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andy hope 1930 - Weltkunst

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auSGaBe 93 / heft 4 / 1. Quartal 2011<br />

<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

BarBara Fischer


<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

„der Künstler ist der Mittelsmann an der Schwelle zur<br />

hölle, doch die hölle ist das Künstlersein selbst.“<br />

(Veit Loers, „die Rückkehr der dämonen“, in Monopol 7-8/2008)<br />

1


2 <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

Universum – Multiversum<br />

BaRBaRa FISCheR Die wissenschaftliche<br />

Forschung geht davon aus, dass dieses, unser Universum<br />

über 13 Milliarden Jahre alt ist. Vermutlich wird es fast<br />

noch einmal solange dauern, bis die Sonne zu einem roten<br />

Riesen angewachsen sein wird, der dann die Erde<br />

verschlingt. Verglichen mit der Zeit, die wir nicht kennen,<br />

sei unser Leben auf Erden wie der Flug eines Sperlings<br />

durch einen Saal, zur einen Tür herein und zur<br />

anderen hinaus, so dachte der theologische Gelehrte<br />

Beda Venerabilis im 8. Jahrhundert nach Christi Geburt.<br />

In mathematische Relationen gebracht ist dies eine sehr<br />

optimistische Einschätzung. Von hier aus gesehen würde<br />

man die Dauer eines Menschenlebens eher als das<br />

Aufblitzen einer winzigen Gegenwart bezeichnen, oder<br />

als ein Leuchten, das für eine Nanosekunde aus dunkler<br />

Vergangenheit auftaucht, um in unbestimmte Zukunft<br />

zu verschwinden.<br />

Die Schwindel erregende Anzahl von Gegenwartsmomenten,<br />

aus denen sich die Zeit zusammensetzt, wird<br />

noch multipliziert mit der Zahl der möglichen Welten und<br />

Wahrscheinlichkeiten, die als Alternativen zu der Existenz<br />

denkbar sind, in der wir uns real befinden. Und dazu<br />

kommen noch einmal die Vorstellungen, die wir uns von<br />

diesen Welten machen und gemacht haben.<br />

In all diesem findet Andy Hope <strong>1930</strong> (seit Herbst 2010<br />

benützt Andreas Hofer ausschließlich diesen Namen)<br />

seine pluralistischen Bildwelten. Er schöpft aus den unterschiedlichsten<br />

Quellen, aus der Ästhetik der Comics,<br />

der Western, der Science Fiction, der Flohmarktbilder,<br />

der Ikonen der Moderne und der Vormoderne, um seine<br />

„Welt ohne Ende“ 1 zu erschaffen. Satanische wie christliche,<br />

mythologische wie astrologische, galaktische wie<br />

futuristisch fantastische Symbolfiguren bevölkern seine<br />

Werke, die an vielen Stellen klar auf Architektur und<br />

Kunst des Dritten Reiches Bezug nehmen. Sie wurden<br />

mitunter als Provokation verstanden (oder als ein ambivalentes<br />

Spiel mit Tabus in Frage gestellt), machen aber<br />

nur besonders deutlich, welche Bedeutung Symbole für<br />

die Orientierung in unserer Welt haben. Dabei bedient er<br />

sich verschiedenster Medien: von Malerei über Zeichnung,<br />

Computerprints, Collage, Skulptur, Video bis hin<br />

zu raumgreifenden Installationen. Andy Hopes Vorstellungswelt<br />

schließt sich an die Multiversums-Theorie der<br />

Physik an, der zufolge nicht nur unsere Welt existiert,<br />

sondern gleichzeitig unendlich viele. Das beobachtbare<br />

Universum ist demnach nur ein kleiner Teil der gesamten<br />

Wirklichkeit, zu der auch die Welten gehören, die<br />

nicht empirisch zugänglich sind. Insofern haben Begriffe<br />

von Zeit und Raum keine Bedeutung mehr und Hierarchien<br />

werden hinfällig.<br />

Der Mensch vergleicht Neues grundsätzlich mit schon<br />

Bekanntem, weil er Referenzwerte braucht, um sich die<br />

Welt erklärbar zu machen – man denke nur an die Bildung<br />

von Assoziationen. Wir leben in einer postmodernen,<br />

partiell virtuellen Welt, in der Realitäten stets neu thematisiert<br />

werden müssen, weil ihre Grenzen zur Fiktion<br />

immer mehr verschwimmen. In unserem Bemühen um<br />

eine eigene Identität und Realität bewegen wir uns auf<br />

einem Weg durch einen Dschungel scheinbar gleichberechtigter,<br />

völlig disparater subjektiver Wahrheiten. Wir<br />

wissen nicht, ob es im Universum noch einen anderen<br />

Stern gibt, um den wie um unsere Sonne ein Planet voller<br />

Leben kreist. Sollte es aber so sein, würden die Bewohner<br />

anderer Galaxien aus einer Entfernung von über<br />

100 Millionen Lichtjahren auf uns zurückblicken. Was<br />

würden sie sehen? Sähen sie urzeitliche Ebenen in rötliches<br />

Licht getaucht, bevölkert von in unserer Realität<br />

längst ausgestorbenen Dinosauriern? Das könnte man<br />

sich vorstellen, wenn man daran denkt, dass die immense<br />

Geschwindigkeit, mit der sich unsere Galaxie von einer<br />

anderen entfernt, bewirkt, dass die Wellenlänge des<br />

Lichts an das rote Ende des Spektrums verschoben wird.<br />

Dehnt man dagegen die Spekulationen im Bereich der<br />

Multiversums-Theorie weiter aus, kommt man auf Wahrscheinlichkeiten,<br />

die plötzlich die Vervielfältigung unserer<br />

Existenz, unsere simultane Existenz in unendlich<br />

vielen parallelen Welten nicht mehr ausschließt. Oder<br />

sind wir nur ein Konstrukt denkender und kommunizierender<br />

Wesen, ein Konstrukt in einer Matrix, in einer<br />

gigantischen Simulation einer technisch hoch entwickelten<br />

Zivilisation außerhalb unserer Wahrnehmung?<br />

Andy Hope thematisiert unsere entschwindende Wirklichkeit,<br />

löst vertraute Zusammenhänge sowie ein vertrautes<br />

Raum-Zeit-Kontinuum auf. „Wie Plakate, wie Cover<br />

sollen die Bilder sein. Es darf nicht die Illusion entstehen,<br />

dass sie sich auf irgendeine Wirklichkeit<br />

beziehen“ 2 , äußert er in einem Gespräch.<br />

Ich ist ein anderer<br />

Der im Jahr 1963 in München geborene Künstler signiert<br />

seine Werke seit Ende der 1990er Jahre hauptsächlich<br />

nach des Künstlers Angaben seit Herbst 2010 ausschließlich<br />

mit „Andy Hope <strong>1930</strong>“ (häufig mit angefügtem Wiederkreuz-Symbol),<br />

