Rückblick - Ausblick 2011/2012 - Stadt Rosenheim
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Index<br />
Grußwort der Oberbürgermeisterin . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
1.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
1.1. Städtische Haushaltslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
1.2. Städtische Liegenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
1.3. Wirtschaftsförderung | <strong>Stadt</strong>marketing . . . . . . 13<br />
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
2.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
2.1. <strong>Stadt</strong>entwicklung | Bauleitplanung . . . . . . . . . . 21<br />
2.2. <strong>Stadt</strong>sanierung |<br />
Städtebauförderung Innenstadt . . . . . . . . . . . . . 27<br />
2.3. Entwicklung des Bahnhofsareals . . . . . . . . . . . . 31<br />
2.4. Soziale <strong>Stadt</strong> | <strong>Stadt</strong>teilentwicklung . . . . . . . . . 33<br />
2.5. Straßen- und Wegebau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
2.6. Umwelt, Natur und Landschaft . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
3. Soziales und Schule<br />
3.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
3.1. Kinder- und Jugendhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
3.2. Kindertagesstätten<br />
und psychologischer Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
3.3. Schulstadt <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
3.4. Sport & Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
3.5. Senioren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
3.6. Soziale Hilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
3.7. Stiftungsverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
4. Kulturelles und Bildung<br />
4.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
4.1. Kulturelle Förderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />
4.2. Volkshochschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
4.3. Museen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
4.4. <strong>Stadt</strong>bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />
4.5. Städtische Galerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />
4.6. <strong>Stadt</strong>archiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />
5. Sicherheit und Ordnung<br />
5.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />
5.1. Aktuelles aus dem Ordnungsamt . . . . . . . . . . 103<br />
5.2. Feuerwehr | Integrierte Leitstelle . . . . . . . . . . . 105<br />
5.3. Verkehrswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109<br />
5.4. <strong>Rosenheim</strong>er Friedhöfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
6.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112<br />
6.1. Zentrale Öff entlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . 113<br />
6.2. Arbeitgeber <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . . . . . . 115<br />
6.3. Personalratsarbeit in der <strong>Stadt</strong>verwaltung . . 118<br />
6.4. Gleichstellungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119<br />
6.5. Projektarbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . 121<br />
6.6. Städtepartnerschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.0. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128<br />
7.1. RoMed Kliniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130<br />
7.2. <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />
7.3. komro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146<br />
7.4. VKR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148<br />
7.5. GRWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153<br />
7.6. Technologiehof | Dienstleistungscenter . . . . 157<br />
7.7. RoVG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158<br />
7.8. Baubetriebshof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160<br />
7.9. <strong>Stadt</strong>entwässerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163<br />
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
8.1. Finanzsituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166<br />
8.2. Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung . . 169<br />
8.3. Entwicklung der Steuereinnahmen . . . . . . . 172<br />
8.4. Stiftungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />
8.5. Zahlen aus dem Einwohneramt . . . . . . . . . . . 175<br />
8.6. Zahlen aus dem Standesamt . . . . . . . . . . . . . 176<br />
8.7. Friedhofsstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177<br />
8.8. Zahlen aus dem Gewerbeamt . . . . . . . . . . . . 178<br />
8.9. Zahlen aus der Zulassungsstelle . . . . . . . . . . 179<br />
8.10. <strong>Rosenheim</strong>er Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180<br />
8.11. Wohnraumförderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181<br />
8.12. Der <strong>Stadt</strong>rat und seine Sitzungen . . . . . . . . . 182<br />
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184<br />
Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191<br />
Seite 1 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
Grußwort der Oberbürgermeisterin<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
sehr geehrte Damen und Herren des <strong>Stadt</strong>rates,<br />
Foto: Team 13<br />
nach einem Jahrzehnt der intensiven Arbeit an der<br />
Vorbereitung und Durchführung unserer Landesgartenschau<br />
sollte <strong>2011</strong> ein Jahr werden, in dem wir<br />
durchschnaufen, Kraft tanken und uns in der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
einer neuen Perspektive zuwenden. Verwaltung<br />
und <strong>Stadt</strong>rat mussten im Jahresverlauf allerdings<br />
erkennen: Die Betriebsamkeit des Tagesgeschäfts lässt<br />
heutzutage ein Durchschnaufen nicht mehr zu.<br />
Es blieb beim guten Vorsatz.<br />
Dennoch war <strong>2011</strong> ein gutes Jahr. Die heimische<br />
Wirtschaft konnte trotz der internationalen Turbulenzen<br />
an Dynamik noch einmal zulegen.<br />
Der Arbeitsmarkt in der <strong>Stadt</strong> und der Region signalisiert<br />
Vollbeschäftigung. Mit dem Gewerbegebiet<br />
Am Oberfeld stehen für expansions- oder verlagerungswillige<br />
Unternehmen endlich wieder größere<br />
zusammenhängende Flächen im Umfang von insgesamt<br />
6 ha bereit.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 2<br />
Vom wirtschaftlichen Aufschwung haben nicht nur die<br />
Beschäftigten, sondern durch höhere Steuereinnahmen<br />
auch die <strong>Stadt</strong> profi tiert. Für <strong>2012</strong> peilt Finanzdezernent<br />
Karl Zinsmeister auf der Basis des Eckdaten-<br />
Beschlusses des <strong>Stadt</strong>rates den sechsten Haushalt<br />
ohne Netto-Neuverschuldung innerhalb der letzten<br />
sieben Jahre an. Und das, obwohl wir mit dem Bauprogramm<br />
für die Kinderkrippen eine Herkulesaufgabe<br />
zu stemmen haben: Rund 23 Millionen Euro<br />
werden wir bis 2013 aufgewenden, um allen <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Eltern, die dies wünschen, einen Krippenplatz<br />
für ihr Kind zur Verfügung zu stellen. Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, strebt die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> eine Ausbauquote<br />
von 35 % an.<br />
Bis zum Jahr 2013 können nach Planung von Sozialdezernent<br />
Michael Keneder bis zu 29 neue Krippengruppen<br />
gebaut werden, verteilt auf zwölf Standorte<br />
im ganzen <strong>Stadt</strong>gebiet, so dass dann alle <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Eltern ihr Kleinkind gut untergebracht wissen. Bisher<br />
haben bereits fünf Krippen ihre Arbeit aufgenommen.
Große Investitionen kündigen sich auf dem nördlichen<br />
Bahnhofsareal an. Baudezernent Helmut Cybulska<br />
und sein Team arbeiten bereits an der Ausschreibung<br />
für die Neugestaltung des Südtiroler Platzes zu einer<br />
großen Verkehrsdrehscheibe. Die angrenzenden<br />
Baufelder sollen Zug um Zug entwickelt werden.<br />
Vor einer städtebaulich reizvollen Aufgabe steht auch<br />
unsere städtische Wohnbaugesellschaft GRWS mit<br />
ihrem neuen Geschäftsführer Stefan Ludwig, der im<br />
Frühjahr nach dessen jahrzehntelanger Aufbauleistung<br />
Manfred Santer abgelöst hat. Mit einem großen<br />
Wohnbauprojekt an der Finsterwalder Straße<br />
einschließlich eines neu zu errichtenden Familienzentrums<br />
wird die GRWS im <strong>Rosenheim</strong>er Westen<br />
neue Akzente setzen.<br />
Zu den verlässlichen Größen in unserer <strong>Stadt</strong> zählt der<br />
Lokschuppen. Fast 170.000 Besucher wollten im zu<br />
Ende gehenden Jahr dem Leben der Indianer nachspüren.<br />
Damit konnte sich das Team um VKR-Geschäftsführer<br />
Peter Lutz und Ausstellungsmacher Dr. Peter<br />
Miesbeck einmal mehr unter den zehn erfolgreichsten<br />
Ausstellungshäusern Deutschlands etablieren. Die<br />
„Tiefsee“-Ausstellung <strong>2012</strong> verspricht mit ihrem<br />
spannenden Konzept neuerlich ein Zuschauermagnet<br />
zu werden.<br />
Die Integrierte Rettungsleitstelle unter der fachlichen<br />
Leitung von Roland Stein und die Einsatzstaff el<br />
der <strong>Rosenheim</strong>er Feuerwehr mit <strong>Stadt</strong>brandrat Hans<br />
Meyrl an der Spitze haben im vergangenen Frühjahr<br />
ihre Arbeit aufgenommen. Dabei hatten Ordnungsdezernent<br />
Hermann Koch und die Planer manche<br />
technische und bauliche Hürden zu überwinden.<br />
Ihre Feuertaufe haben ILS und Einsatzstaff el bei dem<br />
schweren Unwetter am 22. Juni mit Bravour bestanden.<br />
Es ist der hervorragenden Zusammenarbeit von<br />
Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten und Sicherheitskräften<br />
zu verdanken, dass es trotz teilweise<br />
katastrophaler Schadenslagen nicht zu gravierenden<br />
Personenschäden gekommen ist. Allen beteiligten<br />
Rettungs- und Einsatzkräften und auch den Mitarbeitern<br />
unseres städtischen Baubetriebshofes gilt für ihren<br />
beispielgebenden Einsatz mein besonderer Dank und<br />
Respekt.<br />
Ein herzliches Wort des Dankes gebührt den vielen<br />
ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern<br />
in unseren Sportvereinen, in den kulturellen Einrichtungen<br />
sowie in den sozialen und karitativen Diensten.<br />
Sie alle tragen durch ihre Hilfs- und Einsatzbereitschaft<br />
und ihren vorbildlichen Dienst an der Gemeinschaft<br />
dazu bei, dass unsere <strong>Stadt</strong> noch ein bisschen lebenswerter<br />
und menschlicher wird.<br />
Den Damen und Herren des <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>rates,<br />
speziell meinen Bürgermeister-Kollegen Anton Heindl<br />
und Prof. Dr. Dr. Anton Kathrein, danke ich für die<br />
stets konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />
Unsere Mandatsträger in Bund, Land und<br />
Bezirk haben sich mit großem Engagement für die<br />
Belange <strong>Rosenheim</strong>s eingesetzt. Ihnen bin ich ebenso<br />
zu Dank verpfl ichtet wie den Vertretern der anderen<br />
Behörden in unserer <strong>Stadt</strong>, die in ihrem Wirkungskreis<br />
dazu beitragen, <strong>Rosenheim</strong> als Verwaltungs- und<br />
Dienstleistungszentrum zu stärken.<br />
Mit dem „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Rosenheim</strong><br />
2025“ haben sich <strong>Stadt</strong>rat und Verwaltung eine neue<br />
Zielmarke gesetzt. Im kommenden Jahr werden wir<br />
mit Expertenhearings und einer breiten Bürgerbeteiligung<br />
die Weichen für <strong>Rosenheim</strong>s Zukunft stellen. Ein<br />
Schwerpunkt wird dabei ein Integriertes Energie-,<br />
Klima- und Umweltschutzkonzept sein, in das sich<br />
auch unsere <strong>Stadt</strong>werke mit Geschäftsführer Dr. Götz<br />
Brühl an der Spitze intensiv einbringen.<br />
Ich lade Sie schon heute ein, sich an diesem großen<br />
Gemeinschaftsprojekt zu beteiligen und wünsche allen<br />
Mitbürgerinnen und Mitbürgern in <strong>Stadt</strong> und Region<br />
viel Glück, Gesundheit, persönliches Wohlergehen und<br />
ein friedliches Neues Jahr <strong>2012</strong>!<br />
Ihre<br />
Gabriele Bauer Oberbürgermeisterin<br />
Seite 3 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
1.0. Vorwort<br />
Foto: G. Ziehr<br />
„Die Bürger müssen mehr zahlen und bekommen dafür<br />
weniger geboten. Erhöht werden: die Grundsteuer, die<br />
Gewerbesteuer, die Straßenreinigungsgebühr und die<br />
Elternbeiträge für die Kitas. Außerdem hat die <strong>Stadt</strong><br />
(…) sich neue Gebühren ausgedacht, so für Sportplatznutzung<br />
und Gewässerunterhaltung.<br />
Vor allem aber streicht sie, wo sie kann: Sie kürzt die<br />
Zuschüsse für die Kulturzentren, die Musikschule, die<br />
Schullandheime und für die Schuldnerberatung, sie<br />
schließt 40 Kinderspielplätze, zwei Jugend- und zwei<br />
Seniorenzentren und sogar fünf Kindertageseinrichtungen.“<br />
Dies ist zum Glück keine Nachricht über <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Der Bericht stammt aus der „Zeit“ vom 24.11.<strong>2011</strong>, ist<br />
insofern apokalyptischer Visionen und Umtriebe völlig<br />
unverdächtig und handelt von der aktuellen Not einer<br />
nordrhein-westfälischen <strong>Stadt</strong> mit 190.000 Einwohnern,<br />
deren Name aus kollegialer Rücksicht nicht verraten<br />
wird. Die geschilderte Entwicklung ist kein Einzelfall:<br />
34 Kommunen im größten Bundesland sind bereits<br />
überschuldet oder die Überschuldung droht bis 2013.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 4<br />
Die Lehre daraus für <strong>Rosenheim</strong>: Wir sollten uns über<br />
unsere Insel der Seligen freuen, uns auf ihr aber nicht<br />
zu sicher fühlen. Maßhalten bleibt oberstes Gebot.<br />
Noch sprudeln die Steuereinnahmen. Wenn aber die<br />
europäische Schuldenkrise auch auf Deutschland überschwappt,<br />
und Manches deutet darauf hin, müssen auf<br />
allen politischen Ebenen im Land die nach wie vor<br />
bestehenden strukturellen Defi zite in den öff entlichen<br />
Haushalten angepackt werden.<br />
<strong>Rosenheim</strong> tut deshalb gut daran, an seiner Doppelstrategie<br />
aus Haushaltskonsolidierung und Stärkung<br />
der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
festzuhalten.<br />
Das Gebot des sparsamen Umgangs mit öff entlichen<br />
Mitteln gilt auch für die Verwaltung selbst. Mit dem<br />
Zentralen Immobilien-Management haben wir zu<br />
Jahresbeginn <strong>2011</strong> eine Arbeitseinheit geschaff en, in<br />
der über alle Dezernate verstreut liegende gebäudewirtschaftliche<br />
Kompetenzen gebündelt, Synergien<br />
gehoben und immobilienwirtschaftlich sinnvolle<br />
Prioritäten gesetzt werden.<br />
Trotz des gewaltigen Umfangs der organisatorischen<br />
Veränderung blieben die unvermeidlichen Reibungsverluste<br />
erstaunlich gering. Eine ähnliche Erfahrung haben<br />
wir mit der Zentralen Buchungsstelle gemacht,<br />
die innerhalb der Verwaltung mittlerweile ebenfalls<br />
breit akzeptiert ist.<br />
Die auch <strong>2011</strong> erfreulich positiven Standort-Rankings<br />
für <strong>Rosenheim</strong> belegen: Die <strong>Stadt</strong> ist gut aufgestellt.<br />
Als Wirtschaftsraum gehört <strong>Rosenheim</strong> zur Spitze<br />
in Deutschland und Europa. Die Aufgabe besteht<br />
darin, diese starke Stellung auszubauen und die <strong>Stadt</strong><br />
im Standortwettbewerb im Dreieck München – Salzburg<br />
– Innsbruck weiter zu profi lieren.<br />
Thomas Bugl Dezernent I − Steuerungsdienst<br />
Karl Zinsmeister Dezernent II − Steuerungsdienst
1.1. Städtische Haushaltslage<br />
Betrachtung des Jahres <strong>2011</strong><br />
In seiner Sitzung am 17. November 2010 hat der <strong>Stadt</strong>rat<br />
die Eckdaten (Ziele) für die Aufstellung des Haushalts<br />
<strong>2011</strong> festgelegt. In den Sitzungen des Haupt- und<br />
Finanzausschusses und <strong>Stadt</strong>rates im Dezember 2010<br />
wurden konkrete Einsparvorschläge pro Budget für den<br />
Ergebnishaushalt verabschiedet, damit ein ausgeglichener<br />
Ergebnishaushalt erreicht werden konnte.<br />
Der auf der Basis des Eckdatenbeschlusses und der<br />
Einsparungen der Budgets erarbeitete Entwurf des<br />
Haushalts wurde dem Haupt- und Finanzausschuss<br />
und dem <strong>Stadt</strong>rat zu den Sitzungen vom 29. März<br />
bzw. 13. April <strong>2011</strong> zur Beratung und Beschlussfassung<br />
vorgelegt. Die Regierung von Oberbayern<br />
hat den Haushalt mit Schreiben vom 26. April <strong>2011</strong><br />
genehmigt.<br />
Haushaltsplan <strong>2011</strong><br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> hat sich 2006 dazu entschieden,<br />
das Rechnungswesen ab 01.01.2008 von der Kameralistik<br />
auf die doppelte kommunale Buchführung<br />
umzustellen. Der Haushaltsplan <strong>2011</strong> ist damit bereits<br />
der vierte Haushalt auf Basis des kaufmännischen<br />
Rechnungswesens.<br />
Die entscheidende Neuerung gegenüber der bis 2007<br />
angewandten Kameralistik ist der Schritt vom Geldverbrauchskonzept<br />
hin zum Ressourcenverbrauchskonzept.<br />
Bisher wurden in der kameralistischen Buchführung<br />
die Einnahmen und Ausgaben geplant und erfasst,<br />
wobei damit nur die Erhöhung oder Verminderung<br />
des Geldvermögens abgedeckt war. Jetzt stellen die<br />
Aufwendungen und Erträge die zentralen Steuerungsgrößen<br />
des Haushalts dar. Betrachtet werden nun die<br />
Veränderungen des Eigenkapitals. Berücksichtigt wird<br />
dabei erstmals der vollständige Werteverzehr des kommunalen<br />
Vermögens durch Abschreibungen.<br />
Der Haushalt <strong>2011</strong> umfasst<br />
a) im Ergebnishaushalt<br />
Erträge mit 144,182 Mio. €<br />
Aufwendungen mit 142,487 Mio. €<br />
Saldo als Jahresergebnis (Überschuss) + 1,695 Mio. €<br />
b) im Finanzhaushalt<br />
Einzahlungen aus<br />
laufender Verwaltungstätigkeit 140,059 Mio. €<br />
Auszahlungen aus<br />
laufender Verwaltungstätigkeit 129,651 Mio. €<br />
Saldo + 10,408 Mio. €<br />
Einzahlungen aus<br />
Investitionstätigkeit 17,288 Mio. €<br />
Auszahlungen aus<br />
Investitionstätigkeit 33,160 Mio. €<br />
Saldo - 15,872 Mio. €<br />
Einzahlungen aus<br />
Finanzierungstätigkeit 8,260 Mio. €<br />
Auszahlungen aus<br />
Finanzierungstätigkeit 3,860 Mio. €<br />
Saldo + 4,400 Mio. €<br />
Gesamtsaldo - 1,064 Mio. €<br />
Nach der Finanzmarktkrise, die das Jahr 2010 mit deutlich<br />
niedrigeren Steuererträgen gekennzeichnet hat,<br />
stand die Haushaltsaufstellung <strong>2011</strong> wieder unter<br />
dem Stern einer leicht steigenden Steuerentwicklung.<br />
Die steuerlichen Einnahmen bewegen sich mit<br />
einem Volumen von 77,3 Mio. € nach dem „Einbruch“<br />
des Jahres 2010 (tatsächlich rd. 73 Mio. €) wieder in<br />
etwa auf dem Niveau des Jahresergebnisses 2009.<br />
So war es auch möglich, trotz steigender Aufgabenbelastung<br />
insbesondere im sozialen Bereich und bei<br />
der Kleinkindbetreuung sowie steigenden Umlagebelastungen<br />
aus der Bezirksumlage, den Haushalt<br />
auszugleichen.<br />
Seite 5 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
Ergebnishaushalt <strong>2011</strong><br />
Der Ergebnishaushalt schließt nach den ursprünglichen<br />
Planungen bei Erträgen von 144,18 Mio. €<br />
und Aufwendungen von 142,49 Mio. € mit einem<br />
positiven Saldo von 1,69 Mio. € ab. Das heißt, dass<br />
nach der Planung der Haushaltsausgleich gelingt und<br />
das Eigenkapital in diesem Umfang steigt. Das Ergebnis<br />
gibt Auskunft, ob die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />
gegeben ist und die Aufgaben der Kommune erfüllt<br />
werden können.<br />
Durch das Ergebnis wird dargelegt, dass die <strong>Stadt</strong><br />
nicht von der Substanz lebt, da die Abschreibungen<br />
voll erwirtschaftet werden können.<br />
Mit einem Überschuss von rd. 1,7 Mio. € im Ergebnishaushalt<br />
ist es gelungen, das im letztjährigen Haushalt<br />
für <strong>2011</strong> prognostizierte negative Ergebnis (-4,88 Mio. €<br />
noch im Lichte der Finanzmarktkrise) mehr als auszugleichen.<br />
Nach aktuellen Erkenntnissen wird es insbesondere<br />
aufgrund von Mehrerträgen bei der Gewerbesteuer<br />
und der Einkommensteuerbeteiligung zu einer<br />
Verbesserung der steuerlichen Ertragssituation<br />
von ca. 5,2 Mio. € kommen. Die bei der Haushaltsplanaufstellung<br />
<strong>2011</strong> erwartete Erholung der steuerlichen<br />
Situation ist eingetreten und hat die Erwartungen<br />
übertroff en. Die Prognose liegt bei vorsichtig geschätzten<br />
41,2 Mio. €.<br />
Die Beteiligung am Aufkommen der Lohn- und<br />
Einkommensteuer ist <strong>2011</strong> mit 23,1 Mio. € veranschlagt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> wird im Jahr <strong>2011</strong> vorsichtig<br />
geschätzt rd. 24,5 Mio. € an Beteiligungsleistungen<br />
erhalten.<br />
Der Ansatz für <strong>2011</strong> orientierte sich an Hochrechnungen<br />
des Bayerischen Landesamtes für Statistik<br />
und Datenverarbeitung, wurde aber aufgrund der<br />
Erfahrungen der letzten Jahre schon für die endgültige<br />
Haushaltsplanung um rd. 200.000 Euro nach oben<br />
korrigiert.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 6<br />
Die Steuern und Zuweisungen decken nach der<br />
Planung <strong>2011</strong> rd. 72% (Vorjahresplanung 69%) der<br />
Gesamtaufwendungen.<br />
An größeren steuerlichen Aufwendungen wird der<br />
Haushalt belastet<br />
– mit der Gewerbesteuerumlage in Höhe<br />
von geplanten rd. 6,56 Mio. € und<br />
– mit der Bezirksumlage in Höhe<br />
von rd. 14,25 Mio. €.<br />
Die Transferaufwendungen sind im Haushaltsplan <strong>2011</strong><br />
mit 47,26 Mio. € (rd. 33% der ursprünglichen Gesamtaufwendungen)<br />
veranschlagt. Davon entfallen rund<br />
13,26 Mio. € auf Zuschüsse an soziale u.ä. Einrichtungen,<br />
3,9 Mio. € auf Sozialhilfeleistungen und<br />
5,8 Mio. € auf Transferaufwendungen im Rahmen<br />
der Jugendhilfe. Weitere große Posten sind<br />
– die Personal- und Versorgungsaufwendungen<br />
mit einem Volumen von 34,53 Mio. € bzw. 24,23%<br />
der Gesamtaufwendungen,<br />
– die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen<br />
mit einem Ansatz von rd. 22,13 Mio. €, darunter<br />
rd. 8,16 Mio. € für Unterhalt der Grundstücke und<br />
baulicher Anlagen (Gebäude, Straßen, Brücken etc.)<br />
sowie<br />
– die Aufwendungen für bilanzielle Abschreibungen,<br />
die im Rahmen der Doppik fl ächen-
deckend veranschlagt wurden, mit rd. 12,35 Mio. €.<br />
Angesichts der positiven Wirtschaftslage zeigt sich die<br />
Entwicklung der Aufwendungen für Unterkunftskosten<br />
im Bereich des Sozialgesetzbuches II (Hartz IV) erfreulich.<br />
Nachdem bei der Haushaltsaufstellung noch von<br />
einer leichten Steigerung der Fallzahlen ausgegangen<br />
wurde, hat sich die Zahl der Leistungsempfänger<br />
gegenüber dem Vorjahr tatsächlich um rd. 15% reduziert.<br />
Nach den aktuell vorliegenden Zahlen lassen<br />
sich in diesem Bereich daher Minderaufwendungen<br />
von rd. 1,0 Mio. € (Ansatz von 9 Mio. €) prognostizieren.<br />
Bei den seit <strong>2011</strong> neu eingeführten Leistungen für Bildung<br />
und Teilhabe sind angesichts der noch andauernden<br />
Einführungsphase genaue Prognosen schwierig.<br />
Von den veranschlagten Transferleistungen von rd.<br />
0,4 Mio. € werden heuer nach derzeitiger Einschätzung<br />
bis zu 0,25 Mio. € benötigt. Nach internen Erhebungen<br />
könnten bis zu 2.300 Kinder Anspruch auf<br />
entsprechende Leistungen haben. Aktuell wurden<br />
1.257 Anträge auf Leistungen aus dem Bildungs- und<br />
Teilhabepaket gestellt.<br />
Finanzhaushalt <strong>2011</strong><br />
Der Finanzhaushalt stellt die tatsächlichen Einzahlungen<br />
und zu leistenden Auszahlungen gegenüber,<br />
zeigt also auf, wie sich der Zahlungsmittelbestand<br />
oder die Liquidität der <strong>Stadt</strong> verändern.<br />
Im Finanzhaushalt werden drei Bereiche unterschieden:<br />
Vereinfacht kann gesagt werden, dass der Finanzhaushalt<br />
aus laufender Verwaltungstätigkeit die<br />
zahlungswirksamen Vorgänge des Ergebnishaushalts<br />
erfasst. Zum Beispiel: Für den Ergebnishaushalt reicht<br />
es aus, dass eine Gewerbesteuerforderung eingebucht<br />
wird, unabhängig vom tatsächlichen Zahlungseingang.<br />
Für den Finanzhaushalt ist nur der Zahlungseingang<br />
der Gewerbesteuerforderung maßgeblich, unabhängig<br />
davon, wann die Forderung entstanden ist.<br />
Wird der Saldo des Ergebnishaushaltes um nicht<br />
zahlungswirksame Vorgänge (u.a. Rückstellungen,<br />
Abschreibungen etc.) bereinigt, ergibt sich nach der<br />
Planung ein Überschuss von rd. 10,4 Mio. €. Aufgrund<br />
der guten konjunkturellen Lage und der schnelleren<br />
Erholung der heimischen Wirtschaft von den Auswirkungen<br />
der Finanzkrise kann im Wesentlichen aufgrund<br />
höherer Einnahmen von einer um rd. 6,5 Mio. €<br />
höheren Ausstattung, also nach derzeitiger Einschätzung<br />
von rd. 16,9 Mio. € ausgegangen werden.<br />
Aus Investitionstätigkeiten ergeben sich Einzahlungen<br />
von 17,3 Mio. € und Auszahlungen von rd.<br />
33,2 Mio. €. Hier wird nach der Planung ein negativer<br />
Saldo von rd. 15,9 Mio. € ausgewiesen.<br />
Kredite für Investitionen sind <strong>2011</strong> im Umfang von<br />
ca. 8,26 Mio. € vorgesehen. In Höhe von rd. 3,8 Mio. €<br />
fallen Tilgungen an. Eine Nettoneuverschuldung von<br />
rd. 4,4 Mio. € ist der Planung nach vorgesehen. Der<br />
Finanzhaushalt aus Finanzierungstätigkeit schließt<br />
damit mit einem Überschuss ab.<br />
Wie auch in den letzten Jahren, stellt der Ausgabeblock<br />
der Baumaßnahmen mit 16,25 Mio. € oder<br />
rd. 49% den größten Einzelposten des investiven<br />
Finanzhaushalts dar.<br />
Das Investitionsprogramm enthält in der Planung u.a.<br />
folgende wesentliche Maßnahmen (250 T€ und mehr)<br />
aus den Bereichen<br />
• Schulen<br />
– Aufbau eines Satteldachs an der<br />
Grundschule Pang<br />
– Weiterführung des Neubaus der Ganztagesbetreuung<br />
an der Volksschule Fürstätt<br />
– Energetische Sanierungsmaßnahmen an der<br />
Volksschule Fürstätt<br />
• Kinderbetreuung<br />
– Energetische Sanierungs- und Generalinstandsetzungsmaßnahmen<br />
am Kindergarten und<br />
-hort Fürstätt mit Umbau des Dachgeschosses<br />
– Baubeginn für den Anbau einer Krippe an den<br />
Kindergarten Endorfer Au<br />
Seite 7 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
– Baubeginn für die Kinderkrippe Meraner Straße<br />
– Anschubfi nanzierung für den Bau eines Kinderhauses<br />
in der Finsterwalderstraße 42<br />
• Sport und Erholung<br />
– ein letzter Finanzierungsanteil für die Abwicklung<br />
der Landesgartenschau <strong>Rosenheim</strong> 2010<br />
• Bau- und Wohnungswesen, Verkehr<br />
– Wettbewerbskosten für den Südtiroler Platz/<br />
Zentraler Omnibusbahnhof<br />
– ein weiterer Finanzierungsanteil zur Erneuerung<br />
des Oberlaufs am Herderbach<br />
– die letzte Finanzierungsrate der Maßnahme<br />
Bahnübergang Küpferling<br />
– Neubau der Brücke über den Herderbach im<br />
Zuge des Wasserweges<br />
– Neugestaltung des Straßenraumes Am Salzstadel<br />
– Ausbau der Hubertusstraße<br />
– Lärmschutzmaßnahmen an der<br />
Miesbacher Straße<br />
– Verkehrserschließung des Gewerbegebietes<br />
„Am Oberfeld“<br />
– Ein letzter Anteil Park&Ride-Parkplatz<br />
Klepperstraße<br />
• Öff entliche Einrichtungen<br />
– Generalsanierung des Kultur- und Kongresszentrums<br />
mit dem 2. Bauabschnitt.<br />
Unter Berücksichtigung der aus Vorjahren übertragenen<br />
Haushaltsermächtigungen erhöhen sich die<br />
<strong>2011</strong> planmäßig eingestellten Mittel von 33,16 Mio. €<br />
für Investitionen bzw. 16,25 Mio. € daraus für Baumaßnahmen<br />
auf 42,81 Mio. € bzw. 21,67 Mio. €.<br />
Zur Finanzierung des Paketes von Investitions- und<br />
Investitionsförderungsmaßnahmen ist <strong>2011</strong> der<br />
Einsatz von Fremdmitteln notwendig.<br />
Es ist gelungen, durch einen strikten Sparkurs eine Netto-Neuverschuldung<br />
in der Planung zum Haushalt<br />
<strong>2011</strong> auf eine Höhe von 4,4 Mio. € zu begrenzen. Von<br />
der ausgewiesenen Netto-Neuverschuldung entfallen<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 8<br />
allein 3,4 Mio. € für die Finanzierung des Bahngeländes<br />
Nord, ihr steht jedoch ein entsprechender Vermögenszuwachs<br />
gegenüber.<br />
Die Schuldenaufnahme im laufenden Haushalt<br />
<strong>2011</strong> beträgt damit 8,26 Mio. €.<br />
Der Schuldenstand der <strong>Stadt</strong> beträgt zum Jahresende<br />
2010 rd. 76,87 Mio. € bzw. 1.260 € pro Einwohner.<br />
Der Schuldenstand wird sich planmäßig <strong>2011</strong> um rd.<br />
4,4 Mio. € erhöhen.<br />
Außerdem steht aus dem Jahr 2010 noch eine Kreditermächtigung<br />
von rd. 4,9 Mio. € zur Verfügung.<br />
Die <strong>Stadt</strong> ist im Rahmen der Haushaltsabwicklung<br />
<strong>2011</strong> bemüht, diese zur Verfügung stehenden Kreditermächtigungen<br />
nur in dem Umfang zu nutzen, wie<br />
es unbedingt notwendig ist.<br />
Aufgrund der positiveren Entwicklung im laufenden<br />
Finanzhaushalt wird sorgfältig geprüft, inwieweit<br />
die Liquiditätslage auch unter Berücksichtigung der<br />
Belastung nachfolgender Haushalte eine Reduzierung<br />
der eingeplanten und möglichen Kreditaufnahmen erlaubt<br />
bzw. inwieweit es sinnvoll ist, Liquiditätsreserven<br />
aufzubauen, die benötigt werden, um beispielsweise<br />
Maßnahmen abzufi nanzieren, die <strong>2011</strong> nicht mehr<br />
abgeschlossen werden können.
<strong>Ausblick</strong> auf den Haushalt des Jahres <strong>2012</strong><br />
Im Eckdatenbeschluss zum fünften doppischen<br />
Haushalt <strong>2012</strong>, der im November <strong>2011</strong> vom <strong>Stadt</strong>rat<br />
verabschiedet wurde, sind folgende fi nanzielle Ziele für<br />
das Jahr <strong>2012</strong> aufgestellt worden:<br />
– Überschuss des Ergebnishaushalts von 2,7 Mio. €<br />
– Höhe des Zahlungsmittelüberschusses<br />
aus laufender Verwaltungstätigkeit von 14,3 Mio. €<br />
– Keine Netto-Neuverschuldung<br />
– Höhe der Eigenfi nanzierung aus liquiden Mitteln<br />
mit 0,5 Mio. €.<br />
Zu den einzelnen Zielvorgaben:<br />
Saldo des Ergebnishaushalts: +2,7 Mio. €<br />
Der Saldo aus Aufwendungen und Erträgen des<br />
Ergebnishaushalts verändert als Jahresüberschuss<br />
oder gegebenenfalls auch als Jahresfehlbetrag die<br />
Eigenkapitalposition auf der Passivseite der Bilanz.<br />
Nach den rechtlichen Vorgaben ist der Haushalt dann<br />
ausgeglichen, wenn der Ergebnisplan ausgeglichen<br />
ist, also wenn die Erträge die Aufwendungen decken.<br />
Ziel muss es demnach sein, zumindest das Eigenkapital<br />
der <strong>Stadt</strong> nicht zu schmälern, also die Aufwendungen<br />
so weit zurückzufahren, dass die vorhandenen Erträge<br />
zur Deckung ausreichen, und/oder die Erträge so weit<br />
zu erhöhen, dass die notwendigen Aufwendungen<br />
gedeckt werden können.<br />
Der Saldo des Ergebnishaushalts beträgt für den<br />
Haushaltsplan <strong>2011</strong> rd. +1,69 Mio. €. Aufgrund der<br />
verbesserten Einnahmesituation <strong>2011</strong> kann nach den<br />
aktuell vorliegenden Zahlen mit einem positiven<br />
Saldo von rd. 3,8 Mio. € gerechnet werden.<br />
In der beschlossenen Finanzplanung für <strong>2012</strong> ist der<br />
Überschuss des Ergebnishaushalts mit einem Betrag<br />
von rd. 1,89 Mio. € ausgewiesen.<br />
Die allgemeinen Deckungsmittel (Budget 1) sind in der<br />
Finanzplanung mit rd. 74 Mio. € ausgewiesen. Dieser<br />
Betrag kann auf rd. 74,8 Mio. € angepasst werden. Der<br />
Finanzplanungswert kann damit geringfügig um 0,8<br />
Mio. € übertroff en werden, was letztendlich den Aus-<br />
schlag für die Erhöhung des Ergebnishaushaltssaldos<br />
im Vergleich zur Finanzplanung gibt.<br />
Höhe des Zahlungsmittelüberschusses aus laufender<br />
Verwaltungstätigkeit: +14,3 Mio. €<br />
Im Haushaltsplan <strong>2011</strong> beträgt der entsprechende<br />
Saldo 10,41 Mio. €, in der Finanzplanung für <strong>2012</strong> rd.<br />
10,71 Mio. €.<br />
Die Steigerung im Vergleich zur Finanzplanung um<br />
rd. 3,6 Mio. € liegt an den geänderten steuerlichen<br />
Rahmenbedingungen und im Wesentlichen an der<br />
Zielvorgabe, einen Finanzhaushalt ohne Netto-Neuverschuldung<br />
zu erreichen.<br />
Netto-Neuverschuldung: Ziel für das Jahr <strong>2012</strong> ist es,<br />
die in der Finanzplanung vorgesehene Netto-Neuverschuldung<br />
von 4,5 Mio. € auf Null zu reduzieren.<br />
Dazu trägt der um 3,6 Mio. € erhöhte Überschuss aus<br />
laufender Verwaltungstätigkeit bei. Gerade auch im<br />
Lichte der europäischen Schuldenkrise ist es unabdingbar,<br />
eine Schuldenbegrenzung auch bei der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> vorzuleben.<br />
Dieses ambitionierte Ziel bedeutet natürlich auch für<br />
die Durchführung von Investitionsmaßnahmen, dass<br />
absolute Haushaltsdisziplin und Konzentration auf<br />
unabweisbare Maßnahmen notwendig ist.<br />
Die Höhe der Eigenfi nanzierung aus liquiden<br />
Mitteln mit 0,5 Mio. € deckt sich mit der bestehenden<br />
Finanzplanung. Unter Berücksichtigung der vorläufi gen<br />
Ergebnisse 2008 bis 2010 ergibt sich ein voraussichtlicher<br />
Bestand an liquiden Mitteln zum Jahresende<br />
<strong>2011</strong> von rd. 7,5 Mio. €.<br />
Weitere Ziele sind, wie auch in den letzten Jahren:<br />
– keine Steuererhöhung für die Bürger<br />
– konsequent sparsame Bewirtschaftung des<br />
Ergebnishaushalts zur Sicherstellung der<br />
Generationengerechtigkeit<br />
– weitere Finanzierung notwendiger Investitionen,<br />
insbesondere in die Zukunft der Kinder (Kinderbetreuung).<br />
Seite 9 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
Der Haushalt <strong>2012</strong> wird voraussichtlich im März<br />
<strong>2012</strong> in den zuständigen Gremien behandelt und<br />
verabschiedet werden.<br />
Die für den Haushalt <strong>2012</strong> entwickelte Zielvorstellung,<br />
einen Zahlungsmittelüberschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit<br />
von 14,3 Mio. € bzw. einen Überschuss<br />
des Ergebnishaushalts von 2,7 Mio. € zu erwirtschaften,<br />
kann nur erreicht werden, wenn wie auch in den<br />
letzten Jahren der eingeschlagene Sparkurs weitergeführt<br />
wird, städtische Beteiligungen weiterhin<br />
einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten<br />
und durch Bundes- und Landespolitik die Gemeindefi<br />
nanzen weiter verbessert bzw. nicht geschmälert<br />
werden.<br />
Dank der konjunkturellen Entspannung nach der<br />
Talsohle der Wirtschaftskrise im Jahr 2010 setzt sich<br />
die im Jahr <strong>2011</strong> begonnene Entwicklung fort. Weiter<br />
steigende Steuererträge (insbesondere bei der Gewerbesteuer<br />
und bei der Einkommensteuerbeteiligung)<br />
kennzeichnen die Situation für die Haushaltsaufstellung<br />
<strong>2012</strong>. Getrübt wird das Bild durch die zusätzlichen<br />
hohen Umlagelasten.<br />
Der vergleichbare Wert aus der Finanzplanung <strong>2012</strong><br />
des Haushalts <strong>2011</strong> ging bei den allgemeinen Deckungsmitteln<br />
von Beträgen in Höhe von rd. 74 Mio. €<br />
aus. Durch weiter verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen<br />
verbleibt mit einem Volumen von<br />
74,8 Mio. € eine leichte Erhöhung von 0,8 Mio. €.<br />
Die Prognose für die Jahre 2013 und danach geht<br />
sowohl bei der Einkommensteuer als auch bei der<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 10<br />
Gewerbesteuer von Steigerungsraten bis zu sieben<br />
Prozent aus. Die Haushaltssituation könnte getrübt<br />
werden, wenn sich insbesondere die in der Diskussion<br />
befi ndlichen Steuersenkungen sowie sonstige Steuerrechtsänderungen<br />
(Gemeindefi nanzreformkommission)<br />
negativ auf die kommunalen Haushalte auswirken<br />
sollten. Ob und welche Risiken aus der europäischen<br />
Schuldenkrise direkt oder indirekt für die Kommunalfi -<br />
nanzen erwachsen, ist noch vollkommen off en.<br />
Es muss auch weiterhin eine angemessene Ausgabendisziplin<br />
herrschen, um einen möglichst hohen<br />
Liquiditätsüberschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit<br />
zur Verfügung zu stellen, der es ermöglicht, im<br />
notwendigen Umfang zu investieren und den Fremdmittelbedarf<br />
auf das unbedingt notwendige Niveau zu<br />
reduzieren.<br />
Durch gemeinsame Anstrengung muss wie bisher<br />
versucht werden,<br />
– das Ausgabewachstum durch sinnvolle<br />
Prioritätensetzung zu beschränken,<br />
– alle Einnahmemöglichkeiten angemessen und<br />
gerecht auszuschöpfen sowie verstärkt zu versuchen,<br />
die Finanzierung von Maßnahmen oder<br />
Projekten zumindest teilweise über Sponsoring<br />
oder Dritte sicherzustellen und<br />
– nur Maßnahmen zu beginnen, die die fi nanzielle<br />
Leistungsfähigkeit der <strong>Stadt</strong> nicht gefährden.<br />
Wie in den letzten Jahren heißt dies, dass nur mit vereinten<br />
Kräften von Politik, Verwaltung und Bürgern<br />
die Chancen und Risiken der Zukunft zu meistern<br />
sind!
1.2. Städtische Liegenschaften<br />
Walter Berger, Leiter Liegenschaftsamt. Foto: G. Ziehr<br />
Das Liegenschaftsamt hat in den letzten Jahren wo<br />
immer haushaltspolitisch möglich und wirtschaftlich<br />
sinnvoll Ausgleichsfl ächen erworben, ausgelöst z.B.<br />
durch Bebauungspläne oder Planfeststellungsverfahren.<br />
Insgesamt waren es ca. 167.000 m2.<br />
Das sog. Ökokonto wird von der Abteilung Grünplanung<br />
verwaltet, da hier noch Kosten für die Herstellung<br />
und Aufwertung dieser Sonderfl ächen entstehen.<br />
Das Liegenschaftsamt ist auch als Träger öff entlicher<br />
Belange tätig und vertritt hier die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
als Grundstückseigentümer bei allen planungsrelevanten<br />
Bauvorhaben und Umsetzungen.<br />
Auch die Koordinierung im Rahmen der Nachbarbeteiligung<br />
im Baugenehmigungsverfahren wird über<br />
dieses Amt abgewickelt.<br />
Zum 1.1.2010 führte das Liegenschaftsamt auch ein<br />
sog. strategisches Flächenmanagement ein. Damit<br />
sollen unerwünschte Entwicklungen, insbesondere auf<br />
städtischem Grundvermögen, rechtzeitig erkannt und<br />
künftig vermieden werden.<br />
Darüber hinaus werden hier gezielt Grundstücke für<br />
stadteigene Entwicklungen erworben und dann den<br />
späteren Zielsetzungen zugeführt.<br />
Das Team des Liegenschaftsamtes (stehend v.li.): Walter Berger,<br />
Christian Waller, Monika Gerbig und Oliver Ertl sowie<br />
(v. li. kniend) Andrea Eder und Martina Gruber. Foto: G. Ziehr<br />
<strong>2011</strong> abgeschlossene Grundstücksgeschäfte:<br />
– Grunderwerb Bahngelände Nord<br />
– Kauf von zwei ökologischen Ausgleichsfl ächen<br />
– Verkauf und Anmietung Büro- und Wohngebäude<br />
Königstraße 13<br />
– Erwerb ehemaliges staatliches Gesundheitsamt<br />
– Abschluss Grunderwerbe Ausbau Georg-Aicher-<br />
Straße<br />
– Erwerb von zwei landwirtschaftlichen Grundstücken<br />
im Bereich Wehrfl eck<br />
– Arrondierungsverkauf an einen Fachmarkt an der<br />
Hofmillerstraße<br />
– Verkauf von Grundstücksfl ächen<br />
für den Bau einer neuen Fabrikhalle und einer Parkplatzerweiterung<br />
– Kauf eines landwirtschaftlichen Grundstücks<br />
– Erwerb der Grundstücke erster Bauabschnitt<br />
Park & Ride Klepperstraße<br />
– Auslösung eines vertraglichen Vorkaufsrechts<br />
Gaststätte und Seegrundstücke Happinger See.<br />
Als künftige Maßnahmen für <strong>2012</strong> sind vorgesehen:<br />
– Verwertung Bahngelände Nord<br />
– Grunderwerb Kufsteinerstraße (Ausbau)<br />
– Verkauf Gebäude Klepperstraße 13<br />
Seite 11 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
– Grunderwerb Bahngelände Süd<br />
– Grunderwerb und Veräußerung von Gewerbeimmobilien<br />
(z.B. Gewerbegebiet Süd)<br />
– Verkauf ehemaliges Oberbahnamt<br />
– Kauf von weiteren ökologischen Ausgleichsfl ächen<br />
– Erwerb von weiteren Bahnfl ächen im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
– Bestellung von Erbbaurechten für zwei weitere<br />
Kinderkrippen im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
– Abschluss eines privaten Umlegungsverfahrensverfahrens<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 12<br />
– Restgrunderwerb 1. Bauabschnitt Ausbaumaßnahme<br />
Kufsteiner Straße<br />
– Fortführung Grunderwerbe 2. Bauabschnitt<br />
Äußere Münchener Straße<br />
– Erwerb weiterer landwirtschaftlicher Grundstücke<br />
im Rahmen des Flächenmanagements<br />
– Grunderwerb für den Ausbau der Brannenburgerund<br />
Mangfallstraße.
1.3. Wirtschaftsförderung | <strong>Stadt</strong>marketing<br />
WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />
Wirtschaftliche Situation<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> haben Standortrankings <strong>Rosenheim</strong><br />
eine große Attraktivität als Wirtschaftszentrum und<br />
Lebensraum attestiert.<br />
Bei den zukünftigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen<br />
kommt es darauf an, u.a. durch stetige und<br />
nachhaltige Entwicklung von Gewerbefl ächen und<br />
Leuchtturmprojekten, speziell der Areale nördlich<br />
und südlich des Bahnhofs, die hohe Standortqualität<br />
langfristig abzusichern und gezielt zu verbessern.<br />
Heimischen Unternehmen muss damit die Möglichkeit<br />
geboten werden, bei Standorterweiterungen<br />
und Betriebsverlagerungen in der <strong>Stadt</strong><br />
bleiben zu können. Aber auch für innovative Neuansiedlungen,<br />
die in den Branchenmix der hiesigen<br />
Wirtschaftsstruktur passen oder diese sinnvoll erweitern,<br />
müssen mittel- und langfristig Flächenkapazitäten<br />
zur Verfügung stehen.<br />
In den vergangenen Jahren weist <strong>Rosenheim</strong> im Städtevergleich<br />
zunehmend eine günstigere wirtschaftliche<br />
Entwicklung auf. Die aktuellen Zahlen des Bayerischen<br />
Statistischen Landesamtes zum nominalen<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) belegen im Zeitraum<br />
2008 bis 2009 für <strong>Rosenheim</strong> zwar einen Rückgang<br />
von -1,2 Prozent, im bayerischen Durchschnitt lag<br />
jedoch dieser Rückgang vom Boom- zum Krisenjahr<br />
bei -3,2 Prozent. Besser als <strong>Rosenheim</strong> hat unter den<br />
kreisfreien Städten nur Würzburg mit einer Verminderung<br />
um -0,8 Prozent die Weltwirtschaftskrise<br />
bewältigt.<br />
Trotz schwerer noch ungelöster internationaler Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise hat der <strong>Rosenheim</strong>er Arbeitsmarkt<br />
eine erfreulich positive Entwicklung genommen. Die<br />
Arbeitslosenzahlen im Wirtschaftsraum <strong>Rosenheim</strong><br />
befanden sich zum Herbst <strong>2011</strong> auf einem Rekordtief,<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> lag die Arbeitslosenquote<br />
im Dezember <strong>2011</strong> bei nur noch 4,3%.<br />
<strong>Rosenheim</strong> im Vergleich: Standortrankings<br />
Die starke Position des Wirtschaftstandortes <strong>Rosenheim</strong><br />
im Vergleich zu anderen Standorten in Deutschland<br />
konnte auch im Jahr <strong>2011</strong> weiter gefestigt und ausgebaut<br />
werden.<br />
Eine hohe Lebensqualität und eine stabile Wirtschaftskraft<br />
attestiert <strong>Rosenheim</strong> eine wissenschaftliche<br />
Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />
(INSM), herausgegeben von der WirtschaftsWoche.<br />
Unter den 100 einwohnerstärksten kreisfreien Städten<br />
Deutschlands belegt <strong>Rosenheim</strong> mit Platz 8 einmal<br />
mehr eine hervorragende Position. Bei ihrer Rangermittlung<br />
berücksichtigt die Studie zahlreiche ökonomische<br />
und strukturelle Indikatoren wie Einkommen,<br />
Bruttoinlandsprodukt, Arbeitsmarkt und Bildungsniveau<br />
der Beschäftigten.<br />
In einem weiteren Ranking des Wirtschaftsmagazins<br />
Capital analysierte das Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
Feri Konjunkturprognosen und regionale Indikatoren<br />
für insgesamt 60 Städte in Ost- und West-Deutschland.<br />
Dabei verbesserte <strong>Rosenheim</strong> seine Position gegenüber<br />
der letzten Untersuchung im Jahr 2009 um drei<br />
Ränge und landete auf Position 11. Damit setzte<br />
<strong>Rosenheim</strong> seinen kontinuierlichen Aufstieg fort. Noch<br />
2007 lag die <strong>Stadt</strong> auf Rang 29.<br />
Gewerbefl ächen und Ansiedlungsförderung<br />
Nach erfolgreichem Abschluss des Umlegungsverfahrens<br />
stehen im Gewerbegebiet „Am Oberfeld“<br />
rund 6,5 ha Fläche für eine gewerbliche Nutzung zur<br />
Verfügung. Spatenstich für die inneren Erschließungsanlagen<br />
war im November <strong>2011</strong>. Mit der endgültigen<br />
Fertigstellung ist bis zum 3. Quartal <strong>2012</strong> zu rechnen.<br />
Die Wirtschaftsförderungsagentur ist bei der Vermittlung<br />
von Standort suchenden Unternehmen mit den<br />
geeigneten Flächeneigentümern eingebunden.<br />
Angesichts der bestehenden hohen Nachfrage von<br />
Unternehmen nach gewerblichen Flächen in der <strong>Stadt</strong><br />
Seite 13 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
<strong>Rosenheim</strong> muss die Planung weiterer Gewerbefl<br />
ächen fortgesetzt werden. Einen entscheidenden<br />
Beitrag dazu leistet die kurz- und mittelfristige Entwicklung<br />
der Bahnhofsfl ächen im Norden und im Süden<br />
mit insgesamt rund 100 ha.<br />
Spezifi sche Beratungsangebote<br />
Existenzgründungen<br />
Existenzgründer erhalten bei der Wirtschaftsförderung<br />
intensive Beratungen zu allen Fragen einer Firmengründung,<br />
einschließlich Businessplan und sogenannter<br />
fachkundiger Stellungnahme. Hierbei arbeitet die<br />
Wirtschaftsförderung eng mit den Aktiven Wirtschaftssenioren<br />
e.V. (AWS) zusammen.<br />
Die Zahl der durchgeführten Beratungen konnte<br />
im laufenden Jahr von 100 auf rd. 130 gesteigert<br />
werden. Mit einer noch stärkeren Bewerbung dieses<br />
Angebotes und eventuell einem neuen Businessplan<br />
Wettbewerb soll dieses Beratungsangebot im kommenden<br />
Jahr nochmals ausgebaut werden.<br />
Businessplan Wettbewerb –<br />
Gründerpreis <strong>Rosenheim</strong><br />
In Kooperation mit dem Landratsamt <strong>Rosenheim</strong>, den<br />
Kammern, der <strong>Rosenheim</strong>er Hochschule und der fi nanziellen<br />
Unterstützung der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad<br />
Aibling ist geplant, mit dem „<strong>Rosenheim</strong>er Gründerpreis“<br />
voraussichtlich im Herbst <strong>2012</strong> einen Businessplan<br />
Wettbewerb für die Region anzubieten.<br />
Im Frühjahr <strong>2012</strong> soll ein entsprechendes Programm<br />
vorgelegt und ab Herbst umgesetzt werden.<br />
Bestandspfl ege<br />
Neben zahlreichen Einzelgesprächen, die mit hiesigen<br />
Firmen geführt wurden, fanden auch <strong>2011</strong> sechs Be-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 14<br />
triebsbesuche statt, bei denen Oberbürgermeisterin<br />
Gabriele Bauer und diverse Dezernenten direkt vor<br />
Ort mit den Firmeneigentümern Entwicklungschancen<br />
und konkrete Anliegen diskutierten.<br />
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer zu Besuch<br />
bei der Firma Bensegger. Foto: Fachamt<br />
Zusätzlich zu diesen Kontakten wurden weitere<br />
Vororttermine durch den Wirtschaftsdezernenten<br />
und die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungsagentur<br />
durchgeführt.<br />
Wirtschaftsdezernent Thomas Bugl zu Gast bei der Führungsmannschaft<br />
und den Auszubildenden des Bauunternehmens<br />
Hans Holzner. Foto: S. Trux
<strong>Rosenheim</strong>er Tag der Wirtschaft<br />
Zum siebten Mal fand in Zusammenarbeit mit dem<br />
Landkreis, den Kammern und der Hochschule der<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Wirtschaftstag statt. „Die Energiewende<br />
– kann die Energieversorgung sicher, bezahlbar und<br />
umweltfreundlich bleiben?“, lautete das diesjährige<br />
Thema.<br />
Das Impulsreferat hielt Holger Techert, Referent für<br />
Erneuerbare Energien am Institut der Deutschen Wirtschaft<br />
Köln.<br />
Rund 100 Unternehmer-Vertreter der Region<br />
hatten die Gelegenheit, sich in zwei Workshops zu den<br />
Themen “Maßnahmen zur Kostendämpfung bei der<br />
Energieversorgung – Energieeffi zienz im Unternehmen“<br />
und „Versorgungsunsicherheiten in den Unternehmen<br />
– Risikobewertung und Risikomanagement“<br />
zu informieren.<br />
<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />
Neben der Verleihung des Ausbildungspreises im<br />
Frühjahr wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> zum fünften Mal<br />
den Wirtschaftspreis an Unternehmen verleihen.<br />
Noch vor der Sommerpause wird mit der Ausschreibung<br />
und der Suche nach dem Preisträger <strong>2012</strong><br />
begonnen. Die Verleihung fi ndet im Herbst statt.<br />
Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Ichikawa<br />
hatte die Oberbürgermeisterin im Frühjahr diesen Jahres<br />
Unternehmen der gesamten Region zum „1. Japan<br />
Wirtschaftstag“ in das Hochhaus der Sparkasse<br />
<strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling eingeladen. Aufgrund der<br />
Katastrophe in Fukushima musste diese Veranstaltung<br />
kurzfristig abgesagt werden und fi ndet nun im Mai<br />
<strong>2012</strong> statt.<br />
Wie bereits 2010 auf dem Gemeinschaftstand der <strong>Stadt</strong><br />
bei der Neuen Messe auf der Loretowiese werden<br />
sich auch <strong>2012</strong> die Wirtschaftsförderstellen der <strong>Stadt</strong><br />
und des Landkreises mit einer gemeinsamen Aktion<br />
präsentieren. Geplant ist, mit einer kleinen Fragebogenaktion<br />
direkt mit den Besuchern in Kontakt zu<br />
kommen und über die Wirtschaftsregion <strong>Rosenheim</strong> zu<br />
informieren.<br />
Die <strong>Stadt</strong> und der Landkreis <strong>Rosenheim</strong> führen über<br />
den Jahreswechsel <strong>2011</strong>/12 in Kooperation mit der<br />
Hochschule <strong>Rosenheim</strong> eine Befragung zur Zufriedenheit<br />
der IuK-Unternehmen mit dem Wirtschaftsraum<br />
<strong>Rosenheim</strong> durch. Ziel ist es, die Bedürfnisse<br />
der Unternehmen besser kennenzulernen und<br />
daraus Ansatzpunkte zur Verbesserung des Wirtschaftsraumes<br />
<strong>Rosenheim</strong> für die Unternehmen der Informations-<br />
und Kommunikationsbranche abzuleiten.<br />
STADTMARKETING<br />
Tourismus<br />
Der Städtetourismus zählt seit einigen Jahren zu den<br />
dynamischsten Segmenten des Tourismussektors und<br />
trägt in <strong>Rosenheim</strong> wie in vielen Städten zunehmend<br />
zum wirtschaftlichen Wachstum bei. Positiv wirkt sich<br />
dabei der Trend zu Kurz- und Tagesreisen sowie<br />
Zweit- und Drittreisen aus. Aber auch der damit<br />
oftmals verbundenen Eventtourismus, sowohl im Kulturbereich<br />
als auch im Shoppingtourismus, unterstützt<br />
diese Entwicklung.<br />
2010 war vor allem durch die Landesgartenschau<br />
ein besonderes Tourismusjahr. So konnten die Übernachtungszahlen<br />
um 6 % auf insgesamt 146.570<br />
gesteigert werden. Auch die Zahl der Übernachtungsgäste<br />
erreichte mit rd. 93.700 einen neuen Rekord.<br />
<strong>2011</strong> konnten die Ergebnisse dieser „Sonderkonjunktur“<br />
nicht gehalten werden. Bis August <strong>2011</strong><br />
wurden insgesamt rd. 2.000 Übernachtungen (- 2 %)<br />
weniger registriert als im Vergleichszeitraum 2010. Lässt<br />
man allerdings das „LGS-Jahr“ außen vor, entwickelt<br />
sich der Tourismus in <strong>Rosenheim</strong> weiterhin positiv.<br />
Die Vermarktung des Städtetourismus liegt seit 2010<br />
in den Händen des Chiemsee Alpenland Tourismus<br />
Verbands e.V. Nach Startproblemen konnte der<br />
Seite 15 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
Verband durch die Übernahme der Geschäftsführung<br />
durch Christina Pfaffi nger in ein ruhigeres Fahrwasser<br />
gesteuert werden.<br />
Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> betreut im Verband Janina<br />
Schaller, eine Mitarbeiterin der <strong>Rosenheim</strong>er Veranstaltungs-<br />
und Kongress GmbH, das Themenfeld <strong>Stadt</strong>/<br />
Kultur/ Kongresse.<br />
Der Fokus der überregionalen Vermarktung lag für<br />
<strong>2011</strong> in der Bewerbung der Ausstellung „Indianer“<br />
sowie des 150. <strong>Rosenheim</strong>er Herbstfestes.<br />
<strong>Stadt</strong>-Umlandverband <strong>Rosenheim</strong> SUR<br />
1996 haben sich die Gemeinde Großkarolinenfeld, die<br />
<strong>Stadt</strong> Kolbermoor, der Markt Neubeuern, die Gemeinde<br />
Raubling, die Gemeinde Rohrdorf, die kreisfreie <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong>, die Gemeinde Schechen und die Gemeinde<br />
Stephanskirchen zur Arbeitsgemeinschaft <strong>Stadt</strong>-<br />
und Umlandbereich <strong>Rosenheim</strong> (SUR) zusammengefunden.<br />
2009 trat die <strong>Stadt</strong> Bad Aibling der SUR bei.<br />
Der gegenseitige Nutzen aus der unmittelbaren Nachbarschaft<br />
und den bereits zwischen den Gemeinden<br />
bestehenden Netzwerken soll themenorientiert weiter<br />
erhöht werden.<br />
Die Neuaufl age der 2010 zur Landesgartenschau<br />
konzipierten Radwegekarte war ein Aufgabenschwerpunkt<br />
innerhalb der SUR.<br />
Aufgrund des großen Erfolges – die Aufl age war komplett<br />
vergriff en – wurde die Radkarte inhaltlich ergänzt<br />
und angepasst und bereits zum Start der Radsaison im<br />
Frühjahr <strong>2011</strong> den Tourismusämtern übergeben.<br />
Zudem wurden von den SUR-Gemeinden die Themen<br />
Ansiedlungsvorhaben „Aventura“ in Kiefersfelden, aktuelle<br />
Verkehrsfragen (insbesondere B 15 Westtangente)<br />
sowie die Möglichkeit der Kooperation bei hoheitlichen<br />
Aufgaben diskutiert.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 16<br />
„<strong>Rosenheim</strong> macht Zukunft“<br />
Nicht nur mit der <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption<br />
2025 stellt sich <strong>Rosenheim</strong> den Herausforderungen der<br />
Zukunft.<br />
Wie können wir die heimischen Unternehmen und<br />
den Wirtschaftsstandort <strong>Rosenheim</strong> im Prozess der<br />
Europäisierung und Globalisierung stärken? Welche<br />
Auswirkungen hat der demografi sche Wandel auf<br />
unsere <strong>Stadt</strong>? Wie gehen wir auf lokaler Ebene mit dem<br />
Klimawandel um? Welche Veränderungen kommen<br />
durch die absehbare Verknappung fossiler Energien<br />
auf die kommunale Energieversorgung zu? Welche<br />
Auswirkungen resultieren hieraus für die städtische<br />
Verkehrspolitik?<br />
Diesen Fragen will die<br />
Veranstaltungsreihe „<strong>Rosenheim</strong><br />
macht Zukunft“<br />
nachgehen und diskutieren,<br />
welche Handlungsanleitungen<br />
sich für eine<br />
nachhaltige <strong>Stadt</strong>politik<br />
ergeben.<br />
Zu der Frage „Wie ist es um<br />
die Zukunft der öff entlichen<br />
Finanzen bestellt und welche<br />
Auswirkungen ergeben<br />
sich daraus für <strong>Rosenheim</strong>?“<br />
gab das Mitglied des Sachverständigenrates<br />
Prof.<br />
Dr. Wolfgang Wiegard im<br />
Saal des neuen Sparkassenhochhauses<br />
Einblicke in die Finanzwelt und referierte<br />
über die Zukunft des Euro.<br />
Eislaufbahn am Ludwigsplatz<br />
Das Projekt „Eiszauber-<strong>Rosenheim</strong>“ bereicherte im<br />
Winter 2010/11 zum zweiten Mal den Ludwigsplatz.<br />
Die Eislaufbahn wurde positiv aufgenommen und<br />
entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt vor allem<br />
für Kinder und Familien.
