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Altlandkreis Ausgabe Mai/Juni 2017 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

die Ärztlichen Direktoren von Schongau und Weilheim auf der Roten Couch - Kontrollierte Faustschläge: die Boxabteilung Schongau - die Carrera-Bahnen der Familie Benzerath - Rigoros, mit Wollsockn an den Chiemsee - Therpeutisches Klettern in herzogsägmühle - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - das Tierheim Schongau - Personal-Trainer im Altlandkreis Schongau: ganzheitlich zum besseren Lebensgefühl - 180 Jahre Kohlebergbau in Hohenpeißenberg - Fachmännische Radl-tipps zum Frühjahr - Die Tablet-Klasse an der Realschule Schongau - Zunfttaferl am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Bezirksmusikfest in Denklingen - Veranstaltungskalender für Mai und Juni 2017

die Ärztlichen Direktoren von Schongau und Weilheim auf der Roten Couch - Kontrollierte Faustschläge: die Boxabteilung Schongau - die Carrera-Bahnen der Familie Benzerath - Rigoros, mit Wollsockn an den Chiemsee - Therpeutisches Klettern in herzogsägmühle - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - das Tierheim Schongau - Personal-Trainer im Altlandkreis Schongau: ganzheitlich zum besseren Lebensgefühl - 180 Jahre Kohlebergbau in Hohenpeißenberg - Fachmännische Radl-tipps zum Frühjahr - Die Tablet-Klasse an der Realschule Schongau - Zunfttaferl am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Bezirksmusikfest in Denklingen - Veranstaltungskalender für Mai und Juni 2017

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egelmäßig zweimal im Jahr das<br />

