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ig_2-2017

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LEBEN + GESUNDHEIT [ PARKINSON ]<br />

dem Parkinson die Qualität der Diagnose<br />

und Therapie zum Wohle des Patienten<br />

noch weiter erhöhen.<br />

Sie sind leitender Oberarzt in der Klinik<br />

für Neurologie an der UMG. Dort<br />

gibt es neben einem stationären Bereich<br />

auch eine Parkinson-Ambulanz.<br />

Welche Funktion hat die ambulante<br />

Behandlung bei Parkinson generell?<br />

Jeder Parkinson-Patient sollte sich regelmäß<strong>ig</strong><br />

ambulant bei seinem behandelnden<br />

niedergelassenen Neurologen<br />

vorstellen, denn die Krankheit verläuft<br />

nicht statisch. Vielmehr verändert sich<br />

der Zustand des Patienten fortwährend.<br />

Und auf jede Veränderung sollte man,<br />

zum Beispiel durch eine Änderung der<br />

medikamentösen Einstellung, reagieren.<br />

Zu uns in die Ambulanz kommen Patienten<br />

in der Regel dann, wenn sie eine<br />

zweite Meinung bezüglich der Diagnose<br />

wünschen oder wenn die medikamentöse<br />

Einstellung Schwier<strong>ig</strong>keiten bereitet.<br />

Und selbstverständlich kommen sie<br />

auch zu uns, wenn es um komplexere<br />

Therapien geht. Das betrifft zum einen<br />

die Pumpentherapie, bei der Medikamente<br />

kontinuierlich über eine Pumpe<br />

und nicht in Tablettenform zugeführt<br />

Univ.-Prof. Dr. Paul Lingor<br />

werden. Damit lassen sich bei einer<br />

fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung<br />

gute Ergebnisse erzielen, weil so<br />

der Medikamentenspiegel im Körper<br />

konstant gehalten werden kann. Zum<br />

anderen betrifft dies die Tiefenhirnstimulation.<br />

Bei dieser Therapie werden<br />

dünne Elektroden im Gehirn implantiert<br />

und mit einem Schrittmacher verbunden.<br />

Früher wurde einem Patienten<br />

eine Tiefenhirnstimulation in der Regel<br />

erst im fortgeschrittenen Stadium der<br />

Krankheit empfohlen. Weil in Studien<br />

aber geze<strong>ig</strong>t werden konnte, dass sie<br />

auch bei Patienten in früheren Stadien<br />

der Erkrankung die Lebensqualität<br />

enorm erhöhen kann, setzen wir sie<br />

heute deutlich früher ein.<br />

Welche Rolle kommt der stationären<br />

Behandlung in Ihrer Klinik zu?<br />

Häuf<strong>ig</strong> erleben Parkinson-Patienten im<br />

Rahmen einer Infektionskrankheit, wie<br />

etwa einer Bronchitis oder einem Harnwegsinfekt,<br />

dass sich ihre Parkinson-<br />

Symptome verschlechtern. Bei einem<br />

stationären Aufenthalt können wir dann<br />

in viel rascherer Folge als dies bei einer<br />

ambulanten Therapie möglich wäre<br />

ihre Medikamentenzusammenstellung<br />

verändern und auf diese Weise schnell<br />

auf die neue Situation reagieren und den<br />

Patienten medikamentös neu einstellen.<br />

Auch in Fällen, wo die medikamentöse<br />

Einstellung über eine längere Zeit<br />

ambulant schwier<strong>ig</strong> ist, kann ein stationärer<br />

Aufenthalt sinnvoll sein. Diesen<br />

verknüpfen wir dann meist mit einem<br />

intensiven Physiotherapie-, Ergotherapie-<br />

und Logopädie-Programm.<br />

1/2-seit<strong>ig</strong>e Anze<strong>ig</strong>e<br />

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