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Rückblick - Ausblick 2011/2012 - Stadt Rosenheim

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Index<br />

Grußwort der Oberbürgermeisterin . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

1.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

1.1. Städtische Haushaltslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

1.2. Städtische Liegenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

1.3. Wirtschaftsförderung | <strong>Stadt</strong>marketing . . . . . . 13<br />

2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

2.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2.1. <strong>Stadt</strong>entwicklung | Bauleitplanung . . . . . . . . . . 21<br />

2.2. <strong>Stadt</strong>sanierung |<br />

Städtebauförderung Innenstadt . . . . . . . . . . . . . 27<br />

2.3. Entwicklung des Bahnhofsareals . . . . . . . . . . . . 31<br />

2.4. Soziale <strong>Stadt</strong> | <strong>Stadt</strong>teilentwicklung . . . . . . . . . 33<br />

2.5. Straßen- und Wegebau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

2.6. Umwelt, Natur und Landschaft . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

3. Soziales und Schule<br />

3.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

3.1. Kinder- und Jugendhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

3.2. Kindertagesstätten<br />

und psychologischer Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

3.3. Schulstadt <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

3.4. Sport & Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

3.5. Senioren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

3.6. Soziale Hilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

3.7. Stiftungsverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

4. Kulturelles und Bildung<br />

4.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

4.1. Kulturelle Förderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />

4.2. Volkshochschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

4.3. Museen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

4.4. <strong>Stadt</strong>bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

4.5. Städtische Galerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

4.6. <strong>Stadt</strong>archiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

5. Sicherheit und Ordnung<br />

5.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

5.1. Aktuelles aus dem Ordnungsamt . . . . . . . . . . 103<br />

5.2. Feuerwehr | Integrierte Leitstelle . . . . . . . . . . . 105<br />

5.3. Verkehrswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109<br />

5.4. <strong>Rosenheim</strong>er Friedhöfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />

6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

6.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112<br />

6.1. Zentrale Öff entlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . 113<br />

6.2. Arbeitgeber <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . . . . . . 115<br />

6.3. Personalratsarbeit in der <strong>Stadt</strong>verwaltung . . 118<br />

6.4. Gleichstellungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119<br />

6.5. Projektarbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . 121<br />

6.6. Städtepartnerschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />

7. Städtische Beteiligungen<br />

7.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128<br />

7.1. RoMed Kliniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130<br />

7.2. <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />

7.3. komro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146<br />

7.4. VKR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148<br />

7.5. GRWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153<br />

7.6. Technologiehof | Dienstleistungscenter . . . . 157<br />

7.7. RoVG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158<br />

7.8. Baubetriebshof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160<br />

7.9. <strong>Stadt</strong>entwässerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163<br />

8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

8.1. Finanzsituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166<br />

8.2. Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung . . 169<br />

8.3. Entwicklung der Steuereinnahmen . . . . . . . 172<br />

8.4. Stiftungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />

8.5. Zahlen aus dem Einwohneramt . . . . . . . . . . . 175<br />

8.6. Zahlen aus dem Standesamt . . . . . . . . . . . . . 176<br />

8.7. Friedhofsstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177<br />

8.8. Zahlen aus dem Gewerbeamt . . . . . . . . . . . . 178<br />

8.9. Zahlen aus der Zulassungsstelle . . . . . . . . . . 179<br />

8.10. <strong>Rosenheim</strong>er Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180<br />

8.11. Wohnraumförderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181<br />

8.12. Der <strong>Stadt</strong>rat und seine Sitzungen . . . . . . . . . 182<br />

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184<br />

Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191<br />

Seite 1 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


Grußwort der Oberbürgermeisterin<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

sehr geehrte Damen und Herren des <strong>Stadt</strong>rates,<br />

Foto: Team 13<br />

nach einem Jahrzehnt der intensiven Arbeit an der<br />

Vorbereitung und Durchführung unserer Landesgartenschau<br />

sollte <strong>2011</strong> ein Jahr werden, in dem wir<br />

durchschnaufen, Kraft tanken und uns in der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

einer neuen Perspektive zuwenden. Verwaltung<br />

und <strong>Stadt</strong>rat mussten im Jahresverlauf allerdings<br />

erkennen: Die Betriebsamkeit des Tagesgeschäfts lässt<br />

heutzutage ein Durchschnaufen nicht mehr zu.<br />

Es blieb beim guten Vorsatz.<br />

Dennoch war <strong>2011</strong> ein gutes Jahr. Die heimische<br />

Wirtschaft konnte trotz der internationalen Turbulenzen<br />

an Dynamik noch einmal zulegen.<br />

Der Arbeitsmarkt in der <strong>Stadt</strong> und der Region signalisiert<br />

Vollbeschäftigung. Mit dem Gewerbegebiet<br />

Am Oberfeld stehen für expansions- oder verlagerungswillige<br />

Unternehmen endlich wieder größere<br />

zusammenhängende Flächen im Umfang von insgesamt<br />

6 ha bereit.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 2<br />

Vom wirtschaftlichen Aufschwung haben nicht nur die<br />

Beschäftigten, sondern durch höhere Steuereinnahmen<br />

auch die <strong>Stadt</strong> profi tiert. Für <strong>2012</strong> peilt Finanzdezernent<br />

Karl Zinsmeister auf der Basis des Eckdaten-<br />

Beschlusses des <strong>Stadt</strong>rates den sechsten Haushalt<br />

ohne Netto-Neuverschuldung innerhalb der letzten<br />

sieben Jahre an. Und das, obwohl wir mit dem Bauprogramm<br />

für die Kinderkrippen eine Herkulesaufgabe<br />

zu stemmen haben: Rund 23 Millionen Euro<br />

werden wir bis 2013 aufgewenden, um allen <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Eltern, die dies wünschen, einen Krippenplatz<br />

für ihr Kind zur Verfügung zu stellen. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, strebt die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> eine Ausbauquote<br />

von 35 % an.<br />

Bis zum Jahr 2013 können nach Planung von Sozialdezernent<br />

Michael Keneder bis zu 29 neue Krippengruppen<br />

gebaut werden, verteilt auf zwölf Standorte<br />

im ganzen <strong>Stadt</strong>gebiet, so dass dann alle <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Eltern ihr Kleinkind gut untergebracht wissen. Bisher<br />

haben bereits fünf Krippen ihre Arbeit aufgenommen.


Große Investitionen kündigen sich auf dem nördlichen<br />

Bahnhofsareal an. Baudezernent Helmut Cybulska<br />

und sein Team arbeiten bereits an der Ausschreibung<br />

für die Neugestaltung des Südtiroler Platzes zu einer<br />

großen Verkehrsdrehscheibe. Die angrenzenden<br />

Baufelder sollen Zug um Zug entwickelt werden.<br />

Vor einer städtebaulich reizvollen Aufgabe steht auch<br />

unsere städtische Wohnbaugesellschaft GRWS mit<br />

ihrem neuen Geschäftsführer Stefan Ludwig, der im<br />

Frühjahr nach dessen jahrzehntelanger Aufbauleistung<br />

Manfred Santer abgelöst hat. Mit einem großen<br />

Wohnbauprojekt an der Finsterwalder Straße<br />

einschließlich eines neu zu errichtenden Familienzentrums<br />

wird die GRWS im <strong>Rosenheim</strong>er Westen<br />

neue Akzente setzen.<br />

Zu den verlässlichen Größen in unserer <strong>Stadt</strong> zählt der<br />

Lokschuppen. Fast 170.000 Besucher wollten im zu<br />

Ende gehenden Jahr dem Leben der Indianer nachspüren.<br />

Damit konnte sich das Team um VKR-Geschäftsführer<br />

Peter Lutz und Ausstellungsmacher Dr. Peter<br />

Miesbeck einmal mehr unter den zehn erfolgreichsten<br />

Ausstellungshäusern Deutschlands etablieren. Die<br />

„Tiefsee“-Ausstellung <strong>2012</strong> verspricht mit ihrem<br />

spannenden Konzept neuerlich ein Zuschauermagnet<br />

zu werden.<br />

Die Integrierte Rettungsleitstelle unter der fachlichen<br />

Leitung von Roland Stein und die Einsatzstaff el<br />

der <strong>Rosenheim</strong>er Feuerwehr mit <strong>Stadt</strong>brandrat Hans<br />

Meyrl an der Spitze haben im vergangenen Frühjahr<br />

ihre Arbeit aufgenommen. Dabei hatten Ordnungsdezernent<br />

Hermann Koch und die Planer manche<br />

technische und bauliche Hürden zu überwinden.<br />

Ihre Feuertaufe haben ILS und Einsatzstaff el bei dem<br />

schweren Unwetter am 22. Juni mit Bravour bestanden.<br />

Es ist der hervorragenden Zusammenarbeit von<br />

Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten und Sicherheitskräften<br />

zu verdanken, dass es trotz teilweise<br />

katastrophaler Schadenslagen nicht zu gravierenden<br />

Personenschäden gekommen ist. Allen beteiligten<br />

Rettungs- und Einsatzkräften und auch den Mitarbeitern<br />

unseres städtischen Baubetriebshofes gilt für ihren<br />

beispielgebenden Einsatz mein besonderer Dank und<br />

Respekt.<br />

Ein herzliches Wort des Dankes gebührt den vielen<br />

ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern<br />

in unseren Sportvereinen, in den kulturellen Einrichtungen<br />

sowie in den sozialen und karitativen Diensten.<br />

Sie alle tragen durch ihre Hilfs- und Einsatzbereitschaft<br />

und ihren vorbildlichen Dienst an der Gemeinschaft<br />

dazu bei, dass unsere <strong>Stadt</strong> noch ein bisschen lebenswerter<br />

und menschlicher wird.<br />

Den Damen und Herren des <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>rates,<br />

speziell meinen Bürgermeister-Kollegen Anton Heindl<br />

und Prof. Dr. Dr. Anton Kathrein, danke ich für die<br />

stets konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Unsere Mandatsträger in Bund, Land und<br />

Bezirk haben sich mit großem Engagement für die<br />

Belange <strong>Rosenheim</strong>s eingesetzt. Ihnen bin ich ebenso<br />

zu Dank verpfl ichtet wie den Vertretern der anderen<br />

Behörden in unserer <strong>Stadt</strong>, die in ihrem Wirkungskreis<br />

dazu beitragen, <strong>Rosenheim</strong> als Verwaltungs- und<br />

Dienstleistungszentrum zu stärken.<br />

Mit dem „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Rosenheim</strong><br />

2025“ haben sich <strong>Stadt</strong>rat und Verwaltung eine neue<br />

Zielmarke gesetzt. Im kommenden Jahr werden wir<br />

mit Expertenhearings und einer breiten Bürgerbeteiligung<br />

die Weichen für <strong>Rosenheim</strong>s Zukunft stellen. Ein<br />

Schwerpunkt wird dabei ein Integriertes Energie-,<br />

Klima- und Umweltschutzkonzept sein, in das sich<br />

auch unsere <strong>Stadt</strong>werke mit Geschäftsführer Dr. Götz<br />

Brühl an der Spitze intensiv einbringen.<br />

Ich lade Sie schon heute ein, sich an diesem großen<br />

Gemeinschaftsprojekt zu beteiligen und wünsche allen<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürgern in <strong>Stadt</strong> und Region<br />

viel Glück, Gesundheit, persönliches Wohlergehen und<br />

ein friedliches Neues Jahr <strong>2012</strong>!<br />

Ihre<br />

Gabriele Bauer Oberbürgermeisterin<br />

Seite 3 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

1.0. Vorwort<br />

Foto: G. Ziehr<br />

„Die Bürger müssen mehr zahlen und bekommen dafür<br />

weniger geboten. Erhöht werden: die Grundsteuer, die<br />

Gewerbesteuer, die Straßenreinigungsgebühr und die<br />

Elternbeiträge für die Kitas. Außerdem hat die <strong>Stadt</strong><br />

(…) sich neue Gebühren ausgedacht, so für Sportplatznutzung<br />

und Gewässerunterhaltung.<br />

Vor allem aber streicht sie, wo sie kann: Sie kürzt die<br />

Zuschüsse für die Kulturzentren, die Musikschule, die<br />

Schullandheime und für die Schuldnerberatung, sie<br />

schließt 40 Kinderspielplätze, zwei Jugend- und zwei<br />

Seniorenzentren und sogar fünf Kindertageseinrichtungen.“<br />

Dies ist zum Glück keine Nachricht über <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Der Bericht stammt aus der „Zeit“ vom 24.11.<strong>2011</strong>, ist<br />

insofern apokalyptischer Visionen und Umtriebe völlig<br />

unverdächtig und handelt von der aktuellen Not einer<br />

nordrhein-westfälischen <strong>Stadt</strong> mit 190.000 Einwohnern,<br />

deren Name aus kollegialer Rücksicht nicht verraten<br />

wird. Die geschilderte Entwicklung ist kein Einzelfall:<br />

34 Kommunen im größten Bundesland sind bereits<br />

überschuldet oder die Überschuldung droht bis 2013.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 4<br />

Die Lehre daraus für <strong>Rosenheim</strong>: Wir sollten uns über<br />

unsere Insel der Seligen freuen, uns auf ihr aber nicht<br />

zu sicher fühlen. Maßhalten bleibt oberstes Gebot.<br />

Noch sprudeln die Steuereinnahmen. Wenn aber die<br />

europäische Schuldenkrise auch auf Deutschland überschwappt,<br />

und Manches deutet darauf hin, müssen auf<br />

allen politischen Ebenen im Land die nach wie vor<br />

bestehenden strukturellen Defi zite in den öff entlichen<br />

Haushalten angepackt werden.<br />

<strong>Rosenheim</strong> tut deshalb gut daran, an seiner Doppelstrategie<br />

aus Haushaltskonsolidierung und Stärkung<br />

der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

festzuhalten.<br />

Das Gebot des sparsamen Umgangs mit öff entlichen<br />

Mitteln gilt auch für die Verwaltung selbst. Mit dem<br />

Zentralen Immobilien-Management haben wir zu<br />

Jahresbeginn <strong>2011</strong> eine Arbeitseinheit geschaff en, in<br />

der über alle Dezernate verstreut liegende gebäudewirtschaftliche<br />

Kompetenzen gebündelt, Synergien<br />

gehoben und immobilienwirtschaftlich sinnvolle<br />

Prioritäten gesetzt werden.<br />

Trotz des gewaltigen Umfangs der organisatorischen<br />

Veränderung blieben die unvermeidlichen Reibungsverluste<br />

erstaunlich gering. Eine ähnliche Erfahrung haben<br />

wir mit der Zentralen Buchungsstelle gemacht,<br />

die innerhalb der Verwaltung mittlerweile ebenfalls<br />

breit akzeptiert ist.<br />

Die auch <strong>2011</strong> erfreulich positiven Standort-Rankings<br />

für <strong>Rosenheim</strong> belegen: Die <strong>Stadt</strong> ist gut aufgestellt.<br />

Als Wirtschaftsraum gehört <strong>Rosenheim</strong> zur Spitze<br />

in Deutschland und Europa. Die Aufgabe besteht<br />

darin, diese starke Stellung auszubauen und die <strong>Stadt</strong><br />

im Standortwettbewerb im Dreieck München – Salzburg<br />

– Innsbruck weiter zu profi lieren.<br />

Thomas Bugl Dezernent I − Steuerungsdienst<br />

Karl Zinsmeister Dezernent II − Steuerungsdienst


1.1. Städtische Haushaltslage<br />

Betrachtung des Jahres <strong>2011</strong><br />

In seiner Sitzung am 17. November 2010 hat der <strong>Stadt</strong>rat<br />

die Eckdaten (Ziele) für die Aufstellung des Haushalts<br />

<strong>2011</strong> festgelegt. In den Sitzungen des Haupt- und<br />

Finanzausschusses und <strong>Stadt</strong>rates im Dezember 2010<br />

wurden konkrete Einsparvorschläge pro Budget für den<br />

Ergebnishaushalt verabschiedet, damit ein ausgeglichener<br />

Ergebnishaushalt erreicht werden konnte.<br />

Der auf der Basis des Eckdatenbeschlusses und der<br />

Einsparungen der Budgets erarbeitete Entwurf des<br />

Haushalts wurde dem Haupt- und Finanzausschuss<br />

und dem <strong>Stadt</strong>rat zu den Sitzungen vom 29. März<br />

bzw. 13. April <strong>2011</strong> zur Beratung und Beschlussfassung<br />

vorgelegt. Die Regierung von Oberbayern<br />

hat den Haushalt mit Schreiben vom 26. April <strong>2011</strong><br />

genehmigt.<br />

Haushaltsplan <strong>2011</strong><br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> hat sich 2006 dazu entschieden,<br />

das Rechnungswesen ab 01.01.2008 von der Kameralistik<br />

auf die doppelte kommunale Buchführung<br />

umzustellen. Der Haushaltsplan <strong>2011</strong> ist damit bereits<br />

der vierte Haushalt auf Basis des kaufmännischen<br />

Rechnungswesens.<br />

Die entscheidende Neuerung gegenüber der bis 2007<br />

angewandten Kameralistik ist der Schritt vom Geldverbrauchskonzept<br />

hin zum Ressourcenverbrauchskonzept.<br />

Bisher wurden in der kameralistischen Buchführung<br />

die Einnahmen und Ausgaben geplant und erfasst,<br />

wobei damit nur die Erhöhung oder Verminderung<br />

des Geldvermögens abgedeckt war. Jetzt stellen die<br />

Aufwendungen und Erträge die zentralen Steuerungsgrößen<br />

des Haushalts dar. Betrachtet werden nun die<br />

Veränderungen des Eigenkapitals. Berücksichtigt wird<br />

dabei erstmals der vollständige Werteverzehr des kommunalen<br />

Vermögens durch Abschreibungen.<br />

Der Haushalt <strong>2011</strong> umfasst<br />

a) im Ergebnishaushalt<br />

Erträge mit 144,182 Mio. €<br />

Aufwendungen mit 142,487 Mio. €<br />

Saldo als Jahresergebnis (Überschuss) + 1,695 Mio. €<br />

b) im Finanzhaushalt<br />

Einzahlungen aus<br />

laufender Verwaltungstätigkeit 140,059 Mio. €<br />

Auszahlungen aus<br />

laufender Verwaltungstätigkeit 129,651 Mio. €<br />

Saldo + 10,408 Mio. €<br />

Einzahlungen aus<br />

Investitionstätigkeit 17,288 Mio. €<br />

Auszahlungen aus<br />

Investitionstätigkeit 33,160 Mio. €<br />

Saldo - 15,872 Mio. €<br />

Einzahlungen aus<br />

Finanzierungstätigkeit 8,260 Mio. €<br />

Auszahlungen aus<br />

Finanzierungstätigkeit 3,860 Mio. €<br />

Saldo + 4,400 Mio. €<br />

Gesamtsaldo - 1,064 Mio. €<br />

Nach der Finanzmarktkrise, die das Jahr 2010 mit deutlich<br />

niedrigeren Steuererträgen gekennzeichnet hat,<br />

stand die Haushaltsaufstellung <strong>2011</strong> wieder unter<br />

dem Stern einer leicht steigenden Steuerentwicklung.<br />

Die steuerlichen Einnahmen bewegen sich mit<br />

einem Volumen von 77,3 Mio. € nach dem „Einbruch“<br />

des Jahres 2010 (tatsächlich rd. 73 Mio. €) wieder in<br />

etwa auf dem Niveau des Jahresergebnisses 2009.<br />

So war es auch möglich, trotz steigender Aufgabenbelastung<br />

insbesondere im sozialen Bereich und bei<br />

der Kleinkindbetreuung sowie steigenden Umlagebelastungen<br />

aus der Bezirksumlage, den Haushalt<br />

auszugleichen.<br />

Seite 5 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

Ergebnishaushalt <strong>2011</strong><br />

Der Ergebnishaushalt schließt nach den ursprünglichen<br />

Planungen bei Erträgen von 144,18 Mio. €<br />

und Aufwendungen von 142,49 Mio. € mit einem<br />

positiven Saldo von 1,69 Mio. € ab. Das heißt, dass<br />

nach der Planung der Haushaltsausgleich gelingt und<br />

das Eigenkapital in diesem Umfang steigt. Das Ergebnis<br />

gibt Auskunft, ob die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

gegeben ist und die Aufgaben der Kommune erfüllt<br />

werden können.<br />

Durch das Ergebnis wird dargelegt, dass die <strong>Stadt</strong><br />

nicht von der Substanz lebt, da die Abschreibungen<br />

voll erwirtschaftet werden können.<br />

Mit einem Überschuss von rd. 1,7 Mio. € im Ergebnishaushalt<br />

ist es gelungen, das im letztjährigen Haushalt<br />

für <strong>2011</strong> prognostizierte negative Ergebnis (-4,88 Mio. €<br />

noch im Lichte der Finanzmarktkrise) mehr als auszugleichen.<br />

Nach aktuellen Erkenntnissen wird es insbesondere<br />

aufgrund von Mehrerträgen bei der Gewerbesteuer<br />

und der Einkommensteuerbeteiligung zu einer<br />

Verbesserung der steuerlichen Ertragssituation<br />

von ca. 5,2 Mio. € kommen. Die bei der Haushaltsplanaufstellung<br />

<strong>2011</strong> erwartete Erholung der steuerlichen<br />

Situation ist eingetreten und hat die Erwartungen<br />

übertroff en. Die Prognose liegt bei vorsichtig geschätzten<br />

41,2 Mio. €.<br />

Die Beteiligung am Aufkommen der Lohn- und<br />

Einkommensteuer ist <strong>2011</strong> mit 23,1 Mio. € veranschlagt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> wird im Jahr <strong>2011</strong> vorsichtig<br />

geschätzt rd. 24,5 Mio. € an Beteiligungsleistungen<br />

erhalten.<br />

Der Ansatz für <strong>2011</strong> orientierte sich an Hochrechnungen<br />

des Bayerischen Landesamtes für Statistik<br />

und Datenverarbeitung, wurde aber aufgrund der<br />

Erfahrungen der letzten Jahre schon für die endgültige<br />

Haushaltsplanung um rd. 200.000 Euro nach oben<br />

korrigiert.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 6<br />

Die Steuern und Zuweisungen decken nach der<br />

Planung <strong>2011</strong> rd. 72% (Vorjahresplanung 69%) der<br />

Gesamtaufwendungen.<br />

An größeren steuerlichen Aufwendungen wird der<br />

Haushalt belastet<br />

– mit der Gewerbesteuerumlage in Höhe<br />

von geplanten rd. 6,56 Mio. € und<br />

– mit der Bezirksumlage in Höhe<br />

von rd. 14,25 Mio. €.<br />

Die Transferaufwendungen sind im Haushaltsplan <strong>2011</strong><br />

mit 47,26 Mio. € (rd. 33% der ursprünglichen Gesamtaufwendungen)<br />

veranschlagt. Davon entfallen rund<br />

13,26 Mio. € auf Zuschüsse an soziale u.ä. Einrichtungen,<br />

3,9 Mio. € auf Sozialhilfeleistungen und<br />

5,8 Mio. € auf Transferaufwendungen im Rahmen<br />

der Jugendhilfe. Weitere große Posten sind<br />

– die Personal- und Versorgungsaufwendungen<br />

mit einem Volumen von 34,53 Mio. € bzw. 24,23%<br />

der Gesamtaufwendungen,<br />

– die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen<br />

mit einem Ansatz von rd. 22,13 Mio. €, darunter<br />

rd. 8,16 Mio. € für Unterhalt der Grundstücke und<br />

baulicher Anlagen (Gebäude, Straßen, Brücken etc.)<br />

sowie<br />

– die Aufwendungen für bilanzielle Abschreibungen,<br />

die im Rahmen der Doppik fl ächen-


deckend veranschlagt wurden, mit rd. 12,35 Mio. €.<br />

Angesichts der positiven Wirtschaftslage zeigt sich die<br />

Entwicklung der Aufwendungen für Unterkunftskosten<br />

im Bereich des Sozialgesetzbuches II (Hartz IV) erfreulich.<br />

Nachdem bei der Haushaltsaufstellung noch von<br />

einer leichten Steigerung der Fallzahlen ausgegangen<br />

wurde, hat sich die Zahl der Leistungsempfänger<br />

gegenüber dem Vorjahr tatsächlich um rd. 15% reduziert.<br />

Nach den aktuell vorliegenden Zahlen lassen<br />

sich in diesem Bereich daher Minderaufwendungen<br />

von rd. 1,0 Mio. € (Ansatz von 9 Mio. €) prognostizieren.<br />

Bei den seit <strong>2011</strong> neu eingeführten Leistungen für Bildung<br />

und Teilhabe sind angesichts der noch andauernden<br />

Einführungsphase genaue Prognosen schwierig.<br />

Von den veranschlagten Transferleistungen von rd.<br />

0,4 Mio. € werden heuer nach derzeitiger Einschätzung<br />

bis zu 0,25 Mio. € benötigt. Nach internen Erhebungen<br />

könnten bis zu 2.300 Kinder Anspruch auf<br />

entsprechende Leistungen haben. Aktuell wurden<br />

1.257 Anträge auf Leistungen aus dem Bildungs- und<br />

Teilhabepaket gestellt.<br />

Finanzhaushalt <strong>2011</strong><br />

Der Finanzhaushalt stellt die tatsächlichen Einzahlungen<br />

und zu leistenden Auszahlungen gegenüber,<br />

zeigt also auf, wie sich der Zahlungsmittelbestand<br />

oder die Liquidität der <strong>Stadt</strong> verändern.<br />

Im Finanzhaushalt werden drei Bereiche unterschieden:<br />

Vereinfacht kann gesagt werden, dass der Finanzhaushalt<br />

aus laufender Verwaltungstätigkeit die<br />

zahlungswirksamen Vorgänge des Ergebnishaushalts<br />

erfasst. Zum Beispiel: Für den Ergebnishaushalt reicht<br />

es aus, dass eine Gewerbesteuerforderung eingebucht<br />

wird, unabhängig vom tatsächlichen Zahlungseingang.<br />

Für den Finanzhaushalt ist nur der Zahlungseingang<br />

der Gewerbesteuerforderung maßgeblich, unabhängig<br />

davon, wann die Forderung entstanden ist.<br />

Wird der Saldo des Ergebnishaushaltes um nicht<br />

zahlungswirksame Vorgänge (u.a. Rückstellungen,<br />

Abschreibungen etc.) bereinigt, ergibt sich nach der<br />

Planung ein Überschuss von rd. 10,4 Mio. €. Aufgrund<br />

der guten konjunkturellen Lage und der schnelleren<br />

Erholung der heimischen Wirtschaft von den Auswirkungen<br />

der Finanzkrise kann im Wesentlichen aufgrund<br />

höherer Einnahmen von einer um rd. 6,5 Mio. €<br />

höheren Ausstattung, also nach derzeitiger Einschätzung<br />

von rd. 16,9 Mio. € ausgegangen werden.<br />

Aus Investitionstätigkeiten ergeben sich Einzahlungen<br />

von 17,3 Mio. € und Auszahlungen von rd.<br />

33,2 Mio. €. Hier wird nach der Planung ein negativer<br />

Saldo von rd. 15,9 Mio. € ausgewiesen.<br />

Kredite für Investitionen sind <strong>2011</strong> im Umfang von<br />

ca. 8,26 Mio. € vorgesehen. In Höhe von rd. 3,8 Mio. €<br />

fallen Tilgungen an. Eine Nettoneuverschuldung von<br />

rd. 4,4 Mio. € ist der Planung nach vorgesehen. Der<br />

Finanzhaushalt aus Finanzierungstätigkeit schließt<br />

damit mit einem Überschuss ab.<br />

Wie auch in den letzten Jahren, stellt der Ausgabeblock<br />

der Baumaßnahmen mit 16,25 Mio. € oder<br />

rd. 49% den größten Einzelposten des investiven<br />

Finanzhaushalts dar.<br />

Das Investitionsprogramm enthält in der Planung u.a.<br />

folgende wesentliche Maßnahmen (250 T€ und mehr)<br />

aus den Bereichen<br />

• Schulen<br />

– Aufbau eines Satteldachs an der<br />

Grundschule Pang<br />

– Weiterführung des Neubaus der Ganztagesbetreuung<br />

an der Volksschule Fürstätt<br />

– Energetische Sanierungsmaßnahmen an der<br />

Volksschule Fürstätt<br />

• Kinderbetreuung<br />

– Energetische Sanierungs- und Generalinstandsetzungsmaßnahmen<br />

am Kindergarten und<br />

-hort Fürstätt mit Umbau des Dachgeschosses<br />

– Baubeginn für den Anbau einer Krippe an den<br />

Kindergarten Endorfer Au<br />

Seite 7 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

– Baubeginn für die Kinderkrippe Meraner Straße<br />

– Anschubfi nanzierung für den Bau eines Kinderhauses<br />

in der Finsterwalderstraße 42<br />

• Sport und Erholung<br />

– ein letzter Finanzierungsanteil für die Abwicklung<br />

der Landesgartenschau <strong>Rosenheim</strong> 2010<br />

• Bau- und Wohnungswesen, Verkehr<br />

– Wettbewerbskosten für den Südtiroler Platz/<br />

Zentraler Omnibusbahnhof<br />

– ein weiterer Finanzierungsanteil zur Erneuerung<br />

des Oberlaufs am Herderbach<br />

– die letzte Finanzierungsrate der Maßnahme<br />

Bahnübergang Küpferling<br />

– Neubau der Brücke über den Herderbach im<br />

Zuge des Wasserweges<br />

– Neugestaltung des Straßenraumes Am Salzstadel<br />

– Ausbau der Hubertusstraße<br />

– Lärmschutzmaßnahmen an der<br />

Miesbacher Straße<br />

– Verkehrserschließung des Gewerbegebietes<br />

„Am Oberfeld“<br />

– Ein letzter Anteil Park&Ride-Parkplatz<br />

Klepperstraße<br />

• Öff entliche Einrichtungen<br />

– Generalsanierung des Kultur- und Kongresszentrums<br />

mit dem 2. Bauabschnitt.<br />

Unter Berücksichtigung der aus Vorjahren übertragenen<br />

Haushaltsermächtigungen erhöhen sich die<br />

<strong>2011</strong> planmäßig eingestellten Mittel von 33,16 Mio. €<br />

für Investitionen bzw. 16,25 Mio. € daraus für Baumaßnahmen<br />

auf 42,81 Mio. € bzw. 21,67 Mio. €.<br />

Zur Finanzierung des Paketes von Investitions- und<br />

Investitionsförderungsmaßnahmen ist <strong>2011</strong> der<br />

Einsatz von Fremdmitteln notwendig.<br />

Es ist gelungen, durch einen strikten Sparkurs eine Netto-Neuverschuldung<br />

in der Planung zum Haushalt<br />

<strong>2011</strong> auf eine Höhe von 4,4 Mio. € zu begrenzen. Von<br />

der ausgewiesenen Netto-Neuverschuldung entfallen<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 8<br />

allein 3,4 Mio. € für die Finanzierung des Bahngeländes<br />

Nord, ihr steht jedoch ein entsprechender Vermögenszuwachs<br />

gegenüber.<br />

Die Schuldenaufnahme im laufenden Haushalt<br />

<strong>2011</strong> beträgt damit 8,26 Mio. €.<br />

Der Schuldenstand der <strong>Stadt</strong> beträgt zum Jahresende<br />

2010 rd. 76,87 Mio. € bzw. 1.260 € pro Einwohner.<br />

Der Schuldenstand wird sich planmäßig <strong>2011</strong> um rd.<br />

4,4 Mio. € erhöhen.<br />

Außerdem steht aus dem Jahr 2010 noch eine Kreditermächtigung<br />

von rd. 4,9 Mio. € zur Verfügung.<br />

Die <strong>Stadt</strong> ist im Rahmen der Haushaltsabwicklung<br />

<strong>2011</strong> bemüht, diese zur Verfügung stehenden Kreditermächtigungen<br />

nur in dem Umfang zu nutzen, wie<br />

es unbedingt notwendig ist.<br />

Aufgrund der positiveren Entwicklung im laufenden<br />

Finanzhaushalt wird sorgfältig geprüft, inwieweit<br />

die Liquiditätslage auch unter Berücksichtigung der<br />

Belastung nachfolgender Haushalte eine Reduzierung<br />

der eingeplanten und möglichen Kreditaufnahmen erlaubt<br />

bzw. inwieweit es sinnvoll ist, Liquiditätsreserven<br />

aufzubauen, die benötigt werden, um beispielsweise<br />

Maßnahmen abzufi nanzieren, die <strong>2011</strong> nicht mehr<br />

abgeschlossen werden können.


<strong>Ausblick</strong> auf den Haushalt des Jahres <strong>2012</strong><br />

Im Eckdatenbeschluss zum fünften doppischen<br />

Haushalt <strong>2012</strong>, der im November <strong>2011</strong> vom <strong>Stadt</strong>rat<br />

verabschiedet wurde, sind folgende fi nanzielle Ziele für<br />

das Jahr <strong>2012</strong> aufgestellt worden:<br />

– Überschuss des Ergebnishaushalts von 2,7 Mio. €<br />

– Höhe des Zahlungsmittelüberschusses<br />

aus laufender Verwaltungstätigkeit von 14,3 Mio. €<br />

– Keine Netto-Neuverschuldung<br />

– Höhe der Eigenfi nanzierung aus liquiden Mitteln<br />

mit 0,5 Mio. €.<br />

Zu den einzelnen Zielvorgaben:<br />

Saldo des Ergebnishaushalts: +2,7 Mio. €<br />

Der Saldo aus Aufwendungen und Erträgen des<br />

Ergebnishaushalts verändert als Jahresüberschuss<br />

oder gegebenenfalls auch als Jahresfehlbetrag die<br />

Eigenkapitalposition auf der Passivseite der Bilanz.<br />

Nach den rechtlichen Vorgaben ist der Haushalt dann<br />

ausgeglichen, wenn der Ergebnisplan ausgeglichen<br />

ist, also wenn die Erträge die Aufwendungen decken.<br />

Ziel muss es demnach sein, zumindest das Eigenkapital<br />

der <strong>Stadt</strong> nicht zu schmälern, also die Aufwendungen<br />

so weit zurückzufahren, dass die vorhandenen Erträge<br />

zur Deckung ausreichen, und/oder die Erträge so weit<br />

zu erhöhen, dass die notwendigen Aufwendungen<br />

gedeckt werden können.<br />

Der Saldo des Ergebnishaushalts beträgt für den<br />

Haushaltsplan <strong>2011</strong> rd. +1,69 Mio. €. Aufgrund der<br />

verbesserten Einnahmesituation <strong>2011</strong> kann nach den<br />

aktuell vorliegenden Zahlen mit einem positiven<br />

Saldo von rd. 3,8 Mio. € gerechnet werden.<br />

In der beschlossenen Finanzplanung für <strong>2012</strong> ist der<br />

Überschuss des Ergebnishaushalts mit einem Betrag<br />

von rd. 1,89 Mio. € ausgewiesen.<br />

Die allgemeinen Deckungsmittel (Budget 1) sind in der<br />

Finanzplanung mit rd. 74 Mio. € ausgewiesen. Dieser<br />

Betrag kann auf rd. 74,8 Mio. € angepasst werden. Der<br />

Finanzplanungswert kann damit geringfügig um 0,8<br />

Mio. € übertroff en werden, was letztendlich den Aus-<br />

schlag für die Erhöhung des Ergebnishaushaltssaldos<br />

im Vergleich zur Finanzplanung gibt.<br />

Höhe des Zahlungsmittelüberschusses aus laufender<br />

Verwaltungstätigkeit: +14,3 Mio. €<br />

Im Haushaltsplan <strong>2011</strong> beträgt der entsprechende<br />

Saldo 10,41 Mio. €, in der Finanzplanung für <strong>2012</strong> rd.<br />

10,71 Mio. €.<br />

Die Steigerung im Vergleich zur Finanzplanung um<br />

rd. 3,6 Mio. € liegt an den geänderten steuerlichen<br />

Rahmenbedingungen und im Wesentlichen an der<br />

Zielvorgabe, einen Finanzhaushalt ohne Netto-Neuverschuldung<br />

zu erreichen.<br />

Netto-Neuverschuldung: Ziel für das Jahr <strong>2012</strong> ist es,<br />

die in der Finanzplanung vorgesehene Netto-Neuverschuldung<br />

von 4,5 Mio. € auf Null zu reduzieren.<br />

Dazu trägt der um 3,6 Mio. € erhöhte Überschuss aus<br />

laufender Verwaltungstätigkeit bei. Gerade auch im<br />

Lichte der europäischen Schuldenkrise ist es unabdingbar,<br />

eine Schuldenbegrenzung auch bei der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> vorzuleben.<br />

Dieses ambitionierte Ziel bedeutet natürlich auch für<br />

die Durchführung von Investitionsmaßnahmen, dass<br />

absolute Haushaltsdisziplin und Konzentration auf<br />

unabweisbare Maßnahmen notwendig ist.<br />

Die Höhe der Eigenfi nanzierung aus liquiden<br />

Mitteln mit 0,5 Mio. € deckt sich mit der bestehenden<br />

Finanzplanung. Unter Berücksichtigung der vorläufi gen<br />

Ergebnisse 2008 bis 2010 ergibt sich ein voraussichtlicher<br />

Bestand an liquiden Mitteln zum Jahresende<br />

<strong>2011</strong> von rd. 7,5 Mio. €.<br />

Weitere Ziele sind, wie auch in den letzten Jahren:<br />

– keine Steuererhöhung für die Bürger<br />

– konsequent sparsame Bewirtschaftung des<br />

Ergebnishaushalts zur Sicherstellung der<br />

Generationengerechtigkeit<br />

– weitere Finanzierung notwendiger Investitionen,<br />

insbesondere in die Zukunft der Kinder (Kinderbetreuung).<br />

Seite 9 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

Der Haushalt <strong>2012</strong> wird voraussichtlich im März<br />

<strong>2012</strong> in den zuständigen Gremien behandelt und<br />

verabschiedet werden.<br />

Die für den Haushalt <strong>2012</strong> entwickelte Zielvorstellung,<br />

einen Zahlungsmittelüberschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit<br />

von 14,3 Mio. € bzw. einen Überschuss<br />

des Ergebnishaushalts von 2,7 Mio. € zu erwirtschaften,<br />

kann nur erreicht werden, wenn wie auch in den<br />

letzten Jahren der eingeschlagene Sparkurs weitergeführt<br />

wird, städtische Beteiligungen weiterhin<br />

einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten<br />

und durch Bundes- und Landespolitik die Gemeindefi<br />

nanzen weiter verbessert bzw. nicht geschmälert<br />

werden.<br />

Dank der konjunkturellen Entspannung nach der<br />

Talsohle der Wirtschaftskrise im Jahr 2010 setzt sich<br />

die im Jahr <strong>2011</strong> begonnene Entwicklung fort. Weiter<br />

steigende Steuererträge (insbesondere bei der Gewerbesteuer<br />

und bei der Einkommensteuerbeteiligung)<br />

kennzeichnen die Situation für die Haushaltsaufstellung<br />

<strong>2012</strong>. Getrübt wird das Bild durch die zusätzlichen<br />

hohen Umlagelasten.<br />

Der vergleichbare Wert aus der Finanzplanung <strong>2012</strong><br />

des Haushalts <strong>2011</strong> ging bei den allgemeinen Deckungsmitteln<br />

von Beträgen in Höhe von rd. 74 Mio. €<br />

aus. Durch weiter verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen<br />

verbleibt mit einem Volumen von<br />

74,8 Mio. € eine leichte Erhöhung von 0,8 Mio. €.<br />

Die Prognose für die Jahre 2013 und danach geht<br />

sowohl bei der Einkommensteuer als auch bei der<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 10<br />

Gewerbesteuer von Steigerungsraten bis zu sieben<br />

Prozent aus. Die Haushaltssituation könnte getrübt<br />

werden, wenn sich insbesondere die in der Diskussion<br />

befi ndlichen Steuersenkungen sowie sonstige Steuerrechtsänderungen<br />

(Gemeindefi nanzreformkommission)<br />

negativ auf die kommunalen Haushalte auswirken<br />

sollten. Ob und welche Risiken aus der europäischen<br />

Schuldenkrise direkt oder indirekt für die Kommunalfi -<br />

nanzen erwachsen, ist noch vollkommen off en.<br />

Es muss auch weiterhin eine angemessene Ausgabendisziplin<br />

herrschen, um einen möglichst hohen<br />

Liquiditätsüberschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit<br />

zur Verfügung zu stellen, der es ermöglicht, im<br />

notwendigen Umfang zu investieren und den Fremdmittelbedarf<br />

auf das unbedingt notwendige Niveau zu<br />

reduzieren.<br />

Durch gemeinsame Anstrengung muss wie bisher<br />

versucht werden,<br />

– das Ausgabewachstum durch sinnvolle<br />

Prioritätensetzung zu beschränken,<br />

– alle Einnahmemöglichkeiten angemessen und<br />

gerecht auszuschöpfen sowie verstärkt zu versuchen,<br />

die Finanzierung von Maßnahmen oder<br />

Projekten zumindest teilweise über Sponsoring<br />

oder Dritte sicherzustellen und<br />

– nur Maßnahmen zu beginnen, die die fi nanzielle<br />

Leistungsfähigkeit der <strong>Stadt</strong> nicht gefährden.<br />

Wie in den letzten Jahren heißt dies, dass nur mit vereinten<br />

Kräften von Politik, Verwaltung und Bürgern<br />

die Chancen und Risiken der Zukunft zu meistern<br />

sind!


1.2. Städtische Liegenschaften<br />

Walter Berger, Leiter Liegenschaftsamt. Foto: G. Ziehr<br />

Das Liegenschaftsamt hat in den letzten Jahren wo<br />

immer haushaltspolitisch möglich und wirtschaftlich<br />

sinnvoll Ausgleichsfl ächen erworben, ausgelöst z.B.<br />

durch Bebauungspläne oder Planfeststellungsverfahren.<br />

Insgesamt waren es ca. 167.000 m2.<br />

Das sog. Ökokonto wird von der Abteilung Grünplanung<br />

verwaltet, da hier noch Kosten für die Herstellung<br />

und Aufwertung dieser Sonderfl ächen entstehen.<br />

Das Liegenschaftsamt ist auch als Träger öff entlicher<br />

Belange tätig und vertritt hier die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

als Grundstückseigentümer bei allen planungsrelevanten<br />

Bauvorhaben und Umsetzungen.<br />

Auch die Koordinierung im Rahmen der Nachbarbeteiligung<br />

im Baugenehmigungsverfahren wird über<br />

dieses Amt abgewickelt.<br />

Zum 1.1.2010 führte das Liegenschaftsamt auch ein<br />

sog. strategisches Flächenmanagement ein. Damit<br />

sollen unerwünschte Entwicklungen, insbesondere auf<br />

städtischem Grundvermögen, rechtzeitig erkannt und<br />

künftig vermieden werden.<br />

Darüber hinaus werden hier gezielt Grundstücke für<br />

stadteigene Entwicklungen erworben und dann den<br />

späteren Zielsetzungen zugeführt.<br />

Das Team des Liegenschaftsamtes (stehend v.li.): Walter Berger,<br />

Christian Waller, Monika Gerbig und Oliver Ertl sowie<br />

(v. li. kniend) Andrea Eder und Martina Gruber. Foto: G. Ziehr<br />

<strong>2011</strong> abgeschlossene Grundstücksgeschäfte:<br />

– Grunderwerb Bahngelände Nord<br />

– Kauf von zwei ökologischen Ausgleichsfl ächen<br />

– Verkauf und Anmietung Büro- und Wohngebäude<br />

Königstraße 13<br />

– Erwerb ehemaliges staatliches Gesundheitsamt<br />

– Abschluss Grunderwerbe Ausbau Georg-Aicher-<br />

Straße<br />

– Erwerb von zwei landwirtschaftlichen Grundstücken<br />

im Bereich Wehrfl eck<br />

– Arrondierungsverkauf an einen Fachmarkt an der<br />

Hofmillerstraße<br />

– Verkauf von Grundstücksfl ächen<br />

für den Bau einer neuen Fabrikhalle und einer Parkplatzerweiterung<br />

– Kauf eines landwirtschaftlichen Grundstücks<br />

– Erwerb der Grundstücke erster Bauabschnitt<br />

Park & Ride Klepperstraße<br />

– Auslösung eines vertraglichen Vorkaufsrechts<br />

Gaststätte und Seegrundstücke Happinger See.<br />

Als künftige Maßnahmen für <strong>2012</strong> sind vorgesehen:<br />

– Verwertung Bahngelände Nord<br />

– Grunderwerb Kufsteinerstraße (Ausbau)<br />

– Verkauf Gebäude Klepperstraße 13<br />

Seite 11 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

– Grunderwerb Bahngelände Süd<br />

– Grunderwerb und Veräußerung von Gewerbeimmobilien<br />

(z.B. Gewerbegebiet Süd)<br />

– Verkauf ehemaliges Oberbahnamt<br />

– Kauf von weiteren ökologischen Ausgleichsfl ächen<br />

– Erwerb von weiteren Bahnfl ächen im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

– Bestellung von Erbbaurechten für zwei weitere<br />

Kinderkrippen im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

– Abschluss eines privaten Umlegungsverfahrensverfahrens<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 12<br />

– Restgrunderwerb 1. Bauabschnitt Ausbaumaßnahme<br />

Kufsteiner Straße<br />

– Fortführung Grunderwerbe 2. Bauabschnitt<br />

Äußere Münchener Straße<br />

– Erwerb weiterer landwirtschaftlicher Grundstücke<br />

im Rahmen des Flächenmanagements<br />

– Grunderwerb für den Ausbau der Brannenburgerund<br />

Mangfallstraße.


1.3. Wirtschaftsförderung | <strong>Stadt</strong>marketing<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> haben Standortrankings <strong>Rosenheim</strong><br />

eine große Attraktivität als Wirtschaftszentrum und<br />

Lebensraum attestiert.<br />

Bei den zukünftigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen<br />

kommt es darauf an, u.a. durch stetige und<br />

nachhaltige Entwicklung von Gewerbefl ächen und<br />

Leuchtturmprojekten, speziell der Areale nördlich<br />

und südlich des Bahnhofs, die hohe Standortqualität<br />

langfristig abzusichern und gezielt zu verbessern.<br />

Heimischen Unternehmen muss damit die Möglichkeit<br />

geboten werden, bei Standorterweiterungen<br />

und Betriebsverlagerungen in der <strong>Stadt</strong><br />

bleiben zu können. Aber auch für innovative Neuansiedlungen,<br />

die in den Branchenmix der hiesigen<br />

Wirtschaftsstruktur passen oder diese sinnvoll erweitern,<br />

müssen mittel- und langfristig Flächenkapazitäten<br />

zur Verfügung stehen.<br />

In den vergangenen Jahren weist <strong>Rosenheim</strong> im Städtevergleich<br />

zunehmend eine günstigere wirtschaftliche<br />

Entwicklung auf. Die aktuellen Zahlen des Bayerischen<br />

Statistischen Landesamtes zum nominalen<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) belegen im Zeitraum<br />

2008 bis 2009 für <strong>Rosenheim</strong> zwar einen Rückgang<br />

von -1,2 Prozent, im bayerischen Durchschnitt lag<br />

jedoch dieser Rückgang vom Boom- zum Krisenjahr<br />

bei -3,2 Prozent. Besser als <strong>Rosenheim</strong> hat unter den<br />

kreisfreien Städten nur Würzburg mit einer Verminderung<br />

um -0,8 Prozent die Weltwirtschaftskrise<br />

bewältigt.<br />

Trotz schwerer noch ungelöster internationaler Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise hat der <strong>Rosenheim</strong>er Arbeitsmarkt<br />

eine erfreulich positive Entwicklung genommen. Die<br />

Arbeitslosenzahlen im Wirtschaftsraum <strong>Rosenheim</strong><br />

befanden sich zum Herbst <strong>2011</strong> auf einem Rekordtief,<br />

in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> lag die Arbeitslosenquote<br />

im Dezember <strong>2011</strong> bei nur noch 4,3%.<br />

<strong>Rosenheim</strong> im Vergleich: Standortrankings<br />

Die starke Position des Wirtschaftstandortes <strong>Rosenheim</strong><br />

im Vergleich zu anderen Standorten in Deutschland<br />

konnte auch im Jahr <strong>2011</strong> weiter gefestigt und ausgebaut<br />

werden.<br />

Eine hohe Lebensqualität und eine stabile Wirtschaftskraft<br />

attestiert <strong>Rosenheim</strong> eine wissenschaftliche<br />

Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />

(INSM), herausgegeben von der WirtschaftsWoche.<br />

Unter den 100 einwohnerstärksten kreisfreien Städten<br />

Deutschlands belegt <strong>Rosenheim</strong> mit Platz 8 einmal<br />

mehr eine hervorragende Position. Bei ihrer Rangermittlung<br />

berücksichtigt die Studie zahlreiche ökonomische<br />

und strukturelle Indikatoren wie Einkommen,<br />

Bruttoinlandsprodukt, Arbeitsmarkt und Bildungsniveau<br />

der Beschäftigten.<br />

In einem weiteren Ranking des Wirtschaftsmagazins<br />

Capital analysierte das Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

Feri Konjunkturprognosen und regionale Indikatoren<br />

für insgesamt 60 Städte in Ost- und West-Deutschland.<br />

Dabei verbesserte <strong>Rosenheim</strong> seine Position gegenüber<br />

der letzten Untersuchung im Jahr 2009 um drei<br />

Ränge und landete auf Position 11. Damit setzte<br />

<strong>Rosenheim</strong> seinen kontinuierlichen Aufstieg fort. Noch<br />

2007 lag die <strong>Stadt</strong> auf Rang 29.<br />

Gewerbefl ächen und Ansiedlungsförderung<br />

Nach erfolgreichem Abschluss des Umlegungsverfahrens<br />

stehen im Gewerbegebiet „Am Oberfeld“<br />

rund 6,5 ha Fläche für eine gewerbliche Nutzung zur<br />

Verfügung. Spatenstich für die inneren Erschließungsanlagen<br />

war im November <strong>2011</strong>. Mit der endgültigen<br />

Fertigstellung ist bis zum 3. Quartal <strong>2012</strong> zu rechnen.<br />

Die Wirtschaftsförderungsagentur ist bei der Vermittlung<br />

von Standort suchenden Unternehmen mit den<br />

geeigneten Flächeneigentümern eingebunden.<br />

Angesichts der bestehenden hohen Nachfrage von<br />

Unternehmen nach gewerblichen Flächen in der <strong>Stadt</strong><br />

Seite 13 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

<strong>Rosenheim</strong> muss die Planung weiterer Gewerbefl<br />

ächen fortgesetzt werden. Einen entscheidenden<br />

Beitrag dazu leistet die kurz- und mittelfristige Entwicklung<br />

der Bahnhofsfl ächen im Norden und im Süden<br />

mit insgesamt rund 100 ha.<br />

Spezifi sche Beratungsangebote<br />

Existenzgründungen<br />

Existenzgründer erhalten bei der Wirtschaftsförderung<br />

intensive Beratungen zu allen Fragen einer Firmengründung,<br />

einschließlich Businessplan und sogenannter<br />

fachkundiger Stellungnahme. Hierbei arbeitet die<br />

Wirtschaftsförderung eng mit den Aktiven Wirtschaftssenioren<br />

e.V. (AWS) zusammen.<br />

Die Zahl der durchgeführten Beratungen konnte<br />

im laufenden Jahr von 100 auf rd. 130 gesteigert<br />

werden. Mit einer noch stärkeren Bewerbung dieses<br />

Angebotes und eventuell einem neuen Businessplan<br />

Wettbewerb soll dieses Beratungsangebot im kommenden<br />

Jahr nochmals ausgebaut werden.<br />

Businessplan Wettbewerb –<br />

Gründerpreis <strong>Rosenheim</strong><br />

In Kooperation mit dem Landratsamt <strong>Rosenheim</strong>, den<br />

Kammern, der <strong>Rosenheim</strong>er Hochschule und der fi nanziellen<br />

Unterstützung der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad<br />

Aibling ist geplant, mit dem „<strong>Rosenheim</strong>er Gründerpreis“<br />

voraussichtlich im Herbst <strong>2012</strong> einen Businessplan<br />

Wettbewerb für die Region anzubieten.<br />

Im Frühjahr <strong>2012</strong> soll ein entsprechendes Programm<br />

vorgelegt und ab Herbst umgesetzt werden.<br />

Bestandspfl ege<br />

Neben zahlreichen Einzelgesprächen, die mit hiesigen<br />

Firmen geführt wurden, fanden auch <strong>2011</strong> sechs Be-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 14<br />

triebsbesuche statt, bei denen Oberbürgermeisterin<br />

Gabriele Bauer und diverse Dezernenten direkt vor<br />

Ort mit den Firmeneigentümern Entwicklungschancen<br />

und konkrete Anliegen diskutierten.<br />

Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer zu Besuch<br />

bei der Firma Bensegger. Foto: Fachamt<br />

Zusätzlich zu diesen Kontakten wurden weitere<br />

Vororttermine durch den Wirtschaftsdezernenten<br />

und die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungsagentur<br />

durchgeführt.<br />

Wirtschaftsdezernent Thomas Bugl zu Gast bei der Führungsmannschaft<br />

und den Auszubildenden des Bauunternehmens<br />

Hans Holzner. Foto: S. Trux


<strong>Rosenheim</strong>er Tag der Wirtschaft<br />

Zum siebten Mal fand in Zusammenarbeit mit dem<br />

Landkreis, den Kammern und der Hochschule der<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Wirtschaftstag statt. „Die Energiewende<br />

– kann die Energieversorgung sicher, bezahlbar und<br />

umweltfreundlich bleiben?“, lautete das diesjährige<br />

Thema.<br />

Das Impulsreferat hielt Holger Techert, Referent für<br />

Erneuerbare Energien am Institut der Deutschen Wirtschaft<br />

Köln.<br />

Rund 100 Unternehmer-Vertreter der Region<br />

hatten die Gelegenheit, sich in zwei Workshops zu den<br />

Themen “Maßnahmen zur Kostendämpfung bei der<br />

Energieversorgung – Energieeffi zienz im Unternehmen“<br />

und „Versorgungsunsicherheiten in den Unternehmen<br />

– Risikobewertung und Risikomanagement“<br />

zu informieren.<br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />

Neben der Verleihung des Ausbildungspreises im<br />

Frühjahr wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> zum fünften Mal<br />

den Wirtschaftspreis an Unternehmen verleihen.<br />

Noch vor der Sommerpause wird mit der Ausschreibung<br />

und der Suche nach dem Preisträger <strong>2012</strong><br />

begonnen. Die Verleihung fi ndet im Herbst statt.<br />

Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Ichikawa<br />

hatte die Oberbürgermeisterin im Frühjahr diesen Jahres<br />

Unternehmen der gesamten Region zum „1. Japan<br />

Wirtschaftstag“ in das Hochhaus der Sparkasse<br />

<strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling eingeladen. Aufgrund der<br />

Katastrophe in Fukushima musste diese Veranstaltung<br />

kurzfristig abgesagt werden und fi ndet nun im Mai<br />

<strong>2012</strong> statt.<br />

Wie bereits 2010 auf dem Gemeinschaftstand der <strong>Stadt</strong><br />

bei der Neuen Messe auf der Loretowiese werden<br />

sich auch <strong>2012</strong> die Wirtschaftsförderstellen der <strong>Stadt</strong><br />

und des Landkreises mit einer gemeinsamen Aktion<br />

präsentieren. Geplant ist, mit einer kleinen Fragebogenaktion<br />

direkt mit den Besuchern in Kontakt zu<br />

kommen und über die Wirtschaftsregion <strong>Rosenheim</strong> zu<br />

informieren.<br />

Die <strong>Stadt</strong> und der Landkreis <strong>Rosenheim</strong> führen über<br />

den Jahreswechsel <strong>2011</strong>/12 in Kooperation mit der<br />

Hochschule <strong>Rosenheim</strong> eine Befragung zur Zufriedenheit<br />

der IuK-Unternehmen mit dem Wirtschaftsraum<br />

<strong>Rosenheim</strong> durch. Ziel ist es, die Bedürfnisse<br />

der Unternehmen besser kennenzulernen und<br />

daraus Ansatzpunkte zur Verbesserung des Wirtschaftsraumes<br />

<strong>Rosenheim</strong> für die Unternehmen der Informations-<br />

und Kommunikationsbranche abzuleiten.<br />

STADTMARKETING<br />

Tourismus<br />

Der Städtetourismus zählt seit einigen Jahren zu den<br />

dynamischsten Segmenten des Tourismussektors und<br />

trägt in <strong>Rosenheim</strong> wie in vielen Städten zunehmend<br />

zum wirtschaftlichen Wachstum bei. Positiv wirkt sich<br />

dabei der Trend zu Kurz- und Tagesreisen sowie<br />

Zweit- und Drittreisen aus. Aber auch der damit<br />

oftmals verbundenen Eventtourismus, sowohl im Kulturbereich<br />

als auch im Shoppingtourismus, unterstützt<br />

diese Entwicklung.<br />

2010 war vor allem durch die Landesgartenschau<br />

ein besonderes Tourismusjahr. So konnten die Übernachtungszahlen<br />

um 6 % auf insgesamt 146.570<br />

gesteigert werden. Auch die Zahl der Übernachtungsgäste<br />

erreichte mit rd. 93.700 einen neuen Rekord.<br />

<strong>2011</strong> konnten die Ergebnisse dieser „Sonderkonjunktur“<br />

nicht gehalten werden. Bis August <strong>2011</strong><br />

wurden insgesamt rd. 2.000 Übernachtungen (- 2 %)<br />

weniger registriert als im Vergleichszeitraum 2010. Lässt<br />

man allerdings das „LGS-Jahr“ außen vor, entwickelt<br />

sich der Tourismus in <strong>Rosenheim</strong> weiterhin positiv.<br />

Die Vermarktung des Städtetourismus liegt seit 2010<br />

in den Händen des Chiemsee Alpenland Tourismus<br />

Verbands e.V. Nach Startproblemen konnte der<br />

Seite 15 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

Verband durch die Übernahme der Geschäftsführung<br />

durch Christina Pfaffi nger in ein ruhigeres Fahrwasser<br />

gesteuert werden.<br />

Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> betreut im Verband Janina<br />

Schaller, eine Mitarbeiterin der <strong>Rosenheim</strong>er Veranstaltungs-<br />

und Kongress GmbH, das Themenfeld <strong>Stadt</strong>/<br />

Kultur/ Kongresse.<br />

Der Fokus der überregionalen Vermarktung lag für<br />

<strong>2011</strong> in der Bewerbung der Ausstellung „Indianer“<br />

sowie des 150. <strong>Rosenheim</strong>er Herbstfestes.<br />

<strong>Stadt</strong>-Umlandverband <strong>Rosenheim</strong> SUR<br />

1996 haben sich die Gemeinde Großkarolinenfeld, die<br />

<strong>Stadt</strong> Kolbermoor, der Markt Neubeuern, die Gemeinde<br />

Raubling, die Gemeinde Rohrdorf, die kreisfreie <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong>, die Gemeinde Schechen und die Gemeinde<br />

Stephanskirchen zur Arbeitsgemeinschaft <strong>Stadt</strong>-<br />

und Umlandbereich <strong>Rosenheim</strong> (SUR) zusammengefunden.<br />

2009 trat die <strong>Stadt</strong> Bad Aibling der SUR bei.<br />

Der gegenseitige Nutzen aus der unmittelbaren Nachbarschaft<br />

und den bereits zwischen den Gemeinden<br />

bestehenden Netzwerken soll themenorientiert weiter<br />

erhöht werden.<br />

Die Neuaufl age der 2010 zur Landesgartenschau<br />

konzipierten Radwegekarte war ein Aufgabenschwerpunkt<br />

innerhalb der SUR.<br />

Aufgrund des großen Erfolges – die Aufl age war komplett<br />

vergriff en – wurde die Radkarte inhaltlich ergänzt<br />

und angepasst und bereits zum Start der Radsaison im<br />

Frühjahr <strong>2011</strong> den Tourismusämtern übergeben.<br />

Zudem wurden von den SUR-Gemeinden die Themen<br />

Ansiedlungsvorhaben „Aventura“ in Kiefersfelden, aktuelle<br />

Verkehrsfragen (insbesondere B 15 Westtangente)<br />

sowie die Möglichkeit der Kooperation bei hoheitlichen<br />

Aufgaben diskutiert.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 16<br />

„<strong>Rosenheim</strong> macht Zukunft“<br />

Nicht nur mit der <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption<br />

2025 stellt sich <strong>Rosenheim</strong> den Herausforderungen der<br />

Zukunft.<br />

Wie können wir die heimischen Unternehmen und<br />

den Wirtschaftsstandort <strong>Rosenheim</strong> im Prozess der<br />

Europäisierung und Globalisierung stärken? Welche<br />

Auswirkungen hat der demografi sche Wandel auf<br />

unsere <strong>Stadt</strong>? Wie gehen wir auf lokaler Ebene mit dem<br />

Klimawandel um? Welche Veränderungen kommen<br />

durch die absehbare Verknappung fossiler Energien<br />

auf die kommunale Energieversorgung zu? Welche<br />

Auswirkungen resultieren hieraus für die städtische<br />

Verkehrspolitik?<br />

Diesen Fragen will die<br />

Veranstaltungsreihe „<strong>Rosenheim</strong><br />

macht Zukunft“<br />

nachgehen und diskutieren,<br />

welche Handlungsanleitungen<br />

sich für eine<br />

nachhaltige <strong>Stadt</strong>politik<br />

ergeben.<br />

Zu der Frage „Wie ist es um<br />

die Zukunft der öff entlichen<br />

Finanzen bestellt und welche<br />

Auswirkungen ergeben<br />

sich daraus für <strong>Rosenheim</strong>?“<br />

gab das Mitglied des Sachverständigenrates<br />

Prof.<br />

Dr. Wolfgang Wiegard im<br />

Saal des neuen Sparkassenhochhauses<br />

Einblicke in die Finanzwelt und referierte<br />

über die Zukunft des Euro.<br />

Eislaufbahn am Ludwigsplatz<br />

Das Projekt „Eiszauber-<strong>Rosenheim</strong>“ bereicherte im<br />

Winter 2010/11 zum zweiten Mal den Ludwigsplatz.<br />

Die Eislaufbahn wurde positiv aufgenommen und<br />

entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt vor allem<br />

für Kinder und Familien.


