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Magazin für Kunst und Kultur<br />

DER KUNSTBLITZ<br />

kostenlos<br />

April - Juni|<strong>2017</strong><br />

www.kunstblitz.de<br />

16 Egon Schiele<br />

32 Salomon R. Guggenheim<br />

Dekadenz<br />

& Antike<br />

Belvedere wien<br />

22 Edgar Degas


Markus<br />

Matthias<br />

Krüger<br />

Hortus<br />

11.3. bis 18.6.<strong>2017</strong><br />

Panorama Museum<br />

Bad Frankenhausen<br />

Monumentalbild von Werner Tübke<br />

Am Schlachtberg 9<br />

06567 Bad Frankenhausen<br />

Tel: +49 (0) 34671 6190<br />

www.panorama-museum.de<br />

Öffnungszeiten Di bis So 10 – 17 Uhr<br />

ab April bis 18 Uhr<br />

© (Markus Matthias Krüger ) VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong><br />

Linde, 2013, Privatbesitz<br />

Mit freundlicher Unterstützung


UNTER UNS<br />

Liebe Leser/innen,<br />

bevor wir uns mit Neuigkeiten aus der Welt<br />

der Kunst auseinander setzen, ist es uns<br />

wichtig, unsere Aufmerksamkeit auf die<br />

Weltpolitik zu richten, denn sie lässt (leider)<br />

momentan durchblicken, wie fragil der Frieden<br />

sein kann.<br />

Diktatoren waren und sind machtsüchtige<br />

Persönlichkeiten, die ohne eine winzige<br />

Spur des Gewissens über Leichen gehen …<br />

(siehe auch die Gasgiftangriffe und grausamen<br />

Hinrichtungen) gerade jetzt, scheinen<br />

die Persönlichkeitsstörungen von Machthabern<br />

und religiösen Fanatikern die weltpolitische<br />

Bühne zu beherrschen.<br />

Frieden erweist sich momentan wirklich als<br />

eine zärtliche ungeschützte Pflanze, die nur<br />

durch unsere Unterstützung eine Chance<br />

zum Überleben bekommen kann. In diesem<br />

Sinn, ist ein Auseinanderbrechen der<br />

europäischen Gemeinschaft als falsches<br />

und sogar gefährliches Signal zu deuten.<br />

Populisten, die in Europa mit dem Gedanken<br />

spielen, sind nicht gerade das, was die<br />

Welt momentan braucht. Wir wissen es und<br />

Sie, liebe Leser/innen, wissen es auch. Geben<br />

wir unseren Friedensbemühungen eine<br />

Stimme, unterstützen wir die zahlreichen<br />

Demonstrationen für eine gemeinsame europäische<br />

Union.<br />

...Und jetzt kommen wir zum Inhalt der aktuellen<br />

Ausgabe. Es ist wieder was los in<br />

Österreich! Frau Penz, schon bekannt als die<br />

erfolgreiche Organisatorin der ART Innsbruck,<br />

bringt mit einer neuen Kunstmesse<br />

auch in Salzburg ordentlich Bewegung<br />

in der Kunstszene. In Wien, gibt es zwei<br />

Hauptdarsteller der Malerei (Egon Schiele<br />

und Alma-Tadema), die mit umfangreichen<br />

Präsentationen einen regelrechten Publikumsmagneten<br />

für die Stadt darstellen.<br />

Selbstverständlich gibt es auch in Deutschland<br />

„Highlights“ und spannende Neuigkeiten,<br />

die werden Sie wie immer kostenlos auf<br />

unseren Seiten entdecken werden. An dieser<br />

Stelle bedanken wir uns für Ihre Treue und<br />

für die zahlreiche Korrespondenz, mit der Sie<br />

uns täglich motivieren. Wir nehmen Ihren<br />

Auftrag ernst und werden uns Mühe geben,<br />

damit Ihre Erwartungen übertroffen werden.<br />

Wir wünschen Ihnen eine angenehme<br />

Lektüre!<br />

1


DER KUNSTBLITZ | INHALT<br />

4 ALBERTINA WIEN<br />

10 Clemens Sels Museum Neuss<br />

16 Belvedere Wien<br />

24 VON DER HEYDT MUSEUM<br />

28 Zentrum für verfolgte Künste<br />

32 Solomon R. Guggenheim Museum<br />

38 Marktplatz-Center- Art-<strong>2017</strong><br />

„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

Pauline Ullrich, „Milena“, Keramik, Allee Center ART <strong>2017</strong><br />

IMPRESSUM Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli Verantwortlich<br />

für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli Redaktion:<br />

Harald Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana Medagli,<br />

Claudia Rohde, Redaktion Postadresse: Vohwinkeler Str. 154, 42329<br />

Wuppertal (Germany) Telefon 0202 738217, info@derkunstblitz.com,<br />

www.derkunstblitz.de Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel<br />

30, 63150 Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH<br />

Konzeption/Layout: Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117<br />

Wuppertal, Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, info@bvg-menzel.de,<br />

www.bvg-menzel.de Bildmaterial: Belvedere Wien, Albertina Wien,<br />

Allee-Center Magdeburg, A10 Center Wildau, Mittelrhein Museum<br />

Koblenz, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Clemens-Sels-Museum<br />

Neuss, Zentrum für verfolgte Künste, Solomon R. Guggenheim Museum,<br />

Panorama Museum, Art Salzburg, Zitadelle Jülich Titelseite:<br />

Belvedere Wien, Albertina Wien, Von der Heydt-Museum Wuppertal,<br />

Solomon R. Guggenheim Museum.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr<br />

übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise – nur<br />

mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete<br />

Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die<br />

der Edition ARTistica wieder.<br />

42 Panorama Museum<br />

Bad Frankenhausen<br />

50 ART SALZBURG<br />

54 Allee-CENTER-ART<br />

„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

62 Art- A 10 <strong>2017</strong><br />

„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

2<br />

frühling | <strong>2017</strong>


www.clemens-sels-museum.de<br />

Selbst ist der Mann!<br />

Erich Bödeker und Josef Wittlich<br />

19. 3.–28.5.<strong>2017</strong><br />

3


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

Egon Schiele, Auf dem Bauch liegender weiblicher Akt, 1917, Albertina, Wien<br />

Egon Schiele<br />

4<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Egon Schiele, Selbstbildnis mit Pfauenweste, 1911, Ernst Ploil, Wien<br />

bis 18. Juni <strong>2017</strong><br />

5


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

Sie sind leidenschaftlich und höchst<br />

subjektiv, schonungslos und zugleich<br />

allegorisch: die Meisterwerke<br />

Egon Schieles. Zum Auftakt des Gedenkens<br />

an seinen 100. Todestag leitet die Albertina<br />

schon <strong>2017</strong> den Reigen der großen<br />

Jubiläumsausstellungen zu Schiele ein:<br />

180 seiner schönsten und bedeutendsten<br />

Gouachen & Zeichnungen führen in ein<br />

künstlerisches Werk ein, das sein großes<br />

Thema in der existenziellen Einsamkeit des<br />

Menschen findet. Egon Schiele ist nicht<br />

nur Mitbegründer des Expressionismus<br />

und neben Klimt eine der beiden Schlüsselfiguren<br />

der Wiener Jahrhundertwende,<br />

er ist vor allem der größte Zeichner des 20.<br />

Jahrhunderts. Zwölf Jahre nach der letzten<br />

großen Schiele-Ausstellung zeigt die Albertina<br />

das grafische Werk des Künstlers, das<br />

in seinem Schaffen als autonome Gattung<br />

einen spezifisch hohen Rang einnimmt.<br />

Unmittelbar nach seinem Studium an<br />

der Akademie, bei dem er vor allem Studien<br />

nach den strengen Vorschriften des dortigen<br />

Lehrbetriebs anfertigt, wendet sich der<br />

junge Schiele zunächst dem Jugendstil zu,<br />

wobei er vor allem in Klimt sein Vorbild<br />

findet. Doch im Gegensatz zu Klimt, dessen<br />

Zeichnungen als Ideen, Entwürfe oder<br />

Skizzen für seine Gemälde dienen, betrach-<br />

Egon Schiele, Weibliches Liebespaar, 1915 Albertina, Wien<br />

6<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Egon Schiele, Alte Häuser in Krumau, 1914, Albertina, Wien<br />

tet Egon Schiele seine Arbeiten auf Papier<br />

bald als eigenständige, als autonome<br />

Kunstwerke. Um 1910 findet er als kaum<br />

Zwanzigjähriger zu einem ganz unverwechselbaren,<br />

eigenem Stil – dies vor allem in<br />

seiner Zeichenkunst. Mit sicherer, kräftiger<br />

Linienführung umschreibt er seinen Bildgegenstand,<br />

der meist der menschliche Körper<br />

ist. Einerseits charakterisiert er ihn durch<br />

treffsichere Konturierung, andererseits<br />

verfremdet er ihn durch gewagte Perspektiven,<br />

durch überspitzte Gestik und Mimik<br />

und durch dessen Fragmentierung. Gerade<br />

in seinen präzise kalkulierten Zeichnungen<br />

erschließt er in Bezug auf Ikonographie und<br />

Farbgebung neues Terrain. Nicht zufällig<br />

wird das zeichnerische Œuvre des Künstlers<br />

als seiner Malerei mindestens ebenbürtig<br />

geschätzt - der Zeichner Schiele ist dem<br />

Maler Schiele sogar weit überlegen.<br />

Obwohl Schiele die internationalen<br />

Kunstströmungen seiner Zeit interessiert<br />

verfolgt und auch Werke der Kubisten wie<br />

Pablo Picasso, der Futuristen, der Expressionisten<br />

und der frühen Abstrakten kennt,<br />

bleibt er doch immer der Gegenständlichkeit<br />

verpflichtet und schlägt nie den Weg<br />

zur Abstraktion ein. Nicht zuletzt aufgrund<br />

der expressiven Qualitäten seiner Arbeiten<br />

auf Papier wird er neben Oskar Kokoschka<br />

7


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

Egon Schiele, Schwarzhaariger Mädchenakt, 1910 Albertina, Wien<br />

als der bedeutendste österreichische „Expressionist“<br />

betrachtet.<br />

Im Gegensatz zu den deutschen Expressionisten,<br />

die den Schwerpunkt auf die Eigenständigkeit<br />

der Formen legen und folgerichtig<br />

auch zur Abstraktion gelangen,<br />

kann und will Schiele den Gegenstand nicht<br />

verlassen, denn ihm geht es letztlich immer<br />

um eine konkrete, inhaltliche Aussage, eine<br />

Botschaft, die in der Abstraktion verloren<br />

gehen würde. Vielleicht ist es aber gerade<br />

dieser leidenschaftliche Versuch des Künstlers,<br />

etwas über unsere Welt und über die<br />

existentielle Befindlichkeit des Menschen<br />

mitzuteilen, die uns noch heute so direkt<br />

anspricht, und uns so in den Bann zieht.<br />

Trotz seiner kurzen Lebensspanne (1890–<br />

1918) und einer kaum mehr als zehn Jahre<br />

währenden Phase künstlerischen Schaffens<br />

hinterließ Egon Schiele ein umfangreiches<br />

Werk. Es umfasst, seine Skizzenbücher nicht<br />

mitgerechnet, über 330 Gemälde und über<br />

2500 Zeichnungen. Die Albertina besitzt<br />

mit 180 Arbeiten Werke aus jeder Phase<br />

des so kurzen Schaffens des jung verstorbenen<br />

Genies: Die Sammlung beinhaltet 160<br />

Zeichnungen sowie 13 Skizzenbücher und<br />

darüber hinaus viele wertvolle Dokumente<br />

und Erinnerungen an sein Leben.<br />

Die Ausstellung in der Albertina veranschaulicht<br />

nicht nur die Dynamik der<br />

wechselnden Perspektiven – die Nähe und<br />

Ferne zu den Porträtierten, zum Aktmodell<br />

oder zum Landschaftsmotiv – in Schieles<br />

Zeichenprozess. Vielmehr wird der Versuch<br />

unternommen, die vielfältigen Inspirationsquellen<br />

des Künstlers aufzuzeigen, um einen<br />

8<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Egon Schiele, Sitzender weiblicher Akt mit aufgestützten Ellbogen, 1914 Albertina, Wien<br />

