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Dein Volksfreund-Magazin<br />
<strong>Entdecke</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>!<br />
Freitag, 23. Juni 2017<br />
istockphoto.com/AlexvandeHoef
2<br />
MALEN<br />
Zu Fuß<br />
zum Ziel<br />
Der Mann auf<br />
dem Foto unten<br />
läuft ständig barfuß.<br />
Jetzt will Aldo<br />
Berti sogar eine richtig<br />
lange Wanderung<br />
ohne Schuhe unternehmen.<br />
Einmal kreuz<br />
und quer durch Deutschland.<br />
Geplant sind über<br />
2000 Kilometer! Damit will<br />
er einen Rekord im Barfuß-<br />
Laufen brechen. „Ich werde<br />
keine Schuhe, Schlappen<br />
oder dicke Socken dabei haben“,<br />
sagt er. Seinen Weg<br />
könnt ihr im Internet-Tagebuch<br />
verfolgen. Adresse:<br />
barfussweltrekord.aldoberti.de<br />
(dpa)<br />
Grafik: istockphoto.com/clairevis, Foto: dpa
INHALT<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Liebe Kinder!<br />
Guten Tag, oder<br />
besser: Quak,<br />
quak! Jetzt spricht<br />
<strong>die</strong> Zeitungsente.<br />
Ein komischer Vogel,<br />
denkt ihr?<br />
Was soll das?<br />
Und wo ist <strong>Lucky</strong>,<br />
<strong>die</strong> Leseratte?<br />
Also: <strong>Lucky</strong> ist<br />
über den Sommer<br />
ans Meer gefahren.<br />
Im Sand buddeln,<br />
in der Sonne<br />
spielen, im<br />
Wasser plantschen,<br />
einfach<br />
mal nichts tun –<br />
große Ferien.<br />
Vielleicht trefft<br />
ihr <strong>Lucky</strong>,wenn<br />
ihr mit euren Eltern<br />
Urlaub macht.<br />
Grüßt schön und habt<br />
Spaß!<br />
Und <strong>die</strong> Ente? Tja, es ist<br />
kompliziert. Die Ente ist<br />
Peter Reinhart ist<br />
stellvertretender Chefredakteur<br />
des Trierischen<br />
Volksfreunds.<br />
ein geheimnisvolles Wesen.<br />
Irgendwie nicht das,<br />
was man glaubt, dass sie<br />
ist. In echt ist <strong>die</strong> Ente<br />
gar keine Ente!<br />
Sie sieht witzig aus, okay,<br />
zusammengeklebt aus<br />
Papierschnipseln. Schüler<br />
aus Trierweiler haben sie<br />
gebastelt, vielen Dank<br />
dafür, auf der Seite 21<br />
gibt es noch mehr<br />
Prachtexemplare.<br />
Aber das, was ihr seht,<br />
ist nicht das, was gemeint<br />
ist, wenn jemand<br />
sagt: Zeitungsente.<br />
Ente ist nämlich nicht nur<br />
ein Tier, sondern auch ein<br />
anderes Wort für Falschmeldung,<br />
Irrtum, Lüge.<br />
Woher das kommt, weiß<br />
niemand genau. Manche<br />
sagen, dass <strong>die</strong> Märchenbrüder<br />
Grimm <strong>die</strong> Zeitungsente<br />
in alten Schriften<br />
entdeckt haben, anu<br />
tun hat, der Sprache der<br />
Römer, oder mit Französisch.<br />
Wenn ihr eine Idee<br />
habt, schreibt uns (<strong>die</strong><br />
Adresse steht auf Seite<br />
29). Quak, quak!<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Peter Reinhart<br />
Wann sind wir da? Spielen im Stau S. 4<br />
Beruf Kapitän: Mit der Fähre über <strong>die</strong> Saar S. 6<br />
Leben im Delta: In Myanmar gibt es eine riesige Wasserwelt S. 8<br />
Von der Kugel zur Fläche: Uni-Professor im Interview zu <strong>Welt</strong>karten S. 12<br />