Im Vergleich zum ersten Mal wurde die Eisbahn um<br />

90° gedreht und um eine Eisstockbahn erweitert. Für<br />

den Winter <strong>2011</strong>/12 wird es diese Attraktion in <strong>Rosenheim</strong><br />

allerdings nicht mehr geben. Der Betrieb der<br />

Eislaufbahn ist wegen der hohen Energiekosten – auch<br />

aufgrund der schwierigen Witterung –, wegen des rein<br />

privaten Betriebs und des enormen Arbeitsaufwandes<br />

nicht tragfähig und wird somit eingestellt.<br />

Gute Stimmung war beim Sommerfestival garantiert,<br />

auch wenn’s das Wetter nicht gut meinte... Foto: Fachamt<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Sommerfestival<br />

Vom 16. bis 24. Juli fand im Mangfallpark Süd das<br />

erste <strong>Rosenheim</strong>er Sommerfestival statt. Insgesamt<br />

standen neun Veranstaltungstage zur Verfügung. Eröff<br />

net wurde das Festival am Samstag, 16. Juli mit dem<br />

Sommerfest von Antenne Bayern.<br />

Höhepunkte des Veranstaltungsprogramms waren<br />

– am Dienstag, 19. Juli, die italienisch-venezianische<br />

Sommernacht mit Orchester und Künstlern der<br />

Oper Gut Immling,<br />

– am Mittwoch, 20. Juli, das Konzert der Bayern 3<br />

Newcomer Mathias Kellner & Band sowie dem<br />

Frontmann von LaBrassBanda, Stefan Dettl,<br />

– am Donnerstag, 21. Juli ein Konzert von<br />

Christina Stürmer,<br />

– am Freitag, 22. Juli der Auftritt der Blues Blosn,<br />

der Queen-Revival-Band sowie ein großes<br />

Musikfeuerwerk und<br />

– am Sonntag, 24. Juli das Konzert der Chiemsee<br />

Cowboys und des Nockalm Quintetts.<br />

Die übrigen Veranstaltungen regionaler Künstler und<br />

das Open-Air-Kino waren kostenfrei und gaben den<br />

Zuschauern die Möglichkeit, das Gelände als größte<br />

Picknickwiese <strong>Rosenheim</strong>s zu genießen.<br />

An den neun Veranstaltungstagen besuchten rund<br />

30.000 Gäste die Veranstaltungen, obwohl es an acht<br />

von neun Tagen regnete und die Veranstaltungen<br />

aufgrund heftiger Sturmböen und Regenschauer zum<br />

Teil abgebrochen bzw. abgesagt werden mussten.<br />

Veranstalter des Festivals war die noch bestehende<br />

Landesgartenschau <strong>Rosenheim</strong> 2010 GmbH mit Unterstützung<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, speziell des <strong>Stadt</strong>marketings.<br />

Aufgrund der positiven Resonanz des Sommerfestivals<br />

<strong>2011</strong> hat das Organisationsteam des <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Sommerfestivals für eine Neuaufl age im Juli <strong>2012</strong> das<br />

Konzept weiter verbessert und ein neues Programm<br />

zusammengestellt. Schon im Dezember hat<br />

der Vorverkauf der übertragbaren Festivalpässe und der<br />

Einzelkarten begonnen. Auch <strong>2012</strong> werden wieder alle<br />

Altersgruppen angesprochen.<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Immobiliengespräch<br />

Am 07. März <strong>2011</strong> fand das zweite <strong>Rosenheim</strong>er Immobiliengespräch<br />

statt. Etwa 150 Immobilien-<br />

Eigentümer aus den 1A- und 1B-Lagen der <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Innenstadt konnten im Großen Rathaussaal<br />

von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer begrüßt<br />

werden. Christian Hörmann vom Beratungsunternehmen<br />

CIMA stellte die Herausforderungen für die<br />

Einzelhandelslagen in <strong>Rosenheim</strong> vor und zeigte<br />

anhand konkreter Beispiele, in welchen Maße auch die<br />

Gestaltung von Handelsbetrieben zur Attraktivität einer<br />

<strong>Stadt</strong> beitragen können.<br />

Seite 17 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />

Einzelhandelsentwicklungskonzept <strong>Rosenheim</strong><br />

Das Einzelhandelsentwicklungswkonzept wurde am<br />

23.11.<strong>2011</strong> vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossen. Ziel aus Sicht<br />

des <strong>Stadt</strong>marketings ist es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des heimischen Handelsstandortes im regionalen<br />

sowie im überregionalen Wettbewerb zwischen den<br />

Zentren Salzburg, Innsbruck und München zu sichern.<br />

Dabei ist die Ausgewogenheit der einzelnen <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Handelszentren untereinander und auch<br />

inhaltlich an jedem Standort selbst eine wichtige<br />

Zielsetzung. Es gilt neue Betriebstypen und Vermarktungsschienen<br />

nachhaltig in den regionalen<br />

Handel zu integrieren und den Handelsstandort<br />

konkurrenzfähig zu halten.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 18<br />

Die Entwicklung des Bahnhofareals Nord ist ein<br />

weiterer wichtiger Schritt. Die innenstadtverträgliche<br />

und -ergänzende Aktivierung der dortigen Potenziale<br />

soll derzeitige Marktlücken schließen helfen und das<br />

Angebot der Innenstadt vervollständigen.<br />

Im ExpoReal-Infofl yer der <strong>Stadt</strong> übersichtlich dargestellt: die einzelnen Baufelder im Bahnhofsareal Nord im Überblick. Foto: Fachamt<br />

Öff entlichkeitsarbeit <strong>Stadt</strong>marketing<br />

Einkaufsnacht<br />

Nach dem großen Erfolg des „Nightshopping“ in den<br />

letzten Jahren erlebte die Innenstadt am 7. Oktober<br />

<strong>2011</strong> neuerlich eine lange Einkaufsnacht. Bis 23 Uhr<br />

waren alle Geschäfte geöff net. Das Nightshopping


wurde auf den Plätzen der Innenstadt sowie am Salinplatz<br />

durchgeführt.<br />

Hauptattraktionen waren die durch das <strong>Stadt</strong>marketing<br />

unterstützte Lichtshow im Salinpark sowie die Aktionen<br />

der Handelshäuser. Aufgrund des schlechten<br />

Wetters konnte das vom City-Management organisierte<br />

Programm nicht komplett durchgeführt und die<br />

Lichtinstallationen nicht vollständig aufgebaut werden.<br />

ExpoReal-Präsentation Bahnhofareals Nord<br />

Mit Beschluss des <strong>Stadt</strong>rates zur städtebaulichen<br />

Rahmenplanung auf dem Bahnhofsareal (Nord und<br />

Süd) vom 27.07.<strong>2011</strong> bestehen für Handel, Gewerbe<br />

und Dienstleistung Nutzungsoptionen von über<br />

66.000m2 Bruttogeschoßfl äche alleine auf dem<br />

nördlichen Bahnhofsareal. Nach Ankauf der relevanten<br />

Flächen ist die <strong>Stadt</strong> größtenteils alleiniger Eigentümer<br />

des Areals. Es soll ab <strong>2012</strong> im Einklang mit<br />

den städtebaulichen Entwicklungszielen vermarktet<br />

werden.<br />

Im Zuge der Vermarktungsstrategie wurden die<br />

Flächen erstmals vom 4. - 6. Oktober <strong>2011</strong> auf der<br />

internationalen Immobilienmesse Expo Real in<br />

München einem Fachpublikum präsentiert.<br />

Das Team des <strong>Stadt</strong>marketings konnte als Standpartner<br />

auf dem Gemeinschaftsstand der Europäischen Metropolregion<br />

München das Projekt in einem professionellen<br />

Umfeld präsentieren.<br />

Seite 19 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

2.0. Vorwort<br />

Foto: M. Zerta<br />

Der demografi sche Wandel und die veränderten ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen stellen heute Städte<br />

und Regionen vor besondere Herausforderungen für<br />

ihre Entwicklung. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> begegnet diesen<br />

Herausforderungen seit vielen Jahren aktiv und hat<br />

in zahlreichen Verfahren Pläne und Strategien für eine<br />

nachhaltige Entwicklung erarbeitet.<br />

Im Rahmen der Leitbilddiskussionen und von Teilraumkonzepten<br />

wie dem Wirtschaftsförderungskonzept<br />

2005, der Abschlussdokumentation für das<br />

<strong>Stadt</strong>marketing der Fa. PLEON – Agentur für Kommunikationsberatung<br />

– im Jahr 2009, dem mittlerweile<br />

fortgeschriebenen und vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossenen<br />

Einzelhandelskonzept der CIMA und in Workshops<br />

zur Zukunftsprojektion (2009) und zur <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption<br />

(2010) konnten bereits wichtige<br />

Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen für<br />

die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklung erarbeitet werden.<br />

Wegweisende Projekte der letzten Jahre wie die<br />

Erneuerung der Altstadt Ost, die Landesgartenschau<br />

<strong>Rosenheim</strong> 2010 oder auch derzeit diskutierte Planungen<br />

und aktuelle Projekte wie die Entwicklung des<br />

Bahnareals entwickeln sich aus und mit diesen Zukunftsvisionen.<br />

Vorhandene Potenziale werden besser<br />

genutzt und vernetzt, um Attraktivität, Bedeutung und<br />

Funktion der <strong>Stadt</strong> zu stärken.<br />

Ausgehend von einer Zusammenschau der bisher<br />

geführten Zieldiskussionen, Planungen und Realisie-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 20<br />

rungen soll das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept „<strong>Rosenheim</strong><br />

2025 – <strong>Stadt</strong> in Zukunft“ diese grundsätzlichen<br />

planerischen Überlegungen bündeln und zu<br />

gemeinsamen Zielprojektionen zusammenführen.<br />

Dabei soll sich die Konzeption an folgenden Fragestellungen<br />

orientieren:<br />

Wie kann ein unverwechselbares, individuelles<br />

Profi l für die gesamtstädtische Entwicklung <strong>Rosenheim</strong>s<br />

aussehen? Welche natürlichen Begabungen<br />

von <strong>Stadt</strong> und Landschaft sind im Übergang von der<br />

Industriegesellschaft zur Wissensökonomie besonders<br />

zukunftsträchtig? Welche sektoralen Profi lierungs-<br />

und Spezialisierungschancen bieten sich lokal und<br />

regional? Welche Möglichkeiten des Flächenrecyclings<br />

bieten sich an, um die Inanspruchnahme wertvoller<br />

Flächen an den Siedlungsrändern zu reduzieren?<br />

Wie kann die spezifi sche Qualität der <strong>Stadt</strong>quartiere<br />

und Ortsteile herausgearbeitet und verbessert werden?<br />

Wie kann die stabile wirtschaftliche Entwicklung<br />

gefördert werden?<br />

Der <strong>Stadt</strong>rat hat im November <strong>2011</strong> in einer zweitägigen<br />

Klausurtagung die vorliegenden Analysen<br />

diskutiert und in der Novembersitzung einstimmig den<br />

Prozess-Start beschlossen. Die wichtigen Orientierungsmarken<br />

für die künftige <strong>Stadt</strong>planung sollen auf<br />

der Grundlage von Handlungsalternativen im Dialog<br />

erarbeitet werden – auch im bewussten Dialog mit<br />

den Bürgern. Die gemeinsam erarbeiteten Perspektiven<br />

der <strong>Stadt</strong>entwicklung werden intensiv diskutiert<br />

und zu einem schlüssigen gesamtstädtischen Konzept<br />

zusammengeführt.<br />

Der mehrstufi ge Prozess gewährleistet eine ständige<br />

Rückkoppelung mit Arbeitsgruppe, Lenkungsgruppe<br />

und <strong>Stadt</strong>rat. So lassen sich die gewonnen Zielaussagen<br />

bestmöglich mit den laufenden Planungen abstimmen.<br />

Die wesentlichen inhaltlichen Bausteine der<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption „<strong>Rosenheim</strong> 2025 – <strong>Stadt</strong><br />

in Zukunft“ sollen im Jahr <strong>2012</strong> gemeinsam erarbeitet<br />

werden, um unsere <strong>Stadt</strong> für die Zukunft gut zu rüsten.<br />

Helmut Cybulska Dezernent VI


2.1. <strong>Stadt</strong>entwicklung | Bauleitplanung<br />

Robin Nolasco, Leiter <strong>Stadt</strong>planungsamt. Foto: G. Ziehr<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Planungen der Nachbargemeinden<br />

Die <strong>Stadt</strong> ist im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher<br />

Belange an der Bauleitplanung der Nachbargemeinden<br />

beteiligt. Auch <strong>2011</strong> wurde in einer Vielzahl<br />

von Fällen geprüft, inwieweit die Belange der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> berührt sind.<br />

Erwähnenswert ist die Stellungnahme der <strong>Stadt</strong> zum<br />

Ansiedlungsvorhaben „Aventura Kiefersfelden“. Es<br />

wurde darauf hingewiesen, dass das Ansiedlungsvorhaben<br />

„Aventura Kiefersfelden“ insgesamt den Zielen<br />

des Regionalplans Südostoberbayern, hier vor allem<br />

den Zielen der Standort- und Siedlungsentwicklung<br />

und den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspfl<br />

ege widerspricht.<br />

Der hohe Anteil geplanter Einzelhandelsfl ächen<br />

gefährdet aus Sicht der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> die Erfolge<br />

der letzten Jahre – maßgeblich unterstützt durch<br />

die Programme der Städtebauförderung – um die<br />

nachhaltige Stärkung der Innenstadt, insbesondere als<br />

stabiles Einzelhandelszentrum mit einem gesunden<br />

Branchenmix.<br />

Integrierte <strong>Stadt</strong>entwicklung –<br />

<strong>Rosenheim</strong> 2025: <strong>Stadt</strong> in Zukunft<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beabsichtigt unter dem Titel<br />

„<strong>Rosenheim</strong> 2025“ ein strategisches Konzept zur<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung zu erarbeiten. Zu diesem Zweck<br />

fanden seit 2008 auf Ebene der Verwaltungsspitze<br />

eine Reihe von Workshops statt. In diesen Workshops<br />

wurden Zielsetzungen, methodisches Vorgehen und<br />

die Grundstruktur der beabsichtigten <strong>Stadt</strong>konzeption<br />

besprochen. Weiterhin wurde Material zur aktuellen<br />

Situation der <strong>Stadt</strong> sowie zu denkbaren Zukunftsperspektiven<br />

erarbeitet. Der <strong>Stadt</strong>rat hat sich im Rahmen<br />

einer Klausurtagung im November mit einem<br />

Zwischenbericht zum „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept“<br />

beschäftigt.<br />

Die künftigen weitreichenden Veränderungen werden<br />

vielschichtig sein und können spürbare Auswirkungen<br />

auf die <strong>Stadt</strong>struktur, das Leben in der <strong>Stadt</strong>,<br />

die Einwohnerzahlen und den städtischen Haushalt<br />

haben. Daher werden im Rahmen der Erarbeitung der<br />

<strong>Stadt</strong>konzeption „<strong>Rosenheim</strong> 2025“ unter anderem die<br />

folgenden Entwicklungstrends untersucht:<br />

– demografi scher Wandel: zunehmende Alterung<br />

der Gesellschaft, Bevölkerungsentwicklung, Vereinzelung,<br />

– überbeanspruchte öff entliche Haushalte,<br />

– wirtschaftliche Umstrukturierungen und<br />

– steigende kommunale Konkurrenz.<br />

Im Vordergrund der Konzeption steht die Fokussierung<br />

der spezifi schen Stärken und Qualitäten der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> und ihrer Umgebung. Denn: Eine regionale<br />

Zusammenarbeit kann die Attraktivität der Region<br />

dauerhaft sichern und stärken. Langfristig wird mit der<br />

Erarbeitung einer <strong>Stadt</strong>konzeption die Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplanes angestrebt.<br />

Flächennutzungsplan<br />

Im Jahre <strong>2011</strong> wurden sechs Änderungsverfahren bearbeitet<br />

(z.B. „AOK-Gelände“, „Nördl. der Fachhochschule“).<br />

Seite 21 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Flächenressourcenmanagement<br />

Die kleinräumige Betrachtung der <strong>Stadt</strong>fl äche<br />

ist hinsichtlich der <strong>Stadt</strong>entwicklung von großer<br />

Bedeutung. In erster Linie gibt die Lokalisierung der<br />

Flächenressourcen Aufschluss über mögliches Verdichtungspotential<br />

bzw. bestehende Baulandreserven.<br />

In der gesamträumlichen Betrachtung werden<br />

potentielle Verdichtungsschwerpunkte ablesbar.<br />

Eine erste datenbankbasierte Kartierung der Flächenressourcen<br />

wurde im Jahr <strong>2011</strong> abgeschlossen. Eine<br />

über Jahre hinweg dauerhafte Pfl ege ermöglicht zukünftig<br />

zeitnahe Aussagen zu Verdichtungstendenzen<br />

und -schwerpunkten im <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

Einzelhandelsentwicklungskonzept<br />

Das Einzelhandelsentwicklungskonzept der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> bildet zukünftig die Grundlage für eine<br />

aktive Standortpolitik zur Sicherung, Stärkung und<br />

Förderung der städtischen Versorgungsstrukturen<br />

sowie für die Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftsfähigkeit<br />

und Zentralität des Einzelhandels. Das Konzept ist<br />

Handlungsrahmen bei der Aufstellung oder Änderung<br />

von Bauleitplänen, bei denen Einzelhandelsaspekte<br />

zu berücksichtigen sind. Seine strategischen<br />

Ziele werden in der Bauleitplanung durch Festsetzungen<br />

in Bebauungsplänen berücksichtigt.<br />

Wesentliche Aufgabe des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes<br />

ist es, klare Grundlagen zu schaff en für<br />

Bebauungspläne, die dann die eigentliche Rechtssicherheit<br />

bieten für die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> als Einzelhandelsstandort.<br />

Es berücksichtigt dabei einerseits<br />

<strong>Rosenheim</strong> als oberzentralen Versorgungsschwerpunkt<br />

in der Planungsregion 18 bzw. im Wirtschaftsraum <strong>Rosenheim</strong>,<br />

andererseits als lokalen Einzelhandelsstandort<br />

mit innerörtlicher Zentrenhierarchie.<br />

Städtebaulich entfaltet das „Einzelhandelsentwicklungskonzept<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>“ eine doppelte<br />

Wirkung: Umgesetzt in Bebauungspläne wirkt es<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 22<br />

rechtsverbindlich. Gleichzeitig bietet der Gesamtrahmen<br />

nicht nur Investoren, sondern auch den bestehenden<br />

Einzelhandelsbetrieben Orientierungshilfe<br />

und eine gewisse Investitionssicherheit.<br />

Die Konzeption basiert auf einer Reihe von Studien,<br />

die von der CIMA in den vergangenen Jahren erarbeitet<br />

wurden und die bisher als informelle Orientierungshilfen<br />

dienten. Relevante Studien dieser Reihe<br />

sind die Einzelhandelsleitlinien <strong>Rosenheim</strong> 2000 und<br />

das „Einzelhandels- und Flächenentwicklungskonzept<br />

aus kreditwirtschaftlicher Sicht zur künftigen Positionierung<br />

der Einkaufsstadt <strong>Rosenheim</strong>“ aus dem Jahr<br />

2007.<br />

Das Einzelhandelsentwicklungskonzept für die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> <strong>2011</strong> wurde mit Vertretern aus Politik,<br />

Wirtschaft und Verwaltung in Workshops erarbeitet.<br />

Dazu wurden z. B. der Wirtschaftliche Verband, das<br />

City Management <strong>Rosenheim</strong> e.V., die IHK für München<br />

und Oberbayern, Geschäftsstelle <strong>Rosenheim</strong>, die Interessengemeinschaft<br />

AicherPark, die Interessengemeinschaft<br />

Innstraße, der Landesverband des Bayerischen<br />

Einzelhandels und die Bayerische Handwerkskammer<br />

eingeladen.<br />

Die Ergebnisse des Partizipationsverfahrens wurden<br />

dem <strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />

vorgestellt und gebilligt. Beim abschließenden<br />

Workshop wurde grundlegende Übereinstimmung<br />

mit den Zielen des Einzelhandelskonzeptes<br />

und weitgehende Zustimmung zur <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Sortimentsliste sowie zur Abgrenzung der Zentralen<br />

Versorgungsbereiche erzielt.<br />

Im November <strong>2011</strong> billigte der <strong>Stadt</strong>rat das Einzelhandelsentwicklungskonzept.<br />

Die „<strong>Rosenheim</strong>er Liste“ als Sortimentsliste für<br />

<strong>Rosenheim</strong> wurde transparent und nachvollziehbar<br />

entwickelt, unter Berücksichtigung sowohl allgemeiner<br />

Kriterien sowie ortsspezifi scher Entwicklungen bzw.<br />

Besonderheiten. So entstand in umfangreichen Diskussionen<br />

und Abstimmungsgesprächen ein System mit


zentrenrelevanten bzw. nahversorgungsrelevanten und<br />

nicht zentrenrelevanten Sortimenten. Der zentrale<br />

Versorgungsbereich wird in seiner Abgrenzung<br />

beibehalten und durch die Flächen auf dem nördlichen<br />

Bahnhofsareal ergänzt.<br />

Im Einzelhandelsentwicklungskonzept werden primär<br />

aufeinander abgestimmte gesamtstädtische und kleinräumliche<br />

Strategien der Einzelhandelsentwicklung<br />

dargestellt.<br />

Dabei ist die Innenstadt als wichtigster Standort<br />

und einziger zentraler Versorgungsbereich eingestuft.<br />

Nahversorgungsagglomerationen sichern die fl ächendeckende,<br />

wohnortnahe Versorgung und bilden<br />

damit die Basis der Zentrenhierarchie. Diese Agglomerationen<br />

stellen in <strong>Rosenheim</strong> jedoch keine schützenswerten<br />

Zentralen Versorgungsbereiche dar.<br />

Integrierte Streulagen ergänzen die wohnortnahe<br />

Versorgung. Abgerundet wird dieses Zentrensystem<br />

von einer begrenzten Zahl an Sondergebietsstandorten<br />

(AicherPark, Schwaig, Panoramakreuzung).<br />

Nahversorgung im <strong>Rosenheim</strong>er Norden<br />

Für den Bereich des geplanten Nahversorgungszentrums<br />

im <strong>Rosenheim</strong>er Norden werden derzeit<br />

verschiedene Gutachten erstellt, die in die erforderlichen<br />

Bauleitplanverfahren einfl ießen werden.<br />

Verkehrliche Fragen und vertragliche Regelungen mit<br />

dem Bauherrn bilden aktuell den Schwerpunkt.<br />

Außenbereiche<br />

Um eine behutsame bauliche Entwicklung innerhalb<br />

der Außenbereiche der <strong>Stadt</strong> in geeigneten Arealen<br />

zu ermöglichen und die städtebauliche Ordnung zu<br />

sichern, erarbeitet das <strong>Stadt</strong>planungsamt Satzungen<br />

beispielsweise für die Heim- und Hochwaldstraße,<br />

die den Umfang realisierbarer Vorhaben innerhalb<br />

eines Geltungsbereiches regeln.<br />

Statistik<br />

„Zensus“ – unter diesem Motto startete nach 24 Jahren<br />

bundesweit zum Stichtag 09.05.<strong>2011</strong> wieder eine<br />

Volkszählung. Der Begriff „Zensus“ steht dabei<br />

für ein neues, sog. registergestütztes Verfahren, bei<br />

dem hauptsächlich vorhandene Verwaltungsdateien<br />

(vor allem Einwohnermelderegister und Register der<br />

Bundesagentur für Arbeit) genutzt werden. Lediglich<br />

ergänzend dazu wird ein Teil der Bevölkerung direkt<br />

befragt.<br />

Neben der Gebäude- und Wohnungszählung, die in<br />

Bayern postalisch durch das Bayer. Landesamt für Statistik<br />

und Datenverarbeitung durchgeführt wurde und<br />

sich an sämtliche Wohnungs- und Gebäudeeigentümer<br />

richtete, erhielten zudem rund zehn Prozent der<br />

Bevölkerung einen Fragebogen zu persönlichen<br />

Lebensbereichen wie z. B. Schul- und Berufsausbildung,<br />

berufl iche Situation und eventuellem Migrationshintergrund.<br />

Damit sollen Informationen zu Lebensumständen<br />

gewonnen werden, die für künftige staatliche und<br />

kommunale Planungen entscheidend sind sowie die<br />

Fehlerquote in den Melderegistern festgestellt werden<br />

mit dem Ziel, korrekte Einwohnerzahlen zu ermitteln.<br />

Für die Befragung wurden durch ein mathematischstatistisches<br />

Zufallsverfahren Anschriften ausgewählt,<br />

an denen alle zum Stichtag wohnenden Personen zur<br />

Auskunft verpfl ichtet waren.<br />

Zusätzlich waren alle Bewohner eines Alten-, Studenten-<br />

oder Personalwohnheimes zu befragen,<br />

allerdings nur mit einem erheblich reduzierten Fragenkatalog.<br />

Bei Behindertenwohnheimen, betreuten Wohngruppen<br />

und ähnlich sensiblen Sonderbereichen wurden<br />

lediglich die grundlegenden Daten zur Person listenweise<br />

über die Heimleitung erfasst.<br />

In der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> waren insgesamt 83<br />

Interviewer an 838 Adressen unterwegs. Dabei<br />

wurden in Privathaushalten rund 5.600 Personen und<br />

Seite 23 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

in den Wohnheimen ca. 930 Personen befragt. Ein<br />

Großteil der Befragten (über 85 %) machte dabei von<br />

der Möglichkeit Gebrauch, den Fragebogen direkt<br />

mit dem Interviewer auszufüllen. Dies spricht für die<br />

hohe Akzeptanz der Interviewer und wurde nach der<br />

anfänglichen Resonanz auf die Volkszählung nicht in<br />

dieser Höhe erwartet.<br />

Lediglich rund 11 % der Befragten übermittelten den<br />

Fragebogen postalisch, die restlichen Meldungen<br />

erfolgten online.<br />

Sofern Bürger trotz ihrer Verpfl ichtung keine Auskunft<br />

erteilt haben, wurden entsprechende Mahnverfahren<br />

eingeleitet, die mit einer Zwangsgeldfestsetzung<br />

enden. Die Erhebungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

hoff t jedoch, dass diese Maßnahme nur in Einzelfällen<br />

erforderlich wird. In der Regel beträgt das Zwangsgeld<br />

erstmalig 300 Euro, kann wiederholt und in steigender<br />

Höhe festgesetzt werden.<br />

Eingelesen werden die Fragebögen direkt beim Bayer.<br />

Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. Die<br />

amtliche Einwohnerzahl, Ergebnisse der Gebäude-<br />

und Wohnungszählung und ausgewählte Stichprobenergebnisse<br />

werden am 09.11.<strong>2012</strong> veröffentlicht.<br />

Weitere Ergebnisse, insbesondere Zahlen<br />

über die Haushalte und deren Struktur werden ab dem<br />

09.05.2013 bekannt gegeben.<br />

Um die Zensusergebnisse künftig als Planungs- und<br />

Entscheidungsgrundlage heranziehen zu können, wird<br />

bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> derzeit – entsprechend den<br />

gesetzlichen Anforderungen – eine abgeschottete<br />

Statistikstelle eingerichtet.<br />

Die Aktualisierung und jährliche Fortschreibung der<br />

Datenreihen in einzelnen Fachstatistiken bleibt neben<br />

den zahlreichen Auswertungen für Fachämter und Bürger<br />

notwendige Grundlagenarbeit der Statistikstelle.<br />

Ergänzt und fortgeführt hat das Amt Arbeitslosenzahlen,<br />

sozialversicherungspfl ichtig Beschäftige und<br />

die Leistungsempfänger von sozialen Leistungen auf<br />

der Ebene der kleinräumigen Gliederung.<br />

Mit Hilfe des Hildesheimer Bevölkerungsmodells wur-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 24<br />

den wiederum Bevölkerungsprognosen für Kindergärten,<br />

Kinderkrippen und Schülerentwicklung erstellt.<br />

Daneben wurde das Straßenverzeichnis sowie das<br />

neue Einwohnermeldeprogramm „MESO“ durch die<br />

Pfl ege der Gebietszuordnung ergänzt und fortgeschrieben.<br />

BAULEITPLANUNG<br />

Im Lauf des Jahres <strong>2011</strong> wurde an elf Bebauungsplänen<br />

und deren Änderungen gearbeitet. Dabei wurden<br />

vier neue Verfahren eingeleitet, zwei Verfahren abgeschlossen.<br />

Innenstadt<br />

Der Lageplan des Vorentwurfs zum Bebauungsplan<br />

Mühlbachbogen. Plan: Büro Guggenbichler und Wagenstaller<br />

Nach der Zwischennutzung für die Landesgartenschau<br />

steht nun eine Neubebauung des Geländes<br />

am Mühlbachbogen an. Auf der Grundlage der<br />

Ergebnisse des von der GRWS ausgelobten Wett-


ewerbs wurde im Juli der Aufstellungsbeschluss für<br />

den Bebauungsplan Nr. 165 „Mühlbachbogen“ gefasst.<br />

Die Planungen sehen neben drei Gebäuden mit<br />

Geschosswohnungsbau einen Gebäuderiegel mit<br />

gewerblicher Nutzung als Abschirmung zu den<br />

östlich angrenzenden Flächen der <strong>Stadt</strong>werke vor.<br />

Ergänzt wird das Konzept durch eine Kinderkrippe<br />

und einen Lebensmittelmarkt zur Nahversorgung.<br />

Besonderes Augenmerk genießt eine ansprechende<br />

Wegeverbindung entlang des Mühlbachs. Teilfl ächen<br />

wurden bereits für die Landesgartenschau attraktiv<br />

gestaltet. Das Bebauungsplanverfahren soll <strong>2012</strong><br />

zum Abschluss gebracht werden.<br />

Als sehr komplex erweisen sich die Planungen für den<br />

Bebauungsplan Nr. 159 „Adlzreiter-/ Weinstraße/<br />

Ludwigsplatz“. Ziel der Bebauungsplanung ist die<br />

Begrenzung der Gaststätten und Vergnügungsstätten,<br />

um Konfl ikte mit der Wohnbevölkerung zu vermeiden.<br />

Durch eine Festsetzung als Besonderes Wohngebiet<br />

soll die Wohnnutzung gestärkt werden. Auch die<br />

Bereiche Am Salzstadel und an der Färberstraße sollen<br />

in den Geltungsbereich einbezogen werden.<br />

Das Modell von Stefan Ludes Architekten zum geplanten<br />

Demenzzentrum der Rothenfußer-Stiftung am Klinikum.<br />

Foto: <strong>Stadt</strong>planungsamt<br />

Für den Bebauungsplan Nr. 156 „Schönfeldstraße/<br />

Ellmaierstraße“ steht eine erste Teiländerung an. Auf<br />

den Flächen zwischen Schönfeldstraße und Hammer-<br />

bach beabsichtigt die Rothenfußer-Stiftung den Bau<br />

eines Demenzzentrums mit Wohn- und Betreuungseinrichtungen.<br />

Der geplante Gebäuderiegel an<br />

der Schönfeldstraße wird vom Klinikum <strong>Rosenheim</strong> als<br />

Schulungs- und Dienstleistungszentrum konzipiert.<br />

Die Planungen sollen <strong>2012</strong> abgeschlossen werden, ein<br />

rascher Baubeginn ist vorgesehen.<br />

Gewerbegebiete<br />

Neue gewerbliche Flächen sollen im <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Norden entstehen. An der Westerndorfer Straße ist<br />

ein Sondergebiet zur Nahversorgung geplant. Im Juli<br />

hat der <strong>Stadt</strong>rat den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan<br />

Nr. 166 „Marienberger Straße Nord“ gefasst.<br />

Die Planung sieht einen Lebensmittel-Vollsortimenter,<br />

einen Discounter sowie einen Drogeriemarkt<br />

mit insgesamt ca. 3.800 qm Verkaufsfl ächen<br />

vor. Daran schließen sich weitere gewerbliche<br />

Nutzungen an. Zur verkehrlichen Erschließung ist der<br />

Ausbau der Marienberger Straße von Süden mit einer<br />

Fortführung zur Westerndorfer Straße geplant.<br />

Für die so genannte BayWa-Wiese an der B 15 Bebauungsplan<br />

Nr. 26a „Miesbacher Straße / Kufsteiner<br />

Straße“ sind die Planungen ins Stocken gekommen.<br />

Nachdem der <strong>Stadt</strong>rat im Sommer Bedenken hinsichtlich<br />

des Nutzungsumfangs des durch einen Investor<br />

vorgelegten Planungskonzepts geäußert hatte, wurde<br />

eine Verkehrssimulation von der <strong>Stadt</strong> in Auftrag<br />

gegeben. Die Simulation soll klären, welche zusätzlichen<br />

Verkehrsmengen im angrenzenden Straßennetz,<br />

insbesondere an der Panorama-Kreuzung, noch<br />

verträglich sind.<br />

Aufbauend auf diesen Ergebnissen können dann die<br />

Planungen weitergeführt werden. Integriert in das<br />

Konzept werden – soweit haushaltspolitisch darstellbar<br />

– die Planungen der GRWS für das künftige<br />

Bürgerhaus Happing. Das bürgerschaftliche Zentrum<br />

soll Veranstaltungs- und Probenräume sowie Büroräume<br />

für die <strong>Stadt</strong>teilarbeit beherbergen.<br />

Seite 25 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Wohngebiete<br />

Für das Grundstück der ehemaligen Verwaltungsschule<br />

der AOK an der Meraner Straße wurde der<br />

Bebauungsplan Nr. 153 „Meraner Straße / Brunnholzstraße“<br />

aufgestellt. Hier soll nach Abbruch des Verwaltungsgebäudes<br />

ein kleines Wohngebiet am Waldrand<br />

entstehen; es sind acht Parzellen mit freistehenden<br />

Einzelhäusern vorgesehen.<br />

Auch der Entwurf zum Bebauungsplan Nr. 154<br />

„Pösling Nord-West“ wurde fertig gestellt. Er sieht<br />

am Ortsrand vier neue Gebäude als Einzel- oder<br />

Doppelhäuser vor.<br />

Noch in Bearbeitung befi ndet sich der Bebauungsplan<br />

Nr. 164 „Beim Kefer“. Hier sind anstelle der ab-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 26<br />

zubrechenden Gaststätte und Squashhalle acht neue<br />

Wohngebäude geplant. Der Bebauungsplan soll <strong>2012</strong><br />

abgeschlossen werden.<br />

Sportanlagen<br />

Das Verfahren zur zweiten Änderung des Bebauungsplanes<br />

Nr. 97 „Pürstlingstraße“ wurde wieder<br />

aufgenommen. Ziel ist die dauerhafte Sicherung des<br />

gesamten Sportareals, die Verträglichkeit zwischen<br />

Sport- und Wohnnutzungen zu gewährleisten sowie<br />

die Einbeziehung eines weiteren Sportvereins auf den<br />

vorhandenen Tennisanlagen.<br />

Neu errichtet werden soll ein zusätzliches Vereinsheim<br />

auf städtischen Flächen innerhalb der Anlage.


2.2. <strong>Stadt</strong>sanierung | Städtebauförderung Innenstadt<br />

Sanierungsgebiet „Altstadt“<br />

Der Bund hat in den letzten Jahren die Zielsetzungen<br />

und Programminhalte bei der Städtebauförderung<br />

zulasten seines Grundprogramms, also der klassischen<br />

baulichen Sanierung, geändert. Soziale <strong>Stadt</strong> und<br />

<strong>Stadt</strong>umbau West bilden nun die Schwerpunkte,<br />

daneben gibt es einige Sonderprogramme mit relativ<br />

kurzen Laufzeiten, wie z. B. zur Förderung der energetischen<br />

Sanierung.<br />

Dem entsprechend standen für die Maßnahmen im<br />

Sanierungsgebiet „Altstadt“ nur noch Budgets zur<br />

Verfügung, die deutlich hinter den Förderkontingenten<br />

der 80er und 90er Jahre zurück blieben.<br />

Allerdings ging auch der Mittelbedarf nach der<br />

Abtrennung der östlichen Altstadtgebiete und deren<br />

Einbeziehung in das Sanierungsgebiet „Altstadt Ost“<br />

deutlich zurück. Insofern war das Sanierungsgebiet<br />

„Altstadt“ von der drastischen Kürzung der Städtebauförderungsmittel,<br />

die der Bund <strong>2011</strong> vornahm,<br />

nicht maßgeblich betroff en.<br />

Nach der letzten großen Modernisierungsmaßnahme,<br />

der Sanierung des ehemaligen Kolpinghauses, jetzt<br />

„Künstlerhof“, wurden von privaten Bauherren nur<br />

Förderanträge für kleinere Sanierungsmaßnahmen<br />

vorgelegt, die aus dem Kommunalen Förderprogramm<br />

bezuschusst werden konnten. In <strong>2011</strong> waren<br />

es zwei Maßnahmen, für die Zuwendungen bewilligt<br />

wurden. Die <strong>Stadt</strong> bemüht sich darum, das seit Jahren<br />

überaus erfolgreiche Programm auch weiterhin fortsetzen<br />

zu können.<br />

Auch die <strong>Stadt</strong> selbst hat im Sanierungsgebiet „Altstadt“<br />

<strong>2012</strong> und <strong>2011</strong> keine baulichen Sanierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt, für die Städtebauförderungsmittel<br />

in Anspruch genommen wurden.<br />

Seit dem Beginn der Altstadtsanierung im Jahre<br />

1978 wurde bei der Beseitigung städtebaulicher<br />

Missstände sowie der strukturellen Stärkung und<br />

Pfl ege der Altstadt vieles erreicht. Im öff entlichen<br />

Raum sowie bei städtischen Gebäuden und Anlagen<br />

konnten die ehedem defi nierten Sanierungsziele<br />

im Wesentlichen umgesetzt werden, es sind aber<br />

auch einige maßgebliche Veränderungen eingetreten:<br />

die östliche Altstadt, die über einen langen Zeitraum<br />

einen Sanierungsschwerpunkt darstellte, wurde in<br />

das im Jahre 2006 neu gebildete Sanierungsgebiet<br />

„Altstadt Ost“ einbezogen. Die dort durchgeführten<br />

Sanierungsmaßnahmen und die Landesgartenschau<br />

2010 setzten einen grundlegenden und dynamischen<br />

Erneuerungs- und Umbauprozess in Gang. Auch<br />

aus dem bislang eher peripher liegenden Bahnhofsareal<br />

entwickelt sich ein weiterer, für die Zukunft der<br />

Innenstadt maßgeblicher Handlungsschwerpunkt<br />

der nächsten Jahre.<br />

Für das Sanierungsgebiet „Altstadt“ bedeutet dies<br />

nach über mehr als 30 Jahren Sanierungstätigkeit<br />

Bilanz zu ziehen, das Erreichte den ehemals festgelegten<br />

Sanierungszielen gegenüber zu stellen, diese zu<br />

überprüfen, gegebenenfalls zu überarbeiten oder neu<br />

zu defi nieren, ein daraus abzuleitendes Handlungskonzept<br />

zu erarbeiten und – nicht zuletzt – die mit dessen<br />

Umsetzung verbundenen Kosten, zumindest in ihrer<br />

Größenordnung, zu erfassen. Dabei sind möglicherweise<br />

die Grenzen des Sanierungsgebiets neu festzulegen;<br />

auch ein Programmwechsel könnte erforderlich<br />

sein.<br />

Mit dieser Evaluierung, die das Bauordnungsamt mit<br />

Unterstützung des <strong>Stadt</strong>planungsamts und in Abstimmung<br />

mit der Regierung von Oberbayern bearbeitet,<br />

wurde in <strong>2011</strong> begonnen; sie soll bis Mitte <strong>2012</strong><br />

abgeschlossen sein.<br />

Sanierungsgebiet Altstadt Ost<br />

Grundsätzlich ist beim Sanierungsgebiet Altstadt Ost<br />

festzuhalten, dass dieses Sanierungsgebiet seit dem<br />

Jahr <strong>2011</strong> nicht mehr als Projekt des Bund-Länder-<br />

Städtebauförderungsprogramms Teil II – Soziale <strong>Stadt</strong>,<br />

sondern im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms<br />

Teil III – <strong>Stadt</strong>umbau West – weitergeführt<br />

wird.<br />

Seite 27 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Grundsätzliches Ziel der <strong>Stadt</strong> war und ist es, das<br />

Quartier Altstadt Ost einer umfassenden städtebaulichen<br />

Aufwertung zuzuführen. Mit Hilfe<br />

der Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramme<br />

– zunächst „<strong>Stadt</strong>- und Ortsteile mit besonderem<br />

Entwicklungsbedarf – die Soziale <strong>Stadt</strong>“ – nunmehr<br />

<strong>Stadt</strong>umbau West – sollte ein integrierter Ansatz verfolgt<br />

werden, wonach neben der Beseitigung städtebaulicher<br />

Missstände auch die sozialen, ökonomischen<br />

und ökologischen Belange zu berücksichtigen sind.<br />

Die Aufgabe des Quartiersmanagements wurde auf<br />

Beschluss des <strong>Stadt</strong>rats zunächst für die Jahre 2007 bis<br />

2009 an „Urbanes Wohnen e.V. München“ vergeben.<br />

Erwartungsgemäß konnten die Handlungs- und<br />

Problemfelder in diesem Zeitraum nicht abgeschlossen<br />

und gelöst werden, sondern bedürfen weiterer langfristiger<br />

Bearbeitung in Abhängigkeit nicht immer<br />

beeinfl ussbarer Faktoren, zu denen neben der Finanzierung<br />

wichtiger Maßnahmen auch die Aktivierung und<br />

Mitarbeit wichtiger privater Akteure gehörte.<br />

Was die Arbeit des Quartiersmanagements Altstadt<br />

Ost betriff t, so hat die Regierung mit Nachdruck<br />

auf eine Verstetigung der <strong>Stadt</strong>teilarbeit bis Ende<br />

<strong>2012</strong> gedrängt, z. B. durch einen <strong>Stadt</strong>teilverein, weil<br />

zu diesem Zeitpunkt das aktuelle Quartiersmanagement<br />

ausscheidet. Bis dahin begonnene Maßnahmen<br />

(Aktivierung Salzstadel, Aufwertung Wohnumfeld<br />

Innsbrucker Straße, Gestaltungskonzept Innstraße zur<br />

Koordinierung zukünftiger Investitionen) sollen zu<br />

Ende geführt, aber keine weiteren Maßnahmen begonnen<br />

werden.<br />

Der zweite Bauabschnitt der Platzgestaltung Am<br />

Salzstadel im Bereich der Ruedorff er Straße wurde<br />

durchgeführt. Die Herstellung der endgültigen Deckschicht<br />

der Platzfl äche wird mit dem dritten Bauabschnitt<br />

erfolgen.<br />

<strong>Stadt</strong>teilwoche Salzstadel<br />

Mit zahlreichen Akteuren aus dem <strong>Stadt</strong>teil, Künstlern,<br />

Einrichtungen, Vereinen, Anliegern und eine<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 28<br />

Vielzahl ehrenamtlichen Helfer fand unter<br />

der Federführung des Quartiersmanagements vom<br />

04.-09. Juli <strong>2011</strong> die <strong>Stadt</strong>eilwoche am Salzstadel statt.<br />

Gemeinsam organisierte man ein abwechslungsreiches<br />

Programm mit täglich wechselnden Schwerpunkten.<br />

Die Beiträge der <strong>Stadt</strong>teilwoche konnten<br />

über den Bürgerfonds der Altstadt-Ost fi nanziert<br />

werden. Die Veranstaltungen waren sehr erfolgreich<br />

und stießen auf großes Interesse der jeweiligen Zielgruppe.<br />

Die verschiedenen Aktivitäten beim <strong>Stadt</strong>teilfest am Salzstadel<br />

waren über den ganzen Platz verteilt. Foto: J. Weber-Ebnet<br />

<strong>Stadt</strong>oase am Mühlbachbogen<br />

Mit dem Know-how und der Energie der Aktiven sowie<br />

mit Unterstützung aus Politik und Verwaltung konnte<br />

im Sommer <strong>2011</strong> auf einer innerstädtischen Brache<br />

eine ganzjährige <strong>Stadt</strong>oase entstehen. Die umzäunte<br />

Fläche für Freizeit, Erholung, Spiel und Kultur öff nete<br />

immer dann ihre Pforten, wenn ein Projektpartner sein<br />

Projekt durchführte beziehungsweise der Café-Kiosk<br />

geöff net war und für die notwendige soziale Kontrolle<br />

sorgte.<br />

Die Idee der <strong>Stadt</strong>oasen verselbstständigte sich: mit<br />

lokalen Akteuren haben sich Teilprojekte wie etwa ein<br />

Kinomobil auf eigene Füße gestellt und es sind wie im


Fall des Cafe-Kiosks wirtschaftlich tragfähige Strukturen<br />

entstanden, die eine Kontinuität gewährleisten.<br />

An den Oasen beteiligen sich Schulen und aktive<br />

Bürger mit eigenen Projekten. Erfahrene <strong>Stadt</strong>oasen-<br />

Macher geben ihre Erfahrungen an die nächsten Projekte<br />

weiter: Inspiriert durch die <strong>Stadt</strong>oasen entstehen<br />

zur Zeit ähnliche Oasen in Hallstadt bei Bamberg und<br />

in Regensburg.<br />

Der Betrieb der Oase verlangte den Aktiven zeitweise<br />

großes Durchhaltevermögen ab, denn der Sommer<br />

<strong>2011</strong> war gekennzeichnet von regelmäßigen und<br />

teilweise schweren Gewittern. So mussten Veranstaltungen<br />

kurzfristig abgesagt und verschoben werden,<br />

was zu unerwartetem Mehraufwand bei Organisation<br />

und Öff entlichkeitsarbeit führte. Zudem musste nach<br />

den Gewittern die dem Wind stark ausgesetzte Fläche<br />

von den Aktiven möglichst schnell wieder in Ordnung<br />

gebracht werden: Bauzäune aufrichten, verwehte<br />

Gegenstände bergen, Verwüstungen beseitigen und<br />

Zelt reparieren.<br />

Auch Hochbeete wurden am Mühlbachbogen angelegt.<br />

Foto: J. Weber-Ebnet<br />

Bei allen Veranstaltungen war zu beobachten, dass<br />

diese nicht nur für Jugendliche und junge Erwach-<br />

sene attraktiv waren, sondern auch Bürger aller<br />

Altersgruppen anzogen. Neben der Koordination der<br />

Aktivitäten, der Moderation bei Interessenkonfl ikten<br />

und der fachlichen Anleitung bei der Durchführung<br />

bestand die Rolle des Quartiersmanagements auch<br />

darin, organisatorische Hürden zu beseitigen<br />

(GEMA-Rechte, Abfallproblematik, Genehmigungen,<br />

Kontakt zur GRWS, etc.).<br />

Alle Ereignisse wurden im Blog auf www.stadtoasenrosenheim.de<br />

angekündigt bzw. dokumentiert.<br />

Für die Innstraße wurde mit Unterstützung des Quartiersmanagements<br />

und eines externen Planungsbüros<br />

der Einstieg in einen öff entlichen Planungsprozess<br />

vorgenommen. Unter Beteiligung der dort wohnenden<br />

und arbeitenden Bevölkerung wurde ein Gestaltungskonzept<br />

erarbeitet, das neben Gestaltungsempfehlungen<br />

für den noch nicht umgebauten öff entlichen<br />

Bereich zwischen Bayerstraße und Ludwigsplatz auch<br />

Vorschläge und Hilfestellungen für private Eigentümer<br />

zur Aufwertung und Gestaltung ihrer Gebäude und<br />

Grundstücke beinhaltet.<br />

Wohnen östlich der Mangfall/ Innsbrucker Straße<br />

Nachdem zum Ende des ersten Quartals <strong>2011</strong> der<br />

Kontakt zur GBW, der Eigentümerin der Wohnanlage<br />

an der Innsbrucker Straße, aufgenommen wurde,<br />

ließen sich in persönlichen Gesprächen und bei einem<br />

Ortstermin die zuständigen Sachbearbeiterinnen für<br />

einfache Verbesserungsmaßnahmen im Wohnumfeld<br />

gewinnen. Die Anwohner sollen im Rahmen<br />

von einzelnen Vor-Ort-Aktionen dabei einbezogen<br />

werden. Darüber hinaus wurde die Notwendigkeit<br />

grundlegender städtebaulicher Verbesserungsmaßnahmen<br />

einschließlich Fördermöglichkeiten<br />

thematisiert.<br />

Vom Quartiersmanagement wurde daher ein<br />

Frühsommer-Programm für die Bewohnerschaft,<br />

vor allem für die vielen Kinder und Jugendlichen der<br />

Wohnanlage organisiert und koordiniert.<br />

Seite 29 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Im März fand eine erste Infoveranstaltung zum Thema<br />

Gesundheit in türkischer Sprache im Hort Jonathan<br />

statt. Für die Kreativangebote für Kinder und<br />

Jugendliche konnten als Kooperationspartner<br />

der <strong>Stadt</strong>jugendring, Kind und Werk und „mazu“<br />

gewonnen werden.<br />

Der Höhepunkt des Sommerprogramms war das<br />

Bewohnerfest am 28. Mai mit der interkulturellen<br />

Tafel. Sämtliche Aktionen und Angebote wurden aus<br />

Mitteln des Bürgerfonds fi nanziert, mit dem Ziel,<br />

den Kindern und Jugendlichen den Zugang zu kultureller<br />

Bildung zu eröff nen, nachbarschaftliche Kontakte<br />

untereinander und die Integration der ausländischen<br />

Familien zu fördern. Gleichzeitig sollten die Grünfl ächen<br />

innerhalb der Wohnanlage temporär bespielt<br />

und deren Nutzung und mögliche Verbesserungsmaßnahmen<br />

mit den Bewohnern diskutiert werden.<br />

Das Malmobil machte als mobiles Atelier von<br />

Mai bis Juli an neun Terminen auf der Wiese der<br />

Wohnanlage Innsbrucker Straße jeweils von 14<br />

– 17 Uhr Station und bot Kindern und Jugendlichen<br />

die Möglichkeit für kulturelle Bildung, Kreativität und<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 30<br />

gestalterischem Ausdruck. Im Durchschnitt nahmen ca.<br />

20 Kinder pro Termin das Angebot wahr, davon ca. zwei<br />

Drittel mit Migrationshintergrund.<br />

Folgende Projekte wurden über den Bürgerfonds<br />

fi nanziert:<br />

– Open-Air-Kino auf dem Salzstadel<br />

– <strong>Stadt</strong>teilwoche am Salzstadel<br />

– Kreativ am Salzstadel – Basteln, Malen und<br />

kreatives Gestalten für Familien mit Kindern<br />

– Einsatz des Malmobils in der Wohnanlage<br />

Innsbrucker Straße<br />

– Anschaff ung von Fahrzeugen für den Kindergarten<br />

St. Nikolaus<br />

– Gesellige Veranstaltungen für Senioren<br />

im Mehrgenerationenhaus<br />

– Ausbau des CaféMobils am Mühlbach für<br />

Veranstaltungen im <strong>Stadt</strong>teil<br />

– MiMi – Mit Migranten für Migranten östlich<br />

der Mangfall mit einer ersten Infoveranstaltung<br />

zum deutschen Gesundheitssystem und einem<br />

Bewohnerfest in der Wohnanlage Innsbrucker<br />

Straße.


2.3. Entwicklung des Bahnhofsareals<br />

Für die Bahnfl ächen südlich und westlich des Bahnhofes<br />

wurde in den vergangenen zwei Jahren ein<br />

Gesamtentwicklungskonzept erarbeitet. Die Ergebnisse<br />

des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes<br />

mit Rahmenplanung wurden im Juli seitens des<br />

<strong>Stadt</strong>rates einstimmig beschlossen.<br />

Luftbild Bahnhofsareal vom August <strong>2011</strong>. Foto: A. Schellmoser<br />

Hierin wurden die übergeordneten Ziele einer Entwicklung<br />

für das gesamte Bahnhofsareal formuliert und<br />

die Voraussetzungen für ein Projekt im Rahmen der<br />

Städtebauförderung geschaff en.<br />

Die Gestaltung des Südtiroler Platzes als Eingang<br />

zur Innenstadt nimmt eine besondere Bedeutung in<br />

der Gesamtkonzeption ein.<br />

Zielsetzung ist die Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes<br />

mit einer Neuordnung des Busbahnhofs<br />

einschließlich der Taxistände sowie die Schaff ung<br />

zusätzlicher Stellplätze für das PKW-Kurzzeitparken<br />

und für Fahrräder.<br />

Luftbild Südtiroler Platz vom August <strong>2011</strong>. Foto: A. Schellmoser<br />

Bereits im kommenden Jahr soll ein Realisierungswettbewerb<br />

ausgelobt werden. Die Ergebnisse<br />

werden im Sommer <strong>2012</strong> erwartet.<br />

Der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> ist es nach jahrelangen Verhandlungen<br />

gelungen, nahezu alle nordwestlichen<br />

Teilfl ächen, die für eine Entwicklung notwendig sind,<br />

zu erwerben. Dadurch lassen sich alle Entwicklungsschritte<br />

und kommunalen Ziele eigenständig und nach<br />

eigenen zeitlichen Vorstellungen umsetzen.<br />

Daher strebt die Verwaltung ein zeitnahes Bauleitplanverfahren<br />

an, um die die notwendigen Erschließungsvoraussetzungen<br />

zu schaff en und die Flächen dem<br />

Immobilienmarkt zuzuführen.<br />

Die hierfür notwendige Strategie zur Umsetzung, der<br />

erforderliche fi nanzielle Rahmen sowie die formellen<br />

Beschlüsse zur Sicherung der städtischen Belange<br />

sollen spätestens im ersten Quartal <strong>2012</strong> den<br />

Gremien zur Beratung vorgelegt werden.<br />

Seite 31 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Der Rahmenplan für die Entwicklung des Bahnhofsareals. Plan: pp a|s pesch partner.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 32


2.4. Soziale <strong>Stadt</strong> | <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

Investitionen in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Mit dem Bund-Länder-Programm Soziale <strong>Stadt</strong><br />

werden in <strong>Rosenheim</strong> seit elf Jahren städtebauliche<br />

und soziale Maßnahmen durchgeführt. Gewonnen<br />

haben durch die Investitionen die <strong>Rosenheim</strong>er Bürger;<br />

zum einen durch eine verbesserte Lebensqualität in<br />

den <strong>Stadt</strong>teilen, zum anderen durch die Beschäftigungswirkung<br />

der getätigten Investitionen. Weitere<br />

Nutznießer des Programmes waren kleine und mittlere<br />

Unternehmen aus <strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Das durch die Fördergelder von 28 Millionen Euro<br />

angestoßene Investitionsvolumen liegt in <strong>Rosenheim</strong><br />

bei geschätzten 160 Millionen Euro aus öff entlichen<br />

und privaten Mitteln.<br />

Allein für den Bau des Bürgerhauses Miteinander mit<br />

Lessingplatz und der Parkgarage erhielten mehr als<br />

60 Unternehmen aus <strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong><br />

Aufträge im Bereich der Sozialen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

mit einem Finanzvolumen von ca. fünf Millionen Euro.<br />

Beim Bündeln, das heißt Zusammenführen verschiedener<br />

Zusatzförderprogramme wie LOS, Stärken vor<br />

Ort, Kulturelle Bildung für Familien und BIWAQ – Bildung,<br />

Wirtschaft, Arbeit im Quartier – in der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong>teilentwicklung ist es von wesentlicher Bedeutung<br />

nach einem Gesamtkonzept zu arbeiten. Sonst<br />

geht es wie beim Einkaufen ohne Einkaufszettel: der<br />

Einkauf wird letztendlich teurer als geplant. Von der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong> und den zusätzlichen fi nanziellen Fördermitteln<br />

in der Sozialen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung profi tiert<br />

der Dienstleistungssektor in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>: so<br />

werden an Druckereien, Bürobedarfsfi rmen, Sprachlehrer,<br />

Grafi ker und andere <strong>Rosenheim</strong>er Dienstleister<br />

Aufträge vergeben.<br />

Bürgerschaftliches Engagement und<br />

Bürgerbeteiligung<br />

Das Konzept Soziale <strong>Stadt</strong> ist eine Einladung an alle<br />

Menschen in <strong>Rosenheim</strong>, gleich welcher Herkunft, sich<br />

aktiv in die Entwicklung der sozialen und städtebau-<br />

lichen Belange ihrer <strong>Stadt</strong>teile einzubringen und diese<br />

zu gestalten.<br />

Eine zentrale Rolle spielt in der Sozialen <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

deshalb das Engagement und die Beteiligung<br />

der Bürger. Durch verschiedene Strukturprojekte<br />

werden die notwendigen Rahmenbedingungen<br />

für das Engagement geschaff en.<br />

Dazu gehören die Feste in den <strong>Stadt</strong>teilen, die Bürgerstiftung,<br />

die <strong>Stadt</strong>teilversammlungen, die Bürgerfonds,<br />

die Begleitausschüsse, die <strong>Stadt</strong>teilvereine, das Bündnis<br />

für Familie und die Bürgerhäuser.<br />

Maibaumfest Lessingplatz<br />

Ein besonderes Fest wurde am 1. Mai <strong>2011</strong> auf dem<br />

Lessingplatz vom Förderverein Miteinander e.V. organisiert:<br />

das erste Maibaumfest im <strong>Stadt</strong>teil.<br />

Dank der Hilfe und des Engagements vieler Bewohner,<br />

von <strong>Stadt</strong>räten, Organisationen und Vereinen fand ein<br />

wunderschönes Fest statt. Der Maibaum war von der<br />

Landjugend Hochstätt traditionsgemäß gestohlen und<br />

dann aufgestellt worden.<br />

Beim Maibaumaufstellen in der Lessingstraße. Foto: GRWS<br />

Seite 33 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Die Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong><br />

In der Initiative Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong> übernehmen<br />

Bürger, gleich welcher Herkunft, Verantwortung für<br />

die soziale Gerechtigkeit in der <strong>Stadt</strong>.<br />

Mittlerweile 55 Bürgerinnen und Bürger mit und<br />

ohne Zuwanderungsgeschichte haben sich zur<br />

Initiative Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong> zusammengeschlossen.<br />

Mit der Bürgerstiftung wird eine Plattform<br />

geschaff en für ein gemeinsames Denken und Handeln<br />

aller <strong>Rosenheim</strong>er zu Gunsten der Integration und<br />

einer guten Lebensqualität von sozial benachteiligten<br />

Kindern, Jugendlichen und Familien in der <strong>Stadt</strong>.<br />

Bürgerbeteiligung in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Bürger beteiligen heißt gemeinsam handeln und<br />

gestalten. Das geht am besten da, wo die Menschen<br />

leben: in den <strong>Stadt</strong>teilen. Dafür sind mit dem Konzept<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> Strukturen der Beteiligung und Orte für<br />

das Bürgerschaftliche Engagement in den Sozialräumen<br />

Nord, Ost und West geschaff en worden. Dazu<br />

gehören die drei <strong>Stadt</strong>teilversammlungen, die drei<br />

Begleitausschüsse, die Freiwilligenagenturen Nord,<br />

Ost und West, die drei Bürgerhäuser/-treff s, das<br />

Bündnis für Familie und die vier <strong>Stadt</strong>teilvereine.<br />

Unterstützung der Integrationspolitik<br />

Probleme entstehen da, wo Kinder, Jugendliche und<br />

Familien wegen fehlender Sprachkenntnisse und Bildungszugänge,<br />

insbesondere auch im Freizeitbereich,<br />

an einer sozialen, schulischen und berufl ichen Teilhabe<br />

ausgeschlossen oder benachteiligt sind.<br />

Die Soziale <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> unterstützt die Integration<br />

sozial benachteiligter (zugewanderter) Familien in der<br />

Sozialen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung in besonderer Weise<br />

durch die Bündelung der Zusatzprogramme wie Kulturelle<br />

Bildung für Familien, Stärken vor Ort oder BIWAQ<br />

– Bildung, Wirtschaft und Arbeit im Quartier.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 34<br />

Programm Kulturelle Bildung für Familien<br />

Das Programm Kulturelle Bildung für Familien wird von<br />

der Sozialen <strong>Stadt</strong> gemeinsam mit dem Kulturamt<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> durchgeführt.<br />

Jugendliche während eines Bootsausfl uges beim<br />

Projekt Ferienfreizeit in Kroatien. Foto: GRWS<br />

Stefan Ludwig, GRWS-Geschäftsführer und Maria Noichl,<br />

<strong>Stadt</strong>rätin, bei der Eröff nung der Fahrradwerkstatt des Vereins<br />

„Bunte Finsterwalderstraße“ Foto: GRWS<br />

Die Schulen mit einer hohen Schülerzahl aus Zuwandererfamilien<br />

erhalten über das Programm die<br />

Möglichkeit, mit den Elternbeiräten zusätzliche<br />

Bildungsprojekte durchzuführen.<br />

Es fi nden Projekte wie Nachhilfe, Sprachkurse, Theaterkurse,<br />

Schwimm- und Tanzkurse, Sport- und


Kunstprojekte statt. Durchgeführt werden sie in den<br />

Schulen, Bürgerhäusern, Kindergärten und -horten, in<br />

Moscheen, auf der Straße, auf den Bolz- und Spielplätzen<br />

oder in den Kletter- und Turnhallen.<br />

Insgesamt 25 Projekte kamen so <strong>2011</strong> zustande, ihre<br />

Ergebnisse sind in einer Dokumentation nachzulesen.<br />

Programm „Stärken vor Ort“<br />

Das Programm „Stärken vor Ort“ ist ein Programm des<br />

Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend, das aus dem Europäischen Sozialfonds<br />

fi nanziert wird.<br />

In den Bereichen Bildung, Integration und Bürgerschaftliches<br />

Engagement sind in <strong>2011</strong> für sozial<br />

benachteiligte (zugewanderte) Jugendliche und<br />

erwachsene <strong>Stadt</strong>teilbewohner 24 Projekte im Bildungs-<br />

und Engagementbereich durchgeführt worden.<br />

Alle Projekte für Familien sind in einer Dokumentation<br />

dargestellt.<br />

Teil des Aktionsplanes 2009 - <strong>2011</strong> im Programm<br />

„Stärken vor Ort“ war die Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong>,<br />

mit dem Ziel, die Projekte in den <strong>Stadt</strong>teilen nachhaltig<br />

zu sichern.<br />

Programm „BIWAQ“<br />

Das Programm „BIWAQ – Bildung, Wirtschaft, Arbeit<br />

im Quartier“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau<br />

und <strong>Stadt</strong>entwicklung wird aus dem Europäischen<br />

Sozialfonds fi nanziert. „BIWAQ“ ist ein Arbeitsmarktprogramm<br />

speziell für die <strong>Stadt</strong>teile der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong>.<br />

<strong>Rosenheim</strong> ist eine von fünf Städten in Bayern, die<br />

über einen Programmwettbewerb in das Programm<br />

aufgenommen wurden.<br />

Mit Hilfe des Programms wird in <strong>Rosenheim</strong> ein<br />

Unternehmernetzwerk für Kleinst- und Kleinunternehmen<br />

aufgebaut sowie ein Orientalischer<br />

Partyservice. Damit sollen weitere Ausbildungsstellen<br />

für Jugendliche aus Zuwandererfamilien geschaff en<br />

werden und eine Beschäftigungsmöglichkeit für Frauen<br />

mit wenig oder gar keinen Deutschkenntnissen.<br />

Projekt Wasserstelle Spielplatz Kranzhornstraße<br />

Eine Wasserstelle zum Pritscheln im Sommer war<br />

seit langem der große Wunsch der Kinder, Mütter und<br />

Väter auf dem Spielplatz Kranzhornstraße. Viele Kinder<br />

aus dem angrenzenden Geschosswohnungsbau haben<br />

keinen eigenen Garten zum Plantschen, zudem ist der<br />

Spielplatz sehr gut von jungen Müttern mit kleinen<br />

Kindern besucht. Deshalb war die Pritschelstelle ein<br />

Anliegen von Spielplatzpatin Silvia Kräuter und den<br />

Müttern und Vätern.<br />

Ein erster Kostenvoranschlag belief sich auf 33.000<br />

Euro für den Bau einer Wasseranlage. Das wäre der<br />

gesamte Jahresetat des Schul- und Sportamts für alle<br />

44 Spielplätze der <strong>Stadt</strong> für die Ausstattung mit Geräten<br />

gewesen! Damit war der Wassertraum zunächst in<br />

weite Ferne gerückt...<br />

Aber Spielplatzpatin Silvia Kräuter gab nicht auf, und so<br />

wurde im Mai <strong>2011</strong> der Selbstbau einer einfachen<br />

Wasserpritschelstelle mit Hilfe der Bürgerstifter und<br />

der Mütter und Väter beschlossen.<br />

Ein weiteres wichtiges Argument für den kostengünstigen<br />

Selbstbau war, dass die Wasserstelle „mitwachsen“<br />

kann, denn es leben momentan viele kleine Kinder in<br />

der Wohnsiedlung. Wenn die Wasserstelle in ein paar<br />

Jahren nicht mehr benötigt wird, kann sie abgebaut<br />

und durch eine altersgerechte Spielmöglichkeit ersetzt<br />

werden, ohne dass hohe Kosten entstehen.<br />

Die Material- und Baukosten wurden von der<br />

Sparkassenstiftung fi nanziert. Für die Wasserzufuhr<br />

stellt das Münchener Wohnungsunternehmen<br />

GBW-Gruppe, denen der Geschosswohnungsbau angrenzend<br />

an den Spielplatz gehört, eine Zuleitung zur<br />

Verfügung. Wenn in der Kranzhornstraße im nächsten<br />

Jahr die geplanten Tiefbaumaßnahmen stattfi nden,<br />

Seite 35 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

werden die <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>werke kostenfrei<br />

einen Kanalanschluss legen.<br />

So entstand mit 2.223,23 Euro Gesamtkosten und<br />

vereinten Kräften ein toller Wasserspaß für alle Kinder<br />

in der Gegend!<br />

Stifter Peter Stichaner, Sascha Skorupa und ein<br />

Vater beim Bau der Wasserpritschelstelle. Foto: GRWS<br />

Die fertige Wasserstelle mit den Kindern in Aktion. Foto: GRWS<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 36<br />

Woche des Bürgerschaftlichen Engagements<br />

In der Woche des Bürgerschaftlichen Engagements<br />

hatten sich <strong>2011</strong> Wirtschaftsunternehmen und Soziale<br />

Einrichtungen zusammengeschlossen, um sich in ehrenamtlichen<br />

Aktionen für den sozialen Zusammenhalt<br />

in unserer <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> einzusetzen.<br />

„Jedem Kind ein Frühstück“ so lautete die Aktion<br />

der Initiative Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong>. Mit Hilfe<br />

des Elternbeirates der Grundschule Prinzregentenstraße<br />

wurden im Rahmen der Aktionswoche alle Schüler<br />

mit einem Schulfrühstück verköstigt.<br />

Insgesamt waren 14 Bürgerstifter und Vertreter von<br />

Betrieben täglich morgens ab 7 Uhr aktiv. Darunter<br />

Mitarbeiter des Danone Werkes in <strong>Rosenheim</strong>,<br />

Sascha Skorupa, Geschäftsführer der incca Gmbh<br />

oder Olaf Zenker Geschäftsführer der AKAZEN GmbH,<br />

sowie <strong>Stadt</strong>räte. Auch die Moscheen der <strong>Stadt</strong>, zum<br />

Beispiel Yakup Tütüncü, Vorstand der DITIB Moschee<br />

und erfolgreiche, zugewanderte Geschäftsleute wie<br />

Sedat Karavil engagierten sich dabei; Sedat Karavil<br />

spendierte für zwei Wochen die gesamten Lebensmittel<br />

für das Frühstück.<br />

In der Mitte Sedat Karavil, der das gesamte<br />

Schulfrühstück gestiftet hat. Foto: GRWS


Die Aktion „Wir bepfl anzen einen Blumentopf“ im<br />

Mütter und Väterzentrum wurde von Mitarbeitern<br />

des Bellandris Gartencenter und dem Kinderschutzbund<br />

durchgeführt. Die Malerbetriebe Nail<br />

Korkmaz und Serkan Aysal strichen die Räumlichkeiten<br />

des Kinderschutzbundes.<br />

Ebenso neu gestrichen wurden die Räumlichkeiten<br />

des Mehrgenerationenhauses der Arbeiterwohlfahrt<br />

in <strong>Rosenheim</strong> durch die tatkräftige Unterstützung der<br />

Jungen Union <strong>Rosenheim</strong> unter Leitung von Andrea<br />

Lang.<br />

Einen Finanzberatungsnachmittag führte die Arbeiterwohlfahrt<br />

für arbeitslose Jugendiche gemeinsam mit<br />

dem Mitarbeitern der HypoVereinsbank <strong>Rosenheim</strong><br />

durch.<br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />

Mehr als 40 größere Baumaßnahmen sind in<br />

den letzten elf Jahren mit der Sozialen <strong>Stadt</strong> in<br />

<strong>Rosenheim</strong> realisiert worden. Dazu gehören zwei<br />

Bürgerhäuser, Brücken, Fahrradwegeverbindungen,<br />

Spielplätze, Parkdecks, Vorplätze und Jugendtreff s.<br />

Noch nicht umgesetzt werden konnte das Bürgerhaus<br />

Happing. Nach einem Wettbewerb, der Bürgerbeteiligung<br />

in Happing sowie künftiger Nutzergruppen<br />

des Bürgerhauses liegen die fertigen Pläne vor. Da die<br />

Finanzmittel aus dem Bund-Länder-Programm Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> gekürzt wurden, wird nun nach einer wird<br />

nun nach fi nanziell tragfähigen Lösung gesucht.<br />

Eine Bewerbung für das neu ausgerichtete Programm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>: Investitionen im Quartier“ erfolgt, sobald<br />

eine Programmausschreibung vorliegt.<br />

Der aktuelle Plan zum Bürgerhaus Happing. Plan: GRWS<br />

Seite 37 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

2.5. Straßen- und Wegebau<br />

Unterhalt und Erneuerung von Brücken<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden für kleinere Brückensanierungen<br />

ca. 90.000 € ausgegeben.<br />

Die Herderbachbrücke im Zuge des Wasserweges<br />

wurde erneuert.<br />

Die Kosten für die Maßnahme betragen ca. 380.000 €<br />

einschließlich der Planungskosten.<br />

Die bisher aus einer Holzkonstruktion bestehende<br />

Geh- und Radwegbrücke über den Kaltenmühlbach<br />

neben dem Freibad musste ebenfalls erneuert<br />

werden. Dafür fi elen rund 45.000 € an.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> sind für Brückensanierungen 125.000 €<br />

vorgesehen. Der größte Anteil davon entfällt mit ca.<br />

60.000 € auf die Sanierung der Geh- und Radwegbrücke<br />

über den Hammerbach von der Carl-Orff -<br />

Straße zu den Innauen. Diese im Jahr 1995 gebaute<br />

Brücke weist massive Schäden an den Holzgeländern<br />

auf. Außerdem ist der Korrosionsschutz der Stahlträger<br />

zu erneuern, um die Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.<br />

Eine immer wiederkehrende Aufgabe stellen die<br />

regelmäßig bei allen Brücken durchzuführenden<br />

Prüfungen des baulichen Zustandes dar. Diese sind<br />

vorgeschrieben, um die Sicherheit der Bauwerke zu<br />

gewährleisten. <strong>2012</strong> sind für diese Aufgaben 44.000 €<br />

eingeplant.<br />

Instandsetzung Brücke Innsbrucker Straße<br />

Dringend erforderlich ist die Instandsetzung der<br />

Brücke Innsbrucker Straße über die Bahnlinie<br />

<strong>Rosenheim</strong> - Salzburg. Die Planung der Maßnahme<br />

mit der Ermittlung der anfallenden Kosten erfolgte<br />

2010. Um neben dem Ausbau der Hubertusstraße nicht<br />

eine weitere Verkehrsbeschränkung einer Hauptzufahrt<br />

zur <strong>Stadt</strong> zu verursachen, wurde die Ausführung der<br />

Instandsetzung in das Jahr <strong>2012</strong> verschoben.<br />

Die Kosten für Instandsetzung und Planung betragen<br />

rund 1,7 Millionen Euro.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 38<br />

Ausbau Kufsteiner Straße<br />

Die Kufsteiner Straße ist zurzeit noch Ortsdurchfahrt<br />

der B 15. Sie soll zu einer Ortsstraße abgestuft<br />

werden. Wegen der hohen Verkehrsbelastung ist ein<br />

vierspuriger Ausbau vorgesehen. Baulastträger wird<br />

als Folge der Umstufung zur Ortsstraße die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong>.<br />

Der Ausbau umfasst im Wesentlichen:<br />

– Durchgehender vierspuriger Ausbau der Fahrbahn<br />

– Umbau der vorhandenen Knotenpunkte mit fallweisem<br />

Anbau von Abbiegespuren<br />

– Anlage beidseitiger Geh- und Radwege, in Teilabschnitten<br />

kombiniert<br />

– Erneuerung der Eisenbahnbrücke und Bau einer<br />

Grundwasserwanne infolge der erforderlichen<br />

Absenkung der Straßengradiente.<br />

Baubeginn soll nach derzeitiger Planung 2015 sein.<br />

Die DB-Netz AG hat bereits die Entwurfsplanung für<br />

den Neubau der Eisenbahnüberführung erstellt. Um<br />

Baurecht zu erlangen, muss ein Planfeststellungsverfahren<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Baukosten für den Ausbau der gesamten<br />

Kufsteiner Straße betragen nach derzeit aktueller<br />

Kostenberechnung ca. 14 Millionen Euro.<br />

Kostenträger sind die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, der Bund<br />

und die DB Netz AG.<br />

Die Beteiligung der <strong>Stadt</strong> wird nach Abzug der zu erwartenden<br />

Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfi -<br />

nanzierungsgesetz (GVFG) und der Ausbaubeiträge bei<br />

etwa drei Millionen Euro liegen. Dies ist das Ergebnis<br />

einer Besprechung im Bundesverkehrsministerium im<br />

Vorfeld der geplanten Umstufung. Der Bahn-Anteil<br />

beläuft sich auf ca. zwei Millionen Euro.<br />

Die genannten Zahlen stammen aus einer Kostenberechnung<br />

von 2002. Im Zuge der weiteren Planungstätigkeit<br />

ist diese Kostenberechnung zu überarbeiten<br />

und dem derzeit aktuellen Preisniveau anzugleichen.


