde ermöglicht<br />

verdrehsichere Montage<br />

ASTRO Motoren GmbH & Co. KG<br />

Debstedt · Große Beek 7 · 27607 Geestland<br />

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Finalist 2007<br />

Die neuen Gabelköpfe mit Zusatzgewinde von Mbo Oßwald sind<br />

für alle Anwendungen geeignet, bei denen der Gabelkopf neben<br />

seiner Funktion als Kraftübertragungselement zusätzlich gegen<br />

ein Verdrehen gesichert werden soll. Mithilfe eines Gewindestiftes<br />

nach DIN 913/DIN EN ISO 4026 wird diese Gabelkopf-Variante<br />

zusätzlich fixiert und ist somit verdrehsicher eingebaut. Hierfür<br />

hat Mbo Oßwald seine Standardproduktpalette um eine weitere<br />

Produktreihe erweitert. Ab sofort sind ausgewählte Gabelköpfe<br />

mit Anschlussgewinde M12 bis M36 erhältlich. Sie können als<br />

Einzelteil oder als komplettes Gabelgelenk bezogen<br />

werden. Zudem ist es auch möglich, weitere Baugrößen<br />

nach DIN 71752/DIN ISO 8140 mit<br />

Zusatzgewinde zu fertigen oder eine<br />

anwendungsbezogene Lösung zu entwickeln.<br />

www.mbo-osswald.de<br />

114 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE <strong>2017</strong><br />

Closed-Loop für integrierte Schrittmotoren<br />

JVL Industri Elektronik präsentiert eine Closed-Loop-Schrittmotorentechnologie<br />

für die integrierte Schrittmotoren-Serie in Nema 34 von 3 bis 12 Nm. Die Schrittmotoren<br />

bieten ein höheres Drehmoment, eine schnellere Beschleunigung, einen<br />

Drehmomentregelungsmodus sowie einen stahlfreien und leiseren Betrieb als<br />

herkömmliche Schrittmotorsysteme. Dies erfolgt mit mehr Effizienz und geringerer<br />

Erwärmung des Motors, da der Motorphasenstrom nach dem aktuellen Bedarf<br />

geregelt wird. JVL Closed-Loop-Stepper verhalten sich wie die integrierten<br />

Servomotoren des Unternehmens. Dabei haben sie ein höheres Drehmoment<br />

auch ohne Getriebe. Dabei handelt sich um ein Closed-Loop-Regelsystem, das<br />

Schrittwinkelfehler während der Bewegung und innerhalb<br />

eines Schrittes kompensiert. Wird die Last zu hoch,<br />

reduziert sich die Geschwindigkeit, sodass der Positionsfehler<br />

immer innerhalb von zwei Schritten bleibt. Wegen<br />

seiner digitalen Abarbeitung mit einer Aktualisierungsrate<br />

von 36 Mhz sind keine Anpassungen notwendig.<br />

www.jvldrives.de<br />

Torquemotoren<br />

Direktantriebe<br />

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150000 Nm<br />

Stets exakte Positionswerte<br />

Parker Hannifin stellt seinen integrierten Absolutpositionssensor vor, der die<br />

Produktivität von Anwendungen erhöht und gleichzeitig die Kosten für Installation<br />

und Wartung minimiert. Durch das Markieren der Kolbenstange mit einem neu<br />

entwickelten Strichcode und die Integration<br />

eines optoelektronischen Sensors in den Zylinderkopf<br />

ist ein permanentes Feedback hinsichtlich<br />

der Zylinderstellung möglich – die Installation<br />

erfolgt via Plug & Play. Mit Intellinder ausgerüstete<br />

Zylinder sind eine robuste und zuverlässige<br />

Lösung. Parkers Intellinder-Zylinder unterstützen<br />

Anwendungen mit Funktionen wie elektronischer<br />

Dämpfung, Lastüberwachung, automatische<br />

Lasthalte- sowie Steer-by-Wire- und Positionierungsvorrichtungen.<br />

Die Hydraulikzylinder sind<br />

mit Kolbenstangendurchmessern von 25 bis 127 mm – kombiniert mit geeigneten<br />

Bohrungsdurchmessern – und Hublängen bis 2,4 m lieferbar. Das integrierte<br />

Design mit einem robusten Gehäuse aus Zinkdruckgusslegierung erfüllt den<br />

IP68-Standard für Sensor und Elektronik.<br />

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· maximale Momente<br />

· hohe Wirkungsgrade<br />

· kundenspezifisch<br />

· hoch dynamisch<br />

Bremsen für Stellantriebe<br />

Die federkraftbetätigten, elektromagnetisch gelüfteten Bremsen der Baureihe XS<br />

von Warner Electric zeichnen sich durch hohe Leistungsdichte aus. Dank ihrer<br />

Konzeption als statisch geschlossene Haltebremsen eignen sich die Modelle auch<br />

als Notstopp-Lösung. Die Bremse wurde speziell für Stellantriebe entwickelt, die<br />

den größten Teil der Zeit in ihrer Position verharren. Typische Anwendungen sind<br />

Verstellmechanismen von Flugzeug- oder Fahrzeugsitzen und medizintechnische<br />

Einrichtungen. Der Stellantrieb muss in der Lage sein, die Position auch dann zu<br />

halten, wenn sich die Last ändert oder die Spannungsversorgung ausfällt. Die<br />

