11.05.2017 Aufrufe

14-15_Stadionmagazin_Nr5_Bremen

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Besuch aus Island 55<br />

das macht Mainz 05 herausragend gut – wir können hier für<br />

uns also einiges mitnehmen.“<br />

Was würdest Du nach deinen ersten Eindrücken<br />

bei uns sagen: Wo liegen die größten Unterschiede<br />

zwischen der Nachwuchsarbeit in Mainz und bei<br />

dir in Breidablik?<br />

Daði Rafnsson: „Was mir besonders aufgefallen ist,<br />

schon als ich Thomas (Krücken, U17-Trainer, Anm. d.<br />

Red.) in Mannheim beim internationalen Trainer-Kongress<br />

gesehen habe: Ihr arbeitet unglaublich detailliert, an einzelnen<br />

Bewegungsabläufen, Korrekturen und individuellen<br />

Trainingseinheiten. Ich denke, das müssen wir unbedingt lernen,<br />

um besser zu werden. Ein weiteres Beispiel ist auch das<br />

Spielfeld im Jugendbereich: In Deutschland spielt man auf dem<br />

7er, dann auf dem 9er und dann auf dem 11er Feld über den<br />

gesamten Platz. Bei uns gibt es den großen Sprung vom 7er<br />

direkt auf das 11er Feld, das wollen wir ändern.“<br />

Islands bekanntester<br />

Kicker: Gylfi Sigurdsson<br />

kommt aus Daði Rafnssos<br />

Nachwuchsabteilung<br />

in Breidablik, spielte<br />

in Hoffenheim und<br />

Tottenham, aktuell bei<br />

Swansea City.<br />

Wie findet ihr eure Spieler in der Jugend,<br />

braucht man in Island auch ein Scoutingsystem?<br />

Daði Rafnsson: „Nein, nein, die kommen zu uns (lacht).<br />

Ich arbeite beim größten Verein des Landes und auch wir nehmen<br />

jeden Spieler auf, der bei uns kicken möchte. Wir haben<br />

in der aktuellen Saison beispielsweise neun U<strong>14</strong>- und 18<br />

U12-Mannschaften. Wenn Mainz 05 in Island spielen würde,<br />

könnte also jeder vorbeikommen, euer Trikot anziehen und<br />

Fußball spielen…“<br />

NLZ<br />

…was allein anhand der Trainingsplätze bei<br />

uns kaum vorstellbar wäre.<br />

Daði Rafnsson: „Die Stadt finanziert unsere Infrastruktur<br />

zum Glück mit, und die Eltern bezahlen einen kleinen<br />

Mitgliedsbeitrag. Aber auch in Deutschland schafft ihr es,<br />

zumindest in den echten Vereinen wie Mainz oder Dortmund,<br />

diese familiäre Atmosphäre zu bewahren. Das gefällt mir<br />

unglaublich gut hier. Viele Isländer spielen ja in der Premier<br />

League, ich sage immer: In England behandeln die Clubs ihre<br />

Fans wie Kunden, in Deutschland wie Familie.“<br />

Dadi, vielen Dank für das interessante<br />

Gespräch und weiterhin eine gute Zeit in<br />

Deutschland.<br />

Daði Rafnsson: „Danke, dass wir hier sein dürfen! Ich<br />

habe in Europa im Fußball schon viel gesehen in den letzten<br />

Jahren, kam aber erst Ende 2013 zum ersten Mal nach<br />

Deutschland. Seitdem bin ich schon dreimal hier gewesen –<br />

und natürlich war es nicht schwer, andere Fußballtrainer von<br />

einer Reise nach Deutschland zu begeistern.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!