Gewerbegebiet Am Oberfeld<br />

Der Umbau des Kreuzungsbereiches B 15 mit Abbiegespuren<br />

zum neuen Gewerbegebiet konnte im<br />

Frühjahr <strong>2011</strong> realisiert werden. Mit dem Vorausbau<br />

wurde Anfang November <strong>2011</strong> begonnen.<br />

Die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe ist für Mitte<br />

<strong>2012</strong> geplant. Die Gesamtbaukosten belaufen sich<br />

nach derzeitigem Stand auf ca. 1,65 Mio. €.<br />

Nahversorgungszentrum Marienberger Straße<br />

Der Entwurf der Erschließungsplanung für ein Nahversorgungszentrum<br />

liegt vor. Die Marienberger Straße<br />

wird hierfür nach Norden verlängert und an die Westerndorfer<br />

Straße angeschlossen. Die neue Kreuzung<br />

wird mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet. Mittels<br />

zweier kleiner Stichstraßen werden eine geplante<br />

Kindertageseinrichtung sowie weitere Baugrundstücke<br />

erschlossen.<br />

Der betreff ende Bebauungsplan Nr. 166 befi ndet<br />

sich derzeit in Aufstellung. Nach dessen Planreife<br />

wird der Straßenbauentwurf dem <strong>Stadt</strong>rat zur Genehmigung<br />

vorgelegt. Anschließend erfolgt die Ausschreibung<br />

mit dem Ziel des Baubeginns im Jahre <strong>2012</strong>.<br />

Die Gesamtbaukosten belaufen sich nach Kostenberechnung<br />

auf etwa zwei Millionen Euro.<br />

Hubertusstraße<br />

Der Ausbau der Hubertusstraße zwischen Prinzregenten-<br />

und Wrede-/Schützenstraße mit umfangreichen<br />

Leitungserneuerungen der <strong>Stadt</strong>werke<br />

<strong>Rosenheim</strong> erfolgte im Zeitraum April bis Dezember<br />

<strong>2011</strong>. Die Bauausführung machte eine halbseitige<br />

Sperrung notwendig; die Umleitung des Schwerverkehrs<br />

erfolgte großräumig.<br />

Im Kreuzungsbereich Küpferlingstraße wurde vorab der<br />

Mischwasserkanal erneuert.<br />

Hier wird zur Verstärkung des Fahrbahnaufbaues Zement<br />

in den oberen Bereich der Frostschutzschicht eingefräst<br />

(sog. hydraulisch gebundene Tragschicht). Foto: Fachamt<br />

Im Anschluss erhielt der verstärkte Fahrbahnaufbau noch<br />

zwei Lagen bituminöser Tragschicht mit jeweils 11 cm Dicke.<br />

Foto: Fachamt<br />

Die Kreuzung an der Küpferlingstraße erhielt eine<br />

komplett neue Signalanlage. Der Straßenausbau erfolgte<br />

weitgehend bestandsorientiert mit beidseitigen<br />

Gehwegen, Radfahrstreifen bzw. Angebotsstreifen und<br />

zwei Fahrspuren. Ein Grunderwerb war nicht erforderlich.<br />

Seite 39 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Die voraussichtlichen Baukosten werden bei 1,25 Millionen<br />

Euro liegen.<br />

Zur Verbesserung der Situation der Radfahrer wurde<br />

entlang der nordöstlichen Seite der Kreuzung Prinzregenten-/Westerndorfer<br />

Straße zusätzlich ein neuer<br />

Radweg angelegt.<br />

Platzgestaltung Am Salzstadel und<br />

Ausbau Stollstraße<br />

<strong>2011</strong> wurden im Zuge des zweiten Bauabschnitts der<br />

Platzgestaltung ‚Am Salzstadel’ die Ruedorff erstraße<br />

sowie die Stollstraße ausgebaut. Zentrale und sehr<br />

zeitintensive Arbeiten waren dabei die Erneuerung<br />

der Fernwärmehauptleitung.<br />

Die Oberfl äche der Ruedorff er Straße wurde<br />

entsprechend dem Gestaltungskonzept Am Salzstadel<br />

in Natursteinpfl aster ausgeführt. Fahrbahn und<br />

Gehwege der Stollstraße sind konventionell mit<br />

Asphalt- und Betonplattenbelägen befestigt. Die<br />

Herstellungskosten liegen bei 550.000 Euro.<br />

Die Stollstraße nach ihrer Fertigstellung. Foto: Fachamt<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 40<br />

<strong>2012</strong> sollte das Bauvorhaben ‚Platzgestaltung Am<br />

Salzstadel’ mit dem Ausbau der nordöstlichen<br />

Platzfl äche bis zur Kaiserstraße abgeschlossen<br />

werden. Entsprechend der genehmigten Gesamtplanung<br />

Am Salzstadel werden die Fahrbahn mit einem<br />

Asphaltbelag, die Gehbereiche mit Natursteinbelägen<br />

befestigt. Neben den Straßenbauleistungen müssen<br />

Leistungen am Versorgungsnetz der <strong>Stadt</strong>werke und<br />

punktuelle Kanalsanierungsmaßnahmen durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Herstellungskosten für den Straßenbau sind mit<br />

500.000 € veranschlagt. Aufgrund der Haushaltssituation<br />

wird die Ausführung gemeinsam mit dem<br />

Ausbau der Kaiserstraße auf 2013 geschoben.<br />

Maßnahmen mit den <strong>Stadt</strong>werken <strong>Rosenheim</strong><br />

Folgende Straßenbaumaßnahmen wurden <strong>2011</strong> im<br />

Zusammenhang mit der Erweiterung und Sanierung<br />

des Leitungsnetzes der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> sowie<br />

der <strong>Stadt</strong>entwässerung durchgeführt. Auf diese<br />

Weise konnten sowohl ein Straßenausbau als auch<br />

Sanierungen unter technisch und wirtschaftlich sehr<br />

günstigen Bedingungen durchgeführt werden:<br />

– Leitzachstraße (ab Loisachstraße ca. 100m):<br />

Erneuerung der Fahrbahn und der Straßenentwässerungseinrichtungen;<br />

– Loisachstraße (Gesamtlänge): Erneuerung der<br />

Fahrbahn, der Straßenentwässerungseinrichtungen<br />

und des westlichen Gehweges;<br />

– Isarstraße (Loisach- bis Traunstraße): Erneuerung<br />

südlicher Gehweg und Straßenentwässerung;<br />

– Küpferlingstraße (Salzburger- bis Von der Tann<br />

Straße): Vollausbau der Fahrbahn halbseitig einschließlich<br />

Randeinfassung und Entwässerungseinrichtungen.<br />

Gehwegerneuerung nordseitig<br />

zwischen dem Salzburger Weg und der Taxisstraße;<br />

– Sedanstraße (Gesamtstrecke): Vollausbau, verkehrsberuhigter<br />

Bereich;<br />

– Beethovenstraße (Gesamtstrecke): Vollausbau;<br />

– Johannn-Sebastian-Bach Straße (Neue Heimat


is Schubertstraße): Vollausbau;<br />

– Sudelfeldstraße (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />

– Burgfeldstraße (Aisinger- bis Sudelfeldstraße):<br />

Fahrbahnerneuerung;<br />

– Am Gangsteig (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />

– Kirchhofstraße (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />

– Seestraße (ca. 150m): Fahrbahnerneuerung;<br />

– Inntalstraße (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />

– Trainsjochweg (Gesamtstrecke): Fahrbahndeckenerneuerung;<br />

– Schönauweg (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />

– Zugspitzstraße (Aisinger-Trainsjochweg):<br />

Erneuerung- bzw. Ertüchtigung der Straßeneinrichtungen;<br />

– Gabelsberger Straße (ca.100m): Gehwegerneuerung<br />

und Straßenentwässrung ostseitig;<br />

– Tegernseestraße (Innsbrucker Straße bis Hechtseestraße):<br />

Fahrbahnerneuerung und Erneuerung<br />

des nördlichen Gehweges;<br />

– Schirmbeckstraße (Gesamtlänge): Straßenvollausbau.<br />

Die anteiligen Investitionskosten der <strong>Stadt</strong> für sämtliche<br />

Maßnahmen betragen etwa 800.000 Euro. Die<br />

Kostenbeteiligung der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> bzw. der<br />

<strong>Stadt</strong>entwässerung an den genannten Straßensanierungs-<br />

und Ausbaumaßnahmen liegen im Rahmen der<br />

sonst notwendigen Ausgaben für Leitungsgrabeninstandsetzungen.<br />

Für <strong>2012</strong> planen die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> Maßnahmen<br />

der Netzerweiterung in ähnlicher Größenordnung.<br />

Umgestaltung Ludwigsplatz,<br />

Bauabschnitt Kaiserstraße<br />

2013 soll die Kaiserstraße zwischen Ludwigsplatz<br />

und Ellmaier Straße als abschließender Teil der Gesamtmaßnahme<br />

Umgestaltung Ludwigsplatz ausgebaut<br />

werden.<br />

Sämtliche Beläge der Gehweg- und Stellplatzfl ächen<br />

werden entsprechend dem Gestaltungskonzept<br />

Ludwigsplatz mit Natursteinmaterialien, die Fahrbahn<br />

mit Asphalt befestigt.<br />

Die Herstellungskosten sind mit etwa 950.000 Euro<br />

veranschlagt. Die Bauausführung soll zwischen Juli und<br />

Dezember 2013 erfolgen.<br />

P+R Anlage Bahngelände Süd<br />

An der Klepperstraße wurde westlich der neuen<br />

Bahnsteigunterführung bereits im Jahr 2004 die bestehende<br />

Park+Ride-Anlage erweitert. In einem<br />

2. Bauabschnitt östlich der neuen Bahnsteigunterführung<br />

wurden im Zeitraum von Oktober 2009 bis April<br />

2010 nun nochmals rd. 250 Stellplätze realisiert.<br />

Markanter Blickfang: die Überdachung des Zugangsbauwerks<br />

zur neuen Bahnsteigunterführung. Foto: Fachamt<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnte der 3. Bauabschnitt als Lückenschluss<br />

zwischen BA 1, BA 2 und dem Zugangsbauwerk<br />

zur Bahnsteigunterführung realisiert werden. Neben<br />

13 Kurzzeitparkplätzen für PKW stehen nun ca. 300<br />

überdachte Fahrradstellplätze zur Verfügung. Die<br />

Baukosten dieses Bauabschnitts (incl. Fahrradüberdachung)<br />

beliefen sich auf ca. 380.000 Euro.<br />

Seite 41 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Mit den ca. 400 geschaff enen Pendlerparkplätzen an<br />

der Klepperstraße sind die Zahlen der im Vorfeld durchgeführten<br />

Bedarfsermittlung erfüllt.<br />

Miesbacher Straße –<br />

Erweiterung Lärmschutz Oberwöhr<br />

Gemäß Beschlusslage wurde im Jahr <strong>2011</strong> der Lückenschluss<br />

im aktiven Lärmschutz an der Miesbacher<br />

Straße zwischen der Überführung Weiher-Winkl-Weg<br />

und bestehender Lärmschutzwand Oberwöhr sowie<br />

die beschlossene Verlängerung der Lärmschutzwand<br />

in Richtung Westen auf der Auerbachbrücke<br />

realisiert.<br />

Der Abschnitt wird unterteilt in einen Lärmschutzwall<br />

mit einer Länge von ca. 220 m, eine Lärmschutzwand<br />

mit einer Länge von ca. 110 m sowie der Lärmschutzwand<br />

auf dem Brückenbauwerk mit einer Länge<br />

von ca. 45 m. Die Baukosten für die Gesamtmaßnahme<br />

betrugen ca. 370.000 Euro (ohne Bepfl anzung).<br />

Ausbau Brannenburger Straße<br />

Die Brannenburger Straße soll gemeinsam mit dem<br />

Staatlichen Bauamt <strong>Rosenheim</strong> im Abschnitt östlich<br />

vom Kreisel Aising bis zum Möbelhaus Weko im<br />

Jahr <strong>2012</strong> ausgebaut werden.<br />

Innerhalb der Ortsdurchfahrt hat die Fahrbahn eine<br />

Breite von 6,50 m. Westlich der Raublinger Straße erhält<br />

die Brannenburger Straße einen Gehweg mit einer<br />

Breite von 2,50 m. Östlich der Raublinger Straße bis zur<br />

B 15 wird parallel zur Fahrbahn ein kombinierter Geh-<br />

und Radweg mit einer Breite von 2,50 m erstellt.<br />

Für die Durchführung der Maßnahme liegt der Planfeststellungsbeschluss<br />

der Regierung von Oberbayern vor.<br />

Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />

Im Bereich der Kreuzung Aisinger- / Burgfeldstraße<br />

wurde <strong>2011</strong> zur Verkehrsberuhigung der nördliche<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 42<br />

Fahrbahnrand um rd. 1,50 m nach Süden verschwenkt.<br />

Somit hat der Gehweg in Höhe der Hausnummer 82<br />

gegenüber dem Altbestand jetzt eine Breite von<br />

1,75 m. Entsprechend musste auch der südliche Fahrbahnrand<br />

angepasst werden. Hierzu wurde die Fläche<br />

der aufgelösten Bushaltestelle herangezogen.<br />

Mit dieser Maßnahme wurde die Wasserleitung in der<br />

Aisinger Straße (<strong>Stadt</strong>werke) sowie der kreuzende Regenwasserkanal<br />

(<strong>Stadt</strong>entwässerung) ab Anfang der<br />

Nußbaumstraße bis in die Burgfeldstraße erneuert.<br />

In der Panger Straße wird <strong>2012</strong> in Höhe des Kindergartens<br />

sowie der Wirtstraße zur Verkehrsberuhigung<br />

jeweils eine Querungshilfe für Fußgänger integriert.<br />

Die Länge der Querungshilfen beträgt 20,50 m bzw.<br />

7,50 m und hat eine Breite von 2,50 m bzw. 2,00 m.<br />

Im Zusammenhang mit dem Bau der Querungshilfe<br />

beim Kindergarten wird auch die vorhandene Signalanlage<br />

für Fußgänger weiter Richtung Osten bis in<br />

Höhe der Querungshilfe versetzt.<br />

Am Anfang der Hohenofener Straße, in Höhe der Einmündung<br />

„Am Wasen“, ist wiederum eine Querungshilfe<br />

für Fußgänger vorgesehen. Diese Querungshilfe<br />

ist 6,50 m lang und hat eine Breite von 2,50 m.<br />

Zudem ist in der Hohenofener Straße in Höhe der nördlichen<br />

Einmündung der Schullerstraße eine Grüninsel<br />

geplant. Diese dient ausschließlich der Verkehrsberuhigung<br />

und hat eine Länge von 10,00 m und eine Breite<br />

von 1,60 m.<br />

Die Ausführung der beiden Maßnahmen in der Hohenofener<br />

Straße ist zusammen mit dem Bau der Querungshilfen<br />

in der Panger Straße vorgesehen.<br />

Sonstige Straßenbaumaßnahmen<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden folgende weitere Bauprojekte<br />

durchgeführt bzw. fertig gestellt:<br />

– Ausbau der Sonnenstraße samt Errichtung von<br />

beidseitigen Fuß- und Radwegerampen als Anschluss<br />

zum Hermann-Gröber-Weg;


– Rubensstraße: Fertigstellung der Erschließung;<br />

– Oberaustraße: Fertigstellung des Geh-/Radweges<br />

zwischen Oberaustraße und Fürstätt;<br />

– Am Mitterfeld: Weiterführung der Erschließungsarbeiten<br />

im 3. BA;<br />

– Traberhofstraße: Gehweganbau;<br />

– Höhenbergweg: Deckenbau als Abschluss der<br />

Erschließungsmaßnahme;<br />

– Schwaiger Weg: Verlängerung der Erschließungsstraße;<br />

– Dr.-Steinbeißer-Straße: Abschluss der Bauarbeiten<br />

mit Fertigstellung des letzten Gehwegabschnittes;<br />

– Aising-Schönau: Oberfl ächenwiederherstellung<br />

im Rahmen von Spartenarbeiten.<br />

Aufgrund zahlreicher witterungsbedingter Schäden<br />

des vergangenen Winters wurden <strong>2011</strong> einige<br />

besonders schadhafte Straßendecken, z.B. Abschnitte<br />

der Kufsteiner und der Prinzregenten Straße sowie der<br />

Ellmaierstraße erneuert. Die erforderliche Deckenerneuerung<br />

auf der gesamten Länge der Panger Straße<br />

wird mit den Baumaßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />

Aising - Pang (Querungshilfen) ausgeführt.<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> sind folgende weitere Bauprojekte<br />

geplant:<br />

– Tizianstraße: Fertigstellung durch Einbau Asphaltdeckschicht;<br />

– Pestalozzistraße und Schulweg: Erschließung;<br />

– Am Anger: Belagsanierung (Ersatz des Pfl asters<br />

durch Asphaltdecke);<br />

– Äußere Münchner Straße: Querungshilfe auf Höhe<br />

der Alten Landstraße;<br />

– Umbau und Sicherung des Bahnübergangs<br />

Wernhardsberg (Projekt der DB);<br />

– Ebersberger Straße: Fertigstellung der Stichstraße<br />

zum HPZ;<br />

– Westerndorfer Straße: Gehweganbau;<br />

– Oberaustraße: Gehweganbau;<br />

– Neue Erschließungsstraße an der Meraner-/<br />

Brunnholzstraße (AOK-Gelände);<br />

– Sanierung des Weges zwischen<br />

Kardinal-Faulhaber-Platz und Wüststraße;<br />

– Kibitzweg: Deckenbau als Abschluss der<br />

Erschließung;<br />

– Möslstraße: Deckenbau als Abschluss der<br />

Erschließung;<br />

– Brucklacher Straße: Deckenbau als Abschluss<br />

der Erschließung;<br />

– Am Mitterfeld: Weiterführung der Erschließungsarbeiten<br />

im 3. Bauabschnitt;<br />

– Ebersberger Straße: Einbau einer Mittelinsel<br />

auf Höhe der Landsberger Straße;<br />

– Moosbachweg in Happing: Sanierung des Weges<br />

nach Sturmschäden mit Rückbau zum Gehweg;<br />

– Sanierung des Weges zwischen Mangfallkanal<br />

und Mangfall (hinter DEKRA).<br />

Seite 43 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

2.6. Umwelt, Natur und Landschaft<br />

Hochwasserschutz <strong>Rosenheim</strong>/<br />

Hochwasserfreilegung Mangfall<br />

Der Hochwasserschutz in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> wird<br />

weiter zügig vorangetrieben. Folgende Bauabschnitte<br />

mit einer Länge von mehr als sieben Kilometern sind<br />

bisher fertig gestellt:<br />

– Rechtsseitig der Mangfall:<br />

04/ Aisingerwies, 08/ Forststraße Aisingerwies<br />

bis Kaltenmündung, 01/ Kaltmühl-Kaltwies,<br />

02/ Tegernseestraße, 10/ LGS-Gelände Innstraße<br />

bis Innspitz;<br />

– Linksseitig der Mangfall:<br />

06/ Endorfer Au, 09/ Landschaftsschutzgebiet<br />

Mangfall Turnersteg bis Kufsteiner Straße,<br />

10/ LGS-Gelände Rathausstraße bis Mangfallmündung.<br />

<strong>2011</strong> begannen noch die Arbeiten am Bauabschnitt 05,<br />

links- und rechtsseitig der Mangfall, von der <strong>Stadt</strong>grenze<br />

bis zur Äußeren Münchener Straße. Er wird voraussichtlich<br />

<strong>2012</strong> fertig gestellt. Auch dieser Bauabschnitt<br />

erhält eine Deichinnendichtung für mehr Sicherheit.<br />

Weiterer Vorteil der Innendichtung: die Bäume an der<br />

Mangfall müssen wahrscheinlich nicht mehr gefällt<br />

werden!<br />

Der Bauabschnitt 06/ Oberwöhr - Krainstraße - Turnersteg<br />

hat linksseitig ebenfalls eine Deichinnendichtung<br />

erhalten und ist dort abgeschlossen. Rechtsseitig muss<br />

dieser Bauabschnitt noch überplant und naturschutzfachlich<br />

untersucht werden.<br />

Die Bauabschnitte 11 beim Sportplatz 1860 <strong>Rosenheim</strong><br />

und beim Freibad sowie 07 vom Turnersteg bis zum<br />

Auerbach in Oberwöhr sind in der Vorplanung.<br />

Der für Oberwöhr wichtige Bauabschnitt 07 kann allerdings<br />

erst nach Vollendung der anderen Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

gebaut werden, andernfalls würde<br />

sich das oberhalb ausufernde Mangfallhochwasser in<br />

Oberwöhr aufstauen und zu Schäden führen.<br />

Die Kostenbeteiligung für die <strong>Stadt</strong> beträgt etwa<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 44<br />

5,98 Mio. Euro; abgerechnet und bezahlt wurden<br />

bisher gut drei Millionen Euro.<br />

Eine neue Berechnung nach Fertigstellung mehrerer<br />

Bauabschnitte ergab jetzt, dass sich das Überschwemmungsgebiet<br />

verkleinert hat und damit große Teile<br />

der Aisingerwies nicht mehr im Überschwemmungsgebiet<br />

liegen. Die vorläufi ge Sicherung des<br />

Überschwemmungsgebiets der Mangfall wurde<br />

deshalb <strong>2011</strong> angepasst.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> ist zur fi nanziellen Beteiligung<br />

an der Planung und Umsetzung der Maßnahmen<br />

zur Hochwasserfreilegung entlang der Mangfall im<br />

<strong>Stadt</strong>bereich verpfl ichtet. Das Tiefbauamt überwacht<br />

die fi nanzielle Beteiligung der <strong>Stadt</strong> und erstellt baufachliche<br />

Stellungnahmen zu den Planungen. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> wurden ca. 280.000 € an Beteiligtenleistung<br />

bezahlt.<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> ist mit Ausgaben von 150.000 € und<br />

für die Jahre 2013 bis 2015 mit weiteren 1,3 Mio. €<br />

zu rechnen. Die tatsächlichen Ausgaben richten sich<br />

nach der Finanzierungsmöglichkeit der Einzelmaßnahmen<br />

des Wasserwirtschaftsamtes durch den Freistaat<br />

Bayern.<br />

Instandsetzung Herderbachoberlauf<br />

Im Rahmen der Sanierung der Regenüberläufe<br />

entlang des Herderbaches war ursprünglich vorgesehen,<br />

das Gerinne des Herderbaches zwischen dem<br />

Bahndurchlass bei Fürstätt und der Flötzingerwiese<br />

zum Mischwasserkanal umzufunktionieren. Die Entwurfsplanungen<br />

für die entsprechenden notwendigen<br />

Sanierungsmaßnahmen wurden von der <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

bereits erstellt.<br />

Aufgrund neuer Planungsüberlegungen, denen vom<br />

kombinierten <strong>Stadt</strong>entwicklungs- / Baugenehmigungs<br />

mit Werkausschuss der <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

am 15.11.2007 zugestimmt wurde, ist die Umfunktionierung<br />

erst ab der Küpferlingstraße notwendig.


Entsprechend ist für die Instandsetzung des oberhalb<br />

liegenden Bereiches das Tiefbauamt der <strong>Stadt</strong> zuständig.<br />

Die Gesamtkosten für diese Maßnahme<br />

werden ca. 1,35 Mio. € betragen.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurde der Bereich zwischen der Hubertusstraße<br />

und dem Kardinal-Faulhaber-Platz<br />

instand gesetzt. Die Maßnahme bestand im Wesentlichen<br />

aus einer Erneuerung der Abdeckung. Hierfür<br />

wurden ca. 550.000 € ausgegeben.<br />

Die Durchführung der Maßnahme im Bereich vom<br />

Kardinal-Faulhaber-Platz bis zur Küpferlingstraße ist<br />

im Winter <strong>2012</strong>/2013 geplant. Die Kosten von ca.<br />

800.000 € sind im Haushalt <strong>2012</strong> bzw. im Investitionsprogramm<br />

eingestellt.<br />

Abwasserentsorgung von Einzelanwesen<br />

In der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> gibt es einen hohen Anschlussgrad<br />

an das Kanalnetz. Daneben sind derzeit<br />

192 Anwesen im <strong>Stadt</strong>gebiet nicht an die öff entliche<br />

Kanalisation angeschlossen und betreiben<br />

eine Kleinkläranlage.<br />

In den nächsten Jahren sollen 136 Anwesen angeschlossen<br />

werden. Es handelt sich im Wesentlichen<br />

um Anwesen aus Hohenofen, Unterkaltbrunn,<br />

Pösling-Schönau, Happingeraustraße mit Heimstraße<br />

und Hochwaldstraße und Einzelanwesen im<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

Bei 50 Anwesen im <strong>Stadt</strong>gebiet ist ein Kanalanschluss<br />

auf Dauer nicht möglich. Sie müssen ihre<br />

Kleinkläranlage biologisch nachrüsten, um die geforderten<br />

Grenzwerte einhalten zu können. Es handelt<br />

sich dabei um Anwesen aus Schlipfham, Stocka,<br />

abgelegene Einzelanwesen und Hinterliegergrundstücke<br />

ohne privates Leitungsrecht zur öff entlichen<br />

Kanalisation.<br />

Bisher haben 49 Eigentümer nachgerüstet oder die<br />

Nachrüstpfl icht hat sich anderweitig erledigt.<br />

Als Anreiz für die Nachrüstung hat die Bayerische<br />

Staatsregierung speziell für Anwesen, deren Anschluss<br />

an die öff entliche Kanalisation unwirtschaftlich ist, ein<br />

Förderprogramm entwickelt. In der <strong>Stadt</strong> konnten 22<br />

Anlagen gefördert werden.<br />

Unterhalt und Ausbau von Gewässern III. Ordnung<br />

Für die nach dem Gesetz der <strong>Stadt</strong> obliegende Unterhaltung<br />

der Gewässer III. Ordnung (ca. 70 km) wurden<br />

<strong>2011</strong> ca. 170.000 € ausgegeben. Für das Jahr <strong>2012</strong><br />

sind Ausgaben in Höhe von ca. 290.000 € vorgesehen,<br />

die über den Gewässerunterhaltungszweckverband<br />

gefördert werden.<br />

Die Steigerung ist im Wesentlichen verursacht durch<br />

die Übernahme von Anlagen wie Deichsiele und<br />

Pumpwerke für den Hochwasserschutz an der<br />

Mangfall, durch die im Jahr <strong>2012</strong> erfolgende restliche<br />

Beseitigung von Sturmschäden aus dem Jahr <strong>2011</strong>,<br />

einen erhöhten Ansatz für mögliche Sturmschäden<br />

<strong>2012</strong> und durch einen Investitionsstau notwendiger<br />

Baumaßnahmen an den Gewässern (z. B. Neubau<br />

von Rechenbauwerken), der sich durch Einsparungen<br />

in den zurück liegenden Jahren ergeben hat.<br />

Art und Umfang der Förderung werden zwischen<br />

15 und 30% liegen. Damit eine maximale Förderung<br />

erreicht werden kann, wurde ein Gewässerentwicklungsplan<br />

erarbeitet. Mit ersten Vorarbeiten für die<br />

Planung zur schrittweisen Umsetzung des Planes<br />

wurde begonnen.<br />

Da Grundlage für eine sinnvolle Planung an Gewässern<br />

die Kenntnis über Hydrologie und Hydraulik sind,<br />

sollen in den kommenden Jahren sukzessive alle<br />

Gewässer hydraulisch berechnet werden.<br />

Erst dann kann eine Planung für die Umsetzung<br />

des Gewässerentwicklungsplanes mit dem Ziel der<br />

ökologischen Aufwertung unter Berücksichtigung der<br />

Hochwasserfreiheit bebauter Flächen erstellt werden.<br />

Seite 45 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

Heizöllagerung im Überschwemmungsgebiet<br />

Im Hochwasserfall kann aus Heizöltanks, die nicht richtig<br />

gesichert sind, Öl austreten und zu hohen Schäden<br />

an Gebäuden und Umwelt führen. Es ist deshalb wichtig,<br />

ausreichend Vorsorge bei Anlagen zu treff en, die in<br />

einem Überschwemmungsgebiet liegen.<br />

Das Wasserwirtschaftsamt <strong>Rosenheim</strong> hat der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> mit Karten vom April <strong>2011</strong> erneut die<br />

Gebiete mitgeteilt, die voraussichtlich bei einem<br />

hundertjährigen Hochwasser der Mangfall in der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> überschwemmt werden. Die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> hat aufgrund einer Allgemeinverfügung<br />

zum Überschwemmungsgebiet vom 22.06.2004 insgesamt<br />

1420 Privathaushalte angeschrieben, in denen<br />

vor allem Heizöltankanlagen betrieben werden. Darin<br />

werden die Eigentümer aufgefordert, ihre Anlagen zu<br />

überprüfen und ggf. Maßnahmen zur Auftriebssicherung<br />

ihrer Tanks zu treff en.<br />

Bisher haben 99% der Betreiber dieser Anlagen<br />

ihre Verpfl ichtung erfüllt. Die restlichen werden<br />

mittels Zwangsgeldanordnungen aufgefordert, ihrer<br />

Nachrüstpfl icht nachzukommen.<br />

Die Überprüfung der wiederkehrend prüfpfl ichtigen<br />

Anlagen wird weiterhin intensiv betrieben.<br />

Umweltpreis 2010<br />

Viele gute Bewerbungen gingen für den Umweltpreis<br />

2010 ein. Der Jury fi el es deshalb schwer, die besten<br />

auszuwählen. So entschloss man sich, den dritten Preis<br />

an zwei Bewerber zu vergeben.<br />

Den ersten Preis erhielten die Naturfreunde e.V.<br />

Ortsgruppe <strong>Rosenheim</strong> für ihren langjährigen Einsatz<br />

im Kampf gegen das Springkraut. Da jedes Jahr die<br />

gleichen Flächen vom Springkraut befreit werden,<br />

zeigten sich <strong>2011</strong> erstmalig nachhaltige Erfolge: Das<br />

Springkraut wächst nur noch spärlich nach, es entsteht<br />

wieder Raum für einheimische Pfl anzen.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 46<br />

Der Umweltpreisträger 2010, die Naturfreunde e.V. Ortsgruppe<br />

<strong>Rosenheim</strong>, nach erfolgreichem Einsatz gegen das Springkraut.<br />

Foto: Naturfreunde<br />

Den zweiten Platz erhielt die Firma Szeili für die<br />

Anpassung ihrer Betriebsabläufe an ökologische<br />

Erfordernisse. Diese Anpassung geschieht unter<br />

anderem durch Verwendung umweltfreundlicher Produkte<br />

sowie sparsamer Dosiersysteme und konstanter<br />

Wassereinsparungen.<br />

Den dritten Preis erhielten sowohl der Kinderhort<br />

Jonathan der Nachbarschaftshilfe <strong>Rosenheim</strong> Kita<br />

GmbH als auch die Kindertageseinrichtungen Arche<br />

Noah, St. Michael und Christkönig. Im Kinderhort<br />

Jonathan bastelten die Kinder aus Recyclingmaterialien<br />

Kostüme, die sie bei einer Modenschau vorführten. Die<br />

Kindertageseinrichtungen Arche Noah, St. Michael und<br />

Christkönig, führten bereits zum dritten Mal ihre alljährliche<br />

„Waldwoche“ durch. Ihr Ziel: bei den Kindern<br />

spielerisch das Verständnis zur Natur wecken.<br />

Umweltfest<br />

Das Umweltfest, das am 24. September auf dem Max-<br />

Josefs-Platz stattfand, <strong>2011</strong> trug das Motto „Das Klima<br />

ändert sich! Und wir?“.


Zahlreiche Vereine, Verbände und öff entliche Einrichtungen<br />

lieferten einen unterhaltsamen Denkanstoß<br />

für den Klimaschutz. Dank des schönen Wetters zog<br />

es sehr viele Besucher aus der <strong>Stadt</strong> und der Region<br />

<strong>Rosenheim</strong> aufs Umweltfest und an die Stände der<br />

zahlreichen Aussteller. Das Fest bot ein sehr breites<br />

Spektrum an Informationen und Anregungen.<br />

Der Passivhauskreis <strong>Rosenheim</strong>-Traunstein e.V. hielt<br />

im Kommunikations-Center der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad<br />

Aibling Vorträge über die Grundlagen und<br />

Potentiale des energieeffi zienten Bauens. Auch die<br />

energetische Sanierung von Häusern – vom Altbau bis<br />

zum Passivhaus – kam zur Sprache. Die <strong>Stadt</strong>werke<br />

<strong>Rosenheim</strong> vergaben den Preis an die Energiesparfamilie.<br />

Lightcycle tauschte kaputte Glühbirnen<br />

gegen echte Birnen. Greenpeace warnte mit Aktionen<br />

der Greenpeace-Jugend vor dem Leerfi schen der<br />

Meere. Auch Organisationen wie FIAN, bisher noch<br />

nicht allzu bekannt, stellten sich dem interessierten<br />

Publikum vor: das „Food First Informations- und<br />

Aktions-Netzwerk“ kämpft für die Verwirklichung<br />

des Menschenrechts auf Nahrung. Informationen über<br />

energiesparendes Bauen mit kostenlosen Energieberatungen,<br />

über Mobilität, die Nutzung von Solarkochern,<br />

über alternative Energiearten oder den Hochwasserschutz<br />

wurden teilweise auf spielerische Art und Weise<br />

dargestellt.<br />

Für Unterhaltung sorgten die Band Jazzica und der<br />

Trachtenverein Stamm I. Die Resonanz war sehr positiv,<br />

sowohl von Seiten der Besucher als auch von Seiten<br />

der Aussteller. Ein rundum gelungenes Umweltfest!<br />

Klimamobil an <strong>Rosenheim</strong>er Schulen<br />

Das Katholische Bildungswerk <strong>Rosenheim</strong> stellte<br />

<strong>2011</strong> seine Bildungsreihe unter das Motto „Das Klima<br />

ändert sich! Und wir?“. Als Kooperationspartner beteiligt<br />

sich das Umweltamt neben dem Umweltfest mit der<br />

Aktion „Klimamobil“.<br />

In spielerischer Weise wurden die Schülerinnen<br />

und Schüler insbesondere der dritten und vierten<br />

Grundschulklassen an das Thema „Klimawandel“<br />

herangeführt, indem sie als Forscher verkleidet zu<br />

einer Raumstation fl iegen und dort Experimente<br />

durchführen konnten.<br />

Kinder in der Schule Westerndorf experimentieren eifrig<br />

unter Anleitung des Klimamobils. Foto: Umweltamt<br />

In <strong>Rosenheim</strong> gastierte das Klimamobil an der Grundschule<br />

Erlenau, Volksschule Fürstätt, Schule Happing<br />

und Grundschule Prinzregentenstraße.<br />

Weitere Termine sind geplant.<br />

Waldspaziergang<br />

Das Umweltamt initiierte und organisierte <strong>2011</strong> einen<br />

„<strong>Rosenheim</strong>er Waldspaziergang“. Vorgestellt wurden<br />

dabei die Maßnahmen im Wald von Georg Hofstetter<br />

senior und junior in ihrem Waldstück am Happinger<br />

See.<br />

Die beiden Waldbauern erhielten für ihren standortgerechten<br />

Umbau des Waldes 2009 den Umweltpreis<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>. Dabei achteten die Waldbesitzer<br />

vor allem auf optimale Standortwahl der Bäume und<br />

Pfl anzen; nur so lasse sich garantieren, dass die Bäume<br />

gut verwurzeln und Stürmen standhalten: „Langes und<br />

gesundes Wachstum ist also nicht nur gut für den Wald,<br />

Seite 47 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />

sondern auch für die Waldbesitzer. Denn mit gesunden<br />

Bäumen erwirtschaftet man bessere Erträge“, sagen die<br />

Hofstetters aus Überzeugung.<br />

Förster Przybilla (r.) erklärt mit zusammen mit den beiden<br />

Waldbauern die Waldzusammensetzung. Foto: Fachamt<br />

Förster Harald Przybilla vom Amt für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten erläuterte mit den beiden<br />

Preisträgern ihre Maßnahmen. Bei der zweistündigen<br />

Führung bekamen die Teilnehmer einen Einblick in<br />

alle Stufen des Waldes, vom Jungwald bis hin zu<br />

ausgewachsenen Bäumen. Es gab aber auch Informationen<br />

zur besonderen Situation des Waldes im<br />

Inntal, über das Eschensterben oder die wirtschaftliche<br />

Situation der Waldeigentümer.<br />

Das Umweltamt führt <strong>2012</strong> in Kooperation mit dem<br />

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wieder<br />

eine Informationsveranstaltung zum Thema Wald und<br />

Klimawandel durch.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 48<br />

Sturmschäden / Unwetter vom 22.06.<strong>2011</strong><br />

Am Mittwoch, den 22.06.<strong>2011</strong> zog von Westen kommend<br />

ein Gewittersturm über die Region und richtete<br />

innerhalb kürzester Zeit verheerende Sachschäden<br />

an. Das Unwetter wütete besonders im Südosten<br />

des <strong>Stadt</strong>gebietes.<br />

Etwa um 15.45 Uhr setzte starker orkanartiger Wind<br />

ein, dieser wurde von Starkregen und Hagel begleitet.<br />

Der Gewittersturm suchte sich eine Schneise vom<br />

Brückenberg, Kardinal-Faulhaber-Platz über den<br />

Hauptfriedhof bis hin zum Inn. Die andere Unwetterschneise<br />

verlief vom Kraftwerk Oberwöhr über die<br />

freie Turnerschaft kommend über die Aisingerwies,<br />

Aising Ost bis nach Happing und reichte ebenfalls bis<br />

zum Inn.<br />

In diesen beiden Zonen entstanden die stärksten<br />

Sachschäden. So wurden insbesondere Bäume in<br />

Parkanlagen, an Straßen und im Bereich am Hauptfriedhof<br />

sowie in den Waldfl ächen in Happing und im<br />

Naherholungsgebiet am Floriansee, Happinger-Au-See<br />

und Happinger See geschädigt. In großen Arealen<br />

wurden die Bäume entwurzelt oder im Starkwind<br />

abgeknickt.<br />

Enorme Verwüstungen hinterließ der Sturm in den Wäldern<br />

wie hier an der Happinger-Au-Straße. Foto: Fachamt


Hierdurch entstanden Folgeschäden an Straßenbelagsfl<br />

ächen, Straßenleuchten, Sitzbänken und<br />

zum Teil an den Deichen durch die aufgeworfenen<br />

Wurzelstöcke bzw. die umgestürzten Bäume. Der<br />

Baubetriebshof, der Gewässerzweckverband, das THW<br />

und eine Vielzahl von privaten Unternehmen wurden<br />

umgehend mit der Beseitigung der Sturmschäden<br />

beauftragt.<br />

Die Firmen arbeiteten an Fronleichnam und an den folgenden<br />

Samstagen, um möglichst schnell die Straßen,<br />

Parkanlagen sowie Fuß- und Radwege wieder für den<br />

Verkehr freigeben zu können. Aufgrund der Vielzahl<br />

der Sachschäden dauerte die Beseitigung der<br />

Schäden rund vier Monate! Großer Dank gilt allen<br />

Helferinnen und Helfern.<br />

Ein Teil der Ersatzpfl anzungs- und Auff orstungsmaßnahmen<br />

konnten bis Ende <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />

werden. Im Frühjahr <strong>2012</strong> folgen ergänzende Maßnahmen.<br />

Bis zum jetzigen Zeitpunkt belaufen sich die aus den<br />

Sturmschäden entstandenen Kosten für Unterhalt<br />

Straßenbegleitgrün, Möblierung sowie Grünanlagen<br />

und Naherholungsgebiete auf mehr als 300.000 Euro.<br />

Ein Teil davon lässt sich aus dem Erlös der Holzvermarktung<br />

kompensieren.<br />

Seite 49 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

3.0. Vorwort<br />

Foto: S. Trux<br />

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und wir blicken zurück<br />

und vor allem nach vorne. Die hohe Dynamik, die<br />

auch <strong>2011</strong> wieder die Arbeit prägte, stellen die Ämter<br />

in ihren Ausführungen anschaulich dar.<br />

Das Stichwort Dynamik möchte ich in zweierlei Hinsicht<br />

in meinem Vorwort aufgreifen.<br />

Zum Einen danke ich allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern im Dezernat dafür, dass sie in allen<br />

Bereichen mit dieser hohen Dynamik Schritt halten<br />

konnten, auch wenn dies oft an die Grenze der Leistungsfähigkeit<br />

ging. Es ist wie beim Bergsteigen: Man<br />

hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, möchte dieses Ziel<br />

natürlich auch zeitnah erreichen und wenn möglich,<br />

vor Einbruch der Dämmerung auch wieder zurückgekehrt<br />

sein. Und jeder der in die Berge geht, kennt den<br />

Punkt, an dem man meint, jetzt reicht es, jetzt geht es<br />

nicht mehr weiter, jetzt kehren wir lieber wieder um.<br />

Dann ist vielleicht ein Freund oder Partner an der Seite<br />

der sagt, „Nein, dass schaff en wir schon und wenn wir<br />

oben sind, ist die Befriedigung umso größer“.<br />

Notwendig hierzu sind auf dem Weg zum Gipfel auch<br />

die entsprechenden Pausen, mal ein Innehalten und<br />

Krafttanken oder ein gegenseitig aufmunterndes „des<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 50<br />

pack´ ma scho“. Einen Schwerpunkt im Dezernat<br />

legten wir deshalb in diesem Jahr gemeinsam mit allen<br />

Führungskräften auf die Gesundheitsförderung und<br />

Burnout-Prophylaxe.<br />

Zum Anderen bedeutet Dynamik in die Zukunft<br />

betrachtet, dass wir uns mit allen Ämtern in das<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Rosenheim</strong> 2025 einbringen.<br />

Wir werden deshalb im Jahr <strong>2012</strong> u. a. die<br />

Jugendhilfeplanung, Teilplan Jugendarbeit und<br />

Jugendsozialarbeit und ebenso den in die Jahre<br />

gekommenen Altenhilfeplan fortschreiben, der<br />

dann gemeinsam mit dem Pfl egebedarfsgutachten<br />

unser Seniorenpolitisches Gesamtkonzept ergibt. Wir<br />

werden außerdem den Teilhabeplan für Menschen<br />

mit Behinderung erstellen sowie gemeinsam mit dem<br />

Staatlichen Schulamt den Umsetzungsplan für Inklusion<br />

und Integration an unseren Schulen, sowie<br />

unseren Maßnahmeplan für weitere Ganztagsklassen<br />

und zur Ganztagsbetreuung. Für Menschen mit Migrationshintergrund<br />

werden wir weiter den Nationalen<br />

Integrationsplan umsetzen und die konkreten <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Maßnahmen gemeinsam mit der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong> in einem eigenen <strong>Rosenheim</strong>er Integrationskonzept<br />

darstellen.<br />

Im Bildungsbereich wollen wir vor allem das Projekt<br />

FitZ „Fit in die Zukunft“ sukzessive ausbauen<br />

als das Leuchtturmprojekt zur stärkenorientierten<br />

individuellen Begabungsförderung von Kindern in<br />

Kindergärten, Horten und Grundschulen. Über die<br />

Darstellung des <strong>Rosenheim</strong>er Bildungsnetzwerks mit all<br />

seinen Dimensionen streben wir die Gründung eines<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Bildungspaktes gemeinsam mit der<br />

Wirtschaft an, um so die anerkannt guten Plätze, wie<br />

z. B. im Ranking Deutscher Lernatlas <strong>2011</strong> der Bertelsmannstiftung,<br />

weiter nachhaltig zu stärken und damit<br />

zu sichern.<br />

Michael Keneder Dezernent IV


3.1. Kinder- und Jugendhilfe<br />

Gerald Rose, Leiter Amt für Kinder,<br />

Jugendliche und Familie. Foto: G. Ziehr<br />

Beitragsübernahme Kindertagesstätten<br />

Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket, das zum<br />

01.01.<strong>2011</strong> in Kraft getreten ist, haben sich für die<br />

Beitragsübernahme Änderungen ergeben.<br />

Bisher wurde das Mittagessen unter Anrechnung<br />

einer häuslichen Ersparnis als Teil des Beitrags vom Amt<br />

für Kinder, Jugendliche und Familien übernommen.<br />

Unser Bestreben war es, möglichst bürgerfreundlich<br />

die Umstellung zu gestalten.<br />

Das Mittagessen wurde daher bis Ende des Bewilligungszeitraums<br />

zum 31.08.<strong>2011</strong> an die Einrichtungen<br />

überwiesen. In Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten<br />

wurden die notwendigen Anträge für die<br />

Übernahme des Mittagessens aus dem Bildungs- und<br />

Teilhabepaket von den Eltern eingeholt. Intern erfolgt<br />

eine Erstattung der Kosten für das Mittagessen durch<br />

das Sozialamt.<br />

Für das Jahr 2010 / <strong>2011</strong> wurden in 730 Fällen Beiträge<br />

übernommen. Aufgrund des Ausbaus der Kindertagesbetreuung<br />

ist mit steigenden Fallzahlen in den<br />

nächsten Jahren zu rechnen.<br />

Wirtschaftliche Jugendhilfe<br />

Die völlig neue Auslegung der Zuständigkeitsvorschrift<br />

des § 86 Abs. 5 SGB VIII durch das Urteil des BVerwG<br />

vom 09.12.2010 stellt die Mitarbeiter vor große Herausforderungen.<br />

Ein Beispiel: Eltern teilen sich das gemeinsame Sorgerecht,<br />

das Kind lebt bei der Mutter in <strong>Rosenheim</strong>,<br />

der Vater in München. Dann verzieht die Mutter nach<br />

Berlin. Nach neuer Auslegung bleibt <strong>Rosenheim</strong><br />

zuständig, davor wanderte die Zuständigkeit mit – in<br />

diesem Fall nach Berlin.<br />

Alle bestehenden Fälle, insbesondere stationäre<br />

Heimunterbringungen / Kinder, die in Pfl egefamilien<br />

untergebracht sind, mussten neu überprüft werden,<br />

ob das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien aufgrund<br />

der neuen Auslegung noch zuständig ist. In vier<br />

Fällen wurden Anträge auf Übernahmen bei anderen<br />

Jugendämtern gestellt, mit einer gleichzeitigen Übernahme<br />

der Kosten rückwirkend für ein Jahr.<br />

Fälle, in denen Kostenerstattungen geleistet werden<br />

und wurden, sind ebenfalls zu überprüfen. Bis Ende<br />

<strong>2011</strong> müssen Ansprüche aus 2007 aufgrund der<br />

vierjährigen Verjährungsvorschriften noch angemeldet<br />

werden. Im Gegenzug sind auch schon einige Jugendämter<br />

an uns mit Kostenerstattungsansprüchen<br />

herangetreten.<br />

Das Urteil schaff t viel Verwirrung. Es werden von<br />

Seiten des Bayerischen Landesjugendamtes sowie<br />

des Bayerischen Städte- und Landkreistages Überlegungen<br />

angestellt, eine Nichtanwendbarkeit des<br />

Urteils zu empfehlen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die<br />

Bayerischen Jugendämter positionieren und ob auch<br />

andere Landesverbände eine entsprechende Regelung<br />

treff en.<br />

Vormundschaftsreform<br />

In der Vergangenheit sind die Vormünder/Pfl eger<br />

aufgrund des geringen Zeitbudgets leider mehr oder<br />

Seite 51 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

weniger zu „Unterschriftsnotaren“ geworden,<br />

die sich hauptsächlich nur noch um die fi nanziellen<br />

Belange (Unterhalt, Erbschaften etc.) und die formelle<br />

Seite der gesetzlichen Vertretung kümmern konnten.<br />

Mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen<br />

hatten sie keinen oder kaum Kontakt.<br />

Die Vormundschaftsreform soll eine Kehrtwende<br />

bringen. Am 06.07.<strong>2011</strong> ist bereits ein Teil des<br />

Gesetzes zur Änderung des Vormundschafts- und<br />

Betreuungsrechts in Kraft getreten. Der Blick geht<br />

weg vom Amt hin zur Person. Der persönliche Kontakt<br />

zum Mündel/Pfl egling, der in der Regel monatlich<br />

stattfi nden soll, und die Verpfl ichtung die Pfl ege und<br />

Erziehung des Mündels/Pfl eglings persönlich zu fördern<br />

und zu gewährleisten, stehen im Mittelpunkt.<br />

Ein Jahr später, am 05.07.<strong>2012</strong>, treten weitere<br />

Vorschriften des Gesetzes in Kraft. Es muss dann z.B.<br />

sichergestellt sein, dass eine Vollzeitkraft nicht mehr<br />

als 50 Fälle führt und eine Anhörung des Kindes/<br />

Jugendlichen vor Auswahl der die Vormundschaft/<br />

Pfl egschaft führenden Fachkraft im Jugendamt stattfi<br />

ndet. Das Familiengericht überwacht die Einhaltung<br />

der gesetzlichen Vorgaben.<br />

Mit dem versetzten Inkrafttreten will der Gesetzgeber<br />

den Jugendämtern ausreichend Zeit geben, sich auf<br />

die neuen Anforderungen einzustellen. Das betriff t<br />

insbesondere die notwendige Aufstockung der personellen<br />

Ressourcen.<br />

Das Gesetz stellt Jugendämter und Fachkräfte, die<br />

Vormundschaften und Pfl egschaften führen, vor einige<br />

Herausforderungen. Dies betriff t u. a. auch die Qualifi<br />

kation des Vormunds/Pfl egers. Neben rechtlichen<br />

Kenntnissen ist jetzt auch (sozial)pädagogisches Knowhow<br />

gefragt.<br />

RSD/ Sozialraumteam Ost<br />

Seit Beginn des Jahres <strong>2011</strong> ist das Projekt „Sozialraumorientierte<br />

Jugendhilfe“ erfolgreich in den Regel-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 52<br />

betrieb übergeleitet worden. Für den Sozialraum Ost<br />

bedeutet dies, dass das bewährte Team von Jugendamt<br />

und Diakonischem Werk weiterhin zusammenarbeitet<br />

und auch zukünftig neue Wege gehen sowie<br />

maßgeschneiderte Lösungen für Familien suchen wird.<br />

Im laufenden Jahr <strong>2011</strong> wurde nachhaltig daran<br />

gearbeitet das „Blaue Haus“, angemietet vom Diakonischen<br />

Werk für das Sozialraumteam Ost, zum Zentrum<br />

der unterschiedlichsten Aktivitäten zu machen.<br />

Ganzjährig werden hier Maßnahmen, Projekte und<br />

Events, sowie Besprechungen und Fortbildungen<br />

durchgeführt.<br />

Für das Team ist ganz entscheidend, das Ziel der „maßgeschneiderten<br />

Lösungen“ weiter zu verfolgen und<br />

zu intensivieren. So gibt es seit über einem Jahr ein<br />

„Soziales Gruppenangebot“ für Kinder, die aus den<br />

verschiedensten Gründen nicht in einer Regeleinrichtung<br />

betreut werden können.<br />

Dadurch konnte es beispielsweise gelingen, einen<br />

9-jährigen Jungen aus dem HPZ in das soziale Gruppenangebot<br />

zu integrieren. Durch die intensive<br />

Elternarbeit und die Bereitschaft der Eltern, sich auch<br />

auf die Angebote einzulassen und ihrerseits die Chance<br />

zum Lernen zu ergreifen, konnten die schulischen<br />

Leistungen des Jungen stabilisiert und eine stationäre<br />

Unterbringung verhindert werden.<br />

Die Chancen für das Team liegen darin, dass es möglich<br />

ist, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auch<br />

kurzfristig auf Bedarfe zu reagieren und diese intensiv<br />

umzusetzen. Eine weitere Stärke liegt darin, die<br />

Arbeitszeiten fl exibel zu gestalten und gerade auch am<br />

Wochenende aktiv zu sein, da hier oft Lücken in der<br />

Betreuung der Kinder entstehen.<br />

Mittlerweile für die Familien ein fester Bestandteil in<br />

der Angebotspalette sind die Eltern-Kind-Aktionen,<br />

welche einmal monatlich am Samstag stattfi nden<br />

sowie die Eltern-Kind-Projekte im „Blauen Haus“.<br />

Hauptaugenmerk liegt hier darauf, dass mindestens ein<br />

Elternteil an den Aktionen teilnimmt. Gefördert werden


dabei Kontakte zu anderen Familien, da es ein immer<br />

wiederkehrender Wunsch war, aus der teilweise doch<br />

sehr massiven, sozialen Isolation herauszukommen.<br />

Mittlerweile hat sich eine Gruppe Mütter mit Kindern<br />

gefunden, die alleine etwas unternehmen oder auch<br />

punktuell anfragen, ob sie die zur Verfügung stehenden<br />

Räumlichkeiten nützen können.<br />

Auch das Jahr <strong>2011</strong> ist wieder einmal spannend,<br />

erkenntnis- und erlebnisreich für alle Beteiligten<br />

gewesen. Die inhaltliche Arbeit ist herausfordernd, die<br />

Lösungswege immer wieder neu und möglichst kreativ<br />

und angepasst an die Familien.<br />

Für das nächste Jahr stehen aus diesem Grund auch<br />

wieder neue Projekte im Raum, die vor allen Dingen im<br />

stationären Bereich neue Möglichkeiten für Kinder<br />

schaff en sollen.<br />

RSD / Sozialraumteam West<br />

Das Sozialraumteam West blickt auf ein arbeitsintensives<br />

und ereignisreiches Jahr zurück. Allen Voran<br />

stand die tägliche Fallarbeit im Mittelpunkt des Geschehens.<br />

Das Aufgabengebiet erstreckt sich hierbei<br />

von der Beratung bei Erziehungsfragen oder im Falle<br />

von Trennung und Scheidung, über die Mitwirkung<br />

bei Familiengerichtsverhandlungen, Erarbeitung von<br />

Lösungsorientierten Hilfen zur Erziehung, der Jugendgerichtshilfe<br />

bis hin zu Maßnahmen zur Sicherung des<br />

Kindeswohls.<br />

Letzteres betriff t zunehmend auch minderjährige<br />

Flüchtlinge, die ohne Eltern aus Krisengebieten wie<br />

Afghanistan und Irak zu uns kommen. Mit größtmöglicher<br />

Sorgfalt und Professionalität arbeiten die<br />

Mitarbeiter des Jugendamts gemeinsam mit den<br />

Kolleginnen und Kollegen von Startklar Schätzel eng<br />

und partnerschaftlich zusammen.<br />

Um dem hohen Anspruch sozialräumlicher Kinder-<br />

und Jugendhilfearbeit gerecht zu werden, richtet sich<br />

der Blick stets auf die Menschen mit ihren Bedürfnis-<br />

sen, Zielen und Ressourcen. Dabei achten wir darauf<br />

Lösungen mit den Klienten zu erarbeiten, die<br />

der individuellen Lebenswelt angepasst sind. Ein<br />

ständiger Überprüfungsprozess dient der Sicherung<br />

des hohen Standards. Weiterentwicklungen bei den<br />

Methoden der Fallberatung werden fortlaufend in das<br />

Sozialraumteam eingebracht.<br />

Für das Gelingen der Arbeit in der Jugendhilfe ist ein<br />

weit verzweigtes Netz an Kooperationspartnern<br />

unerlässlich. Aus diesem Grund arbeiten wir mit den<br />

drei Schulen, den Jugendsozialarbeitern an Schulen,<br />

den neun Kindertagesstätten, dem <strong>Stadt</strong>jugendring,<br />

der Erziehungsberatungsstelle, den Ehrenamtlichen<br />

des Vereins Bunte Finsterwalderstraße, der Freiwilligenagentur,<br />

den Pfarreien und vielen Weiteren eng<br />

zusammen.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil sozialräumlicher Arbeit<br />

ist die „Fallunspezifi sche und fallübergreifende Arbeit“<br />

kurz „FuA / FüA.“ Leider zwangen Einsparmaßnahmen<br />

zu Einschränkungen in der Planung. Dennoch wurden<br />

<strong>2011</strong> u. a. angeboten:<br />

– Fahrradwerkstatt,<br />

– Familienfreizeiten,<br />

– Väter-Kinder-Projekte,<br />

– Sommerfest,<br />

– Bunter Familiennachmittag,<br />

– Bastelwerkstatt,<br />

– Familien in Bewegung (FiB).<br />

Für das kommende Jahr wollen wir, dem Konzept der<br />

Sozialraumorientierung entsprechend, die Aktivitäten<br />

in FuA / FüA wieder verstärkt ausbauen.<br />

Als vernetzendes Gremium hat sich der Arbeitskreis<br />

Kinder und Jugend, kurz Ki-Ju West als eine nützliche<br />

und hilfreiche Plattform herausgestellt.<br />

Ein gemeinsames Thema, das Spannungsfeld zwischen<br />

Förderung und Anspruchsdenken an die Erziehungsinstitutionen,<br />

verlieh dem AK Schwung. So soll das<br />

Thema Förderung, Bildung und Zeit bestimmend für<br />

das kommende Jahr sein. Der Bundesfamilienbericht<br />

bestätigt uns in unserem Tun.<br />

Seite 53 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

RSD/ Sozialraumteam Nord<br />

Ein besonderer Höhepunkt in der Arbeit des Sozialraumteams<br />

war die Eröff nung des Bauwagens als<br />

Heimat der Radlwerkstatt in der Lessingstraße. In<br />

vorbildlicher Kooperation zwischen Jugendhilfe und<br />

der Hochschule wurde gemeinsam mit den Jugendlichen<br />

ein alter Bauwagen von Innenarchitekturstudenten<br />

in monatelanger Arbeit zur Radlwerkstatt<br />

umgebaut. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer<br />

zeigte sich bei der Eröff nung begeistert über das soziale<br />

Engagement und fachliche Können der Studenten<br />

sowie über die Tatkraft der Jugendlichen. Dieses Projekt<br />

sei ein gutes Beispiel für nachbarschaftliche Kooperation<br />

im <strong>Rosenheim</strong>er Norden. Die Radlwerkstatt wird<br />

an zwei Tagen in der Woche von Ehrenamtlichen<br />

geöff net und hat immer sehr regen Zulauf von<br />

Kindern und Jugendlichen aus der Lessingstraße und<br />

Umgebung.<br />

Ein positives Beispiel gelingender Jugendhilfe ist<br />

das Projekt „MUKI“, in dem sich alleinerziehende<br />

Mütter mit ihren Kindern regelmäßig treff en und<br />

gemeinsame Freizeitaktivitäten durchführen. Neben<br />

Ausfl ügen wird auch sehr kreativ gebastelt und getöpfert.<br />

Die Werke werden im Dezember auf dem Adventsmarkt<br />

im Bürgerhaus Miteinander verkauft.<br />

Als niederschwellige Form der Erziehungsberatung<br />

hat sich im Norden das Projekt „Abenteuer Erziehung“<br />

etabliert. Hier treff en sich interessierte Eltern<br />

und tauschen sich mit fachlicher Begleitung gemeinsam<br />

über alltägliche Erziehungsfragen aus. Dies führt<br />

auf unkomplizierte Weise zu einer gewissen Entlastung<br />

der Eltern, da sie erfahren, andere Eltern haben<br />

dieselben Probleme. Darüber hinaus gibt es für jeden<br />

neue Ideen, wie er mit den eigenen Kindern besser klar<br />

kommen kann.<br />

Eine deutliche Zunahme bei der Betreuung unbegleiteter<br />

minderjähriger Flüchtlinge ist zu verzeichnen.<br />

Diese werden nach oft wochenlangen Irrfahrten<br />

nach Deutschland eingeschleust und dann ohne<br />

Begleitung Erwachsener von der Bundespolizei aufgegriff<br />

en. Das Jugendamt kümmert sich dann um die in<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 54<br />

der Regel hoch belasteten und oftmals traumatisierten<br />

Kinder aus Afghanistan, dem Irak oder anderen<br />

Krisenregionen. Dies stellt eine hohe fachliche und<br />

psychische Herausforderung für unsere Mitarbeiter<br />

dar. Zukünftig ist eine weitere Zunahme der Fälle zu<br />

befürchten.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wird das Bundeskinderschutzgesetz zu<br />

neuen Herausforderungen beim Jugendamt führen.<br />

Zum einen werden die sogenannten „Frühen Hilfen“<br />

gesetzlich verankert, was unserer „Koki“ (Koordinierende<br />

Kinderschutzstelle) erheblichen Rückenwind<br />

verleiht. Zum anderen wird ein Anspruch auf Beratung<br />

in Fragen von Kindeswohlgefährdung für alle Institutionen<br />

die mit Kindern arbeiten, wie z.B. Schulen,<br />

festgelegt.<br />

Koordinierende<br />

Kinderschutzstelle – KoKi<br />

Nach einer überaus gelungenen gemeinsamen Auftaktveranstaltung<br />

der KoKi von <strong>Stadt</strong> und Landkreis<br />

mit rund 300 Gästen aus Politik und allen wichtigen<br />

Kooperationsfeldern im <strong>Rosenheim</strong>er Bildungswerk<br />

folgten weitere gemeinsame Veranstaltungen. Vorgestellt<br />

wurde die Arbeit z.B. der Berufsgruppe der<br />

Hebammen, eine Veranstaltung der städtischen KoKi<br />

fand im <strong>Rosenheim</strong>er Rathaussaal statt, mit rund 30<br />

Vertretern des Gesundheitssystems, u.a. Klinikärzten,<br />

Beratungsstellen, Vertretern des Päd-Netz, der Schwangerschaftsberatung,<br />

der Frühförderung, Gynäkologen,<br />

Kindertagesstätten etc.<br />

Bei allen Treff en und Kontakten im Anschluss an die<br />

Auftaktveranstaltung ging es darum, zum einen Sinn<br />

und Zweck der Koordinierenden Kinderschutzsstellen<br />

zu erläutern, zum anderen gemeinsame Strategien<br />

zu entwickeln, in welchen Schritten die frühen<br />

Hilfen in ihrem jeweiligen Vernetzungsgrad noch<br />

weiter optimiert werden können.<br />

Runde Tische mit den unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

wie auch Öff entlichkeitsarbeit in den lokalen Medien,<br />

ein neuer KoKi-Internetauftritt und die Erstellung


eines Newsletters für alle Netzwerkpartner sowie die<br />

Einrichtung der Informationsplattform „Eltern im<br />

Netz“ für Rat und Hilfen vor Ort − in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesjugendamt − kennzeichneten die<br />

Vorgehensweise und Maßnahmen der KoKi bei der<br />

Bewältigung der ersten Projektschritte.<br />

Parallel dazu nahmen die KoKi Mitarbeiter direkten<br />

Kontakt zu einzelnen Hilfeanbietern auf, um gemeinsame<br />

thematische Schnittmengen zu erkennen<br />

und zu vereinbaren.<br />

Dazu gehörten u.a. das Familienpfl egewerk, Vertreter<br />

der Sozialen <strong>Stadt</strong>, Schwangerschaftsberatungen, Regionalteams<br />

des Jugendamtes, Sozialraumteams, katholisches<br />

und evangelisches Bildungswerk, sozialpsychiatrischer<br />

Dienst, Männerberatungsstelle, Fachambulanz<br />

für Suchtkranke, Mädchennotruf etc.<br />

Im Fokus aller Aktivitäten und Maßnahmen stand<br />

dabei, die Netzwerkpartner miteinander bekannt<br />

zu machen, z.B. die Gruppe der Hebammen mit den<br />

Gynäkologen, Vertreter der Frühförderung mit der<br />

Erziehungsberatung etc. und im zweiten Schritt die<br />

jeweiligen spezifi schen Bedarfe abzufragen und zu<br />

priorisieren.<br />

Bei der Einzelfallhilfe ging es um Unterstützung von Familien<br />

in belasteten Situationen durch Vermittlung von<br />

Entlastungsangeboten, Problemen bei Besuchrechtsregelungen,<br />

Beratung bezüglich Finanzen, Umgang und<br />

Kinderbetreuung. Der Schwerpunkt lag dabei auf der<br />

Optimierung des Hilfenetzes.<br />

Daraus entstand ein umfangreicher Themenkatalog,<br />

der die nächsten KoKi-Arbeitsschritte für die<br />

Entwicklung intern und im Kontakt mit den Netzwerkpartnern<br />

und der Fachöff entlichkeit auch <strong>2012</strong><br />

bestimmen wird.<br />

Auf der Koki-Agenda stehen die Einrichtung von berufsübergreifenden<br />

Fachgremien, Start der Interdisziplinären<br />

Fallberatung mit Vertretern unterschiedlicher<br />

Berufsgruppen, das Angebot zur Ausbildung zum Entwicklungspsychologischen<br />

Berater und zur Familienhebamme<br />

sowie ein Willkommensprojekt gemeinsam<br />

mit dem <strong>Rosenheim</strong>er Kinderschutzbund.<br />

Seite 55 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

3.2. Kindertagesstätten und psychologischer Dienst<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> stand der gesetzlich vorgeschriebene<br />

Ausbau der Betreuung für Kleinkinder zwischen ein<br />

und drei Jahren ganz im Vordergrund der Arbeit.<br />

Das Team des Sachgebietes Kindertagesstätten hat<br />

die im Vorjahr begonnenen zahlreichen Krippenprojekten<br />

weiter verfolgt: in Zusammenarbeit mit<br />

allen beteiligten Ämtern wurden Standorte gesucht<br />

und die am besten geeigneten ausgewählt, so dass<br />

jetzt an der Umsetzung der Krippen gearbeitet werden<br />

kann.<br />

Ein Raumprogramm für die neuen Krippen wurde<br />

abgestimmt und ein <strong>Rosenheim</strong>er Standard für<br />

die Krippenverpfl egung und Küchenausstattung<br />

geschaff en. Bei den Bauprojekten wurden die „Innzwerge“<br />

als viergruppige Krippe, angeschlossen an<br />

das Klinikum, in Betrieb genommen. Im Bereich der<br />

Gaborhalle entsteht in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt<br />

eine viergruppige Krippe, deren Rohbau bereits<br />

abgeschlossen ist. Für alle neuen ein- bis viergruppigen<br />

Krippenbauten wurden Träger ausgewählt, Architektenwettbewerbe<br />

haben stattgefunden.<br />

Da die Krippenförderung bislang bis 2013 begrenzt ist<br />

und gleichzeitig der Rechtsanspruch auf eine Kleinkindbetreuung<br />

zum Tragen kommt, gibt es einen<br />

hohen Druck, die angeführten Projekte zeitgerecht<br />

umzusetzen.<br />

Ein weiterer zentraler Punkt war in diesem Jahr die<br />

Betreuung der Schulkinder in Horten und die Erstellung<br />

erster Eckpunkte eines übergreifenden Schulkindbetreuungsplanes<br />

in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Schul- und Sportamt sowie dem staatlichen<br />

Schulamt unter Federführung des Dezernates IV.<br />

Gemeinsames Ziel ist es, allen Schulkindern einen<br />

Betreuung am Nachmittag zu ermöglichen.<br />

Eine entsprechende Bedarfsabfrage bei <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Eltern wurde gemacht. Es hat sich ein Bedarf<br />

sowohl an Mittagsbetreuung als auch an Ganztagesklassen<br />

als auch an vermehrten Hortplätzen gezeigt.<br />

Die Horte mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der<br />

Betreuung und Begleitung von Schulkindern und<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 56<br />

ihren ausgefeilten pädagogischen Konzepten nehmen<br />

hierbei eine Vorreiterrolle ein.<br />

Nach wie vor sind vor allem die Kinderhorte in<br />

<strong>Rosenheim</strong> vor die Aufgabe gestellt, zusammen mit<br />

dem Sachgebiet Kindertagesstätten und den Sozialraumteams<br />

Kinder mit besonderem Förderbedarf<br />

zu integrieren. Hier ist besonders das Pilotprojekt der<br />

Arbeiterwohlfahrt zu nennen, das eine enge Zusammenarbeit<br />

ausgewählter Kindertagesstätten mit dem<br />

unterstützenden Sozialraum forciert. Standards für<br />

eine optimale Förderung der Kinder mit besonderem<br />

Förderbedarf sollen hier erarbeitet und umgesetzt<br />

werden.<br />

Der psychologische Dienst im Jugendamt hat eine<br />

Fortbildungsreihe zu Verhaltensauff älligkeiten<br />

bei Kindern und Jugendlichen für alle Horte in<br />

<strong>Rosenheim</strong> entwickelt und gehalten. Von den Horten<br />

wurde diese Leistung intensiv angenommen. Eine<br />

vom psychologischen Fachdienst zusammen mit dem<br />

diakonischen Werk für alle pädagogischen Fachkräfte<br />

in und um <strong>Rosenheim</strong> geplante Tagung zum Thema<br />

Aufmerksamkeitsstörung fi ndet Ende Januar statt.<br />

Das stadtweite Projekt „Fit in die Zukunft – FitZ“<br />

hat sich im Jahr <strong>2011</strong> noch weiter etabliert. Aus der<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Bildungslandschaft lässt es sich nicht<br />

mehr weg denken: Sowohl Kinder, als auch Eltern<br />

und pädagogische Fachkräfte sind von dem Projekt<br />

begeistert, auch in anderen bayerischen Kommunen<br />

stößt es auf großes Interesse. Drei Modellstandorte<br />

mit den dortigen Kindergärten und drei Schulen sind<br />

dabei. Sofern die dauerhafte Finanzierung des Projektes<br />

gesichert werden kann, soll Fitz im nächsten Jahr um<br />

zwei Standorte erweitert werden.<br />

Mit Betonung der Stärken richtet es sich an alle Kinder<br />

unabhängig von der sozialen Herkunft, wobei fünf<br />

Begabungsformen gefördert werden: sportlichmotorisch,<br />

sozial-emotional, künstlerisch-darstellend,<br />

musikalisch, intellektuell. Bayernweit ist FitZ<br />

ein einzigartiges Projekt, da nicht nur die Hochbegabung,<br />

sondern unterschiedlichste Begabungen im


Mittelpunkt der Förderung stehen. Um das Projekt zu<br />

begleiten, wurde die Filmfi rma Vorbild TV beauftragt,<br />

über die Dauer des Projektes einen Dokumentarfi<br />

lm zu erstellen. Bereits zwei Trailer sind entstanden,<br />

auch Kinospots sind in Arbeit. Der endgültige Halbstundenfi<br />

lm wird Mitte <strong>2012</strong> zu sehen sein.<br />

Die Trailer dazu können bereits auf der <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Internetseite eingesehen werden. Auch entsteht<br />

derzeit im Rahmen des FitZ-Projektes ein Kontakt mit<br />

der Universität Ulm und dem Team des Hirnforschers<br />

Dr. Spitzer. Ein inhaltlicher Austausch <strong>2012</strong> ist geplant.<br />

<strong>Ausblick</strong><br />

Im Jahr <strong>2012</strong> steht der Ausbau der Krippen weiter im<br />

Vordergrund der Arbeit. Herauszugreifen sind dabei<br />

<strong>2012</strong> vor allem die Fertigstellung der Krippen<br />

an der Gaborhalle, die Weiterentwicklung der<br />

Neubauprojekte an der Finsterwalderstraße, am<br />

Mühlbachbogen und in Aising sowie an der Meranerstraße.<br />

Durch Gespräche mit privaten Trägern und Investoren<br />

können weitere Projekte hinzukommen. Das Sachgebiet<br />

wird sich weiterhin eng mit den städtischen<br />

Ämtern und Gremien – hier vor allem dem Jugendhilfeausschuss<br />

– zu den Standards in der <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Kinderbetreuung abstimmen, so dass auch in Zeiten<br />

knapper Kassen eine qualitativ und quantitativ<br />

gute Kinderbetreuung in <strong>Rosenheim</strong> sicher gestellt<br />

ist. Das Anliegen des Sachgebietes Kindertagesstätten<br />

ist es, zum einen ausreichend Betreuungsplätze zur<br />

Verfügung zu stellen und zum anderen gute Standards<br />

für die grundlegenden Bedürfnisse der Kinder nach<br />

gesunder Nahrung, viel Bewegungsspielraum und<br />

emotionaler Zuwendung durch verlässliche Bezugspersonen<br />

(Bindung) sicher zu stellen.<br />

Das Thema Bildung wird auch im Jahr <strong>2012</strong> unser<br />

Schwerpunkt sein.<br />

Dazu zählt die Integration von Kindern mit speziellem<br />

Förderbedarf ebenso wie die Fortbildungsreihe für<br />

Horte durch den psychologischen Dienst, die zudem<br />

ausgeweitet werden soll.<br />

Das Projekt „Fit in die Zukunft – FitZ“ wird weiterhin die<br />

städtische Bildungslandschaft bereichern. Die Entscheidung,<br />

fünf Begabungsformen zu fördern, unterscheidet<br />

uns positiv von anderen Begabungsstandorten. Auch<br />

die Wahl eines Dokumentarfi lmes als Projektbegleitung<br />

ist in einer bayerischen Kommune einzigartig und<br />

betont den innovativen Charakter des Projektes.<br />

Allerdings muss <strong>2012</strong> unbedingt die langfristige Finanzierung<br />

des Projektes gesichert werden. Hierzu wird<br />

zusammen mit der Fachhochschule <strong>Rosenheim</strong> ein<br />

Fundraisingkonzept erarbeitet, das den langfristigen<br />

Betrieb von FitZ unterstützen soll. Auch soll verstärkt<br />

auf eine Kooperation mit <strong>Rosenheim</strong>er Firmen gesetzt<br />

werden. Denn: Nur starke und selbstbewusste Kinder<br />

werden selbstbewusste Erwachsene, die die Zukunft in<br />

<strong>Rosenheim</strong> aktiv gestalten.<br />

Seite 57 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

3.3. Schulstadt <strong>Rosenheim</strong><br />

Frank Leistner, Leiter Schul- und Sportamt Foto: G. Ziehr<br />

Die Planungen für die Erweiterung der Mittelschule<br />

am Luitpoldpark (früher Hauptschule Mitte) mit Küche<br />

und Speisesaal gingen <strong>2011</strong> in die nächste Runde.<br />

Der Landkreis <strong>Rosenheim</strong> hat zu Jahresbeginn <strong>2011</strong><br />

den Wunsch geäußert – unter entsprechender Kostenbeteiligung<br />

– die Planungen für die Küche mit Speisesaal<br />

an der Mittelschule dahingehend zu erweitern,<br />

dass Schülerinnen und Schüler der benachbarten Berufsschule<br />

II und der Landwirtschaftschule ebenfalls an<br />

der Verpfl egung teilnehmen können. Diesem Wunsch<br />

wurde durch einen Beschluss des <strong>Stadt</strong>rates Rechnung<br />

getragen. Der Mensabereich wird entsprechend größer<br />

geplant und statt der ursprünglich geplanten Ausgabeküche<br />

der Einbau einer Zubereitungsküche geprüft.<br />

Derzeit ist geplant, die Maßnahme bis Ende 2014 /<br />

Anfang 2015 abzuschließen.<br />

Seit Schuljahresbeginn gibt es in <strong>Rosenheim</strong> keine<br />

Hauptschulen mehr, sondern nur noch Mittelschulen.<br />

Aus den vier <strong>Rosenheim</strong>er Mittelschulen sind zwei<br />

Schulverbünde entstanden. Diese bestehen zum Einen<br />

aus der Mittelschule am Luitpoldpark und der Mittelschule<br />

Westerndorf St. Peter, zum Anderen aus den<br />

Mittelschulen Aising und Fürstätt.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 58<br />

An allen Schulen können die Schüler den wirtschaftlichen,<br />

sozialen oder technischen Zweig wählen.<br />

Der Ausbau der Ganztagesbetreuung an Schulen<br />

schreitet auch heuer weiter voran. Zum Schuljahresbeginn<br />

<strong>2011</strong>/12 wurde an der Grundschule Prinzregentenstraße<br />

ein Zug gebundene Ganztagesschule<br />

eingeführt, beginnend mit der 3. Klasse. Der weitere<br />

Ausbau ab <strong>2012</strong> löst dort einen erhöhten Raumbedarf<br />

aus, an dessen Lösung derzeit gearbeitet wird.<br />

Die Arbeit am Gesamtkonzept Ganztagesbetreuung<br />

an Grundschulen ging auch heuer weiter, mit dem<br />

Abschluss des Konzeptes ist in <strong>2012</strong> zu rechnen.<br />

Inhalt des mit Jugendamt und Staatlichem Schulamt<br />

gemeinsam erstellten Konzeptes wird u.a. eine<br />

konkrete 5-Jahres-Planung sein, die für nahezu jeden<br />

Grundschulstandort ein individuelles Maßnahmenpaket<br />

vorsieht. So ist z.B. die Grundschule Fürstätt als<br />

nächster Standort einer gebundenen Ganztagesschule<br />

vorgesehen und der weitere Ausbau der Mittagsbetreuung<br />

an verschiedenen Standorten geplant.<br />

Aufgrund des Bedarfes wurde der Ausbau der off enen<br />

Ganztagesschule an den weiterführenden Schulen<br />

auch heuer fortgeführt. Mittlerweile werden im Schuljahr<br />

<strong>2011</strong>/12 an allen Gymnasien, der Johann-Rieder-<br />

Realschule, der Mittelschule am Luitpoldpark und der<br />

Mittelschule Aising insgesamt 13 Gruppen angeboten,<br />

Tendenz weiter steigend.<br />

Die Schülerzahlen im Volksschulbereich sind im<br />

Wesentlichen konstant geblieben. Bei den Gymnasien<br />

zeigten die Einführung des G 8 und das Auslaufen des<br />

G9 heuer durchschnittliche Steigerungen um 10% bei<br />

den Schülerzahlen.<br />

Zu Beginn <strong>2011</strong> wurde das Bildungs- und Teilhabepaket<br />

der Bundesregierung eingeführt, welches<br />

auch einen Zuschuss für ein gemeinschaftliches<br />

Mittagessen an Ganztagesschulen beinhaltet. Der<br />

Zuschuss zur Mittagsverpfl egung des Bayerischen<br />

Sozialministeriums und der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> musste<br />

daher zum 31.03.<strong>2011</strong> eingestellt werden. Bedürftige<br />

und anspruchsberechtigte Familien können jetzt bei<br />

der für sie zuständigen Behörde (Job-Center, Arbeits-


amt etc.) einen entsprechenden Antrag auf Leistungen<br />

aus dem Bildungs- und Teilhabepaket stellen, so auch<br />

einen Zuschuss zu den Kosten des gemeinschaftlichen<br />

Mittagessens.<br />

Im Frühjahr wurde das neue IT-Konzept für <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Schulen verabschiedet. Eine Planungsgruppe,<br />

bestehend aus Vertretern der <strong>Rosenheim</strong>er Schulen,<br />

des Schul- und Sportamtes und der städtischen EDV<br />

entwickelte in den letzten zwei Jahren diesen neuen<br />

zukunftsorientierten Wegweiser. Er beschreibt den<br />

bisher eingeschlagenen Weg beim Auf- und Ausbau<br />

der IT-Ausstattung an den <strong>Rosenheim</strong>er Schulen und<br />

die darauf aufbauende weitere strategische Entwicklung.<br />

Das Konzept ermöglicht einen breiten Einsatz von IT im<br />

Unterricht, gewährleistet eine nachhaltige Ausstattung<br />

und einen wirtschaftlichen Betrieb durch Standardisierung<br />

und Fernwartung. Es stellt zudem die Entlastung<br />

des pädagogischen Personals von technischadministrativen<br />

Aufgaben sicher. Es beschreibt eine<br />

sinnvolle Service- und Supportstruktur und es entstehen<br />

Synergien durch Standardisierung bei Beschaff ung<br />

und Fortbildung. Dadurch gewährleistet es einen<br />

ordnungsgemäßen Schulbetrieb und stellt den lehrplanmäßigen<br />

Unterricht gemäß den Anforderungen<br />

des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes<br />

sowie des Schulfi nanzierungsgesetzes sicher.<br />

Der Westfl ügel der Mittelschule Fürstätt nach erfolgter<br />

energetischer Sanierung. Foto: Fachamt<br />

An der Mittelschule Fürstätt sind in diesem Jahr<br />

umfangreiche Bauarbeiten in Angriff genommen bzw.<br />

fortgeführt worden, die zum Teil auch noch die kommenden<br />

Jahre andauern werden.<br />

Der Neubau an der Schule schreitet planmäßig voran,<br />

so dass der Erweiterungsbau voraussichtlich zum<br />

Schuljahresbeginn <strong>2012</strong>/13 seiner Bestimmung übergeben<br />

werden kann.<br />

Die energetische Modernisierung des Schulgebäudes<br />

mit den beiden Turnhallen konnte in <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />

werden. Im Zuge dieser Arbeiten musste<br />

auch das Dachtragwerk der „alten“ Turnhalle wegen<br />

nicht ausreichender Traglast bei Schnee erneuert<br />

werden.<br />

Im Schulgebäude wurde mit verschiedenen Arbeiten<br />

im Bereich Brandschutz begonnen, wobei die Erneuerung<br />

der Brandmeldeanlage und die Bereitstellung<br />

der Fluchtwege abgeschlossen sind. Die Arbeiten zur<br />

Verringerung der Brandlast in den Fluren werden auch<br />

nächstes Jahr noch fortgesetzt.<br />

Die Nordfassade der Johann-Rieder-Realschule nach der<br />

energetischen Sanierung mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II.<br />

Foto: Fachamt<br />

Seite 59 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

An der Johann-Rieder-Realschule ist dauerhaft<br />

damit zu rechnen, dass die Schülerzahlen die<br />

Kapazitätsgrenzen der Schule übersteigen.<br />

Die Südfassade der Johann-Rieder-Realschule nach der<br />

energetischen Sanierung mit Mitteln aus dem<br />

Konjunkturpaket II. Foto: Schulamt<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 60<br />

Die fehlenden Klassenzimmer bzw. Fachräume sowie<br />

die bereits mehrfach geschobenen Arbeiten am<br />

Verwaltungstrakt machen einen Erweiterungsbau<br />

unumgänglich.<br />

Derzeit läuft das VOF-Verfahren, bei dem ein Architekt<br />

ausgewählt wird, der eine Machbarkeitsstudie mit<br />

Grobkostenschätzung erarbeiten soll.<br />

Das Ergebnis soll im Frühjahr <strong>2012</strong> vorliegen und anschließend<br />

dem <strong>Stadt</strong>rat zur weiteren Beschlussfassung<br />

vorgelegt werden.<br />

Am Karolinen-Gymnasium läuft seit Sommer <strong>2011</strong><br />

eine Bestandsuntersuchung ob das bestehende Gebäude<br />

noch sanierungsfähig ist oder ob es durch einen<br />

Neubau ersetzt werden muss.<br />

Das Ergebnis dieser Untersuchungen soll bis zum Jahresende<br />

<strong>2011</strong> vorliegen und bildet dann die Grundlage<br />

für die weiteren Planungsschritte im nächsten Jahr.


