11.05.2017 Aufrufe

14-15_Stadionzeitung_Nr3_Hoffenheim

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Marcel Costly 59<br />

Der 18-Jährige Marcel Costly ist bei seinem Wechsel vom Rotenburger SV nach Mainz gleich zwei<br />

Ligen nach oben geklettert und hat heute seine ersten Minuten in der 3. Liga schon hinter sich. In einem<br />

Jahr von der U19-Niedersachsenliga in den Profifußball – auch für ihn selbst noch kaum zu fassen.<br />

I<br />

In Dresden standen gleich neun Spieler für die Nullfünfer auf<br />

dem Rasen, die schon für die Mainzer A-Junioren aufgelaufen<br />

sind - Die Jungs aus den eigenen Nachwuchsteams bilden die<br />

klare Mehrheit im Kader der höchsten Ausbildungsmannschaft.<br />

Marcel Costly dagegen macht gerade erstmals Station in<br />

einem Nachwuchsleistungszentrum, kam mit 18 Jahren vom<br />

Rotenburger SV an den Bruchweg. Dort spielte er seine erste<br />

Herren-Saison in der Oberliga, war zuvor als A-Jugendlicher<br />

für den FC Verden 04 in der Niedersachsenliga aktiv. Fast ein<br />

Quereinsteiger auf höchstem Leistungsniveau, sammelte er<br />

jetzt schon erste Einsatzminuten im Profifußball. Gegen Energie<br />

Cottbus und beim VfB Stuttgart II schenkte Trainer Martin<br />

Schmidt seinem Neuzugang auf der rechten Außenbahn das<br />

Vertrauen.<br />

„Erst nach meinem ersten Einsatz habe ich so richtig realisiert,<br />

wie schnell das alles im letzten Jahr gegangen ist und<br />

wie krass das eigentlich ist“, erzählt Costly, der sich „natürlich<br />

total gefreut“ hat. „Als der Trainer meinen Namen zur<br />

Einwechslung gerufen hat, war ich schon echt nervös und habe<br />

einen richtigen Adrenalinkick bekommen.“ Vor einem Jahr<br />

noch nicht mal an den „Durchbruch in der Oberliga gedacht“,<br />

überschlagen sich für Marcel Costly in diesem Sommer die<br />

Ereignisse. Auch der nächste Höhepunkt ließ nicht lange<br />

auf sich warten: „Als wir in Dresden das erste Mal vor über<br />

23.000 Zuschauern den Rasen betreten haben, habe ich echt<br />

Gänsehaut bekommen. Damit wurde schon ein Traum wahr!“<br />

Doch zum Träumen bleibt Costly im Alltag unter Vollprofi-<br />

Bedingungen keine Zeit: „Man sieht schon, dass ich noch mehr<br />

tun muss, um die bessere Ausbildung der Jungs aus dem NLZ<br />

wettzumachen und da mitzuhalten. Die Trainingsintensität ist<br />

viel höher als in der Oberliga und auch im Umfeld passiert jetzt<br />

viel, viel mehr.“ Tägliches Training, Ernährungsumstellungen,<br />

Videoanalysen und ein voll durchstrukturierter Tagesablauf –<br />

„das war am Anfang schon eine echte Herausforderung. Aber<br />

es ist auch total spannend, zu sehen, welche Fortschritte man<br />

damit erzielt.“ Neue Herausforderungen fand Costly in Mainz<br />

auch neben dem Platz: „Zum ersten Mall alleine in einer eigenen<br />

Wohnung, selbst waschen und spülen…“ Und auch nach<br />

Feierabend hat sich einiges geändert: „Statt feiern geht man<br />

jetzt eher ins Kino oder verbringt einen ruhigen Abend mit den<br />

Mannschaftskameraden am Rhein.“<br />

Damit sind dann auch schon die ausschlaggebenden<br />

Gründe für den Wechsel nach Mainz genannt: „Die<br />

Nachwuchsarbeit zählt hier zu den besten Deutschlands,<br />

aber auch die Atmosphäre gefällt mir richtig gut“, war Costly<br />

schon nach dem ersten Probetraining begeistert. „Ich wurde<br />

hier vom ersten Moment an super aufgenommen, das findet<br />

man so nicht bei allen Vereinen. Auch die Nähe zu den Profis<br />

finde ich super, wir sehen uns fast täglich, haben auch schon<br />

ein Testspiel gegen die erste Mannschaft bestritten. Und die<br />

Stadt gefällt mir richtig gut, ich bin in fünf Minuten zu Fuß am<br />

Trainingsgelände, das hat einfach alles perfekt gepasst.“<br />

Jetzt heißt es für den rechten Verteidiger, der selbst<br />

„am liebsten in der Offensive spielt“, weiter kämpfen. In der<br />

Handlungsschnelligkeit und mannschaftstaktischen Inhalten<br />

sieht Costly noch klares Verbesserungspotenzial: „Auch technisch<br />

und athletisch muss ich zulegen. Viele Inhalte waren für<br />

mich ganz neu, als ich hierher kam. Ich will alles geben, um<br />

mich weiter zu verbessern, um am Kader dranzubleiben und<br />

vielleicht auch irgendwann ein Spiel über neunzig Minuten zu<br />

spielen. Das größte Ziel für die Saison ist aber auf jeden Fall<br />

der Klassenerhalt.“<br />

Total zufrieden. Marcel Costly hat<br />

seinen Wechsel nach Mainz nicht bereut<br />

und „will jetzt kämpfen, damit die<br />

Entwicklung weitergeht“.<br />

NLZ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!