Im Vergleich zum ersten Mal wurde die Eisbahn um<br />
90° gedreht und um eine Eisstockbahn erweitert. Für<br />
den Winter <strong>2011</strong>/12 wird es diese Attraktion in <strong>Rosenheim</strong><br />
allerdings nicht mehr geben. Der Betrieb der<br />
Eislaufbahn ist wegen der hohen Energiekosten – auch<br />
aufgrund der schwierigen Witterung –, wegen des rein<br />
privaten Betriebs und des enormen Arbeitsaufwandes<br />
nicht tragfähig und wird somit eingestellt.<br />
Gute Stimmung war beim Sommerfestival garantiert,<br />
auch wenn’s das Wetter nicht gut meinte... Foto: Fachamt<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Sommerfestival<br />
Vom 16. bis 24. Juli fand im Mangfallpark Süd das<br />
erste <strong>Rosenheim</strong>er Sommerfestival statt. Insgesamt<br />
standen neun Veranstaltungstage zur Verfügung. Eröff<br />
net wurde das Festival am Samstag, 16. Juli mit dem<br />
Sommerfest von Antenne Bayern.<br />
Höhepunkte des Veranstaltungsprogramms waren<br />
– am Dienstag, 19. Juli, die italienisch-venezianische<br />
Sommernacht mit Orchester und Künstlern der<br />
Oper Gut Immling,<br />
– am Mittwoch, 20. Juli, das Konzert der Bayern 3<br />
Newcomer Mathias Kellner & Band sowie dem<br />
Frontmann von LaBrassBanda, Stefan Dettl,<br />
– am Donnerstag, 21. Juli ein Konzert von<br />
Christina Stürmer,<br />
– am Freitag, 22. Juli der Auftritt der Blues Blosn,<br />
der Queen-Revival-Band sowie ein großes<br />
Musikfeuerwerk und<br />
– am Sonntag, 24. Juli das Konzert der Chiemsee<br />
Cowboys und des Nockalm Quintetts.<br />
Die übrigen Veranstaltungen regionaler Künstler und<br />
das Open-Air-Kino waren kostenfrei und gaben den<br />
Zuschauern die Möglichkeit, das Gelände als größte<br />
Picknickwiese <strong>Rosenheim</strong>s zu genießen.<br />
An den neun Veranstaltungstagen besuchten rund<br />
30.000 Gäste die Veranstaltungen, obwohl es an acht<br />
von neun Tagen regnete und die Veranstaltungen<br />
aufgrund heftiger Sturmböen und Regenschauer zum<br />
Teil abgebrochen bzw. abgesagt werden mussten.<br />
Veranstalter des Festivals war die noch bestehende<br />
Landesgartenschau <strong>Rosenheim</strong> 2010 GmbH mit Unterstützung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, speziell des <strong>Stadt</strong>marketings.<br />
Aufgrund der positiven Resonanz des Sommerfestivals<br />
<strong>2011</strong> hat das Organisationsteam des <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Sommerfestivals für eine Neuaufl age im Juli <strong>2012</strong> das<br />
Konzept weiter verbessert und ein neues Programm<br />
zusammengestellt. Schon im Dezember hat<br />
der Vorverkauf der übertragbaren Festivalpässe und der<br />
Einzelkarten begonnen. Auch <strong>2012</strong> werden wieder alle<br />
Altersgruppen angesprochen.<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Immobiliengespräch<br />
Am 07. März <strong>2011</strong> fand das zweite <strong>Rosenheim</strong>er Immobiliengespräch<br />
statt. Etwa 150 Immobilien-<br />
Eigentümer aus den 1A- und 1B-Lagen der <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Innenstadt konnten im Großen Rathaussaal<br />
von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer begrüßt<br />
werden. Christian Hörmann vom Beratungsunternehmen<br />
CIMA stellte die Herausforderungen für die<br />
Einzelhandelslagen in <strong>Rosenheim</strong> vor und zeigte<br />
anhand konkreter Beispiele, in welchen Maße auch die<br />
Gestaltung von Handelsbetrieben zur Attraktivität einer<br />
<strong>Stadt</strong> beitragen können.<br />
Seite 17 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
Einzelhandelsentwicklungskonzept <strong>Rosenheim</strong><br />
Das Einzelhandelsentwicklungswkonzept wurde am<br />
23.11.<strong>2011</strong> vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossen. Ziel aus Sicht<br />
des <strong>Stadt</strong>marketings ist es, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des heimischen Handelsstandortes im regionalen<br />
sowie im überregionalen Wettbewerb zwischen den<br />
Zentren Salzburg, Innsbruck und München zu sichern.<br />
Dabei ist die Ausgewogenheit der einzelnen <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Handelszentren untereinander und auch<br />
inhaltlich an jedem Standort selbst eine wichtige<br />
Zielsetzung. Es gilt neue Betriebstypen und Vermarktungsschienen<br />
nachhaltig in den regionalen<br />
Handel zu integrieren und den Handelsstandort<br />
konkurrenzfähig zu halten.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 18<br />
Die Entwicklung des Bahnhofareals Nord ist ein<br />
weiterer wichtiger Schritt. Die innenstadtverträgliche<br />
und -ergänzende Aktivierung der dortigen Potenziale<br />
soll derzeitige Marktlücken schließen helfen und das<br />
Angebot der Innenstadt vervollständigen.<br />
Im ExpoReal-Infofl yer der <strong>Stadt</strong> übersichtlich dargestellt: die einzelnen Baufelder im Bahnhofsareal Nord im Überblick. Foto: Fachamt<br />
Öff entlichkeitsarbeit <strong>Stadt</strong>marketing<br />
Einkaufsnacht<br />
Nach dem großen Erfolg des „Nightshopping“ in den<br />
letzten Jahren erlebte die Innenstadt am 7. Oktober<br />
<strong>2011</strong> neuerlich eine lange Einkaufsnacht. Bis 23 Uhr<br />
waren alle Geschäfte geöff net. Das Nightshopping
wurde auf den Plätzen der Innenstadt sowie am Salinplatz<br />
durchgeführt.<br />
Hauptattraktionen waren die durch das <strong>Stadt</strong>marketing<br />
unterstützte Lichtshow im Salinpark sowie die Aktionen<br />
der Handelshäuser. Aufgrund des schlechten<br />
Wetters konnte das vom City-Management organisierte<br />
Programm nicht komplett durchgeführt und die<br />
Lichtinstallationen nicht vollständig aufgebaut werden.<br />
ExpoReal-Präsentation Bahnhofareals Nord<br />
Mit Beschluss des <strong>Stadt</strong>rates zur städtebaulichen<br />
Rahmenplanung auf dem Bahnhofsareal (Nord und<br />
Süd) vom 27.07.<strong>2011</strong> bestehen für Handel, Gewerbe<br />
und Dienstleistung Nutzungsoptionen von über<br />
66.000m2 Bruttogeschoßfl äche alleine auf dem<br />
nördlichen Bahnhofsareal. Nach Ankauf der relevanten<br />
Flächen ist die <strong>Stadt</strong> größtenteils alleiniger Eigentümer<br />
des Areals. Es soll ab <strong>2012</strong> im Einklang mit<br />
den städtebaulichen Entwicklungszielen vermarktet<br />
werden.<br />
Im Zuge der Vermarktungsstrategie wurden die<br />
Flächen erstmals vom 4. - 6. Oktober <strong>2011</strong> auf der<br />
internationalen Immobilienmesse Expo Real in<br />
München einem Fachpublikum präsentiert.<br />
Das Team des <strong>Stadt</strong>marketings konnte als Standpartner<br />
auf dem Gemeinschaftsstand der Europäischen Metropolregion<br />
München das Projekt in einem professionellen<br />
Umfeld präsentieren.<br />
Seite 19 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
2.0. Vorwort<br />
Foto: M. Zerta<br />
Der demografi sche Wandel und die veränderten ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen stellen heute Städte<br />
und Regionen vor besondere Herausforderungen für<br />
ihre Entwicklung. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> begegnet diesen<br />
Herausforderungen seit vielen Jahren aktiv und hat<br />
in zahlreichen Verfahren Pläne und Strategien für eine<br />
nachhaltige Entwicklung erarbeitet.<br />
Im Rahmen der Leitbilddiskussionen und von Teilraumkonzepten<br />
wie dem Wirtschaftsförderungskonzept<br />
2005, der Abschlussdokumentation für das<br />
<strong>Stadt</strong>marketing der Fa. PLEON – Agentur für Kommunikationsberatung<br />
– im Jahr 2009, dem mittlerweile<br />
fortgeschriebenen und vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossenen<br />
Einzelhandelskonzept der CIMA und in Workshops<br />
zur Zukunftsprojektion (2009) und zur <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption<br />
(2010) konnten bereits wichtige<br />
Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen für<br />
die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklung erarbeitet werden.<br />
Wegweisende Projekte der letzten Jahre wie die<br />
Erneuerung der Altstadt Ost, die Landesgartenschau<br />
<strong>Rosenheim</strong> 2010 oder auch derzeit diskutierte Planungen<br />
und aktuelle Projekte wie die Entwicklung des<br />
Bahnareals entwickeln sich aus und mit diesen Zukunftsvisionen.<br />
Vorhandene Potenziale werden besser<br />
genutzt und vernetzt, um Attraktivität, Bedeutung und<br />
Funktion der <strong>Stadt</strong> zu stärken.<br />
Ausgehend von einer Zusammenschau der bisher<br />
geführten Zieldiskussionen, Planungen und Realisie-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 20<br />
rungen soll das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept „<strong>Rosenheim</strong><br />
2025 – <strong>Stadt</strong> in Zukunft“ diese grundsätzlichen<br />
planerischen Überlegungen bündeln und zu<br />
gemeinsamen Zielprojektionen zusammenführen.<br />
Dabei soll sich die Konzeption an folgenden Fragestellungen<br />
orientieren:<br />
Wie kann ein unverwechselbares, individuelles<br />
Profi l für die gesamtstädtische Entwicklung <strong>Rosenheim</strong>s<br />
aussehen? Welche natürlichen Begabungen<br />
von <strong>Stadt</strong> und Landschaft sind im Übergang von der<br />
Industriegesellschaft zur Wissensökonomie besonders<br />
zukunftsträchtig? Welche sektoralen Profi lierungs-<br />
und Spezialisierungschancen bieten sich lokal und<br />
regional? Welche Möglichkeiten des Flächenrecyclings<br />
bieten sich an, um die Inanspruchnahme wertvoller<br />
Flächen an den Siedlungsrändern zu reduzieren?<br />
Wie kann die spezifi sche Qualität der <strong>Stadt</strong>quartiere<br />
und Ortsteile herausgearbeitet und verbessert werden?<br />
Wie kann die stabile wirtschaftliche Entwicklung<br />
gefördert werden?<br />
Der <strong>Stadt</strong>rat hat im November <strong>2011</strong> in einer zweitägigen<br />
Klausurtagung die vorliegenden Analysen<br />
diskutiert und in der Novembersitzung einstimmig den<br />
Prozess-Start beschlossen. Die wichtigen Orientierungsmarken<br />
für die künftige <strong>Stadt</strong>planung sollen auf<br />
der Grundlage von Handlungsalternativen im Dialog<br />
erarbeitet werden – auch im bewussten Dialog mit<br />
den Bürgern. Die gemeinsam erarbeiteten Perspektiven<br />
der <strong>Stadt</strong>entwicklung werden intensiv diskutiert<br />
und zu einem schlüssigen gesamtstädtischen Konzept<br />
zusammengeführt.<br />
Der mehrstufi ge Prozess gewährleistet eine ständige<br />
Rückkoppelung mit Arbeitsgruppe, Lenkungsgruppe<br />
und <strong>Stadt</strong>rat. So lassen sich die gewonnen Zielaussagen<br />
bestmöglich mit den laufenden Planungen abstimmen.<br />
Die wesentlichen inhaltlichen Bausteine der<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption „<strong>Rosenheim</strong> 2025 – <strong>Stadt</strong><br />
in Zukunft“ sollen im Jahr <strong>2012</strong> gemeinsam erarbeitet<br />
werden, um unsere <strong>Stadt</strong> für die Zukunft gut zu rüsten.<br />
Helmut Cybulska Dezernent VI
2.1. <strong>Stadt</strong>entwicklung | Bauleitplanung<br />
Robin Nolasco, Leiter <strong>Stadt</strong>planungsamt. Foto: G. Ziehr<br />
STADTENTWICKLUNG<br />
Planungen der Nachbargemeinden<br />
Die <strong>Stadt</strong> ist im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher<br />
Belange an der Bauleitplanung der Nachbargemeinden<br />
beteiligt. Auch <strong>2011</strong> wurde in einer Vielzahl<br />
von Fällen geprüft, inwieweit die Belange der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> berührt sind.<br />
Erwähnenswert ist die Stellungnahme der <strong>Stadt</strong> zum<br />
Ansiedlungsvorhaben „Aventura Kiefersfelden“. Es<br />
wurde darauf hingewiesen, dass das Ansiedlungsvorhaben<br />
„Aventura Kiefersfelden“ insgesamt den Zielen<br />
des Regionalplans Südostoberbayern, hier vor allem<br />
den Zielen der Standort- und Siedlungsentwicklung<br />
und den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspfl<br />
ege widerspricht.<br />
Der hohe Anteil geplanter Einzelhandelsfl ächen<br />
gefährdet aus Sicht der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> die Erfolge<br />
der letzten Jahre – maßgeblich unterstützt durch<br />
die Programme der Städtebauförderung – um die<br />
nachhaltige Stärkung der Innenstadt, insbesondere als<br />
stabiles Einzelhandelszentrum mit einem gesunden<br />
Branchenmix.<br />
Integrierte <strong>Stadt</strong>entwicklung –<br />
<strong>Rosenheim</strong> 2025: <strong>Stadt</strong> in Zukunft<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beabsichtigt unter dem Titel<br />
„<strong>Rosenheim</strong> 2025“ ein strategisches Konzept zur<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung zu erarbeiten. Zu diesem Zweck<br />
fanden seit 2008 auf Ebene der Verwaltungsspitze<br />
eine Reihe von Workshops statt. In diesen Workshops<br />
wurden Zielsetzungen, methodisches Vorgehen und<br />
die Grundstruktur der beabsichtigten <strong>Stadt</strong>konzeption<br />
besprochen. Weiterhin wurde Material zur aktuellen<br />
Situation der <strong>Stadt</strong> sowie zu denkbaren Zukunftsperspektiven<br />
erarbeitet. Der <strong>Stadt</strong>rat hat sich im Rahmen<br />
einer Klausurtagung im November mit einem<br />
Zwischenbericht zum „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept“<br />
beschäftigt.<br />
Die künftigen weitreichenden Veränderungen werden<br />
vielschichtig sein und können spürbare Auswirkungen<br />
auf die <strong>Stadt</strong>struktur, das Leben in der <strong>Stadt</strong>,<br />
die Einwohnerzahlen und den städtischen Haushalt<br />
haben. Daher werden im Rahmen der Erarbeitung der<br />
<strong>Stadt</strong>konzeption „<strong>Rosenheim</strong> 2025“ unter anderem die<br />
folgenden Entwicklungstrends untersucht:<br />
– demografi scher Wandel: zunehmende Alterung<br />
der Gesellschaft, Bevölkerungsentwicklung, Vereinzelung,<br />
– überbeanspruchte öff entliche Haushalte,<br />
– wirtschaftliche Umstrukturierungen und<br />
– steigende kommunale Konkurrenz.<br />
Im Vordergrund der Konzeption steht die Fokussierung<br />
der spezifi schen Stärken und Qualitäten der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> und ihrer Umgebung. Denn: Eine regionale<br />
Zusammenarbeit kann die Attraktivität der Region<br />
dauerhaft sichern und stärken. Langfristig wird mit der<br />
Erarbeitung einer <strong>Stadt</strong>konzeption die Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplanes angestrebt.<br />
Flächennutzungsplan<br />
Im Jahre <strong>2011</strong> wurden sechs Änderungsverfahren bearbeitet<br />
(z.B. „AOK-Gelände“, „Nördl. der Fachhochschule“).<br />
Seite 21 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Flächenressourcenmanagement<br />
Die kleinräumige Betrachtung der <strong>Stadt</strong>fl äche<br />
ist hinsichtlich der <strong>Stadt</strong>entwicklung von großer<br />
Bedeutung. In erster Linie gibt die Lokalisierung der<br />
Flächenressourcen Aufschluss über mögliches Verdichtungspotential<br />
bzw. bestehende Baulandreserven.<br />
In der gesamträumlichen Betrachtung werden<br />
potentielle Verdichtungsschwerpunkte ablesbar.<br />
Eine erste datenbankbasierte Kartierung der Flächenressourcen<br />
wurde im Jahr <strong>2011</strong> abgeschlossen. Eine<br />
über Jahre hinweg dauerhafte Pfl ege ermöglicht zukünftig<br />
zeitnahe Aussagen zu Verdichtungstendenzen<br />
und -schwerpunkten im <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />
Einzelhandelsentwicklungskonzept<br />
Das Einzelhandelsentwicklungskonzept der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> bildet zukünftig die Grundlage für eine<br />
aktive Standortpolitik zur Sicherung, Stärkung und<br />
Förderung der städtischen Versorgungsstrukturen<br />
sowie für die Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftsfähigkeit<br />
und Zentralität des Einzelhandels. Das Konzept ist<br />
Handlungsrahmen bei der Aufstellung oder Änderung<br />
von Bauleitplänen, bei denen Einzelhandelsaspekte<br />
zu berücksichtigen sind. Seine strategischen<br />
Ziele werden in der Bauleitplanung durch Festsetzungen<br />
in Bebauungsplänen berücksichtigt.<br />
Wesentliche Aufgabe des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes<br />
ist es, klare Grundlagen zu schaff en für<br />
Bebauungspläne, die dann die eigentliche Rechtssicherheit<br />
bieten für die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> als Einzelhandelsstandort.<br />
Es berücksichtigt dabei einerseits<br />
<strong>Rosenheim</strong> als oberzentralen Versorgungsschwerpunkt<br />
in der Planungsregion 18 bzw. im Wirtschaftsraum <strong>Rosenheim</strong>,<br />
andererseits als lokalen Einzelhandelsstandort<br />
mit innerörtlicher Zentrenhierarchie.<br />
Städtebaulich entfaltet das „Einzelhandelsentwicklungskonzept<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>“ eine doppelte<br />
Wirkung: Umgesetzt in Bebauungspläne wirkt es<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 22<br />
rechtsverbindlich. Gleichzeitig bietet der Gesamtrahmen<br />
nicht nur Investoren, sondern auch den bestehenden<br />
Einzelhandelsbetrieben Orientierungshilfe<br />
und eine gewisse Investitionssicherheit.<br />
Die Konzeption basiert auf einer Reihe von Studien,<br />
die von der CIMA in den vergangenen Jahren erarbeitet<br />
wurden und die bisher als informelle Orientierungshilfen<br />
dienten. Relevante Studien dieser Reihe<br />
sind die Einzelhandelsleitlinien <strong>Rosenheim</strong> 2000 und<br />
das „Einzelhandels- und Flächenentwicklungskonzept<br />
aus kreditwirtschaftlicher Sicht zur künftigen Positionierung<br />
der Einkaufsstadt <strong>Rosenheim</strong>“ aus dem Jahr<br />
2007.<br />
Das Einzelhandelsentwicklungskonzept für die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> <strong>2011</strong> wurde mit Vertretern aus Politik,<br />
Wirtschaft und Verwaltung in Workshops erarbeitet.<br />
Dazu wurden z. B. der Wirtschaftliche Verband, das<br />
City Management <strong>Rosenheim</strong> e.V., die IHK für München<br />
und Oberbayern, Geschäftsstelle <strong>Rosenheim</strong>, die Interessengemeinschaft<br />
AicherPark, die Interessengemeinschaft<br />
Innstraße, der Landesverband des Bayerischen<br />
Einzelhandels und die Bayerische Handwerkskammer<br />
eingeladen.<br />
Die Ergebnisse des Partizipationsverfahrens wurden<br />
dem <strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />
vorgestellt und gebilligt. Beim abschließenden<br />
Workshop wurde grundlegende Übereinstimmung<br />
mit den Zielen des Einzelhandelskonzeptes<br />
und weitgehende Zustimmung zur <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Sortimentsliste sowie zur Abgrenzung der Zentralen<br />
Versorgungsbereiche erzielt.<br />
Im November <strong>2011</strong> billigte der <strong>Stadt</strong>rat das Einzelhandelsentwicklungskonzept.<br />
Die „<strong>Rosenheim</strong>er Liste“ als Sortimentsliste für<br />
<strong>Rosenheim</strong> wurde transparent und nachvollziehbar<br />
entwickelt, unter Berücksichtigung sowohl allgemeiner<br />
Kriterien sowie ortsspezifi scher Entwicklungen bzw.<br />
Besonderheiten. So entstand in umfangreichen Diskussionen<br />
und Abstimmungsgesprächen ein System mit
zentrenrelevanten bzw. nahversorgungsrelevanten und<br />
nicht zentrenrelevanten Sortimenten. Der zentrale<br />
Versorgungsbereich wird in seiner Abgrenzung<br />
beibehalten und durch die Flächen auf dem nördlichen<br />
Bahnhofsareal ergänzt.<br />
Im Einzelhandelsentwicklungskonzept werden primär<br />
aufeinander abgestimmte gesamtstädtische und kleinräumliche<br />
Strategien der Einzelhandelsentwicklung<br />
dargestellt.<br />
Dabei ist die Innenstadt als wichtigster Standort<br />
und einziger zentraler Versorgungsbereich eingestuft.<br />
Nahversorgungsagglomerationen sichern die fl ächendeckende,<br />
wohnortnahe Versorgung und bilden<br />
damit die Basis der Zentrenhierarchie. Diese Agglomerationen<br />
stellen in <strong>Rosenheim</strong> jedoch keine schützenswerten<br />
Zentralen Versorgungsbereiche dar.<br />
Integrierte Streulagen ergänzen die wohnortnahe<br />
Versorgung. Abgerundet wird dieses Zentrensystem<br />
von einer begrenzten Zahl an Sondergebietsstandorten<br />
(AicherPark, Schwaig, Panoramakreuzung).<br />
Nahversorgung im <strong>Rosenheim</strong>er Norden<br />
Für den Bereich des geplanten Nahversorgungszentrums<br />
im <strong>Rosenheim</strong>er Norden werden derzeit<br />
verschiedene Gutachten erstellt, die in die erforderlichen<br />
Bauleitplanverfahren einfl ießen werden.<br />
Verkehrliche Fragen und vertragliche Regelungen mit<br />
dem Bauherrn bilden aktuell den Schwerpunkt.<br />
Außenbereiche<br />
Um eine behutsame bauliche Entwicklung innerhalb<br />
der Außenbereiche der <strong>Stadt</strong> in geeigneten Arealen<br />
zu ermöglichen und die städtebauliche Ordnung zu<br />
sichern, erarbeitet das <strong>Stadt</strong>planungsamt Satzungen<br />
beispielsweise für die Heim- und Hochwaldstraße,<br />
die den Umfang realisierbarer Vorhaben innerhalb<br />
eines Geltungsbereiches regeln.<br />
Statistik<br />
„Zensus“ – unter diesem Motto startete nach 24 Jahren<br />
bundesweit zum Stichtag 09.05.<strong>2011</strong> wieder eine<br />
Volkszählung. Der Begriff „Zensus“ steht dabei<br />
für ein neues, sog. registergestütztes Verfahren, bei<br />
dem hauptsächlich vorhandene Verwaltungsdateien<br />
(vor allem Einwohnermelderegister und Register der<br />
Bundesagentur für Arbeit) genutzt werden. Lediglich<br />
ergänzend dazu wird ein Teil der Bevölkerung direkt<br />
befragt.<br />
Neben der Gebäude- und Wohnungszählung, die in<br />
Bayern postalisch durch das Bayer. Landesamt für Statistik<br />
und Datenverarbeitung durchgeführt wurde und<br />
sich an sämtliche Wohnungs- und Gebäudeeigentümer<br />
richtete, erhielten zudem rund zehn Prozent der<br />
Bevölkerung einen Fragebogen zu persönlichen<br />
Lebensbereichen wie z. B. Schul- und Berufsausbildung,<br />
berufl iche Situation und eventuellem Migrationshintergrund.<br />
Damit sollen Informationen zu Lebensumständen<br />
gewonnen werden, die für künftige staatliche und<br />
kommunale Planungen entscheidend sind sowie die<br />
Fehlerquote in den Melderegistern festgestellt werden<br />
mit dem Ziel, korrekte Einwohnerzahlen zu ermitteln.<br />
Für die Befragung wurden durch ein mathematischstatistisches<br />
Zufallsverfahren Anschriften ausgewählt,<br />
an denen alle zum Stichtag wohnenden Personen zur<br />
Auskunft verpfl ichtet waren.<br />
Zusätzlich waren alle Bewohner eines Alten-, Studenten-<br />
oder Personalwohnheimes zu befragen,<br />
allerdings nur mit einem erheblich reduzierten Fragenkatalog.<br />
Bei Behindertenwohnheimen, betreuten Wohngruppen<br />
und ähnlich sensiblen Sonderbereichen wurden<br />
lediglich die grundlegenden Daten zur Person listenweise<br />
über die Heimleitung erfasst.<br />
In der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> waren insgesamt 83<br />
Interviewer an 838 Adressen unterwegs. Dabei<br />
wurden in Privathaushalten rund 5.600 Personen und<br />
Seite 23 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
in den Wohnheimen ca. 930 Personen befragt. Ein<br />
Großteil der Befragten (über 85 %) machte dabei von<br />
der Möglichkeit Gebrauch, den Fragebogen direkt<br />
mit dem Interviewer auszufüllen. Dies spricht für die<br />
hohe Akzeptanz der Interviewer und wurde nach der<br />
anfänglichen Resonanz auf die Volkszählung nicht in<br />
dieser Höhe erwartet.<br />
Lediglich rund 11 % der Befragten übermittelten den<br />
Fragebogen postalisch, die restlichen Meldungen<br />
erfolgten online.<br />
Sofern Bürger trotz ihrer Verpfl ichtung keine Auskunft<br />
erteilt haben, wurden entsprechende Mahnverfahren<br />
eingeleitet, die mit einer Zwangsgeldfestsetzung<br />
enden. Die Erhebungsstelle der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
hoff t jedoch, dass diese Maßnahme nur in Einzelfällen<br />
erforderlich wird. In der Regel beträgt das Zwangsgeld<br />
erstmalig 300 Euro, kann wiederholt und in steigender<br />
Höhe festgesetzt werden.<br />
Eingelesen werden die Fragebögen direkt beim Bayer.<br />
Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. Die<br />
amtliche Einwohnerzahl, Ergebnisse der Gebäude-<br />
und Wohnungszählung und ausgewählte Stichprobenergebnisse<br />
werden am 09.11.<strong>2012</strong> veröffentlicht.<br />
Weitere Ergebnisse, insbesondere Zahlen<br />
über die Haushalte und deren Struktur werden ab dem<br />
09.05.2013 bekannt gegeben.<br />
Um die Zensusergebnisse künftig als Planungs- und<br />
Entscheidungsgrundlage heranziehen zu können, wird<br />
bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> derzeit – entsprechend den<br />
gesetzlichen Anforderungen – eine abgeschottete<br />
Statistikstelle eingerichtet.<br />
Die Aktualisierung und jährliche Fortschreibung der<br />
Datenreihen in einzelnen Fachstatistiken bleibt neben<br />
den zahlreichen Auswertungen für Fachämter und Bürger<br />
notwendige Grundlagenarbeit der Statistikstelle.<br />
Ergänzt und fortgeführt hat das Amt Arbeitslosenzahlen,<br />
sozialversicherungspfl ichtig Beschäftige und<br />
die Leistungsempfänger von sozialen Leistungen auf<br />
der Ebene der kleinräumigen Gliederung.<br />
Mit Hilfe des Hildesheimer Bevölkerungsmodells wur-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 24<br />
den wiederum Bevölkerungsprognosen für Kindergärten,<br />
Kinderkrippen und Schülerentwicklung erstellt.<br />
Daneben wurde das Straßenverzeichnis sowie das<br />
neue Einwohnermeldeprogramm „MESO“ durch die<br />
Pfl ege der Gebietszuordnung ergänzt und fortgeschrieben.<br />
BAULEITPLANUNG<br />
Im Lauf des Jahres <strong>2011</strong> wurde an elf Bebauungsplänen<br />
und deren Änderungen gearbeitet. Dabei wurden<br />
vier neue Verfahren eingeleitet, zwei Verfahren abgeschlossen.<br />
Innenstadt<br />
Der Lageplan des Vorentwurfs zum Bebauungsplan<br />
Mühlbachbogen. Plan: Büro Guggenbichler und Wagenstaller<br />
Nach der Zwischennutzung für die Landesgartenschau<br />
steht nun eine Neubebauung des Geländes<br />
am Mühlbachbogen an. Auf der Grundlage der<br />
Ergebnisse des von der GRWS ausgelobten Wett-
ewerbs wurde im Juli der Aufstellungsbeschluss für<br />
den Bebauungsplan Nr. 165 „Mühlbachbogen“ gefasst.<br />
Die Planungen sehen neben drei Gebäuden mit<br />
Geschosswohnungsbau einen Gebäuderiegel mit<br />
gewerblicher Nutzung als Abschirmung zu den<br />
östlich angrenzenden Flächen der <strong>Stadt</strong>werke vor.<br />
Ergänzt wird das Konzept durch eine Kinderkrippe<br />
und einen Lebensmittelmarkt zur Nahversorgung.<br />
Besonderes Augenmerk genießt eine ansprechende<br />
Wegeverbindung entlang des Mühlbachs. Teilfl ächen<br />
wurden bereits für die Landesgartenschau attraktiv<br />
gestaltet. Das Bebauungsplanverfahren soll <strong>2012</strong><br />
zum Abschluss gebracht werden.<br />
Als sehr komplex erweisen sich die Planungen für den<br />
Bebauungsplan Nr. 159 „Adlzreiter-/ Weinstraße/<br />
Ludwigsplatz“. Ziel der Bebauungsplanung ist die<br />
Begrenzung der Gaststätten und Vergnügungsstätten,<br />
um Konfl ikte mit der Wohnbevölkerung zu vermeiden.<br />
Durch eine Festsetzung als Besonderes Wohngebiet<br />
soll die Wohnnutzung gestärkt werden. Auch die<br />
Bereiche Am Salzstadel und an der Färberstraße sollen<br />
in den Geltungsbereich einbezogen werden.<br />
Das Modell von Stefan Ludes Architekten zum geplanten<br />
Demenzzentrum der Rothenfußer-Stiftung am Klinikum.<br />
Foto: <strong>Stadt</strong>planungsamt<br />
Für den Bebauungsplan Nr. 156 „Schönfeldstraße/<br />
Ellmaierstraße“ steht eine erste Teiländerung an. Auf<br />
den Flächen zwischen Schönfeldstraße und Hammer-<br />
bach beabsichtigt die Rothenfußer-Stiftung den Bau<br />
eines Demenzzentrums mit Wohn- und Betreuungseinrichtungen.<br />
Der geplante Gebäuderiegel an<br />
der Schönfeldstraße wird vom Klinikum <strong>Rosenheim</strong> als<br />
Schulungs- und Dienstleistungszentrum konzipiert.<br />
Die Planungen sollen <strong>2012</strong> abgeschlossen werden, ein<br />
rascher Baubeginn ist vorgesehen.<br />
Gewerbegebiete<br />
Neue gewerbliche Flächen sollen im <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Norden entstehen. An der Westerndorfer Straße ist<br />
ein Sondergebiet zur Nahversorgung geplant. Im Juli<br />
hat der <strong>Stadt</strong>rat den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan<br />
Nr. 166 „Marienberger Straße Nord“ gefasst.<br />
Die Planung sieht einen Lebensmittel-Vollsortimenter,<br />
einen Discounter sowie einen Drogeriemarkt<br />
mit insgesamt ca. 3.800 qm Verkaufsfl ächen<br />
vor. Daran schließen sich weitere gewerbliche<br />
Nutzungen an. Zur verkehrlichen Erschließung ist der<br />
Ausbau der Marienberger Straße von Süden mit einer<br />
Fortführung zur Westerndorfer Straße geplant.<br />
Für die so genannte BayWa-Wiese an der B 15 Bebauungsplan<br />
Nr. 26a „Miesbacher Straße / Kufsteiner<br />
Straße“ sind die Planungen ins Stocken gekommen.<br />
Nachdem der <strong>Stadt</strong>rat im Sommer Bedenken hinsichtlich<br />
des Nutzungsumfangs des durch einen Investor<br />
vorgelegten Planungskonzepts geäußert hatte, wurde<br />
eine Verkehrssimulation von der <strong>Stadt</strong> in Auftrag<br />
gegeben. Die Simulation soll klären, welche zusätzlichen<br />
Verkehrsmengen im angrenzenden Straßennetz,<br />
insbesondere an der Panorama-Kreuzung, noch<br />
verträglich sind.<br />
Aufbauend auf diesen Ergebnissen können dann die<br />
Planungen weitergeführt werden. Integriert in das<br />
Konzept werden – soweit haushaltspolitisch darstellbar<br />
– die Planungen der GRWS für das künftige<br />
Bürgerhaus Happing. Das bürgerschaftliche Zentrum<br />
soll Veranstaltungs- und Probenräume sowie Büroräume<br />
für die <strong>Stadt</strong>teilarbeit beherbergen.<br />
Seite 25 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Wohngebiete<br />
Für das Grundstück der ehemaligen Verwaltungsschule<br />
der AOK an der Meraner Straße wurde der<br />
Bebauungsplan Nr. 153 „Meraner Straße / Brunnholzstraße“<br />
aufgestellt. Hier soll nach Abbruch des Verwaltungsgebäudes<br />
ein kleines Wohngebiet am Waldrand<br />
entstehen; es sind acht Parzellen mit freistehenden<br />
Einzelhäusern vorgesehen.<br />
Auch der Entwurf zum Bebauungsplan Nr. 154<br />
„Pösling Nord-West“ wurde fertig gestellt. Er sieht<br />
am Ortsrand vier neue Gebäude als Einzel- oder<br />
Doppelhäuser vor.<br />
Noch in Bearbeitung befi ndet sich der Bebauungsplan<br />
Nr. 164 „Beim Kefer“. Hier sind anstelle der ab-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 26<br />
zubrechenden Gaststätte und Squashhalle acht neue<br />
Wohngebäude geplant. Der Bebauungsplan soll <strong>2012</strong><br />
abgeschlossen werden.<br />
Sportanlagen<br />
Das Verfahren zur zweiten Änderung des Bebauungsplanes<br />
Nr. 97 „Pürstlingstraße“ wurde wieder<br />
aufgenommen. Ziel ist die dauerhafte Sicherung des<br />
gesamten Sportareals, die Verträglichkeit zwischen<br />
Sport- und Wohnnutzungen zu gewährleisten sowie<br />
die Einbeziehung eines weiteren Sportvereins auf den<br />
vorhandenen Tennisanlagen.<br />
Neu errichtet werden soll ein zusätzliches Vereinsheim<br />
auf städtischen Flächen innerhalb der Anlage.
2.2. <strong>Stadt</strong>sanierung | Städtebauförderung Innenstadt<br />
Sanierungsgebiet „Altstadt“<br />
Der Bund hat in den letzten Jahren die Zielsetzungen<br />
und Programminhalte bei der Städtebauförderung<br />
zulasten seines Grundprogramms, also der klassischen<br />
baulichen Sanierung, geändert. Soziale <strong>Stadt</strong> und<br />
<strong>Stadt</strong>umbau West bilden nun die Schwerpunkte,<br />
daneben gibt es einige Sonderprogramme mit relativ<br />
kurzen Laufzeiten, wie z. B. zur Förderung der energetischen<br />
Sanierung.<br />
Dem entsprechend standen für die Maßnahmen im<br />
Sanierungsgebiet „Altstadt“ nur noch Budgets zur<br />
Verfügung, die deutlich hinter den Förderkontingenten<br />
der 80er und 90er Jahre zurück blieben.<br />
Allerdings ging auch der Mittelbedarf nach der<br />
Abtrennung der östlichen Altstadtgebiete und deren<br />
Einbeziehung in das Sanierungsgebiet „Altstadt Ost“<br />
deutlich zurück. Insofern war das Sanierungsgebiet<br />
„Altstadt“ von der drastischen Kürzung der Städtebauförderungsmittel,<br />
die der Bund <strong>2011</strong> vornahm,<br />
nicht maßgeblich betroff en.<br />
Nach der letzten großen Modernisierungsmaßnahme,<br />
der Sanierung des ehemaligen Kolpinghauses, jetzt<br />
„Künstlerhof“, wurden von privaten Bauherren nur<br />
Förderanträge für kleinere Sanierungsmaßnahmen<br />
vorgelegt, die aus dem Kommunalen Förderprogramm<br />
bezuschusst werden konnten. In <strong>2011</strong> waren<br />
es zwei Maßnahmen, für die Zuwendungen bewilligt<br />
wurden. Die <strong>Stadt</strong> bemüht sich darum, das seit Jahren<br />
überaus erfolgreiche Programm auch weiterhin fortsetzen<br />
zu können.<br />
Auch die <strong>Stadt</strong> selbst hat im Sanierungsgebiet „Altstadt“<br />
<strong>2012</strong> und <strong>2011</strong> keine baulichen Sanierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt, für die Städtebauförderungsmittel<br />
in Anspruch genommen wurden.<br />
Seit dem Beginn der Altstadtsanierung im Jahre<br />
1978 wurde bei der Beseitigung städtebaulicher<br />
Missstände sowie der strukturellen Stärkung und<br />
Pfl ege der Altstadt vieles erreicht. Im öff entlichen<br />
Raum sowie bei städtischen Gebäuden und Anlagen<br />
konnten die ehedem defi nierten Sanierungsziele<br />
im Wesentlichen umgesetzt werden, es sind aber<br />
auch einige maßgebliche Veränderungen eingetreten:<br />
die östliche Altstadt, die über einen langen Zeitraum<br />
einen Sanierungsschwerpunkt darstellte, wurde in<br />
das im Jahre 2006 neu gebildete Sanierungsgebiet<br />
„Altstadt Ost“ einbezogen. Die dort durchgeführten<br />
Sanierungsmaßnahmen und die Landesgartenschau<br />
2010 setzten einen grundlegenden und dynamischen<br />
Erneuerungs- und Umbauprozess in Gang. Auch<br />
aus dem bislang eher peripher liegenden Bahnhofsareal<br />
entwickelt sich ein weiterer, für die Zukunft der<br />
Innenstadt maßgeblicher Handlungsschwerpunkt<br />
der nächsten Jahre.<br />
Für das Sanierungsgebiet „Altstadt“ bedeutet dies<br />
nach über mehr als 30 Jahren Sanierungstätigkeit<br />
Bilanz zu ziehen, das Erreichte den ehemals festgelegten<br />
Sanierungszielen gegenüber zu stellen, diese zu<br />
überprüfen, gegebenenfalls zu überarbeiten oder neu<br />
zu defi nieren, ein daraus abzuleitendes Handlungskonzept<br />
zu erarbeiten und – nicht zuletzt – die mit dessen<br />
Umsetzung verbundenen Kosten, zumindest in ihrer<br />
Größenordnung, zu erfassen. Dabei sind möglicherweise<br />
die Grenzen des Sanierungsgebiets neu festzulegen;<br />
auch ein Programmwechsel könnte erforderlich<br />
sein.<br />
Mit dieser Evaluierung, die das Bauordnungsamt mit<br />
Unterstützung des <strong>Stadt</strong>planungsamts und in Abstimmung<br />
mit der Regierung von Oberbayern bearbeitet,<br />
wurde in <strong>2011</strong> begonnen; sie soll bis Mitte <strong>2012</strong><br />
abgeschlossen sein.<br />
Sanierungsgebiet Altstadt Ost<br />
Grundsätzlich ist beim Sanierungsgebiet Altstadt Ost<br />
festzuhalten, dass dieses Sanierungsgebiet seit dem<br />
Jahr <strong>2011</strong> nicht mehr als Projekt des Bund-Länder-<br />
Städtebauförderungsprogramms Teil II – Soziale <strong>Stadt</strong>,<br />
sondern im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms<br />
Teil III – <strong>Stadt</strong>umbau West – weitergeführt<br />
wird.<br />
Seite 27 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Grundsätzliches Ziel der <strong>Stadt</strong> war und ist es, das<br />
Quartier Altstadt Ost einer umfassenden städtebaulichen<br />
Aufwertung zuzuführen. Mit Hilfe<br />
der Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramme<br />
– zunächst „<strong>Stadt</strong>- und Ortsteile mit besonderem<br />
Entwicklungsbedarf – die Soziale <strong>Stadt</strong>“ – nunmehr<br />
<strong>Stadt</strong>umbau West – sollte ein integrierter Ansatz verfolgt<br />
werden, wonach neben der Beseitigung städtebaulicher<br />
Missstände auch die sozialen, ökonomischen<br />
und ökologischen Belange zu berücksichtigen sind.<br />
Die Aufgabe des Quartiersmanagements wurde auf<br />
Beschluss des <strong>Stadt</strong>rats zunächst für die Jahre 2007 bis<br />
2009 an „Urbanes Wohnen e.V. München“ vergeben.<br />
Erwartungsgemäß konnten die Handlungs- und<br />
Problemfelder in diesem Zeitraum nicht abgeschlossen<br />
und gelöst werden, sondern bedürfen weiterer langfristiger<br />
Bearbeitung in Abhängigkeit nicht immer<br />
beeinfl ussbarer Faktoren, zu denen neben der Finanzierung<br />
wichtiger Maßnahmen auch die Aktivierung und<br />
Mitarbeit wichtiger privater Akteure gehörte.<br />
Was die Arbeit des Quartiersmanagements Altstadt<br />
Ost betriff t, so hat die Regierung mit Nachdruck<br />
auf eine Verstetigung der <strong>Stadt</strong>teilarbeit bis Ende<br />
<strong>2012</strong> gedrängt, z. B. durch einen <strong>Stadt</strong>teilverein, weil<br />
zu diesem Zeitpunkt das aktuelle Quartiersmanagement<br />
ausscheidet. Bis dahin begonnene Maßnahmen<br />
(Aktivierung Salzstadel, Aufwertung Wohnumfeld<br />
Innsbrucker Straße, Gestaltungskonzept Innstraße zur<br />
Koordinierung zukünftiger Investitionen) sollen zu<br />
Ende geführt, aber keine weiteren Maßnahmen begonnen<br />
werden.<br />
Der zweite Bauabschnitt der Platzgestaltung Am<br />
Salzstadel im Bereich der Ruedorff er Straße wurde<br />
durchgeführt. Die Herstellung der endgültigen Deckschicht<br />
der Platzfl äche wird mit dem dritten Bauabschnitt<br />
erfolgen.<br />
<strong>Stadt</strong>teilwoche Salzstadel<br />
Mit zahlreichen Akteuren aus dem <strong>Stadt</strong>teil, Künstlern,<br />
Einrichtungen, Vereinen, Anliegern und eine<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 28<br />
Vielzahl ehrenamtlichen Helfer fand unter<br />
der Federführung des Quartiersmanagements vom<br />
04.-09. Juli <strong>2011</strong> die <strong>Stadt</strong>eilwoche am Salzstadel statt.<br />
Gemeinsam organisierte man ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit täglich wechselnden Schwerpunkten.<br />
Die Beiträge der <strong>Stadt</strong>teilwoche konnten<br />
über den Bürgerfonds der Altstadt-Ost fi nanziert<br />
werden. Die Veranstaltungen waren sehr erfolgreich<br />
und stießen auf großes Interesse der jeweiligen Zielgruppe.<br />
Die verschiedenen Aktivitäten beim <strong>Stadt</strong>teilfest am Salzstadel<br />
waren über den ganzen Platz verteilt. Foto: J. Weber-Ebnet<br />
<strong>Stadt</strong>oase am Mühlbachbogen<br />
Mit dem Know-how und der Energie der Aktiven sowie<br />
mit Unterstützung aus Politik und Verwaltung konnte<br />
im Sommer <strong>2011</strong> auf einer innerstädtischen Brache<br />
eine ganzjährige <strong>Stadt</strong>oase entstehen. Die umzäunte<br />
Fläche für Freizeit, Erholung, Spiel und Kultur öff nete<br />
immer dann ihre Pforten, wenn ein Projektpartner sein<br />
Projekt durchführte beziehungsweise der Café-Kiosk<br />
geöff net war und für die notwendige soziale Kontrolle<br />
sorgte.<br />
Die Idee der <strong>Stadt</strong>oasen verselbstständigte sich: mit<br />
lokalen Akteuren haben sich Teilprojekte wie etwa ein<br />
Kinomobil auf eigene Füße gestellt und es sind wie im
Fall des Cafe-Kiosks wirtschaftlich tragfähige Strukturen<br />
entstanden, die eine Kontinuität gewährleisten.<br />
An den Oasen beteiligen sich Schulen und aktive<br />
Bürger mit eigenen Projekten. Erfahrene <strong>Stadt</strong>oasen-<br />
Macher geben ihre Erfahrungen an die nächsten Projekte<br />
weiter: Inspiriert durch die <strong>Stadt</strong>oasen entstehen<br />
zur Zeit ähnliche Oasen in Hallstadt bei Bamberg und<br />
in Regensburg.<br />
Der Betrieb der Oase verlangte den Aktiven zeitweise<br />
großes Durchhaltevermögen ab, denn der Sommer<br />
<strong>2011</strong> war gekennzeichnet von regelmäßigen und<br />
teilweise schweren Gewittern. So mussten Veranstaltungen<br />
kurzfristig abgesagt und verschoben werden,<br />
was zu unerwartetem Mehraufwand bei Organisation<br />
und Öff entlichkeitsarbeit führte. Zudem musste nach<br />
den Gewittern die dem Wind stark ausgesetzte Fläche<br />
von den Aktiven möglichst schnell wieder in Ordnung<br />
gebracht werden: Bauzäune aufrichten, verwehte<br />
Gegenstände bergen, Verwüstungen beseitigen und<br />
Zelt reparieren.<br />
Auch Hochbeete wurden am Mühlbachbogen angelegt.<br />
Foto: J. Weber-Ebnet<br />
Bei allen Veranstaltungen war zu beobachten, dass<br />
diese nicht nur für Jugendliche und junge Erwach-<br />
sene attraktiv waren, sondern auch Bürger aller<br />
Altersgruppen anzogen. Neben der Koordination der<br />
Aktivitäten, der Moderation bei Interessenkonfl ikten<br />
und der fachlichen Anleitung bei der Durchführung<br />
bestand die Rolle des Quartiersmanagements auch<br />
darin, organisatorische Hürden zu beseitigen<br />
(GEMA-Rechte, Abfallproblematik, Genehmigungen,<br />
Kontakt zur GRWS, etc.).<br />
Alle Ereignisse wurden im Blog auf www.stadtoasenrosenheim.de<br />
angekündigt bzw. dokumentiert.<br />
Für die Innstraße wurde mit Unterstützung des Quartiersmanagements<br />
und eines externen Planungsbüros<br />
der Einstieg in einen öff entlichen Planungsprozess<br />
vorgenommen. Unter Beteiligung der dort wohnenden<br />
und arbeitenden Bevölkerung wurde ein Gestaltungskonzept<br />
erarbeitet, das neben Gestaltungsempfehlungen<br />
für den noch nicht umgebauten öff entlichen<br />
Bereich zwischen Bayerstraße und Ludwigsplatz auch<br />
Vorschläge und Hilfestellungen für private Eigentümer<br />
zur Aufwertung und Gestaltung ihrer Gebäude und<br />
Grundstücke beinhaltet.<br />
Wohnen östlich der Mangfall/ Innsbrucker Straße<br />
Nachdem zum Ende des ersten Quartals <strong>2011</strong> der<br />
Kontakt zur GBW, der Eigentümerin der Wohnanlage<br />
an der Innsbrucker Straße, aufgenommen wurde,<br />
ließen sich in persönlichen Gesprächen und bei einem<br />
Ortstermin die zuständigen Sachbearbeiterinnen für<br />
einfache Verbesserungsmaßnahmen im Wohnumfeld<br />
gewinnen. Die Anwohner sollen im Rahmen<br />
von einzelnen Vor-Ort-Aktionen dabei einbezogen<br />
werden. Darüber hinaus wurde die Notwendigkeit<br />
grundlegender städtebaulicher Verbesserungsmaßnahmen<br />
einschließlich Fördermöglichkeiten<br />
thematisiert.<br />
Vom Quartiersmanagement wurde daher ein<br />
Frühsommer-Programm für die Bewohnerschaft,<br />
vor allem für die vielen Kinder und Jugendlichen der<br />
Wohnanlage organisiert und koordiniert.<br />
Seite 29 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Im März fand eine erste Infoveranstaltung zum Thema<br />
Gesundheit in türkischer Sprache im Hort Jonathan<br />
statt. Für die Kreativangebote für Kinder und<br />
Jugendliche konnten als Kooperationspartner<br />
der <strong>Stadt</strong>jugendring, Kind und Werk und „mazu“<br />
gewonnen werden.<br />
Der Höhepunkt des Sommerprogramms war das<br />
Bewohnerfest am 28. Mai mit der interkulturellen<br />
Tafel. Sämtliche Aktionen und Angebote wurden aus<br />
Mitteln des Bürgerfonds fi nanziert, mit dem Ziel,<br />
den Kindern und Jugendlichen den Zugang zu kultureller<br />
Bildung zu eröff nen, nachbarschaftliche Kontakte<br />
untereinander und die Integration der ausländischen<br />
Familien zu fördern. Gleichzeitig sollten die Grünfl ächen<br />
innerhalb der Wohnanlage temporär bespielt<br />
und deren Nutzung und mögliche Verbesserungsmaßnahmen<br />
mit den Bewohnern diskutiert werden.<br />
Das Malmobil machte als mobiles Atelier von<br />
Mai bis Juli an neun Terminen auf der Wiese der<br />
Wohnanlage Innsbrucker Straße jeweils von 14<br />
– 17 Uhr Station und bot Kindern und Jugendlichen<br />
die Möglichkeit für kulturelle Bildung, Kreativität und<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 30<br />
gestalterischem Ausdruck. Im Durchschnitt nahmen ca.<br />
20 Kinder pro Termin das Angebot wahr, davon ca. zwei<br />
Drittel mit Migrationshintergrund.<br />
Folgende Projekte wurden über den Bürgerfonds<br />
fi nanziert:<br />
– Open-Air-Kino auf dem Salzstadel<br />
– <strong>Stadt</strong>teilwoche am Salzstadel<br />
– Kreativ am Salzstadel – Basteln, Malen und<br />
kreatives Gestalten für Familien mit Kindern<br />
– Einsatz des Malmobils in der Wohnanlage<br />
Innsbrucker Straße<br />
– Anschaff ung von Fahrzeugen für den Kindergarten<br />
St. Nikolaus<br />
– Gesellige Veranstaltungen für Senioren<br />
im Mehrgenerationenhaus<br />
– Ausbau des CaféMobils am Mühlbach für<br />
Veranstaltungen im <strong>Stadt</strong>teil<br />
– MiMi – Mit Migranten für Migranten östlich<br />
der Mangfall mit einer ersten Infoveranstaltung<br />
zum deutschen Gesundheitssystem und einem<br />
Bewohnerfest in der Wohnanlage Innsbrucker<br />
Straße.
2.3. Entwicklung des Bahnhofsareals<br />
Für die Bahnfl ächen südlich und westlich des Bahnhofes<br />
wurde in den vergangenen zwei Jahren ein<br />
Gesamtentwicklungskonzept erarbeitet. Die Ergebnisse<br />
des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes<br />
mit Rahmenplanung wurden im Juli seitens des<br />
<strong>Stadt</strong>rates einstimmig beschlossen.<br />
Luftbild Bahnhofsareal vom August <strong>2011</strong>. Foto: A. Schellmoser<br />
Hierin wurden die übergeordneten Ziele einer Entwicklung<br />
für das gesamte Bahnhofsareal formuliert und<br />
die Voraussetzungen für ein Projekt im Rahmen der<br />
Städtebauförderung geschaff en.<br />
Die Gestaltung des Südtiroler Platzes als Eingang<br />
zur Innenstadt nimmt eine besondere Bedeutung in<br />
der Gesamtkonzeption ein.<br />
Zielsetzung ist die Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes<br />
mit einer Neuordnung des Busbahnhofs<br />
einschließlich der Taxistände sowie die Schaff ung<br />
zusätzlicher Stellplätze für das PKW-Kurzzeitparken<br />
und für Fahrräder.<br />
Luftbild Südtiroler Platz vom August <strong>2011</strong>. Foto: A. Schellmoser<br />
Bereits im kommenden Jahr soll ein Realisierungswettbewerb<br />
ausgelobt werden. Die Ergebnisse<br />
werden im Sommer <strong>2012</strong> erwartet.<br />
Der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> ist es nach jahrelangen Verhandlungen<br />
gelungen, nahezu alle nordwestlichen<br />
Teilfl ächen, die für eine Entwicklung notwendig sind,<br />
zu erwerben. Dadurch lassen sich alle Entwicklungsschritte<br />
und kommunalen Ziele eigenständig und nach<br />
eigenen zeitlichen Vorstellungen umsetzen.<br />
Daher strebt die Verwaltung ein zeitnahes Bauleitplanverfahren<br />
an, um die die notwendigen Erschließungsvoraussetzungen<br />
zu schaff en und die Flächen dem<br />
Immobilienmarkt zuzuführen.<br />
Die hierfür notwendige Strategie zur Umsetzung, der<br />
erforderliche fi nanzielle Rahmen sowie die formellen<br />
Beschlüsse zur Sicherung der städtischen Belange<br />
sollen spätestens im ersten Quartal <strong>2012</strong> den<br />
Gremien zur Beratung vorgelegt werden.<br />
Seite 31 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Der Rahmenplan für die Entwicklung des Bahnhofsareals. Plan: pp a|s pesch partner.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 32
2.4. Soziale <strong>Stadt</strong> | <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />
Investitionen in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Mit dem Bund-Länder-Programm Soziale <strong>Stadt</strong><br />
werden in <strong>Rosenheim</strong> seit elf Jahren städtebauliche<br />
und soziale Maßnahmen durchgeführt. Gewonnen<br />
haben durch die Investitionen die <strong>Rosenheim</strong>er Bürger;<br />
zum einen durch eine verbesserte Lebensqualität in<br />
den <strong>Stadt</strong>teilen, zum anderen durch die Beschäftigungswirkung<br />
der getätigten Investitionen. Weitere<br />
Nutznießer des Programmes waren kleine und mittlere<br />
Unternehmen aus <strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Das durch die Fördergelder von 28 Millionen Euro<br />
angestoßene Investitionsvolumen liegt in <strong>Rosenheim</strong><br />
bei geschätzten 160 Millionen Euro aus öff entlichen<br />
und privaten Mitteln.<br />
Allein für den Bau des Bürgerhauses Miteinander mit<br />
Lessingplatz und der Parkgarage erhielten mehr als<br />
60 Unternehmen aus <strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong><br />
Aufträge im Bereich der Sozialen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />
mit einem Finanzvolumen von ca. fünf Millionen Euro.<br />
Beim Bündeln, das heißt Zusammenführen verschiedener<br />
Zusatzförderprogramme wie LOS, Stärken vor<br />
Ort, Kulturelle Bildung für Familien und BIWAQ – Bildung,<br />
Wirtschaft, Arbeit im Quartier – in der Sozialen<br />
<strong>Stadt</strong>teilentwicklung ist es von wesentlicher Bedeutung<br />
nach einem Gesamtkonzept zu arbeiten. Sonst<br />
geht es wie beim Einkaufen ohne Einkaufszettel: der<br />
Einkauf wird letztendlich teurer als geplant. Von der Sozialen<br />
<strong>Stadt</strong> und den zusätzlichen fi nanziellen Fördermitteln<br />
in der Sozialen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung profi tiert<br />
der Dienstleistungssektor in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>: so<br />
werden an Druckereien, Bürobedarfsfi rmen, Sprachlehrer,<br />
Grafi ker und andere <strong>Rosenheim</strong>er Dienstleister<br />
Aufträge vergeben.<br />
Bürgerschaftliches Engagement und<br />
Bürgerbeteiligung<br />
Das Konzept Soziale <strong>Stadt</strong> ist eine Einladung an alle<br />
Menschen in <strong>Rosenheim</strong>, gleich welcher Herkunft, sich<br />
aktiv in die Entwicklung der sozialen und städtebau-<br />
lichen Belange ihrer <strong>Stadt</strong>teile einzubringen und diese<br />
zu gestalten.<br />
Eine zentrale Rolle spielt in der Sozialen <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
deshalb das Engagement und die Beteiligung<br />
der Bürger. Durch verschiedene Strukturprojekte<br />
werden die notwendigen Rahmenbedingungen<br />
für das Engagement geschaff en.<br />
Dazu gehören die Feste in den <strong>Stadt</strong>teilen, die Bürgerstiftung,<br />
die <strong>Stadt</strong>teilversammlungen, die Bürgerfonds,<br />
die Begleitausschüsse, die <strong>Stadt</strong>teilvereine, das Bündnis<br />
für Familie und die Bürgerhäuser.<br />
Maibaumfest Lessingplatz<br />
Ein besonderes Fest wurde am 1. Mai <strong>2011</strong> auf dem<br />
Lessingplatz vom Förderverein Miteinander e.V. organisiert:<br />
das erste Maibaumfest im <strong>Stadt</strong>teil.<br />
Dank der Hilfe und des Engagements vieler Bewohner,<br />
von <strong>Stadt</strong>räten, Organisationen und Vereinen fand ein<br />
wunderschönes Fest statt. Der Maibaum war von der<br />
Landjugend Hochstätt traditionsgemäß gestohlen und<br />
dann aufgestellt worden.<br />
Beim Maibaumaufstellen in der Lessingstraße. Foto: GRWS<br />
Seite 33 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Die Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong><br />
In der Initiative Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong> übernehmen<br />
Bürger, gleich welcher Herkunft, Verantwortung für<br />
die soziale Gerechtigkeit in der <strong>Stadt</strong>.<br />
Mittlerweile 55 Bürgerinnen und Bürger mit und<br />
ohne Zuwanderungsgeschichte haben sich zur<br />
Initiative Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong> zusammengeschlossen.<br />
Mit der Bürgerstiftung wird eine Plattform<br />
geschaff en für ein gemeinsames Denken und Handeln<br />
aller <strong>Rosenheim</strong>er zu Gunsten der Integration und<br />
einer guten Lebensqualität von sozial benachteiligten<br />
Kindern, Jugendlichen und Familien in der <strong>Stadt</strong>.<br />
Bürgerbeteiligung in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Bürger beteiligen heißt gemeinsam handeln und<br />
gestalten. Das geht am besten da, wo die Menschen<br />
leben: in den <strong>Stadt</strong>teilen. Dafür sind mit dem Konzept<br />
Soziale <strong>Stadt</strong> Strukturen der Beteiligung und Orte für<br />
das Bürgerschaftliche Engagement in den Sozialräumen<br />
Nord, Ost und West geschaff en worden. Dazu<br />
gehören die drei <strong>Stadt</strong>teilversammlungen, die drei<br />
Begleitausschüsse, die Freiwilligenagenturen Nord,<br />
Ost und West, die drei Bürgerhäuser/-treff s, das<br />
Bündnis für Familie und die vier <strong>Stadt</strong>teilvereine.<br />
Unterstützung der Integrationspolitik<br />
Probleme entstehen da, wo Kinder, Jugendliche und<br />
Familien wegen fehlender Sprachkenntnisse und Bildungszugänge,<br />
insbesondere auch im Freizeitbereich,<br />
an einer sozialen, schulischen und berufl ichen Teilhabe<br />
ausgeschlossen oder benachteiligt sind.<br />
Die Soziale <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> unterstützt die Integration<br />
sozial benachteiligter (zugewanderter) Familien in der<br />
Sozialen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung in besonderer Weise<br />
durch die Bündelung der Zusatzprogramme wie Kulturelle<br />
Bildung für Familien, Stärken vor Ort oder BIWAQ<br />
– Bildung, Wirtschaft und Arbeit im Quartier.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 34<br />
Programm Kulturelle Bildung für Familien<br />
Das Programm Kulturelle Bildung für Familien wird von<br />
der Sozialen <strong>Stadt</strong> gemeinsam mit dem Kulturamt<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> durchgeführt.<br />
Jugendliche während eines Bootsausfl uges beim<br />
Projekt Ferienfreizeit in Kroatien. Foto: GRWS<br />
Stefan Ludwig, GRWS-Geschäftsführer und Maria Noichl,<br />
<strong>Stadt</strong>rätin, bei der Eröff nung der Fahrradwerkstatt des Vereins<br />
„Bunte Finsterwalderstraße“ Foto: GRWS<br />
Die Schulen mit einer hohen Schülerzahl aus Zuwandererfamilien<br />
erhalten über das Programm die<br />
Möglichkeit, mit den Elternbeiräten zusätzliche<br />
Bildungsprojekte durchzuführen.<br />
Es fi nden Projekte wie Nachhilfe, Sprachkurse, Theaterkurse,<br />
Schwimm- und Tanzkurse, Sport- und
Kunstprojekte statt. Durchgeführt werden sie in den<br />
Schulen, Bürgerhäusern, Kindergärten und -horten, in<br />
Moscheen, auf der Straße, auf den Bolz- und Spielplätzen<br />
oder in den Kletter- und Turnhallen.<br />
Insgesamt 25 Projekte kamen so <strong>2011</strong> zustande, ihre<br />
Ergebnisse sind in einer Dokumentation nachzulesen.<br />
Programm „Stärken vor Ort“<br />
Das Programm „Stärken vor Ort“ ist ein Programm des<br />
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend, das aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
fi nanziert wird.<br />
In den Bereichen Bildung, Integration und Bürgerschaftliches<br />
Engagement sind in <strong>2011</strong> für sozial<br />
benachteiligte (zugewanderte) Jugendliche und<br />
erwachsene <strong>Stadt</strong>teilbewohner 24 Projekte im Bildungs-<br />
und Engagementbereich durchgeführt worden.<br />
Alle Projekte für Familien sind in einer Dokumentation<br />
dargestellt.<br />
Teil des Aktionsplanes 2009 - <strong>2011</strong> im Programm<br />
„Stärken vor Ort“ war die Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong>,<br />
mit dem Ziel, die Projekte in den <strong>Stadt</strong>teilen nachhaltig<br />
zu sichern.<br />
Programm „BIWAQ“<br />
Das Programm „BIWAQ – Bildung, Wirtschaft, Arbeit<br />
im Quartier“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau<br />
und <strong>Stadt</strong>entwicklung wird aus dem Europäischen<br />
Sozialfonds fi nanziert. „BIWAQ“ ist ein Arbeitsmarktprogramm<br />
speziell für die <strong>Stadt</strong>teile der Sozialen<br />
<strong>Stadt</strong>.<br />
<strong>Rosenheim</strong> ist eine von fünf Städten in Bayern, die<br />
über einen Programmwettbewerb in das Programm<br />
aufgenommen wurden.<br />
Mit Hilfe des Programms wird in <strong>Rosenheim</strong> ein<br />
Unternehmernetzwerk für Kleinst- und Kleinunternehmen<br />
aufgebaut sowie ein Orientalischer<br />
Partyservice. Damit sollen weitere Ausbildungsstellen<br />
für Jugendliche aus Zuwandererfamilien geschaff en<br />
werden und eine Beschäftigungsmöglichkeit für Frauen<br />
mit wenig oder gar keinen Deutschkenntnissen.<br />
Projekt Wasserstelle Spielplatz Kranzhornstraße<br />
Eine Wasserstelle zum Pritscheln im Sommer war<br />
seit langem der große Wunsch der Kinder, Mütter und<br />
Väter auf dem Spielplatz Kranzhornstraße. Viele Kinder<br />
aus dem angrenzenden Geschosswohnungsbau haben<br />
keinen eigenen Garten zum Plantschen, zudem ist der<br />
Spielplatz sehr gut von jungen Müttern mit kleinen<br />
Kindern besucht. Deshalb war die Pritschelstelle ein<br />
Anliegen von Spielplatzpatin Silvia Kräuter und den<br />
Müttern und Vätern.<br />
Ein erster Kostenvoranschlag belief sich auf 33.000<br />
Euro für den Bau einer Wasseranlage. Das wäre der<br />
gesamte Jahresetat des Schul- und Sportamts für alle<br />
44 Spielplätze der <strong>Stadt</strong> für die Ausstattung mit Geräten<br />
gewesen! Damit war der Wassertraum zunächst in<br />
weite Ferne gerückt...<br />
Aber Spielplatzpatin Silvia Kräuter gab nicht auf, und so<br />
wurde im Mai <strong>2011</strong> der Selbstbau einer einfachen<br />
Wasserpritschelstelle mit Hilfe der Bürgerstifter und<br />
der Mütter und Väter beschlossen.<br />
Ein weiteres wichtiges Argument für den kostengünstigen<br />
Selbstbau war, dass die Wasserstelle „mitwachsen“<br />
kann, denn es leben momentan viele kleine Kinder in<br />
der Wohnsiedlung. Wenn die Wasserstelle in ein paar<br />
Jahren nicht mehr benötigt wird, kann sie abgebaut<br />
und durch eine altersgerechte Spielmöglichkeit ersetzt<br />
werden, ohne dass hohe Kosten entstehen.<br />
Die Material- und Baukosten wurden von der<br />
Sparkassenstiftung fi nanziert. Für die Wasserzufuhr<br />
stellt das Münchener Wohnungsunternehmen<br />
GBW-Gruppe, denen der Geschosswohnungsbau angrenzend<br />
an den Spielplatz gehört, eine Zuleitung zur<br />
Verfügung. Wenn in der Kranzhornstraße im nächsten<br />
Jahr die geplanten Tiefbaumaßnahmen stattfi nden,<br />
Seite 35 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
werden die <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>werke kostenfrei<br />
einen Kanalanschluss legen.<br />
So entstand mit 2.223,23 Euro Gesamtkosten und<br />
vereinten Kräften ein toller Wasserspaß für alle Kinder<br />
in der Gegend!<br />
Stifter Peter Stichaner, Sascha Skorupa und ein<br />
Vater beim Bau der Wasserpritschelstelle. Foto: GRWS<br />
Die fertige Wasserstelle mit den Kindern in Aktion. Foto: GRWS<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 36<br />
Woche des Bürgerschaftlichen Engagements<br />
In der Woche des Bürgerschaftlichen Engagements<br />
hatten sich <strong>2011</strong> Wirtschaftsunternehmen und Soziale<br />
Einrichtungen zusammengeschlossen, um sich in ehrenamtlichen<br />
Aktionen für den sozialen Zusammenhalt<br />
in unserer <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> einzusetzen.<br />
„Jedem Kind ein Frühstück“ so lautete die Aktion<br />
der Initiative Bürgerstiftung <strong>Rosenheim</strong>. Mit Hilfe<br />
des Elternbeirates der Grundschule Prinzregentenstraße<br />
wurden im Rahmen der Aktionswoche alle Schüler<br />
mit einem Schulfrühstück verköstigt.<br />
Insgesamt waren 14 Bürgerstifter und Vertreter von<br />
Betrieben täglich morgens ab 7 Uhr aktiv. Darunter<br />
Mitarbeiter des Danone Werkes in <strong>Rosenheim</strong>,<br />
Sascha Skorupa, Geschäftsführer der incca Gmbh<br />
oder Olaf Zenker Geschäftsführer der AKAZEN GmbH,<br />
sowie <strong>Stadt</strong>räte. Auch die Moscheen der <strong>Stadt</strong>, zum<br />
Beispiel Yakup Tütüncü, Vorstand der DITIB Moschee<br />
und erfolgreiche, zugewanderte Geschäftsleute wie<br />
Sedat Karavil engagierten sich dabei; Sedat Karavil<br />
spendierte für zwei Wochen die gesamten Lebensmittel<br />
für das Frühstück.<br />
In der Mitte Sedat Karavil, der das gesamte<br />
Schulfrühstück gestiftet hat. Foto: GRWS
Die Aktion „Wir bepfl anzen einen Blumentopf“ im<br />
Mütter und Väterzentrum wurde von Mitarbeitern<br />
des Bellandris Gartencenter und dem Kinderschutzbund<br />
durchgeführt. Die Malerbetriebe Nail<br />
Korkmaz und Serkan Aysal strichen die Räumlichkeiten<br />
des Kinderschutzbundes.<br />
Ebenso neu gestrichen wurden die Räumlichkeiten<br />
des Mehrgenerationenhauses der Arbeiterwohlfahrt<br />
in <strong>Rosenheim</strong> durch die tatkräftige Unterstützung der<br />
Jungen Union <strong>Rosenheim</strong> unter Leitung von Andrea<br />
Lang.<br />
Einen Finanzberatungsnachmittag führte die Arbeiterwohlfahrt<br />
für arbeitslose Jugendiche gemeinsam mit<br />
dem Mitarbeitern der HypoVereinsbank <strong>Rosenheim</strong><br />
durch.<br />
<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />
Mehr als 40 größere Baumaßnahmen sind in<br />
den letzten elf Jahren mit der Sozialen <strong>Stadt</strong> in<br />
<strong>Rosenheim</strong> realisiert worden. Dazu gehören zwei<br />
Bürgerhäuser, Brücken, Fahrradwegeverbindungen,<br />
Spielplätze, Parkdecks, Vorplätze und Jugendtreff s.<br />
Noch nicht umgesetzt werden konnte das Bürgerhaus<br />
Happing. Nach einem Wettbewerb, der Bürgerbeteiligung<br />
in Happing sowie künftiger Nutzergruppen<br />
des Bürgerhauses liegen die fertigen Pläne vor. Da die<br />
Finanzmittel aus dem Bund-Länder-Programm Soziale<br />
<strong>Stadt</strong> gekürzt wurden, wird nun nach einer wird<br />
nun nach fi nanziell tragfähigen Lösung gesucht.<br />
Eine Bewerbung für das neu ausgerichtete Programm<br />
„Soziale <strong>Stadt</strong>: Investitionen im Quartier“ erfolgt, sobald<br />
eine Programmausschreibung vorliegt.<br />
Der aktuelle Plan zum Bürgerhaus Happing. Plan: GRWS<br />
Seite 37 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
2.5. Straßen- und Wegebau<br />
Unterhalt und Erneuerung von Brücken<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden für kleinere Brückensanierungen<br />
ca. 90.000 € ausgegeben.<br />
Die Herderbachbrücke im Zuge des Wasserweges<br />
wurde erneuert.<br />
Die Kosten für die Maßnahme betragen ca. 380.000 €<br />
einschließlich der Planungskosten.<br />
Die bisher aus einer Holzkonstruktion bestehende<br />
Geh- und Radwegbrücke über den Kaltenmühlbach<br />
neben dem Freibad musste ebenfalls erneuert<br />
werden. Dafür fi elen rund 45.000 € an.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> sind für Brückensanierungen 125.000 €<br />
vorgesehen. Der größte Anteil davon entfällt mit ca.<br />
60.000 € auf die Sanierung der Geh- und Radwegbrücke<br />
über den Hammerbach von der Carl-Orff -<br />
Straße zu den Innauen. Diese im Jahr 1995 gebaute<br />
Brücke weist massive Schäden an den Holzgeländern<br />
auf. Außerdem ist der Korrosionsschutz der Stahlträger<br />
zu erneuern, um die Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.<br />
Eine immer wiederkehrende Aufgabe stellen die<br />
regelmäßig bei allen Brücken durchzuführenden<br />
Prüfungen des baulichen Zustandes dar. Diese sind<br />
vorgeschrieben, um die Sicherheit der Bauwerke zu<br />
gewährleisten. <strong>2012</strong> sind für diese Aufgaben 44.000 €<br />
eingeplant.<br />
Instandsetzung Brücke Innsbrucker Straße<br />
Dringend erforderlich ist die Instandsetzung der<br />
Brücke Innsbrucker Straße über die Bahnlinie<br />
<strong>Rosenheim</strong> - Salzburg. Die Planung der Maßnahme<br />
mit der Ermittlung der anfallenden Kosten erfolgte<br />
2010. Um neben dem Ausbau der Hubertusstraße nicht<br />
eine weitere Verkehrsbeschränkung einer Hauptzufahrt<br />
zur <strong>Stadt</strong> zu verursachen, wurde die Ausführung der<br />
Instandsetzung in das Jahr <strong>2012</strong> verschoben.<br />
Die Kosten für Instandsetzung und Planung betragen<br />
rund 1,7 Millionen Euro.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 38<br />
Ausbau Kufsteiner Straße<br />
Die Kufsteiner Straße ist zurzeit noch Ortsdurchfahrt<br />
der B 15. Sie soll zu einer Ortsstraße abgestuft<br />
werden. Wegen der hohen Verkehrsbelastung ist ein<br />
vierspuriger Ausbau vorgesehen. Baulastträger wird<br />
als Folge der Umstufung zur Ortsstraße die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong>.<br />
Der Ausbau umfasst im Wesentlichen:<br />
– Durchgehender vierspuriger Ausbau der Fahrbahn<br />
– Umbau der vorhandenen Knotenpunkte mit fallweisem<br />
Anbau von Abbiegespuren<br />
– Anlage beidseitiger Geh- und Radwege, in Teilabschnitten<br />
kombiniert<br />
– Erneuerung der Eisenbahnbrücke und Bau einer<br />
Grundwasserwanne infolge der erforderlichen<br />
Absenkung der Straßengradiente.<br />
Baubeginn soll nach derzeitiger Planung 2015 sein.<br />
Die DB-Netz AG hat bereits die Entwurfsplanung für<br />
den Neubau der Eisenbahnüberführung erstellt. Um<br />
Baurecht zu erlangen, muss ein Planfeststellungsverfahren<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Baukosten für den Ausbau der gesamten<br />
Kufsteiner Straße betragen nach derzeit aktueller<br />
Kostenberechnung ca. 14 Millionen Euro.<br />
Kostenträger sind die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, der Bund<br />
und die DB Netz AG.<br />
Die Beteiligung der <strong>Stadt</strong> wird nach Abzug der zu erwartenden<br />
Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfi -<br />
nanzierungsgesetz (GVFG) und der Ausbaubeiträge bei<br />
etwa drei Millionen Euro liegen. Dies ist das Ergebnis<br />
einer Besprechung im Bundesverkehrsministerium im<br />
Vorfeld der geplanten Umstufung. Der Bahn-Anteil<br />
beläuft sich auf ca. zwei Millionen Euro.<br />
Die genannten Zahlen stammen aus einer Kostenberechnung<br />
von 2002. Im Zuge der weiteren Planungstätigkeit<br />
ist diese Kostenberechnung zu überarbeiten<br />
und dem derzeit aktuellen Preisniveau anzugleichen.
