Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
36<br />
BLOSS<br />
KEINE PANIK<br />
Text: Andreas Böhm<br />
Drittschlechtestes Rückrundenteam. Vier Heimniederlagen in Folge.<br />
Spott der eigenen Fans. Ein wichtiger Akteur gesperrt. Nur noch sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.<br />
Gerät der 1. FC Köln plötzlich in Abstiegsgefahr? Trainer Peter Stöger mahnt zur Ruhe.<br />
Und verlangt mehr Effizienz.<br />
eine rüde Attacke mündete, bei der Schiedsrichter<br />
Gräfe nichts übrig blieb, als die rote Pappe zu<br />
lupfen. Stöger konstatierte, dass die Entscheidung<br />
in Ordnung gegangen sei. Als das Mütchen gekühlt<br />
war, sah Bittencourt dies ähnlich. Er entschuldigte<br />
sich bei seinen Teamkollegen und nannte die eigene<br />
Aktion „unnötig“.<br />
wenn man müde ist. Das ist im Eifer des Gefechts<br />
passiert.“ Für den FC ist Bittencourts Ausfall bitter.<br />
Seit Wochen belebte der 22-Jährige das Kölner<br />
Spiel, gegen Bayer war er bis zu seiner Eselei der<br />
beste Akteur seiner Farben.<br />
Peter Stöger musste ebenso erleben, wie ein<br />
Teil der eigenen Anhänger Kevin Vogt mobbte.<br />
Peter Stöger ließ sich die Lust am<br />
Schwofen nicht verderben. Warum<br />
auch? 50 Jahre wird man nur einmal im Leben,<br />
und so feierte Stöger von Sonntag auf Montag im<br />
Restaurant „Claudio“ in sein Wiegenfest hinein.<br />
Er werde noch viele Spiele verlieren, ließ der<br />
österreichische Trainer des 1. FC Köln wissen, doch<br />
dieser Tag komme nicht wieder ¬– gleichwohl er<br />
mit einem Sieg natürlich schöner geworden wäre.<br />
Kurz nach dem 0:2 gegen Bayer Leverkusen<br />
stand Stöger der Sinn noch nicht nach einer<br />
Geburtstagssause. Die elfte Saisonniederlage<br />
schmerzte, besonders, da sie in einem Derby<br />
zustande kam. Das allein aber drückte nicht auf<br />
die Stimmung. Stöger hatte mitansehen müssen,<br />
wie in Mittelfeldakteur Leonardo Bittencourt die<br />
brasilianische Glut zum Feuer erwuchs und Frust in<br />
Die erste Rote Karte in der Laufbahn<br />
Bittencourts. Mit einem Spiel Sperre wird er<br />
nicht davonkommen. Da half es auch nicht, dass<br />
Gästetrainer Roger Schmidt ihn in Schutz nahm. „Es<br />
war nicht bösartig. Er hat es einfach unterschätzt.<br />
Deswegen hat er übertrieben – wie das so ist,<br />
Gesetzt auf dem Flügel: Der<br />
Ex-05er Marcel Risse stand<br />
27 Mal in der Startelf.<br />
Vogt hatte zu Beginn der Partie einen kolossalen<br />
Fehlpass gespielt, in der Folge einige unglückliche<br />
Aktionen fabriziert und war zur Halbzeit ausgetauscht<br />
worden – dass ihm jedoch Häme entgegenschlug<br />
und seine Herausnahme beklatscht wurde,<br />
betrübte Stöger sehr. „Unverschämt“ sei dies