Bremsen sind in sechs Baugrößen mit einem Durchmesser von 22, 29<br />

oder 33 mm erhältlich. Für jeden Durchmesser gibt es eine im<br />

Hinblick auf Gesamtlänge und Gewicht optimierte Variante<br />

sowie eine längere Version mit höherem Bremsmoment.<br />

Die Bremsen sind für die Aufnahme von Wellen mit<br />

einem Maximaldurchmesser von 3,5, 4,5 bzw. 6 mm<br />

ausgelegt. Die Bremsspule wird serienmäßig mit 24 V<br />

Gleichspannung versorgt.<br />

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Kompensation des<br />

Umkehrspiels bei<br />

Zahnstange-Ritzel-<br />

Antrieben<br />

Neben Kugelgewindetrieben und Lineardirektantrieben<br />

werden auch Zahnstange-Ritzel-Antriebe zur Erzeugung von<br />

Vorschubbewegungen in Werkzeugmaschinen eingesetzt. Dabei<br />

wird die rotatorische Bewegung des elektrischen Antriebsmotors<br />

über ein Getriebe und eine Ritzel-Zahnstange-Kombination in<br />

eine lineare Vorschubbewegung umgesetzt. Dieser Mechanismus<br />

weist, vor allem wenn es sich um Werkzeugmaschinen mit<br />

großen Abmessungen handelt, grundlegende Vorteile auf.<br />

Im Gegensatz zu Kugelgewindetrieben (KGT), bei denen die resultierende<br />

Steifigkeit von dem der aktuellen Position des Tischs sowie<br />

vom Verhältnis der Verfahrlänge zum Spindeldurchmesser bestimmt<br />

wird, ist die Vorschubsteifigkeit des Zahnstange-Ritzel-Antriebs (ZRA)<br />

weitgehend konstant [1]. Ein weiterer Vorteil liegt in der möglichen<br />

Kosteneinsparung bei langen Verfahrwegen hinsichtlich der notwendigen<br />

Sensorik zur Bestimmung der Tischposition. Diese wird indirekt<br />

über den Drehwinkel des Antriebsmotors bestimmt, was teure<br />

und lange Messsysteme zur direkten Bestimmung der Tischposition<br />

überflüssig machen. Aber gerade der mechanische Aufbau von Ritzel<br />

und Zahnstange im Verbund mit einer indirekten Positionsermittlung<br />

führen zu Umkehrspiel und somit zu einer geringeren Positioniergenauigkeit<br />

sowie geringer Systemstabilität [2].<br />

Um den negativen Einfluss des Umkehrspiels zu minimieren, gibt<br />

es die Möglichkeit zwei Ritzel auf einer Achse zu verwenden, wodurch<br />

das System mechanisch verspannt werden kann. Diese Maßnahme<br />

kann das Umkehrspiel zwischen Ritzel und Zahnstange eliminieren.<br />

Das Umkehrspiel im eingesetzten Getriebe liegt jedoch<br />

weiterhin vor. [3] Der Einsatz eines zweiten Motors erlaubt es, auch<br />

das Umkehrspiel aus den Getrieben zu kompensieren. Hierbei wird<br />

ein entsprechendes Gegenmoment von einem weiteren Motor, welcher<br />

auf dieselbe Zahnstange wirkt, aufgebracht. Hierbei spricht man<br />

von einer elektrischen Verspannung des Systems. Die genannten<br />

Verfahren erhöhen jedoch auch die Reibung und somit den Energieverbrauch<br />

des Systems, was aufgrund des erhöhten Verschleiß zu<br />

einer geringeren Lebensdauer führt. In beiden Fällen steigen die<br />

Kosten. Für das erste Verfahren ist eine breitere Zahnstange notwendig<br />

– für das zweite Verfahren ein zweiter Motor. Dies ist als kritisch<br />

zu betrachten, da der Kostenvorteil von ZRA ihren Einsatz rechtfertigt.<br />

Eine andere Möglichkeit den Einfluss des Umkehrspiels zu kom-<br />

pensieren sind regelungstechnische Verfahren. Die verwendeten<br />

Regelungskonzepte basieren dabei auf Zustandsreglern, variablen<br />

Lagereglern, Fuzzy-Logik-Reglern oder linear-quadratischen Reglern.<br />

Diese sind jedoch meist sehr komplex und weisen geringe Robustheit<br />

gegenüber Parameterschwankungen auf. Aufgrund dessen<br />

sind in Produktionsmaschinen typischerweise zwei Varianten von<br />

ZRA anzutreffen – die mechanisch vorgespannten Systeme mit direkter<br />

Erfassung der Tischposition und kostengünstige nicht vorgespannte<br />

ZRA mit indirekter Positionserfassung am Antriebsmotor.<br />

Beschreibung des Versuchsstands<br />

Das ISW verfügt über einen Versuchsstand wie er in Bild 01 dargestellt<br />

ist. Der 420 kg schwere Maschinentisch (2) ist dabei auf einer<br />

3 m langen Linearführung montiert. Das Maschinenbett mit einer<br />

Masse von 8 t kann auftretende Kräfte aufnehmen und sicher ableiten.<br />

Für die Untersuchungen werden zwei Servomotoren der Firma<br />

Siemens und Getriebeeinheiten der Firma Wittenstein (1) verwendet,<br />

welche über jeweils ein Ritzel mit der Zahnstange (3) verbunden<br />

sind. Zusätzlich zu den beiden Servomotoren ist ein Lineardirektantrieb<br />

(4) integriert, um beispielsweise Störkräfte zu simulieren<br />

und somit die Robustheit der implementierten Kompensationsverfahren<br />

zu untersuchen. Ein lineares Wegmesssystem der Firma<br />

Renishaw (6) mit einer Maßbandteilung von 20 µm komplettiert<br />

das System und ermöglicht es, die Verfahren anhand einer direkten<br />

Positionsmessung zu validieren. Die Ansteuerung des Versuchsstands<br />

sowie die Umsetzung der Kompensationsverfahren erfolgt<br />

dabei wahlweise über TwinCAT 3, einer PC-basierten Steuerung,<br />

der Firma Beckhoff Automation oder unter Verwendung von Rapid<br />

Prototyping Plattformen, wie die der Firma dSPACE. [4]<br />

Forschungsschwerpunkte am ISW<br />

M. Sc. Ali Karim ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Steuerungstechnik<br />

der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der<br />

Universität Stuttgart; Dr.-Ing. Armin Lechler ist geschäftsführender<br />

Oberingenieur sowie stellvertretender Institutsleiter am Institut für Steuerungstechnik<br />

der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der<br />

Universität Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Alexander Verl ist<br />