Die Ausstellung ist bis 18. Juni <strong>2017</strong><br />

zu sehen.<br />

Albertinaplatz 1, 1010 Wien, Österreich<br />

Weitere Informationen gibt es auf der<br />

Internetseite: www.albertina.at<br />

neuen Zugang zur Entschlüsselung seines<br />

oft so rätselhaft-allegorischen Werks zu<br />

bekommen. Aus dieser Perspektive erweist<br />

sich Schiele nicht nur als Künstler von<br />

größtmöglicher Freiheit und ästhetischer<br />

Autonomie, sondern zugleich auch als ein<br />

Verfechter hoher Ethik und leidenschaftlicher<br />

Spiritualität.<br />

Die umfangreiche Kollektion der Albertina<br />

bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung,<br />

die um einzelne, bedeutende Leihgaben<br />

aus nationalen und internationalen<br />

Sammlungen und Museen ergänzt wird. So<br />

richtet die Schau einen einzigartigen Blick<br />

auf die künstlerische Entwicklung Schieles,<br />

die sein plötzlicher Tod im Alter von nur 28<br />

Jahren so jäh beenden sollte.<br />

Egon Schiele, Sitzender weiblicher Rückenakt mit rotem Rock, 1914 Albertina, Wien<br />

9


DER KUNSTBLITZ | Clemens Sels Museum Neuss<br />

Selbst ist der Mann!<br />

Erich Bödeker und<br />

Josef Wittlich<br />

Erich Bödeker, Apollo 8, um 1969<br />

Betonkübel mit zwei Eisengriffen, bemalt<br />

Höhe: 63, Durchmesser: 60 cm<br />

Privatsammlung / Sammlung Lütgenau,<br />

Dortmund<br />

10<br />

frühling | <strong>2017</strong>


In ihrer Großen Sonderausstellung<br />

beschäftigt sich die Staatsgalerie<br />

Stuttgart im Frühjahr 2016 mit<br />

Giorgio de Chirico (1888-1978)<br />

und seiner Bedeutung für die Kunst<br />

der Europäischen Avantgarde.<br />

Erich Bödeker, Brigitte Bardot, 1969<br />

Beton auf Holzblock, bemalt<br />

Höhe: 62 cm<br />

Signiert: „E.B. 1969“<br />

Siegburg, Sammlung Dieter F. Lange<br />

19. März bis 28. Mai <strong>2017</strong><br />

11


DER KUNSTBLITZ | Clemens Sels Museum Neuss<br />

Josef Wittlich, Paar auf Almwiese, 1968, 89,5 x 62,3 cm,Signiert<br />

unten Mitte links, Siegburg, Sammlung Dieter F. Lange<br />

die Naivität verloren und in eine Akzeptanz<br />

des »Tatsächlichen« übergeht. In dem<br />

Maße, wie das geschieht, steigt das Verlangen<br />

nach »Erklärungen«, nach äußeren<br />

Beschreibungen und nach Handbüchern,<br />

die dem Betrachter auseinandersetzen,<br />

was von dem, was wir sehen und hören, zu<br />

halten sei.<br />

Mitunter geschieht es freilich, dass sich<br />

ein Mensch die Ursprünglichkeit bewahrt,<br />

um sie in einem unerwarteten Augenblick<br />

zu aktivieren und mit elementarer<br />

Wucht zu entfalten. Zwei solcher kreativen<br />

Glücksfälle präsentiert das Clemens Sels<br />

»Was soll das denn darstellen?« Diese<br />

elterliche Frage, gelegentlich versehen<br />

mit dem Nachsatz »wenn’s fertig ist«, hat<br />

im Laufe der Zeiten unzählige schöpferische<br />

Tätigkeiten und Karrieren beendet,<br />

ehe sie auch nur im Ansatz hätten beginnen<br />

können. Die Kluft zwischen dem, was<br />

der erwachsene homo sapiens communis<br />

als Realität zu akzeptieren bereit ist und<br />

dem, was die kindliche Fantasie oder Ein-<br />

Bildungskraft aus den sichtbaren Dingen<br />

der Welt zu gestalten vermag – diese Kluft<br />

ist in den überwiegenden Fällen deswegen<br />

so unüberbrückbar, weil mit den Jahren<br />

Josef Wittlich, Drei Frauen vor Kirchturm. Die Frau links im Dirndl mit<br />

Obstkorb, die Frau hinten rechts im weißen Sommerkleid, die Frau unten<br />

im Vordergrund mit gelbem Bademantel, 1967, Plakafarbe, 87 x 62<br />

cm, Signiert unten Mitte, Clemens Sels Museum Neuss<br />

12<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Josef Wittlich, Christus am Kreuz, Plakafarbe, 90 x 63 cm,<br />

Signiert unten Mitte, Clemens Sels Museum Neuss<br />

(»darf ich das überhaupt?«) in kreative Taten<br />

umzusetzen und sich an Gestaltungen<br />

zu freuen, die allein dem Schaffenden genügen<br />

sollen. Zwar könnte man sich vorstellen,<br />

dass Erich Bödeker, der nach gut<br />

vier Jahrzehnten »auf Zeche« wegen der<br />

typischen Bergmannskrankheit (»Staublunge«)<br />

in Rente geschickt wurde, seine<br />

unverwechselbaren Tier- und Menschenfiguren<br />

geschaffen hätte, weil ihm der internationale<br />

künstlerische Trend der sechziger<br />

Jahre bewusst gewesen wäre – doch das<br />

wäre ebenso verfehlt wie die These, der ein<br />

Jahr ältere Josef Wittlich habe mit seinen<br />

Museum Neuss vom 19. März bis zum 28.<br />

Mai <strong>2017</strong> in der neuen Ausstellung Selbst<br />

ist der Mann!, die zwei deutschen »Naiven«<br />

gewidmet ist: dem Bildhauer Erich Bödeker<br />

und dem Maler Josef Wittlich.<br />

Über den gängigen Terminus »naiv« lässt<br />

sich generell viel Kontroverses sagen, ohne<br />

dass die intellektuellen Debatten je an<br />

ein befriedigendes Ende kämen – was in<br />

der Natur des diskutierten Gegenstands<br />

begründet liegt. Naivität besteht ja eben<br />

darin, zu sagen oder zu zeigen, was man<br />

sieht, das Staunen über die Welt ohne<br />

nennenswerte Reflexionen und Verdikte<br />

Josef Wittlich, Burg Stolzenfels am Rhein, 1968/69, 90 x 63 cm,<br />

Signiert unten Mitte, Clemens Sels Museum Neuss<br />

13


DER KUNSTBLITZ | Clemens Sels Museum Neuss<br />

nicht minder individuellen Malereien die<br />

amerikanische Pop-Art vorbereiten wollen.<br />

Weder Bödecker noch Wittlich haben<br />

sich ihre Kunst »genehmigen« lassen. Sie<br />

haben – und das ist die wichtigste Gemeinsamkeit<br />

der beiden Zeitgenossen – genau<br />

das getan, was in ihrer Welt das Richtige<br />

war: Der eine »baute«, was er sah, in Holz<br />

und Beton, und bemalte hernach seine Gestalten;<br />

der andere übersetzte Bilder und<br />

Fotografien, die ihm vor Augen kamen, in<br />

seine strahlend bunten, wahrhaft PLAKAtiven<br />

Tableaux. Der ehemalige Kumpel aus<br />

Recklinghausen bevölkerte seinen Garten<br />

mit unzähligen Figuren – vom eigenwilligen<br />

Gartenzwerg bis zur würdevollen<br />

»Königsfamilie«. Der langjährige Arbeiter<br />

des Keramikwerkes Steuler in Höhr Grenzhausen<br />

befestigte seine dekorativen Landschaften,<br />

Städteansichten und Portraits an<br />

allen freien Flächen, die ihm in der Firma<br />

zur Verfügung standen – und er dürfte<br />

nicht schlecht gestaunt haben, als er eines<br />

Tages von seinem »Malerkollegen« Fred<br />

Stelzig entdeckt wurde: Der »Profi« aus<br />

Besigheim am Neckar sieht, was Wittlich<br />

sieht, und sorgt sogleich dafür, dass auch<br />

andere sehen. Zu diesem Zeitpunkt (1967)<br />

hat Erich Bödeker bereits die Darmstädter<br />

Mathildenhöhe und ihr malerisches Museum<br />

genommen ... Zahlreiche Leihgabe aus<br />

öffentlichen und privaten Sammlungen ergänzen<br />

den hauseigenen Bestand an Werken<br />

der beiden Künstler.<br />

Erich Bödeker, Englische Königsfamilie auf Bank (sechs Personen),<br />

um 1969, Beton, Eisenteile, bemalt, Höhe: 128 cm, Breite:<br />

150 cm, Nicht signiert, Siegburg, Sammlung Dieter F. Lange<br />

CLEMENS SELS MUSEUM<br />

NEUSS<br />

Am Obertor, 41460 Neuss<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di–Sa 11–17 Uhr und<br />

So + Feiertag 11–18 Uhr.<br />

TIPP: Jeden ersten Sonntag<br />

im Monat ist der Eintritt frei!<br />

Weitere Informationen:<br />

www.clemens-sels-museum-neuss.de<br />

14<br />

frühling | <strong>2017</strong>


ART SALZBURG CONTEMPORARY &<br />

ANTIQUES INTERNATIONAL<br />

22 – 25 JUNI <strong>2017</strong><br />

MESSEZENTRUM SALZBURG<br />

Bild: Roman Träxler<br />

Internationale Messe für zeitgenössische Kunst,<br />

klassische Moderne & Antiquitäten<br />

DO & SA 11.00 – 19.00<br />

FR 11.00 – 21.00<br />

SO 11.00 – 18.00<br />

www.art-salzburg-contemporary.com<br />

15


DER KUNSTBLITZ | Belvedere Wien<br />

LAWRENCE<br />

ALMA-TADEMA<br />

Dekadenz & Antike<br />

16<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Unteres Belvedere bis 18. Juni<br />

Lawrence Alma-Tadema, The Finding of Moses, 1904, Privatsammlung, Courtesy Christie’s, Opus CCCLXXVII Öl auf Leinwand 137.7 × 213.4 cm<br />

17


DER KUNSTBLITZ | Belvedere Wien<br />

Der Niederländer Lawrence Alma-<br />

Tadema (1836-1912) avancierte<br />

im viktorianischen England zum<br />

Starkünstler. Seine sinnlichen<br />

Darstellungen von Alltagsszenen der Antike<br />

machten ihn rasch über die Grenzen Großbritanniens<br />

hinaus berühmt. Nachdem die<br />

Ausstellung zu seinem Werk und Wirken bereits<br />

mit großem Erfolg im niederländischen<br />

Fries Museum gezeigt wurde, würdigt das<br />

Belvedere den Künstler nun auch in Wien<br />

mit einer großen Einzelpräsentation. Die<br />

Schau ist vom 24. Februar bis 18. Juni <strong>2017</strong><br />

unter dem Titel Lawrence Alma-Tadema –<br />

Dekadenz & Antike im Unteren Belvedere zu<br />

sehen. Mit bedeutenden Hauptwerken gibt<br />

die Präsentation Einblick in Leben und Werk<br />

des Künstlers und der dekadenten Welt des<br />

englischen Ästhetizismus.<br />

Die Ausstellung zeigt Werke von den<br />

Anfängen Alma-Tademas künstlerischer<br />

Karriere in den Niederlanden hin zu seinem<br />

Wirken in London und der erwachenden<br />

Faszination der Antikendarstellung. Diese<br />

sollte schließlich zum herausragenden<br />

Markenzeichen des Künstlers werden. Seine<br />

künstlerische Entwicklung lief parallel zur<br />

Clemens Sels Museum Neuss<br />

Am Obertor, 41460 Neuss<br />

Telefon: +49(0)2131-904141<br />

Fax :+49(0)2131-902472<br />

dienstags bis samstags 11 bis 17 Uhr,<br />

sonn - und feiertags 11 bis 18 Uhr<br />

Weitere Informationen:<br />

www.clemens-sels-museum-neuss.de<br />

18<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Lawrence Alma-Tadema, An Audience at Agrippa’s, 1875<br />

