Tassilo, Ausgabe Mai/Juni 2017 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
Therapieklettern in der DAV-Halle Peißenberg - Die Ärztlichen Direktoren von Weilheim und Schongau auf der Roten Couch (Prof. Dr. Andreas Knez, Dr. Wilhelm Fischer) - Tipps für Fahrrad im Frühjahr - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - Bambi-Rettung per Drohne: ein Pilotprojekt auf Gut Achberg - Die Geschichte der Zunftzeichen am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Feuerwehrwettkampf in Murnau am 24. Juni - Die Lebenshilfe Polling und ihr Wohnraumangebot - Drei Firmen unter einem Dach: die Bauer Unternehmensgruppe - Tierheim Starnberg - Spatzenhausen: ein Ort feiert Bezirksmusikfest - Veranstaltungstipps für Mai und Juni im Tassiloland
Therapieklettern in der DAV-Halle Peißenberg - Die Ärztlichen Direktoren von Weilheim und Schongau auf der Roten Couch (Prof. Dr. Andreas Knez, Dr. Wilhelm Fischer) - Tipps für Fahrrad im Frühjahr - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - Bambi-Rettung per Drohne: ein Pilotprojekt auf Gut Achberg - Die Geschichte der Zunftzeichen am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Feuerwehrwettkampf in Murnau am 24. Juni - Die Lebenshilfe Polling und ihr Wohnraumangebot - Drei Firmen unter einem Dach: die Bauer Unternehmensgruppe - Tierheim Starnberg - Spatzenhausen: ein Ort feiert Bezirksmusikfest - Veranstaltungstipps für Mai und Juni im Tassiloland
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iologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel <strong>und</strong> Eukalyptus<br />
Bürokratie statt OP: Verwaltungsarbeiten stehen bei Ärztlichen Direktoren auf der Tagesordnung.<br />
komme ich am meisten zur Ruhe.<br />
Ein neues Hobby ist das Kajakfahren.<br />
Auf dem Ammersee unterwegs<br />
zu sein, auch in der kalten<br />
Jahreszeit, das entspannt <strong>und</strong> tut<br />
meiner Seele gut.<br />
Fischer: Wir sind ja beide begeisterte<br />
Radler <strong>und</strong> fahren, so weit<br />
wie möglich, jeden Tag damit zur<br />
Arbeit.<br />
Dr. Fischer, Sie sind ausgewiesener<br />
Experte für Herzschrittmacher. Was<br />
ist einfacher, eine Herz-OP oder<br />
eine Expedition z<strong>um</strong> 6 190 Meter<br />
hohen Mount McKinley?<br />
Fischer: Eine schwierige Frage.<br />
Obwohl ich eine Herzschrittmacher-OP<br />
gewöhnt bin, geht es mir<br />
ebenso wie Prof. Dr. Knez. Vor jeder<br />
Operation empfinde ich es als<br />
Herausforderung. Die Expedition<br />
z<strong>um</strong> Mount McKinley war da etwas<br />
ganz anderes. Es ist entspannend,<br />
als Gegenpol z<strong>um</strong> Alltag in <strong>die</strong><br />
Welt rauszugehen ...<br />
... was meinen Sie mit „in <strong>die</strong> Welt<br />
rausgehen“?<br />
Fischer: Ich bin durch <strong>die</strong> Sahara<br />
gefahren, durch den Dschungel<br />
gegangen, habe bei der B<strong>und</strong>eswehr<br />
einen Taucherarztlehrgang<br />
gemacht, war bei den Gebirgspionieren<br />
<strong>und</strong> bin mal <strong>die</strong><br />
Carstensz-Pyramide in Neuguinea<br />
hochgeklettert <strong>und</strong> habe sogar<br />
den Stamm der ehemaligen Kannibalen<br />
kennengelernt. <strong>Das</strong> sind<br />
so Erfahrungen, da denkt man<br />
weniger an <strong>die</strong> Alltagssorgen. Hier<br />
merkt man auch, wie klein manche<br />
unserer hausgemachten Probleme<br />
gegenüber dem sind, was<br />
es in der Welt gibt. Hier in Schongau<br />
sind wir Gelbfieberimpfstelle.<br />
Die Geschichten <strong>die</strong>ser Reisenden<br />
interessieren mich immer sehr,<br />
gleichzeitig kann ich ihnen ein<br />
paar medizinische Reisetipps mit<br />
auf den Weg geben.<br />
Wie kam es zur Leidenschaft Bergsteigen?<br />
Fischer: Seit meiner Kindheit bin<br />
ich beim Alpenverein, auch meine<br />
Eltern waren schon dabei. Ich war<br />
immer gerne in den Bergen. Als<br />
ich dann <strong>um</strong> <strong>die</strong> 50 Jahre war, hab<br />
ich mir gesagt, dass ich ein bisschen<br />
mehr Sport machen müsste.<br />