Institutsleiter am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und<br />

Fertigungseinrichtungen (ISW) der Universität Stuttgart<br />

Am ISW werden Untersuchungen durchgeführt, um die Effizienz von<br />

elektrisch verspannten Systemen mit zwei Antriebsmotoren zu steigern.<br />

Hierfür werden Verfahren entwickelt, die eine bedarfsgerechte<br />

und variable Gestaltung des Gegenmoments des zweiten Motors<br />

ermöglichen und somit den Verspannungsbeitrag während des<br />

Betriebs anpassen. [4] Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind ein<br />

geringerer Energiebedarf und verminderter Verschleiß. Weiterhin<br />

116 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

02 Grundidee der Umkehrspiel-Kompensation durch Erfassung<br />

der Beschleunigung am Maschinentisch<br />

01 Komponenten und mechanischer Aufbau des Versuchsstands<br />

03 Aufbau des Zahnstange-Ritzel-Antriebs<br />

untersucht das ISW die Möglichkeit die negativen Einflüsse aufgrund<br />

des Umkehrspiels und der im ZRA-System vorliegenden nichtlinearen<br />

Reibungseffekte durch Verwendung eines zusätzlichen Beschleunigungssensors<br />

am Maschinentisch zu beseitigen. In diesem<br />

Kontext soll das Beschleunigungssignal auf Basis von kostengünstigen<br />

und einfach integrierbaren Sensoren erfasst und zur Kompensation<br />

ausgenutzt werden. Bild 02 zeigt schematisch das Konzept, das<br />

dafür eingesetzt wird: Die gängige Kaskaden-Reglerstruktur wird um<br />

einen Kompensationsterm erweitert, wodurch die Einfachheit des<br />

Regelungssystems beibehalten wird. Der Kompensationsregler erhält<br />

neben der Information über die aktuelle Winkelstellung vom<br />

Drehgeber des Antriebsmotors zusätzlich das Signal des Beschleunigungssensors.<br />

Dadurch ist es möglich die tatsächliche Vorschubbewegung<br />

zu identifizieren. Durch den Vergleich von Tisch- und Motorbeschleunigung<br />

lässt sich das Umkehrspiel in den mechanischen<br />

Übertragungselementen detektieren und ein entsprechendes Kompensationssignal<br />

generieren, welches letztlich vom Antrieb umgesetzt<br />

wird. Die Ergebnisse lassen sich durch Vergleiche mit dem vorhandenen<br />

direkt messenden Linearmesssystem evaluieren.<br />

MEMS-Beschleunigungssensor<br />

Zur Erfassung der Tischbeschleunigung kommen kostengünstige Sensoren<br />

zum Einsatz, um den Kostenvorteil gegenüber KGTs und Lineardirektantrieben<br />

(LDA) nicht negativ zu beeinflussen. Aufgrund des<br />

mechanischen Aufbaus von ZRA ist der Antrieb auf dem Maschinentisch<br />

angebracht und bewegt sich mit diesem relativ zur feststehenden<br />

Zahnstange wie in Bild 03 gezeigt. Dies ermöglicht es, den Sensor einfach<br />

am Maschinentisch oder auch am Antriebsmotor zu applizieren.<br />

Als kostengünstige Sensoren kommen bei den Untersuchungen<br />

sogenannte Mikro-Elektro-Mechanische Systeme (MEMS) zum Einsatz.<br />

Dies ist ein Überbegriff für Baugruppen, deren Komponenten<br />

im Mikrometerbereich liegen und als System zusammenwirken. Dadurch<br />

weisen sie eine hohe Integrationsdichte und somit sehr kleine<br />

Chip-Abmessungen auf. Ausgeführt als Feder-Masse-Systeme sind<br />

sie als Beschleunigungssensoren in Mobiltelefonen und in der Automobil-Industrie<br />

verbreitet. Die Federn der Sensoren sind nur wenige<br />

μm-breite Silizium-Stege. Die eingesetzte Masse zur Auslenkung der<br />

Federn sind ebenso aus Silizium hergestellt. Die Beschleunigung wird<br />

dann anhand der Auslenkung zwischen der gefedert aufgehängten<br />

Masse und einer festen Bezugselektrode ermittelt. Dazu wird die<br />

Änderung der elektrischen Kapazität aufgrund der Auslenkung gemessen<br />

und in eine äquivalente Beschleunigung umgewandelt. Die<br />

dabei entstehende Kapazitätsänderung beträgt oftmals nur wenige<br />

pF und erfordert es, die Elektronik zur Auswertung bzw. Beschleunigungsermittlung<br />

direkt auf demselben Chip zu integrieren. Diese<br />

Anforderung vergrößert den Bauraum jedoch kaum, weshalb MEMS-<br />

Beschleunigungssensoren dennoch sehr kleine Abmessungen vorweisen<br />

können. Die Vorteile, die sich aber daraus ergeben, gestalten<br />

den Einsatz von MEMS-Beschleunigungssensoren äußerst vorteilhaft.<br />

So kann neben dem geringen Bauraum auch eine hohe Zuverlässigkeit<br />

und ein minimaler Energieverbrauch sichergestellt werden.<br />

Größter Vorteil sind jedoch die geringen Stückkosten von nur<br />

wenigen Euro. Diese Randbedingungen machen MEMS-Sensoren<br />

äußerst interessant für einen industriellen Einsatz an ZRA zur Kompensation<br />

des Umkehrspiels. Jedoch haben sie auch Nachteile: Aufgrund<br />

des Messprinzips liegt bei MEMS-Sensoren nur eine begrenzte<br />

erreichbare Messgenauigkeit vor. Ebenso ist das Messverfahren temperaturabhängig,<br />

wodurch es zur Drift kommt. [5] Diese Nachteile<br />

zu kompensieren und MEMS-Sensoren in robustem und industriellem<br />

Umfeld einzusetzen, stellt eine der Herausforderungen innerhalb<br />

der Forschungsprojekte dar.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] Altintas, Y.; Verl, A.; Brecher, C.; Uriarte, L.; Pritschow, G.: Machine tool feed<br />

