15_16_Stadionzeitung_Nr06_Bremen
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In der vergangenen Ausgabe haben wir mit<br />
Peter Kirn einen Menschen vorgestellt, der<br />
sich privat ehrenamtlich bei einem Profiverein<br />
engagiert. Diesmal geht es nun um einen<br />
Profi, der beim Amateurverein ehrenamtlich<br />
tätig ist: Stefan Bell steht nicht nur in der<br />
Innenverteidigung der 05er seinen Mann,<br />
sondern auch bei seinem Heimatverein FV Vilja<br />
Wehr. Dies ist ihm wichtig, nicht nur aus reiner<br />
Heimatverbundenheit heraus, sondern weil<br />
der Abwehrrecke weiß, dass ohne Engagement<br />
im Amateurfußball auch kein Profi spielen<br />
könnte. Wir haben „Bello“ dabei mal über die<br />
Schulter geschaut.<br />
Legt Hand an: Stefan Bell<br />
engagiert sich auch handwerklich<br />
für seinen Heimatverein.<br />
An Stefan Bell kommt man derzeit nicht vorbei.<br />
Weder wenn man sich in den Strafraum<br />
der 05er kämpfen will, noch wenn man die<br />
Kampagne „Unsere Amateure. Echte Profis.“ des<br />
DFB verfolgt. Der Mainzer Innenverteidiger ist<br />
zum Gesicht der Aktion geworden, die sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, Amateurvereine ins Rampenlicht<br />
zu rücken. Für Bell nicht nur eine reine Kampagne<br />
zur Aufmerksamkeitsgewinnung, sondern auch eine<br />
Herzenssache. Bereits als Dreikäsehoch war der<br />
Verteidiger beim FV Wehr nahe Mayen aktiv und<br />
hat dort gekickt, bis er über den TuS Mayen nach<br />
Mainz wechselte. Nun möchte er dem Verein, bei<br />
dem alles angefangen hat, etwas zurückgeben. „Ich<br />
habe vielleicht einen größeren Bezug zu meinem<br />
Heimatverein als andere Profis“, sagt Bell, „was<br />
sicher auch in der räumliche Nähe begründet ist,<br />
von Mainz aus bin ich in gut einer Stunde in Wehr.<br />
Zudem spielt mein Bruder Michael in der ersten<br />
Mannschaft, meine Eltern engagieren sich hier. Und<br />
ich habe als kleiner Junge beim FV Wehr mit dem<br />
Fußball angefangen und 14 Jahre lang in diesem<br />
Verein gespielt.“<br />
Nicht nur der Innenverteidiger selbst, sondern<br />
seine ganze Familie hat einen engen<br />
Bezug zum Verein. Sein Opa mütterlicherseits<br />
war Vorsitzender, Bells Vater hilft seit Jahren<br />
ohne direkten Vorstandsposten an allen Ecken und<br />
Enden mit, seine Mutter war Geschäftsführerin und<br />
zwischenzeitlich auch Jugendleiterin. Sein Bruder<br />
Michael war ebenfalls bereits Jugendleiter und ist<br />
nun Beisitzer, auch Bells Schwester spielte schon<br />
in Wehr Fußball.<br />
Die Bindung zum Verein war Stefan Bell<br />
somit quasi in die Wiege gelegt. Als er im Februar<br />
vergangenen Jahres seinen Vertrag beim 1. FSV<br />
Mainz 05 um vier Jahre verlängerte, hatte er auch<br />
die nötige Planungssicherheit. „Seitdem habe ich<br />
die Gewissheit, dass ich noch ein paar Jahre in der<br />
Nähe von Wehr bin – und auch den Kopf frei für<br />
andere Sachen“, so Bell, „zudem engagieren sich<br />
hier viele Leute im Verein, mehr noch als in den<br />
letzten Jahren. Mein Bruder und zwei Freunde von<br />
mir sind ebenfalls im Vorstand.“<br />
Also hilft er, wo und wann er kann. Auf dem<br />
Hartplatz in Wehr gab es nur ein Flutlicht auf einer<br />
Seite des Platzes – mittlerweile stehen auf der<br />
anderen Seite drei weitere Masten. Auch wenn die<br />
Planungen für die Flutlichtmasten schon im Gange<br />
waren, als der 23-Jährige sein Engagement im<br />
Vorstand begann: Die Entwicklung des Sponsoring-<br />
Konzepts, das Ansprechen der maßgeblichen<br />
Personen – Bell brachte sich gern und häufig ein.<br />
„Ob ich in Mainz bin und ein paar Leute anrufe