Lachen, lesen, rätseln: Witze und Aufgaben von Schülern für Schüler S. 20<br />
Gedichte auf der Bühne: So funktioniert Poetry-Slam S. 25<br />
So fotografiert ihr richtig: <strong>Lucky</strong> als Fotomodel vor der Kamera S. 26<br />
Kinder-Uni: Forscher mit Quadrocopter unterwegs S. 28<br />
Spiel & Spaß: Mit dem Skateboard durch den Irrgarten S. 30<br />
Titelbild: istockphoto.com/AlexvandeHoef, Fotos: privat, Sinja Michels, dpa, Kinder-Uni
4<br />
KURIOS<br />
Mir ist langweilig? Nicht mit <strong>die</strong>sen Spielen!<br />
Oh je! Auf der Fahrt zum Urlaubsort steht ihr im Stau!<br />
Hier habt ihr ein paar Tipps gegen <strong>die</strong> Langeweile.<br />
WORTSCHLANGE Spiele ohne Ende sind besonders gut. Einer von euch fängt<br />
an mit einem Wort aus zwei Teilen, zum Beispiel „Auto-Dach“. Der nächste<br />
nimmt nur den zweiten Teil und hängt ein neues Wort daran: „Dach-Fenster“.<br />
So geht es weiter, von „Fenster-Bank“ über „Bank-Räuber“ bis „Räuber-Schuh“.<br />
SÄTZE BILDEN Aus Autokennzeichen könnt ihr lustige Sätze basteln. Zum<br />
Beispiel mit einem Kennzeichen aus Berlin. Zum Beispiel B MP. Das könnte<br />
heißen: Biber machen Pause. Oder mit einem Kennzeichen aus der Stadt Esslingen:<br />
ES DS - Echt super, <strong>die</strong>ser Stau! -<br />
QUATSCH-REGELN Ihr könnt euch lustige Regeln ausdenken. Zum Beispiel<br />
muss jeder wie ein Vogel pfeifen, wenn ihr ein gelbes Auto seht. Wer es verpasst,<br />
hat verloren. Für den Verlierer könnt ihr euch auch etwas ausdenken.<br />
Zum Beispiel: Bei der nächsten Pause muss er mit der Hand an der Nase auf<br />
einem Bein dreimal ums Auto hüpfen.<br />
Am besten sollte der Fluss direkt durchs Wohnzimmer fließen! Diese ungewöhnliche<br />
Idee hatte vor vielen Jahren Frank Lloyd Wright. Viele Leute sagen:<br />
Er war ein Genie. Frank Lloyd Wright hat berühmte Gebäude gebaut, unter<br />
anderem das Guggenheim-Museum in der Stadt New York. Auch heute noch<br />
finden Architekten seine Bauwerke spannend. Das weltbekannte Haus mit<br />
dem Fluss im Wohnzimmer steht in der Nähe von Pittsburgh in den USA.<br />
Eigentlich sollte Frank Lloyd Wright nur ein Haus mit Blick auf einen Wasserfall<br />
bauen. Stattdessen plante er das Haus einfach über das Wasser. Der<br />
Bach fließt jetzt direkt durch das Gebäude. Das Rauschen ist im ganzen Haus<br />
zu hören.<br />
Ist bei dir mal etwas so richtig schiefgegangen?<br />
Wenn ja: Du könntest damit ins Museum<br />
kommen. Im Land Schweden gibt es jetzt<br />
ein „Museum des Scheiterns“. Es präsentiert<br />
zum Beispiel Erfindungen aus aller<br />
<strong>Welt</strong>, von denen man dachte, dass sie<br />
richtig groß rauskommen würden.<br />
Dazu gehört etwa der „Virtual<br />
Boy“: Das ist eine Art 3D-Spielekonsole,<br />
<strong>die</strong> dem Spieler allerdings<br />
<strong>die</strong> ganze <strong>Welt</strong> in Rot<br />
zeigte. Die Firma „Heinz“<br />
versuchte es mit lila<br />
Tomaten-Ketchup<br />
und mit grünem.<br />
Beides ließen<br />
<strong>die</strong> Käufer in<br />
den Regalen<br />
stehen.<br />
Ein Tempel aus Büchern und mehr<br />
ungewöhnliche Kunstwerke gibt es<br />
auf der großen Ausstellung Documenta<br />
