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Handwerk in der Denkmalpflege<br />

«EINE EUROPAWEIT<br />

EINZIGARTIGE AUSBILDUNG»<br />

UNZÄHLIGE HISTORISCH WERTVOLLE BAUTEN UND OBJEKTE WARTEN IN DER SCHWEIZ<br />

AUF UNTERHALT DURCH QUALIFIZIERTE HANDWERKERINNEN UND HANDWERKER – EIN<br />

WAHRES ELDORADO FÜR ABSOLVENTEN DES LEHRGANGS «HANDWERKER/IN IN DER<br />

DENKMALPFLEGE». DOCH WIE FINDEN DIE VERWITTERTE SKULPTUR ODER DER DENKMAL-<br />

GESCHÜTZTE BRUNNEN UND DER SPEZIALISIERTE STEINMETZ ODER STEINBILDHAUER<br />

ZUEINANDER?<br />

Marco Marazzi: Mag sein, dass dies zu Beginn<br />

mitgespielt hat. In England beispielsweise muss<br />

jeder Handwerker, der auf einer historischen<br />

Baustelle arbeitet, eine Bewilligung haben,<br />

sonst kommt er nicht hinein. Dies war durchaus<br />

eine Vision beim Aufbau unseres Lehrgangs:<br />

Wenn die Denkmalpflege kommt und sagt, dieses<br />

Haus wird restauriert, sollen nur Handwerker<br />

mit einer entsprechenden Ausbildung für die<br />

Arbeiten zugelassen werden.<br />

Marco Marazzi (links), Bildhauer- und Steinmetzmeister, 2011-2015<br />

Vorstandsmitglied im Verein Handwerk in der Denkmalpflege (HiD),<br />

und Niklaus Ledergerber (rechts), Denkmalpfleger der Stadt St. Gallen<br />

und Vorstandsmitglied HiD seit 2011, sprechen über die Chancen und<br />

Schwierigkeiten, denen sich die Abgänger des Lehrgangs gegenübersehen,<br />

sowie über die Idee, die hinter der Weiterbildung steht.<br />

(Fotos: Franziska Mitterecker)<br />

Interview: Franziska Mitterecker<br />

«Kunst und Stein»: Der Lehrgang «Handwerker/in<br />

in der Denkmalpflege» wurde, nach<br />

einer vorangegangenen Pilotphase, 2012 aus<br />

der Taufe gehoben. In zahlreichen europäischen<br />

Ländern gibt es schon seit längerem<br />

Weiterbildungen für Handwerker im Bereich<br />

Kulturgütererhaltung und Denkmalpflege.<br />

War dies ein Anstoss, auch in der Schweiz eine<br />

eigene Ausbildung zu entwickeln?<br />

Niklaus Ledergerber: Das Ausland war aber<br />

nicht Anstoss in dem Sinne, dass wir uns gesagt<br />

hätten, «die Deutschen und Franzosen und Italiener<br />

haben etwas, wir müssen jetzt auch etwas<br />

haben». Vielmehr entstand der Lehrgang<br />

aus einem konkreten Bedürfnis heraus: Wir<br />

haben in der Schweiz nach einer Schätzung<br />

mehr als 80 000 Bauwerke von historischer Bedeutung.<br />

Diese müssen unterhalten werden.<br />

MM: Unser Lehrgang verfolgt auch ein ganz<br />

eigenes Konzept, das sich von den Weiterbildungen<br />

im Ausland grundlegend unterscheidet:<br />

Bei uns ist, über Theorie und handwerkliche<br />

Praxis hinaus, vor allem wichtig, dass die<br />

verschiedenen Gewerke miteinander kommunizieren<br />

und einander verstehen. Diese Verknüpfung,<br />

einerseits mit der Denkmalpflege,<br />

andererseits unter den Fachrichtungen, das ist<br />

das Besondere in der Schweiz, und etwas vom<br />

Wichtigsten, das diesen Lehrgang auszeichnet.<br />

Ist der Lehrgang international konkurrenzfähig?<br />

6 01/17

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