3.4. Sport & Freizeit<br />

Nach langen und schwierigen Verhandlungen konnte<br />

Ende des Jahres mit dem Bau der neuen Sportanlage<br />

des SV Westerndorf St. Peter begonnen werden.<br />

Erste Maßnahme ist der Kunstrasenplatz entlang der<br />

Römerstraße mit dem dazugehörigen Vereinsheim,<br />

das im Norden an den Kunstrasenplatz anschließt.<br />

Abschließend wird nördlich davon ein Rasenspielfeld<br />

erstellt. Dann stehen dem Verein mit rund 1.000<br />

Mitgliedern langfristig gute Spiel- und Trainingsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Der Post-Telekom-Sportverein <strong>Rosenheim</strong> verlegt<br />

sein Vereinsheim sowie die Tennisanlage von der<br />

Georg-Aicher-Straße an die Pürstlingstraße. Hier wird<br />

die neue Anlage in die bestehenden Tennisanlagen des<br />

SB/DJK <strong>Rosenheim</strong> und TSV 1860 <strong>Rosenheim</strong> integriert.<br />

Nach Abschluss der Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

des Freistaates Bayern baute die Freie Turnerschaft<br />

<strong>Rosenheim</strong> ihren Fußball-Trainingsplatz zu einem<br />

wettkampfgerechten Kleinspielfeld um, das eine<br />

deutlich bessere Trainings- und Spielqualität als der<br />

bisherige Trainingsplatz bietet.<br />

Mit den von der Landesgartenschau GmbH übernommenen<br />

Kinderspielplätzen am Hermann-Gröber-Weg<br />

und an der Schönfeldstraße betreibt die <strong>Stadt</strong> mittlerweile<br />

43 öff entliche Kinderspielplätze.<br />

Im Rahmen des Unwetters am 22. Juni <strong>2011</strong> kam es<br />

auf den städtischen Kinderspielplätzen und Sportanlagen<br />

glücklicherweise zu keinen Personenschäden.<br />

Allerdings mussten umfangreiche Baumschäden sowie<br />

Schäden an Spielgeräten und auf Sportfl ächen behoben<br />

werden.<br />

Seite 61 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

3.5. Senioren<br />

Horst Halser, Vorsitzender Seniorenbeirat. Alle Fotos: privat<br />

Aus den verschiedenen Arbeitskreisen, wie z. B. dem<br />

AK „Dialog der Generationen“ oder dem AK „Seniorengerechte<br />

<strong>Stadt</strong>gestaltung“, welche unter der<br />

Federführung des Seniorenbeirats stattfanden, wurden<br />

eine Vielzahl von Ideen entwickelt. Diese Gedanken<br />

hat der Beirat aufgegriff en und intensiv bearbeitet. In<br />

der Folge wurden entsprechende Anträge an die<br />

<strong>Stadt</strong> gerichtet. Insbesondere im Bereich der aktiven<br />

Beteiligung der Seniorenvertretung wurden recht<br />

positive Erfolge erzielt.<br />

Sehr aktiv war auch der Arbeitskreis „Verkehrsgestaltung<br />

für Senioren“. Die überaus wichtigen Themen<br />

wie z. B. Winterdienst, Wartungszeiten der Verkehrsanlagen<br />

oder Fragen in Bezug auf die Funktionstüchtigkeit<br />

und Kontrolle von Straßen und Wegen, wurden in<br />

einer vom Sozialamt einberufenen Sitzung im kleinen<br />

Rathaussaal mit viel Herzblut zusammen mit den zuständigen<br />

Fachleuten vom Tiefbauamt und dem Amt<br />

für Verkehrswesen diskutiert. Hierbei konnten auch die<br />

Hintergründe für aktuell nicht umsetzbare Anregungen<br />

dargelegt werden.<br />

Neben den Geburtstagsgratulationen für die 85 und<br />

90-Jährigen haben die Seniorenbeiräte an einer Vielzahl<br />

von Sitzungen teilgenommen. Auch wurden<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 62<br />

für alle Bürgerinnen und Bürger der <strong>Stadt</strong> Informationsveranstaltungen<br />

zu Fachthemen wie „Sicherheit im<br />

Alter“ sowie „Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung,<br />

Patientenverfügung – welche Verfügung passt für<br />

mich?“ oder „Sicherheit im Alter“ organisiert. Für diese<br />

Veranstaltungen konnten hervorragende Dozentinnen<br />

und Dozenten gewonnen werden.<br />

Ein wichtiges Projekt für die <strong>Rosenheim</strong>er Seniorenarbeit<br />

ist der Mehrgenerationenspielplatz im<br />

Luitpoldpark. Der Seniorenbeirat setzt sich sehr stark<br />

für dieses Projekt ein und möchte mit allen Möglichkeiten<br />

die Umsetzung im Jahr <strong>2012</strong> unterstützen.<br />

Verein Pro Senioren <strong>Rosenheim</strong> e.V.<br />

Notar<br />

Lothar Walter Lederer,<br />

Vorsitzender<br />

Pro Senioren e.V.<br />

Der Arbeitskreis „Netzwerk Demenz“ hat erstmals im<br />

Jahre 2010 einen Demenz-Wegweiser für <strong>Rosenheim</strong><br />

erstellt. Der Demenz-Wegweiser gibt Betroff enen und<br />

deren Angehörigen, aber auch Ärzten und Fachpersonal<br />

aus Beratungsstellen sowie ambulanten und<br />

stationären Einrichtungen einen Überblick über das<br />

Angebot in <strong>Rosenheim</strong>. Der Demenzwegweiser<br />

gliedert sich in einen Stichwörterteil, der auf über 70<br />

Seiten Informationen zum Thema Demenz bereitstellt<br />

und in einen Angebotsteil, aus dem die Kontaktdaten<br />

von über 40 Einrichtungen ersichtlich sind.<br />

Die große Nachfrage machte eine zweite Aufl age<br />

erforderlich. Im Zuge der Neuaufl age wurden kleine


edaktionelle Änderungen im Stichwörterteil sowie<br />

Ergänzungen und Anpassungen bei den Einrichtungen<br />

vorgenommen. Die Neuaufl age des Demenz-Wegweisers<br />

konnte pünktlich zum Welt-Alzheimer-Tag im<br />

September <strong>2011</strong> ausgegeben werden.<br />

Vom Netzwerk wurde am 24.09.11 in der Fußgängerzone<br />

am Mittertor mit verschiedenen Aktionen auf den<br />

Welt-Alzheimer-Tag aufmerksam gemacht. So konnten<br />

sich die Passanten an verschiedenen Ständen zum<br />

Thema Demenz informieren.<br />

Außerdem wurden kostenlose Gedächtnistests sowie<br />

Gespräche mit einem Facharzt angeboten, Vergissmeinnicht-Samen<br />

verteilt und zu Mal-Mitmachaktionen<br />

eingeladen.<br />

Seite 63 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

3.6. Soziale Hilfen<br />

Christian Meixner, Leiter Sozialamt. Foto: G. Ziehr<br />

Sozial-, Wohnungs-, Versicherungsund<br />

Grundsicherungsamt<br />

Sozialhilfe<br />

Die Regelsätze wurden aufgrund der Beanstandung<br />

durch das Bundesverfassungsgericht in dem<br />

sogenannten „Regelbedarfsermittlungsgesetz“ neu<br />

konzipiert. Das Gesetz trat am 01. April <strong>2011</strong> rückwirkend<br />

zum 01.Januar <strong>2011</strong> in Kraft. Aufgrund des hohen<br />

Engagements der Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter<br />

konnten die Nachzahlungen den Leistungsberechtigten<br />

großteils bereits mit der Aprilzahlung<br />

überwiesen werden.<br />

Einhergehend mit der erwartungsgemäß steigenden<br />

Zahl der Grundsicherungsempfänger und der immer<br />

komplizierter werdenden Rechtslage steigen die<br />

Anforderungen im Sachgebiet stetig.<br />

Hinzu kommt, dass insbesondere die älteren Leistungsberechtigten<br />

oftmals nicht mehr in der Lage sind, ihre<br />

Obliegenheiten eigenständig zu erledigen. Dies hat<br />

zur Folge, dass der Beratungs- und Unterstützungsaufwand<br />

für die Bürgerinnen und Bürger einen Großteil<br />

der Aufgaben des Sozialamtes einnimmt.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 64<br />

Aufgrund der wachsenden Fallzahlen im Bereich der<br />

Grundsicherung im Alter und der Sozialhilfe muss<br />

im Jahr <strong>2012</strong> mit einer Ausgabensteigerung von<br />

schätzungsweise 400.000 Euro gerechnet werden.<br />

Durch die stufenweise Übernahme der Grundsicherungsaufwendungen<br />

durch den Bund ab dem kommenden<br />

Jahr, die letztlich im Jahr 2014 vollständig<br />

erreicht wird, kann auf eine Entlastung des städtischen<br />

Haushalts in diesem Bereich gehoff t werden.<br />

Die <strong>Stadt</strong> ist im Aufgabengebiet des Sachgebietes<br />

Sozialhilfe und beim Bildungs- und Teilhabepaket mit<br />

der Umstellung auf das EDV-Programm OpenPROSOZ<br />

technisch auf dem neuesten Stand.<br />

Asylbewerber<br />

Wegen der Überlastung der Aufnahmeeinrichtungen<br />

in München und Zirndorf werden der <strong>Stadt</strong> im Dezember<br />

<strong>2011</strong> ebenso wie weiteren oberbayerischen<br />

Landkreisen und kreisfreien Städten 20 Asylbewerber<br />

dezentral zugewiesen. In Zusammenarbeit mit der<br />

GRWS kann das Sozialamt die betroff enen Personen<br />

in GRWS-Wohnungen unterbringen.<br />

Das Sozialamt garantiert den Asylbewerbern entsprechend<br />

den Bestimmungen des Asylbewerberleistungsgesetzes<br />

eine menschenwürdige und gute Versorgung<br />

sowie eine entsprechende soziale Betreuung. Die<br />

sozialen Strukturen werden durch eine ausgewogene<br />

und abgestimmte Verteilung auf das <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

nicht negativ beeinträchtigt.<br />

Ob uns die Regierung von Oberbayern weitere Asylbewerber<br />

zuweist, bleibt abzuwarten.<br />

Bis Ende der 1990er Jahre waren in der <strong>Stadt</strong> ca. 180<br />

Asylbewerber untergebracht. Nach Entspannung der<br />

Asylbewerberzahlen in Deutschland musste die <strong>Stadt</strong><br />

seit 2005 kaum mehr Asylbewerber unterbringen und<br />

betreuen. Das rechnerische Soll für die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

liegt aktuell bei 50 Personen.


AWO-Mehrgenerationenhaus<br />

Unter dem Motto „Starke Leistungen für jedes Alter“<br />

fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend (BMFSFJ) derzeit 500 Mehrgenerationenhäuser<br />

in Deutschland. Die Arbeiterwohlfahrt,<br />

Kreisverband <strong>Rosenheim</strong> e. V., hat nach umfangreichen<br />

Baumaßnahmen und nach Erhalt der Förderzusage<br />

des Bundesfamilienministeriums im Mai 2007 das<br />

Mehrgenerationenhaus in <strong>Rosenheim</strong>, Ebersberger<br />

Straße 8, eröff net.<br />

In Kooperation mit weiteren Wohlfahrtsverbänden und<br />

verschiedenen <strong>Rosenheim</strong>er Einrichtungen entwickelte<br />

sich das Mehrgenerationenhaus zu einem aktiven<br />

Zentrum für Jung und Alt. Im Mehrgenerationenhaus<br />

bietet z. B. Kinderkrippen, Spielgruppen, die<br />

Seniorenbegegnungsstätte, Mobile Dienste, Essen<br />

auf Rädern oder den Mittagstisch sowie allgemeine<br />

Beratungen, die allesamt gut angenommen werden.<br />

Bis 31.12.<strong>2011</strong> fördert das BMFSFJ (Bundesfamilienministerium)<br />

das Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt<br />

mit jährlich 40.000 €. Eine weitere Unterstützung<br />

durch das Ministerium von 30.000 Euro jährlich ist<br />

bei Aufnahme in das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser<br />

II vom 01.01.<strong>2012</strong> bis 31.12.2014 möglich.<br />

Voraussetzung hierfür ist eine zweckgebundene<br />

Kofi nanzierung durch die zuständige Kommune von<br />

jährlich 10.000 €.<br />

Der <strong>Stadt</strong>rat hat mit seinem einstimmigen Beschluss<br />

bekräftigt, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> von der<br />

positiven Wirkung des Mehrgenerationenhauses überzeugt<br />

ist und daher die Kofi nanzierung des Mehrgenerationenhauses<br />

von insgesamt 30.000 Euro bis<br />

2014 bewilligt. Damit gehört das Mehrgenerationenhaus<br />

<strong>Rosenheim</strong> bundesweit zu den 450 Häusern, die<br />

in das Antragsverfahren eintreten dürfen.<br />

Runder Tisch Soziales<br />

Der Runde Tisch Soziales tagte am 19.10.<strong>2011</strong>. <strong>Stadt</strong>rä-<br />

te, die Vorsitzenden und Geschäftsführer der Wohlfahrtsverbände,<br />

Heimleiter und Vertreter von weiteren<br />

sozialen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen<br />

wurden über aktuelle soziale Themen informiert und<br />

hatten Gelegenheit zur Diskussion.<br />

Dezernent Michael Keneder und Amtsleiter Christian<br />

Meixner berichteten u.a. über die Seniorenarbeit, das<br />

weitere Verfahren und Gedanken zum Grünen Pass sowie<br />

über Voraussetzungen und Sachstand zum neuen<br />

Bildungs- und Teilhabepaket. Interessant waren auch<br />

die Ausführungen von Herrn Keneder zu den voraussichtlichen<br />

Eckpunkten der Sozialen <strong>Stadt</strong> bzw. zum<br />

möglichen Fortgang des Programms nach <strong>2012</strong>.<br />

Verena Wieland (li.), Leiterin, und Benedikt Prill,<br />

Sachbearbeiter Bildungs- und Teilhabeleistungen. Foto: Fachamt<br />

Das neue Bildungs- und Teilhabepaket<br />

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihr<br />

Bedarf, der zur Sicherstellung eines menschenwürdigen<br />

Existenzminimums gedeckt werden muss,<br />

hat sich an kindlichen Entwicklungsphasen auszurichten<br />

und an dem, was für die Persönlichkeitsentfaltung<br />

eines Kindes erforderlich ist.“<br />

Seite 65 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />

(BverfGE 125, 175)


3. Soziales und Schule<br />

Mit diesen Worten hat das Bundesverfassungsgericht<br />

in seinem Urteil vom 09.02.2010 den Grundstein für das<br />

sog. Bildungs- und Teilhabepaket und damit für eine<br />

Chancengleichheit sowohl im Bereich der Bildung als<br />

auch hinsichtlich der Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Geschehen gelegt.<br />

Um diesen altersspezifi schen Bedürfnissen von Kindern<br />

und Jugendlichen gerecht zu werden, wurde am<br />

24.03.<strong>2011</strong> das Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen<br />

und zur Änderung des Zweiten und Zwölften<br />

Buches Sozialgesetzbuch (SGB II und XII) beschlossen,<br />

das zudem auch eine Änderung des Bundeskindergeldgesetzes<br />

(BKGG) umfasste. Das Gesetz trat rückwirkend<br />

zum 01.01.<strong>2011</strong> in Kraft.<br />

Seitdem ist es möglich Kindern, Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen Leistungen für Bildung und<br />

Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in der<br />

Gemeinschaft zu gewähren.<br />

Wer ist Leistungsträger?<br />

Zuständig für die Gewährung der Leistungen für Bildung<br />

und Teilhabe ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Die Bearbeitung dieser Leistungen ist im Sozial-,<br />

Wohnungs-, Versicherungs- und Grundsicherungsamt,<br />

Sachgebiet „Zentrale Dienste, Bildung und Teilhabe“,<br />

angesiedelt.<br />

Wer bekommt die neuen Leistungen?<br />

Kinder deren Eltern Leistungen der Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch II<br />

(SGB II) erhalten, Sozialhilfe oder Grundsicherung<br />

nach dem SGB XII beziehen und Kinder von Eltern,<br />

welche Anspruch auf den Kinderzuschlag nach dem<br />

Bundeskindergeldgesetz und Wohngeld haben.<br />

Welche Leistungen können erbracht werden?<br />

Das Leistungsangebot ist sehr umfangreich. Ziel ist<br />

immer der Ausgleich von fi nanziellen Defi ziten, welche<br />

sich nicht auf die notwendigen Bedarfe des Kindes<br />

oder der Kinder auswirken sollten. Auch soll Kindern<br />

ohne Beachtung der fi nanziellen Situation der Eltern<br />

eine größtmögliche Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft<br />

ermöglicht werden.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 66<br />

Hierzu dienen Leistungen zur Bezahlung von ein-<br />

und mehrtägigen Schulausfl ügen und Klassenfahrten,<br />

Ausfl üge von Kindertageseinrichtungen,<br />

Leistungen für den persönlichen Schulbedarf, evtl.<br />

Leistungen für die Schülerbeförderung, Hilfen für<br />

eine ergänzende Lernförderung, Leistungen für die<br />

Teilnahme an einer gemeinschaftlichen Mittagsverpfl<br />

egung und Leistungen für die Teilhabe am<br />

sozialen und kulturellen Leben in der Gemeinschaft.<br />

Aktuelle Zahlen und <strong>Ausblick</strong><br />

In <strong>Rosenheim</strong> wurden bisher für knapp 1.400 Kinder<br />

und Jugendliche Anträge auf Leistungen für<br />

Bildung und Teilhabe gestellt. Dabei wurden bislang<br />

2.308 Einzelleistungen beantragt. Anspruchsberechtigt<br />

sind in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> insgesamt ca. 2.300 Kinder<br />

und Jugendliche.<br />

Im bundesweiten Vergleich wird das Bildungs- und<br />

Teilhabepaket in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> überdurchschnittlich<br />

gut angenommen. Nach dem derzeitigen<br />

Stand der Dinge ist damit zu rechnen, dass die Antragszahlen<br />

weiterhin steigen werden.<br />

Das Bildungs- und Teilhabepaket stellt die <strong>Stadt</strong> regelmäßig<br />

vor administrative Herausforderungen. Durch<br />

die bislang sehr gute Zusammenarbeit mit Schulen,<br />

Kindertagesstätten, Vereinen, internen Ämtern und allen<br />

weiteren Leistungsträgern und -anbietern lässt sich<br />

vieles einfacher meistern – hierfür herzlichen Dank!<br />

Besondere Soziale Angelegenheiten<br />

Grüner Pass<br />

Als direkter Erfolg der Diskussionen und Gespräche<br />

beim Runden Tisch Soziales können die neuen Grundvoraussetzungen<br />

für den Erhalt des Grünen Passes<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> gewertet werden.<br />

Mit dem Grünen Pass erhalten Berechtigte einen verbilligten<br />

Eintritt in städtischen Einrichtungen und


ei den städtischen GmbH`s sowie bei diversen<br />

anderen Einrichtungen, wie z. B. der Musikschule<br />

<strong>Rosenheim</strong>.<br />

Nach dem einstimmigen Beschluss des Haupt- und<br />

Finanzausschusses erhalten ab sofort neben den<br />

Sozialleistungsempfängern auch Personen mit einem<br />

geringem Einkommen den Grünen Pass unentgeltlich<br />

ausgestellt. Hierbei muss eine bestimmte Einkommensgrenze<br />

beachtet werden.<br />

Grüner Pass für Senioren<br />

Auch ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ab dem 60.<br />

Lebensjahr erhalten entsprechende Vergünstigungen.<br />

Für diesen Personenkreis hat sich am bisherigen<br />

Verfahren und den Einkommensgrenzen nichts verändert.<br />

Für Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahren erhält<br />

der Berechtigungsschein künftig die Bezeichnung<br />

„Grüner Pass für Senioren“.<br />

Fachbereich Qualitätsentwicklung<br />

und Aufsicht (FQA)<br />

Nach dem Pfl ege- und Wohnqualitätsgesetz (Pfl e-<br />

WogG) müssen die Berichte über die Prüfung der<br />

Einrichtungen der Alten- und Pfl egeheime sowie der<br />

Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen ab<br />

<strong>2011</strong> veröff entlicht werden. Entsprechend der Vorgabe<br />

des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie und Frauen werden die Prüfberichte<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> auf der Internetseite der <strong>Stadt</strong><br />

veröff entlicht.<br />

Obdachlosenangelegenheiten<br />

Mit Einführung der Fachstelle zur Verhinderung von<br />

Obdachlosigkeit wurde in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Diakonischen Werk <strong>Rosenheim</strong> ein<br />

Stufenkonzept für die städtische Obdachlosenarbeit<br />

umgesetzt. Kernstück dieses Konzeptes ist die<br />

Unterbringung obdachloser Menschen in geeigneten<br />

Unterkünften nach Art der persönlichen Problemlagen<br />

und dem Grad der Mietfähigkeit.<br />

Einen Schwerpunkt des Stufenkonzepts bilden<br />

Familien mit Kindern und Alleinerziehende. Im<br />

Rahmen der Betreuung durch die Sozialpädagogen<br />

der Fachstelle können die Problemlagen, wie z.B. hohe<br />

Verschuldung, Suchterkrankungen, Störungen im persönlichen<br />

Umfeld usw. beseitigt oder zumindest soweit<br />

abgeschwächt werden, dass diese Familien wieder eine<br />

eigene Wohnung fi nden können.<br />

Das Gebäude Haus ‚Lichtblick’ in der Austraße 34,<br />

das <strong>2011</strong> als Ersatz für die Unterkunft am Kapuzinerweg<br />

1 angemietet wurde, erfüllt gerade bei diesem<br />

Personenkreis eine wichtige Funktion.<br />

Die neun Bewohnerzimmer können ohne technischen<br />

Aufwand individuell nach Personenzahl zusammengestellt<br />

werden. So kann die <strong>Stadt</strong> als Obdachlosenbehörde<br />

sehr fl exibel auf den gerade benötigten Bedarf<br />

reagieren.<br />

Rentenangelegenheiten<br />

Das Antragsaufnahmeprogramm „Antrag-Online“, das<br />

die Deutsche Rentenversicherung den Versicherungsämtern<br />

und Gemeinden seit 1998 zur Verfügung stellt,<br />

löste im Jahr <strong>2011</strong> das neue Programm eAntrag/Expertenversion<br />

ab. Die Anwendung funktioniert jetzt<br />

unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und<br />

besser durch moderne Technologien.<br />

Neue Versionen des Programms werden nun nicht<br />

mehr per CD, sondern durch maschinelle Updates zur<br />

Verfügung gestellt, da die Kommunikation über das<br />

Internet verläuft. Der administrative Aufwand konnte<br />

damit verringert werden.<br />

Für das Programm stehen derzeit drei Versionen zur<br />

Verfügung. Das Versicherungsamt der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

arbeitet seit Februar <strong>2011</strong> mit der Onlinevariante ohne<br />

Datenabruf, die Onlinevariante mit Datenabruf ist für<br />

das Jahr <strong>2012</strong> geplant.<br />

Seite 67 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

Kommunalgipfel im KU’KO<br />

Seit dem Jahr 2009 veranstaltet die Deutsche Rentenversicherung<br />

Bayern Süd Kommunalgipfel.<br />

Eingeladen sind hierzu alle Landräte und Bürgermeister<br />

aus den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern<br />

und Oberpfalz. Ziel des Kommunalgipfels ist der<br />

Dialog mit den politischen Spitzen der Kommunen, das<br />

Impulsgeben für politisches Handeln und die Stärkung<br />

der Zusammenarbeit mit den Kommunen.<br />

Elisabeth Häusler, Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd,<br />

hat im November <strong>2011</strong> zum Kommunalgipfel nach<br />

<strong>Rosenheim</strong> eingeladen und das sozialpolitische Thema<br />

„Altersarmut“ zur Diskussion gestellt.<br />

Änderungen im Rentenrecht <strong>2012</strong><br />

Für Versicherte, die ab dem 01.01.1952 geboren sind<br />

und somit erst im Jahre <strong>2012</strong> das 60. Lebensjahr vollenden,<br />

stehen zukünftig zwei Rentenarten nicht mehr<br />

zur Verfügung: Die Altersrente für Frauen wird nur<br />

mehr Frauen gewährt, die vor dem 01.01.1952 geboren<br />

sind. Die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach<br />

Altersteilzeitarbeit erhalten Versicherte nur noch, wenn<br />

sie bis zum 31.12.1951 geboren sind.<br />

Die Regelaltersgrenze, die bisher in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung beim vollendeten 65. Lebensjahr<br />

lag, wird aufgrund des RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes<br />

für Versicherte, die nach dem 31.12.1946 geboren<br />

sind, ab 01.01.<strong>2012</strong> stufenweise angehoben. Mit<br />

dieser stufenweisen Anhebung der Regelaltersgrenze<br />

wird zum 01.01.<strong>2012</strong> eine neue Altersrente, die „Altersrente<br />

für besonders langjährig Versicherte“ eingeführt.<br />

Diese Altersrentenart kann mit 65 Jahren abschlagsfrei<br />

in Anspruch genommen werden. Voraussetzung dafür<br />

ist, dass neben der Vollendung des 65. Lebensjahres 45<br />

Jahre Versicherungszeit zurückgelegt wurden.<br />

Aufgrund der rentenrechtlichen Änderungen ist<br />

im Jahr <strong>2012</strong> mit einem erhöhten Beratungsbedarf<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 68<br />

der Versicherten zu rechnen. Hier steht das Versicherungsamt<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> selbstverständlich<br />

als wohnortnaher und kompetenter Ansprechpartner<br />

zur Verfügung.<br />

Die Bayerische Ehrenamtskarte<br />

Neben der bestehenden und seit vielen Jahren bewährten<br />

Anerkennungskultur des Ehrenamtes bei der<br />

<strong>Stadt</strong>, z. B. in Form von Einladungen zu Ehrenamtsabenden<br />

im Ballhaus, den vielfältigen Aktionen der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong>, der Gründung von Freiwilligen-Agenturen<br />

und der überaus wichtigen Öff entlichkeitsarbeit mit<br />

persönlicher Benennung von Ehrenamtlichen, sollen<br />

künftig Bürgerinnen und Bürger mit der Bayerischen<br />

Ehrenamtskarte weitere Vergünstigungen erhalten.<br />

Neben den Vergünstigungen, die der Freistaat Bayern<br />

z. B. für den ermäßigten Eintritt der Schlösser- und<br />

Seenverwaltung gewährt, bemüht sich die <strong>Stadt</strong>,<br />

neben den städtischen Einrichtungen weitere Akzeptanzstellen<br />

zu akquirieren.<br />

Die Bayerische Ehrenamtskarte wird ab sofort vom<br />

Sozialamt, Sachgebiet Versicherungswesen, ausgegeben.


Behindertenbeauftragte der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

Christine Mayer, Behindertenbeauftragte. Foto: privat<br />

Inklusion<br />

Der Begriff Inklusion ist noch längst nicht in unseren<br />

allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen und<br />

bedarf einiger Erklärung:<br />

„Jeder Mensch hat die Möglichkeit, vollständig und gleichberechtigt<br />

an allen gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben<br />

und sie mit zu gestalten – und zwar von Anfang an.<br />

Inklusion beruht auf der Überzeugung, dass unterschiedliche<br />

Lebenswelten ein Ganzes bilden und dass die Vielfalt<br />

einer Gesellschaft ihr eigentlicher Reichtum ist.“<br />

Erfolgreich ist Inklusion nur dann, wenn sie von vielen<br />

Menschen getragen wird – und zwar von Menschen<br />

mit und ohne Behinderung gemeinsam.<br />

Deshalb veranstaltete die Behindertenbeauftragte der<br />

<strong>Stadt</strong> am Europäischen Protesttag, dem 5. Mai <strong>2011</strong>,<br />

eine Aktion zum Thema Inklusion auf dem Max-<br />

Josefs-Platz. Hierfür wurden Säulen mit teilweise provokanten<br />

Thesen aufgestellt. Diese Säulen erleichterten<br />

den Einstieg in Gespräche zum Thema und regten zu<br />

Diskussionen über die bestehenden Bedingungen für<br />

Menschen mit Behinderung an. Wichtig war vor allem<br />

mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Die Aktion erregte bundesweite Aufmerksamkeit und<br />

wurde in einer Broschüre der Aktion Mensch, welche<br />

zum Protesttag herausgegeben wurde, veröff entlicht.<br />

Europäischer Protesttag in Italien<br />

Auf Einladung der <strong>Rosenheim</strong>er Partnerstadt Lazise<br />

zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von<br />

Menschen mit Behinderung“ ist die Behindertenbeauftragte<br />

mit zwei <strong>Rosenheim</strong>er Gruppen zur Abschlussveranstaltung<br />

nach Verona gefahren.<br />

Die Delegation aus <strong>Rosenheim</strong> wurde dort überaus<br />

herzlich empfangen.<br />

Unter dem Motto „Für eine inklusive Gesellschaft“<br />

veranstalteten die Gemeinden rund um den<br />

Gardasee bereits zum 16. Mal ein umfangreiches<br />

Programm. Dieses Jahr wurden in zwölf Gemeinden<br />

Wunschbäume aufgestellt und die Bewohner nach<br />

ihren Visionen befragt. Die Ergebnisse wurden dann in<br />

Verona bei der großen Konferenz vorgestellt. Auch die<br />

<strong>Rosenheim</strong>er hatten die Möglichkeit, ihre Wünsche an<br />

die Bäume zu hängen.<br />

Seite 69 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


3. Soziales und Schule<br />

Trotz aller Unterschiede der Menschen haben sie doch<br />

die gleichen Wünsche wie z.B. spielen, frei sein, geliebt<br />

werden, keine Diskriminierung, Arbeit haben, Freunde<br />

haben und glücklich sein.<br />

Der Veranstalter, Roberto Nicolis, erzählte sehr beeindruckend<br />

und mitreißend, dass jeder Mensch, egal ob<br />

behindert oder nichtbehindert, etwas dazu beitragen<br />

kann, dass sein Nachbar glücklich ist. „Nur gemeinsam<br />

können wir was erreichen und wenn wir alle Menschen<br />

mitmachen lassen, sind wir eine bunte Gesellschaft<br />

voller neuer Freunde“, so Nicolis.<br />

Dieser schöne Wunsch wurde dann auch gleich in die<br />

Tat umgesetzt, sehr zur Freude aller Besucher auf dem<br />

Hauptplatz in Verona, die lautstarke Wettkämpfe miterlebten.<br />

Auch die <strong>Rosenheim</strong>er zeigten vollen Einsatz!<br />

„Dass Inklusion nicht nur im Gesetz niedergeschrieben<br />

ist, sondern vor allem in den Herzen der Menschen<br />

lebt, das konnten wir in Verona erfahren“, so die Behindertenbeauftragte<br />

Christine Mayer.<br />

Erste „Außenklasse“ in <strong>Rosenheim</strong><br />

Seit März 2009 gilt in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention.<br />

Damit haben Menschen mit Behinderung<br />

unter anderem das Recht auf freien Zugang<br />

zur Bildung. Das aber setzt ein Schulsystem voraus, das<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 70<br />

inklusiv ist. Inklusion bedeutet, dass alle Kinder verschieden<br />

sind und sich der Unterricht den Bedürfnissen<br />

der einzelnen Schüler anzupassen hat.<br />

In diesem Schuljahr entstand in <strong>Rosenheim</strong> eine so<br />

genannte „Außenklasse“; dies ist der erste Schritt hin zu<br />

einer Inklusionsschule. Höchst erfreulich ist, dass es den<br />

Kindern in dieser Klasse sehr gut gefällt. Eine entspannte<br />

und fröhliche Grundschulzeit, ohne Notendruck<br />

und Schulangst, das wünschen sich alle Eltern für ihre<br />

Kinder.<br />

Christine Mayer mit der <strong>Rosenheim</strong>er Delegation in Verona.<br />

Foto: privat


3.7. Stiftungsverwaltung<br />

Die <strong>Stadt</strong> verwaltet und betreut zehn selbstständige<br />

und fünf unselbstständige Stiftungen.<br />

Die Erfüllung der durch Satzung vorgegebenen<br />

Stiftungszwecke ist eine der Hauptaufgaben der<br />

Stiftungsverwaltung. Ebenso wichtig ist es aber auch<br />

im Rahmen dieser Arbeit die Effi zienz und Nachhaltigkeit<br />

des Stiftungsvermögens dauerhaft zu<br />

gewährleisten.<br />

In den letzten drei Jahren haben sich zwei Zustifter<br />

durch Geld- und Sachspenden an die Bürgerheim-<br />

und Waisenhausstiftung verdient gemacht.<br />

Solch persönliches Engagement hilft den Stiftungen in<br />

Zeiten schwacher Zinserträge ihre Fördermöglichkeiten<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Das Team, das die Stiftungen betreut (v. li.): Walter Berger,<br />

Monika Gerbig, Isolde Rechenauer, Eva Orgler und<br />

Oliver Ertl. Foto: G. Ziehr<br />

Es wäre schön, wenn sich auch zukünftig sozial oder<br />

kulturell engagierte Förderer für unsere Stiftungen<br />

fi nden würden. Gerade im Bereich der Alten- und<br />

Jugendhilfe wird durch den Rückgang von öff entlichen<br />

Mitteln die Unterstützung von Bedürftigen durch die<br />

Stiftungen immer wichtiger.<br />

Hierzu sind nicht nur große Geldbeträge als Zustiftung<br />

in das Grundstockvermögen erforderlich, sondern es<br />

kann auch mit kleineren Spenden, die unmittelbar<br />

der Erfüllung des Stiftungszweckes dienen, viel Gutes<br />

getan werden.<br />

Näheres zu den örtlich tätigen Stiftungen fi nden Sie im<br />

Zahlenteil unter Punkt 8.4.<br />

Die Stiftungsverwaltung betreut derzeit im Rahmen<br />

ihrer Aufgaben insgesamt 13 Gebäude mit 108<br />

Wohneinheiten und gewerblicher Nutzung, sieben<br />

Eigentumswohnungen, vier Erbbaurechte und vier<br />

Grundstücke für diese Stiftungen.<br />

Dazu gehören die Wohnanlage Schießstattstraße 7a<br />

(Betreutes Wohnen in 32 Wohneinheiten) und das<br />

Kinderheim „Schöne Aussicht“ Meranerstraße 50.<br />

Das verwaltete Stiftungsvermögen ohne Instandhaltungsrücklagen<br />

aller Stiftungen beträgt derzeit ca.<br />

acht Millionen Euro. Die Instandhaltungsrücklagen<br />

belaufen sich auf ca. eine Million Euro.<br />

Am 13.5.<strong>2011</strong> fand im Sparkassenhochhaus der 2.<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Stiftertag statt.<br />

Neben Regierungspräsident Dr. Christoph Hillenbrand,<br />

Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und dem<br />

Veranstalter, der Sparkassenstiftung Zukunft für die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden<br />

Alfons Maierthaler, waren auch viele der in<br />

<strong>Rosenheim</strong> tätigen Stiftungsverwalter, Steuerberater<br />

und am Stiftungswesen Interessierte anwesend.<br />

Das Ziel dieser Tagung war, den Stiftungsgedanken<br />

verstärkt in der Öff entlichkeit vorzustellen und über die<br />

Zukunft der <strong>Rosenheim</strong> Stiftungsarbeit zu diskutieren<br />

sowie ein Stiftungsnetzwerk im <strong>Stadt</strong>bereich <strong>Rosenheim</strong><br />

zu installieren.<br />

Seite 71 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

4.0. Vorwort<br />

Foto: Fachamt<br />

Auch in diesem Jahr konnte die <strong>Rosenheim</strong>er Kultur<br />

und Bildung einmal mehr beweisen, wie vielfältig<br />

und bunt die Angebote in diesen Einrichtungen sind.<br />

Lassen Sie sich von der Innovation und Kreativität aber<br />

auch vom Engagement dieser Einrichtungen dadurch<br />

überzeugen, dass Sie die nachfolgenden Seiten nicht<br />

nur lesen, sondern sich am besten zu einem Besuch in<br />

unseren Kultur- und Bildungseinrichtungen animieren<br />

lassen!<br />

Eines möchte ich in meinem Vorwort in diesem Jahr<br />

für den Bereich Kulturelles und Bildung besonders<br />

herausstellen: Den Lernatlas <strong>2011</strong> der Bertelsmann<br />

Stiftung.<br />

Die besonders erfreuliche Meldung ist, dass die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> auf Platz 8 liegt und damit zu den TOP<br />

10 Bildungsstandorten der kreisfreien Klein- und<br />

Mittelstädte Deutschlands zählt. Untersucht wurden<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 72<br />

alle Aspekte des Lernens: Das schulische Lernen genauso<br />

wie das berufl iche, das soziale und das persönliche.<br />

Gleich vier Spitzenplätze für <strong>Rosenheim</strong> werden im<br />

Bereich des schulischen Lernens insbesondere bei der<br />

Lesekompetenz in Deutsch und Englisch, aber auch in<br />

den Bereichen der mathematischen und naturwissenschaftlichen<br />

Kompetenz verzeichnet.<br />

Gepaart mit einer grundsätzlich hohen Neigung zum<br />

Bücherlesen und guten Zahlen bei den Museumsbesuchen<br />

liegt <strong>Rosenheim</strong> auf Rang 4 im Bereich des<br />

persönlichen Lernens und damit weit über dem<br />

bayerischen und dem deutschen Schnitt. Wiederum<br />

bestätigt wurden wir bei der Nutzung unserer <strong>Stadt</strong>bibliothek:<br />

Auch bei diesem Vergleich auf Rang 1 von<br />

den 43 untersuchten Vergleichsstädten.<br />

Diese hervorragenden Plätze werden insbesondere<br />

durch die Lernmöglichkeiten geschaff en, die die<br />

Menschen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> zur persönlichen<br />

Entwicklung und Entfaltung vorfi nden und<br />

nutzen – beispielsweise in Kursen zur persönlichen<br />

Weiterbildung, beim Sport, im kulturellen Leben und<br />

durch selbstgesteuertes Lernen mit Medien.<br />

Zusammengefasst lassen sich diese Dimensionen auch<br />

als die „weichen Standortfaktoren“ bezeichnen. Investitionen<br />

hierin sind daher Zukunftsinvestitionen. Unser<br />

Ansporn wird sein, diese guten Ergebnisse weiterhin<br />

zu halten – wir sind uns aber auch einig, dass wir uns<br />

nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern auch hier<br />

„immer am Ball bleiben wollen“.<br />

Michael Keneder Dezernent IV


4.1. Kulturelle Förderung<br />

Der Bildhauer Josef Hamberger, Kulturpreisträger <strong>2011</strong>,<br />

mit Kulturreferent Robert Berberich (re.). Foto: G. Ziehr<br />

Der in Frasdorf geborene Bildhauer Josef Hamberger,<br />

der seit mehr als 50 Jahren in <strong>Rosenheim</strong> lebt und<br />

arbeitet, erhielt den Kulturpreis <strong>2011</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

in einem feierlichen Festakt von Oberbürgermeisterin<br />

Gabriele Bauer. Gerade im sakralen Bereich<br />

hat Hamberger in <strong>Stadt</strong> und Region eindrucksvolle und<br />

einfühlsame Werke geschaff en.<br />

Der Kulturpreis, der im Wechsel mit dem Förderpreis<br />

alle drei Jahre vergeben werden kann, ist die bedeutendste<br />

Auszeichnung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>. Geehrt<br />

werden Wissenschaftler und Künstler in Anerkennung<br />

besonderer hervorragender Leistungen.<br />

Ein Netzwerk von insgesamt acht Stiftungen aus<br />

<strong>Stadt</strong> und Region hat <strong>2011</strong> auf Initiative von Dr. Sebastian<br />

Spiegelberger erstmals ein gemeinsames Projekt<br />

gefördert und damit eine repräsentative Monografi e<br />

des bekannten <strong>Rosenheim</strong>er Künstlers Rolf Märkl<br />

ermöglicht. Stiftungen spielen neben der städtischen<br />

Kulturförderung seit einigen Jahren eine wichtige Rolle,<br />

um insbesondere einmalige und außergewöhnliche<br />

Projekte zu unterstützen.<br />

Rund vierzig Vereine – von Trachtenvereinen über<br />

Theatervereine und Chöre bis zum Kunstverein –<br />

bereichern durch ihr weitgehend ehrenamtliches<br />

Engagement das kulturelle Leben der <strong>Stadt</strong> und<br />

tragen in erheblichem Umfang zur Lebensqualität in<br />

<strong>Stadt</strong> und Umland bei.<br />

Auch beim Vergleich mit ähnlich großen Städten kann<br />

<strong>Rosenheim</strong> hier ein ungemein breites und qualitativ<br />

hochwertiges Angebot vorweisen. So hat beispielsweise<br />

<strong>2011</strong> der seit genau 20 Jahren bestehende Kammerchor<br />

St. Nikolaus sein Jubiläum mit einer großartigen<br />

Auff ührung der h-moll Messe von J.S. Bach gefeiert.<br />

Das 2005 gegründete Kulturforum <strong>Rosenheim</strong> e. V.,<br />

ein Zusammenschluss von Vereinen, Gruppierungen<br />

und Künstlern aus <strong>Stadt</strong> und Landkreis dient seit Jahren<br />

als spartenübergreifender Dachverband. Neben<br />

Fortbildungen und Beratung für die Mitglieder dient er<br />

auch als Ansprechpartner kommunaler Einrichtungen.<br />

Zudem richtet das Forum seit einigen Jahren einen gut<br />

besuchten Jahresempfang für Kulturschaff ende aus.<br />

Immer größerer Beliebtheit bei Veranstaltern und<br />

Besuchern erfreut mittlerweile der Künstlerhof am<br />

Ludwigsplatz, in dem auch die Musikschule sowie<br />

eine Ballettschule untergebracht sind. Der traditionsreiche<br />

Theatersaal mit seinen Nebenräumen bietet neben<br />

den Theatervereinen zahlreichen anderen Nutzern<br />

für Vorträge, Konzerte oder Ausstellungen ein modern<br />

gestaltetes, zentral gelegenes Podium. Auch der sehr<br />

aktive Historische Verein lädt hier regelmäßig zu interessanten<br />

Vorträgen mit hochkarätigen Referenten ein.<br />

Seite 73 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

4.2. Volkshochschule<br />

vhs für Integration und Einbürgerung<br />

„<strong>Rosenheim</strong>er Modell zur Sprachförderung“<br />

Für Zuwandererkinder im Alter von 8 - 15 Jahren,<br />

die im laufenden Schuljahr zuziehen, schulpfl ichtig<br />

sind und kein Deutsch sprechen, entwickelte die<br />

Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> in Kooperation mit dem<br />

Staatlichen Schulamt ein Eingliederungskonzept,<br />

das bayernweit Beachtung fi ndet.<br />

Die Kinder werden für zehn Wochen partiell von<br />

der Schulpfl icht entbunden und besuchen an zwei<br />

Wochentagen den Unterricht in ihrer Stammschule<br />

und an drei Tagen einen Deutsch-Intensivkurs an der<br />

Volkshochschule. Danach wechseln die Kinder in die<br />

vom Staat vorgesehenen Maßnahmen zur Deutschförderung<br />

an ihren Stammschulen und nehmen ihre<br />

Schulpfl icht in vollem Umfang auf.<br />

Die Eignungsfeststellung und begabungsgerechte<br />

Einschätzung für die „richtige“ Schulart erfolgt erst nach<br />

dem „Crashkurs Deutsch“ und wird in den Schulen in<br />

Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt durchgeführt.<br />

Das „<strong>Rosenheim</strong>er Modell“ fördert die Sparkassenstiftung<br />

Zukunft für drei Jahre mit 20.000 € pro<br />

Jahr.<br />

Seit 2008 konnten 118 Kinder und Jugendliche über<br />

diese Maßnahme schneller in den Schulalltag eingegliedert<br />

werden.<br />

Ferienkurse „Deutsch für Migrantenkinder“<br />

Um die Deutschkenntnisse für Zuwandererkinder zu<br />

verbessern, bietet die Volkshochschule seit Herbst<br />

2008 in den Schulferien einen Deutsch-Ferienkurs<br />

für Grundschulkinder an. Die Anmeldung erfolgt<br />

über die Klassenleitungen bzw. über die Schulsozialarbeit.<br />

Diese einwöchigen Vormittagskurse sind für<br />

maximal 15 Kinder ausgelegt und regelmäßig ausgebucht,<br />

zahlreiche Kinder müssen über die Warteliste<br />

auf den nächsten Ferienkurs vertröstet werden.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 74<br />

Insgesamt 207 Kinder haben seit Herbst 2008 an den<br />

Ferienkursen teilgenommen, die von drei Studentinnen<br />

der LMU München in drei Kleingruppen mit<br />

unterschiedlichem Leistungsniveau unterrichtet werden.<br />

Die Kurse werden bisher kostenlos angeboten,<br />

die Honorarkosten trägt die Volkshochschule.<br />

Bericht aus den Ferienkursen:<br />

„Danke Frau Susi, die Woche war echt cool!“ Die meisten<br />

der Grundschulkinder, die die Ferienkurse Deutsch<br />

besuchen, kommen seit Jahren gerne immer wieder. Denn<br />

hier wird gespielt, gesungen, gebastelt, es werden Ausfl üge<br />

gemacht und ganz nebenbei beschäftigen sich die Mädchen<br />

und Jungen intensiv mit der deutschen Sprache. Jede<br />

Ferienwoche steht unter einem Motto: Pippi Langstrumpf,<br />

Schneewittchen oder Michel aus Lönneberga waren einige<br />

der Themen des letzten Jahres. 15 bis 20 Kinder aus der<br />

ersten bis vierten Klasse nehmen an den Kursen teil, die in<br />

den Faschings-, Oster-, Pfi ngst-, Sommer- und Herbstferien<br />

stattfi nden.<br />

Drei Studentinnen der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

leiten die Deutsch-Kurse (v.li.): Hannah Steff an, Susanna<br />

Hennes und Julia Binder. Engagiert und voller Elan wenden<br />

sie die neuesten Erkenntnisse aus der Sprachlehrforschung und<br />

der Pädagogik gleich bei „ihren“ Kindern an. Fotos: vhs/privat<br />

Die stetig steigende Nachfrage nach dem Ferienkurs<br />

Deutsch freut die drei jungen Dozentinnen sehr. „Es gibt<br />

viele Kinder in <strong>Rosenheim</strong>, die in der Grundschule nur<br />

deswegen benachteiligt sind, weil sie die deutsche Sprache<br />

nicht beherrschen. Wir sind froh, diesen aufgeschlossenen,<br />

netten Mädchen und Jungen ein bisschen helfen zu können.“<br />

(Bericht von Julia Binder)


Susanna Hennes (Susi) studiert Deutsch als Fremdsprache,<br />

Germanistische Linguistik und Pädagogik.<br />

Hannah Steff an studiert für das Grundschullehramt<br />

mit Hauptfach Deutsch und Julia Binder absolviert ein<br />

Magister-Studium Deutsch als Fremdsprache, Pädagogik<br />

und Psychologie.<br />

Deutschkurse A1 bis C2 für Erwachsene<br />

Seit der Änderung der gesetzlichen Bestimmungen<br />

zur Einbürgerung im Jahr 2008 stieg die Nachfrage<br />

nach Deutschkursen deutlich an.<br />

In den Leistungsstufen A1 bis C2 waren insgesamt 832<br />

Teilnehmer (Stand November <strong>2011</strong>) seit Herbst 2008<br />

angemeldet. Seit 2008 führt die Volkshochschule vom<br />

Bundesamt für Migration (BAMF) geförderte Alphabetisierungskurse<br />

im Vollzeitunterricht durch, die seither<br />

von insgesamt 316 Teilnehmer besucht wurden.<br />

Deutschprüfungen und Einbürgerungstests<br />

Die Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> ist Prüfungszentrum<br />

für Goethe-Prüfungen A1 Start Deutsch und B1<br />

Zertifi kat Deutsch und (neben Ingolstadt und München)<br />

auch Prüfungszentrale für Deutsch A2-Prüfungen<br />

in Bayern. <strong>2011</strong> wurden 203 Deutsch-Prüfungen<br />

durchgeführt (vgl. davor waren es 552 Prüfungen in<br />

vier Jahren). Neben den umfangreichen Formalitäten<br />

ist viel Beratungsaufwand notwendig, um die Teilnehmer<br />

den richtigen Prüfungsstufen zuzuführen.<br />

Sprachkurse – größter Fachbereich<br />

der Volkshochschule<br />

Etwa 3.500 Teilnehmer schreiben sich jährlich in die<br />

rund 350 angebotenen Sprachkurse ein. Mit einem Angebot<br />

von 24 verschiedenen Sprachen gehört die<br />

Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> zu den größten Sprachkursanbietern<br />

in der Region und zu den Spitzenreitern<br />

unter den bayerischen Volkshochschulen.<br />

Neu: die „Kinder-Uni“<br />

Themen aus der Naturwissenschaft bietet die<br />

„Kinder-Uni“ der Volkshochschule in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kreativ-Verein <strong>Rosenheim</strong> e.V. für<br />

junge Forscherinnen und Forscher von 9 - 12 Jahren an.<br />

Einmal monatlich treff en sich die Teilnehmer, um mit<br />

Experimenten naturwissenschaftlichen Phänomenen<br />

auf den Grund zu gehen. Schon zum Start im Herbst<br />

<strong>2011</strong> war das 1. Semester der „Kinder-Uni“ ausgebucht.<br />

Die Fortsetzung folgt im Frühjahr <strong>2012</strong>.<br />

Eifrige „Erstsemester“ in der Kinder-Uni. Foto: vhs<br />

Neu: Umstieg auf Offi ce 2010<br />

Für die Offi ce 2010-Schulungen wurde mit staatlichem<br />

Zuschuss eine mobile Schulungseinheit mit zehn<br />

Laptop-Arbeitsplätzen beschaff t. Im Jahr <strong>2012</strong> ist die<br />

Neuausstattung eines EDV-Raums (Windows 7 und<br />

Offi ce 2010) in Vorbereitung. Hierfür wurden staatliche<br />

Fördermittel (40 % der Anschaff ungskosten) über den<br />

Bayerischen Volkshochschulverband beantragt.<br />

Studium Generale<br />

Mit rund 40 überwiegend Stammteilnehmern<br />

erfreut sich das „Studium Generale“ auch im 11. Se-<br />

Seite 75 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

mester großer Beliebtheit. In den 15 Vorlesungen pro<br />

Semester werden Themenwünsche der Teilnehmer mit<br />

berücksichtigt. Die Referenten sind anerkannte Spezialisten<br />

ihres Themenbereichs und kommen überwiegend<br />

aus dem Münchener Raum.<br />

Quali-Paten-Kooperation<br />

Seit 2010 ist die Volkshochschule Partner des<br />

Vereins Pro Arbeit <strong>Rosenheim</strong> e.V. im Qualitpaten-<br />

Projekt bei der Organisation und Durchführung von<br />

Nachhilfestunden in Deutsch, Englisch und Mathematik.<br />

Die Maßnahme wird von der Sparkassenstiftung<br />

gefördert.<br />

Der Nachhilfeunterricht fi ndet in den Räumen der<br />

Volkshochschule statt und wird von Dozenten der<br />

Volkshochschule erteilt. Darüber hinaus unterstützt<br />

die Volkshochschule den Verein Pro Arbeit bei der<br />

Werbung für neue Qualipaten.<br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />

Neue Wege im Marketing<br />

Der Erfolg des neuen Web-Auftritts im Rahmen<br />

des bayernweiten vhs-Netzwerks, an dem über 70<br />

Volkshochschulen beteiligt sind, wird durch die<br />

Auswertungen der Treff erzahlen in Google sowie die<br />

steigende Zahl der Anmeldungen über Internet<br />

bestätigt.<br />

Im Frühjahr <strong>2011</strong> entschied sich die Volkshochschule<br />

für ein neues Verwaltungsprogramm mit dem Ziel,<br />

dadurch mehr Raum für inhaltliche und konzeptionelle<br />

Arbeit zu gewinnen und damit die Attraktivität und<br />

Leistungsfähigkeit der Bildungseinrichtung zu steigern.<br />

Newsletter – professionell und vielseitig<br />

Mit dem neuen Newsletter-System bietet die Volkshochschule<br />

seit September <strong>2011</strong> neben Kurs- und<br />

Veranstaltungsinformationen auch Beiträge zu<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 76<br />

Themenbereichen und Links auf interessante Zusatzinformationen<br />

an. Die automatisierte Auswertung von<br />

„Treff erquoten“ und Aufrufverhalten (Top-Links) der<br />

Newsletter-Empfänger bildet eine wichtige Grundlage<br />

für die Weiterentwicklung von Online-Marketingstrategien.<br />

Weiterentwicklung des EFQM<br />

Im Sommer <strong>2011</strong> wurde mit der Aktualisierung des<br />

EFQM-Qualitätsmanagements (European Foundation<br />

for Qualitiy Management) begonnen, mit dem Ziel der<br />

Zertifi zierung „Committed to Excellence“.<br />

Die Zertifi zierung wird vom Bayerischen Volkshochschulverband<br />

bezuschusst.<br />

Die drei Abiturientinnen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren<br />

(v.li.): Nicole Leicht (<strong>Stadt</strong>bibliothek), Hannah Unseld<br />

(Volkshochschule) und Maria Stadler (Städtische Galerie).<br />

Freiwilliges Soziales Jahr Kultur <strong>2011</strong>/12<br />

Foto: vhs<br />

<strong>Stadt</strong>bibliothek, Volkshochschule und Städtische<br />

Galerie sind im Schuljahr <strong>2011</strong>/12 Einsatzstellen<br />

für ein „Freiwilliges Soziales Jahr Kultur“ (FSJ<br />

Kultur). Drei Abiturientinnen des Jahrgangs <strong>2011</strong><br />

nutzen vom 1. September <strong>2011</strong> bis 31. August <strong>2012</strong><br />

die Gelegenheit, den Berufsalltag kennen zu lernen<br />

und Erfahrungen zu sammeln. Neben dem alltäglichen


„Geschäft“ erarbeiten sie auch Projekte, die sie in Eigenregie<br />

durchführen. Für ihr Einsatzjahr erhalten sie ein<br />

Abschlusszertifi kat. Interessenten für das kommende<br />

Schuljahr <strong>2012</strong>/13 können sich bei der BAG Spielmo-<br />

bile München über die Einsatzmöglichkeiten, Bewerbung<br />

und den Ablauf des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />

Kultur informieren:<br />

www.fsj.spielmobile.de/fsj-kultur-von-a-bis-z.<br />

Seite 77 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

4.3. Museen<br />

Walter Leicht, Leiter Städtisches Museum. Foto: G. Ziehr<br />

STÄDTISCHES MUSEUM<br />

Im Städtischen Museum wurden bis zum 30. Oktober<br />

<strong>2011</strong> insgesamt 7.777 Besuche registriert. Damit<br />

wird zwar bis Jahresende das der Landesgartenschau<br />

geschuldete Rekordergebnis von 2010 mit gut 10.000<br />

Besuchen erwartungsgemäß nicht erreicht, die durchschnittliche<br />

Besuchszahl der letzten „normalen“ Jahre<br />

dürfte aber wieder erzielt werden.<br />

Deutlich zugenommen gegenüber 2010 hat,<br />

ebenfalls erwartungsgemäß, wieder der Besuch von<br />

Schulklassen. Damals kamen wegen des attraktiven<br />

Angebots der Landesgartenschau in den ersten zehn<br />

Monaten nur 23 Gruppen ins Mittertor. <strong>2011</strong> dagegen<br />

nutzen bis Ende Oktober bereits 38 Klassen die<br />

Möglichkeit, den außerschulischen Lernort Museum<br />

unterrichtsbegleitend zu besuchen.<br />

Bestens bewährt hat sich die durch <strong>Stadt</strong>ratsbeschluss<br />

von 2009 eingeführte Werbemaßnahme<br />

von jährlich bis zu fünf Tagen mit freiem Eintritt.<br />

Am Internationalen Museumstag, dem Sonntag des<br />

historischen Festzugs, am Erntedanksonntag, am Tag<br />

des off enen Denkmals und zur Finissage der Architekturausstellung<br />

nutzten insgesamt 1.130 Personen die<br />

Gelegenheit, kostenlos in die <strong>Rosenheim</strong>er Vergangenheit<br />

einzutauschen.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 78<br />

Derzeit Bestseller im Museumsladen:<br />

Der exklusive „<strong>Rosenheim</strong>er Keferloher“. Foto: Museum<br />

Museumsladen<br />

Der Museumsladen wird im sechsten Jahr seines Bestehens<br />

wiederum eine Umsatzsteigerung gegenüber<br />

dem Vorjahr verzeichnen und einen Gewinn erwirtschaften.<br />

Bis zum 30. Oktober <strong>2011</strong> wurden 22.551<br />

Euro an Verkaufserlös erzielt und somit das bisherige<br />

Rekordergebnis aus dem Jahr 2010 nochmals übertroff<br />

en. Einen Reingewinn von ca. 3.500 Euro erbrachte<br />

der Kartenvorverkauf für die Inntaler Bauernbühne, die<br />

Volksbühne St. Nikolaus und einige Konzerte.<br />

<strong>Rückblick</strong> Sonderausstellungen <strong>2011</strong><br />

Den Schwerpunkt im Ausstellungsbetrieb <strong>2011</strong> bildete<br />

die Ausstellung „Lockruf und Tradition“ zum 150jährigen<br />

Jubiläum des <strong>Rosenheim</strong>er Herbstfestes.<br />

Vom 15. Mai bis zum 15. September sahen 4.500 Besucher<br />

diese aufwendig gestaltete Sonderschau, zu der<br />

auch ein reich bebilderter Aufsatzband erarbeitet<br />

worden ist. Die Herstellung dieses Buches konnte komplett<br />

durch anteiliges Sponsoring der Auerbräu GmbH<br />

<strong>Rosenheim</strong>, der Flötzinger Bräu – Privatbrauerei Franz<br />

Steegmüller, des Fördervereins Städtisches Museum<br />

<strong>Rosenheim</strong> e.V. und des Wirtschaftlichen Verbandes für<br />

die <strong>Stadt</strong> und den Landkreis <strong>Rosenheim</strong> e.V. fi nanziert<br />

werden.


Herbstfestatmosphäre im Mittertor während der Ausstellung<br />

„Lockruf und Tradition“ Foto: R. Lichius<br />

Vom 24. Februar bis zum 9. April zeigte das Städtische<br />

Museum anlässlich des 80. Geburtstags des <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Kulturpreisträgers Rolf Märkl die Ausstellung<br />

„… bloß keine Schublade!“, die einen breiten Überblick<br />

über das Schaff ensspektrum dieses Künstlers bot.<br />

Bei der Eröff nung der Ausstellung „…bloß keine Schublade!“<br />

(v.li.): Museumsleiter Walter Leicht, Kulturpreisträger Rolf Märkl,<br />

Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und Kulturreferent<br />

Robert Berberich. Foto: M. Jacobi<br />

Vom 7. Oktober bis zum 6. November präsentierte der<br />

<strong>Rosenheim</strong>Kreis die Ausstellung „Architektur in <strong>Stadt</strong><br />

und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>“, die anhand ausgewählter<br />

Beispiele über zeitgemäßes privates und öff entliches<br />

Bauen in der Region in den letzten 40 Jahren<br />

informierte.<br />

Vom 25. November <strong>2011</strong> bis zum 29. Januar <strong>2012</strong> ist im<br />

Städtischen Museum die Ausstellung „Zum Wegwerfen<br />

zu schade – Vergessene Gerätschaften neu belebt“<br />

zu sehen. Bei den gezeigten Exponaten handelt<br />

es sich um eine interessante Auswahl historischer<br />

physikalischer Geräte aus der Lehrmittelsammlung<br />

des <strong>Rosenheim</strong>er Ignaz-Günther-Gymnasiums.<br />

Realisiert wurde dieses ambitionierte Projekt im<br />

Rahmen des P-Seminars Physik 2010/<strong>2012</strong> von Lukas<br />

Berger, Leah Denk, Helene Heyer, Michael Janssen,<br />

Sophie März, Korbinian Moser, Luise Moser, Laura<br />

Neumann, Bernhard Niedermeier, Katharina Schildhauer,<br />

Kathrin Siegel, Lukas Steinbauer, Manh Tung<br />

Tran und Magdalena Zacher. Studiendirektorin<br />

Gabriele Leicht und Studienrat Stefan Rauscher als<br />

Kursleiter sowie Museumsleiter Walter Leicht als externer<br />

Berater begleiteten die Schülerinnen und Schüler<br />

bei dieser neuen Form des Leistungsnachweises für die<br />

gymnasiale Oberstufe.<br />

Das P-Seminar Physik 2010/<strong>2012</strong> des Ignaz-Günther-<br />

Gymnasiums konzipierte die Ausstellung mit historischen<br />

physikalischen Lehrmitteln. Foto: IGG<br />

Seite 79 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

<strong>Ausblick</strong> Sonderausstellungen<br />

Den Auftakt zum Ausstellungsjahr <strong>2012</strong> macht im Frühjahr<br />

der <strong>Rosenheim</strong>er Kulturpreisträger Fried Stammberger<br />

mit neuen, bislang noch nicht gezeigten<br />

Bildern aus den letzten Jahren.<br />

Die Sommerausstellung von Mai bis September <strong>2012</strong><br />

rückt Schätze sakraler Kunst aus der Region ins<br />

Blickfeld der Öff entlichkeit, die normalerweise in den<br />

Museumsdepots verwahrt sind. Die Auswahl der zu<br />

zeigenden Objekte und deren wissenschaftliche Erforschung<br />

und Erklärung wird derzeit von der Kunsthistorikerin<br />

Dr. Evelyn Frick vorgenommen.<br />

Im Herbst <strong>2012</strong> hat die in Bad Endorf lebende Künstlerin<br />

Katharina Schmidmayer mit ihren Bildern von<br />

„Dirndl und Buam“ im Städtischen Museum Ausstellungspremiere<br />

in ihrer Geburtsstadt.<br />

Zum 150-jährigen Jubiläum der <strong>Stadt</strong>erhebung von<br />

<strong>Rosenheim</strong> im Jahr 2014 beginnen bereits Anfang<br />

<strong>2012</strong> die Vorbereitungen für die geplante Ausstellung<br />

„<strong>Rosenheim</strong> wird <strong>Stadt</strong> – 1864 bis 1914“, zu der auch<br />

wieder ein wissenschaftlicher Aufsatzband in der Reihe<br />

„Beiträge zur <strong>Stadt</strong>geschichte“ erscheinen soll.<br />

Inventarisation<br />

Die wissenschaftliche Inventarisation der gut 20.000<br />

kulturgeschichtlichen Objekte im Sammlungsbestand<br />

des Städtischen Museums wurde <strong>2011</strong> weiter<br />

vorangetrieben. Eine deutliche Verbesserung der damit<br />

verbundenen Arbeitsschritte konnte durch die neu<br />

eingeführte spezielle Software „Museums plus“<br />

erreicht werden. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen<br />

Museen in Bayern als oberste Fachbehörde hat<br />

die Inventarisierung auch <strong>2011</strong> fi nanziell gefördert und<br />

eine konstante Unterstützung dieses bis voraussichtlich<br />

2017 laufenden Projekts in Aussicht gestellt. Neben den<br />

dadurch gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

liefert die Inventarisation auch die unverzichtbaren<br />

Grunddaten für eine künftige konkrete Erfassung des<br />

Vermögenswertes, den die Sammlung des Städtischen<br />

Museums darstellt.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 80<br />

Förderverein<br />

Der Förderverein Städtisches Museum <strong>Rosenheim</strong>e e.V.<br />

hat durch seine frühzeitige Zusage eines Sponsoringanteils<br />

an dem Buch „Lockruf und Tradition – 150 Jahre<br />

Herbstfest <strong>Rosenheim</strong> 1861 bis <strong>2011</strong>“ wesentlich zum<br />

Zustandekommen dieser Publikation beigetragen.<br />

In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins in<br />

der Bürgerstube des Museums zeigte sich der erste<br />

Vorsitzende Dietmar Dambach erfreut über die<br />

Zustimmung der Mitglieder zur entsprechenden Bitte<br />

der Museumsleitung. Die Bereitschaft der <strong>Rosenheim</strong>er,<br />

die Arbeit des Städtischen Museums nachhaltig<br />

zu unterstützen, zeige sich daneben auch in der <strong>2011</strong><br />

wiederum gestiegenen Mitgliederzahl des Fördervereins,<br />

so Dambach.<br />

HOLZTECHNISCHES MUSEUM<br />

Im Zeitraum 1.11.2010 bis 31.10.<strong>2011</strong> konnten 5.950<br />

Besucher im Museum gezählt werden sowie 53 Schulklassen,<br />

die insgesamt 126 museumspädagogische<br />

Programme besuchten.<br />

Sonderausstellungen<br />

„Holz – Feuer – Licht<br />

vom 24.11.2010 – 30.04.<strong>2011</strong><br />

Seit der Mensch vor ca. 1,6 Mio. Jahren das Feuer<br />

beherrschte, war Holz die wichtigste Quelle von Wärme<br />

und Licht. Das off ene Feuer in der Höhle oder im Haus<br />

diente zur Essenszubereitung, zum Heizen, zum Räuchern<br />

und zur Beleuchtung.<br />

Ab dem 15. und 16. Jahrhundert wurde das Holz<br />

durch die sog. holzfressenden Gewerbe vielerorts zur<br />

Mangelware. Dazu zählten in unseren Gegenden vor<br />

allem die Salinen und die Eisenhütten.<br />

Mitarbeiterinnen vom Naturkunde- und Mammutmuseum<br />

Siegsdorf zeigten Schulklassen, wie Steinzeitmenschen<br />

Feuer machten.