Dick Institute, Kilmarnock – By permission of East Ayrshire<br />

Council / East Ayrshire Leisure<br />

Opus CLXI Öl auf Holz 90.8 × 62.8 cm<br />

damaligen politischen Situation in England.<br />

Das British Empire befand sich Ende des 19.<br />

Jahrhunderts am Höhepunkt seiner Macht<br />

und Ausdehnung.<br />

„Lawrence Alma-Tadema ist in Österreich<br />

selbst unter Kunstkennern wenig bekannt.<br />

Deshalb freue ich mich, dass es in Kooperation<br />

mit dem Fries Museum in den Niederlanden<br />

und dem Leighton House Museum<br />

in London gelungen ist, diesen Künstler<br />

in einer großen Ausstellung einem breiteren<br />

Publikum näher zu bringen“, so Stella<br />

Rollig, Generaldirektorin Belvedere und<br />

21er Haus. Anknüpfend an die erfolgreiche<br />

Ausstellung Schlafende Schönheit (Belvedere,<br />

2010), die den Einfluss von Meisterwerken<br />

der viktorianischen Malerei auf die<br />

österreichische Kunst im Fokus hatte, bildet<br />

Dekadenz & Antike die Gelegenheit, die damaligen<br />

Forschungsansätze im Belvedere<br />

zu erweitern.<br />

Alma-Tadema wurde in Friesland geboren<br />

und erhielt seine Ausbildung in Belgien, bevor<br />

er 1870 nach London auswanderte. Dort<br />

lebte und arbeitete er mit seinen beiden<br />

Töchtern aus erster Ehe und seiner zweiten<br />

Frau Laura Theresa Epps, die ebenfalls<br />

19


DER KUNSTBLITZ | Belvedere Wien<br />

Künstlerin war. Die gemeinsam eingerichteten<br />

Atelierhäuser der Familie waren für<br />

ihn von zentraler Bedeutung. Der Künstler<br />

nutzte sie Zeit seines Lebens als visuelle Inspiration<br />

für seine Bilder. Das letzte Domizil<br />

der Familie Alma-Tadema, die sogenannte<br />

„Casa Tadema“, war ein offen geführtes<br />

Haus, in dem regelmäßig Abendessen und<br />

Empfänge für den umfangreichen Freundeskreis<br />

veranstaltet wurden. Zu diesem<br />

die er in seinem letzten Atelierhaus in der<br />

sogenannten „Hall of Panels“ vereinigte.<br />

Letztlich umfasste diese Sammlung 45 vertikal<br />

aufgestellte Bilder. Um den Eindruck<br />

zu vermitteln, wie diese Werke ursprünglich<br />

präsentiert wurden, wird eigens für die<br />

Ausstellung im Belvedere eine Wand dieses<br />

Vorzimmers zu Lawrence‘ Atelier mit 12 Panels<br />

nachgebaut. Lawrence Alma-Tadema<br />

und seine Frau Laura reisten gerne zu ar-<br />

Lawrence Alma-Tadema, Unconscious Rivals, 1893<br />

Bristol Museums & Art Gallery, Foto: © Bristol Culture,<br />

Bristol Museum and Art Gallery<br />

Öl auf Holz, 45,1 x 62,9 cm<br />

Zirkel gehörten viele Künstler, die dem<br />

Paar als Zeichen Ihrer Freundschaft Werke<br />

schenkten. Alma-Tadema bat um Gemälde<br />

in einem außergewöhnlichen Hochformat,<br />

Lawrence Alma-Tadema, A Votive Offering, 1873<br />

Lady Lever Art Gallery, National Museums Liverpool,<br />

Foto: © Courtesy of National Museums Liverpool,<br />

Lady Lever Art Gallery<br />

Aquarelle auf Papier, 47,3 x 39,4 cm<br />

20<br />

frühling | <strong>2017</strong>


chäologischen Ausgrabungsstätten. Das<br />

Paar verband eine Sammelleidenschaft für<br />

Objekte und Möbel aus verschiedenen Jahrhunderten<br />

und Kulturkreisen. Viele dieser<br />

Gegenstände, Originale wie Kopien, finden<br />

sich in Alma-Tademas Gemälden wieder.<br />

Fasziniert von der Antike ließ Alma-Tadema<br />

alltägliche Szenen im alten Rom, Pompeji<br />

und Ägypten in seinen Werken zum Leben<br />

erwachen. Seine akribischen Studien altertümlicher<br />

Objekte und Bauwerke machten<br />

die Darstellungen reizvoll und glaubwürdig.<br />

Alma-Tadema war meisterhaft in der Wiedergabe<br />

von Stofflichkeit, hatte eine innovative<br />

Herangehensweise an die Darstellung<br />

von Raum und verlieh seinen Gemälden<br />

ein ausgeprägtes narratives Element. Im<br />

Verlauf seiner Karriere ging Tadema dazu<br />

über, wichtige Persönlichkeiten wie Kaiser<br />

und wohlhabende Patrizier darzustellen.<br />

So auch in seinem Hauptwerk The Roses<br />

of Heliogabalus (1888). Alma-Tademas Art<br />

der „archäologischen Genremalerei“ begeisterte<br />

seine Zeitgenossen und vermittelte<br />

dem Betrachter den Eindruck, tiefe Einblicke<br />

in das Alltagsleben und die Zivilisation<br />

der Antike zu erhalten. Neben der Malerei<br />

engagierte sich Tadema auch im Bereich<br />

des Theaters: Unter anderem entwarf der<br />

Künstler Bühnenhintergrund und Kostüme<br />

für die Aufführung der Shakespearetragödie<br />

Coriolanus im Jahr 1901. Seine profunden<br />

Kenntnisse über das klassische Altertum<br />

halfen ihm bei der glaubwürdigen Gestaltung.<br />

Einige der wenigen erhaltenen Entwürfe<br />

dieser Theaterarchitektur sind ebenfalls<br />

in der Ausstellung zu sehen.<br />

Lawrence Alma-Tadema, The Roman Potters in Britain<br />

(Hadrian in England), 1884<br />

Koninklijke Verzamelingen (Royal Collections), The<br />

Hague, Opus CCLXI (Section A) Öl auf Leinwand<br />

76.2 × 119.4 cm<br />

Unteres Belvedere<br />

Prinz Eugen-Straße 27<br />

1030 Wien<br />

T +43 1 795 57-0<br />

www.belvedere.at<br />

21


DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT MUSEUM<br />

Adolf Erbslöh, Selbstbildnis, 1928, Dauerleihgabe aus<br />

Privatbesitz, Von der Heydt-Museum Wuppertal<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn, <strong>2017</strong><br />

Adolf Erbslöh<br />

der Avantgardemacher<br />

11. April – 20. August <strong>2017</strong><br />

22<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Adolf Erbslöh, Mädchen mit rotem Rock, 1910, Von der Heydt-Museum Wuppertal, © VG Bild-Kunst, Bonn, <strong>2017</strong><br />

23


DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT MUSEUM<br />

Adolf Erbslöh, Straße mit Neubauten, 1910<br />

Museum Ludwig, Köln, © VG Bild-Kunst, Bonn, <strong>2017</strong><br />

alisten, die er als engagierter Organisator und<br />

Mediator zusammenhielt und der er den Weg<br />

zu verschiedenen Ausstellungen in renommierten<br />

Museen ebnete, so dass sie schließlich<br />

internationale Beachtung fanden. So kam es<br />

Adolf Erbslöh (1881-1947) ist eine umfassende<br />

Werkschau gewidmet, die seine kraftvoll<br />

leuchtenden Gemälde in den Mittelpunkt<br />

rückt. Zudem präsentiert die Ausstellung Werke<br />

seiner Künstlerfreunde, um Erbslöhs Rolle als<br />

Avantgardemacher zu beleuchten. Denn der aus<br />

Wuppertal stammende Erbslöh war es, der die<br />

Künstler der Münchner Szene um Marianne von<br />

Werefkin, Alexej Jawlensky, Franz Marc, Wassily<br />

Kandinsky und Gabriele Münter vor und nach<br />

dem Ersten Weltkrieg als Freund förderte. Sie<br />

bildeten eine explosive Gruppe von Individuschon<br />

in den 1910er Jahren zu Ausstellungen<br />

in (Wuppertal-) Elberfeld, in der Ruhmeshalle in<br />

(Wuppertal-)Barmen und anderen bedeutenden<br />

Kunstorten des Rhein-Ruhrgebietes. Dabei halfen<br />

dem weltgewandten Erbslöh seine Kontakte<br />

zu den führenden Museumsdirektoren seiner<br />

Zeit, zu Richart Reiche, zu Friedrich Fries und zu<br />

Karl Ernst Osthaus.<br />

Im ständigen engen Kontakt und Austausch<br />

mit den führenden Künstlern seiner Zeit, als<br />

ruhender Pol im Epizentrum der Moderne, entwickelte<br />

Erbslöh seinen eigenen Malstil eher<br />

bedächtig. Stets um eine intensive Reflexion<br />

seines eigenen Tuns bemüht, erarbeitete er,<br />

ausgehend von einem farbglühenden Expressionismus,<br />

in dem die Freundschaft zu Jawlensky<br />

erkennbar wird, und einem moderaten Kubismus<br />

seinen ganz eigenen Duktus. Darin wird<br />

trotz aller Nüchternheit und Sachlichkeit ein<br />

ganz zeitgenössisches Naturempfinden spürbar.<br />

Seine Porträts, Stillleben und Landschaften<br />

verbinden die Leuchtkraft der Farbe mit einem<br />

klar strukturierten, räumlichen Bildaufbau und<br />

werden so zu harmonischen Werken voller verborgener<br />

Rhythmik.<br />

Von der Heydt-Museum<br />

Turmhof 8<br />

D-42103 Wuppertal<br />

T +49(0)202 563 6231<br />

F +49(0)202 563 8091<br />

www.von-der-heydt-museum.de<br />

24<br />

frühling | <strong>2017</strong>


DER KUNSTBLITZ | Pinakothek der Moderne<br />

<strong>2017</strong><br />

Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen!<br />

A10 CENTER - WILDAU 12. 10. - 29. 10. <strong>2017</strong><br />

www.art-a10.de<br />

25


DER KUNSTBLITZ | Zentrum für verfolgte Künste<br />

Milja Laurila, Observation, 2015, UV-Drucke auf Acrylglas, Gallery Taik Persons, Berlin © Milja Laurelia<br />

Zentrum für verfolgte Künste<br />

Kunstwerk Leben<br />

Eine Ausstellung mit Bildern, Installationen<br />

und Objekten zu Medizin, Menschenwürde und Hoffnung<br />

bis 2. Juli <strong>2017</strong><br />

26<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Sofie Muller, Tristan auf einer Liege 2007, Skulptur, Privatbesitz © Sofie Muller<br />