drives. In: CIRP Annals – Manufacturing Technology 60 (2011) S. 779 – 796.<br />

[2] Márton, L.; Lantos, B.: Control of mechanical systems with Stribeck friction<br />

and backlash. In: Systems & Control Letters 58 (2009) S. 141-147.<br />

[3] Arndt, H.: Vorschubachsen für große Werkzeugmaschinen – Entscheidungskriterien<br />

zur Auslegung und zur Auswahl des Bewegungsprinzips. Abschlußbericht<br />

Forschungspraktikum T1/99, TU Dresden, 2001.<br />

[4] Engelberth, T.; Apprich, S.; Friedrich, J.; Coupek, D.; Lechler, A.: Properties of<br />

electrically preloaded rack-and-pinion drives. In: Production Engineering,<br />

Production Engineering. Bd. 9 (2015), Nr. 2, S. 269–276.<br />

[5] Dong, Y.; Zwahlen, P.; Nguyen, A.M.; Frosio, R.; Rudolf,F.: Ultra-High Precision<br />

MEMS Accelerometer, Solid-State Sensors. In: Actuators and Microsystems<br />

Conference, Beijing China, 5.-9. Juni, 2011.<br />

Danksagung<br />

Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

für die Förderung des Forschungsvorhabens VE 454/54-1.<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 117


Positionsabhängige Regelung<br />

von Werkzeugmaschinen<br />

Zum Erreichen einer hohen Produktqualität wird<br />

von Werkzeugmaschinen ein schwingungsfreier<br />

Betrieb verlangt. Diese Forderung steht aufgrund<br />

einer positionsabhängigen Steifigkeit der<br />

Vorschubachse einer hohen<br />

Bearbeitungsgeschwindigkeit und -genauigkeit<br />

entgegen. Zu diesem Zweck wurden<br />

positionsabhängige optimale Regler für einen<br />

steuerungsexternen Lageistwertfilter entwickelt.<br />

Dieses Verfahren wird am Beispiel eines<br />

positionsabhängigen dynamischen<br />

Maschinenverhaltens vorgestellt.<br />

E<br />

ine Beschränkung bei der Inbetriebnahme und im Betrieb von<br />

Werkzeugmaschinen ist die Limitierung der Reglerparameter<br />

der Vorschubachse. Im Allgemeinen ist der Regelkreis der Vorschubachse<br />

als ein Kaskadenregelkreis aufgebaut, bestehend aus Lage-,<br />

Geschwindigkeits- und Stromregelkreis. In Bild 01 sind der Lageund<br />

Geschwindigkeitsregelkreis am Beispiel einer Vorschubachse<br />

mit Kugelgewindetrieb dargestellt. Der Lageregler wird vorrangig<br />

als P-Regler ausgeführt, wobei die Einstellung des Proportionalwerts<br />

(K L<br />

-Wert) ein möglichst dynamisches Verfahren der Achse ermöglichen<br />

soll. Ausführlich konnte bei [BREC06] gezeigt werden,<br />

dass mit steigendem K L<br />

-Wert die Dämpfung der Vorschubachse<br />

sinkt, was zu einem unzulässigem Schwingungsverhalten führt. Aus<br />

diesem Grund ist der K L<br />

-Wert und damit die Dynamik sowie Genauigkeit<br />

der Werkzeugmaschine mit dem klassischen Kaskadenregelkreis<br />

begrenzt.<br />

In Bild 02 ist der Zusammenhang zwischen Dämpfung des Lageregelkreises<br />

und K L<br />

-Wert am Beispiel zweier Frequenzgangmessungen<br />

an einer Versuchsmaschine dargestellt. Während bei kleinerem<br />

K L<br />

-Wert der Amplitudengang unterhalb der 0 dB-Linie verläuft, ist<br />

für den größeren K L<br />

-Wert ein erhöhter Amplitudengang über der<br />

0 dB-Linie in einem Frequenzbereich bis 22 Hz deutlich zu erkennen.<br />

Hierbei ist eine maximale Überhöhung von 11,3 dB bei einem<br />

K L<br />

-Faktor von 3,5 m/(mm × min) feststellbar. Ziel der Regelkreisparametrierung<br />

muss es folglich sein, eine ausreichende Dämpfung<br />

auch bei erhöhtem K L<br />

-Wert zu garantieren. Übertragen auf die Darstellung<br />

im Bodediagramm soll der Amplitudengang in einem möglichst<br />

großen Frequenzbereich nahe 0 dB liegen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher ist Direktor am Werkzeugmaschinenlabor<br />

(WZL) der RWTH Aachen; Thomas Berners, M.Sc., ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen;<br />

Dipl.-Ing. Stephan C. Gsell ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Werkzeugmaschinenlabor<br />

(WZL) der RWTH Aachen; Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

Alexander Epple ist Oberingenieur am Werkzeugmaschinenlabor (WZL)<br />

der RWTH Aachen<br />

Um diese Anforderungen an den Regelkreis zu erfüllen, können<br />

konstruktive Anpassungen der Maschinenstruktur oder Änderungen<br />

in den Regelkreisen der Vorschubachse vorgenommen werden.<br />

Durch konstruktive Maßnahmen besteht die Möglichkeit die Steifigkeit<br />

der Vorschubachse zu erhöhen und eine für den Fertigungsprozess<br />

günstige Resonanzfrequenz einzustellen. Damit einher<br />

wird jedoch auch oft die Trägheitsmasse erhöht, woraus – bei<br />

gleichbleibenden Antrieben – eine verringerte Dynamik resultiert.<br />

Mit dem Ziel die Dynamik und die Energieeffizienz zu steigern, bezwecken<br />

daher aktuelle Bestrebungen in der Forschung und Entwicklung<br />

eine Verringerung der Trägheitsmasse.<br />

Neben konstruktiven Anpassungen der Maschinenstruktur besteht<br />

die Möglichkeit zur Schwingungsdämpfung durch Eingriffe in<br />

den Lageregelkreis der Vorschubachse. Dabei wird softwareseitig<br />

oder elektronisch in die Signalübertragung eingegriffen und das Systemverhalten<br />

