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andy hope 1930 - Weltkunst

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stalten mit gezückten Schwertern im Kampf gegen das<br />

Böse Jagd auf einen vor ihnen davon springenden Teufel<br />

machen. Monströse Wesen und Dinosaurier, die eine zerstörte<br />

Welt bevölkern, sind eine Vision, die Hope in Werken<br />

wie World for tomorrow people oder Neverworld,<br />

2005, umsetzt. Auch Titel wie Deathworld (Abb. 1), Forbidden<br />

Worlds (Abb. 6), The Planet of Peril (Abb. 5) lassen<br />

wenig Hoffnung für das Fortbestehen der Menschheit<br />

erkennen.<br />

„<br />

an den Schauplätzen der phantasie<br />

treffen Gestalten aufeinander, in<br />

deren Gesellschaft bedrohliches<br />

Gruseln aufkommt.<br />

“<br />

Auf dem Bild Strange beobachtet eine Gruppe von Untoten<br />

in grünen Kitteln einen operativen Eingriff, der von<br />

einem Erzschurken mit dem Namen „Strange“, einem Widersacher<br />

Batmans, durchgeführt wird. Strange, so recherchiert<br />

Stephan Urbaschek im Ausstellungskatalog<br />

der Sammlung Goetz 11 , treibt sein Unwesen in Gotham<br />

City, wo er eine Klinik besitzt, in der er wohlhabende<br />

Patienten in Zombies verwandelt, um sich ihres Vermögens<br />

zu bemächtigen.<br />

12<br />

InSTaLLaTIonSanSIChT „phanToM GaLLeRy“, 2008<br />

hauser & Wirth Zürich und 7556 Sunset Boulevard, Los angeles<br />

Lebenserhaltende Maßnahmen zeigt das Bild Cryonics,<br />

auf dem eine bekrönte Frau mit Superman-Umhang und<br />

ein Mann in edler Kostümierung aus ihrem Gefrierschlaf<br />

erwacht zu sein scheinen. Ursprünglich im Science-Fiction-Bereich<br />

angesiedelt, wo Menschen eingefroren werden,<br />

um die Zeit ihrer Reise in ferne Welten des Alls zu<br />

überbrücken, ist Kryonik mittlerweile ein Forschungsgebiet<br />

der Wissenschaft. Besonders fortschrittsgläubige<br />

Menschen unserer Zeit – ein Psychologie-Professor aus<br />

Kalifornien ließ sich beispielsweise bereits 1967 nach<br />

Eintritt des Todes tiefgefrieren – sind Anhänger der kryonischen<br />

Idee, weil sie darauf hoffen, in einigen hundert<br />

Jahren wiederbelebt zu werden.<br />

Das titelgebende Bild Infinity Crisis (Abb. Cover), eine<br />

Anspielung auf eine Comicserie der 1980er Jahre, zeigt<br />

den Kopf eines fanatisch blickenden Mannes im Profil,<br />

dem Hope „crazy talk of a crazy man“ zugeschrieben<br />

hat. Es scheint, als wollte er sich bei einem Wesen Gehör<br />

verschaffen, dessen archaisch wirkendes Gesicht frontal<br />

im Bild platziert ist. Eigentlich macht es einen gütigen<br />

Eindruck, über den man jedoch nachzudenken beginnt,<br />

sobald man das Teufelshorn bemerkt, das ihm aus der<br />

linken Stirnseite wächst. Über beiden Köpfen schwebt<br />

ein Wappenvogel mit Inschrift, der in Hopes Werk als<br />

„New Spiritual Guides“ vielfach eingeführt ist.<br />

Die Kunstwelt, so meint Andy Hope <strong>1930</strong> in seinem Interview<br />

mit Heinz Schütz, verstehe für gewöhnlich die<br />

Comic-Helden nicht, zu verallgemeinernd spräche sie zu-<br />

9

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