zu bestaunen. Sie findet bis<br />
September in Kassel im Bundesland<br />
Hessen statt. Dabei geht es um moderne<br />
Kunst. Gezeigt werden also<br />
nicht nur gemalte Bilder, sondern<br />
fast alles ist erlaubt. Selbst wenn<br />
Menschen sich bewegen und tanzen,<br />
kann das ein Kunstwerk sein.<br />
Texte/Fotos: dpa
KUNST<br />
5<br />
Eine große, klebrige Platte. Außerdem Sand und feines Werkzeug. Das braucht Tim Bengel für seine Kunstwerke. So schafft er Bilder<br />
etwa von Gebäuden oder Brücken, <strong>die</strong> fast ein bisschen wie Schwarz-Weiß-Fotos aussehen. Seine Kunst ist viel Arbeit. Denn <strong>die</strong> Sandkörner<br />
muss Tim Bengel perfekt positionieren. Wie er das genau macht, bleibt sein Geheimnis. „Ich möchte auch nicht alles verraten“,<br />
sagt der 25-Jährige. Im Internet haben sich schon sehr viele Leute ein Video von Tim Bengels Kunst angesehen. Und auch sonst hat er<br />
großen Erfolg. Bald eröffnet seine eigene Ausstellung in der Stadt New York im Land USA. dpa<br />
Foto: Christoph Schmidt/dpa
6<br />
TITEL<br />
Planet Erde, hin und zurück<br />
Urlaub! Strand und<br />
Meer, ich eile dahin.<br />
Wusstest ihr,<br />
dass unser Planet riesig<br />
ist? Entlang des<br />
Äquators müsstet ihr<br />
40 000 Kilometer ablaufen,<br />
ehe ihr nach einer<br />
Umrundung euren Ausgangspunkt<br />
erreichen würdet. Das ist ungefähr<br />
so lang wie 100 Mal <strong>die</strong> Strecke von<br />
Trier nach Köln – hin und zurück!<br />
Wie viele Tage ihr wohl unterwegs<br />
wäret, wenn ihr jeden Tag zehn Kilometer<br />
gehen würdet? Zum Glück<br />
waren schon <strong>Lucky</strong>-Reporter vor Ort<br />
in verschiedenen Ländern: im riesigen<br />
Flussdelta von Myanmar. Im<br />
kleinsten Vulkan von Mexiko. Bei<br />
den Elefanten von Südafrika. Unter<br />
der (Mitternachts-)Sonne von Island.<br />
Kommt also mit auf <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>reise<br />
– und vielleicht seht ihr mich<br />
am Strand! Grüße, euer <strong>Lucky</strong>!<br />
Der Äquator ist eine Art unsichtbare Linie. Sie teilt unsere Erde<br />
in eine Nord-Halbkugel und eine Süd-Halbkugel. Rund um den<br />
Äquator treffen <strong>die</strong> Sonnenstrahlen steil auf <strong>die</strong> Erde auf – und<br />
zwar das ganze Jahr über. Es ist also immer etwa gleich warm.<br />
Die <strong>Welt</strong> (und<br />
Deutschland) in Zahlen<br />
Höchster Berg: Mount Everest im Himalaya-Gebirge<br />
in Asien, 8 848 Meter hoch<br />
(Deutschland: Zugspitze, 2 962 Meter Höhe).<br />
Größtes Land: Russland, 17 Millionen Quadratkilometer<br />
(Deutschland: 357 376 Quadratkilometer<br />
= 0,35 Millionen). Ein Quadratkilometer<br />
= Fläche von 1000 mal 1000 Metern.<br />
Kleinstes Land: Vatikanstadt, 0,44 Quadratkilometer.<br />
Der Vatikan liegt mitten in Rom,<br />
der Hauptstadt von Italien.<br />
Größte Bevölkerung: China, 1,39 Milliarden<br />
Menschen (Deutschland: 83 Millionen Menschen).<br />
Eine Milliarde = 1 000 Millionen.<br />
Höchster Turm: Burj Khalifa, 830 Meter<br />
Höhe, in Dubai in den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten (Deutschland: Berliner Fernsehturm<br />