Gewerbegebiet Am Oberfeld<br />
Der Umbau des Kreuzungsbereiches B 15 mit Abbiegespuren<br />
zum neuen Gewerbegebiet konnte im<br />
Frühjahr <strong>2011</strong> realisiert werden. Mit dem Vorausbau<br />
wurde Anfang November <strong>2011</strong> begonnen.<br />
Die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe ist für Mitte<br />
<strong>2012</strong> geplant. Die Gesamtbaukosten belaufen sich<br />
nach derzeitigem Stand auf ca. 1,65 Mio. €.<br />
Nahversorgungszentrum Marienberger Straße<br />
Der Entwurf der Erschließungsplanung für ein Nahversorgungszentrum<br />
liegt vor. Die Marienberger Straße<br />
wird hierfür nach Norden verlängert und an die Westerndorfer<br />
Straße angeschlossen. Die neue Kreuzung<br />
wird mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet. Mittels<br />
zweier kleiner Stichstraßen werden eine geplante<br />
Kindertageseinrichtung sowie weitere Baugrundstücke<br />
erschlossen.<br />
Der betreff ende Bebauungsplan Nr. 166 befi ndet<br />
sich derzeit in Aufstellung. Nach dessen Planreife<br />
wird der Straßenbauentwurf dem <strong>Stadt</strong>rat zur Genehmigung<br />
vorgelegt. Anschließend erfolgt die Ausschreibung<br />
mit dem Ziel des Baubeginns im Jahre <strong>2012</strong>.<br />
Die Gesamtbaukosten belaufen sich nach Kostenberechnung<br />
auf etwa zwei Millionen Euro.<br />
Hubertusstraße<br />
Der Ausbau der Hubertusstraße zwischen Prinzregenten-<br />
und Wrede-/Schützenstraße mit umfangreichen<br />
Leitungserneuerungen der <strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Rosenheim</strong> erfolgte im Zeitraum April bis Dezember<br />
<strong>2011</strong>. Die Bauausführung machte eine halbseitige<br />
Sperrung notwendig; die Umleitung des Schwerverkehrs<br />
erfolgte großräumig.<br />
Im Kreuzungsbereich Küpferlingstraße wurde vorab der<br />
Mischwasserkanal erneuert.<br />
Hier wird zur Verstärkung des Fahrbahnaufbaues Zement<br />
in den oberen Bereich der Frostschutzschicht eingefräst<br />
(sog. hydraulisch gebundene Tragschicht). Foto: Fachamt<br />
Im Anschluss erhielt der verstärkte Fahrbahnaufbau noch<br />
zwei Lagen bituminöser Tragschicht mit jeweils 11 cm Dicke.<br />
Foto: Fachamt<br />
Die Kreuzung an der Küpferlingstraße erhielt eine<br />
komplett neue Signalanlage. Der Straßenausbau erfolgte<br />
weitgehend bestandsorientiert mit beidseitigen<br />
Gehwegen, Radfahrstreifen bzw. Angebotsstreifen und<br />
zwei Fahrspuren. Ein Grunderwerb war nicht erforderlich.<br />
Seite 39 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Die voraussichtlichen Baukosten werden bei 1,25 Millionen<br />
Euro liegen.<br />
Zur Verbesserung der Situation der Radfahrer wurde<br />
entlang der nordöstlichen Seite der Kreuzung Prinzregenten-/Westerndorfer<br />
Straße zusätzlich ein neuer<br />
Radweg angelegt.<br />
Platzgestaltung Am Salzstadel und<br />
Ausbau Stollstraße<br />
<strong>2011</strong> wurden im Zuge des zweiten Bauabschnitts der<br />
Platzgestaltung ‚Am Salzstadel’ die Ruedorff erstraße<br />
sowie die Stollstraße ausgebaut. Zentrale und sehr<br />
zeitintensive Arbeiten waren dabei die Erneuerung<br />
der Fernwärmehauptleitung.<br />
Die Oberfl äche der Ruedorff er Straße wurde<br />
entsprechend dem Gestaltungskonzept Am Salzstadel<br />
in Natursteinpfl aster ausgeführt. Fahrbahn und<br />
Gehwege der Stollstraße sind konventionell mit<br />
Asphalt- und Betonplattenbelägen befestigt. Die<br />
Herstellungskosten liegen bei 550.000 Euro.<br />
Die Stollstraße nach ihrer Fertigstellung. Foto: Fachamt<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 40<br />
<strong>2012</strong> sollte das Bauvorhaben ‚Platzgestaltung Am<br />
Salzstadel’ mit dem Ausbau der nordöstlichen<br />
Platzfl äche bis zur Kaiserstraße abgeschlossen<br />
werden. Entsprechend der genehmigten Gesamtplanung<br />
Am Salzstadel werden die Fahrbahn mit einem<br />
Asphaltbelag, die Gehbereiche mit Natursteinbelägen<br />
befestigt. Neben den Straßenbauleistungen müssen<br />
Leistungen am Versorgungsnetz der <strong>Stadt</strong>werke und<br />
punktuelle Kanalsanierungsmaßnahmen durchgeführt<br />
werden.<br />
Die Herstellungskosten für den Straßenbau sind mit<br />
500.000 € veranschlagt. Aufgrund der Haushaltssituation<br />
wird die Ausführung gemeinsam mit dem<br />
Ausbau der Kaiserstraße auf 2013 geschoben.<br />
Maßnahmen mit den <strong>Stadt</strong>werken <strong>Rosenheim</strong><br />
Folgende Straßenbaumaßnahmen wurden <strong>2011</strong> im<br />
Zusammenhang mit der Erweiterung und Sanierung<br />
des Leitungsnetzes der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> sowie<br />
der <strong>Stadt</strong>entwässerung durchgeführt. Auf diese<br />
Weise konnten sowohl ein Straßenausbau als auch<br />
Sanierungen unter technisch und wirtschaftlich sehr<br />
günstigen Bedingungen durchgeführt werden:<br />
– Leitzachstraße (ab Loisachstraße ca. 100m):<br />
Erneuerung der Fahrbahn und der Straßenentwässerungseinrichtungen;<br />
– Loisachstraße (Gesamtlänge): Erneuerung der<br />
Fahrbahn, der Straßenentwässerungseinrichtungen<br />
und des westlichen Gehweges;<br />
– Isarstraße (Loisach- bis Traunstraße): Erneuerung<br />
südlicher Gehweg und Straßenentwässerung;<br />
– Küpferlingstraße (Salzburger- bis Von der Tann<br />
Straße): Vollausbau der Fahrbahn halbseitig einschließlich<br />
Randeinfassung und Entwässerungseinrichtungen.<br />
Gehwegerneuerung nordseitig<br />
zwischen dem Salzburger Weg und der Taxisstraße;<br />
– Sedanstraße (Gesamtstrecke): Vollausbau, verkehrsberuhigter<br />
Bereich;<br />
– Beethovenstraße (Gesamtstrecke): Vollausbau;<br />
– Johannn-Sebastian-Bach Straße (Neue Heimat
is Schubertstraße): Vollausbau;<br />
– Sudelfeldstraße (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />
– Burgfeldstraße (Aisinger- bis Sudelfeldstraße):<br />
Fahrbahnerneuerung;<br />
– Am Gangsteig (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />
– Kirchhofstraße (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />
– Seestraße (ca. 150m): Fahrbahnerneuerung;<br />
– Inntalstraße (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />
– Trainsjochweg (Gesamtstrecke): Fahrbahndeckenerneuerung;<br />
– Schönauweg (Gesamtstrecke): Fahrbahnerneuerung;<br />
– Zugspitzstraße (Aisinger-Trainsjochweg):<br />
Erneuerung- bzw. Ertüchtigung der Straßeneinrichtungen;<br />
– Gabelsberger Straße (ca.100m): Gehwegerneuerung<br />
und Straßenentwässrung ostseitig;<br />
– Tegernseestraße (Innsbrucker Straße bis Hechtseestraße):<br />
Fahrbahnerneuerung und Erneuerung<br />
des nördlichen Gehweges;<br />
– Schirmbeckstraße (Gesamtlänge): Straßenvollausbau.<br />
Die anteiligen Investitionskosten der <strong>Stadt</strong> für sämtliche<br />
Maßnahmen betragen etwa 800.000 Euro. Die<br />
Kostenbeteiligung der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> bzw. der<br />
<strong>Stadt</strong>entwässerung an den genannten Straßensanierungs-<br />
und Ausbaumaßnahmen liegen im Rahmen der<br />
sonst notwendigen Ausgaben für Leitungsgrabeninstandsetzungen.<br />
Für <strong>2012</strong> planen die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> Maßnahmen<br />
der Netzerweiterung in ähnlicher Größenordnung.<br />
Umgestaltung Ludwigsplatz,<br />
Bauabschnitt Kaiserstraße<br />
2013 soll die Kaiserstraße zwischen Ludwigsplatz<br />
und Ellmaier Straße als abschließender Teil der Gesamtmaßnahme<br />
Umgestaltung Ludwigsplatz ausgebaut<br />
werden.<br />
Sämtliche Beläge der Gehweg- und Stellplatzfl ächen<br />
werden entsprechend dem Gestaltungskonzept<br />
Ludwigsplatz mit Natursteinmaterialien, die Fahrbahn<br />
mit Asphalt befestigt.<br />
Die Herstellungskosten sind mit etwa 950.000 Euro<br />
veranschlagt. Die Bauausführung soll zwischen Juli und<br />
Dezember 2013 erfolgen.<br />
P+R Anlage Bahngelände Süd<br />
An der Klepperstraße wurde westlich der neuen<br />
Bahnsteigunterführung bereits im Jahr 2004 die bestehende<br />
Park+Ride-Anlage erweitert. In einem<br />
2. Bauabschnitt östlich der neuen Bahnsteigunterführung<br />
wurden im Zeitraum von Oktober 2009 bis April<br />
2010 nun nochmals rd. 250 Stellplätze realisiert.<br />
Markanter Blickfang: die Überdachung des Zugangsbauwerks<br />
zur neuen Bahnsteigunterführung. Foto: Fachamt<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnte der 3. Bauabschnitt als Lückenschluss<br />
zwischen BA 1, BA 2 und dem Zugangsbauwerk<br />
zur Bahnsteigunterführung realisiert werden. Neben<br />
13 Kurzzeitparkplätzen für PKW stehen nun ca. 300<br />
überdachte Fahrradstellplätze zur Verfügung. Die<br />
Baukosten dieses Bauabschnitts (incl. Fahrradüberdachung)<br />
beliefen sich auf ca. 380.000 Euro.<br />
Seite 41 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Mit den ca. 400 geschaff enen Pendlerparkplätzen an<br />
der Klepperstraße sind die Zahlen der im Vorfeld durchgeführten<br />
Bedarfsermittlung erfüllt.<br />
Miesbacher Straße –<br />
Erweiterung Lärmschutz Oberwöhr<br />
Gemäß Beschlusslage wurde im Jahr <strong>2011</strong> der Lückenschluss<br />
im aktiven Lärmschutz an der Miesbacher<br />
Straße zwischen der Überführung Weiher-Winkl-Weg<br />
und bestehender Lärmschutzwand Oberwöhr sowie<br />
die beschlossene Verlängerung der Lärmschutzwand<br />
in Richtung Westen auf der Auerbachbrücke<br />
realisiert.<br />
Der Abschnitt wird unterteilt in einen Lärmschutzwall<br />
mit einer Länge von ca. 220 m, eine Lärmschutzwand<br />
mit einer Länge von ca. 110 m sowie der Lärmschutzwand<br />
auf dem Brückenbauwerk mit einer Länge<br />
von ca. 45 m. Die Baukosten für die Gesamtmaßnahme<br />
betrugen ca. 370.000 Euro (ohne Bepfl anzung).<br />
Ausbau Brannenburger Straße<br />
Die Brannenburger Straße soll gemeinsam mit dem<br />
Staatlichen Bauamt <strong>Rosenheim</strong> im Abschnitt östlich<br />
vom Kreisel Aising bis zum Möbelhaus Weko im<br />
Jahr <strong>2012</strong> ausgebaut werden.<br />
Innerhalb der Ortsdurchfahrt hat die Fahrbahn eine<br />
Breite von 6,50 m. Westlich der Raublinger Straße erhält<br />
die Brannenburger Straße einen Gehweg mit einer<br />
Breite von 2,50 m. Östlich der Raublinger Straße bis zur<br />
B 15 wird parallel zur Fahrbahn ein kombinierter Geh-<br />
und Radweg mit einer Breite von 2,50 m erstellt.<br />
Für die Durchführung der Maßnahme liegt der Planfeststellungsbeschluss<br />
der Regierung von Oberbayern vor.<br />
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />
Im Bereich der Kreuzung Aisinger- / Burgfeldstraße<br />
wurde <strong>2011</strong> zur Verkehrsberuhigung der nördliche<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 42<br />
Fahrbahnrand um rd. 1,50 m nach Süden verschwenkt.<br />
Somit hat der Gehweg in Höhe der Hausnummer 82<br />
gegenüber dem Altbestand jetzt eine Breite von<br />
1,75 m. Entsprechend musste auch der südliche Fahrbahnrand<br />
angepasst werden. Hierzu wurde die Fläche<br />
der aufgelösten Bushaltestelle herangezogen.<br />
Mit dieser Maßnahme wurde die Wasserleitung in der<br />
Aisinger Straße (<strong>Stadt</strong>werke) sowie der kreuzende Regenwasserkanal<br />
(<strong>Stadt</strong>entwässerung) ab Anfang der<br />
Nußbaumstraße bis in die Burgfeldstraße erneuert.<br />
In der Panger Straße wird <strong>2012</strong> in Höhe des Kindergartens<br />
sowie der Wirtstraße zur Verkehrsberuhigung<br />
jeweils eine Querungshilfe für Fußgänger integriert.<br />
Die Länge der Querungshilfen beträgt 20,50 m bzw.<br />
7,50 m und hat eine Breite von 2,50 m bzw. 2,00 m.<br />
Im Zusammenhang mit dem Bau der Querungshilfe<br />
beim Kindergarten wird auch die vorhandene Signalanlage<br />
für Fußgänger weiter Richtung Osten bis in<br />
Höhe der Querungshilfe versetzt.<br />
Am Anfang der Hohenofener Straße, in Höhe der Einmündung<br />
„Am Wasen“, ist wiederum eine Querungshilfe<br />
für Fußgänger vorgesehen. Diese Querungshilfe<br />
ist 6,50 m lang und hat eine Breite von 2,50 m.<br />
Zudem ist in der Hohenofener Straße in Höhe der nördlichen<br />
Einmündung der Schullerstraße eine Grüninsel<br />
geplant. Diese dient ausschließlich der Verkehrsberuhigung<br />
und hat eine Länge von 10,00 m und eine Breite<br />
von 1,60 m.<br />
Die Ausführung der beiden Maßnahmen in der Hohenofener<br />
Straße ist zusammen mit dem Bau der Querungshilfen<br />
in der Panger Straße vorgesehen.<br />
Sonstige Straßenbaumaßnahmen<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden folgende weitere Bauprojekte<br />
durchgeführt bzw. fertig gestellt:<br />
– Ausbau der Sonnenstraße samt Errichtung von<br />
beidseitigen Fuß- und Radwegerampen als Anschluss<br />
zum Hermann-Gröber-Weg;
– Rubensstraße: Fertigstellung der Erschließung;<br />
– Oberaustraße: Fertigstellung des Geh-/Radweges<br />
zwischen Oberaustraße und Fürstätt;<br />
– Am Mitterfeld: Weiterführung der Erschließungsarbeiten<br />
im 3. BA;<br />
– Traberhofstraße: Gehweganbau;<br />
– Höhenbergweg: Deckenbau als Abschluss der<br />
Erschließungsmaßnahme;<br />
– Schwaiger Weg: Verlängerung der Erschließungsstraße;<br />
– Dr.-Steinbeißer-Straße: Abschluss der Bauarbeiten<br />
mit Fertigstellung des letzten Gehwegabschnittes;<br />
– Aising-Schönau: Oberfl ächenwiederherstellung<br />
im Rahmen von Spartenarbeiten.<br />
Aufgrund zahlreicher witterungsbedingter Schäden<br />
des vergangenen Winters wurden <strong>2011</strong> einige<br />
besonders schadhafte Straßendecken, z.B. Abschnitte<br />
der Kufsteiner und der Prinzregenten Straße sowie der<br />
Ellmaierstraße erneuert. Die erforderliche Deckenerneuerung<br />
auf der gesamten Länge der Panger Straße<br />
wird mit den Baumaßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />
Aising - Pang (Querungshilfen) ausgeführt.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> sind folgende weitere Bauprojekte<br />
geplant:<br />
– Tizianstraße: Fertigstellung durch Einbau Asphaltdeckschicht;<br />
– Pestalozzistraße und Schulweg: Erschließung;<br />
– Am Anger: Belagsanierung (Ersatz des Pfl asters<br />
durch Asphaltdecke);<br />
– Äußere Münchner Straße: Querungshilfe auf Höhe<br />
der Alten Landstraße;<br />
– Umbau und Sicherung des Bahnübergangs<br />
Wernhardsberg (Projekt der DB);<br />
– Ebersberger Straße: Fertigstellung der Stichstraße<br />
zum HPZ;<br />
– Westerndorfer Straße: Gehweganbau;<br />
– Oberaustraße: Gehweganbau;<br />
– Neue Erschließungsstraße an der Meraner-/<br />
Brunnholzstraße (AOK-Gelände);<br />
– Sanierung des Weges zwischen<br />
Kardinal-Faulhaber-Platz und Wüststraße;<br />
– Kibitzweg: Deckenbau als Abschluss der<br />
Erschließung;<br />
– Möslstraße: Deckenbau als Abschluss der<br />
Erschließung;<br />
– Brucklacher Straße: Deckenbau als Abschluss<br />
der Erschließung;<br />
– Am Mitterfeld: Weiterführung der Erschließungsarbeiten<br />
im 3. Bauabschnitt;<br />
– Ebersberger Straße: Einbau einer Mittelinsel<br />
auf Höhe der Landsberger Straße;<br />
– Moosbachweg in Happing: Sanierung des Weges<br />
nach Sturmschäden mit Rückbau zum Gehweg;<br />
– Sanierung des Weges zwischen Mangfallkanal<br />
und Mangfall (hinter DEKRA).<br />
Seite 43 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
2.6. Umwelt, Natur und Landschaft<br />
Hochwasserschutz <strong>Rosenheim</strong>/<br />
Hochwasserfreilegung Mangfall<br />
Der Hochwasserschutz in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> wird<br />
weiter zügig vorangetrieben. Folgende Bauabschnitte<br />
mit einer Länge von mehr als sieben Kilometern sind<br />
bisher fertig gestellt:<br />
– Rechtsseitig der Mangfall:<br />
04/ Aisingerwies, 08/ Forststraße Aisingerwies<br />
bis Kaltenmündung, 01/ Kaltmühl-Kaltwies,<br />
02/ Tegernseestraße, 10/ LGS-Gelände Innstraße<br />
bis Innspitz;<br />
– Linksseitig der Mangfall:<br />
06/ Endorfer Au, 09/ Landschaftsschutzgebiet<br />
Mangfall Turnersteg bis Kufsteiner Straße,<br />
10/ LGS-Gelände Rathausstraße bis Mangfallmündung.<br />
<strong>2011</strong> begannen noch die Arbeiten am Bauabschnitt 05,<br />
links- und rechtsseitig der Mangfall, von der <strong>Stadt</strong>grenze<br />
bis zur Äußeren Münchener Straße. Er wird voraussichtlich<br />
<strong>2012</strong> fertig gestellt. Auch dieser Bauabschnitt<br />
erhält eine Deichinnendichtung für mehr Sicherheit.<br />
Weiterer Vorteil der Innendichtung: die Bäume an der<br />
Mangfall müssen wahrscheinlich nicht mehr gefällt<br />
werden!<br />
Der Bauabschnitt 06/ Oberwöhr - Krainstraße - Turnersteg<br />
hat linksseitig ebenfalls eine Deichinnendichtung<br />
erhalten und ist dort abgeschlossen. Rechtsseitig muss<br />
dieser Bauabschnitt noch überplant und naturschutzfachlich<br />
untersucht werden.<br />
Die Bauabschnitte 11 beim Sportplatz 1860 <strong>Rosenheim</strong><br />
und beim Freibad sowie 07 vom Turnersteg bis zum<br />
Auerbach in Oberwöhr sind in der Vorplanung.<br />
Der für Oberwöhr wichtige Bauabschnitt 07 kann allerdings<br />
erst nach Vollendung der anderen Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
gebaut werden, andernfalls würde<br />
sich das oberhalb ausufernde Mangfallhochwasser in<br />
Oberwöhr aufstauen und zu Schäden führen.<br />
Die Kostenbeteiligung für die <strong>Stadt</strong> beträgt etwa<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 44<br />
5,98 Mio. Euro; abgerechnet und bezahlt wurden<br />
bisher gut drei Millionen Euro.<br />
Eine neue Berechnung nach Fertigstellung mehrerer<br />
Bauabschnitte ergab jetzt, dass sich das Überschwemmungsgebiet<br />
verkleinert hat und damit große Teile<br />
der Aisingerwies nicht mehr im Überschwemmungsgebiet<br />
liegen. Die vorläufi ge Sicherung des<br />
Überschwemmungsgebiets der Mangfall wurde<br />
deshalb <strong>2011</strong> angepasst.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> ist zur fi nanziellen Beteiligung<br />
an der Planung und Umsetzung der Maßnahmen<br />
zur Hochwasserfreilegung entlang der Mangfall im<br />
<strong>Stadt</strong>bereich verpfl ichtet. Das Tiefbauamt überwacht<br />
die fi nanzielle Beteiligung der <strong>Stadt</strong> und erstellt baufachliche<br />
Stellungnahmen zu den Planungen. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> wurden ca. 280.000 € an Beteiligtenleistung<br />
bezahlt.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> ist mit Ausgaben von 150.000 € und<br />
für die Jahre 2013 bis 2015 mit weiteren 1,3 Mio. €<br />
zu rechnen. Die tatsächlichen Ausgaben richten sich<br />
nach der Finanzierungsmöglichkeit der Einzelmaßnahmen<br />
des Wasserwirtschaftsamtes durch den Freistaat<br />
Bayern.<br />
Instandsetzung Herderbachoberlauf<br />
Im Rahmen der Sanierung der Regenüberläufe<br />
entlang des Herderbaches war ursprünglich vorgesehen,<br />
das Gerinne des Herderbaches zwischen dem<br />
Bahndurchlass bei Fürstätt und der Flötzingerwiese<br />
zum Mischwasserkanal umzufunktionieren. Die Entwurfsplanungen<br />
für die entsprechenden notwendigen<br />
Sanierungsmaßnahmen wurden von der <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
bereits erstellt.<br />
Aufgrund neuer Planungsüberlegungen, denen vom<br />
kombinierten <strong>Stadt</strong>entwicklungs- / Baugenehmigungs<br />
mit Werkausschuss der <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
am 15.11.2007 zugestimmt wurde, ist die Umfunktionierung<br />
erst ab der Küpferlingstraße notwendig.
Entsprechend ist für die Instandsetzung des oberhalb<br />
liegenden Bereiches das Tiefbauamt der <strong>Stadt</strong> zuständig.<br />
Die Gesamtkosten für diese Maßnahme<br />
werden ca. 1,35 Mio. € betragen.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde der Bereich zwischen der Hubertusstraße<br />
und dem Kardinal-Faulhaber-Platz<br />
instand gesetzt. Die Maßnahme bestand im Wesentlichen<br />
aus einer Erneuerung der Abdeckung. Hierfür<br />
wurden ca. 550.000 € ausgegeben.<br />
Die Durchführung der Maßnahme im Bereich vom<br />
Kardinal-Faulhaber-Platz bis zur Küpferlingstraße ist<br />
im Winter <strong>2012</strong>/2013 geplant. Die Kosten von ca.<br />
800.000 € sind im Haushalt <strong>2012</strong> bzw. im Investitionsprogramm<br />
eingestellt.<br />
Abwasserentsorgung von Einzelanwesen<br />
In der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> gibt es einen hohen Anschlussgrad<br />
an das Kanalnetz. Daneben sind derzeit<br />
192 Anwesen im <strong>Stadt</strong>gebiet nicht an die öff entliche<br />
Kanalisation angeschlossen und betreiben<br />
eine Kleinkläranlage.<br />
In den nächsten Jahren sollen 136 Anwesen angeschlossen<br />
werden. Es handelt sich im Wesentlichen<br />
um Anwesen aus Hohenofen, Unterkaltbrunn,<br />
Pösling-Schönau, Happingeraustraße mit Heimstraße<br />
und Hochwaldstraße und Einzelanwesen im<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet.<br />
Bei 50 Anwesen im <strong>Stadt</strong>gebiet ist ein Kanalanschluss<br />
auf Dauer nicht möglich. Sie müssen ihre<br />
Kleinkläranlage biologisch nachrüsten, um die geforderten<br />
Grenzwerte einhalten zu können. Es handelt<br />
sich dabei um Anwesen aus Schlipfham, Stocka,<br />
abgelegene Einzelanwesen und Hinterliegergrundstücke<br />
ohne privates Leitungsrecht zur öff entlichen<br />
Kanalisation.<br />
Bisher haben 49 Eigentümer nachgerüstet oder die<br />
Nachrüstpfl icht hat sich anderweitig erledigt.<br />
Als Anreiz für die Nachrüstung hat die Bayerische<br />
Staatsregierung speziell für Anwesen, deren Anschluss<br />
an die öff entliche Kanalisation unwirtschaftlich ist, ein<br />
Förderprogramm entwickelt. In der <strong>Stadt</strong> konnten 22<br />
Anlagen gefördert werden.<br />
Unterhalt und Ausbau von Gewässern III. Ordnung<br />
Für die nach dem Gesetz der <strong>Stadt</strong> obliegende Unterhaltung<br />
der Gewässer III. Ordnung (ca. 70 km) wurden<br />
<strong>2011</strong> ca. 170.000 € ausgegeben. Für das Jahr <strong>2012</strong><br />
sind Ausgaben in Höhe von ca. 290.000 € vorgesehen,<br />
die über den Gewässerunterhaltungszweckverband<br />
gefördert werden.<br />
Die Steigerung ist im Wesentlichen verursacht durch<br />
die Übernahme von Anlagen wie Deichsiele und<br />
Pumpwerke für den Hochwasserschutz an der<br />
Mangfall, durch die im Jahr <strong>2012</strong> erfolgende restliche<br />
Beseitigung von Sturmschäden aus dem Jahr <strong>2011</strong>,<br />
einen erhöhten Ansatz für mögliche Sturmschäden<br />
<strong>2012</strong> und durch einen Investitionsstau notwendiger<br />
Baumaßnahmen an den Gewässern (z. B. Neubau<br />
von Rechenbauwerken), der sich durch Einsparungen<br />
in den zurück liegenden Jahren ergeben hat.<br />
Art und Umfang der Förderung werden zwischen<br />
15 und 30% liegen. Damit eine maximale Förderung<br />
erreicht werden kann, wurde ein Gewässerentwicklungsplan<br />
erarbeitet. Mit ersten Vorarbeiten für die<br />
Planung zur schrittweisen Umsetzung des Planes<br />
wurde begonnen.<br />
Da Grundlage für eine sinnvolle Planung an Gewässern<br />
die Kenntnis über Hydrologie und Hydraulik sind,<br />
sollen in den kommenden Jahren sukzessive alle<br />
Gewässer hydraulisch berechnet werden.<br />
Erst dann kann eine Planung für die Umsetzung<br />
des Gewässerentwicklungsplanes mit dem Ziel der<br />
ökologischen Aufwertung unter Berücksichtigung der<br />
Hochwasserfreiheit bebauter Flächen erstellt werden.<br />
Seite 45 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
Heizöllagerung im Überschwemmungsgebiet<br />
Im Hochwasserfall kann aus Heizöltanks, die nicht richtig<br />
gesichert sind, Öl austreten und zu hohen Schäden<br />
an Gebäuden und Umwelt führen. Es ist deshalb wichtig,<br />
ausreichend Vorsorge bei Anlagen zu treff en, die in<br />
einem Überschwemmungsgebiet liegen.<br />
Das Wasserwirtschaftsamt <strong>Rosenheim</strong> hat der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> mit Karten vom April <strong>2011</strong> erneut die<br />
Gebiete mitgeteilt, die voraussichtlich bei einem<br />
hundertjährigen Hochwasser der Mangfall in der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> überschwemmt werden. Die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> hat aufgrund einer Allgemeinverfügung<br />
zum Überschwemmungsgebiet vom 22.06.2004 insgesamt<br />
1420 Privathaushalte angeschrieben, in denen<br />
vor allem Heizöltankanlagen betrieben werden. Darin<br />
werden die Eigentümer aufgefordert, ihre Anlagen zu<br />
überprüfen und ggf. Maßnahmen zur Auftriebssicherung<br />
ihrer Tanks zu treff en.<br />
Bisher haben 99% der Betreiber dieser Anlagen<br />
ihre Verpfl ichtung erfüllt. Die restlichen werden<br />
mittels Zwangsgeldanordnungen aufgefordert, ihrer<br />
Nachrüstpfl icht nachzukommen.<br />
Die Überprüfung der wiederkehrend prüfpfl ichtigen<br />
Anlagen wird weiterhin intensiv betrieben.<br />
Umweltpreis 2010<br />
Viele gute Bewerbungen gingen für den Umweltpreis<br />
2010 ein. Der Jury fi el es deshalb schwer, die besten<br />
auszuwählen. So entschloss man sich, den dritten Preis<br />
an zwei Bewerber zu vergeben.<br />
Den ersten Preis erhielten die Naturfreunde e.V.<br />
Ortsgruppe <strong>Rosenheim</strong> für ihren langjährigen Einsatz<br />
im Kampf gegen das Springkraut. Da jedes Jahr die<br />
gleichen Flächen vom Springkraut befreit werden,<br />
zeigten sich <strong>2011</strong> erstmalig nachhaltige Erfolge: Das<br />
Springkraut wächst nur noch spärlich nach, es entsteht<br />
wieder Raum für einheimische Pfl anzen.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 46<br />
Der Umweltpreisträger 2010, die Naturfreunde e.V. Ortsgruppe<br />
<strong>Rosenheim</strong>, nach erfolgreichem Einsatz gegen das Springkraut.<br />
Foto: Naturfreunde<br />
Den zweiten Platz erhielt die Firma Szeili für die<br />
Anpassung ihrer Betriebsabläufe an ökologische<br />
Erfordernisse. Diese Anpassung geschieht unter<br />
anderem durch Verwendung umweltfreundlicher Produkte<br />
sowie sparsamer Dosiersysteme und konstanter<br />
Wassereinsparungen.<br />
Den dritten Preis erhielten sowohl der Kinderhort<br />
Jonathan der Nachbarschaftshilfe <strong>Rosenheim</strong> Kita<br />
GmbH als auch die Kindertageseinrichtungen Arche<br />
Noah, St. Michael und Christkönig. Im Kinderhort<br />
Jonathan bastelten die Kinder aus Recyclingmaterialien<br />
Kostüme, die sie bei einer Modenschau vorführten. Die<br />
Kindertageseinrichtungen Arche Noah, St. Michael und<br />
Christkönig, führten bereits zum dritten Mal ihre alljährliche<br />
„Waldwoche“ durch. Ihr Ziel: bei den Kindern<br />
spielerisch das Verständnis zur Natur wecken.<br />
Umweltfest<br />
Das Umweltfest, das am 24. September auf dem Max-<br />
Josefs-Platz stattfand, <strong>2011</strong> trug das Motto „Das Klima<br />
ändert sich! Und wir?“.
Zahlreiche Vereine, Verbände und öff entliche Einrichtungen<br />
lieferten einen unterhaltsamen Denkanstoß<br />
für den Klimaschutz. Dank des schönen Wetters zog<br />
es sehr viele Besucher aus der <strong>Stadt</strong> und der Region<br />
<strong>Rosenheim</strong> aufs Umweltfest und an die Stände der<br />
zahlreichen Aussteller. Das Fest bot ein sehr breites<br />
Spektrum an Informationen und Anregungen.<br />
Der Passivhauskreis <strong>Rosenheim</strong>-Traunstein e.V. hielt<br />
im Kommunikations-Center der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad<br />
Aibling Vorträge über die Grundlagen und<br />
Potentiale des energieeffi zienten Bauens. Auch die<br />
energetische Sanierung von Häusern – vom Altbau bis<br />
zum Passivhaus – kam zur Sprache. Die <strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Rosenheim</strong> vergaben den Preis an die Energiesparfamilie.<br />
Lightcycle tauschte kaputte Glühbirnen<br />
gegen echte Birnen. Greenpeace warnte mit Aktionen<br />
der Greenpeace-Jugend vor dem Leerfi schen der<br />
Meere. Auch Organisationen wie FIAN, bisher noch<br />
nicht allzu bekannt, stellten sich dem interessierten<br />
Publikum vor: das „Food First Informations- und<br />
Aktions-Netzwerk“ kämpft für die Verwirklichung<br />
des Menschenrechts auf Nahrung. Informationen über<br />
energiesparendes Bauen mit kostenlosen Energieberatungen,<br />
über Mobilität, die Nutzung von Solarkochern,<br />
über alternative Energiearten oder den Hochwasserschutz<br />
wurden teilweise auf spielerische Art und Weise<br />
dargestellt.<br />
Für Unterhaltung sorgten die Band Jazzica und der<br />
Trachtenverein Stamm I. Die Resonanz war sehr positiv,<br />
sowohl von Seiten der Besucher als auch von Seiten<br />
der Aussteller. Ein rundum gelungenes Umweltfest!<br />
Klimamobil an <strong>Rosenheim</strong>er Schulen<br />
Das Katholische Bildungswerk <strong>Rosenheim</strong> stellte<br />
<strong>2011</strong> seine Bildungsreihe unter das Motto „Das Klima<br />
ändert sich! Und wir?“. Als Kooperationspartner beteiligt<br />
sich das Umweltamt neben dem Umweltfest mit der<br />
Aktion „Klimamobil“.<br />
In spielerischer Weise wurden die Schülerinnen<br />
und Schüler insbesondere der dritten und vierten<br />
Grundschulklassen an das Thema „Klimawandel“<br />
herangeführt, indem sie als Forscher verkleidet zu<br />
einer Raumstation fl iegen und dort Experimente<br />
durchführen konnten.<br />
Kinder in der Schule Westerndorf experimentieren eifrig<br />
unter Anleitung des Klimamobils. Foto: Umweltamt<br />
In <strong>Rosenheim</strong> gastierte das Klimamobil an der Grundschule<br />
Erlenau, Volksschule Fürstätt, Schule Happing<br />
und Grundschule Prinzregentenstraße.<br />
Weitere Termine sind geplant.<br />
Waldspaziergang<br />
Das Umweltamt initiierte und organisierte <strong>2011</strong> einen<br />
„<strong>Rosenheim</strong>er Waldspaziergang“. Vorgestellt wurden<br />
dabei die Maßnahmen im Wald von Georg Hofstetter<br />
senior und junior in ihrem Waldstück am Happinger<br />
See.<br />
Die beiden Waldbauern erhielten für ihren standortgerechten<br />
Umbau des Waldes 2009 den Umweltpreis<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>. Dabei achteten die Waldbesitzer<br />
vor allem auf optimale Standortwahl der Bäume und<br />
Pfl anzen; nur so lasse sich garantieren, dass die Bäume<br />
gut verwurzeln und Stürmen standhalten: „Langes und<br />
gesundes Wachstum ist also nicht nur gut für den Wald,<br />
Seite 47 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
2. Das Gesicht der <strong>Stadt</strong><br />
sondern auch für die Waldbesitzer. Denn mit gesunden<br />
Bäumen erwirtschaftet man bessere Erträge“, sagen die<br />
Hofstetters aus Überzeugung.<br />
Förster Przybilla (r.) erklärt mit zusammen mit den beiden<br />
Waldbauern die Waldzusammensetzung. Foto: Fachamt<br />
Förster Harald Przybilla vom Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten erläuterte mit den beiden<br />
Preisträgern ihre Maßnahmen. Bei der zweistündigen<br />
Führung bekamen die Teilnehmer einen Einblick in<br />
alle Stufen des Waldes, vom Jungwald bis hin zu<br />
ausgewachsenen Bäumen. Es gab aber auch Informationen<br />
zur besonderen Situation des Waldes im<br />
Inntal, über das Eschensterben oder die wirtschaftliche<br />
Situation der Waldeigentümer.<br />
Das Umweltamt führt <strong>2012</strong> in Kooperation mit dem<br />
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wieder<br />
eine Informationsveranstaltung zum Thema Wald und<br />
Klimawandel durch.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 48<br />
Sturmschäden / Unwetter vom 22.06.<strong>2011</strong><br />
Am Mittwoch, den 22.06.<strong>2011</strong> zog von Westen kommend<br />
ein Gewittersturm über die Region und richtete<br />
innerhalb kürzester Zeit verheerende Sachschäden<br />
an. Das Unwetter wütete besonders im Südosten<br />
des <strong>Stadt</strong>gebietes.<br />
Etwa um 15.45 Uhr setzte starker orkanartiger Wind<br />
ein, dieser wurde von Starkregen und Hagel begleitet.<br />
Der Gewittersturm suchte sich eine Schneise vom<br />
Brückenberg, Kardinal-Faulhaber-Platz über den<br />
Hauptfriedhof bis hin zum Inn. Die andere Unwetterschneise<br />
verlief vom Kraftwerk Oberwöhr über die<br />
freie Turnerschaft kommend über die Aisingerwies,<br />
Aising Ost bis nach Happing und reichte ebenfalls bis<br />
zum Inn.<br />
In diesen beiden Zonen entstanden die stärksten<br />
Sachschäden. So wurden insbesondere Bäume in<br />
Parkanlagen, an Straßen und im Bereich am Hauptfriedhof<br />
sowie in den Waldfl ächen in Happing und im<br />
Naherholungsgebiet am Floriansee, Happinger-Au-See<br />
und Happinger See geschädigt. In großen Arealen<br />
wurden die Bäume entwurzelt oder im Starkwind<br />
abgeknickt.<br />
Enorme Verwüstungen hinterließ der Sturm in den Wäldern<br />
wie hier an der Happinger-Au-Straße. Foto: Fachamt
Hierdurch entstanden Folgeschäden an Straßenbelagsfl<br />
ächen, Straßenleuchten, Sitzbänken und<br />
zum Teil an den Deichen durch die aufgeworfenen<br />
Wurzelstöcke bzw. die umgestürzten Bäume. Der<br />
Baubetriebshof, der Gewässerzweckverband, das THW<br />
und eine Vielzahl von privaten Unternehmen wurden<br />
umgehend mit der Beseitigung der Sturmschäden<br />
beauftragt.<br />
Die Firmen arbeiteten an Fronleichnam und an den folgenden<br />
Samstagen, um möglichst schnell die Straßen,<br />
Parkanlagen sowie Fuß- und Radwege wieder für den<br />
Verkehr freigeben zu können. Aufgrund der Vielzahl<br />
der Sachschäden dauerte die Beseitigung der<br />
Schäden rund vier Monate! Großer Dank gilt allen<br />
Helferinnen und Helfern.<br />
Ein Teil der Ersatzpfl anzungs- und Auff orstungsmaßnahmen<br />
konnten bis Ende <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />
werden. Im Frühjahr <strong>2012</strong> folgen ergänzende Maßnahmen.<br />
Bis zum jetzigen Zeitpunkt belaufen sich die aus den<br />
Sturmschäden entstandenen Kosten für Unterhalt<br />
Straßenbegleitgrün, Möblierung sowie Grünanlagen<br />
und Naherholungsgebiete auf mehr als 300.000 Euro.<br />
Ein Teil davon lässt sich aus dem Erlös der Holzvermarktung<br />
kompensieren.<br />
Seite 49 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
3.0. Vorwort<br />
Foto: S. Trux<br />
Schon wieder ist ein Jahr vorbei und wir blicken zurück<br />
und vor allem nach vorne. Die hohe Dynamik, die<br />
auch <strong>2011</strong> wieder die Arbeit prägte, stellen die Ämter<br />
in ihren Ausführungen anschaulich dar.<br />
Das Stichwort Dynamik möchte ich in zweierlei Hinsicht<br />
in meinem Vorwort aufgreifen.<br />
Zum Einen danke ich allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern im Dezernat dafür, dass sie in allen<br />
Bereichen mit dieser hohen Dynamik Schritt halten<br />
konnten, auch wenn dies oft an die Grenze der Leistungsfähigkeit<br />
ging. Es ist wie beim Bergsteigen: Man<br />
hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, möchte dieses Ziel<br />
natürlich auch zeitnah erreichen und wenn möglich,<br />
vor Einbruch der Dämmerung auch wieder zurückgekehrt<br />
sein. Und jeder der in die Berge geht, kennt den<br />
Punkt, an dem man meint, jetzt reicht es, jetzt geht es<br />
nicht mehr weiter, jetzt kehren wir lieber wieder um.<br />
Dann ist vielleicht ein Freund oder Partner an der Seite<br />
der sagt, „Nein, dass schaff en wir schon und wenn wir<br />
oben sind, ist die Befriedigung umso größer“.<br />
Notwendig hierzu sind auf dem Weg zum Gipfel auch<br />
die entsprechenden Pausen, mal ein Innehalten und<br />
Krafttanken oder ein gegenseitig aufmunterndes „des<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 50<br />
pack´ ma scho“. Einen Schwerpunkt im Dezernat<br />
legten wir deshalb in diesem Jahr gemeinsam mit allen<br />
Führungskräften auf die Gesundheitsförderung und<br />
Burnout-Prophylaxe.<br />
Zum Anderen bedeutet Dynamik in die Zukunft<br />
betrachtet, dass wir uns mit allen Ämtern in das<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Rosenheim</strong> 2025 einbringen.<br />
Wir werden deshalb im Jahr <strong>2012</strong> u. a. die<br />
Jugendhilfeplanung, Teilplan Jugendarbeit und<br />
Jugendsozialarbeit und ebenso den in die Jahre<br />
gekommenen Altenhilfeplan fortschreiben, der<br />
dann gemeinsam mit dem Pfl egebedarfsgutachten<br />
unser Seniorenpolitisches Gesamtkonzept ergibt. Wir<br />
werden außerdem den Teilhabeplan für Menschen<br />
mit Behinderung erstellen sowie gemeinsam mit dem<br />
Staatlichen Schulamt den Umsetzungsplan für Inklusion<br />
und Integration an unseren Schulen, sowie<br />
unseren Maßnahmeplan für weitere Ganztagsklassen<br />
und zur Ganztagsbetreuung. Für Menschen mit Migrationshintergrund<br />
werden wir weiter den Nationalen<br />
Integrationsplan umsetzen und die konkreten <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Maßnahmen gemeinsam mit der Sozialen<br />
<strong>Stadt</strong> in einem eigenen <strong>Rosenheim</strong>er Integrationskonzept<br />
darstellen.<br />
Im Bildungsbereich wollen wir vor allem das Projekt<br />
FitZ „Fit in die Zukunft“ sukzessive ausbauen<br />
als das Leuchtturmprojekt zur stärkenorientierten<br />
individuellen Begabungsförderung von Kindern in<br />
Kindergärten, Horten und Grundschulen. Über die<br />
Darstellung des <strong>Rosenheim</strong>er Bildungsnetzwerks mit all<br />
seinen Dimensionen streben wir die Gründung eines<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Bildungspaktes gemeinsam mit der<br />
Wirtschaft an, um so die anerkannt guten Plätze, wie<br />
z. B. im Ranking Deutscher Lernatlas <strong>2011</strong> der Bertelsmannstiftung,<br />
weiter nachhaltig zu stärken und damit<br />
zu sichern.<br />
Michael Keneder Dezernent IV
3.1. Kinder- und Jugendhilfe<br />
Gerald Rose, Leiter Amt für Kinder,<br />
Jugendliche und Familie. Foto: G. Ziehr<br />
Beitragsübernahme Kindertagesstätten<br />
Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket, das zum<br />
01.01.<strong>2011</strong> in Kraft getreten ist, haben sich für die<br />
Beitragsübernahme Änderungen ergeben.<br />
Bisher wurde das Mittagessen unter Anrechnung<br />
einer häuslichen Ersparnis als Teil des Beitrags vom Amt<br />
für Kinder, Jugendliche und Familien übernommen.<br />
Unser Bestreben war es, möglichst bürgerfreundlich<br />
die Umstellung zu gestalten.<br />
Das Mittagessen wurde daher bis Ende des Bewilligungszeitraums<br />
zum 31.08.<strong>2011</strong> an die Einrichtungen<br />
überwiesen. In Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten<br />
wurden die notwendigen Anträge für die<br />
Übernahme des Mittagessens aus dem Bildungs- und<br />
Teilhabepaket von den Eltern eingeholt. Intern erfolgt<br />
eine Erstattung der Kosten für das Mittagessen durch<br />
das Sozialamt.<br />
Für das Jahr 2010 / <strong>2011</strong> wurden in 730 Fällen Beiträge<br />
übernommen. Aufgrund des Ausbaus der Kindertagesbetreuung<br />
ist mit steigenden Fallzahlen in den<br />
nächsten Jahren zu rechnen.<br />
Wirtschaftliche Jugendhilfe<br />
Die völlig neue Auslegung der Zuständigkeitsvorschrift<br />
des § 86 Abs. 5 SGB VIII durch das Urteil des BVerwG<br />
vom 09.12.2010 stellt die Mitarbeiter vor große Herausforderungen.<br />
Ein Beispiel: Eltern teilen sich das gemeinsame Sorgerecht,<br />
das Kind lebt bei der Mutter in <strong>Rosenheim</strong>,<br />
der Vater in München. Dann verzieht die Mutter nach<br />
Berlin. Nach neuer Auslegung bleibt <strong>Rosenheim</strong><br />
zuständig, davor wanderte die Zuständigkeit mit – in<br />
diesem Fall nach Berlin.<br />
Alle bestehenden Fälle, insbesondere stationäre<br />
Heimunterbringungen / Kinder, die in Pfl egefamilien<br />
untergebracht sind, mussten neu überprüft werden,<br />
ob das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien aufgrund<br />
der neuen Auslegung noch zuständig ist. In vier<br />
Fällen wurden Anträge auf Übernahmen bei anderen<br />
Jugendämtern gestellt, mit einer gleichzeitigen Übernahme<br />
der Kosten rückwirkend für ein Jahr.<br />
Fälle, in denen Kostenerstattungen geleistet werden<br />
und wurden, sind ebenfalls zu überprüfen. Bis Ende<br />
<strong>2011</strong> müssen Ansprüche aus 2007 aufgrund der<br />
vierjährigen Verjährungsvorschriften noch angemeldet<br />
werden. Im Gegenzug sind auch schon einige Jugendämter<br />
an uns mit Kostenerstattungsansprüchen<br />
herangetreten.<br />
Das Urteil schaff t viel Verwirrung. Es werden von<br />
Seiten des Bayerischen Landesjugendamtes sowie<br />
des Bayerischen Städte- und Landkreistages Überlegungen<br />
angestellt, eine Nichtanwendbarkeit des<br />
Urteils zu empfehlen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die<br />
Bayerischen Jugendämter positionieren und ob auch<br />
andere Landesverbände eine entsprechende Regelung<br />
treff en.<br />
Vormundschaftsreform<br />
In der Vergangenheit sind die Vormünder/Pfl eger<br />
aufgrund des geringen Zeitbudgets leider mehr oder<br />
Seite 51 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
weniger zu „Unterschriftsnotaren“ geworden,<br />
die sich hauptsächlich nur noch um die fi nanziellen<br />
Belange (Unterhalt, Erbschaften etc.) und die formelle<br />
Seite der gesetzlichen Vertretung kümmern konnten.<br />
Mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen<br />
hatten sie keinen oder kaum Kontakt.<br />
Die Vormundschaftsreform soll eine Kehrtwende<br />
bringen. Am 06.07.<strong>2011</strong> ist bereits ein Teil des<br />
Gesetzes zur Änderung des Vormundschafts- und<br />
Betreuungsrechts in Kraft getreten. Der Blick geht<br />
weg vom Amt hin zur Person. Der persönliche Kontakt<br />
zum Mündel/Pfl egling, der in der Regel monatlich<br />
stattfi nden soll, und die Verpfl ichtung die Pfl ege und<br />
Erziehung des Mündels/Pfl eglings persönlich zu fördern<br />
und zu gewährleisten, stehen im Mittelpunkt.<br />
Ein Jahr später, am 05.07.<strong>2012</strong>, treten weitere<br />
Vorschriften des Gesetzes in Kraft. Es muss dann z.B.<br />
sichergestellt sein, dass eine Vollzeitkraft nicht mehr<br />
als 50 Fälle führt und eine Anhörung des Kindes/<br />
Jugendlichen vor Auswahl der die Vormundschaft/<br />
Pfl egschaft führenden Fachkraft im Jugendamt stattfi<br />
ndet. Das Familiengericht überwacht die Einhaltung<br />
der gesetzlichen Vorgaben.<br />
Mit dem versetzten Inkrafttreten will der Gesetzgeber<br />
den Jugendämtern ausreichend Zeit geben, sich auf<br />
die neuen Anforderungen einzustellen. Das betriff t<br />
insbesondere die notwendige Aufstockung der personellen<br />
Ressourcen.<br />
Das Gesetz stellt Jugendämter und Fachkräfte, die<br />
Vormundschaften und Pfl egschaften führen, vor einige<br />
Herausforderungen. Dies betriff t u. a. auch die Qualifi<br />
kation des Vormunds/Pfl egers. Neben rechtlichen<br />
Kenntnissen ist jetzt auch (sozial)pädagogisches Knowhow<br />
gefragt.<br />
RSD/ Sozialraumteam Ost<br />
Seit Beginn des Jahres <strong>2011</strong> ist das Projekt „Sozialraumorientierte<br />
Jugendhilfe“ erfolgreich in den Regel-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 52<br />
betrieb übergeleitet worden. Für den Sozialraum Ost<br />
bedeutet dies, dass das bewährte Team von Jugendamt<br />
und Diakonischem Werk weiterhin zusammenarbeitet<br />
und auch zukünftig neue Wege gehen sowie<br />
maßgeschneiderte Lösungen für Familien suchen wird.<br />
Im laufenden Jahr <strong>2011</strong> wurde nachhaltig daran<br />
gearbeitet das „Blaue Haus“, angemietet vom Diakonischen<br />
Werk für das Sozialraumteam Ost, zum Zentrum<br />
der unterschiedlichsten Aktivitäten zu machen.<br />
Ganzjährig werden hier Maßnahmen, Projekte und<br />
Events, sowie Besprechungen und Fortbildungen<br />
durchgeführt.<br />
Für das Team ist ganz entscheidend, das Ziel der „maßgeschneiderten<br />
Lösungen“ weiter zu verfolgen und<br />
zu intensivieren. So gibt es seit über einem Jahr ein<br />
„Soziales Gruppenangebot“ für Kinder, die aus den<br />
verschiedensten Gründen nicht in einer Regeleinrichtung<br />
betreut werden können.<br />
Dadurch konnte es beispielsweise gelingen, einen<br />
9-jährigen Jungen aus dem HPZ in das soziale Gruppenangebot<br />
zu integrieren. Durch die intensive<br />
Elternarbeit und die Bereitschaft der Eltern, sich auch<br />
auf die Angebote einzulassen und ihrerseits die Chance<br />
zum Lernen zu ergreifen, konnten die schulischen<br />
Leistungen des Jungen stabilisiert und eine stationäre<br />
Unterbringung verhindert werden.<br />
Die Chancen für das Team liegen darin, dass es möglich<br />
ist, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auch<br />
kurzfristig auf Bedarfe zu reagieren und diese intensiv<br />
umzusetzen. Eine weitere Stärke liegt darin, die<br />
Arbeitszeiten fl exibel zu gestalten und gerade auch am<br />
Wochenende aktiv zu sein, da hier oft Lücken in der<br />
Betreuung der Kinder entstehen.<br />
Mittlerweile für die Familien ein fester Bestandteil in<br />
der Angebotspalette sind die Eltern-Kind-Aktionen,<br />
welche einmal monatlich am Samstag stattfi nden<br />
sowie die Eltern-Kind-Projekte im „Blauen Haus“.<br />
Hauptaugenmerk liegt hier darauf, dass mindestens ein<br />
Elternteil an den Aktionen teilnimmt. Gefördert werden
dabei Kontakte zu anderen Familien, da es ein immer<br />
wiederkehrender Wunsch war, aus der teilweise doch<br />
sehr massiven, sozialen Isolation herauszukommen.<br />
Mittlerweile hat sich eine Gruppe Mütter mit Kindern<br />
gefunden, die alleine etwas unternehmen oder auch<br />
punktuell anfragen, ob sie die zur Verfügung stehenden<br />
Räumlichkeiten nützen können.<br />
Auch das Jahr <strong>2011</strong> ist wieder einmal spannend,<br />
erkenntnis- und erlebnisreich für alle Beteiligten<br />
gewesen. Die inhaltliche Arbeit ist herausfordernd, die<br />
Lösungswege immer wieder neu und möglichst kreativ<br />
und angepasst an die Familien.<br />
Für das nächste Jahr stehen aus diesem Grund auch<br />
wieder neue Projekte im Raum, die vor allen Dingen im<br />
stationären Bereich neue Möglichkeiten für Kinder<br />
schaff en sollen.<br />
RSD / Sozialraumteam West<br />
Das Sozialraumteam West blickt auf ein arbeitsintensives<br />
und ereignisreiches Jahr zurück. Allen Voran<br />
stand die tägliche Fallarbeit im Mittelpunkt des Geschehens.<br />
Das Aufgabengebiet erstreckt sich hierbei<br />
von der Beratung bei Erziehungsfragen oder im Falle<br />
von Trennung und Scheidung, über die Mitwirkung<br />
bei Familiengerichtsverhandlungen, Erarbeitung von<br />
Lösungsorientierten Hilfen zur Erziehung, der Jugendgerichtshilfe<br />
bis hin zu Maßnahmen zur Sicherung des<br />
Kindeswohls.<br />
Letzteres betriff t zunehmend auch minderjährige<br />
Flüchtlinge, die ohne Eltern aus Krisengebieten wie<br />
Afghanistan und Irak zu uns kommen. Mit größtmöglicher<br />
Sorgfalt und Professionalität arbeiten die<br />
Mitarbeiter des Jugendamts gemeinsam mit den<br />
Kolleginnen und Kollegen von Startklar Schätzel eng<br />
und partnerschaftlich zusammen.<br />
Um dem hohen Anspruch sozialräumlicher Kinder-<br />
und Jugendhilfearbeit gerecht zu werden, richtet sich<br />
der Blick stets auf die Menschen mit ihren Bedürfnis-<br />
sen, Zielen und Ressourcen. Dabei achten wir darauf<br />
Lösungen mit den Klienten zu erarbeiten, die<br />
der individuellen Lebenswelt angepasst sind. Ein<br />
ständiger Überprüfungsprozess dient der Sicherung<br />
des hohen Standards. Weiterentwicklungen bei den<br />
Methoden der Fallberatung werden fortlaufend in das<br />
Sozialraumteam eingebracht.<br />
Für das Gelingen der Arbeit in der Jugendhilfe ist ein<br />
weit verzweigtes Netz an Kooperationspartnern<br />
unerlässlich. Aus diesem Grund arbeiten wir mit den<br />
drei Schulen, den Jugendsozialarbeitern an Schulen,<br />
den neun Kindertagesstätten, dem <strong>Stadt</strong>jugendring,<br />
der Erziehungsberatungsstelle, den Ehrenamtlichen<br />
des Vereins Bunte Finsterwalderstraße, der Freiwilligenagentur,<br />
den Pfarreien und vielen Weiteren eng<br />
zusammen.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil sozialräumlicher Arbeit<br />
ist die „Fallunspezifi sche und fallübergreifende Arbeit“<br />
kurz „FuA / FüA.“ Leider zwangen Einsparmaßnahmen<br />
zu Einschränkungen in der Planung. Dennoch wurden<br />
<strong>2011</strong> u. a. angeboten:<br />
– Fahrradwerkstatt,<br />
– Familienfreizeiten,<br />
– Väter-Kinder-Projekte,<br />
– Sommerfest,<br />
– Bunter Familiennachmittag,<br />
– Bastelwerkstatt,<br />
– Familien in Bewegung (FiB).<br />
Für das kommende Jahr wollen wir, dem Konzept der<br />
Sozialraumorientierung entsprechend, die Aktivitäten<br />
in FuA / FüA wieder verstärkt ausbauen.<br />
Als vernetzendes Gremium hat sich der Arbeitskreis<br />
Kinder und Jugend, kurz Ki-Ju West als eine nützliche<br />
und hilfreiche Plattform herausgestellt.<br />
Ein gemeinsames Thema, das Spannungsfeld zwischen<br />
Förderung und Anspruchsdenken an die Erziehungsinstitutionen,<br />
verlieh dem AK Schwung. So soll das<br />
Thema Förderung, Bildung und Zeit bestimmend für<br />
das kommende Jahr sein. Der Bundesfamilienbericht<br />
bestätigt uns in unserem Tun.<br />
Seite 53 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
RSD/ Sozialraumteam Nord<br />
Ein besonderer Höhepunkt in der Arbeit des Sozialraumteams<br />
war die Eröff nung des Bauwagens als<br />
Heimat der Radlwerkstatt in der Lessingstraße. In<br />
vorbildlicher Kooperation zwischen Jugendhilfe und<br />
der Hochschule wurde gemeinsam mit den Jugendlichen<br />
ein alter Bauwagen von Innenarchitekturstudenten<br />
in monatelanger Arbeit zur Radlwerkstatt<br />
umgebaut. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer<br />
zeigte sich bei der Eröff nung begeistert über das soziale<br />
Engagement und fachliche Können der Studenten<br />
sowie über die Tatkraft der Jugendlichen. Dieses Projekt<br />
sei ein gutes Beispiel für nachbarschaftliche Kooperation<br />
im <strong>Rosenheim</strong>er Norden. Die Radlwerkstatt wird<br />
an zwei Tagen in der Woche von Ehrenamtlichen<br />
geöff net und hat immer sehr regen Zulauf von<br />
Kindern und Jugendlichen aus der Lessingstraße und<br />
Umgebung.<br />
Ein positives Beispiel gelingender Jugendhilfe ist<br />
das Projekt „MUKI“, in dem sich alleinerziehende<br />
Mütter mit ihren Kindern regelmäßig treff en und<br />
gemeinsame Freizeitaktivitäten durchführen. Neben<br />
Ausfl ügen wird auch sehr kreativ gebastelt und getöpfert.<br />
Die Werke werden im Dezember auf dem Adventsmarkt<br />
im Bürgerhaus Miteinander verkauft.<br />
Als niederschwellige Form der Erziehungsberatung<br />
hat sich im Norden das Projekt „Abenteuer Erziehung“<br />
etabliert. Hier treff en sich interessierte Eltern<br />
und tauschen sich mit fachlicher Begleitung gemeinsam<br />
über alltägliche Erziehungsfragen aus. Dies führt<br />
auf unkomplizierte Weise zu einer gewissen Entlastung<br />
der Eltern, da sie erfahren, andere Eltern haben<br />
dieselben Probleme. Darüber hinaus gibt es für jeden<br />
neue Ideen, wie er mit den eigenen Kindern besser klar<br />
kommen kann.<br />
Eine deutliche Zunahme bei der Betreuung unbegleiteter<br />
minderjähriger Flüchtlinge ist zu verzeichnen.<br />
Diese werden nach oft wochenlangen Irrfahrten<br />
nach Deutschland eingeschleust und dann ohne<br />
Begleitung Erwachsener von der Bundespolizei aufgegriff<br />
en. Das Jugendamt kümmert sich dann um die in<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 54<br />
der Regel hoch belasteten und oftmals traumatisierten<br />
Kinder aus Afghanistan, dem Irak oder anderen<br />
Krisenregionen. Dies stellt eine hohe fachliche und<br />
psychische Herausforderung für unsere Mitarbeiter<br />
dar. Zukünftig ist eine weitere Zunahme der Fälle zu<br />
befürchten.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wird das Bundeskinderschutzgesetz zu<br />
neuen Herausforderungen beim Jugendamt führen.<br />
Zum einen werden die sogenannten „Frühen Hilfen“<br />
gesetzlich verankert, was unserer „Koki“ (Koordinierende<br />
Kinderschutzstelle) erheblichen Rückenwind<br />
verleiht. Zum anderen wird ein Anspruch auf Beratung<br />
in Fragen von Kindeswohlgefährdung für alle Institutionen<br />
die mit Kindern arbeiten, wie z.B. Schulen,<br />
festgelegt.<br />
Koordinierende<br />
Kinderschutzstelle – KoKi<br />
Nach einer überaus gelungenen gemeinsamen Auftaktveranstaltung<br />
der KoKi von <strong>Stadt</strong> und Landkreis<br />
mit rund 300 Gästen aus Politik und allen wichtigen<br />
Kooperationsfeldern im <strong>Rosenheim</strong>er Bildungswerk<br />
folgten weitere gemeinsame Veranstaltungen. Vorgestellt<br />
wurde die Arbeit z.B. der Berufsgruppe der<br />
Hebammen, eine Veranstaltung der städtischen KoKi<br />
fand im <strong>Rosenheim</strong>er Rathaussaal statt, mit rund 30<br />
Vertretern des Gesundheitssystems, u.a. Klinikärzten,<br />
Beratungsstellen, Vertretern des Päd-Netz, der Schwangerschaftsberatung,<br />
der Frühförderung, Gynäkologen,<br />
Kindertagesstätten etc.<br />
Bei allen Treff en und Kontakten im Anschluss an die<br />
Auftaktveranstaltung ging es darum, zum einen Sinn<br />
und Zweck der Koordinierenden Kinderschutzsstellen<br />
zu erläutern, zum anderen gemeinsame Strategien<br />
zu entwickeln, in welchen Schritten die frühen<br />
Hilfen in ihrem jeweiligen Vernetzungsgrad noch<br />
weiter optimiert werden können.<br />
Runde Tische mit den unterschiedlichen Berufsgruppen<br />
wie auch Öff entlichkeitsarbeit in den lokalen Medien,<br />
ein neuer KoKi-Internetauftritt und die Erstellung
eines Newsletters für alle Netzwerkpartner sowie die<br />
Einrichtung der Informationsplattform „Eltern im<br />
Netz“ für Rat und Hilfen vor Ort − in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landesjugendamt − kennzeichneten die<br />
Vorgehensweise und Maßnahmen der KoKi bei der<br />
Bewältigung der ersten Projektschritte.<br />
Parallel dazu nahmen die KoKi Mitarbeiter direkten<br />
Kontakt zu einzelnen Hilfeanbietern auf, um gemeinsame<br />
thematische Schnittmengen zu erkennen<br />
und zu vereinbaren.<br />
Dazu gehörten u.a. das Familienpfl egewerk, Vertreter<br />
der Sozialen <strong>Stadt</strong>, Schwangerschaftsberatungen, Regionalteams<br />
des Jugendamtes, Sozialraumteams, katholisches<br />
und evangelisches Bildungswerk, sozialpsychiatrischer<br />
Dienst, Männerberatungsstelle, Fachambulanz<br />
für Suchtkranke, Mädchennotruf etc.<br />
Im Fokus aller Aktivitäten und Maßnahmen stand<br />
dabei, die Netzwerkpartner miteinander bekannt<br />
zu machen, z.B. die Gruppe der Hebammen mit den<br />
Gynäkologen, Vertreter der Frühförderung mit der<br />
Erziehungsberatung etc. und im zweiten Schritt die<br />
jeweiligen spezifi schen Bedarfe abzufragen und zu<br />
priorisieren.<br />
Bei der Einzelfallhilfe ging es um Unterstützung von Familien<br />
in belasteten Situationen durch Vermittlung von<br />
Entlastungsangeboten, Problemen bei Besuchrechtsregelungen,<br />
Beratung bezüglich Finanzen, Umgang und<br />
Kinderbetreuung. Der Schwerpunkt lag dabei auf der<br />
Optimierung des Hilfenetzes.<br />
Daraus entstand ein umfangreicher Themenkatalog,<br />
der die nächsten KoKi-Arbeitsschritte für die<br />
Entwicklung intern und im Kontakt mit den Netzwerkpartnern<br />
und der Fachöff entlichkeit auch <strong>2012</strong><br />
bestimmen wird.<br />
Auf der Koki-Agenda stehen die Einrichtung von berufsübergreifenden<br />
Fachgremien, Start der Interdisziplinären<br />
Fallberatung mit Vertretern unterschiedlicher<br />
Berufsgruppen, das Angebot zur Ausbildung zum Entwicklungspsychologischen<br />
Berater und zur Familienhebamme<br />
sowie ein Willkommensprojekt gemeinsam<br />
mit dem <strong>Rosenheim</strong>er Kinderschutzbund.<br />
Seite 55 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
3.2. Kindertagesstätten und psychologischer Dienst<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> stand der gesetzlich vorgeschriebene<br />
Ausbau der Betreuung für Kleinkinder zwischen ein<br />
und drei Jahren ganz im Vordergrund der Arbeit.<br />
Das Team des Sachgebietes Kindertagesstätten hat<br />
die im Vorjahr begonnenen zahlreichen Krippenprojekten<br />
weiter verfolgt: in Zusammenarbeit mit<br />
allen beteiligten Ämtern wurden Standorte gesucht<br />
und die am besten geeigneten ausgewählt, so dass<br />
jetzt an der Umsetzung der Krippen gearbeitet werden<br />
kann.<br />
Ein Raumprogramm für die neuen Krippen wurde<br />
abgestimmt und ein <strong>Rosenheim</strong>er Standard für<br />
die Krippenverpfl egung und Küchenausstattung<br />
geschaff en. Bei den Bauprojekten wurden die „Innzwerge“<br />
als viergruppige Krippe, angeschlossen an<br />
das Klinikum, in Betrieb genommen. Im Bereich der<br />
Gaborhalle entsteht in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt<br />
eine viergruppige Krippe, deren Rohbau bereits<br />
abgeschlossen ist. Für alle neuen ein- bis viergruppigen<br />
Krippenbauten wurden Träger ausgewählt, Architektenwettbewerbe<br />
haben stattgefunden.<br />
Da die Krippenförderung bislang bis 2013 begrenzt ist<br />
und gleichzeitig der Rechtsanspruch auf eine Kleinkindbetreuung<br />
zum Tragen kommt, gibt es einen<br />
hohen Druck, die angeführten Projekte zeitgerecht<br />
umzusetzen.<br />
Ein weiterer zentraler Punkt war in diesem Jahr die<br />
Betreuung der Schulkinder in Horten und die Erstellung<br />
erster Eckpunkte eines übergreifenden Schulkindbetreuungsplanes<br />
in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Schul- und Sportamt sowie dem staatlichen<br />
Schulamt unter Federführung des Dezernates IV.<br />
Gemeinsames Ziel ist es, allen Schulkindern einen<br />
Betreuung am Nachmittag zu ermöglichen.<br />
Eine entsprechende Bedarfsabfrage bei <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Eltern wurde gemacht. Es hat sich ein Bedarf<br />
sowohl an Mittagsbetreuung als auch an Ganztagesklassen<br />
als auch an vermehrten Hortplätzen gezeigt.<br />
Die Horte mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der<br />
Betreuung und Begleitung von Schulkindern und<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 56<br />
ihren ausgefeilten pädagogischen Konzepten nehmen<br />
hierbei eine Vorreiterrolle ein.<br />
Nach wie vor sind vor allem die Kinderhorte in<br />
<strong>Rosenheim</strong> vor die Aufgabe gestellt, zusammen mit<br />
dem Sachgebiet Kindertagesstätten und den Sozialraumteams<br />
Kinder mit besonderem Förderbedarf<br />
zu integrieren. Hier ist besonders das Pilotprojekt der<br />
Arbeiterwohlfahrt zu nennen, das eine enge Zusammenarbeit<br />
ausgewählter Kindertagesstätten mit dem<br />
unterstützenden Sozialraum forciert. Standards für<br />
eine optimale Förderung der Kinder mit besonderem<br />
Förderbedarf sollen hier erarbeitet und umgesetzt<br />
werden.<br />
Der psychologische Dienst im Jugendamt hat eine<br />
Fortbildungsreihe zu Verhaltensauff älligkeiten<br />
bei Kindern und Jugendlichen für alle Horte in<br />
<strong>Rosenheim</strong> entwickelt und gehalten. Von den Horten<br />
wurde diese Leistung intensiv angenommen. Eine<br />
vom psychologischen Fachdienst zusammen mit dem<br />
diakonischen Werk für alle pädagogischen Fachkräfte<br />
in und um <strong>Rosenheim</strong> geplante Tagung zum Thema<br />
Aufmerksamkeitsstörung fi ndet Ende Januar statt.<br />
Das stadtweite Projekt „Fit in die Zukunft – FitZ“<br />
hat sich im Jahr <strong>2011</strong> noch weiter etabliert. Aus der<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Bildungslandschaft lässt es sich nicht<br />
mehr weg denken: Sowohl Kinder, als auch Eltern<br />
und pädagogische Fachkräfte sind von dem Projekt<br />
begeistert, auch in anderen bayerischen Kommunen<br />
stößt es auf großes Interesse. Drei Modellstandorte<br />
mit den dortigen Kindergärten und drei Schulen sind<br />
dabei. Sofern die dauerhafte Finanzierung des Projektes<br />
gesichert werden kann, soll Fitz im nächsten Jahr um<br />
zwei Standorte erweitert werden.<br />
Mit Betonung der Stärken richtet es sich an alle Kinder<br />
unabhängig von der sozialen Herkunft, wobei fünf<br />
Begabungsformen gefördert werden: sportlichmotorisch,<br />
sozial-emotional, künstlerisch-darstellend,<br />
musikalisch, intellektuell. Bayernweit ist FitZ<br />
ein einzigartiges Projekt, da nicht nur die Hochbegabung,<br />
sondern unterschiedlichste Begabungen im
Mittelpunkt der Förderung stehen. Um das Projekt zu<br />
begleiten, wurde die Filmfi rma Vorbild TV beauftragt,<br />
über die Dauer des Projektes einen Dokumentarfi<br />
lm zu erstellen. Bereits zwei Trailer sind entstanden,<br />
auch Kinospots sind in Arbeit. Der endgültige Halbstundenfi<br />
lm wird Mitte <strong>2012</strong> zu sehen sein.<br />
Die Trailer dazu können bereits auf der <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Internetseite eingesehen werden. Auch entsteht<br />
derzeit im Rahmen des FitZ-Projektes ein Kontakt mit<br />
der Universität Ulm und dem Team des Hirnforschers<br />
Dr. Spitzer. Ein inhaltlicher Austausch <strong>2012</strong> ist geplant.<br />
<strong>Ausblick</strong><br />
Im Jahr <strong>2012</strong> steht der Ausbau der Krippen weiter im<br />
Vordergrund der Arbeit. Herauszugreifen sind dabei<br />
<strong>2012</strong> vor allem die Fertigstellung der Krippen<br />
an der Gaborhalle, die Weiterentwicklung der<br />
Neubauprojekte an der Finsterwalderstraße, am<br />
Mühlbachbogen und in Aising sowie an der Meranerstraße.<br />
Durch Gespräche mit privaten Trägern und Investoren<br />
können weitere Projekte hinzukommen. Das Sachgebiet<br />
wird sich weiterhin eng mit den städtischen<br />
Ämtern und Gremien – hier vor allem dem Jugendhilfeausschuss<br />
– zu den Standards in der <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Kinderbetreuung abstimmen, so dass auch in Zeiten<br />
knapper Kassen eine qualitativ und quantitativ<br />
gute Kinderbetreuung in <strong>Rosenheim</strong> sicher gestellt<br />
ist. Das Anliegen des Sachgebietes Kindertagesstätten<br />
ist es, zum einen ausreichend Betreuungsplätze zur<br />
Verfügung zu stellen und zum anderen gute Standards<br />
für die grundlegenden Bedürfnisse der Kinder nach<br />
gesunder Nahrung, viel Bewegungsspielraum und<br />
emotionaler Zuwendung durch verlässliche Bezugspersonen<br />
(Bindung) sicher zu stellen.<br />
Das Thema Bildung wird auch im Jahr <strong>2012</strong> unser<br />
Schwerpunkt sein.<br />
Dazu zählt die Integration von Kindern mit speziellem<br />
Förderbedarf ebenso wie die Fortbildungsreihe für<br />
Horte durch den psychologischen Dienst, die zudem<br />
ausgeweitet werden soll.<br />
Das Projekt „Fit in die Zukunft – FitZ“ wird weiterhin die<br />
städtische Bildungslandschaft bereichern. Die Entscheidung,<br />
fünf Begabungsformen zu fördern, unterscheidet<br />
uns positiv von anderen Begabungsstandorten. Auch<br />
die Wahl eines Dokumentarfi lmes als Projektbegleitung<br />
ist in einer bayerischen Kommune einzigartig und<br />
betont den innovativen Charakter des Projektes.<br />
Allerdings muss <strong>2012</strong> unbedingt die langfristige Finanzierung<br />
des Projektes gesichert werden. Hierzu wird<br />
zusammen mit der Fachhochschule <strong>Rosenheim</strong> ein<br />
Fundraisingkonzept erarbeitet, das den langfristigen<br />
Betrieb von FitZ unterstützen soll. Auch soll verstärkt<br />
auf eine Kooperation mit <strong>Rosenheim</strong>er Firmen gesetzt<br />
werden. Denn: Nur starke und selbstbewusste Kinder<br />
werden selbstbewusste Erwachsene, die die Zukunft in<br />
<strong>Rosenheim</strong> aktiv gestalten.<br />
Seite 57 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
3.3. Schulstadt <strong>Rosenheim</strong><br />
Frank Leistner, Leiter Schul- und Sportamt Foto: G. Ziehr<br />
Die Planungen für die Erweiterung der Mittelschule<br />
am Luitpoldpark (früher Hauptschule Mitte) mit Küche<br />
und Speisesaal gingen <strong>2011</strong> in die nächste Runde.<br />
Der Landkreis <strong>Rosenheim</strong> hat zu Jahresbeginn <strong>2011</strong><br />
den Wunsch geäußert – unter entsprechender Kostenbeteiligung<br />
– die Planungen für die Küche mit Speisesaal<br />
an der Mittelschule dahingehend zu erweitern,<br />
dass Schülerinnen und Schüler der benachbarten Berufsschule<br />
II und der Landwirtschaftschule ebenfalls an<br />
der Verpfl egung teilnehmen können. Diesem Wunsch<br />
wurde durch einen Beschluss des <strong>Stadt</strong>rates Rechnung<br />
getragen. Der Mensabereich wird entsprechend größer<br />
geplant und statt der ursprünglich geplanten Ausgabeküche<br />
der Einbau einer Zubereitungsküche geprüft.<br />
Derzeit ist geplant, die Maßnahme bis Ende 2014 /<br />
Anfang 2015 abzuschließen.<br />
Seit Schuljahresbeginn gibt es in <strong>Rosenheim</strong> keine<br />
Hauptschulen mehr, sondern nur noch Mittelschulen.<br />
Aus den vier <strong>Rosenheim</strong>er Mittelschulen sind zwei<br />
Schulverbünde entstanden. Diese bestehen zum Einen<br />
aus der Mittelschule am Luitpoldpark und der Mittelschule<br />
Westerndorf St. Peter, zum Anderen aus den<br />
Mittelschulen Aising und Fürstätt.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 58<br />
An allen Schulen können die Schüler den wirtschaftlichen,<br />
sozialen oder technischen Zweig wählen.<br />
Der Ausbau der Ganztagesbetreuung an Schulen<br />
schreitet auch heuer weiter voran. Zum Schuljahresbeginn<br />
<strong>2011</strong>/12 wurde an der Grundschule Prinzregentenstraße<br />
ein Zug gebundene Ganztagesschule<br />
eingeführt, beginnend mit der 3. Klasse. Der weitere<br />
Ausbau ab <strong>2012</strong> löst dort einen erhöhten Raumbedarf<br />
aus, an dessen Lösung derzeit gearbeitet wird.<br />
Die Arbeit am Gesamtkonzept Ganztagesbetreuung<br />
an Grundschulen ging auch heuer weiter, mit dem<br />
Abschluss des Konzeptes ist in <strong>2012</strong> zu rechnen.<br />
Inhalt des mit Jugendamt und Staatlichem Schulamt<br />
gemeinsam erstellten Konzeptes wird u.a. eine<br />
konkrete 5-Jahres-Planung sein, die für nahezu jeden<br />
Grundschulstandort ein individuelles Maßnahmenpaket<br />
vorsieht. So ist z.B. die Grundschule Fürstätt als<br />
nächster Standort einer gebundenen Ganztagesschule<br />
vorgesehen und der weitere Ausbau der Mittagsbetreuung<br />
an verschiedenen Standorten geplant.<br />
Aufgrund des Bedarfes wurde der Ausbau der off enen<br />
Ganztagesschule an den weiterführenden Schulen<br />
auch heuer fortgeführt. Mittlerweile werden im Schuljahr<br />
<strong>2011</strong>/12 an allen Gymnasien, der Johann-Rieder-<br />
Realschule, der Mittelschule am Luitpoldpark und der<br />
Mittelschule Aising insgesamt 13 Gruppen angeboten,<br />
Tendenz weiter steigend.<br />
Die Schülerzahlen im Volksschulbereich sind im<br />
Wesentlichen konstant geblieben. Bei den Gymnasien<br />
zeigten die Einführung des G 8 und das Auslaufen des<br />
G9 heuer durchschnittliche Steigerungen um 10% bei<br />
den Schülerzahlen.<br />
Zu Beginn <strong>2011</strong> wurde das Bildungs- und Teilhabepaket<br />
der Bundesregierung eingeführt, welches<br />
auch einen Zuschuss für ein gemeinschaftliches<br />
Mittagessen an Ganztagesschulen beinhaltet. Der<br />
Zuschuss zur Mittagsverpfl egung des Bayerischen<br />
Sozialministeriums und der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> musste<br />
daher zum 31.03.<strong>2011</strong> eingestellt werden. Bedürftige<br />
und anspruchsberechtigte Familien können jetzt bei<br />
der für sie zuständigen Behörde (Job-Center, Arbeits-
amt etc.) einen entsprechenden Antrag auf Leistungen<br />
aus dem Bildungs- und Teilhabepaket stellen, so auch<br />
einen Zuschuss zu den Kosten des gemeinschaftlichen<br />
Mittagessens.<br />
Im Frühjahr wurde das neue IT-Konzept für <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Schulen verabschiedet. Eine Planungsgruppe,<br />
bestehend aus Vertretern der <strong>Rosenheim</strong>er Schulen,<br />
des Schul- und Sportamtes und der städtischen EDV<br />
entwickelte in den letzten zwei Jahren diesen neuen<br />
zukunftsorientierten Wegweiser. Er beschreibt den<br />
bisher eingeschlagenen Weg beim Auf- und Ausbau<br />
der IT-Ausstattung an den <strong>Rosenheim</strong>er Schulen und<br />
die darauf aufbauende weitere strategische Entwicklung.<br />
Das Konzept ermöglicht einen breiten Einsatz von IT im<br />
Unterricht, gewährleistet eine nachhaltige Ausstattung<br />
und einen wirtschaftlichen Betrieb durch Standardisierung<br />
und Fernwartung. Es stellt zudem die Entlastung<br />
des pädagogischen Personals von technischadministrativen<br />
Aufgaben sicher. Es beschreibt eine<br />
sinnvolle Service- und Supportstruktur und es entstehen<br />
Synergien durch Standardisierung bei Beschaff ung<br />
und Fortbildung. Dadurch gewährleistet es einen<br />
ordnungsgemäßen Schulbetrieb und stellt den lehrplanmäßigen<br />
Unterricht gemäß den Anforderungen<br />
des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes<br />
sowie des Schulfi nanzierungsgesetzes sicher.<br />
Der Westfl ügel der Mittelschule Fürstätt nach erfolgter<br />
energetischer Sanierung. Foto: Fachamt<br />
An der Mittelschule Fürstätt sind in diesem Jahr<br />
umfangreiche Bauarbeiten in Angriff genommen bzw.<br />
fortgeführt worden, die zum Teil auch noch die kommenden<br />
Jahre andauern werden.<br />
Der Neubau an der Schule schreitet planmäßig voran,<br />
so dass der Erweiterungsbau voraussichtlich zum<br />
Schuljahresbeginn <strong>2012</strong>/13 seiner Bestimmung übergeben<br />
werden kann.<br />
Die energetische Modernisierung des Schulgebäudes<br />
mit den beiden Turnhallen konnte in <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />
werden. Im Zuge dieser Arbeiten musste<br />
auch das Dachtragwerk der „alten“ Turnhalle wegen<br />
nicht ausreichender Traglast bei Schnee erneuert<br />
werden.<br />
Im Schulgebäude wurde mit verschiedenen Arbeiten<br />
im Bereich Brandschutz begonnen, wobei die Erneuerung<br />
der Brandmeldeanlage und die Bereitstellung<br />
der Fluchtwege abgeschlossen sind. Die Arbeiten zur<br />
Verringerung der Brandlast in den Fluren werden auch<br />
nächstes Jahr noch fortgesetzt.<br />
Die Nordfassade der Johann-Rieder-Realschule nach der<br />
energetischen Sanierung mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II.<br />
Foto: Fachamt<br />
Seite 59 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
An der Johann-Rieder-Realschule ist dauerhaft<br />
damit zu rechnen, dass die Schülerzahlen die<br />
Kapazitätsgrenzen der Schule übersteigen.<br />
Die Südfassade der Johann-Rieder-Realschule nach der<br />
energetischen Sanierung mit Mitteln aus dem<br />
Konjunkturpaket II. Foto: Schulamt<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 60<br />
Die fehlenden Klassenzimmer bzw. Fachräume sowie<br />
die bereits mehrfach geschobenen Arbeiten am<br />
Verwaltungstrakt machen einen Erweiterungsbau<br />
unumgänglich.<br />
Derzeit läuft das VOF-Verfahren, bei dem ein Architekt<br />
ausgewählt wird, der eine Machbarkeitsstudie mit<br />
Grobkostenschätzung erarbeiten soll.<br />
Das Ergebnis soll im Frühjahr <strong>2012</strong> vorliegen und anschließend<br />
dem <strong>Stadt</strong>rat zur weiteren Beschlussfassung<br />
vorgelegt werden.<br />
Am Karolinen-Gymnasium läuft seit Sommer <strong>2011</strong><br />
eine Bestandsuntersuchung ob das bestehende Gebäude<br />
noch sanierungsfähig ist oder ob es durch einen<br />
Neubau ersetzt werden muss.<br />
Das Ergebnis dieser Untersuchungen soll bis zum Jahresende<br />
<strong>2011</strong> vorliegen und bildet dann die Grundlage<br />
für die weiteren Planungsschritte im nächsten Jahr.