gezielt verändert. Für die in Werkzeugmaschinen oft<br />

genutzte NC-Steuerung Sinumerik 840D der Firma Siemens existiert<br />

die Erweiterung Advanced Position Control [KUEN03]. Dabei wird<br />

eine Kombination aus Bandpassfiltern und Differenzialgliedern mit<br />

Verzögerung für eine Rückführung der Lageistwerte genutzt. Die<br />

Regelung ist dabei auf ein bestimmtes Frequenzspektrum festgelegt<br />

und kann nicht adaptiv auf veränderliche Frequenzen reagieren<br />

[SEKL12]. Ein Produkt der Firma Heidenhain – das Active Chatter<br />

Control – verwendet für eine regelungstechnische Dämpfung niederfrequenter<br />

Schwingungen ein Addieren eines phasenverschobenen<br />

Korrektursignals auf das Signal des Drehzahlreglers [KERN04].<br />

Damit ist es möglich, Schwingungen durch ungünstige Schnittbedingungen<br />

(sogenanntes Rattern oder Regenerativeffekt) zu mindern.<br />

Ein weiteres Verfahren lässt sich bei [NEUG11] finden, wobei mittels<br />

linearer Modelle für den Stromregelkreis sowie einem nichtlinearen<br />

Reibungsmodell das Schwingungsverhalten im Lageregelkreis<br />

gesenkt wurde. Hierbei wurde eine Regelung auf Basis einer<br />

Polzuweisung im Geschwindigkeitsregelkreis angewandt. Eine<br />

grundlegende Regelung der Dynamik einer Vorschubachse unter<br />

Berücksichtigung von Reibung ist zusätzlich bei [ISER07] beschrieben.<br />

Zur intuitiven Inbetriebnahme und zur Bereitstellung einer<br />

118 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


REGELTECHNIK<br />

optimalen Vorschubgeschwindigkeit für den Fertigungsprozess ist<br />

bei [STEM15] ein modellprädiktiver Regler vorgeschlagen. Für die<br />

Auslegung der Regelung wurde das Maschinenverhalten als ein<br />

PT 2<br />

-Glied approximiert, wobei die Zeitkonstante mit dem RLS<br />

(Recursive Least Squares)-Verfahren identifiziert wurde.<br />

Steuerungsexterner Lageistwertfilter<br />

Insbesondere ältere Maschinen oder bei baugleichen Maschinen<br />

mit unterschiedlicher Steuerung ist die Integration neuerer Regelungsverfahren<br />

nur mit hohem finanziellen Aufwand möglich. Um<br />

diesen Umstand zu beheben wurde von [BRE10] ein Verfahren vorgestellt<br />

und patentiert, welches den analogen Lageistwert durch<br />

einen steuerungsexternen Filter manipuliert. Basierend auf dem<br />

Patent wurde von [FRIE15] ein IIR (Infinite Impulse Response)-Filter<br />

entwickelt, wodurch eine Steigerung der Dynamik um 25 % erzielt<br />

werden konnte. Eine Erweiterung des Filters ist bei [BREC13]<br />

vorgestellt worden, wobei ein LQG (Linear Quadratic Gaussian)-<br />

Regler bestehend aus einem optimalen Regler und einem Zustandsbeobachter<br />

verwendet wurde (siehe Bild 03). Damit ist es<br />

möglich, niederfrequente Schwingungen der Werkzeugmaschine<br />

im gesamten Arbeitsraum zu reduzieren, wodurch die Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />

und -genauigkeit weiter gesteigert wird.<br />

Ein Nachteil dieses LQG-Reglers ist die nicht ausreichende Robustheit<br />

gegenüber Schwankungen im Maschinenverhalten. Vorschubachsen<br />

mit Kugelgewindetrieb besitzen üblicherweise jedoch<br />

eine über die Länge der Achse abnehmende Steifigkeit, weshalb<br />

das Resonanzverhalten im Lageregelkreis positionsabhängig ist<br />

[BREC06]. Normalerweise werden die Regelkreise einer Werkzeugmaschine<br />

daher für die schlechteste Position ausgelegt. Dies sorgt<br />

dafür, dass es in der Werkzeugmaschine im Betrieb nicht zu unerwünschten<br />

Resonanzüberhöhungen kommt. Aus dem positionsabhängigen<br />

Verhalten der Werkzeugmaschine resultiert, dass der entwickelte<br />

LQG-Regler nur lokal am Auslegungspunkt – also einer<br />

Achsstellung – zu einem optimalen Positionierverhalten führt. So<br />

wurde der LQG-Regler bisher nur für eine bestimmte Achsstellung<br />

ausgelegt und erzeugt daher nur für diese Achsstellung ein gutes<br />

Dämpfungsverhalten. Eine Schwingungsdämpfung, welche die<br />

Positionsabhängigkeit der Maschine berücksichtigt, würde demnach<br />

zu einem besseren Positionierverhalten der Vorschubachsen<br />

führen. Aus diesem Grund soll der LQG-Regler im Folgenden um<br />

ein Gain-Scheduling – ein Schalten zwischen unterschiedlichen<br />

Reglern – erweitert werden, mit dem Ziel die variablen Steifigkeiten<br />

der Mechanik berücksichtigen zu können.<br />

01 Aufbau und Regelkreise einer Vorschubachse von Werkzeugmaschinen,<br />

nach [WECK06]<br />

02 Bode-Diagramm für zwei unterschiedliche K L<br />

-Faktoren<br />

Reglerauslegung<br />

Bei der Methode des Gain-Schedulings wird zu definierten Zeitpunkten<br />

oder Ereignissen die Übertragungsfunktion des Reglers<br />

mit vordefinierten Parametern aktualisiert. Ein solches Ereignis<br />

kann der Übergang von einem definierten Arbeitspunkt zum<br />

Nächsten sein. Besonders bei nichtlinearen Systemen ist oft eine<br />

globale Regelung für alle Arbeitspunkte nicht durch lineare Regler<br />

realisierbar. Abhilfe schafft in dem Fall eine Linearisierung des Systemverhaltens<br />