„Drechseln – Kunst oder Handwerk“<br />

vom 08.06.<strong>2011</strong> – 23.10.<strong>2011</strong><br />

Seit über 3000 Jahren verstehen es Menschen, aus<br />

rotierenden Werkstücken, vor allem aus Holz und Elfenbein<br />

Gebrauchsgegenstände herzustellen. Ab dem<br />

Mittelalter dominierten auch gedrechselte Formen den<br />

Möbelbau. Neben den Berufsdrechslern versuchen<br />

heute immer mehr Freizeit- und Hobbydrechsler<br />

das wunderbare Innere des Individuums Baum in unterschiedlichsten<br />

Formen sichtbar zu machen. Über 20<br />

Leihgeber mit fast 300 Objekten zeigten vielfältige<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und die zahlreichen begeisterten<br />

Besucher zollten ihnen höchstes Lob.<br />

Zu den vier Vorführterminen kamen knapp 400<br />

Besucher, die den Spezialisten äußerst interessiert und<br />

fachmännisch über die Schulter schauten.<br />

Fand viele begeisterte Zuschauer:<br />

Die Vorführung im Nassdrechseln. Foto: K. Friede<br />

„Schmückendes aus Holz“<br />

vom 23.11.<strong>2011</strong> – 26.02. <strong>2012</strong><br />

Holz mit anderen Augen sehen ist das Motto dieser<br />

Ausstellung.<br />

In der Geschichte der Menschheit spielte Schmuck<br />

von Anfang an eine wichtige Rolle. Aus Holz konnte<br />

man mit Stein- oder anderen Werkzeugen relativ leicht<br />

Schmuckstücke gestalten. Oft maß man dem Schmuck<br />

eine besondere Bedeutung oder sogar magische Kräfte<br />

zu, weshalb er auch als Talisman diente.<br />

Die Ausstellung zeigt, dass der einzigartige Werkstoff<br />

Holz in seiner natürlichen Schönheit und Vielfalt nicht<br />

nur zur Schmuckherstellung sondern auch hervorragend<br />

zur dekorativen Ausschmückung von Räumen<br />

geeignet ist.<br />

Reizvoll-fi ligranes Exponat der Ausstellung:<br />

eine Dekoblume aus Holz. Foto: K. Friede<br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />

Holzwurm, Borkenkäfer & Co.<br />

vom 27.03.<strong>2012</strong> – 14.10.<strong>2012</strong><br />

Holz und seine vielfältigen Feinde, vom Waldschädling<br />

bis zum Holzschädling im verbauten Holz, will die Ausstellung<br />

den Besuchern zeigen. Sie wird mit Leihgaben<br />

und in Zusammenarbeit mit der Hochschule, dem<br />

Forstamt und weiteren Institutionen geplant.<br />

Seite 81 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

Mit Blick auf die Lehrpläne der Schulen sollen die Lehrkräfte<br />

eingeladen werden, spezielle museumspädagogische<br />

Führungen und Workshops zu buchen.<br />

Sonstige Aktivitäten<br />

Aus dem Nachlass ihres Mannes spendete Ingeborg<br />

Rauscher 72 Stück Bildhauereisen bester englischer<br />

Qualität und zwei Werkzeug-Schleifmaschinen.<br />

Die Familie Noichl überließ dem HTM als Dauerleihgabe<br />

ein hervorragend gearbeitetes Modell eines<br />

Bauernwagens für die Wagnerecke.<br />

Ein von der Holzbildhauerin Franziska Bürger als<br />

Auftragsarbeit geschnitztes Modell “Manuelles Balkensägen“<br />

wurde von der VR Bank <strong>Rosenheim</strong>-Chiemsee<br />

eG fi nanziert und im Rahmen der Eröff nung der<br />

Sonderausstellung Anfang Juni vom Geschäftsführer<br />

Jörg-Uwe Cink übergeben.<br />

Das neue Modell „Manuelles Balkensägen“ im HTM. Foto: K. Friede<br />

Bei einer Lehrerfortbildung konnten sich 15 Seminarleiter<br />

am 05.03.<strong>2011</strong> zum Thema „Werken“ sowohl<br />

im Museum als auch im Workshopraum umfangreich<br />

informieren. Klaus Friede und Arno Kurz erläuterten<br />

und demonstrierten den Lehrern die museumspädagogischen<br />

Angebote des HTM.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 82<br />

Das Speicherdepot wurde von Horst Oster mit weiteren<br />

Regalwänden versehen, so dass die zahlreichen<br />

gespendeten Werkstücke zu bestimmten Terminen<br />

entsprechend präsentiert werden können.<br />

Zum Internationalen Museumstag am 15.05.<strong>2011</strong><br />

bot das HTM auch eine Speicherführung an; 25 Besucher<br />

nutzten bei freiem Eintritt diese Gelegenheit.<br />

Das Funktionsmodell Sägewerk wurde umgebaut.<br />

Im E-Labor der Hochschule <strong>Rosenheim</strong> wurde das<br />

Modell von Kurt Fischer auf elektrische Sicherheit<br />

überprüft und Hermann Nagl kontrollierte die Funktionstüchtigkeit<br />

im HTM.<br />

Für eine Ausstellung „Holz vor der Hütt’n“ - Holz und<br />

seine Bearbeitung im Heimat- und Dorfmuseum in<br />

Gröbenzell stellte das HTM zwei Modelle, diverse Holzmuster,<br />

Texte und Fotos zur Verfügung.<br />

Für die Ausstellung „Unser Wald ist mehr als nur Holz“<br />

in der Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> im Juli konnte das<br />

HTM neben dem Forstamt <strong>Rosenheim</strong> den überwiegenden<br />

Teil der Ausstellungsobjekte sowie Text- und<br />

Fototafeln als Leihgaben zur Verfügung stellen.<br />

Ein Blick in die Ausstellung in der VHS. Foto: K. Friede<br />

Die spezielle Abendführung für Kunden und Mitarbeiter<br />

der Firma ORCA Software in <strong>Rosenheim</strong> mit 30


Teilnehmern wurde allseits gelobt und sollte als interessante<br />

Anregung für weitere Firmen, Gruppen, Vereinen<br />

usw. dienen. Um für Rucksäcke bzw. große Taschen<br />

eine abschließbare Aufbewahrung anbieten zu können<br />

fertigte Horst Oster zur Garderobe passende<br />

Schließfächer an. Für alle <strong>Rosenheim</strong>er Museen<br />

und die Städtische Galerie wurde in diesem Jahr<br />

ein neuer Prospekt aufgelegt.<br />

Viele Besucher und Interessenten wünschten sich<br />

einen eigenen Museumsprospekt für das HTM. Der<br />

Förderverein des HTM hat die Neugestaltung und den<br />

Druck fi nanziert.<br />

Der Verein beabsichtigt, für interessierte Einzelbesucher<br />

Audioführer zur Verfügung zu stellen, um eine noch<br />

bessere Vermittlung der im Museum dargestellten<br />

holztechnischen Entwicklungen zu ermöglichen.<br />

Zur Zeit führt die Museumsleitung intensive Gespräche<br />

und Verhandlungen, um Informationen über ein optimales<br />

System zu sammeln.<br />

Seite 83 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

4.4. <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Publikumsmagnet der <strong>Stadt</strong><br />

Lebenslanges Lernen bildet die Voraussetzung für berufl<br />

iche und persönliche Erfolge. Als ein wichtiger Ort<br />

für Bildung und Kultur unterstützt die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

ihre Kunden mit gezielten Angeboten und kompetenter<br />

Beratung bei der Suche nach Informationen für<br />

Schule, Beruf und Freizeit. Bis einschließlich Oktober<br />

<strong>2011</strong> zog die Bibliothek 155.081 Besucher ins Haus.<br />

Insgesamt 2.195 neue Kunden ließen sich einen Benutzerausweis<br />

ausstellen und 558.662 Medien gingen<br />

über die Selbstverbuchungsplätze. Mit knapp 900<br />

Besuchern pro Tag – an manchen Samstagen wurden<br />

in drei Öff nungsstunden sogar 500 bis 600 Besucher<br />

gezählt – bleibt die Bibliothek die meistgenutzte Einrichtung<br />

der <strong>Stadt</strong>.<br />

Die <strong>Stadt</strong>bibliothek ist off en für alle. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Gutes Ergebnis beim Bibliotheksindex <strong>2011</strong><br />

Zum 11. Mal hat die <strong>Stadt</strong>bibliothek ihre Leistungsfähigkeit<br />

mit der Teilnahme am bundesweiten Leistungsvergleich<br />

deutscher Bibliotheken auf den Prüfstand<br />

gestellt. Mit Rang 6 belegt sie einen Spitzenplatz<br />

unter den ersten zehn, bei insgesamt 39 getesteten<br />

Bibliotheken in der größten Teilnehmergruppe der<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 84<br />

Mittelstädte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern.<br />

Der Bibliotheksindex (BIX) vergleicht Daten zu Angeboten,<br />

Nutzung, Effi zienz und Entwicklungspotential<br />

deutscher Bibliotheken. Neben Göppingen arbeitet<br />

<strong>Rosenheim</strong> am wirtschaftlichsten unter den Spitzenreitern<br />

und verdeutlicht seinen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Steuergeldern. Mit 95 Besuchern pro<br />

Öff nungsstunde liegt <strong>Rosenheim</strong> auf Platz 2. Mit einer<br />

Fortbildungsquote von 2,3 belegte die Bibliothek Platz<br />

eins.<br />

Notwendige Qualitätssteigerungen wären in<br />

<strong>Rosenheim</strong> laut BIX im Feld Erneuerungsquote des<br />

Medienbestands nötig, besonders bei den gefragten<br />

aktuellen Medien. In der Spitzengruppe hat <strong>Rosenheim</strong><br />

mit einer Erneuerungsquote von 11,9 den niedrigsten<br />

Zugang neuer Medien.<br />

OB Gabriele Bauer dankt Familie Wartenburger für ihre<br />

Spende mit einem Blumenstrauß. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

2000. Buchpatenschaft<br />

Familie Wartenburger übernahm im Sommer die 2000.<br />

Buchpatenschaft in der <strong>Stadt</strong>bibliothek. Oberbürgermeisterin<br />

Gabriele Bauer dankte Lucas Wartenburger<br />

mit Frau Ganna und den Kindern Constantin, Julian


und Tochter Leticia für ihre Unterstützung mit einem<br />

Blumenstrauß.<br />

Das Buchpaten-Projekt – das <strong>Rosenheim</strong>er Erfolgsmodell<br />

einer Praktikantin im „Freiwilligen sozialen Jahr<br />

Kultur“ – läuft bereits im fünften Jahr. Bisher wurden<br />

insgesamt 2.127 Buchpatenschaften über Bücher<br />

und CDs im Wert von 32.445 Euro übernommen.<br />

Ein starkes Team<br />

Unterstützung durch Ehrenamtliche ist nicht mehr<br />

wegzudenken. Die guten Arbeitsergebnisse der Bibliothek<br />

liegen in einem motivierten und fachkompetenten<br />

Team begründet, das auch in fi nanziell schwierigen<br />

Zeiten und vor dem Hintergrund anhaltender<br />

Personalengpässe engagiert für eine bestmögliche<br />

Kundenzufriedenheit im Einsatz ist. Eine Vielzahl von<br />

Basisaufgaben werden von Aushilfen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern erledigt. Aktuell helfen fünf<br />

Kolleginnen regelmäßig bei der Medienrücksortierung<br />

und eine im Veranstaltungsteam. Der ehrenamtliche<br />

Kursleiter Dieter Decker sichert die Fortführung der<br />

gefragten Internetkurse für Senioren und Ersteinsteiger.<br />

Attraktive Ausbildungsbibliothek<br />

Auf ihre Auszubildende im Ausbildungszweig Fachangestellte<br />

für Medien- und Informationsdienste (FaMI)<br />

ist das Bibliotheksteam sehr stolz. Auch ihr zweites Ausbildungsjahr<br />

hat Verena Schulz mit einer Traumnote<br />

von 1,0 absolviert und befi ndet sich derzeit im<br />

3. Ausbildungsjahr.<br />

Auch bei Praktikanten ist die <strong>Stadt</strong>bibliothek sehr<br />

gefragt. Insgesamt sieben „Schnupperpraktikanten“<br />

absolvierten <strong>2011</strong> ein Betriebspraktikum in der<br />

Bibliothek. Eine Auszubildende aus der <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

München war in einem einwöchigen Praktikum<br />

im Einsatz; eine weitere Praktikantin absolvierte über<br />

das Berufsförderungswerk München ein dreimonatiges<br />

Praktikum in der Bibliothek.<br />

Hinter die Kulissen blicken, Kulturarbeit kennenlernen<br />

und berufl iche Erfahrungen sammeln ist das Ziel<br />

junger Leute, die sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />

Kultur (FSJ) entscheiden. Bereits zum neunten Mal war<br />

die Bibliothek Einsatzstelle für Praktikanten im FSJ. Im<br />

August beendete Christina Stadler ihr Praktikum in<br />

der Bibliothek. Die Möglichkeit der Berufsorientierung<br />

wird seit September durch die neue Praktikantin Nicole<br />

Leicht fortgesetzt.<br />

Verena Schulz startet mit Traumnote 1,0 ins dritte<br />

Ausbildungsjahr. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Das Team im Drachenboot<br />

Gemeinsame Aktivitäten und Zeit für persönliche<br />

Kontakte in der Freizeit nimmt das Bibliotheksteam<br />

gerne wahr. Neben gemeinsamen Ausstellungsbesuchen<br />

machten sich die Mitarbeiter beim diesjährigen<br />

Bibliotheksausfl ug auf den Weg nach Linz zur Besichtigung<br />

der <strong>Stadt</strong>bibliothek im neuen „Wissensturm“. Ein<br />

Highlight bildete der sportliche Einsatz beim <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Drachenbootrennen. Unter dem Namen „Die<br />

CooLibris“ ging das Bibliotheksteam zusammen mit<br />

tatkräftiger Unterstützung von Mitarbeiterinnen aus<br />

dem Personal- und Hochbauamt sowie vom Informationsmanagement<br />

erstmals an den Start. Schon beim<br />

Training auf dem Simssee wurde allen schnell klar: auf<br />

den gemeinsamen Takt kommt es an!<br />

Seite 85 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

Bei blauem Himmel und Sonnenschein, mit 58 anderen<br />

Mannschaften und vielen begeisterten Zuschauern,<br />

paddelten die CooLibris mit allen Kräften, viel Teamgeist<br />

und unter großem Jubel auf den 3. Platz von<br />

neun Damenmannschaften. Stolz wurde der Pokal<br />

entgegen genommen. Alle Paddlerinnen freuen sich<br />

schon jetzt aufs nächste Jahr, wenn es wieder heißt:<br />

„Mit Stil ins Ziel!“<br />

Die CooLibris waren nicht mehr zu bremsen. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Bibliothek als Bildungsort<br />

Als Partner von Elternhaus, Kindergarten und Schule<br />

bildet die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen<br />

einen Schwerpunkt der Bibliotheksarbeit. Eine<br />

wichtige Rolle spielt dabei die kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

mit Schulen. An 120 Klassenführungen<br />

aller Jahrgangsstufen nahmen bis einschließlich<br />

Oktober 1.906 Schüler teil.<br />

Der Ausbau spezieller Bibliotheksangebote für bildungsbenachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche und die<br />

Förderung von Lesefähigkeit gewinnen vor den Ergebnissen<br />

aktueller Studien immer mehr an Bedeutung für<br />

die Zielgruppenarbeit in der Bibliothek.<br />

Projekte, Angebote und Aktivitäten <strong>2011</strong> u.a.:<br />

– Druckprojekt „Powwow“ in Zusammenarbeit mit<br />

Brigitte Reich-Opperer von der Druckerei Hundsdruck<br />

und Schülern der Klasse 6d der Hauptschule<br />

Mitte im Rahmen des FSJ<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 86<br />

– Klassenlektüre für Schulen auf 50 Klassensätze<br />

erweitert<br />

– 10 neue Lesekoff er zu verschiedenen Themen,<br />

insgesamt 30 im Angebot<br />

– 11 thematische Lesenächte mit 216 teilnehmenden<br />

Schülern<br />

– Teilnahme am 52. Vorlesewettbewerb des<br />

Deutschen Buchhandels für die 6. Klassen<br />

(<strong>Stadt</strong>- und Bezirksentscheid)<br />

– 44 Veranstaltungen und Aktionen im Kinderhaus<br />

mit 800 Teilnehmern<br />

– Plakataktion mit der Selbsthilfegruppe<br />

Down-Syndrom <strong>Rosenheim</strong><br />

– Ausstellung mit dem Kindergarten<br />

„Löwenzahn“ zum Fitz-Projekt „Kristallwelten“<br />

– Endlich-Ferien-Fest auf dem Salzstadel.<br />

Endlich Frühstück nach einer spannenden Lesenacht!<br />

Neue Veranstaltungsreihe „Wissen erleben“<br />

Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Während der bundesweiten Aktionswoche „Treff punkt<br />

Bibliothek“ hatte die Bibliothek eine Aktion auf dem<br />

Salzstadel mit der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Rosenheim</strong><br />

organisiert. Mit zwei Fahrzeugen, Rauchhaus und<br />

vielen Informationen rund um die Arbeit und Ausstattung<br />

eines Feuerwehrmannes rollte die Feuerwehr an.


Das bunte Treiben auf dem Salzstadel kam bei Kindern<br />

und Eltern sehr gut an.<br />

Die neue Veranstaltungsreihe „Wissen erleben“ ist<br />

konzipiert für Kinder im Grundschulalter. Wissen<br />

soll begreifbar gemacht werden, Sachbuchwissen<br />

angewandt und viel Neues dazu entdeckt werden.<br />

Passend zum Thema Feuerwehr wurden ca. 70 neue<br />

Medien angeschaff t und ein weiterer Lesekoff er „Polizei<br />

und Feuerwehr“ zusammengestellt.<br />

Ein Feuerwehrmann als Vorleser begeisterte nicht nur Kinder.<br />

Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Erfolgreicher Sommerferien-Leseclub<br />

Um Jugendliche auch außerhalb der Schulzeit für das<br />

Lesen zu begeistern, beteiligte sich die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

bereits zum zweiten Mal am bayernweiten<br />

Leseförderungsprojekt „Sommerferien-Leseclub“.<br />

Dafür wurde der Bestand um 300 aktuelle Kinder- und<br />

Jugendbücher für die Zielgruppe der 10 bis 16-Jährigen<br />

erweitert.<br />

Mit 167 Teilnehmern war das Projekt auch <strong>2011</strong> ein voller<br />

Erfolg. In den sechs Wochen der Schulferien wurden<br />

insgesamt 1236 Bücher gelesen. Dies wurde mit einer<br />

tollen Abschlussparty belohnt.<br />

Die Siegerin Lara Bliestle las 43 Bücher! Fotos: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Learning Library<br />

Zum Training der Informationskompetenz von<br />

Schülern bietet die Bibliothek für die 8. bis 10. Klasse<br />

gezielte Klassenführungen zur Katalog- und Internetrecherche<br />

nach der „Learning Library“-Methode an.<br />

Im Unterschied zu herkömmlichen Klassenführungen<br />

arbeiten die Schüler mit dieser Methode selbstständig<br />

in kleinen Teams und ohne inhaltliche Einführung<br />

durch die Bibliotheksmitarbeiter. Die Schüler suchen<br />

dabei gemeinsam nach Lösungswegen, die sie in<br />

der anschließenden Auswertung und Präsentation<br />

diskutieren und Fragen zu Rechercheproblemen stellen<br />

können.<br />

Öff entlichkeitsarbeit und Werbung<br />

Bis einschließlich Oktober war die Bibliothek mit 75<br />

Beiträgen in der Presse vertreten. Darüber hinaus<br />

wurden Beiträge und Interviews im RFR, Radio Charivari<br />

und Radio Regenbogen gesendet.<br />

Regelmäßige Kundeninformationen erhalten inzwischen<br />

3.000 Leser per Mail über den Newsletter,<br />

das sind 300 mehr als im Vorjahr. Die Homepage wird<br />

als lebendiges Forum für Informationen rund um die<br />

Seite 87 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

Bibliothek regelmäßig besucht. Gefragt waren hier die<br />

„Lesetipps“ der Bibliotheksmitarbeiterinnen. Weitere<br />

Werbemaßnahmen:<br />

– Jahresbericht<br />

– Beiträge in der Mitarbeiterzeitung<br />

– Neukundenaktion zum Welttag des Buches<br />

– Infostand bei der Veranstaltung<br />

„Jugend im Rathaus“<br />

– Literaturlisten begleitend zu Vor-Ort-Seminaren<br />

der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

– Literaturliste zum Thema Energie aus Anlass des<br />

Unglücks in Fukushima und „Wissen erleben -<br />

Feuerwehr“<br />

– Neuerscheinungen zum Thema Kochen und<br />

Ernährung für die Auslieferung der „Grünen Kiste“<br />

– Literaturlisten zur Ausstellung „Indianer“ im<br />

Lokschuppen und zur<br />

– Landesausstellung „Götterdämmerung“ auf<br />

Herrenchiemsee.<br />

Veranstaltungen und Aktionen<br />

Bis einschließlich Oktober fanden 18 Veranstaltungen<br />

mit 860 Besuchern statt. Die „Oberbayerischen<br />

Literat(o)uren“ konnten nur durch die freundliche<br />

Unterstützung der GRWS fortgeführt werden. Auf dem<br />

Programm standen Lesungen mit dem ehemaligen<br />

„Bruder Barnabas“ Michael Lerchenberg und dem<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Schriftsteller Christian Lorenz Müller<br />

und das Clowntheater mit RigoL & tOrF.<br />

Die Vorlesereihe „Bücher hören“ mit Renate M. Mayer<br />

und der Literaturgesprächskreis unter Leitung von<br />

Angelika Wypukol-Klose wurden fortgesetzt. Auf<br />

dem Veranstaltungsprogramm stand außerdem ein<br />

Konzert und Lesung mit Tango y Poesia und Renate<br />

M. Mayer. In Kooperation mit dem Weltladen und der<br />

Gleichstellungsstelle gab es eine weitere Lesung mit<br />

der Somalierin Fadumo Korn. Ausverkauft war das alljährliche<br />

Weihnachtsspecial im Dezember mit Quadro<br />

Nuevo. Das Konzert fand ebenfalls mit freundlicher<br />

Unterstützung der GRWS statt. In der Veranstaltungs-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 88<br />

reihe „Junge Szene“ gab es zwei Poetry Slams und vier<br />

Konzerte mit den regionalen Bands sowie ein weiteres<br />

Fantasy-Rollenspiel.<br />

Der ehemalige „Bruder Barnabas“ in der <strong>Stadt</strong>bibliothek.<br />

Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Endlich „Action“ auf dem Salzstadel. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Zu den Veranstaltungshighlights zählte die gelungene<br />

<strong>Stadt</strong>teilwoche auf dem Salzstadel vom 5. bis<br />

7. Juli. Die Belebung des Platzes liegt nicht nur der<br />

Bibliothek und dem Quartiersmanagement Altstadt<br />

Ost sehr am Herzen. Deshalb kamen die Aktivitäten<br />

mit vielen Kooperationspartnern genau richtig. Mit<br />

einem umfangreichen Programm für alle Generationen<br />

präsentierten sich soziale und kulturelle Einrichtungen,<br />

Vereine und Verbände und natürlich auch die Biblio-


thek mit vielen Aktionen und belebten den schönen<br />

Platz mit Infoständen, Live-Musik, Kinderaktionen,<br />

Kino-Open-Air und einem Tangoabend, der wegen<br />

schlechtem Wetter in die Bibliothek verlegt wurde. Die<br />

Wiederholung der <strong>Stadt</strong>teilwoche im nächsten Jahr ist<br />

sehr wünschenswert.<br />

Imagefi lm auf der Homepage und auf Youtube<br />

Um die Kundengewinnung für die <strong>Stadt</strong>bibliothek weiter<br />

zu intensivieren, hat die Bibliothek in Zusammenarbeit<br />

mit Ursula Kannopka von der Firma „Kannopka<br />

– Kommunikation für Unternehmen“, Kameramann<br />

Gerd Ziehr vom Hauptamt und Renate M. Mayer als<br />

Sprecherin einen dreiminütigen Imagefi lm erstellt.<br />

Aktuell und mit O-Tönen zeigt der Film das Angebot,<br />

den Service und das Ambiente der Bibliothek. Der<br />

Film wird gezielt zur Werbung eingesetzt u.a. auf der<br />

Homepage der Bibliothek und der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

sowie auf Youtube.<br />

Das Filmteam am Drehort. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Ausstellungen beleben die Bibliothek und erfreuen<br />

viele interessierte Betrachter. Dafür sorgten <strong>2011</strong><br />

folgende Ausstellungen im Treppenhaus und Dachgeschoss:<br />

Fotos von einer „Ägypten-Radtour“ von<br />

Bernhard Breitung, Fotocollagen der VHS-Fotogruppe<br />

<strong>Rosenheim</strong>, Fotos von Corinna Kley „Mama, ich und<br />

Afrika“ und eine Skulpturenausstellung mit Arbeiten<br />

von Wieland Woytinnek. Im neuen Ausstellungsformat<br />

„Kunst in der Vitrine“ im Erdgeschoss erfreuten<br />

Holzschalen, Keramik, Schmuck, Taschen, Nadelkunst<br />

und skurrile Hüte die Bibliotheksbesucher.<br />

Ausstellungen im Dachgeschoss kommen an. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Vorstands- und Beiratsmitglieder übernehmen<br />

Buchpatenschaften. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

Förderverein<br />

Unter Vorsitz von Eleonore Dambach hat der Förderverein<br />

mit derzeit 841 Mitgliedern seit 14 Jahren<br />

Seite 89 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

hervorragend für die Belange der Bibliothek gearbeitet,<br />

viel bewirkt und bereits 23.800 Euro neu angespart. Vor<br />

dem Hintergrund knapper Budgets ist die Bibliothek<br />

besonders dankbar für das Engagement des Vereins.<br />

Im März und September fand eine Vorstands- und<br />

Beiratssitzung statt.<br />

Zum Welttag des Buches am 23. April übernahmen<br />

die Vorstands- und Beiratsmitglieder des Fördervereins<br />

wieder Buchpatenschaften für aktuelle Medien<br />

und im Juli beteiligte er sich mit einem Infostand an<br />

der <strong>Stadt</strong>teilwoche auf dem Salzstadel. Im November<br />

kandidierten Vorstand und Beirat des Fördervereins bei<br />

der Jahreshauptversammlung für die Neuwahl. Für die<br />

Kinderveranstaltungen im Herbst und Winter stellte der<br />

Förderverein 4.000 Euro zur Verfügung.<br />

Neue Bibliotheksangebote<br />

Auf Wunsch vieler Kunden nach einer größeren Buchauswahl<br />

zum Thema Spiritualität hat die Bibliothek<br />

einen eigenen Interessenkreis zu diesem Themenspektrum<br />

ins Leben gerufen.<br />

Vorsitzender Franz Knarr und Tourenreferent<br />

Christoph Schnurr von der Alpenvereinssektion <strong>Rosenheim</strong><br />

übergeben die neuen Karten an die Bibliotheksleiterin<br />

Susanne Delp. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 90<br />

Rechtzeitig zur Wander- und Feriensaison wurde das<br />

Angebot an Wander-, Berg- und Radführern mit<br />

über 150 neuen Titeln erweitert und aktualisiert.<br />

Zusätzlich stellte die Alpenvereinssektion <strong>Rosenheim</strong><br />

zwei komplette Kartensätze mit insgesamt 150<br />

Alpenvereinskarten für den gesamten Alpenraum zur<br />

Verfügung.<br />

Welt ist Klang. Um neben vielen Büchern zum Thema<br />

auch musikalisch über den Tellerrand schauen und die<br />

Welt hörbar machen zu können, wurde das CD-Angebot<br />

zu Musik aus anderen Ländern um 100 neue Titel<br />

erweitert.<br />

Mit Schwung und neuen Kräften will die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

ins nächste Arbeitsjahr starten. Dafür hat sie sich<br />

u.a. folgendes vorgenommen:<br />

– Umstieg auf eine Weiterentwicklung der<br />

Bibliothekssoftware mit kundenfreundlicher<br />

Neuentwicklung des OPAC<br />

– verstärkte Suche nach zusätzlichen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

– Ausbau der gezielten Werbung mit dem<br />

Imagefi lm der Bibliothek auf den Infoscreens<br />

der städtischen Einrichtungen und in Bildungseinrichtungen<br />

– weitere Teilnahme am bundesweiten<br />

Leistungsvergleich BIX<br />

– GRWS präsentiert die Oberbayerischen<br />

Literat(o)uren im März <strong>2012</strong><br />

– Aktion „Bibliotheksausweis in der Schultüte“<br />

– Fortführung der Aktion „Kunden werben Kunden“<br />

– Bibliotheksführungen für spezielle Zielgruppen<br />

– Literaturlisten zu verschiedenen Themen und<br />

Anlässen<br />

– Teilnahme an Open-Air-Aktionen auf dem Salzstadel<br />

– Klassenführungen und Aktionen zur Leseförderung<br />

von Kindern und Jugendlichen.<br />

Ein Dankeschön gilt an dieser Stelle den treuen<br />

Förderern und Sponsoren, die in die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

investieren und sie damit zukunftsfähig machen. <strong>2011</strong><br />

unterstützten sie die Bibliotheksarbeit mit insgesamt<br />

14.250 Euro! Zahlen: Stand Okt. <strong>2011</strong>.


4.5. Städtische Galerie<br />

Monika Hauser, Leiterin Galerie. Foto: Galerie<br />

Ausstellungen im Jahr <strong>2011</strong><br />

Die Städtische Galerie <strong>Rosenheim</strong> blickt auf ein spannendes<br />

und abwechslungsreiches Ausstellungsjahr<br />

zurück.<br />

Blick in die Ausstellung mit Werken des Künstlers Harald Birck.<br />

Foto: Galerie<br />

Mit der Ausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ – einem<br />

Projekt der Evangelischen Obdachlosenhilfe e.V. in<br />

Zusammenarbeit mit der Diakonie <strong>Rosenheim</strong> und<br />

der Städtischen Galerie – vereinigten sich im Frühjahr<br />

<strong>2011</strong> künstlerische Positionen, die sich auf individu-<br />

elle Weise dem Leben von Menschen ohne Obdach<br />

zuwenden.<br />

Die künstlerischen Mittel und Zugänge der Werke<br />

waren dabei so unterschiedlich wie das Leben der<br />

Wohnungslosen und zeigten sich frei von jedweder<br />

Mitleidsästhetik.<br />

Der bekannte Maler Peter Tomschiczek kann zurückblicken<br />

auf fast 50 Jahre hauptberufl iche Malerei.<br />

Bereits Ende der 1970er Jahre wurden ihm die ersten<br />

Förderpreise verliehen, und ab Mitte der 1980er Jahre<br />

so ansehnliche Auszeichnungen wie der Seerosenpreis<br />

der <strong>Stadt</strong> München, das Gaststipendium Villa Massimo<br />

Rom, der Sudetendeutsche Kulturpreis, die Kulturpreise<br />

der Städte <strong>Rosenheim</strong> und Bad Aibling und<br />

das Bundesverdienstkreuz. In der Ausstellung in der<br />

Städtischen Galerie zeigte der Künstler Arbeiten der<br />

letzten 10 Jahre. Im Rahmen der Schau wurde auch<br />

der Dokumentarfi lm „Das unbewachte Atelier – Der<br />

Maler Peter Tomschiczek“ von Boris Tomschiczek<br />

präsentiert. Der Film ist ein Diskurs zwischen Vater und<br />

Sohn über Kunst, Kreativität und über den Prozess des<br />

Schaff ens.<br />

Peter Tomschiczek, „Obervolta“. Foto: Galerie<br />

Anschließend stellten die beiden Künstlerinnen Petra<br />

Gerschner und Lisa Endriß gemeinsam unter dem<br />

Seite 91 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

Titel „favorite ideas“ aus. Petra Gerschner studierte<br />

nach ihrer Ausbildung zur Fotografi n in München<br />

Politikwissenschaften und absolvierte anschließend ein<br />

Studium an der Kunstakademie. Die Malerin Lisa Endriß<br />

absolvierte bis 1974 zunächst ein Lehramtsstudium,<br />

bevor sie sich im Anschluss an die Arbeit im künstlerischen<br />

Kollektiv der „Weibs Bilder“ 1978 – 1988 zu einem<br />

Akademiestudium entschied, das sie 1995 beendete.<br />

<strong>2011</strong> gelang in <strong>Rosenheim</strong> erneut eine Zusammenführung<br />

international bedeutender Illustratoren: Unter<br />

dem Titel „Max, Moritz und Co. – Kunst fürs Bilderbuch“<br />

zeigten der australische Shooting-Star der<br />

Buchkunst und Oscarpreisträger Shaun Tan und die<br />

weltweit gefragte belgische Künstlerin Ingrid Godon,<br />

die Urgesteine der europäischen Bilderbuchkunst<br />

wie Nikolaus Heidelbach und Jens Thiele sowie die<br />

wegweisenden jungen Illustratorinnen Nadia Budde,<br />

Anke Kuhl, Philip Waechter, Linda de Haan und<br />

Stern Nijland ihre Werke.<br />

Das museumspädagogische Programm bei „Max & Moritz“.<br />

Foto: Galerie<br />

Das Ausstellungsprogramm <strong>2011</strong> umfasste außerdem<br />

die Jahresausstellung des Kunstvereins <strong>Rosenheim</strong><br />

sowie eine Verkaufsausstellung mit Werken der Süddeutschen<br />

Malerei.<br />

Tage des off enen Ateliers <strong>2011</strong><br />

In ungezwungener Atmosphäre und bei freiem Eintritt<br />

konnten im Oktober <strong>2011</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 92<br />

regionale Kunstschaff enden in ihrem unmittelbaren<br />

Arbeitsumfeld kennen lernen, mit ihnen ins<br />

Gespräch kommen und Einblick in deren künstlerische<br />

Arbeit gewinnen.<br />

Der Weg durch die Kunstlandschaft führte dabei sowohl<br />

in große und kleine Ateliers als auch in Privathäuser,<br />

die sonst nicht öff entlich zugänglich sind. Künstler<br />

verschiedener Genres nutzten so die Gelegenheit, auch<br />

abseits des Ausstellungsgeschehens in die öff entliche<br />

Wahrnehmung zu rücken.<br />

Blick in das Atelier des Bildhauers Christian Hess. Foto: Hess<br />

Kunst vor Ort<br />

Ziel der Städtischen Galerie ist nicht nur die Präsentation<br />

wechselnder Ausstellungen im eigenen Haus,<br />

sondern darüber hinaus auch die Vermittlung von<br />

„Kunst vor Ort“. So war die Galerie <strong>2011</strong> im Rahmen<br />

des Programms STADTOASEN auf dem ehemaligen Gelände<br />

der Landesgartenschau mit dem Projekt „Graffi ti<br />

am Mühlbach“ beteiligt.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt <strong>Rosenheim</strong>


konnte zudem die Ausstellung „Mensch Ludwig!<br />

– Bildende Künstler des 21. Jahrhunderts befragen<br />

einen Mythos“ in Schloss Hartmannsberg, ergänzend<br />

zur Landessaustellung „König Ludwig II“, konzipiert und<br />

präsentiert werden.<br />

Mit ihrer fast malerischen Farbstimmung dokumentiert die<br />

Aufnahme von Dieter Rehm das „Hotel Excalibur“ in Las Vegas<br />

als magischen Ort, wie vielleicht von Ludwig II. in heutiger Zeit<br />

erträumt. Foto: D. Rehm<br />

FSJ Kultur<br />

<strong>2011</strong> bot die Städtische Galerie <strong>Rosenheim</strong> erstmalig<br />

eine Stelle im Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres<br />

– Kultur“ an. Schwerpunkt der Freiwilligen für das Jahr<br />

<strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> ist der Aufbau eines museumspädagogischen<br />

Angebots vor Ort an Schulen und Bildungseinrichtungen.<br />

Die Städtische Galerie <strong>Rosenheim</strong> bietet<br />

durch das FSJ Kultur jungen Menschen eine Möglichkeit,<br />

kreativ und selbständig zu arbeiten und leistet<br />

somit ihren Beitrag zur kulturellen Bildung.<br />

Pädagogische Angebote<br />

Im Schuljahr <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> betreut die Städtische Galerie<br />

„außerunterrichtlich“ mit jeweils zwei Unterrichts-<br />

stunden wöchentlich die 5. und 6. Ganztagesklasse<br />

an der Mittelschule am Luitpoldpark. Ziel ist es,<br />

den Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art<br />

Kunst näher zu bringen, ihre Kreativität zu fördern und<br />

sie durch erlebnisorientierte und unkonventionelle<br />

Kunstformen zu erreichen. Das Thema StreetArt/Graffi<br />

ti bildet den Schwerpunkt im Unterricht. Ziel ist es,<br />

Graffi ti als Kunst und Teil der Jugendkultur im öff entlichen<br />

Raum zu vermitteln und auf legalen Flächen auszuprobieren.<br />

Atelier- und Ausstellungsbesuche sollen<br />

zudem die künstlerischen und kulturellen Angebote<br />

vor Ort vermitteln und einen Blick hinter die Kulissen<br />

ermöglichen.<br />

Vielfältige museumspädagogische Angebote für Kinder<br />

und Jugendliche und Rahmenveranstaltungen wie<br />

Führungen, Exkursionen und Vorträge vervollständigten<br />

die Angebotspalette der Städtischen Galerie.<br />

Galerie-Café und Galerieladen<br />

Aufgrund des äußerst positiven und freudigen<br />

Zuspruchs der Gäste wird das Galeriecafé seit <strong>2011</strong><br />

auch im Innenbereich weitergeführt. Die Besucher<br />

können sich in einem der Ausstellungsräume stärken<br />

und in Ruhe verweilen. Im Galerieladen fi ndet der<br />

Besucher weiterhin individuelle und auf den Ausstellungsinhalt<br />

abgestimmte Geschenke, Ausstellungskataloge,<br />

Bücher und kleine kunstsinnige Aufmerksamkeiten<br />

für jede Gelegenheit.<br />

Der Galerieladen im Foyer. Foto: Galerie<br />

Seite 93 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

Restaurierungsmaßnahmen<br />

Die Eingangstür der Städtischen Galerie war durch<br />

den jahrzehntelangen intensiven Gebrauch und durch<br />

Witterungseinfl üsse stark verzogen und beschädigt.<br />

Bei der Renovierung wurde festgestellt, dass die bauzeitliche<br />

Farbfassung der Türe und vermutlich auch das<br />

Gebälk im Traufbereich in Englischrot gehalten waren.<br />

Daher wurde die Türe wieder in einem Rotton gefasst.<br />

Die Eingangstüre erstrahlt im neuen Glanz. Foto: Galerie<br />

Ausstellungen im Jahr <strong>2012</strong><br />

Die Künstler Toni Stegmayer und Jerry Zeniuk<br />

zeigen im Februar und März <strong>2012</strong> ihre Werke. Beide<br />

vermeiden die Gegenständlichkeit der Darstellung,<br />

beide beschränken sich auf ihre Mittel, und beide suchen<br />

in einem begrenzten Spektrum nach der idealen<br />

Konstellation. Toni Stegmayer arbeitet als Bildhauer<br />

mit gebrochenen und geschnittenen Steinquadern,<br />

deren serielle Anhäufung sich zu großen, präzise<br />

ausbalancierten Formationen entwickelt. Jerry Zeniuk<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 94<br />

begann seine künstlerische Arbeit im Umfeld von<br />

Clement Greenberg, im Kontext der Farbfeldmalerei<br />

und großer Künstler wie Jasper Johns. Er entwickelte<br />

seine Arbeiten von Enkaustik über monochrome Tafeln<br />

bis zu spärlich bedeckten Leinwänden. Im April und<br />

Mai <strong>2012</strong> gehen die Werke dreier regional ansässiger<br />

Künstler in der Städtischen Galerie einen Dialog<br />

ein.<br />

Sowohl die Bilder als auch die Graphiken von Almut<br />

Wöhrle-Russ überzeugen durch die Sicherheit, mit<br />

der nur das Notwendige aufs Blatt oder die Leinwand<br />

gesetzt wurde und auf Dekoratives, Überbordendes<br />

oder Barockes verzichtet wird. Die Malerei von Maja<br />

Ott – oft auf großformatigen Bildern – eröff net einen<br />

Einblick in den Prozess des Malens, des Abwägens, des<br />

Überarbeitens und des Veränderns. Ihre Werke sind<br />

voller Leben, explosiv und lebensfroh. Für den Bildhauer<br />

Hubert Maier ist es entscheidend, die Gestalt<br />

des späteren Werkes bereits im rohen Stein zu erkennen.<br />

Die Kraft des Rohblockes zu bewahren und ihn<br />

dennoch bildhauerisch zu verwandeln, ist die eigentliche<br />

Aufgabe.<br />

Anschließend werden drei weitere Künstler in der Ausstellung<br />

„GLEITFLUG“ ihre Werke präsentieren. Bilder<br />

aus Erde, Mineralien, Edelsteinen haben Anfang<br />

der 1980er Jahre auf Helmut Dirnaichner aufmerksam<br />

gemacht. Diese Materialien verarbeitet er nach<br />

einer besonderen Methode der Papierherstellung: in<br />

Zellulose werden seine zu feinen Pigmenten zermahlenen<br />

„Farben“ hineingeschlagen, bis Malgrund und<br />

Pigmente zu einer Einheit werden.<br />

Die Objekte von Reinhard Klessinger machen<br />

Grenzlinien, Horizonte und Umkreise erfahrbar oder<br />

überschreiten diese auch. Seine Werke wirken manchmal<br />

wie endlos erscheinende Augenblicke, labil, aber<br />

auch von anhaltender Imagination. Die Faszination,<br />

die von der Morphologie der Insekten ausgeht, ist<br />

für den Künstler Peter Pohl Thema und Antrieb für<br />

sein Schaff en. So sind über die Jahre tagebuchartige<br />

Skizzenbücher mit Kohle- und Tuschezeichnungen<br />

entstanden. Das Material für seine fi guralen Objekte


ilden Gusszement, Gießharz, Holz und schwarzer<br />

Marmor. Das Skulpturale des Käferpanzers tritt als<br />

eigenständiges Kunstobjekt in Erscheinung.<br />

Peter Pohl, Digital Insektenzeichnung, 2010. Foto: Galerie<br />

Herausragende Werke der Münchner Landschaftsmalerei<br />

des 19. Jahrhunderts sind ab Herbst <strong>2012</strong> in einer<br />

weiteren Ausstellung der Städtischen Galerie zu sehen.<br />

Vor allen Arbeiten der Maler Eduard Schleich, Carl<br />

Spitzweg, Johann Sperl und Josef Wopfner werden<br />

mit ihren Landschaften und idyllischen Darstellungen<br />

in der Ausstellung als Schwerpunkt präsentiert. Inszenierungen<br />

und einfühlsame Interpretationen dieser<br />

idealisierten Epoche komplettieren die Schau.<br />

Wie auch <strong>2011</strong> runden die Jahresausstellung des<br />

Kunstvereins und eine Präsentation mit Werken der<br />

Süddeutschen Malerei das Ausstellungsprogramm<br />

<strong>2012</strong> ab.<br />

Kunstgenuss für alle<br />

Neben den Ausstellungen werden mit Konzerten, Vorträgen,<br />

Exkursionen, Führungen etc. vielgestaltige und<br />

umfangreiche Begleitveranstaltungen angeboten, um<br />

so möglichst viele Interessensgruppen anzusprechen.<br />

Kunst- und museumspädagogische Aktionen für Kinder,<br />

Jugendliche, Schulklassen und Familien bilden ab<br />

<strong>2012</strong> in intensiver Zusammenarbeit mit <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Schulen und Bildungseinrichtungen einen Angebotsschwerpunkt<br />

der Städtischen Galerie im Innen- und<br />

Außenbereich.<br />

Puppenspieler Josef Pretterer im Dialog mit den Galeriegästen.<br />

Baumaßnahmen<br />

Seite 95 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />

Foto:Galerie<br />

Um den hohen Grundwasserspiegel und die Nässe<br />

von den unter der Erde liegenden Mauerbereichen<br />

fernzuhalten, wird eine Außenentwässerung zwingend<br />

notwendig sein. Die Baumaßnahmen beginnen im<br />

Frühjahr <strong>2012</strong>.<br />

Depot der Städtischen Galerie<br />

Die Inventarisierung der Werke gewährleistet<br />

zukünftig eine spezielle Software. Die unter- und<br />

aufeinander Bezug nehmenden Module ermöglichen<br />

einen reibungslosen Datenaustausch und eine schnelle<br />

Kontrolle. Redundanzen und Mehrfacheingabe sind<br />

damit Geschichte. Aktuelle Informationen über Standorte<br />

von einzelnen Objekten, Objektbewegungen,<br />

Transport- und Versicherungsdetails sowie die gesamte<br />

Ausstellungshistorie sind dann jederzeit sichtbar. Die<br />

Übertragung der bisherigen Daten und Eingabe neuer<br />

Details erfolgt ab <strong>2012</strong>.


4. Kulturelles und Bildung<br />

4.6. <strong>Stadt</strong>archiv<br />

Das <strong>Stadt</strong>archiv ist das Informations- und Dokumentationszentrum<br />

zur Geschichte der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Gemäß seiner gesetzlichen Bestimmung, die im<br />

Bayerischen Archivgesetz von 1989 defi niert ist, hat<br />

das <strong>Stadt</strong>archiv die Aufgabe, Archivgut zu erfassen,<br />

zu übernehmen, auf Dauer zu verwahren und zu<br />

sichern, zu erhalten, zu erschließen, nutzbar zu<br />

machen und auszuwerten. So verwahrt das Archiv<br />

einerseits als Verwaltungseinrichtung das Schriftgut der<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung. Andererseits macht es als kultureller<br />

und wissenschaftlicher Dienstleistungsbetrieb das<br />

Archivgut für Forschung und Öff entlichkeit zugänglich.<br />

Personal<br />

Für das <strong>Stadt</strong>archiv als eines der sechs Sachgebiete<br />

des Kulturamts sind derzeit drei Ganztagsplanstellen<br />

vorgesehen, die Archivleitung, Archivsekretariat und<br />

Archivsachbearbeitung umfassen.<br />

Nach dem Ausscheiden des bisherigen Archivleiters<br />

im März 2010 ist das <strong>Stadt</strong>archiv seit Oktober <strong>2011</strong><br />

wieder mit drei Mitarbeitern, davon zwei in Teilzeit,<br />

besetzt. Dadurch können die Erschließungsarbeiten an<br />

den Archivbeständen wieder intensiviert werden. Außerdem<br />

unterstützen ehrenamtliche und freiberufl iche<br />

Mitarbeiter das <strong>Stadt</strong>archiv bei seiner Arbeit.<br />

Die Mitarbeiterinnen des <strong>Stadt</strong>archivs (v.li.): Andrea Dankl,<br />

Anita Schmich, Tina Buttenberg. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 96<br />

Benützung<br />

Die schriftlichen Anfragen sowie die Zugriff e auf<br />

die Homepage des <strong>Stadt</strong>archivs sind im Vorjahresvergleich<br />

um rund 20 % gestiegen (schriftlich: 454,<br />

Homepage: 150.135). Dies ist vor allem auf die Übernahme<br />

der Standesregister und den Ausbau des Angebots<br />

auf der Homepage zurückzuführen. Telefonische<br />

Anfragen wurden an das Archiv 1005-mal gestellt, das<br />

bedeutet einen Zuwachs um 10 %. Die persönlichen<br />

Archivbesuche sind im Vergleich zum Vorjahr in etwa<br />

gleich geblieben (685).<br />

Durch die Verstärkung im Team können die Öff nungszeiten<br />

ab Januar <strong>2012</strong> um einen zusätzlichen Tag auf<br />

drei Öff nungstage erweitert werden: Mittwoch und<br />

Donnerstag 9 - 12 und 14 - 16 Uhr sowie Freitag<br />

9 - 12 Uhr.<br />

Archivbestände<br />

Die Aktenabgaben der Registratur konnten fortlaufend<br />

gesichtet, ausgesondert und in den Bestand eingearbeitet<br />

werden. Somit wurde der über die Archivdatenbank<br />

recherchierbare Bestand auch im letzten Jahr<br />

laufend weiter ausgebaut und umfasst rund 181.000<br />

Objekte.<br />

Die datenschutzrechtlich nicht relevanten Datensätze<br />

stehen den Archivkunden über die Online-Datenbank<br />

auf der Archivhomepage zur Recherche zur Verfügung<br />

(111.873 Hits).<br />

Aufbau der digitalen<br />

dokumentarischen Sammlung<br />

Aus Gründen der Platzökonomie und des Recherchekomforts<br />

wird die Auswertung der regionalen<br />

Zeitungen seit dem 1.1.2009 nur noch digital durchgeführt.<br />

Dazu wird jeder relevante Artikel in der<br />

Archivdatenbank bibliographisch erfasst und mit der<br />

entsprechenden Zeitungsseite verknüpft. Die <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Zeitungen Oberbayerisches Volksblatt,


Blickpunkt, Echo und Pressewoche stellen dem Archiv<br />

die Ausgaben als pdf-Dateien zur Verfügung.<br />

Die Zeitungen der Jahre 2009, 2010 und <strong>2011</strong> sind nun<br />

fast vollständig nachbearbeitet. Über 13.000 Zeitungsartikel<br />

kann das Archiv auf diesem Weg bis jetzt<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Film- und Tonarchiv<br />

Das Film- und Tonarchiv des <strong>Stadt</strong>archivs beinhaltet<br />

neben allgemeinen historischen Themen vor allem<br />

Materialien zur <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>- und der Regionalgeschichte.<br />

Dabei handelt es sich um verschiedenste<br />

Medienarten wie z.B. VHS-Kassetten, CD´s, Filme, Tonbänder,<br />

Schallplatten und Kassetten.<br />

Um die über 300 Medien mit <strong>Rosenheim</strong>-Bezug auf<br />

Dauer zu sichern und einfach nutzen zu können wurde<br />

dieser Bestand durch eine Fachfi rma bearbeitet und<br />

digitalisiert.<br />

Historische Baupläne<br />

In Zusammenarbeit mit dem Bauordnungsamt konnten<br />

die ältesten Baupläne von denkmalgeschützten<br />

Gebäuden gesichert werden. Auf Grund der häufi gen<br />

Benutzung befi nden sich die Baupläne teilweise in<br />

einem sehr schlechten Zustand. Um künftig weitere<br />

Schäden am Original zu vermeiden wurden insgesamt<br />

472 historische, zum Teil aufwändig gestaltete Baupläne<br />

aus den Bauplanakten in der Registratur extrahiert.<br />

Anschließend wurden diese restauriert, kopiert, erfasst<br />

und in den Archivbestand aufgenommen.<br />

Nachlässe<br />

Um das amtliche Schriftgut zu ergänzen und somit<br />

einen anderen Blickwinkel zu dokumentieren, archiviert<br />

das <strong>Stadt</strong>archiv Nachlässe von Vereinen<br />

und wichtigen <strong>Rosenheim</strong>er Personen. Auch <strong>2011</strong><br />

konnten wieder einige interessante Nachlässe in den<br />

Bestand aufgenommen werden.<br />

So wurde dem <strong>Stadt</strong>archiv der umfangreiche Nachlass<br />

von Elisabeth Stechl (1929-2004) überlassen. Über 30<br />

Jahre lang engagierte sie sich als eine Hauptakteurin<br />

gegen den Bau des geplanten Atomkraftwerkes in<br />

Marienberg.<br />

Frau Stechl war viele Jahre im <strong>Rosenheim</strong>er Forum für<br />

Städtebau und Umweltfragen aktiv. Für ihr Engagement<br />

im Bereich des Umweltschutzes erhielt sie unter<br />

anderem 1999 das Ehrenzeichen des Bayerischen<br />

Ministerpräsidenten.<br />

Der bereits im <strong>Stadt</strong>archiv vorhandene Nachlass des<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Arztes und Alpenvereinsvorsitzenden<br />

Dr. Julius Mayr wurde durch eine weitere Schenkung<br />

mit Briefen der Künstler Wilhelm Leibl, Johann Sperl<br />

und Max Liebermann ergänzt.<br />

Außerdem wurde dem <strong>Stadt</strong>archiv der Nachlass der<br />

Ortsnamenforscherin Marianne Zebhauser (1927-<br />

2009) überlassen. In 20jähriger Archiv- und Feldforschungsarbeit<br />

hat sie die Ortsnamen des Altlandkreises<br />

<strong>Rosenheim</strong> erforscht. Im Hauptbestandteil ist<br />

daraus eine drei Karteikästen umfassende Ortsnamenkartei<br />

entstanden. Den Nachlass ergänzen Kartenmaterial<br />

sowie eine Materialsammlung.<br />

Gedenktafel<br />

Auf Anregung des <strong>Stadt</strong>rates Franz Weiland hat das<br />

<strong>Stadt</strong>archiv in Zusammenarbeit mit <strong>Stadt</strong>heimtpfl eger<br />

Karl Mair eine Gedenktafel für Personen erarbeitet, die<br />

sich in besonderer Weise um die Archiv- und Heimatpfl<br />

ege verdient gemacht haben. Diese wurde im<br />

Lesesaal des Archivs angebracht (Bild folgende Seite).<br />

Bauliches<br />

Neugestaltung des Außenbereichs<br />

Die durch Vandalismus zerstörte Außenbeschriftung<br />

des Archivs muss dringend ersetzt werden. Um<br />

die Situation vor dem Eingang zu verbessern soll im<br />

Seite 97 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


4. Kulturelles und Bildung<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 98<br />

Zuge dieser Maßnahme der Schaukasten von seinem<br />

Standort direkt vor dem Gebäude entfernt und seitlich<br />

neben der neuen Beschilderung aufgestellt werden.<br />

Archivpädagogik<br />

Im Bereich der Archivpädagogik gab es wegen der<br />

personellen Situation Einschränkungen im Angebot.<br />

Zwar wurden Schüler bei ihren Recherchearbeiten im<br />

<strong>Stadt</strong>archiv nach wie vor von den Archivmitarbeitern<br />

betreut, der Schülerwettbewerb „Geschichte Erleben“<br />

konnte aber im Schuljahr 2010/11 nicht durchgeführt<br />

werden. Zukünftig ist es geplant den Wettbewerb mit<br />

einer neuen Konzeption wieder durchzuführen.<br />

Veranstaltungen<br />

Höhepunkt der Veranstaltungen im Jahr <strong>2011</strong> waren<br />

die in Zusammenarbeit mit Ernst Schusser vom Volksmusikarchiv<br />

Bruckmühl durchgeführten Angebote.<br />

Promenadenkonzerte<br />

Bei der Landesgartenschau 2010 haben wir die vom<br />

damaligen <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>musikmeister Franz<br />

Xaver Berr (1852-1925) eingeführten Promenadenkonzerte<br />

wieder aufl eben lassen. Vielfach wurde an die<br />

<strong>Stadt</strong> der Wunsch nach Weiterführung dieser geselligen<br />

Konzerte herangetragen.<br />

Durch die großzügige Unterstützung von <strong>Stadt</strong>marketing<br />

und Wirtschaftlichem Verband konnten in<br />

Zusammenarbeit mit dem Volksmusikarchiv des Bezirks<br />

Oberbayern und dem Kulturamt im Riedergarten<br />

zwei sonntägliche Promenadenkonzerte veranstaltet<br />

werden.<br />

Beim ersten Konzert am 17. Juli präsentierte die Kirchdorfer<br />

Streichmusik (Ltg. W. Forstner) Tanz- und Unterhaltungsmusik<br />

für Klarinetten, Geigen und Trompeten<br />

aus der Zeit um 1900. Wie vor 100 Jahren erklangen<br />

Walzer, Polkas und Unterhaltungsmusik im Rieder-


Das Promenadenkonzert im Riedergarten. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />

garten. Dazwischen sangen die Besucher gemeinsam<br />

Volkslieder. Das zweite Konzert stand unter dem Titel<br />

„<strong>Rosenheim</strong>er Musik und Lieder zum Herbstfestjubiläum“.<br />

Zur Erinnerung an die <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Volksfestmusik vor dem Ersten Weltkrieg spielte eine<br />

neunstimmige Blechmusik des Volksmusikarchivs<br />

Märsche, Walzer, Polkas und Unterhaltungsmusik aus<br />

den Notenhandschriften von Franz Xaver Berr. Dazwischen<br />

sangen die Besucher einige Volksfestlieder, die<br />

der <strong>Rosenheim</strong>er Stammtischdichter Michl Kaempfel<br />

(1870-1944) ab 1900 auf bekannte Melodien getextet<br />

hat.<br />

Beide Veranstaltungen verliefen sehr erfolgreich und<br />

sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.<br />

Moritatensingen<br />

Jedes Jahr im Juli veranstaltet das <strong>Stadt</strong>archiv zusammen<br />

mit dem Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern<br />

ein Moritatensingen als Matinee auf dem Max-Josef-<br />

Platz. Mit Balladen, Moritaten, lustigen Gesängen und<br />

Ereignisliedern laden die Moritatensänger alle Besucher<br />

zum Mitsingen oder Zuhören ein. Dazu werden kleine<br />

Taschenliederheftchen verteilt. Wegen der schlechten<br />

Witterung musste das Singen im Jahr <strong>2011</strong> kurzerhand<br />

Erfreut sich immer großen Zuspruchs: das Moritatensingen<br />

unter dem Mittertor. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />

in den schützenden Durchgang des Mittertores verlegt<br />

werden.<br />

Tagung der Archivpfl eger<br />

Am 18. Oktober fand eine Tagung der Archivpfl eger<br />

aus dem südlichen Oberbayern im <strong>Stadt</strong>archiv<br />

statt. Der Leiter des Staatsarchivs München, Dr. Peter<br />

Fleischmann, lud die Kreisarchivpfl eger zu einem<br />

Kennenlernen und Erfahrungsaustausch ein. Nach<br />

interessanten Gesprächen am Vormittag besichtigten<br />

die Teilnehmer nachmittags noch das <strong>Stadt</strong>archiv.<br />

Historischer <strong>Stadt</strong>kalender <strong>2012</strong><br />

In bewährter Weise hat <strong>Stadt</strong>heimatpfl eger Karl Mair<br />

für das <strong>Stadt</strong>archiv den Kalender „Bilder aus Alt-<strong>Rosenheim</strong>“<br />

für das Jahr <strong>2012</strong> zusammengestellt.<br />

Die erklärenden Texte zu den Bildern wurden sorgfältig<br />

aus alten Akten und zeitgenössischen Zeitungsberichten<br />

recherchiert und stellen die Bilder damit zusätzlich<br />

in einen historischen Kontext.<br />

Seite 99 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />

Zahlen: Stand Okt. <strong>2011</strong>.


4. Kulturelles und Bildung<br />

Das Titelbild zeigt das Volksfest im Jahr 1909. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 100


Seite 101 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


5. Sicherheit und Ordnung<br />

5.0. Vorwort<br />

. Foto: G. Ziehr<br />

„Stell Dir vor, Du drückst und alle drücken sich“.<br />

Unter diesem Motto startete im Herbst diesen Jahres<br />

der Landesfeuerwehrverband Bayern eine Imagekampagne<br />

zur Mitgliedergewinnung.<br />

Gott sei Dank drücken sich unsere aktiven Feuerwehrmänner<br />

und Feuerwehrfrauen nicht, wenn der Alarm<br />

geht. Neben vielen unterschiedlichen Einsätzen im zurückliegenden<br />

Jahr waren die Hilfs- und Rettungsorganisationen<br />

in der <strong>Stadt</strong> am Tag vor Fronleichnam<br />

besonders gefordert, als am Nachmittag über dem<br />

Zentrum und dem südlichen <strong>Stadt</strong>teil ein infernalischer<br />

Hagelsturm Straßen unpassierbar machte und große<br />

Sachschäden anrichtete.<br />

Gerade dieses Ereignis hat mir wieder deutlich<br />

gemacht, wie beruhigend es für uns Bürgerinnen<br />

und Bürger ist, dass unsere Feuerwehren solche und<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 102<br />

vielfältige andere Schadenslagen kompetent und mit<br />

vollem Einsatz beherrschen. Dieses ehrenamtliche<br />

Engagement ist nicht selbstverständlich, zumal „Feuerwehrler“<br />

zu sein nicht nur projektbezogen und auf<br />

einen absehbaren Zeitraum angelegt ist. Aufgrund der<br />

notwendigen Ausbildung ist die langfristige Bindung<br />

notwendig und Gott sei Dank noch weitgehend vorhanden.<br />

Obwohl bei den sechs Feuerwehren im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

zur Zeit doch insgesamt 417 ehrenamtliche<br />

Feuerwehrleute aktiv sind, sehen die Verantwortlichen<br />

unserer Wehren in der gezielten Werbung von<br />

Feuerwehr interessierten jungen Menschen eine<br />

wichtige Aufgabe für die Zukunft. Selbst wenn sich der<br />

sog. demographische Wandel mit niedrigen Geburtenraten<br />

in unserer Region nicht so stark auswirken wird,<br />

wie in anderen Landesteilen, kann sich die meist noch<br />

gute Nachwuchssituation schnell ändern.<br />

Es kommt darauf an, möglichst frühzeitig entgegen<br />

zu steuern. Die „Kampagne zur Nachwuchsförderung<br />

bei den freiwilligen Feuerwehren“ leistet hierzu einen<br />

wichtigen Beitrag.<br />

Die <strong>Stadt</strong> begrüßt und unterstützt die bis 2013 angelegte<br />

Imagekampagne für die Freiwilligen Feuerwehren,<br />

denn der Bestand einer starken Feuerwehr auch in<br />

der Zukunft ist ein wesentlicher und unverzichtbarer<br />

Bestandteil des Rettungs- und Sicherheitskonzepts<br />

unserer <strong>Stadt</strong>.<br />

Hermann Koch Dezernent III


5.1. Aktuelles aus dem Ordnungsamt<br />

Oliver Horner, Amtsleiter Sicherheit und Ordnung. Foto: Ziehr<br />

<strong>Rosenheim</strong> ist eine lebendige <strong>Stadt</strong> mit vielen Festen<br />

und Veranstaltungen, im Amtsdeutsch „öff entliche<br />

Vergnügungen“ genannt.<br />

Auch wenn die Besucher eines Festes davon wenig<br />

mitbekommen und dort unbeschwert ihre Freizeit<br />

genießen können, so fi nden „hinter den Kulissen“<br />

vielfältige sicherheitsbehördliche Aktivitäten statt, die<br />

teilweise auch schon Monate vorher beginnen.<br />

Am Beispiel der Jubiläumswiesn <strong>2011</strong> wird das breite<br />

Aufgabenspektrum der öff entlichen Sicherheit und<br />

Ordnung deutlich.<br />

Schutz der Gäste<br />

Auch wenn das Thema Sicherheit der Besucher stets<br />

ein wichtiger Bestandteil vergangener Herbstfestveranstaltungen<br />

war, so zeigten die dramatischen Ereignisse<br />

auf der Duisburger Loveparade im vergangenen Jahr,<br />

wie schnell eine unzureichende Planung oder die<br />

nachlässige Umsetzung von Aufl agen, gerade bei Massenveranstaltungen,<br />

zur Katastrophe führen können.<br />

Sicher sind die Verhältnisse in Duisburg nicht unbedingt<br />

mit denen in <strong>Rosenheim</strong> vergleichbar aber<br />

dennoch waren die Medienberichte von Menschen in<br />

Panik und verunglückten Personen Anlass genug, die<br />

Vorkehrungen für die Großveranstaltung <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Herbstfest, das immerhin regelmäßig von<br />

rund einer Million Gästen besucht wird, zu überprüfen<br />

und zu überarbeiten.<br />

Letztlich entstand heuer in konstruktiver Zusammenarbeit<br />

mit den betroff enen Akteuren ein neues<br />

Sicherheitskonzept, das primär der Vermeidung aber<br />

auch der Bewältigung verschiedener denkbarer Sicherheitsstörungen,<br />

wie Paniksituationen, Unfällen oder<br />

Unwetterereignissen, Rechnung trägt.<br />

In diesem Zusammenhang wurden u. a. Ansprechpartner,<br />

Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten, Meldewege,<br />

Vorgehensweisen, diverse Vorkehrungen (u.a. personelle<br />

Aufstockung der einzelnen Sicherheitsdienste,<br />

Einrichtung einer Notbeleuchtung mit Notstromversorgung<br />

für das Festgelände) gesondert sowohl für den<br />

Festveranstalter, als auch für die Brauereien/Festwirte<br />

schriftlich fi xiert und an die betroff enen Stellen verteilt.<br />

Der Veranstalter und die Brauereien/Festwirte<br />

setzten diese Vorgaben dann in die Praxis um.<br />

Ebenso wurde der seit Jahren vorhandene Sondereinsatzplan<br />

für im Katastrophenfall beteiligte Behörden<br />

und Hilfsorganisationen, der u. a. Vorgehensweisen<br />

bei Großschadensereignissen festlegt, wie jedes Jahr<br />

aktualisiert und ebenfalls den betroff enen Stellen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Das Amt für Sicherheit und Ordnung, als zuständige<br />

Genehmigungs- und Sicherheitsbehörde, geht nunmehr<br />

davon aus, dass mit diesem Konzept eine weitere<br />

Verbesserung in Punkto Sicherheit für die Besucher des<br />

Festes gelungen ist, auch wenn sicher nicht alle Risiken<br />

gänzlich auszuschließen sind.<br />

Schutz der Nachbarn<br />

Das Sprichwort „Des Einen Freud, des Andern Leid….“<br />

bewahrheitet sich jedes Jahr auch im Zusammenhang<br />

mit dem <strong>Rosenheim</strong>er Herbstfest aufs Neue.<br />

So wirkt sich diese insgesamt sicherlich positive<br />

Großveranstaltung gerade für viele Bewohner der<br />

Seite 103 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


5. Sicherheit und Ordnung<br />

umliegenden Straßen der Loretowiese leider jedes Jahr<br />

auch nachteilig aus. Auch wenn sich der Großteil der<br />

zu- und abströmenden Gäste ganz normal benimmt,<br />

so führt das Fehlverhalten einiger Besucher zu<br />

teils massiven Beeinträchtigungen des gesamten<br />

Wiesnumfeldes. Zugeparkte Grundstückseinfahrten,<br />

Lärm, Sachbeschädigungen, wildes Urinieren und<br />

andere Verschmutzungen sind nur einige Beispiele in<br />

diesem Zusammenhang.<br />

Um hier Abhilfe zu schaff en, lud die <strong>Stadt</strong> die betroffenen<br />

Bürger am Jahresanfang zu einer Versammlung<br />

ins Rathaus ein und setzte, als Ausfl uss dieser<br />

Veranstaltung, erstmalig für das Herbstfest <strong>2011</strong> u. a.<br />

folgende Verbesserungsmaßnahmen um:<br />

– Einrichtung einer Beschwerdehotline mit<br />

einheitlichem Ansprechpartner<br />

– Erweiterung der Einsatzzeiten der Verkehrsüberwachung<br />

– Aufstellen von zwei WC-Containern im Wiesnumfeld<br />

(am Salzstadel und an der Herbststraße)<br />

– Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes im<br />

Umfeld der WC-Container<br />

– Ausweitung der Innenstadtreinigung<br />

– Einfahrts- und Halteverbote in einigen<br />

Anliegerstraßen.<br />

Um den Leidensdruck der Anwohner zu minimieren wurden <strong>2011</strong><br />

erstmals zwei WC-Container im Umfeld der Wiesn aufgestellt.<br />

Foto: Fachamt<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 104<br />

Aus Sicht des Amtes für Sicherheit und Ordnung, das<br />

diese Maßnahmen im Wesentlichen umsetzte und<br />

koordinierte, war eine positive Entwicklung im Sinne<br />

der betroff enen Anwohner festzustellen. Die Aktivitäten<br />

in diesem Zusammenhang haben sich auf alle<br />

Fälle bewährt und werden voraussichtlich auch künftig<br />

durchgeführt. Eine Anwohner-Nachbesprechung fand<br />

im November statt und bestätigte, dass die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

damit auf dem richtigen Weg ist.<br />

Schutz der Verbraucher<br />

Um den Besuchern auch einen unbeschwerten kulinarischen<br />

Genuss auf dem Herbstfest zu ermöglichen,<br />

sind die Beamten der Lebensmittelüberwachung<br />

(LÜ) ebenfalls stark eingebunden.<br />

Insbesondere bei den beiden großen Festzeltbetrieben<br />

wurde in Teilbereichen modernisiert und die Großküchen<br />

konnten durch begleitende Unterstützung<br />

bzw. Beratung der LÜ bereits in der Planungsphase<br />

auf einen guten und zeitgemäßen Standard gebracht<br />

werden. Ebenso unterlagen die anderen kleineren<br />

Verkaufs- und Imbissstände einer entsprechenden<br />

Überwachung im Sinne des Verbraucherschutzes.<br />

Für unbeschwerten Essgenuss sorgte die Lebensmittelüberwachung<br />

durch Kontrollen auf der Jubiläumswiesn. Foto: Fachamt


5.2. Feuerwehr | Integrierte Leitstelle<br />

Unwetterereignisse<br />

Schon das Wetterradar hatte nichts Gutes verheißen.<br />

Das, was sich da am Nachmittag des 22. Juni <strong>2011</strong><br />

von Westen her auf die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> zu bewegte,<br />

wurde auf den Bildschirmen in der Integrierten<br />

Leitstelle <strong>Rosenheim</strong> (ILS) tiefrot bis lila dargestellt.<br />

Das bedeutet „Warnung vor extremem Unwetter“ und<br />

war angesichts eines heißen Tages mit bis zu 32 Grad<br />

zunächst nicht vorstellbar. Was dann aber gegen 15.30<br />

Uhr in nur einer knappen Viertelstunde in <strong>Rosenheim</strong><br />

und später dann weiter östlich im Landkreis vor allem<br />

in Riedering geschah, machte die Warnung verständlich.<br />

Die Folgen des Hagelsturms bescherten den<br />

Feuerwehren stundenlange intensive Einsätze. Was damals<br />

noch niemand wusste: diese Einsätze waren nur<br />

der Auftakt für eine Serie von Unwettereinsätzen,<br />

die viele Feuerwehren in <strong>Stadt</strong>- und Landkreis in den<br />

folgenden knapp drei Wochen meistern mussten.<br />

An diesem Tag zogen nach extrem heißen und<br />

drückenden Stunden gegen 15.00 Uhr schwarze,<br />

drohende Wolken auf. Etwa eine halbe Stunde später<br />

entlud sich diese „Unwetterwalze“ vor allem über dem<br />

Zentrum von <strong>Rosenheim</strong> und den südlichen <strong>Stadt</strong>teilen<br />

in einem infernalischen Hagelsturm. Er deckte<br />

Häuser ab, ließ Ampelanlagen umstürzen, warf<br />

Wohnwagen und LKW-Anhänger um und entwur-<br />

zelte vor allem zahllose, auch große Bäume. Wie enorm<br />

die Wucht des Sturmes war zeigte auch, dass viele<br />

Bäume zwar nicht entwurzelt, aber einfach „abgedreht“<br />

wurden, so, als hätte sie ein Mini-Wirbelsturm erwischt.<br />

Dieser Unwetterwalze folgte – wie es ein Polizeisprecher<br />

ausdrückte – umgehend eine „Notrufwalze“.<br />

Sowohl in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums<br />

Oberbayern Süd in <strong>Rosenheim</strong> als auch in der Integrierten<br />

Leitstelle auf dem Gelände der <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Hauptfeuerwache gingen die Notrufe im Sekundentakt<br />

ein. Die Rufbereitschaft der Integrierten Leitstelle<br />

wurde ausgelöst und das Personal von normalerweise<br />

fünf auf 13 Disponenten aufgestockt. 1400 Notrufe<br />

gingen in der ILS ein, die nach Priorität abgearbeitet<br />

wurden. Trotzdem waren Wartezeiten nicht zu vermeiden;<br />

zu viele Notrufe wurden auf einmal<br />

abgesetzt.<br />

Zahllose entwurzelt, abgeknickte und abgedrehte Bäume hinterließ der verheerende Hagelsturm vom Juni <strong>2011</strong>. Fotos: Fachamt<br />

Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Rosenheim</strong> und alle fünf<br />

<strong>Stadt</strong>teilfeuerwehren waren mit insgesamt 220<br />

Kräften bis tief in die Nacht dabei, zusammen mit<br />

Mitarbeitern des städtischen Baubetriebshofes und der<br />

<strong>Stadt</strong>gärtnerei die schlimmsten Schäden zu beseitigen.<br />

In der ehemaligen Einsatzzentrale in der Hauptfeuerwache<br />

wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet.<br />

Von dort aus wurden die Einsatzkräfte zu den jewei-<br />

Seite 105 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


5. Sicherheit und Ordnung<br />

ligen Schadensplätzen geschickt. Etwa 240 Einsätze<br />

mussten die <strong>Rosenheim</strong>er Feuerwehrler in den Stunden<br />

nach dem Unwetter bewältigen. Dazu gehörte die<br />

Befreiung von Menschen, die durch umgestürzte Bäume<br />

in ihren Autos eingeschlossen wurden, dabei zum<br />

Glück aber keine Verletzungen erlitten. Einem Mehrfamilienhaus<br />

in der Traberhofstraße wurde die komplette<br />

Dachabdeckung auf etwa 60 Meter weggerissen und<br />

gegen ein Nachbarhaus geschleudert. <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Feuerwehrleute sicherten das off ene Dach mit einer<br />

großen Plane noch rechtzeitig, bevor eine weitere<br />

Regenwalze über die <strong>Stadt</strong> tobte, die allerdings keine<br />

größeren Schäden mehr anrichtete. Unterführungen<br />

und Straßen wurden überfl utet, weil viele Gullys<br />

durch heruntergerissenes Laub und Hagelkörner<br />

verstopft wurden. Auch die Eisenbahnlinien von<br />

<strong>Rosenheim</strong> nach Salzburg und nach Kufstein waren<br />

unterbrochen, weil Bäume Oberleitungen heruntergerissen<br />

hatten oder auf den Gleisen lagen.<br />

Zusätzlich zu diesen Einsätzen wurden Feuerwehr<br />

und Rettungsdienst durch einen krassen Fall von<br />

missbräuchlichem Notruf gebunden. Ein Mann<br />

hatte seinen Sohn als vermisst gemeldet, der zum<br />

Zeitpunkt des Unwetters im Happinger-Au-See im<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Naherholungsgebiet geschwommen sein<br />

soll. Feuerwehr und Wasserwacht machten sich unter<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 106<br />

erschwerten Bedingungen auf die Suche, weil der<br />

Straßenzugang zu dem See wegen der vielen umgestürzten<br />

Bäume zu diesem Zeitpunkt nicht möglich<br />

war. So fl og der Rettungshubschrauber „Christoph 1“<br />

aus München Taucher direkt an den See, die Besatzung<br />

des Hubschraubers hatte zuvor den Notarzt und den<br />

Rettungsassistenten an einer Einsatzstelle in Riedering<br />

nur kurz abgesetzt und war dann weiter an den See<br />

gefl ogen. Sogar Taucher der Berufsfeuerwehr München<br />

kamen an den See; der Bub wurde aber nicht gefunden.<br />

Sein „Vater“ hatte sich nach dem Notruf nicht mehr<br />

gemeldet, war auch nicht am Einsatzort anzutreff en.<br />

Auch der Appell per Radio, sich zu melden, hatte keinen<br />

Erfolg. Inzwischen steht fest, dass die Alarmierung<br />

böswillig war. Zwei Stunden danach wurde die Suche<br />

nach dem Buben eingestellt.<br />

Da viele Bereiche gerade im Naherholungsgebiet<br />

im <strong>Rosenheim</strong>er Süden wegen der zahllosen<br />

Die Bewältigung von Katastropheneinsätzen gemeinsam üben, um im Ernstfall gerüstet zu sein, war das Ziel der „Terrex <strong>2011</strong>“.<br />

Fotos: Fachamt<br />

umgestürzten Bäume nicht mehr per Fahrzeug<br />

zu erreichen waren, machten Feuerwehrleute zu Fuß<br />

Kontrollgänge, um sicherzustellen, dass sich dort keine<br />

hilfsbedürftigen Menschen mehr aufhielten. Die Arbeit<br />

der <strong>Rosenheim</strong>er Feuerwehrleute wurde noch am<br />

Abend von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer gewürdigt.<br />

Sie ließ sich in der ILS, in der Koordinierungs-


stelle und danach an verschiedenen Schwerpunkt-Einsatzstellen<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet über Arbeit und Erfolge der<br />

eingesetzten Hilfskräfte informieren.<br />

Die Aufräumarbeiten waren noch in vollem Gange, als<br />

genau eine Woche später stundenlanger Starkregen<br />

mit bis zu 100 Litern pro Quadratmeter über die Region<br />

zog. Erneut setzten die Wassermassen zahlreiche Häuser<br />

und Straßen unter Wasser. Der Hochwasserpegel<br />

der Mangfall erreichte kurzzeitig Meldestufe 1.<br />

Katastrophenschutz<br />

Von 05. - 07. Juli <strong>2011</strong> beteiligte sich die Führungsgruppe<br />

Katastrophenschutz (FüGK) der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

an der länderübergreifenden Rahmenübung der<br />

Bundeswehr „TERREX <strong>2011</strong>“. Ziel dieser trinationalen<br />

Veranstaltung war ein gemeinsames Üben der zivilmilitärischen<br />

Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

grenznahen und grenzüberschreitenden Katastrophenhilfe.<br />

Als theoretisches Szenario dienten dabei eine ausgedehnte<br />

Hochwasserlage sowie mehrere Erdbeben<br />

im gesamten Voralpenland. Die in der FüGK zusammenarbeitenden<br />

Vertreter der <strong>Stadt</strong>, der Hilfsorganisationen,<br />

der Polizei und der Bundeswehr versuchten<br />

dabei ebenso wie ihre Kollegen in Österreich und der<br />

Schweiz, die angenommenen Folgen einer solchen<br />

Naturkatastrophe zu bewältigen.<br />

Für nächstes Jahr ist an den „Schadenhotspots“ dieser<br />

Übung, die jedoch allesamt im Landkreis liegen, eine<br />

Vollübung unter aktiver Beteiligung der Hilfsorganisationen<br />

geplant.<br />

Integrierte Leiststelle <strong>Rosenheim</strong> – ILS<br />

Am 14.10.<strong>2011</strong> wurde durch den Bayerischen Innenminister<br />

Joachim Herrmann die Datenschnittstelle<br />

zwischen der Polizeieinsatzzentrale und der Integrierten<br />

Leitstelle <strong>Rosenheim</strong> (ILS) offi ziell in Betrieb<br />

genommen.<br />

Eine neue Technik sorgt jetzt dafür, dass Polizei und<br />

Rettungskräfte noch schneller am Unglücksort sind.<br />

Dank der Schnittstelle gibt es nun eine Vernetzung<br />

zwischen den Notrufsystemen von Polizei und der<br />

ILS, die für die Alarmierung von Feuerwehren und<br />

Rettungsdiensten zuständig ist.<br />

Wer die Telefonnummer 110 wählt, wird zur Einsatzzentrale<br />

der Polizei geroutet. Unter dem Notruf<br />

112 sind die Integrierten Leitstellen zu erreichen.<br />

Bislang erfolgte der Informationsaustausch zwischen<br />

der polizeilichen Einsatzzentrale und der ILS über Telefon<br />

oder per Telefax. Ein Beamter erhielt einen Notruf,<br />

legte im Einsatzleitsystem der Polizei einen Datensatz<br />

an und löste damit einen Polizeieinsatz aus. Danach<br />

griff er zum Telefon und verständigte die Integrierte<br />

Leitstelle, die wiederum Feuerwehr und Rettungsdienst<br />

alarmierte. Wertvolle Zeit ging verloren und immer<br />

bestand die Gefahr, dass es dabei zu Missverständnissen<br />

kam.<br />

Schnelle und exakte Alarmierung im Notfall gewährleistet<br />

die neue ILS. Foto: Fachamt<br />

Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Mit einem<br />

einfachen Mausklick kann der Polizeibeamte nun<br />

die Informationen ohne Zeitverlust in das Einsatzleitsystem<br />

der ILS übertragen. Dort kommen die Daten<br />

so an, dass der ILS-Disponent sie einfach in seinem<br />

Seite 107 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


5. Sicherheit und Ordnung<br />

Programm weiterverarbeiten kann. „Damit können die<br />

Einsatzkräfte schnell, effi zient und gezielt disponiert<br />

werden“, lobte Innenminister Herrmann.<br />

Brandschutzunterweisung | Brandschutzerziehung<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden von den Fachwarten für die<br />

Brandschutzerziehung der Hauptfeuerwache ca.<br />

500 Kinder und Jugendliche mit ihren Betreuern<br />

und Lehrern auf dem Gebiet der Brandverhütung<br />

unterrichtet. Auch die <strong>Stadt</strong>teilfeuerwehren sind<br />

sehr aktiv auf diesem Gebiet. Sie unterwiesen ca. 240<br />

Kinder. Hinzu kommen noch über 200 Erwachsene,<br />

die bei Betriebsunterweisungen über die richtige<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 108<br />

Handhabung von Feuerlöschern und Maßnahmen<br />

zur Schadenvermeidung bzw. -verminderung u.a. mit<br />

einem Brandsimulationsgerät geschult wurden.<br />

Zusätzlich waren die Fachwarte beim Programm<br />

„Jugend im Rathaus“ sowie am Aktionstag der <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

„Treff punkt Bibliothek“ vor Ort und informierten<br />

die Besucher über die Aufgaben und Tätigkeiten der<br />

Feuerwehr. Auch der Aspekt der Schadenverhütung<br />

und -minderung kam nicht zu kurz.<br />

Da sich bislang leider noch nicht alle Grundschulen<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> für die Brandschutzerziehung<br />

interessieren, ist es Ziel für <strong>2012</strong>, diese Schulen „mit ins<br />

Boot“ zu holen.