3.4. Sport & Freizeit<br />
Nach langen und schwierigen Verhandlungen konnte<br />
Ende des Jahres mit dem Bau der neuen Sportanlage<br />
des SV Westerndorf St. Peter begonnen werden.<br />
Erste Maßnahme ist der Kunstrasenplatz entlang der<br />
Römerstraße mit dem dazugehörigen Vereinsheim,<br />
das im Norden an den Kunstrasenplatz anschließt.<br />
Abschließend wird nördlich davon ein Rasenspielfeld<br />
erstellt. Dann stehen dem Verein mit rund 1.000<br />
Mitgliedern langfristig gute Spiel- und Trainingsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung.<br />
Der Post-Telekom-Sportverein <strong>Rosenheim</strong> verlegt<br />
sein Vereinsheim sowie die Tennisanlage von der<br />
Georg-Aicher-Straße an die Pürstlingstraße. Hier wird<br />
die neue Anlage in die bestehenden Tennisanlagen des<br />
SB/DJK <strong>Rosenheim</strong> und TSV 1860 <strong>Rosenheim</strong> integriert.<br />
Nach Abschluss der Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
des Freistaates Bayern baute die Freie Turnerschaft<br />
<strong>Rosenheim</strong> ihren Fußball-Trainingsplatz zu einem<br />
wettkampfgerechten Kleinspielfeld um, das eine<br />
deutlich bessere Trainings- und Spielqualität als der<br />
bisherige Trainingsplatz bietet.<br />
Mit den von der Landesgartenschau GmbH übernommenen<br />
Kinderspielplätzen am Hermann-Gröber-Weg<br />
und an der Schönfeldstraße betreibt die <strong>Stadt</strong> mittlerweile<br />
43 öff entliche Kinderspielplätze.<br />
Im Rahmen des Unwetters am 22. Juni <strong>2011</strong> kam es<br />
auf den städtischen Kinderspielplätzen und Sportanlagen<br />
glücklicherweise zu keinen Personenschäden.<br />
Allerdings mussten umfangreiche Baumschäden sowie<br />
Schäden an Spielgeräten und auf Sportfl ächen behoben<br />
werden.<br />
Seite 61 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
3.5. Senioren<br />
Horst Halser, Vorsitzender Seniorenbeirat. Alle Fotos: privat<br />
Aus den verschiedenen Arbeitskreisen, wie z. B. dem<br />
AK „Dialog der Generationen“ oder dem AK „Seniorengerechte<br />
<strong>Stadt</strong>gestaltung“, welche unter der<br />
Federführung des Seniorenbeirats stattfanden, wurden<br />
eine Vielzahl von Ideen entwickelt. Diese Gedanken<br />
hat der Beirat aufgegriff en und intensiv bearbeitet. In<br />
der Folge wurden entsprechende Anträge an die<br />
<strong>Stadt</strong> gerichtet. Insbesondere im Bereich der aktiven<br />
Beteiligung der Seniorenvertretung wurden recht<br />
positive Erfolge erzielt.<br />
Sehr aktiv war auch der Arbeitskreis „Verkehrsgestaltung<br />
für Senioren“. Die überaus wichtigen Themen<br />
wie z. B. Winterdienst, Wartungszeiten der Verkehrsanlagen<br />
oder Fragen in Bezug auf die Funktionstüchtigkeit<br />
und Kontrolle von Straßen und Wegen, wurden in<br />
einer vom Sozialamt einberufenen Sitzung im kleinen<br />
Rathaussaal mit viel Herzblut zusammen mit den zuständigen<br />
Fachleuten vom Tiefbauamt und dem Amt<br />
für Verkehrswesen diskutiert. Hierbei konnten auch die<br />
Hintergründe für aktuell nicht umsetzbare Anregungen<br />
dargelegt werden.<br />
Neben den Geburtstagsgratulationen für die 85 und<br />
90-Jährigen haben die Seniorenbeiräte an einer Vielzahl<br />
von Sitzungen teilgenommen. Auch wurden<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 62<br />
für alle Bürgerinnen und Bürger der <strong>Stadt</strong> Informationsveranstaltungen<br />
zu Fachthemen wie „Sicherheit im<br />
Alter“ sowie „Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung,<br />
Patientenverfügung – welche Verfügung passt für<br />
mich?“ oder „Sicherheit im Alter“ organisiert. Für diese<br />
Veranstaltungen konnten hervorragende Dozentinnen<br />
und Dozenten gewonnen werden.<br />
Ein wichtiges Projekt für die <strong>Rosenheim</strong>er Seniorenarbeit<br />
ist der Mehrgenerationenspielplatz im<br />
Luitpoldpark. Der Seniorenbeirat setzt sich sehr stark<br />
für dieses Projekt ein und möchte mit allen Möglichkeiten<br />
die Umsetzung im Jahr <strong>2012</strong> unterstützen.<br />
Verein Pro Senioren <strong>Rosenheim</strong> e.V.<br />
Notar<br />
Lothar Walter Lederer,<br />
Vorsitzender<br />
Pro Senioren e.V.<br />
Der Arbeitskreis „Netzwerk Demenz“ hat erstmals im<br />
Jahre 2010 einen Demenz-Wegweiser für <strong>Rosenheim</strong><br />
erstellt. Der Demenz-Wegweiser gibt Betroff enen und<br />
deren Angehörigen, aber auch Ärzten und Fachpersonal<br />
aus Beratungsstellen sowie ambulanten und<br />
stationären Einrichtungen einen Überblick über das<br />
Angebot in <strong>Rosenheim</strong>. Der Demenzwegweiser<br />
gliedert sich in einen Stichwörterteil, der auf über 70<br />
Seiten Informationen zum Thema Demenz bereitstellt<br />
und in einen Angebotsteil, aus dem die Kontaktdaten<br />
von über 40 Einrichtungen ersichtlich sind.<br />
Die große Nachfrage machte eine zweite Aufl age<br />
erforderlich. Im Zuge der Neuaufl age wurden kleine
edaktionelle Änderungen im Stichwörterteil sowie<br />
Ergänzungen und Anpassungen bei den Einrichtungen<br />
vorgenommen. Die Neuaufl age des Demenz-Wegweisers<br />
konnte pünktlich zum Welt-Alzheimer-Tag im<br />
September <strong>2011</strong> ausgegeben werden.<br />
Vom Netzwerk wurde am 24.09.11 in der Fußgängerzone<br />
am Mittertor mit verschiedenen Aktionen auf den<br />
Welt-Alzheimer-Tag aufmerksam gemacht. So konnten<br />
sich die Passanten an verschiedenen Ständen zum<br />
Thema Demenz informieren.<br />
Außerdem wurden kostenlose Gedächtnistests sowie<br />
Gespräche mit einem Facharzt angeboten, Vergissmeinnicht-Samen<br />
verteilt und zu Mal-Mitmachaktionen<br />
eingeladen.<br />
Seite 63 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
3.6. Soziale Hilfen<br />
Christian Meixner, Leiter Sozialamt. Foto: G. Ziehr<br />
Sozial-, Wohnungs-, Versicherungsund<br />
Grundsicherungsamt<br />
Sozialhilfe<br />
Die Regelsätze wurden aufgrund der Beanstandung<br />
durch das Bundesverfassungsgericht in dem<br />
sogenannten „Regelbedarfsermittlungsgesetz“ neu<br />
konzipiert. Das Gesetz trat am 01. April <strong>2011</strong> rückwirkend<br />
zum 01.Januar <strong>2011</strong> in Kraft. Aufgrund des hohen<br />
Engagements der Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter<br />
konnten die Nachzahlungen den Leistungsberechtigten<br />
großteils bereits mit der Aprilzahlung<br />
überwiesen werden.<br />
Einhergehend mit der erwartungsgemäß steigenden<br />
Zahl der Grundsicherungsempfänger und der immer<br />
komplizierter werdenden Rechtslage steigen die<br />
Anforderungen im Sachgebiet stetig.<br />
Hinzu kommt, dass insbesondere die älteren Leistungsberechtigten<br />
oftmals nicht mehr in der Lage sind, ihre<br />
Obliegenheiten eigenständig zu erledigen. Dies hat<br />
zur Folge, dass der Beratungs- und Unterstützungsaufwand<br />
für die Bürgerinnen und Bürger einen Großteil<br />
der Aufgaben des Sozialamtes einnimmt.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 64<br />
Aufgrund der wachsenden Fallzahlen im Bereich der<br />
Grundsicherung im Alter und der Sozialhilfe muss<br />
im Jahr <strong>2012</strong> mit einer Ausgabensteigerung von<br />
schätzungsweise 400.000 Euro gerechnet werden.<br />
Durch die stufenweise Übernahme der Grundsicherungsaufwendungen<br />
durch den Bund ab dem kommenden<br />
Jahr, die letztlich im Jahr 2014 vollständig<br />
erreicht wird, kann auf eine Entlastung des städtischen<br />
Haushalts in diesem Bereich gehoff t werden.<br />
Die <strong>Stadt</strong> ist im Aufgabengebiet des Sachgebietes<br />
Sozialhilfe und beim Bildungs- und Teilhabepaket mit<br />
der Umstellung auf das EDV-Programm OpenPROSOZ<br />
technisch auf dem neuesten Stand.<br />
Asylbewerber<br />
Wegen der Überlastung der Aufnahmeeinrichtungen<br />
in München und Zirndorf werden der <strong>Stadt</strong> im Dezember<br />
<strong>2011</strong> ebenso wie weiteren oberbayerischen<br />
Landkreisen und kreisfreien Städten 20 Asylbewerber<br />
dezentral zugewiesen. In Zusammenarbeit mit der<br />
GRWS kann das Sozialamt die betroff enen Personen<br />
in GRWS-Wohnungen unterbringen.<br />
Das Sozialamt garantiert den Asylbewerbern entsprechend<br />
den Bestimmungen des Asylbewerberleistungsgesetzes<br />
eine menschenwürdige und gute Versorgung<br />
sowie eine entsprechende soziale Betreuung. Die<br />
sozialen Strukturen werden durch eine ausgewogene<br />
und abgestimmte Verteilung auf das <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
nicht negativ beeinträchtigt.<br />
Ob uns die Regierung von Oberbayern weitere Asylbewerber<br />
zuweist, bleibt abzuwarten.<br />
Bis Ende der 1990er Jahre waren in der <strong>Stadt</strong> ca. 180<br />
Asylbewerber untergebracht. Nach Entspannung der<br />
Asylbewerberzahlen in Deutschland musste die <strong>Stadt</strong><br />
seit 2005 kaum mehr Asylbewerber unterbringen und<br />
betreuen. Das rechnerische Soll für die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
liegt aktuell bei 50 Personen.
AWO-Mehrgenerationenhaus<br />
Unter dem Motto „Starke Leistungen für jedes Alter“<br />
fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend (BMFSFJ) derzeit 500 Mehrgenerationenhäuser<br />
in Deutschland. Die Arbeiterwohlfahrt,<br />
Kreisverband <strong>Rosenheim</strong> e. V., hat nach umfangreichen<br />
Baumaßnahmen und nach Erhalt der Förderzusage<br />
des Bundesfamilienministeriums im Mai 2007 das<br />
Mehrgenerationenhaus in <strong>Rosenheim</strong>, Ebersberger<br />
Straße 8, eröff net.<br />
In Kooperation mit weiteren Wohlfahrtsverbänden und<br />
verschiedenen <strong>Rosenheim</strong>er Einrichtungen entwickelte<br />
sich das Mehrgenerationenhaus zu einem aktiven<br />
Zentrum für Jung und Alt. Im Mehrgenerationenhaus<br />
bietet z. B. Kinderkrippen, Spielgruppen, die<br />
Seniorenbegegnungsstätte, Mobile Dienste, Essen<br />
auf Rädern oder den Mittagstisch sowie allgemeine<br />
Beratungen, die allesamt gut angenommen werden.<br />
Bis 31.12.<strong>2011</strong> fördert das BMFSFJ (Bundesfamilienministerium)<br />
das Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt<br />
mit jährlich 40.000 €. Eine weitere Unterstützung<br />
durch das Ministerium von 30.000 Euro jährlich ist<br />
bei Aufnahme in das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser<br />
II vom 01.01.<strong>2012</strong> bis 31.12.2014 möglich.<br />
Voraussetzung hierfür ist eine zweckgebundene<br />
Kofi nanzierung durch die zuständige Kommune von<br />
jährlich 10.000 €.<br />
Der <strong>Stadt</strong>rat hat mit seinem einstimmigen Beschluss<br />
bekräftigt, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> von der<br />
positiven Wirkung des Mehrgenerationenhauses überzeugt<br />
ist und daher die Kofi nanzierung des Mehrgenerationenhauses<br />
von insgesamt 30.000 Euro bis<br />
2014 bewilligt. Damit gehört das Mehrgenerationenhaus<br />
<strong>Rosenheim</strong> bundesweit zu den 450 Häusern, die<br />
in das Antragsverfahren eintreten dürfen.<br />
Runder Tisch Soziales<br />
Der Runde Tisch Soziales tagte am 19.10.<strong>2011</strong>. <strong>Stadt</strong>rä-<br />
te, die Vorsitzenden und Geschäftsführer der Wohlfahrtsverbände,<br />
Heimleiter und Vertreter von weiteren<br />
sozialen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen<br />
wurden über aktuelle soziale Themen informiert und<br />
hatten Gelegenheit zur Diskussion.<br />
Dezernent Michael Keneder und Amtsleiter Christian<br />
Meixner berichteten u.a. über die Seniorenarbeit, das<br />
weitere Verfahren und Gedanken zum Grünen Pass sowie<br />
über Voraussetzungen und Sachstand zum neuen<br />
Bildungs- und Teilhabepaket. Interessant waren auch<br />
die Ausführungen von Herrn Keneder zu den voraussichtlichen<br />
Eckpunkten der Sozialen <strong>Stadt</strong> bzw. zum<br />
möglichen Fortgang des Programms nach <strong>2012</strong>.<br />
Verena Wieland (li.), Leiterin, und Benedikt Prill,<br />
Sachbearbeiter Bildungs- und Teilhabeleistungen. Foto: Fachamt<br />
Das neue Bildungs- und Teilhabepaket<br />
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihr<br />
Bedarf, der zur Sicherstellung eines menschenwürdigen<br />
Existenzminimums gedeckt werden muss,<br />
hat sich an kindlichen Entwicklungsphasen auszurichten<br />
und an dem, was für die Persönlichkeitsentfaltung<br />
eines Kindes erforderlich ist.“<br />
Seite 65 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />
(BverfGE 125, 175)
3. Soziales und Schule<br />
Mit diesen Worten hat das Bundesverfassungsgericht<br />
in seinem Urteil vom 09.02.2010 den Grundstein für das<br />
sog. Bildungs- und Teilhabepaket und damit für eine<br />
Chancengleichheit sowohl im Bereich der Bildung als<br />
auch hinsichtlich der Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Geschehen gelegt.<br />
Um diesen altersspezifi schen Bedürfnissen von Kindern<br />
und Jugendlichen gerecht zu werden, wurde am<br />
24.03.<strong>2011</strong> das Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen<br />
und zur Änderung des Zweiten und Zwölften<br />
Buches Sozialgesetzbuch (SGB II und XII) beschlossen,<br />
das zudem auch eine Änderung des Bundeskindergeldgesetzes<br />
(BKGG) umfasste. Das Gesetz trat rückwirkend<br />
zum 01.01.<strong>2011</strong> in Kraft.<br />
Seitdem ist es möglich Kindern, Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen Leistungen für Bildung und<br />
Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in der<br />
Gemeinschaft zu gewähren.<br />
Wer ist Leistungsträger?<br />
Zuständig für die Gewährung der Leistungen für Bildung<br />
und Teilhabe ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Die Bearbeitung dieser Leistungen ist im Sozial-,<br />
Wohnungs-, Versicherungs- und Grundsicherungsamt,<br />
Sachgebiet „Zentrale Dienste, Bildung und Teilhabe“,<br />
angesiedelt.<br />
Wer bekommt die neuen Leistungen?<br />
Kinder deren Eltern Leistungen der Grundsicherung<br />
für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch II<br />
(SGB II) erhalten, Sozialhilfe oder Grundsicherung<br />
nach dem SGB XII beziehen und Kinder von Eltern,<br />
welche Anspruch auf den Kinderzuschlag nach dem<br />
Bundeskindergeldgesetz und Wohngeld haben.<br />
Welche Leistungen können erbracht werden?<br />
Das Leistungsangebot ist sehr umfangreich. Ziel ist<br />
immer der Ausgleich von fi nanziellen Defi ziten, welche<br />
sich nicht auf die notwendigen Bedarfe des Kindes<br />
oder der Kinder auswirken sollten. Auch soll Kindern<br />
ohne Beachtung der fi nanziellen Situation der Eltern<br />
eine größtmögliche Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft<br />
ermöglicht werden.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 66<br />
Hierzu dienen Leistungen zur Bezahlung von ein-<br />
und mehrtägigen Schulausfl ügen und Klassenfahrten,<br />
Ausfl üge von Kindertageseinrichtungen,<br />
Leistungen für den persönlichen Schulbedarf, evtl.<br />
Leistungen für die Schülerbeförderung, Hilfen für<br />
eine ergänzende Lernförderung, Leistungen für die<br />
Teilnahme an einer gemeinschaftlichen Mittagsverpfl<br />
egung und Leistungen für die Teilhabe am<br />
sozialen und kulturellen Leben in der Gemeinschaft.<br />
Aktuelle Zahlen und <strong>Ausblick</strong><br />
In <strong>Rosenheim</strong> wurden bisher für knapp 1.400 Kinder<br />
und Jugendliche Anträge auf Leistungen für<br />
Bildung und Teilhabe gestellt. Dabei wurden bislang<br />
2.308 Einzelleistungen beantragt. Anspruchsberechtigt<br />
sind in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> insgesamt ca. 2.300 Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
Im bundesweiten Vergleich wird das Bildungs- und<br />
Teilhabepaket in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> überdurchschnittlich<br />
gut angenommen. Nach dem derzeitigen<br />
Stand der Dinge ist damit zu rechnen, dass die Antragszahlen<br />
weiterhin steigen werden.<br />
Das Bildungs- und Teilhabepaket stellt die <strong>Stadt</strong> regelmäßig<br />
vor administrative Herausforderungen. Durch<br />
die bislang sehr gute Zusammenarbeit mit Schulen,<br />
Kindertagesstätten, Vereinen, internen Ämtern und allen<br />
weiteren Leistungsträgern und -anbietern lässt sich<br />
vieles einfacher meistern – hierfür herzlichen Dank!<br />
Besondere Soziale Angelegenheiten<br />
Grüner Pass<br />
Als direkter Erfolg der Diskussionen und Gespräche<br />
beim Runden Tisch Soziales können die neuen Grundvoraussetzungen<br />
für den Erhalt des Grünen Passes<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> gewertet werden.<br />
Mit dem Grünen Pass erhalten Berechtigte einen verbilligten<br />
Eintritt in städtischen Einrichtungen und
ei den städtischen GmbH`s sowie bei diversen<br />
anderen Einrichtungen, wie z. B. der Musikschule<br />
<strong>Rosenheim</strong>.<br />
Nach dem einstimmigen Beschluss des Haupt- und<br />
Finanzausschusses erhalten ab sofort neben den<br />
Sozialleistungsempfängern auch Personen mit einem<br />
geringem Einkommen den Grünen Pass unentgeltlich<br />
ausgestellt. Hierbei muss eine bestimmte Einkommensgrenze<br />
beachtet werden.<br />
Grüner Pass für Senioren<br />
Auch ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ab dem 60.<br />
Lebensjahr erhalten entsprechende Vergünstigungen.<br />
Für diesen Personenkreis hat sich am bisherigen<br />
Verfahren und den Einkommensgrenzen nichts verändert.<br />
Für Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahren erhält<br />
der Berechtigungsschein künftig die Bezeichnung<br />
„Grüner Pass für Senioren“.<br />
Fachbereich Qualitätsentwicklung<br />
und Aufsicht (FQA)<br />
Nach dem Pfl ege- und Wohnqualitätsgesetz (Pfl e-<br />
WogG) müssen die Berichte über die Prüfung der<br />
Einrichtungen der Alten- und Pfl egeheime sowie der<br />
Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen ab<br />
<strong>2011</strong> veröff entlicht werden. Entsprechend der Vorgabe<br />
des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie und Frauen werden die Prüfberichte<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> auf der Internetseite der <strong>Stadt</strong><br />
veröff entlicht.<br />
Obdachlosenangelegenheiten<br />
Mit Einführung der Fachstelle zur Verhinderung von<br />
Obdachlosigkeit wurde in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Diakonischen Werk <strong>Rosenheim</strong> ein<br />
Stufenkonzept für die städtische Obdachlosenarbeit<br />
umgesetzt. Kernstück dieses Konzeptes ist die<br />
Unterbringung obdachloser Menschen in geeigneten<br />
Unterkünften nach Art der persönlichen Problemlagen<br />
und dem Grad der Mietfähigkeit.<br />
Einen Schwerpunkt des Stufenkonzepts bilden<br />
Familien mit Kindern und Alleinerziehende. Im<br />
Rahmen der Betreuung durch die Sozialpädagogen<br />
der Fachstelle können die Problemlagen, wie z.B. hohe<br />
Verschuldung, Suchterkrankungen, Störungen im persönlichen<br />
Umfeld usw. beseitigt oder zumindest soweit<br />
abgeschwächt werden, dass diese Familien wieder eine<br />
eigene Wohnung fi nden können.<br />
Das Gebäude Haus ‚Lichtblick’ in der Austraße 34,<br />
das <strong>2011</strong> als Ersatz für die Unterkunft am Kapuzinerweg<br />
1 angemietet wurde, erfüllt gerade bei diesem<br />
Personenkreis eine wichtige Funktion.<br />
Die neun Bewohnerzimmer können ohne technischen<br />
Aufwand individuell nach Personenzahl zusammengestellt<br />
werden. So kann die <strong>Stadt</strong> als Obdachlosenbehörde<br />
sehr fl exibel auf den gerade benötigten Bedarf<br />
reagieren.<br />
Rentenangelegenheiten<br />
Das Antragsaufnahmeprogramm „Antrag-Online“, das<br />
die Deutsche Rentenversicherung den Versicherungsämtern<br />
und Gemeinden seit 1998 zur Verfügung stellt,<br />
löste im Jahr <strong>2011</strong> das neue Programm eAntrag/Expertenversion<br />
ab. Die Anwendung funktioniert jetzt<br />
unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und<br />
besser durch moderne Technologien.<br />
Neue Versionen des Programms werden nun nicht<br />
mehr per CD, sondern durch maschinelle Updates zur<br />
Verfügung gestellt, da die Kommunikation über das<br />
Internet verläuft. Der administrative Aufwand konnte<br />
damit verringert werden.<br />
Für das Programm stehen derzeit drei Versionen zur<br />
Verfügung. Das Versicherungsamt der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
arbeitet seit Februar <strong>2011</strong> mit der Onlinevariante ohne<br />
Datenabruf, die Onlinevariante mit Datenabruf ist für<br />
das Jahr <strong>2012</strong> geplant.<br />
Seite 67 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
Kommunalgipfel im KU’KO<br />
Seit dem Jahr 2009 veranstaltet die Deutsche Rentenversicherung<br />
Bayern Süd Kommunalgipfel.<br />
Eingeladen sind hierzu alle Landräte und Bürgermeister<br />
aus den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern<br />
und Oberpfalz. Ziel des Kommunalgipfels ist der<br />
Dialog mit den politischen Spitzen der Kommunen, das<br />
Impulsgeben für politisches Handeln und die Stärkung<br />
der Zusammenarbeit mit den Kommunen.<br />
Elisabeth Häusler, Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd,<br />
hat im November <strong>2011</strong> zum Kommunalgipfel nach<br />
<strong>Rosenheim</strong> eingeladen und das sozialpolitische Thema<br />
„Altersarmut“ zur Diskussion gestellt.<br />
Änderungen im Rentenrecht <strong>2012</strong><br />
Für Versicherte, die ab dem 01.01.1952 geboren sind<br />
und somit erst im Jahre <strong>2012</strong> das 60. Lebensjahr vollenden,<br />
stehen zukünftig zwei Rentenarten nicht mehr<br />
zur Verfügung: Die Altersrente für Frauen wird nur<br />
mehr Frauen gewährt, die vor dem 01.01.1952 geboren<br />
sind. Die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach<br />
Altersteilzeitarbeit erhalten Versicherte nur noch, wenn<br />
sie bis zum 31.12.1951 geboren sind.<br />
Die Regelaltersgrenze, die bisher in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung beim vollendeten 65. Lebensjahr<br />
lag, wird aufgrund des RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes<br />
für Versicherte, die nach dem 31.12.1946 geboren<br />
sind, ab 01.01.<strong>2012</strong> stufenweise angehoben. Mit<br />
dieser stufenweisen Anhebung der Regelaltersgrenze<br />
wird zum 01.01.<strong>2012</strong> eine neue Altersrente, die „Altersrente<br />
für besonders langjährig Versicherte“ eingeführt.<br />
Diese Altersrentenart kann mit 65 Jahren abschlagsfrei<br />
in Anspruch genommen werden. Voraussetzung dafür<br />
ist, dass neben der Vollendung des 65. Lebensjahres 45<br />
Jahre Versicherungszeit zurückgelegt wurden.<br />
Aufgrund der rentenrechtlichen Änderungen ist<br />
im Jahr <strong>2012</strong> mit einem erhöhten Beratungsbedarf<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 68<br />
der Versicherten zu rechnen. Hier steht das Versicherungsamt<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> selbstverständlich<br />
als wohnortnaher und kompetenter Ansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
Die Bayerische Ehrenamtskarte<br />
Neben der bestehenden und seit vielen Jahren bewährten<br />
Anerkennungskultur des Ehrenamtes bei der<br />
<strong>Stadt</strong>, z. B. in Form von Einladungen zu Ehrenamtsabenden<br />
im Ballhaus, den vielfältigen Aktionen der Sozialen<br />
<strong>Stadt</strong>, der Gründung von Freiwilligen-Agenturen<br />
und der überaus wichtigen Öff entlichkeitsarbeit mit<br />
persönlicher Benennung von Ehrenamtlichen, sollen<br />
künftig Bürgerinnen und Bürger mit der Bayerischen<br />
Ehrenamtskarte weitere Vergünstigungen erhalten.<br />
Neben den Vergünstigungen, die der Freistaat Bayern<br />
z. B. für den ermäßigten Eintritt der Schlösser- und<br />
Seenverwaltung gewährt, bemüht sich die <strong>Stadt</strong>,<br />
neben den städtischen Einrichtungen weitere Akzeptanzstellen<br />
zu akquirieren.<br />
Die Bayerische Ehrenamtskarte wird ab sofort vom<br />
Sozialamt, Sachgebiet Versicherungswesen, ausgegeben.
Behindertenbeauftragte der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
Christine Mayer, Behindertenbeauftragte. Foto: privat<br />
Inklusion<br />
Der Begriff Inklusion ist noch längst nicht in unseren<br />
allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen und<br />
bedarf einiger Erklärung:<br />
„Jeder Mensch hat die Möglichkeit, vollständig und gleichberechtigt<br />
an allen gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben<br />
und sie mit zu gestalten – und zwar von Anfang an.<br />
Inklusion beruht auf der Überzeugung, dass unterschiedliche<br />
Lebenswelten ein Ganzes bilden und dass die Vielfalt<br />
einer Gesellschaft ihr eigentlicher Reichtum ist.“<br />
Erfolgreich ist Inklusion nur dann, wenn sie von vielen<br />
Menschen getragen wird – und zwar von Menschen<br />
mit und ohne Behinderung gemeinsam.<br />
Deshalb veranstaltete die Behindertenbeauftragte der<br />
<strong>Stadt</strong> am Europäischen Protesttag, dem 5. Mai <strong>2011</strong>,<br />
eine Aktion zum Thema Inklusion auf dem Max-<br />
Josefs-Platz. Hierfür wurden Säulen mit teilweise provokanten<br />
Thesen aufgestellt. Diese Säulen erleichterten<br />
den Einstieg in Gespräche zum Thema und regten zu<br />
Diskussionen über die bestehenden Bedingungen für<br />
Menschen mit Behinderung an. Wichtig war vor allem<br />
mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu<br />
kommen.<br />
Die Aktion erregte bundesweite Aufmerksamkeit und<br />
wurde in einer Broschüre der Aktion Mensch, welche<br />
zum Protesttag herausgegeben wurde, veröff entlicht.<br />
Europäischer Protesttag in Italien<br />
Auf Einladung der <strong>Rosenheim</strong>er Partnerstadt Lazise<br />
zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von<br />
Menschen mit Behinderung“ ist die Behindertenbeauftragte<br />
mit zwei <strong>Rosenheim</strong>er Gruppen zur Abschlussveranstaltung<br />
nach Verona gefahren.<br />
Die Delegation aus <strong>Rosenheim</strong> wurde dort überaus<br />
herzlich empfangen.<br />
Unter dem Motto „Für eine inklusive Gesellschaft“<br />
veranstalteten die Gemeinden rund um den<br />
Gardasee bereits zum 16. Mal ein umfangreiches<br />
Programm. Dieses Jahr wurden in zwölf Gemeinden<br />
Wunschbäume aufgestellt und die Bewohner nach<br />
ihren Visionen befragt. Die Ergebnisse wurden dann in<br />
Verona bei der großen Konferenz vorgestellt. Auch die<br />
<strong>Rosenheim</strong>er hatten die Möglichkeit, ihre Wünsche an<br />
die Bäume zu hängen.<br />
Seite 69 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
3. Soziales und Schule<br />
Trotz aller Unterschiede der Menschen haben sie doch<br />
die gleichen Wünsche wie z.B. spielen, frei sein, geliebt<br />
werden, keine Diskriminierung, Arbeit haben, Freunde<br />
haben und glücklich sein.<br />
Der Veranstalter, Roberto Nicolis, erzählte sehr beeindruckend<br />
und mitreißend, dass jeder Mensch, egal ob<br />
behindert oder nichtbehindert, etwas dazu beitragen<br />
kann, dass sein Nachbar glücklich ist. „Nur gemeinsam<br />
können wir was erreichen und wenn wir alle Menschen<br />
mitmachen lassen, sind wir eine bunte Gesellschaft<br />
voller neuer Freunde“, so Nicolis.<br />
Dieser schöne Wunsch wurde dann auch gleich in die<br />
Tat umgesetzt, sehr zur Freude aller Besucher auf dem<br />
Hauptplatz in Verona, die lautstarke Wettkämpfe miterlebten.<br />
Auch die <strong>Rosenheim</strong>er zeigten vollen Einsatz!<br />
„Dass Inklusion nicht nur im Gesetz niedergeschrieben<br />
ist, sondern vor allem in den Herzen der Menschen<br />
lebt, das konnten wir in Verona erfahren“, so die Behindertenbeauftragte<br />
Christine Mayer.<br />
Erste „Außenklasse“ in <strong>Rosenheim</strong><br />
Seit März 2009 gilt in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention.<br />
Damit haben Menschen mit Behinderung<br />
unter anderem das Recht auf freien Zugang<br />
zur Bildung. Das aber setzt ein Schulsystem voraus, das<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 70<br />
inklusiv ist. Inklusion bedeutet, dass alle Kinder verschieden<br />
sind und sich der Unterricht den Bedürfnissen<br />
der einzelnen Schüler anzupassen hat.<br />
In diesem Schuljahr entstand in <strong>Rosenheim</strong> eine so<br />
genannte „Außenklasse“; dies ist der erste Schritt hin zu<br />
einer Inklusionsschule. Höchst erfreulich ist, dass es den<br />
Kindern in dieser Klasse sehr gut gefällt. Eine entspannte<br />
und fröhliche Grundschulzeit, ohne Notendruck<br />
und Schulangst, das wünschen sich alle Eltern für ihre<br />
Kinder.<br />
Christine Mayer mit der <strong>Rosenheim</strong>er Delegation in Verona.<br />
Foto: privat
3.7. Stiftungsverwaltung<br />
Die <strong>Stadt</strong> verwaltet und betreut zehn selbstständige<br />
und fünf unselbstständige Stiftungen.<br />
Die Erfüllung der durch Satzung vorgegebenen<br />
Stiftungszwecke ist eine der Hauptaufgaben der<br />
Stiftungsverwaltung. Ebenso wichtig ist es aber auch<br />
im Rahmen dieser Arbeit die Effi zienz und Nachhaltigkeit<br />
des Stiftungsvermögens dauerhaft zu<br />
gewährleisten.<br />
In den letzten drei Jahren haben sich zwei Zustifter<br />
durch Geld- und Sachspenden an die Bürgerheim-<br />
und Waisenhausstiftung verdient gemacht.<br />
Solch persönliches Engagement hilft den Stiftungen in<br />
Zeiten schwacher Zinserträge ihre Fördermöglichkeiten<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Das Team, das die Stiftungen betreut (v. li.): Walter Berger,<br />
Monika Gerbig, Isolde Rechenauer, Eva Orgler und<br />
Oliver Ertl. Foto: G. Ziehr<br />
Es wäre schön, wenn sich auch zukünftig sozial oder<br />
kulturell engagierte Förderer für unsere Stiftungen<br />
fi nden würden. Gerade im Bereich der Alten- und<br />
Jugendhilfe wird durch den Rückgang von öff entlichen<br />
Mitteln die Unterstützung von Bedürftigen durch die<br />
Stiftungen immer wichtiger.<br />
Hierzu sind nicht nur große Geldbeträge als Zustiftung<br />
in das Grundstockvermögen erforderlich, sondern es<br />
kann auch mit kleineren Spenden, die unmittelbar<br />
der Erfüllung des Stiftungszweckes dienen, viel Gutes<br />
getan werden.<br />
Näheres zu den örtlich tätigen Stiftungen fi nden Sie im<br />
Zahlenteil unter Punkt 8.4.<br />
Die Stiftungsverwaltung betreut derzeit im Rahmen<br />
ihrer Aufgaben insgesamt 13 Gebäude mit 108<br />
Wohneinheiten und gewerblicher Nutzung, sieben<br />
Eigentumswohnungen, vier Erbbaurechte und vier<br />
Grundstücke für diese Stiftungen.<br />
Dazu gehören die Wohnanlage Schießstattstraße 7a<br />
(Betreutes Wohnen in 32 Wohneinheiten) und das<br />
Kinderheim „Schöne Aussicht“ Meranerstraße 50.<br />
Das verwaltete Stiftungsvermögen ohne Instandhaltungsrücklagen<br />
aller Stiftungen beträgt derzeit ca.<br />
acht Millionen Euro. Die Instandhaltungsrücklagen<br />
belaufen sich auf ca. eine Million Euro.<br />
Am 13.5.<strong>2011</strong> fand im Sparkassenhochhaus der 2.<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Stiftertag statt.<br />
Neben Regierungspräsident Dr. Christoph Hillenbrand,<br />
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und dem<br />
Veranstalter, der Sparkassenstiftung Zukunft für die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden<br />
Alfons Maierthaler, waren auch viele der in<br />
<strong>Rosenheim</strong> tätigen Stiftungsverwalter, Steuerberater<br />
und am Stiftungswesen Interessierte anwesend.<br />
Das Ziel dieser Tagung war, den Stiftungsgedanken<br />
verstärkt in der Öff entlichkeit vorzustellen und über die<br />
Zukunft der <strong>Rosenheim</strong> Stiftungsarbeit zu diskutieren<br />
sowie ein Stiftungsnetzwerk im <strong>Stadt</strong>bereich <strong>Rosenheim</strong><br />
zu installieren.<br />
Seite 71 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
4.0. Vorwort<br />
Foto: Fachamt<br />
Auch in diesem Jahr konnte die <strong>Rosenheim</strong>er Kultur<br />
und Bildung einmal mehr beweisen, wie vielfältig<br />
und bunt die Angebote in diesen Einrichtungen sind.<br />
Lassen Sie sich von der Innovation und Kreativität aber<br />
auch vom Engagement dieser Einrichtungen dadurch<br />
überzeugen, dass Sie die nachfolgenden Seiten nicht<br />
nur lesen, sondern sich am besten zu einem Besuch in<br />
unseren Kultur- und Bildungseinrichtungen animieren<br />
lassen!<br />
Eines möchte ich in meinem Vorwort in diesem Jahr<br />
für den Bereich Kulturelles und Bildung besonders<br />
herausstellen: Den Lernatlas <strong>2011</strong> der Bertelsmann<br />
Stiftung.<br />
Die besonders erfreuliche Meldung ist, dass die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> auf Platz 8 liegt und damit zu den TOP<br />
10 Bildungsstandorten der kreisfreien Klein- und<br />
Mittelstädte Deutschlands zählt. Untersucht wurden<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 72<br />
alle Aspekte des Lernens: Das schulische Lernen genauso<br />
wie das berufl iche, das soziale und das persönliche.<br />
Gleich vier Spitzenplätze für <strong>Rosenheim</strong> werden im<br />
Bereich des schulischen Lernens insbesondere bei der<br />
Lesekompetenz in Deutsch und Englisch, aber auch in<br />
den Bereichen der mathematischen und naturwissenschaftlichen<br />
Kompetenz verzeichnet.<br />
Gepaart mit einer grundsätzlich hohen Neigung zum<br />
Bücherlesen und guten Zahlen bei den Museumsbesuchen<br />
liegt <strong>Rosenheim</strong> auf Rang 4 im Bereich des<br />
persönlichen Lernens und damit weit über dem<br />
bayerischen und dem deutschen Schnitt. Wiederum<br />
bestätigt wurden wir bei der Nutzung unserer <strong>Stadt</strong>bibliothek:<br />
Auch bei diesem Vergleich auf Rang 1 von<br />
den 43 untersuchten Vergleichsstädten.<br />
Diese hervorragenden Plätze werden insbesondere<br />
durch die Lernmöglichkeiten geschaff en, die die<br />
Menschen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> zur persönlichen<br />
Entwicklung und Entfaltung vorfi nden und<br />
nutzen – beispielsweise in Kursen zur persönlichen<br />
Weiterbildung, beim Sport, im kulturellen Leben und<br />
durch selbstgesteuertes Lernen mit Medien.<br />
Zusammengefasst lassen sich diese Dimensionen auch<br />
als die „weichen Standortfaktoren“ bezeichnen. Investitionen<br />
hierin sind daher Zukunftsinvestitionen. Unser<br />
Ansporn wird sein, diese guten Ergebnisse weiterhin<br />
zu halten – wir sind uns aber auch einig, dass wir uns<br />
nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern auch hier<br />
„immer am Ball bleiben wollen“.<br />
Michael Keneder Dezernent IV
4.1. Kulturelle Förderung<br />
Der Bildhauer Josef Hamberger, Kulturpreisträger <strong>2011</strong>,<br />
mit Kulturreferent Robert Berberich (re.). Foto: G. Ziehr<br />
Der in Frasdorf geborene Bildhauer Josef Hamberger,<br />
der seit mehr als 50 Jahren in <strong>Rosenheim</strong> lebt und<br />
arbeitet, erhielt den Kulturpreis <strong>2011</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
in einem feierlichen Festakt von Oberbürgermeisterin<br />
Gabriele Bauer. Gerade im sakralen Bereich<br />
hat Hamberger in <strong>Stadt</strong> und Region eindrucksvolle und<br />
einfühlsame Werke geschaff en.<br />
Der Kulturpreis, der im Wechsel mit dem Förderpreis<br />
alle drei Jahre vergeben werden kann, ist die bedeutendste<br />
Auszeichnung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>. Geehrt<br />
werden Wissenschaftler und Künstler in Anerkennung<br />
besonderer hervorragender Leistungen.<br />
Ein Netzwerk von insgesamt acht Stiftungen aus<br />
<strong>Stadt</strong> und Region hat <strong>2011</strong> auf Initiative von Dr. Sebastian<br />
Spiegelberger erstmals ein gemeinsames Projekt<br />
gefördert und damit eine repräsentative Monografi e<br />
des bekannten <strong>Rosenheim</strong>er Künstlers Rolf Märkl<br />
ermöglicht. Stiftungen spielen neben der städtischen<br />
Kulturförderung seit einigen Jahren eine wichtige Rolle,<br />
um insbesondere einmalige und außergewöhnliche<br />
Projekte zu unterstützen.<br />
Rund vierzig Vereine – von Trachtenvereinen über<br />
Theatervereine und Chöre bis zum Kunstverein –<br />
bereichern durch ihr weitgehend ehrenamtliches<br />
Engagement das kulturelle Leben der <strong>Stadt</strong> und<br />
tragen in erheblichem Umfang zur Lebensqualität in<br />
<strong>Stadt</strong> und Umland bei.<br />
Auch beim Vergleich mit ähnlich großen Städten kann<br />
<strong>Rosenheim</strong> hier ein ungemein breites und qualitativ<br />
hochwertiges Angebot vorweisen. So hat beispielsweise<br />
<strong>2011</strong> der seit genau 20 Jahren bestehende Kammerchor<br />
St. Nikolaus sein Jubiläum mit einer großartigen<br />
Auff ührung der h-moll Messe von J.S. Bach gefeiert.<br />
Das 2005 gegründete Kulturforum <strong>Rosenheim</strong> e. V.,<br />
ein Zusammenschluss von Vereinen, Gruppierungen<br />
und Künstlern aus <strong>Stadt</strong> und Landkreis dient seit Jahren<br />
als spartenübergreifender Dachverband. Neben<br />
Fortbildungen und Beratung für die Mitglieder dient er<br />
auch als Ansprechpartner kommunaler Einrichtungen.<br />
Zudem richtet das Forum seit einigen Jahren einen gut<br />
besuchten Jahresempfang für Kulturschaff ende aus.<br />
Immer größerer Beliebtheit bei Veranstaltern und<br />
Besuchern erfreut mittlerweile der Künstlerhof am<br />
Ludwigsplatz, in dem auch die Musikschule sowie<br />
eine Ballettschule untergebracht sind. Der traditionsreiche<br />
Theatersaal mit seinen Nebenräumen bietet neben<br />
den Theatervereinen zahlreichen anderen Nutzern<br />
für Vorträge, Konzerte oder Ausstellungen ein modern<br />
gestaltetes, zentral gelegenes Podium. Auch der sehr<br />
aktive Historische Verein lädt hier regelmäßig zu interessanten<br />
Vorträgen mit hochkarätigen Referenten ein.<br />
Seite 73 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
4.2. Volkshochschule<br />
vhs für Integration und Einbürgerung<br />
„<strong>Rosenheim</strong>er Modell zur Sprachförderung“<br />
Für Zuwandererkinder im Alter von 8 - 15 Jahren,<br />
die im laufenden Schuljahr zuziehen, schulpfl ichtig<br />
sind und kein Deutsch sprechen, entwickelte die<br />
Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> in Kooperation mit dem<br />
Staatlichen Schulamt ein Eingliederungskonzept,<br />
das bayernweit Beachtung fi ndet.<br />
Die Kinder werden für zehn Wochen partiell von<br />
der Schulpfl icht entbunden und besuchen an zwei<br />
Wochentagen den Unterricht in ihrer Stammschule<br />
und an drei Tagen einen Deutsch-Intensivkurs an der<br />
Volkshochschule. Danach wechseln die Kinder in die<br />
vom Staat vorgesehenen Maßnahmen zur Deutschförderung<br />
an ihren Stammschulen und nehmen ihre<br />
Schulpfl icht in vollem Umfang auf.<br />
Die Eignungsfeststellung und begabungsgerechte<br />
Einschätzung für die „richtige“ Schulart erfolgt erst nach<br />
dem „Crashkurs Deutsch“ und wird in den Schulen in<br />
Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt durchgeführt.<br />
Das „<strong>Rosenheim</strong>er Modell“ fördert die Sparkassenstiftung<br />
Zukunft für drei Jahre mit 20.000 € pro<br />
Jahr.<br />
Seit 2008 konnten 118 Kinder und Jugendliche über<br />
diese Maßnahme schneller in den Schulalltag eingegliedert<br />
werden.<br />
Ferienkurse „Deutsch für Migrantenkinder“<br />
Um die Deutschkenntnisse für Zuwandererkinder zu<br />
verbessern, bietet die Volkshochschule seit Herbst<br />
2008 in den Schulferien einen Deutsch-Ferienkurs<br />
für Grundschulkinder an. Die Anmeldung erfolgt<br />
über die Klassenleitungen bzw. über die Schulsozialarbeit.<br />
Diese einwöchigen Vormittagskurse sind für<br />
maximal 15 Kinder ausgelegt und regelmäßig ausgebucht,<br />
zahlreiche Kinder müssen über die Warteliste<br />
auf den nächsten Ferienkurs vertröstet werden.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 74<br />
Insgesamt 207 Kinder haben seit Herbst 2008 an den<br />
Ferienkursen teilgenommen, die von drei Studentinnen<br />
der LMU München in drei Kleingruppen mit<br />
unterschiedlichem Leistungsniveau unterrichtet werden.<br />
Die Kurse werden bisher kostenlos angeboten,<br />
die Honorarkosten trägt die Volkshochschule.<br />
Bericht aus den Ferienkursen:<br />
„Danke Frau Susi, die Woche war echt cool!“ Die meisten<br />
der Grundschulkinder, die die Ferienkurse Deutsch<br />
besuchen, kommen seit Jahren gerne immer wieder. Denn<br />
hier wird gespielt, gesungen, gebastelt, es werden Ausfl üge<br />
gemacht und ganz nebenbei beschäftigen sich die Mädchen<br />
und Jungen intensiv mit der deutschen Sprache. Jede<br />
Ferienwoche steht unter einem Motto: Pippi Langstrumpf,<br />
Schneewittchen oder Michel aus Lönneberga waren einige<br />
der Themen des letzten Jahres. 15 bis 20 Kinder aus der<br />
ersten bis vierten Klasse nehmen an den Kursen teil, die in<br />
den Faschings-, Oster-, Pfi ngst-, Sommer- und Herbstferien<br />
stattfi nden.<br />
Drei Studentinnen der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
leiten die Deutsch-Kurse (v.li.): Hannah Steff an, Susanna<br />
Hennes und Julia Binder. Engagiert und voller Elan wenden<br />
sie die neuesten Erkenntnisse aus der Sprachlehrforschung und<br />
der Pädagogik gleich bei „ihren“ Kindern an. Fotos: vhs/privat<br />
Die stetig steigende Nachfrage nach dem Ferienkurs<br />
Deutsch freut die drei jungen Dozentinnen sehr. „Es gibt<br />
viele Kinder in <strong>Rosenheim</strong>, die in der Grundschule nur<br />
deswegen benachteiligt sind, weil sie die deutsche Sprache<br />
nicht beherrschen. Wir sind froh, diesen aufgeschlossenen,<br />
netten Mädchen und Jungen ein bisschen helfen zu können.“<br />
(Bericht von Julia Binder)
Susanna Hennes (Susi) studiert Deutsch als Fremdsprache,<br />
Germanistische Linguistik und Pädagogik.<br />
Hannah Steff an studiert für das Grundschullehramt<br />
mit Hauptfach Deutsch und Julia Binder absolviert ein<br />
Magister-Studium Deutsch als Fremdsprache, Pädagogik<br />
und Psychologie.<br />
Deutschkurse A1 bis C2 für Erwachsene<br />
Seit der Änderung der gesetzlichen Bestimmungen<br />
zur Einbürgerung im Jahr 2008 stieg die Nachfrage<br />
nach Deutschkursen deutlich an.<br />
In den Leistungsstufen A1 bis C2 waren insgesamt 832<br />
Teilnehmer (Stand November <strong>2011</strong>) seit Herbst 2008<br />
angemeldet. Seit 2008 führt die Volkshochschule vom<br />
Bundesamt für Migration (BAMF) geförderte Alphabetisierungskurse<br />
im Vollzeitunterricht durch, die seither<br />
von insgesamt 316 Teilnehmer besucht wurden.<br />
Deutschprüfungen und Einbürgerungstests<br />
Die Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> ist Prüfungszentrum<br />
für Goethe-Prüfungen A1 Start Deutsch und B1<br />
Zertifi kat Deutsch und (neben Ingolstadt und München)<br />
auch Prüfungszentrale für Deutsch A2-Prüfungen<br />
in Bayern. <strong>2011</strong> wurden 203 Deutsch-Prüfungen<br />
durchgeführt (vgl. davor waren es 552 Prüfungen in<br />
vier Jahren). Neben den umfangreichen Formalitäten<br />
ist viel Beratungsaufwand notwendig, um die Teilnehmer<br />
den richtigen Prüfungsstufen zuzuführen.<br />
Sprachkurse – größter Fachbereich<br />
der Volkshochschule<br />
Etwa 3.500 Teilnehmer schreiben sich jährlich in die<br />
rund 350 angebotenen Sprachkurse ein. Mit einem Angebot<br />
von 24 verschiedenen Sprachen gehört die<br />
Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> zu den größten Sprachkursanbietern<br />
in der Region und zu den Spitzenreitern<br />
unter den bayerischen Volkshochschulen.<br />
Neu: die „Kinder-Uni“<br />
Themen aus der Naturwissenschaft bietet die<br />
„Kinder-Uni“ der Volkshochschule in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kreativ-Verein <strong>Rosenheim</strong> e.V. für<br />
junge Forscherinnen und Forscher von 9 - 12 Jahren an.<br />
Einmal monatlich treff en sich die Teilnehmer, um mit<br />
Experimenten naturwissenschaftlichen Phänomenen<br />
auf den Grund zu gehen. Schon zum Start im Herbst<br />
<strong>2011</strong> war das 1. Semester der „Kinder-Uni“ ausgebucht.<br />
Die Fortsetzung folgt im Frühjahr <strong>2012</strong>.<br />
Eifrige „Erstsemester“ in der Kinder-Uni. Foto: vhs<br />
Neu: Umstieg auf Offi ce 2010<br />
Für die Offi ce 2010-Schulungen wurde mit staatlichem<br />
Zuschuss eine mobile Schulungseinheit mit zehn<br />
Laptop-Arbeitsplätzen beschaff t. Im Jahr <strong>2012</strong> ist die<br />
Neuausstattung eines EDV-Raums (Windows 7 und<br />
Offi ce 2010) in Vorbereitung. Hierfür wurden staatliche<br />
Fördermittel (40 % der Anschaff ungskosten) über den<br />
Bayerischen Volkshochschulverband beantragt.<br />
Studium Generale<br />
Mit rund 40 überwiegend Stammteilnehmern<br />
erfreut sich das „Studium Generale“ auch im 11. Se-<br />
Seite 75 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
mester großer Beliebtheit. In den 15 Vorlesungen pro<br />
Semester werden Themenwünsche der Teilnehmer mit<br />
berücksichtigt. Die Referenten sind anerkannte Spezialisten<br />
ihres Themenbereichs und kommen überwiegend<br />
aus dem Münchener Raum.<br />
Quali-Paten-Kooperation<br />
Seit 2010 ist die Volkshochschule Partner des<br />
Vereins Pro Arbeit <strong>Rosenheim</strong> e.V. im Qualitpaten-<br />
Projekt bei der Organisation und Durchführung von<br />
Nachhilfestunden in Deutsch, Englisch und Mathematik.<br />
Die Maßnahme wird von der Sparkassenstiftung<br />
gefördert.<br />
Der Nachhilfeunterricht fi ndet in den Räumen der<br />
Volkshochschule statt und wird von Dozenten der<br />
Volkshochschule erteilt. Darüber hinaus unterstützt<br />
die Volkshochschule den Verein Pro Arbeit bei der<br />
Werbung für neue Qualipaten.<br />
<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />
Neue Wege im Marketing<br />
Der Erfolg des neuen Web-Auftritts im Rahmen<br />
des bayernweiten vhs-Netzwerks, an dem über 70<br />
Volkshochschulen beteiligt sind, wird durch die<br />
Auswertungen der Treff erzahlen in Google sowie die<br />
steigende Zahl der Anmeldungen über Internet<br />
bestätigt.<br />
Im Frühjahr <strong>2011</strong> entschied sich die Volkshochschule<br />
für ein neues Verwaltungsprogramm mit dem Ziel,<br />
dadurch mehr Raum für inhaltliche und konzeptionelle<br />
Arbeit zu gewinnen und damit die Attraktivität und<br />
Leistungsfähigkeit der Bildungseinrichtung zu steigern.<br />
Newsletter – professionell und vielseitig<br />
Mit dem neuen Newsletter-System bietet die Volkshochschule<br />
seit September <strong>2011</strong> neben Kurs- und<br />
Veranstaltungsinformationen auch Beiträge zu<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 76<br />
Themenbereichen und Links auf interessante Zusatzinformationen<br />
an. Die automatisierte Auswertung von<br />
„Treff erquoten“ und Aufrufverhalten (Top-Links) der<br />
Newsletter-Empfänger bildet eine wichtige Grundlage<br />
für die Weiterentwicklung von Online-Marketingstrategien.<br />
Weiterentwicklung des EFQM<br />
Im Sommer <strong>2011</strong> wurde mit der Aktualisierung des<br />
EFQM-Qualitätsmanagements (European Foundation<br />
for Qualitiy Management) begonnen, mit dem Ziel der<br />
Zertifi zierung „Committed to Excellence“.<br />
Die Zertifi zierung wird vom Bayerischen Volkshochschulverband<br />
bezuschusst.<br />
Die drei Abiturientinnen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren<br />
(v.li.): Nicole Leicht (<strong>Stadt</strong>bibliothek), Hannah Unseld<br />
(Volkshochschule) und Maria Stadler (Städtische Galerie).<br />
Freiwilliges Soziales Jahr Kultur <strong>2011</strong>/12<br />
Foto: vhs<br />
<strong>Stadt</strong>bibliothek, Volkshochschule und Städtische<br />
Galerie sind im Schuljahr <strong>2011</strong>/12 Einsatzstellen<br />
für ein „Freiwilliges Soziales Jahr Kultur“ (FSJ<br />
Kultur). Drei Abiturientinnen des Jahrgangs <strong>2011</strong><br />
nutzen vom 1. September <strong>2011</strong> bis 31. August <strong>2012</strong><br />
die Gelegenheit, den Berufsalltag kennen zu lernen<br />
und Erfahrungen zu sammeln. Neben dem alltäglichen
„Geschäft“ erarbeiten sie auch Projekte, die sie in Eigenregie<br />
durchführen. Für ihr Einsatzjahr erhalten sie ein<br />
Abschlusszertifi kat. Interessenten für das kommende<br />
Schuljahr <strong>2012</strong>/13 können sich bei der BAG Spielmo-<br />
bile München über die Einsatzmöglichkeiten, Bewerbung<br />
und den Ablauf des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />
Kultur informieren:<br />
www.fsj.spielmobile.de/fsj-kultur-von-a-bis-z.<br />
Seite 77 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
4.3. Museen<br />
Walter Leicht, Leiter Städtisches Museum. Foto: G. Ziehr<br />
STÄDTISCHES MUSEUM<br />
Im Städtischen Museum wurden bis zum 30. Oktober<br />
<strong>2011</strong> insgesamt 7.777 Besuche registriert. Damit<br />
wird zwar bis Jahresende das der Landesgartenschau<br />
geschuldete Rekordergebnis von 2010 mit gut 10.000<br />
Besuchen erwartungsgemäß nicht erreicht, die durchschnittliche<br />
Besuchszahl der letzten „normalen“ Jahre<br />
dürfte aber wieder erzielt werden.<br />
Deutlich zugenommen gegenüber 2010 hat,<br />
ebenfalls erwartungsgemäß, wieder der Besuch von<br />
Schulklassen. Damals kamen wegen des attraktiven<br />
Angebots der Landesgartenschau in den ersten zehn<br />
Monaten nur 23 Gruppen ins Mittertor. <strong>2011</strong> dagegen<br />
nutzen bis Ende Oktober bereits 38 Klassen die<br />
Möglichkeit, den außerschulischen Lernort Museum<br />
unterrichtsbegleitend zu besuchen.<br />
Bestens bewährt hat sich die durch <strong>Stadt</strong>ratsbeschluss<br />
von 2009 eingeführte Werbemaßnahme<br />
von jährlich bis zu fünf Tagen mit freiem Eintritt.<br />
Am Internationalen Museumstag, dem Sonntag des<br />
historischen Festzugs, am Erntedanksonntag, am Tag<br />
des off enen Denkmals und zur Finissage der Architekturausstellung<br />
nutzten insgesamt 1.130 Personen die<br />
Gelegenheit, kostenlos in die <strong>Rosenheim</strong>er Vergangenheit<br />
einzutauschen.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 78<br />
Derzeit Bestseller im Museumsladen:<br />
Der exklusive „<strong>Rosenheim</strong>er Keferloher“. Foto: Museum<br />
Museumsladen<br />
Der Museumsladen wird im sechsten Jahr seines Bestehens<br />
wiederum eine Umsatzsteigerung gegenüber<br />
dem Vorjahr verzeichnen und einen Gewinn erwirtschaften.<br />
Bis zum 30. Oktober <strong>2011</strong> wurden 22.551<br />
Euro an Verkaufserlös erzielt und somit das bisherige<br />
Rekordergebnis aus dem Jahr 2010 nochmals übertroff<br />
en. Einen Reingewinn von ca. 3.500 Euro erbrachte<br />
der Kartenvorverkauf für die Inntaler Bauernbühne, die<br />
Volksbühne St. Nikolaus und einige Konzerte.<br />
<strong>Rückblick</strong> Sonderausstellungen <strong>2011</strong><br />
Den Schwerpunkt im Ausstellungsbetrieb <strong>2011</strong> bildete<br />
die Ausstellung „Lockruf und Tradition“ zum 150jährigen<br />
Jubiläum des <strong>Rosenheim</strong>er Herbstfestes.<br />
Vom 15. Mai bis zum 15. September sahen 4.500 Besucher<br />
diese aufwendig gestaltete Sonderschau, zu der<br />
auch ein reich bebilderter Aufsatzband erarbeitet<br />
worden ist. Die Herstellung dieses Buches konnte komplett<br />
durch anteiliges Sponsoring der Auerbräu GmbH<br />
<strong>Rosenheim</strong>, der Flötzinger Bräu – Privatbrauerei Franz<br />
Steegmüller, des Fördervereins Städtisches Museum<br />
<strong>Rosenheim</strong> e.V. und des Wirtschaftlichen Verbandes für<br />
die <strong>Stadt</strong> und den Landkreis <strong>Rosenheim</strong> e.V. fi nanziert<br />
werden.
Herbstfestatmosphäre im Mittertor während der Ausstellung<br />
„Lockruf und Tradition“ Foto: R. Lichius<br />
Vom 24. Februar bis zum 9. April zeigte das Städtische<br />
Museum anlässlich des 80. Geburtstags des <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Kulturpreisträgers Rolf Märkl die Ausstellung<br />
„… bloß keine Schublade!“, die einen breiten Überblick<br />
über das Schaff ensspektrum dieses Künstlers bot.<br />
Bei der Eröff nung der Ausstellung „…bloß keine Schublade!“<br />
(v.li.): Museumsleiter Walter Leicht, Kulturpreisträger Rolf Märkl,<br />
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und Kulturreferent<br />
Robert Berberich. Foto: M. Jacobi<br />
Vom 7. Oktober bis zum 6. November präsentierte der<br />
<strong>Rosenheim</strong>Kreis die Ausstellung „Architektur in <strong>Stadt</strong><br />
und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>“, die anhand ausgewählter<br />
Beispiele über zeitgemäßes privates und öff entliches<br />
Bauen in der Region in den letzten 40 Jahren<br />
informierte.<br />
Vom 25. November <strong>2011</strong> bis zum 29. Januar <strong>2012</strong> ist im<br />
Städtischen Museum die Ausstellung „Zum Wegwerfen<br />
zu schade – Vergessene Gerätschaften neu belebt“<br />
zu sehen. Bei den gezeigten Exponaten handelt<br />
es sich um eine interessante Auswahl historischer<br />
physikalischer Geräte aus der Lehrmittelsammlung<br />
des <strong>Rosenheim</strong>er Ignaz-Günther-Gymnasiums.<br />
Realisiert wurde dieses ambitionierte Projekt im<br />
Rahmen des P-Seminars Physik 2010/<strong>2012</strong> von Lukas<br />
Berger, Leah Denk, Helene Heyer, Michael Janssen,<br />
Sophie März, Korbinian Moser, Luise Moser, Laura<br />
Neumann, Bernhard Niedermeier, Katharina Schildhauer,<br />
Kathrin Siegel, Lukas Steinbauer, Manh Tung<br />
Tran und Magdalena Zacher. Studiendirektorin<br />
Gabriele Leicht und Studienrat Stefan Rauscher als<br />
Kursleiter sowie Museumsleiter Walter Leicht als externer<br />
Berater begleiteten die Schülerinnen und Schüler<br />
bei dieser neuen Form des Leistungsnachweises für die<br />
gymnasiale Oberstufe.<br />
Das P-Seminar Physik 2010/<strong>2012</strong> des Ignaz-Günther-<br />
Gymnasiums konzipierte die Ausstellung mit historischen<br />
physikalischen Lehrmitteln. Foto: IGG<br />
Seite 79 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
<strong>Ausblick</strong> Sonderausstellungen<br />
Den Auftakt zum Ausstellungsjahr <strong>2012</strong> macht im Frühjahr<br />
der <strong>Rosenheim</strong>er Kulturpreisträger Fried Stammberger<br />
mit neuen, bislang noch nicht gezeigten<br />
Bildern aus den letzten Jahren.<br />
Die Sommerausstellung von Mai bis September <strong>2012</strong><br />
rückt Schätze sakraler Kunst aus der Region ins<br />
Blickfeld der Öff entlichkeit, die normalerweise in den<br />
Museumsdepots verwahrt sind. Die Auswahl der zu<br />
zeigenden Objekte und deren wissenschaftliche Erforschung<br />
und Erklärung wird derzeit von der Kunsthistorikerin<br />
Dr. Evelyn Frick vorgenommen.<br />
Im Herbst <strong>2012</strong> hat die in Bad Endorf lebende Künstlerin<br />
Katharina Schmidmayer mit ihren Bildern von<br />
„Dirndl und Buam“ im Städtischen Museum Ausstellungspremiere<br />
in ihrer Geburtsstadt.<br />
Zum 150-jährigen Jubiläum der <strong>Stadt</strong>erhebung von<br />
<strong>Rosenheim</strong> im Jahr 2014 beginnen bereits Anfang<br />
<strong>2012</strong> die Vorbereitungen für die geplante Ausstellung<br />
„<strong>Rosenheim</strong> wird <strong>Stadt</strong> – 1864 bis 1914“, zu der auch<br />
wieder ein wissenschaftlicher Aufsatzband in der Reihe<br />
„Beiträge zur <strong>Stadt</strong>geschichte“ erscheinen soll.<br />
Inventarisation<br />
Die wissenschaftliche Inventarisation der gut 20.000<br />
kulturgeschichtlichen Objekte im Sammlungsbestand<br />
des Städtischen Museums wurde <strong>2011</strong> weiter<br />
vorangetrieben. Eine deutliche Verbesserung der damit<br />
verbundenen Arbeitsschritte konnte durch die neu<br />
eingeführte spezielle Software „Museums plus“<br />
erreicht werden. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen<br />
Museen in Bayern als oberste Fachbehörde hat<br />
die Inventarisierung auch <strong>2011</strong> fi nanziell gefördert und<br />
eine konstante Unterstützung dieses bis voraussichtlich<br />
2017 laufenden Projekts in Aussicht gestellt. Neben den<br />
dadurch gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
liefert die Inventarisation auch die unverzichtbaren<br />
Grunddaten für eine künftige konkrete Erfassung des<br />
Vermögenswertes, den die Sammlung des Städtischen<br />
Museums darstellt.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 80<br />
Förderverein<br />
Der Förderverein Städtisches Museum <strong>Rosenheim</strong>e e.V.<br />
hat durch seine frühzeitige Zusage eines Sponsoringanteils<br />
an dem Buch „Lockruf und Tradition – 150 Jahre<br />
Herbstfest <strong>Rosenheim</strong> 1861 bis <strong>2011</strong>“ wesentlich zum<br />
Zustandekommen dieser Publikation beigetragen.<br />
In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins in<br />
der Bürgerstube des Museums zeigte sich der erste<br />
Vorsitzende Dietmar Dambach erfreut über die<br />
Zustimmung der Mitglieder zur entsprechenden Bitte<br />
der Museumsleitung. Die Bereitschaft der <strong>Rosenheim</strong>er,<br />
die Arbeit des Städtischen Museums nachhaltig<br />
zu unterstützen, zeige sich daneben auch in der <strong>2011</strong><br />
wiederum gestiegenen Mitgliederzahl des Fördervereins,<br />
so Dambach.<br />
HOLZTECHNISCHES MUSEUM<br />
Im Zeitraum 1.11.2010 bis 31.10.<strong>2011</strong> konnten 5.950<br />
Besucher im Museum gezählt werden sowie 53 Schulklassen,<br />
die insgesamt 126 museumspädagogische<br />
Programme besuchten.<br />
Sonderausstellungen<br />
„Holz – Feuer – Licht<br />
vom 24.11.2010 – 30.04.<strong>2011</strong><br />
Seit der Mensch vor ca. 1,6 Mio. Jahren das Feuer<br />
beherrschte, war Holz die wichtigste Quelle von Wärme<br />
und Licht. Das off ene Feuer in der Höhle oder im Haus<br />
diente zur Essenszubereitung, zum Heizen, zum Räuchern<br />
und zur Beleuchtung.<br />
Ab dem 15. und 16. Jahrhundert wurde das Holz<br />
durch die sog. holzfressenden Gewerbe vielerorts zur<br />
Mangelware. Dazu zählten in unseren Gegenden vor<br />
allem die Salinen und die Eisenhütten.<br />
Mitarbeiterinnen vom Naturkunde- und Mammutmuseum<br />
Siegsdorf zeigten Schulklassen, wie Steinzeitmenschen<br />
Feuer machten.
