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15-16_Stadionzeitung_Nr1_Ingolstadt

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Texte: Andreas Böhm<br />

Marvin Matip,<br />

der Kapitän<br />

Der April dieses Jahres schickte Marvin Matip vom Himmel in die<br />

Hölle. Erst köpfte der 29-Jährige den FCI im Spiel bei Fortuna<br />

Düsseldorf in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg<br />

und kam aus dem Jubeln nicht mehr heraus, eine Woche später<br />

brach er sich beim 2:2 gegen Union Berlin den Oberarmkopf –<br />

und verpasste das Saisonfinale. Gleichwohl endete die Runde<br />

grandios. Selbst für den zuschauenden Matip, der aus seiner Zeit<br />

beim 1. FC Köln zwischen 2005 und 2010 weiß: „Die Erste Liga<br />

ist viel, viel geiler.“<br />

Der Innenverteidiger freut sich auf ein Duell mit seinem jüngeren,<br />

beim FC Schalke 04 aktiven Bruder Joel. Eine Pflichtpartie<br />

der beiden gegeneinander hat es noch nicht gegeben. „Das ist<br />

mein großer Traum.“ Beide telefonieren viel, versuchen, sich<br />

gegenseitig zu unterstützen. Förderliche Kritik springe dabei<br />

aber nie heraus, gesteht Marvin Matip, „dafür sind wir viel zu<br />

emotional und ein zu großer Fan des Anderen“. Matip, in der<br />

vergangenen Zweitliga-Saison der zweikampfstärkste Spieler und<br />

nach kicker-Noten der zweitbeste Akteur der Spielklasse (nach<br />

Pascal Groß), wird auch in der Beletage das Ingolstädter Team<br />

als Kapitän aufs Feld führen. „Bei mir trägt derjenige die Binde,<br />

der meine Ideen am besten nach außen trägt – und das hat<br />

Marvin bislang hervorragend gemacht“, sagte FCI-Trainer Ralph<br />

Hasenhüttl der Bild. „Aufgrund seiner Leistungen und seines<br />

Charakters gibt es keinen Zweifel.“<br />

Pascal Groß,<br />

der Regisseur<br />

Anfang vergangener Woche postete Pascal Groß bei Facebook<br />

aus seiner Heimatstadt Mannheim ein Foto von sich und einem<br />

Freund seit Jugendtagen, dem für den VfL Bochum spielenden<br />

Marco Terrazzino. Große Sonnenbrille, schwarzes Basecap, freier<br />

Oberkörper, ein breites Grinsen. Dazu der Satz: „Genieße den<br />

freien Tag mit meinem Bruder.“ Ein freier Tag. Welch‘ Seltenheit.<br />

Groß, 24, ist qua Berufsbeschreibung zwar Mittelfeldstratege,<br />

Standardkünstler, Feingeist, doch wer deshalb glaubt, er scheue<br />

die Arbeit, der ist schief gewickelt. Groß liebt das Training und<br />

das Laufen, sogar im Urlaub auf Ibiza absolvierte er täglich ein<br />

Programm. Oft verfeinert er in freien Stunden seine Technik. „Ich<br />

trainiere extrem viel“, sagte Groß der Bild, „aber das gehört für<br />

mich einfach dazu.“<br />

Den Fleiß hat Vater Stephan „Steps“ Groß von Kindesbeinen<br />

an befördert. Er war selbst ein angesehener Profi, spielte für den<br />

Karlsruher SC. Beim VfL Neckarau hatte Stephan Groß den Junior<br />

unter seinen Fittichen. Da er nicht wollte, dass Außenstehende ihm<br />

eine bevorzugte Behandlung seines Sprosses vorwerfen konnten,<br />

packte er den Sohnemann härter an. „Für den weiteren Verlauf<br />

meiner Karriere war das ungemein wichtig“, sagt Pascal Groß.<br />

Daraus entstand „der unbändige Wille, sich in der Bundesliga<br />

durchsetzen zu wollen“. Dies ist ihm zuzutrauen. In der Zweitliga-<br />

Meistersaison erzielte Groß sieben Tore – und legte 23 Treffer auf.<br />

Da darf man auch mal seinen „Bruder“ besuchen.

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