kryptischen Zeichen, fügen sie sich in die damals vorherrschende deutsch-weibliche Rolle. „Die europäischen Schattenmeister haben Charles Manson den Rang abgelaufen“, schreibt Veit Loers 17 und bezieht seine etwas harte Aussage auf die Parallele, dass Künstler wie Andy Hope <strong>1930</strong> und Jonathan Meese auch aus einem inneren Auftrag heraus agieren, den sie von einer übergeordneten, nicht menschlichen Macht erhalten haben. Als Täter sind sie somit auch Opfer. „Der Künstler ist der Mittelsmann an der Schwelle zur Hölle, doch die Hölle ist das Künstlersein selbst.“ 18 Andy Hope konfrontiert und vereint diese extrem unterschiedlichen Realitäten seiner Vorstellungswelt in manischer Arbeitsweise, als fürchte er, der Zeitvorrat des Universums ginge bald zu Ende. Eine überbordende Fülle an Bildwerken ist das Ergebnis. Versucht man sein Werk zu interpretieren, gerät man in Schwierigkeiten. Man kann in den so verschiedenen und vielfältigen Bedeutungsmöglichkeiten keine schlüssigen Erklärungen finden. Sie beinhalten Vergangenes und Futuristisches, Fiktives und Reales zugleich. Sie lassen hoffnungsvollen Optimismus und dunkle Gedanken des Untergangs erkennen. Zwischen Gut und Böse herrschen keine Hierarchien. Vergeblich sucht man nach bekannten Regeln oder einer inneren Logik, die der Künstler verfolgen könnte. Stattdessen sieht sich der Betrachter einer Fülle von obskuren Symbolen, vieldeutigen Anspielungen, zahlreichen Rätseln und kryptischen Texten gegenüber. Vielleicht ist das Geheimnis von Hopes Kunst, dass er in einer Zeitmaschine unterwegs ist und uns Kunde gibt von Welten, die der im Raum und Zeitgefüge verhaftete Mensch nicht begreifen kann. Getarnt als „Andy Hope <strong>1930</strong>“, „New Spiritual Guides (NSG)“, „Lord of Illusions“, „Psychic Alchemy“, „Dead Jesus“, „0,10“, „Ylla“, „V“ und „Nova Dreamer“, schleudert er seine Blitze auf die Kunstszene und hält ihr einen Spiegel vor. erscheint viermal jährlich mit insgesamt 28 Künstlermonografien auf über 500 Textund Bild-Seiten und kostet im Jahresabonnement einschl. Sammelordner und Schuber � 148,–, im ausland � 158,–, frei haus. www.weltkunst.de Postanschrift für Verlag und Redaktion ZeIT Kunstverlag Gmbh & Co. KG Balanstraße 73, Gebäude 8 d-81541 München Tel. 0 89/12 69 90-0 / Fax 0 89/12 69 90-11 Bankkonto: Commerzbank Stuttgart Konto-nr. 525 55 34, BLZ 600 400 71 Gründungsherausgeber dr. detlef Bluemler prof. Lothar Romain † Redaktion hans-Joachim Müller Geschäftsführer Gerhard Feigl Matthias Weidling Grafik Michael Müller Gestaltungskonzept Bureau Mirko Borsche Abonnement und Leserservice ZeITKUnSTVeRLaG Gmbh & Co. KG Balanstraße 73, Gebäude 8 d-81541 München / Tel. 0 89/12 69 90-0 ›Künstler‹ ist auch über den Buchhandel erhältlich bARbARA fischeR Barbara Fischer hat psychologie und Kunstgeschichte studiert und lebt als freie Kunstpublizistin und Kuratorin in München. Wissenschaftliche arbeiten u.a. über „pietro perugino – die Vision des hl. Bernhard“, „Michelangelos Jüngstes Gericht“, „Verlust des Gegenstandes im expressionismus“, „Matisse: porte-fenêtre à Collioure. Farbformen als Referenz“, „ellsworth Kelly: documenta Room“. AnmeRkunGen 1 andreas hofer, Welt ohne ende, Kat. Lenbachhaus