Die Medizin ist ein fester Bestandteil<br />

unserer Kulturgeschichte, der älteste<br />

nach dem Essen. Aus der Beschäftigung<br />

mit Körper, Seele und Geist sind Sitten<br />

und Gebräuche, Kunst und Literatur erwachsen.<br />

Von Anfang an wirkte die Medizin somit<br />

als Identität stiftender Kulturträger. In ihr<br />

offenbaren sich die unterschiedlichen kulturellen<br />

Prägungen von Nationen und Ethnien.<br />

Sie ist die praktizierte Philosophie des<br />

Lebens und des Todes. Da sie das existentielle<br />

Grundbedürfnis aller berührt, hat sich die<br />

Medizin zum Kern einer modernen Weltkultur<br />

entwickelt. Dies ganz unabhängig von<br />

politischen oder historischen Verwerfungen.<br />

Die europäische Aufklärung legte das<br />

Schicksal des Menschen in seine eigenen<br />

Hände. Vernunftgeleitet, erlöst von der<br />

„selbstverschuldeten Unmündigkeit“, sollte<br />

er fortan sein Leben gestalten. Seele und<br />

Körper waren nicht länger Teil einer unantastbaren<br />

Schöpfung. Und nicht zuletzt für<br />

die Medizin entstanden damit ganz neue<br />

Freiräume – Freiräume, in denen sich die<br />

27


DER KUNSTBLITZ | Zentrum für verfolgte Künste<br />

Daniel Spoerri, Enzyklopädie von Diderot und d´Alembert,<br />

1994, Assemblage, LEVY Galerie © Daniel Spoerri<br />

Moderne fortdauernd einrichten konnte mit<br />

all ihren therapeutischen Hoffnungen. Nicht<br />

länger war es allein den Künsten vorbehalten,<br />

ästhetisch abgehoben mit dem Leben zu<br />

experimentieren. Wissenschaftlich konnte<br />

man jetzt Hand an die Schöpfung legen, im<br />

Guten wie im Bösen. Mit der Befreiung des<br />

Geistes hatte sich zugleich auch die Büchse<br />

der Pandora geöffnet.<br />

Dieser historisch gewachsenen Wahlverwandtschaft<br />

nimmt sich die Ausstellung<br />

„Kunstwerk Leben“ erstmals mit einer<br />

weiträumig angelegten Präsentation unterschiedlichster<br />

Werke und Dokumente an. Mit<br />

Gemälden, Graphiken, Installationen, Performances<br />

und Videos spannt sie den Bogen<br />

von Dürer und Goya bis Man Ray und Spoerri.<br />

Ergänzt werden die Kunstwerke durch philosophische,<br />

ästhetische, literarische und medizinische<br />

Zeugnisse, u.a. mit Kommentaren<br />

von Platon, Diderot, Schiller, Hegel, Benn,<br />

Freud, C. G. Jung, Weizsäcker, Uexküll oder<br />

Sloterdijk. So entsteht ein spannungsgeladenes<br />

Panorama zur Beziehungsgeschichte von<br />

Kunst und Medizin, das getragen wird von<br />

einem Menschenbild, durch das sich beide<br />

gestalterisch herausgefordert sehen, positiv<br />

wie negativ.<br />

Wie der humane Anspruch, so gehört auch<br />

die dunkle Seite, die diabolische Versuchung<br />

Hella Jacobs, Frau mit Zigarette, 1930-33, Öl auf Leinwand,<br />

Bürgerstiftung für verfolgte Künste © Hella Jacobs Erben<br />

28<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Nicole Tran Ba Vang, ohne Titel [05], 2001,<br />

Fotografie © N. Tran Ba Vang<br />

zum Wesenskern von Kunst und Medizin.<br />

Zum einen gelangt der Mensch in Schöpfung<br />

und Altruismus zum reinen Humanismus,<br />

er steigt aber auch hinab in die tiefste<br />

Hölle des Verbrechens gegen die Menschlichkeit.<br />

Akzeptieren Ärzte im Wunsch zu<br />

heilen, teilweise ihren eigenen Tod, dienen<br />

andere Mediziner Terrorregimen und nutzen<br />

ihre Kenntnisse zur perfiden Folter. Unvermeidlich<br />

ist in einer solchen Ausstellung<br />

des Zentrums für verfolgte Künste daher die<br />

Auseinandersetzung mit den medizinischen<br />

Verbrechen und ihre künstlerischen Spiegelungen<br />

während der Zeit des Nationalsozialismus.<br />

Daran anknüpfend wird die Malerin<br />

Elfriede Lohse-Wächtler in der Ausstellung<br />

eine zentrale Rolle einnehmen:<br />

Elfriede Lohse-Wächtler, 1899 in Dresden<br />

geboren, belegt von 1916 bis 1919 an<br />

der Kunstakademie Mal- und Zeichenkurse.<br />

Ihre Freunde sind ein verrückter Haufen von<br />

Dadaisten oder späteren Großkünstlern wie<br />

Otto Dix. 1921 heiratet sie den Opernsänger<br />

und Maler Kurt Lohse. Beide verlassen Dres-<br />

29


DER KUNSTBLITZ | Zentrum für verfolgte Künste<br />

den und gehen erst nach Görlitz, dann nach<br />

Hamburg. Alles dreht sich um die Kunst, um<br />

eine neue Gesellschaft, um ihren Mann, die<br />

Situation der Frau, die Prostituierten auf der<br />

Hamburger Reeperbahn.<br />

Die beiden Künstler können von ihrem Beruf<br />

kaum überleben. Hassen, schlagen, vertragen<br />

sich. Ihr Kinderwunsch wird wegen<br />

Geldmangel hinten angestellt. Mehrfach ist<br />

sie schwanger und muss jedes Mal abtreiben.<br />

1929 kommt dann der unvermeidliche<br />

Zusammenbruch, als sie erfahren muss, dass<br />

ihr Mann mit einer anderen Frau drei Kinder<br />

hat. Es folgt der erste mehrmonatige Psychiatrieaufenthalt.<br />

In den Anstalten zeichnet<br />

sie viel, Serien wie ihre beeindruckenden<br />

„Friedrichsberger Köpfe“ entstehen. Bis 1931<br />

lebt sie noch einmal - getrennt von ihrem<br />

Ehemann - auf, muss dann aber völlig verarmt<br />

zu ihren Eltern nach Dresden zurückkehren.<br />

Die Krankheit hat sie inzwischen fest<br />

im Griff und 1932 wird sie in die Psychiatrie<br />

in Arnsdorf eingewiesen, die sie nicht mehr<br />

verlassen wird. In den ersten Jahren entsteht<br />

noch eine Reihe künstlerisch überwältigender<br />

Zeichnungen. Dann kommt das tragische<br />

Ende.<br />

Ab 1935 werden im Dritten Reich so genannte<br />

Schwachsinnige flächendeckend<br />

sterilisiert. Die deutsche Medizin hat sich<br />

damit in den Dienst der Terrorherrschaft gestellt.<br />

Elfriede Lohse-Wächtler hört nach der<br />

Ohne Titel, 2001, Fotografie © N. Tran Ba Vang<br />

Zwangssterilisation auf zu zeichnen, in den<br />

folgenden Jahren entstehen nur noch bemalte<br />

Postkarten. Am 31. Juli 1940 wird sie<br />

zusammen mit einer Gruppe Frauen aus den<br />

umliegenden psychiatrischen Kliniken, unter<br />

anderem der Schwester des späteren weltberühmten<br />

Malers Gerhard Richter, in die<br />

Tötungsanstalt Pirna Sonnenschein gebracht<br />

und mit Gas ermordet. Die Ermordung von<br />

über 70.000 Menschen mit körperlichen oder<br />

geistigen Behinderungen wurde von den Nationalsozialsieten<br />

lapidar als „Aufnordung«„<br />

bezeichnet. Medizin, die nicht heilt, die<br />

mordet.<br />

Die Ausstellung folgt einer Idee von<br />

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer.<br />

30<br />

frühling | <strong>2017</strong>


GIUSEPPE MEDAGLI<br />

1) „Die unsichtbare Liebe“ Bleistiftzeichnung - 2) „Aurora“ Bleistiftzeichnung<br />

3) „Engel“ Pastell und Rötel - 4) „Aurora“ Verpacktes Ölbild, Kordel und Bleistift<br />

ARTistica - Vohwinkeler Str. 154 - 42329 Wuppertal - GERMANY<br />

www.arte-artistica.com Tel. 0202 736554<br />

31


DER KUNSTBLITZ | Solomon R. Guggenheim Museum<br />

Mystischer Symbolismus:<br />

Der Salon de la Rose + Croix in Paris, 1892-1897<br />

30.06 bis 04.10.<strong>2017</strong><br />

Die erste Ausstellung, die die radikalen sowie die reaktionären<br />

Künstler des späten 19. Jahrhunderts vereint.<br />

32<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Jean Delville<br />

The Death of Orpheus (Orphée mort), 1893<br />

Oil on canvas, 79.3 x 99.2 cm<br />

Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique<br />

© Artists Rights Society (ARS), New York<br />

Photo: Bridgeman-Giraudon/Art Resource, New York<br />

33


DER KUNSTBLITZ | Solomon R. Guggenheim Museum<br />

Im Jahre 1892 organisierte Joséphin Péladan<br />

(1859-1918), ein Rosenkreuzer,<br />

Autor und Kritiker den ersten Salon de<br />

la Rose + Croix. Diese jährliche Ausstellung<br />

in Paris zeigte die mystische symbolistische<br />

Kunst, vor allem eine hermetische, numinose<br />

Linie des Symbolismus, die von Péladan<br />

begünstigt wurde und in den 1890er Jahren<br />

dominant war, eine Zeit, in der religiöse und<br />

okkulte Praktiken oft miteinander verflochten<br />

waren. Geheimnisvolle, visionäre und<br />

mythische Fächer, die oft aus literarischen<br />

Quellen gezogen wurden, herrschten in der<br />

Kunst in den Salons. Bilder von femmes fragiles<br />

und fatales, androgyne Kreaturen, Chimären<br />

und Inkubi waren die Regel, ebenso<br />

wie gewölbte Linien, abgeschwächte Figuren<br />

und antinaturalistische Formen. Kosmopolitisch<br />

verteilt waren die Salons in Belgien,<br />

Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden,<br />

Spanien und der Schweiz wie z. B.<br />

Antoine Bourdelle, Jean Delville, Rogelio de<br />

Egusquiza, Charles Filiger, Ferdinand Hodler,<br />

Fernand Khnopff, Alphonse Osbert, Armand<br />

Point, Gaetano Previati, Georges Rouault,<br />

Carlos Schwabe, Alexandre Séon, Jan Toorop,<br />

Ville Vallgren und Félix Vallotton. Mystischer<br />

Symbolismus: Der Salon de la Rose + Croix<br />

in Paris, 1892-1897 fängt einen faszinierenden,<br />

internationalen Querschnitt von Künstlern<br />

ein - einige bekannte, andere weniger<br />

- und leiten einen neuen Blick auf und in ein<br />

neues Zeitalter. Eben das der Symbolisten<br />

des späten 19. Jahrhunderts.<br />

Organisiert von Vivien Greene, Senior Kuratorin,<br />

Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts,<br />

mit Unterstützung von Ylinka Barotto,<br />

Kuratorische Assistentin, wird der mystische<br />

Fernand Khnopff, I Lock My Door upon Myself, 1891, Oil on canvas, 72.7 x 141 cm, Bayerische<br />

Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, Munich, Photo: bkp Bildagentur, Berlin/Bayerische<br />

Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek Munich/Art, Resource, NY<br />

34<br />

frühling | <strong>2017</strong>


VON DER HEYDT-MUSEUM<br />

WUPPERTAL<br />

erbsloeh-ausstellung.de<br />

Mädchen mit rotem Rock, 1910, Von der Heydt-Museum Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong><br />

