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ig_2-2017

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NACHHALTIGKEIT [ CO 2<br />

-FUSSABDRUCK ]<br />

Auf dem Weg<br />

Für die Stadtwerke Göttingen<br />

ist ihr CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

ein wicht<strong>ig</strong>es Thema − ihn<br />

zu verringern aber keine<br />

leichte Aufgabe.<br />

TEXT: ROBIN KREIDE<br />

Das Fernwärmenetz der Stadtwerke<br />

Blockheizkraftwerk im Fernwärmesystem der Stadtwerke.<br />

Fotos:iBMU/Thomas Härtrich (1), Sadtwerke Göttingen (3)<br />

Die Technik<br />

Fest steht: Als Energieversorger beeinflussen<br />

die Stadtwerke Göttingen den<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck, der mit der Energieerzeugung<br />

in Südniedersachsen verbunden<br />

ist, unmittelbar. Sie liefern Gas,<br />

Fernwärme und Strom an ihre Kunden<br />

und haben dadurch eine Schlüsselposition<br />

inne, was die Entwicklung hin zu<br />

einem klimafreundlicheren Energiemix<br />

betrifft.<br />

Diese Entwicklung zu unterstützen, ist jedoch<br />

kein leichtes Unterfangen. Denn obwohl<br />

die Stadtwerke den Ausbau e<strong>ig</strong>ener<br />

Windenergie- und Photovoltaikanlagen in<br />

den letzten Jahren vorangetrieben haben,<br />

ist die Energieerzeugung für einen großen<br />

Flächenversorger wie die Stadtwerke aus<br />

technologischen Gründen heute gezwungenermaßen<br />

immer noch mit fossilen Energieträgern<br />

und den daraus resultierenden<br />

CO 2<br />

-Emissionen verbunden. Seit ein<strong>ig</strong>en<br />

Jahren bieten die Stadtwerke allerdings neben<br />

ihrem Standardstrom- und Gasprodukt<br />

auch klimaneutral erzeugten Strom und<br />

klimaneutrales Gas an. Dies wird durch<br />

den Zukauf von Strom aus Wasserkraft beziehungsweise<br />

− im Fall des Gasproduktes<br />

− durch den Kauf von sogenannten Ausgleichszertifikaten<br />

möglich.<br />

Als günst<strong>ig</strong> mit Blick auf die CO 2<br />

-Emissionen<br />

erweist sich für die Stadtwerke,<br />

dass der Versorger ein e<strong>ig</strong>enes Fernwärmenetz<br />

betreibt: Über 35 Kilometer meist<br />

unterirdisch verlegter Leitungen beliefern<br />

rund 200 Gebäude in der Göttinger<br />

Innenstadt sowie etwa 600 Haushalte in<br />

den Neubaugebieten Zietenterrassen und<br />

Kiesseekarree. Zirka 30 Prozent der eingespeisten<br />

Wärme wird mit sogenannter<br />

Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen, bei<br />

der gleichzeit<strong>ig</strong> Wärme und Strom produziert<br />

werden und die dadurch für eine<br />

optimale Nutzung der eingesetzten Energieträger<br />

sorgt.<br />

Die Stadtwerke sind außerdem Hauptabnehmer<br />

von Methan, das in einer Biogasanlage<br />

im nahegelegenen Rosdorf erzeugt<br />

und über eine Pipeline in ihr e<strong>ig</strong>enes Fernwärme-Kraftwerk<br />

transportiert wird. Bis<br />

2019 planen die Stadtwerke, den Anteil<br />

der Wärmeerzeugung aus Biogas für ihr<br />

Leitungsnetz auf 50 Prozent zu erhöhen.<br />

Zusätzlich ist der Ausbau des Fernwärmenetzes<br />

in der Innenstadt im Bereich Weender<br />

Landstraße, Hannoversche Straße und<br />

vom Neuen Rathaus über die Geismar<br />

Landstraße, den Gothaer Platz bis an die<br />

Stadtgrenze geplant.<br />

Das Unternehmen<br />

Auch was Prozesse im Unternehmen angeht,<br />

wird bei den Stadtwerken an einer<br />

Verringerung der CO 2<br />

-Emissionen gearbeitet.<br />

So wurde etwa ein Großteil der<br />

Fahrzeugflotte auf Erdgas umgestellt.<br />

Da zur Betankung von Erdgasfahrzeugen<br />

jedoch Strom nöt<strong>ig</strong> ist, muss der<br />

restliche Teil weiterhin mit Benzin oder<br />

Diesel betrieben werden. Nur so ist im<br />

Fall eines größeren Stromausfalls sichergestellt,<br />

dass die Notfall-Techniker der<br />

Stadtwerke mobil bleiben.<br />

2011 beschlossen die Stadtwerke außerdem,<br />

den Nachhalt<strong>ig</strong>keitsgedanken<br />

zur Leitidee des Unternehmens zu machen:<br />

Erklärtes Ziel ist es seither, bei jeder<br />

Entscheidung neben ökonomischen<br />

auch ökologische und soziale Aspekte<br />

zu berücksicht<strong>ig</strong>en.<br />

Um die Belegschaft bei diesem Schritt<br />

mit einzubeziehen, wurde eine Arbeitsgruppe<br />

aus sechs Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern eingesetzt, die bis heute<br />

aktiv ist. Ihr Ziel war es zum einen, gemeinsam<br />

mit dem Vorstand ein praxistaugliches<br />

Nachhalt<strong>ig</strong>keitskonzept für die<br />

Stadtwerke zu entwickeln. Zum anderen<br />

erhielt sie den Auftrag, den Nachhalt<strong>ig</strong>keitsgedanken<br />

im Unternehmen bekannt<br />

zu machen.<br />

Eine Folge der Ausrichtung auf Nachhalt<strong>ig</strong>keit<br />

war, dass sich das Unternehmen<br />

seit 2012 jährlich mithilfe des SCC-Labels<br />

zertifizieren lässt. „SCC“ steht als<br />

Abkürzung für das englische „stop climate<br />

change“ und macht die Idee des<br />

Labels, dem Klimawandel entgegenzuwirken,<br />

deutlich. Voraussetzung für die<br />

jährliche Zertifizierung ist unter anderem<br />

die möglichst genaue Erfassung des CO 2<br />

-<br />

Fußabdrucks. Hierzu untersucht ein Institut<br />

der Göttinger Universität gemeinsam<br />

mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus<br />

den jeweil<strong>ig</strong>en Abteilungen der Stadtwerke<br />

alle relevanten Energieverbräuche und<br />

Stoffströme des Unternehmens.<br />

40 in

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