München, Marta herford, Köln 2005 2 daniel Völzke, planet Terror, in Monopol 11/2007, S. 34 3 arthur Rimbaud, eine Zeit in der hölle. Licht-Spuren, München 1979, S.12 4 ebd., S.11 5 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, in Kunstforum Band 191/2008, S.233 6 J. G. Ballard, Kristallwelt, Frankfurt am Main 1982, S.85 7 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, a.a.o., S. 241 8 Veit Loers in andreas hofer, peiner Block, Berlin 2005, S.4 9 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, a.a.o., S.240 10 ebd., S. 239f 11 Stephan Urbaschek in andreas hofer, <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>, Kat. Sammlung Goetz, München 2009, S. 40 12 andreas hofer im Gespräch mit heinz Schütz, a.a.o., S. 234f 13 ebd. 14 ebd., S. 239 15 daniel Völzke, a.a.o., S. 35 16 Stephan Urbaschek in andreas hofer, <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>, a.a.o., S. 51 17 Veit Loers, die Rückkehr der dämonen, in Monopol 7-8/2008, S.74 18 ebd., S. 75 fotonAchweis Cover, abb. 2–6, 8, 11, 15 Roman März, Berlin abb. 1 Wilfried petzi, München abb. 12 Joshua White abb. 14 hugo Glendinning Prepress Franzis print & media Gmbh, München Druck F&W Mediencenter Gmbh, Kienberg die publikation und alle in ihr enthaltenen Beiträge und abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © ZeIT Kunstverlag Gmbh & Co. KG, München 2011 ISSn 0934-1730 11
<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong> bioGRAfie lebt und arbeitet in Berlin AussteLLunGen einzelausstellungen (Auswahl) 2011 Centro de arte Contemporaneo, „Robin dostoyevsky by <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, Malaga; Galerie Guido W. Baudach, „0,10 and a half by <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, Berlin 2010 Freud Museum, „<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong> at the Freud“, London; Charles Riva Collection, Brüssel; Galerie Christine Mayer, „Ghost Ships & ornamental Skies. Robert hawkins & andreas hofer“, München; Metro pictures, „on TIMe“, new york 2009 hauser & Wirth London, „air tsu dni oui sélavy“, London; oldenburger Kunstverein, „White Space Black“, oldenburg; Sammlung Goetz, „<strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, München 2008 hauser & Wirth Zürich and 7556 Sunset BIvd., Los angeles Ca, „phantom Gallery“, Zürich; Galerie Christine Mayer, „Valleys of neptune“, München; Galerie Guido W. Baudach, „City of Sokrates“, Berlin 2007 MaRTa herford, „The Long Tomorrow“, herford; Silverbridge and hauser & Wirth, „Sweet Troubled Souls“, private apartment yola noujaim, paris; Metro pictures, „only Gods Could Survive“, new york 2006 Galerie Guido W. Baudach, „Trans Time“, Berlin; hauser & Wirth London, „This Island earth“, London 2005 Kunstverein Ulm, „neverworld Technik“, Ulm (mit andre Butzer); Galerie Bernd Kugler, „Two Bad“, Innsbruck; Städtische Galerie im Lenbachhaus, „Welt ohne ende“, München; Galerie Bleich-Rossi, „Galassia che vai“, Wien 2004 Galerie Christine Mayer, „Batman Gallery“, München; Remise, „Circus City 4419“, Bludenz; Galerie parisa Kind, „Winterheat“, Frankfurt 2003 Maschenmode (Galerie Guido W. Baudach), „Tomorrow people“, Berlin 2002 Galerie Christine Mayer, „hinter den hügeln“, München 2001 Maschenmode (Galerie Guido W. Baudach), „down the hollywoodline“, Berlin 1999 SITe-ausstellungsraum, „Ich seh nach draußen und seh die Wand“, düsseldorf 1996 ausstellungsraum Balenstraße, „c/o puschmann“, München Gruppenausstellungen (Auswahl) 2010 Sammlung Rheingold, „Was tun? Was geschieht?