5.3. Verkehrswesen<br />

Manfred Orgler, Amtsleiter Verkehrswesen. Foto: G. Ziehr<br />

Verkehrsbehinderungen durch Straßenbaumaßnahmen<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war geprägt von reger Bautätigkeit im<br />

Hauptverkehrsstraßennetz. Besonders die Baumaßnahme<br />

in der Hubertusstraße führte zu großen<br />

Behinderungen im Verkehrsablauf im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

und zu vielerlei Beschwerden.<br />

Durch umfangreiche Leitungserneuerungen der<br />

<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> mit anschließendem Ausbau<br />

der Hubertusstraße im Abschnitt zwischen Prinzregentenstraße<br />

und Schützen-/ Wredestraße konnte die<br />

Hubertusstraße nur in Nord-Süd-Richtung von der Westerndorfer<br />

Straße in Richtung Brückenberg befahren<br />

werden.<br />

Der Verkehr in der Gegenrichtung – von Süden kommend<br />

– wurde großräumig bereits ab der Panorama-Kreuzung<br />

umgeleitet, über die Miesbacher Straße<br />

(St 2095), die Innsbrucker Straße und Rathaus- bzw.<br />

Prinzregentenstraße auf die Westerndorfer Straße.<br />

Dies hatte zum Leidwesen der Anwohner eine deutliche<br />

Verkehrszunahme auf der ausgewiesenen<br />

Umleitungsstrecke aber auch eine Erhöhung der<br />

Verkehrsbelastung auf den parallel zur Hubertusstraße<br />

verlaufenden Erschließungsstraßen zur Folge, die als<br />

kürzeste Umfahrung der Baustelle in nördliche Richtung<br />

benutzt wurden.<br />

Gerade die Baumaßnahme Hubertusstraße hat gezeigt,<br />

welche negativen Auswirkungen im gesamten<br />

städtischen Straßennetz auftreten, wenn eine Hauptverkehrsstraße<br />

durch längere Bautätigkeit nicht im<br />

gewohnten Umfang befahren werden kann.<br />

Diese Problematik wird sich leider auch im Jahr <strong>2012</strong><br />

nicht ändern, da im kommenden Jahr die Sanierung<br />

der Brücke über das Salzburger Gleis im Zuge der<br />

Innsbrucker Straße ansteht.<br />

Abschluss eines Kooperationsvertrages<br />

Am 04.10.<strong>2011</strong> hat Oberbürgermeisterin Gabriele<br />

Bauer in den Räumen der Kfz-Zulassungsbehörde des<br />

Landratsamtes <strong>Rosenheim</strong> einen Kooperationsvertrag<br />

„Erweiterte Zuständigkeit im Kfz-Zulassungswesen“<br />

unterschrieben.<br />

Neun Zulassungsstellen, hier die Zuständigen bei der Vertragsunterzeichnung,<br />

arbeiten nun dank des Kooperationsvertrages<br />

enger zusammen. Foto: J. Reisner<br />

Als Erweiterung des Dienstleistungs-Angebotes<br />

vor Ort und als Serviceerweiterung für die Bürger<br />

arbeiten die Zulassungsbehörden der Landkreise<br />

Seite 109 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


5. Sicherheit und Ordnung<br />

<strong>Rosenheim</strong>, Mühldorf, Traunstein, Miesbach, Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen, Berchtesgaden, Garmisch-Partenkirchen,<br />

München-Land und die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> nach<br />

Abschluss des Kooperationsvertrages noch enger<br />

zusammen.<br />

Entsprechend dem Grundgedanken des eGovernment-Konzeptes,<br />

„nicht der Bürger, sondern die Daten<br />

sollen laufen“, wird es zukünftig möglich sein, dass die<br />

Bürger die Zulassung ihres Kraftfahrzeuges nicht<br />

mehr nur bei der für den Wohnsitz/Betriebssitz des<br />

Fahrzeughalters zuständigen Zulassungsbehörde,<br />

sondern bei jeder der teilnehmenden Zulassungsbehörden<br />

beantragen können.<br />

Die Fahrzeuge bekommen, egal bei welcher Zulassungsbehörde<br />

sie zugelassen werden, immer ein Kennzeichen<br />

der für den Wohnsitz/Betriebssitz zuständigen<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 110<br />

Zulassungsbehörde. Somit bleibt die Reservierung<br />

von Wunschkennzeichen erhalten.<br />

Insbesondere Kraftfahrzeughändler, Versicherungsvertreter<br />

und Zulassungsdienste werden diesen<br />

Service, Zulassungsvorgänge von mehreren Zulassungsbezirken<br />

bei einer der teilnehmenden Behörden<br />

zu erledigen, gerne wahrnehmen. Privatpersonen<br />

können zukünftig das Kraftfahrzeug auch am Ort ihres<br />

Arbeitsplatzes anmelden. Weniger und kürzere Wege,<br />

damit verminderter CO2-Ausstoß und Bezinkosteneinsparungen<br />

sind ein positiver Nebeneff ekt.<br />

Um den zu erwarten Kundenandrang ohne längere<br />

Wartezeiten zu bewältigen, bietet die Zulassungsbehörde<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> neben der bereits schon<br />

jetzt angebotenen Terminreservierung im Internet,<br />

zukünftig einen eigenen „Händlerschalter“ in Westerndorf<br />

St. Peter an.


5.4. <strong>Rosenheim</strong>er Friedhöfe<br />

Die neue Bestattungsform in einem Kolumbarium,<br />

die nunmehr im denkmalgeschützten alten Leichenhaus<br />

des Friedhofes angeboten werden kann, scheint<br />

sehr gut angenommen zu werden. Jedenfalls sind<br />

bereits sieben Grabkammern wenige Wochen nach<br />

Fertigstellung belegt.<br />

Angesicht eines stetig steigenden Anteils der Feuerbestattungen<br />

– derzeit sind ca. 55 % Urnenbestattungen<br />

– konnte die Nachfrage nach Urnenbestattungsplätzen<br />

kaum befriedigt werden. Nunmehr stehen 60 Urnenkammern<br />

für die Aufnahme von jeweils zwei<br />

Urnen zur Verfügung, die in einem ersten Bauabschnitt<br />

in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde im<br />

nördlichen Seitenfl ügel des alten Leichenhauses<br />

geschaff en wurden.<br />

Die Urnenwand im Kolumbarium... und die beispielhafte<br />

Beschriftung einer Grabplatte. Fotos: P. Schlecker<br />

Erweiterungsmöglichkeit für weitere 100 Kammern<br />

in diesem Raum können bei Bedarf kurzfristig realisiert<br />

werden. Sind auch sie belegt, lassen sich in einem<br />

zweiten Bauabschnitt im südlichen Seitenfl ügel die<br />

selbe Anzahl an Kammern realisieren.<br />

In einem dritten Bauabschnitt stehen Hauptraum und<br />

Vorraum für Umbau und Sanierung an, inklusive der<br />

Wiederherstellung des historischen Aussehens dieser<br />

Räume. Dort werden dann Schmuckurnen in off enen<br />

Regalnischen untergebracht.<br />

Mit dem Kolumbarium ist es nicht nur gelungen, das<br />

alte Leichenhaus in seiner historischen Bausubstanz zu<br />

erhalten, sondern auch eine neue zeitgemäße Nutzung<br />

zu fi nden. Es ist ein besonderer Ort der Würde,<br />

des Abschieds und der Trauer entstanden. Auch die<br />

Außenansicht präsentiert sich zurzeit in einem recht<br />

guten Zustand. Im kommenden Jahr soll noch der<br />

Vorplatz aufgewertet und der historische Klinkerbelag<br />

ergänzt werden. Abstellmöglichkeiten für<br />

Abfallkörbe und Sitzmöglichkeiten sind vorgesehen.<br />

Mit dem Kolumbarium hat das historische Leichenhaus<br />

eine zeitgemäße Nutzung gefunden. Foto: E. Biebl-Neu<br />

Der Zugang zum Kolumbarium ist derzeit nur über den<br />

neu geschaff enen Eingang an der Westseite möglich.<br />

Dieser ist natürlich behindertengerecht und mit<br />

Rampe für Rollstuhlfahrer gestaltet.<br />

Seite 111 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

6.0. Vorwort<br />

Foto: G. Ziehr<br />

Einmal mehr liegt ein arbeitsreiches Jahr hinter der<br />

Kernverwaltung: Die Arbeiten an der Eröff nungsbilanz<br />

laufen auf Hochtouren. Das Krippenbauprogramm<br />

muss bis 2013 erledigt werden. Die Ergebnisse<br />

des Zensus sind abzuarbeiten. Die Planungen für den<br />

Bahnhof Nord binden Kapazitäten. Die Fortschreibung<br />

des Einzelhandelsentwicklungsprogramms war<br />

abzuschließen. Zusätzlich wurden mit dem <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />

„<strong>Rosenheim</strong> 2025“ und dem Integrierten<br />

Energie-, Klima- und Umweltschutzkonzept<br />

neue, weit in die Zukunft reichende Projekte in Angriff<br />

genommen. Nicht zuletzt musste das ganze Haus in<br />

der EDV von Lotus Notes auf Outlook umlernen.<br />

Die wichtigsten organisatorischen Veränderungen<br />

waren die Einführung des Zentralen Immobilien-<br />

Managements (ZIM) und der Zentralen Buchungsstelle.<br />

Manche sahen darin einen „Modenwechsel“<br />

im Management – weg von der Budgetierung und<br />

Dezentralisierung der 90er Jahre hin zu einer Re-Zentralisierung<br />

der Querschnittsfunktionen. Davon kann<br />

keine Rede sein. Letztlich geht es um die Frage, in wel-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 112<br />

cher organisatorischen Formation welche innerbetrieblichen<br />

Funktionen am effi zientesten ausgeführt werden<br />

können. In der Rückschau war die intensive Einbindung<br />

der betroff enen Ämter und Sachgebiete in diese beiden<br />

Organisationsreformen außerordentlich nützlich.<br />

Natürlich knirscht es noch an manchen Schnittstellen.<br />

Dennoch haben sich beide neuen Einheiten schneller<br />

und reibungsloser ihre Strukturen geschaff en und sich<br />

in die Arbeitsabläufe eingefügt, als das zu hoff en war.<br />

In der Personalwirtschaft wird der Kostendruck<br />

<strong>2012</strong> und in den Folgejahren beträchtlich zunehmen:<br />

Der Planansatz für die Personalausgaben geht im<br />

neuen Haushaltsjahr – bereinigt um die der <strong>Stadt</strong> zufl<br />

ießenden Kostenerstattungen – um erhebliche 4,4 %<br />

nach oben. Im Zuge der Schaff ung der Kinderkrippen<br />

ist davon auszugehen, dass die Personalaufwendungen<br />

auch künftig schneller steigen werden als die Tarifl ohn-<br />

und Bezügeerhöhungen (+ 2,8 % für die Beschäftigten<br />

und + 2,3 % für die Beamten im Jahr <strong>2012</strong>). Vor diesem<br />

Hintergrund kann auf den grundsätzlichen Einstellungsstopp<br />

und die dreimonatige Wiederbesetzungssperre<br />

bis auf Weiteres leider nicht verzichtet<br />

werden. Zudem wird – speziell bei abgeschwächter<br />

wirtschaftlicher Entwicklung – einer systematischen<br />

Aufgabenkritik und einer Überprüfung der personellen<br />

Auswirkungen freiwilliger Leistungen künftig verstärktes<br />

Gewicht beizumessen sein.<br />

Bei dieser Herausforderung kann und muss sich das<br />

Modell der Budgetierung bewähren. Jeder Aufgabenbereich<br />

wird gefordert sein, Produktivitätsreserven<br />

zu heben und mit Hilfe kontinuierlicher Nutzen-Kosten-Analysen<br />

sein Leistungsangebot zu optimieren.<br />

Unsere in den Fachbereichen dezentrale Organisationsstruktur<br />

bietet dabei die beste Chance zu passgenauen<br />

Lösungen.<br />

Thomas Bugl Dezernent I


6.1. Zentrale Öff entlichkeitsarbeit<br />

Stand das Jahr 2010 ganz im Zeichen Landesgartenschau,<br />

so kehrte <strong>2011</strong> wieder der „Alltag“ für die Zentrale<br />

Öff entlichkeitsarbeit ein.<br />

Das Organisationsteam beim traditionellen Neujahrsempfang<br />

mit rund 900 Gästen (v. li.): Jürgen Wiegmann, Amtsleiterin<br />

Gertraud Pfaff eneder und Birgit Ulmer vom Hauptamt.<br />

Foto: S. Trux<br />

Im Herbst fanden fünf gut besuchte Bürgerversammlungen,<br />

verteilt auf die einzelnen <strong>Stadt</strong>gebiete,<br />

statt. Darüber hinaus „buchten“ 22 mal die 4. Klassen<br />

der <strong>Rosenheim</strong>er Grundschulen Rathausführungen<br />

– so viele wie noch nie!<br />

<strong>2011</strong> wurde in Zusammenarbeit mit dem <strong>Stadt</strong>jugendring<br />

als Zielgruppen-Veranstaltung „Jugend<br />

im Rathaus“ durchgeführt – zeitgemäß und den<br />

Interessen der Jugendlichen aller <strong>Rosenheim</strong>er Schulen<br />

angepasst. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer<br />

und alle <strong>Stadt</strong>ratsfraktionen standen für Fragen rund<br />

um <strong>Stadt</strong>verwaltung und politische Arbeit zur Verfügung.<br />

An Infoständen konnten sich die Schülerinnen<br />

und Schüler u.a. zu Ausbildungsangeboten diverser<br />

Einrichtungen informieren. Auf dem Rathausvorplatz<br />

sorgten junge Musiker aus der Region für den<br />

„richtigen Groove“. Das THW kümmerte sich fürsorglich<br />

um das leibliche Wohl. Einen virtuellen Kummerkasten<br />

gab es ebenso wie Informationen zum Jugendschutz.<br />

Einmal fest in jugendlicher Hand: der Rathaussaal.<br />

Ein reger Informationsaustausch herrschte rund um<br />

die Infostände.<br />

Jugend und Musik gehören zusammen – auch im Rathaus.<br />

Fotos: Fachamt<br />

Seite 113 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Im Gewölbekeller des Rathauses stellte die bekannte<br />

Künstlerin Ekaterina Zacharowa Werke aus der Reihe<br />

<strong>Stadt</strong>ansichten aus. Dieses erstmals umgesetzte Konzept<br />

fand großen Anklang bei Schülern und Lehrern<br />

und soll alle zwei Jahre wiederholt werden.<br />

Diverse Empfänge waren zu organisieren – von Schüleraustauschklassen<br />

aus China, Japan, Frankreich und<br />

Italien über die Bundespolizei und den Bayerischen<br />

Schaustellerverband bis hin zu <strong>Rosenheim</strong>er Sportlern.<br />

So begrüßte die Oberbürgermeisterin etwa die Herren-<br />

Fußballmannschaft des SB DJK <strong>Rosenheim</strong> anlässlich<br />

ihres Aufstiegs in die Bayernliga. Dort spielen sie seit<br />

Beginn der aktuellen Saison zusammen mit dem TSV<br />

1860 <strong>Rosenheim</strong>. Zum Empfang geladen wurden auch<br />

der Deutsche Meister über 400 Meter und Leichtathletik-WM-Teilnehmer<br />

Jonas Plass sowie aus dem Bereich<br />

Motorsport der frischgebackene DTM-Champion und<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Sportler des Jahres, Martin Tomczyk, die<br />

beide ebenfalls zu Gast im Rathaus waren.<br />

Ein besonderer Höhepunkt im letzten Jahr war die Beteiligung<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beim Historischen<br />

Festzug anlässlich „150 Jahre Herbstfest“. Oberbürgermeisterin<br />

Gabriele Bauer und ein Großteil des<br />

<strong>Stadt</strong>rats begleitete in den historischen Gewändern<br />

der damaligen Honoratioren die Kutsche von König<br />

Max. König Max II. war für <strong>Rosenheim</strong> von besonderer<br />

Bedeutung: Er hat 1854 persönlich entschieden, die<br />

erste Bahntrasse südlich über <strong>Rosenheim</strong> zu führen, so<br />

dass man eine weitere Strecke ins Inntal und nach Kufstein<br />

anschließen konnte. Diese Entscheidung war für<br />

die weitere Entwicklung <strong>Rosenheim</strong>s von ausschlaggebender<br />

Bedeutung.<br />

Ein Höhepunkt im kommenden Jahr wird vom 28.<br />

April bis 6. Mai die Neue Messe <strong>Rosenheim</strong> auf der<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 114<br />

In ebenso originalgetreuen wie farbenfrohen Gewändern<br />

nahmen viele <strong>Stadt</strong>räte am Festzug teil. Foto: S. Trux<br />

Loretowiese sein. Die <strong>Stadt</strong> präsentiert sich mit einem<br />

attraktiven Messestand in schon bewährter Zusammenarbeit<br />

mit dem Landkreis, den RoMed Kliniken<br />

sowie der Hochschule <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Ebenfalls im Frühjahr fi ndet <strong>2012</strong> wieder eine Informationsveranstaltung<br />

für Senioren statt. Die Verantwortlichen<br />

von <strong>Stadt</strong>verwaltung und Seniorenbeirat<br />

haben sich ein verändertes Konzept überlegt und<br />

hoff en, dass dieses auf ebenso viel Gegenliebe stößt<br />

wie die Jugendveranstaltung.<br />

Für ihre Verdienste und ihr außerordentliches Engagement<br />

verlieh Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer die<br />

Goldene Bürgermedaille an Hansjörg Finsterwalder<br />

und Josef Gropper. Die Verdienstmedaille der <strong>Stadt</strong><br />

erhielt Josef Bartsch. Zum Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um das Bayerische Rote Kreuz gratulierte das<br />

<strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>oberhaupt Doris Huber und zum<br />

Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für<br />

Verdienste im Ehrenamt Herbert Dasch.


6.2. Arbeitgeber <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

Personalamtsleiter Martin Wollny (Mitte) mit den beiden<br />

Sachgebietsleitern Bernd Trifellner und Stephan Beilhack (li.).<br />

Ausbildungsstart <strong>2011</strong><br />

Foto: Fachamt<br />

Mit verstärkten Ausbildungsanstrengungen stellt<br />

sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> dem demographischen Wandel<br />

und dem zunehmenden Nachwuchsmangel:<br />

Vier neue Verwaltungsfachangestellte und zwei Beamtenanwärterinnen<br />

für die dritte Qualifi kationsebene<br />

(früher gehobener Dienst) bereiten sich auf den Einstieg<br />

in der <strong>Stadt</strong>verwaltung und die umfangreichen<br />

Aufgaben des kommunalen Bürgerservices vor. Sieben<br />

Praktikantinnen begannen ihr Vor- bzw. Berufspraktikum<br />

bei den städtischen Kindergärten.<br />

Beim Baubetriebshof starteten vier angehende Gärtner<br />

in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, ein<br />

auszubildender Straßenbauer und eine künftige Bürokauff<br />

rau in das Berufsleben.<br />

Bei der Veranstaltungs- und Kongress GmbH trat ein<br />

junger Mann die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik<br />

an.<br />

Zusätzlich fi ng beim Baubetriebshof in der Fachrichtung<br />

Garten- und Landschaftsbau ein junger Mann<br />

seine Ausbildung in Form einer sog. Einstiegsqualifi -<br />

zierung an. Das ist ein einjähriges, von der Agentur für<br />

Arbeit fi nanziell gefördertes Praktikum, das „jungen<br />

Menschen mit Vermittlungshemmnissen eine Brücke in<br />

die Berufsausbildung“ bauen soll.<br />

Am 1. September <strong>2011</strong> begrüßte Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer 21 neue Auszubildende, die eine qualifi zierte Ausbildung<br />

beim Dienstleistungsunternehmen <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beginnen. Foto: S. Trux<br />

Seite 115 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Tolle Ergebnisse bei Aus- und Weiterbildungen<br />

Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer gratulierte mit Ausbildungsleiter<br />

Bernd Trifellner und Personalratsvorsitzendem<br />

Wolfgang Tschentscher den Absolventinnen und Absolventen<br />

zu ihren erfolgreichen Abschlüssen. Foto: S. Trux<br />

Über die hervorragenden Prüfungsergebnisse ihrer<br />

13 Absolventinnen und Absolventen des Prüfungsjahrgangs<br />

<strong>2011</strong> konnte sich Oberbürgermeisterin Gabriele<br />

Bauer freuen. Dabei ist besonders hervorzuheben,<br />

dass an die fünf Auszubildenden im Ausbildungsberuf<br />

„Verwaltungsfachangestellte/r“ vier Auszeichnungen<br />

gingen – vom Staatspreis bis zur Anerkennungsurkunde<br />

der Berufsschule.<br />

Auch dieses Jahr kann die <strong>Stadt</strong> alle Auszubildenden<br />

im Bereich der <strong>Stadt</strong>verwaltung unbefristet übernehmen.<br />

Die vier Absolventen des Baubetriebshofs<br />

können mindestens für ein Jahr weiterbeschäftigt<br />

werden. Außerdem wurde es fünf langjährigen Mitarbeitern<br />

ermöglicht, verschiedene Weiterbildungen wie<br />

Angestelltenlehrgang I, II, Buchhalter/in und Verwaltungsbetriebswirt/in<br />

zu absolvieren. Sämtliche Weiterbildungen<br />

konnten erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

„Wer wird was?“<br />

Unter diesem Motto startete im Mai <strong>2011</strong> die Ausbildungsmesse<br />

JobFit im Kultur- und Kongresszentrum.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 116<br />

Die <strong>Stadt</strong>verwaltung sowie die Konzerntöchter RoMed<br />

Klinikum und <strong>Stadt</strong>werke durften hierbei nicht fehlen,<br />

denn als modernes Dienstleistungsunternehmen ist<br />

es wichtig, den Jugendlichen Perspektiven zu eröff nen<br />

und sie somit bei der Berufwahl zu unterstützen.<br />

Reger Informationsaustausch herrschte auf der JobFit <strong>2011</strong>.<br />

Foto: Fachamt<br />

Durch den persönlichen Kontakt mit Ausbildern und<br />

Azubis konnten sich viele interessierte Schülerinnen<br />

und Schüler mit ihren Eltern ein Bild von den zahlreichen<br />

Ausbildungsberufen bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

machen. Mit 5000 Besuchern und rund 80 Ausstellern<br />

spricht das Ergebnis dieser Ausbildungsmesse für<br />

sich.<br />

Arbeitssicherheit<br />

Erklärtes Ziel der Arbeitssicherheit ist es, Arbeits- und<br />

Wegeunfälle sowie gesundheitliche Gefährdungen<br />

weitgehend zu vermeiden. Das bedeutet: „Nicht nur Arbeitsschutz<br />

betreiben, wenn Vorschriften es erfordern,<br />

sondern bereits dann, wenn nach Erfahrungen und<br />

vorliegenden Erkenntnissen sicherheitstechnisches<br />

Handeln geboten erscheint.“<br />

Die Auszubildenden und Anwärter werden während<br />

ihrer Ausbildungszeit im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

mit eingebunden. Folgende Schwerpunkte wer-


den, unter Beratung der Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

und durch Einschaltung der Betriebsärztin, behandelt:<br />

– Gefährdungsermittlung im Verwaltungsbereich,<br />

– PC-Arbeitsplatzgestaltung,<br />

– dynamisches Sitzen am Arbeitsplatz,<br />

– Ausgleichsübungen,<br />

– Erste Hilfe,<br />

– Fluchtwegbeschilderung und<br />

– Brandschutz.<br />

Eine aus psychologischer Sicht fundierte Arbeitsplatzgestaltung<br />

fördert nicht nur die Leistung und die<br />

Motivation der Beschäftigten, sie wirkt auch gegen<br />

unfall- und krankheitsbedingten Arbeitsausfall. Präventiver<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz kann ein<br />

hohes Maß an Arbeitsqualität sichern und Ausfallzeiten<br />

minimieren.<br />

Bei der Arbeitssicherheit werden Risiken und Gefahren<br />

am Arbeitsplatz gemäß Arbeitsschutzgesetz, Unfallverhütungsvorschriften,<br />

Betriebssicherheitsverordnung,<br />

Arbeitsstättenverordnung sowie Mutterschutzgesetz<br />

erfasst und dokumentiert, unter Beteiligung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Gleichzeitig sind Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu<br />

treff en, ihre Wirksamkeit zu überprüfen und den sich<br />

ändernden Arbeitsprozessen anzupassen, um Arbeitsunfälle<br />

zu minimieren.<br />

Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />

Seit Januar 2009 wird beim Personalamt ein Betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement (BEM) angeboten.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> kommt damit ihrer Pfl icht nach<br />

§ 84 Abs. 2 SGB IX nach.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> trat die Dienstvereinbarung BEM in<br />

Kraft. Mit ihr wurde die Verantwortung für das BEM an<br />

die Führungskräfte der Verwaltung delegiert. Die/der<br />

BEM-Beauftragte unterstützt Mitarbeiter, Führungskräfte<br />

sowie weitere Beteiligte beim BEM-Prozess. Zum<br />

Start der Dienstvereinbarung fanden Schulungen für<br />

Führungskräfte, Zeitbeauftragte und Mitarbeiter statt.<br />

Die bisherige Erfahrung zeigt, dass das BEM ein gutes<br />

Instrument ist, um mit länger erkrankten Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen in Kontakt zu kommen, ihren<br />

Neubeginn nach der Krankheit gut zu organisieren<br />

und sie dabei zu unterstützen, dass sie auch auf Dauer<br />

gesund bleiben. Dabei sind die Einbindung der Führungskräfte,<br />

die Erfahrungen der Mitarbeiter sowie das<br />

gemeinsame Entwickeln von Strategien wichtig – und<br />

das nicht nur für die erkrankten Kollegen und Kolleginnen,<br />

sondern auch für deren Umfeld.<br />

In vielen Fällen zeigt es sich, wie auch in anderen<br />

Einrichtungen und Firmen, dass Kommunikation und<br />

Wertschätzung entscheidende Themen für die Gesunderhaltung<br />

der Mitarbeiter sind.<br />

Seite 117 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

6.3. Personalratsarbeit in der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Ein erfahrenes Gespann: ÖPR-Vorsitzender Wolfgang Tschentscher<br />

(links) und der GPR-Vorsitzende Willi Jung. Foto: Fachamt<br />

Der Personalrat der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Rosenheim</strong><br />

vertritt die Interessen der Beschäftigten und Beamten<br />

der <strong>Stadt</strong>verwaltung, des Baubetriebshofes, der<br />

<strong>Stadt</strong>entwässerung und der städtischen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Jobcenters (früher ARGE<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>) und kümmert sich daneben um die<br />

Gemeinschaftspfl ege sowie die betriebliche Gesundheitsvorsorge.<br />

Dauerthemen sind weiterhin die starke Belastung der<br />

Mitarbeiter, die räumliche Enge in einigen Bereichen<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 118<br />

sowie die energetische Sanierung der Bürogebäude<br />

in der Königstr. 15 und der Reichenbachstraße.<br />

Bei den Beamten stand und steht die Umsetzung des<br />

neuen Dienstrechtes im Vordergrund, wie etwa die<br />

neuen Beurteilungsrichtlinien, die Leistungsbezahlung<br />

und die Entwicklung eines eigenen Konzeptes für die<br />

modulare Qualifi zierung.<br />

Die vom Personalrat angebotenen Kurse im Rahmen<br />

der betrieblichen Gesundheitsvorsorge werden gut<br />

angenommen und sollen weitergeführt werden.<br />

Das seit vielen Jahren bestehende regelmäßige Betriebssportangebot<br />

wird ebenfalls gut angenommen.<br />

Am 17. Mai <strong>2011</strong> wurden die Jugendvertretung für<br />

die nächsten zweieinhalb Jahre und die Personalratsgremien<br />

für die nächsten fünf Jahre neu gewählt.<br />

Im Oktober <strong>2011</strong> organisierte der Personalrat einen<br />

selbstgezahlten Betriebsausfl ug in unsere Partnerstadt<br />

Lazise. Zum zweiten Mal nach 2005 erlebten ca.<br />

130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wunderschönes<br />

verlängertes Wochenende am Gardasee mit<br />

<strong>Stadt</strong>führungen in Mantua und Trento.<br />

Ende März <strong>2012</strong> werden der ÖPR-Vorsitzende<br />

Wolfgang Tschentscher und der GPR-Vorsitzende<br />

Willi Jung in die Freistellungsphase der Altersteilzeit<br />

gehen. Die Personalratsgremien müssen dann neue<br />

Vorsitzende wählen.


6.4. Gleichstellungsarbeit<br />

Die Arbeit in der Gleichstellungsstelle stand <strong>2011</strong> im<br />

Zeichen des Wandels und der Umstrukturierung. Einige<br />

etablierte Arbeitsgruppen wurden in kompetente<br />

„Hände“ übergeben, so etwa der Arbeitskreis „Leben<br />

hat Gewicht“.<br />

Dieser Arbeitskreis wurde vom Gesundheitsamt <strong>Rosenheim</strong><br />

und der Fachambulanz für Suchterkrankung<br />

der Diakonie übernommen. Beide Fachstellen leiten<br />

zusammen den Arbeitskreis und führen das ACE-Café<br />

als off enen Treff für Jugendliche und junge Erwachsene<br />

mit Essstörungen weiter.<br />

Auch der Arbeitskreis „Mädchen“ wurde abgegeben.<br />

Der <strong>Stadt</strong>jugendring leitet nun den Arbeitskreis und<br />

organisiert in Zukunft den bekannten und erfolgreichen<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Mädchentag. Dieser fi ndet im<br />

Jahr <strong>2012</strong> zum zehnten Mal statt. Da die Gleichstellungsstelle<br />

maßgebend an Aufbau und Durchführung<br />

des Mädchentages beteiligt war, beteiligt sie sich an<br />

diesem Festtag auch noch aktiv.<br />

Auch beim Kurs „Neuer Start“ haben sich Veränderungen<br />

ergeben. Er wird ab <strong>2011</strong> als Angebot<br />

der Gleichstellungsstellen von <strong>Stadt</strong> und Landkreis<br />

<strong>Rosenheim</strong> in Kooperation mit dem Bildungswerk <strong>Rosenheim</strong><br />

e.V. und der Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong><br />

angeboten. Aufgrund ihrer bestehenden Kompetenzen<br />

als Bildungseinrichtung übernimmt die vhs die Anmeldung,<br />

Abwicklung und Abrechnung des Kurses. Den<br />

Kurs selbst führt weiterhin in bewährter Qualität das<br />

Bildungszentrum <strong>Rosenheim</strong> durch. Das Interesse am<br />

Kurs war dieses Jahr wieder sehr hoch, dass er ausgebucht<br />

war. 20 Frauen nahmen das Angebot war und<br />

arbeiteten an einem neuen Weg in die Zukunft.<br />

Der Arbeitskreis Runder Tisch „Häusliche Gewalt“ und<br />

das Aktionsbündnis „Internationaler Frauentag“ werden<br />

weiterhin von der Gleichstellungsbeauftragten geleitet.<br />

Die Beratung von werdenden Müttern und Vätern<br />

in der <strong>Stadt</strong>verwaltung und die Betreuung von<br />

städtischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in<br />

der Elternzeit hat sich gut etabliert und wird gerne<br />

angenommen. Ziel ist es, eine erfolgreiche Rückkehr in<br />

den Beruf zu ermöglichen. Diese Maßnahmen sollen<br />

langfristig auch dabei helfen, dass Frauen Führungsaufgaben<br />

besser übernehmen können.<br />

Zur Abrundung dieses Programms plant die Gleichstellungsstelle<br />

für das Jahr <strong>2012</strong> einen Kontakttag für<br />

Beurlaubte einzuführen. Beurlaubte haben an diesem<br />

Tag die Möglichkeit sich über neue Entwicklungen in<br />

der <strong>Stadt</strong> zu informieren und den Austausch mit alten<br />

und neuen Kolleginnen und Kollegen zu pfl egen.<br />

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw.<br />

Pfl ege und Beruf wird die Gleichstellungsstelle in<br />

Absprache mit der Oberbürgermeisterin in Zukunft<br />

noch stärker in den Fokus rücken. Themen wie Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

und -zeiten, auch in den<br />

Ferien, Notfallbetreuung, Eltern-Kind-Büro und vieles<br />

mehr sollen in einem langfristigen Gesamtkonzept<br />

zusammengefasst werden.<br />

100. Internationaler Frauentag<br />

Der Internationale Frauentag wurde am 8. März zum<br />

100. Mal gefeiert. Aus diesem Anlass lud die Gleichstellungsbeauftragte<br />

zusammen mit dem Aktionsbündnis<br />

zum Frauentag zu einem Festabend in das <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Rathaus ein.<br />

150 Gäste, vorwiegend Frauen, folgten der Einladung<br />

und erlebten unter der Moderation der Gleichstellungsbeauftragten<br />

einen abwechslungsreichen und<br />

informativen Abend. Unter dem provokanten Motto:<br />

„100 Jahre Internationaler Frauentag – Schwestern<br />

von gestern???“ gab Gastrednerin Dr. Hanne Schaff er,<br />

Soziologieprofessorin an der Stiftungsfachhochschule<br />

München, einen umfangreichen <strong>Rückblick</strong> auf 100<br />

Jahre Frauenbewegung.<br />

Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer machte in<br />

ihrem Grußwort Mut mit ihrer Auff assung „Frauen<br />

sind die Zukunft“. Sie forderte die Frauen auf, an ihrer<br />

Lebensentwicklung zu arbeiten. Dieser Auff orderung<br />

Seite 119 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Beim Festabend zum Internationalen Frauentag im großen<br />

Rathaussaal, am Rednerpult <strong>Rosenheim</strong>s Gleichstellungsbeauftragte<br />

Martina Wildenburg. Foto: C. Sieberath<br />

kamen die Gäste beim gemütlichen Beisammensein im<br />

Foyer nach. Das Fazit: Es hat sich für Frauenrechte und<br />

Gleichberechtigung schon vieles zum Positiven hin<br />

verändert . Es bleibt aber noch viel zu tun, um wahre<br />

Gleichstellung zu erreichen.<br />

Runder Tisch „Häusliche Gewalt“<br />

Die Ziele Öff entlichkeitsarbeit und Netzwerkarbeit<br />

hat der Runde Tisch „Häusliche Gewalt“ auch im Jahr<br />

<strong>2011</strong> weiter verfolgt. Die Gleichstellungsbeauftragte<br />

hat dazu im Namen des Runden Tisches Seelsorger<br />

der verschiedenen Kirchen und der RoMed Kliniken<br />

eingeladen. Ziel war es, die Arbeit der verschiedenen<br />

Hilfseinrichtungen vorzustellen, zu informieren und<br />

Hemmschwellen abzubauen, damit Opfer schnell die<br />

richtige Beratungsstelle fi nden. Diese Veranstaltung soll<br />

<strong>2012</strong> auch für Vertreter der muslimischen Gemeinden<br />

in <strong>Rosenheim</strong> wiederholt werden.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 120<br />

Die Mitglieder des Runden Tisches „Häusliche Gewalt“<br />

möchten diese persönlich kennenlernen und über den<br />

gemeinsamen Austausch ein besseres Verständnis für<br />

die verschiedenen Kulturen bewirken. In Fällen von<br />

häuslicher Gewalt und Zwangsverheiratung kann dies<br />

auch zu einer besseren Zusammenarbeit führen.<br />

Ausstellung „Rosenstraße 76“<br />

In der Zeit vom 20. – 30. Juli <strong>2011</strong> war die Ausstellung<br />

„Rosenstraße 76“ im Künstlerhof in <strong>Rosenheim</strong> zu<br />

sehen. Die Ausstellung zeigte mit einem interaktiven<br />

Konzept das Thema „Häusliche Gewalt“ dort, wo die<br />

Gewalt zu Hause ist – in den eigenen vier Wänden. Die<br />

Besucher konnten so hautnah in einer ganz normalen<br />

Dreizimmerwohnung das Ausmaß von Gewalt und<br />

dessen Folgen erleben. Im Sinne einer aktiven Prävention<br />

wurden Schulklassen eingeladen, vorbereitet<br />

und betreut.<br />

Ein gut besuchter ökumenischer Gottesdienst führte<br />

stimmungsvoll ein in das schwierige Thema. Die<br />

anschließende Eröff nung mit einer Rede der Leiterin<br />

des Amtsgerichtes <strong>Rosenheim</strong>, Helga Gold, nutzten<br />

viele geladene Gäste um einen ersten Eindruck von<br />

der Ausstellung zu bekommen. Ein Filmabend und ein<br />

Fachvortrag von Dr. Monika Schröttle rundeten das<br />

Gesamtprogramm ab.<br />

Leider wurde die Ausstellung nicht in dem Maße besucht,<br />

wie es sich die verantwortlichen Organisationen<br />

(katholische Frauengemeinschaft (kfd) Schloßberg,<br />

Sozialdienst katholischer Frauen Südostbayern (SkF),<br />

Frauen- und Mädchennotruf e.V., Männerberatungsstelle<br />

der Diakonie und die Gleichstellungsstellen von<br />

<strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>) gewünscht hätten.<br />

Vor allem das mangelnde Interesse der Schulen war<br />

enttäuschend. Ein schwieriges Thema, das jedoch alle<br />

angeht!


6.5. Projektarbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

Beschwerdemanagement<br />

Das Ideen- und Beschwerdemanagement der <strong>Stadt</strong><br />

bietet seit <strong>2011</strong> auf der Homepage der <strong>Stadt</strong> eine<br />

zentrale Anlaufstelle für Ideen, Anregungen und Kritik.<br />

Seit August können Bürgerinnen und Bürger anhand<br />

eines auf der städtischen Homepage<br />

www.rosenheim.de hinterlegten Formulars aktiv mithelfen,<br />

die Arbeit der <strong>Stadt</strong>verwaltung zu verbessern,<br />

eine höhere Qualität der Verwaltungsarbeit zu erreichen<br />

und somit zur Kundenzufriedenheit beizutragen.<br />

Interessante Vorschläge sind bereits eingegangen.<br />

Informationsfreiheitssatzung<br />

Ebenfalls zur Bürgerzufriedenheit beitragen soll die<br />

noch im alten Jahr vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossene Informationsfreiheitssatzung.<br />

Der Zugang zu den bei der <strong>Stadt</strong> vorliegenden Informationen<br />

und die Transparenz behördlicher Entscheidungen<br />

werden als Voraussetzung für die eff ektive<br />

Wahrnehmung von Bürgerrechten betrachtet.<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Bürger können Informationen zu<br />

Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft einfordern.<br />

Darunter fallen beispielsweise<br />

– die Verwaltung des Gemeindevermögens<br />

und der Gemeindebetriebe,<br />

– der örtliche Verkehr und Straßen- und Wegebau,<br />

nicht jedoch die Aufgaben der Straßenverkehrsbehörde,<br />

– Ortsplanung, Wohnungsaufsicht und Wohnungsbau,<br />

nicht jedoch das Baugenehmigungsverfahren<br />

– die örtliche Kulturpfl ege und Erhaltung ortsgeschichtlicher<br />

Denkmäler und Bauten.<br />

Die Satzung im Wortlaut kann im Ortsrecht der <strong>Stadt</strong><br />

unter www.rosenheim.de/stadt-und-buerger/politik-undrathaus/ortsrecht.html<br />

abgerufen werden.<br />

Personalentwicklungskonzept<br />

Das aktuell noch bestehende Personalentwicklungskonzept<br />

stammt aus den Jahren 2003 bzw. 2006. Die<br />

Koordinierungsgruppe hat 2010 ein Projektteam damit<br />

beauftragt, zunächst den Umsetzungsgrad dieses<br />

Konzeptes zu analysieren, zukünftige Handlungsschwerpunkte<br />

vorzuschlagen und in einem weiteren<br />

Schritt ein neues Konzept zu erarbeiten.<br />

Dieses geht davon aus, dass die moderne Arbeitswelt<br />

einem stetigen und schnellen Wandel unterworfen ist.<br />

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

<strong>Rosenheim</strong> sind gefordert, sich ständig an<br />

veränderte Arbeitsbedingungen anzupassen. Die<br />

im Konzept formulierten Maßnahmen sollen sie dabei<br />

unterstützen.<br />

Immobilienmanagement<br />

Das Zentrale Immobilienmanagement wurde zum<br />

01.01.<strong>2011</strong> als neues Amt eingerichtet. Ziel des Amtes<br />

ist die Bewirtschaftung der städtischen Gebäude<br />

aus einer Hand. Gleichzeitig sollen die Fachämter von<br />

immobilienspezifi schen Aufgaben entlastet werden.<br />

Norbert Werner,<br />

Amtsleiter ZIM.<br />

Foto: G. Ziehr<br />

Erfahrene Mitarbeiter aus dem Hauptamt, dem Schul-<br />

und Sportamt, der Kämmerei sowie dem Jugendamt<br />

wurden dem neuen Amt zur Bewältigung seiner Aufgaben<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Seite 121 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Die Übertragung der immobilienspezifi schen Aufgaben<br />

der Fachämter ist weitestgehend abgeschlossen.<br />

Die operativen Aufgaben, insbesondere hinsichtlich<br />

der Krippenbauprojekte, konnten mit Unterstützung<br />

des Hochbauamtes und des Jugendamtes erfolgreich<br />

vorangetrieben werden.<br />

ilbi (Intelligent Local Based Information)<br />

Das gemeinsame Projekt von Universität Innsbruck,<br />

<strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>, Standortagentur<br />

Tirol (ehem. Tiroler Zukunftsstiftung) und der<br />

Hochschule <strong>Rosenheim</strong> im Rahmen des Programms<br />

„INTERREG Bayern –Österreich 2007 - 2013“ wurde zum<br />

30. September <strong>2011</strong> erfolgreich beendet.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 122<br />

Das Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, während seiner<br />

über dreijährigen Laufzeit ein einfaches, benutzer<br />

freundliches, kostengünstiges, automatisiertes, grenzübergreifendes,<br />

innovatives in- und outdoorfähiges<br />

Informationssystem zu entwickeln. ilbi bedeutet in<br />

Abschlussveranstaltung ilbi am 6. Oktober <strong>2011</strong> (v.li.): Mag. Hannes Berger (Universität Innsbruck), Prof. Dr. Franz Josef Schmitt<br />

(Hochschule <strong>Rosenheim</strong>), Jan-Peter Eberle (Universität Innsbruck), Manfred Grundei (Amtsleiter EDV, <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>),<br />

Gerhard Prentl (Landratsamt <strong>Rosenheim</strong>), Prof. Dr. Roland Feindor (Hochschule <strong>Rosenheim</strong>), Karola Bromirski (EDV,<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>), Prof. Dr. Kurt Promberger (Universität Innsbruck), Dipl.-Ing. Gerd Waizmann (Fa. ProTime),<br />

Anton Heindl (2. Bürgermeister, <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>). Foto: C. Sieberath<br />

Bayern den Einsatz von kleinen Bildschirmgeräten, sog.<br />

PDAs, die eine GPS-und RFID-gestützte Nutzung von<br />

Video-Informationen ermöglichen.<br />

Per Video werden der Geologierundweg in Neubeuern<br />

und der <strong>Rosenheim</strong>er Altstadtrundgang,<br />

spannend und mit Geschichten von erfahrenen<br />

<strong>Stadt</strong>führern angereichert, erklärt.


netIT<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beteiligt sich aktuell am Projekt<br />

netIT-Region der ROSIK e. V. (<strong>Rosenheim</strong>er Initiative<br />

zur Förderung der Informations- und Kommunikationstechnik).<br />

netIT ist ein Projekt des Programms „INTERREG<br />

IV A Deutschland/Bayern – Österreich 2007 - 2013“ zur<br />

Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

im bayerisch-österreichischen Grenzraum.<br />

Ziel des <strong>2011</strong> bis <strong>2012</strong> laufenden Projektes ist die<br />

Stärkung von Unternehmen der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (IUK) durch grenzüberschreitende<br />

Vernetzung der maßgeblichen<br />

Akteure.<br />

Finanziert wird das Projekt durch den Kleinprojektefonds<br />

der Euregio Inntal-Chiemsee-Kaisergebirge-<br />

Mangfalltal, die ROSIK sowie die <strong>Stadt</strong> und den Landkreis<br />

<strong>Rosenheim</strong>.<br />

netIT-Region ist ein Nachfolgeprojekt der bereits erfolgreich<br />

durchgeführten Projekte it-Region (2002-2006)<br />

und netIT (2008-2010).<br />

Seite 123 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

6.6. Städtepartnerschaften<br />

Lazise (Italien)<br />

Die Städtepartnerschaft mit Lazise erfuhr im Jahr<br />

<strong>2011</strong> mit der erstmaligen Gründung eines Partnerschaftskomitees<br />

in <strong>Rosenheim</strong> eine zusätzliche<br />

Aufwertung. Auf Anregung von Oberbürgermeisterin<br />

Gabriele Bauer entsandte jede <strong>Stadt</strong>ratsfraktion ein<br />

Mitglied.<br />

Anton Heindl, Gabriele Leicht, Robert Multrus,<br />

Franz Lukas, Bärbl Thum und Rudolf Hötzel nahmen<br />

die gleichzeitig stattfi ndenden Besuche des städtischen<br />

Personals und von zwei Chören zum Anlass,<br />

sich Mitte Oktober in der Partnerstadt persönlich<br />

vorzustellen.<br />

Lazise war an diesem Wochenende fest in <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Hand.<br />

129 aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von <strong>Stadt</strong>verwaltung und Eigenbetrieben unternahmen<br />

ihren Betriebsausfl ug in die Partnerstadt und<br />

Umgebung. Der städtische Personalrat organisierte<br />

ein umfangreiches Kulturprogramm, abends standen<br />

italienische kulinarische Genüsse auf dem Programm.<br />

Der Empfang durch Lazises Bürgermeister Renzo<br />

Franceschini und das dortige Partnerschaftskomitee<br />

war überaus herzlich.<br />

Begrüßung der Mitglieder der Partnerschaftskomitees in Lazise<br />

(v. li.): Claudio Bertoldi, Präsident des Laziser Komitees, <strong>Rosenheim</strong>s<br />

2. Bürgermeister Anton Heindl, Lazises Bürgermeister<br />

Renzo Franceschini, Dolmetscherin Isabella Stecher und<br />

der dortige 2. Bürgermeister Agostino Carattoni. Foto: W. Stecher<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 124<br />

Dies berichtet auch Bernhard Krikkay, der mit den<br />

beiden Chören der <strong>Rosenheim</strong>er evangelischen Kirchengemeinde<br />

zur gleichen Zeit in der Partnerstadt<br />

weilte. Das Kirchenkonzert in Pacengo, einem Ortsteil<br />

von Lazise, war gut besucht – zahlreiche Laziser Zuhörer<br />

einschließlich einiger Mitglieder des dortigen Partnerschaftskomitees<br />

und die <strong>Rosenheim</strong>er „Offi ziellen“<br />

kamen in den Genuss einer modernen Jazzmesse.<br />

Aufgrund des großen Erfolgs des Laziser Spezialitätenmarktes<br />

im Rahmen der Landesgartenschau wollten<br />

die Partnerstädte diese Aktion wiederholen, ja sogar<br />

ausweiten. Mit Erfolg: Das Laziser Weinfest während<br />

des <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>fests wurde zum Höhepunkt<br />

des Partnerschaftsprogramms. Die aufwändige<br />

Organisation und die vielen Absprachen zwischen den<br />

zahlreichen Beteiligten – Gemeinde Lazise einschließlich<br />

Partnerschaftskomitee und dortiger Wirte und<br />

Winzer, Hauptamt der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, Citymanagement<br />

<strong>Rosenheim</strong> e.V., IG Salinplatz, Restaurant Salz<br />

und Wirtschaftlicher Verband – haben sich gelohnt:<br />

Trotz durchwachsenen Wetters kamen hunderte<br />

Besucherinnen und Besucher und genossen auf dem<br />

Salinplatz die angebotenen Weine und kulinarischen<br />

Spezialitäten vom Gardasee bei italienischer Musik und<br />

guter Laune.<br />

An das hohe Engagement Lazises bei der Landesgartenschau<br />

erinnert auch ein kleiner Lazise-Garten,<br />

den die <strong>Stadt</strong>gärtner im Riedergarten entlang der<br />

Königstraße angelegt haben. Die von der Gemeinde<br />

Lazise gespendeten Pfl anzen fi nden sich hier und im<br />

mobilen Grün verteilt über die Innenstadt wieder.<br />

Besonders erfreulich ist, dass der Schüleraustausch<br />

zwischen der Mädchenrealschule und der Scuola<br />

Media im letzten Jahr schon zum siebten Mal stattfand.<br />

Jeweils 15 Schülerinnen und Schüler besuchten<br />

sich gegenseitig, gingen gemeinsam in die Schule und<br />

machten Ausfl üge.<br />

Das Projekt „Sana Alimentazione – Gesunde Ernährung“<br />

brachte auch Einblicke in die Essgewohnheiten in den<br />

verschiedenen Ländern. Dank des hohen Engagements


Die beiden „Motoren“ des Schüleraustauschs <strong>Rosenheim</strong> – Lazise,<br />

Lauretta Donati (links) und Gabriele Cilwa. Foto: G. Cilwa<br />

der organisierenden Lehrerinnen kommt der Schüleraustausch<br />

auch in diesem Jahr zustande.<br />

Das Partnerschaftsjahr endete traditionell am<br />

ersten Adventswochenende.<br />

Das Laziser Partnerschaftskomitee besuchte <strong>Rosenheim</strong><br />

gemeinsam mit Bürgermeister Renzo Franceschini<br />

und dem Chor „Coro San Giovanni Battista“.<br />

Dessen Auftritte auf dem Christkindlmarkt, im RoMed<br />

Klinikum und in der Fürstätter Kirche waren wieder<br />

einmal beeindruckend und sind aus dem kulturellen<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Leben nicht mehr wegzudenken.<br />

Die beiden Partnerschaftskomitees haben sich vorgenommen,<br />

im Januar gemeinsam zu tagen und für<br />

<strong>2012</strong> wieder ein interessantes Programm aufzustellen.<br />

Ichikawa (Japan)<br />

Am 24. Januar 1861 unterzeichneten Japan und das<br />

damalige Preußen in Edo (dem heutigen Tokyo) einen<br />

Freundschafts- und Handelsvertrag. Das Jubiläums-<br />

jahr der 150-jährigen deutsch-japanischen Freundschaft<br />

wurde zu Beginn des Jahres in Bayern mit einer<br />

Auff ührung traditionell japanischen No-Theaters und<br />

einem anschließenden Empfang im Gasteig in München<br />

eröff net.<br />

Im Februar wurde in <strong>Rosenheim</strong> ein Förderverein<br />

gegründet mit dem Ziel, die Städtepartnerschaft<br />

zu unterstützen und die freundschaftlichen Beziehungen<br />

weiter auszubauen und nachhaltig zu sichern.<br />

Zum Vorsitzenden wurde <strong>Stadt</strong>rat Franz Weiland<br />

gewählt, der bisher schon Vorsitzender des Ichikawa-<br />

Komitees war, ebenso seine Stellvertreter Udo Satzger<br />

und Karl-Heinz Brauner. In diesem besonderen Jubiläumsjahr<br />

waren zahlreiche Veranstaltungen geplant,<br />

die allerdings wegen der schrecklichen Naturkatastrophe<br />

im März in Japan verschoben wurden. Hierzu<br />

zählten der Japanische Wirtschaftstag in <strong>Rosenheim</strong><br />

und die Kulturtage in Ichikawa.<br />

Die vorgesehene Bürgerreise nach Japan mit Besuch<br />

der Partnerstadt sowie der erste Schüleraustausch des<br />

Karolinen-Gymnasiums in Ichikawa mussten ebenfalls<br />

abgesagt werden, ebenso Informationen über das<br />

konkrete Spendenprojekt (160 Waisenkinder in der<br />

24000 Einwohner zählenden <strong>Stadt</strong> Rikuzentakata in der<br />

Präfektur Iwate).<br />

Der Förderverein rief zusammen mit der <strong>Stadt</strong> die<br />

Spendenaktion „Freunde helfen Freunden“ ins Leben.<br />

Mit dieser Aktion sollen insbesondere Kinder aus<br />

der Tohoku-Region unterstützt werden. Der aktuelle<br />

Spendenstand kann der Homepage www.japan-rosenheim.<br />

net entnommen werden.<br />

Die Mädchenrealschule gedachte im Rahmen<br />

des UNESCO-Projekttages an die Erdbebenopfer<br />

in Japan. Entsprechend der japanischen Tradition<br />

notierten die Schülerinnen und Lehrkräfte ihre Wünsche<br />

für das japanische Volk und knoteten die Zettel<br />

an die Äste von Kirschbäumen. Auch der Erlös des<br />

Frühjahrskonzerts sowie der Verkauf von Japanbuttons<br />

ging an diese Spendenaktion. Die Abendandacht mit<br />

Benefi zaktion in der <strong>Stadt</strong>pfarrkirche St. Nikolaus wurde<br />

von der Bläserklasse der Mädchenrealschule umrahmt.<br />

Seite 125 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

Das Karolinen-Gymnasium verkaufte Origamis auf dem<br />

Schulfest, der Erlös wurde dem Förderverein übergeben.<br />

Der Förderverein organisierte eine Benefi zveranstaltung<br />

in der Musikschule. Viele weitere Veranstaltungen<br />

fanden im Sommer statt, bei denen Spenden<br />

gesammelt wurden.<br />

Das ursprünglich geplante große Bierfest mit Kulturgruppen<br />

in Ichikawa wurde umgewandelt in ein<br />

kleines Bierfest. Dieses fand mit 9.000 Besuchern<br />

im September in Ichikawa statt, unterstützt von<br />

Auerbräu und der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>. Im Sommer waren<br />

wieder eine Fußballgruppe und eine Schülergruppe<br />

aus Ichikawa zu Gast in <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Am 5. November wurde in Ichikawa der <strong>Rosenheim</strong>-<br />

Platz am Osu Disaster Prevention Park<br />

eröff net. Zeitgleich wurden bei uns an der bestehenden<br />

Kirschbaumreihe am Ichikawa-Platz acht weitere<br />

Kirschbäume gepfl anzt (die Videogrußbotschaft kann<br />

unter der Mediathek der städtischen Homepage abgerufen<br />

werden).<br />

Jetzt gibt es auch in Ichikawa einen „<strong>Rosenheim</strong>-Platz“.<br />

Foto: <strong>Stadt</strong> Ichikawa<br />

Der 1. Japan Wirtschaftstag im KU‘KO wird nachgeholt<br />

und fi ndet am 16. Mai <strong>2012</strong> statt. Am 7. März<br />

<strong>2012</strong>, ein Jahr nach der Naturkatastrophe, fi ndet eine<br />

Benefi zveranstaltung im KU’KO statt, die von der El<br />

Haddawi Dance Company organisiert wird mit der<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 126<br />

Auff ührung „Hana, Kokoro, Tsurugi“, übersetzt: „Die<br />

Blume, das Herz und die Klinge“ (näheres siehe im Veranstaltungsspiegel<br />

und unter www.elhaddawi-dancecompany.com).<br />

Zeitgleich zur Platzeinweihung in Ichikawa pfl anzte der<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Förderverein weitere Kirschbäume am<br />

Ichikawa-Platz an der Schönfeldstraße. Foto: P. Schlecker<br />

Ingo Taleb Rashid, Leiter der El Haddawi Dance Company,<br />

organisiert die Benefi zveranstaltung <strong>2012</strong> im KU’KO. Foto: I. Rashid


Seite 127 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

7.0. Vorwort<br />

Foto: G. Ziehr<br />

Die <strong>Stadt</strong> ist an Eigenbetrieben und Gesellschaften<br />

in privater Rechtsform mittelbar und unmittelbar<br />

beteiligt. Aufgrund der Gesellschafterstellung ist die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> nach gesellschafts- und kommunalrechtlichen<br />

Vorschriften berechtigt und verpfl<br />

ichtet, die unmittelbaren Beteiligungsunternehmen<br />

direkt und deren Tochtergesellschaften mittelbar über<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 128<br />

die Muttergesellschaften vor allem in strategischen<br />

Angelegenheiten zu steuern und zu kontrollieren<br />

(Beteiligungscontrolling).<br />

Das Beteiligungscontrolling soll dabei insbesondere<br />

die Interessen der <strong>Stadt</strong> gegenüber den Beteiligungen<br />

vertreten, bei der Entwicklung von strategischen<br />

Zielvorgaben mitwirken, deren Einhaltung<br />

überwachen und die Aufgabenverteilung zwischen<br />

den Beteiligungen bzw. zwischen der <strong>Stadt</strong> und den<br />

Beteiligungen koordinieren.<br />

Die Kompetenzen der Unternehmensorgane<br />

(Geschäftsführung/ Werkleitung/ Vorstand, Aufsichtsrat/Werkausschuss/<br />

Verwaltungsrat, Gesellschafterversammlung)<br />

nach den gesellschafts- und kommunalrechtlichen<br />

Vorschriften sowie den Bestimmungen der<br />

Gesellschaftsverträge und der Satzungen etc. bleiben<br />

hiervon unberührt.<br />

Die Aufgaben des Beteiligungscontrollings werden von<br />

den Dezernenten I und II wahrgenommen.<br />

Karl Zinsmeister Dezernent II


Beteiligungsstruktur „Dienstleistungskonzern <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>“.<br />

Seite 129 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

7.1. RoMed Kliniken<br />

ALLGEMEINES<br />

Günther Pfaff eneder,<br />

Geschäftsführer<br />

RoMed Kliniken.<br />

Foto: RoMed Kliniken<br />

RoMed Kliniken entwickeln sich weiter<br />

Nicht nur im einheitlichen Erscheinungsbild nach<br />

außen demonstrieren die RoMed Kliniken einen gemeinsamen<br />

Klinikverbund, sondern besonders in der<br />

täglichen Arbeit spiegelt sich dies wider.<br />

Dazu zählt unter anderem auch die Entwicklung eines<br />

Leitbildes, welches in Zusammenarbeit zwischen<br />

Geschäftsführung, Qualitätsmanagement und den<br />

Mitarbeitern entstanden ist. Die RoMed Kliniken sehen<br />

ihr Selbstverständnis in ihrer Kompetenz und Zuwendung<br />

unter vier Dächern. Die einzelnen Buchstaben<br />

des Kliniknamens „RoMed“ stehen für:<br />

„R“ wie Respekt, Empathie und Fairness gegenüber<br />

allen Menschen. Der Patient steht im Mittelpunkt der<br />

Arbeit, sein Wille wird respektiert.<br />

„O“ wie Organisation und Zusammenarbeit unter vier<br />

Dächern in freundlich gestalteten Kliniken.<br />

„M“ wie Medizin; medizinische, pfl egerische und<br />

therapeutische Fachkompetenz garantiert eine umfas-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 130<br />

sende Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau,<br />

unterstützt durch modernste Technik und Ausstattung.<br />

„E“ wie Entwicklung; die vier Kliniken unterwerfen<br />

sich einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess und<br />

nehmen am medizinischen Fortschritt teil.<br />

„D“ wie Daten; durch Kennzahlen werden die Zielerreichung<br />

und die Qualitätskriterien kontinuierlich<br />

überprüft.<br />

Leitungskonferenz des Pfl egedienstes<br />

Unter dem Motto „Ein Team – eine Vision – unsere<br />

Zukunft“ stand heuer die Leitungskonferenz des<br />

Pfl egedienstes, an dem rund 125 Führungskräfte<br />

teilnahmen. Im Rahmen der Fusion wurde das Pfl ege-<br />

und Behandlungsspektrum sinnvoll neu ausgerichtet<br />

und bewusst nicht am Personal gespart<br />

Im Pfl egedienst konnte eine Aufstockung des Personals<br />

um 5,73 % verzeichnet werden. Die Vielfalt<br />

pfl egerischer Herausforderungen hat sich in der RoMed<br />

Klinikgruppe an den vier Standorten mit 42 Pfl egestationen<br />

und 21 Funktionsabteilungen enorm<br />

vergrößert. Im vergangenen Jahr standen aufgrund<br />

baulicher und struktureller Herausforderungen viele<br />

Veränderungen an. Wichtig ist und war dabei immer<br />

das „Wir-Gefühl“ zu entwickeln und zu stärken, denn<br />

nur in einem guten Team können Höchstleistungen<br />

erbracht werden.<br />

„Pfl egeoskar“<br />

Seit nunmehr zehn Jahren wird ein Team für herausragende<br />

Leistungen unter professionellen und<br />

betriebswirtschaftlichen Aspekten mit dem Oskar ausgezeichnet.<br />

In diesem Jahr erhielten sogar zwei Teams<br />

die begehrte Auszeichnung als Zeichen der Wertschätzung.<br />

Es handelt sich um die Station M 3 (Innere<br />

Medizin) der RoMed Klinik Bad Aibling und die Station<br />

2/1 (Chirurgie) des RoMed Klinikums <strong>Rosenheim</strong>.