35


DER KUNSTBLITZ | Solomon R. Guggenheim Museum<br />

Ferdinand Hodler, The Disappointed Souls (Les Âmes déçues), 1892,<br />

Oil on canvas, 120 x 299 cm, Kuntsmuseum Bern, Staat Bern<br />

Henri Martin, Young Saint (Jeune Sainte), 1891<br />

Oil on canvas, 65.4 x 49.3 cm, Musée des Beaux-Arts de Brest,<br />

France, © Musée des beaux-arts de Brest métropole<br />

Symbolismus etwa 40 Werke aus den sechs<br />

Salon de la Rose + Croix Ausstellungen sowie<br />

einschlägigen historischen Unterlagen,<br />

zeigen. Eine musikalische Komponente mit<br />

Stücken von Erik Satie und anderen wird die<br />

Präsentation ergänzen und unterstreichen,<br />

wie Komponisten bei der Entwicklung der<br />

Bewegung wichtige Rollen spielten. Die Ausstellung<br />

zeigt zentrale Kunstwerke, die in jedem<br />

Salon gezeigt wurden, um Themen wie<br />

die Rolle des Orpheus, die Schmeichelei der<br />

Primitiven und den Kult der Persönlichkeit,<br />

die sich um Figuren, darunter Richard Wagner<br />

und Péladan selbst, entwickelt haben.<br />

Diese sorgfältig ausgewählten Werke und<br />

Gruppierungen wiederum ermöglichen eine<br />

eingehende Erforschung der vielfältigen und<br />

manchmal entgegengesetzten Konzepte, die<br />

den Symbolismus in den 1890er Jahren auszeichneten.<br />

Ein vollständig illustrierter Katalog<br />

umfasst Essays über den Salon und seine<br />

Hauptthemen (Greene); Der zeitgenössische<br />

Empfang des Salons (Jean-David Jumeau-<br />

Lafond, unabhängiger Gelehrter); Sowie die<br />

Zusammenhänge zwischen symbolistischen<br />

Lehren und denen der Avantgarde-Künstler<br />

des frühen 20. Jahrhunderts (Kenneth E. Silver,<br />

Professor für Kunstgeschichte, New York<br />

University). Es enthält auch eine ausgewählte<br />

Bibliographien und Künstlereinträge, die<br />

von führeneden Gelehrten ihrer Zeit verfasst<br />

wurden.<br />

Solomon R. Guggenheim Museum<br />

und Foundation<br />

1071 Fifth Avenue New York<br />

NY 101280173<br />

36<br />

frühling | <strong>2017</strong>


www.marktplatz-center-art.de<br />

AUSSTELLUNG 11. 9. bis 23. 9. <strong>2017</strong><br />

ART KUNST<br />

Die leichteste , der zu begegnen!<br />

37


DER KUNSTBLITZ | Marktplatz-Center-ART<br />

Marktplatz-Center-ART <strong>2017</strong><br />

in Neubrandenburg 11.09. - 23.09.<strong>2017</strong><br />

Professionell arbeitende Kunstschaffende<br />

der Region Mecklenburg Vorpommern<br />

und Berlin, aus den Bereichen<br />

Malerei, Fotografie und Bildhauerei/Objektkunst<br />

können sich bis zum 31.05.<strong>2017</strong><br />

für die Schau, deren Ausstellungsfläche<br />

das Marktplatz-Center Neubrandenburg<br />

über zwei Etagen zur Verfügung stellt, bewerben.<br />

Das Konzept der Reihe: “die leichteste<br />

Art der Kunst zu begegnen“ ist wörtlich<br />

zu nehmen, denn es hat sich bislang bewährt,<br />

dass in einem Einkaufszentrum<br />

wie diesem, der Kunde in seiner Alltäglichkeit<br />

gerne die Rolle des Ausstellungsbetrachters<br />

übernimmt und sich erfahrungsgemäß<br />

dort interessiert von dem<br />

Kunstgeschehen begeistern lässt. Somit<br />

bekommen die Kunstschaffenden die<br />

Möglichkeit, Ihre Arbeiten einem großen<br />

Publikum vorzustellen und mehr Beachtung<br />

in der Neubrandenburger Kunstszene<br />

zu finden.<br />

Holzplastiken von Klaus Ludwinski.<br />

38<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Die Marktplatz-Center-ART <strong>2017</strong> geht am 11.09. in ihre dritte Runde!<br />

Hannah Ahrens Center Managerin<br />

39


DER KUNSTBLITZ | Marktplatz-Center-ART<br />

Manfred Brachmann „Küste“ Öl auf Leinwand, 50x70 cm.<br />

Eine Mischtechnik von Knut Bartsch.<br />

Für Bewerber/innen der Marktplatz-Center-<br />

ART gelten folgende Teilnahmebedingungen:<br />

Es gibt keine Altersbeschränkung. Einzel-<br />

Bewerbungen von Künstler/innen sind ebenso<br />

möglich, wie die Bewerbung von Künstlergruppen.<br />

* Die Ausstellung gibt den Künstlerinnen<br />

und Künstlern die Möglichkeit, ihre Arbeiten<br />

einem großen Publikum vorzustellen und<br />

mehr Beachtung in der Neubrandenburger<br />

Kunstlandschaft zu finden.<br />

* Ein erfolgreicher Abschluss an einer anerkannten<br />

Kunstakademie oder die Mitgliedschaft<br />

im Verband bildender Künstler sind<br />

gewünscht; aber auch Autodidakten, die ihre<br />

Kunst auf hohem Niveau präsentieren, sind<br />

willkommen. Hobbymaler und Handwerker<br />

werden ausgeschlossen. Im Streitfall entscheidet<br />

die Jury über die Zulassung.<br />

* Es sind bis zu zehn Fotos der Arbeiten aus<br />

der Produktion der letzten zehn Jahre (in digitaler<br />

Form oder auf Fotopapier entwickelt)<br />

einzureichen. Außerdem sollten die Fotos<br />

mit den üblichen Werkbeschreibungen (Titel<br />

/ Größe / Technik / Entstehungszeit) versehen<br />

sein. Eine kurze Biographie ist außerdem<br />

erforderlich.<br />

* Das Material kann per Mail (ausstellung@city-art.info)<br />

oder persönlich an der<br />

Kundeninformation des Marktplatz-Centers<br />

Neubrandenburg unter der nachstehenden<br />

Adresse eingereicht werden:<br />

Marktplatz-Center-Neubrandenburg,<br />

Centermanagement, Krämerstr. 1a,<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Hierbei ist zu beachten, dass das eingesandte<br />

Bewerbungsmaterial (Mappen sowie das<br />

Bildmaterial) nicht von uns an die Bewerber/<br />

innen zurück gesendet wird. Zudem darf das<br />

zu Werbungs- bzw. Publikationszwecken zur<br />

Verfügung gestellte Bildmaterial von uns<br />

kostenfrei veröffentlicht und in Verbindung<br />

Zoran Velinov (Sonderpreis 2015), „Nordische Impressionen“, Zeichnung auf Stoff<br />

40<br />

frühling | <strong>2017</strong>


(Skulpturen) präsentiert. Anschauungsbilder<br />

hierzu können wir per Anfrage zusenden.<br />

* Die Arbeiten sind während der Ausstellungszeit<br />

über das Center versichert. Sie<br />

können zum Verkauf angeboten werden; der<br />

Verkaufspreis der Arbeiten entspricht hierbei<br />

dem Versicherungswert. Im Verkaufsfall erhält<br />

der/die Künstler/in den gesamten Verkaufspreis<br />

ohne Abgabe einer Provision.<br />

Informationen zum Auf- bzw. Abbau der<br />

Ausstellung:<br />

Holzplastiken von Klaus Ludwinski.<br />

mit der Layout- Gestaltung beliebig beschnitten<br />

werden.<br />

* Es gibt keinerlei Einschränkungen bezüglich<br />

der Themawahl und der Formate der<br />

Kunstwerke (vorausgesetzt ihre Lieferung<br />

und Installation stellt keine Gefährdung<br />

und kein Hindernis für die Besucher dar).<br />

* Für Künstler/innen ist die Beteiligung<br />

an der Ausstellung kostenlos! Die Aussteller/innen<br />

haben keinerlei Gebühren zu tragen,<br />

allerdings sind sie für einen sicheren<br />

Transport ihrer Werke selbst verantwortlich<br />

und müssen für die entsprechenden Kosten<br />

aufkommen.<br />

* Die Arbeiten werden, wie es bei einer<br />

professionellen Kunstmesse der Fall ist, auf<br />

geeigneten Stellwänden oder in Glasvitrinen<br />

* Die Kunstwerke werden von den Künstlern/innen<br />

persönlich (oder bei Verhinderung<br />

von ihren Vertretungspersonen) aufgehängt.<br />

Sie sollten pünktlich zu den Auf- bzw. Abbauterminen<br />

(das genaue Datum und die<br />

Uhrzeit werden wir Ihnen noch bekannt geben!)<br />

erscheinen.<br />

* Infos für Bildhauer/innen: Sockel für die<br />

Skulpturen müssen selbst mitgebracht werden.<br />

Evtl. können für diesen Zweck vom Center,<br />

Tische zur Verfügung gestellt werden.<br />

* Die Aufhängung der Bilder erfolgt mithilfe<br />

eines Aufhänge-Systems mit Schnüren<br />

und Haken. Hierfür sollten die Bilder mit Aufhängern<br />

versehen sein.<br />

* Bilder, die extrem empfindlich sind (z.B.<br />

Arbeiten aus Papier, die nicht hinter Glas gerahmt<br />

sind) sollten durch entsprechende Vorrichtungen<br />

geschützt sein.<br />

41


DER KUNSTBLITZ | Panorama Museum Bad Frankenhausen<br />

Markus Matthias Krüger –<br />

Hortus<br />

Markus Matthias Krüger, Hof, 2011, Acryl und<br />

Öl auf Leinwand, 60 x 90 cm, Privatbesitz<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong><br />

42<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Panorama Museum Bad Frankenhausen<br />

bis 18. Juni <strong>2017</strong><br />

43


DER KUNSTBLITZ | Panorama Museum Bad Frankenhausen<br />

Landschaftsdarstellungen in der Kunst<br />

haben eine lange Tradition. In ihnen<br />

manifestiert sich ein Naturbild, das<br />

stets Ausdruck einer Weltsicht ist. Das 17.<br />

Jahrhundert in seiner Kombination aus<br />

contemplatio und imitatio von Welt und<br />

Natur, aus Empfindung und Vernunft, schuf<br />

den Maßstab für alle nachfolgende Landschaftsbehandlung<br />

in der Kunst. Das gilt<br />

für die Romantik und den Realismus im 19.<br />

Jahrhundert ebenso wie für die Entwicklung<br />

sinnbildhaft-gegenständlicher Landschaftsdarstellung<br />

in der Gegenwart. Ein herausragendes<br />

Beispiel dafür ist der Leipziger Maler<br />

Markus Matthias Krüger.<br />

1981 geboren in Gardelegen in der Altmark,<br />

prägte das norddeutsche Tiefland in<br />

seiner Mischung aus Ackergrund, Wiesen,<br />

Sümpfen und Wäldern die Umwelt und<br />

das natürliche Erlebnisfeld seiner Kindheit.<br />

Nennenswerte Erhebungen oder gar Berge<br />

gibt es keine, dafür ausgedehnte Wald- und<br />

Heideflächen, die als großräumiges Militärgebiet<br />

weitgehend entvölkert sind. Überhaupt<br />

ist die Gegend eher dünn besiedelt.<br />

Sandiger Boden wechselt mit fruchtbarer<br />

Erde, die eine intensive Landwirtschaft bedingt.<br />

Wo der Boden sandig ist, dominieren<br />

Kiefern, ansonsten wachsen hauptsächlich<br />

Erlen und Eichen. Typisch sind neben Fachwerkhäusern<br />

vor allem rote Backsteinbauten.<br />

Das ist das Land, dem der Künstler entstammt,<br />

gelegen zwischen dem Mittellauf<br />

der Elbe und der vormals innerdeutschen<br />

Markus Matthias Krüger, Berg, 2015, Acryl und Öl auf Leinwand,<br />

80 x 200 cm, Privatbesitz © VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong><br />

44<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Nicole Tran Ba Vang, ohne Titel 2001, © N. Tran Ba Vang<br />

Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum Solingen<br />

KUNSTWERK LEBEN<br />

BILDER, INSTALLATIONEN UND OBJEKTE ZU MEDIZIN,<br />

MENSCHENWÜRDE UND HOFFNUNG<br />

Nach einer Idee von Dietrich Grönemeyer<br />

Bis 2. Juli <strong>2017</strong><br />

ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE<br />

Wuppertaler Straße 160<br />

42653 Solingen<br />

www.verfolgte-kuenste.de<br />

Telefon: +49 (0)212 25814 0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag – Sonntag / 10:00 – 17:00 Uhr