“, düsseldorf; Rosenblum Collection & Friends, „Born in dystopia“, paris; Kunsthalle düsseldorf, „Real presences. Marcel Broodthaers today“, düsseldorf; MaRTa herford, „I really don‘t know what art is. Insights into a private collection“, herford; Kunstraum Innsbruck, „Ulrich hakel, andreas hofer, olaf Metzel - Renaissance der leeren hand“, Innsbruck; MaSp Museu de arte de São paulo, „If not in this period of time. Contemporary German painting: 1989-2010“, São paulo 2009 Galerie Guido W. Baudach, „amor fati“, Berlin; hamburger Kunsthalle, „Man Son 1969. The horror of the Situation“, hamburg 2008 hiromi yoshii Gallery, „Mare humorum 1. a group show curated by Björn dahlem“, Tokio; Kestner Gesellschaft, „Back to Black. Black in Current painting“, hannover; Künstlerhaus 12 <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong> Bethanien, „daydreams & dark Sides“, Berlin; MaRTa herford, „ad absurdum. energies of the absurd from Modernism till Today“, herford; Galerie Guido W. Baudach, „That‘s the way it is“, Berlin 2007 ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie, „paul Thek. Werkschau im Kontext zeitgenössischer Kunst“, Karlsruhe; Rubell Family Collection, „euro-Centric, part 1: new european art from the Rubell Family Collection“, Miami; Kunstverein heidelberg, „Re-dis-play“, heidelberg; Kestner Gesellschaft, Sprengel Museum, Kunstverein hannover, „Made in Germany“, hannover; hamburger Bahnhof, „There is never a stop and never a finish - In Memoriam Jason Rhoades“, Berlin 2006 Galerie daniel hug, Los angeles; hillside Terrace, „deutschland - heimat als Utopie“, Tokio 2005 Galerie Guido W. Baudach, „papier“, Berlin; Silverbridge, „Transcontinental nomadenoase“, Miami; Sammlung Falckenberg/phoenix Kunststiftung, „Goetz meets Falckenberg“, hamburg; Museum der Moderne, „Les Grands Spectacles“, Salzburg; Gagosian Gallery, „The addiction“, Berlin 2004 Kunsthalle Mannheim, „direkte Malerei/direct painting“, Mannheim; Galerie Ben Kaufmann, „Und im Winde klirren die Fahnen“, München; haunch of Venison, „heimweh: young German art“, London; Galerie Guido W. Baudach, Berlin; Galerie parisa Kind, „ein Jahr Galerie parisa Kind - niedergang, Schimmel und Verfall“, Frankfurt; Russian Museum, „actionbutton“, St. petersburg, (Travelling exhibition) 2003 hamburger Bahnhof / Museum für Gegenwart, „actionbutton“, Berlin; Grazer Kunstverein, „Vom horror in der Kunst“, Graz; Frankfurter Kunstverein, „deutschemalereizweitausenddrei“, Frankfurt; Museum abteiberg, „painting on the roof“, Mönchengladbach 2002 Maschenmode (Galerie Guido W. Baudach), „Friede, Freiheit, Freude“, Berlin; Central Cultural andratx, „hossa“, palma de Mallorca; Wenzel hablik Museum, „J. Bock / K hartmann / a. hofer / V. Lang / a. pinckernelle / S. Thater“, Itzehoe; Witzlebenstraße 3, „Urwald“, Berlin; Galerie otto Schweins, „Schöne aussicht, herr Schweins“, Köln 2001 Städtische Galerie Wolfsburg, „Viva november“, Wolfsburg; Westfälischer Kunstverein, „believe“, Münster; Maschenmode (Galerie Guido W. Baudach), „Im Wandel der Liebe zu uns selbst und des Gesichtssinns im allgemeinen (deutsch-Britische-Freundschaft-dBF)“, Berlin 2000 Westfälischer Kunstverein, „Real places?