für jeden Arbeitspunkt, wobei anschließend für das<br />

Gain-Scheduling jeweils ein lokaler aber linearer Regler berechnet<br />

wird. Ein großer Vorteil des Verfahrens ist die Geschwindigkeit, mit<br />

der auf Ereignisse reagiert werden kann. Da keinerlei Berechnung<br />

neuer Reglerparameter zur Laufzeit des Prozesses stattfindet, ist die<br />

Geschwindigkeit zur Anpassung an den aktuellen Arbeitspunkt<br />

deutlich höher als bei adaptiven Reglern, welche die Reglerparameter<br />

anhand des vergangenen Systemverhaltens erlernen. Alle<br />

lernenden adaptiven Regler benötigen eine ausreichende Anzahl<br />

an Messpunkten, um numerisch die neuen Reglerparameter aus<br />

der Systemhistorie zu bestimmen. Beim Gain-Scheduling ist dagegen<br />

für jeden Arbeitspunkt ein Regler im Vorfeld vorgegeben.<br />

Ziel der Reglerauslegung ist für jeden Arbeitspunkt ein möglichst<br />

ideales Übertragungsverhalten der Vorschubachse zu realisieren.<br />

03 Aufbau der Vorschubachse mit externem Lageistwertfilter<br />

Die Regler des Gain-Schedulings müssen deshalb für jeden Auslegungspunkt<br />

derart ausgelegt werden, dass der Frequenzgang für<br />

einen großen Frequenzbereich nahe 0 dB ist. Grundlage dieser<br />

Reglerauslegung ist die Kenntnis über das Maschinenverhalten,<br />

welches durch ein identifiziertes Modell der Werkzeugmaschine<br />

bereitgestellt werden soll.<br />

Modellbildung<br />

Zum Erstellen linearer Modelle eines nichtlinearen Maschinenverhaltens<br />

muss jeweils eine Identifikation des Maschinenverhaltens<br />

an den gewünschten Auslegungspunkten ausgeführt werden. Hierzu<br />

wird eine Übertragungsfunktion in der Form<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 119