Auch weil ich mit dem Lehrbücher-Schreiben<br />
sehr an den Computer<br />
gefesselt war, besonders in<br />
den Nächten. Damals hatte ich zu<br />
wenig Ausgleich <strong>und</strong> mir gesagt:<br />
„Jetzt wird es Zeit, dass du dir ein<br />
Ziel suchst, bevor du einrostest.“<br />
Prof. Dr. Knez, als Professor kooperieren<br />
Sie mit der LMU-München.<br />
Wie sieht Ihre Lehrtätigkeit aus?<br />
Knez: Ich bin pro Semester immer<br />
vier bis fünf Wochen mit je einer<br />
Vorlesung in Großhadern eingespannt.<br />
Zudem sind wir in <strong>Weilheim</strong><br />
Lehrkrankenhaus <strong>und</strong> damit<br />
verpflichtet, Studenten in ihrem<br />
praktischen Jahr weiterzubilden.<br />
<strong>Das</strong> macht unglaublich viel Spaß<br />
<strong>und</strong> ist hochmotivierend für mich,<br />
aber auch für <strong>die</strong> Assistenten, <strong>die</strong><br />
so gefordert sind, ihr Wissen weiterzugeben.<br />
Was macht mehr Spaß, lehren oder<br />
operieren?<br />
Knez: Es ist zwar völlig verschieden,<br />
aber beides macht sehr viel<br />
Spaß. Es ist schon etwas sehr<br />
Befriedigendes, wenn man etwas<br />
weitergibt <strong>und</strong> das auf fruchtbaren<br />
Boden fällt. Gerade wenn sich Studenten<br />
nach dem praktischen Jahr<br />
melden <strong>und</strong> sagen: „Ich konnte<br />
viel von meiner Zeit in <strong>Weilheim</strong><br />
für <strong>die</strong> Prüfung nutzen.“ <strong>Das</strong> gibt<br />
einem das Gefühl, auf dem richtigen<br />
Weg zu sein.<br />
Ein schwer kranker Patient kommt<br />
in <strong>die</strong> Klinik <strong>und</strong> Sie als fremde<br />
Person behandeln ihn. Wie baut<br />
man hier ein Vertrauensverhältnis<br />
auf?<br />
Fischer: Ich glaube, <strong>die</strong> Erfahrung<br />
<strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Einstellung helfen einem<br />
da sehr. Und wenn man den<br />
ärztlichen Beruf mit Begeisterung<br />
ausübt, geht man ohnehin ganz<br />
anders heran. Mit Zuwendung<br />
lässt sich manchmal wesentlich<br />
mehr erreichen als mit Tabletten.<br />
Wir sind ja auch beide bayerische<br />
Urgewächse <strong>und</strong> kennen den bestimmten<br />
Schlag der Leute. <strong>Das</strong><br />
erleichtert das Reden.<br />
Knez: Wir mögen <strong>die</strong> Leute ja<br />
auch. Ich glaube, das wichtigste<br />
ist: ernst nehmen <strong>und</strong> Empathie.<br />
Den Patienten das Gefühl geben,<br />
dass wir sie verstehen, sie aber<br />
auch in ihrer Persönlichkeit belassen.<br />
Wir sind nicht <strong>die</strong> Schlaueren,<br />
<strong>und</strong> das spüren <strong>die</strong> Patienten. Ich<br />
mag <strong>die</strong> Bevölkerung hier. Die<br />
Leute sind geraderaus <strong>und</strong> sagen,<br />
was sie wollen. Und <strong>die</strong> Zeit der<br />
Bevorm<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> des „weißen<br />
Gottes“ ist ohnehin vorbei. <strong>Das</strong> ist<br />
auch gut so.<br />
Sie sind beide sehr heimatverb<strong>und</strong>en.<br />
Hatten Sie nie den Drang, etwas<br />
anderes zu sehen?<br />
Fischer: Ich bin geborener Hohenpeißenberger,<br />
war aber auch lange<br />
Zeit weg. Bevor ich 1984 nach<br />
Peißenberg kam, war ich im Rosenheimer<br />
Krankenhaus, in Haag<br />
bei Wasserburg, bei der B<strong>und</strong>eswehr<br />
als Truppenarzt im Erdbebeneinsatz<br />
in Friaul. <strong>Das</strong> waren<br />
z<strong>um</strong> Teil sehr abenteuerliche<br />
Wege, <strong>die</strong> ich gerne beschritten<br />
habe. Aber ehrlich gesagt bin ich<br />
sehr gerne zuhause, weil es hier<br />
ausgesprochen schön ist.<br />
Knez: Ich bin in München geboren,<br />
<strong>und</strong> eines war für mich immer<br />
klar: Aus Bayern will ich auf<br />
keinen Fall weg. Als ich in jungen<br />
Jahren in Großhadern tätig war<br />
<strong>und</strong> mal am <strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus<br />
vorbeigefahren bin, habe<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 11<br />
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