Stadionzeitung_Nr10_Freiburg
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Nach gekommen<br />
men 90 Minuten. „Das Team hat mich sehr gut aufgenommen. Aber<br />
ich brauche noch etwas Zeit, um lockerer zu werden und mich noch<br />
mehr reinzufinden in die Truppe. Die Unterschiede zu meiner früheren<br />
Mannschaft sind doch sehr groß. Die Spielschnelligkeit und die taktischen<br />
Ansprüche der Trainer sind größer und ich muss noch physisch<br />
zulegen um Bundesliga spielen und dem Team helfen zu können“, sagt<br />
Nedelev. Um die Eingewöhnungszeit zu verkürzen hat der 20-Jährige<br />
bereits in Bulgarien Sonderschichten geschoben – soweit dies im Rahmen<br />
der mehr als zweimonatigen Verletzungspause aufgrund eines<br />
Mittelfußbruches möglich war. „Ich habe mich gemeinsam mit meinen<br />
ehemaligen Trainer sehr intensiv vorbereitet auf die physischen<br />
Anforderungen. Und ich habe über drei Monate jeweils drei Stunden<br />
die Woche versucht, Deutsch zu lernen“, so Nedelev. Die fehlenden<br />
Sprachkenntnisse sind dennoch eine Hürde. „Das hat nur für ein paar<br />
Grundlagen gereicht“, übersetzt denn auch Kapitän Nikolce Noveski,<br />
der mannschaftsintern als<br />
Dolmetscher fungiert, weil<br />
sich die mazedonische und<br />
bulgarische Sprache ähneln.<br />
„Die Kommandos auf dem<br />
Platz verstehe ich schon.<br />
Aber bei den genauen taktischen<br />
Anweisungen muss<br />
mir Nikolce übersetzen“, sagt<br />
Nedelev. Noveski ist dabei<br />
natürlich weit mehr als ein<br />
bloßer Übersetzer. Nedelevs<br />
Zimmerpartner kann auch als<br />
Mainzer Muster an Integrität<br />
und Fußballsachverstand<br />
gute Dienste am neuen Offensivspieler<br />
leisten.<br />
Die Eingewöhnungszeit ist<br />
für den Trainer kein Problem,<br />
mit dieser habe er ohnehin<br />
kalkuliert, sagt Tuchel: „Wir<br />
haben das gar nicht im Plan,<br />
dass uns ein Spieler, den wir<br />
so jung aus Bulgarien holen,<br />
sofort weiterhilft. Dies sofort<br />
zu verlangen, wäre eine unrealistische<br />
und für die Entwicklung des Spielers ungesunde Erwartung.“<br />
Er will sich denn auch gar nicht auf Spekulationen einlassen,<br />
wann Nedelev erstmals in der Bundesliga im Mainzer Trikot auflaufen<br />
wird. „Wir erkennen seine Fähigkeiten in der Ballbehandlung, im<br />
Passspiel, seinen guten Fuß und sein gutes Spielverständnis. Aber wir<br />
geben ihm auch Zeit richtig anzukommen bei uns. Er muss physisch<br />
noch aufholen und lernen, was wir von ihm verlangen. Wir haben uns<br />
da keine Zeitvorgaben gesetzt und werden sehen, wann er ein Wechselkandidat<br />
für uns sein kann.“<br />
Der Dritte im Bunde kam über Mainz, Zagreb, Brüssel ins Trainingslager<br />
nach Marbella nachgereist - und ursprünglich vom russischen<br />
Erstliga-Tabellenführer Lokomotive Moskau. Torhüter Dario Kresic,<br />
29, gehört aktuell zum Kader der kroatischen Nationalmannschaft, er<br />
absolvierte im vergangenen September gegen Südkorea sein Länderspieldebüt<br />
für den WM-Teilnehmer. In Deutschland ist der 1,96 Meter<br />
große Torhüter kein Unbekannter. In der Jugend spielte er für den VfB<br />
Stuttgart, von 2003 bis 2006 für Eintracht Trier unter anderem in der<br />
Zweiten Bundesliga. Anschließend wechselte er nach Griechenland,<br />
wo er für Panionios Athen (2006 bis 2009) und für PAOK Saloniki (2009<br />
bis 2012) spielte. Insgesamt kommt er für die griechischen Klubs auf<br />
82 Erstligaspiele und 14 Einsätze in der Europa League. Seit anderthalb<br />
Jahren stand Kresic bei Lokomotive Moskau unter Vertrag. Für<br />
den aktuellen Tabellenführer der russischen Premier-Liga absolvierte<br />
er 17 Erstligapartien. „Wir standen mit Dario Kresic schon öfter in<br />
Mit Option.<br />
Torhüter Dario Kresic<br />
kam von Lokomotive<br />
Moskau zu den 05ern.<br />
Sein Halbjahresvertrag<br />
könnte im Sommer<br />
um zwei Jahre<br />
verlängert werden.<br />
Kontakt. Jetzt hat sich die Gelegenheit ergeben ihn für uns zu gewinnen,<br />
darüber freuen wir uns sehr. Kresic ist ein erfahrener Torhüter. Er<br />
wird sich bei uns dem Konkurrenzkampf im Tor stellen“, sagt 05-Manager<br />
Christian Heidel. Im Testspiel gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken<br />
stand Kresic erstmals 90 Minuten zwischen den Pfosten, hielt<br />
seinen Kasten sauber; in der Vorwoche verfolgte er von der Bank aus<br />
den 2:1-Auswärtssieg der 05er in Stuttgart.<br />
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