aber auch mit „New Spiritual Guides<br />

(NSG)“, „Lord of Illusions“, „Psychic Alchemy“, „Dead<br />

Jesus“, „0,10“, „Ylla“, „V“ und „Nova Dreamer“. So multipel<br />

seine Signaturen, so vielfältig sind auch die Beschäftigungen,<br />

denen der Künstler im Verlauf der Jahre<br />

Gerüchten zufolge nachgegangen sein soll: Surflehrer,<br />

Trickskifahrer, Fluglotse, Astrologe und nicht zuletzt<br />

Musiker.<br />

Andy Hope <strong>1930</strong> will seine unterschiedlichen Signaturen<br />

nicht als Pseudonyme verstanden wissen, vielmehr als<br />

Alter Egos, die er bewusst zwischen sich und seine Arbeit<br />

stellt. Er befindet sich hiermit in der Tradition derer,<br />

die dem französischen Dichter Arthur Rimbaud nach-


empfindend sagen würden: „Ich ist ein Anderer“. 3 Um<br />

Dichter zu sein, müsse man stark sein und ungeheuerliche<br />

Leiden auf sich nehmen. Nur wenn man sich mit<br />

Haut und Haaren einlasse auf die „Entregelung aller<br />

Sinne“, 4 könne man das Unbekannte erreichen, schrieb<br />

Rimbaud im Mai 1871 in einem ersten „Brief des Sehers“<br />

an seinen Rhetorik-Lehrer Georges Izambard. Hopes<br />

Porträt Zeichnung von 2007/08 Arthur Rimbaud gibt Anlass<br />

zu der Vermutung, dass auch er sich diesen Gedanken<br />

sehr nahe fühlt. Befragt nach den Hintergründen für<br />

die alternative Selbsterfindung „Andy Hope <strong>1930</strong>“ erklärt<br />

er seinen Entschluss wie folgt: „Für mich war klar:<br />

ich möchte die Signatur ohne fortlaufende Datierung, ich<br />

möchte etwas Neues, und ich hatte die Idee, diesen fiktionalen<br />

Charakter einzuführen, der wie eine Art Zwischenwesen<br />

funktioniert. Wenn ich arbeite, scheint diese<br />

Figur auf, und ich bin dann, wenn man so will ein<br />

anderer.“ 5<br />

Mit dem Jahr <strong>1930</strong> verbindet er in erster Linie den russischen<br />