DER KUNSTBLITZ | Panorama Museum Bad Frankenhausen<br />

Markus Matthias Krüger, Hof, 2011, Acryl und Öl auf Leinwand,<br />

60 x 90 cm, Privatbesitz<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong><br />

Grenze, ein Land, das nach der Wende einen<br />

erheblichen Exodus und wirtschaftlichen<br />

Niedergang erlebte, der nicht zuletzt<br />

in Bauruinen und Brachflächen sichtbaren<br />

Ausdruck fand, das genauso aber auch einen<br />

neuen Wohlstand der Dagebliebenen<br />

kennt, manifestiert wie andernorts auch in<br />

einem Eigenheimboom, der die Siedlungen<br />

unaufhaltsam in das Umland der Dörfer und<br />

Städte dehnt. Dies ist kein Arkadien, eher<br />

ein verlorenes Paradies, das seinen eigenen,<br />

wahrhaftig prosaischen Charakter hat, das<br />

eine Herkunft bedeutet, derer man sich<br />

vergewissern mag, und das es sinnbildlich<br />

zurückzuerobern gilt.<br />

Krüger ist Landschaftsmaler, wobei der<br />

Begriff eine Vorstellung weckt, die allzu<br />

sehr auf die Wiedergabe von Gesehenem<br />

lenkt. Treffender ist sicher, von einem Maler<br />

zu sprechen, dessen ausschließlicher<br />

Gegenstand die vom Menschen geprägte<br />

Landschaft als Seinsmetapher, Reflexionsraum<br />

und Weltmodell ist, fein abgestimmt<br />

zwischen Bildidee, Komposition, Format,<br />

geistigem Gehalt und Disziplin des Vortrags.<br />

Krüger verweist zwar auf die Landschaftsmalerei<br />

des Barock, auf die Holländer, Jacob<br />

van Ruisdael vor allem, und auf die<br />

Franzosen, auf Claude Lorrain und Nicolas<br />

Poussin. Dabei sieht man diese Prägung seinen<br />

Bildern zunächst kaum an. Allein schon<br />

Krügers Motivik wirkt entschieden zeitgenössisch<br />

und enthält sich jeder erkennbaren<br />

Wiederholung entsprechender Vorlagen.<br />

Es gibt weder unmittelbare Zitate noch bewusste<br />

Paraphrasen und auch keinen Versuch<br />

einer sichtbaren aemulatio. Dafür ist<br />

er künstlerisch viel zu sehr auf Eigenständigkeit<br />

bedacht und dem eigenen Ich wie<br />

der Gegenwart verhaftet.<br />

Mit seiner dezidiert der Tradition verpflichteten<br />

Grundhaltung behauptete<br />

Krüger, der zwischen 2005 und 2010 an<br />

der Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />

Leipzig studierte und von 2010 bis 2013<br />

46<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Markus Matthias Krüger, Ring, 2015, Acryl und Öl auf Leinwand,<br />

20 x 30 cm, Panorama Museum Bad Frankenhausen<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2017</strong><br />

seinen Meisterschüler in der Klasse von<br />

Prof. Annette Schröter machte, von Anbeginn<br />

eine Sonderstellung in Leipzig, die ihn<br />

bis heute kennzeichnet. Mit ihr verbinden<br />

sich Charakteristika wie Magischer Realismus,<br />

Feinmalerei und emblematische Landschaftskunst,<br />

Wesenselemente, die in ihrem<br />

einmaligen Zusammenspiel eine Kunstwelt<br />

schaffen, die weder in der Alten noch in der<br />

Neuen Leipziger Schule wirklich Vergleichbares<br />

hat, in der Kontinuität der Entwicklung<br />

einer gegenständlichen Malerei von<br />

universellem Gehalt die Geschichte der<br />

Leipziger Schule zugleich aber konsequent<br />

fortschreibt. Er selbst behauptet jedenfalls,<br />

es sei alles nur eine Frage des Kontrastes:<br />

„Wenn ich male, gebe ich wenig von meinen<br />

persönlichen Bedürfnissen preis. Mir geht<br />

es um das Spiel mit Kontrasten.“<br />

Deshalb ist der Goldene Schnitt für<br />

den jungen Maler ein Leitprinzip. Er hat<br />

das Vermögen, Dualismen zu verbinden<br />

und ästhetisch wie geistig zum Ausgleich<br />

zu bringen. Darin liegt ein Großteil<br />

des Geheimnisses der Wirkmacht<br />

der Krüger’schen Landschaften, denn<br />

gerade die Einheit solcher Gegensätze<br />

begründet den Eindruck vollendeter<br />

Harmonie und Schönheit in einer allem<br />

zugrunde liegenden Ganzheit. Schönheit<br />

in diesem Sinne offenbart sich in<br />

der Integration scheinbar unvereinbarer<br />

Gegensätze und im Erkennen des unauflöslichen<br />

Zusammenhangs vom Ganzen und<br />

seiner Teile. Das aber gilt für alle Bereiche<br />

des Seins – eine wahrhaft philosophische<br />

Dimension, die hier aus den Bildern zu extrahieren<br />

ist und Krügers Schaffen weit aus<br />

den Niederungen zeitgenössischer Kunst<br />

heraushebt.<br />

Tiefgehende Ambivalenzen sind auch<br />

Hortus zu eigen, dem Bild, das der Ausstellung<br />

im Panorama Museum den Namen<br />

gegeben hat. Der Titel spielt offenkundig<br />

auf das bekannte mariologische Thema des<br />

hortus conclusus, des geschlossenen Gartens,<br />

als Sinnbild jungfräulicher Unschuld<br />

und Unberührtheit an, belässt es jedoch<br />

bei einer hintergründigen Andeutung, da es<br />

dem Künstler gerade nicht auf die tradierte<br />

religiöse Bedeutung, sondern allein auf de-<br />

47


DER KUNSTBLITZ | Panorama Museum Bad Frankenhausen<br />

ren archethematischen Kern ankommt. „Hortus“<br />

steht für Krüger primär für etwas von<br />

der Außenwelt Abgeschlossenes, einen geschützten,<br />

abgeschiedenen und – wenn man<br />

konsequent denkt – auch verlorenen Ort, der<br />

etwas Trostloses hat. Als Sinnbild des Gartens<br />

ist er indes ein Modell für eine wenn<br />

auch begrenzte, so doch vom Menschen gestaltete<br />

Welt, die in Korrelation steht zu dem<br />

Universum außerhalb, das grenzenlos ist und<br />

– wiederum konsequent gedacht – jenseits aller<br />

menschlichen Vorstellungskraft bis in die<br />

Unendlichkeit reicht. Innen und außen, offen<br />

und geschlossen, begrenzt und unendlich.<br />

Überschaut man das Schaffen der letzten<br />

zehn Jahre, das mit rund hundert Werken<br />

erstmals in einem Museum präsentiert<br />

wird, lässt sich die Tendenz nachzeichnen,<br />

den spürbaren Eindruck des unmittelbar Gesehenen<br />

und Erlebten der ersten Arbeiten<br />

deutlich ins Klassische zu verschieben, das<br />

heißt, dass Krüger im Sinne einer Ideallandschaft<br />

gewissermaßen vom Konkreten abstrahiert<br />

und es in ein Geistiges transformiert.<br />

Grundsätzlich kann man festhalten, dass der<br />

primär mimetisch-realistische Ansatz der<br />

frühen Arbeiten, denen noch ein erkennbar<br />

fotografischer Blick eigen ist, sehr bald einem<br />

imaginativen Konzept in der Tradition<br />

des Magischen Realismus weicht. Romantische<br />

und sentimentale Einschläge, die anfangs<br />

durchaus mitschwingen können, treten<br />

gleichfalls zugunsten einer stärker klassischen<br />

Orientierung zurück. Nachtstücke<br />

– gelegentlich mit dramatischen Effekten<br />

– und Atmosphärisches werden seltener<br />

und schließlich aufgehoben in zeitlosen<br />

Sinnbildern des Wirklichen. Gravierende<br />

Richtungswechsel oder gar Brüche finden<br />

sich aber nicht. Im Gegenteil! Das Werk<br />

offenbart sich als Kontinuum mit eigener<br />

Entwicklungsspezifik. Die Verstärkung des<br />

„Bildhaften“ geht einher mit einer bemerkenswerten<br />

Intensivierung des Sinnlichen<br />

in der Wiedergabe von Krügers Erfindungen,<br />

denen eine Wahrscheinlichkeit eignet,<br />

der man sich nicht entziehen kann.<br />

Gerd Lindner<br />

Zur Ausstellung erscheint eine Monografie mit 110 Farbabbildungen<br />

und Texten von Frédéric Bußmann, Mark<br />

Gisbourne, Gerd Lindner und Andreas Schüle im Hirmer<br />

Verlag, München. Weitere Stationen der Ausstellung sind<br />

die Kunsthalle Rostock und das Museum de Fundatie in<br />

Zwolle in den Niederlanden.<br />

Panorama Museum<br />

Monumentalbild von Werner Tübke<br />

Am Schlachtberg 9<br />

06567 Bad Frankenhausen<br />

Tel: +49 (0) 34671 6190<br />

www.panorama-museum.de<br />

Öffnungszeiten Di bis So 10 – 17 Uhr<br />

ab April bis 18 Uhr<br />

48<br />

frühling | <strong>2017</strong>


49


DER KUNSTBLITZ | ART SALZBURG<br />

ART goes Salzburg<br />

ART Salzburg<br />

Contemporary & Antiques International<br />

Messe für zeitgenössische Kunst,<br />

Klassische Moderne & Antiquitäten<br />

22. bis 25. Juni <strong>2017</strong>, Hallen 3/5, Messezentrum Salzburg<br />

22 – 25 JUNI <strong>2017</strong><br />

www.art-salzburg-contemporary.com<br />

Johanna Penz, Direktorin und Gründerin der<br />

Art-Messen in Salzburg und Innsbruck<br />

Foto: www.guentheregger.at<br />

50<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Die ART Kunstmesse GmbH, welche bereits seit<br />

über 20 Jahren die ART Innsbruck betreibt, startet<br />

nun auch in Salzburg durch. Bereits im Juni<br />

<strong>2017</strong> (22. bis 25. 06.) findet die erste Ausgabe<br />

der ART Salzburg Contemporary & Antiques<br />

International im Messezentrum Salzburg statt.<br />

Schon bei der Jubiläums-ART, also der 20. ART<br />

Innsbruck im Jänner vor einem Jahr, dachte Messemacherin<br />

Johanna Penz , die Eigentümerin der<br />

ART Kunstmesse GmbH ganz offen über eine<br />

Ausweitung ihres Messekonzeptes und die Etablierung<br />

der ART an anderen Standorten nach. Ein<br />

Jahr später ist es bereits so weit. Im Juni <strong>2017</strong><br />

launcht sie die erste Ausgabe der ART Salzburg<br />

Contemporary & Antiques International im Messezentrum<br />

Salzburg.<br />

„Salzburg war immer schon meine absolute<br />

Wunsch-Destination. Die Stadt ist ja schon per<br />

se ein Synonym für Kunstsinn, und das in allen<br />

Sparten. Mit der ART Salzburg Contemporary &<br />

Antiques International wollen wir nun erstmals<br />

einen guten Mix von heimischen und internationalen<br />

Galerien und Kunsthändlern nach Salzburg<br />

bringen. Ein neues frisches Kunstangebot für<br />

Salzburg und seine Umlandregionen also, ganz<br />

ähnlich unserem Konzept in Innsbruck, wo wir<br />

Einsteiger unter den Kunstliebhabern ebenso wie<br />

versierte Sammler anzusprechen und nun schon<br />

seit über zwanzig Jahren zu begeistern verstehen“,<br />

so Penz zu ihrem Coup.<br />

51


DER KUNSTBLITZ | ART SALZBURG<br />

„Wir freuen uns ganz besonders, dass wir die erfahrene Messemacherin Johanna Penz vom<br />