Curriculum Trauerbegleitung an –<br />

Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />

Mehr als Motivation<br />

und warme Worte<br />

Und auch der über die Akademie<br />

gegründete Verein wächst. Mittlerweile<br />

kann sie auf ein Netzwerk<br />

von 15 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

(„der Umgang mit<br />

dem Tod ist nach wie vor ein eher<br />

weibliches Thema“) zugreifen, die<br />

allesamt im Bereich Kindertrauerbegleitung<br />

von ihr in über 300<br />

Unterrichtseinheiten ausgebildet<br />

wur<strong>den</strong>. Darüber hinaus haben<br />

alle ihrer Helferinnen weitere<br />

Ausbildungen im Bereich psychologischer<br />

Beratung, Paartherapie,<br />

Sozialberatung oder Psychotherapie<br />

vorzuweisen. Trauerbegleitung<br />

ist ein Respekt einflößendes Aufgabenfeld,<br />

und wenn es sich vorrangig<br />

um Kinder handelt, braucht<br />

es dazu mehr als warme Worte,<br />

Trost und Motivation. Kontakt zu<br />

betroffenen Familien bekommt<br />

Marienkäfer e.V. über Palliativstationen<br />

der Krankenhäuser, über<br />

Jugendämter oder Hospize. „Es ist<br />

grausam <strong>für</strong> sterbende Eltern, ihre<br />

Kinder zurücklassen zu müssen“,<br />

sagt Gudrun Huber. Umso mehr<br />

ist eine begleitende Unterstützung<br />

eine Hilfestellung <strong>für</strong> beide Seiten,<br />

die verbleibende Zeit so störungsfrei<br />

wie möglich miteinander erleben<br />

zu können. „Fragen Sie eine<br />

Fünfjährige, wo die verstorbene<br />

Mama nun ist, dann hören sie<br />

eine Geschichte voller Fantasie<br />

und Emotionen“, erzählt Gudrun<br />

Huber. Bei Jugendlichen sehe das<br />

ganz anders aus. Sie versuchen<br />

oft verzweifelt, die Alltagsstruktur<br />

aufrecht zu erhalten, wenn sie die<br />

Mutter oder <strong>den</strong> Vater in Trauer<br />

erleben. Sie wollen trösten, sie<br />

aus dieser Trauer herausholen.<br />

<strong>Das</strong> kostet Kindern und Jugendlichen<br />

immense Kraft. In diesen<br />

Situationen unterstützend zur Seite<br />

stehen zu können, macht Gudrun<br />

Huber froh. Denn gesprochen<br />

wer<strong>den</strong> muss nun einmal über<br />

<strong>den</strong> Tod. „Die Kinder einen Tag<br />

vorher zu informieren, kann fatale<br />

Folgen haben“, sagt sie. „Gerade<br />

das Abschiednehmen ist eine Ressource,<br />

die Kindern später Kraft<br />

geben kann.“<br />

Gudrun Huber führt die Erstgespräche<br />

mit <strong>den</strong> betroffenen Eltern.<br />

Dann entscheidet sie, welcher<br />

Helfer zum Umfeld passt, wie<br />

die Begleitung aussehen könnte<br />

und was die Familien überhaupt<br />

zur Bewältigung brauchen. „Nicht<br />

alle Jugendlichen wollen die Begleitung<br />

jede Woche sehen“, erklärt<br />

Gudrun Huber. Die Kinder<br />

entschei<strong>den</strong> selbst; sie sollen da<br />

sein, wenn die Marienkäfer-Mitarbeiter<br />

kommen, müssen aber<br />

nicht bleiben. Ist ein Kontakt zur<br />

Familie hergestellt, wer<strong>den</strong> regelmäßige<br />

Besuche besprochen.<br />

Sie dienen als vertrauensbil<strong>den</strong>de<br />

Maßnahme, da wird gemeinsam<br />

gebastelt und gemalt, wer<strong>den</strong><br />

Spiele oder Sport gemacht und<br />

hinaus ins Freie gegangen. Auch<br />

die Eltern profitieren von der Situation;<br />

haben sie selbst Angst, fällt<br />

das bei Kindern sofort auf fruchtbaren<br />

Bo<strong>den</strong>. Ein Aussprechen<br />

ist <strong>für</strong> Kinder Entlastung und hilft<br />

ihnen, besser mit allem umgehen<br />

zu können.<br />

Natürliche Integration<br />

des Todes in <strong>den</strong> Alltag<br />

Gudrun Huber kann erschütternde<br />

Fallbeispiele nennen. Wenn plötzlich<br />

der Ernährer wegfällt, eine<br />

Mutter in der Schwangerschaft<br />

aufgrund einer Depression<br />

Suizid begeht,<br />

Kinder betroffener Eltern<br />

plötzlich selbst unheilbar<br />

krank wer<strong>den</strong>, dann zeigt<br />

sich die Realität in harten<br />

Bildern. Eine natürliche<br />

Integration des Todes<br />

kann <strong>den</strong>noch möglich<br />

sein. Kinder sind von Natur<br />

aus lebensbejahende<br />

Wesen. So bleibt der Verein auch<br />

mit Familien über längeren Zeitraum<br />

in Kontakt, da Kinder und<br />

Jugendliche bei der Trauerarbeit<br />

durch unterschiedliche Entwicklungsstufen<br />

gehen. „Jetzt ist vielleicht<br />

eine Stabilität zu erkennen“,<br />

fasst Huber zusammen, „doch<br />

wenn ein neuer Schub kommt,<br />

sind wir wieder da.“<br />

Helfen kann Kindern bei der<br />

Trauerbewältigung eine Erinnerungsarbeit.<br />

Die Vereinsmitarbeiter<br />

erstellen gemeinsam mit<br />

ihnen Fotoalben und -bücher<br />

oder helfen bei der Errichtung<br />

einer Erinnerungsecke im eigenen<br />

Zimmer. „Wir basteln Karten<br />

mit Ressourcen, auf die Kinder im<br />

Notfall zugreifen können“, erzählt<br />

Gudrun Huber. An einer bunten<br />

Schnur im Zimmer aufgehängt,<br />

sind darauf einfach umzusetzende<br />

Vorschläge zu fin<strong>den</strong>. Vielleicht<br />

ein Pferd, wenn das Kind gerne<br />

reiten geht, die Oma oder Malstifte<br />

sind darauf abgebildet. Zusätzlich<br />

unterstützt der Verein auch<br />

finanziell, wenn besondere Umstände<br />

das erfordern. Da wird einer<br />

verwitweten Mutter das Heizöl<br />

bezahlt, wird einem mittlerweile<br />

selbst tödlich erkrankten Jungen,<br />

der frisch seinen Vater verlor, eine<br />

Ballonfahrt ermöglicht. Für all das<br />

wer<strong>den</strong> Spen<strong>den</strong> benötigt; auch<br />

die Fahrkostenerstattung und die<br />

Organisationsarbeit des Vereins<br />

wer<strong>den</strong> damit beglichen. Jüngst<br />

konnte einem traumatisierten<br />

Kind geholfen wer<strong>den</strong>. Marienkäfer<br />

e.V. übernahm die Kosten <strong>für</strong><br />

eine Reittherapie.<br />

rp<br />

> > > INFORMATIONN<br />

Marienkäfer e.V.<br />

Gudrun Huber, Hohe Rainäckerstr. 15,<br />

82396 Ai<strong>den</strong>ried/Pähl,<br />

Telefon: 08808 / 9247595,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@marien-kaefer.org<br />

Internet: www.marien-kaefer.org<br />

Wiggirica Jessica Ehrlicher<br />

Beratung - Coaching - Schulungen - Workshops<br />

Coaching / Lebensberatung<br />

Existenzgründerberatung<br />

Krisenbegleitung<br />

Paarberatung<br />

Sterbebegleitung<br />

Trauerbegleitung <strong>für</strong> Kinder<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

<br />

Wanderhofstraße 4<br />

<br />

Tel.: 0 88 61/2 58 56 66<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@wiggirica.de<br />

<br />

Unterstützung, Begleitung in allen Lebenslagen<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 25

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