04 Beispielhafte Verteilung der Auslegungspunkte<br />

für ein Gain-Scheduling mit 9 (3 × 3)<br />

rechteckigen Gebieten<br />

05 Maximale Überhöhung des Amplitudengangs<br />

ohne zusätzlicher Regelung für die Auslegungspunkte<br />

(rot markiert) mit interpolierten Zwischenwerten<br />

[BREC16]<br />

06 Maximale Auslegungspunkte (rot<br />

markiert) mit interpolierten<br />

Zwischenwerten<br />

gesucht. Dabei sind die Parameter a 0..n<br />

und b 0..m<br />

durch ein Identifikationsverfahren<br />

zu bestimmen, wobei die Ordnungen des Nennerpolynoms<br />

n und Zählerpolynoms m zwei Freiheitsgrade mit großem Einfluss<br />

auf die Modellqualität in den Identifikationsverfahren darstellen.<br />

Im Anwendungsfall konnten die Parameter mit der Methode der<br />

kleinsten Fehlerquadrate bestimmt werden, wobei eine Ordnung<br />

des Nennerpolynoms und des Zählerpolynoms jeweils zehn zufriedenstellende<br />

Ergebnisse liefert. Die Methode basiert darauf, einen<br />

minimalen Fehler zwischen gemessenem Frequenzgang H(ω k<br />

) und<br />

modellierter Übertragungsfunktion summiert über alle gemessenen<br />

Frequenzen ω k<br />

zu erzielen.<br />

Optimale Regelung als Gain-Scheduling<br />

Ausgehend der linearen Modelle in Zustandsraumdarstellung für<br />

die einzelnen Auslegungspunkte kann jeweils ein optimaler Zustandsregler<br />

bestimmt werden. Der Regler ist dabei in einen externen<br />

Lageistwertfilter integriert (siehe Bild 03). Dabei wird zur Regelung<br />

der beobachtete Zustand des Systems rückgeführt, um einen<br />

optimalen Reglereingriff zu erzeugen. Ein optimaler Reglereingriff<br />

ist definiert über eine Kostenfunktion, welche die Abweichungen<br />

der Zustände x von einer Ruhelage sowie den anfallenden Stellaufwand<br />

des Reglers bewertet. Als optimal wird eine Regelung angesehen,<br />

wenn die Kostenfunktion J einen minimalen Wert annimmt<br />

und damit ein optimales Verhalten der Zustände x in Bezug auf die<br />

nötigen Stellgrößen u erzielt wurde [UNBE07].<br />

Der Vorteil der Methode ist einzelne Frequenzbereiche mit ω t<br />

gewichten<br />

zu können, sodass relevante und markante Frequenzbereiche<br />

stärker in die Parameteridentifikation einfließen.<br />

Aufgrund des vorgegebenen Lagereglertakts in der Steuerung<br />

von Werkzeugmaschinen soll im Folgenden die Reglerauslegung<br />

zeitdiskret erfolgen. Grundlage hierzu ist eine Transformation der<br />

kontinuierlichen Übertragungsfunktion in eine zeitdiskrete Darstellung.<br />

Die Transformation erfolgt dabei mittels Z-Transformation,<br />

weshalb die zeitdiskrete Übertragungsfunktion geschrieben werden<br />

kann als:<br />

Die Matrizen Q und R sind Gewichtungen, welche einzelne Zustände<br />

oder Stellgrößen in der Kostenfunktion hervorheben oder<br />

abschwächen. Im Weiteren werden Diagonalmatrizen verwendet,<br />

welche alle Zustände gleich gewichten. Das eigentliche Reglergesetz<br />

eines LQG-Reglers besteht aus einer Rückführungsmatrix F<br />

multipliziert mit einem geschätzten Zustandsvektor zum Zeitpunkt<br />

k, wobei die Zustände über einen Zustandsbeobachter geschätzt<br />

werden.<br />

Eine andere Schreibweise dieser Differenzengleichung ist die folgende<br />

Zustandsraumdarstellung<br />

Die Kostenfunktion kann unter Berücksichtigung des Reglergesetzes<br />

und der Rückführungsmatrix optimal gelöst werden mit<br />

welche Grundlage der folgenden optimalen Reglerauslegung ist.<br />

Eine Transformation der Übertragungsfunktion aus Gleichung 3 in<br />

Zustandsraumdarstellung kann über einen Parametervergleich erfolgen.<br />

Unter der Voraussetzung einer normierten Übertragungsfunktion<br />

mit a d,r<br />

= 1 können die Parameter der Matrizen ohne weitere<br />

Berechnung aus der Übertragungsfunktion übernommen werden:<br />

wobei die Matrix K die positiv definite Lösung der algebraischen<br />

Matrix-Riccati-Gleichung angibt [BRYS75]. Die Ordnung des Reglers<br />

ergibt sich somit aus der Modellordnung, wobei die Gewichtungsmatrizen<br />

Q und R als Diagonalmatrizen gewählt wurden.<br />

Das Gain-Scheduling schaltet dabei positionsabhängig zwischen<br />

diesen optimalen Reglern. Die Grenzen, an denen geschaltet wird,<br />

sind jeweils Geraden durch die Mitte zwischen den Auslegungspunkten<br />

(Bild 04). Um ein häufiges Schalten in der Nähe der<br />

Grenzen zu vermeiden, ist eine Hysterese eingebaut worden. Diese<br />

120 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


REGELTECHNIK<br />

07 Bodediagramm für die<br />

Position (x/y) = (415/345) mm<br />

07 08<br />

08 Bodediagramm für die<br />

Position (x/y) = (150/650) mm<br />

zwischen zwei Auslegungspunkten<br />

bewirkt, dass bei einem Betrieb in der Nähe der Grenzen etwa die<br />

Einflüsse verrauschter Signale oder von Störgrößen keinen Einfluss<br />

auf das Umschalten der Regler haben.<br />

Für die Validierung sind die Auslegungspunkte der optimalen<br />

Regler bezüglich der Werkzeugposition zweier Achsen (x- und y-<br />

Achse) an einer Werkzeugmaschine gewählt. Für die praktische<br />

Umsetzung der Regelung wurde der gesamte Arbeitsbereich der<br />

Werkzeugmaschine aufgrund empirischer Untersuchungen je<br />

Achse in sieben Abschnitte unterteilt. Der gesamte Arbeitsraum<br />

gliedert sich damit in 49 (7 × 7) rechteckige Gebiete. Die Auslegungspunkte<br />

der Regler wurden jeweils in die Mitte eines quadratischen<br />

Gebietes gelegt. Bei der Auslegung der Lageregler müssen<br />

für jeden Auslegungspunkt jeweils ein optimaler Regler für jede<br />

Achse bestimmt werden. Die berechneten optimalen Regler der<br />

einzelnen Auslegungspunkte sind für das direkt umliegende Gebiet<br />

zuständig, wobei mit Verlassen des Gebietes die Zuständigkeit<br />

auf die entsprechenden Regler des benachbarten Gebietes geschaltet<br />

wird.<br />

Validierung<br />

Zur Reglerauslegung wurde bereits ein Verfahren zur Modellbildung<br />

des Maschinenverhaltens beschrieben. Auf Grundlagen der<br />

dazu nötigen Frequenzgangmessungen ist eine Übersicht über das<br />

Maschinenverhalten möglich. In Bild 05 ist das Maximum des Amplitudenganges<br />

ohne zusätzlichen Regler bei einem K L<br />

-Faktor von<br />

3,5 m/(mm × min) für die Auslegungspunkte dargestellt, wobei die<br />

Zwischenwerte über eine Spline-Interpolation genähert wurden.<br />

Deutlich zu erkennen ist das unterschiedliche Maschinenverhalten<br />

an den rot markierten Auslegungspunkten, welches ein Maximum<br />

zwischen 7,3 dB und 21,1 dB aufweist. Durch die optimalen<br />

Regler kann das Maximum in der Simulation für alle Auslegungspunkte<br />

auf unter 1 dB gesenkt werden. Anhand von Messungen an<br />

der realen Werkzeugmaschine konnten diese Ergebnisse bestätigt<br />

werden (Bild 06).<br />

In Bild 07 ist das gemessene Bodediagramm für einen Auslegungspunkt<br />

dargestellt. Zu erkennen ist das deutliche Maximum<br />

des Amplitudengangs ohne Regler und der Verlauf nahe 0 dB mit<br />

Regler. Durch den optimalen Regler ist im Frequenzbereich bis<br />

22 Hz ein Amplitudengang nahe 0 dB erreicht, was die Anforderungen<br />

an den Lageregelkreis erfüllt.<br />

Für die praktische Relevanz des Verfahrens ist besonders der Betrieb<br />

zwischen den Auslegungspunkten interessant, da dort die Regelung<br />

nicht explizit auf das Maschinenverhalten ausgelegt ist. In<br />

Bild 08 ist das Bodediagramm einer Messung für die Position mit<br />

der höchsten maximalen Amplitude im Arbeitsraum dargestellt<br />

(siehe Punkt A in Bild 05). Für den Betrieb mit Regler ist ein Maximum<br />

im Amplitudengang von knapp 1 dB messbar. Somit kann<br />

auch außerhalb der Auslegungspunkte eine deutliche Verbesserung<br />

des Maschinenverhaltens erreicht werden.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Es wurde ein Verfahren gezeigt, welches ein Betreiben von Werkzeugmaschinen<br />