„Drechseln – Kunst oder Handwerk“<br />
vom 08.06.<strong>2011</strong> – 23.10.<strong>2011</strong><br />
Seit über 3000 Jahren verstehen es Menschen, aus<br />
rotierenden Werkstücken, vor allem aus Holz und Elfenbein<br />
Gebrauchsgegenstände herzustellen. Ab dem<br />
Mittelalter dominierten auch gedrechselte Formen den<br />
Möbelbau. Neben den Berufsdrechslern versuchen<br />
heute immer mehr Freizeit- und Hobbydrechsler<br />
das wunderbare Innere des Individuums Baum in unterschiedlichsten<br />
Formen sichtbar zu machen. Über 20<br />
Leihgeber mit fast 300 Objekten zeigten vielfältige<br />
Gestaltungsmöglichkeiten und die zahlreichen begeisterten<br />
Besucher zollten ihnen höchstes Lob.<br />
Zu den vier Vorführterminen kamen knapp 400<br />
Besucher, die den Spezialisten äußerst interessiert und<br />
fachmännisch über die Schulter schauten.<br />
Fand viele begeisterte Zuschauer:<br />
Die Vorführung im Nassdrechseln. Foto: K. Friede<br />
„Schmückendes aus Holz“<br />
vom 23.11.<strong>2011</strong> – 26.02. <strong>2012</strong><br />
Holz mit anderen Augen sehen ist das Motto dieser<br />
Ausstellung.<br />
In der Geschichte der Menschheit spielte Schmuck<br />
von Anfang an eine wichtige Rolle. Aus Holz konnte<br />
man mit Stein- oder anderen Werkzeugen relativ leicht<br />
Schmuckstücke gestalten. Oft maß man dem Schmuck<br />
eine besondere Bedeutung oder sogar magische Kräfte<br />
zu, weshalb er auch als Talisman diente.<br />
Die Ausstellung zeigt, dass der einzigartige Werkstoff<br />
Holz in seiner natürlichen Schönheit und Vielfalt nicht<br />
nur zur Schmuckherstellung sondern auch hervorragend<br />
zur dekorativen Ausschmückung von Räumen<br />
geeignet ist.<br />
Reizvoll-fi ligranes Exponat der Ausstellung:<br />
eine Dekoblume aus Holz. Foto: K. Friede<br />
<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />
Holzwurm, Borkenkäfer & Co.<br />
vom 27.03.<strong>2012</strong> – 14.10.<strong>2012</strong><br />
Holz und seine vielfältigen Feinde, vom Waldschädling<br />
bis zum Holzschädling im verbauten Holz, will die Ausstellung<br />
den Besuchern zeigen. Sie wird mit Leihgaben<br />
und in Zusammenarbeit mit der Hochschule, dem<br />
Forstamt und weiteren Institutionen geplant.<br />
Seite 81 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
Mit Blick auf die Lehrpläne der Schulen sollen die Lehrkräfte<br />
eingeladen werden, spezielle museumspädagogische<br />
Führungen und Workshops zu buchen.<br />
Sonstige Aktivitäten<br />
Aus dem Nachlass ihres Mannes spendete Ingeborg<br />
Rauscher 72 Stück Bildhauereisen bester englischer<br />
Qualität und zwei Werkzeug-Schleifmaschinen.<br />
Die Familie Noichl überließ dem HTM als Dauerleihgabe<br />
ein hervorragend gearbeitetes Modell eines<br />
Bauernwagens für die Wagnerecke.<br />
Ein von der Holzbildhauerin Franziska Bürger als<br />
Auftragsarbeit geschnitztes Modell “Manuelles Balkensägen“<br />
wurde von der VR Bank <strong>Rosenheim</strong>-Chiemsee<br />
eG fi nanziert und im Rahmen der Eröff nung der<br />
Sonderausstellung Anfang Juni vom Geschäftsführer<br />
Jörg-Uwe Cink übergeben.<br />
Das neue Modell „Manuelles Balkensägen“ im HTM. Foto: K. Friede<br />
Bei einer Lehrerfortbildung konnten sich 15 Seminarleiter<br />
am 05.03.<strong>2011</strong> zum Thema „Werken“ sowohl<br />
im Museum als auch im Workshopraum umfangreich<br />
informieren. Klaus Friede und Arno Kurz erläuterten<br />
und demonstrierten den Lehrern die museumspädagogischen<br />
Angebote des HTM.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 82<br />
Das Speicherdepot wurde von Horst Oster mit weiteren<br />
Regalwänden versehen, so dass die zahlreichen<br />
gespendeten Werkstücke zu bestimmten Terminen<br />
entsprechend präsentiert werden können.<br />
Zum Internationalen Museumstag am 15.05.<strong>2011</strong><br />
bot das HTM auch eine Speicherführung an; 25 Besucher<br />
nutzten bei freiem Eintritt diese Gelegenheit.<br />
Das Funktionsmodell Sägewerk wurde umgebaut.<br />
Im E-Labor der Hochschule <strong>Rosenheim</strong> wurde das<br />
Modell von Kurt Fischer auf elektrische Sicherheit<br />
überprüft und Hermann Nagl kontrollierte die Funktionstüchtigkeit<br />
im HTM.<br />
Für eine Ausstellung „Holz vor der Hütt’n“ - Holz und<br />
seine Bearbeitung im Heimat- und Dorfmuseum in<br />
Gröbenzell stellte das HTM zwei Modelle, diverse Holzmuster,<br />
Texte und Fotos zur Verfügung.<br />
Für die Ausstellung „Unser Wald ist mehr als nur Holz“<br />
in der Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> im Juli konnte das<br />
HTM neben dem Forstamt <strong>Rosenheim</strong> den überwiegenden<br />
Teil der Ausstellungsobjekte sowie Text- und<br />
Fototafeln als Leihgaben zur Verfügung stellen.<br />
Ein Blick in die Ausstellung in der VHS. Foto: K. Friede<br />
Die spezielle Abendführung für Kunden und Mitarbeiter<br />
der Firma ORCA Software in <strong>Rosenheim</strong> mit 30
Teilnehmern wurde allseits gelobt und sollte als interessante<br />
Anregung für weitere Firmen, Gruppen, Vereinen<br />
usw. dienen. Um für Rucksäcke bzw. große Taschen<br />
eine abschließbare Aufbewahrung anbieten zu können<br />
fertigte Horst Oster zur Garderobe passende<br />
Schließfächer an. Für alle <strong>Rosenheim</strong>er Museen<br />
und die Städtische Galerie wurde in diesem Jahr<br />
ein neuer Prospekt aufgelegt.<br />
Viele Besucher und Interessenten wünschten sich<br />
einen eigenen Museumsprospekt für das HTM. Der<br />
Förderverein des HTM hat die Neugestaltung und den<br />
Druck fi nanziert.<br />
Der Verein beabsichtigt, für interessierte Einzelbesucher<br />
Audioführer zur Verfügung zu stellen, um eine noch<br />
bessere Vermittlung der im Museum dargestellten<br />
holztechnischen Entwicklungen zu ermöglichen.<br />
Zur Zeit führt die Museumsleitung intensive Gespräche<br />
und Verhandlungen, um Informationen über ein optimales<br />
System zu sammeln.<br />
Seite 83 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
4.4. <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Publikumsmagnet der <strong>Stadt</strong><br />
Lebenslanges Lernen bildet die Voraussetzung für berufl<br />
iche und persönliche Erfolge. Als ein wichtiger Ort<br />
für Bildung und Kultur unterstützt die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
ihre Kunden mit gezielten Angeboten und kompetenter<br />
Beratung bei der Suche nach Informationen für<br />
Schule, Beruf und Freizeit. Bis einschließlich Oktober<br />
<strong>2011</strong> zog die Bibliothek 155.081 Besucher ins Haus.<br />
Insgesamt 2.195 neue Kunden ließen sich einen Benutzerausweis<br />
ausstellen und 558.662 Medien gingen<br />
über die Selbstverbuchungsplätze. Mit knapp 900<br />
Besuchern pro Tag – an manchen Samstagen wurden<br />
in drei Öff nungsstunden sogar 500 bis 600 Besucher<br />
gezählt – bleibt die Bibliothek die meistgenutzte Einrichtung<br />
der <strong>Stadt</strong>.<br />
Die <strong>Stadt</strong>bibliothek ist off en für alle. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Gutes Ergebnis beim Bibliotheksindex <strong>2011</strong><br />
Zum 11. Mal hat die <strong>Stadt</strong>bibliothek ihre Leistungsfähigkeit<br />
mit der Teilnahme am bundesweiten Leistungsvergleich<br />
deutscher Bibliotheken auf den Prüfstand<br />
gestellt. Mit Rang 6 belegt sie einen Spitzenplatz<br />
unter den ersten zehn, bei insgesamt 39 getesteten<br />
Bibliotheken in der größten Teilnehmergruppe der<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 84<br />
Mittelstädte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern.<br />
Der Bibliotheksindex (BIX) vergleicht Daten zu Angeboten,<br />
Nutzung, Effi zienz und Entwicklungspotential<br />
deutscher Bibliotheken. Neben Göppingen arbeitet<br />
<strong>Rosenheim</strong> am wirtschaftlichsten unter den Spitzenreitern<br />
und verdeutlicht seinen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Steuergeldern. Mit 95 Besuchern pro<br />
Öff nungsstunde liegt <strong>Rosenheim</strong> auf Platz 2. Mit einer<br />
Fortbildungsquote von 2,3 belegte die Bibliothek Platz<br />
eins.<br />
Notwendige Qualitätssteigerungen wären in<br />
<strong>Rosenheim</strong> laut BIX im Feld Erneuerungsquote des<br />
Medienbestands nötig, besonders bei den gefragten<br />
aktuellen Medien. In der Spitzengruppe hat <strong>Rosenheim</strong><br />
mit einer Erneuerungsquote von 11,9 den niedrigsten<br />
Zugang neuer Medien.<br />
OB Gabriele Bauer dankt Familie Wartenburger für ihre<br />
Spende mit einem Blumenstrauß. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
2000. Buchpatenschaft<br />
Familie Wartenburger übernahm im Sommer die 2000.<br />
Buchpatenschaft in der <strong>Stadt</strong>bibliothek. Oberbürgermeisterin<br />
Gabriele Bauer dankte Lucas Wartenburger<br />
mit Frau Ganna und den Kindern Constantin, Julian
und Tochter Leticia für ihre Unterstützung mit einem<br />
Blumenstrauß.<br />
Das Buchpaten-Projekt – das <strong>Rosenheim</strong>er Erfolgsmodell<br />
einer Praktikantin im „Freiwilligen sozialen Jahr<br />
Kultur“ – läuft bereits im fünften Jahr. Bisher wurden<br />
insgesamt 2.127 Buchpatenschaften über Bücher<br />
und CDs im Wert von 32.445 Euro übernommen.<br />
Ein starkes Team<br />
Unterstützung durch Ehrenamtliche ist nicht mehr<br />
wegzudenken. Die guten Arbeitsergebnisse der Bibliothek<br />
liegen in einem motivierten und fachkompetenten<br />
Team begründet, das auch in fi nanziell schwierigen<br />
Zeiten und vor dem Hintergrund anhaltender<br />
Personalengpässe engagiert für eine bestmögliche<br />
Kundenzufriedenheit im Einsatz ist. Eine Vielzahl von<br />
Basisaufgaben werden von Aushilfen und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern erledigt. Aktuell helfen fünf<br />
Kolleginnen regelmäßig bei der Medienrücksortierung<br />
und eine im Veranstaltungsteam. Der ehrenamtliche<br />
Kursleiter Dieter Decker sichert die Fortführung der<br />
gefragten Internetkurse für Senioren und Ersteinsteiger.<br />
Attraktive Ausbildungsbibliothek<br />
Auf ihre Auszubildende im Ausbildungszweig Fachangestellte<br />
für Medien- und Informationsdienste (FaMI)<br />
ist das Bibliotheksteam sehr stolz. Auch ihr zweites Ausbildungsjahr<br />
hat Verena Schulz mit einer Traumnote<br />
von 1,0 absolviert und befi ndet sich derzeit im<br />
3. Ausbildungsjahr.<br />
Auch bei Praktikanten ist die <strong>Stadt</strong>bibliothek sehr<br />
gefragt. Insgesamt sieben „Schnupperpraktikanten“<br />
absolvierten <strong>2011</strong> ein Betriebspraktikum in der<br />
Bibliothek. Eine Auszubildende aus der <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
München war in einem einwöchigen Praktikum<br />
im Einsatz; eine weitere Praktikantin absolvierte über<br />
das Berufsförderungswerk München ein dreimonatiges<br />
Praktikum in der Bibliothek.<br />
Hinter die Kulissen blicken, Kulturarbeit kennenlernen<br />
und berufl iche Erfahrungen sammeln ist das Ziel<br />
junger Leute, die sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />
Kultur (FSJ) entscheiden. Bereits zum neunten Mal war<br />
die Bibliothek Einsatzstelle für Praktikanten im FSJ. Im<br />
August beendete Christina Stadler ihr Praktikum in<br />
der Bibliothek. Die Möglichkeit der Berufsorientierung<br />
wird seit September durch die neue Praktikantin Nicole<br />
Leicht fortgesetzt.<br />
Verena Schulz startet mit Traumnote 1,0 ins dritte<br />
Ausbildungsjahr. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Das Team im Drachenboot<br />
Gemeinsame Aktivitäten und Zeit für persönliche<br />
Kontakte in der Freizeit nimmt das Bibliotheksteam<br />
gerne wahr. Neben gemeinsamen Ausstellungsbesuchen<br />
machten sich die Mitarbeiter beim diesjährigen<br />
Bibliotheksausfl ug auf den Weg nach Linz zur Besichtigung<br />
der <strong>Stadt</strong>bibliothek im neuen „Wissensturm“. Ein<br />
Highlight bildete der sportliche Einsatz beim <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Drachenbootrennen. Unter dem Namen „Die<br />
CooLibris“ ging das Bibliotheksteam zusammen mit<br />
tatkräftiger Unterstützung von Mitarbeiterinnen aus<br />
dem Personal- und Hochbauamt sowie vom Informationsmanagement<br />
erstmals an den Start. Schon beim<br />
Training auf dem Simssee wurde allen schnell klar: auf<br />
den gemeinsamen Takt kommt es an!<br />
Seite 85 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
Bei blauem Himmel und Sonnenschein, mit 58 anderen<br />
Mannschaften und vielen begeisterten Zuschauern,<br />
paddelten die CooLibris mit allen Kräften, viel Teamgeist<br />
und unter großem Jubel auf den 3. Platz von<br />
neun Damenmannschaften. Stolz wurde der Pokal<br />
entgegen genommen. Alle Paddlerinnen freuen sich<br />
schon jetzt aufs nächste Jahr, wenn es wieder heißt:<br />
„Mit Stil ins Ziel!“<br />
Die CooLibris waren nicht mehr zu bremsen. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Bibliothek als Bildungsort<br />
Als Partner von Elternhaus, Kindergarten und Schule<br />
bildet die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen<br />
einen Schwerpunkt der Bibliotheksarbeit. Eine<br />
wichtige Rolle spielt dabei die kontinuierliche Zusammenarbeit<br />
mit Schulen. An 120 Klassenführungen<br />
aller Jahrgangsstufen nahmen bis einschließlich<br />
Oktober 1.906 Schüler teil.<br />
Der Ausbau spezieller Bibliotheksangebote für bildungsbenachteiligte<br />
Kinder und Jugendliche und die<br />
Förderung von Lesefähigkeit gewinnen vor den Ergebnissen<br />
aktueller Studien immer mehr an Bedeutung für<br />
die Zielgruppenarbeit in der Bibliothek.<br />
Projekte, Angebote und Aktivitäten <strong>2011</strong> u.a.:<br />
– Druckprojekt „Powwow“ in Zusammenarbeit mit<br />
Brigitte Reich-Opperer von der Druckerei Hundsdruck<br />
und Schülern der Klasse 6d der Hauptschule<br />
Mitte im Rahmen des FSJ<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 86<br />
– Klassenlektüre für Schulen auf 50 Klassensätze<br />
erweitert<br />
– 10 neue Lesekoff er zu verschiedenen Themen,<br />
insgesamt 30 im Angebot<br />
– 11 thematische Lesenächte mit 216 teilnehmenden<br />
Schülern<br />
– Teilnahme am 52. Vorlesewettbewerb des<br />
Deutschen Buchhandels für die 6. Klassen<br />
(<strong>Stadt</strong>- und Bezirksentscheid)<br />
– 44 Veranstaltungen und Aktionen im Kinderhaus<br />
mit 800 Teilnehmern<br />
– Plakataktion mit der Selbsthilfegruppe<br />
Down-Syndrom <strong>Rosenheim</strong><br />
– Ausstellung mit dem Kindergarten<br />
„Löwenzahn“ zum Fitz-Projekt „Kristallwelten“<br />
– Endlich-Ferien-Fest auf dem Salzstadel.<br />
Endlich Frühstück nach einer spannenden Lesenacht!<br />
Neue Veranstaltungsreihe „Wissen erleben“<br />
Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Während der bundesweiten Aktionswoche „Treff punkt<br />
Bibliothek“ hatte die Bibliothek eine Aktion auf dem<br />
Salzstadel mit der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Rosenheim</strong><br />
organisiert. Mit zwei Fahrzeugen, Rauchhaus und<br />
vielen Informationen rund um die Arbeit und Ausstattung<br />
eines Feuerwehrmannes rollte die Feuerwehr an.
Das bunte Treiben auf dem Salzstadel kam bei Kindern<br />
und Eltern sehr gut an.<br />
Die neue Veranstaltungsreihe „Wissen erleben“ ist<br />
konzipiert für Kinder im Grundschulalter. Wissen<br />
soll begreifbar gemacht werden, Sachbuchwissen<br />
angewandt und viel Neues dazu entdeckt werden.<br />
Passend zum Thema Feuerwehr wurden ca. 70 neue<br />
Medien angeschaff t und ein weiterer Lesekoff er „Polizei<br />
und Feuerwehr“ zusammengestellt.<br />
Ein Feuerwehrmann als Vorleser begeisterte nicht nur Kinder.<br />
Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Erfolgreicher Sommerferien-Leseclub<br />
Um Jugendliche auch außerhalb der Schulzeit für das<br />
Lesen zu begeistern, beteiligte sich die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
bereits zum zweiten Mal am bayernweiten<br />
Leseförderungsprojekt „Sommerferien-Leseclub“.<br />
Dafür wurde der Bestand um 300 aktuelle Kinder- und<br />
Jugendbücher für die Zielgruppe der 10 bis 16-Jährigen<br />
erweitert.<br />
Mit 167 Teilnehmern war das Projekt auch <strong>2011</strong> ein voller<br />
Erfolg. In den sechs Wochen der Schulferien wurden<br />
insgesamt 1236 Bücher gelesen. Dies wurde mit einer<br />
tollen Abschlussparty belohnt.<br />
Die Siegerin Lara Bliestle las 43 Bücher! Fotos: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Learning Library<br />
Zum Training der Informationskompetenz von<br />
Schülern bietet die Bibliothek für die 8. bis 10. Klasse<br />
gezielte Klassenführungen zur Katalog- und Internetrecherche<br />
nach der „Learning Library“-Methode an.<br />
Im Unterschied zu herkömmlichen Klassenführungen<br />
arbeiten die Schüler mit dieser Methode selbstständig<br />
in kleinen Teams und ohne inhaltliche Einführung<br />
durch die Bibliotheksmitarbeiter. Die Schüler suchen<br />
dabei gemeinsam nach Lösungswegen, die sie in<br />
der anschließenden Auswertung und Präsentation<br />
diskutieren und Fragen zu Rechercheproblemen stellen<br />
können.<br />
Öff entlichkeitsarbeit und Werbung<br />
Bis einschließlich Oktober war die Bibliothek mit 75<br />
Beiträgen in der Presse vertreten. Darüber hinaus<br />
wurden Beiträge und Interviews im RFR, Radio Charivari<br />
und Radio Regenbogen gesendet.<br />
Regelmäßige Kundeninformationen erhalten inzwischen<br />
3.000 Leser per Mail über den Newsletter,<br />
das sind 300 mehr als im Vorjahr. Die Homepage wird<br />
als lebendiges Forum für Informationen rund um die<br />
Seite 87 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
Bibliothek regelmäßig besucht. Gefragt waren hier die<br />
„Lesetipps“ der Bibliotheksmitarbeiterinnen. Weitere<br />
Werbemaßnahmen:<br />
– Jahresbericht<br />
– Beiträge in der Mitarbeiterzeitung<br />
– Neukundenaktion zum Welttag des Buches<br />
– Infostand bei der Veranstaltung<br />
„Jugend im Rathaus“<br />
– Literaturlisten begleitend zu Vor-Ort-Seminaren<br />
der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
– Literaturliste zum Thema Energie aus Anlass des<br />
Unglücks in Fukushima und „Wissen erleben -<br />
Feuerwehr“<br />
– Neuerscheinungen zum Thema Kochen und<br />
Ernährung für die Auslieferung der „Grünen Kiste“<br />
– Literaturlisten zur Ausstellung „Indianer“ im<br />
Lokschuppen und zur<br />
– Landesausstellung „Götterdämmerung“ auf<br />
Herrenchiemsee.<br />
Veranstaltungen und Aktionen<br />
Bis einschließlich Oktober fanden 18 Veranstaltungen<br />
mit 860 Besuchern statt. Die „Oberbayerischen<br />
Literat(o)uren“ konnten nur durch die freundliche<br />
Unterstützung der GRWS fortgeführt werden. Auf dem<br />
Programm standen Lesungen mit dem ehemaligen<br />
„Bruder Barnabas“ Michael Lerchenberg und dem<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Schriftsteller Christian Lorenz Müller<br />
und das Clowntheater mit RigoL & tOrF.<br />
Die Vorlesereihe „Bücher hören“ mit Renate M. Mayer<br />
und der Literaturgesprächskreis unter Leitung von<br />
Angelika Wypukol-Klose wurden fortgesetzt. Auf<br />
dem Veranstaltungsprogramm stand außerdem ein<br />
Konzert und Lesung mit Tango y Poesia und Renate<br />
M. Mayer. In Kooperation mit dem Weltladen und der<br />
Gleichstellungsstelle gab es eine weitere Lesung mit<br />
der Somalierin Fadumo Korn. Ausverkauft war das alljährliche<br />
Weihnachtsspecial im Dezember mit Quadro<br />
Nuevo. Das Konzert fand ebenfalls mit freundlicher<br />
Unterstützung der GRWS statt. In der Veranstaltungs-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 88<br />
reihe „Junge Szene“ gab es zwei Poetry Slams und vier<br />
Konzerte mit den regionalen Bands sowie ein weiteres<br />
Fantasy-Rollenspiel.<br />
Der ehemalige „Bruder Barnabas“ in der <strong>Stadt</strong>bibliothek.<br />
Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Endlich „Action“ auf dem Salzstadel. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Zu den Veranstaltungshighlights zählte die gelungene<br />
<strong>Stadt</strong>teilwoche auf dem Salzstadel vom 5. bis<br />
7. Juli. Die Belebung des Platzes liegt nicht nur der<br />
Bibliothek und dem Quartiersmanagement Altstadt<br />
Ost sehr am Herzen. Deshalb kamen die Aktivitäten<br />
mit vielen Kooperationspartnern genau richtig. Mit<br />
einem umfangreichen Programm für alle Generationen<br />
präsentierten sich soziale und kulturelle Einrichtungen,<br />
Vereine und Verbände und natürlich auch die Biblio-
thek mit vielen Aktionen und belebten den schönen<br />
Platz mit Infoständen, Live-Musik, Kinderaktionen,<br />
Kino-Open-Air und einem Tangoabend, der wegen<br />
schlechtem Wetter in die Bibliothek verlegt wurde. Die<br />
Wiederholung der <strong>Stadt</strong>teilwoche im nächsten Jahr ist<br />
sehr wünschenswert.<br />
Imagefi lm auf der Homepage und auf Youtube<br />
Um die Kundengewinnung für die <strong>Stadt</strong>bibliothek weiter<br />
zu intensivieren, hat die Bibliothek in Zusammenarbeit<br />
mit Ursula Kannopka von der Firma „Kannopka<br />
– Kommunikation für Unternehmen“, Kameramann<br />
Gerd Ziehr vom Hauptamt und Renate M. Mayer als<br />
Sprecherin einen dreiminütigen Imagefi lm erstellt.<br />
Aktuell und mit O-Tönen zeigt der Film das Angebot,<br />
den Service und das Ambiente der Bibliothek. Der<br />
Film wird gezielt zur Werbung eingesetzt u.a. auf der<br />
Homepage der Bibliothek und der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
sowie auf Youtube.<br />
Das Filmteam am Drehort. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Ausstellungen beleben die Bibliothek und erfreuen<br />
viele interessierte Betrachter. Dafür sorgten <strong>2011</strong><br />
folgende Ausstellungen im Treppenhaus und Dachgeschoss:<br />
Fotos von einer „Ägypten-Radtour“ von<br />
Bernhard Breitung, Fotocollagen der VHS-Fotogruppe<br />
<strong>Rosenheim</strong>, Fotos von Corinna Kley „Mama, ich und<br />
Afrika“ und eine Skulpturenausstellung mit Arbeiten<br />
von Wieland Woytinnek. Im neuen Ausstellungsformat<br />
„Kunst in der Vitrine“ im Erdgeschoss erfreuten<br />
Holzschalen, Keramik, Schmuck, Taschen, Nadelkunst<br />
und skurrile Hüte die Bibliotheksbesucher.<br />
Ausstellungen im Dachgeschoss kommen an. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Vorstands- und Beiratsmitglieder übernehmen<br />
Buchpatenschaften. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
Förderverein<br />
Unter Vorsitz von Eleonore Dambach hat der Förderverein<br />
mit derzeit 841 Mitgliedern seit 14 Jahren<br />
Seite 89 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
hervorragend für die Belange der Bibliothek gearbeitet,<br />
viel bewirkt und bereits 23.800 Euro neu angespart. Vor<br />
dem Hintergrund knapper Budgets ist die Bibliothek<br />
besonders dankbar für das Engagement des Vereins.<br />
Im März und September fand eine Vorstands- und<br />
Beiratssitzung statt.<br />
Zum Welttag des Buches am 23. April übernahmen<br />
die Vorstands- und Beiratsmitglieder des Fördervereins<br />
wieder Buchpatenschaften für aktuelle Medien<br />
und im Juli beteiligte er sich mit einem Infostand an<br />
der <strong>Stadt</strong>teilwoche auf dem Salzstadel. Im November<br />
kandidierten Vorstand und Beirat des Fördervereins bei<br />
der Jahreshauptversammlung für die Neuwahl. Für die<br />
Kinderveranstaltungen im Herbst und Winter stellte der<br />
Förderverein 4.000 Euro zur Verfügung.<br />
Neue Bibliotheksangebote<br />
Auf Wunsch vieler Kunden nach einer größeren Buchauswahl<br />
zum Thema Spiritualität hat die Bibliothek<br />
einen eigenen Interessenkreis zu diesem Themenspektrum<br />
ins Leben gerufen.<br />
Vorsitzender Franz Knarr und Tourenreferent<br />
Christoph Schnurr von der Alpenvereinssektion <strong>Rosenheim</strong><br />
übergeben die neuen Karten an die Bibliotheksleiterin<br />
Susanne Delp. Foto: <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 90<br />
Rechtzeitig zur Wander- und Feriensaison wurde das<br />
Angebot an Wander-, Berg- und Radführern mit<br />
über 150 neuen Titeln erweitert und aktualisiert.<br />
Zusätzlich stellte die Alpenvereinssektion <strong>Rosenheim</strong><br />
zwei komplette Kartensätze mit insgesamt 150<br />
Alpenvereinskarten für den gesamten Alpenraum zur<br />
Verfügung.<br />
Welt ist Klang. Um neben vielen Büchern zum Thema<br />
auch musikalisch über den Tellerrand schauen und die<br />
Welt hörbar machen zu können, wurde das CD-Angebot<br />
zu Musik aus anderen Ländern um 100 neue Titel<br />
erweitert.<br />
Mit Schwung und neuen Kräften will die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
ins nächste Arbeitsjahr starten. Dafür hat sie sich<br />
u.a. folgendes vorgenommen:<br />
– Umstieg auf eine Weiterentwicklung der<br />
Bibliothekssoftware mit kundenfreundlicher<br />
Neuentwicklung des OPAC<br />
– verstärkte Suche nach zusätzlichen<br />
Finanzierungsmöglichkeiten<br />
– Ausbau der gezielten Werbung mit dem<br />
Imagefi lm der Bibliothek auf den Infoscreens<br />
der städtischen Einrichtungen und in Bildungseinrichtungen<br />
– weitere Teilnahme am bundesweiten<br />
Leistungsvergleich BIX<br />
– GRWS präsentiert die Oberbayerischen<br />
Literat(o)uren im März <strong>2012</strong><br />
– Aktion „Bibliotheksausweis in der Schultüte“<br />
– Fortführung der Aktion „Kunden werben Kunden“<br />
– Bibliotheksführungen für spezielle Zielgruppen<br />
– Literaturlisten zu verschiedenen Themen und<br />
Anlässen<br />
– Teilnahme an Open-Air-Aktionen auf dem Salzstadel<br />
– Klassenführungen und Aktionen zur Leseförderung<br />
von Kindern und Jugendlichen.<br />
Ein Dankeschön gilt an dieser Stelle den treuen<br />
Förderern und Sponsoren, die in die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
investieren und sie damit zukunftsfähig machen. <strong>2011</strong><br />
unterstützten sie die Bibliotheksarbeit mit insgesamt<br />
14.250 Euro! Zahlen: Stand Okt. <strong>2011</strong>.
4.5. Städtische Galerie<br />
Monika Hauser, Leiterin Galerie. Foto: Galerie<br />
Ausstellungen im Jahr <strong>2011</strong><br />
Die Städtische Galerie <strong>Rosenheim</strong> blickt auf ein spannendes<br />
und abwechslungsreiches Ausstellungsjahr<br />
zurück.<br />
Blick in die Ausstellung mit Werken des Künstlers Harald Birck.<br />
Foto: Galerie<br />
Mit der Ausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ – einem<br />
Projekt der Evangelischen Obdachlosenhilfe e.V. in<br />
Zusammenarbeit mit der Diakonie <strong>Rosenheim</strong> und<br />
der Städtischen Galerie – vereinigten sich im Frühjahr<br />
<strong>2011</strong> künstlerische Positionen, die sich auf individu-<br />
elle Weise dem Leben von Menschen ohne Obdach<br />
zuwenden.<br />
Die künstlerischen Mittel und Zugänge der Werke<br />
waren dabei so unterschiedlich wie das Leben der<br />
Wohnungslosen und zeigten sich frei von jedweder<br />
Mitleidsästhetik.<br />
Der bekannte Maler Peter Tomschiczek kann zurückblicken<br />
auf fast 50 Jahre hauptberufl iche Malerei.<br />
Bereits Ende der 1970er Jahre wurden ihm die ersten<br />
Förderpreise verliehen, und ab Mitte der 1980er Jahre<br />
so ansehnliche Auszeichnungen wie der Seerosenpreis<br />
der <strong>Stadt</strong> München, das Gaststipendium Villa Massimo<br />
Rom, der Sudetendeutsche Kulturpreis, die Kulturpreise<br />
der Städte <strong>Rosenheim</strong> und Bad Aibling und<br />
das Bundesverdienstkreuz. In der Ausstellung in der<br />
Städtischen Galerie zeigte der Künstler Arbeiten der<br />
letzten 10 Jahre. Im Rahmen der Schau wurde auch<br />
der Dokumentarfi lm „Das unbewachte Atelier – Der<br />
Maler Peter Tomschiczek“ von Boris Tomschiczek<br />
präsentiert. Der Film ist ein Diskurs zwischen Vater und<br />
Sohn über Kunst, Kreativität und über den Prozess des<br />
Schaff ens.<br />
Peter Tomschiczek, „Obervolta“. Foto: Galerie<br />
Anschließend stellten die beiden Künstlerinnen Petra<br />
Gerschner und Lisa Endriß gemeinsam unter dem<br />
Seite 91 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
Titel „favorite ideas“ aus. Petra Gerschner studierte<br />
nach ihrer Ausbildung zur Fotografi n in München<br />
Politikwissenschaften und absolvierte anschließend ein<br />
Studium an der Kunstakademie. Die Malerin Lisa Endriß<br />
absolvierte bis 1974 zunächst ein Lehramtsstudium,<br />
bevor sie sich im Anschluss an die Arbeit im künstlerischen<br />
Kollektiv der „Weibs Bilder“ 1978 – 1988 zu einem<br />
Akademiestudium entschied, das sie 1995 beendete.<br />
<strong>2011</strong> gelang in <strong>Rosenheim</strong> erneut eine Zusammenführung<br />
international bedeutender Illustratoren: Unter<br />
dem Titel „Max, Moritz und Co. – Kunst fürs Bilderbuch“<br />
zeigten der australische Shooting-Star der<br />
Buchkunst und Oscarpreisträger Shaun Tan und die<br />
weltweit gefragte belgische Künstlerin Ingrid Godon,<br />
die Urgesteine der europäischen Bilderbuchkunst<br />
wie Nikolaus Heidelbach und Jens Thiele sowie die<br />
wegweisenden jungen Illustratorinnen Nadia Budde,<br />
Anke Kuhl, Philip Waechter, Linda de Haan und<br />
Stern Nijland ihre Werke.<br />
Das museumspädagogische Programm bei „Max & Moritz“.<br />
Foto: Galerie<br />
Das Ausstellungsprogramm <strong>2011</strong> umfasste außerdem<br />
die Jahresausstellung des Kunstvereins <strong>Rosenheim</strong><br />
sowie eine Verkaufsausstellung mit Werken der Süddeutschen<br />
Malerei.<br />
Tage des off enen Ateliers <strong>2011</strong><br />
In ungezwungener Atmosphäre und bei freiem Eintritt<br />
konnten im Oktober <strong>2011</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 92<br />
regionale Kunstschaff enden in ihrem unmittelbaren<br />
Arbeitsumfeld kennen lernen, mit ihnen ins<br />
Gespräch kommen und Einblick in deren künstlerische<br />
Arbeit gewinnen.<br />
Der Weg durch die Kunstlandschaft führte dabei sowohl<br />
in große und kleine Ateliers als auch in Privathäuser,<br />
die sonst nicht öff entlich zugänglich sind. Künstler<br />
verschiedener Genres nutzten so die Gelegenheit, auch<br />
abseits des Ausstellungsgeschehens in die öff entliche<br />
Wahrnehmung zu rücken.<br />
Blick in das Atelier des Bildhauers Christian Hess. Foto: Hess<br />
Kunst vor Ort<br />
Ziel der Städtischen Galerie ist nicht nur die Präsentation<br />
wechselnder Ausstellungen im eigenen Haus,<br />
sondern darüber hinaus auch die Vermittlung von<br />
„Kunst vor Ort“. So war die Galerie <strong>2011</strong> im Rahmen<br />
des Programms STADTOASEN auf dem ehemaligen Gelände<br />
der Landesgartenschau mit dem Projekt „Graffi ti<br />
am Mühlbach“ beteiligt.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt <strong>Rosenheim</strong>
konnte zudem die Ausstellung „Mensch Ludwig!<br />
– Bildende Künstler des 21. Jahrhunderts befragen<br />
einen Mythos“ in Schloss Hartmannsberg, ergänzend<br />
zur Landessaustellung „König Ludwig II“, konzipiert und<br />
präsentiert werden.<br />
Mit ihrer fast malerischen Farbstimmung dokumentiert die<br />
Aufnahme von Dieter Rehm das „Hotel Excalibur“ in Las Vegas<br />
als magischen Ort, wie vielleicht von Ludwig II. in heutiger Zeit<br />
erträumt. Foto: D. Rehm<br />
FSJ Kultur<br />
<strong>2011</strong> bot die Städtische Galerie <strong>Rosenheim</strong> erstmalig<br />
eine Stelle im Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres<br />
– Kultur“ an. Schwerpunkt der Freiwilligen für das Jahr<br />
<strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> ist der Aufbau eines museumspädagogischen<br />
Angebots vor Ort an Schulen und Bildungseinrichtungen.<br />
Die Städtische Galerie <strong>Rosenheim</strong> bietet<br />
durch das FSJ Kultur jungen Menschen eine Möglichkeit,<br />
kreativ und selbständig zu arbeiten und leistet<br />
somit ihren Beitrag zur kulturellen Bildung.<br />
Pädagogische Angebote<br />
Im Schuljahr <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> betreut die Städtische Galerie<br />
„außerunterrichtlich“ mit jeweils zwei Unterrichts-<br />
stunden wöchentlich die 5. und 6. Ganztagesklasse<br />
an der Mittelschule am Luitpoldpark. Ziel ist es,<br />
den Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art<br />
Kunst näher zu bringen, ihre Kreativität zu fördern und<br />
sie durch erlebnisorientierte und unkonventionelle<br />
Kunstformen zu erreichen. Das Thema StreetArt/Graffi<br />
ti bildet den Schwerpunkt im Unterricht. Ziel ist es,<br />
Graffi ti als Kunst und Teil der Jugendkultur im öff entlichen<br />
Raum zu vermitteln und auf legalen Flächen auszuprobieren.<br />
Atelier- und Ausstellungsbesuche sollen<br />
zudem die künstlerischen und kulturellen Angebote<br />
vor Ort vermitteln und einen Blick hinter die Kulissen<br />
ermöglichen.<br />
Vielfältige museumspädagogische Angebote für Kinder<br />
und Jugendliche und Rahmenveranstaltungen wie<br />
Führungen, Exkursionen und Vorträge vervollständigten<br />
die Angebotspalette der Städtischen Galerie.<br />
Galerie-Café und Galerieladen<br />
Aufgrund des äußerst positiven und freudigen<br />
Zuspruchs der Gäste wird das Galeriecafé seit <strong>2011</strong><br />
auch im Innenbereich weitergeführt. Die Besucher<br />
können sich in einem der Ausstellungsräume stärken<br />
und in Ruhe verweilen. Im Galerieladen fi ndet der<br />
Besucher weiterhin individuelle und auf den Ausstellungsinhalt<br />
abgestimmte Geschenke, Ausstellungskataloge,<br />
Bücher und kleine kunstsinnige Aufmerksamkeiten<br />
für jede Gelegenheit.<br />
Der Galerieladen im Foyer. Foto: Galerie<br />
Seite 93 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
Restaurierungsmaßnahmen<br />
Die Eingangstür der Städtischen Galerie war durch<br />
den jahrzehntelangen intensiven Gebrauch und durch<br />
Witterungseinfl üsse stark verzogen und beschädigt.<br />
Bei der Renovierung wurde festgestellt, dass die bauzeitliche<br />
Farbfassung der Türe und vermutlich auch das<br />
Gebälk im Traufbereich in Englischrot gehalten waren.<br />
Daher wurde die Türe wieder in einem Rotton gefasst.<br />
Die Eingangstüre erstrahlt im neuen Glanz. Foto: Galerie<br />
Ausstellungen im Jahr <strong>2012</strong><br />
Die Künstler Toni Stegmayer und Jerry Zeniuk<br />
zeigen im Februar und März <strong>2012</strong> ihre Werke. Beide<br />
vermeiden die Gegenständlichkeit der Darstellung,<br />
beide beschränken sich auf ihre Mittel, und beide suchen<br />
in einem begrenzten Spektrum nach der idealen<br />
Konstellation. Toni Stegmayer arbeitet als Bildhauer<br />
mit gebrochenen und geschnittenen Steinquadern,<br />
deren serielle Anhäufung sich zu großen, präzise<br />
ausbalancierten Formationen entwickelt. Jerry Zeniuk<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 94<br />
begann seine künstlerische Arbeit im Umfeld von<br />
Clement Greenberg, im Kontext der Farbfeldmalerei<br />
und großer Künstler wie Jasper Johns. Er entwickelte<br />
seine Arbeiten von Enkaustik über monochrome Tafeln<br />
bis zu spärlich bedeckten Leinwänden. Im April und<br />
Mai <strong>2012</strong> gehen die Werke dreier regional ansässiger<br />
Künstler in der Städtischen Galerie einen Dialog<br />
ein.<br />
Sowohl die Bilder als auch die Graphiken von Almut<br />
Wöhrle-Russ überzeugen durch die Sicherheit, mit<br />
der nur das Notwendige aufs Blatt oder die Leinwand<br />
gesetzt wurde und auf Dekoratives, Überbordendes<br />
oder Barockes verzichtet wird. Die Malerei von Maja<br />
Ott – oft auf großformatigen Bildern – eröff net einen<br />
Einblick in den Prozess des Malens, des Abwägens, des<br />
Überarbeitens und des Veränderns. Ihre Werke sind<br />
voller Leben, explosiv und lebensfroh. Für den Bildhauer<br />
Hubert Maier ist es entscheidend, die Gestalt<br />
des späteren Werkes bereits im rohen Stein zu erkennen.<br />
Die Kraft des Rohblockes zu bewahren und ihn<br />
dennoch bildhauerisch zu verwandeln, ist die eigentliche<br />
Aufgabe.<br />
Anschließend werden drei weitere Künstler in der Ausstellung<br />
„GLEITFLUG“ ihre Werke präsentieren. Bilder<br />
aus Erde, Mineralien, Edelsteinen haben Anfang<br />
der 1980er Jahre auf Helmut Dirnaichner aufmerksam<br />
gemacht. Diese Materialien verarbeitet er nach<br />
einer besonderen Methode der Papierherstellung: in<br />
Zellulose werden seine zu feinen Pigmenten zermahlenen<br />
„Farben“ hineingeschlagen, bis Malgrund und<br />
Pigmente zu einer Einheit werden.<br />
Die Objekte von Reinhard Klessinger machen<br />
Grenzlinien, Horizonte und Umkreise erfahrbar oder<br />
überschreiten diese auch. Seine Werke wirken manchmal<br />
wie endlos erscheinende Augenblicke, labil, aber<br />
auch von anhaltender Imagination. Die Faszination,<br />
die von der Morphologie der Insekten ausgeht, ist<br />
für den Künstler Peter Pohl Thema und Antrieb für<br />
sein Schaff en. So sind über die Jahre tagebuchartige<br />
Skizzenbücher mit Kohle- und Tuschezeichnungen<br />
entstanden. Das Material für seine fi guralen Objekte
ilden Gusszement, Gießharz, Holz und schwarzer<br />
Marmor. Das Skulpturale des Käferpanzers tritt als<br />
eigenständiges Kunstobjekt in Erscheinung.<br />
Peter Pohl, Digital Insektenzeichnung, 2010. Foto: Galerie<br />
Herausragende Werke der Münchner Landschaftsmalerei<br />
des 19. Jahrhunderts sind ab Herbst <strong>2012</strong> in einer<br />
weiteren Ausstellung der Städtischen Galerie zu sehen.<br />
Vor allen Arbeiten der Maler Eduard Schleich, Carl<br />
Spitzweg, Johann Sperl und Josef Wopfner werden<br />
mit ihren Landschaften und idyllischen Darstellungen<br />
in der Ausstellung als Schwerpunkt präsentiert. Inszenierungen<br />
und einfühlsame Interpretationen dieser<br />
idealisierten Epoche komplettieren die Schau.<br />
Wie auch <strong>2011</strong> runden die Jahresausstellung des<br />
Kunstvereins und eine Präsentation mit Werken der<br />
Süddeutschen Malerei das Ausstellungsprogramm<br />
<strong>2012</strong> ab.<br />
Kunstgenuss für alle<br />
Neben den Ausstellungen werden mit Konzerten, Vorträgen,<br />
Exkursionen, Führungen etc. vielgestaltige und<br />
umfangreiche Begleitveranstaltungen angeboten, um<br />
so möglichst viele Interessensgruppen anzusprechen.<br />
Kunst- und museumspädagogische Aktionen für Kinder,<br />
Jugendliche, Schulklassen und Familien bilden ab<br />
<strong>2012</strong> in intensiver Zusammenarbeit mit <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Schulen und Bildungseinrichtungen einen Angebotsschwerpunkt<br />
der Städtischen Galerie im Innen- und<br />
Außenbereich.<br />
Puppenspieler Josef Pretterer im Dialog mit den Galeriegästen.<br />
Baumaßnahmen<br />
Seite 95 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />
Foto:Galerie<br />
Um den hohen Grundwasserspiegel und die Nässe<br />
von den unter der Erde liegenden Mauerbereichen<br />
fernzuhalten, wird eine Außenentwässerung zwingend<br />
notwendig sein. Die Baumaßnahmen beginnen im<br />
Frühjahr <strong>2012</strong>.<br />
Depot der Städtischen Galerie<br />
Die Inventarisierung der Werke gewährleistet<br />
zukünftig eine spezielle Software. Die unter- und<br />
aufeinander Bezug nehmenden Module ermöglichen<br />
einen reibungslosen Datenaustausch und eine schnelle<br />
Kontrolle. Redundanzen und Mehrfacheingabe sind<br />
damit Geschichte. Aktuelle Informationen über Standorte<br />
von einzelnen Objekten, Objektbewegungen,<br />
Transport- und Versicherungsdetails sowie die gesamte<br />
Ausstellungshistorie sind dann jederzeit sichtbar. Die<br />
Übertragung der bisherigen Daten und Eingabe neuer<br />
Details erfolgt ab <strong>2012</strong>.
4. Kulturelles und Bildung<br />
4.6. <strong>Stadt</strong>archiv<br />
Das <strong>Stadt</strong>archiv ist das Informations- und Dokumentationszentrum<br />
zur Geschichte der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Gemäß seiner gesetzlichen Bestimmung, die im<br />
Bayerischen Archivgesetz von 1989 defi niert ist, hat<br />
das <strong>Stadt</strong>archiv die Aufgabe, Archivgut zu erfassen,<br />
zu übernehmen, auf Dauer zu verwahren und zu<br />
sichern, zu erhalten, zu erschließen, nutzbar zu<br />
machen und auszuwerten. So verwahrt das Archiv<br />
einerseits als Verwaltungseinrichtung das Schriftgut der<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung. Andererseits macht es als kultureller<br />
und wissenschaftlicher Dienstleistungsbetrieb das<br />
Archivgut für Forschung und Öff entlichkeit zugänglich.<br />
Personal<br />
Für das <strong>Stadt</strong>archiv als eines der sechs Sachgebiete<br />
des Kulturamts sind derzeit drei Ganztagsplanstellen<br />
vorgesehen, die Archivleitung, Archivsekretariat und<br />
Archivsachbearbeitung umfassen.<br />
Nach dem Ausscheiden des bisherigen Archivleiters<br />
im März 2010 ist das <strong>Stadt</strong>archiv seit Oktober <strong>2011</strong><br />
wieder mit drei Mitarbeitern, davon zwei in Teilzeit,<br />
besetzt. Dadurch können die Erschließungsarbeiten an<br />
den Archivbeständen wieder intensiviert werden. Außerdem<br />
unterstützen ehrenamtliche und freiberufl iche<br />
Mitarbeiter das <strong>Stadt</strong>archiv bei seiner Arbeit.<br />
Die Mitarbeiterinnen des <strong>Stadt</strong>archivs (v.li.): Andrea Dankl,<br />
Anita Schmich, Tina Buttenberg. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 96<br />
Benützung<br />
Die schriftlichen Anfragen sowie die Zugriff e auf<br />
die Homepage des <strong>Stadt</strong>archivs sind im Vorjahresvergleich<br />
um rund 20 % gestiegen (schriftlich: 454,<br />
Homepage: 150.135). Dies ist vor allem auf die Übernahme<br />
der Standesregister und den Ausbau des Angebots<br />
auf der Homepage zurückzuführen. Telefonische<br />
Anfragen wurden an das Archiv 1005-mal gestellt, das<br />
bedeutet einen Zuwachs um 10 %. Die persönlichen<br />
Archivbesuche sind im Vergleich zum Vorjahr in etwa<br />
gleich geblieben (685).<br />
Durch die Verstärkung im Team können die Öff nungszeiten<br />
ab Januar <strong>2012</strong> um einen zusätzlichen Tag auf<br />
drei Öff nungstage erweitert werden: Mittwoch und<br />
Donnerstag 9 - 12 und 14 - 16 Uhr sowie Freitag<br />
9 - 12 Uhr.<br />
Archivbestände<br />
Die Aktenabgaben der Registratur konnten fortlaufend<br />
gesichtet, ausgesondert und in den Bestand eingearbeitet<br />
werden. Somit wurde der über die Archivdatenbank<br />
recherchierbare Bestand auch im letzten Jahr<br />
laufend weiter ausgebaut und umfasst rund 181.000<br />
Objekte.<br />
Die datenschutzrechtlich nicht relevanten Datensätze<br />
stehen den Archivkunden über die Online-Datenbank<br />
auf der Archivhomepage zur Recherche zur Verfügung<br />
(111.873 Hits).<br />
Aufbau der digitalen<br />
dokumentarischen Sammlung<br />
Aus Gründen der Platzökonomie und des Recherchekomforts<br />
wird die Auswertung der regionalen<br />
Zeitungen seit dem 1.1.2009 nur noch digital durchgeführt.<br />
Dazu wird jeder relevante Artikel in der<br />
Archivdatenbank bibliographisch erfasst und mit der<br />
entsprechenden Zeitungsseite verknüpft. Die <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Zeitungen Oberbayerisches Volksblatt,
Blickpunkt, Echo und Pressewoche stellen dem Archiv<br />
die Ausgaben als pdf-Dateien zur Verfügung.<br />
Die Zeitungen der Jahre 2009, 2010 und <strong>2011</strong> sind nun<br />
fast vollständig nachbearbeitet. Über 13.000 Zeitungsartikel<br />
kann das Archiv auf diesem Weg bis jetzt<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Film- und Tonarchiv<br />
Das Film- und Tonarchiv des <strong>Stadt</strong>archivs beinhaltet<br />
neben allgemeinen historischen Themen vor allem<br />
Materialien zur <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>- und der Regionalgeschichte.<br />
Dabei handelt es sich um verschiedenste<br />
Medienarten wie z.B. VHS-Kassetten, CD´s, Filme, Tonbänder,<br />
Schallplatten und Kassetten.<br />
Um die über 300 Medien mit <strong>Rosenheim</strong>-Bezug auf<br />
Dauer zu sichern und einfach nutzen zu können wurde<br />
dieser Bestand durch eine Fachfi rma bearbeitet und<br />
digitalisiert.<br />
Historische Baupläne<br />
In Zusammenarbeit mit dem Bauordnungsamt konnten<br />
die ältesten Baupläne von denkmalgeschützten<br />
Gebäuden gesichert werden. Auf Grund der häufi gen<br />
Benutzung befi nden sich die Baupläne teilweise in<br />
einem sehr schlechten Zustand. Um künftig weitere<br />
Schäden am Original zu vermeiden wurden insgesamt<br />
472 historische, zum Teil aufwändig gestaltete Baupläne<br />
aus den Bauplanakten in der Registratur extrahiert.<br />
Anschließend wurden diese restauriert, kopiert, erfasst<br />
und in den Archivbestand aufgenommen.<br />
Nachlässe<br />
Um das amtliche Schriftgut zu ergänzen und somit<br />
einen anderen Blickwinkel zu dokumentieren, archiviert<br />
das <strong>Stadt</strong>archiv Nachlässe von Vereinen<br />
und wichtigen <strong>Rosenheim</strong>er Personen. Auch <strong>2011</strong><br />
konnten wieder einige interessante Nachlässe in den<br />
Bestand aufgenommen werden.<br />
So wurde dem <strong>Stadt</strong>archiv der umfangreiche Nachlass<br />
von Elisabeth Stechl (1929-2004) überlassen. Über 30<br />
Jahre lang engagierte sie sich als eine Hauptakteurin<br />
gegen den Bau des geplanten Atomkraftwerkes in<br />
Marienberg.<br />
Frau Stechl war viele Jahre im <strong>Rosenheim</strong>er Forum für<br />
Städtebau und Umweltfragen aktiv. Für ihr Engagement<br />
im Bereich des Umweltschutzes erhielt sie unter<br />
anderem 1999 das Ehrenzeichen des Bayerischen<br />
Ministerpräsidenten.<br />
Der bereits im <strong>Stadt</strong>archiv vorhandene Nachlass des<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Arztes und Alpenvereinsvorsitzenden<br />
Dr. Julius Mayr wurde durch eine weitere Schenkung<br />
mit Briefen der Künstler Wilhelm Leibl, Johann Sperl<br />
und Max Liebermann ergänzt.<br />
Außerdem wurde dem <strong>Stadt</strong>archiv der Nachlass der<br />
Ortsnamenforscherin Marianne Zebhauser (1927-<br />
2009) überlassen. In 20jähriger Archiv- und Feldforschungsarbeit<br />
hat sie die Ortsnamen des Altlandkreises<br />
<strong>Rosenheim</strong> erforscht. Im Hauptbestandteil ist<br />
daraus eine drei Karteikästen umfassende Ortsnamenkartei<br />
entstanden. Den Nachlass ergänzen Kartenmaterial<br />
sowie eine Materialsammlung.<br />
Gedenktafel<br />
Auf Anregung des <strong>Stadt</strong>rates Franz Weiland hat das<br />
<strong>Stadt</strong>archiv in Zusammenarbeit mit <strong>Stadt</strong>heimtpfl eger<br />
Karl Mair eine Gedenktafel für Personen erarbeitet, die<br />
sich in besonderer Weise um die Archiv- und Heimatpfl<br />
ege verdient gemacht haben. Diese wurde im<br />
Lesesaal des Archivs angebracht (Bild folgende Seite).<br />
Bauliches<br />
Neugestaltung des Außenbereichs<br />
Die durch Vandalismus zerstörte Außenbeschriftung<br />
des Archivs muss dringend ersetzt werden. Um<br />
die Situation vor dem Eingang zu verbessern soll im<br />
Seite 97 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
4. Kulturelles und Bildung<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 98<br />
Zuge dieser Maßnahme der Schaukasten von seinem<br />
Standort direkt vor dem Gebäude entfernt und seitlich<br />
neben der neuen Beschilderung aufgestellt werden.<br />
Archivpädagogik<br />
Im Bereich der Archivpädagogik gab es wegen der<br />
personellen Situation Einschränkungen im Angebot.<br />
Zwar wurden Schüler bei ihren Recherchearbeiten im<br />
<strong>Stadt</strong>archiv nach wie vor von den Archivmitarbeitern<br />
betreut, der Schülerwettbewerb „Geschichte Erleben“<br />
konnte aber im Schuljahr 2010/11 nicht durchgeführt<br />
werden. Zukünftig ist es geplant den Wettbewerb mit<br />
einer neuen Konzeption wieder durchzuführen.<br />
Veranstaltungen<br />
Höhepunkt der Veranstaltungen im Jahr <strong>2011</strong> waren<br />
die in Zusammenarbeit mit Ernst Schusser vom Volksmusikarchiv<br />
Bruckmühl durchgeführten Angebote.<br />
Promenadenkonzerte<br />
Bei der Landesgartenschau 2010 haben wir die vom<br />
damaligen <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>musikmeister Franz<br />
Xaver Berr (1852-1925) eingeführten Promenadenkonzerte<br />
wieder aufl eben lassen. Vielfach wurde an die<br />
<strong>Stadt</strong> der Wunsch nach Weiterführung dieser geselligen<br />
Konzerte herangetragen.<br />
Durch die großzügige Unterstützung von <strong>Stadt</strong>marketing<br />
und Wirtschaftlichem Verband konnten in<br />
Zusammenarbeit mit dem Volksmusikarchiv des Bezirks<br />
Oberbayern und dem Kulturamt im Riedergarten<br />
zwei sonntägliche Promenadenkonzerte veranstaltet<br />
werden.<br />
Beim ersten Konzert am 17. Juli präsentierte die Kirchdorfer<br />
Streichmusik (Ltg. W. Forstner) Tanz- und Unterhaltungsmusik<br />
für Klarinetten, Geigen und Trompeten<br />
aus der Zeit um 1900. Wie vor 100 Jahren erklangen<br />
Walzer, Polkas und Unterhaltungsmusik im Rieder-
Das Promenadenkonzert im Riedergarten. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />
garten. Dazwischen sangen die Besucher gemeinsam<br />
Volkslieder. Das zweite Konzert stand unter dem Titel<br />
„<strong>Rosenheim</strong>er Musik und Lieder zum Herbstfestjubiläum“.<br />
Zur Erinnerung an die <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Volksfestmusik vor dem Ersten Weltkrieg spielte eine<br />
neunstimmige Blechmusik des Volksmusikarchivs<br />
Märsche, Walzer, Polkas und Unterhaltungsmusik aus<br />
den Notenhandschriften von Franz Xaver Berr. Dazwischen<br />
sangen die Besucher einige Volksfestlieder, die<br />
der <strong>Rosenheim</strong>er Stammtischdichter Michl Kaempfel<br />
(1870-1944) ab 1900 auf bekannte Melodien getextet<br />
hat.<br />
Beide Veranstaltungen verliefen sehr erfolgreich und<br />
sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.<br />
Moritatensingen<br />
Jedes Jahr im Juli veranstaltet das <strong>Stadt</strong>archiv zusammen<br />
mit dem Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern<br />
ein Moritatensingen als Matinee auf dem Max-Josef-<br />
Platz. Mit Balladen, Moritaten, lustigen Gesängen und<br />
Ereignisliedern laden die Moritatensänger alle Besucher<br />
zum Mitsingen oder Zuhören ein. Dazu werden kleine<br />
Taschenliederheftchen verteilt. Wegen der schlechten<br />
Witterung musste das Singen im Jahr <strong>2011</strong> kurzerhand<br />
Erfreut sich immer großen Zuspruchs: das Moritatensingen<br />
unter dem Mittertor. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />
in den schützenden Durchgang des Mittertores verlegt<br />
werden.<br />
Tagung der Archivpfl eger<br />
Am 18. Oktober fand eine Tagung der Archivpfl eger<br />
aus dem südlichen Oberbayern im <strong>Stadt</strong>archiv<br />
statt. Der Leiter des Staatsarchivs München, Dr. Peter<br />
Fleischmann, lud die Kreisarchivpfl eger zu einem<br />
Kennenlernen und Erfahrungsaustausch ein. Nach<br />
interessanten Gesprächen am Vormittag besichtigten<br />
die Teilnehmer nachmittags noch das <strong>Stadt</strong>archiv.<br />
Historischer <strong>Stadt</strong>kalender <strong>2012</strong><br />
In bewährter Weise hat <strong>Stadt</strong>heimatpfl eger Karl Mair<br />
für das <strong>Stadt</strong>archiv den Kalender „Bilder aus Alt-<strong>Rosenheim</strong>“<br />
für das Jahr <strong>2012</strong> zusammengestellt.<br />
Die erklärenden Texte zu den Bildern wurden sorgfältig<br />
aus alten Akten und zeitgenössischen Zeitungsberichten<br />
recherchiert und stellen die Bilder damit zusätzlich<br />
in einen historischen Kontext.<br />
Seite 99 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />
Zahlen: Stand Okt. <strong>2011</strong>.
4. Kulturelles und Bildung<br />
Das Titelbild zeigt das Volksfest im Jahr 1909. Foto: <strong>Stadt</strong>archiv<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 100
Seite 101 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
5. Sicherheit und Ordnung<br />
5.0. Vorwort<br />
. Foto: G. Ziehr<br />
„Stell Dir vor, Du drückst und alle drücken sich“.<br />
Unter diesem Motto startete im Herbst diesen Jahres<br />
der Landesfeuerwehrverband Bayern eine Imagekampagne<br />
zur Mitgliedergewinnung.<br />
Gott sei Dank drücken sich unsere aktiven Feuerwehrmänner<br />
und Feuerwehrfrauen nicht, wenn der Alarm<br />
geht. Neben vielen unterschiedlichen Einsätzen im zurückliegenden<br />
Jahr waren die Hilfs- und Rettungsorganisationen<br />
in der <strong>Stadt</strong> am Tag vor Fronleichnam<br />
besonders gefordert, als am Nachmittag über dem<br />
Zentrum und dem südlichen <strong>Stadt</strong>teil ein infernalischer<br />
Hagelsturm Straßen unpassierbar machte und große<br />
Sachschäden anrichtete.<br />
Gerade dieses Ereignis hat mir wieder deutlich<br />
gemacht, wie beruhigend es für uns Bürgerinnen<br />
und Bürger ist, dass unsere Feuerwehren solche und<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 102<br />
vielfältige andere Schadenslagen kompetent und mit<br />
vollem Einsatz beherrschen. Dieses ehrenamtliche<br />
Engagement ist nicht selbstverständlich, zumal „Feuerwehrler“<br />
zu sein nicht nur projektbezogen und auf<br />
einen absehbaren Zeitraum angelegt ist. Aufgrund der<br />
notwendigen Ausbildung ist die langfristige Bindung<br />
notwendig und Gott sei Dank noch weitgehend vorhanden.<br />
Obwohl bei den sechs Feuerwehren im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
zur Zeit doch insgesamt 417 ehrenamtliche<br />
Feuerwehrleute aktiv sind, sehen die Verantwortlichen<br />
unserer Wehren in der gezielten Werbung von<br />
Feuerwehr interessierten jungen Menschen eine<br />
wichtige Aufgabe für die Zukunft. Selbst wenn sich der<br />
sog. demographische Wandel mit niedrigen Geburtenraten<br />
in unserer Region nicht so stark auswirken wird,<br />
wie in anderen Landesteilen, kann sich die meist noch<br />
gute Nachwuchssituation schnell ändern.<br />
Es kommt darauf an, möglichst frühzeitig entgegen<br />
zu steuern. Die „Kampagne zur Nachwuchsförderung<br />
bei den freiwilligen Feuerwehren“ leistet hierzu einen<br />
wichtigen Beitrag.<br />
Die <strong>Stadt</strong> begrüßt und unterstützt die bis 2013 angelegte<br />
Imagekampagne für die Freiwilligen Feuerwehren,<br />
denn der Bestand einer starken Feuerwehr auch in<br />
der Zukunft ist ein wesentlicher und unverzichtbarer<br />
Bestandteil des Rettungs- und Sicherheitskonzepts<br />
unserer <strong>Stadt</strong>.<br />
Hermann Koch Dezernent III
5.1. Aktuelles aus dem Ordnungsamt<br />
Oliver Horner, Amtsleiter Sicherheit und Ordnung. Foto: Ziehr<br />
<strong>Rosenheim</strong> ist eine lebendige <strong>Stadt</strong> mit vielen Festen<br />
und Veranstaltungen, im Amtsdeutsch „öff entliche<br />
Vergnügungen“ genannt.<br />
Auch wenn die Besucher eines Festes davon wenig<br />
mitbekommen und dort unbeschwert ihre Freizeit<br />
genießen können, so fi nden „hinter den Kulissen“<br />
vielfältige sicherheitsbehördliche Aktivitäten statt, die<br />
teilweise auch schon Monate vorher beginnen.<br />
Am Beispiel der Jubiläumswiesn <strong>2011</strong> wird das breite<br />
Aufgabenspektrum der öff entlichen Sicherheit und<br />
Ordnung deutlich.<br />
Schutz der Gäste<br />
Auch wenn das Thema Sicherheit der Besucher stets<br />
ein wichtiger Bestandteil vergangener Herbstfestveranstaltungen<br />
war, so zeigten die dramatischen Ereignisse<br />
auf der Duisburger Loveparade im vergangenen Jahr,<br />
wie schnell eine unzureichende Planung oder die<br />
nachlässige Umsetzung von Aufl agen, gerade bei Massenveranstaltungen,<br />
zur Katastrophe führen können.<br />
Sicher sind die Verhältnisse in Duisburg nicht unbedingt<br />
mit denen in <strong>Rosenheim</strong> vergleichbar aber<br />
dennoch waren die Medienberichte von Menschen in<br />
Panik und verunglückten Personen Anlass genug, die<br />
Vorkehrungen für die Großveranstaltung <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Herbstfest, das immerhin regelmäßig von<br />
rund einer Million Gästen besucht wird, zu überprüfen<br />
und zu überarbeiten.<br />
Letztlich entstand heuer in konstruktiver Zusammenarbeit<br />
mit den betroff enen Akteuren ein neues<br />
Sicherheitskonzept, das primär der Vermeidung aber<br />
auch der Bewältigung verschiedener denkbarer Sicherheitsstörungen,<br />
wie Paniksituationen, Unfällen oder<br />
Unwetterereignissen, Rechnung trägt.<br />
In diesem Zusammenhang wurden u. a. Ansprechpartner,<br />
Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten, Meldewege,<br />
Vorgehensweisen, diverse Vorkehrungen (u.a. personelle<br />
Aufstockung der einzelnen Sicherheitsdienste,<br />
Einrichtung einer Notbeleuchtung mit Notstromversorgung<br />
für das Festgelände) gesondert sowohl für den<br />
Festveranstalter, als auch für die Brauereien/Festwirte<br />
schriftlich fi xiert und an die betroff enen Stellen verteilt.<br />
Der Veranstalter und die Brauereien/Festwirte<br />
setzten diese Vorgaben dann in die Praxis um.<br />
Ebenso wurde der seit Jahren vorhandene Sondereinsatzplan<br />
für im Katastrophenfall beteiligte Behörden<br />
und Hilfsorganisationen, der u. a. Vorgehensweisen<br />
bei Großschadensereignissen festlegt, wie jedes Jahr<br />
aktualisiert und ebenfalls den betroff enen Stellen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Das Amt für Sicherheit und Ordnung, als zuständige<br />
Genehmigungs- und Sicherheitsbehörde, geht nunmehr<br />
davon aus, dass mit diesem Konzept eine weitere<br />
Verbesserung in Punkto Sicherheit für die Besucher des<br />
Festes gelungen ist, auch wenn sicher nicht alle Risiken<br />
gänzlich auszuschließen sind.<br />
Schutz der Nachbarn<br />
Das Sprichwort „Des Einen Freud, des Andern Leid….“<br />
bewahrheitet sich jedes Jahr auch im Zusammenhang<br />
mit dem <strong>Rosenheim</strong>er Herbstfest aufs Neue.<br />
So wirkt sich diese insgesamt sicherlich positive<br />
Großveranstaltung gerade für viele Bewohner der<br />
Seite 103 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
5. Sicherheit und Ordnung<br />
umliegenden Straßen der Loretowiese leider jedes Jahr<br />
auch nachteilig aus. Auch wenn sich der Großteil der<br />
zu- und abströmenden Gäste ganz normal benimmt,<br />
so führt das Fehlverhalten einiger Besucher zu<br />
teils massiven Beeinträchtigungen des gesamten<br />
Wiesnumfeldes. Zugeparkte Grundstückseinfahrten,<br />
Lärm, Sachbeschädigungen, wildes Urinieren und<br />
andere Verschmutzungen sind nur einige Beispiele in<br />
diesem Zusammenhang.<br />
Um hier Abhilfe zu schaff en, lud die <strong>Stadt</strong> die betroffenen<br />
Bürger am Jahresanfang zu einer Versammlung<br />
ins Rathaus ein und setzte, als Ausfl uss dieser<br />
Veranstaltung, erstmalig für das Herbstfest <strong>2011</strong> u. a.<br />
folgende Verbesserungsmaßnahmen um:<br />
– Einrichtung einer Beschwerdehotline mit<br />
einheitlichem Ansprechpartner<br />
– Erweiterung der Einsatzzeiten der Verkehrsüberwachung<br />
– Aufstellen von zwei WC-Containern im Wiesnumfeld<br />
(am Salzstadel und an der Herbststraße)<br />
– Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes im<br />
Umfeld der WC-Container<br />
– Ausweitung der Innenstadtreinigung<br />
– Einfahrts- und Halteverbote in einigen<br />
Anliegerstraßen.<br />
Um den Leidensdruck der Anwohner zu minimieren wurden <strong>2011</strong><br />
erstmals zwei WC-Container im Umfeld der Wiesn aufgestellt.<br />
Foto: Fachamt<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 104<br />
Aus Sicht des Amtes für Sicherheit und Ordnung, das<br />
diese Maßnahmen im Wesentlichen umsetzte und<br />
koordinierte, war eine positive Entwicklung im Sinne<br />
der betroff enen Anwohner festzustellen. Die Aktivitäten<br />
in diesem Zusammenhang haben sich auf alle<br />
Fälle bewährt und werden voraussichtlich auch künftig<br />
durchgeführt. Eine Anwohner-Nachbesprechung fand<br />
im November statt und bestätigte, dass die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
damit auf dem richtigen Weg ist.<br />
Schutz der Verbraucher<br />
Um den Besuchern auch einen unbeschwerten kulinarischen<br />
Genuss auf dem Herbstfest zu ermöglichen,<br />
sind die Beamten der Lebensmittelüberwachung<br />
(LÜ) ebenfalls stark eingebunden.<br />
Insbesondere bei den beiden großen Festzeltbetrieben<br />
wurde in Teilbereichen modernisiert und die Großküchen<br />
konnten durch begleitende Unterstützung<br />
bzw. Beratung der LÜ bereits in der Planungsphase<br />
auf einen guten und zeitgemäßen Standard gebracht<br />
werden. Ebenso unterlagen die anderen kleineren<br />
Verkaufs- und Imbissstände einer entsprechenden<br />
Überwachung im Sinne des Verbraucherschutzes.<br />
Für unbeschwerten Essgenuss sorgte die Lebensmittelüberwachung<br />
durch Kontrollen auf der Jubiläumswiesn. Foto: Fachamt
5.2. Feuerwehr | Integrierte Leitstelle<br />
Unwetterereignisse<br />
Schon das Wetterradar hatte nichts Gutes verheißen.<br />
Das, was sich da am Nachmittag des 22. Juni <strong>2011</strong><br />
von Westen her auf die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> zu bewegte,<br />
wurde auf den Bildschirmen in der Integrierten<br />
Leitstelle <strong>Rosenheim</strong> (ILS) tiefrot bis lila dargestellt.<br />
Das bedeutet „Warnung vor extremem Unwetter“ und<br />
war angesichts eines heißen Tages mit bis zu 32 Grad<br />
zunächst nicht vorstellbar. Was dann aber gegen 15.30<br />
Uhr in nur einer knappen Viertelstunde in <strong>Rosenheim</strong><br />
und später dann weiter östlich im Landkreis vor allem<br />
in Riedering geschah, machte die Warnung verständlich.<br />
Die Folgen des Hagelsturms bescherten den<br />
Feuerwehren stundenlange intensive Einsätze. Was damals<br />
noch niemand wusste: diese Einsätze waren nur<br />
der Auftakt für eine Serie von Unwettereinsätzen,<br />
die viele Feuerwehren in <strong>Stadt</strong>- und Landkreis in den<br />
folgenden knapp drei Wochen meistern mussten.<br />
An diesem Tag zogen nach extrem heißen und<br />
drückenden Stunden gegen 15.00 Uhr schwarze,<br />
drohende Wolken auf. Etwa eine halbe Stunde später<br />
entlud sich diese „Unwetterwalze“ vor allem über dem<br />
Zentrum von <strong>Rosenheim</strong> und den südlichen <strong>Stadt</strong>teilen<br />
in einem infernalischen Hagelsturm. Er deckte<br />
Häuser ab, ließ Ampelanlagen umstürzen, warf<br />
Wohnwagen und LKW-Anhänger um und entwur-<br />
zelte vor allem zahllose, auch große Bäume. Wie enorm<br />
die Wucht des Sturmes war zeigte auch, dass viele<br />
Bäume zwar nicht entwurzelt, aber einfach „abgedreht“<br />
wurden, so, als hätte sie ein Mini-Wirbelsturm erwischt.<br />
Dieser Unwetterwalze folgte – wie es ein Polizeisprecher<br />
ausdrückte – umgehend eine „Notrufwalze“.<br />
Sowohl in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums<br />
Oberbayern Süd in <strong>Rosenheim</strong> als auch in der Integrierten<br />
Leitstelle auf dem Gelände der <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Hauptfeuerwache gingen die Notrufe im Sekundentakt<br />
ein. Die Rufbereitschaft der Integrierten Leitstelle<br />
wurde ausgelöst und das Personal von normalerweise<br />
fünf auf 13 Disponenten aufgestockt. 1400 Notrufe<br />
gingen in der ILS ein, die nach Priorität abgearbeitet<br />
wurden. Trotzdem waren Wartezeiten nicht zu vermeiden;<br />
zu viele Notrufe wurden auf einmal<br />
abgesetzt.<br />
Zahllose entwurzelt, abgeknickte und abgedrehte Bäume hinterließ der verheerende Hagelsturm vom Juni <strong>2011</strong>. Fotos: Fachamt<br />
Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Rosenheim</strong> und alle fünf<br />
<strong>Stadt</strong>teilfeuerwehren waren mit insgesamt 220<br />
Kräften bis tief in die Nacht dabei, zusammen mit<br />
Mitarbeitern des städtischen Baubetriebshofes und der<br />
<strong>Stadt</strong>gärtnerei die schlimmsten Schäden zu beseitigen.<br />
In der ehemaligen Einsatzzentrale in der Hauptfeuerwache<br />
wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet.<br />
Von dort aus wurden die Einsatzkräfte zu den jewei-<br />
Seite 105 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
5. Sicherheit und Ordnung<br />
ligen Schadensplätzen geschickt. Etwa 240 Einsätze<br />
mussten die <strong>Rosenheim</strong>er Feuerwehrler in den Stunden<br />
nach dem Unwetter bewältigen. Dazu gehörte die<br />
Befreiung von Menschen, die durch umgestürzte Bäume<br />
in ihren Autos eingeschlossen wurden, dabei zum<br />
Glück aber keine Verletzungen erlitten. Einem Mehrfamilienhaus<br />
in der Traberhofstraße wurde die komplette<br />
Dachabdeckung auf etwa 60 Meter weggerissen und<br />
gegen ein Nachbarhaus geschleudert. <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Feuerwehrleute sicherten das off ene Dach mit einer<br />
großen Plane noch rechtzeitig, bevor eine weitere<br />
Regenwalze über die <strong>Stadt</strong> tobte, die allerdings keine<br />
größeren Schäden mehr anrichtete. Unterführungen<br />
und Straßen wurden überfl utet, weil viele Gullys<br />
durch heruntergerissenes Laub und Hagelkörner<br />
verstopft wurden. Auch die Eisenbahnlinien von<br />
<strong>Rosenheim</strong> nach Salzburg und nach Kufstein waren<br />
unterbrochen, weil Bäume Oberleitungen heruntergerissen<br />
hatten oder auf den Gleisen lagen.<br />
Zusätzlich zu diesen Einsätzen wurden Feuerwehr<br />
und Rettungsdienst durch einen krassen Fall von<br />
missbräuchlichem Notruf gebunden. Ein Mann<br />
hatte seinen Sohn als vermisst gemeldet, der zum<br />
Zeitpunkt des Unwetters im Happinger-Au-See im<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Naherholungsgebiet geschwommen sein<br />
soll. Feuerwehr und Wasserwacht machten sich unter<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 106<br />
erschwerten Bedingungen auf die Suche, weil der<br />
Straßenzugang zu dem See wegen der vielen umgestürzten<br />
Bäume zu diesem Zeitpunkt nicht möglich<br />
war. So fl og der Rettungshubschrauber „Christoph 1“<br />
aus München Taucher direkt an den See, die Besatzung<br />
des Hubschraubers hatte zuvor den Notarzt und den<br />
Rettungsassistenten an einer Einsatzstelle in Riedering<br />
nur kurz abgesetzt und war dann weiter an den See<br />
gefl ogen. Sogar Taucher der Berufsfeuerwehr München<br />
kamen an den See; der Bub wurde aber nicht gefunden.<br />
Sein „Vater“ hatte sich nach dem Notruf nicht mehr<br />
gemeldet, war auch nicht am Einsatzort anzutreff en.<br />
Auch der Appell per Radio, sich zu melden, hatte keinen<br />
Erfolg. Inzwischen steht fest, dass die Alarmierung<br />
böswillig war. Zwei Stunden danach wurde die Suche<br />
nach dem Buben eingestellt.<br />
Da viele Bereiche gerade im Naherholungsgebiet<br />
im <strong>Rosenheim</strong>er Süden wegen der zahllosen<br />
Die Bewältigung von Katastropheneinsätzen gemeinsam üben, um im Ernstfall gerüstet zu sein, war das Ziel der „Terrex <strong>2011</strong>“.<br />
Fotos: Fachamt<br />
umgestürzten Bäume nicht mehr per Fahrzeug<br />
zu erreichen waren, machten Feuerwehrleute zu Fuß<br />
Kontrollgänge, um sicherzustellen, dass sich dort keine<br />
hilfsbedürftigen Menschen mehr aufhielten. Die Arbeit<br />
der <strong>Rosenheim</strong>er Feuerwehrleute wurde noch am<br />
Abend von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer gewürdigt.<br />
Sie ließ sich in der ILS, in der Koordinierungs-
stelle und danach an verschiedenen Schwerpunkt-Einsatzstellen<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet über Arbeit und Erfolge der<br />
eingesetzten Hilfskräfte informieren.<br />
Die Aufräumarbeiten waren noch in vollem Gange, als<br />
genau eine Woche später stundenlanger Starkregen<br />
mit bis zu 100 Litern pro Quadratmeter über die Region<br />
zog. Erneut setzten die Wassermassen zahlreiche Häuser<br />
und Straßen unter Wasser. Der Hochwasserpegel<br />
der Mangfall erreichte kurzzeitig Meldestufe 1.<br />
Katastrophenschutz<br />
Von 05. - 07. Juli <strong>2011</strong> beteiligte sich die Führungsgruppe<br />
Katastrophenschutz (FüGK) der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
an der länderübergreifenden Rahmenübung der<br />
Bundeswehr „TERREX <strong>2011</strong>“. Ziel dieser trinationalen<br />
Veranstaltung war ein gemeinsames Üben der zivilmilitärischen<br />
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />
grenznahen und grenzüberschreitenden Katastrophenhilfe.<br />
Als theoretisches Szenario dienten dabei eine ausgedehnte<br />
Hochwasserlage sowie mehrere Erdbeben<br />
im gesamten Voralpenland. Die in der FüGK zusammenarbeitenden<br />
Vertreter der <strong>Stadt</strong>, der Hilfsorganisationen,<br />
der Polizei und der Bundeswehr versuchten<br />
dabei ebenso wie ihre Kollegen in Österreich und der<br />
Schweiz, die angenommenen Folgen einer solchen<br />
Naturkatastrophe zu bewältigen.<br />
Für nächstes Jahr ist an den „Schadenhotspots“ dieser<br />
Übung, die jedoch allesamt im Landkreis liegen, eine<br />
Vollübung unter aktiver Beteiligung der Hilfsorganisationen<br />
geplant.<br />
Integrierte Leiststelle <strong>Rosenheim</strong> – ILS<br />
Am 14.10.<strong>2011</strong> wurde durch den Bayerischen Innenminister<br />
Joachim Herrmann die Datenschnittstelle<br />
zwischen der Polizeieinsatzzentrale und der Integrierten<br />
Leitstelle <strong>Rosenheim</strong> (ILS) offi ziell in Betrieb<br />
genommen.<br />
Eine neue Technik sorgt jetzt dafür, dass Polizei und<br />
Rettungskräfte noch schneller am Unglücksort sind.<br />
Dank der Schnittstelle gibt es nun eine Vernetzung<br />
zwischen den Notrufsystemen von Polizei und der<br />
ILS, die für die Alarmierung von Feuerwehren und<br />
Rettungsdiensten zuständig ist.<br />
Wer die Telefonnummer 110 wählt, wird zur Einsatzzentrale<br />
der Polizei geroutet. Unter dem Notruf<br />
112 sind die Integrierten Leitstellen zu erreichen.<br />
Bislang erfolgte der Informationsaustausch zwischen<br />
der polizeilichen Einsatzzentrale und der ILS über Telefon<br />
oder per Telefax. Ein Beamter erhielt einen Notruf,<br />
legte im Einsatzleitsystem der Polizei einen Datensatz<br />
an und löste damit einen Polizeieinsatz aus. Danach<br />
griff er zum Telefon und verständigte die Integrierte<br />
Leitstelle, die wiederum Feuerwehr und Rettungsdienst<br />
alarmierte. Wertvolle Zeit ging verloren und immer<br />
bestand die Gefahr, dass es dabei zu Missverständnissen<br />
kam.<br />
Schnelle und exakte Alarmierung im Notfall gewährleistet<br />
die neue ILS. Foto: Fachamt<br />
Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Mit einem<br />
einfachen Mausklick kann der Polizeibeamte nun<br />
die Informationen ohne Zeitverlust in das Einsatzleitsystem<br />
der ILS übertragen. Dort kommen die Daten<br />
so an, dass der ILS-Disponent sie einfach in seinem<br />
Seite 107 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
5. Sicherheit und Ordnung<br />
Programm weiterverarbeiten kann. „Damit können die<br />
Einsatzkräfte schnell, effi zient und gezielt disponiert<br />
werden“, lobte Innenminister Herrmann.<br />
Brandschutzunterweisung | Brandschutzerziehung<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden von den Fachwarten für die<br />
Brandschutzerziehung der Hauptfeuerwache ca.<br />
500 Kinder und Jugendliche mit ihren Betreuern<br />
und Lehrern auf dem Gebiet der Brandverhütung<br />
unterrichtet. Auch die <strong>Stadt</strong>teilfeuerwehren sind<br />
sehr aktiv auf diesem Gebiet. Sie unterwiesen ca. 240<br />
Kinder. Hinzu kommen noch über 200 Erwachsene,<br />
die bei Betriebsunterweisungen über die richtige<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 108<br />
Handhabung von Feuerlöschern und Maßnahmen<br />
zur Schadenvermeidung bzw. -verminderung u.a. mit<br />
einem Brandsimulationsgerät geschult wurden.<br />
Zusätzlich waren die Fachwarte beim Programm<br />
„Jugend im Rathaus“ sowie am Aktionstag der <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
„Treff punkt Bibliothek“ vor Ort und informierten<br />
die Besucher über die Aufgaben und Tätigkeiten der<br />
Feuerwehr. Auch der Aspekt der Schadenverhütung<br />
und -minderung kam nicht zu kurz.<br />
Da sich bislang leider noch nicht alle Grundschulen<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> für die Brandschutzerziehung<br />
interessieren, ist es Ziel für <strong>2012</strong>, diese Schulen „mit ins<br />
Boot“ zu holen.