Konstruktivismus (konkreter Anlass war Rodtschenko)<br />

und im weiteren Sinne das Ende wichtiger Entwicklungen<br />

in der künstlerischen Moderne überall in<br />

Europa. Doch letztlich ist für ihn entscheidend, den Namen<br />

Andy Hope in eine Welt ohne Zeit zu transformieren,<br />

indem er diese auf ein Datum fixiert und scheinbar anhält.<br />

„Wo Partikel und Anti-Partikel zusammenstoßen,<br />

zerstören sie nicht nur ihre eigene physikalische Identität,<br />

sondern ihre einander entgegengesetzten Zeitwerte<br />

heben einander auf und ziehen ein weiteres Quantum<br />

vom gesamten Zeitvorrat des Universums ab“ 6 , so heißt<br />

es in J. G. Ballards Science-Fiction-Roman „Kristallwelt“,<br />

der Hope die Idee zu einem besonderen Projekt<br />

lieferte, die „Phantom Gallery“.<br />

phantom Gallery<br />

Um verschwundene Identitäten geht es in Hopes Projekt<br />

Phantom Gallery von 2008 (Abb. 12), das er simultan in<br />

zwei Galerien eröffnete. Über Videostreaming war eine<br />

Galerie in Zürich mit einer anderen Galerie in Los Angeles<br />

verbunden, sodass die abendlichen Gäste der Vernissage<br />

in Europa den kunstinteressierten kalifornischen<br />

Frühaufstehern durch die in den Räumen montierten Kameras<br />

zuwinken konnten. Im Übrigen aber befanden sich<br />

in den Galerien keine vorzeigbaren Gegenstände der üblichen<br />

Art. Auf Spurensuche durch leere Räume, deren<br />

Wände von Abwesenheiten zeugten, fanden die Besucher<br />

hier wie dort nichts als helle Schatten vor, die in<br />

leichter Abtönung die Umrisse von möglicherweise abgenommenen<br />

Bildern oder ehemals vorhandenen Mö-<br />

beln sichtbar machten. Anstelle der wirklichen Objekte<br />

zeigte Hope Abwesenheiten. Ein Zertifikat mit Anleitung<br />

zur Rekonstruktion der Schatten erlaubte, die Gespenster<br />

käuflich zu erwerben.<br />

Als wichtige Inspirationsquelle für dieses Projekt nennt<br />

Hope sein Empfinden bei der Räumung der Wohnung seiner<br />

verstorbenen Vermieterin Frau Puschmann. Die<br />

Spuren des ausgeräumten Mobiliars erschienen ihm „…<br />

wie Phantome als helle Flecken an der Wand. Das wirkte<br />

fast Furcht erregend: das Abwesende erschien immer<br />

noch anwesend zu sein.“ 7 Zu ihren Lebzeiten betrieb<br />

Frau Puschmann in München einen kleinen Trödelladen,<br />

dessen Erscheinungsbild Andy Hope 1996 in seine „offspace“<br />

Galerie „c/o Puschmann“ transferierte. Ein Fenster<br />

und Teile des Inventars lieh er sich von Frau Puschmann<br />

aus, für den Rest lud er Freunde und auch Leute<br />

von der Straße ein, ihre Bilder, Zeichnungen und Objekte<br />

in seiner Installation auszustellen. Er selbst verbrachte<br />

„<br />

<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong> schöpft aus den<br />

unterschiedlichsten Quellen, aus<br />

der Ästhetik der Comics, der<br />

Western, der Science Fiction, der<br />

Flohmarktbilder ...<br />

“<br />

dort seine Zeit als Künstler, Kunstvermittler oder als<br />

Trödelhändler, der eine unzensierte Mischung an unterschiedlichsten<br />

Exponaten präsentierte. Zufällig vorbeikommende<br />

Menschen leisteten ihm Gesellschaft oder<br />

machten Musik. Seinen auf diese Weise getarnten Kunstraum<br />

verwendete Hope für eine Bestandsaufnahme der<br />

künstlerischen Möglichkeiten in der Mitte der 1990er<br />

Jahre und zugleich als Kritik am aktuellen Kunst- und<br />

Kommerzbetrieb.<br />

Als provokative Hinterfragung und Auslotung des Kunstterrains<br />

kann auch der 2002 entstandene Peiner-Block<br />

gelten. In einer Serie von 45 Zeichnungen, die nach dem<br />

heute weitgehend unbekannten, jedoch in der NS-Zeit<br />

zum Staatskünstler avancierten Werner Peiner benannt<br />

ist, entwirft Hope eine Chronik des 20. Jahrhunderts, die<br />

sich quer durch ihre Bildwelt schlägt: von der frühen<br />

Avantgarde durch den Spiritualismus der Ästhetik des<br />

Dritten Reichs bis hin zu Science Fiction und Comic<br />

Strip.<br />

California Art Show (Abb. 13) zeigt Nazigrößen vor<br />

konstruktivistischen Bildern. Ratlos und voller Abscheu<br />

wie seinerzeit 1937 im Münchner Haus der Kunst in der<br />

berüchtigten Ausstellung „Entartete Kunst“ betrachten<br />

sie die abstrakte Zeichenhaftigkeit der Werke. Auf einem<br />

anderen Blatt begutachtet ein zum Alien mutiertes Wesen<br />

in Uniform neugierig das Bild eines Gekreuzigten,<br />

über dem das Schwarze Quadrat von Malewitsch als<br />

INRI-Zeichen hängt (Abb. 7). Diese Ikone der klassischen<br />

Moderne („Suprematismus“) taucht in Hopes Werk im-<br />

3


mer wieder auf. In Zeit ohne Geschichte (Abb. 10) findet<br />

sie sich inmitten einer Spirale, die über drei Frauenfiguren<br />

– die dem Ideal des Dritten Reichs entsprechen –<br />

schwebt. Abgesehen von der ikonenhaften Bedeutung<br />

für die Avantgarde am Anfang des 20. Jahrhunderts ist<br />

die Form eines Quadrates weitgehend frei von symbolischen<br />

Konnotationen, denn Links, Rechts, Oben und<br />

Unten sind austauschbar. In seiner geometrischen Einfachheit<br />

ist das „Schwarze Quadrat“ deshalb ein idealer<br />

Ausgangspunkt für alle Möglichkeiten, sofern es nichts<br />

und zugleich alles bedeuten kann. Hope modifiziert seine<br />

Erscheinungsweisen und somit auch Fragen nach Bedeutungen<br />

nicht nur dadurch, dass er dem Quadrat z. B.<br />

Vampirzähne verpasst, sondern auch indem er es in diverse<br />

Zusammenhänge stellt.<br />

Die drei Damen in Zeit ohne Geschichte sitzen in der<br />

Abenddämmerung wie drei Schicksalsgöttinnen vor<br />

einem Gebirgspanorama. Anstatt einer Sonne scheint<br />

ein Schwarzes Quadrat hinter den Bergen zu verschwinden.<br />

Ihre Unterhaltung ist auf Hopes Zeichnung zu lesen:<br />

„Der Übergang ist nicht Fortschritt und ist auch nicht<br />

Hinübergleiten vom Bisherigen in Neues. Der Übergang<br />

ist das Übergangslose: weil er in die Entscheidung der<br />

Anfänglichkeit des Anfangs gehört. Wer sind wir außerhalb<br />

von uns? Oder sind die Dinge Bedingung in uns?“<br />

Die paradox klingenden Einsichten, die Hope in seinem<br />

Text den Damen in den Mund legt, fordern den Leser zum<br />

Zweifel an festen Größen, einleuchtenden Prinzipien und<br />

anerkannten Formeln auf, um selbstverständlich scheinende<br />

Aussagen kritisch zu beleuchten.<br />

„<br />

<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong> thematisiert unsere<br />

