stahlmarkt 6.2017 (Juni)
Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich & Schweiz / Stahl & Automobil / Oberflächen
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36 K Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Deutsche Pkw-Hersteller setzen Wachstum<br />
im Ausland fort<br />
Brexit belastet aber die Fertigung im Inland<br />
Düsseldorf. Die deutschen Automobilhersteller dürften im laufenden Jahr<br />
die Pkw-Fertigung im Ausland weiter steigern. Im Inland werden sie<br />
allerdings nach Einschätzung des Branchenverbandes VDA aufgrund des<br />
bevorstehenden Brexits 2 % weniger Fahrzeuge produzieren als im Vorjahr.<br />
Diese durchwachsene Prognose präsentierte<br />
Benjamin Krause, Referent des Verbandes<br />
der Automobilindustrie (VDA), den<br />
Teilnehmern des BDS-Flachstahltages am<br />
30. März 2017 in Düsseldorf. Die deutschen<br />
Automobilhersteller erzeugten 2016 weltweit<br />
mehr als 15 Mill. Pkw und setzten ihr<br />
seit 2009 verzeichnetes Wachstum weiter<br />
fort. Im Inland stellten sie 5,7 Mill. Fahrzeuge<br />
her, im Ausland 10,1 Mill. Einheiten.<br />
Mehr als drei Viertel der in Deutschland<br />
gefertigten Fahrzeuge wurden exportiert,<br />
vor allem nach Großbritannien (18 %) und<br />
in die USA (12 %). Der nach dem Brexit-<br />
Votum seit <strong>Juni</strong> 2016 um 10 % gesunkene<br />
Pfund-Euro-Wechselkurs wird sich bereits im<br />
laufenden Jahr negativ auf die deutschen<br />
Pkw-Exporte nach Großbritannien auswirken,<br />
da sich die Importe für die Briten verteuern.<br />
Um diesen Rückgang des Hauptabnehmerlandes<br />
Großbritannien aufzufangen,<br />
dürften die deutschen Pkw-Hersteller die<br />
Fertigung nach Einschätzung des VDA um<br />
2 % auf 5,6 Mill. Einheiten reduzieren. Im<br />
Ausland rechnet der Verband 2017 mit<br />
einem Anstieg auf 10,4 Mill. Fahrzeuge.<br />
Die Briten und der Brexit<br />
Die Briten fuhren auch im Jahr 2016 kaum<br />
Fahrzeuge aus eigener Produktion. Ihr Im -<br />
portanteil lag bei 86 %. Die auf der Insel<br />
gefertigten Pkw wurden zu 79 % exportiert<br />
– vor allem in die EU und in die USA. Abgesehen<br />
von britischen Herstellern sind hier<br />
vor allem asiatische Unternehmen tonangebend.<br />
Die internationalen Automobilproduzenten<br />
könnten wegen des Brexits weitere<br />
Investitionen auf der Insel auf Eis legen und<br />
möglicherweise über eine Verlagerung der<br />
Fertigung in andere europäische Länder,<br />
beispielsweise Slowenien, nachdenken. Heimischen<br />
Erzeugern dürfte dieser Schritt<br />
indes verwehrt bleiben, da sie aller Voraussicht<br />
nach den Wert der Marken Rolls-<br />
Royce, Bentley und Mini schädigen würden.<br />
Elektrofahrzeuge sind<br />
in aller Munde<br />
Eines der wichtigsten Zukunftsthemen ist<br />
die Herstellung von Elektrofahrzeugen. Ende<br />
des Jahres 2016 waren weltweit rd. 1,8 Mill.<br />
Pkw mit Elektroantrieb zugelassen. Mittlerweile<br />
hat China die USA als größten Elektrofahrzeugmarkt<br />
der Welt überholt. Die<br />
Anteile der Pkw mit Elektroantrieb sind aber<br />
in allen Regionen der Welt nach Einschätzung<br />
des Referenten noch ausbaufähig. Er<br />
geht davon aus, dass eine Erhöhung der<br />
Anteile nur mit staatlichen Förderungen<br />
möglich sein wird. Zumal es noch eine Reihe<br />
offener Fragen zu diesem Thema gibt, beispielsweise<br />
woher der Strom zum Tanken<br />
komme. In Deutschland lag der Anteil der<br />
Elektro-Pkw am Gesamtmarkt im Jahr 2016<br />
bei 0,8 % und ist im Vergleich zum Vorjahr<br />
nicht gestiegen.<br />
Die großen deutschen Automobilhersteller<br />
boten Ende 2016 zusammen 30 Elektro-<br />
Serienmodelle aus allen Fahrzeugklassen,<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>6.2017</strong>