5.3. Verkehrswesen<br />
Manfred Orgler, Amtsleiter Verkehrswesen. Foto: G. Ziehr<br />
Verkehrsbehinderungen durch Straßenbaumaßnahmen<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war geprägt von reger Bautätigkeit im<br />
Hauptverkehrsstraßennetz. Besonders die Baumaßnahme<br />
in der Hubertusstraße führte zu großen<br />
Behinderungen im Verkehrsablauf im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
und zu vielerlei Beschwerden.<br />
Durch umfangreiche Leitungserneuerungen der<br />
<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> mit anschließendem Ausbau<br />
der Hubertusstraße im Abschnitt zwischen Prinzregentenstraße<br />
und Schützen-/ Wredestraße konnte die<br />
Hubertusstraße nur in Nord-Süd-Richtung von der Westerndorfer<br />
Straße in Richtung Brückenberg befahren<br />
werden.<br />
Der Verkehr in der Gegenrichtung – von Süden kommend<br />
– wurde großräumig bereits ab der Panorama-Kreuzung<br />
umgeleitet, über die Miesbacher Straße<br />
(St 2095), die Innsbrucker Straße und Rathaus- bzw.<br />
Prinzregentenstraße auf die Westerndorfer Straße.<br />
Dies hatte zum Leidwesen der Anwohner eine deutliche<br />
Verkehrszunahme auf der ausgewiesenen<br />
Umleitungsstrecke aber auch eine Erhöhung der<br />
Verkehrsbelastung auf den parallel zur Hubertusstraße<br />
verlaufenden Erschließungsstraßen zur Folge, die als<br />
kürzeste Umfahrung der Baustelle in nördliche Richtung<br />
benutzt wurden.<br />
Gerade die Baumaßnahme Hubertusstraße hat gezeigt,<br />
welche negativen Auswirkungen im gesamten<br />
städtischen Straßennetz auftreten, wenn eine Hauptverkehrsstraße<br />
durch längere Bautätigkeit nicht im<br />
gewohnten Umfang befahren werden kann.<br />
Diese Problematik wird sich leider auch im Jahr <strong>2012</strong><br />
nicht ändern, da im kommenden Jahr die Sanierung<br />
der Brücke über das Salzburger Gleis im Zuge der<br />
Innsbrucker Straße ansteht.<br />
Abschluss eines Kooperationsvertrages<br />
Am 04.10.<strong>2011</strong> hat Oberbürgermeisterin Gabriele<br />
Bauer in den Räumen der Kfz-Zulassungsbehörde des<br />
Landratsamtes <strong>Rosenheim</strong> einen Kooperationsvertrag<br />
„Erweiterte Zuständigkeit im Kfz-Zulassungswesen“<br />
unterschrieben.<br />
Neun Zulassungsstellen, hier die Zuständigen bei der Vertragsunterzeichnung,<br />
arbeiten nun dank des Kooperationsvertrages<br />
enger zusammen. Foto: J. Reisner<br />
Als Erweiterung des Dienstleistungs-Angebotes<br />
vor Ort und als Serviceerweiterung für die Bürger<br />
arbeiten die Zulassungsbehörden der Landkreise<br />
Seite 109 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
5. Sicherheit und Ordnung<br />
<strong>Rosenheim</strong>, Mühldorf, Traunstein, Miesbach, Bad Tölz-<br />
Wolfratshausen, Berchtesgaden, Garmisch-Partenkirchen,<br />
München-Land und die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> nach<br />
Abschluss des Kooperationsvertrages noch enger<br />
zusammen.<br />
Entsprechend dem Grundgedanken des eGovernment-Konzeptes,<br />
„nicht der Bürger, sondern die Daten<br />
sollen laufen“, wird es zukünftig möglich sein, dass die<br />
Bürger die Zulassung ihres Kraftfahrzeuges nicht<br />
mehr nur bei der für den Wohnsitz/Betriebssitz des<br />
Fahrzeughalters zuständigen Zulassungsbehörde,<br />
sondern bei jeder der teilnehmenden Zulassungsbehörden<br />
beantragen können.<br />
Die Fahrzeuge bekommen, egal bei welcher Zulassungsbehörde<br />
sie zugelassen werden, immer ein Kennzeichen<br />
der für den Wohnsitz/Betriebssitz zuständigen<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 110<br />
Zulassungsbehörde. Somit bleibt die Reservierung<br />
von Wunschkennzeichen erhalten.<br />
Insbesondere Kraftfahrzeughändler, Versicherungsvertreter<br />
und Zulassungsdienste werden diesen<br />
Service, Zulassungsvorgänge von mehreren Zulassungsbezirken<br />
bei einer der teilnehmenden Behörden<br />
zu erledigen, gerne wahrnehmen. Privatpersonen<br />
können zukünftig das Kraftfahrzeug auch am Ort ihres<br />
Arbeitsplatzes anmelden. Weniger und kürzere Wege,<br />
damit verminderter CO2-Ausstoß und Bezinkosteneinsparungen<br />
sind ein positiver Nebeneff ekt.<br />
Um den zu erwarten Kundenandrang ohne längere<br />
Wartezeiten zu bewältigen, bietet die Zulassungsbehörde<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> neben der bereits schon<br />
jetzt angebotenen Terminreservierung im Internet,<br />
zukünftig einen eigenen „Händlerschalter“ in Westerndorf<br />
St. Peter an.
5.4. <strong>Rosenheim</strong>er Friedhöfe<br />
Die neue Bestattungsform in einem Kolumbarium,<br />
die nunmehr im denkmalgeschützten alten Leichenhaus<br />
des Friedhofes angeboten werden kann, scheint<br />
sehr gut angenommen zu werden. Jedenfalls sind<br />
bereits sieben Grabkammern wenige Wochen nach<br />
Fertigstellung belegt.<br />
Angesicht eines stetig steigenden Anteils der Feuerbestattungen<br />
– derzeit sind ca. 55 % Urnenbestattungen<br />
– konnte die Nachfrage nach Urnenbestattungsplätzen<br />
kaum befriedigt werden. Nunmehr stehen 60 Urnenkammern<br />
für die Aufnahme von jeweils zwei<br />
Urnen zur Verfügung, die in einem ersten Bauabschnitt<br />
in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde im<br />
nördlichen Seitenfl ügel des alten Leichenhauses<br />
geschaff en wurden.<br />
Die Urnenwand im Kolumbarium... und die beispielhafte<br />
Beschriftung einer Grabplatte. Fotos: P. Schlecker<br />
Erweiterungsmöglichkeit für weitere 100 Kammern<br />
in diesem Raum können bei Bedarf kurzfristig realisiert<br />
werden. Sind auch sie belegt, lassen sich in einem<br />
zweiten Bauabschnitt im südlichen Seitenfl ügel die<br />
selbe Anzahl an Kammern realisieren.<br />
In einem dritten Bauabschnitt stehen Hauptraum und<br />
Vorraum für Umbau und Sanierung an, inklusive der<br />
Wiederherstellung des historischen Aussehens dieser<br />
Räume. Dort werden dann Schmuckurnen in off enen<br />
Regalnischen untergebracht.<br />
Mit dem Kolumbarium ist es nicht nur gelungen, das<br />
alte Leichenhaus in seiner historischen Bausubstanz zu<br />
erhalten, sondern auch eine neue zeitgemäße Nutzung<br />
zu fi nden. Es ist ein besonderer Ort der Würde,<br />
des Abschieds und der Trauer entstanden. Auch die<br />
Außenansicht präsentiert sich zurzeit in einem recht<br />
guten Zustand. Im kommenden Jahr soll noch der<br />
Vorplatz aufgewertet und der historische Klinkerbelag<br />
ergänzt werden. Abstellmöglichkeiten für<br />
Abfallkörbe und Sitzmöglichkeiten sind vorgesehen.<br />
Mit dem Kolumbarium hat das historische Leichenhaus<br />
eine zeitgemäße Nutzung gefunden. Foto: E. Biebl-Neu<br />
Der Zugang zum Kolumbarium ist derzeit nur über den<br />
neu geschaff enen Eingang an der Westseite möglich.<br />
Dieser ist natürlich behindertengerecht und mit<br />
Rampe für Rollstuhlfahrer gestaltet.<br />
Seite 111 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
6.0. Vorwort<br />
Foto: G. Ziehr<br />
Einmal mehr liegt ein arbeitsreiches Jahr hinter der<br />
Kernverwaltung: Die Arbeiten an der Eröff nungsbilanz<br />
laufen auf Hochtouren. Das Krippenbauprogramm<br />
muss bis 2013 erledigt werden. Die Ergebnisse<br />
des Zensus sind abzuarbeiten. Die Planungen für den<br />
Bahnhof Nord binden Kapazitäten. Die Fortschreibung<br />
des Einzelhandelsentwicklungsprogramms war<br />
abzuschließen. Zusätzlich wurden mit dem <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
„<strong>Rosenheim</strong> 2025“ und dem Integrierten<br />
Energie-, Klima- und Umweltschutzkonzept<br />
neue, weit in die Zukunft reichende Projekte in Angriff<br />
genommen. Nicht zuletzt musste das ganze Haus in<br />
der EDV von Lotus Notes auf Outlook umlernen.<br />
Die wichtigsten organisatorischen Veränderungen<br />
waren die Einführung des Zentralen Immobilien-<br />
Managements (ZIM) und der Zentralen Buchungsstelle.<br />
Manche sahen darin einen „Modenwechsel“<br />
im Management – weg von der Budgetierung und<br />
Dezentralisierung der 90er Jahre hin zu einer Re-Zentralisierung<br />
der Querschnittsfunktionen. Davon kann<br />
keine Rede sein. Letztlich geht es um die Frage, in wel-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 112<br />
cher organisatorischen Formation welche innerbetrieblichen<br />
Funktionen am effi zientesten ausgeführt werden<br />
können. In der Rückschau war die intensive Einbindung<br />
der betroff enen Ämter und Sachgebiete in diese beiden<br />
Organisationsreformen außerordentlich nützlich.<br />
Natürlich knirscht es noch an manchen Schnittstellen.<br />
Dennoch haben sich beide neuen Einheiten schneller<br />
und reibungsloser ihre Strukturen geschaff en und sich<br />
in die Arbeitsabläufe eingefügt, als das zu hoff en war.<br />
In der Personalwirtschaft wird der Kostendruck<br />
<strong>2012</strong> und in den Folgejahren beträchtlich zunehmen:<br />
Der Planansatz für die Personalausgaben geht im<br />
neuen Haushaltsjahr – bereinigt um die der <strong>Stadt</strong> zufl<br />
ießenden Kostenerstattungen – um erhebliche 4,4 %<br />
nach oben. Im Zuge der Schaff ung der Kinderkrippen<br />
ist davon auszugehen, dass die Personalaufwendungen<br />
auch künftig schneller steigen werden als die Tarifl ohn-<br />
und Bezügeerhöhungen (+ 2,8 % für die Beschäftigten<br />
und + 2,3 % für die Beamten im Jahr <strong>2012</strong>). Vor diesem<br />
Hintergrund kann auf den grundsätzlichen Einstellungsstopp<br />
und die dreimonatige Wiederbesetzungssperre<br />
bis auf Weiteres leider nicht verzichtet<br />
werden. Zudem wird – speziell bei abgeschwächter<br />
wirtschaftlicher Entwicklung – einer systematischen<br />
Aufgabenkritik und einer Überprüfung der personellen<br />
Auswirkungen freiwilliger Leistungen künftig verstärktes<br />
Gewicht beizumessen sein.<br />
Bei dieser Herausforderung kann und muss sich das<br />
Modell der Budgetierung bewähren. Jeder Aufgabenbereich<br />
wird gefordert sein, Produktivitätsreserven<br />
zu heben und mit Hilfe kontinuierlicher Nutzen-Kosten-Analysen<br />
sein Leistungsangebot zu optimieren.<br />
Unsere in den Fachbereichen dezentrale Organisationsstruktur<br />
bietet dabei die beste Chance zu passgenauen<br />
Lösungen.<br />
Thomas Bugl Dezernent I
6.1. Zentrale Öff entlichkeitsarbeit<br />
Stand das Jahr 2010 ganz im Zeichen Landesgartenschau,<br />
so kehrte <strong>2011</strong> wieder der „Alltag“ für die Zentrale<br />
Öff entlichkeitsarbeit ein.<br />
Das Organisationsteam beim traditionellen Neujahrsempfang<br />
mit rund 900 Gästen (v. li.): Jürgen Wiegmann, Amtsleiterin<br />
Gertraud Pfaff eneder und Birgit Ulmer vom Hauptamt.<br />
Foto: S. Trux<br />
Im Herbst fanden fünf gut besuchte Bürgerversammlungen,<br />
verteilt auf die einzelnen <strong>Stadt</strong>gebiete,<br />
statt. Darüber hinaus „buchten“ 22 mal die 4. Klassen<br />
der <strong>Rosenheim</strong>er Grundschulen Rathausführungen<br />
– so viele wie noch nie!<br />
<strong>2011</strong> wurde in Zusammenarbeit mit dem <strong>Stadt</strong>jugendring<br />
als Zielgruppen-Veranstaltung „Jugend<br />
im Rathaus“ durchgeführt – zeitgemäß und den<br />
Interessen der Jugendlichen aller <strong>Rosenheim</strong>er Schulen<br />
angepasst. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer<br />
und alle <strong>Stadt</strong>ratsfraktionen standen für Fragen rund<br />
um <strong>Stadt</strong>verwaltung und politische Arbeit zur Verfügung.<br />
An Infoständen konnten sich die Schülerinnen<br />
und Schüler u.a. zu Ausbildungsangeboten diverser<br />
Einrichtungen informieren. Auf dem Rathausvorplatz<br />
sorgten junge Musiker aus der Region für den<br />
„richtigen Groove“. Das THW kümmerte sich fürsorglich<br />
um das leibliche Wohl. Einen virtuellen Kummerkasten<br />
gab es ebenso wie Informationen zum Jugendschutz.<br />
Einmal fest in jugendlicher Hand: der Rathaussaal.<br />
Ein reger Informationsaustausch herrschte rund um<br />
die Infostände.<br />
Jugend und Musik gehören zusammen – auch im Rathaus.<br />
Fotos: Fachamt<br />
Seite 113 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Im Gewölbekeller des Rathauses stellte die bekannte<br />
Künstlerin Ekaterina Zacharowa Werke aus der Reihe<br />
<strong>Stadt</strong>ansichten aus. Dieses erstmals umgesetzte Konzept<br />
fand großen Anklang bei Schülern und Lehrern<br />
und soll alle zwei Jahre wiederholt werden.<br />
Diverse Empfänge waren zu organisieren – von Schüleraustauschklassen<br />
aus China, Japan, Frankreich und<br />
Italien über die Bundespolizei und den Bayerischen<br />
Schaustellerverband bis hin zu <strong>Rosenheim</strong>er Sportlern.<br />
So begrüßte die Oberbürgermeisterin etwa die Herren-<br />
Fußballmannschaft des SB DJK <strong>Rosenheim</strong> anlässlich<br />
ihres Aufstiegs in die Bayernliga. Dort spielen sie seit<br />
Beginn der aktuellen Saison zusammen mit dem TSV<br />
1860 <strong>Rosenheim</strong>. Zum Empfang geladen wurden auch<br />
der Deutsche Meister über 400 Meter und Leichtathletik-WM-Teilnehmer<br />
Jonas Plass sowie aus dem Bereich<br />
Motorsport der frischgebackene DTM-Champion und<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Sportler des Jahres, Martin Tomczyk, die<br />
beide ebenfalls zu Gast im Rathaus waren.<br />
Ein besonderer Höhepunkt im letzten Jahr war die Beteiligung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beim Historischen<br />
Festzug anlässlich „150 Jahre Herbstfest“. Oberbürgermeisterin<br />
Gabriele Bauer und ein Großteil des<br />
<strong>Stadt</strong>rats begleitete in den historischen Gewändern<br />
der damaligen Honoratioren die Kutsche von König<br />
Max. König Max II. war für <strong>Rosenheim</strong> von besonderer<br />
Bedeutung: Er hat 1854 persönlich entschieden, die<br />
erste Bahntrasse südlich über <strong>Rosenheim</strong> zu führen, so<br />
dass man eine weitere Strecke ins Inntal und nach Kufstein<br />
anschließen konnte. Diese Entscheidung war für<br />
die weitere Entwicklung <strong>Rosenheim</strong>s von ausschlaggebender<br />
Bedeutung.<br />
Ein Höhepunkt im kommenden Jahr wird vom 28.<br />
April bis 6. Mai die Neue Messe <strong>Rosenheim</strong> auf der<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 114<br />
In ebenso originalgetreuen wie farbenfrohen Gewändern<br />
nahmen viele <strong>Stadt</strong>räte am Festzug teil. Foto: S. Trux<br />
Loretowiese sein. Die <strong>Stadt</strong> präsentiert sich mit einem<br />
attraktiven Messestand in schon bewährter Zusammenarbeit<br />
mit dem Landkreis, den RoMed Kliniken<br />
sowie der Hochschule <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Ebenfalls im Frühjahr fi ndet <strong>2012</strong> wieder eine Informationsveranstaltung<br />
für Senioren statt. Die Verantwortlichen<br />
von <strong>Stadt</strong>verwaltung und Seniorenbeirat<br />
haben sich ein verändertes Konzept überlegt und<br />
hoff en, dass dieses auf ebenso viel Gegenliebe stößt<br />
wie die Jugendveranstaltung.<br />
Für ihre Verdienste und ihr außerordentliches Engagement<br />
verlieh Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer die<br />
Goldene Bürgermedaille an Hansjörg Finsterwalder<br />
und Josef Gropper. Die Verdienstmedaille der <strong>Stadt</strong><br />
erhielt Josef Bartsch. Zum Ehrenzeichen für Verdienste<br />
um das Bayerische Rote Kreuz gratulierte das<br />
<strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>oberhaupt Doris Huber und zum<br />
Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für<br />
Verdienste im Ehrenamt Herbert Dasch.
6.2. Arbeitgeber <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
Personalamtsleiter Martin Wollny (Mitte) mit den beiden<br />
Sachgebietsleitern Bernd Trifellner und Stephan Beilhack (li.).<br />
Ausbildungsstart <strong>2011</strong><br />
Foto: Fachamt<br />
Mit verstärkten Ausbildungsanstrengungen stellt<br />
sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> dem demographischen Wandel<br />
und dem zunehmenden Nachwuchsmangel:<br />
Vier neue Verwaltungsfachangestellte und zwei Beamtenanwärterinnen<br />
für die dritte Qualifi kationsebene<br />
(früher gehobener Dienst) bereiten sich auf den Einstieg<br />
in der <strong>Stadt</strong>verwaltung und die umfangreichen<br />
Aufgaben des kommunalen Bürgerservices vor. Sieben<br />
Praktikantinnen begannen ihr Vor- bzw. Berufspraktikum<br />
bei den städtischen Kindergärten.<br />
Beim Baubetriebshof starteten vier angehende Gärtner<br />
in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, ein<br />
auszubildender Straßenbauer und eine künftige Bürokauff<br />
rau in das Berufsleben.<br />
Bei der Veranstaltungs- und Kongress GmbH trat ein<br />
junger Mann die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik<br />
an.<br />
Zusätzlich fi ng beim Baubetriebshof in der Fachrichtung<br />
Garten- und Landschaftsbau ein junger Mann<br />
seine Ausbildung in Form einer sog. Einstiegsqualifi -<br />
zierung an. Das ist ein einjähriges, von der Agentur für<br />
Arbeit fi nanziell gefördertes Praktikum, das „jungen<br />
Menschen mit Vermittlungshemmnissen eine Brücke in<br />
die Berufsausbildung“ bauen soll.<br />
Am 1. September <strong>2011</strong> begrüßte Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer 21 neue Auszubildende, die eine qualifi zierte Ausbildung<br />
beim Dienstleistungsunternehmen <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beginnen. Foto: S. Trux<br />
Seite 115 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Tolle Ergebnisse bei Aus- und Weiterbildungen<br />
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer gratulierte mit Ausbildungsleiter<br />
Bernd Trifellner und Personalratsvorsitzendem<br />
Wolfgang Tschentscher den Absolventinnen und Absolventen<br />
zu ihren erfolgreichen Abschlüssen. Foto: S. Trux<br />
Über die hervorragenden Prüfungsergebnisse ihrer<br />
13 Absolventinnen und Absolventen des Prüfungsjahrgangs<br />
<strong>2011</strong> konnte sich Oberbürgermeisterin Gabriele<br />
Bauer freuen. Dabei ist besonders hervorzuheben,<br />
dass an die fünf Auszubildenden im Ausbildungsberuf<br />
„Verwaltungsfachangestellte/r“ vier Auszeichnungen<br />
gingen – vom Staatspreis bis zur Anerkennungsurkunde<br />
der Berufsschule.<br />
Auch dieses Jahr kann die <strong>Stadt</strong> alle Auszubildenden<br />
im Bereich der <strong>Stadt</strong>verwaltung unbefristet übernehmen.<br />
Die vier Absolventen des Baubetriebshofs<br />
können mindestens für ein Jahr weiterbeschäftigt<br />
werden. Außerdem wurde es fünf langjährigen Mitarbeitern<br />
ermöglicht, verschiedene Weiterbildungen wie<br />
Angestelltenlehrgang I, II, Buchhalter/in und Verwaltungsbetriebswirt/in<br />
zu absolvieren. Sämtliche Weiterbildungen<br />
konnten erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
„Wer wird was?“<br />
Unter diesem Motto startete im Mai <strong>2011</strong> die Ausbildungsmesse<br />
JobFit im Kultur- und Kongresszentrum.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 116<br />
Die <strong>Stadt</strong>verwaltung sowie die Konzerntöchter RoMed<br />
Klinikum und <strong>Stadt</strong>werke durften hierbei nicht fehlen,<br />
denn als modernes Dienstleistungsunternehmen ist<br />
es wichtig, den Jugendlichen Perspektiven zu eröff nen<br />
und sie somit bei der Berufwahl zu unterstützen.<br />
Reger Informationsaustausch herrschte auf der JobFit <strong>2011</strong>.<br />
Foto: Fachamt<br />
Durch den persönlichen Kontakt mit Ausbildern und<br />
Azubis konnten sich viele interessierte Schülerinnen<br />
und Schüler mit ihren Eltern ein Bild von den zahlreichen<br />
Ausbildungsberufen bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
machen. Mit 5000 Besuchern und rund 80 Ausstellern<br />
spricht das Ergebnis dieser Ausbildungsmesse für<br />
sich.<br />
Arbeitssicherheit<br />
Erklärtes Ziel der Arbeitssicherheit ist es, Arbeits- und<br />
Wegeunfälle sowie gesundheitliche Gefährdungen<br />
weitgehend zu vermeiden. Das bedeutet: „Nicht nur Arbeitsschutz<br />
betreiben, wenn Vorschriften es erfordern,<br />
sondern bereits dann, wenn nach Erfahrungen und<br />
vorliegenden Erkenntnissen sicherheitstechnisches<br />
Handeln geboten erscheint.“<br />
Die Auszubildenden und Anwärter werden während<br />
ihrer Ausbildungszeit im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
mit eingebunden. Folgende Schwerpunkte wer-
den, unter Beratung der Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
und durch Einschaltung der Betriebsärztin, behandelt:<br />
– Gefährdungsermittlung im Verwaltungsbereich,<br />
– PC-Arbeitsplatzgestaltung,<br />
– dynamisches Sitzen am Arbeitsplatz,<br />
– Ausgleichsübungen,<br />
– Erste Hilfe,<br />
– Fluchtwegbeschilderung und<br />
– Brandschutz.<br />
Eine aus psychologischer Sicht fundierte Arbeitsplatzgestaltung<br />
fördert nicht nur die Leistung und die<br />
Motivation der Beschäftigten, sie wirkt auch gegen<br />
unfall- und krankheitsbedingten Arbeitsausfall. Präventiver<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz kann ein<br />
hohes Maß an Arbeitsqualität sichern und Ausfallzeiten<br />
minimieren.<br />
Bei der Arbeitssicherheit werden Risiken und Gefahren<br />
am Arbeitsplatz gemäß Arbeitsschutzgesetz, Unfallverhütungsvorschriften,<br />
Betriebssicherheitsverordnung,<br />
Arbeitsstättenverordnung sowie Mutterschutzgesetz<br />
erfasst und dokumentiert, unter Beteiligung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Gleichzeitig sind Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu<br />
treff en, ihre Wirksamkeit zu überprüfen und den sich<br />
ändernden Arbeitsprozessen anzupassen, um Arbeitsunfälle<br />
zu minimieren.<br />
Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />
Seit Januar 2009 wird beim Personalamt ein Betriebliches<br />
Eingliederungsmanagement (BEM) angeboten.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> kommt damit ihrer Pfl icht nach<br />
§ 84 Abs. 2 SGB IX nach.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> trat die Dienstvereinbarung BEM in<br />
Kraft. Mit ihr wurde die Verantwortung für das BEM an<br />
die Führungskräfte der Verwaltung delegiert. Die/der<br />
BEM-Beauftragte unterstützt Mitarbeiter, Führungskräfte<br />
sowie weitere Beteiligte beim BEM-Prozess. Zum<br />
Start der Dienstvereinbarung fanden Schulungen für<br />
Führungskräfte, Zeitbeauftragte und Mitarbeiter statt.<br />
Die bisherige Erfahrung zeigt, dass das BEM ein gutes<br />
Instrument ist, um mit länger erkrankten Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen in Kontakt zu kommen, ihren<br />
Neubeginn nach der Krankheit gut zu organisieren<br />
und sie dabei zu unterstützen, dass sie auch auf Dauer<br />
gesund bleiben. Dabei sind die Einbindung der Führungskräfte,<br />
die Erfahrungen der Mitarbeiter sowie das<br />
gemeinsame Entwickeln von Strategien wichtig – und<br />
das nicht nur für die erkrankten Kollegen und Kolleginnen,<br />
sondern auch für deren Umfeld.<br />
In vielen Fällen zeigt es sich, wie auch in anderen<br />
Einrichtungen und Firmen, dass Kommunikation und<br />
Wertschätzung entscheidende Themen für die Gesunderhaltung<br />
der Mitarbeiter sind.<br />
Seite 117 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
6.3. Personalratsarbeit in der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Ein erfahrenes Gespann: ÖPR-Vorsitzender Wolfgang Tschentscher<br />
(links) und der GPR-Vorsitzende Willi Jung. Foto: Fachamt<br />
Der Personalrat der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Rosenheim</strong><br />
vertritt die Interessen der Beschäftigten und Beamten<br />
der <strong>Stadt</strong>verwaltung, des Baubetriebshofes, der<br />
<strong>Stadt</strong>entwässerung und der städtischen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Jobcenters (früher ARGE<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>) und kümmert sich daneben um die<br />
Gemeinschaftspfl ege sowie die betriebliche Gesundheitsvorsorge.<br />
Dauerthemen sind weiterhin die starke Belastung der<br />
Mitarbeiter, die räumliche Enge in einigen Bereichen<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 118<br />
sowie die energetische Sanierung der Bürogebäude<br />
in der Königstr. 15 und der Reichenbachstraße.<br />
Bei den Beamten stand und steht die Umsetzung des<br />
neuen Dienstrechtes im Vordergrund, wie etwa die<br />
neuen Beurteilungsrichtlinien, die Leistungsbezahlung<br />
und die Entwicklung eines eigenen Konzeptes für die<br />
modulare Qualifi zierung.<br />
Die vom Personalrat angebotenen Kurse im Rahmen<br />
der betrieblichen Gesundheitsvorsorge werden gut<br />
angenommen und sollen weitergeführt werden.<br />
Das seit vielen Jahren bestehende regelmäßige Betriebssportangebot<br />
wird ebenfalls gut angenommen.<br />
Am 17. Mai <strong>2011</strong> wurden die Jugendvertretung für<br />
die nächsten zweieinhalb Jahre und die Personalratsgremien<br />
für die nächsten fünf Jahre neu gewählt.<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> organisierte der Personalrat einen<br />
selbstgezahlten Betriebsausfl ug in unsere Partnerstadt<br />
Lazise. Zum zweiten Mal nach 2005 erlebten ca.<br />
130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wunderschönes<br />
verlängertes Wochenende am Gardasee mit<br />
<strong>Stadt</strong>führungen in Mantua und Trento.<br />
Ende März <strong>2012</strong> werden der ÖPR-Vorsitzende<br />
Wolfgang Tschentscher und der GPR-Vorsitzende<br />
Willi Jung in die Freistellungsphase der Altersteilzeit<br />
gehen. Die Personalratsgremien müssen dann neue<br />
Vorsitzende wählen.
6.4. Gleichstellungsarbeit<br />
Die Arbeit in der Gleichstellungsstelle stand <strong>2011</strong> im<br />
Zeichen des Wandels und der Umstrukturierung. Einige<br />
etablierte Arbeitsgruppen wurden in kompetente<br />
„Hände“ übergeben, so etwa der Arbeitskreis „Leben<br />
hat Gewicht“.<br />
Dieser Arbeitskreis wurde vom Gesundheitsamt <strong>Rosenheim</strong><br />
und der Fachambulanz für Suchterkrankung<br />
der Diakonie übernommen. Beide Fachstellen leiten<br />
zusammen den Arbeitskreis und führen das ACE-Café<br />
als off enen Treff für Jugendliche und junge Erwachsene<br />
mit Essstörungen weiter.<br />
Auch der Arbeitskreis „Mädchen“ wurde abgegeben.<br />
Der <strong>Stadt</strong>jugendring leitet nun den Arbeitskreis und<br />
organisiert in Zukunft den bekannten und erfolgreichen<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Mädchentag. Dieser fi ndet im<br />
Jahr <strong>2012</strong> zum zehnten Mal statt. Da die Gleichstellungsstelle<br />
maßgebend an Aufbau und Durchführung<br />
des Mädchentages beteiligt war, beteiligt sie sich an<br />
diesem Festtag auch noch aktiv.<br />
Auch beim Kurs „Neuer Start“ haben sich Veränderungen<br />
ergeben. Er wird ab <strong>2011</strong> als Angebot<br />
der Gleichstellungsstellen von <strong>Stadt</strong> und Landkreis<br />
<strong>Rosenheim</strong> in Kooperation mit dem Bildungswerk <strong>Rosenheim</strong><br />
e.V. und der Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong><br />
angeboten. Aufgrund ihrer bestehenden Kompetenzen<br />
als Bildungseinrichtung übernimmt die vhs die Anmeldung,<br />
Abwicklung und Abrechnung des Kurses. Den<br />
Kurs selbst führt weiterhin in bewährter Qualität das<br />
Bildungszentrum <strong>Rosenheim</strong> durch. Das Interesse am<br />
Kurs war dieses Jahr wieder sehr hoch, dass er ausgebucht<br />
war. 20 Frauen nahmen das Angebot war und<br />
arbeiteten an einem neuen Weg in die Zukunft.<br />
Der Arbeitskreis Runder Tisch „Häusliche Gewalt“ und<br />
das Aktionsbündnis „Internationaler Frauentag“ werden<br />
weiterhin von der Gleichstellungsbeauftragten geleitet.<br />
Die Beratung von werdenden Müttern und Vätern<br />
in der <strong>Stadt</strong>verwaltung und die Betreuung von<br />
städtischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in<br />
der Elternzeit hat sich gut etabliert und wird gerne<br />
angenommen. Ziel ist es, eine erfolgreiche Rückkehr in<br />
den Beruf zu ermöglichen. Diese Maßnahmen sollen<br />
langfristig auch dabei helfen, dass Frauen Führungsaufgaben<br />
besser übernehmen können.<br />
Zur Abrundung dieses Programms plant die Gleichstellungsstelle<br />
für das Jahr <strong>2012</strong> einen Kontakttag für<br />
Beurlaubte einzuführen. Beurlaubte haben an diesem<br />
Tag die Möglichkeit sich über neue Entwicklungen in<br />
der <strong>Stadt</strong> zu informieren und den Austausch mit alten<br />
und neuen Kolleginnen und Kollegen zu pfl egen.<br />
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw.<br />
Pfl ege und Beruf wird die Gleichstellungsstelle in<br />
Absprache mit der Oberbürgermeisterin in Zukunft<br />
noch stärker in den Fokus rücken. Themen wie Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
und -zeiten, auch in den<br />
Ferien, Notfallbetreuung, Eltern-Kind-Büro und vieles<br />
mehr sollen in einem langfristigen Gesamtkonzept<br />
zusammengefasst werden.<br />
100. Internationaler Frauentag<br />
Der Internationale Frauentag wurde am 8. März zum<br />
100. Mal gefeiert. Aus diesem Anlass lud die Gleichstellungsbeauftragte<br />
zusammen mit dem Aktionsbündnis<br />
zum Frauentag zu einem Festabend in das <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Rathaus ein.<br />
150 Gäste, vorwiegend Frauen, folgten der Einladung<br />
und erlebten unter der Moderation der Gleichstellungsbeauftragten<br />
einen abwechslungsreichen und<br />
informativen Abend. Unter dem provokanten Motto:<br />
„100 Jahre Internationaler Frauentag – Schwestern<br />
von gestern???“ gab Gastrednerin Dr. Hanne Schaff er,<br />
Soziologieprofessorin an der Stiftungsfachhochschule<br />
München, einen umfangreichen <strong>Rückblick</strong> auf 100<br />
Jahre Frauenbewegung.<br />
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer machte in<br />
ihrem Grußwort Mut mit ihrer Auff assung „Frauen<br />
sind die Zukunft“. Sie forderte die Frauen auf, an ihrer<br />
Lebensentwicklung zu arbeiten. Dieser Auff orderung<br />
Seite 119 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Beim Festabend zum Internationalen Frauentag im großen<br />
Rathaussaal, am Rednerpult <strong>Rosenheim</strong>s Gleichstellungsbeauftragte<br />
Martina Wildenburg. Foto: C. Sieberath<br />
kamen die Gäste beim gemütlichen Beisammensein im<br />
Foyer nach. Das Fazit: Es hat sich für Frauenrechte und<br />
Gleichberechtigung schon vieles zum Positiven hin<br />
verändert . Es bleibt aber noch viel zu tun, um wahre<br />
Gleichstellung zu erreichen.<br />
Runder Tisch „Häusliche Gewalt“<br />
Die Ziele Öff entlichkeitsarbeit und Netzwerkarbeit<br />
hat der Runde Tisch „Häusliche Gewalt“ auch im Jahr<br />
<strong>2011</strong> weiter verfolgt. Die Gleichstellungsbeauftragte<br />
hat dazu im Namen des Runden Tisches Seelsorger<br />
der verschiedenen Kirchen und der RoMed Kliniken<br />
eingeladen. Ziel war es, die Arbeit der verschiedenen<br />
Hilfseinrichtungen vorzustellen, zu informieren und<br />
Hemmschwellen abzubauen, damit Opfer schnell die<br />
richtige Beratungsstelle fi nden. Diese Veranstaltung soll<br />
<strong>2012</strong> auch für Vertreter der muslimischen Gemeinden<br />
in <strong>Rosenheim</strong> wiederholt werden.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 120<br />
Die Mitglieder des Runden Tisches „Häusliche Gewalt“<br />
möchten diese persönlich kennenlernen und über den<br />
gemeinsamen Austausch ein besseres Verständnis für<br />
die verschiedenen Kulturen bewirken. In Fällen von<br />
häuslicher Gewalt und Zwangsverheiratung kann dies<br />
auch zu einer besseren Zusammenarbeit führen.<br />
Ausstellung „Rosenstraße 76“<br />
In der Zeit vom 20. – 30. Juli <strong>2011</strong> war die Ausstellung<br />
„Rosenstraße 76“ im Künstlerhof in <strong>Rosenheim</strong> zu<br />
sehen. Die Ausstellung zeigte mit einem interaktiven<br />
Konzept das Thema „Häusliche Gewalt“ dort, wo die<br />
Gewalt zu Hause ist – in den eigenen vier Wänden. Die<br />
Besucher konnten so hautnah in einer ganz normalen<br />
Dreizimmerwohnung das Ausmaß von Gewalt und<br />
dessen Folgen erleben. Im Sinne einer aktiven Prävention<br />
wurden Schulklassen eingeladen, vorbereitet<br />
und betreut.<br />
Ein gut besuchter ökumenischer Gottesdienst führte<br />
stimmungsvoll ein in das schwierige Thema. Die<br />
anschließende Eröff nung mit einer Rede der Leiterin<br />
des Amtsgerichtes <strong>Rosenheim</strong>, Helga Gold, nutzten<br />
viele geladene Gäste um einen ersten Eindruck von<br />
der Ausstellung zu bekommen. Ein Filmabend und ein<br />
Fachvortrag von Dr. Monika Schröttle rundeten das<br />
Gesamtprogramm ab.<br />
Leider wurde die Ausstellung nicht in dem Maße besucht,<br />
wie es sich die verantwortlichen Organisationen<br />
(katholische Frauengemeinschaft (kfd) Schloßberg,<br />
Sozialdienst katholischer Frauen Südostbayern (SkF),<br />
Frauen- und Mädchennotruf e.V., Männerberatungsstelle<br />
der Diakonie und die Gleichstellungsstellen von<br />
<strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>) gewünscht hätten.<br />
Vor allem das mangelnde Interesse der Schulen war<br />
enttäuschend. Ein schwieriges Thema, das jedoch alle<br />
angeht!
6.5. Projektarbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
Beschwerdemanagement<br />
Das Ideen- und Beschwerdemanagement der <strong>Stadt</strong><br />
bietet seit <strong>2011</strong> auf der Homepage der <strong>Stadt</strong> eine<br />
zentrale Anlaufstelle für Ideen, Anregungen und Kritik.<br />
Seit August können Bürgerinnen und Bürger anhand<br />
eines auf der städtischen Homepage<br />
www.rosenheim.de hinterlegten Formulars aktiv mithelfen,<br />
die Arbeit der <strong>Stadt</strong>verwaltung zu verbessern,<br />
eine höhere Qualität der Verwaltungsarbeit zu erreichen<br />
und somit zur Kundenzufriedenheit beizutragen.<br />
Interessante Vorschläge sind bereits eingegangen.<br />
Informationsfreiheitssatzung<br />
Ebenfalls zur Bürgerzufriedenheit beitragen soll die<br />
noch im alten Jahr vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossene Informationsfreiheitssatzung.<br />
Der Zugang zu den bei der <strong>Stadt</strong> vorliegenden Informationen<br />
und die Transparenz behördlicher Entscheidungen<br />
werden als Voraussetzung für die eff ektive<br />
Wahrnehmung von Bürgerrechten betrachtet.<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Bürger können Informationen zu<br />
Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft einfordern.<br />
Darunter fallen beispielsweise<br />
– die Verwaltung des Gemeindevermögens<br />
und der Gemeindebetriebe,<br />
– der örtliche Verkehr und Straßen- und Wegebau,<br />
nicht jedoch die Aufgaben der Straßenverkehrsbehörde,<br />
– Ortsplanung, Wohnungsaufsicht und Wohnungsbau,<br />
nicht jedoch das Baugenehmigungsverfahren<br />
– die örtliche Kulturpfl ege und Erhaltung ortsgeschichtlicher<br />
Denkmäler und Bauten.<br />
Die Satzung im Wortlaut kann im Ortsrecht der <strong>Stadt</strong><br />
unter www.rosenheim.de/stadt-und-buerger/politik-undrathaus/ortsrecht.html<br />
abgerufen werden.<br />
Personalentwicklungskonzept<br />
Das aktuell noch bestehende Personalentwicklungskonzept<br />
stammt aus den Jahren 2003 bzw. 2006. Die<br />
Koordinierungsgruppe hat 2010 ein Projektteam damit<br />
beauftragt, zunächst den Umsetzungsgrad dieses<br />
Konzeptes zu analysieren, zukünftige Handlungsschwerpunkte<br />
vorzuschlagen und in einem weiteren<br />
Schritt ein neues Konzept zu erarbeiten.<br />
Dieses geht davon aus, dass die moderne Arbeitswelt<br />
einem stetigen und schnellen Wandel unterworfen ist.<br />
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
<strong>Rosenheim</strong> sind gefordert, sich ständig an<br />
veränderte Arbeitsbedingungen anzupassen. Die<br />
im Konzept formulierten Maßnahmen sollen sie dabei<br />
unterstützen.<br />
Immobilienmanagement<br />
Das Zentrale Immobilienmanagement wurde zum<br />
01.01.<strong>2011</strong> als neues Amt eingerichtet. Ziel des Amtes<br />
ist die Bewirtschaftung der städtischen Gebäude<br />
aus einer Hand. Gleichzeitig sollen die Fachämter von<br />
immobilienspezifi schen Aufgaben entlastet werden.<br />
Norbert Werner,<br />
Amtsleiter ZIM.<br />
Foto: G. Ziehr<br />
Erfahrene Mitarbeiter aus dem Hauptamt, dem Schul-<br />
und Sportamt, der Kämmerei sowie dem Jugendamt<br />
wurden dem neuen Amt zur Bewältigung seiner Aufgaben<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Seite 121 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Die Übertragung der immobilienspezifi schen Aufgaben<br />
der Fachämter ist weitestgehend abgeschlossen.<br />
Die operativen Aufgaben, insbesondere hinsichtlich<br />
der Krippenbauprojekte, konnten mit Unterstützung<br />
des Hochbauamtes und des Jugendamtes erfolgreich<br />
vorangetrieben werden.<br />
ilbi (Intelligent Local Based Information)<br />
Das gemeinsame Projekt von Universität Innsbruck,<br />
<strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong>, Standortagentur<br />
Tirol (ehem. Tiroler Zukunftsstiftung) und der<br />
Hochschule <strong>Rosenheim</strong> im Rahmen des Programms<br />
„INTERREG Bayern –Österreich 2007 - 2013“ wurde zum<br />
30. September <strong>2011</strong> erfolgreich beendet.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 122<br />
Das Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, während seiner<br />
über dreijährigen Laufzeit ein einfaches, benutzer<br />
freundliches, kostengünstiges, automatisiertes, grenzübergreifendes,<br />
innovatives in- und outdoorfähiges<br />
Informationssystem zu entwickeln. ilbi bedeutet in<br />
Abschlussveranstaltung ilbi am 6. Oktober <strong>2011</strong> (v.li.): Mag. Hannes Berger (Universität Innsbruck), Prof. Dr. Franz Josef Schmitt<br />
(Hochschule <strong>Rosenheim</strong>), Jan-Peter Eberle (Universität Innsbruck), Manfred Grundei (Amtsleiter EDV, <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>),<br />
Gerhard Prentl (Landratsamt <strong>Rosenheim</strong>), Prof. Dr. Roland Feindor (Hochschule <strong>Rosenheim</strong>), Karola Bromirski (EDV,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>), Prof. Dr. Kurt Promberger (Universität Innsbruck), Dipl.-Ing. Gerd Waizmann (Fa. ProTime),<br />
Anton Heindl (2. Bürgermeister, <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>). Foto: C. Sieberath<br />
Bayern den Einsatz von kleinen Bildschirmgeräten, sog.<br />
PDAs, die eine GPS-und RFID-gestützte Nutzung von<br />
Video-Informationen ermöglichen.<br />
Per Video werden der Geologierundweg in Neubeuern<br />
und der <strong>Rosenheim</strong>er Altstadtrundgang,<br />
spannend und mit Geschichten von erfahrenen<br />
<strong>Stadt</strong>führern angereichert, erklärt.
netIT<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> beteiligt sich aktuell am Projekt<br />
netIT-Region der ROSIK e. V. (<strong>Rosenheim</strong>er Initiative<br />
zur Förderung der Informations- und Kommunikationstechnik).<br />
netIT ist ein Projekt des Programms „INTERREG<br />
IV A Deutschland/Bayern – Österreich 2007 - 2013“ zur<br />
Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
im bayerisch-österreichischen Grenzraum.<br />
Ziel des <strong>2011</strong> bis <strong>2012</strong> laufenden Projektes ist die<br />
Stärkung von Unternehmen der Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien (IUK) durch grenzüberschreitende<br />
Vernetzung der maßgeblichen<br />
Akteure.<br />
Finanziert wird das Projekt durch den Kleinprojektefonds<br />
der Euregio Inntal-Chiemsee-Kaisergebirge-<br />
Mangfalltal, die ROSIK sowie die <strong>Stadt</strong> und den Landkreis<br />
<strong>Rosenheim</strong>.<br />
netIT-Region ist ein Nachfolgeprojekt der bereits erfolgreich<br />
durchgeführten Projekte it-Region (2002-2006)<br />
und netIT (2008-2010).<br />
Seite 123 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
6.6. Städtepartnerschaften<br />
Lazise (Italien)<br />
Die Städtepartnerschaft mit Lazise erfuhr im Jahr<br />
<strong>2011</strong> mit der erstmaligen Gründung eines Partnerschaftskomitees<br />
in <strong>Rosenheim</strong> eine zusätzliche<br />
Aufwertung. Auf Anregung von Oberbürgermeisterin<br />
Gabriele Bauer entsandte jede <strong>Stadt</strong>ratsfraktion ein<br />
Mitglied.<br />
Anton Heindl, Gabriele Leicht, Robert Multrus,<br />
Franz Lukas, Bärbl Thum und Rudolf Hötzel nahmen<br />
die gleichzeitig stattfi ndenden Besuche des städtischen<br />
Personals und von zwei Chören zum Anlass,<br />
sich Mitte Oktober in der Partnerstadt persönlich<br />
vorzustellen.<br />
Lazise war an diesem Wochenende fest in <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Hand.<br />
129 aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von <strong>Stadt</strong>verwaltung und Eigenbetrieben unternahmen<br />
ihren Betriebsausfl ug in die Partnerstadt und<br />
Umgebung. Der städtische Personalrat organisierte<br />
ein umfangreiches Kulturprogramm, abends standen<br />
italienische kulinarische Genüsse auf dem Programm.<br />
Der Empfang durch Lazises Bürgermeister Renzo<br />
Franceschini und das dortige Partnerschaftskomitee<br />
war überaus herzlich.<br />
Begrüßung der Mitglieder der Partnerschaftskomitees in Lazise<br />
(v. li.): Claudio Bertoldi, Präsident des Laziser Komitees, <strong>Rosenheim</strong>s<br />
2. Bürgermeister Anton Heindl, Lazises Bürgermeister<br />
Renzo Franceschini, Dolmetscherin Isabella Stecher und<br />
der dortige 2. Bürgermeister Agostino Carattoni. Foto: W. Stecher<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 124<br />
Dies berichtet auch Bernhard Krikkay, der mit den<br />
beiden Chören der <strong>Rosenheim</strong>er evangelischen Kirchengemeinde<br />
zur gleichen Zeit in der Partnerstadt<br />
weilte. Das Kirchenkonzert in Pacengo, einem Ortsteil<br />
von Lazise, war gut besucht – zahlreiche Laziser Zuhörer<br />
einschließlich einiger Mitglieder des dortigen Partnerschaftskomitees<br />
und die <strong>Rosenheim</strong>er „Offi ziellen“<br />
kamen in den Genuss einer modernen Jazzmesse.<br />
Aufgrund des großen Erfolgs des Laziser Spezialitätenmarktes<br />
im Rahmen der Landesgartenschau wollten<br />
die Partnerstädte diese Aktion wiederholen, ja sogar<br />
ausweiten. Mit Erfolg: Das Laziser Weinfest während<br />
des <strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>fests wurde zum Höhepunkt<br />
des Partnerschaftsprogramms. Die aufwändige<br />
Organisation und die vielen Absprachen zwischen den<br />
zahlreichen Beteiligten – Gemeinde Lazise einschließlich<br />
Partnerschaftskomitee und dortiger Wirte und<br />
Winzer, Hauptamt der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, Citymanagement<br />
<strong>Rosenheim</strong> e.V., IG Salinplatz, Restaurant Salz<br />
und Wirtschaftlicher Verband – haben sich gelohnt:<br />
Trotz durchwachsenen Wetters kamen hunderte<br />
Besucherinnen und Besucher und genossen auf dem<br />
Salinplatz die angebotenen Weine und kulinarischen<br />
Spezialitäten vom Gardasee bei italienischer Musik und<br />
guter Laune.<br />
An das hohe Engagement Lazises bei der Landesgartenschau<br />
erinnert auch ein kleiner Lazise-Garten,<br />
den die <strong>Stadt</strong>gärtner im Riedergarten entlang der<br />
Königstraße angelegt haben. Die von der Gemeinde<br />
Lazise gespendeten Pfl anzen fi nden sich hier und im<br />
mobilen Grün verteilt über die Innenstadt wieder.<br />
Besonders erfreulich ist, dass der Schüleraustausch<br />
zwischen der Mädchenrealschule und der Scuola<br />
Media im letzten Jahr schon zum siebten Mal stattfand.<br />
Jeweils 15 Schülerinnen und Schüler besuchten<br />
sich gegenseitig, gingen gemeinsam in die Schule und<br />
machten Ausfl üge.<br />
Das Projekt „Sana Alimentazione – Gesunde Ernährung“<br />
brachte auch Einblicke in die Essgewohnheiten in den<br />
verschiedenen Ländern. Dank des hohen Engagements
Die beiden „Motoren“ des Schüleraustauschs <strong>Rosenheim</strong> – Lazise,<br />
Lauretta Donati (links) und Gabriele Cilwa. Foto: G. Cilwa<br />
der organisierenden Lehrerinnen kommt der Schüleraustausch<br />
auch in diesem Jahr zustande.<br />
Das Partnerschaftsjahr endete traditionell am<br />
ersten Adventswochenende.<br />
Das Laziser Partnerschaftskomitee besuchte <strong>Rosenheim</strong><br />
gemeinsam mit Bürgermeister Renzo Franceschini<br />
und dem Chor „Coro San Giovanni Battista“.<br />
Dessen Auftritte auf dem Christkindlmarkt, im RoMed<br />
Klinikum und in der Fürstätter Kirche waren wieder<br />
einmal beeindruckend und sind aus dem kulturellen<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Leben nicht mehr wegzudenken.<br />
Die beiden Partnerschaftskomitees haben sich vorgenommen,<br />
im Januar gemeinsam zu tagen und für<br />
<strong>2012</strong> wieder ein interessantes Programm aufzustellen.<br />
Ichikawa (Japan)<br />
Am 24. Januar 1861 unterzeichneten Japan und das<br />
damalige Preußen in Edo (dem heutigen Tokyo) einen<br />
Freundschafts- und Handelsvertrag. Das Jubiläums-<br />
jahr der 150-jährigen deutsch-japanischen Freundschaft<br />
wurde zu Beginn des Jahres in Bayern mit einer<br />
Auff ührung traditionell japanischen No-Theaters und<br />
einem anschließenden Empfang im Gasteig in München<br />
eröff net.<br />
Im Februar wurde in <strong>Rosenheim</strong> ein Förderverein<br />
gegründet mit dem Ziel, die Städtepartnerschaft<br />
zu unterstützen und die freundschaftlichen Beziehungen<br />
weiter auszubauen und nachhaltig zu sichern.<br />
Zum Vorsitzenden wurde <strong>Stadt</strong>rat Franz Weiland<br />
gewählt, der bisher schon Vorsitzender des Ichikawa-<br />
Komitees war, ebenso seine Stellvertreter Udo Satzger<br />
und Karl-Heinz Brauner. In diesem besonderen Jubiläumsjahr<br />
waren zahlreiche Veranstaltungen geplant,<br />
die allerdings wegen der schrecklichen Naturkatastrophe<br />
im März in Japan verschoben wurden. Hierzu<br />
zählten der Japanische Wirtschaftstag in <strong>Rosenheim</strong><br />
und die Kulturtage in Ichikawa.<br />
Die vorgesehene Bürgerreise nach Japan mit Besuch<br />
der Partnerstadt sowie der erste Schüleraustausch des<br />
Karolinen-Gymnasiums in Ichikawa mussten ebenfalls<br />
abgesagt werden, ebenso Informationen über das<br />
konkrete Spendenprojekt (160 Waisenkinder in der<br />
24000 Einwohner zählenden <strong>Stadt</strong> Rikuzentakata in der<br />
Präfektur Iwate).<br />
Der Förderverein rief zusammen mit der <strong>Stadt</strong> die<br />
Spendenaktion „Freunde helfen Freunden“ ins Leben.<br />
Mit dieser Aktion sollen insbesondere Kinder aus<br />
der Tohoku-Region unterstützt werden. Der aktuelle<br />
Spendenstand kann der Homepage www.japan-rosenheim.<br />
net entnommen werden.<br />
Die Mädchenrealschule gedachte im Rahmen<br />
des UNESCO-Projekttages an die Erdbebenopfer<br />
in Japan. Entsprechend der japanischen Tradition<br />
notierten die Schülerinnen und Lehrkräfte ihre Wünsche<br />
für das japanische Volk und knoteten die Zettel<br />
an die Äste von Kirschbäumen. Auch der Erlös des<br />
Frühjahrskonzerts sowie der Verkauf von Japanbuttons<br />
ging an diese Spendenaktion. Die Abendandacht mit<br />
Benefi zaktion in der <strong>Stadt</strong>pfarrkirche St. Nikolaus wurde<br />
von der Bläserklasse der Mädchenrealschule umrahmt.<br />
Seite 125 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
6. <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Das Karolinen-Gymnasium verkaufte Origamis auf dem<br />
Schulfest, der Erlös wurde dem Förderverein übergeben.<br />
Der Förderverein organisierte eine Benefi zveranstaltung<br />
in der Musikschule. Viele weitere Veranstaltungen<br />
fanden im Sommer statt, bei denen Spenden<br />
gesammelt wurden.<br />
Das ursprünglich geplante große Bierfest mit Kulturgruppen<br />
in Ichikawa wurde umgewandelt in ein<br />
kleines Bierfest. Dieses fand mit 9.000 Besuchern<br />
im September in Ichikawa statt, unterstützt von<br />
Auerbräu und der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>. Im Sommer waren<br />
wieder eine Fußballgruppe und eine Schülergruppe<br />
aus Ichikawa zu Gast in <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Am 5. November wurde in Ichikawa der <strong>Rosenheim</strong>-<br />
Platz am Osu Disaster Prevention Park<br />
eröff net. Zeitgleich wurden bei uns an der bestehenden<br />
Kirschbaumreihe am Ichikawa-Platz acht weitere<br />
Kirschbäume gepfl anzt (die Videogrußbotschaft kann<br />
unter der Mediathek der städtischen Homepage abgerufen<br />
werden).<br />
Jetzt gibt es auch in Ichikawa einen „<strong>Rosenheim</strong>-Platz“.<br />
Foto: <strong>Stadt</strong> Ichikawa<br />
Der 1. Japan Wirtschaftstag im KU‘KO wird nachgeholt<br />
und fi ndet am 16. Mai <strong>2012</strong> statt. Am 7. März<br />
<strong>2012</strong>, ein Jahr nach der Naturkatastrophe, fi ndet eine<br />
Benefi zveranstaltung im KU’KO statt, die von der El<br />
Haddawi Dance Company organisiert wird mit der<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 126<br />
Auff ührung „Hana, Kokoro, Tsurugi“, übersetzt: „Die<br />
Blume, das Herz und die Klinge“ (näheres siehe im Veranstaltungsspiegel<br />
und unter www.elhaddawi-dancecompany.com).<br />
Zeitgleich zur Platzeinweihung in Ichikawa pfl anzte der<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Förderverein weitere Kirschbäume am<br />
Ichikawa-Platz an der Schönfeldstraße. Foto: P. Schlecker<br />
Ingo Taleb Rashid, Leiter der El Haddawi Dance Company,<br />
organisiert die Benefi zveranstaltung <strong>2012</strong> im KU’KO. Foto: I. Rashid
Seite 127 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.0. Vorwort<br />
Foto: G. Ziehr<br />
Die <strong>Stadt</strong> ist an Eigenbetrieben und Gesellschaften<br />
in privater Rechtsform mittelbar und unmittelbar<br />
beteiligt. Aufgrund der Gesellschafterstellung ist die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> nach gesellschafts- und kommunalrechtlichen<br />
Vorschriften berechtigt und verpfl<br />
ichtet, die unmittelbaren Beteiligungsunternehmen<br />
direkt und deren Tochtergesellschaften mittelbar über<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 128<br />
die Muttergesellschaften vor allem in strategischen<br />
Angelegenheiten zu steuern und zu kontrollieren<br />
(Beteiligungscontrolling).<br />
Das Beteiligungscontrolling soll dabei insbesondere<br />
die Interessen der <strong>Stadt</strong> gegenüber den Beteiligungen<br />
vertreten, bei der Entwicklung von strategischen<br />
Zielvorgaben mitwirken, deren Einhaltung<br />
überwachen und die Aufgabenverteilung zwischen<br />
den Beteiligungen bzw. zwischen der <strong>Stadt</strong> und den<br />
Beteiligungen koordinieren.<br />
Die Kompetenzen der Unternehmensorgane<br />
(Geschäftsführung/ Werkleitung/ Vorstand, Aufsichtsrat/Werkausschuss/<br />
Verwaltungsrat, Gesellschafterversammlung)<br />
nach den gesellschafts- und kommunalrechtlichen<br />
Vorschriften sowie den Bestimmungen der<br />
Gesellschaftsverträge und der Satzungen etc. bleiben<br />
hiervon unberührt.<br />
Die Aufgaben des Beteiligungscontrollings werden von<br />
den Dezernenten I und II wahrgenommen.<br />
Karl Zinsmeister Dezernent II
Beteiligungsstruktur „Dienstleistungskonzern <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>“.<br />
Seite 129 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.1. RoMed Kliniken<br />
ALLGEMEINES<br />
Günther Pfaff eneder,<br />
Geschäftsführer<br />
RoMed Kliniken.<br />
Foto: RoMed Kliniken<br />
RoMed Kliniken entwickeln sich weiter<br />
Nicht nur im einheitlichen Erscheinungsbild nach<br />
außen demonstrieren die RoMed Kliniken einen gemeinsamen<br />
Klinikverbund, sondern besonders in der<br />
täglichen Arbeit spiegelt sich dies wider.<br />
Dazu zählt unter anderem auch die Entwicklung eines<br />
Leitbildes, welches in Zusammenarbeit zwischen<br />
Geschäftsführung, Qualitätsmanagement und den<br />
Mitarbeitern entstanden ist. Die RoMed Kliniken sehen<br />
ihr Selbstverständnis in ihrer Kompetenz und Zuwendung<br />
unter vier Dächern. Die einzelnen Buchstaben<br />
des Kliniknamens „RoMed“ stehen für:<br />
„R“ wie Respekt, Empathie und Fairness gegenüber<br />
allen Menschen. Der Patient steht im Mittelpunkt der<br />
Arbeit, sein Wille wird respektiert.<br />
„O“ wie Organisation und Zusammenarbeit unter vier<br />
Dächern in freundlich gestalteten Kliniken.<br />
„M“ wie Medizin; medizinische, pfl egerische und<br />
therapeutische Fachkompetenz garantiert eine umfas-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 130<br />
sende Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau,<br />
unterstützt durch modernste Technik und Ausstattung.<br />
„E“ wie Entwicklung; die vier Kliniken unterwerfen<br />
sich einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess und<br />
nehmen am medizinischen Fortschritt teil.<br />
„D“ wie Daten; durch Kennzahlen werden die Zielerreichung<br />
und die Qualitätskriterien kontinuierlich<br />
überprüft.<br />
Leitungskonferenz des Pfl egedienstes<br />
Unter dem Motto „Ein Team – eine Vision – unsere<br />
Zukunft“ stand heuer die Leitungskonferenz des<br />
Pfl egedienstes, an dem rund 125 Führungskräfte<br />
teilnahmen. Im Rahmen der Fusion wurde das Pfl ege-<br />
und Behandlungsspektrum sinnvoll neu ausgerichtet<br />
und bewusst nicht am Personal gespart<br />
Im Pfl egedienst konnte eine Aufstockung des Personals<br />
um 5,73 % verzeichnet werden. Die Vielfalt<br />
pfl egerischer Herausforderungen hat sich in der RoMed<br />
Klinikgruppe an den vier Standorten mit 42 Pfl egestationen<br />
und 21 Funktionsabteilungen enorm<br />
vergrößert. Im vergangenen Jahr standen aufgrund<br />
baulicher und struktureller Herausforderungen viele<br />
Veränderungen an. Wichtig ist und war dabei immer<br />
das „Wir-Gefühl“ zu entwickeln und zu stärken, denn<br />
nur in einem guten Team können Höchstleistungen<br />
erbracht werden.<br />
„Pfl egeoskar“<br />
Seit nunmehr zehn Jahren wird ein Team für herausragende<br />
Leistungen unter professionellen und<br />
betriebswirtschaftlichen Aspekten mit dem Oskar ausgezeichnet.<br />
In diesem Jahr erhielten sogar zwei Teams<br />
die begehrte Auszeichnung als Zeichen der Wertschätzung.<br />
Es handelt sich um die Station M 3 (Innere<br />
Medizin) der RoMed Klinik Bad Aibling und die Station<br />
2/1 (Chirurgie) des RoMed Klinikums <strong>Rosenheim</strong>.