entschwindende Wirklichkeit,<br />

löst vertraute Zusammenhänge<br />

sowie ein vertrautes Raum-Zeit-<br />

Kontinuum auf.<br />

“<br />

In ähnlicher Ausführung kehrt das Motiv der drei Frauen<br />

in einer weiteren Zeichnung wieder, 3 Philosophinnen<br />

denken über das Ende der Zeit (Abb. 8). Von irdischen<br />

Dingen befreit, scheinen sich die drei Damen in einem<br />

Raumschiff zu befinden, an dessen Bullauge galaktische<br />

Nebelschwaden vorbeiziehen. Über ihnen schwebt ein<br />

schwarzer Wappenvogel mit den Insignien NSG, Hopes<br />

Abkürzung für „New Spiritual Guides“, der sie in eine<br />

ferne Zukunft begleitet. Ob sie dahin unterwegs oder<br />

aber schon dort angekommen sind, erklärt sich aus dem<br />

zugehörigen Text: „Ohne in der Welt zu leben, bin ich<br />

dort … lass uns dorthin reisen, Schatten der Zeit, irgendwo<br />

dort draußen vergisst du mich …“. Zeit und Geschichte<br />

als Kontinuum, als Abfolge komplexer Ereignisse werden<br />

von Hope aufgelöst, indem er in seinen Visionen Vergangenheit<br />

und Zukunft simultan sichtbar macht.<br />

4 <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

„Was hat Malewitsch mit Peiner zu schaffen, was Goebbels<br />

mit Batman“, so fragt Veit Loers 8 in seiner Abhandlung<br />

über den Peiner-Block. Er sieht darin ein Sample,<br />

aus dem Hope ein neues Epos, das von abendländischer<br />

Tradition, ländlicher Idylle, faschistischem Gedankengut,<br />

von Pathos, Kampf, Idolen der Comic- und der<br />

Science-Fiction-Welt und den kunsthistorischen Entwicklungen<br />

erzählt. Diesem breiten Spektrum entsprechend<br />

treten die seltsamsten Figuren in Hopes Zeichnungen<br />

auf: antike Kämpfer, Bauern, Landser, uniformierte<br />

Nazis, zu Aliens mutierte Wehrmachtsoffiziere,<br />

Desperados, Partisanen, Teufel, Hippies, Uncle Sams,<br />

Batman, Superman, Dracula und andere mehr. Ihre Gesichter<br />

bilden Piktogramme oder setzen sich aus kubistischen<br />

und konstruktivistischen Elementen zusammen.<br />

Untergangsszenarien<br />

Der Künstler erarbeitete im Peiner-Block ein Vokabular,<br />

das er auch für spätere Werke immer wieder heranzieht.<br />

Das großformatige Gemälde THUNDER AGENT NEVA-<br />

DA DOOM 4419 erinnert an heroische Motive auf den<br />

monumentalen Wandteppichen Werner Peiners, die dieser<br />

an die Ausstattungswünsche der NS-Größen angepasst<br />

hatte. Andy Hope <strong>1930</strong> nimmt dies karikierend auf:<br />

Eine antike Figur auf einem römischen Streitwagen, der<br />

von vier apokalyptischen Pferden gezogen wird, die das<br />

Feuer, das Wasser, die Erde, die Luft symbolisieren,<br />

schleudert seine Blitze gegen die Menschheit. Im Vordergrund<br />

betet Superman kniend vor dem möglicherweise<br />

schon toten Supergirl. Ein gigantisches Untergangsszenario,<br />

das sowohl in der Antike als auch in unserer gegenwärtigen<br />

sowie der zukünftigen Zeit geschieht.<br />

Exemplarisch für Hopes Vorgehen, historische Bezüge<br />

zwar anzudeuten, sie letztlich aber in höchster Ambivalenz<br />

stehen zu lassen, erscheint auch ein weiteres großformatiges<br />

Werk, von ihm als War Wyvers bezeichnet.<br />

Wie eine Ikone sieht das schwarz umrahmte Bild aus, auf<br />

dem vor einem bronzenen Hintergrund das gnadenlos<br />

zerstörerische Wirken zweier Ungeheuer dargestellt ist.<br />

Das eine in Schwarz, mit weit aufgerissenem Maul, folgt<br />

dem anderen in Rot, von wild aufsteigenden Flammen<br />

umgeben. Wyvern ist ein mittelalterlicher Ausdruck für<br />

eine spezielle Art von geflügelten Drachen, die für Krankheit<br />

und Verderben stehen. Hopes Missachtung der Orthografie<br />

fordert zur Interpretation auf: phonetisch gelesen<br />

verwandeln sich die „war wyvers“ in „war weavers“,<br />

werden zu Webern des Krieges. Tatsächlich<br />

erinnert die flächige Ausführung an einen Bildteppich,<br />

auf dem zeichenhafte Applikationen mit Pfeilen und To-


7<br />

CaLIFoRnIa aRT ShoW, 2002<br />

(peiner-Block)<br />

Tusche auf papier<br />

34 x 23,5 cm<br />

privatsammlung Bonn<br />

5


6 <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

5<br />

deUTSCheS LeBen (LenKen), 1984<br />

haare und Öl auf Leinwand<br />

200 x 300 cm<br />

Sammlung Ludwig<br />

8<br />

3 phILoSophInnen denKen ÜBeR daS ende deR ZeIT, 2002<br />

(peiner-Block)<br />

Filzstift auf papier<br />

29,7 x 21 cm<br />

privatsammlung Bonn<br />

tenschädel angebracht sind. Das Spiel mit der Jahreszahl<br />

4419 setzt der Künstler 2004 in einer Installation<br />

mit dem Titel Circus City 4419 fort. John Wayne mit flatterndem<br />

Batman-Umhang reitet mit erhobenem Gewehr<br />

vor Hitlers Reichskanzlei in Berlin, vor der eine Pferdeskulptur<br />

des österreichischen Nazi-Bildhauers Josef<br />

Thorak aufgestellt ist. Akustisch wird das Modell aus<br />

Karton von Zirkusmusik und der Verteidigungsrede des<br />

wegen mehrfachen Mordes angeklagten Charles Manson<br />

begleitet. Hollywoods Ikone des Bösen trifft auf Hollywoods<br />

Helden. Im Vordergrund werden Schattenumrisse<br />

von kriegerischen Begleitern aus einer dunklen Zeit<br />

sichtbar.<br />

Ohne hierarchische Gliederung verschmelzen hier die<br />

unterschiedlichsten Realitäten, deren Zusammentreffen<br />

nicht zwingend in ferner Zukunft liegt, sondern ebenso<br />

in der Vergangenheit stattfinden könnte. Vertauscht<br />

9<br />

nÄheRIn MIT ModeRneM GeS<br />

(peiner-<br />

Filzstift a<br />

29,7 x<br />

privatsamm<br />

man die Zahlen und setzt die 19 der 44 voraus, so ist man<br />

wiederum in dunkler deutscher Vergangenheit gelandet.<br />

Sehr häufig verweist Andy Hope <strong>1930</strong> auf die Erkenntnisse<br />

über die Relativität der Zeit und die verschiedenen<br />

Modelle darüber. „In meinen Bildern und Installationen<br />

wird Zeit gedehnt, wird Zeit beschleunigt, wird Zeit angehalten“,<br />

äußert er in einem der wenigen Gespräche<br />

über seine Arbeit. 9 Verrätselungen dieser Art unterstreicht<br />

er mit zum Teil poetischen Texten wie auf dem<br />

2002 entstandenen Bild Zimmer von dem die Nacht<br />

nicht wusste wer sie war und der Tag noch nicht anbrach<br />

(Abb. 3). Die bühnenartig aufgebaute Raumkomposition<br />

illuminiert helle Wände, die, durch zahlreiche<br />

Pinselspuren und asymmetrisch angebrachte Fenster<br />

dynamisiert, eine narrative Präsenz erzeugen. Ohne<br />

oberen Abschluss oder Decke öffnet sich der Raum nach


IChT Und LIChTWeSen, 2002<br />

Block)<br />

uf papier<br />

21 cm<br />

lung Bonn<br />

oben in schwarzes grenzenloses All. Als Beobachter befindet<br />

man sich sowohl innerhalb eines Zimmers wie<br />

auch auf erleuchteter Straße, die auf einen dunklen Eingang<br />

hinführt. Hope inszeniert einen nächtlichen Schauplatz<br />

der Ambivalenzen, auf dem es keine feste Grenze<br />

zwischen äußerer und innerer Wahrnehmung gibt.<br />

In ähnlicher Weise verschmelzen in dem autobiographisch<br />

geprägten Bild Londußdorf Konkret von 2002<br />

(Abb. 4) zwei fassbare, jedoch sehr unterschiedliche Erfahrungen.<br />

Die verbale Konnotation, in diesem Falle<br />

auch eine Metapher für die psychische Prägung des<br />

oberbayrischen Dorfes Nußdorf (ein Ort, an dem der<br />