bei erhöhtem Proportionalwert des Lagereglers<br />

und damit erhöhter Maschinendynamik ermöglicht. Grundlage<br />

dazu ist eine steuerungsexterne Hardware, auf welchem ein LQG-<br />

Regler im Gain-Scheduling integriert wurde. Die Effizienz des Verfahrens<br />

konnte durch Messungen an einer Werkzeugmaschine an<br />

und zwischen den Auslegungspunkten bestätigt werden. Durch das<br />

Verfahren ist im gesamten Arbeitsraum eine Verbesserung des<br />

Schwingungsverhaltens feststellbar. Als Nachteil muss derzeit noch<br />

eine verbleibende Überhöhung im Bodediagramm von unter 1 dB<br />

für einen Betrieb zwischen den Auslegungspunkten festgehalten<br />

werden. Diese resultiert aus der Änderung des Maschinenverhaltens<br />

zwischen den Auslegungspunkten. Weiter ist die Anzahl der<br />

nötigen Regler für eine zeiteffiziente Inbetriebnahme zu hoch. Eine<br />

Definition der Auslegungspunkte abhängig vom vorliegenden Maschinenverhalten<br />

bietet hierbei zukünftiges Verbesserungspotenzial.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[ABEL06] Abel, D.; Bollig, A.: Rapid Control Prototyping. Springer-Verlag,<br />

Heidelberg (u. a.), 2006<br />

[BREC06] Brecher, C.; Weck, M.: Werkzeugmaschinen 3: Mechatronische Systeme,<br />

Vorschubantriebe, Prozessdiagnose. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2006<br />

[BREC10] Schutzrecht DE102008031334A1 (07.01.2010). Brecher, C.; Hennes, N.;<br />

Mirbach, H.J.: Verfahren zur Dämpfung von Resonanzstellen mechanischer<br />

Antriebe, vorzugsweise Vorschubantriebe von Werkzeugmaschinen<br />

[BREC13] Brecher, C.; Gsell, S.; Lohse, W.: Schwingungsdämpfung in Werkzeugmaschinen.<br />

In: wt Werkstatttechnik Online 5 (2013), S. 388–394<br />

[BREC16] Brecher, C.; Berners, T.; Obdenbusch, M.: Plattformunabhängige<br />

NC-Kernerweiterung. In: wt Werkstattstechnik online 106 (2016), S. 320-324<br />

[FRIE15] Friedrich, D.: Steuerungsexterne Lageistwertfilterung in Vorschub-antrieben<br />

für Werkzeugmaschinen am Beispiel Kugelgewindetrieb. Dissertation,<br />

RWTH-Aachen, 2015<br />

[ISER07] Isermann, R.: Mechatronische Systeme. Springer-Verlag, Heidelberg, 2007<br />

[KERN04] Schutzrecht DE10301765A1 (29.07.2004). Kerner, N.; Lengenfelder, H.:<br />

Reglerstruktur zur aktiven Dämpfung niederfrequenter Schwingungen an<br />

numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen<br />

[KUEN03] Kuenzel, S.: Verfahren zur Dämpfung mechanischer Schwingungen<br />

von Achsen von Werkzeugmaschinen, Produktionsmaschinen oder Robotern. DE<br />

Patent 10246093 Nov. 2003<br />

[LUNZ10] Lunze, J.: Regelungstechnik 2. 6. Auflage, Springer-Verlag, Heidelberg<br />

(u. a.), 2010<br />

[NEUG11] Neugebauer, R.; Hofmann, S.; Hellmich, A.; Schlegel, H.: Parameter<br />

Identification and Controller Design for the Velocity Loop in Motion Control<br />

Systems. In: Intelligent Control and Automation, S. 251-257, 2011<br />

[SEKL12] Sekler, P.: Modellbasierte Berechnung der Systemeigenschaften von<br />

Maschinenstrukturen auf der Steuerung. Universität Stuttgart, Institut für<br />

Steuerungstechnik und Werkzeugmaschinen, 2012<br />

[STEM15] Stemmler, S.; Abel, D.; Adams, O.; Klocke, F.: Selbstoptimierende<br />

Produktionssysteme – Einsatz modellbasierter prädiktiver Regelung. In: atp<br />

edition 57 (11), S. 68-74, 2015<br />

[UNBE07] Unbehauen, H.: Regelungstechnik II. Spinger-Verlag, Berlin Heidelberg<br />

(u. a.), 2007<br />

[WECK06] Weck, M.; Brecher, C.: Werkzeugmaschinen 3. Mechatronische<br />

Systeme, Vorschubantriebe, Prozessdiagnose. Heidelberg: Springer-Verlag 2006<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong> 121


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 5/<strong>2017</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 19. 05. <strong>2017</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04. 05. <strong>2017</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Schutz für empfindliche Komponenten in industriellen Anlagen<br />

bieten Sicherheitskupplungen, die größere Drehmomente absichern,<br />

oder freischaltende Sicherheitskupplungen, die bei Drehrichtungsumkehr<br />

mit langsamer Drehzahl automatisch wieder einrücken.<br />

02 Zwei neue Wälzfräsmaschinen produzieren Verzahnungsteile in der<br />

Slowakei. Sie zeichnen sich durch ihre universelle Einsatzfähigkeit aus:<br />

Rund 180 Teile in unterschiedlichsten Größen werden auf ihnen produziert.<br />

03 Ob in der Lebensmittelherstellung oder in der Stahlproduktion –<br />

der Multifunktionscontroller ist ein intelligenter und flexibler Regler,<br />

der Verfahrenstechniker befähigt, Ablaufsteuerungen inkl. Regelungstechnik<br />

selbst zu erstellen – und das ohne Programmierkenntnisse.<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

d.schaar@vfmz.de<br />

MDA Technologies:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

04 In einer Teigteil- und Wirkmaschine sind Feldbus-Positionierantriebe<br />

eingesetzt, die Motor, Getriebe, absolutes Messsystem sowie Steuer- und<br />

Leistungselektronik in sich vereinen. So können Produktwechsel flexibel,<br />

exakt und mit großer Wiederholbarkeit ausgeführt werden.<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

122 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>


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