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Texte: Andreas Böhm<br />

Jannik Vestergaard,<br />

der Abwehrchef<br />

Die Mitspieler schwärmen. Fin Bartels etwa sagt: „Jannik ist<br />

ein super Spieler, hat enorme Qualität. Er ist für seine jungen<br />

Jahre sehr abgeklärt und eine Wucht bei Zweikämpfen und<br />

im Kopfballspiel.“ Ja, Jannik Vestergaard hat das Spiel des<br />

SV Werder bereichert, seit er in der Winterpause der vorigen<br />

Saison von der TSG Hoffenheim an die Weser gewechselt ist.<br />

<strong>15</strong> Spiele bestritt er in der Rückrunde, mit einem Notenschnitt<br />

von 3,29 avancierte er zum drittbesten Werder-Profi. Dänemarks<br />

Nationaltrainer Morten Olsen aber macht unbeirrt einen Bogen<br />

um den 23-Jährigen, da mag das Unverständnis in der Heimat<br />

noch so hohe Wellen schlagen. Vestergaard ist ratlos, „ich<br />

weiß nicht, was ich noch tun soll“, sagte er, nachdem er für<br />

die EM-Qualifikationspartien gegen Albanien und Armenien<br />

nicht nominiert worden war. Für das abschließende Spiel in<br />

Portugal wurde Vestergaard berufen, durfte aber erneut nicht<br />

mitwirken. Noch immer hat er für Dänemarks A-Nationalteam<br />

nur Freundschaftsspiele bestritten, was ein Anfang September<br />

auf großer Flamme gekochtes Thema neu befeuern könnte: Ist<br />

Vestergaard ein Mann für den deutschen Bundestrainer Joachim<br />

Löw? Die Staatsbürgerschaft besitzt er. „Für Dänemark zu spielen,<br />

war immer ein Kindheitstraum“, sagt der Verteidiger, „aber<br />

es gäbe die theoretische Chance für Deutschland zu spielen.<br />

Und das kann ich mir durchaus vorstellen.“ Ein 1,99-Meter-Mann<br />

fehlt Löw in seiner Garde ...<br />

Zlatko Junuzovic,<br />

der Freistoßkünstler<br />

Werder hat eine Affinität zu Österreichern. Man denke an<br />

Andreas Herzog, Marko Arnautovic oder nun an Zlatko Junuzovic.<br />

Im Unterschied zu dem bei Stoke City spielenden Arnautovic<br />

ist der 28-jährige jedoch eine spiel- und stilprägende Figur.<br />

Auch in der österreichischen Auswahl, die sich erstmals auf<br />

sportlichem Wege für eine EM qualifiziert hat. Junuzovic, 1992<br />

mit der Familie aus dem heute serbischen Loznica geflüchtet,<br />

befindet sich in der Blüte seiner Karriere. In der Vorsaison gefiel<br />

er besonders durch Freistoßkunst: Fünf Treffer erzielte er aus<br />

ruhenden Bällen, zwei mehr, und er hätte Mario Basler eingeholt,<br />

der in der Spielzeit 1995/96 sieben Freistöße versenkte. <strong>15</strong><br />

Tore bereitete er vor. In dieser Saison stehen zwei Treffer zu<br />

Buche, beide schoss er beim 3:1 in Hoffenheim. Danach gab es<br />

für Werder bis zur Pflichtspielpause vier Niederlagen. „Wir sind<br />

mitten drin in einer sehr schwierigen Phase“, gestand Junuzovic<br />

dem Kicker. Seine Empfehlung vor dem Bayern-Spiel lautete:<br />

„Wir müssen vielleicht mal gründlicher ausdiskutieren, was im<br />

Moment nicht passt, und noch enger zusammenrücken.“ Privat<br />

ist das geschehen: Im Juni ehelichte Junuzovic auf Schloss<br />

Velden in Kärnten Katharina, eine Juristin für Arbeitsrecht. Das<br />

Wetter war mies, es regnete – die Braut trug Gummistiefel in<br />

knalligem Pink. „Juno“ zitierte aus dem ersten Konrinther-Brief:<br />

„Die Liebe hört niemals auf.“ Auch die zu Werder?

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