Künstler seine Kindheit verbrachte), wird verknüpft mit<br />

der Metropole London, wo er einige Semester zum Kunststudium<br />

lebte. Aus beiden ehemaligen Lebenszentren<br />

des Künstlers erwächst die Abbildung einer hell erleuchteten<br />

Kirche mit einigen wenigen Häusern, die ähnlich<br />

10<br />

ZeIT ohne GeSChIChTe, 2002<br />

(peiner-Block)<br />

Filzstift auf papier<br />

25 x 17,5 cm<br />

privatsammlung Bonn<br />

dem Kirchturm spitz in die Tiefe des Weltalls ragen, in<br />

der imaginäre Umlaufbahnen der Planeten sichtbar werden.<br />

Das Motiv des kleinen Dorfes taucht in Hopes Bildern<br />

immer wieder auf, entweder im Zusammenhang mit futuristischen<br />

Existenzen wie in Tomorrow People, Ace of<br />

Shades, Forbidden Worlds oder auch als vierteilige<br />

Skulptur in der Marta-Herford-Ausstellung von 2007 mit<br />

dem Titel The Long Tomorrow. Schlanke Baumstämme,<br />

an Kirchtürme erinnernd, werden zu Raketen umgeformt,<br />

bereit, ins Weltall zu starten. Hope äußert sich<br />

dazu im Interview: „Bei mir wird der Kirchturm zu einer<br />

physischen Maschine, mit der man imaginär zu den Sternen<br />

reisen kann. Zu der Hoffnung muss auch die Möglichkeit<br />

treten, tatsächlich dorthin kommen zu können.<br />

Mir geht es auch um Orte, wo alles ganz anders sein<br />

könnte als hier.“ 10 Der Form nach primitiven Einbäumen<br />

7


nicht unähnlich sind, seine Holzskulpturen jedoch nicht<br />

auf das Befahren von Meeren und Flüssen ausgerichtet,<br />

sondern sollen dazu anregen, in andere Dimensionen<br />

aufzusteigen, um die sichtbare Welt zu verlassen.<br />

8 <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

Infinity Crisis<br />

An seinen Schauplätzen der Fantasie treffen Gestalten<br />

aufeinander, in deren Gesellschaft bedrohliches Gruseln<br />

aufkommt. Eine über drei Meter hohe Skulptur, die Andy<br />

Hope Kardinal Julian nennt (Abb. 14), hat nur wenige<br />

Merkmale des Menschlichen an sich. Halb Pferd, halb<br />

Mensch, wächst aus dessen linkem Auge ein Maul mit<br />

gefährlich scharfen Zähnen, während das rechte von einer<br />

verblichenen umgedrehten Deutschlandfahne überdeckt<br />

wird. Die Kopfbedeckung, eine Verschmelzung<br />

aus Bischofsmitra und Offiziersmütze, ist geschmückt<br />

von einem Totenkopf mit Engelsflügeln. Die Beine nach<br />

vorne gespreizt, mit dem Oberkörper zurückweichend,<br />

scheint „ Kardinal Julian“ sich vor sich selbst zu fürchten.<br />

Ganz in seiner Nähe hat Hope in den Londoner Räumen<br />

der Galerie Hauser & Wirth Reich (Empire) aufge-<br />

11<br />

RaUMInSTaLLaTIon InFInITy CRISIS, 2009<br />

Farbdruck auf papier auf Wand und 31 arbeiten<br />

Maße variabel<br />

Sammlung Goetz, München<br />

stellt (Abb. 14), eine surreale Figur in futuristischer Ritterrüstung,<br />

deren Arme durch riesige krebsartige<br />

Scheren ersetzt wurden. Sie sieht aus wie ein Wächter<br />

und Beschützer, der bereit ist, sein Volk und sein Reich<br />

zu retten. Versuchte man diese Figuren zeitlich zu verorten,<br />

würde man Jahrtausende an evolutionärer Entwicklung<br />

imaginieren, die zwischen beiden stattgefunden<br />

haben müssten, und doch bleibt das Bedrohliche bestehen.<br />

Das Thema der Vergeblichkeit der Hoffnung auf ein friedliches<br />

Miteinander verbildlicht der Künstler in seiner gewaltigen<br />

Rauminstallation Infinity Crisis (Abb. 11), die<br />

er 2009 aus 31 originalen Bildmotiven für die Sammlung<br />

Goetz in München schuf. Die Wände tapezierte er zunächst<br />

mit vielfachen Reproduktionen seiner apokalyptischen<br />

Motive und hing dann in bestechender Rhythmik<br />

die Originalbilder an die Tapete. Fragen nach Reproduktion<br />

und Original in der Kunst werden durch die optische<br />

Irritation, die durch die Vermischungen in der Gestaltung<br />

der Wände entsteht, aufgeworfen. Die Szenarien<br />

der einzelnen Werke, malerisch und zeichnerisch im expressiven<br />

Stil gehalten, geben einen umfangreichen,<br />

vielschichtigen Einblick in die typische Vorstellungswelt<br />

von Andy Hope <strong>1930</strong>.<br />

Das Bild mit dem Titel Imaginary with Professor Zamorra<br />

von 2002 bezieht sich auf eine Dark-Fantasy-Comicreihe<br />

aus den 1970er Jahren. Hope malt eine gespenstische<br />

Vollmond-Landschaft, in der weiße Totenkopfge-


stalten mit gezückten Schwertern im Kampf gegen das<br />

Böse Jagd auf einen vor ihnen davon springenden Teufel<br />

machen. Monströse Wesen und Dinosaurier, die eine zerstörte<br />

Welt bevölkern, sind eine Vision, die Hope in Werken<br />

wie World for tomorrow people oder Neverworld,<br />

2005, umsetzt. Auch Titel wie Deathworld (Abb. 1), Forbidden<br />

Worlds (Abb. 6), The Planet of Peril (Abb. 5) lassen<br />

wenig Hoffnung für das Fortbestehen der Menschheit<br />

erkennen.<br />

„<br />

an den Schauplätzen der phantasie<br />

treffen Gestalten aufeinander, in<br />

deren Gesellschaft bedrohliches<br />

Gruseln aufkommt.<br />

“<br />

Auf dem Bild Strange beobachtet eine Gruppe von Untoten<br />

in grünen Kitteln einen operativen Eingriff, der von<br />

einem Erzschurken mit dem Namen „Strange“, einem Widersacher<br />

Batmans, durchgeführt wird. Strange, so recherchiert<br />

Stephan Urbaschek im Ausstellungskatalog<br />

der Sammlung Goetz 11 , treibt sein Unwesen in Gotham<br />

City, wo er eine Klinik besitzt, in der er wohlhabende<br />

Patienten in Zombies verwandelt, um sich ihres Vermögens<br />

zu bemächtigen.<br />

12<br />

InSTaLLaTIonSanSIChT „phanToM GaLLeRy“, 2008<br />

hauser & Wirth Zürich und 7556 Sunset Boulevard, Los angeles<br />

Lebenserhaltende Maßnahmen zeigt das Bild Cryonics,<br />

auf dem eine bekrönte Frau mit Superman-Umhang und<br />

ein Mann in edler Kostümierung aus ihrem Gefrierschlaf<br />

erwacht zu sein scheinen. Ursprünglich im Science-Fiction-Bereich<br />

angesiedelt, wo Menschen eingefroren werden,<br />

um die Zeit ihrer Reise in ferne Welten des Alls zu<br />

überbrücken, ist Kryonik mittlerweile ein Forschungsgebiet<br />

der Wissenschaft. Besonders fortschrittsgläubige<br />

Menschen unserer Zeit – ein Psychologie-Professor aus<br />

Kalifornien ließ sich beispielsweise bereits 1967 nach<br />

Eintritt des Todes tiefgefrieren – sind Anhänger der kryonischen<br />

Idee, weil sie darauf hoffen, in einigen hundert<br />

Jahren wiederbelebt zu werden.<br />

Das titelgebende Bild Infinity Crisis (Abb. Cover), eine<br />

Anspielung auf eine Comicserie der 1980er Jahre, zeigt<br />

den Kopf eines fanatisch blickenden Mannes im Profil,<br />

dem Hope „crazy talk of a crazy man“ zugeschrieben<br />

hat. Es scheint, als wollte er sich bei einem Wesen Gehör<br />

verschaffen, dessen archaisch wirkendes Gesicht frontal<br />

im Bild platziert ist. Eigentlich macht es einen gütigen<br />

Eindruck, über den man jedoch nachzudenken beginnt,<br />

sobald man das Teufelshorn bemerkt, das ihm aus der<br />

linken Stirnseite wächst. Über beiden Köpfen schwebt<br />

ein Wappenvogel mit Inschrift, der in Hopes Werk als<br />

„New Spiritual Guides“ vielfach eingeführt ist.<br />

Die Kunstwelt, so meint Andy Hope <strong>1930</strong> in seinem Interview<br />