“, Münster; Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, „Raumvorstellungen“, München 1999 Galerie oberländer, „nationale der Zeichnung“, augsburg; „Zauber*haft“, dresden; Galerie im Rathaus, „Credo“, München; andersens Wohnung, „Lattenfunktion Burgaufbau“, Berlin; Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, „Landscape in progress II“, München; Galerie andreas Binder, „Beach party ‚99“, München 1998 „ReaLITy InVeSTMenT/akademie Isotrop“, Ulm; Unit 6/7, „public opinion is a Little Girl (dBF)“, London; Galerie via 113 (daniel Schürer), „KS 12 & oSR“, hildesheim; Bazaar de Cologne, „anwander“, Köln; Ultraschall/ Kunstpark ost, „holiday“, München 1997 Goethe Institut London, „home exit“, London; Studio, „Wandervögel“, London 1996 Galerie Markt Bruckmühl, „Goldrand“, Bruckmühl; Shedhalle, „Sex & Space“, Zürich 1995 haus der Kunst, „der zweite Blick“, München bibLioGRAfie (kataloge, Auswahl) 2009 Goetz, Ingvild, Löckemann, Karsten, Urbaschek, Stephan (eds.), „andreas hofer. <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, München; Buss, esther, Roberto ohrt (eds.), „andreas hofer. phantom Gallery“, Göttingen, Steidl, hauser & Wirth 2008 herford, Marta (ed.), „andreas hofer. The Long Tomorrow“, Köln, Verlag der Buchhandlung Walther König 2007 engler, Martin (ed.), „Made in Germany“, osterfildern, hatje Cantz Verlag 2006 Steidl, hauser & Wirth (ed.), „only Gods could survive“, Göttingen, Steidl Verlag 2005 Lenbachhaus München/MaRTa herford (ed.), „andreas hofer. Welt ohne ende“, Köln, Verlag der Buchhandlung Walther König; Galerie Bleich-Rossi (ed.), „andreas hofer. Galassia che vai“, Graz; Baudach, Guido W., Gaensheimer, Susanne (ed.), „andreas hofer. peiner Block“, Berlin, h & K Verlag 2003 Frankfurter Kunstverein (ed.), „deutschemalereizweitausenddrei“ 2000 Reiß, Berthold, „andreas hofer, Samstag, 8. april 19 Uhr“, in: „Raumvorstellungen“, München bibLioGRAfie (Artikel, Auswahl) 2010 Völzke, daniel, „atemlos in München: andreas hofer betreibt hysterie als aufklärung“, in: Monopol, Berlin, Jan.; drexler, Jolanda, „andreas hofer. <strong>andy</strong> <strong>hope</strong> <strong>1930</strong>“, in: Kunstforum, Mrz/apr.; hein, Barbara; Thon, Ute, „der Charme des Ungeschickten“, in: art, das Kunstmagazin, hamburg, Feb. 2009 Jansen, Gregor, „andreas hofer“, on: artnet. de, 31. dez. 2008 nedo, Kito, „Baudachs Rebellen“, in: art, das Kunstmagazin, hamburg, nov. 2007 Schmid, Karlheinz, „herford: The Long Tomorrow von andreas hofer“ in: Kunstzeitung, nr. 135; Rosenau, Mirja, „Utopie und Untergang“, in: art, hamburg, nr. 11; Völzke, daniel, „planet Terror“ in: Monopol, Berlin, nr. 11 2006 prinz, Felix, „Im dickicht der Zeichen“, in: Texte zur Kunst, Berlin, nr. 64 2005 Loers, Veit in: Kunstjahr 2005, Regensburg, nr. 5; Liebs, holger in: Süddeutsche Zeitung, München, 22/23. 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