Standort Salzburg überzeugen und für die - bestens für künstlerische Ausstellungen geeignete<br />

Location - Messezentrum Salzburg gewinnen konnten. Diese Kunstverkaufsplattform<br />

ergänzt unser vielfältiges Eigen- und Gast-Veranstaltungsportfolio gemäß unserem Unternehmensclaim<br />

„Vielfalt unter einem Dach“ perfekt“, zeigt sich Michael Wagner, Geschäftsführer<br />

der Messezentrum Salzburg GmbH vom Konzept der etablierten Messe begeistert.<br />

Rege Kunstgespräche auf der Messe @diefotografen.at<br />

Das Programm der ART Salzburg Contemporary<br />

& Antiques International fokussiert<br />

sich dabei primär auf zeitgenössische<br />

Kunst und klassische Moderne, „wir zeigen<br />

aber auch erlesene Antiquitäten der<br />

letzten Jahrhunderte.“ Mit Salzburg und<br />

Innsbruck im Doppelpack möchte die ambitionierte<br />

Messemacherin nun zur Kunstverkaufsplattform<br />

Nr. 1 im Westen Österreichs<br />

aufsteigen. Durch den Launch der<br />

ART Salzburg Contemporary & Antiques<br />

International im Frühsommer wird Penz<br />

die ursprünglich für Innsbruck angedachte<br />

Frühlings-ART freilich vorerst aussetzen.<br />

„Indem wir Salzburg jetzt doch früher ins<br />

Portfolio aufnehmen können als gedacht,<br />

belassen wir in Innsbruck jetzt erst mal<br />

nur den Wintertermin.“ Die nächste ART<br />

Innsbruck findet demzufolge wieder im<br />

Jänner 2018 statt.<br />

52<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Elisabeth Lecourt, „Coeurs en chamade“, 2016,<br />

Syrienkarte in Plexiglas, signiert, Kahn-Gallery,<br />

London/GB<br />

Roman Träxler, „Portrait # 670, 7027“, Acryl a. Leinwand,<br />

150x190 cm, Galerie Art-Felicia, Mauren/FL<br />

Gerlach Bommersheim, „ohne Titel“, 2004, Mischtechnik (Collage,<br />

Karton, Leinwand), 24,5 x 23 cm, Werkkunstgalerie, Berlin/DE<br />

Die ART Salzburg Contemporary & Antiques<br />

International zeigt internationale<br />

zeitgenössische Kunst, Klassische Moderne<br />

und Antiquitäten.<br />

An die 70 Aussteller - Galeristen und<br />

Kunsthändler aus verschiedensten Nationen<br />

- präsentieren Gemälde, Originalgraphik,<br />

Skulpturen, Fotografie, Neue Medien,<br />

sowie antike Möbel, antike Teppiche<br />

und weitere Kostbarkeiten.<br />

Nähere Informationen:<br />

office@art-salzburg-contemporary.com<br />

www.art-salzburg-contemporary.com<br />

53


DER KUNSTBLITZ | Allee-Center-ART<br />

Allee-Center-ART <strong>2017</strong><br />

Eine gelungene und vielfältige Ausstellung<br />

präsentiert von sechzehn<br />

Künstlern aus Sachsen-Anhalt für<br />

das Magdeburger Publikum<br />

Gisela Renker „Versailles“ Fotografie<br />

In der Zeit vom 08.03.-25.03.<strong>2017</strong><br />

stellten sechzehn Künstler/innen aus<br />

den Bereichen Malerei sowie schwerpunktmäßig<br />

Fotografie und Bildhauerei<br />

ihre Arbeiten in den Räumlichkeiten<br />

des Allee-Centers aus.<br />

54<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Von links nach rechts: Ines Sommer (Stadtsparkasse Magdeburg),<br />

Edimilson Ferreira, Prof. Dr. Matthias Puhle (Landeshauptstadt<br />

Magdeburg Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport), Margaret<br />

Stange-Gläsener (Center Managerin), Philipp Liehr, Dr. Uwe Förster<br />

(Museum Kloster unserer lieben Frauen), Pauline Ullrich, Georg Bandarau<br />

(Pro M Magdeburg).<br />

55


DER KUNSTBLITZ | Allee-Center-ART<br />

Eine Fotografie von Peter Breuer<br />

Pauline Ullrich, „Milena“, Keramik<br />

Pauline Ullrich, „Milena“, Keramik<br />

Nun schon zum vierten Mal in Folge wurde<br />

die Allee-Center-ART unter dem Motto „Die<br />

leichteste ART, der KUNST zu begegnen“ erfolgreich<br />

dargeboten. Auch in diesem Jahr<br />

bewährte sich das Konzept der Schau. Nicht<br />

die Besucher suchen die Kunst, sondern die<br />

Kunst sucht ihre Betrachter und Bewunderer,<br />

und dies dort, wo sich hunderttausende<br />

Menschen in ihrer Alltäglichkeit bewegen.<br />

Aus den sechzehn engagierten und professionell<br />

arbeitenden Künstlern, die mit ihren<br />

Werken um die drei Kunstpreise den „Wettbewerb“<br />

antraten, wurden drei Preisträger<br />

von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt.<br />

Aufgrund der hochkarätigen angebotenen<br />

Kunst hatten es die Mitglieder der Jury<br />

(Prof. Dr. Matthias Puhle - Landeshauptstadt<br />

Magdeburg Beigeordneter für Kultur,<br />

Schule und Sport, Ines Sommer- Stadtsparkasse<br />

Magdeburg, Georg Bandarau - Pro<br />

M Magdeburg, Dr. Uwe Förster - Museum<br />

Kloster unserer lieben Frauen, Margaret<br />

Stange-Gläsener - Center Managerin) dieses<br />

Jahr nicht leicht, eine Entscheidung zu<br />

treffen.<br />

Am 19. März konnten sich die Preisträger<br />

im Kreis zahlreicher geladener Gäste über<br />

ihren Erfolg freuen.<br />

Der erste Preis ging an den Holzbildhauer<br />

Philipp Liehr, der Szenen oder Momentaufnahmen<br />

aus dem alltäglichen Leben von<br />

Menschen festzuhalten versucht, indem er<br />

die darin vorkommenden Figuren gekonnt<br />

mit einer sehr beachtenswerten, fast filigranen<br />

und ungeheuer präzisen Verarbeitungsweise<br />

in Holz schlägt.<br />

Die ausschließlich in schwarz/weiß gehaltenen<br />

Arbeiten des in Brasilien gebürtigen<br />

56<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Eine Radierung<br />

des Künstlers<br />

Frank Nitsche<br />

H.-Rainer Otto Rausch erklärt dem Publikum die Vorgänge<br />

seiner Drucktechnik.<br />

ntation.<br />

en<br />

tenlos.<br />

686 69<br />

Europa<br />

d.de<br />

und später nach Magdeburg gezogenen<br />

Fotografen Edimilson Ferreira wurden mit<br />

dem zweiten Preis (gestiftet von der Stadtsparkasse<br />

Magdeburg) gewürdigt. Tendenziell<br />

lässt sich der Künstler in seinem Werk<br />

passepartout<br />

WERKSTATT<br />

von der „Straßenfotografie“ der 50er/60er<br />

Individuelle Lösungen für Ihre perfekte Präsentation.<br />

und 70er Jahre inspirieren. Die monochrome<br />

Lösung betont die Alltäglichkeit der<br />

Protagonisten, die sich wie in der Szene eines<br />

Fellini Films bewegen. Es ist „Realismus<br />

der Straße“, es ist das Leben der einfachen<br />

Menschen mit ihren Träumen und ihrer<br />

Quotidianität.<br />

Den Publikumspreis erhielt die Künstlerin<br />

Pauline Ullrich. Die in Geisingen ansässige<br />

Bildhauerin arbeitet in dem Bereich der<br />

plastischen Keramik. Ihre grazilen Frauenfiguren<br />

erscheinen wie märchenhafte<br />

Wesen Passepartouts mit melancholischen & Gesichtsaus- Rahmen<br />

per Computer geschnitten · Katalog kostenlos.<br />

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Doreen Hitzke<br />

„Vulnerable Point“, Fotografie<br />

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DER KUNSTBLITZ | Allee-Center-ART<br />

Eine Fotoarbeit des Künstlers Edimilson Ferreira<br />

Eine Siebdruckarbeit<br />

von Diana<br />

Gehlhoff<br />

drücken.<br />

Bemerkenswerte Besonderheiten sind hierbei<br />

die wie Intarsien eingearbeiteten Reliquien<br />

oder Fundstücke alter Gebrauchskeramik,<br />

die sie bei der Gestaltung ihrer<br />

menschengroßen Büsten verwendet. Durch<br />

die hierbei entstandene unterschiedliche<br />

Struktur der Oberfläche scheinen sich die<br />

„Erinnerungen“ und die vergangene „Biografie“<br />

der Darstellerinnen zu offenbaren.<br />

Durch die glänzenden, in Pastelltönen gehaltenen<br />

Glasuren entsteht eine blasse, sozusagen<br />

zärtliche Hauttönung.<br />

Zusätzlich ergänzt die Künstlerin ihre kreative<br />

Produktion mit grafischen Arbeiten, die<br />

eine grundlegende und gekonnte Erfahrung<br />

verschiedenster Drucktechniken verraten.<br />

Aus dem Bereich der Fotografie zusammen<br />

mit dem schon erwähnten Preisträger Edimilson<br />

Ferreira zeigten auch Gisela Renker,<br />

Doreen Hitzke und Peter Breuer Arbeiten.<br />

Für Gisela Renker sind eindeutig Städte die Inspirationsquelle<br />

für ihre Arbeiten. Das beweist<br />

auch das nächste Projekt der Künstlerin, ein<br />

neuer Bildband über Magdeburg unter dem<br />

Titel „Die schönsten Seiten der Stadt“, der<br />

noch in diesem Jahr erscheinen wird.<br />

Ebenfalls interessant ist die Verbindung zu<br />

der Nibelungen-Sage, die Doreen Hitzke<br />

in ihren Werken mit Hilfe einer Feder als<br />

Eine Keramik von Corinna<br />

Theuring „Blöde<br />

Kuh“Ferreira<br />

58<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Ein Werk von Christoph Ackermann,<br />

