ig_2-2017
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dabei oder beraten Pflegebedürft<strong>ig</strong>e<br />
hierzu. „Interessant wird sein, was die<br />
Kolleginnen und Kollegen in den nächsten<br />
Monaten aus der Praxis berichten“,<br />
sagt Bullwinkel.<br />
Auch Dagmar Crzan, die mit ihrem Unternehmen<br />
Domestic Care qualifizierte<br />
Betreuungsangebote und Haushaltshilfen<br />
in Northeim und Göttingen anbietet,<br />
sieht das neue Gesetz positiv. Bislang<br />
habe niemand aus dem Kreis ihrer<br />
Kundinnen und Kunden, die nicht nur<br />
durch die Mitarbeiterinnen von Domestic<br />
Care, sondern meist ebenfalls von<br />
einem ambulanten Pflegedienst betreut<br />
werden, von Nachteilen oder Problemen<br />
durch das neue Gesetz berichtet.<br />
Czran begrüßt, dass Pflegebedürft<strong>ig</strong>e die<br />
ihnen zustehenden Leistungen aus der<br />
Pflegekasse jetzt flexibler zwischen professionellen<br />
Anbietern und Angehör<strong>ig</strong>en<br />
aufteilen könnten. Um eine derart<strong>ig</strong>e<br />
Wahlfreiheit nutzen zu können, müssten<br />
sich Pflegebedürft<strong>ig</strong>e oder deren<br />
Angehör<strong>ig</strong>e allerdings erst einmal in die<br />
Regelungen einarbeiten. „Im Moment<br />
herrscht hier zumeist Unwissenheit“,<br />
hat Czran beobachtet. Und selbst wenn<br />
die Betroffenen die Regelungen kennen,<br />
sei es oft nicht einfach für sie, die<br />
Leistungen aufzuteilen. Oft wüssten sie<br />
nämlich gar nicht, was ihr Pflegedienst<br />
direkt mit der Pflegekasse abrechne.<br />
Umfangreiche<br />
Gestaltungsmöglichkeiten<br />
machen<br />
Pflegeberatung<br />
notwend<strong>ig</strong>er denn je.<br />
Dies sei aber notwend<strong>ig</strong>, um beurteilen<br />
zu können, wie viel Geld noch für die<br />
Pflege durch Angehör<strong>ig</strong>e zur Verfügung<br />
stehe. „Lassen Sie sich vom Pflegedienst<br />
eine Kopie der Rechnung geben“, so ihr<br />
Rat. Außerdem empfiehlt sie, in jedem<br />
Fall den sogenannten Entlastungsbetrag<br />
von monatlich 125 Euro in Anspruch<br />
zu nehmen. Dieser kann für bestimmte<br />
Leistungen etwa zur Unterstützung im<br />
Alltag genutzt werden. Leider ließen ein<strong>ig</strong>e<br />
Pflegekassen Betroffene im Unklaren<br />
darüber, dass ihnen diese Leistung<br />
zustehe.<br />
Ebenfalls nutzen sollte man seinen gesetzlichen<br />
Anspruch auf kostenlose und<br />
individuelle Pflegeberatung. Diese wird<br />
beispielsweise bei den Pflegekassen der<br />
Krankenkassen, bei Pflegestützpunkten,<br />
Wohlfahrtsverbänden oder freien Pflegeberatern<br />
angeboten und lohnt sich<br />
nach Ansicht von Frau Czran für jeden.<br />
Andrej Derksen, der für das Göttinger<br />
GDA Wohnstift für den Bereich Qualitätsmanagement<br />
zuständ<strong>ig</strong> ist, stellt mit<br />
Blick auf die Reform heraus: „Während<br />
die ambulante Versorgung gestärkt wird,<br />
wird es für Pflegebedürft<strong>ig</strong>e mit geringen<br />
Pflegegraden deutlich unattraktiver,<br />
in eine stationäre Einrichtung zu gehen.“<br />
Bislang spiegele sich dies in seinem<br />
Hause allerdings noch nicht in der Zahl<br />
der Neuanfragen wider, sagt er. Das Interesse<br />
an Plätzen im Pflegebereich des<br />
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