mit Heinz Schütz, verstehe für gewöhnlich die<br />

Comic-Helden nicht, zu verallgemeinernd spräche sie zu-<br />

9


meist nur von Superhelden. „Tatsächlich kämpfen diese<br />

Superhelden mit Identitätsproblemen. Immer wieder<br />

handelt es sich um gebrochene Helden. Batman etwa ist<br />

eine total ambivalente Figur, die keineswegs nur auf der<br />

Seite des Guten steht, sondern auch über eine abgründige<br />

Seite verfügt.“ 12 Der Künstler ist dank der Lektüre,<br />

die ihm eine amerikanische Freundin seiner Mutter<br />

schenkte, mit der Comicwelt groß geworden und fühlt<br />

sich in ihr zu Hause. Im Gegensatz dazu verwenden Popkünstler<br />

wie Lichtenstein und Warhol diese lediglich in<br />

oberflächlichen Zitaten. „Ich kenne eigentlich niemanden,<br />

der wirklich mit Comics arbeitet, abgesehen<br />

vielleicht von Raymond Pettibon und er arbeitet als Amerikaner<br />

anders als ich in Europa.“ 13<br />

Sobald Hope Figuren aus der Comic-Welt zu Protagonisten<br />

macht, verwandelt er sie durch seinen oftmals forciert<br />

primitiven Malstil und vor allem durch den Transfer<br />

in absurde Zusammenhänge. Hierin spiegelt er den Geist<br />

einer Generation, die sich in spielerischem Umgang diverser<br />

Medien bedient; sie mixt und sampelt und formt<br />

daraus eine individuelle Sprache. Künstler wie Jonathan<br />

Meese, Andre Butzer, Thomas Zipp tummeln sich ebenso<br />

wie Andy Hope <strong>1930</strong> mit Erfolg auf dieser Plattform, auf<br />

der sie in finsteren Parallelwelten mit mythologischen<br />

und historischen Personen jonglieren und nicht selten<br />

die Kunstwelt mit ihrem Mix aus Monstern und Helden<br />

10 <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

13<br />

CaLIFoRnIa aRT ShoW, 2002<br />

(peiner-Block)<br />

Tusche auf papier<br />

34 x 23,5 cm<br />

privatsammlung Bonn<br />

in Aufruhr bringen. Durch das permanente Changieren,<br />

das Arbeiten mit Ambivalenzen, entsteht die Aufforderung<br />

an den Betrachter, sich einzufühlen und den Dingen<br />

nachzuspüren. „Ich nehme nicht nur Bezug auf etwas,<br />

ich entwerfe etwas. Das ist wie in einem Film, wo durch<br />

die Montage etwas erfunden wird. Dabei geht es mir<br />

nicht nur um einen Rückblick, sondern auch um ein aktuelles<br />

Zeichen und einen Entwurf für die Zukunft.“ 14<br />

Durch die Zusammenführung unterschiedlichster Bereiche<br />

konfrontiert Andy Hope den Betrachter mit unerwarteten<br />

Situationen und kreiert auf diese Weise „Plot<br />

Points“, die die natürliche Neigung zum Staunen anregen.<br />

Die Welt der Dämonen und Hexen vergangener Jahrhunderte<br />

wird durch eine Vermischung aus Horror, Science-Fiction,<br />

Comic, Fantasy und Drittem Reich wiederbelebt,<br />

um das menschliche Interesse für unerklärliche<br />

Phänomene, übersinnliche Ereignisse und absurde Spekulationen<br />

zu wecken.<br />

S w e e t T r o u b l e d<br />

Souls<br />

Erst in jüngerer Zeit beschäftigt sich der Künstler mit<br />

dem Genre Frauenporträts. In seiner Installation Phantom<br />

Abstraction von 2006 präsentiert er auf einem riesigen<br />

Unterbau vier monumentale Köpfe der Hollywood-<br />

Diven Hedy Lamarr, Frances Farmer, Veronica Lake und<br />

Gene Tierney. In ihrer Anordnung und Ausrichtung erinnern<br />

sie an die steinernen Porträts der amerikanischen<br />

Präsidenten auf dem Mount Rushmore in den Black Hills<br />

von South Dakota. Ein Denkmal für Heldinnen? „Es geht<br />

da um die Idee, verschiedene Typen von Frauen der dreißiger<br />

bis fünfziger Jahre neu zu entwerfen“, 15 erklärt der<br />

Künstler. Parallel zu den Plastiken malt und zeichnet er<br />

die Schauspielerinnen innerhalb einer kleinformatigen<br />

Serie von 13 Frauenporträts, die 2007 in Kooperation mit<br />

der Galerie Hauser & Wirth in einer Privatwohnung in<br />

Paris unter dem Titel Sweet Troubled Souls - 13 Portraits<br />

of Women (Abb. 16) ausgestellt wurden. Kein<br />

Glanz, keine Erotik strahlt von diesen Frauen aus, einstmals<br />

Heldinnen, scheinen sie nun gebrochen. Ihre fremdartigen<br />

Namen sind Yeira of Zone (Abb. 17), Cira, Luna<br />

Spider, Dora und andere. Traurige Gesichter und undurchdringliche<br />

Augen schaffen eine Distanz, als würde<br />

man durch sie in verschlossene Welten blicken. Für Hope<br />

stellen die Porträts wunderschöne, jedoch von Geistern<br />

besessene Persönlichkeiten dar. 16 Auf eine andere Art<br />

besessen könnte man den Idealtyp der Frauen des Dritten<br />

Reichs auf seinen Zeichnungen zum Peiner-Block bezeichnen.<br />

Oftmals zu dritt, die Hände in den Schoß gelegt,<br />

mütterlich, bieder und kritiklos, mit Gesichtern aus


kryptischen Zeichen, fügen sie sich in die damals vorherrschende<br />

deutsch-weibliche Rolle.<br />

„Die europäischen Schattenmeister haben Charles Manson<br />

den Rang abgelaufen“, schreibt Veit Loers 17 und bezieht<br />

seine etwas harte Aussage auf die Parallele, dass<br />

Künstler wie Andy Hope <strong>1930</strong> und Jonathan Meese auch<br />

aus einem inneren Auftrag heraus agieren, den sie von<br />

einer übergeordneten, nicht menschlichen Macht erhalten<br />

haben. Als Täter sind sie somit auch Opfer. „Der<br />

Künstler ist der Mittelsmann an der Schwelle zur Hölle,<br />

doch die Hölle ist das Künstlersein selbst.“ 18<br />

Andy Hope konfrontiert und vereint diese extrem unterschiedlichen<br />

Realitäten seiner Vorstellungswelt in manischer<br />

Arbeitsweise, als fürchte er, der Zeitvorrat des<br />

Universums ginge bald zu Ende. Eine überbordende Fülle<br />

an Bildwerken ist das Ergebnis. Versucht man sein<br />

Werk zu interpretieren, gerät man in Schwierigkeiten.<br />

Man kann in den so verschiedenen und vielfältigen Bedeutungsmöglichkeiten<br />

keine schlüssigen Erklärungen<br />

finden. Sie beinhalten Vergangenes und Futuristisches,<br />

Fiktives und Reales zugleich. Sie lassen hoffnungsvollen<br />

Optimismus und dunkle Gedanken des Untergangs erkennen.<br />

Zwischen Gut und Böse herrschen keine Hierarchien.<br />

Vergeblich sucht man nach bekannten Regeln<br />

oder einer inneren Logik, die der Künstler verfolgen<br />

könnte. Stattdessen sieht sich der Betrachter einer Fülle<br />

von obskuren Symbolen, vieldeutigen Anspielungen,<br />

zahlreichen Rätseln und kryptischen Texten gegenüber.<br />

Vielleicht ist das Geheimnis von Hopes Kunst, dass er in<br />

einer Zeitmaschine unterwegs ist und uns Kunde gibt<br />

von Welten, die der im Raum und Zeitgefüge verhaftete<br />

Mensch nicht begreifen kann. Getarnt als „Andy Hope<br />

<strong>1930</strong>“, „New Spiritual Guides (NSG)“, „Lord of Illusions“,<br />

„Psychic Alchemy“, „Dead Jesus“, „0,10“, „Ylla“, „V“ und<br />

„Nova Dreamer“, schleudert er seine Blitze auf die Kunstszene<br />

und hält ihr einen Spiegel vor.<br />

erscheint viermal jährlich mit insgesamt<br />

28 Künstlermonografien auf über 500 Textund<br />

Bild-Seiten und kostet im Jahresabonnement<br />

einschl. Sammelordner und Schuber � 148,–,<br />

im ausland � 158,–, frei haus.<br />

www.weltkunst.de<br />

Postanschrift für Verlag und Redaktion<br />

ZeIT Kunstverlag Gmbh & Co. KG<br />

Balanstraße 73, Gebäude 8<br />

d-81541 München<br />

Tel. 0 89/12 69 90-0 / Fax 0 89/12 69 90-11<br />

Bankkonto: Commerzbank Stuttgart<br />

Konto-nr. 525 55 34, BLZ 600 400 71<br />

Gründungsherausgeber<br />

dr. detlef Bluemler<br />

prof. Lothar Romain †<br />

Redaktion<br />

hans-Joachim Müller<br />

Geschäftsführer<br />

Gerhard Feigl<br />

Matthias Weidling<br />

Grafik<br />

Michael Müller<br />

Gestaltungskonzept<br />

Bureau Mirko Borsche<br />

Abonnement und Leserservice<br />

ZeITKUnSTVeRLaG Gmbh & Co. KG<br />

Balanstraße 73, Gebäude 8<br />

d-81541 München / Tel. 0 89/12 69 90-0<br />

›Künstler‹ ist auch über den<br />

Buchhandel erhältlich<br />

bARbARA fischeR<br />

Barbara Fischer hat psychologie und Kunstgeschichte studiert<br />

und lebt als freie Kunstpublizistin und Kuratorin in München.<br />

Wissenschaftliche arbeiten u.a. über „pietro perugino – die<br />

Vision des hl. Bernhard“, „Michelangelos Jüngstes Gericht“,<br />

„Verlust des Gegenstandes im expressionismus“, „Matisse:<br />

porte-fenêtre à Collioure. Farbformen als Referenz“, „ellsworth<br />

Kelly: documenta Room“.<br />

AnmeRkunGen<br />

1 andreas hofer, Welt ohne ende, Kat. Lenbachhaus München,<br />

Marta herford, Köln 2005<br />

2 daniel Völzke, planet Terror, in Monopol 11/2007, S. 34<br />

3 arthur Rimbaud, eine Zeit in der hölle. Licht-Spuren, München<br />

1979, S.12<br />

4 ebd., S.11<br />

5 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, in Kunstforum<br />

Band 191/2008, S.233<br />

6 J. G. Ballard, Kristallwelt, Frankfurt am Main 1982, S.85<br />

7 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, a.a.o., S. 241<br />

8 Veit Loers in andreas hofer, peiner Block, Berlin 2005, S.4<br />

9 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, a.a.o., S.240<br />

10 ebd., S. 239f<br />

11 Stephan Urbaschek in andreas hofer, <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>, Kat.<br />

Sammlung Goetz, München 2009, S. 40<br />

12 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, a.a.o., S. 234f<br />

13 ebd.<br />

14 ebd., S. 239<br />

15 daniel Völzke, a.a.o., S. 35<br />

16 Stephan Urbaschek in andreas hofer, <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>, a.a.o.,<br />

S. 51<br />

17 Veit Loers, die Rückkehr der dämonen, in Monopol 7-8/2008,<br />

S.74<br />

18 ebd., S. 75<br />

fotonAchweis<br />

Cover, abb. 2–6, 8, 11, 15 Roman März, Berlin<br />

abb. 1 Wilfried petzi, München<br />

abb. 12 Joshua White<br />

abb. 14 hugo Glendinning<br />

Prepress<br />

Franzis print & media Gmbh, München<br />

Druck<br />

F&W Mediencenter Gmbh, Kienberg<br />

die publikation und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich<br />

vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf<br />

der vorherigen Zustimmung des Verlages. dies gilt<br />

insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die einspeicherung<br />

und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

© ZeIT Kunstverlag Gmbh & Co. KG, München 2011<br />

ISSn 0934-1730<br />

11


<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

bioGRAfie<br />

lebt und arbeitet in Berlin<br />

AussteLLunGen<br />

einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2011 Centro de arte Contemporaneo, „Robin<br />

dostoyevsky by <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, Malaga;<br />

Galerie Guido W. Baudach, „0,10 and a half by<br />

<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, Berlin<br />

2010 Freud Museum, „<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong> at the<br />

Freud“, London; Charles Riva Collection,<br />

Brüssel; Galerie Christine Mayer, „Ghost<br />

Ships & ornamental Skies. Robert hawkins<br />

& andreas hofer“, München; Metro pictures,<br />

„on TIMe“, new york<br />

2009 hauser & Wirth London, „air tsu dni oui<br />

sélavy“, London; oldenburger Kunstverein,<br />

„White Space Black“, oldenburg; Sammlung<br />

Goetz, „<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, München<br />

2008 hauser & Wirth Zürich and 7556 Sunset BIvd.,<br />

Los angeles Ca, „phantom Gallery“, Zürich;<br />

Galerie Christine Mayer, „Valleys of neptune“,<br />

München; Galerie Guido W. Baudach, „City of<br />

Sokrates“, Berlin<br />

2007 MaRTa herford, „The Long Tomorrow“,<br />

herford; Silverbridge and hauser & Wirth,<br />

„Sweet Troubled Souls“, private apartment<br />

yola noujaim, paris; Metro pictures, „only<br />

Gods Could Survive“, new york<br />

2006 Galerie Guido W. Baudach, „Trans Time“,<br />

Berlin; hauser & Wirth London, „This Island<br />

earth“, London<br />

2005 Kunstverein Ulm, „neverworld Technik“, Ulm<br />

(mit andre Butzer); Galerie Bernd Kugler,<br />

„Two Bad“, Innsbruck; Städtische Galerie im<br />

Lenbachhaus, „Welt ohne ende“, München;<br />

Galerie Bleich-Rossi, „Galassia che vai“, Wien<br />

2004 Galerie Christine Mayer, „Batman Gallery“,<br />

München; Remise, „Circus City 4419“,<br />

Bludenz; Galerie parisa Kind, „Winterheat“,<br />

Frankfurt<br />

2003 Maschenmode (Galerie Guido W. Baudach),<br />

„Tomorrow people“, Berlin<br />

2002 Galerie Christine Mayer, „hinter den hügeln“,<br />

München<br />

2001 Maschenmode (Galerie Guido W. Baudach),<br />

„down the hollywoodline“, Berlin<br />

1999 SITe-ausstellungsraum, „Ich seh nach draußen<br />

und seh die Wand“, düsseldorf<br />

1996 ausstellungsraum Balenstraße, „c/o puschmann“,<br />

München<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2010 Sammlung Rheingold, „Was tun? Was geschieht?“,<br />