Die Stationsteams feiern gemeinsam mit der Pfl egedirektion. Foto: RoMed Kliniken<br />
Ende des Zivildienstes –<br />
Start des Bundesfreiwilligendienstes<br />
Mit der Aussetzung des Wehrdienstes und in der Folge<br />
auch des Zivildienstes waren die Sorgen groß, dass<br />
die gerissenen Lücken durch die fehlenden „Zivis“ nur<br />
schwer geschlossen werden könnten. Aufgrund der<br />
starken Position der RoMed Kliniken, intensiver Informations-<br />
und Aufklärungsarbeit und nicht zuletzt auch<br />
wegen des doppelten Abiturjahrganges, erfüllten sich<br />
die Befürchtungen jedoch nicht.<br />
Die RoMed Kliniken erhalten laufend Bewerbungen<br />
und kompensieren die freigewordenen Zivildienststellen<br />
fast ausschließlich mit Mitarbeitern im Rahmen<br />
des Bundesfreiwilligendienstes, des Freiwilligen<br />
Sozialen Jahres oder mit Praktikanten und kurzfristig<br />
Beschäftigten.<br />
Ein riesiger Ausbildungsbetrieb<br />
Nach wie vor ist der RoMed Klinikverbund mit etwa<br />
350 Ausbildungsplätzen (Gesundheits- und Krankenpfl<br />
eger/innen, Physiotherapeuten/innen, Pfl egehelfer/<br />
innen - Krankenpfl ege, Operationstechnische Assisten<br />
ten/innen, Koch/Köchin, Medizinische Fachangestellte/r,<br />
Bürokauff rau/-mann), einer der größten Ausbildungsbetriebe<br />
in der Region.<br />
Berufsstand „Pfl ege“<br />
Studieren und Karriere machen ist heute im Pfl egedienst<br />
kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Die Berufsfachschulen<br />
für Krankenpfl ege, die Schule für Operationstechnische<br />
Assistenten und die Berufsfachschule<br />
für Physiotherapie zählen zu den besten in Bayern!<br />
Das Institut für Gesundheits- und Sozialberufe bietet<br />
darüber hinaus weiter qualifi zierende Fortbildungen<br />
sowie verschiedene Studiengänge an.<br />
Vielfältige Fachveranstaltungen<br />
Nicht nur für den Pfl egedienst gibt es ein umfangreiches<br />
Fortbildungsangebot. Auch im ärztlichen<br />
Bereich werden jedes Jahr aus nahezu allen Fachbereichen<br />
Fortbildungen angeboten. Seit Jahren sind der<br />
Pädiatrie-, Pneumologie- und Urologentag, ebenso<br />
wie die Chiemgauer Kardiologietage und das Priener<br />
Seite 131 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Ausbildungsbeginn im RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong>. Foto: RoMed Kliniken<br />
Forum oder die verschiedensten Symposien der zertifi -<br />
zierten Zentren fest etabliert und gut besucht.<br />
Neue Betten für die Patienten<br />
Nach einer ausführlichen Testphase wurden 486 Betten<br />
in einem Wert von ca. 1,65 Mio. Euro bestellt,<br />
die auf alle vier Kliniken verteilt werden und Betten der<br />
früheren Generation ersetzen. Im November erfolgte<br />
die erste Teillieferung an die RoMed Klinik Bad Aibling.<br />
Das funktionale, moderne Pfl egebett, das besonders<br />
für Patienten mehr Eigenständigkeit zulässt, ist für<br />
eine Belastung bis zu 260 kg ausgelegt und verfügt<br />
über eine Liegefl äche von 90 x 200 cm. Vier Motoren<br />
ermöglichen ein individuelles Einstellen der Betthöhe<br />
sowie des Kopf- und Fußbereiches.<br />
RoMed KLINIK BAD AIBLING<br />
Neues Hightech-Gerät installiert<br />
Für die Aufnahmen werden nur noch wenige Sekunden<br />
benötigt, während 16 Schichten auf einmal erfasst<br />
und verarbeitet werden. Die Rede ist vom neuen<br />
16-zeiligen Computertomographen, der im März<br />
installiert<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 132<br />
wurde. Auch die Öff nung des Gerätes ist größer als<br />
üblich, so dass Untersuchungen unproblematischer<br />
durchgeführt werden können.<br />
Der neue CT (v.l.n.r.): Chefarzt des Institutes für Diagnostische und<br />
Interventionelle Radiologie Prof. Dr. Gunnar Tepe, Kaufmännischer<br />
Leiter Erhard Marburger, Kaufmännischer Direktor<br />
Christian Mauritz und Ärztlicher Leiter PD<br />
Dr. Wolfgang Brandmair. Foto: RoMed Kliniken<br />
Mit dem 16-Zeilen Multidetektor-CT erfolgen Computertomographien<br />
von Bauch oder Lunge in etwa<br />
zwanzig Sekunden. Dank der deutlich schnelleren<br />
Datenerfassung sowie der höheren Rechnerleistung
können mehr Patienten pro Zeiteinheit untersucht werden.<br />
Die verkürzte Dauer der Computertomographie<br />
ist vor allem bei polytraumatisierten Schockraumpatienten<br />
oder älteren Patienten von großem Vorteil und<br />
bedeutet generell eine niedrigere Strahlenbelastung.<br />
Neue Durchleuchtungsanlage<br />
Im April wurde eine neue Durchleuchtungsanlage<br />
in Betrieb genommen, um weiterhin einen hohen<br />
Standard in der Radiologie gewährleisten zu können.<br />
Dafür waren vorab umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />
erforderlich, da nicht nur die Anforderungen der<br />
Statik und des Brandschutzes erfüllt werden, sondern<br />
auch die Kälte- und Lüftungstechnik angepasst werden<br />
mussten.<br />
Vielfältige Einstellungsmöglichkeiten und die hohe<br />
Aufl ösung der Bilder ermöglichen eine genauere<br />
Untersuchung und dadurch exaktere Diagnosen. Die<br />
Strahlenbelastung durch die Anlage ist durch eine gepulste<br />
Durchleuchtungstechnik deutlich reduziert, was<br />
sowohl den Patienten als auch dem Personal zugute<br />
kommt.<br />
Neben der neuen Durchleuchtungsanlage (v.l.n.r.):<br />
Erhard Marburger, Kaufmännischer Leiter, Uta Stelter, MTRA,<br />
Christian Mauritz, Kaufmännischer Direktor,<br />
PD Dr. Florian Eckel, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin,<br />
PD Dr. Wolfgang Brandmair, Ärztlicher Leiter der RoMed Klinik<br />
Bad Aibling. Foto: RoMed Kliniken<br />
Neuer Aufwachraum<br />
Ausgestattet ist der neue Aufwachraum mit modernstem<br />
Atmungs- und Kreislaufmonitoring, das nach<br />
operativen Eingriff en die Überwachung der Patienten<br />
gewährleistet. Die medizinische Betreuung wird von<br />
zwei Pfl egekräften mit einer speziellen Weiterbildung<br />
und einem Arzt vorgenommen. Der neue<br />
Aufwachraum mit sechs Betten war wegen der rapide<br />
steigenden Anzahl an operativen Eingriff en in der Klinik<br />
nötig geworden.<br />
RoMed KLINIK PRIEN AM CHIEMSEE<br />
Chefarzt der Anästhesie verabschiedet<br />
An der RoMed Klinik Prien am Chiemsee ging eine Epoche<br />
zu Ende. Dr. Peter Strasser, Chefarzt der Abteilung<br />
Anästhesie, wurde von Oberbürgermeisterin Gabriele<br />
Bauer und Geschäftsführer Günther Pfaff eneder zum<br />
31. Mai <strong>2011</strong> in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Geschäftsführer Günther Pfaff eneder (li.) und Oberbürgermeisterin<br />
Gabriele Bauer (2. v. re.) wünschten Dr. Peter Strasser<br />
(2. v. li.) und seiner Frau Maria alles Gute für die Zeit seines<br />
verdienten Ruhestandes. Foto: RoMed Kliniken<br />
Am 1. Januar 1979 übernahm Dr. Peter Strasser, als<br />
damals jüngster Chefarzt Bayerns, die Leitungsfunktion<br />
Seite 133 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
in der Anästhesie. Mit anfangs zwei Pfl egern und 1.200<br />
Narkosen im Jahr baute er allmählich die Abteilung aus.<br />
Heute arbeiten in der Hauptabteilung acht Fachärztinnen<br />
und Fachärzte, zehn Fachpfl egerinnen und<br />
Fachpfl eger für Anästhesie und 18 Fachpfl egerinnen<br />
und -pfl eger auf der Intensivstation, bei rund 4.000<br />
Anästhesien pro Jahr. Unter seiner Leitung wurden<br />
rund 80.000 Narkosen durchgeführt und 3.000<br />
Intensivpatienten künstlich beatmet.<br />
Hebfeier des Seebettenhauses<br />
Im Juni war der Rohbau des Seebettenhauses<br />
fertig gestellt. Es handelt sich hierbei um den ersten<br />
von zwei Bauabschnitten, mit denen die Bettenhäuser<br />
der RoMed Klinik Prien am Chiemsee erneuert werden<br />
sollen. Das Seebettenhaus mit einer Nutzfl äche von<br />
ca. 3.000 m2 soll im Herbst <strong>2012</strong> fertig gestellt sein.<br />
Landrat Josef Neiderhell unterstrich in seinem<br />
Grußwort vor allem die Bedeutung der wohnortnahen<br />
medizinischen Versorgung in <strong>Stadt</strong> und Landkreis<br />
<strong>Rosenheim</strong>. Die Baumaßnahmen an der RoMed Klinik<br />
Prien seien ein weiterer Schritt, um diese auch in Zukunft<br />
gewährleisten zu können.<br />
Zimmerermeister Josef Grammelsberger wünschte nicht nur<br />
dem Bauherrn sondern auch den zukünftigen Patienten alles<br />
Gute. Foto: RoMed Kliniken<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 134<br />
Neuer Chefarzt<br />
Im Juli trat Dr. Stefan Czarnecki die Nachfolge von Dr.<br />
Peter Strasser als Chefarzt der Abteilung Anästhesie<br />
und operative Intensivmedizin an.<br />
Dr. Czarnecki absolvierte vor seinem Medizinstudium<br />
an der Universität Bonn zunächst die Ausbildung zum<br />
Pharmazeutisch Technischen Assistenten. Nach der<br />
Approbation als Humanmediziner und seiner Dissertation<br />
im Jahr 1988 absolvierte er in den Folgejahren<br />
erfolgreich die Ausbildung zum Facharzt für Anästhesie.<br />
Bis zum Jahr 2005 war Dr. Czarnecki als Oberarzt der<br />
Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin am<br />
Katharinenhospital in Stuttgart tätig. Darüber hinaus<br />
erweiterte er sein Spektrum durch die Weiterbildung<br />
„Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin“ und<br />
erwarb die Fachkundenachweise „Notfallmedizin“ und<br />
„Leitender Notarzt“. In Kooperation mit den Landesärztekammern<br />
leitet Dr. Czarnecki seit vielen Jahren<br />
Weiterbildungsmaßnahmen und Seminare im Bereich<br />
Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin.<br />
Personaldirektor Hans Daxlberger (li.) und Landrat<br />
Josef Neiderhell (re.) wünschen Dr. Stefan Czaranecki<br />
alles Gute und erfolgreiches Wirken. Foto: RoMed Kliniken<br />
Bereits seit dem 1. März 2005 ist Dr. Czarnecki<br />
als Leitender Oberarzt an der RoMed Klinik Prien<br />
tätig. Dem Patienten nach aktuellem Kenntnisstand<br />
der Medizin die stets bestmögliche Anästhesie und
Schmerztherapie bei größtmöglicher Sicherheit zu<br />
gewährleisten, ist für Dr. Czarnecki oberstes Ziel.<br />
Kooperation mit Gefäßchirurgie<br />
Seit September <strong>2011</strong> bieten die Gefäßchirurgen Dr.<br />
Marc Hanke, Dr. Peter Heider und Dr. Oliver Wolf<br />
(Praxis VCM Vasculäre und Endovasculäre Chirurgie<br />
München) in Kooperation mit der Priener Klinik eine<br />
gefäßmedizinische Versorgung auf höchstem fachärztlichen<br />
Niveau an. VCM ist ein kompetenter Ansprechpartner<br />
auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie mit<br />
langjähriger Erfahrung in Diagnostik und Behandlung<br />
aller Erkrankungen des Gefäßsystems.<br />
Im Gesundheitszentrum an der RoMed Klinik Prien<br />
fi nden zwei Mal wöchentlich gefäßchirurgische<br />
Sprechstunden statt. Alle Untersuchungs- und<br />
Behandlungsverfahren werden vor Ort angeboten,<br />
sodass eine optimale Vorgehensweise ohne Zeitverlust<br />
gewählt werden kann. Bei Notwendigkeit werden die<br />
Operationen im Gesundheitszentrum (GHZ) durchgeführt.<br />
Intensivstation zertifi ziert<br />
Die Anwesenheit von Familienmitgliedern, Freunden<br />
und vertrauten Menschen kann die Genesung von<br />
Intensivpatienten wesentlich unterstützen. Oft jedoch<br />
ist der Zugang durch Besuchsregelungen erschwert.<br />
Um dies zu ändern und damit die Erkenntnisse, die in<br />
pfl egewissenschaftlichen Arbeiten gewonnen wurden<br />
in die Praxis umzusetzen, initiierte Sabine Grießl,<br />
Stationsleiterin der Intensivstation das Projekt<br />
„Angehörigenfreundliche Intensivstation“.<br />
In der Umsetzung bedeutet das, dass die Angehörigen<br />
auf der Intensivstation jederzeit willkommen sind<br />
– eine Grundvoraussetzung dafür ist, den Angehörigen<br />
als Teil des therapeutischen Konzeptes für den Intensivpatienten<br />
zu integrieren. Der Angehörige spielt als vertrauter<br />
Mensch für den Intensivpatienten eine beson-<br />
dere Rolle und trägt zur Genesung von Patienten bei. Er<br />
leistet emotionalen Beistand und er gibt dem Patienten<br />
das wichtige Gefühl, dass sich jemand „kümmert“.<br />
Pfl egedirektor Peter Tischer (li.), Chefarzt der Anästhesie<br />
Dr. Stefan Czarnecki und Prof. Dr. Christoph von Ritter (re.)<br />
gratulierten Sabine Grießl zu dem Zertifi kat. Foto: RoMed Kliniken<br />
RoMed KLINIKUM ROSENHEIM<br />
Palliativstation wird erweitert<br />
Bezirks- und <strong>Stadt</strong>rätin Eleonore Dambach, Staatssekretärin<br />
Melanie Huml, Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, die<br />
Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner und Annemarie Biechl,<br />
Pfl egedirektor Peter Tischer, Oberarzt Dr. Michael Schnitzenbaumer<br />
und die Leiterin des Qualitätsmanagements und erste<br />
Vorsitzende des Jakobus-Hospitzvereins, Reinhilde Spies.<br />
Seite 135 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />
Foto: RoMed Kliniken
7. Städtische Beteiligungen<br />
Die positive Nachricht überbrachte Staatssekretärin<br />
Melanie Huml vom Bayerischen Staatsministerium<br />
für Umwelt und Gesundheit persönlich beim Besuch<br />
auf der Palliativstation. Die Palliativmedizin gehört<br />
zu den großen Herausforderungen eines modernen<br />
und menschlichen Gesundheitswesens. Die moderne<br />
Hochleistungsmedizin kann heute zwar viel erreichen,<br />
aber es gibt auch Fälle, in denen eine Heilung nicht<br />
mehr möglich ist. Die Palliativmedizin ermöglicht<br />
ein würdiges und schmerzfreies Leben bis zuletzt.<br />
Im ersten Jahr seit Bestehen der Palliativstation am<br />
RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong> wurden 175 Patienten<br />
betreut.<br />
Ambulantes OP-Zentrum:<br />
neu, besser, größer, effi zienter<br />
Das Ambulante OP-Zentrum bezog im Januar neue<br />
Räumlichkeiten mit einem eigenen Operationssaal.<br />
Bisher erfolgten die Eingriff e in den Operationssälen<br />
des stationären Bereiches. Nachdem jedoch zusätzliche<br />
Kapazitäten für stationäre Patienten erforderlich wurden,<br />
war der Umbau und Umzug des Ambulanten<br />
OP-Zentrums in den dritten Stock des Behandlungsbaus<br />
notwendig.<br />
Das Ambulante OP-Zentrum verfügt über einen<br />
modernst eingerichteten Aufwachraum mit sieben<br />
Plätzen und neuen Überwachungsmonitoren, die<br />
an die digitale Dokumentation angebunden sind. Neu<br />
ist ebenfalls die digitale Anästhesiedokumentation im<br />
Operationssaal. Der Umbau dauerte sechs Monate und<br />
kostete einschließlich der Geräteausstattung 1.050.000<br />
Euro.<br />
Onkologisches Zentrum zertifi ziert<br />
Unter einem Onkologischen Zentrum versteht man die<br />
Vereinigung mehrerer zertifi zierter Organzentren, wie<br />
etwa das Brustzentrum, das Prostatakarzinomzentrum<br />
oder das Darmzentrum in einer interdisziplinären übergeordneten<br />
Organisationsstruktur. Die Zertifi zierung<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 136<br />
bedeutet eine erhebliche Steigerung des Qualitätsstandards<br />
in der Versorgung der onkologischen<br />
Patienten. Die Einhaltung der von der Deutschen<br />
Krebsgesellschaft vorgegebenen Anforderungen wird<br />
regelmäßig durch eine externe Zertifi zierungsgesellschaft<br />
überprüft.<br />
Für Patienten besteht der Nutzen in einer Vernetzung<br />
der einzelnen Krebszentren (Brust-, Darm- Prostata- und<br />
Lungenzentrum sowie gynäkologisches Krebszentrum).<br />
Ein wichtiger Vorteil ist beispielsweise, dass die Patienten<br />
in der „Interdisziplinären Tumorkonferenz“<br />
vorgestellt werden. In diesem Gremium wird unter<br />
verpfl ichtender Anwesenheit von allen Fachdisziplinen<br />
(Hämatologie/Onkologie, Gynäkologie, Viszeral- und<br />
Thoraxchirurgie, Gastroenterologie, Urologie, Strahlentherapie,<br />
Radiologie, und Pathologie) die individuelle<br />
Situation der Patienten besprochen und entsprechend<br />
den Leitlinien der Fachgesellschaften ein optimales<br />
Therapiekonzept erstellt. Die Struktur eines Onkologischen<br />
Zentrums ermöglicht darüber hinaus eine<br />
umfassende Patientenbetreuung mit Beteiligung von<br />
Psychoonkologie, Sozialdienst, Selbsthilfegruppen,<br />
Palliativmedizin und Seelsorge.<br />
Stolz präsentieren Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und<br />
Qualitätsmanagementleiterin Reinhilde Spies (7. v. l.) mit dem<br />
onkologischen Team das begehrte Zertifi kat. Foto: RoMed Kliniken<br />
Somit ist der Patient von der Diagnosestellung über<br />
die Therapie bis hin zu den Krebsnachsorgeuntersuchungen<br />
durch das Onkologische Zentrum in Zusammenarbeit<br />
mit den betreuenden Hausärzten umfassend<br />
versorgt.
Eine erfolgreiche Zertifi zierung ist nur durch das<br />
Engagement und die Zusammenarbeit der vielen<br />
verschiedenen Disziplinen, die zum Gelingen eines<br />
Onkologischen Zentrums beitragen, möglich. Das<br />
Onkologische Zentrum am Klinikum zählt zu den<br />
ersten fünf zertifi zierten Zentren in Bayern.<br />
Gesamtzertifi zierung des Klinikums<br />
Das Mammutprojekt einer Gesamtzertifi zierung<br />
nach DIN EN ISO 9001 wurde im Sommer erfolgreich<br />
nach rund einjähriger Vorbereitung abgeschlossen.<br />
Aufgrund der enormen Erfahrung der Abteilung für<br />
Qualitätsmanagement und des großen Engagements<br />
aller Beteiligten darf sich nun das Klinikum mit dem<br />
Zertifi kat schmücken.<br />
Apotheke erhält Qualitätssiegel<br />
Im Rahmen der Fachweiterbildung zweier Klinik-Apotheker<br />
entstand die Idee und der Wunsch ein Qualitätsmanagementsystem<br />
in der Apotheke des Klinikums zu<br />
etablieren, um eine gleichbleibend hohe Qualität bei<br />
der Erfüllung des umfangreichen Aufgabenspektrums<br />
und ein stetes Streben nach einer Optimierung der<br />
Abläufe zu gewährleisten. Den Apothekern und Qualitätsmanagementbeauftragten<br />
Dr. Gertraud Helf und<br />
Bernhard Zagler wurde die Gesamtverantwortung für<br />
die Zertifi zierung der Apotheke übertragen. Zusammen<br />
mit dem gesamten Team der Apotheke entstand<br />
in unzähligen Stunden ein Handbuch mit einem<br />
Umfang von 433 Seiten. Am 14.09.<strong>2011</strong> erfolgte<br />
schließlich die Auditierung durch die Bayerische<br />
Landesapothekerkammer und die ersehnte Erteilung<br />
des Zertifi kates. Dieses erfüllt die Voraussetzungen der<br />
QMS-Satzung der Bayerischen Landesapothekerkammer<br />
und der DIN EN ISO 9001:2008.<br />
Neuer stellvertretender ärztlicher Direktor<br />
Dr. Markus Wöhr, so heißt der neue stellvertretende<br />
ärztliche Direktor am RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong>. In<br />
einem Turnus von vier Jahren werden aus dem Kreis<br />
der Chefärzte zwei Stellvertreter des ärztlichen Direktors<br />
gewählt.<br />
Prof. Dr. Thomas Beck, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe, bekleidete die Funktion des<br />
Stellvertreters über vier Jahre und war der Meinung,<br />
dass nunmehr ein Jüngerer dieses Amt übernehmen<br />
sollte. Er stellte sich daher einer erneuten Wiederwahl<br />
nicht mehr zur Verfügung. Einstimmig erfolgte daraufhin<br />
die Wahl von Dr. Wöhr durch das Gremium. Der<br />
49-jährige Mediziner ist seit 2007 Chefarzt der Klinik für<br />
Urologie und Kinderurologie am Klinikum und nimmt<br />
die zusätzliche Herausforderung, die dieses Amt mit<br />
sich bringt, mit Freude und Respekt an.<br />
Dr. Hanns Lohner, Chefarzt der Neurologischen Klinik,<br />
der bereits seit 2007 Stellvertreter ist, wurde einstimmig<br />
wiedergewählt.<br />
Geschäftsführer Günther Pfaff eneder (Mitte) im Gespräch mit<br />
(v.l.n.r.) Chefarzt Dr. Hanns Lohner (Stellvertretender Ärztlicher<br />
Direktor), Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Christoph Knothe (Ärztlicher<br />
Direktor), Prof. Dr. Thomas Beck (ehemaliger Stellvertretender<br />
Ärztlicher Direktor) und Chefarzt Dr. Markus Wöhr (neuer<br />
Stellvertretender Ärztlicher Direktor). Foto: RoMed Kliniken<br />
Die Stellvertreter des ärztlichen Direktors repräsentieren<br />
die Ärzteschaft sowie die Belange und Interessen<br />
Seite 137 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
des RoMed Klinikums <strong>Rosenheim</strong> in der Öff entlichkeit.<br />
Ebenso nehmen sie an den Sitzungen des Direktoriums<br />
teil und erarbeiten gemeinsam mit der Geschäftsführung<br />
und Pfl egedirektion zukunftsweisende, strategische<br />
Ziele.<br />
Baumaßnahmen<br />
Im Rahmen des Gesamtsanierungskonzeptes<br />
erfolgte an der Stelle, an der sich bisher das ehemalige<br />
Personalwohnheim befand, die Rohbauerstellung<br />
des Bet-tenhauses 7, das bis <strong>2012</strong> bezugsfertig sein<br />
soll. Die voraussichtlichen Kosten betragen 19 Millionen<br />
Euro. Die Maßnahme wird mit 12,8 Millionen Euro<br />
zuzüglich der Baukostenindexsteigerungen durch den<br />
Freistaat Bayern gefördert.<br />
Eine Besonderheit des Gebäudes ist, dass durch die<br />
Betonkernaktivierung in Verbindung mit der Innkühlung<br />
das Gebäude im Sommer gekühlt wird und auch<br />
im Winter eine gewisse Grundtemperatur erhält.<br />
An der Schönfeldstraße ist vorgesehen im Laufe des<br />
nächsten Jahres mit dem Bau eines Schulungs- und<br />
Dienstleistungszentrums zu beginnen. Derzeit fi nden<br />
dazu konkrete Abstimmungsgespräche und Planungen<br />
statt.<br />
Im Rahmen von notwendigen Ersatzbeschaff ungen<br />
und Umsetzungen laufen derzeit im Klinikum 15 verschiedene<br />
kleinere Baumaßnahmen.<br />
RoMed KLINIK WASSERBURG AM INN<br />
Erweitertes Neurochirurgisches Angebot<br />
Seit April führen die Ärzte Dr. Wolfgang Schneid<br />
und Dr. Harald Reischl die Neurochirurgische Gemeinschaftspraxis<br />
mit Hauptsitz an der RoMed Klinik<br />
Wasserburg am Inn und einer Praxisfi liale im Gesundheitszentrum<br />
an der RoMed Klinik Prien am Chiemsee.<br />
Der ambulante und stationäre Arbeitsaufwand der<br />
ehemaligen Einzelpraxis Dr. Schneid hatte sich kontinu-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 138<br />
ierlich so erhöht, dass diese kompetente Verstärkung<br />
notwendig wurde.<br />
In der Gemeinschaftspraxis werden individuelle<br />
Beratungen, Diagnostik und ambulante minimal<br />
invasive Schmerztherapien an der Wirbelsäule angeboten,<br />
sowie ambulante und stationäre Operationen<br />
der Wirbelsäule durchgeführt.<br />
Auszubildende erhält Staatspreis<br />
Der Staatspreis „Hervorragenden Abschluss der Berufsschule“<br />
wurde Kathrin Neugebauer aus Vogtareuth<br />
überreicht. Frau Neugebauer begann ihre Ausbildung<br />
zur Kauff rau im Gesundheitswesen in der RoMed Klinik<br />
Wasserburg im September 2008. Nach ihrem Abschluss<br />
im Januar <strong>2011</strong> mit einer Traumnote von 1,0 wurde sie<br />
in der RoMed Klinik Bad Aibling in ein unbefristetes<br />
Angestelltenverhältnis übernommen.<br />
AUSBLICK<br />
Die Entwicklung der RoMed Kliniken –<br />
Strategieausrichtung <strong>2012</strong><br />
Der Fachkräftemangel geht durch die Presse<br />
Auch die RoMed Kliniken haben zwischenzeitlich Probleme<br />
Fachkräfte zu bekommen. Zukünftig muss die<br />
Attraktivität des Klinikverbunds noch besser dargestellt<br />
werden und die Personalgewinnung, -erhaltung,<br />
und -förderung auf eine noch professionellere Art<br />
und Weise erfolgen.<br />
An der Berufsfachschule für Physiotherapie in Wasserburg<br />
wird die Akademisierung des Physiotherapeuten<br />
vorangetrieben.<br />
Erste Gespräche haben dazu bereits mit dem Staatsministerium<br />
für Unterricht und Kultus sowie der Hochschule<br />
<strong>Rosenheim</strong> stattgefunden. Eine Aufstockung der<br />
Ausbildungsplätze in den Krankenpfl egeschulen und<br />
der OTA-Schule ist geplant.
Kooperationen und Erweiterung<br />
des Leistungsangebotes<br />
Wie bereits in den letzten Jahren, sollen auch zukünftig<br />
Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten, Gesundheitsdienstleistern<br />
und Kliniken vorangetrieben<br />
werden. Durch den Ausbau und die Erweiterung von<br />
Leistungen ist eine noch bessere wohnortnahe Versorgung<br />
der Bevölkerung möglich.<br />
Mit der Kreisklinik Ebersberg wurde ein Abkommen<br />
zur Erweiterung der Strahlentherapie geschlossen<br />
und im kommenden Jahr ist beispielsweise im<br />
RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong> die Errichtung einer<br />
Weaningstation, hier geht es um die Behandlung von<br />
beatmungspfl ichtigen Patienten, vorgesehen.<br />
Innovationspreis <strong>2011</strong><br />
Erneut gibt es Grund zum Jubeln an der Berufsfachschule<br />
für Physiotherapie an der RoMed Klinik<br />
Wasserburg: Nach den ersten Plätzen in den Jahren<br />
2009 und 2010 erreichten die Schüler dieses Jahr den<br />
ersten Platz auf bayerischer Landesebene und den<br />
zweiten Platz auf Bundesebene.<br />
Die Schüler Martin Baumgartl, Lucas Bergbauer und<br />
Andreas Bernecker begeisterten mit ihrem Schülerforschungsprojekt:<br />
“Keine Macht dem Stress“ die Jury<br />
des Verbandes der Leitenden Lehrkräfte (VLL).<br />
Sie gingen in ihrem Projekt der Frage nach: Reduziert<br />
das Physiotrainingsgerät „Black Roll“ im gleichem Maße<br />
wie „Yoga“ das Stresslevel? Als Probanden standen die<br />
Schüler des Unterkurses zur Verfügung. Die Auswahl<br />
erfolgte bewusst, denn diese hatten damals aktuell die<br />
Eignungsprüfung zu bestehen und standen dementsprechend<br />
stark unter Druck.<br />
Bei den Teilnehmern wurde der Stresslevel vor und<br />
nach dem achtmaligen Training anhand der Parameter<br />
Puls und Blutdruck und eines Fragebogens bestimmt.<br />
An-schließend wurden sie in drei Gruppen unterteilt.<br />
Die erste Gruppe trainierte mit der „Black Roll“, die<br />
zweite Gruppe wurde angeleitet bestimmte Yogaübungen<br />
auszuführen. Bei beiden Gruppen wurde auf<br />
Beweglichkeit, Koordination und Kraft geachtet. Die<br />
dritte Gruppe fungierte als Kontrollgruppe ohne aktives<br />
Training.<br />
Landrat Josef Neiderhell (2.v.li) und der Geschäftsführer der<br />
RoMed Kliniken Günther Pfaff eneder (ganz rechts) gratulierten<br />
Martin Baumgartl (li.), Lucas Bergbauer (2.v.li),<br />
Andreas Bernegger (3.v.re) und Schulleiterin Sabine Ittlinger<br />
(2.v.re) zum großen Erfolg der Berufsfachschule für Physiotherapie<br />
in Wasserburg.<br />
Foto: Landratsamt<br />
Das Ergebnis dieser Schülerstudie zeigte eine deutliche<br />
Reduzierung des Stresslevels bei den beiden<br />
aktiven Trainingsgruppen. Die dritte Gruppe fi el im<br />
Gegensatz dazu deutlich ab, hier wurde der Prüfungsstress<br />
nicht reduziert. Die „Black Roll“ konnte im<br />
Gegensatz zum Yoga mit einer konstanten Abnahme<br />
des Stresses punkten.<br />
Die drei oben genannten Schüler konnten, unabhängig<br />
von dem Ergebnis der Studie, ein lehrreiches Fazit ihrer<br />
Projektarbeit ziehen.<br />
Denn mit der Durchführung dieser Studie konnten<br />
sie das im Unterricht theoretisch vermittelte Wissen<br />
über „Wissenschaftliches Arbeiten“ praktisch in die Tat<br />
umsetzen.<br />
Seite 139 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.2. <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong><br />
Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Foto: <strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Rückblick</strong><br />
Dreizehn Jahre sind vergangen seit 1998 die Liberalisierung<br />
auf dem Energiemarkt begann. Seitdem ist<br />
bis auf die Tatsache, dass Kunden mit Energie versorgt<br />
werden und dafür eine Rechnung erhalten, fast nichts<br />
so geblieben wie es damals war. Nach der Novellierung<br />
des Energiewirtschaftsgesetzes 2005 und der<br />
damit verbundenen Arbeit der Bundesnetzagentur ist<br />
der Markt immer noch in starker Bewegung. Für die<br />
meisten Industrie- und Gewerbekunden ist ein Preisvergleich<br />
zwischen Energieversorgern zum Standard<br />
geworden und auch die Haushaltskunden sind sich der<br />
Möglichkeit bewusst, den Energielieferanten wechseln<br />
zu können.<br />
Nach den bewegten Jahren 2008, 2009 und zum Teil<br />
2010 hat sich die wirtschaftliche Situation in <strong>2011</strong><br />
beruhigt und die Unternehmen konnten von einem<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 140<br />
leichten Aufschwung profi tieren. Trotz einer guten<br />
Beschäftigungslage in unserer Region spürt man an<br />
der Zahlungsmoral der Haushaltskunden, dass<br />
dieser Aufschwung die privaten Haushalte nur teilweise<br />
erreicht hat.<br />
Die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> haben eine solide, vertrauensvolle<br />
Geschäftsbeziehung zu ihren Kunden, was<br />
durch die geringen Wechselzahlen bestätigt wird.<br />
Dies gilt sowohl für die Gewerbe- und Industriekunden,<br />
als auch für die Haushaltskunden. Unter anderem<br />
ist dies darauf zurückzuführen, dass im Gegensatz zu<br />
vielen anderen werbenden Unternehmen, die <strong>Stadt</strong>werke,<br />
wo immer es möglich ist, persönlich und<br />
individuell auf ihre Kunden zugehen.<br />
Wie auch in den vergangenen Jahren haben die <strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Rosenheim</strong> sehr solide Absatzzahlen in allen<br />
Energiesparten mit steigender Tendenz. In einer Neukunden-Akquiseaktion<br />
im Januar <strong>2011</strong> konnten über<br />
1.000 Neukunden gewonnen werden, bei einem<br />
Umfang der Mailingaktion von rund 24.000 Anschreiben.<br />
Eine Rücklaufquote von deutlich über 4 % ist auch<br />
im weiten Vergleich ein sehr gutes Ergebnis.<br />
Regelmäßig führen die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> Kundenrückgewinnungsaktionen<br />
durch. Grundsätzlich<br />
sind Akquiseaktionen nur sinnvoll, wenn dem potenziellen<br />
Kunden ein Sonderkündigungsrecht zusteht.<br />
Dies ist in der Regel bei Vertragsänderungen, insbesondere<br />
bei Preisanpassungen der Fall.<br />
Auf dem Gewerbe- und Industriekundenmarkt<br />
konnte die erfreuliche Entwicklung aus dem Jahr 2010<br />
in <strong>2011</strong> fortgesetzt werden. Im Gasbereich wurden<br />
rund 70 GWh und im Strombereich rund 41 GWh<br />
an Absatzmenge außerhalb <strong>Rosenheim</strong>s zusätzlich<br />
akquiriert.<br />
Gemäß dem Energiekonzept 2020+, das bereits<br />
zum umfassenderen Energiekonzept 2025+ erweitert<br />
wurde, forcieren die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> auf<br />
dem Wärmemarkt den Ausbau der Fernwärme. So<br />
haben sich die <strong>Stadt</strong>werke <strong>2011</strong> auf den südlichen Teil
<strong>Rosenheim</strong>s konzentriert und erfolgreich zusätzlich<br />
rund 6.500 kW mehr Leistung für die Belieferung mit<br />
Fernwärme akquiriert.<br />
Um den steigenden Fernwärmebedarf in Zukunft<br />
abdecken zu können, starteten im Oktober 2010 und<br />
im März <strong>2011</strong> die Bauarbeiten für den Gebäudeteil<br />
der neuen Gasmotoren am Kraftwerksgelände und<br />
in der Oberaustraße. Im Mai <strong>2011</strong> wurde das seit 2004<br />
bestehende Gasmotoren-Heizkraftwerk erneuert.<br />
Der Fernwärmeausbau für <strong>Rosenheim</strong> wird konsequent<br />
fortgesetzt. Foto: SWRO<br />
Nach über einem Jahr Preisstabilität mussten die<br />
Strompreise aufgrund einer Erhöhung der Umlage<br />
für Erneuerbare Energien um durchschnittlich<br />
1,77 Cent/kWh brutto erhöht und die gestiegene<br />
staatliche Abgabe an die Kunden weitergegeben<br />
werden. Der Marktlage entsprechend mussten nach<br />
zwei Preissenkungen im Jahr 2009 und einer weiteren<br />
Preisreduzierung im September 2010 die Gas- und<br />
Fernwärmepreise zum 01. August moderat angepasst<br />
werden.<br />
Die Dienstleistungen, wie beispielsweise für die Inngas<br />
GmbH, erfolgten in gewohnter Weise. Weiterhin wurde<br />
das umfassende Know-how, insbesondere im Bereich<br />
der Abrechnung den umliegenden <strong>Stadt</strong>- und Gemeindewerken<br />
angeboten.<br />
Mit äußerst großem Aufwand setzten die Werke die<br />
von der Bundesnetzagentur geforderte Mandantentrennung<br />
um. In diesem Zusammenhang galt<br />
es zu berücksichtigen, dass der Kunde von diesem<br />
ein Jahr dauernden, tiefgreifenden, Organisationsprozess<br />
nichts bemerkte. In dieses Projekt waren<br />
viele <strong>Stadt</strong>werke-Mitarbeiter mit großem Zeitaufwand<br />
eingebunden.<br />
Im Sommer <strong>2011</strong> wurde das Back Offi ce der <strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Rosenheim</strong> aufgrund sehr beengter Arbeitsverhältnisse<br />
umgebaut und erweitert. Sehr wichtig<br />
war bei diesem Umbau, dass die Bearbeitung der<br />
neuen Prozesse, insbesondere des Kundenwechselmanagements<br />
auch räumlich gesehen optimal abgebildet<br />
werden kann.<br />
Im Frühjahr <strong>2011</strong> führten die <strong>Stadt</strong>werke einen<br />
Workshop für alle Mitarbeiter, hauptsächlich aus dem<br />
gewerblichen Bereich, durch. Der Workshop stand<br />
unter dem Moto „Richtiger Umgang mit Kunden“<br />
und sehr gut aufgenommen.<br />
Ein etwas anderer Schultag: Mädchen am Girls Day<br />
in der <strong>Stadt</strong>werke-Werkstatt. Foto: SWRO<br />
Im Herbst <strong>2011</strong> wurden die neuen Gestaltungsrichtlinien<br />
für die <strong>Stadt</strong>werke im Verbund des Konzerns <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> umgesetzt. Trotz einer deutlich sichtbaren<br />
Modernisierung wurde großer Wert auf die sofortige<br />
Wiedererkennung des Logos mit dazugehörigem<br />
Seite 141 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Schriftzug gelegt, damit auch unsere Kunden „Ihre<br />
<strong>Stadt</strong>werke“ sofort wiedererkennen!<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> standen zahlreiche Veranstaltungen,<br />
wie zum Beispiel der Girls Day oder das Woodenmusic<br />
Familienfest im Freibad auf dem Programm.<br />
Nebenbei nahmen die <strong>Stadt</strong>werke unter anderem am<br />
„Tag des Wassers“ auf dem Sommerfestival oder dem<br />
Umweltfest teil.<br />
Mal-Spaß für die Kinder auf dem Woodenmusic Familienfest.<br />
Foto: SWRO<br />
Zahlreiche Bands sorgten auf dem Woodenmusic Familienfest<br />
für das richtige Countryfeeling. Foto: SWRO<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 142<br />
Der <strong>Stadt</strong>werke-Biber am „Tag des Wassers“ auf dem<br />
Sommerfestival. Foto: SWRO<br />
Das <strong>Rosenheim</strong>er Freibad wird nach wie vor von den<br />
Kunden sehr gut angenommen. Rund 50.000 Badegäste<br />
besuchten von Mai bis Mitte September das vor<br />
erst zwei Jahren komplett erneuerte Bad. Den höchsten<br />
Tagesbesuch verzeichnete das Bad am 22.05.<strong>2011</strong><br />
mit 3.131 Gästen.<br />
Pünktlich zu Halloween veranstalteten die <strong>Stadt</strong>werke<br />
am 29.10.<strong>2011</strong> im <strong>Rosenheim</strong>er Hallenbad die<br />
erste „Badnight“. Halloween-Fans erwartete schaurige<br />
Gruselstimmung durch Licht-, Wasser-, Nebel- und<br />
Musikeff ekte sowie eine Halloweenbar mit verschiedenen<br />
antialkoholischen Cocktails und Getränken.
Schon die Ankündigung der „Badnight“ versprach<br />
schaurig-schönen Gruselspaß. Foto: SWRO<br />
Der Ministerpräsident Horst Seehofer zu Besuch<br />
bei den <strong>Stadt</strong>werken <strong>Rosenheim</strong>. Foto: SWRO<br />
Anfang Dezember besuchte der Ministerpräsident<br />
Horst Seehofer die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> und<br />
sprach dort mit der Geschäftsführung sowie Politikern<br />
aus der Region über den Aufbruch in ein neues Energiezeitalter<br />
und die Rolle der kommunalen Energieversorger.<br />
Dr. Brühl erläuterte dem hohen Gast in einem kurzen<br />
Vortrag das von den <strong>Stadt</strong>werken erarbeitete Energiekonzept<br />
2025+, das zum Ziel hat bis zum Jahr<br />
2025 CO2-Neutralität für die <strong>Stadt</strong> zu erreichen. Das<br />
Konzept wurde sehr positiv aufgenommen.<br />
Durch interessierte Nachfragen erfuhr der Ministerpräsident,<br />
dass neben der Planung an vielen Stellen<br />
bereits konkrete Maßnahmen zur Erreichung der<br />
CO2-Neutralität vorgenommen wurden. Nach der<br />
anschließenden Diskussion besuchten die Gäste<br />
noch die Holzvergasungsanlage im Müllheizkraftwerk.<br />
Im Bereich der Straßenbeleuchtung sind die <strong>Stadt</strong>werke<br />
weiterhin auf Fortschrittskurs.<br />
Aufgrund des ab 2015 geltenden Verkaufsverbotes von<br />
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, von denen derzeit<br />
ca. 1.500 in Betrieb sind, der Ökodesignrichtlinie,<br />
die ab 2017 gilt, und um neue Technologien zur<br />
CO2 -Einsparung in der Beleuchtung einsetzen zu<br />
können, haben sich die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> entschieden,<br />
vor ihrer Haustüre in der Bayerstraße eine<br />
Teststrecke aufzubauen, um unterschiedliche Technologien<br />
zu erproben.<br />
Hier werden verschiedene Leuchten eingesetzt und<br />
aus bestimmten Positionen zur visuellen Betrachtung<br />
verschiedene Bilder gemacht. Dabei werden sowohl<br />
die herkömmlichen Leuchten mit Natriumdampf-<br />
Hochdrucklampen-Technik in verschiedenen Wattzahlen<br />
sowie LED-Leuchten eingesetzt.<br />
Ein Bildvergleich der unterschiedlichen Beleuchtungstechniken<br />
zeigt eindrucksvoll die Unterschiede<br />
auf:<br />
Seite 143 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Straßenbeleuchtung mit Quecksilberdampf-Hochdrucklampen,<br />
…mit Natriumdampf-Hochdrucklampen und<br />
…mit der neuen LED-Technik. Foto: SWRO<br />
Neue Technologien wurden auch bei der Trinkwassergewinnung<br />
eingesetzt. Nach einem extremen<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 144<br />
Starkregenereignis im Wassergewinnungsgebiet<br />
Willing im Juli wurde eine mikrobiologische Verunreinigung<br />
des Trinkwassers mit coliformen Keimen<br />
festgestellt. Nach Anordnung des Gesundheitsamtes<br />
(GA) erfolgten ein Abkochgebot und die Chlorung<br />
des Trinkwassers. Die Chlorung musste nach Vorgaben<br />
des GA bis Mitte September durchgeführt werden.<br />
Zur nachhaltigen Qualitätssicherung des geförderten<br />
Trinkwassers und als Präventionsmaßnahme wurde<br />
noch im Oktober jede Brunnenanlage mit einer UV-<br />
Anlage ausgestattet.<br />
Blick auf eine der in <strong>Rosenheim</strong> eingebauten UV-Anlagen<br />
für sauberes und keimfreies Wasser. Foto: SWRO<br />
Grundlegend überarbeitet wurden auch die technischen<br />
Anschlussbedingungen Gas (TAB Gas) und an<br />
die neue TRGI (Technische Regeln für Gas-Installationen)<br />
sowie an die Anforderungen des DVGW-Arbeitsblattes<br />
G 685 (Gasabrechnung) angepasst.<br />
Nachdem sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach die<br />
Prüfungsordnung im „Installateurhandwerk“ änderte,<br />
benötigen viele Meister die entsprechenden<br />
Qualifi kationsanforderungen zur Eintragung in das<br />
Handwerksverzeichnis. Gemeinsam mit dem DVGW<br />
boten die <strong>Stadt</strong>werke, die das örtliche Installateurverzeichnis<br />
führen, einen 100-stündigen Lehrgang für<br />
die Erlangung des Zertifi kates „Gas-Installationstechnik“<br />
zur Eintragung des Gasversorgungsunterneh-
mens in das Installationsverzeichnis an. Das Angebot<br />
wird voraussichtlich auch in <strong>2012</strong> fortgesetzt.<br />
Die stetig wachsende dezentrale Stromeinspeisung<br />
in das Netz der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> erschwert<br />
zunehmend eine genaue Abschätzung des Lastfl usses.<br />
<strong>2011</strong> wurden daher 14 Trafostationen mit entsprechender<br />
Lastmesstechnik ausgestattet. Für <strong>2012</strong> ist der<br />
Einbau von 30 zusätzlichen Geräten geplant.<br />
<strong>Ausblick</strong><br />
Die konjunkturelle Prognose für das Jahr <strong>2012</strong> ist<br />
vom Standpunkt Herbst <strong>2011</strong> eher verhalten. Die<br />
aktuellen Diskussionen über die Schuldenentwicklung<br />
Griechenlands, Italiens, Frankreichs und Irlands in der<br />
Euro-Zone und die damit verbundene wirtschaftliche<br />
Stabilität der Europäischen Gemeinschaft wirken<br />
dämpfend.<br />
Die Perspektive für die <strong>Stadt</strong>werke ist jedoch sehr<br />
positiv. Die Kundenentwicklung hat steigende<br />
Tendenz. Die außerhalb <strong>Rosenheim</strong>s akquirierten<br />
Mengen für das Jahr <strong>2012</strong> bei Industrie- und Gewerbekunden<br />
im Strom sind mit 54 Millionen KWh um 30 %<br />
besser als im Jahr <strong>2011</strong>. Beim, im Vergleich zum Strom,<br />
noch etwas jüngeren Gasmarkt liegt der außerhalb<br />
<strong>Rosenheim</strong>s akquirierte Zuwachs bei der gleichen<br />
Kundengruppe mit 74 Millionen KWh bei knapp 6 %.<br />
Die Entwicklung empfi nden die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong><br />
als sehr erfreulich, besonders weil Akquise in dieser<br />
Kundengruppe eine kontinuierliche, strategische und<br />
längerfristige Vorarbeit benötigt.<br />
Im Haushaltskundensegment sind situationsabhängige<br />
Akquiseaktionen geplant. Wie auch in den vergan-<br />
genen Jahren gehen die <strong>Stadt</strong>werke davon aus, dass<br />
konjunkturbedingte Umsatz- und Mengenrückgänge<br />
durch zusätzlich akquirierte Mengen gut ausgeglichen<br />
werden.<br />
Mit Änderung des EnWG steht den <strong>Stadt</strong>werken <strong>2012</strong><br />
eine weitere Herausforderung bevor. Durch Abschaltung<br />
von Kernkraftkraftwerken werden die bisher<br />
im Regelbetrieb eingesetzten Kraftwerke zur Grundlastdeckung<br />
benötigt. Die §§ 13 und 14 des EnWG<br />
fordern auch Verteilnetzbetreiber auf, Ihren Beitrag zur<br />
Systemstabilität zu leisten. Ein kaskadiertes System<br />
soll künftig die Systemsicherheit gewährleisten.<br />
Beim Fernwärmeausbau werden sich die Bemühungen<br />
<strong>2012</strong> auf den nördlichen Teil <strong>Rosenheim</strong>s<br />
konzentrieren. Aufgrund des steigenden Fernwärmeabsatzes<br />
und der Inbetriebnahme der neuen<br />
Gasmotoren wird für das kommende Jahr von einer<br />
erhöhten Fernwärmeerzeugung von rund 165 GWh<br />
ausgegangen. Auch die Stromeigenproduktion und<br />
somit die Versorgungssicherheit für <strong>Rosenheim</strong> wird<br />
durch die Inbetriebnahme der zusätzlichen Gasmotoren<br />
gesteigert.<br />
In Bezug auf die Biomasseerzeugung möchten die<br />
<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> <strong>2012</strong> eine Versuchsanlage<br />
zur Züchtung und Nutzung von Algen aufbauen.<br />
Algen scheinen für die Zukunft ein vielversprechender<br />
Bereich der Biomasseerzeugung zu werden. Die <strong>Stadt</strong>werke<br />
möchten auf diesem Feld Erfahrung und Wissen<br />
sammeln.<br />
Des Weiteren wollen die <strong>Stadt</strong>werke im Zuge eines<br />
Förderprojektes über einen Zeitraum von drei Jahren<br />
die Planung, den Aufbau und die Inbetriebnahme<br />
der ersten produktiven Holzvergasungsanlage mit<br />
180 kW elektrischer Leistung durchführen.<br />
Seite 145 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.3. komro<br />
DOCSIS Ausbau abgeschlossen<br />
Die Internet-Bestandskunden der komro wussten es<br />
bereits seit Ostern <strong>2011</strong> – die PowerFlat 50.000 ist<br />
Realität geworden in <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Möglich macht dies die neue DOCSIS 3.0 Technologie<br />
(Data Over Cable Service Interface Specifi cation), die<br />
mittels speziellem Modem Internetdaten via Glasfaser/Koaxialkabel<br />
mit mehr als 50 Mbit/s aus dem Netz<br />
überträgt. Zum Vergleich: bei herkömmlichen DSL<br />
Anschlüssen ist die Bandbreite auf 16 Mbit/s begrenzt.<br />
Konkret bedeutet dies: Der Sohn lädt sich ohne Qualitätsverlust<br />
den neuesten Actionfi lm in HD-Qualität aus<br />
dem Netz auf den Laptop, die Mutter erledigt gleichzeitig<br />
online ihre Bankgeschäfte während Papa bei<br />
ebay einkauft und die Tochter mit ihren Freundinnen in<br />
facebook chatted und außerdem zeitgleich die neuesten<br />
Partyfotos sendet...; denn auch die Datenübermittlungsrate<br />
zu einem anderen Internetnutzer wird dank<br />
DOCSIS 3.0 erheblich gesteigert.<br />
Ein solches DOCSIS 3.0 Kabelmodem genügt für den Einstieg<br />
in die neue Geschwindigkeitsära mit bis zu 400 MBit/s.<br />
Foto: Kathrein<br />
“Wir möchten, dass möglichst viele unserer Kunden die<br />
Vorteile dieser Technologie nutzen können. Dazu haben<br />
wir bereits zahlreiche Hausanschlüsse auf den aktuellen<br />
technischen Standard DOCSIS 3.0 modernisiert,<br />
so dass ohne Probleme die neuen Übertragungsraten<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 146<br />
von demnächst bis zu 100 Mbit/s auch für Privatkunden<br />
möglich sind“, so Alois Zacher, Geschäftsführer<br />
der komro GmbH.<br />
Der Kunde benötigt nur noch das auf den neuen Standard<br />
ausgelegte CMTS-Modem und den Tarif Cable-<br />
Net-PowerFlat 50.000.<br />
Mit DOCSIS 3.0 können zukünftig durch Bündelung<br />
von Datenkanälen im Glasfaser/ Koaxial Breitbandkabelnetz<br />
der komro Geschwindigkeiten von bis zu<br />
400 Mbit/s (downstream) in Empfangsrichtung und<br />
bis zu 120 Mbit/s in Senderichtung (upstream) erzielt<br />
werden.<br />
Gesellschaftsgründung SternKom<br />
Im Jahre 2010 startete eine erfolgreiche Kooperation<br />
der komro mit den <strong>Stadt</strong>werken Dachau (DCC – DachauCityCom).<br />
Dr. Andreas Stern (links) und komro Geschäftsführer<br />
Alois Zacher gründen die gemeinsame Gesellschaft SternKom<br />
für Breitbandinternet und Kabelfernsehen in Bad Endorf.<br />
Foto: komro<br />
Seit Sommer <strong>2011</strong> konnte nun eine weitere Zusammenarbeit<br />
mit dem „E-Werk Stern“ (SternStrom)<br />
aus Bad Endorf realisiert werden. Im Gemeindegebiet<br />
von Bad Endorf und in Teilgebiete von Söchtenau
ietet das gemeinsame Tochterunternehmen<br />
SternKom Glasfaseranschlüsse an. Hinter dem<br />
Unternehmen steckt das technische Know-how des<br />
Gesellschafters komro aus <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Das Produktangebot entspricht dem der komro in<br />
<strong>Rosenheim</strong> und behält doch seine individuelle<br />
„Stern“ Note – eben ganz so, wie es die Endorfer<br />
gewohnt sind.<br />
Mobilfunkprodukt <strong>2012</strong><br />
Kabelfernsehen, Festnetztelefonie und Breitband-Internet,<br />
Datenfestverbindungen und Webhosting – schon<br />
bislang bot die komro ein beeindruckendes Portfolio<br />
an Produkten und Dienstleistungen für Privat- und<br />
Geschäftskunden mit Regionalbewusstsein.<br />
Bislang nicht angeboten wurden Mobilfunktarife. Aus<br />
gutem Grund: Im Gegensatz zum hochmodernen Glasfasernetz<br />
für die bestehenden Produkte verfügt komro<br />
nicht über ein eigenes Mobilfunknetz.<br />
Diese Lücke im Sortiment beschäftigte auch andere<br />
City-Carrier im ganzen Bundesgebiet. Viele dieser Unternehmen<br />
haben sich im BREKO Verband organisiert<br />
und konnten so eine starke Verhandlungsposition in<br />
Gesprächen mit namhaften Mobilfunknetzbetreibern<br />
schaff en.<br />
Gemeinsam stark: Mit anderen Unternehmen aus dem BREKO<br />
Verband wird komro in <strong>2012</strong> ein Mobilfunkprodukt auf den<br />
Markt bringen. Foto: komro<br />
Mit einem der größten und erfolgreichsten dieser<br />
Mobilfunkbetreiber konnte im Herbst <strong>2011</strong> ein Vorvertrag<br />
geschlossen werden. Im Frühjahr <strong>2012</strong> soll es dann<br />
soweit sein: Die ersten BREKO Mitgliedsunternehmen<br />
können endlich Mobilfunkprodukte unter eigenem<br />
Label und auf eigene Rechnung anbieten.<br />
Handys von der komro – damit erschließen sich ganz neue<br />
Potentiale für den <strong>Rosenheim</strong>er City Carrier. Foto: istockphoto<br />
Für die komro-Kunden bedeutet das: Alle Dienste auf<br />
einer Rechnung, ein Ansprechpartner für alle Anliegen.<br />
Die „Vierte Säule“ der bewährten Bundlestrategie<br />
wird die komro nachhaltig am Markt stärken.<br />
Backbone Süd<br />
Die G-FIT (Gesellschaft für innovative Telekommunikationsdienste),<br />
in der die regionalen Telekommunikationsunternehmen<br />
komro, R-KOM und SWU TeleNet zusammenarbeiten,<br />
betreibt seit Herbst <strong>2011</strong> einen neuen<br />
10-Gigabit-Backbonering zwischen <strong>Rosenheim</strong>,<br />
Regensburg und Ulm. Der Ring bildet eine optimale<br />
Grundlage für zukünftiges Bandbreitenwachstum in<br />
<strong>Rosenheim</strong> und Umgebung.<br />
Seite 147 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.4. Veranstaltungs- und Kongress GmbH <strong>Rosenheim</strong> (VKR)<br />
Peter Lutz, Geschäftsführer der VKR. Foto: G. Ziehr<br />
Susanne Baumgartner, Leiterin KU‘KO. Foto: VKR<br />
KULTUR + KONGRESS ZENTRUM ROSENHEIM<br />
<strong>Rückblick</strong> <strong>2011</strong><br />
Kongresse und Tagungen<br />
Zu Jahresbeginn trafen sich bei der Oil Doc Conference<br />
& Exhibition mehr als 400 führende Persön-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 148<br />
lichkeiten aus Wissenschaft und Forschung aus 24<br />
Nationen zu Vorträgen und Diskussionen rund um die<br />
Themen Schmierung, Instandhaltung und Fribologie.<br />
In direktem Anschluss daran fand der internationale<br />
Sägekongress mit über 300 Teilnehmern statt. Im<br />
März erörterten 200 Chefärzte und Mediziner das<br />
Thema Frauenknie und Männerhüfte. Im Mai war<br />
das KU’KO mehr als ausgelastet, da hier zahlreiche<br />
Großveranstaltungen wie das Fachforum für Immobilienrecht<br />
des Evangelischen Siedlungswerks, eine<br />
internationalen Konferenz des Max-Planck-Instituts, der<br />
Nephrologietag und die Bayerischen Apothekertage<br />
präsentiert wurden.<br />
Die <strong>Rosenheim</strong>er Fenstertage zählen zu den jährlichen<br />
Top-Veranstaltungen im KU’KO. Foto: VKR<br />
Sowohl Veranstalter als auch Teilnehmer waren<br />
von <strong>Rosenheim</strong> als Veranstaltungsort und vom<br />
Kultur+Kongress Zentrum als Veranstaltungshalle begeistert.<br />
Der Internationale Gideonsbund tagte mit 400<br />
Mitgliedern Anfang Juni drei Tage in <strong>Rosenheim</strong>. Ende<br />
Juni trafen sich dann die Wassermeister zu ihrem jährlichen<br />
Erfahrungsaustausch. Im Sommer führten regelmäßig<br />
viele Stammkunden wie die zwei <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Unternehmen Gabor und Cubeware ihre besonderen<br />
Firmenveranstaltungen im Hause durch. Im Oktober<br />
konnten zum wiederholtem Mal die <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Fenstertage mit 950 Teilnehmern erfolgreich stattfi nden<br />
und im November zog die Übungsfi rmenmesse<br />
mit vielen Interessenten Besucher ins KU’KO.
Alle Veranstalter lobten die professionelle Umsetzung<br />
ihrer Veranstaltung durch das Team der VKR.<br />
Viele ausverkaufte Kulturhighlights<br />
Renaud Capucon konzertierte mit der Academy of<br />
St. Martin in the Fields beim ersten Meisterkonzert des<br />
Jahres <strong>2011</strong>. Beim letzten Meisterkonzert der Saison<br />
2010/<strong>2011</strong> verzauberte die Cellistin Sol Gabetta mit<br />
dem Orchester des Bolschoi Theaters die Gäste im<br />
KU’KO.<br />
Sol Gabetta. Foto: VKR<br />
Die neue Reihe der Meisterkonzerte <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
startete im September grandios mit dem <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Pianisten Herbert Schuch und der Camerata Salzburg.<br />
Sämtliche Meisterkonzerte weisen gute bis sehr gute<br />
Verkaufszahlen auf und zeigen das große Interesse an<br />
klassisch hochkarätigen Künstlern und Orchestern in<br />
der Region.<br />
Zahlreiche Bälle wie der Rosenball, der <strong>Stadt</strong>- und<br />
Landball, der Ball der Köche und der Ball des Sports<br />
kombinieren Geselligkeit, Show und Tanz. Aber im<br />
KU’KO war noch mehr Kultur geboten. Zum Beispiel<br />
schaff te es die bayerische Kabarettistin Martina<br />
Schwarzmann gleich dreimal hintereinander vor ausverkauftem<br />
Haus die Besucher des Kultur + Kongress<br />
Zentrums zu begeistern. Ebenfalls vor ausverkauftem<br />
Haus traten Bruno Jonas, Sascha Gammel, Bülent<br />
Ceylan, Max Raabe und Reinhard Mey auf.<br />
<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />
Im Jahr <strong>2012</strong> feiert das Kultur + Kongress Zentrum<br />
sein 30-jähriges Bestehen.<br />
In 30 Jahren manifestierte sich <strong>Rosenheim</strong> im südbayerischen<br />
Raum als Kulturdestination, in der in all den<br />
Jahren viele Weltstars zu Gast waren.<br />
Auch in den kommenden Jahren ist es Ziel der VKR,<br />
viele bedeutende Künstler nach <strong>Rosenheim</strong> zu holen.<br />
So wird im Oktober <strong>2012</strong> erstmalig die derzeit<br />
beste Geigerin der Welt – Anne-Sophie Mutter – im<br />
KU’KO auftreten.<br />
Leider verliert das KU’KO immer wieder umsatzstarke<br />
Großveranstaltungen, da diese durch ihr Wachstum<br />
größere Räumlichkeiten benötigten und so nach München<br />
ausweichen müssen. Dennoch ist die Buchungslage<br />
für Tagungen und Kongresse nach wie vor<br />
sehr gut.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> sind u.a. Material Innovativ, das<br />
Fachforum des Evangelischen Siedlungswerkes, die<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Fenstertage und die Seilbahnkonferenz<br />
eingebucht. Außerdem tagen das Bündnis 90 / die Grünen<br />
und die FDP mit ihrem Landesparteitag im KU’KO.<br />
Das KU‘KO-Team wird auch im Jahr <strong>2012</strong> mehrere<br />
hundert Veranstaltungen bestmöglich organisieren<br />
und damit weiterhin eine wichtige Begegnungsstätte<br />
bleiben, die Menschen zu fruchtbarer Weiterbildung, zu<br />
anregender Diskussion und zu niveauvoller Unterhaltung<br />
zusammenführt.<br />
TOURISTINFORMATION ROSENHEIM<br />
<strong>Rückblick</strong> <strong>2011</strong><br />
Auch im „Jahr eins“ nach der Landesgartenschau gab<br />
es für die <strong>Rosenheim</strong>er Touristiker viel zu tun. Dank der<br />
vielen Tagungen und Kongresse im Kultur+Kongress<br />
Seite 149 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Zentrum kam es zu einer erheblichen Steigerung<br />
des Hotelbuchungsumsatzes. Da zudem die für die<br />
LGS aufgebauten Strukturen zur Akquisition der Busgruppen<br />
auch in <strong>2011</strong> beibehalten wurden, läuft das<br />
Busgruppengeschäft auf hohem Niveau weiter. Die auf<br />
das Bus- und Gruppengeschäft spezialisierten Touristikerinnen<br />
besuchten die einschlägigen Personals-<br />
Fachmessen und konnten Dank eines Sales Guide für<br />
Bus- und Gruppenreisen viele Gäste nach <strong>Rosenheim</strong><br />
locken.<br />
Unter dem Motto „Winter in <strong>Rosenheim</strong>“ bietet die Touristinfo<br />
ein buntes Potpourri an <strong>Stadt</strong>führungen an. Foto: VKR<br />
Die Altstadtführungen erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />
Kein Wunder, ist doch die <strong>Stadt</strong> am Inn mit<br />
ihren wunderschönen Fassaden und historischen Bauten<br />
keine „touristische“ Kulisse, sondern eine lebendige<br />
bayerische <strong>Stadt</strong> mit Charme. Ungebrochen ist zudem<br />
die Begeisterung der Fans für die <strong>Stadt</strong>führung<br />
„Auf den Spuren der <strong>Rosenheim</strong> Cops“. Erstaunlich<br />
ist, wie viele Besucher doch die Drehorte der beliebten<br />
ZDF-Serie in natura sehen wollen.<br />
Unter dem Motto „Winter in <strong>Rosenheim</strong>“ gibt es<br />
für <strong>Rosenheim</strong>s Gäste einzigartige Erlebnistouren.<br />
„Unheimliche und kuriose Geschichten“ bieten einen<br />
nächtlichen Streifzug rund um Aberglauben, Hexen-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 150<br />
wahn und andere Spukgeschichten. „Kaff ee Winterzauber“<br />
veranschaulicht in den liebvoll restaurierten<br />
Gemäuern der Kunstmühle, woher unser Kaff ee<br />
kommt, welche Wege er zurücklegt und wie gerade<br />
der Winterzauberkaff e seinen unverwechselbaren<br />
Geschmack erhält.<br />
Mit der Kutsche zu Bayerns größtem Zwiebelturm<br />
geht es bei der Erlebnisführung „Zwiebeldächer und<br />
Harfenklänge“. „Historisches und Kulinarisches“ ist eine<br />
<strong>Rosenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>führung für Genießer. Historische<br />
Einblicke in die „Weihnachtsbräuche in <strong>Rosenheim</strong>“<br />
gibt es bei einem Rundgang rund um den winterlichen<br />
Christkindlmarkt.<br />
Sind schon zu echten Besuchermagneten<br />
für <strong>Rosenheim</strong> geworden: die „<strong>Rosenheim</strong>Cops“. Foto: VKR<br />
<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte der touristischen Vermarktung<br />
<strong>Rosenheim</strong>s bleiben auch in <strong>2012</strong> die einzigartigen<br />
Erlebnisausstellungen im Lokschuppen <strong>Rosenheim</strong>,<br />
die <strong>Stadt</strong>führung „Auf den Spuren der <strong>Rosenheim</strong><br />
Cops“, das urige und echt bayerische <strong>Rosenheim</strong>er<br />
Herbstfest, das Mangfallgelände mit seinen herr-
lichen Blicken auf Mangfall, Inn und Alpen und natürlich<br />
unsere attraktive Einkaufs- und Erlebnisstadt.<br />
AUSSTELLUNGSZENTRUM LOKSCHUPPEN<br />
<strong>Rückblick</strong> <strong>2011</strong><br />
Dr. Peter Miesbeck, Leiter Ausstellungszentrum Lokschuppen.<br />
Foto: G. Ziehr<br />
In Spielfi lmen reiten sie als Rothäute mit Federschmuck<br />
und Tomahawk durch die Prärie und sind oft auf Kriegspfad.<br />
Doch das Leben und das Schicksal der Indianerstämme<br />
Nordamerikas ist in der Realität weitaus mehr.<br />
Das Ausstellungszentrum Lokschuppen in <strong>Rosenheim</strong><br />
räumte <strong>2011</strong> in Europas größter Indianerausstellung<br />
auf mit den gängigen Klischees. „INDIANER<br />
– Ureinwohners Nordamerikas“ war der Titel der<br />
Erlebnisausstellung, die vom 8. April bis zum 6. November<br />
<strong>2011</strong> fast 170.000 Besucher anlockte. Der<br />
Lokschuppen zählt somit weiterhin zum Kreis der zehn<br />
deutschen Ausstellungshäuser, die jedes Jahr mehr als<br />
100.000 Besucher verzeichnen.<br />
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem<br />
Kunsthistorischen Museum und dem Völkerkundemuseum<br />
Wien. Mit Professor Dr. Christian Feest<br />
konnte ein ausgewiesener Experte für das Thema<br />
gewonnen werden. Ihm gelang es, die hohe Zahl von<br />
rund 650, zum Teil äußerst seltenen Exponaten aus 18<br />
Museen, die über neun Länder in Europa verteilt sind,<br />
zusammen zu tragen. Zu den Highlights zählten die<br />
bis zu 150 Jahre alten Kleidungsstücke der Sioux,<br />
bemalte Bisonfelle und ein komplett eingerichtetes<br />
Holzhaus aus Grönland.<br />
Rund um das Ausstellungszentrum war ein Indianer-Parcours<br />
für Kinder aufgebaut – mit Bisonjagd,<br />
Spurenlesen und Bogenschießen mit echten Pfeilen.<br />
Besonders erfolgreich waren <strong>2011</strong> die museumspädagogischen<br />
Angebote. Insgesamt fanden rund<br />
1.300 Workshops für 24.000 Schüler statt und über<br />
32.000 Schüler nahmen an Führungen teil. Dies ist<br />
ein stolzes Ergebnis im Vergleich zu den Zahlen des<br />
Seite 151 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Museumspädagogischen Zentrums München, das in<br />
ganz Bayern pro Jahr etwa 80.000 Schüler betreut.<br />
Kommerzielle Veranstaltungen<br />
Im Herbst <strong>2011</strong> fand im Lokschuppen die Messe „Kunst<br />
und Handwerk“ des Kunstvereins <strong>Rosenheim</strong> statt.<br />
<strong>Ausblick</strong> <strong>2012</strong><br />
Ausstellung „Tiefsee“<br />
Vom 23. März bis zum 4. November <strong>2012</strong> können<br />
die Besucher des Ausstellungszentrums Lokschuppen<br />
abtauchen in die „Tiefsee“. Die Ozeane spielen eine<br />
Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Weltklimas.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 152<br />
Doch wir wissen noch immer viel zu wenig über das<br />
hochkomplexe Wechselspiel von physikalischen,<br />
chemischen und biologischen Prozessen in den Weltmeeren.<br />
Drei Viertel der Erdoberfl äche sind von Wasser<br />
bedeckt. Noch vor rund 150 Jahren dachten Wissenschaftler,<br />
dass unterhalb von 600 Metern überhaupt<br />
kein Leben im Meer existieren kann. Heute wissen<br />
wir: Die dunkle und kalte Tiefsee birgt Millionen<br />
unentdeckter Spezies. Nur ein Bruchteil ist bekannt,<br />
zeigt uns aber eine bizarre, wundervolle und einzigartige<br />
Welt.<br />
Die Ausstellung „Tiefsee“ entsteht in Zusammenarbeit<br />
mit dem Konsortium Deutsche Meeresforschung<br />
und dem Zoologischen Museum der Universität<br />
Hamburg. Alle führenden deutschen Meeresforschungsinstitute<br />
sind als Leihgeber und Partner an<br />
dem Projekt beteiligt.