Acryl auf Leinwand<br />

Ein Objekt von Thomas Haufe<br />

Frau Stange-Gläsener markiert das Gemälde<br />

von Frank Nitsche mit einem roten Punkt<br />

Hauptdarstellerin, einem Symbol für Verwundbarkeit<br />

und Verletzlichkeit, darstellt.<br />

Peter Breuer war schon 2016 in der Ausstellung<br />

vertreten, allerdings entdecken<br />

wir in seinen neuen Arbeiten diesmal<br />

eine andere Inspirationsquelle, das Thema<br />

„Mensch“. So entstehen Werke, in denen<br />

Touristinnen, Obdachlose und Personen<br />

mit Auffälligkeiten ihre nackte Biografie<br />

offenbaren. Durch das Medium der Fotografie<br />

erlebt der Betrachter direkt und<br />

unmittelbar einen speziellen Moment im<br />

Leben dieser Menschen mit den damit<br />

verbunden Gefühlen, wie beispielsweise in<br />

dem Bild zweier Clochards, in der sich die<br />

schmerzhafte Erfahrung gesellschaftlicher<br />

Ausgrenzung gleichzeitig als ein Symbol<br />

für erwünschte Freiheit darstellt.<br />

Sowohl Diana Gehlhoff (Preisträgerin 2016)<br />

als auch H.-Rainer Otto Rausch (der Künstler<br />

war in diesem Jahr auch auf der Leipziger<br />

Buchmesse mit seinen Leporellos vertreten)<br />

zeigten mit ihren neuen grafischen<br />

Arbeiten ihr drucktechnisches Können.<br />

Frank Nitsche, der zum ersten Mal an der<br />

Allee-Center-ART teilnahm, bot eine interessante<br />

Auswahl an bunten Gemälden und<br />

monochromen Grafiken. Die Center Managerin<br />

Margaret Stange-Gläsener war von<br />

Nitsches Malweise fasziniert und entdeckte<br />

zwischen seinen Werken das passende Bild<br />

für ihre Kunstsammlung (s. Foto).<br />

Die Künstlerin Ingrid Thielbeer nahm zum<br />

dritten Mal an der Ausstellung teil. Ihre<br />

neuen abstrakten Bilder zeigen eine weitere<br />

Entwicklung ihrer technischen Erfahrungen.<br />

Insgesamt war ihre Präsentation in diesem<br />

Jahr wieder sehr überzeugend.<br />

Wie Sie, liebe Leser, sicherlich in Erinnerung<br />

behalten haben, gewann Matthias Trott im<br />

59


DER KUNSTBLITZ | Allee-Center-ART<br />

Eine Fotoarbeit des Künstlers Edimilson<br />

Ferreira<br />

Martin Steffen betrachtet stolz seinen Neu-Erwerb (eine Grafik von Diana<br />

Gehlhoff).<br />

letzten Jahr einen der drei Allee-Center-<br />

ART-Kunstpreise. Der Bildhauer, der seit<br />

der ersten Ausstellung (2014) regelmäßig<br />

auf der „leichtesten ART, der KUNST zu begegnen“<br />

vertreten war, ist sicherlich ein<br />

würdiger Repräsentant der Magdeburger<br />

Kunstszene. Seine Holzskulpturen und Holzobjekte<br />

aus über 400 Jahre altem Eichenholz<br />

(von der Elbe) wurden mit Hilfe einer<br />

Kettensäge geformt und teilweise „verletzt“.<br />

Realisiert unter Verwendung dieses<br />

ungewöhnlichen „Instruments“ entstanden<br />

Arbeiten voller Poesie. Auch Christoph<br />

Ackermann ist kein „Neuling“ mehr auf der<br />

Allee-Center-ART. 2016 stellte der Künstler<br />

seine fotografischen Arbeiten aus, desto<br />

mehr überraschte diesmal die neue Präsentation<br />

mit Gemälden und Mischtechniken.<br />

Überwiegend werden seine Arbeiten von<br />

dynamischen Pinselstrichen dominiert, die<br />

Erinnerungen an die Zeiten des so genannten<br />

„Action Paintings“ und die Formen der<br />

expressionistischen Abstraktion lebendig<br />

werden lassen. Wie der Künstlerkollege<br />

Ackermann überraschte auch Sandra Eichler<br />

mit Malerei. Uns war sie als Fotografin<br />

bekannt (s. Allee-Center-ART 2015), aber<br />

eine genaue Betrachtung ihrer Biografie<br />

offenbart die wahre Inspirationsquelle<br />

Familie Sander freut sich über<br />

den neuen „Ackermann“.<br />

60<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Eine Plastik des Preisträgers<br />

Philipp Liehr<br />

Eine Plastik von Barbara Hoeft<br />

Melanie Diedrich bereichert ihre Kunstsammlung<br />

mit einen Bild von Diana Gehlhoff<br />

Ihre Arbeiten. Die „Punktmalerei“ ist eine<br />

Technik, die sie ursprünglich während eines<br />

5-jährigen Aufenthalts in Australien bei<br />

den Aborigines erlernte und weiter entwickelte.<br />

Thomas Haufe, geboren in Wilsdruff<br />

bei Dresden und wohnhaft in Halle, brachte<br />

mit seinen Objekten einen neuen Wind<br />

in die Ausstellung. Seine Formen erinnern<br />

teilweise an Werke des ungarisch/französischen<br />

Künstlers Victor Vasarely und somit<br />

an die Op-Art, allerdings bedienen sich die<br />

Objekte einer plastischen Umsetzung und<br />

sind als eine weitere Entwicklung dieses<br />

künstlerischen Erbes zu betrachten.<br />

Zwei neue Präsenzen im Bereich der Bildhauerei<br />

verkörpern die Künstlerinnen Barbara<br />

Hoeft und Corinna Theuring. Während<br />

die Objekte der ersten Künstlerin fast eine<br />

„sakrale und tempelartig-monumentale“<br />

Bedeutung vermitteln, entdecken wir bei<br />

Corinna Theuring eine durchgehende Ironie.<br />

Beide Künstlerinnen nehmen zum ersten<br />

Mal an der Ausstellung teil.<br />

KÜNSTLER UND KUNSTSAMMLER – EINE<br />

KLUGE VERBINDUNG AUCH FÜR DIE<br />

NÄCHSTEN GENERATIONEN<br />

Auch in diesem Jahr gab es fündige Kunstsammler,<br />

die aus der Ausstellung das ein oder<br />

andere Werk für ihre Sammlung erwarben. Gerade<br />

dieses Treffen zwischen Kunstschaffenden<br />

und ihren Bewunderern ist ein nicht unwichtiger<br />

Teil der Allee-Center-ART. Denn das Erwerben<br />

eines Kunstwerkes ist wie das Pflanzen eines<br />

Baumes, der nicht nur denjenigen belohnt,<br />

der ihn mit Sorgfalt pflegt, sondern auch den<br />

folgenden Generationen seine Früchte gibt.<br />

61


DER KUNSTBLITZ | Art a10<br />

ART A10 in Wildau<br />

12.10.-28.10.<strong>2017</strong><br />

Bis zum 31.05.<strong>2017</strong> können sich<br />

fachgerecht arbeitende Künstler/innen<br />

aus den Bereichen der Malerei, Fotografie,<br />

Bildhauerei /Objektkunst der<br />

Region Brandenburg und Berlin für die<br />

ART A10 bewerben. Bereits im dritten<br />

Jahr setzt sich Sven Schulze (Center<br />

Manager A10 Center in Wildau) für die<br />

regionale Kunstszene ein, in dem er die<br />

Räume seines Centers für die höchst<br />

erfolgreiche Schau zur Verfügung stellt.<br />

Die Macher der Ausstellung, die unter<br />

dem Slogan „die leichteste Art der<br />

Kunst zu begegnen“ steht, möchten<br />

an einem Ort wie diesem, wo das Leben<br />

in seiner Alltäglichkeit pulsiert, die<br />

Kunst zum Betrachter bringen. Somit<br />

haben regionale Kunstschaffende die<br />

Möglichkeit, ihre Werke einem großen<br />

Publikum zu präsentieren und mehr Beachtung<br />

in der Kunstszene finden.<br />

Ein Werk von Günter Böhme.<br />

62<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Ein<br />

Hannah<br />

Gemälde<br />

Ahrens<br />

von Andrea<br />

Center<br />

Streit.<br />

Managerin<br />

Für Bewerber/innen der ART A10 gelten folgende<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Es gibt keine Altersbeschränkung. Einzel-Bewerbungen<br />

von Künstler/innen sind ebenso möglich,<br />

wie die Bewerbung von Künstlergruppen.<br />

* Ein erfolgreicher Abschluss an einer anerkannten<br />

Kunstakademie oder die Mitgliedschaft<br />

im Verband bildender Künstler sind<br />

gewünscht; aber auch Autodidakten, die ihre<br />

Kunst auf hohem Niveau präsentieren, sind<br />

willkommen. Hobbymaler und Handwerker<br />

werden ausgeschlossen. Im Streitfall entscheidet<br />

die Jury über die Zulassung.<br />

* Es sind bis zu zehn Fotos der Arbeiten aus<br />

der Produktion der letzten zehn Jahre (in digitaler<br />

Form oder auf Fotopapier entwickelt) einzureichen.<br />

Außerdem sollten die Fotos mit den<br />

üblichen Werkbeschreibungen (Titel / Größe /<br />

Technik / Entstehungszeit) versehen sein. Eine<br />

kurze Biographie ist außerdem erforderlich.<br />

* Das Material kann per Mail (ausstellung@city-art.info)<br />

oder persönlich an der<br />

Kundeninformation des Marktplatz-Centers<br />

Neubrandenburg unter der nachstehenden<br />

Adresse eingereicht werden:<br />

A10 Center Wildau, Centermanagement,<br />

Chausseestr. 1, 15740 Wildau<br />

Hierbei ist zu beachten, dass das eingesandte<br />

Bewerbungsmaterial (Mappen sowie das<br />

Bildmaterial) nicht von uns an die Bewerber/<br />

innen zurück gesendet wird. Zudem darf das<br />

zu Werbungs- bzw. Publikationszwecken zur<br />

Verfügung gestellte Bildmaterial von uns<br />

kostenfrei veröffentlicht und in Verbindung<br />

mit der Layout- Gestaltung beliebig beschnitten<br />

werden.<br />

63


DER KUNSTBLITZ | Art a10<br />

* Es gibt keinerlei Einschränkungen bezüglich<br />

der Themawahl und der Formate der<br />

Kunstwerke (vorausgesetzt ihre Lieferung<br />

und Installation stellt keine Gefährdung und<br />

kein Hindernis für die Besucher dar).<br />

* Für Künstler/innen ist die Beteiligung<br />

an der Ausstellung kostenlos! Die Aussteller/<br />

innen haben keinerlei Gebühren zu tragen, allerdings<br />

sind sie für einen sicheren Transport<br />

ihrer Werke selbst verantwortlich und müssen<br />

für die entsprechenden Kosten aufkommen.<br />

* Die Arbeiten werden, wie es bei einer<br />

professionellen Kunstmesse der Fall ist, auf<br />

geeigneten Stellwänden oder in Glasvitrinen<br />

(Skulpturen) präsentiert. Anschauungsbilder<br />

hierzu können wir per Anfrage zusenden.<br />

* Die Arbeiten sind während der Ausstellungszeit<br />

über das Center versichert. Sie<br />

können zum Verkauf angeboten werden; der<br />

Verkaufspreis der Arbeiten entspricht hierbei<br />

dem Versicherungswert. Im Verkaufsfall erhält<br />

der/die Künstler/in den gesamten Verkaufspreis<br />

ohne Abgabe einer Provision.<br />

Informationen zum Auf- bzw. Abbau der<br />

Ausstellung:<br />

* Die Kunstwerke werden von den Künstlern/innen<br />

persönlich (oder bei Verhinderung<br />

von ihren Vertretungspersonen) aufgehängt.<br />

Sie sollten pünktlich zu den Auf- bzw. Abbauterminen<br />

(das genaue Datum und die<br />

Uhrzeit werden wir Ihnen noch bekannt geben!)<br />

erscheinen.<br />

* Infos für Bildhauer/innen: Sockel für<br />

die Skulpturen müssen selbst mitgebracht<br />

werden. Evtl. können für diesen Zweck vom<br />

Center, Tische zur Verfügung gestellt werden.<br />

* Die Aufhängung der Bilder erfolgt mithilfe<br />

eines Aufhänge-Systems mit Schnüren<br />

und Haken. Hierfür sollten die Bilder mit<br />

Aufhängern versehen sein.<br />

* Bilder, die extrem empfindlich sind (z.B.<br />

Arbeiten aus Papier, die nicht hinter Glas<br />

gerahmt sind) sollten durch entsprechende<br />

Vorrichtungen geschützt sein.<br />

64<br />

frühling | <strong>2017</strong>


Der Große Krieg im Kleinformat<br />

Graphik- und Medaillenkunst<br />

zum Ersten Weltkrieg<br />

11. Februar bis<br />

11. Juni <strong>2017</strong><br />

FORUM<br />

CONFLUENTES<br />

Kunst.Kultur.Bildung.<br />

MITTELRHEIN-MUSEUM<br />

ROMANTICUM<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

STADTBIBLIOTHEK


Egon Schiele, Selbstbildnis mit Pfauenweste, 1911; © Ernst Ploil, Wien<br />

EGON<br />

SCHIELE<br />

22. 02. BIS 18. 06. <strong>2017</strong><br />

ALBERTINAPLATZ 1, 1010 WIEN<br />

TÄGLICH 10–18 UHR, MITTWOCH 10–21 UHR<br />

WWW.ALBERTINA.AT

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