Die Stationsteams feiern gemeinsam mit der Pfl egedirektion. Foto: RoMed Kliniken<br />

Ende des Zivildienstes –<br />

Start des Bundesfreiwilligendienstes<br />

Mit der Aussetzung des Wehrdienstes und in der Folge<br />

auch des Zivildienstes waren die Sorgen groß, dass<br />

die gerissenen Lücken durch die fehlenden „Zivis“ nur<br />

schwer geschlossen werden könnten. Aufgrund der<br />

starken Position der RoMed Kliniken, intensiver Informations-<br />

und Aufklärungsarbeit und nicht zuletzt auch<br />

wegen des doppelten Abiturjahrganges, erfüllten sich<br />

die Befürchtungen jedoch nicht.<br />

Die RoMed Kliniken erhalten laufend Bewerbungen<br />

und kompensieren die freigewordenen Zivildienststellen<br />

fast ausschließlich mit Mitarbeitern im Rahmen<br />

des Bundesfreiwilligendienstes, des Freiwilligen<br />

Sozialen Jahres oder mit Praktikanten und kurzfristig<br />

Beschäftigten.<br />

Ein riesiger Ausbildungsbetrieb<br />

Nach wie vor ist der RoMed Klinikverbund mit etwa<br />

350 Ausbildungsplätzen (Gesundheits- und Krankenpfl<br />

eger/innen, Physiotherapeuten/innen, Pfl egehelfer/<br />

innen - Krankenpfl ege, Operationstechnische Assisten<br />

ten/innen, Koch/Köchin, Medizinische Fachangestellte/r,<br />

Bürokauff rau/-mann), einer der größten Ausbildungsbetriebe<br />

in der Region.<br />

Berufsstand „Pfl ege“<br />

Studieren und Karriere machen ist heute im Pfl egedienst<br />

kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Die Berufsfachschulen<br />

für Krankenpfl ege, die Schule für Operationstechnische<br />

Assistenten und die Berufsfachschule<br />

für Physiotherapie zählen zu den besten in Bayern!<br />

Das Institut für Gesundheits- und Sozialberufe bietet<br />

darüber hinaus weiter qualifi zierende Fortbildungen<br />

sowie verschiedene Studiengänge an.<br />

Vielfältige Fachveranstaltungen<br />

Nicht nur für den Pfl egedienst gibt es ein umfangreiches<br />

Fortbildungsangebot. Auch im ärztlichen<br />

Bereich werden jedes Jahr aus nahezu allen Fachbereichen<br />

Fortbildungen angeboten. Seit Jahren sind der<br />

Pädiatrie-, Pneumologie- und Urologentag, ebenso<br />

wie die Chiemgauer Kardiologietage und das Priener<br />

Seite 131 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Ausbildungsbeginn im RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong>. Foto: RoMed Kliniken<br />

Forum oder die verschiedensten Symposien der zertifi -<br />

zierten Zentren fest etabliert und gut besucht.<br />

Neue Betten für die Patienten<br />

Nach einer ausführlichen Testphase wurden 486 Betten<br />

in einem Wert von ca. 1,65 Mio. Euro bestellt,<br />

die auf alle vier Kliniken verteilt werden und Betten der<br />

früheren Generation ersetzen. Im November erfolgte<br />

die erste Teillieferung an die RoMed Klinik Bad Aibling.<br />

Das funktionale, moderne Pfl egebett, das besonders<br />

für Patienten mehr Eigenständigkeit zulässt, ist für<br />

eine Belastung bis zu 260 kg ausgelegt und verfügt<br />

über eine Liegefl äche von 90 x 200 cm. Vier Motoren<br />

ermöglichen ein individuelles Einstellen der Betthöhe<br />

sowie des Kopf- und Fußbereiches.<br />

RoMed KLINIK BAD AIBLING<br />

Neues Hightech-Gerät installiert<br />

Für die Aufnahmen werden nur noch wenige Sekunden<br />

benötigt, während 16 Schichten auf einmal erfasst<br />

und verarbeitet werden. Die Rede ist vom neuen<br />

16-zeiligen Computertomographen, der im März<br />

installiert<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 132<br />

wurde. Auch die Öff nung des Gerätes ist größer als<br />

üblich, so dass Untersuchungen unproblematischer<br />

durchgeführt werden können.<br />

Der neue CT (v.l.n.r.): Chefarzt des Institutes für Diagnostische und<br />

Interventionelle Radiologie Prof. Dr. Gunnar Tepe, Kaufmännischer<br />

Leiter Erhard Marburger, Kaufmännischer Direktor<br />

Christian Mauritz und Ärztlicher Leiter PD<br />

Dr. Wolfgang Brandmair. Foto: RoMed Kliniken<br />

Mit dem 16-Zeilen Multidetektor-CT erfolgen Computertomographien<br />

von Bauch oder Lunge in etwa<br />

zwanzig Sekunden. Dank der deutlich schnelleren<br />

Datenerfassung sowie der höheren Rechnerleistung


können mehr Patienten pro Zeiteinheit untersucht werden.<br />

Die verkürzte Dauer der Computertomographie<br />

ist vor allem bei polytraumatisierten Schockraumpatienten<br />

oder älteren Patienten von großem Vorteil und<br />

bedeutet generell eine niedrigere Strahlenbelastung.<br />

Neue Durchleuchtungsanlage<br />

Im April wurde eine neue Durchleuchtungsanlage<br />

in Betrieb genommen, um weiterhin einen hohen<br />

Standard in der Radiologie gewährleisten zu können.<br />

Dafür waren vorab umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />

erforderlich, da nicht nur die Anforderungen der<br />

Statik und des Brandschutzes erfüllt werden, sondern<br />

auch die Kälte- und Lüftungstechnik angepasst werden<br />

mussten.<br />

Vielfältige Einstellungsmöglichkeiten und die hohe<br />

Aufl ösung der Bilder ermöglichen eine genauere<br />

Untersuchung und dadurch exaktere Diagnosen. Die<br />

Strahlenbelastung durch die Anlage ist durch eine gepulste<br />

Durchleuchtungstechnik deutlich reduziert, was<br />

sowohl den Patienten als auch dem Personal zugute<br />

kommt.<br />

Neben der neuen Durchleuchtungsanlage (v.l.n.r.):<br />

Erhard Marburger, Kaufmännischer Leiter, Uta Stelter, MTRA,<br />

Christian Mauritz, Kaufmännischer Direktor,<br />

PD Dr. Florian Eckel, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin,<br />

PD Dr. Wolfgang Brandmair, Ärztlicher Leiter der RoMed Klinik<br />

Bad Aibling. Foto: RoMed Kliniken<br />

Neuer Aufwachraum<br />

Ausgestattet ist der neue Aufwachraum mit modernstem<br />

Atmungs- und Kreislaufmonitoring, das nach<br />

operativen Eingriff en die Überwachung der Patienten<br />

gewährleistet. Die medizinische Betreuung wird von<br />

zwei Pfl egekräften mit einer speziellen Weiterbildung<br />

und einem Arzt vorgenommen. Der neue<br />

Aufwachraum mit sechs Betten war wegen der rapide<br />

steigenden Anzahl an operativen Eingriff en in der Klinik<br />

nötig geworden.<br />

RoMed KLINIK PRIEN AM CHIEMSEE<br />

Chefarzt der Anästhesie verabschiedet<br />

An der RoMed Klinik Prien am Chiemsee ging eine Epoche<br />

zu Ende. Dr. Peter Strasser, Chefarzt der Abteilung<br />

Anästhesie, wurde von Oberbürgermeisterin Gabriele<br />

Bauer und Geschäftsführer Günther Pfaff eneder zum<br />

31. Mai <strong>2011</strong> in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Geschäftsführer Günther Pfaff eneder (li.) und Oberbürgermeisterin<br />

Gabriele Bauer (2. v. re.) wünschten Dr. Peter Strasser<br />

(2. v. li.) und seiner Frau Maria alles Gute für die Zeit seines<br />

verdienten Ruhestandes. Foto: RoMed Kliniken<br />

Am 1. Januar 1979 übernahm Dr. Peter Strasser, als<br />

damals jüngster Chefarzt Bayerns, die Leitungsfunktion<br />

Seite 133 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

in der Anästhesie. Mit anfangs zwei Pfl egern und 1.200<br />

Narkosen im Jahr baute er allmählich die Abteilung aus.<br />

Heute arbeiten in der Hauptabteilung acht Fachärztinnen<br />

und Fachärzte, zehn Fachpfl egerinnen und<br />

Fachpfl eger für Anästhesie und 18 Fachpfl egerinnen<br />

und -pfl eger auf der Intensivstation, bei rund 4.000<br />

Anästhesien pro Jahr. Unter seiner Leitung wurden<br />

rund 80.000 Narkosen durchgeführt und 3.000<br />

Intensivpatienten künstlich beatmet.<br />

Hebfeier des Seebettenhauses<br />

Im Juni war der Rohbau des Seebettenhauses<br />

fertig gestellt. Es handelt sich hierbei um den ersten<br />

von zwei Bauabschnitten, mit denen die Bettenhäuser<br />

der RoMed Klinik Prien am Chiemsee erneuert werden<br />

sollen. Das Seebettenhaus mit einer Nutzfl äche von<br />

ca. 3.000 m2 soll im Herbst <strong>2012</strong> fertig gestellt sein.<br />

Landrat Josef Neiderhell unterstrich in seinem<br />

Grußwort vor allem die Bedeutung der wohnortnahen<br />

medizinischen Versorgung in <strong>Stadt</strong> und Landkreis<br />

<strong>Rosenheim</strong>. Die Baumaßnahmen an der RoMed Klinik<br />

Prien seien ein weiterer Schritt, um diese auch in Zukunft<br />

gewährleisten zu können.<br />

Zimmerermeister Josef Grammelsberger wünschte nicht nur<br />

dem Bauherrn sondern auch den zukünftigen Patienten alles<br />

Gute. Foto: RoMed Kliniken<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 134<br />

Neuer Chefarzt<br />

Im Juli trat Dr. Stefan Czarnecki die Nachfolge von Dr.<br />

Peter Strasser als Chefarzt der Abteilung Anästhesie<br />

und operative Intensivmedizin an.<br />

Dr. Czarnecki absolvierte vor seinem Medizinstudium<br />

an der Universität Bonn zunächst die Ausbildung zum<br />

Pharmazeutisch Technischen Assistenten. Nach der<br />

Approbation als Humanmediziner und seiner Dissertation<br />

im Jahr 1988 absolvierte er in den Folgejahren<br />

erfolgreich die Ausbildung zum Facharzt für Anästhesie.<br />

Bis zum Jahr 2005 war Dr. Czarnecki als Oberarzt der<br />

Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin am<br />

Katharinenhospital in Stuttgart tätig. Darüber hinaus<br />

erweiterte er sein Spektrum durch die Weiterbildung<br />

„Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin“ und<br />

erwarb die Fachkundenachweise „Notfallmedizin“ und<br />

„Leitender Notarzt“. In Kooperation mit den Landesärztekammern<br />

leitet Dr. Czarnecki seit vielen Jahren<br />

Weiterbildungsmaßnahmen und Seminare im Bereich<br />

Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin.<br />

Personaldirektor Hans Daxlberger (li.) und Landrat<br />

Josef Neiderhell (re.) wünschen Dr. Stefan Czaranecki<br />

alles Gute und erfolgreiches Wirken. Foto: RoMed Kliniken<br />

Bereits seit dem 1. März 2005 ist Dr. Czarnecki<br />

als Leitender Oberarzt an der RoMed Klinik Prien<br />

tätig. Dem Patienten nach aktuellem Kenntnisstand<br />

der Medizin die stets bestmögliche Anästhesie und


Schmerztherapie bei größtmöglicher Sicherheit zu<br />

gewährleisten, ist für Dr. Czarnecki oberstes Ziel.<br />

Kooperation mit Gefäßchirurgie<br />

Seit September <strong>2011</strong> bieten die Gefäßchirurgen Dr.<br />

Marc Hanke, Dr. Peter Heider und Dr. Oliver Wolf<br />

(Praxis VCM Vasculäre und Endovasculäre Chirurgie<br />

München) in Kooperation mit der Priener Klinik eine<br />

gefäßmedizinische Versorgung auf höchstem fachärztlichen<br />

Niveau an. VCM ist ein kompetenter Ansprechpartner<br />

auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie mit<br />

langjähriger Erfahrung in Diagnostik und Behandlung<br />

aller Erkrankungen des Gefäßsystems.<br />

Im Gesundheitszentrum an der RoMed Klinik Prien<br />

fi nden zwei Mal wöchentlich gefäßchirurgische<br />

Sprechstunden statt. Alle Untersuchungs- und<br />

Behandlungsverfahren werden vor Ort angeboten,<br />

sodass eine optimale Vorgehensweise ohne Zeitverlust<br />

gewählt werden kann. Bei Notwendigkeit werden die<br />

Operationen im Gesundheitszentrum (GHZ) durchgeführt.<br />

Intensivstation zertifi ziert<br />

Die Anwesenheit von Familienmitgliedern, Freunden<br />

und vertrauten Menschen kann die Genesung von<br />

Intensivpatienten wesentlich unterstützen. Oft jedoch<br />

ist der Zugang durch Besuchsregelungen erschwert.<br />

Um dies zu ändern und damit die Erkenntnisse, die in<br />

pfl egewissenschaftlichen Arbeiten gewonnen wurden<br />

in die Praxis umzusetzen, initiierte Sabine Grießl,<br />

Stationsleiterin der Intensivstation das Projekt<br />

„Angehörigenfreundliche Intensivstation“.<br />

In der Umsetzung bedeutet das, dass die Angehörigen<br />

auf der Intensivstation jederzeit willkommen sind<br />

– eine Grundvoraussetzung dafür ist, den Angehörigen<br />

als Teil des therapeutischen Konzeptes für den Intensivpatienten<br />

zu integrieren. Der Angehörige spielt als vertrauter<br />

Mensch für den Intensivpatienten eine beson-<br />

dere Rolle und trägt zur Genesung von Patienten bei. Er<br />

leistet emotionalen Beistand und er gibt dem Patienten<br />

das wichtige Gefühl, dass sich jemand „kümmert“.<br />

Pfl egedirektor Peter Tischer (li.), Chefarzt der Anästhesie<br />

Dr. Stefan Czarnecki und Prof. Dr. Christoph von Ritter (re.)<br />

gratulierten Sabine Grießl zu dem Zertifi kat. Foto: RoMed Kliniken<br />

RoMed KLINIKUM ROSENHEIM<br />

Palliativstation wird erweitert<br />

Bezirks- und <strong>Stadt</strong>rätin Eleonore Dambach, Staatssekretärin<br />

Melanie Huml, Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, die<br />

Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner und Annemarie Biechl,<br />

Pfl egedirektor Peter Tischer, Oberarzt Dr. Michael Schnitzenbaumer<br />

und die Leiterin des Qualitätsmanagements und erste<br />

Vorsitzende des Jakobus-Hospitzvereins, Reinhilde Spies.<br />

Seite 135 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />

Foto: RoMed Kliniken


7. Städtische Beteiligungen<br />

Die positive Nachricht überbrachte Staatssekretärin<br />

Melanie Huml vom Bayerischen Staatsministerium<br />

für Umwelt und Gesundheit persönlich beim Besuch<br />

auf der Palliativstation. Die Palliativmedizin gehört<br />

zu den großen Herausforderungen eines modernen<br />

und menschlichen Gesundheitswesens. Die moderne<br />

Hochleistungsmedizin kann heute zwar viel erreichen,<br />

aber es gibt auch Fälle, in denen eine Heilung nicht<br />

mehr möglich ist. Die Palliativmedizin ermöglicht<br />

ein würdiges und schmerzfreies Leben bis zuletzt.<br />

Im ersten Jahr seit Bestehen der Palliativstation am<br />

RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong> wurden 175 Patienten<br />

betreut.<br />

Ambulantes OP-Zentrum:<br />

neu, besser, größer, effi zienter<br />

Das Ambulante OP-Zentrum bezog im Januar neue<br />

Räumlichkeiten mit einem eigenen Operationssaal.<br />

Bisher erfolgten die Eingriff e in den Operationssälen<br />

des stationären Bereiches. Nachdem jedoch zusätzliche<br />

Kapazitäten für stationäre Patienten erforderlich wurden,<br />

war der Umbau und Umzug des Ambulanten<br />

OP-Zentrums in den dritten Stock des Behandlungsbaus<br />

notwendig.<br />

Das Ambulante OP-Zentrum verfügt über einen<br />

modernst eingerichteten Aufwachraum mit sieben<br />

Plätzen und neuen Überwachungsmonitoren, die<br />

an die digitale Dokumentation angebunden sind. Neu<br />

ist ebenfalls die digitale Anästhesiedokumentation im<br />

Operationssaal. Der Umbau dauerte sechs Monate und<br />

kostete einschließlich der Geräteausstattung 1.050.000<br />

Euro.<br />

Onkologisches Zentrum zertifi ziert<br />

Unter einem Onkologischen Zentrum versteht man die<br />

Vereinigung mehrerer zertifi zierter Organzentren, wie<br />

etwa das Brustzentrum, das Prostatakarzinomzentrum<br />

oder das Darmzentrum in einer interdisziplinären übergeordneten<br />

Organisationsstruktur. Die Zertifi zierung<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 136<br />

bedeutet eine erhebliche Steigerung des Qualitätsstandards<br />

in der Versorgung der onkologischen<br />

Patienten. Die Einhaltung der von der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft vorgegebenen Anforderungen wird<br />

regelmäßig durch eine externe Zertifi zierungsgesellschaft<br />

überprüft.<br />

Für Patienten besteht der Nutzen in einer Vernetzung<br />

der einzelnen Krebszentren (Brust-, Darm- Prostata- und<br />

Lungenzentrum sowie gynäkologisches Krebszentrum).<br />

Ein wichtiger Vorteil ist beispielsweise, dass die Patienten<br />

in der „Interdisziplinären Tumorkonferenz“<br />

vorgestellt werden. In diesem Gremium wird unter<br />

verpfl ichtender Anwesenheit von allen Fachdisziplinen<br />

(Hämatologie/Onkologie, Gynäkologie, Viszeral- und<br />

Thoraxchirurgie, Gastroenterologie, Urologie, Strahlentherapie,<br />

Radiologie, und Pathologie) die individuelle<br />

Situation der Patienten besprochen und entsprechend<br />

den Leitlinien der Fachgesellschaften ein optimales<br />

Therapiekonzept erstellt. Die Struktur eines Onkologischen<br />

Zentrums ermöglicht darüber hinaus eine<br />

umfassende Patientenbetreuung mit Beteiligung von<br />

Psychoonkologie, Sozialdienst, Selbsthilfegruppen,<br />

Palliativmedizin und Seelsorge.<br />

Stolz präsentieren Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und<br />

Qualitätsmanagementleiterin Reinhilde Spies (7. v. l.) mit dem<br />

onkologischen Team das begehrte Zertifi kat. Foto: RoMed Kliniken<br />

Somit ist der Patient von der Diagnosestellung über<br />

die Therapie bis hin zu den Krebsnachsorgeuntersuchungen<br />

durch das Onkologische Zentrum in Zusammenarbeit<br />

mit den betreuenden Hausärzten umfassend<br />

versorgt.


Eine erfolgreiche Zertifi zierung ist nur durch das<br />

Engagement und die Zusammenarbeit der vielen<br />

verschiedenen Disziplinen, die zum Gelingen eines<br />

Onkologischen Zentrums beitragen, möglich. Das<br />

Onkologische Zentrum am Klinikum zählt zu den<br />

ersten fünf zertifi zierten Zentren in Bayern.<br />

Gesamtzertifi zierung des Klinikums<br />

Das Mammutprojekt einer Gesamtzertifi zierung<br />

nach DIN EN ISO 9001 wurde im Sommer erfolgreich<br />

nach rund einjähriger Vorbereitung abgeschlossen.<br />

Aufgrund der enormen Erfahrung der Abteilung für<br />

Qualitätsmanagement und des großen Engagements<br />

aller Beteiligten darf sich nun das Klinikum mit dem<br />

Zertifi kat schmücken.<br />

Apotheke erhält Qualitätssiegel<br />

Im Rahmen der Fachweiterbildung zweier Klinik-Apotheker<br />

entstand die Idee und der Wunsch ein Qualitätsmanagementsystem<br />

in der Apotheke des Klinikums zu<br />

etablieren, um eine gleichbleibend hohe Qualität bei<br />

der Erfüllung des umfangreichen Aufgabenspektrums<br />

und ein stetes Streben nach einer Optimierung der<br />

Abläufe zu gewährleisten. Den Apothekern und Qualitätsmanagementbeauftragten<br />

Dr. Gertraud Helf und<br />

Bernhard Zagler wurde die Gesamtverantwortung für<br />

die Zertifi zierung der Apotheke übertragen. Zusammen<br />

mit dem gesamten Team der Apotheke entstand<br />

in unzähligen Stunden ein Handbuch mit einem<br />

Umfang von 433 Seiten. Am 14.09.<strong>2011</strong> erfolgte<br />

schließlich die Auditierung durch die Bayerische<br />

Landesapothekerkammer und die ersehnte Erteilung<br />

des Zertifi kates. Dieses erfüllt die Voraussetzungen der<br />

QMS-Satzung der Bayerischen Landesapothekerkammer<br />

und der DIN EN ISO 9001:2008.<br />

Neuer stellvertretender ärztlicher Direktor<br />

Dr. Markus Wöhr, so heißt der neue stellvertretende<br />

ärztliche Direktor am RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong>. In<br />

einem Turnus von vier Jahren werden aus dem Kreis<br />

der Chefärzte zwei Stellvertreter des ärztlichen Direktors<br />

gewählt.<br />

Prof. Dr. Thomas Beck, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe, bekleidete die Funktion des<br />

Stellvertreters über vier Jahre und war der Meinung,<br />

dass nunmehr ein Jüngerer dieses Amt übernehmen<br />

sollte. Er stellte sich daher einer erneuten Wiederwahl<br />

nicht mehr zur Verfügung. Einstimmig erfolgte daraufhin<br />

die Wahl von Dr. Wöhr durch das Gremium. Der<br />

49-jährige Mediziner ist seit 2007 Chefarzt der Klinik für<br />

Urologie und Kinderurologie am Klinikum und nimmt<br />

die zusätzliche Herausforderung, die dieses Amt mit<br />

sich bringt, mit Freude und Respekt an.<br />

Dr. Hanns Lohner, Chefarzt der Neurologischen Klinik,<br />

der bereits seit 2007 Stellvertreter ist, wurde einstimmig<br />

wiedergewählt.<br />

Geschäftsführer Günther Pfaff eneder (Mitte) im Gespräch mit<br />

(v.l.n.r.) Chefarzt Dr. Hanns Lohner (Stellvertretender Ärztlicher<br />

Direktor), Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Christoph Knothe (Ärztlicher<br />

Direktor), Prof. Dr. Thomas Beck (ehemaliger Stellvertretender<br />

Ärztlicher Direktor) und Chefarzt Dr. Markus Wöhr (neuer<br />

Stellvertretender Ärztlicher Direktor). Foto: RoMed Kliniken<br />

Die Stellvertreter des ärztlichen Direktors repräsentieren<br />

die Ärzteschaft sowie die Belange und Interessen<br />

Seite 137 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

des RoMed Klinikums <strong>Rosenheim</strong> in der Öff entlichkeit.<br />

Ebenso nehmen sie an den Sitzungen des Direktoriums<br />

teil und erarbeiten gemeinsam mit der Geschäftsführung<br />

und Pfl egedirektion zukunftsweisende, strategische<br />

Ziele.<br />

Baumaßnahmen<br />

Im Rahmen des Gesamtsanierungskonzeptes<br />

erfolgte an der Stelle, an der sich bisher das ehemalige<br />

Personalwohnheim befand, die Rohbauerstellung<br />

des Bet-tenhauses 7, das bis <strong>2012</strong> bezugsfertig sein<br />

soll. Die voraussichtlichen Kosten betragen 19 Millionen<br />

Euro. Die Maßnahme wird mit 12,8 Millionen Euro<br />

zuzüglich der Baukostenindexsteigerungen durch den<br />

Freistaat Bayern gefördert.<br />

Eine Besonderheit des Gebäudes ist, dass durch die<br />

Betonkernaktivierung in Verbindung mit der Innkühlung<br />

das Gebäude im Sommer gekühlt wird und auch<br />

im Winter eine gewisse Grundtemperatur erhält.<br />

An der Schönfeldstraße ist vorgesehen im Laufe des<br />

nächsten Jahres mit dem Bau eines Schulungs- und<br />

Dienstleistungszentrums zu beginnen. Derzeit fi nden<br />

dazu konkrete Abstimmungsgespräche und Planungen<br />

statt.<br />

Im Rahmen von notwendigen Ersatzbeschaff ungen<br />

und Umsetzungen laufen derzeit im Klinikum 15 verschiedene<br />

kleinere Baumaßnahmen.<br />

RoMed KLINIK WASSERBURG AM INN<br />

Erweitertes Neurochirurgisches Angebot<br />

Seit April führen die Ärzte Dr. Wolfgang Schneid<br />

und Dr. Harald Reischl die Neurochirurgische Gemeinschaftspraxis<br />

mit Hauptsitz an der RoMed Klinik<br />

Wasserburg am Inn und einer Praxisfi liale im Gesundheitszentrum<br />

an der RoMed Klinik Prien am Chiemsee.<br />

Der ambulante und stationäre Arbeitsaufwand der<br />

ehemaligen Einzelpraxis Dr. Schneid hatte sich kontinu-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 138<br />

ierlich so erhöht, dass diese kompetente Verstärkung<br />

notwendig wurde.<br />

In der Gemeinschaftspraxis werden individuelle<br />

Beratungen, Diagnostik und ambulante minimal<br />

invasive Schmerztherapien an der Wirbelsäule angeboten,<br />

sowie ambulante und stationäre Operationen<br />

der Wirbelsäule durchgeführt.<br />

Auszubildende erhält Staatspreis<br />

Der Staatspreis „Hervorragenden Abschluss der Berufsschule“<br />

wurde Kathrin Neugebauer aus Vogtareuth<br />

überreicht. Frau Neugebauer begann ihre Ausbildung<br />

zur Kauff rau im Gesundheitswesen in der RoMed Klinik<br />

Wasserburg im September 2008. Nach ihrem Abschluss<br />

im Januar <strong>2011</strong> mit einer Traumnote von 1,0 wurde sie<br />

in der RoMed Klinik Bad Aibling in ein unbefristetes<br />

Angestelltenverhältnis übernommen.<br />

AUSBLICK<br />

Die Entwicklung der RoMed Kliniken –<br />

Strategieausrichtung <strong>2012</strong><br />

Der Fachkräftemangel geht durch die Presse<br />

Auch die RoMed Kliniken haben zwischenzeitlich Probleme<br />

Fachkräfte zu bekommen. Zukünftig muss die<br />

Attraktivität des Klinikverbunds noch besser dargestellt<br />

werden und die Personalgewinnung, -erhaltung,<br />

und -förderung auf eine noch professionellere Art<br />

und Weise erfolgen.<br />

An der Berufsfachschule für Physiotherapie in Wasserburg<br />

wird die Akademisierung des Physiotherapeuten<br />

vorangetrieben.<br />

Erste Gespräche haben dazu bereits mit dem Staatsministerium<br />

für Unterricht und Kultus sowie der Hochschule<br />

<strong>Rosenheim</strong> stattgefunden. Eine Aufstockung der<br />

Ausbildungsplätze in den Krankenpfl egeschulen und<br />

der OTA-Schule ist geplant.


Kooperationen und Erweiterung<br />

des Leistungsangebotes<br />

Wie bereits in den letzten Jahren, sollen auch zukünftig<br />

Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten, Gesundheitsdienstleistern<br />

und Kliniken vorangetrieben<br />

werden. Durch den Ausbau und die Erweiterung von<br />

Leistungen ist eine noch bessere wohnortnahe Versorgung<br />

der Bevölkerung möglich.<br />

Mit der Kreisklinik Ebersberg wurde ein Abkommen<br />

zur Erweiterung der Strahlentherapie geschlossen<br />

und im kommenden Jahr ist beispielsweise im<br />

RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong> die Errichtung einer<br />

Weaningstation, hier geht es um die Behandlung von<br />

beatmungspfl ichtigen Patienten, vorgesehen.<br />

Innovationspreis <strong>2011</strong><br />

Erneut gibt es Grund zum Jubeln an der Berufsfachschule<br />

für Physiotherapie an der RoMed Klinik<br />

Wasserburg: Nach den ersten Plätzen in den Jahren<br />

2009 und 2010 erreichten die Schüler dieses Jahr den<br />

ersten Platz auf bayerischer Landesebene und den<br />

zweiten Platz auf Bundesebene.<br />

Die Schüler Martin Baumgartl, Lucas Bergbauer und<br />

Andreas Bernecker begeisterten mit ihrem Schülerforschungsprojekt:<br />

“Keine Macht dem Stress“ die Jury<br />

des Verbandes der Leitenden Lehrkräfte (VLL).<br />

Sie gingen in ihrem Projekt der Frage nach: Reduziert<br />

das Physiotrainingsgerät „Black Roll“ im gleichem Maße<br />

wie „Yoga“ das Stresslevel? Als Probanden standen die<br />

Schüler des Unterkurses zur Verfügung. Die Auswahl<br />

erfolgte bewusst, denn diese hatten damals aktuell die<br />

Eignungsprüfung zu bestehen und standen dementsprechend<br />

stark unter Druck.<br />

Bei den Teilnehmern wurde der Stresslevel vor und<br />

nach dem achtmaligen Training anhand der Parameter<br />

Puls und Blutdruck und eines Fragebogens bestimmt.<br />

An-schließend wurden sie in drei Gruppen unterteilt.<br />

Die erste Gruppe trainierte mit der „Black Roll“, die<br />

zweite Gruppe wurde angeleitet bestimmte Yogaübungen<br />

auszuführen. Bei beiden Gruppen wurde auf<br />

Beweglichkeit, Koordination und Kraft geachtet. Die<br />

dritte Gruppe fungierte als Kontrollgruppe ohne aktives<br />

Training.<br />

Landrat Josef Neiderhell (2.v.li) und der Geschäftsführer der<br />

RoMed Kliniken Günther Pfaff eneder (ganz rechts) gratulierten<br />

Martin Baumgartl (li.), Lucas Bergbauer (2.v.li),<br />

Andreas Bernegger (3.v.re) und Schulleiterin Sabine Ittlinger<br />

(2.v.re) zum großen Erfolg der Berufsfachschule für Physiotherapie<br />

in Wasserburg.<br />

Foto: Landratsamt<br />

Das Ergebnis dieser Schülerstudie zeigte eine deutliche<br />

Reduzierung des Stresslevels bei den beiden<br />

aktiven Trainingsgruppen. Die dritte Gruppe fi el im<br />

Gegensatz dazu deutlich ab, hier wurde der Prüfungsstress<br />

nicht reduziert. Die „Black Roll“ konnte im<br />

Gegensatz zum Yoga mit einer konstanten Abnahme<br />

des Stresses punkten.<br />

Die drei oben genannten Schüler konnten, unabhängig<br />

von dem Ergebnis der Studie, ein lehrreiches Fazit ihrer<br />

Projektarbeit ziehen.<br />

Denn mit der Durchführung dieser Studie konnten<br />

sie das im Unterricht theoretisch vermittelte Wissen<br />

über „Wissenschaftliches Arbeiten“ praktisch in die Tat<br />

umsetzen.<br />

Seite 139 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

7.2. <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong><br />

Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Foto: <strong>Stadt</strong>werke<br />

<strong>Rückblick</strong><br />

Dreizehn Jahre sind vergangen seit 1998 die Liberalisierung<br />

auf dem Energiemarkt begann. Seitdem ist<br />

bis auf die Tatsache, dass Kunden mit Energie versorgt<br />

werden und dafür eine Rechnung erhalten, fast nichts<br />

so geblieben wie es damals war. Nach der Novellierung<br />

des Energiewirtschaftsgesetzes 2005 und der<br />

damit verbundenen Arbeit der Bundesnetzagentur ist<br />

der Markt immer noch in starker Bewegung. Für die<br />

meisten Industrie- und Gewerbekunden ist ein Preisvergleich<br />

zwischen Energieversorgern zum Standard<br />

geworden und auch die Haushaltskunden sind sich der<br />

Möglichkeit bewusst, den Energielieferanten wechseln<br />

zu können.<br />

Nach den bewegten Jahren 2008, 2009 und zum Teil<br />

2010 hat sich die wirtschaftliche Situation in <strong>2011</strong><br />

beruhigt und die Unternehmen konnten von einem<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 140<br />

leichten Aufschwung profi tieren. Trotz einer guten<br />

Beschäftigungslage in unserer Region spürt man an<br />

der Zahlungsmoral der Haushaltskunden, dass<br />

dieser Aufschwung die privaten Haushalte nur teilweise<br />

erreicht hat.<br />

Die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> haben eine solide, vertrauensvolle<br />

Geschäftsbeziehung zu ihren Kunden, was<br />

durch die geringen Wechselzahlen bestätigt wird.<br />

Dies gilt sowohl für die Gewerbe- und Industriekunden,<br />

als auch für die Haushaltskunden. Unter anderem<br />

ist dies darauf zurückzuführen, dass im Gegensatz zu<br />

vielen anderen werbenden Unternehmen, die <strong>Stadt</strong>werke,<br />

wo immer es möglich ist, persönlich und<br />

individuell auf ihre Kunden zugehen.<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren haben die <strong>Stadt</strong>werke<br />

<strong>Rosenheim</strong> sehr solide Absatzzahlen in allen<br />

Energiesparten mit steigender Tendenz. In einer Neukunden-Akquiseaktion<br />

im Januar <strong>2011</strong> konnten über<br />

1.000 Neukunden gewonnen werden, bei einem<br />

Umfang der Mailingaktion von rund 24.000 Anschreiben.<br />

Eine Rücklaufquote von deutlich über 4 % ist auch<br />

im weiten Vergleich ein sehr gutes Ergebnis.<br />

Regelmäßig führen die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> Kundenrückgewinnungsaktionen<br />

durch. Grundsätzlich<br />

sind Akquiseaktionen nur sinnvoll, wenn dem potenziellen<br />

Kunden ein Sonderkündigungsrecht zusteht.<br />

Dies ist in der Regel bei Vertragsänderungen, insbesondere<br />

bei Preisanpassungen der Fall.<br />

Auf dem Gewerbe- und Industriekundenmarkt<br />

konnte die erfreuliche Entwicklung aus dem Jahr 2010<br />

in <strong>2011</strong> fortgesetzt werden. Im Gasbereich wurden<br />

rund 70 GWh und im Strombereich rund 41 GWh<br />

an Absatzmenge außerhalb <strong>Rosenheim</strong>s zusätzlich<br />

akquiriert.<br />

Gemäß dem Energiekonzept 2020+, das bereits<br />

zum umfassenderen Energiekonzept 2025+ erweitert<br />

wurde, forcieren die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> auf<br />

dem Wärmemarkt den Ausbau der Fernwärme. So<br />

haben sich die <strong>Stadt</strong>werke <strong>2011</strong> auf den südlichen Teil


<strong>Rosenheim</strong>s konzentriert und erfolgreich zusätzlich<br />

rund 6.500 kW mehr Leistung für die Belieferung mit<br />

Fernwärme akquiriert.<br />

Um den steigenden Fernwärmebedarf in Zukunft<br />

abdecken zu können, starteten im Oktober 2010 und<br />

im März <strong>2011</strong> die Bauarbeiten für den Gebäudeteil<br />

der neuen Gasmotoren am Kraftwerksgelände und<br />

in der Oberaustraße. Im Mai <strong>2011</strong> wurde das seit 2004<br />

bestehende Gasmotoren-Heizkraftwerk erneuert.<br />

Der Fernwärmeausbau für <strong>Rosenheim</strong> wird konsequent<br />

fortgesetzt. Foto: SWRO<br />

Nach über einem Jahr Preisstabilität mussten die<br />

Strompreise aufgrund einer Erhöhung der Umlage<br />

für Erneuerbare Energien um durchschnittlich<br />

1,77 Cent/kWh brutto erhöht und die gestiegene<br />

staatliche Abgabe an die Kunden weitergegeben<br />

werden. Der Marktlage entsprechend mussten nach<br />

zwei Preissenkungen im Jahr 2009 und einer weiteren<br />

Preisreduzierung im September 2010 die Gas- und<br />

Fernwärmepreise zum 01. August moderat angepasst<br />

werden.<br />

Die Dienstleistungen, wie beispielsweise für die Inngas<br />

GmbH, erfolgten in gewohnter Weise. Weiterhin wurde<br />

das umfassende Know-how, insbesondere im Bereich<br />

der Abrechnung den umliegenden <strong>Stadt</strong>- und Gemeindewerken<br />

angeboten.<br />

Mit äußerst großem Aufwand setzten die Werke die<br />

von der Bundesnetzagentur geforderte Mandantentrennung<br />

um. In diesem Zusammenhang galt<br />

es zu berücksichtigen, dass der Kunde von diesem<br />

ein Jahr dauernden, tiefgreifenden, Organisationsprozess<br />

nichts bemerkte. In dieses Projekt waren<br />

viele <strong>Stadt</strong>werke-Mitarbeiter mit großem Zeitaufwand<br />

eingebunden.<br />

Im Sommer <strong>2011</strong> wurde das Back Offi ce der <strong>Stadt</strong>werke<br />

<strong>Rosenheim</strong> aufgrund sehr beengter Arbeitsverhältnisse<br />

umgebaut und erweitert. Sehr wichtig<br />

war bei diesem Umbau, dass die Bearbeitung der<br />

neuen Prozesse, insbesondere des Kundenwechselmanagements<br />

auch räumlich gesehen optimal abgebildet<br />

werden kann.<br />

Im Frühjahr <strong>2011</strong> führten die <strong>Stadt</strong>werke einen<br />

Workshop für alle Mitarbeiter, hauptsächlich aus dem<br />

gewerblichen Bereich, durch. Der Workshop stand<br />

unter dem Moto „Richtiger Umgang mit Kunden“<br />

und sehr gut aufgenommen.<br />

Ein etwas anderer Schultag: Mädchen am Girls Day<br />

in der <strong>Stadt</strong>werke-Werkstatt. Foto: SWRO<br />

Im Herbst <strong>2011</strong> wurden die neuen Gestaltungsrichtlinien<br />

für die <strong>Stadt</strong>werke im Verbund des Konzerns <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> umgesetzt. Trotz einer deutlich sichtbaren<br />

Modernisierung wurde großer Wert auf die sofortige<br />

Wiedererkennung des Logos mit dazugehörigem<br />

Seite 141 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Schriftzug gelegt, damit auch unsere Kunden „Ihre<br />

<strong>Stadt</strong>werke“ sofort wiedererkennen!<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> standen zahlreiche Veranstaltungen,<br />

wie zum Beispiel der Girls Day oder das Woodenmusic<br />

Familienfest im Freibad auf dem Programm.<br />

Nebenbei nahmen die <strong>Stadt</strong>werke unter anderem am<br />

„Tag des Wassers“ auf dem Sommerfestival oder dem<br />

Umweltfest teil.<br />

Mal-Spaß für die Kinder auf dem Woodenmusic Familienfest.<br />

Foto: SWRO<br />

Zahlreiche Bands sorgten auf dem Woodenmusic Familienfest<br />

für das richtige Countryfeeling. Foto: SWRO<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 142<br />

Der <strong>Stadt</strong>werke-Biber am „Tag des Wassers“ auf dem<br />

Sommerfestival. Foto: SWRO<br />

Das <strong>Rosenheim</strong>er Freibad wird nach wie vor von den<br />

Kunden sehr gut angenommen. Rund 50.000 Badegäste<br />

besuchten von Mai bis Mitte September das vor<br />

erst zwei Jahren komplett erneuerte Bad. Den höchsten<br />

Tagesbesuch verzeichnete das Bad am 22.05.<strong>2011</strong><br />

mit 3.131 Gästen.<br />

Pünktlich zu Halloween veranstalteten die <strong>Stadt</strong>werke<br />

am 29.10.<strong>2011</strong> im <strong>Rosenheim</strong>er Hallenbad die<br />

erste „Badnight“. Halloween-Fans erwartete schaurige<br />

Gruselstimmung durch Licht-, Wasser-, Nebel- und<br />

Musikeff ekte sowie eine Halloweenbar mit verschiedenen<br />

antialkoholischen Cocktails und Getränken.


Schon die Ankündigung der „Badnight“ versprach<br />

schaurig-schönen Gruselspaß. Foto: SWRO<br />

Der Ministerpräsident Horst Seehofer zu Besuch<br />

bei den <strong>Stadt</strong>werken <strong>Rosenheim</strong>. Foto: SWRO<br />

Anfang Dezember besuchte der Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> und<br />

sprach dort mit der Geschäftsführung sowie Politikern<br />

aus der Region über den Aufbruch in ein neues Energiezeitalter<br />

und die Rolle der kommunalen Energieversorger.<br />

Dr. Brühl erläuterte dem hohen Gast in einem kurzen<br />

Vortrag das von den <strong>Stadt</strong>werken erarbeitete Energiekonzept<br />

2025+, das zum Ziel hat bis zum Jahr<br />

2025 CO2-Neutralität für die <strong>Stadt</strong> zu erreichen. Das<br />

Konzept wurde sehr positiv aufgenommen.<br />

Durch interessierte Nachfragen erfuhr der Ministerpräsident,<br />

dass neben der Planung an vielen Stellen<br />

bereits konkrete Maßnahmen zur Erreichung der<br />

CO2-Neutralität vorgenommen wurden. Nach der<br />

anschließenden Diskussion besuchten die Gäste<br />

noch die Holzvergasungsanlage im Müllheizkraftwerk.<br />

Im Bereich der Straßenbeleuchtung sind die <strong>Stadt</strong>werke<br />

weiterhin auf Fortschrittskurs.<br />

Aufgrund des ab 2015 geltenden Verkaufsverbotes von<br />

Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, von denen derzeit<br />

ca. 1.500 in Betrieb sind, der Ökodesignrichtlinie,<br />

die ab 2017 gilt, und um neue Technologien zur<br />

CO2 -Einsparung in der Beleuchtung einsetzen zu<br />

können, haben sich die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> entschieden,<br />

vor ihrer Haustüre in der Bayerstraße eine<br />

Teststrecke aufzubauen, um unterschiedliche Technologien<br />

zu erproben.<br />

Hier werden verschiedene Leuchten eingesetzt und<br />

aus bestimmten Positionen zur visuellen Betrachtung<br />

verschiedene Bilder gemacht. Dabei werden sowohl<br />

die herkömmlichen Leuchten mit Natriumdampf-<br />

Hochdrucklampen-Technik in verschiedenen Wattzahlen<br />

sowie LED-Leuchten eingesetzt.<br />

Ein Bildvergleich der unterschiedlichen Beleuchtungstechniken<br />

zeigt eindrucksvoll die Unterschiede<br />

auf:<br />

Seite 143 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Straßenbeleuchtung mit Quecksilberdampf-Hochdrucklampen,<br />

…mit Natriumdampf-Hochdrucklampen und<br />

…mit der neuen LED-Technik. Foto: SWRO<br />

Neue Technologien wurden auch bei der Trinkwassergewinnung<br />

eingesetzt. Nach einem extremen<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 144<br />

Starkregenereignis im Wassergewinnungsgebiet<br />

Willing im Juli wurde eine mikrobiologische Verunreinigung<br />

des Trinkwassers mit coliformen Keimen<br />

festgestellt. Nach Anordnung des Gesundheitsamtes<br />

(GA) erfolgten ein Abkochgebot und die Chlorung<br />

des Trinkwassers. Die Chlorung musste nach Vorgaben<br />

des GA bis Mitte September durchgeführt werden.<br />

Zur nachhaltigen Qualitätssicherung des geförderten<br />

Trinkwassers und als Präventionsmaßnahme wurde<br />

noch im Oktober jede Brunnenanlage mit einer UV-<br />

Anlage ausgestattet.<br />

Blick auf eine der in <strong>Rosenheim</strong> eingebauten UV-Anlagen<br />

für sauberes und keimfreies Wasser. Foto: SWRO<br />

Grundlegend überarbeitet wurden auch die technischen<br />

Anschlussbedingungen Gas (TAB Gas) und an<br />

die neue TRGI (Technische Regeln für Gas-Installationen)<br />

sowie an die Anforderungen des DVGW-Arbeitsblattes<br />

G 685 (Gasabrechnung) angepasst.<br />

Nachdem sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach die<br />

Prüfungsordnung im „Installateurhandwerk“ änderte,<br />

benötigen viele Meister die entsprechenden<br />

Qualifi kationsanforderungen zur Eintragung in das<br />

Handwerksverzeichnis. Gemeinsam mit dem DVGW<br />

boten die <strong>Stadt</strong>werke, die das örtliche Installateurverzeichnis<br />

führen, einen 100-stündigen Lehrgang für<br />

die Erlangung des Zertifi kates „Gas-Installationstechnik“<br />

zur Eintragung des Gasversorgungsunterneh-


mens in das Installationsverzeichnis an. Das Angebot<br />

wird voraussichtlich auch in <strong>2012</strong> fortgesetzt.<br />

Die stetig wachsende dezentrale Stromeinspeisung<br />

in das Netz der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> erschwert<br />

zunehmend eine genaue Abschätzung des Lastfl usses.<br />

<strong>2011</strong> wurden daher 14 Trafostationen mit entsprechender<br />

Lastmesstechnik ausgestattet. Für <strong>2012</strong> ist der<br />

Einbau von 30 zusätzlichen Geräten geplant.<br />

<strong>Ausblick</strong><br />

Die konjunkturelle Prognose für das Jahr <strong>2012</strong> ist<br />

vom Standpunkt Herbst <strong>2011</strong> eher verhalten. Die<br />

aktuellen Diskussionen über die Schuldenentwicklung<br />

Griechenlands, Italiens, Frankreichs und Irlands in der<br />

Euro-Zone und die damit verbundene wirtschaftliche<br />

Stabilität der Europäischen Gemeinschaft wirken<br />

dämpfend.<br />

Die Perspektive für die <strong>Stadt</strong>werke ist jedoch sehr<br />

positiv. Die Kundenentwicklung hat steigende<br />

Tendenz. Die außerhalb <strong>Rosenheim</strong>s akquirierten<br />

Mengen für das Jahr <strong>2012</strong> bei Industrie- und Gewerbekunden<br />

im Strom sind mit 54 Millionen KWh um 30 %<br />

besser als im Jahr <strong>2011</strong>. Beim, im Vergleich zum Strom,<br />

noch etwas jüngeren Gasmarkt liegt der außerhalb<br />

<strong>Rosenheim</strong>s akquirierte Zuwachs bei der gleichen<br />

Kundengruppe mit 74 Millionen KWh bei knapp 6 %.<br />

Die Entwicklung empfi nden die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong><br />

als sehr erfreulich, besonders weil Akquise in dieser<br />

Kundengruppe eine kontinuierliche, strategische und<br />

längerfristige Vorarbeit benötigt.<br />

Im Haushaltskundensegment sind situationsabhängige<br />

Akquiseaktionen geplant. Wie auch in den vergan-<br />

genen Jahren gehen die <strong>Stadt</strong>werke davon aus, dass<br />

konjunkturbedingte Umsatz- und Mengenrückgänge<br />

durch zusätzlich akquirierte Mengen gut ausgeglichen<br />

werden.<br />

Mit Änderung des EnWG steht den <strong>Stadt</strong>werken <strong>2012</strong><br />

eine weitere Herausforderung bevor. Durch Abschaltung<br />

von Kernkraftkraftwerken werden die bisher<br />

im Regelbetrieb eingesetzten Kraftwerke zur Grundlastdeckung<br />

benötigt. Die §§ 13 und 14 des EnWG<br />

fordern auch Verteilnetzbetreiber auf, Ihren Beitrag zur<br />

Systemstabilität zu leisten. Ein kaskadiertes System<br />

soll künftig die Systemsicherheit gewährleisten.<br />

Beim Fernwärmeausbau werden sich die Bemühungen<br />

<strong>2012</strong> auf den nördlichen Teil <strong>Rosenheim</strong>s<br />

konzentrieren. Aufgrund des steigenden Fernwärmeabsatzes<br />

und der Inbetriebnahme der neuen<br />

Gasmotoren wird für das kommende Jahr von einer<br />

erhöhten Fernwärmeerzeugung von rund 165 GWh<br />

ausgegangen. Auch die Stromeigenproduktion und<br />

somit die Versorgungssicherheit für <strong>Rosenheim</strong> wird<br />

durch die Inbetriebnahme der zusätzlichen Gasmotoren<br />

gesteigert.<br />

In Bezug auf die Biomasseerzeugung möchten die<br />

<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> <strong>2012</strong> eine Versuchsanlage<br />

zur Züchtung und Nutzung von Algen aufbauen.<br />

Algen scheinen für die Zukunft ein vielversprechender<br />

Bereich der Biomasseerzeugung zu werden. Die <strong>Stadt</strong>werke<br />

möchten auf diesem Feld Erfahrung und Wissen<br />

sammeln.<br />

Des Weiteren wollen die <strong>Stadt</strong>werke im Zuge eines<br />

Förderprojektes über einen Zeitraum von drei Jahren<br />

die Planung, den Aufbau und die Inbetriebnahme<br />

der ersten produktiven Holzvergasungsanlage mit<br />

180 kW elektrischer Leistung durchführen.<br />

Seite 145 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

7.3. komro<br />

DOCSIS Ausbau abgeschlossen<br />

Die Internet-Bestandskunden der komro wussten es<br />

bereits seit Ostern <strong>2011</strong> – die PowerFlat 50.000 ist<br />

Realität geworden in <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Möglich macht dies die neue DOCSIS 3.0 Technologie<br />

(Data Over Cable Service Interface Specifi cation), die<br />

mittels speziellem Modem Internetdaten via Glasfaser/Koaxialkabel<br />

mit mehr als 50 Mbit/s aus dem Netz<br />

überträgt. Zum Vergleich: bei herkömmlichen DSL<br />

Anschlüssen ist die Bandbreite auf 16 Mbit/s begrenzt.<br />

Konkret bedeutet dies: Der Sohn lädt sich ohne Qualitätsverlust<br />

den neuesten Actionfi lm in HD-Qualität aus<br />

dem Netz auf den Laptop, die Mutter erledigt gleichzeitig<br />

online ihre Bankgeschäfte während Papa bei<br />

ebay einkauft und die Tochter mit ihren Freundinnen in<br />

facebook chatted und außerdem zeitgleich die neuesten<br />

Partyfotos sendet...; denn auch die Datenübermittlungsrate<br />

zu einem anderen Internetnutzer wird dank<br />

DOCSIS 3.0 erheblich gesteigert.<br />

Ein solches DOCSIS 3.0 Kabelmodem genügt für den Einstieg<br />

in die neue Geschwindigkeitsära mit bis zu 400 MBit/s.<br />

Foto: Kathrein<br />

“Wir möchten, dass möglichst viele unserer Kunden die<br />

Vorteile dieser Technologie nutzen können. Dazu haben<br />

wir bereits zahlreiche Hausanschlüsse auf den aktuellen<br />

technischen Standard DOCSIS 3.0 modernisiert,<br />

so dass ohne Probleme die neuen Übertragungsraten<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 146<br />

von demnächst bis zu 100 Mbit/s auch für Privatkunden<br />

möglich sind“, so Alois Zacher, Geschäftsführer<br />

der komro GmbH.<br />

Der Kunde benötigt nur noch das auf den neuen Standard<br />

ausgelegte CMTS-Modem und den Tarif Cable-<br />

Net-PowerFlat 50.000.<br />

Mit DOCSIS 3.0 können zukünftig durch Bündelung<br />

von Datenkanälen im Glasfaser/ Koaxial Breitbandkabelnetz<br />

der komro Geschwindigkeiten von bis zu<br />

400 Mbit/s (downstream) in Empfangsrichtung und<br />

bis zu 120 Mbit/s in Senderichtung (upstream) erzielt<br />

werden.<br />

Gesellschaftsgründung SternKom<br />

Im Jahre 2010 startete eine erfolgreiche Kooperation<br />

der komro mit den <strong>Stadt</strong>werken Dachau (DCC – DachauCityCom).<br />

Dr. Andreas Stern (links) und komro Geschäftsführer<br />

Alois Zacher gründen die gemeinsame Gesellschaft SternKom<br />

für Breitbandinternet und Kabelfernsehen in Bad Endorf.<br />

Foto: komro<br />

Seit Sommer <strong>2011</strong> konnte nun eine weitere Zusammenarbeit<br />

mit dem „E-Werk Stern“ (SternStrom)<br />

aus Bad Endorf realisiert werden. Im Gemeindegebiet<br />

von Bad Endorf und in Teilgebiete von Söchtenau


ietet das gemeinsame Tochterunternehmen<br />

SternKom Glasfaseranschlüsse an. Hinter dem<br />

Unternehmen steckt das technische Know-how des<br />

Gesellschafters komro aus <strong>Rosenheim</strong>.<br />

Das Produktangebot entspricht dem der komro in<br />

<strong>Rosenheim</strong> und behält doch seine individuelle<br />

„Stern“ Note – eben ganz so, wie es die Endorfer<br />

gewohnt sind.<br />

Mobilfunkprodukt <strong>2012</strong><br />

Kabelfernsehen, Festnetztelefonie und Breitband-Internet,<br />

Datenfestverbindungen und Webhosting – schon<br />

bislang bot die komro ein beeindruckendes Portfolio<br />

an Produkten und Dienstleistungen für Privat- und<br />

Geschäftskunden mit Regionalbewusstsein.<br />

Bislang nicht angeboten wurden Mobilfunktarife. Aus<br />

gutem Grund: Im Gegensatz zum hochmodernen Glasfasernetz<br />

für die bestehenden Produkte verfügt komro<br />

nicht über ein eigenes Mobilfunknetz.<br />

Diese Lücke im Sortiment beschäftigte auch andere<br />

City-Carrier im ganzen Bundesgebiet. Viele dieser Unternehmen<br />

haben sich im BREKO Verband organisiert<br />

und konnten so eine starke Verhandlungsposition in<br />

Gesprächen mit namhaften Mobilfunknetzbetreibern<br />

schaff en.<br />

Gemeinsam stark: Mit anderen Unternehmen aus dem BREKO<br />

Verband wird komro in <strong>2012</strong> ein Mobilfunkprodukt auf den<br />

Markt bringen. Foto: komro<br />

Mit einem der größten und erfolgreichsten dieser<br />

Mobilfunkbetreiber konnte im Herbst <strong>2011</strong> ein Vorvertrag<br />

geschlossen werden. Im Frühjahr <strong>2012</strong> soll es dann<br />

soweit sein: Die ersten BREKO Mitgliedsunternehmen<br />

können endlich Mobilfunkprodukte unter eigenem<br />

Label und auf eigene Rechnung anbieten.<br />

Handys von der komro – damit erschließen sich ganz neue<br />

Potentiale für den <strong>Rosenheim</strong>er City Carrier. Foto: istockphoto<br />

Für die komro-Kunden bedeutet das: Alle Dienste auf<br />

einer Rechnung, ein Ansprechpartner für alle Anliegen.<br />

Die „Vierte Säule“ der bewährten Bundlestrategie<br />

wird die komro nachhaltig am Markt stärken.<br />

Backbone Süd<br />

Die G-FIT (Gesellschaft für innovative Telekommunikationsdienste),<br />

in der die regionalen Telekommunikationsunternehmen<br />

komro, R-KOM und SWU TeleNet zusammenarbeiten,<br />

betreibt seit Herbst <strong>2011</strong> einen neuen<br />

10-Gigabit-Backbonering zwischen <strong>Rosenheim</strong>,<br />

Regensburg und Ulm. Der Ring bildet eine optimale<br />

Grundlage für zukünftiges Bandbreitenwachstum in<br />

<strong>Rosenheim</strong> und Umgebung.<br />

Seite 147 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

7.4. Veranstaltungs- und Kongress GmbH <strong>Rosenheim</strong> (VKR)<br />

Peter Lutz, Geschäftsführer der VKR. Foto: G. Ziehr<br />

Susanne Baumgartner, Leiterin KU‘KO. Foto: VKR<br />

KULTUR + KONGRESS ZENTRUM ROSENHEIM<br />

<strong>Rückblick</strong> <strong>2011</strong><br />

Kongresse und Tagungen<br />

Zu Jahresbeginn trafen sich bei der Oil Doc Conference<br />

& Exhibition mehr als 400 führende Persön-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 148<br />

lichkeiten aus Wissenschaft und Forschung aus 24<br />

Nationen zu Vorträgen und Diskussionen rund um die<br />

Themen Schmierung, Instandhaltung und Fribologie.<br />

In direktem Anschluss daran fand der internationale<br />

Sägekongress mit über 300 Teilnehmern statt. Im<br />

März erörterten 200 Chefärzte und Mediziner das<br />

Thema Frauenknie und Männerhüfte. Im Mai war<br />

das KU’KO mehr als ausgelastet, da hier zahlreiche<br />

Großveranstaltungen wie das Fachforum für Immobilienrecht<br />

des Evangelischen Siedlungswerks, eine<br />

internationalen Konferenz des Max-Planck-Instituts, der<br />

Nephrologietag und die Bayerischen Apothekertage<br />

präsentiert wurden.<br />

Die <strong>Rosenheim</strong>er Fenstertage zählen zu den jährlichen<br />

Top-Veranstaltungen im KU’KO. Foto: VKR<br />

Sowohl Veranstalter als auch Teilnehmer waren<br />

von <strong>Rosenheim</strong> als Veranstaltungsort und vom<br />

Kultur+Kongress Zentrum als Veranstaltungshalle begeistert.<br />

Der Internationale Gideonsbund tagte mit 400<br />

Mitgliedern Anfang Juni drei Tage in <strong>Rosenheim</strong>. Ende<br />

Juni trafen sich dann die Wassermeister zu ihrem jährlichen<br />

Erfahrungsaustausch. Im Sommer führten regelmäßig<br />

viele Stammkunden wie die zwei <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Unternehmen Gabor und Cubeware ihre besonderen<br />

Firmenveranstaltungen im Hause durch. Im Oktober<br />

konnten zum wiederholtem Mal die <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Fenstertage mit 950 Teilnehmern erfolgreich stattfi nden<br />

und im November zog die Übungsfi rmenmesse<br />

mit vielen Interessenten Besucher ins KU’KO.


Alle Veranstalter lobten die professionelle Umsetzung<br />

ihrer Veranstaltung durch das Team der VKR.<br />

Viele ausverkaufte Kulturhighlights<br />

Renaud Capucon konzertierte mit der Academy of<br />

St. Martin in the Fields beim ersten Meisterkonzert des<br />

Jahres <strong>2011</strong>. Beim letzten Meisterkonzert der Saison<br />

2010/<strong>2011</strong> verzauberte die Cellistin Sol Gabetta mit<br />

dem Orchester des Bolschoi Theaters die Gäste im<br />

KU’KO.<br />

Sol Gabetta. Foto: VKR<br />

Die neue Reihe der Meisterkonzerte <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

startete im September grandios mit dem <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Pianisten Herbert Schuch und der Camerata Salzburg.<br />

Sämtliche Meisterkonzerte weisen gute bis sehr gute<br />

Verkaufszahlen auf und zeigen das große Interesse an<br />

klassisch hochkarätigen Künstlern und Orchestern in<br />

der Region.<br />

Zahlreiche Bälle wie der Rosenball, der <strong>Stadt</strong>- und<br />

Landball, der Ball der Köche und der Ball des Sports<br />

kombinieren Geselligkeit, Show und Tanz. Aber im<br />

KU’KO war noch mehr Kultur geboten. Zum Beispiel<br />

schaff te es die bayerische Kabarettistin Martina<br />

Schwarzmann gleich dreimal hintereinander vor ausverkauftem<br />

Haus die Besucher des Kultur + Kongress<br />

Zentrums zu begeistern. Ebenfalls vor ausverkauftem<br />

Haus traten Bruno Jonas, Sascha Gammel, Bülent<br />

Ceylan, Max Raabe und Reinhard Mey auf.<br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />

Im Jahr <strong>2012</strong> feiert das Kultur + Kongress Zentrum<br />

sein 30-jähriges Bestehen.<br />

In 30 Jahren manifestierte sich <strong>Rosenheim</strong> im südbayerischen<br />

Raum als Kulturdestination, in der in all den<br />

Jahren viele Weltstars zu Gast waren.<br />

Auch in den kommenden Jahren ist es Ziel der VKR,<br />

viele bedeutende Künstler nach <strong>Rosenheim</strong> zu holen.<br />

So wird im Oktober <strong>2012</strong> erstmalig die derzeit<br />

beste Geigerin der Welt – Anne-Sophie Mutter – im<br />

KU’KO auftreten.<br />

Leider verliert das KU’KO immer wieder umsatzstarke<br />

Großveranstaltungen, da diese durch ihr Wachstum<br />

größere Räumlichkeiten benötigten und so nach München<br />

ausweichen müssen. Dennoch ist die Buchungslage<br />

für Tagungen und Kongresse nach wie vor<br />

sehr gut.<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> sind u.a. Material Innovativ, das<br />

Fachforum des Evangelischen Siedlungswerkes, die<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Fenstertage und die Seilbahnkonferenz<br />

eingebucht. Außerdem tagen das Bündnis 90 / die Grünen<br />

und die FDP mit ihrem Landesparteitag im KU’KO.<br />

Das KU‘KO-Team wird auch im Jahr <strong>2012</strong> mehrere<br />

hundert Veranstaltungen bestmöglich organisieren<br />

und damit weiterhin eine wichtige Begegnungsstätte<br />

bleiben, die Menschen zu fruchtbarer Weiterbildung, zu<br />

anregender Diskussion und zu niveauvoller Unterhaltung<br />

zusammenführt.<br />

TOURISTINFORMATION ROSENHEIM<br />

<strong>Rückblick</strong> <strong>2011</strong><br />

Auch im „Jahr eins“ nach der Landesgartenschau gab<br />

es für die <strong>Rosenheim</strong>er Touristiker viel zu tun. Dank der<br />

vielen Tagungen und Kongresse im Kultur+Kongress<br />

Seite 149 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Zentrum kam es zu einer erheblichen Steigerung<br />

des Hotelbuchungsumsatzes. Da zudem die für die<br />

LGS aufgebauten Strukturen zur Akquisition der Busgruppen<br />

auch in <strong>2011</strong> beibehalten wurden, läuft das<br />

Busgruppengeschäft auf hohem Niveau weiter. Die auf<br />

das Bus- und Gruppengeschäft spezialisierten Touristikerinnen<br />

besuchten die einschlägigen Personals-<br />

Fachmessen und konnten Dank eines Sales Guide für<br />

Bus- und Gruppenreisen viele Gäste nach <strong>Rosenheim</strong><br />

locken.<br />

Unter dem Motto „Winter in <strong>Rosenheim</strong>“ bietet die Touristinfo<br />

ein buntes Potpourri an <strong>Stadt</strong>führungen an. Foto: VKR<br />

Die Altstadtführungen erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />

Kein Wunder, ist doch die <strong>Stadt</strong> am Inn mit<br />

ihren wunderschönen Fassaden und historischen Bauten<br />

keine „touristische“ Kulisse, sondern eine lebendige<br />

bayerische <strong>Stadt</strong> mit Charme. Ungebrochen ist zudem<br />

die Begeisterung der Fans für die <strong>Stadt</strong>führung<br />

„Auf den Spuren der <strong>Rosenheim</strong> Cops“. Erstaunlich<br />

ist, wie viele Besucher doch die Drehorte der beliebten<br />

ZDF-Serie in natura sehen wollen.<br />

Unter dem Motto „Winter in <strong>Rosenheim</strong>“ gibt es<br />

für <strong>Rosenheim</strong>s Gäste einzigartige Erlebnistouren.<br />

„Unheimliche und kuriose Geschichten“ bieten einen<br />

nächtlichen Streifzug rund um Aberglauben, Hexen-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 150<br />

wahn und andere Spukgeschichten. „Kaff ee Winterzauber“<br />

veranschaulicht in den liebvoll restaurierten<br />

Gemäuern der Kunstmühle, woher unser Kaff ee<br />

kommt, welche Wege er zurücklegt und wie gerade<br />

der Winterzauberkaff e seinen unverwechselbaren<br />

Geschmack erhält.<br />

Mit der Kutsche zu Bayerns größtem Zwiebelturm<br />

geht es bei der Erlebnisführung „Zwiebeldächer und<br />

Harfenklänge“. „Historisches und Kulinarisches“ ist eine<br />

<strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>führung für Genießer. Historische<br />

Einblicke in die „Weihnachtsbräuche in <strong>Rosenheim</strong>“<br />

gibt es bei einem Rundgang rund um den winterlichen<br />

Christkindlmarkt.<br />

Sind schon zu echten Besuchermagneten<br />

für <strong>Rosenheim</strong> geworden: die „<strong>Rosenheim</strong>Cops“. Foto: VKR<br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte der touristischen Vermarktung<br />

<strong>Rosenheim</strong>s bleiben auch in <strong>2012</strong> die einzigartigen<br />

Erlebnisausstellungen im Lokschuppen <strong>Rosenheim</strong>,<br />

die <strong>Stadt</strong>führung „Auf den Spuren der <strong>Rosenheim</strong><br />

Cops“, das urige und echt bayerische <strong>Rosenheim</strong>er<br />

Herbstfest, das Mangfallgelände mit seinen herr-


lichen Blicken auf Mangfall, Inn und Alpen und natürlich<br />

unsere attraktive Einkaufs- und Erlebnisstadt.<br />

AUSSTELLUNGSZENTRUM LOKSCHUPPEN<br />

<strong>Rückblick</strong> <strong>2011</strong><br />

Dr. Peter Miesbeck, Leiter Ausstellungszentrum Lokschuppen.<br />

Foto: G. Ziehr<br />

In Spielfi lmen reiten sie als Rothäute mit Federschmuck<br />

und Tomahawk durch die Prärie und sind oft auf Kriegspfad.<br />

Doch das Leben und das Schicksal der Indianerstämme<br />

Nordamerikas ist in der Realität weitaus mehr.<br />

Das Ausstellungszentrum Lokschuppen in <strong>Rosenheim</strong><br />

räumte <strong>2011</strong> in Europas größter Indianerausstellung<br />

auf mit den gängigen Klischees. „INDIANER<br />

– Ureinwohners Nordamerikas“ war der Titel der<br />

Erlebnisausstellung, die vom 8. April bis zum 6. November<br />

<strong>2011</strong> fast 170.000 Besucher anlockte. Der<br />

Lokschuppen zählt somit weiterhin zum Kreis der zehn<br />

deutschen Ausstellungshäuser, die jedes Jahr mehr als<br />

100.000 Besucher verzeichnen.<br />

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem<br />

Kunsthistorischen Museum und dem Völkerkundemuseum<br />

Wien. Mit Professor Dr. Christian Feest<br />

konnte ein ausgewiesener Experte für das Thema<br />

gewonnen werden. Ihm gelang es, die hohe Zahl von<br />

rund 650, zum Teil äußerst seltenen Exponaten aus 18<br />

Museen, die über neun Länder in Europa verteilt sind,<br />

zusammen zu tragen. Zu den Highlights zählten die<br />

bis zu 150 Jahre alten Kleidungsstücke der Sioux,<br />

bemalte Bisonfelle und ein komplett eingerichtetes<br />

Holzhaus aus Grönland.<br />

Rund um das Ausstellungszentrum war ein Indianer-Parcours<br />

für Kinder aufgebaut – mit Bisonjagd,<br />

Spurenlesen und Bogenschießen mit echten Pfeilen.<br />

Besonders erfolgreich waren <strong>2011</strong> die museumspädagogischen<br />

Angebote. Insgesamt fanden rund<br />

1.300 Workshops für 24.000 Schüler statt und über<br />

32.000 Schüler nahmen an Führungen teil. Dies ist<br />

ein stolzes Ergebnis im Vergleich zu den Zahlen des<br />

Seite 151 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Museumspädagogischen Zentrums München, das in<br />

ganz Bayern pro Jahr etwa 80.000 Schüler betreut.<br />

Kommerzielle Veranstaltungen<br />

Im Herbst <strong>2011</strong> fand im Lokschuppen die Messe „Kunst<br />

und Handwerk“ des Kunstvereins <strong>Rosenheim</strong> statt.<br />

<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />

Ausstellung „Tiefsee“<br />

Vom 23. März bis zum 4. November <strong>2012</strong> können<br />

die Besucher des Ausstellungszentrums Lokschuppen<br />

abtauchen in die „Tiefsee“. Die Ozeane spielen eine<br />

Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Weltklimas.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 152<br />

Doch wir wissen noch immer viel zu wenig über das<br />

hochkomplexe Wechselspiel von physikalischen,<br />

chemischen und biologischen Prozessen in den Weltmeeren.<br />

Drei Viertel der Erdoberfl äche sind von Wasser<br />

bedeckt. Noch vor rund 150 Jahren dachten Wissenschaftler,<br />

dass unterhalb von 600 Metern überhaupt<br />

kein Leben im Meer existieren kann. Heute wissen<br />

wir: Die dunkle und kalte Tiefsee birgt Millionen<br />

unentdeckter Spezies. Nur ein Bruchteil ist bekannt,<br />

zeigt uns aber eine bizarre, wundervolle und einzigartige<br />

Welt.<br />

Die Ausstellung „Tiefsee“ entsteht in Zusammenarbeit<br />

mit dem Konsortium Deutsche Meeresforschung<br />

und dem Zoologischen Museum der Universität<br />

Hamburg. Alle führenden deutschen Meeresforschungsinstitute<br />

sind als Leihgeber und Partner an<br />

dem Projekt beteiligt.