düsseldorf; Rosenblum Collection &<br />

Friends, „Born in dystopia“, paris; Kunsthalle<br />

düsseldorf, „Real presences. Marcel<br />

Broodthaers today“, düsseldorf; MaRTa herford,<br />

„I really don‘t know what art is. Insights<br />

into a private collection“, herford; Kunstraum<br />

Innsbruck, „Ulrich hakel, andreas hofer,<br />

olaf Metzel - Renaissance der leeren hand“,<br />

Innsbruck; MaSp Museu de arte de São paulo,<br />

„If not in this period of time. Contemporary<br />

German painting: 1989-2010“, São paulo<br />

2009 Galerie Guido W. Baudach, „amor fati“, Berlin;<br />

hamburger Kunsthalle, „Man Son 1969. The<br />

horror of the Situation“, hamburg<br />

2008 hiromi yoshii Gallery, „Mare humorum 1. a<br />

group show curated by Björn dahlem“, Tokio;<br />

Kestner Gesellschaft, „Back to Black. Black<br />

in Current painting“, hannover; Künstlerhaus<br />

12 <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

Bethanien, „daydreams & dark Sides“, Berlin;<br />

MaRTa herford, „ad absurdum. energies<br />

of the absurd from Modernism till Today“,<br />

herford; Galerie Guido W. Baudach, „That‘s<br />

the way it is“, Berlin<br />

2007 ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie,<br />

„paul Thek. Werkschau im Kontext zeitgenössischer<br />

Kunst“, Karlsruhe; Rubell Family<br />

Collection, „euro-Centric, part 1: new european<br />

art from the Rubell Family Collection“,<br />

Miami; Kunstverein heidelberg, „Re-dis-play“,<br />

heidelberg; Kestner Gesellschaft, Sprengel<br />

Museum, Kunstverein hannover, „Made in<br />

Germany“, hannover; hamburger Bahnhof,<br />

„There is never a stop and never a finish - In<br />

Memoriam Jason Rhoades“, Berlin<br />

2006 Galerie daniel hug, Los angeles; hillside<br />

Terrace, „deutschland - heimat als Utopie“,<br />

Tokio<br />

2005 Galerie Guido W. Baudach, „papier“, Berlin;<br />

Silverbridge, „Transcontinental nomadenoase“,<br />

Miami; Sammlung Falckenberg/phoenix<br />

Kunststiftung, „Goetz meets Falckenberg“,<br />

hamburg; Museum der Moderne, „Les Grands<br />

Spectacles“, Salzburg; Gagosian Gallery, „The<br />

addiction“, Berlin<br />

2004 Kunsthalle Mannheim, „direkte Malerei/direct<br />

painting“, Mannheim; Galerie Ben Kaufmann,<br />

„Und im Winde klirren die Fahnen“, München;<br />

haunch of Venison, „heimweh: young German<br />

art“, London; Galerie Guido W. Baudach,<br />

Berlin; Galerie parisa Kind, „ein Jahr Galerie<br />

parisa Kind - niedergang, Schimmel und Verfall“,<br />

Frankfurt; Russian Museum, „actionbutton“,<br />

St. petersburg, (Travelling exhibition)<br />

2003 hamburger Bahnhof / Museum für Gegenwart,<br />

„actionbutton“, Berlin; Grazer Kunstverein,<br />

„Vom horror in der Kunst“, Graz; Frankfurter<br />

Kunstverein, „deutschemalereizweitausenddrei“,<br />

Frankfurt; Museum abteiberg, „painting<br />

on the roof“, Mönchengladbach<br />

2002 Maschenmode (Galerie Guido W. Baudach),<br />

„Friede, Freiheit, Freude“, Berlin; Central<br />

Cultural andratx, „hossa“, palma de Mallorca;<br />

Wenzel hablik Museum, „J. Bock / K hartmann<br />

/ a. hofer / V. Lang / a. pinckernelle /<br />

S. Thater“, Itzehoe; Witzlebenstraße 3, „Urwald“,<br />

Berlin; Galerie otto Schweins, „Schöne<br />

aussicht, herr Schweins“, Köln<br />

2001 Städtische Galerie Wolfsburg, „Viva november“,<br />

Wolfsburg; Westfälischer Kunstverein,<br />

„believe“, Münster; Maschenmode (Galerie<br />

Guido W. Baudach), „Im Wandel der Liebe zu<br />

uns selbst und des Gesichtssinns im allgemeinen<br />

(deutsch-Britische-Freundschaft-dBF)“,<br />

Berlin<br />

2000 Westfälischer Kunstverein, „Real places?“,<br />

Münster; Künstlerwerkstatt Lothringer Straße,<br />

„Raumvorstellungen“, München<br />

1999 Galerie oberländer, „nationale der Zeichnung“,<br />

augsburg; „Zauber*haft“, dresden;<br />

Galerie im Rathaus, „Credo“, München;<br />

andersens Wohnung, „Lattenfunktion Burgaufbau“,<br />

Berlin; Künstlerwerkstatt Lothringer<br />

Straße, „Landscape in progress II“, München;<br />

Galerie andreas Binder, „Beach party ‚99“,<br />

München<br />

1998 „ReaLITy InVeSTMenT/akademie Isotrop“,<br />

Ulm; Unit 6/7, „public opinion is a Little<br />

Girl (dBF)“, London; Galerie via 113 (daniel<br />

Schürer), „KS 12 & oSR“, hildesheim; Bazaar<br />

de Cologne, „anwander“, Köln; Ultraschall/<br />

Kunstpark ost, „holiday“, München<br />

1997 Goethe Institut London, „home exit“, London;<br />

Studio, „Wandervögel“, London<br />

1996 Galerie Markt Bruckmühl, „Goldrand“, Bruckmühl;<br />

Shedhalle, „Sex & Space“, Zürich<br />

1995 haus der Kunst, „der zweite Blick“, München<br />

bibLioGRAfie (kataloge, Auswahl)<br />

2009 Goetz, Ingvild, Löckemann, Karsten, Urbaschek,<br />

Stephan (eds.), „andreas hofer. <strong>andy</strong><br />

<strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, München; Buss, esther, Roberto<br />

ohrt (eds.), „andreas hofer. phantom Gallery“,<br />

Göttingen, Steidl, hauser & Wirth<br />

2008 herford, Marta (ed.), „andreas hofer. The<br />

Long Tomorrow“, Köln, Verlag der Buchhandlung<br />

Walther König<br />

2007 engler, Martin (ed.), „Made in Germany“,<br />

osterfildern, hatje Cantz Verlag<br />

2006 Steidl, hauser & Wirth (ed.), „only Gods<br />

could survive“, Göttingen, Steidl Verlag<br />

2005 Lenbachhaus München/MaRTa herford (ed.),<br />

„andreas hofer. Welt ohne ende“, Köln,<br />

Verlag der Buchhandlung Walther König;<br />

Galerie Bleich-Rossi (ed.), „andreas hofer.<br />

Galassia che vai“, Graz; Baudach, Guido W.,<br />

Gaensheimer, Susanne (ed.), „andreas hofer.<br />

peiner Block“, Berlin, h & K Verlag<br />

2003 Frankfurter Kunstverein (ed.), „deutschemalereizweitausenddrei“<br />

2000 Reiß, Berthold, „andreas hofer, Samstag,<br />

8. april 19 Uhr“, in: „Raumvorstellungen“,<br />

München<br />

bibLioGRAfie (Artikel, Auswahl)<br />

2010 Völzke, daniel, „atemlos in München: andreas<br />

hofer betreibt hysterie als aufklärung“,<br />

in: Monopol, Berlin, Jan.; drexler, Jolanda,<br />

„andreas hofer. <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, in: Kunstforum,<br />

Mrz/apr.; hein, Barbara; Thon, Ute,<br />

„der Charme des Ungeschickten“, in: art, das<br />

Kunstmagazin, hamburg, Feb.<br />

2009 Jansen, Gregor, „andreas hofer“, on: artnet.<br />

de, 31. dez.<br />

2008 nedo, Kito, „Baudachs Rebellen“, in: art, das<br />

Kunstmagazin, hamburg, nov.<br />

2007 Schmid, Karlheinz, „herford: The Long Tomorrow<br />

von andreas hofer“ in: Kunstzeitung,<br />

nr. 135; Rosenau, Mirja, „Utopie und Untergang“,<br />

in: art, hamburg, nr. 11; Völzke, daniel,<br />

„planet Terror“ in: Monopol, Berlin, nr. 11<br />

2006 prinz, Felix, „Im dickicht der Zeichen“, in:<br />

Texte zur Kunst, Berlin, nr. 64<br />

2005 Loers, Veit in: Kunstjahr 2005, Regensburg,<br />

nr. 5; Liebs, holger in: Süddeutsche Zeitung,<br />

München, 22/23. Jul.; Schütz, heinz in: Kunstforum,<br />

vol. 175<br />

2004 Illies, Florian, in: Monopol, Berlin, okt/nov.<br />

2003 Tragatschnig, Ulrich, in der Standard, Wien,<br />

29. okt.; Galloway, david, in International<br />

herald Tribune, 15. Feb.<br />

2002 Sachs, Britta, „Küchenfee mit Blendaxgrinsen“<br />

in: Frankfurter allgemeine Zeitung, 12. okt.


1<br />

cover<br />

infinity criSiS, 2006<br />

acryl, aluminiumeffektfolie auf Karton<br />

39,9 x 26,7 cm<br />

Sammlung Goetz, München<br />

1<br />

deathWorld, 2005<br />

Öl auf Karton<br />

52 x 43,5 cm<br />

Sammlung Goetz, München


2<br />

GalaSSia che vai, 2005<br />

Öl auf leinwand<br />

80 x 60 cm<br />

Sammlung Goetz, München<br />

4<br />

londuSSdorf KonKret, 2002<br />

Öl auf holz<br />

70 x 52 cm<br />

privatsammlung, frankfurt am Main<br />

3<br />

ZiMMer von deM die nacht nicht WuSSte Wer<br />

Sie War und der taG noch nicht anBrach, 2002<br />

Öl auf leinwand<br />

80 x 60 cm<br />

privatsammlung, München<br />

5<br />

the planet of peril, 2005<br />

Öl, Gouache auf Karton<br />

56,9 x 47, 6 cm<br />

Sammlung Goetz, München


6<br />

forBidden WorldS, 2005<br />

Öl auf Spiegel<br />

75 x 34 cm<br />

Sammlung Goetz, München


14<br />

15


h<br />

<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong><br />

16<br />

14<br />

inStallationSanSicht „thiS iSland earth“, 2006<br />

hauser & Wirth london<br />

15<br />

inStallationSanSicht „<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, 2009<br />

Sammlung Goetz, München<br />

16<br />

inStallationSanSicht „SWeet trouBled SoulS“, 2007<br />

private apartment, paris (hauser & Wirth und Silverbridge)<br />

foto Jean louis leibovitch<br />

17<br />

yeira of Zone, 2007<br />

Öl auf Board<br />

80 x 60 cm<br />

Sammlung Goetz, München<br />

17


18<br />

devil Sun, 2005<br />

Öl auf Board<br />

57 x 46 cm<br />

Sammlung Goetz, München<br />

h<br />

<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>


19<br />

a aBStraction, 2006<br />

acryl, Kunststoff auf Karton<br />

45,3 x 36,5 x 3,9 cm<br />

Sammlung Goetz, München

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