mit 368 Metern Höhe).<br />
Längster Fluss: Nil, 6 852 Kilometer Länge<br />
(Deutschland: Rhein, 865 von insgesamt 1048<br />
Kilometern Flusslänge).<br />
Längster Strand: Praia do Cassino in Brasilien<br />
am Atlantischen Ozean, 254 Kilometer<br />
Länge (Deutschland: Strand der Insel Usedom<br />
an der Ostsee, 42 Kilometer)<br />
mc<br />
Matthias Mann fährt den ganzen Tag auf dem Fluss Saar hin und her. Er ist von Beruf<br />
Kapitän auf einer Fähre. Er bringt also Menschen mit seinem kleinen Schiff von einem<br />
Ufer zum anderen. Eine Überfahrt dauert etwa drei Minuten. Ist er mit seinem Schiff gerade<br />
auf der einen Seite und <strong>die</strong> Menschen auf der anderen, klingeln sie an einer Glocke.<br />
Dann tuckert Matthias Mann hinüber und holt sie ab. „Das hier ist der schönste Arbeitsplatz,<br />
den ich mir vorstellen kann“, sagt der Kapitän. Wer mitfahren will: Das Boot fährt<br />
an der Saarschleife. Die Flussbiegung ist von Trier eine Stunde Autofahrt entfernt. dpa<br />
Foto: dpa
Guinea<br />
Eritrea Brunei<br />
Ecuador Burundi<br />
Chile<br />
Barbados Nigeria<br />
Andorra<br />
Fidschi<br />
Kolumbien<br />
Malediven<br />
Kiribati Togo<br />
Türkei<br />
Slowenien<br />
In<strong>die</strong>n<br />
Tansania<br />
Seychellen Frankreich<br />
Simbabwe Tschad<br />
Benin<br />
KasachstanKambodscha<br />
Mauretanien<br />
Sri_LankaSerbien<br />
Ägypten<br />
Gabun<br />
Schweden<br />
Italien<br />
Botsuana<br />
Luxemburg<br />
Gambia<br />
Elfenbeinküste<br />
Jordanien<br />
Litauen<br />
China<br />
Belize Usbekistan<br />
TITEL<br />
Island<br />
Malawi<br />
Ruanda<br />
USA<br />
Portugal<br />
Peru Vanuatu<br />
Ukraine<br />
Haiti<br />
Thailand<br />
Samoa<br />
Lettland<br />
Nicaragua<br />
Griechenland<br />
Neuseeland<br />
Marshallinseln Bulgarien<br />
Antigua_und_BarbudaTurkmenistan<br />
Südsudan<br />
Costa_Rica<br />
Albanien Bosnien_und_Herzegowina<br />
Senegal<br />
Libanon<br />
Zentralafrikanische_Republik Mikronesien Israel<br />
Saint_Vincent_und_<strong>die</strong>_GrenadinenTschechien<br />
Osttimor<br />
Äthiopien<br />
Myanmar Guinea-Bissau<br />
Kongo_(Demokratische<br />
Tunesien<br />
Tadschikistan<br />
Irland<br />
Nauru<br />
Palästina<br />
Niederlande<br />
Argentinien<br />
Sudan<br />
Mali<br />
Südkorea Saint_Kitts_und_Nevis<br />
Liechtenstein<br />
Guatemala<br />
Japan<br />
Philippinen<br />
Paraguay<br />
Burkina_Faso<br />
Irak<br />
Saint_Lucia<br />
Tuvalu<br />
Oman<br />
Montenegro<br />
Schweiz<br />
Venezuela<br />
Taiwan<br />
Polen<br />
Uganda<br />
Niger<br />
Libyen<br />
Länderquiz<br />
Kuba<br />
Katar<br />
SurinamPanama<br />
Bahrain<br />
Bolivien<br />
Mosambik<br />
Malta Kamerun Südafrika<br />
Österreich<br />
El_Salvador<br />
Aserbaidschan<br />
Kirgisistan Großbritannien<br />
Marokko Bangladesch<br />
Papua-Neuguinea<br />
Georgien Afghanistan<br />
Sao_Tomé_und_Príncipe<br />
Trinidad_und_Tobago Salomonen<br />
Liberia<br />
Mauritius Jamaika<br />
Westsahara<br />
Nordkorea<br />
Tonga<br />
Singapur<br />
Brasilien Vietnam<br />
Indonesien<br />
Pakistan<br />
Äquatorialguinea WeißrusslandFinnland<br />