7.5. GRWS – Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> mbH<br />

Stefan Ludwig, neuer Geschäftsführer der GRWS. Foto: G. Ziehr<br />

Wechsel in der Geschäftsführung<br />

Im Mai <strong>2011</strong> hat Manfred Santer nach 26-jähriger<br />

Tätigkeit als Geschäftsführer der GRWS seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand angetreten. Er steuerte die<br />

GRWS vom Tag ihrer Gründung an auch durch stürmische<br />

Zeiten, bei seinem Ausscheiden konnte er auf<br />

eine kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung des<br />

Unternehmens zurückblicken.<br />

Als neuer Geschäftsführer wurde zum 01.04.<strong>2011</strong><br />

Stefan Ludwig bestellt. Der Bau- und Wirtschaftsingenieur<br />

wird die erfolgreiche Arbeit der GRWS konsequent<br />

fortsetzen. Zusammen mit dem bewährten<br />

Team der GRWS arbeitet er auch in Zukunft an der Weiterentwicklung<br />

des Kerngeschäftes, der Vermietung<br />

und dem Bau von bezahlbarem Wohnraum.<br />

Führte die GRWS von Anfang an: Manfred Santer. Foto: GRWS<br />

Ein erstes großes Projekt unter seiner Leitung ist der<br />

Neubau einer Wohnanlage an der Finsterwalderstrasse.<br />

Wohnanlage Innterrassen<br />

Mit dem Bau dieser Wohnanlage an den Innterrassen in<br />

attraktiver Lage zwischen Inn, Mangfall, Hammerbach<br />

und Landesgartenschaupark wurde im Frühjahr 2008<br />

begonnen. Die sechs Mehrfamilienhäuser mit 84<br />

Eigentumswohnungen wurden seit Dezember 2009<br />

Zug um Zug fertig gestellt und bezogen.<br />

Seit Frühjahr <strong>2011</strong> ist die gesamte Maßnahme abgeschlossen.<br />

Alle Wohneinheiten sind verkauft und an<br />

die neuen Eigentümer übergeben.<br />

Seite 153 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Bürgerhaus Happing und Sanierung Kaltenmühle<br />

Das Münchner Architekturbüro Sturm Peter + Peter<br />

hat einen Architektenwettbewerb für den Neubau des<br />

Bürgerhauses gewonnen, an dem 15 qualifi zierte Architekturbüros<br />

beteiligt waren. Im Frühjahr <strong>2011</strong> haben<br />

die beauftragten Planer eine vollständige Vorentwurfsplanung<br />

einschließlich Kostenschätzung für<br />

das <strong>Stadt</strong>teilbürgerhaus erstellt.<br />

Die denkmalgeschützte Kaltenmühle wartet immer noch<br />

auf eine neue Nutzung. Foto: GRWS<br />

Auch für die Sanierung der denkmalgeschützten<br />

Kaltenmühle hat das Planungsteam eine Vielzahl von<br />

Sanierungsvarianten einschließlich Kostenschätzungen<br />

erarbeitet, die sich unterscheiden hinsichtlich<br />

des Angebots an Nutzfl ächen sowie hinsichtlich<br />

verschiedener Ausführungsvarianten unter dem Aspekt<br />

„Erfüllung der baulichen Ausführungsaufl agen der<br />

zuständigen Denkmalbehörden“.<br />

Leider haben sich die dem Projekt ursprünglich zugrunde<br />

gelegten Förderungs- und Finanzierungsbedingungen<br />

geändert. Mittelkürzungen im Bereich<br />

Städtebauförderung – Soziale <strong>Stadt</strong> haben dazu geführt,<br />

dass es bisher noch keinen Projektstart für diese<br />

Gesamtmaßnahme gegeben hat. Die Regierung von<br />

Oberbayern als zuständige Förderbehörde, die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 154<br />

<strong>Rosenheim</strong> sowie die GRWS bemühen sich weiterhin,<br />

ein Finanzierungskonzept auf die Beine zu stellen. Über<br />

den Zeitpunkt eines möglichen Projektbeschlusses<br />

oder Baubeginns kann derzeit jedoch niemand konkrete<br />

Angaben machen. Die Planungsarbeiten ruhen<br />

so lange.<br />

Wohnanlage Finsterwalderstraße<br />

Zwischen Finsterwalderstraße und Äußerer Münchner<br />

Straße hat die GRWS derzeit 84 Wohnungen im<br />

Bestand, die sogenannte Aicher-Siedlung, für die<br />

eine Sanierung wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll<br />

ist. Eine sehr hohe Lärmbelastung durch die Äußere<br />

Münchner Straße, interne Schallschutzprobleme in den<br />

Häusern sowie ungünstige Wohnungsgrundrisse sind<br />

die wesentlichen Probleme, die sich im Rahmen einer<br />

Sanierung nur unzureichend oder aber mit nicht fi nanzierbarem<br />

Aufwand beseitigen ließen. Die GRWS hat<br />

sich daher für Abbruch und Neubau dieser Wohnanlage<br />

entschieden.<br />

Abbruchreif: die alte Wohnanlage an der Finsterwalderstraße.<br />

Foto: GRWS<br />

In einem sogenannten VOF-Verfahren haben sich 20<br />

Architekturbüros für den zu vergebenden Planungsauftrag<br />

beworben. Fünf qualifi zierte Planungsteams<br />

wurden ausgewählt, Gestaltungskonzepte für die Neu-


ebauung zu entwickeln. Das Münchner Architekturbüro<br />

Bogevischs Buero hat sich mit seinen Ideen<br />

durchgesetzt und den Planungsauftrag erhalten.<br />

Geplant sind 100 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen.<br />

Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig auf<br />

großen Familienwohnungen, da hierfür gemeinsam<br />

mit dem Wohnungsamt der größte Bedarf ermittelt<br />

wurde.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Wohnbebauung<br />

baut die <strong>Stadt</strong> ein Familienzentrum,<br />

eine Kinderbetreuungseinrichtung mit erweitertem<br />

Angebot für Familien. An der Finsterwalderstraße liegt<br />

gegenüber der neuen Wohnanlage ein vom DFB<br />

geförderter Bolzplatz, für Kinder und Jugendliche ein<br />

attraktives Freizeitangebot. Auch der Kindergarten<br />

an der Zinnkopfstraße ist in unmittelbarer Nähe.<br />

Das Thema Familienwohnen ist also mit Sicherheit in<br />

diesem <strong>Stadt</strong>teil sehr gut aufgehoben.<br />

Großzügige und abwechslungsreiche Freifl ächen<br />

mit einem vielfältigen Nutzungsangebot unter Einbeziehung<br />

der vorhandenen Bäume und der bereits vorhandenen<br />

attraktiven Uferneugestaltung am Stillerbach<br />

werden für die neuen Bewohner geschaff en. Ein<br />

Gemeinschaftsraum sowie eine Fahrradwerkstatt sollen<br />

die gemeinschaftlichen Aktivitäten vor Ort stärken.<br />

Die Wohngebäude selbst sind vier- bis fünfgeschossig.<br />

Die Lärmemissionen der Äußeren Münchner<br />

Straße werden durch einen Schallschutz-Baukörper<br />

abgeschirmt, alle Wohnungen orientieren sich zum<br />

lärmgeschützten Innenhof.<br />

Auch die Oberste Baubehörde erkennt die Bemühungen<br />

der GRWS und des beauftragten Planungsteams an,<br />

in einem geeigneten Wohnumfeld ein attraktives und<br />

zentrumsnahes Wohnen für Familien zu ermöglichen.<br />

Die Maßnahme an der Finsterwalderstraße wurde<br />

als eines von zehn Bauprojekten in Bayern in das<br />

Modellvorhaben IQ innerstädtische Wohnquartiere<br />

aufgenommen. Die Ziele der neuen Wohnbebauung<br />

decken sich nahezu vollständig mit den Vorgaben<br />

dieses Modellprojekts.<br />

Ein Baubeginn wird Ende <strong>2012</strong> angestrebt, Mitte<br />

2014 sind Fertigstellung und Bezug geplant.<br />

Neues <strong>Stadt</strong>quartier Am Mühlbachbogen<br />

Die GRWS hat den Auftrag, auf dem ehemaligen<br />

Marox-Gelände ein neues <strong>Stadt</strong>quartier zu entwickeln.<br />

Die Randbedingungen und Planungsvoraussetzungen<br />

für diese innerstädtische Brachfl äche sind<br />

sehr vielfältig. Die Lage des neuen <strong>Stadt</strong>quartiers Am<br />

Mühlbachbogen ist attraktiv: kurze Wege zur Altstadt<br />

Ost, eine kurze fußläufi ge Anbindung an die neuen<br />

Naherholungsfl ächen an Mangfall und Inn sowie ein<br />

umfangreiches Stellplatzangebot in unmittelbarer<br />

Nähe durch die Parkhäuser P7 und P9. Der Mühlbach<br />

wurde ja bereits zur Landesgartenschau 2010 verlegt<br />

und geöff net, seine Uferbereiche mit attraktiven Freifl ächen<br />

aufgewertet.<br />

Auf einem Drittel des Gesamtareals, das derzeit<br />

überwiegend im Eigentum der GRWS ist, entstehen<br />

Freifl ächen, Fußwegeverbindungen und Uferneugestaltungen.<br />

Neben den vielen genannten Standortvorteilen weist<br />

das Grundstück auf der anderen Seite erhebliche<br />

Schallbelastungen durch die umliegenden Betriebe<br />

auf. Die neue Bebauung muss beispielsweise<br />

auf Anlieferungen für die fl eischverarbeitenden<br />

Betriebe in den frühen Morgenstunden sowie auf<br />

die Schallemissionen des naheliegenden Heizkraftwerks<br />

reagieren.<br />

Die Bewältigung dieser äußeren Einfl üsse gelingt durch<br />

zwei Maßnahmen: zum einen werden im Norden und<br />

Osten des neuen <strong>Stadt</strong>quartiers die Gebäude so angeordnet,<br />

dass sie für die Wohnbebauung im Südwesten<br />

einen Lärm abschirmenden Schallschutzriegel bilden.<br />

Zum anderen werden die Nutzungen in dem neuen<br />

Mischgebiet so verteilt, dass die schützenswerten<br />

Seite 155 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Aufenthaltsräume von Wohnungen möglichst wenig<br />

beeinträchtigt werden.<br />

<strong>2012</strong> werden am Mühlbachbogen wohl die Bagger<br />

zum Bau eines neuen <strong>Stadt</strong>quartiers anrücken. Foto: GRWS<br />

Im Schallschutzbaukörper im Osten gegenüber<br />

dem Heizkraftwerk werden überwiegend Bürofl ächen<br />

angeboten. Am südlichen Ende dieses Baukörpers<br />

wird eine viergruppige Kinderkrippe integriert,<br />

die auch günstig von Süden, also von der Färberstraße<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 156<br />

aus, erschlossen werden kann. Der nördliche Schallschutzbaukörper<br />

beinhaltet im Erdgeschoss einen<br />

Nahversorger. Darüber können weitere Bürofl ächen<br />

oder Wohnungen erstellt werden, deren Aufenthaltsräume<br />

sich ausschließlich den lärmgeschützten Innenbereichen<br />

des <strong>Stadt</strong>quartiers zuwenden. Abgerundet<br />

wird das neue <strong>Stadt</strong>quartier mit gemischter Nutzung<br />

durch drei Wohnbaukörper im Südwesten mit ca.<br />

36 Wohnungen.<br />

Das vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossene Bebauungskonzept<br />

wurde im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs<br />

gefunden, an dem 15 qualifi zierte Städteplaner<br />

teilnahmen. Zwei ausgewählte städtebauliche<br />

Entwürfe wurden im Rahmen einer Überarbeitungsphase<br />

noch weiter optimiert.<br />

Als Ergebnis dieses Planungsverfahrens hat der <strong>Stadt</strong>rat<br />

dem Bebauungsplanverfahren die städtebauliche<br />

Konzeption des <strong>Rosenheim</strong>er Architekturbüros<br />

Guggenbichler und Wagenstaller zugrunde gelegt.<br />

Der Abschluss dieses Bebauungsplanverfahrens ist<br />

bis Mitte <strong>2012</strong> vorgesehen. Unmittelbar anschließend<br />

werden die ersten Hochbaumaßnahmen im neuen<br />

<strong>Stadt</strong>quartier Am Mühlbachbogen beginnen.


7.6. Technologiehof | Dienstleistungscenter Hechtseestraße<br />

Beim Dienstleistungscenter in der Hechtseestraße handelt<br />

es sich um <strong>Rosenheim</strong>s einziges Existenzgründerzentrum,<br />

das zum 01. Januar 2000 den heutigen<br />

Standort in der Hechtseestraße bezogen hat.<br />

Durchschnittlich befi nden sich 30 Firmen in den Räumen<br />

des Dienstleistungscenters, die überschlägig 70<br />

bis 80 Mitarbeiter beschäftigen.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong>, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte,<br />

hat die Nachfrage nach Büroräumen gegenüber den<br />

Vorjahren wieder zugenommen. Die Leerstandszeiten<br />

haben sich dadurch weiter verkürzt. So stand im Oktober<br />

<strong>2011</strong> kein einziger Raum leer, es lag lediglich eine<br />

Kündigung zum Jahresende vor. Dem gegenüber haben<br />

sich mehrere Mieter mit Erweiterungswünschen<br />

vormerken lassen, auch liegen Anfragen von externen<br />

Interessenten zur Neuvermietung vor.<br />

Die Auslastungsquote ist gegenüber dem Vorjahr<br />

wieder gestiegen und liegt bei über 95 Prozent.<br />

Dieser Wert ist im Vergleich mit anderen Gründer- und<br />

Technologiezentren sehr positiv.<br />

Bei den Neuvermietungen handelt es sich teilweise um<br />

klassische Neugründer, aber auch um Unternehmen,<br />

die Ihren Standort verlagern bzw. aus dem Home-Offi<br />

ce in ein professionelles Umfeld umziehen wollen.<br />

Das für die Mieter sehr wichtige und interessante<br />

Coaching wird durch die fi nanzielle Unterstützung<br />

der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling und der<br />

<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> weiterhin angeboten werden<br />

können.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> fanden weiterhin nur Einzelberatungen<br />

statt, da derzeit Angebote für Gemeinschaftsseminare<br />

für alle Mieter auf keine entsprechende Resonanz<br />

stoßen. Die Beratung erfolgt weiterhin durch Professoren<br />

oder Lehrbeauftragten der Hochschule<br />

<strong>Rosenheim</strong>.<br />

Seite 157 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

7.7. <strong>Rosenheim</strong>er Verkehrsgesellschaft mbH − RoVG<br />

Seit nunmehr über fünfzehn Jahren versuchen<br />

<strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong> über die gemeinsame<br />

Koordinierungsstelle <strong>Rosenheim</strong>er Verkehrsgesellschaft<br />

mbH – RoVG – den öff entlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) attraktiver zu gestalten und mehr Fahrgäste<br />

für Bus und Bahn zu gewinnen.<br />

Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit der RoVG mit<br />

dem <strong>Stadt</strong>verkehr <strong>Rosenheim</strong> ist die positive Entwicklung<br />

der gemeinsam eingeführten und fi nanzierten<br />

Jahreskarten zum Preis von acht Monatskarten, die<br />

von den Fahrgästen gut angenommen werden.<br />

Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Haltestelleneinrichtungen<br />

als Aushängeschild des ÖPNV. Die RoVG<br />

ist daher bestrebt, diese Einrichtungen den Bürgerinnen<br />

und Bürgern in einem gepfl egten und sauberen<br />

Zustand zur Verfügung zu stellen. Leider wird dieses<br />

Ansinnen immer mehr durch den um sich greifenden<br />

Vandalismus stark beeinträchtigt.<br />

Von Jahr zu Jahr nehmen die dadurch verursachten<br />

Schäden zu, und die RoVG muss einen nicht unwesentlichen<br />

Betrag für Reparaturen in die Hand nehmen.<br />

Trotzdem bleibt es weiterhin Ziel der RoVG, möglichst<br />

alle Haltestellen mit geeigneten Sitzmöglichkeiten und<br />

einem Wetterschutz zu versehen.<br />

So konnte in der Lessingstraße ein Buswartehäuschen<br />

errichtet werden, nachdem der bis 2009 vorhandene<br />

Wetterschutz einer Baumaßnahme zum Opfer fi el.<br />

Das neue Bushäuschen in der Lessingstraße. Foto: RoVG<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 158<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war von schier endlosen Anpassungsarbeiten<br />

zur Realisierung eines dynamischen<br />

Fahrgast-Informationssystems für den Öff entlichen<br />

Personennahverkehr geprägt.<br />

Eingebettet ist das <strong>Rosenheim</strong>er Vorhaben in die<br />

bayernweite Initiative DEFAS (Durchgängiges Elektronisches<br />

Fahrgastinformations- und Anschlusssicherungs-System)<br />

des Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.<br />

In <strong>Rosenheim</strong> kommt ein neu entwickeltes Fahrgastinformationskonzept<br />

unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Informationsmedien bayernweit<br />

erstmals zum Einsatz und hat daher Pilotcharakter.<br />

Die RoVG bedient sich dabei aus Gründen der Wirtschaftlichkeit<br />

und Ausgewogenheit neben großen und<br />

vor allem teueren Abfahrtsanzeigern auch öff entlicher<br />

Telefone als multifunktionaler Informationsinstrumente.<br />

Telekom-Stele an der Haltestelle <strong>Stadt</strong>mitte/ Stollstraße<br />

mit integriertem Abfahrtsmonitor. Foto: RoVG


Zum Einsatz kommen verschiedene größere Abfahrtsanzeiger<br />

an der Stammstrecke des <strong>Stadt</strong>- und<br />

Regionalbusverkehrs zwischen den Haltestellen<br />

<strong>Stadt</strong>mitte und Bahnhof. Neben den großen Abfahrtsanzeigern<br />

haben Fahrgäste des ÖPNV in <strong>Rosenheim</strong><br />

nun die Möglichkeit, die nächsten Abfahrten auf<br />

dem Bildschirm öff entlicher Telefone abzulesen.<br />

Im Zusammenhang mit der Realisierung des dynamischen<br />

Fahrplaninformationssystems wurden hierzu<br />

die meist im <strong>Stadt</strong>gebiet schon vorhandenen Telefon-<br />

Stelen technisch erweitert und an Haltestellen versetzt:<br />

An den Bahnhof-Haltestellen in der Luitpoldstraße und<br />

am Südtiroler Platz, in der Gillitzerstraße sowie an zwei<br />

weiteren Punkten im Bereich der zentralen Haltestelle<br />

<strong>Stadt</strong>mitte werden nun die Abfahrtsdaten auf dem Display<br />

der dort aufgerüsteten Telefon-Stelen angezeigt.<br />

Neben der reinen Anzeige der Abfahrtszeiten von<br />

<strong>Stadt</strong>verkehr, Regional- und Schienenverkehr sind diese<br />

Telefone mit einem zusätzlichen Dienst ausgestattet:<br />

Bürgerinnen und Bürger können erstmals kostenlos<br />

auf öff entlichen Telefonen Reiseverbindungen im<br />

öff entlichen Verkehr mit Bus und Bahn für ganz<br />

Bayern abrufen.<br />

Von wesentlicher Bedeutung für den ÖPNV in <strong>Rosenheim</strong><br />

ist ein großzügig gestalteter neuer Busbahnhof<br />

in unmittelbarer Bahnhofsnähe. Aufgrund des für<br />

<strong>2012</strong> geplanten städtebaulichen Wettbewerbs für den<br />

Südtiroler Platz ist Optimismus angesagt, daß der „Zentrale<br />

Omnibusbahnhof“ in absehbarer Zeit verwirklicht<br />

werden kann.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> beginnen die Baumaßnahmen zur<br />

Errichtung des lang ersehnten zusätzlichen Bahnhalts<br />

<strong>Rosenheim</strong>-Hochschule auf der Strecke <strong>Rosenheim</strong><br />

– Mühldorf. Vorgesehen ist der neue Halt ca.<br />

70 m nördlich der Prinzregentenstraße und des dortigen<br />

Fußgängerbahnübergangs.<br />

Zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember <strong>2012</strong><br />

soll dort der erste Zug halten.<br />

Seite 159 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

7.8. Baubetriebshof <strong>Rosenheim</strong><br />

Werner Oeckler, Werkleiter Baubetriebshof. Foto: G. Ziehr<br />

Dienstleistung für unsere Bürger, für eine saubere,<br />

blühende <strong>Stadt</strong> mit sicheren öff entlichen Straßen<br />

und Plätzen ist unser Auftrag. Straßenunterhalt und<br />

Winterdienst, <strong>Stadt</strong>reinigung, Müllabfuhr, Spielplatzpfl<br />

ege, Zentrale Dienste, Werkstätten und,<br />

ganz entscheidend für den blühenden Eindruck <strong>Rosenheim</strong>s,<br />

unsere <strong>Stadt</strong>gärtnerei bemühen sich täglich<br />

engagiert, die hohen Ansprüche und Erwartungen<br />

unserer Bürger und der Verwaltung zu erfüllen.<br />

142 Mitarbeiter sind derzeit im Baubetriebshof beschäftigt.<br />

Ganz besonders Stolz sind wir auf insgesamt<br />

elf Auszubildende in den Bereichen Bürokaufmann,<br />

Straßenbauer und Landschaftsgärtner, die<br />

immer wieder mit hervorragen Ausbildungsergebnissen<br />

auch den Ausbildungsbetrieb Baubetriebshof<br />

hervorheben. Dabei erzielte der Baubetriebshof 2010,<br />

nicht zuletzt auf Grund der vielen Aufträge durch die<br />

Landesgartenschau und der vielen Winterdiensteinsät-<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 160<br />

Bestens aufgestellt für schneereiche Ereignisse:<br />

der Winterdienst des Baubetriebshofes. Foto: BBH<br />

ze ein hervorragendes Betriebsergebnis mit schwarzen<br />

Zahlen.<br />

Der Winterdienst sorgte mit zahlreichen Schneefällen<br />

und lang anhaltendem Frostwetter bis in den April für<br />

jede Menge Arbeit und Rekordkosten von über einer<br />

Million Euro. Nachdem der Umbau auf die streustoff<br />

sparende Feuchtsalztechnik abgeschlossen ist,<br />

steht in den nächsten Jahren der Ersatz der wichtigsten<br />

Räumgeräte und einiger Fahrzeuge an. Für den<br />

zunehmenden Räum- und Streudienst auf Gehwegen<br />

und in den Parkanlagen der ehemaligen Gartenschau<br />

wurde zusätzlicher Kommunaltraktor mit Winterdienstausrüstung<br />

beschaff t.<br />

Ein großes Thema bei Städten und Gemeinden war<br />

in den letzten beiden Wintern der marktbedingte<br />

„Salzmangel“. Der sonst übliche Zukauf war nicht mehr<br />

möglich. Die zu Winterbeginn eingelagerten Streusalzvorräte<br />

wurden daher von ca. 360 Tonnen auf<br />

jetzt insgesamt 880 Tonnen aufgestockt.<br />

In der Straßenreinigung konnte eine Kompaktkehrmaschine<br />

durch eine moderne emissionsarme<br />

Lkw-Kehrmaschine ersetz werden. So stehen in den<br />

nächsten Jahren wieder zwei moderne Lkw-Großkehrmaschinen<br />

und zwei Kleinkehrmaschinen für<br />

die Sauberkeit auf den Straßen zur Verfügung. Zusammen<br />

mit den Handtrupps und der Papierkorb-


Zuverlässige Abfallentsorgung gewährleistet der Baubetriebshof,<br />

hier bei der Restmüllabfuhr in Hausstätt. Foto: BBH<br />

entleerung reinigen wir mittlerweile das ganze Jahr<br />

über, an sieben Tagen in der Woche.<br />

Bei der Müllabfuhr, für die <strong>2011</strong> wieder ein neues, 20 m3<br />

fassendes Restmüllsammelfahrzeug beschaff t wurde,<br />

zeichnet sich eine Stagnation der eingesammelten<br />

Restmüllmenge ab. Dabei geht der Trend weg vom<br />

Großraumbehältnis mit 1,1 m3 hin zu immer mehr<br />

kleineren kostengünstigeren Restmülltonnen von<br />

60 und 80 Litern Größe.<br />

Das bedeutet für unsere Mitarbeiter mehr Arbeit. So<br />

stieg die Anzahl der zu leerenden Gefäße in den letzten<br />

beiden Jahren um rund 1000 Mülltonnen.<br />

Die Mitarbeiter der Spielplatzpfl ege sorgen mittlerweile<br />

auf 52 Spielplätzen, Skater- und Streetballanlagen<br />

für Sauberkeit und Sicherheit. Zahlreiche<br />

Spielgeräte wurden in Eigenleistung ausgetauscht und<br />

erneuert.<br />

Besonderen Einsatz erforderte im Juni das Orkantief<br />

„Xynthia“. Wochenlang waren unsere Mitarbeiter<br />

im Einsatz um Sturmschäden am Straßenbäumen,<br />

in Parkanlagen und Spielplätzen etc. zu beseitigen.<br />

Besonders die Mitarbeiter der <strong>Stadt</strong>gärtnerei waren in<br />

Sachen Baumpfl ege gefordert. Dafür wurden rund<br />

300.000 Euro in Rechnung gestellt.<br />

BBH-Mitarbeiter bei der Montage eines Spielgerätes. Foto: BBH<br />

Für die <strong>Stadt</strong>gärtnerei galt es, im Jahr eins nach der<br />

Landesgartenschau das aufgeblühte <strong>Rosenheim</strong> im<br />

<strong>Stadt</strong>bereich zu erhalten und den Mangfallpark<br />

Ohne moderne Technik und ausgereifte Logistik läuft auch<br />

im Baubetriebshof nichts mehr. Foto: BBH<br />

Seite 161 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

nach den Vorgaben der <strong>Stadt</strong>planung zu pfl egen und<br />

zu erhalten. Dafür wurden zwei Azubis als fertige<br />

Landschaftsgärtner zusätzlich fest angestellt.<br />

• 63 Parkscheinautomaten im <strong>Stadt</strong>gebiet zentral überwacht, entleert und instand setzt?<br />

• ca. 200 zulassungspfl ichtige Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen in der Werkstatt am Laufen hält?<br />

• 2 Häckselaktionen im Frühjahr und Herbst durchführt, dabei rund 2000 Papiersäcke ausgibt<br />

und ca. 400 m3 Grüngut abholt?<br />

• ca. 100.000 Tüten/Jahr für Hundekot nachfüllt?<br />

• ca. 120 Streusplittkisten im Winter mit mehr als 200 t Splitt befüllt?<br />

• ca. 230 t Kaltmischgut/Jahr zu Straßenreparaturen an Dritte verkauft?<br />

• mehr als 45.000 Verkehrsschilder auf ca. 16.000 Rohrpfosten von den „Taferl-Buam“ umsorgt werden?<br />

• und zu guter Letzt alle Jahre wieder den Christbaum auf dem Christkindlmarkt und vor dem Rathaus aufstellt?<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 162


7.9. <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

Werner Willeitner, Werkleiter <strong>Stadt</strong>entwässerung. Foto: G. Ziehr<br />

Kanalbaumaßnahmen<br />

Aus der Innenstadt von <strong>Rosenheim</strong> müssen bei<br />

Starkregenereignissen aufgrund des hohen Versiegelungsgrades<br />

große Mengen an Niederschlagswasser<br />

abgeleitet werden. Die zentrale Entwässerungsachse<br />

ist dafür der Herderbach. Da seine Abfl ussleistung ab<br />

der Flötzinger Wiese nicht mehr ausreicht, wurde 2010<br />

begonnen, von dort eine 900 Meter lange Druckleitung<br />

(Innendurchmesser 2,4 m) zum Hammerbach zu<br />

bauen.<br />

Der letzte Bauabschnitt der insgesamt neun Millionen<br />

Euro teueren Maßnahme wurde im September <strong>2011</strong><br />

begonnen und wird zeitgleich mit dem Einbau der<br />

Maschinentechnik des Pumpwerks im Sommer <strong>2012</strong><br />

abgeschlossen. Es können dann bis zu 12.000 l/s vom<br />

Herderbach in den Hammerbach abfl ießen.<br />

Mit der neuen Ableitung zum Hammerbach konnte<br />

ein Ausbau des Herderbachunterlaufes mit erheblichen<br />

Eingriff en in Privatgrundstücke vermieden werden.<br />

Neu gestaltet werden musste nur der Bereich zwischen<br />

Ebersbergerstraße und Ledererbach. Eine Sohlvertiefung<br />

war im weiteren noch bis zur Brücke Pernauer<br />

Straße notwendig. Um zukünftig nicht nur die Höhe<br />

des Regenabfl usses aus der Kanalisation zu verringern,<br />

sondern auch den Eintrag von Schmutzstoff en, wurde<br />

das Regenüberlaufbecken auf der Flötzinger Wiese<br />

mit Gesamtkosten von 550.000 € entsprechend den<br />

aktuellen wasserrechtlichen Anforderungen umgebaut.<br />

Bis 2015 sind am Herderbachoberlauf noch mehrere<br />

Maßnahmen für Gesamtkosten von rund 10,3 Millio-<br />

Für die Hochwasserentlastung des Herderbaches werden die 18 t schweren Rohre mit einem patentierten Spezialverfahren verlegt.<br />

Fotos: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

Seite 163 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


7. Städtische Beteiligungen<br />

Sohlvertiefung und Ufersicherung des Herderbaches<br />

vor der Brücke Pernauerstraße. Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

nen Euro vorgesehen, die die Wasserqualität des Herderbaches<br />

weiter verbessern. Um die optimale Lösung<br />

zu fi nden, wurden viele Möglichkeiten untersucht. Für<br />

die bevorzugte Variante wurde <strong>2011</strong> ein Wasserrechtsantrag<br />

gestellt, für den derzeit das Genehmigungsverfahren<br />

läuft. Dies ist Voraussetzung, um <strong>2012</strong> mit den<br />

ersten Baumaßnahmen beginnen zu können.<br />

Schnell und effi zient lief die Runderneuerung des Kanals<br />

in der Burgfriedstraße. Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

Wegen des schlechten Bauzustandes musste <strong>2011</strong> der<br />

Mischwasserkanal in der Burgfriedstraße (Eiprofi l<br />

700/1050 mm) auf einer Länge von 112 m saniert<br />

werden. Aufgrund der großen Kanaltiefe wurde die<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 164<br />

Sanierung grabenlos mit dem sogenannten „Inliner-<br />

Verfahren“ durchgeführt. Hierbei wird ein fl exibler,<br />

harzgetränkter Kunststoff -Schlauch in das alte Rohr<br />

eingezogen, aufgeblasen und ausgehärtet.<br />

Zusätzlicher Vorteil dieses Sanierungsverfahrens: durch<br />

die kurze Bauzeit von einem Monat ließen sich Beeinträchtigungen<br />

des Straßenverkehrs und der Anlieger<br />

erheblich reduzieren. Eine Erneuerung des Kanals<br />

mit off ener Baugrube hätte mindestens drei Monate<br />

gedauert. Die Gesamtkosten der Maßnahme lagen bei<br />

150.000 €.<br />

Der Ortsteil Aising-Schönau wurde <strong>2011</strong> für Kosten<br />

von 380.000 Euro erstmalig mit einem öff entlichen<br />

Schmutzwasserkanal erschlossen. Der Anschluss der<br />

19 Anwesen erfolgt bis zum Frühjahr <strong>2012</strong>.<br />

Bau des öff entlichen Abwasserkanals in Aising-Schönau.<br />

Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

Bis 2014 ist vorgesehen Hohenofen und den südlichen<br />

Bereich der Happinger Austraße an die öff entliche<br />

Kanalisation anzuschließen. 900.000 Euro fi elen <strong>2011</strong><br />

für sieben kleinere Kanalbaumaßnahmen und die<br />

Erstellung der Grundstücksanschlüsse an.<br />

Kläranlage<br />

Nach den großen Baumaßnahmen der letzten Jahre<br />

konnte die Kläranlage <strong>2011</strong> wieder den Regelbetrieb<br />

aufnehmen.


Trotz weiter verbesserter Reinigungsleistung verbraucht die Kläranlage weniger Energie. Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />

Der Reinigungsprozess wurde wesentlich aufwendiger,<br />

da der im Abwasser enthaltene Stickstoff jetzt weitestgehend<br />

entfernt wird. Trotzdem konnten die Energiekosten<br />

der Kläranlage um 50.000 Euro bzw. 16 Prozent<br />

gesenkt werden. Möglich wurde dies durch eine neue<br />

Maschinentechnik sowie eine geänderte Elektro-, Mess-<br />

und Regeltechnik.<br />

Einführung der getrennten Abwassergebühr<br />

Bis zum 31.12.<strong>2011</strong> berechnete <strong>Rosenheim</strong> die Abwassergebühr<br />

nach dem sog. Frischwassermaßstab,<br />

also dem Verbrauch von Frischwasser, das über die<br />

<strong>Stadt</strong>werke bezogen wird. Soweit von Grundstücken<br />

Niederschlagswasser in die öff entliche Kanalisation<br />

abgeleitet wird, gibt es einen pauschalen Zuschlag<br />

von 0,15 € auf die Abwassergebühr. Eine Abrechnung<br />

nach den tatsächlich eingeleiteten Niederschlagswassermengen<br />

erfolgt nicht. Vorteil dieser Abrechnung ist,<br />

dass der Verwaltungsaufwand, den die Gebührenzahler<br />

mitfi nanzieren müssen, sehr gering ist.<br />

Entgegen der früheren Rechtsprechung verlangen die<br />

Verwaltungsgerichte heute in der Regel eine getrennte<br />

Abwassergebühr. Um auch in Zukunft eine<br />

rechtssichere Abgabenerhebung zu gewährleisten,<br />

hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> deshalb zur Einführung<br />

der getrennten Gebühr entschlossen. Hierzu waren<br />

umfangreiche Erhebungen notwendig, unter anderem<br />

eine Befragung der Grundstückseigentümer.<br />

Mit den ermittelten Daten wurde die ab 01.01.<strong>2012</strong><br />

geltende Abwassergebühr neu kalkuliert. Die Niederschlagswassergebühr<br />

für einen Quadratmeter<br />

abfl usswirksame Fläche, die in die öff entliche Kanalisation<br />

entwässert, beträgt demnach jährlich 0,24 €. Die<br />

Gebühr für Schmutzwasser bleibt wie bisher bei 1,38 €<br />

je Kubikmeter, berechnet nach dem Frischwasserverbrauch.<br />

Tendenziell wird die Abwassergebühr soweit<br />

Niederschlagwasser abgeleitet wird<br />

− bei Mehrfamilienhäuser sinken,<br />

− bei Einfamilienhäusern gleich bleiben und<br />

− bei Gewerbebetrieben mit großen Außenfl<br />

ächen steigen.<br />

Insgesamt zeigt sich jedoch, dass die Abwassergebühr<br />

in <strong>Rosenheim</strong> sehr günstig ist. Aus einem<br />

Gebührenvergleich der Deutschen Vereinigung für<br />

Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) für<br />

das Jahr 2009 ergaben sich bei der getrennten Gebühr<br />

für das Schmutzwasser durchschnittliche Gebührensätze<br />

von 2,46 €/m3 und für das Niederschlagswasser von<br />

0,89 €/m3 und Jahr.<br />

Seite 165 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

8.1. Finanzsituation<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 166


Seite 167 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

R e c h n u n g s e r g e b n i s s e (kameral)<br />

Doppische<br />

Ergebnisse Planung<br />

2004 2005 2006 2007 2008 vorl. 2009 vorl. 2010 vorl. <strong>2011</strong>*5<br />

Einwohner am 30.06 des Jahres 60.039 60.049 60.183 60.465 60.460 60.689 61.014 61.300<br />

Verwaltungshaushalt in EUR (bis 2007)/<br />

Einzahlungen a. lfd. Verw.-Tätigk.<br />

116.862.893 125.115.275 137.814.277 140.525.307 133.449.449 134.509.850 134.894.841 140.059.360<br />

Vermögenshaushalt in EUR (bis 2007)/<br />

Auszahlungen aus Invest.- u. Finanz.-Tätigk.<br />

28.101.471 33.338.929 44.864.368 49.811.227 45.067.139 38.185.848 42.291.824 37.020.400<br />

Gesamthaushalt 144.964.364 158.454.204 182.678.645 190.336.534 178.516.588 172.695.698 177.186.665 177.079.760<br />

Steuern/Zuwendungen usw. in EUR 70.541.018 79.353.195 89.968.270 91.362.407 98.635.578 100.426.354 100.097.729 102.041.400<br />

- davon Gewerbesteuer 27.025.106 37.326.532 44.623.612 43.061.242 39.444.257 36.552.192 34.653.342 37.500.000<br />

Hebesatz Gewerbesteuer 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H.<br />

- davon Bet. am Umsatzsteueraufkommen 3.062.973 3.119.591 3.263.254 3.681.539 3.774.551 3.770.759 3.826.248 3.920.000<br />

- davon Grundsteuern A und B 8.659.286 8.847.495 9.294.951 9.027.816 9.013.964 9.138.334 9.149.517 9.203.000<br />

Hebesätze Grundsteuern A / B 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H.<br />

- davon Einkommensteueranteil 17.992.659 18.123.501 19.527.868 22.861.081 25.257.564 23.887.299 23.107.610 23.100.000<br />

Personalausgaben / -auszahlungen 29.023.986 29.467.996 30.649.840 30.817.905 31.645.707 32.884.946 32.133.564 33.713.300<br />

- in % vom Verwaltungshaushalt 24,84 23,55 22,24 21,93 23,71 24,45 23,82 24,07<br />

Zuführung an Vermögenshaush. in EUR (bis<br />

2007); Saldo aus lfd. Verw.-Tätigk.<br />

6.730.290 8.646.728 21.590.342 20.541.914 14.205.051 10.549.011 12.192.130 10.408.100<br />

Mind.zuf.an Vermögenshaush. in EUR *1 3.430.497 3.422.949 3.123.853 3.187.566 3.424.514 3.613.908 3.719.245 3.860.200<br />

Zuführung abzügl. Mindestzuführung in EUR 3.299.793 5.223.779 18.466.489 17.354.348 10.780.537 6.935.103 8.472.885 6.547.900<br />

Rücklagenzuführung/ -entnahme in EUR * 5 / ab<br />

2008 Finanzierung über liquide Mittel<br />

0 +1.043.057 +5.107.680 +1.980.889 +1.310.235 -12.200.000 -2.867.196 -1.064.100<br />

Mindesthöhe d. Rücklagen in EUR *2 1.108.719 1.150.931 1.202.674 1.265.974 --- --- --- ---<br />

Höhe d. Rücklage z. 31.12. d.Jahres in EUR * 5 6.392.619 7.435.676 12.533.131 14.963.247 --- --- --- ---<br />

Schuldenstand ohne Eigenbetriebe in EUR *3 75.016.686 76.493.737 77.870.584 77.783.015 77.778.499 77.383.431 76.874.324 86.190.324<br />

- je Einwohner in EUR *3 1.249 1.274 1.293 1.286 1.286 1.275 1.260 1.406<br />

Schuldendienst (Zins + ordentl.Tilg.) in EUR 6.402.199 6.350.310 5.820.346 6.006.052 6.373.442 5.962.968 5.738.096 6.181.200<br />

notwendige Kreditaufnahme in EUR 4.951.496 4.568.551 4.500.000 3.100.000 3.420.000 3.200.000 3.200.000 8.260.200<br />

Netto-Neuverschuldung *4 +1.520.999 +1.145.602 -523.853 -372.398 -4.514 -413.908 -519.245 +4.400.000<br />

Baumaßnahmen in EUR 7.584.604 8.419.009 16.622.786 20.423.989 21.402.404 28.110.418 15.399.562 16.250.300<br />

* 1: Ordentliche Tilgung von Krediten * 2: 1% vom Durchschnitt der Ausgaben des Verwaltungshaushaltes der letzten drei Jahre<br />

* 3: Maximalstand Ende <strong>2011</strong> unter Berücksichtigung der noch nicht ausgeschöpften * 4: Kreditaufnahmen abzüglich ordentliche Tilgung (nach Rechnungsergebnissen und Ansätzen,<br />

Kreditermächtigung aus Vorjahren<br />

unterscheidet sich von der Schuldenstatistik (tatsächliche Kreditaufnahmen)<br />

* 5 aus dem Finanzhaushalt abgeleitete Zahlen<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 168


8.2. Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

Quelle: Statistisches Landesamt<br />

Seite 169 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

Arbeitslosenquoten der kreisfreien Städte in Bayern<br />

in Prozent für Oktober <strong>2011</strong><br />

Quelle: http://statistik.arbeitsagentur.de/<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>/ IV-50 Meixner 22.11.2010<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 170


Entwicklung der Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten jeweils im Dezember<br />

Seite 171 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

8.3. Entwicklung der Steuereinnahmen 2000 bis <strong>2011</strong> (einschl. Prognosewerte <strong>2012</strong>)<br />

Jahr<br />

Steuereinnahmen<br />

insgesamt<br />

(netto)<br />

davon<br />

Steuereinnahmen<br />

brutto<br />

davon<br />

Grundsteuer<br />

A + B<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 172<br />

Gewerbesteuer<br />

(brutto)<br />

Steuerart<br />

Sonstige<br />

Gemeindesteuern<br />

Gemeindeanteil<br />

an der<br />

Einkommensteuer<br />

Gemeindeanteil<br />

an der<br />

Umsatzsteuer<br />

Gewerbesteuerumlage<br />

(-)<br />

2000 54.430 59.736 8.116<br />

in TEUR<br />

27.855 53 20.591 3.121 5.306<br />

2001 48.005 53.183 8.044 21.559 53 20.408 3.119 5.178<br />

2002 49.226 54.866 8.126 23.544 52 20.077 3.067 5.640<br />

2003 52.270 61.016 8.360 30.637 53 18.909 3.057 8.746<br />

2004 51.179 57.254 8.630 27.512 56 17.933 3.063 6.075<br />

2005 59.442 66.570 8.795 36.476 55 18.124 3.120 7.128<br />

2006 68.330 77.148 9.296 45.005 56 19.528 3.263 8.818<br />

2007 70.515 78.152 8.992 42.677 57 22.773 3.653 7.637<br />

2008 70.908 77.546 9.014 39.444 55 25.258 3.775 6.638<br />

2009 67.677 73.410 9.135 36.557 60 23.887 3.771 5.733<br />

2010 64.397 70.796 9.150 34.653 59 23.108 3.826 6.399<br />

<strong>2011</strong> Plan 67.222 73.785 9.203 37.500 62 23.100 3.920 6.563<br />

<strong>2012</strong> Prognose 72.560 79.540 9.353 40.500 62 25.565 4.060 6.980


8.4. Stiftungen – Selbstständige und Unselbstständige Stiftungen<br />

SELBSTÄNDIGE STIFTUNGEN<br />

Anne Oswald Stiftung Förderung von Volksbildung, Kultur und Wissenschaften<br />

Bürgerheimstiftung <strong>Rosenheim</strong> Förderung der Altenhilfe zugunsten bedürftiger<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Bürger<br />

Dr. Geiger‘sche Stipendienstiftung Ausbildungs- und Studienbeihilfen für leistungsorientierte<br />

und bedürftige <strong>Rosenheim</strong>er Schüler, Studenten und<br />

Meisterschüler von überdurchschnittlicher Begabung<br />

– die Stiftungssatzung und der Vergaberichtlinien wurden<br />

<strong>2011</strong> geändert<br />

Georg-Hegenauer-Stiftung <strong>Rosenheim</strong> Förderung der Altenhilfe<br />

Helene Stadelmayr-Stiftung Förderung der Altenhilfe<br />

H. u. G. Wessel Stiftung Förderung v. Gesundheitspfl ege und Wohlfahrtswesen,<br />

Hospiz und Nachbarschaftshilfe<br />

Kultur- und Sozialstiftung des Oberbürger- Pfl ege des kulturellen Lebens, der Bildung, Kunst, Kultur und<br />

meisters der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, Wissenschaft sowie Förderung sozialer und karitativer<br />

Dr. Michael Stöcker Aufgaben, insbes. der Altenhilfe und Behindertenarbeit<br />

Kultur- und Sportstiftung der Förderung von Kultur, Kunst und Sport<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

Reichalmosenstiftung Unterstützung bedürftiger <strong>Rosenheim</strong>er sowie von Kindern,<br />

die aus sozialen Gründen oder wegen einer Behinderung<br />

nicht in ihren Familien aufwachsen können<br />

Waisenhausstiftung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> Förderung der Kinder- und Jugendhilfe<br />

– 2009 wurde der 1. Bauabschnitt der Sanierung der<br />

Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung an der Meraner Straße<br />

abgeschlossen.<br />

– Die Bauabschnitte 2 und 3 sind für die nächsten Jahre<br />

vorgesehen.<br />

Seite 173 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

UNSELBSTÄNDIGE STIFTUNGEN<br />

Tokoro-Stiftung Förderung der Alten- und Behindertenhilfe<br />

Nachlaß Hubert Butsch Förderung der Altenhilfe, Kriegsopferhilfe und Pfl ege<br />

des Steinbök’schen Familiengrabes<br />

Kögl-Stiftung Förderung der Alten- und Jugendhilfe u. d. Wohlfahrtswesens<br />

Schenkung Dr. Will Förderung und Unterstützung von älteren und bedürftigen<br />

<strong>Rosenheim</strong>ern<br />

Nachlass Popp Förderung von Altenhilfe und Tierschutz<br />

SPARKASSENSTIFTUNG<br />

ZUKUNFT FÜR DIE STADT ROSENHEIM Mit dieser Stiftung unterstreicht die Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-<br />

Bad Aibling ihre dauerhafte regionale Verbundenheit zur<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, zum Wohl der hier lebenden Bürgerinnen<br />

und Bürger<br />

STIFTUNGSNETZWERK Die Gründung eines Netzwerkes von<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Stiftungen soll initiiert werden<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 174


8.5. Zahlen aus dem Einwohneramt<br />

Bevölkerungszahlen<br />

Einwohner am 31.12.2010 61.299<br />

davon Ausländer (15,9 %) 9.771<br />

Folgende Länder stellen den größten Anteil<br />

an den hier lebenden Ausländern:<br />

Türkei 1.841<br />

Österreich 859<br />

Bosnien-Herzegowina 822<br />

Kroatien 741<br />

Serbien 711<br />

Italien 590<br />

Bürgerservice<br />

Das Einwohneramt hat im Jahr <strong>2011</strong> rund<br />

Personalausweise 6.660<br />

Reisepässe 3.650<br />

Kinderausweise 830<br />

vorläufi ge Reisepässe 63<br />

vorläufi ge Personalausweise 660<br />

ausgestellt.<br />

Zahlen zu Einbürgerungen<br />

Durchgeführte Einbürgerungen 90<br />

Seite 175 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

8.6. Zahlen aus dem Standesamt<br />

(Ergebnisse des 1.-3. Quartals, hochgerechnet auf das Jahr <strong>2011</strong>)<br />

Geburten<br />

Knaben<br />

Mädchen<br />

deutsch<br />

ausländisch<br />

Eheschließungen<br />

beide deutsch<br />

Mann deutsch / Frau ausländisch<br />

Mann ausländisch / Frau deutsch<br />

beide ausländisch<br />

Lebenspartnerschaften<br />

Männer-Paar<br />

Frauen-Paar<br />

Mann deutsch/ Mann ausländisch<br />

Frau deutsch/ Frau ausländisch<br />

Sterbefälle<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Kirchenaustritte<br />

<strong>2011</strong><br />

1373<br />

701<br />

672<br />

1.314<br />

59<br />

199<br />

159<br />

19<br />

14<br />

7<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 176<br />

4<br />

1<br />

3<br />

0<br />

0<br />

952<br />

509<br />

443<br />

303<br />

2010<br />

1454<br />

739<br />

715<br />

1.395<br />

59<br />

194<br />

140<br />

25<br />

22<br />

7<br />

9<br />

5<br />

4<br />

2<br />

0<br />

976<br />

489<br />

487<br />

516<br />

2009<br />

1452<br />

752<br />

700<br />

1.409<br />

43<br />

218<br />

193<br />

7<br />

11<br />

7<br />

Quelle: AutiSta-Auswertungen des Standesamtes <strong>Rosenheim</strong><br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1004<br />

519<br />

485<br />

300


8.7. Friedhofsstatistik<br />

(Ergebnisse des 1.-3. Quartals, hochgerechnet auf das Jahr <strong>2011</strong>)<br />

Sterbefälle<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Bestattungen<br />

gesamt<br />

Überführungen<br />

gesamt<br />

Erdbestattungen<br />

Am Kapuzinerkloster<br />

Aising<br />

Fürstätt<br />

gesamt<br />

Urne Erde<br />

Am Kapuzinerkloster<br />

Aising<br />

Fürstätt<br />

gesamt<br />

Urne Wand<br />

Am Kapuzinerkloster<br />

Aising<br />

gesamt<br />

Urnen Gemeinschaftsgrab<br />

(anonym)<br />

<strong>2011</strong><br />

952<br />

509<br />

443<br />

418<br />

694<br />

171<br />

14<br />

3<br />

188<br />

177<br />

16<br />

1<br />

194<br />

26<br />

7<br />

33<br />

4<br />

2010<br />

976<br />

489<br />

487<br />

455<br />

665<br />

171<br />

23<br />

5<br />

199<br />

193<br />

20<br />

2<br />

215<br />

25<br />

11<br />

36<br />

Seite 177 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />

5<br />

2009<br />

1004<br />

519<br />

485<br />

507<br />

650<br />

200<br />

23<br />

2<br />

225<br />

226<br />

12<br />

4<br />

242<br />

24<br />

14<br />

38<br />

2<br />

Quelle: Eigenstatistik Friedhofsverwaltung <strong>Rosenheim</strong>


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

8.8. Zahlen aus dem Gewerbeamt<br />

GEWERBEANMELDUNGEN<br />

GEWERBEABMELDUNGEN<br />

REISEGEWERBEKARTEN<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 178<br />

GEWERBEUMMELDUNGEN<br />

GESTATTUNGEN § 12 GasG<br />

ERLAUBNISS<br />

Gewerbe- und Gaststättenrecht


8.9. Zahlen aus der Zulassungsstelle<br />

Bestand an zugelassenen Kraftfahrzeugen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> (Stand: 1.1.)<br />

Fahrzeugart Jahr<br />

1981 1991 2001 2008* <strong>2011</strong><br />

Kraftfahrzeugbestand insg. 21.774 30.957 39.369 35.427 36.351<br />

(ohne Anhänger)<br />

davon<br />

Personenkraftwagen u. Kombis 19.057 26.860 32.689 29.810 30.581<br />

Omnibusse 52 56 46 39 42<br />

Krafträder 808 1.417 2.866 2.881 3.113<br />

Nutzfahrzeuge (LKW, Zugmaschinen) 1.857 2.624 2.734 2.697 2.615<br />

Anhänger 1.078 1.759 2.903 3.036 3.197<br />

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistische Berichte, 1.1.<br />

Zusammengestellt: <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Rosenheim</strong>, November <strong>2011</strong>.<br />

*Auff allend ist der gravierende Rückgang der Bestandszahlen im Vergleich zu den Vorjahren.<br />

Dafür gibt es eine Erklärung: Zum 01.03.2007 trat die neue Fahrzeug-Zulassungsverordnung in Kraft. Damit ist die Unterscheidung in vorübergehend<br />

stillgelegte und endgültig abgemeldete Fahrzeug weggefallen. Es gibt jetzt nur noch eine Außerbetriebsetzung. Bis 01.03.2007 wurden die vorübergehend<br />

stillgelegten Fahrzeuge dem Bestand hinzugerechnet, da die Akten bis zu 18 Monate nach Stilllegedatum weitergeführt wurden. Die seit 01.03.2007 außer<br />

Betrieb gesetzten Fahrzeuge fallen jedoch sofort aus dem Gesamtbestand raus, die Akten werden abgeschlossen. Daraus ergibt sich der Rückgang der<br />

Bestandszahlen.<br />

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistische Berichte, 01.01.<strong>2011</strong>.<br />

Zusammengestellt: <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Rosenheim</strong>, November <strong>2011</strong>.<br />

Seite 179 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

8.10. Schülerzahlen der <strong>Rosenheim</strong>er Schulen<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> ist Sachaufwandsträger für 15 Schulen im <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

1. Astrid-Lindgren-Grundschule mit 229 Schüler in 11 Klassen<br />

2. Grundschule Prinzregentenstraße mit 404 Schüler in 19 Klassen<br />

3. Grundschule Erlenau mit 252 Schüler in 12 Klassen<br />

4. Grundschule Happing mit 236 Schüler in 12 Klassen<br />

5. Grundschule Pang mit 205 Schüler in 9 Klassen<br />

6. Mittelschule am Luitpoldpark 504 Schüler in 25 Klassen<br />

7. Volksschule Aising mit 483 Schüler in 23 Klassen<br />

davon in der Grundschule 267 Schüler in 12 Klassen<br />

in der Mittelschule 216 Schüler in 11 Klassen<br />

08. Volksschule Fürstätt mit 454 Schüler in 23 Klassen<br />

davon in der Grundschule 242 Schüler in 12 Klassen<br />

in der Mittelschule 212 Schüler in 11 Klassen<br />

09. Volksschule Westerndorf St. Peter mit 348 Schüler in 18 Klassen<br />

davon in der Grundschule 181 Schüler in 9 Klassen<br />

in der Mittelschule 167 Schüler in 9 Klassen<br />

10. Städtische Mädchenrealschule mit 749 Schüler davon<br />

46,19 % aus dem Landkreis<br />

11. Johann-Rieder-Realschule mit 948 Schüler davon<br />

49,47 % aus dem Landkreis<br />

12. Finsterwalder-Gymnasium mit 885 Schüler davon<br />

51,07 % aus dem Landkreis<br />

13. Ignaz-Günther-Gymnasium mit 1.261 Schüler davon<br />

61,93 % aus dem Landkreis<br />

14. Karolinen-Gymnasium mit 1.040 Schüler davon<br />

45,96 % aus dem Landkreis<br />

15. Sonderpädagogisches Förderzentrum 174 Schüler davon<br />

9,77 % aus dem Landkreis<br />

Die Schülerzahlen wurden zum Stichtag 1.10.<strong>2011</strong> erhoben. Die Gesamtschülerzahlen sind<br />

seit Jahren konstant, mit Ausnahme der stetigen Zunahme der Schüler an den Realschulen.<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 180


8.11. Wohnraumförderung<br />

Die Zahlen beziehen sich auf die bis Ende Dezember <strong>2011</strong> voraussichtlich bewilligten Mittel:<br />

Staatliche Baudarlehen: 330.000 €<br />

10 Anträge<br />

Staatliche Zuschüsse: 24.000 €<br />

9 Anträge<br />

Bayer. Zinsverbilligungsprogramm<br />

(Darlehen): 884.000 €<br />

12 Anträge<br />

Städt. Familienprogramm<br />

(Zuschuss): 0 €<br />

derzeit keine Mittel vorhanden<br />

Städt. Modernisierungsprogramm<br />

(Darlehen): 15.000 €<br />

2 Anträge<br />

Einkommensorientierte Förderung: 60.000 €<br />

(staatl. Zusatzförderung für Mietwohnraum)<br />

5 Objekte mit 60 Wohnungen<br />

Seite 181 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />

8.12. Der <strong>Stadt</strong>rat und seine Sitzungen<br />

Sitzungen <strong>2011</strong>:<br />

<strong>Stadt</strong>rat (inkl. Ferienausschuss) 10<br />

Haupt- und Finanzausschuss 9<br />

Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien 4<br />

Personalausschuss 8<br />

Rechnungsprüfungsausschuss 4<br />

Schul-, Kultur- und Sportausschuss 4<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungsund<br />

Baugenehmigungsausschuss 10<br />

Stiftungsausschuss 2<br />

Umweltausschuss 4<br />

Ausschuss für Verkehrsfragen und ÖPNV 3<br />

Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus 5<br />

Werkausschuss Baubetriebshof 3<br />

Werkausschuss <strong>Stadt</strong>entwässerung 4<br />

Davon kombinierte Sitzungen:<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />

mit Umweltausschuss 30.03.<strong>2011</strong><br />

Personalausschuss mit Rechnungsprüfungsausschuss<br />

30.05.<strong>2011</strong><br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />

mit Ausschuss für Wirtschaft und<br />

Tourismus 01.06.<strong>2011</strong><br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 182<br />

Geplante Sitzungen <strong>2012</strong>:<br />

<strong>Stadt</strong>rat (inkl. Ferienausschuss) 12<br />

Haupt- und Finanzausschuss 11/12<br />

Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien 4<br />

Personalausschuss 6<br />

Rechnungsprüfungsausschuss 4<br />

Schul-, Kultur- und Sportausschuss 3<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und<br />

Baugenehmigungsausschuss 10<br />

Stiftungsausschuss 2<br />

Umweltausschuss 2<br />

Ausschuss für Verkehrsfragen und ÖPNV 4<br />

Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus 4<br />

Werkausschuss Baubetriebshof 2<br />

Werkausschuss <strong>Stadt</strong>entwässerung 3<br />

Haupt- und Finanzausschuss mit Ausschuss<br />

für Wirtschaft und Tourismus 20.09.<strong>2011</strong><br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />

mit Umweltausschuss 22.09.<strong>2011</strong><br />

Ausschuss für Kinder und Familien mit Schul, Kultur- und<br />

Sportausschuss 06.12.<strong>2011</strong>


Seite 183 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


Stichwortverzeichnis<br />

Stichwortverzeichnis<br />

A<br />

Abwassergebühr 165<br />

ACE-Café 119<br />

Aisingerwies 44<br />

Altstadtsanierung 27<br />

Arbeitslosenzahlen 13<br />

Arbeitssicherheit 116<br />

Asylbewerber 64<br />

Ausgleichsfl ächen 11<br />

Aventura 16, 21<br />

B<br />

Bahngelände Süd/ Nord 8, 11, 12, 13, 14, 19,<br />

23, 27, 31, 41<br />

BayWa-Wiese 25<br />

Beschwerdemanagement 121<br />

Bezirksumlage 5, 6<br />

Bildungs- und Teilhabepaket 65<br />

Blaues Haus 52<br />

Buchpaten-Projekt 84<br />

Bundeskinderschutzgesetz 54<br />

Bürgerhaus Happing 26, 37, 154<br />

Bürgerstiftung 34, 35<br />

C<br />

Chiemsee Alpenland Tourismus Verband 15<br />

CIMA 18, 20, 22<br />

D<br />

Diakonisches Werk <strong>Rosenheim</strong> 52, 91<br />

E<br />

Ehrenamtskarte 68<br />

Einzelhandelsentwicklungskonzept 18, 22, 23<br />

Energiekonzept 2025+ 140, 143<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 184<br />

Energiesparfamilie 47<br />

Ergebnishaushalt 5, 8, 9<br />

Existenzgründerzentrum 157<br />

F<br />

Fernwärme 140<br />

FIAN 47<br />

Finanzhaushalt 5, 7<br />

Fit in die Zukunft, FitZ 56<br />

Freie Turnerschaft 61<br />

Fußgängerwegweisung 27<br />

G<br />

Ganztagesbetreuung 58<br />

Gewerbegebiete 13, 25, 39<br />

Gewerbsteuer 6, 10<br />

Gewerbesteuerumlage 6<br />

Greenpeace 47<br />

Grüner Pass 66<br />

GRWS 24, 26, 64, 88<br />

H<br />

Häusliche Gewalt 120<br />

Hammerbach 38, 163<br />

Herbstfest 103, 104<br />

Herderbach 38, 44, 163, 164<br />

Hochschule <strong>Rosenheim</strong> 122, 157<br />

Hochwasserschutz 44<br />

Hubertusstraße 39, 45, 109<br />

HypoVereinsbank 37<br />

I / J<br />

Ichikawa 15, 125<br />

Inklusion 69<br />

Internationaler Frauentag 120


JobFit 116<br />

Johann-Rieder-Realschule 58<br />

Jugend im Rathaus 108, 113<br />

K<br />

Karolinen-Gymnasium 60, 125<br />

Katholisches Bildungswerk 47<br />

Kläranlage 165<br />

Klimamobil 47<br />

Kolumbarium 111<br />

Koordinierende Kinderschutzstelle 54<br />

Künstlerhof 73<br />

Kufsteiner Straße Ausbau 12, 38<br />

Kulturforum <strong>Rosenheim</strong> e.V. 73<br />

L<br />

Lazise 69, 118, 124<br />

Lebensmittelüberwachung 104<br />

Ludwigsplatz 41<br />

M<br />

Mehrgenerationenhaus 65<br />

Mittelschulen 58<br />

Mittelschule Fürstätt 59<br />

Mühlbachbogen 24, 28, 155<br />

N<br />

Naturfreunde e.V. 46<br />

Netto-Neuverschuldung 8, 9<br />

Nightshopping 19<br />

O<br />

Oberwöhr 42, 44<br />

P<br />

Passivhauskreis 47<br />

P+R-Anlage 41<br />

PTSV <strong>Rosenheim</strong> 61<br />

Q<br />

Quali-Paten 76<br />

Quartiersmanagement 28, 29<br />

R<br />

RoMed Klinik Bad Aibling 132<br />

RoMed Klinik Prien 133<br />

RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong> 135<br />

RoMed Klinik Wasserburg 138<br />

<strong>Rosenheim</strong> 2025 16, 20, 21, 50<br />

<strong>Rosenheim</strong> Cops 150<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Mädchentag 120<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Sommerfestival 17<br />

<strong>Rosenheim</strong>er Stiftertag 71<br />

ROSIK e.V. 123<br />

Rothenfußer-Stiftung 25<br />

S<br />

Salzstadel 28, 30, 40, 88<br />

Schuldenstand 8<br />

Schulkinderbetreuungsplan 56<br />

Sommerfestival 17<br />

Soziale <strong>Stadt</strong> 27, 33<br />

Sozialraumorientierte Jugendhilfe 52<br />

Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling 14, 15, 16, 47, 157<br />

Sparkassenstiftung 35, 71, 74, 76, 174<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption,<br />

s. <strong>Rosenheim</strong> 2025 <strong>Stadt</strong>oasen 28<br />

<strong>Stadt</strong>-Umlandverband SUR 16<br />

<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> SWRO 36, 40, 47, 109, 157<br />

Städtische Realschule für Mädchen<br />

Standortrankings 13<br />

Seite 185 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


Straßenbeleuchtung 143<br />

Südtiroler Platz 31<br />

SV Westerndorf St. Peter 61<br />

T<br />

Trinkwassergewinnung 144<br />

U<br />

Umweltpreis 46<br />

Umweltfest 46<br />

V<br />

Stichwort-/Personenverzeichnis<br />

Verein Pro Arbeit 76<br />

Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> 82, 119<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 186<br />

Volksschule Aising 180<br />

Volksschule Fürstätt 7, 47, 180<br />

Volksschule Westerndorf-St. Peter 180<br />

Volkszählung vgl. Zensus<br />

Vormundschaftsreform 51, 52<br />

W<br />

Waldspaziergang 47<br />

Waldwoche 47<br />

Wirtschaftstag 15<br />

Wohnanlage Finsterwalderstraße 154<br />

X Y Z<br />

Zensus 23, 24<br />

Zentrales Immobilienmanagement 121


Personenverzeichnis<br />

A<br />

Aysal, Serkan 37<br />

B<br />

Bartsch, Josef 114<br />

Bauer, Gabriele 3, 14, 18, 54, 71, 73, 79, 84,<br />

106, 109, 113, 114, 115, 116, 119,<br />

124, 133, 135, 136<br />

Baumgartl, Martin 139<br />

Baumgartner, Susanne 148<br />

Beck, Thomas Prof. Dr. 137<br />

Beilhack, Stephan 115<br />

Berberich, Robert 73, 79<br />

Bergbauer, Lucas 139<br />

Berger, Hannes 122<br />

Berger, Lukas 79<br />

Berger, Walter 11, 71<br />

Bernecker, Andreas 139<br />

Berr, Franz Xaver 98<br />

Bertoldi, Claudio 124<br />

Biechl, Annemarie 135<br />

Binder, Julia 74<br />

Birck, Harald 91<br />

Bliestle, Lara 87<br />

Brandmair, Wolfgang Dr. 132, 133<br />

Brauner, Karl-Heinz 125<br />

Breitung, Bernhard 89<br />

Bromirski, Karola 122<br />

Brühl, Götz Dr. 3, 140<br />

Budde, Nadia 92<br />

Bürger, Franziska 82<br />

Bugl, Thomas 4, 14, 112<br />

Buttenberg, Tina 96<br />

C<br />

Capucon, Renaud 149<br />

Carattoni, Agostino 124<br />

Ceylan, Bülent 149<br />

Cilwa, Gabriele 125<br />

Cink, Jörg-Uwe 82<br />

Cybulska, Helmut 3, 20<br />

Czaranecki, Stefan Dr. 134, 135<br />

D<br />

Dambach, Dietmar 80<br />

Dambach, Eleonore 89, 135<br />

Dankl, Andrea 96<br />

Dasch, Herbert 114<br />

Daxlberger, Hans 134<br />

Decker, Dieter 85<br />

Delp, Susanne 90<br />

Denk, Leah 79<br />

Dettl, Stefan 17<br />

de Haan, Linda 92<br />

Dirnaicher, Helmut 94<br />

Donati, Lauretta 125<br />

E<br />

Eberle, Jan-Peter 122<br />

Eckel, Florian Dr. 133<br />

Eder, Andrea 10<br />

Endriß, Lisa 91<br />

Ertl, Oliver 10, 71<br />

F<br />

Feest, Christian Prof. Dr. 150<br />

Feindor, Roland Prof. Dr. 122<br />

Finsterwalder, Hansjörg 114<br />

Fischer, Kurt 82<br />

Fleischmann, Peter Dr. 99<br />

Franceschini, Renzo 124, 125<br />

Frick, Evelyn Dr. 80<br />

Friede, Klaus 82<br />

Seite 187 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


G<br />

Personenverzeichnis<br />

Gabetta, Sol 149<br />

Gammel, Sascha 149<br />

Gerbig, Monika 10, 71<br />

Gerscher, Petra 91<br />

Godon, Ingrid 92<br />

Gold, Helga 120<br />

Grammelsberger, Josef 134<br />

Greenberg, Clement 94<br />

Grießl, Sabine 135<br />

Gropper, Josef 114<br />

Gruber, Martina 10<br />

Grundei, Manfred 122<br />

H<br />

Häusler, Elisabeth 68<br />

Halser, Horst 62<br />

Hamberger, Josef 73<br />

Hanke, Marc Dr. 135<br />

Hauser, Monika 91<br />

Heidelbach, Nikolaus 92<br />

Heider, Peter Dr. 135<br />

Heindl, Anton 3, 122, 124<br />

Helf, Gertraud Dr. 137<br />

Hennes, Susanna 74<br />

Herrmann, Joachim 107<br />

Hess, Christian 92<br />

Heyer, Helene 79<br />

Hillenbrand, Christoph Dr. 71<br />

Hörmann, Christian 18<br />

Hötzel, Rudolf 124<br />

Hofstetter, Georg sen. 47, 48<br />

Hofstetter, Georg jun. 47, 48<br />

Horner, Oliver 103<br />

Huber, Doris 114<br />

Huml, Melanie 135, 136<br />

I / J<br />

Ittlinger, Sabine 139<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 188<br />

Janssen, Michael 79<br />

Jonas, Bruno 149<br />

Jones, Jasper 94<br />

Jung, Willi 116<br />

K<br />

Kaempfel, Michl 99<br />

Kannopka, Ursula 89<br />

Karavil, Sedat 36<br />

Kathrein, Anton Prof. Dr. Dr. 3<br />

Kellner, Mathias 17<br />

Keneder, Michael 3, 50, 65, 72<br />

Klessinger, Reinhard 94<br />

Kley, Corinna 89<br />

Knarr, Franz 90<br />

Knothe, Christoph Dr. 137<br />

Kräuter, Silvia 35<br />

Krikkay, Bernhard 124<br />

Koch, Hermann 3, 102<br />

Korkmaz, Nail 37<br />

Korn, Fadumo 88<br />

Kuhl, Anke 92<br />

Kurz, Arno 82<br />

L<br />

Lang, Andrea 37<br />

Lederer, Lothar Walter 62<br />

Leibl, Wilhelm 97<br />

Leicht, Gabriele 79, 124<br />

Leicht, Nicole 76, 85<br />

Leicht, Walter 78, 79<br />

Lerchenberg, Michael 88<br />

Leicht, Nicole 76<br />

Leistner, Frank 58<br />

Liebermann, Max 97<br />

Lohner, Hanns Dr. 137<br />

Ludwig, Stefan 3, 34, 153<br />

Lukas, Franz 124<br />

Lutz, Peter 3, 148


M<br />

Marburger, Erhard 132, 133<br />

Märkl, Rolf 73, 79<br />

März, Sophie 79<br />

Maier, Hubert 94<br />

Maierthaler, Alfons 71<br />

Mair, Karl 97, 99<br />

Mauritz, Christian 132, 133<br />

Mayer, Christine 69, 70<br />

Mayer, Renate M. 88, 89<br />

Mayr, Julius Dr. 97<br />

Meixner, Christian 64, 65<br />

Mey, Reinhard 149<br />

Meyrl, Hans 3<br />

Miesbeck, Peter 3, 151<br />

Moser, Korbinian 79<br />

Moser, Luise 79<br />

Müller, Christian Lorenz 88<br />

Multrus, Robert 124<br />

Mutter, Anne-Sophie 149<br />

N<br />

Nagl, Hermann 82<br />

Neiderhell, Josef 134, 139<br />

Neugebauer, Kathrin 138<br />

Neumann, Laura 79<br />

Nicolis, Roberto 70<br />

Niedermeier, Bernhard 79<br />

Nijland, Stern 92<br />

Noichl, Maria 34<br />

Nolasco, Robin 21<br />

O<br />

Oeckler, Werner 160<br />

Orgler, Eva 71<br />

Orgler, Manfred 109<br />

Oster, Horst 82, 83<br />

Ott, Maja 94<br />

P<br />

Pfaff eneder, Gertraud 113<br />

Pfaff eneder, Günther 130,133, 137, 139<br />

Pfaffi nger, Christina 16<br />

Plass, Jonas 114<br />

Pohl, Peter 94<br />

Prentl, Gerhard 122<br />

Pretterer, Josef 95<br />

Prill, Benedikt 65<br />

Promberger, Kurt Prof. Dr. 122<br />

Przybilla, Harald 48<br />

Q<br />

R<br />

Raabe, Max 149<br />

Rashid, Ingo Taleb 126<br />

Rauscher, Ingeborg 82<br />

Rauscher, Stefan 79<br />

Rechenauer, Isolde 71<br />

Rehm, Dieter 93<br />

Reich-Opperer, Brigitte 86<br />

Reischl, Harald Dr. 138<br />

Ritter, Christoph Prof. Dr. von 135<br />

Rose, Gerd 51<br />

S<br />

Santer, Manfred 3, 153<br />

Satzger, Udo 125<br />

Schaff er, Hanne Dr. 119<br />

Schaller, Janina 16<br />

Schildhauer, Katharina 79<br />

Schleich, Eduard 94<br />

Schmich, Anita 96<br />

Schmidmayer, Katharina 80<br />

Schmitt, Franz Josef Prof. Dr. 122<br />

Schneid, Wolfgang Dr. 138<br />

Schnitzenbaumer, Michael Dr. 135<br />

Schnurr, Christoph 90<br />

Seite 189 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12


Personenverzeichnis/ Impressum<br />

Schröttle, Monika Dr. 120<br />

Schuch, Herbert 149<br />

Schulz, Verena 85<br />

Schusser, Ernst 98<br />

Schwarzmann, Martina 149<br />

Seehofer, Horst 143<br />

Siegel, Kathrin 79<br />

Skorupa, Sascha 36<br />

Sperl, Johann 94, 97<br />

Spiegelberger, Sebastian Dr. 73<br />

Spies, Reinhilde 135, 136<br />

Spitzweg, Carl 94<br />

Stadler, Maria 76<br />

Stammberger, Fried 80<br />

Stecher, Isabella 124<br />

Stechl, Elisabeth 97<br />

Steff an, Hannah 74<br />

Stegmayer, Toni 93<br />

Stein, Roland 3<br />

Steinbauer, Lukas 79<br />

Stelter, Uta 133<br />

Stern, Andreas Dr. 146<br />

Stichaner, Peter 36<br />

Stöttner, Klaus 135<br />

Strasser, Peter Dr. 133, 134<br />

Stürmer, Christina 17<br />

T<br />

Tan, Shaun 92<br />

Techert, Holger 15<br />

Tepe, Gunnar Prof. Dr. 132<br />

Thiele, Jens 92<br />

Thum, Bärbel 124<br />

Tischer, Peter 135<br />

Tomczyk, Martin 114<br />

Tomschiczek, Peter 91<br />

Tomschiczek, Boris 91<br />

Tran, Manh Tung 79<br />

Trifellner, Bernd 115, 116<br />

Tschentscher, Wolfgang 116, 118<br />

Tütüncü, Yakup 36<br />

<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 190<br />

U<br />

Ulmer, Birgit 113<br />

Unseld, Hannah 76<br />

V<br />

W<br />

Waechter, Philip 92<br />

Waizmann, Gerd 122<br />

Waller, Christian 10<br />

Wartenburger, Lucas 84<br />

Weiland, Franz 97, 125<br />

Werner, Norbert 121<br />

Wiegard, Wolfgang Prof. Dr. 16<br />

Wiegmann, Jürgen 113<br />

Wieland, Verena 65<br />

Wildenburg, Martina 120<br />

Willeitner, Werner 163<br />

Wöhr, Markus Dr. 137<br />

Wöhrle-Russ, Almut 94<br />

Wolf, Oliver Dr. 135<br />

Wollny, Martin 115<br />

Wopfner, Josef 94<br />

Woytinnek, Wieland 89<br />

Wypukol-Klose, Angelika 88<br />

X Y Z<br />

Zacharowa, Ekaterina 114<br />

Zacher, Alois 146<br />

Zacher, Magdalena 79<br />

Zagler, Bernhard 137<br />

Zebhauser, Marianne 97<br />

Zenker, Olaf 36<br />

Zeniuk, Jerry 93<br />

Ziehr, Gerd 89<br />

Zinsmeister, Karl 2, 4, 128


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Presserechtlich verantwortlich:<br />

Beiträge:<br />

Lektorat, Layout, Druckvorstufe:<br />

Redaktion:<br />

Druck:<br />

Bildnachweis:<br />

Aufl age:<br />

Stand:<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

Thomas Bugl, Berufsmäßiger <strong>Stadt</strong>rat<br />

Dezernenten, Fachämter, Gesellschaften, Eigenbetriebe<br />

Für die inhaltliche Richtigkeit der einzelnen Beiträge zeichnen<br />

die jeweiligen Verfasser und Fachämter verantwortlich.<br />

Kannopka – Kommunikation für Unternehmen & AusZeit! – A. Mikec<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, Hauptamt<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, Hauptamt<br />

E. Biebl-Neu, G. Cilwa, Fachämter, K. Friede, IGG, C. Hess, M. Jacobi, R. Lichius,<br />

I. Rashid, D. Rehm, J. Reisner, A. Schellmoser, P. Schlecker, C. Sieberath,<br />

W. Stecher, S. Trux, J. Weber-Ebnet, M. Zerta, G. Ziehr<br />

500 Stück<br />

Januar <strong>2012</strong><br />

Seite 191 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12

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