7.5. GRWS – Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> mbH<br />
Stefan Ludwig, neuer Geschäftsführer der GRWS. Foto: G. Ziehr<br />
Wechsel in der Geschäftsführung<br />
Im Mai <strong>2011</strong> hat Manfred Santer nach 26-jähriger<br />
Tätigkeit als Geschäftsführer der GRWS seinen<br />
wohlverdienten Ruhestand angetreten. Er steuerte die<br />
GRWS vom Tag ihrer Gründung an auch durch stürmische<br />
Zeiten, bei seinem Ausscheiden konnte er auf<br />
eine kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung des<br />
Unternehmens zurückblicken.<br />
Als neuer Geschäftsführer wurde zum 01.04.<strong>2011</strong><br />
Stefan Ludwig bestellt. Der Bau- und Wirtschaftsingenieur<br />
wird die erfolgreiche Arbeit der GRWS konsequent<br />
fortsetzen. Zusammen mit dem bewährten<br />
Team der GRWS arbeitet er auch in Zukunft an der Weiterentwicklung<br />
des Kerngeschäftes, der Vermietung<br />
und dem Bau von bezahlbarem Wohnraum.<br />
Führte die GRWS von Anfang an: Manfred Santer. Foto: GRWS<br />
Ein erstes großes Projekt unter seiner Leitung ist der<br />
Neubau einer Wohnanlage an der Finsterwalderstrasse.<br />
Wohnanlage Innterrassen<br />
Mit dem Bau dieser Wohnanlage an den Innterrassen in<br />
attraktiver Lage zwischen Inn, Mangfall, Hammerbach<br />
und Landesgartenschaupark wurde im Frühjahr 2008<br />
begonnen. Die sechs Mehrfamilienhäuser mit 84<br />
Eigentumswohnungen wurden seit Dezember 2009<br />
Zug um Zug fertig gestellt und bezogen.<br />
Seit Frühjahr <strong>2011</strong> ist die gesamte Maßnahme abgeschlossen.<br />
Alle Wohneinheiten sind verkauft und an<br />
die neuen Eigentümer übergeben.<br />
Seite 153 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Bürgerhaus Happing und Sanierung Kaltenmühle<br />
Das Münchner Architekturbüro Sturm Peter + Peter<br />
hat einen Architektenwettbewerb für den Neubau des<br />
Bürgerhauses gewonnen, an dem 15 qualifi zierte Architekturbüros<br />
beteiligt waren. Im Frühjahr <strong>2011</strong> haben<br />
die beauftragten Planer eine vollständige Vorentwurfsplanung<br />
einschließlich Kostenschätzung für<br />
das <strong>Stadt</strong>teilbürgerhaus erstellt.<br />
Die denkmalgeschützte Kaltenmühle wartet immer noch<br />
auf eine neue Nutzung. Foto: GRWS<br />
Auch für die Sanierung der denkmalgeschützten<br />
Kaltenmühle hat das Planungsteam eine Vielzahl von<br />
Sanierungsvarianten einschließlich Kostenschätzungen<br />
erarbeitet, die sich unterscheiden hinsichtlich<br />
des Angebots an Nutzfl ächen sowie hinsichtlich<br />
verschiedener Ausführungsvarianten unter dem Aspekt<br />
„Erfüllung der baulichen Ausführungsaufl agen der<br />
zuständigen Denkmalbehörden“.<br />
Leider haben sich die dem Projekt ursprünglich zugrunde<br />
gelegten Förderungs- und Finanzierungsbedingungen<br />
geändert. Mittelkürzungen im Bereich<br />
Städtebauförderung – Soziale <strong>Stadt</strong> haben dazu geführt,<br />
dass es bisher noch keinen Projektstart für diese<br />
Gesamtmaßnahme gegeben hat. Die Regierung von<br />
Oberbayern als zuständige Förderbehörde, die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 154<br />
<strong>Rosenheim</strong> sowie die GRWS bemühen sich weiterhin,<br />
ein Finanzierungskonzept auf die Beine zu stellen. Über<br />
den Zeitpunkt eines möglichen Projektbeschlusses<br />
oder Baubeginns kann derzeit jedoch niemand konkrete<br />
Angaben machen. Die Planungsarbeiten ruhen<br />
so lange.<br />
Wohnanlage Finsterwalderstraße<br />
Zwischen Finsterwalderstraße und Äußerer Münchner<br />
Straße hat die GRWS derzeit 84 Wohnungen im<br />
Bestand, die sogenannte Aicher-Siedlung, für die<br />
eine Sanierung wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll<br />
ist. Eine sehr hohe Lärmbelastung durch die Äußere<br />
Münchner Straße, interne Schallschutzprobleme in den<br />
Häusern sowie ungünstige Wohnungsgrundrisse sind<br />
die wesentlichen Probleme, die sich im Rahmen einer<br />
Sanierung nur unzureichend oder aber mit nicht fi nanzierbarem<br />
Aufwand beseitigen ließen. Die GRWS hat<br />
sich daher für Abbruch und Neubau dieser Wohnanlage<br />
entschieden.<br />
Abbruchreif: die alte Wohnanlage an der Finsterwalderstraße.<br />
Foto: GRWS<br />
In einem sogenannten VOF-Verfahren haben sich 20<br />
Architekturbüros für den zu vergebenden Planungsauftrag<br />
beworben. Fünf qualifi zierte Planungsteams<br />
wurden ausgewählt, Gestaltungskonzepte für die Neu-
ebauung zu entwickeln. Das Münchner Architekturbüro<br />
Bogevischs Buero hat sich mit seinen Ideen<br />
durchgesetzt und den Planungsauftrag erhalten.<br />
Geplant sind 100 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen.<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig auf<br />
großen Familienwohnungen, da hierfür gemeinsam<br />
mit dem Wohnungsamt der größte Bedarf ermittelt<br />
wurde.<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Wohnbebauung<br />
baut die <strong>Stadt</strong> ein Familienzentrum,<br />
eine Kinderbetreuungseinrichtung mit erweitertem<br />
Angebot für Familien. An der Finsterwalderstraße liegt<br />
gegenüber der neuen Wohnanlage ein vom DFB<br />
geförderter Bolzplatz, für Kinder und Jugendliche ein<br />
attraktives Freizeitangebot. Auch der Kindergarten<br />
an der Zinnkopfstraße ist in unmittelbarer Nähe.<br />
Das Thema Familienwohnen ist also mit Sicherheit in<br />
diesem <strong>Stadt</strong>teil sehr gut aufgehoben.<br />
Großzügige und abwechslungsreiche Freifl ächen<br />
mit einem vielfältigen Nutzungsangebot unter Einbeziehung<br />
der vorhandenen Bäume und der bereits vorhandenen<br />
attraktiven Uferneugestaltung am Stillerbach<br />
werden für die neuen Bewohner geschaff en. Ein<br />
Gemeinschaftsraum sowie eine Fahrradwerkstatt sollen<br />
die gemeinschaftlichen Aktivitäten vor Ort stärken.<br />
Die Wohngebäude selbst sind vier- bis fünfgeschossig.<br />
Die Lärmemissionen der Äußeren Münchner<br />
Straße werden durch einen Schallschutz-Baukörper<br />
abgeschirmt, alle Wohnungen orientieren sich zum<br />
lärmgeschützten Innenhof.<br />
Auch die Oberste Baubehörde erkennt die Bemühungen<br />
der GRWS und des beauftragten Planungsteams an,<br />
in einem geeigneten Wohnumfeld ein attraktives und<br />
zentrumsnahes Wohnen für Familien zu ermöglichen.<br />
Die Maßnahme an der Finsterwalderstraße wurde<br />
als eines von zehn Bauprojekten in Bayern in das<br />
Modellvorhaben IQ innerstädtische Wohnquartiere<br />
aufgenommen. Die Ziele der neuen Wohnbebauung<br />
decken sich nahezu vollständig mit den Vorgaben<br />
dieses Modellprojekts.<br />
Ein Baubeginn wird Ende <strong>2012</strong> angestrebt, Mitte<br />
2014 sind Fertigstellung und Bezug geplant.<br />
Neues <strong>Stadt</strong>quartier Am Mühlbachbogen<br />
Die GRWS hat den Auftrag, auf dem ehemaligen<br />
Marox-Gelände ein neues <strong>Stadt</strong>quartier zu entwickeln.<br />
Die Randbedingungen und Planungsvoraussetzungen<br />
für diese innerstädtische Brachfl äche sind<br />
sehr vielfältig. Die Lage des neuen <strong>Stadt</strong>quartiers Am<br />
Mühlbachbogen ist attraktiv: kurze Wege zur Altstadt<br />
Ost, eine kurze fußläufi ge Anbindung an die neuen<br />
Naherholungsfl ächen an Mangfall und Inn sowie ein<br />
umfangreiches Stellplatzangebot in unmittelbarer<br />
Nähe durch die Parkhäuser P7 und P9. Der Mühlbach<br />
wurde ja bereits zur Landesgartenschau 2010 verlegt<br />
und geöff net, seine Uferbereiche mit attraktiven Freifl ächen<br />
aufgewertet.<br />
Auf einem Drittel des Gesamtareals, das derzeit<br />
überwiegend im Eigentum der GRWS ist, entstehen<br />
Freifl ächen, Fußwegeverbindungen und Uferneugestaltungen.<br />
Neben den vielen genannten Standortvorteilen weist<br />
das Grundstück auf der anderen Seite erhebliche<br />
Schallbelastungen durch die umliegenden Betriebe<br />
auf. Die neue Bebauung muss beispielsweise<br />
auf Anlieferungen für die fl eischverarbeitenden<br />
Betriebe in den frühen Morgenstunden sowie auf<br />
die Schallemissionen des naheliegenden Heizkraftwerks<br />
reagieren.<br />
Die Bewältigung dieser äußeren Einfl üsse gelingt durch<br />
zwei Maßnahmen: zum einen werden im Norden und<br />
Osten des neuen <strong>Stadt</strong>quartiers die Gebäude so angeordnet,<br />
dass sie für die Wohnbebauung im Südwesten<br />
einen Lärm abschirmenden Schallschutzriegel bilden.<br />
Zum anderen werden die Nutzungen in dem neuen<br />
Mischgebiet so verteilt, dass die schützenswerten<br />
Seite 155 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Aufenthaltsräume von Wohnungen möglichst wenig<br />
beeinträchtigt werden.<br />
<strong>2012</strong> werden am Mühlbachbogen wohl die Bagger<br />
zum Bau eines neuen <strong>Stadt</strong>quartiers anrücken. Foto: GRWS<br />
Im Schallschutzbaukörper im Osten gegenüber<br />
dem Heizkraftwerk werden überwiegend Bürofl ächen<br />
angeboten. Am südlichen Ende dieses Baukörpers<br />
wird eine viergruppige Kinderkrippe integriert,<br />
die auch günstig von Süden, also von der Färberstraße<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 156<br />
aus, erschlossen werden kann. Der nördliche Schallschutzbaukörper<br />
beinhaltet im Erdgeschoss einen<br />
Nahversorger. Darüber können weitere Bürofl ächen<br />
oder Wohnungen erstellt werden, deren Aufenthaltsräume<br />
sich ausschließlich den lärmgeschützten Innenbereichen<br />
des <strong>Stadt</strong>quartiers zuwenden. Abgerundet<br />
wird das neue <strong>Stadt</strong>quartier mit gemischter Nutzung<br />
durch drei Wohnbaukörper im Südwesten mit ca.<br />
36 Wohnungen.<br />
Das vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossene Bebauungskonzept<br />
wurde im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs<br />
gefunden, an dem 15 qualifi zierte Städteplaner<br />
teilnahmen. Zwei ausgewählte städtebauliche<br />
Entwürfe wurden im Rahmen einer Überarbeitungsphase<br />
noch weiter optimiert.<br />
Als Ergebnis dieses Planungsverfahrens hat der <strong>Stadt</strong>rat<br />
dem Bebauungsplanverfahren die städtebauliche<br />
Konzeption des <strong>Rosenheim</strong>er Architekturbüros<br />
Guggenbichler und Wagenstaller zugrunde gelegt.<br />
Der Abschluss dieses Bebauungsplanverfahrens ist<br />
bis Mitte <strong>2012</strong> vorgesehen. Unmittelbar anschließend<br />
werden die ersten Hochbaumaßnahmen im neuen<br />
<strong>Stadt</strong>quartier Am Mühlbachbogen beginnen.
7.6. Technologiehof | Dienstleistungscenter Hechtseestraße<br />
Beim Dienstleistungscenter in der Hechtseestraße handelt<br />
es sich um <strong>Rosenheim</strong>s einziges Existenzgründerzentrum,<br />
das zum 01. Januar 2000 den heutigen<br />
Standort in der Hechtseestraße bezogen hat.<br />
Durchschnittlich befi nden sich 30 Firmen in den Räumen<br />
des Dienstleistungscenters, die überschlägig 70<br />
bis 80 Mitarbeiter beschäftigen.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong>, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte,<br />
hat die Nachfrage nach Büroräumen gegenüber den<br />
Vorjahren wieder zugenommen. Die Leerstandszeiten<br />
haben sich dadurch weiter verkürzt. So stand im Oktober<br />
<strong>2011</strong> kein einziger Raum leer, es lag lediglich eine<br />
Kündigung zum Jahresende vor. Dem gegenüber haben<br />
sich mehrere Mieter mit Erweiterungswünschen<br />
vormerken lassen, auch liegen Anfragen von externen<br />
Interessenten zur Neuvermietung vor.<br />
Die Auslastungsquote ist gegenüber dem Vorjahr<br />
wieder gestiegen und liegt bei über 95 Prozent.<br />
Dieser Wert ist im Vergleich mit anderen Gründer- und<br />
Technologiezentren sehr positiv.<br />
Bei den Neuvermietungen handelt es sich teilweise um<br />
klassische Neugründer, aber auch um Unternehmen,<br />
die Ihren Standort verlagern bzw. aus dem Home-Offi<br />
ce in ein professionelles Umfeld umziehen wollen.<br />
Das für die Mieter sehr wichtige und interessante<br />
Coaching wird durch die fi nanzielle Unterstützung<br />
der Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling und der<br />
<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> weiterhin angeboten werden<br />
können.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> fanden weiterhin nur Einzelberatungen<br />
statt, da derzeit Angebote für Gemeinschaftsseminare<br />
für alle Mieter auf keine entsprechende Resonanz<br />
stoßen. Die Beratung erfolgt weiterhin durch Professoren<br />
oder Lehrbeauftragten der Hochschule<br />
<strong>Rosenheim</strong>.<br />
Seite 157 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.7. <strong>Rosenheim</strong>er Verkehrsgesellschaft mbH − RoVG<br />
Seit nunmehr über fünfzehn Jahren versuchen<br />
<strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Rosenheim</strong> über die gemeinsame<br />
Koordinierungsstelle <strong>Rosenheim</strong>er Verkehrsgesellschaft<br />
mbH – RoVG – den öff entlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) attraktiver zu gestalten und mehr Fahrgäste<br />
für Bus und Bahn zu gewinnen.<br />
Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit der RoVG mit<br />
dem <strong>Stadt</strong>verkehr <strong>Rosenheim</strong> ist die positive Entwicklung<br />
der gemeinsam eingeführten und fi nanzierten<br />
Jahreskarten zum Preis von acht Monatskarten, die<br />
von den Fahrgästen gut angenommen werden.<br />
Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Haltestelleneinrichtungen<br />
als Aushängeschild des ÖPNV. Die RoVG<br />
ist daher bestrebt, diese Einrichtungen den Bürgerinnen<br />
und Bürgern in einem gepfl egten und sauberen<br />
Zustand zur Verfügung zu stellen. Leider wird dieses<br />
Ansinnen immer mehr durch den um sich greifenden<br />
Vandalismus stark beeinträchtigt.<br />
Von Jahr zu Jahr nehmen die dadurch verursachten<br />
Schäden zu, und die RoVG muss einen nicht unwesentlichen<br />
Betrag für Reparaturen in die Hand nehmen.<br />
Trotzdem bleibt es weiterhin Ziel der RoVG, möglichst<br />
alle Haltestellen mit geeigneten Sitzmöglichkeiten und<br />
einem Wetterschutz zu versehen.<br />
So konnte in der Lessingstraße ein Buswartehäuschen<br />
errichtet werden, nachdem der bis 2009 vorhandene<br />
Wetterschutz einer Baumaßnahme zum Opfer fi el.<br />
Das neue Bushäuschen in der Lessingstraße. Foto: RoVG<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 158<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war von schier endlosen Anpassungsarbeiten<br />
zur Realisierung eines dynamischen<br />
Fahrgast-Informationssystems für den Öff entlichen<br />
Personennahverkehr geprägt.<br />
Eingebettet ist das <strong>Rosenheim</strong>er Vorhaben in die<br />
bayernweite Initiative DEFAS (Durchgängiges Elektronisches<br />
Fahrgastinformations- und Anschlusssicherungs-System)<br />
des Bayerischen Staatsministeriums für<br />
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.<br />
In <strong>Rosenheim</strong> kommt ein neu entwickeltes Fahrgastinformationskonzept<br />
unter Berücksichtigung<br />
verschiedener Informationsmedien bayernweit<br />
erstmals zum Einsatz und hat daher Pilotcharakter.<br />
Die RoVG bedient sich dabei aus Gründen der Wirtschaftlichkeit<br />
und Ausgewogenheit neben großen und<br />
vor allem teueren Abfahrtsanzeigern auch öff entlicher<br />
Telefone als multifunktionaler Informationsinstrumente.<br />
Telekom-Stele an der Haltestelle <strong>Stadt</strong>mitte/ Stollstraße<br />
mit integriertem Abfahrtsmonitor. Foto: RoVG
Zum Einsatz kommen verschiedene größere Abfahrtsanzeiger<br />
an der Stammstrecke des <strong>Stadt</strong>- und<br />
Regionalbusverkehrs zwischen den Haltestellen<br />
<strong>Stadt</strong>mitte und Bahnhof. Neben den großen Abfahrtsanzeigern<br />
haben Fahrgäste des ÖPNV in <strong>Rosenheim</strong><br />
nun die Möglichkeit, die nächsten Abfahrten auf<br />
dem Bildschirm öff entlicher Telefone abzulesen.<br />
Im Zusammenhang mit der Realisierung des dynamischen<br />
Fahrplaninformationssystems wurden hierzu<br />
die meist im <strong>Stadt</strong>gebiet schon vorhandenen Telefon-<br />
Stelen technisch erweitert und an Haltestellen versetzt:<br />
An den Bahnhof-Haltestellen in der Luitpoldstraße und<br />
am Südtiroler Platz, in der Gillitzerstraße sowie an zwei<br />
weiteren Punkten im Bereich der zentralen Haltestelle<br />
<strong>Stadt</strong>mitte werden nun die Abfahrtsdaten auf dem Display<br />
der dort aufgerüsteten Telefon-Stelen angezeigt.<br />
Neben der reinen Anzeige der Abfahrtszeiten von<br />
<strong>Stadt</strong>verkehr, Regional- und Schienenverkehr sind diese<br />
Telefone mit einem zusätzlichen Dienst ausgestattet:<br />
Bürgerinnen und Bürger können erstmals kostenlos<br />
auf öff entlichen Telefonen Reiseverbindungen im<br />
öff entlichen Verkehr mit Bus und Bahn für ganz<br />
Bayern abrufen.<br />
Von wesentlicher Bedeutung für den ÖPNV in <strong>Rosenheim</strong><br />
ist ein großzügig gestalteter neuer Busbahnhof<br />
in unmittelbarer Bahnhofsnähe. Aufgrund des für<br />
<strong>2012</strong> geplanten städtebaulichen Wettbewerbs für den<br />
Südtiroler Platz ist Optimismus angesagt, daß der „Zentrale<br />
Omnibusbahnhof“ in absehbarer Zeit verwirklicht<br />
werden kann.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> beginnen die Baumaßnahmen zur<br />
Errichtung des lang ersehnten zusätzlichen Bahnhalts<br />
<strong>Rosenheim</strong>-Hochschule auf der Strecke <strong>Rosenheim</strong><br />
– Mühldorf. Vorgesehen ist der neue Halt ca.<br />
70 m nördlich der Prinzregentenstraße und des dortigen<br />
Fußgängerbahnübergangs.<br />
Zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember <strong>2012</strong><br />
soll dort der erste Zug halten.<br />
Seite 159 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
7.8. Baubetriebshof <strong>Rosenheim</strong><br />
Werner Oeckler, Werkleiter Baubetriebshof. Foto: G. Ziehr<br />
Dienstleistung für unsere Bürger, für eine saubere,<br />
blühende <strong>Stadt</strong> mit sicheren öff entlichen Straßen<br />
und Plätzen ist unser Auftrag. Straßenunterhalt und<br />
Winterdienst, <strong>Stadt</strong>reinigung, Müllabfuhr, Spielplatzpfl<br />
ege, Zentrale Dienste, Werkstätten und,<br />
ganz entscheidend für den blühenden Eindruck <strong>Rosenheim</strong>s,<br />
unsere <strong>Stadt</strong>gärtnerei bemühen sich täglich<br />
engagiert, die hohen Ansprüche und Erwartungen<br />
unserer Bürger und der Verwaltung zu erfüllen.<br />
142 Mitarbeiter sind derzeit im Baubetriebshof beschäftigt.<br />
Ganz besonders Stolz sind wir auf insgesamt<br />
elf Auszubildende in den Bereichen Bürokaufmann,<br />
Straßenbauer und Landschaftsgärtner, die<br />
immer wieder mit hervorragen Ausbildungsergebnissen<br />
auch den Ausbildungsbetrieb Baubetriebshof<br />
hervorheben. Dabei erzielte der Baubetriebshof 2010,<br />
nicht zuletzt auf Grund der vielen Aufträge durch die<br />
Landesgartenschau und der vielen Winterdiensteinsät-<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 160<br />
Bestens aufgestellt für schneereiche Ereignisse:<br />
der Winterdienst des Baubetriebshofes. Foto: BBH<br />
ze ein hervorragendes Betriebsergebnis mit schwarzen<br />
Zahlen.<br />
Der Winterdienst sorgte mit zahlreichen Schneefällen<br />
und lang anhaltendem Frostwetter bis in den April für<br />
jede Menge Arbeit und Rekordkosten von über einer<br />
Million Euro. Nachdem der Umbau auf die streustoff<br />
sparende Feuchtsalztechnik abgeschlossen ist,<br />
steht in den nächsten Jahren der Ersatz der wichtigsten<br />
Räumgeräte und einiger Fahrzeuge an. Für den<br />
zunehmenden Räum- und Streudienst auf Gehwegen<br />
und in den Parkanlagen der ehemaligen Gartenschau<br />
wurde zusätzlicher Kommunaltraktor mit Winterdienstausrüstung<br />
beschaff t.<br />
Ein großes Thema bei Städten und Gemeinden war<br />
in den letzten beiden Wintern der marktbedingte<br />
„Salzmangel“. Der sonst übliche Zukauf war nicht mehr<br />
möglich. Die zu Winterbeginn eingelagerten Streusalzvorräte<br />
wurden daher von ca. 360 Tonnen auf<br />
jetzt insgesamt 880 Tonnen aufgestockt.<br />
In der Straßenreinigung konnte eine Kompaktkehrmaschine<br />
durch eine moderne emissionsarme<br />
Lkw-Kehrmaschine ersetz werden. So stehen in den<br />
nächsten Jahren wieder zwei moderne Lkw-Großkehrmaschinen<br />
und zwei Kleinkehrmaschinen für<br />
die Sauberkeit auf den Straßen zur Verfügung. Zusammen<br />
mit den Handtrupps und der Papierkorb-
Zuverlässige Abfallentsorgung gewährleistet der Baubetriebshof,<br />
hier bei der Restmüllabfuhr in Hausstätt. Foto: BBH<br />
entleerung reinigen wir mittlerweile das ganze Jahr<br />
über, an sieben Tagen in der Woche.<br />
Bei der Müllabfuhr, für die <strong>2011</strong> wieder ein neues, 20 m3<br />
fassendes Restmüllsammelfahrzeug beschaff t wurde,<br />
zeichnet sich eine Stagnation der eingesammelten<br />
Restmüllmenge ab. Dabei geht der Trend weg vom<br />
Großraumbehältnis mit 1,1 m3 hin zu immer mehr<br />
kleineren kostengünstigeren Restmülltonnen von<br />
60 und 80 Litern Größe.<br />
Das bedeutet für unsere Mitarbeiter mehr Arbeit. So<br />
stieg die Anzahl der zu leerenden Gefäße in den letzten<br />
beiden Jahren um rund 1000 Mülltonnen.<br />
Die Mitarbeiter der Spielplatzpfl ege sorgen mittlerweile<br />
auf 52 Spielplätzen, Skater- und Streetballanlagen<br />
für Sauberkeit und Sicherheit. Zahlreiche<br />
Spielgeräte wurden in Eigenleistung ausgetauscht und<br />
erneuert.<br />
Besonderen Einsatz erforderte im Juni das Orkantief<br />
„Xynthia“. Wochenlang waren unsere Mitarbeiter<br />
im Einsatz um Sturmschäden am Straßenbäumen,<br />
in Parkanlagen und Spielplätzen etc. zu beseitigen.<br />
Besonders die Mitarbeiter der <strong>Stadt</strong>gärtnerei waren in<br />
Sachen Baumpfl ege gefordert. Dafür wurden rund<br />
300.000 Euro in Rechnung gestellt.<br />
BBH-Mitarbeiter bei der Montage eines Spielgerätes. Foto: BBH<br />
Für die <strong>Stadt</strong>gärtnerei galt es, im Jahr eins nach der<br />
Landesgartenschau das aufgeblühte <strong>Rosenheim</strong> im<br />
<strong>Stadt</strong>bereich zu erhalten und den Mangfallpark<br />
Ohne moderne Technik und ausgereifte Logistik läuft auch<br />
im Baubetriebshof nichts mehr. Foto: BBH<br />
Seite 161 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
nach den Vorgaben der <strong>Stadt</strong>planung zu pfl egen und<br />
zu erhalten. Dafür wurden zwei Azubis als fertige<br />
Landschaftsgärtner zusätzlich fest angestellt.<br />
• 63 Parkscheinautomaten im <strong>Stadt</strong>gebiet zentral überwacht, entleert und instand setzt?<br />
• ca. 200 zulassungspfl ichtige Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen in der Werkstatt am Laufen hält?<br />
• 2 Häckselaktionen im Frühjahr und Herbst durchführt, dabei rund 2000 Papiersäcke ausgibt<br />
und ca. 400 m3 Grüngut abholt?<br />
• ca. 100.000 Tüten/Jahr für Hundekot nachfüllt?<br />
• ca. 120 Streusplittkisten im Winter mit mehr als 200 t Splitt befüllt?<br />
• ca. 230 t Kaltmischgut/Jahr zu Straßenreparaturen an Dritte verkauft?<br />
• mehr als 45.000 Verkehrsschilder auf ca. 16.000 Rohrpfosten von den „Taferl-Buam“ umsorgt werden?<br />
• und zu guter Letzt alle Jahre wieder den Christbaum auf dem Christkindlmarkt und vor dem Rathaus aufstellt?<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 162
7.9. <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
Werner Willeitner, Werkleiter <strong>Stadt</strong>entwässerung. Foto: G. Ziehr<br />
Kanalbaumaßnahmen<br />
Aus der Innenstadt von <strong>Rosenheim</strong> müssen bei<br />
Starkregenereignissen aufgrund des hohen Versiegelungsgrades<br />
große Mengen an Niederschlagswasser<br />
abgeleitet werden. Die zentrale Entwässerungsachse<br />
ist dafür der Herderbach. Da seine Abfl ussleistung ab<br />
der Flötzinger Wiese nicht mehr ausreicht, wurde 2010<br />
begonnen, von dort eine 900 Meter lange Druckleitung<br />
(Innendurchmesser 2,4 m) zum Hammerbach zu<br />
bauen.<br />
Der letzte Bauabschnitt der insgesamt neun Millionen<br />
Euro teueren Maßnahme wurde im September <strong>2011</strong><br />
begonnen und wird zeitgleich mit dem Einbau der<br />
Maschinentechnik des Pumpwerks im Sommer <strong>2012</strong><br />
abgeschlossen. Es können dann bis zu 12.000 l/s vom<br />
Herderbach in den Hammerbach abfl ießen.<br />
Mit der neuen Ableitung zum Hammerbach konnte<br />
ein Ausbau des Herderbachunterlaufes mit erheblichen<br />
Eingriff en in Privatgrundstücke vermieden werden.<br />
Neu gestaltet werden musste nur der Bereich zwischen<br />
Ebersbergerstraße und Ledererbach. Eine Sohlvertiefung<br />
war im weiteren noch bis zur Brücke Pernauer<br />
Straße notwendig. Um zukünftig nicht nur die Höhe<br />
des Regenabfl usses aus der Kanalisation zu verringern,<br />
sondern auch den Eintrag von Schmutzstoff en, wurde<br />
das Regenüberlaufbecken auf der Flötzinger Wiese<br />
mit Gesamtkosten von 550.000 € entsprechend den<br />
aktuellen wasserrechtlichen Anforderungen umgebaut.<br />
Bis 2015 sind am Herderbachoberlauf noch mehrere<br />
Maßnahmen für Gesamtkosten von rund 10,3 Millio-<br />
Für die Hochwasserentlastung des Herderbaches werden die 18 t schweren Rohre mit einem patentierten Spezialverfahren verlegt.<br />
Fotos: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
Seite 163 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
7. Städtische Beteiligungen<br />
Sohlvertiefung und Ufersicherung des Herderbaches<br />
vor der Brücke Pernauerstraße. Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
nen Euro vorgesehen, die die Wasserqualität des Herderbaches<br />
weiter verbessern. Um die optimale Lösung<br />
zu fi nden, wurden viele Möglichkeiten untersucht. Für<br />
die bevorzugte Variante wurde <strong>2011</strong> ein Wasserrechtsantrag<br />
gestellt, für den derzeit das Genehmigungsverfahren<br />
läuft. Dies ist Voraussetzung, um <strong>2012</strong> mit den<br />
ersten Baumaßnahmen beginnen zu können.<br />
Schnell und effi zient lief die Runderneuerung des Kanals<br />
in der Burgfriedstraße. Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
Wegen des schlechten Bauzustandes musste <strong>2011</strong> der<br />
Mischwasserkanal in der Burgfriedstraße (Eiprofi l<br />
700/1050 mm) auf einer Länge von 112 m saniert<br />
werden. Aufgrund der großen Kanaltiefe wurde die<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 164<br />
Sanierung grabenlos mit dem sogenannten „Inliner-<br />
Verfahren“ durchgeführt. Hierbei wird ein fl exibler,<br />
harzgetränkter Kunststoff -Schlauch in das alte Rohr<br />
eingezogen, aufgeblasen und ausgehärtet.<br />
Zusätzlicher Vorteil dieses Sanierungsverfahrens: durch<br />
die kurze Bauzeit von einem Monat ließen sich Beeinträchtigungen<br />
des Straßenverkehrs und der Anlieger<br />
erheblich reduzieren. Eine Erneuerung des Kanals<br />
mit off ener Baugrube hätte mindestens drei Monate<br />
gedauert. Die Gesamtkosten der Maßnahme lagen bei<br />
150.000 €.<br />
Der Ortsteil Aising-Schönau wurde <strong>2011</strong> für Kosten<br />
von 380.000 Euro erstmalig mit einem öff entlichen<br />
Schmutzwasserkanal erschlossen. Der Anschluss der<br />
19 Anwesen erfolgt bis zum Frühjahr <strong>2012</strong>.<br />
Bau des öff entlichen Abwasserkanals in Aising-Schönau.<br />
Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
Bis 2014 ist vorgesehen Hohenofen und den südlichen<br />
Bereich der Happinger Austraße an die öff entliche<br />
Kanalisation anzuschließen. 900.000 Euro fi elen <strong>2011</strong><br />
für sieben kleinere Kanalbaumaßnahmen und die<br />
Erstellung der Grundstücksanschlüsse an.<br />
Kläranlage<br />
Nach den großen Baumaßnahmen der letzten Jahre<br />
konnte die Kläranlage <strong>2011</strong> wieder den Regelbetrieb<br />
aufnehmen.
Trotz weiter verbesserter Reinigungsleistung verbraucht die Kläranlage weniger Energie. Foto: <strong>Stadt</strong>entwässerung<br />
Der Reinigungsprozess wurde wesentlich aufwendiger,<br />
da der im Abwasser enthaltene Stickstoff jetzt weitestgehend<br />
entfernt wird. Trotzdem konnten die Energiekosten<br />
der Kläranlage um 50.000 Euro bzw. 16 Prozent<br />
gesenkt werden. Möglich wurde dies durch eine neue<br />
Maschinentechnik sowie eine geänderte Elektro-, Mess-<br />
und Regeltechnik.<br />
Einführung der getrennten Abwassergebühr<br />
Bis zum 31.12.<strong>2011</strong> berechnete <strong>Rosenheim</strong> die Abwassergebühr<br />
nach dem sog. Frischwassermaßstab,<br />
also dem Verbrauch von Frischwasser, das über die<br />
<strong>Stadt</strong>werke bezogen wird. Soweit von Grundstücken<br />
Niederschlagswasser in die öff entliche Kanalisation<br />
abgeleitet wird, gibt es einen pauschalen Zuschlag<br />
von 0,15 € auf die Abwassergebühr. Eine Abrechnung<br />
nach den tatsächlich eingeleiteten Niederschlagswassermengen<br />
erfolgt nicht. Vorteil dieser Abrechnung ist,<br />
dass der Verwaltungsaufwand, den die Gebührenzahler<br />
mitfi nanzieren müssen, sehr gering ist.<br />
Entgegen der früheren Rechtsprechung verlangen die<br />
Verwaltungsgerichte heute in der Regel eine getrennte<br />
Abwassergebühr. Um auch in Zukunft eine<br />
rechtssichere Abgabenerhebung zu gewährleisten,<br />
hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> deshalb zur Einführung<br />
der getrennten Gebühr entschlossen. Hierzu waren<br />
umfangreiche Erhebungen notwendig, unter anderem<br />
eine Befragung der Grundstückseigentümer.<br />
Mit den ermittelten Daten wurde die ab 01.01.<strong>2012</strong><br />
geltende Abwassergebühr neu kalkuliert. Die Niederschlagswassergebühr<br />
für einen Quadratmeter<br />
abfl usswirksame Fläche, die in die öff entliche Kanalisation<br />
entwässert, beträgt demnach jährlich 0,24 €. Die<br />
Gebühr für Schmutzwasser bleibt wie bisher bei 1,38 €<br />
je Kubikmeter, berechnet nach dem Frischwasserverbrauch.<br />
Tendenziell wird die Abwassergebühr soweit<br />
Niederschlagwasser abgeleitet wird<br />
− bei Mehrfamilienhäuser sinken,<br />
− bei Einfamilienhäusern gleich bleiben und<br />
− bei Gewerbebetrieben mit großen Außenfl<br />
ächen steigen.<br />
Insgesamt zeigt sich jedoch, dass die Abwassergebühr<br />
in <strong>Rosenheim</strong> sehr günstig ist. Aus einem<br />
Gebührenvergleich der Deutschen Vereinigung für<br />
Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) für<br />
das Jahr 2009 ergaben sich bei der getrennten Gebühr<br />
für das Schmutzwasser durchschnittliche Gebührensätze<br />
von 2,46 €/m3 und für das Niederschlagswasser von<br />
0,89 €/m3 und Jahr.<br />
Seite 165 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
8.1. Finanzsituation<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 166
Seite 167 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
R e c h n u n g s e r g e b n i s s e (kameral)<br />
Doppische<br />
Ergebnisse Planung<br />
2004 2005 2006 2007 2008 vorl. 2009 vorl. 2010 vorl. <strong>2011</strong>*5<br />
Einwohner am 30.06 des Jahres 60.039 60.049 60.183 60.465 60.460 60.689 61.014 61.300<br />
Verwaltungshaushalt in EUR (bis 2007)/<br />
Einzahlungen a. lfd. Verw.-Tätigk.<br />
116.862.893 125.115.275 137.814.277 140.525.307 133.449.449 134.509.850 134.894.841 140.059.360<br />
Vermögenshaushalt in EUR (bis 2007)/<br />
Auszahlungen aus Invest.- u. Finanz.-Tätigk.<br />
28.101.471 33.338.929 44.864.368 49.811.227 45.067.139 38.185.848 42.291.824 37.020.400<br />
Gesamthaushalt 144.964.364 158.454.204 182.678.645 190.336.534 178.516.588 172.695.698 177.186.665 177.079.760<br />
Steuern/Zuwendungen usw. in EUR 70.541.018 79.353.195 89.968.270 91.362.407 98.635.578 100.426.354 100.097.729 102.041.400<br />
- davon Gewerbesteuer 27.025.106 37.326.532 44.623.612 43.061.242 39.444.257 36.552.192 34.653.342 37.500.000<br />
Hebesatz Gewerbesteuer 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H. 400 v.H.<br />
- davon Bet. am Umsatzsteueraufkommen 3.062.973 3.119.591 3.263.254 3.681.539 3.774.551 3.770.759 3.826.248 3.920.000<br />
- davon Grundsteuern A und B 8.659.286 8.847.495 9.294.951 9.027.816 9.013.964 9.138.334 9.149.517 9.203.000<br />
Hebesätze Grundsteuern A / B 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H. 330/420 v.H.<br />
- davon Einkommensteueranteil 17.992.659 18.123.501 19.527.868 22.861.081 25.257.564 23.887.299 23.107.610 23.100.000<br />
Personalausgaben / -auszahlungen 29.023.986 29.467.996 30.649.840 30.817.905 31.645.707 32.884.946 32.133.564 33.713.300<br />
- in % vom Verwaltungshaushalt 24,84 23,55 22,24 21,93 23,71 24,45 23,82 24,07<br />
Zuführung an Vermögenshaush. in EUR (bis<br />
2007); Saldo aus lfd. Verw.-Tätigk.<br />
6.730.290 8.646.728 21.590.342 20.541.914 14.205.051 10.549.011 12.192.130 10.408.100<br />
Mind.zuf.an Vermögenshaush. in EUR *1 3.430.497 3.422.949 3.123.853 3.187.566 3.424.514 3.613.908 3.719.245 3.860.200<br />
Zuführung abzügl. Mindestzuführung in EUR 3.299.793 5.223.779 18.466.489 17.354.348 10.780.537 6.935.103 8.472.885 6.547.900<br />
Rücklagenzuführung/ -entnahme in EUR * 5 / ab<br />
2008 Finanzierung über liquide Mittel<br />
0 +1.043.057 +5.107.680 +1.980.889 +1.310.235 -12.200.000 -2.867.196 -1.064.100<br />
Mindesthöhe d. Rücklagen in EUR *2 1.108.719 1.150.931 1.202.674 1.265.974 --- --- --- ---<br />
Höhe d. Rücklage z. 31.12. d.Jahres in EUR * 5 6.392.619 7.435.676 12.533.131 14.963.247 --- --- --- ---<br />
Schuldenstand ohne Eigenbetriebe in EUR *3 75.016.686 76.493.737 77.870.584 77.783.015 77.778.499 77.383.431 76.874.324 86.190.324<br />
- je Einwohner in EUR *3 1.249 1.274 1.293 1.286 1.286 1.275 1.260 1.406<br />
Schuldendienst (Zins + ordentl.Tilg.) in EUR 6.402.199 6.350.310 5.820.346 6.006.052 6.373.442 5.962.968 5.738.096 6.181.200<br />
notwendige Kreditaufnahme in EUR 4.951.496 4.568.551 4.500.000 3.100.000 3.420.000 3.200.000 3.200.000 8.260.200<br />
Netto-Neuverschuldung *4 +1.520.999 +1.145.602 -523.853 -372.398 -4.514 -413.908 -519.245 +4.400.000<br />
Baumaßnahmen in EUR 7.584.604 8.419.009 16.622.786 20.423.989 21.402.404 28.110.418 15.399.562 16.250.300<br />
* 1: Ordentliche Tilgung von Krediten * 2: 1% vom Durchschnitt der Ausgaben des Verwaltungshaushaltes der letzten drei Jahre<br />
* 3: Maximalstand Ende <strong>2011</strong> unter Berücksichtigung der noch nicht ausgeschöpften * 4: Kreditaufnahmen abzüglich ordentliche Tilgung (nach Rechnungsergebnissen und Ansätzen,<br />
Kreditermächtigung aus Vorjahren<br />
unterscheidet sich von der Schuldenstatistik (tatsächliche Kreditaufnahmen)<br />
* 5 aus dem Finanzhaushalt abgeleitete Zahlen<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 168
8.2. Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
Quelle: Statistisches Landesamt<br />
Seite 169 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
Arbeitslosenquoten der kreisfreien Städte in Bayern<br />
in Prozent für Oktober <strong>2011</strong><br />
Quelle: http://statistik.arbeitsagentur.de/<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>/ IV-50 Meixner 22.11.2010<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 170
Entwicklung der Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten jeweils im Dezember<br />
Seite 171 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
8.3. Entwicklung der Steuereinnahmen 2000 bis <strong>2011</strong> (einschl. Prognosewerte <strong>2012</strong>)<br />
Jahr<br />
Steuereinnahmen<br />
insgesamt<br />
(netto)<br />
davon<br />
Steuereinnahmen<br />
brutto<br />
davon<br />
Grundsteuer<br />
A + B<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 172<br />
Gewerbesteuer<br />
(brutto)<br />
Steuerart<br />
Sonstige<br />
Gemeindesteuern<br />
Gemeindeanteil<br />
an der<br />
Einkommensteuer<br />
Gemeindeanteil<br />
an der<br />
Umsatzsteuer<br />
Gewerbesteuerumlage<br />
(-)<br />
2000 54.430 59.736 8.116<br />
in TEUR<br />
27.855 53 20.591 3.121 5.306<br />
2001 48.005 53.183 8.044 21.559 53 20.408 3.119 5.178<br />
2002 49.226 54.866 8.126 23.544 52 20.077 3.067 5.640<br />
2003 52.270 61.016 8.360 30.637 53 18.909 3.057 8.746<br />
2004 51.179 57.254 8.630 27.512 56 17.933 3.063 6.075<br />
2005 59.442 66.570 8.795 36.476 55 18.124 3.120 7.128<br />
2006 68.330 77.148 9.296 45.005 56 19.528 3.263 8.818<br />
2007 70.515 78.152 8.992 42.677 57 22.773 3.653 7.637<br />
2008 70.908 77.546 9.014 39.444 55 25.258 3.775 6.638<br />
2009 67.677 73.410 9.135 36.557 60 23.887 3.771 5.733<br />
2010 64.397 70.796 9.150 34.653 59 23.108 3.826 6.399<br />
<strong>2011</strong> Plan 67.222 73.785 9.203 37.500 62 23.100 3.920 6.563<br />
<strong>2012</strong> Prognose 72.560 79.540 9.353 40.500 62 25.565 4.060 6.980
8.4. Stiftungen – Selbstständige und Unselbstständige Stiftungen<br />
SELBSTÄNDIGE STIFTUNGEN<br />
Anne Oswald Stiftung Förderung von Volksbildung, Kultur und Wissenschaften<br />
Bürgerheimstiftung <strong>Rosenheim</strong> Förderung der Altenhilfe zugunsten bedürftiger<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Bürger<br />
Dr. Geiger‘sche Stipendienstiftung Ausbildungs- und Studienbeihilfen für leistungsorientierte<br />
und bedürftige <strong>Rosenheim</strong>er Schüler, Studenten und<br />
Meisterschüler von überdurchschnittlicher Begabung<br />
– die Stiftungssatzung und der Vergaberichtlinien wurden<br />
<strong>2011</strong> geändert<br />
Georg-Hegenauer-Stiftung <strong>Rosenheim</strong> Förderung der Altenhilfe<br />
Helene Stadelmayr-Stiftung Förderung der Altenhilfe<br />
H. u. G. Wessel Stiftung Förderung v. Gesundheitspfl ege und Wohlfahrtswesen,<br />
Hospiz und Nachbarschaftshilfe<br />
Kultur- und Sozialstiftung des Oberbürger- Pfl ege des kulturellen Lebens, der Bildung, Kunst, Kultur und<br />
meisters der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, Wissenschaft sowie Förderung sozialer und karitativer<br />
Dr. Michael Stöcker Aufgaben, insbes. der Altenhilfe und Behindertenarbeit<br />
Kultur- und Sportstiftung der Förderung von Kultur, Kunst und Sport<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
Reichalmosenstiftung Unterstützung bedürftiger <strong>Rosenheim</strong>er sowie von Kindern,<br />
die aus sozialen Gründen oder wegen einer Behinderung<br />
nicht in ihren Familien aufwachsen können<br />
Waisenhausstiftung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> Förderung der Kinder- und Jugendhilfe<br />
– 2009 wurde der 1. Bauabschnitt der Sanierung der<br />
Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung an der Meraner Straße<br />
abgeschlossen.<br />
– Die Bauabschnitte 2 und 3 sind für die nächsten Jahre<br />
vorgesehen.<br />
Seite 173 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
UNSELBSTÄNDIGE STIFTUNGEN<br />
Tokoro-Stiftung Förderung der Alten- und Behindertenhilfe<br />
Nachlaß Hubert Butsch Förderung der Altenhilfe, Kriegsopferhilfe und Pfl ege<br />
des Steinbök’schen Familiengrabes<br />
Kögl-Stiftung Förderung der Alten- und Jugendhilfe u. d. Wohlfahrtswesens<br />
Schenkung Dr. Will Förderung und Unterstützung von älteren und bedürftigen<br />
<strong>Rosenheim</strong>ern<br />
Nachlass Popp Förderung von Altenhilfe und Tierschutz<br />
SPARKASSENSTIFTUNG<br />
ZUKUNFT FÜR DIE STADT ROSENHEIM Mit dieser Stiftung unterstreicht die Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-<br />
Bad Aibling ihre dauerhafte regionale Verbundenheit zur<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, zum Wohl der hier lebenden Bürgerinnen<br />
und Bürger<br />
STIFTUNGSNETZWERK Die Gründung eines Netzwerkes von<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Stiftungen soll initiiert werden<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 174
8.5. Zahlen aus dem Einwohneramt<br />
Bevölkerungszahlen<br />
Einwohner am 31.12.2010 61.299<br />
davon Ausländer (15,9 %) 9.771<br />
Folgende Länder stellen den größten Anteil<br />
an den hier lebenden Ausländern:<br />
Türkei 1.841<br />
Österreich 859<br />
Bosnien-Herzegowina 822<br />
Kroatien 741<br />
Serbien 711<br />
Italien 590<br />
Bürgerservice<br />
Das Einwohneramt hat im Jahr <strong>2011</strong> rund<br />
Personalausweise 6.660<br />
Reisepässe 3.650<br />
Kinderausweise 830<br />
vorläufi ge Reisepässe 63<br />
vorläufi ge Personalausweise 660<br />
ausgestellt.<br />
Zahlen zu Einbürgerungen<br />
Durchgeführte Einbürgerungen 90<br />
Seite 175 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
8.6. Zahlen aus dem Standesamt<br />
(Ergebnisse des 1.-3. Quartals, hochgerechnet auf das Jahr <strong>2011</strong>)<br />
Geburten<br />
Knaben<br />
Mädchen<br />
deutsch<br />
ausländisch<br />
Eheschließungen<br />
beide deutsch<br />
Mann deutsch / Frau ausländisch<br />
Mann ausländisch / Frau deutsch<br />
beide ausländisch<br />
Lebenspartnerschaften<br />
Männer-Paar<br />
Frauen-Paar<br />
Mann deutsch/ Mann ausländisch<br />
Frau deutsch/ Frau ausländisch<br />
Sterbefälle<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Kirchenaustritte<br />
<strong>2011</strong><br />
1373<br />
701<br />
672<br />
1.314<br />
59<br />
199<br />
159<br />
19<br />
14<br />
7<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 176<br />
4<br />
1<br />
3<br />
0<br />
0<br />
952<br />
509<br />
443<br />
303<br />
2010<br />
1454<br />
739<br />
715<br />
1.395<br />
59<br />
194<br />
140<br />
25<br />
22<br />
7<br />
9<br />
5<br />
4<br />
2<br />
0<br />
976<br />
489<br />
487<br />
516<br />
2009<br />
1452<br />
752<br />
700<br />
1.409<br />
43<br />
218<br />
193<br />
7<br />
11<br />
7<br />
Quelle: AutiSta-Auswertungen des Standesamtes <strong>Rosenheim</strong><br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1004<br />
519<br />
485<br />
300
8.7. Friedhofsstatistik<br />
(Ergebnisse des 1.-3. Quartals, hochgerechnet auf das Jahr <strong>2011</strong>)<br />
Sterbefälle<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Bestattungen<br />
gesamt<br />
Überführungen<br />
gesamt<br />
Erdbestattungen<br />
Am Kapuzinerkloster<br />
Aising<br />
Fürstätt<br />
gesamt<br />
Urne Erde<br />
Am Kapuzinerkloster<br />
Aising<br />
Fürstätt<br />
gesamt<br />
Urne Wand<br />
Am Kapuzinerkloster<br />
Aising<br />
gesamt<br />
Urnen Gemeinschaftsgrab<br />
(anonym)<br />
<strong>2011</strong><br />
952<br />
509<br />
443<br />
418<br />
694<br />
171<br />
14<br />
3<br />
188<br />
177<br />
16<br />
1<br />
194<br />
26<br />
7<br />
33<br />
4<br />
2010<br />
976<br />
489<br />
487<br />
455<br />
665<br />
171<br />
23<br />
5<br />
199<br />
193<br />
20<br />
2<br />
215<br />
25<br />
11<br />
36<br />
Seite 177 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12<br />
5<br />
2009<br />
1004<br />
519<br />
485<br />
507<br />
650<br />
200<br />
23<br />
2<br />
225<br />
226<br />
12<br />
4<br />
242<br />
24<br />
14<br />
38<br />
2<br />
Quelle: Eigenstatistik Friedhofsverwaltung <strong>Rosenheim</strong>
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
8.8. Zahlen aus dem Gewerbeamt<br />
GEWERBEANMELDUNGEN<br />
GEWERBEABMELDUNGEN<br />
REISEGEWERBEKARTEN<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 178<br />
GEWERBEUMMELDUNGEN<br />
GESTATTUNGEN § 12 GasG<br />
ERLAUBNISS<br />
Gewerbe- und Gaststättenrecht
8.9. Zahlen aus der Zulassungsstelle<br />
Bestand an zugelassenen Kraftfahrzeugen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> (Stand: 1.1.)<br />
Fahrzeugart Jahr<br />
1981 1991 2001 2008* <strong>2011</strong><br />
Kraftfahrzeugbestand insg. 21.774 30.957 39.369 35.427 36.351<br />
(ohne Anhänger)<br />
davon<br />
Personenkraftwagen u. Kombis 19.057 26.860 32.689 29.810 30.581<br />
Omnibusse 52 56 46 39 42<br />
Krafträder 808 1.417 2.866 2.881 3.113<br />
Nutzfahrzeuge (LKW, Zugmaschinen) 1.857 2.624 2.734 2.697 2.615<br />
Anhänger 1.078 1.759 2.903 3.036 3.197<br />
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistische Berichte, 1.1.<br />
Zusammengestellt: <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Rosenheim</strong>, November <strong>2011</strong>.<br />
*Auff allend ist der gravierende Rückgang der Bestandszahlen im Vergleich zu den Vorjahren.<br />
Dafür gibt es eine Erklärung: Zum 01.03.2007 trat die neue Fahrzeug-Zulassungsverordnung in Kraft. Damit ist die Unterscheidung in vorübergehend<br />
stillgelegte und endgültig abgemeldete Fahrzeug weggefallen. Es gibt jetzt nur noch eine Außerbetriebsetzung. Bis 01.03.2007 wurden die vorübergehend<br />
stillgelegten Fahrzeuge dem Bestand hinzugerechnet, da die Akten bis zu 18 Monate nach Stilllegedatum weitergeführt wurden. Die seit 01.03.2007 außer<br />
Betrieb gesetzten Fahrzeuge fallen jedoch sofort aus dem Gesamtbestand raus, die Akten werden abgeschlossen. Daraus ergibt sich der Rückgang der<br />
Bestandszahlen.<br />
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistische Berichte, 01.01.<strong>2011</strong>.<br />
Zusammengestellt: <strong>Stadt</strong>planungsamt <strong>Rosenheim</strong>, November <strong>2011</strong>.<br />
Seite 179 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
8.10. Schülerzahlen der <strong>Rosenheim</strong>er Schulen<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong> ist Sachaufwandsträger für 15 Schulen im <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />
1. Astrid-Lindgren-Grundschule mit 229 Schüler in 11 Klassen<br />
2. Grundschule Prinzregentenstraße mit 404 Schüler in 19 Klassen<br />
3. Grundschule Erlenau mit 252 Schüler in 12 Klassen<br />
4. Grundschule Happing mit 236 Schüler in 12 Klassen<br />
5. Grundschule Pang mit 205 Schüler in 9 Klassen<br />
6. Mittelschule am Luitpoldpark 504 Schüler in 25 Klassen<br />
7. Volksschule Aising mit 483 Schüler in 23 Klassen<br />
davon in der Grundschule 267 Schüler in 12 Klassen<br />
in der Mittelschule 216 Schüler in 11 Klassen<br />
08. Volksschule Fürstätt mit 454 Schüler in 23 Klassen<br />
davon in der Grundschule 242 Schüler in 12 Klassen<br />
in der Mittelschule 212 Schüler in 11 Klassen<br />
09. Volksschule Westerndorf St. Peter mit 348 Schüler in 18 Klassen<br />
davon in der Grundschule 181 Schüler in 9 Klassen<br />
in der Mittelschule 167 Schüler in 9 Klassen<br />
10. Städtische Mädchenrealschule mit 749 Schüler davon<br />
46,19 % aus dem Landkreis<br />
11. Johann-Rieder-Realschule mit 948 Schüler davon<br />
49,47 % aus dem Landkreis<br />
12. Finsterwalder-Gymnasium mit 885 Schüler davon<br />
51,07 % aus dem Landkreis<br />
13. Ignaz-Günther-Gymnasium mit 1.261 Schüler davon<br />
61,93 % aus dem Landkreis<br />
14. Karolinen-Gymnasium mit 1.040 Schüler davon<br />
45,96 % aus dem Landkreis<br />
15. Sonderpädagogisches Förderzentrum 174 Schüler davon<br />
9,77 % aus dem Landkreis<br />
Die Schülerzahlen wurden zum Stichtag 1.10.<strong>2011</strong> erhoben. Die Gesamtschülerzahlen sind<br />
seit Jahren konstant, mit Ausnahme der stetigen Zunahme der Schüler an den Realschulen.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 180
8.11. Wohnraumförderung<br />
Die Zahlen beziehen sich auf die bis Ende Dezember <strong>2011</strong> voraussichtlich bewilligten Mittel:<br />
Staatliche Baudarlehen: 330.000 €<br />
10 Anträge<br />
Staatliche Zuschüsse: 24.000 €<br />
9 Anträge<br />
Bayer. Zinsverbilligungsprogramm<br />
(Darlehen): 884.000 €<br />
12 Anträge<br />
Städt. Familienprogramm<br />
(Zuschuss): 0 €<br />
derzeit keine Mittel vorhanden<br />
Städt. Modernisierungsprogramm<br />
(Darlehen): 15.000 €<br />
2 Anträge<br />
Einkommensorientierte Förderung: 60.000 €<br />
(staatl. Zusatzförderung für Mietwohnraum)<br />
5 Objekte mit 60 Wohnungen<br />
Seite 181 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
8. <strong>Rosenheim</strong> in Zahlen<br />
8.12. Der <strong>Stadt</strong>rat und seine Sitzungen<br />
Sitzungen <strong>2011</strong>:<br />
<strong>Stadt</strong>rat (inkl. Ferienausschuss) 10<br />
Haupt- und Finanzausschuss 9<br />
Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien 4<br />
Personalausschuss 8<br />
Rechnungsprüfungsausschuss 4<br />
Schul-, Kultur- und Sportausschuss 4<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungsund<br />
Baugenehmigungsausschuss 10<br />
Stiftungsausschuss 2<br />
Umweltausschuss 4<br />
Ausschuss für Verkehrsfragen und ÖPNV 3<br />
Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus 5<br />
Werkausschuss Baubetriebshof 3<br />
Werkausschuss <strong>Stadt</strong>entwässerung 4<br />
Davon kombinierte Sitzungen:<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />
mit Umweltausschuss 30.03.<strong>2011</strong><br />
Personalausschuss mit Rechnungsprüfungsausschuss<br />
30.05.<strong>2011</strong><br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />
mit Ausschuss für Wirtschaft und<br />
Tourismus 01.06.<strong>2011</strong><br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 182<br />
Geplante Sitzungen <strong>2012</strong>:<br />
<strong>Stadt</strong>rat (inkl. Ferienausschuss) 12<br />
Haupt- und Finanzausschuss 11/12<br />
Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien 4<br />
Personalausschuss 6<br />
Rechnungsprüfungsausschuss 4<br />
Schul-, Kultur- und Sportausschuss 3<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und<br />
Baugenehmigungsausschuss 10<br />
Stiftungsausschuss 2<br />
Umweltausschuss 2<br />
Ausschuss für Verkehrsfragen und ÖPNV 4<br />
Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus 4<br />
Werkausschuss Baubetriebshof 2<br />
Werkausschuss <strong>Stadt</strong>entwässerung 3<br />
Haupt- und Finanzausschuss mit Ausschuss<br />
für Wirtschaft und Tourismus 20.09.<strong>2011</strong><br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss<br />
mit Umweltausschuss 22.09.<strong>2011</strong><br />
Ausschuss für Kinder und Familien mit Schul, Kultur- und<br />
Sportausschuss 06.12.<strong>2011</strong>
Seite 183 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
Stichwortverzeichnis<br />
Stichwortverzeichnis<br />
A<br />
Abwassergebühr 165<br />
ACE-Café 119<br />
Aisingerwies 44<br />
Altstadtsanierung 27<br />
Arbeitslosenzahlen 13<br />
Arbeitssicherheit 116<br />
Asylbewerber 64<br />
Ausgleichsfl ächen 11<br />
Aventura 16, 21<br />
B<br />
Bahngelände Süd/ Nord 8, 11, 12, 13, 14, 19,<br />
23, 27, 31, 41<br />
BayWa-Wiese 25<br />
Beschwerdemanagement 121<br />
Bezirksumlage 5, 6<br />
Bildungs- und Teilhabepaket 65<br />
Blaues Haus 52<br />
Buchpaten-Projekt 84<br />
Bundeskinderschutzgesetz 54<br />
Bürgerhaus Happing 26, 37, 154<br />
Bürgerstiftung 34, 35<br />
C<br />
Chiemsee Alpenland Tourismus Verband 15<br />
CIMA 18, 20, 22<br />
D<br />
Diakonisches Werk <strong>Rosenheim</strong> 52, 91<br />
E<br />
Ehrenamtskarte 68<br />
Einzelhandelsentwicklungskonzept 18, 22, 23<br />
Energiekonzept 2025+ 140, 143<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 184<br />
Energiesparfamilie 47<br />
Ergebnishaushalt 5, 8, 9<br />
Existenzgründerzentrum 157<br />
F<br />
Fernwärme 140<br />
FIAN 47<br />
Finanzhaushalt 5, 7<br />
Fit in die Zukunft, FitZ 56<br />
Freie Turnerschaft 61<br />
Fußgängerwegweisung 27<br />
G<br />
Ganztagesbetreuung 58<br />
Gewerbegebiete 13, 25, 39<br />
Gewerbsteuer 6, 10<br />
Gewerbesteuerumlage 6<br />
Greenpeace 47<br />
Grüner Pass 66<br />
GRWS 24, 26, 64, 88<br />
H<br />
Häusliche Gewalt 120<br />
Hammerbach 38, 163<br />
Herbstfest 103, 104<br />
Herderbach 38, 44, 163, 164<br />
Hochschule <strong>Rosenheim</strong> 122, 157<br />
Hochwasserschutz 44<br />
Hubertusstraße 39, 45, 109<br />
HypoVereinsbank 37<br />
I / J<br />
Ichikawa 15, 125<br />
Inklusion 69<br />
Internationaler Frauentag 120
JobFit 116<br />
Johann-Rieder-Realschule 58<br />
Jugend im Rathaus 108, 113<br />
K<br />
Karolinen-Gymnasium 60, 125<br />
Katholisches Bildungswerk 47<br />
Kläranlage 165<br />
Klimamobil 47<br />
Kolumbarium 111<br />
Koordinierende Kinderschutzstelle 54<br />
Künstlerhof 73<br />
Kufsteiner Straße Ausbau 12, 38<br />
Kulturforum <strong>Rosenheim</strong> e.V. 73<br />
L<br />
Lazise 69, 118, 124<br />
Lebensmittelüberwachung 104<br />
Ludwigsplatz 41<br />
M<br />
Mehrgenerationenhaus 65<br />
Mittelschulen 58<br />
Mittelschule Fürstätt 59<br />
Mühlbachbogen 24, 28, 155<br />
N<br />
Naturfreunde e.V. 46<br />
Netto-Neuverschuldung 8, 9<br />
Nightshopping 19<br />
O<br />
Oberwöhr 42, 44<br />
P<br />
Passivhauskreis 47<br />
P+R-Anlage 41<br />
PTSV <strong>Rosenheim</strong> 61<br />
Q<br />
Quali-Paten 76<br />
Quartiersmanagement 28, 29<br />
R<br />
RoMed Klinik Bad Aibling 132<br />
RoMed Klinik Prien 133<br />
RoMed Klinikum <strong>Rosenheim</strong> 135<br />
RoMed Klinik Wasserburg 138<br />
<strong>Rosenheim</strong> 2025 16, 20, 21, 50<br />
<strong>Rosenheim</strong> Cops 150<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Mädchentag 120<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Sommerfestival 17<br />
<strong>Rosenheim</strong>er Stiftertag 71<br />
ROSIK e.V. 123<br />
Rothenfußer-Stiftung 25<br />
S<br />
Salzstadel 28, 30, 40, 88<br />
Schuldenstand 8<br />
Schulkinderbetreuungsplan 56<br />
Sommerfestival 17<br />
Soziale <strong>Stadt</strong> 27, 33<br />
Sozialraumorientierte Jugendhilfe 52<br />
Sparkasse <strong>Rosenheim</strong>-Bad Aibling 14, 15, 16, 47, 157<br />
Sparkassenstiftung 35, 71, 74, 76, 174<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeption,<br />
s. <strong>Rosenheim</strong> 2025 <strong>Stadt</strong>oasen 28<br />
<strong>Stadt</strong>-Umlandverband SUR 16<br />
<strong>Stadt</strong>werke <strong>Rosenheim</strong> SWRO 36, 40, 47, 109, 157<br />
Städtische Realschule für Mädchen<br />
Standortrankings 13<br />
Seite 185 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
Straßenbeleuchtung 143<br />
Südtiroler Platz 31<br />
SV Westerndorf St. Peter 61<br />
T<br />
Trinkwassergewinnung 144<br />
U<br />
Umweltpreis 46<br />
Umweltfest 46<br />
V<br />
Stichwort-/Personenverzeichnis<br />
Verein Pro Arbeit 76<br />
Volkshochschule <strong>Rosenheim</strong> 82, 119<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 186<br />
Volksschule Aising 180<br />
Volksschule Fürstätt 7, 47, 180<br />
Volksschule Westerndorf-St. Peter 180<br />
Volkszählung vgl. Zensus<br />
Vormundschaftsreform 51, 52<br />
W<br />
Waldspaziergang 47<br />
Waldwoche 47<br />
Wirtschaftstag 15<br />
Wohnanlage Finsterwalderstraße 154<br />
X Y Z<br />
Zensus 23, 24<br />
Zentrales Immobilienmanagement 121
Personenverzeichnis<br />
A<br />
Aysal, Serkan 37<br />
B<br />
Bartsch, Josef 114<br />
Bauer, Gabriele 3, 14, 18, 54, 71, 73, 79, 84,<br />
106, 109, 113, 114, 115, 116, 119,<br />
124, 133, 135, 136<br />
Baumgartl, Martin 139<br />
Baumgartner, Susanne 148<br />
Beck, Thomas Prof. Dr. 137<br />
Beilhack, Stephan 115<br />
Berberich, Robert 73, 79<br />
Bergbauer, Lucas 139<br />
Berger, Hannes 122<br />
Berger, Lukas 79<br />
Berger, Walter 11, 71<br />
Bernecker, Andreas 139<br />
Berr, Franz Xaver 98<br />
Bertoldi, Claudio 124<br />
Biechl, Annemarie 135<br />
Binder, Julia 74<br />
Birck, Harald 91<br />
Bliestle, Lara 87<br />
Brandmair, Wolfgang Dr. 132, 133<br />
Brauner, Karl-Heinz 125<br />
Breitung, Bernhard 89<br />
Bromirski, Karola 122<br />
Brühl, Götz Dr. 3, 140<br />
Budde, Nadia 92<br />
Bürger, Franziska 82<br />
Bugl, Thomas 4, 14, 112<br />
Buttenberg, Tina 96<br />
C<br />
Capucon, Renaud 149<br />
Carattoni, Agostino 124<br />
Ceylan, Bülent 149<br />
Cilwa, Gabriele 125<br />
Cink, Jörg-Uwe 82<br />
Cybulska, Helmut 3, 20<br />
Czaranecki, Stefan Dr. 134, 135<br />
D<br />
Dambach, Dietmar 80<br />
Dambach, Eleonore 89, 135<br />
Dankl, Andrea 96<br />
Dasch, Herbert 114<br />
Daxlberger, Hans 134<br />
Decker, Dieter 85<br />
Delp, Susanne 90<br />
Denk, Leah 79<br />
Dettl, Stefan 17<br />
de Haan, Linda 92<br />
Dirnaicher, Helmut 94<br />
Donati, Lauretta 125<br />
E<br />
Eberle, Jan-Peter 122<br />
Eckel, Florian Dr. 133<br />
Eder, Andrea 10<br />
Endriß, Lisa 91<br />
Ertl, Oliver 10, 71<br />
F<br />
Feest, Christian Prof. Dr. 150<br />
Feindor, Roland Prof. Dr. 122<br />
Finsterwalder, Hansjörg 114<br />
Fischer, Kurt 82<br />
Fleischmann, Peter Dr. 99<br />
Franceschini, Renzo 124, 125<br />
Frick, Evelyn Dr. 80<br />
Friede, Klaus 82<br />
Seite 187 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
G<br />
Personenverzeichnis<br />
Gabetta, Sol 149<br />
Gammel, Sascha 149<br />
Gerbig, Monika 10, 71<br />
Gerscher, Petra 91<br />
Godon, Ingrid 92<br />
Gold, Helga 120<br />
Grammelsberger, Josef 134<br />
Greenberg, Clement 94<br />
Grießl, Sabine 135<br />
Gropper, Josef 114<br />
Gruber, Martina 10<br />
Grundei, Manfred 122<br />
H<br />
Häusler, Elisabeth 68<br />
Halser, Horst 62<br />
Hamberger, Josef 73<br />
Hanke, Marc Dr. 135<br />
Hauser, Monika 91<br />
Heidelbach, Nikolaus 92<br />
Heider, Peter Dr. 135<br />
Heindl, Anton 3, 122, 124<br />
Helf, Gertraud Dr. 137<br />
Hennes, Susanna 74<br />
Herrmann, Joachim 107<br />
Hess, Christian 92<br />
Heyer, Helene 79<br />
Hillenbrand, Christoph Dr. 71<br />
Hörmann, Christian 18<br />
Hötzel, Rudolf 124<br />
Hofstetter, Georg sen. 47, 48<br />
Hofstetter, Georg jun. 47, 48<br />
Horner, Oliver 103<br />
Huber, Doris 114<br />
Huml, Melanie 135, 136<br />
I / J<br />
Ittlinger, Sabine 139<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 188<br />
Janssen, Michael 79<br />
Jonas, Bruno 149<br />
Jones, Jasper 94<br />
Jung, Willi 116<br />
K<br />
Kaempfel, Michl 99<br />
Kannopka, Ursula 89<br />
Karavil, Sedat 36<br />
Kathrein, Anton Prof. Dr. Dr. 3<br />
Kellner, Mathias 17<br />
Keneder, Michael 3, 50, 65, 72<br />
Klessinger, Reinhard 94<br />
Kley, Corinna 89<br />
Knarr, Franz 90<br />
Knothe, Christoph Dr. 137<br />
Kräuter, Silvia 35<br />
Krikkay, Bernhard 124<br />
Koch, Hermann 3, 102<br />
Korkmaz, Nail 37<br />
Korn, Fadumo 88<br />
Kuhl, Anke 92<br />
Kurz, Arno 82<br />
L<br />
Lang, Andrea 37<br />
Lederer, Lothar Walter 62<br />
Leibl, Wilhelm 97<br />
Leicht, Gabriele 79, 124<br />
Leicht, Nicole 76, 85<br />
Leicht, Walter 78, 79<br />
Lerchenberg, Michael 88<br />
Leicht, Nicole 76<br />
Leistner, Frank 58<br />
Liebermann, Max 97<br />
Lohner, Hanns Dr. 137<br />
Ludwig, Stefan 3, 34, 153<br />
Lukas, Franz 124<br />
Lutz, Peter 3, 148
M<br />
Marburger, Erhard 132, 133<br />
Märkl, Rolf 73, 79<br />
März, Sophie 79<br />
Maier, Hubert 94<br />
Maierthaler, Alfons 71<br />
Mair, Karl 97, 99<br />
Mauritz, Christian 132, 133<br />
Mayer, Christine 69, 70<br />
Mayer, Renate M. 88, 89<br />
Mayr, Julius Dr. 97<br />
Meixner, Christian 64, 65<br />
Mey, Reinhard 149<br />
Meyrl, Hans 3<br />
Miesbeck, Peter 3, 151<br />
Moser, Korbinian 79<br />
Moser, Luise 79<br />
Müller, Christian Lorenz 88<br />
Multrus, Robert 124<br />
Mutter, Anne-Sophie 149<br />
N<br />
Nagl, Hermann 82<br />
Neiderhell, Josef 134, 139<br />
Neugebauer, Kathrin 138<br />
Neumann, Laura 79<br />
Nicolis, Roberto 70<br />
Niedermeier, Bernhard 79<br />
Nijland, Stern 92<br />
Noichl, Maria 34<br />
Nolasco, Robin 21<br />
O<br />
Oeckler, Werner 160<br />
Orgler, Eva 71<br />
Orgler, Manfred 109<br />
Oster, Horst 82, 83<br />
Ott, Maja 94<br />
P<br />
Pfaff eneder, Gertraud 113<br />
Pfaff eneder, Günther 130,133, 137, 139<br />
Pfaffi nger, Christina 16<br />
Plass, Jonas 114<br />
Pohl, Peter 94<br />
Prentl, Gerhard 122<br />
Pretterer, Josef 95<br />
Prill, Benedikt 65<br />
Promberger, Kurt Prof. Dr. 122<br />
Przybilla, Harald 48<br />
Q<br />
R<br />
Raabe, Max 149<br />
Rashid, Ingo Taleb 126<br />
Rauscher, Ingeborg 82<br />
Rauscher, Stefan 79<br />
Rechenauer, Isolde 71<br />
Rehm, Dieter 93<br />
Reich-Opperer, Brigitte 86<br />
Reischl, Harald Dr. 138<br />
Ritter, Christoph Prof. Dr. von 135<br />
Rose, Gerd 51<br />
S<br />
Santer, Manfred 3, 153<br />
Satzger, Udo 125<br />
Schaff er, Hanne Dr. 119<br />
Schaller, Janina 16<br />
Schildhauer, Katharina 79<br />
Schleich, Eduard 94<br />
Schmich, Anita 96<br />
Schmidmayer, Katharina 80<br />
Schmitt, Franz Josef Prof. Dr. 122<br />
Schneid, Wolfgang Dr. 138<br />
Schnitzenbaumer, Michael Dr. 135<br />
Schnurr, Christoph 90<br />
Seite 189 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12
Personenverzeichnis/ Impressum<br />
Schröttle, Monika Dr. 120<br />
Schuch, Herbert 149<br />
Schulz, Verena 85<br />
Schusser, Ernst 98<br />
Schwarzmann, Martina 149<br />
Seehofer, Horst 143<br />
Siegel, Kathrin 79<br />
Skorupa, Sascha 36<br />
Sperl, Johann 94, 97<br />
Spiegelberger, Sebastian Dr. 73<br />
Spies, Reinhilde 135, 136<br />
Spitzweg, Carl 94<br />
Stadler, Maria 76<br />
Stammberger, Fried 80<br />
Stecher, Isabella 124<br />
Stechl, Elisabeth 97<br />
Steff an, Hannah 74<br />
Stegmayer, Toni 93<br />
Stein, Roland 3<br />
Steinbauer, Lukas 79<br />
Stelter, Uta 133<br />
Stern, Andreas Dr. 146<br />
Stichaner, Peter 36<br />
Stöttner, Klaus 135<br />
Strasser, Peter Dr. 133, 134<br />
Stürmer, Christina 17<br />
T<br />
Tan, Shaun 92<br />
Techert, Holger 15<br />
Tepe, Gunnar Prof. Dr. 132<br />
Thiele, Jens 92<br />
Thum, Bärbel 124<br />
Tischer, Peter 135<br />
Tomczyk, Martin 114<br />
Tomschiczek, Peter 91<br />
Tomschiczek, Boris 91<br />
Tran, Manh Tung 79<br />
Trifellner, Bernd 115, 116<br />
Tschentscher, Wolfgang 116, 118<br />
Tütüncü, Yakup 36<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 190<br />
U<br />
Ulmer, Birgit 113<br />
Unseld, Hannah 76<br />
V<br />
W<br />
Waechter, Philip 92<br />
Waizmann, Gerd 122<br />
Waller, Christian 10<br />
Wartenburger, Lucas 84<br />
Weiland, Franz 97, 125<br />
Werner, Norbert 121<br />
Wiegard, Wolfgang Prof. Dr. 16<br />
Wiegmann, Jürgen 113<br />
Wieland, Verena 65<br />
Wildenburg, Martina 120<br />
Willeitner, Werner 163<br />
Wöhr, Markus Dr. 137<br />
Wöhrle-Russ, Almut 94<br />
Wolf, Oliver Dr. 135<br />
Wollny, Martin 115<br />
Wopfner, Josef 94<br />
Woytinnek, Wieland 89<br />
Wypukol-Klose, Angelika 88<br />
X Y Z<br />
Zacharowa, Ekaterina 114<br />
Zacher, Alois 146<br />
Zacher, Magdalena 79<br />
Zagler, Bernhard 137<br />
Zebhauser, Marianne 97<br />
Zenker, Olaf 36<br />
Zeniuk, Jerry 93<br />
Ziehr, Gerd 89<br />
Zinsmeister, Karl 2, 4, 128
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Presserechtlich verantwortlich:<br />
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<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />
Thomas Bugl, Berufsmäßiger <strong>Stadt</strong>rat<br />
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<strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>, Hauptamt<br />
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E. Biebl-Neu, G. Cilwa, Fachämter, K. Friede, IGG, C. Hess, M. Jacobi, R. Lichius,<br />
I. Rashid, D. Rehm, J. Reisner, A. Schellmoser, P. Schlecker, C. Sieberath,<br />
W. Stecher, S. Trux, J. Weber-Ebnet, M. Zerta, G. Ziehr<br />
500 Stück<br />
Januar <strong>2012</strong><br />
Seite 191 – <strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12