Zypern<br />
Saudi-ArabienCookinseln<br />
Mongolei<br />
Syrien<br />
Deutschland<br />
Vatikan<br />
Madagaskar Dänemark Angola<br />
San_Marino<br />
Swasiland Rumänien<br />
Bahamas<br />
Malaysia Namibia<br />
Kroatien Republik Somalia<br />
Armenien HondurasUruguay<br />
Ungarn<br />
KomorenGrenada<br />
Estland<br />
Bhutan Ghana<br />
Kenia<br />
Palau Sierra_Leone Vereinigte_Arabische_Emirate<br />
Mexiko<br />
Dominikanische_Republik<br />
Kongo_(Republik) Iran<br />
Monaco<br />
Belgien<br />
Guyana<br />
Algerien<br />
Kuwait<br />
Australien Mazedonien<br />
Sambia Laos Dschibuti<br />
Kanada Russland Moldawien Kap_Verde<br />
Dominica Slowakei<br />
Norwegen<br />
Jemen<br />
Lesotho<br />
Nepal Spanien<br />
Kosovo<br />
1. Ich bin das Land, dessen<br />
Einwohner gerne längliches<br />
Brot essen.<br />
2. Ich bin uralt – und an meiner Grenze<br />
steht eine gewaltige Mauer.<br />
3. Mmmmmh, lecker: Bei mir gibt es<br />
Pommes und Waffeln!<br />
4. In meinem Namen findet sich vor<br />
Timor eine Himmelsrichtung.<br />
5. Ich bin der Beste: Cristiano Ronaldo<br />
spielt in meiner Nationalmannschaft<br />
mit!<br />
6. Ach, mich kennt ihr doch - denn<br />
<strong>die</strong>se Zeitung wird in Trier erstellt,<br />
und <strong>die</strong>se Stadt liegt in ...<br />
7. Wir sind nach einem sehr langen<br />
großen Fluss benannt, der in der Mitte<br />
Afrikas fließt, nämlich dem K...<br />
8. Bei mir sind <strong>die</strong> Kühe heilig.<br />
9. Tortillas und Heuschrecken – <strong>die</strong><br />
kannst du bei mir probieren!<br />
10. Bei mir kann man <strong>die</strong> Kiwi essen<br />
und ihn (vielleicht) im Wald entdecken.<br />
11. Mich hat ein heiliger Mann gegründet,<br />
mitten in Italien im Gebirge.<br />
12. Durch meine Wüste ziehen Kamel-<br />
Karawanen. Und an letzter Stelle meines<br />
Namens steht ein „r"<br />
13. Eine Frau hat in meinem Land <strong>die</strong><br />
Krone auf, es ist Königin Elisabeth.<br />
14. Ich hab’ einen großen Fluss, Pyramiden<br />
und Wüste. Ich bin ...<br />
15. 3,2,1, Start: Von meinem <strong>Welt</strong>raumbahnhof<br />
Baikonur fliegen Astronauten<br />
zur Internationalen Raumstation. Und<br />
nein, ich bin nicht <strong>die</strong> USA.<br />
7<br />
Wer<br />
bin<br />
ich?<br />
16. In meiner Flagge<br />
findet ihr ein<br />
Ahornblatt – und in<br />
meinen Wäldern Grizzlybären.<br />
17. Den höchsten Turm der <strong>Welt</strong>, den<br />
hab’ ich in Dubai, einer meiner Städte.<br />
18. Einst erfand ich den Marathonlauf<br />
und den Diskuswurf.<br />
19. In meinem Norden ist es heiß, im<br />
Süden kalt, weil ich so langgestreckt<br />
bin. Und ich bin nicht China!<br />
20. Also, mich kennt ihr aus Spielfilmen<br />
mit dem kleinen Affen Herrn Nilsson<br />
und seiner fröhlichen Besitzerin.<br />
21. Ich bin unter anderem berühmt für<br />
meine Sängerinnen, zum Beispiel Lady<br />
Gaga, Taylor Swift oder Katy Perry.<br />
Kennt ihr <strong>die</strong> gesuchten Länder?<br />
Die Lösung gibt es auf Seite 31<br />
Zusammengestellt von Julia Kling<br />
und Miguel Castro. Grafik: TMVG
8<br />
TITEL<br />
Leben im Fluss-Delta<br />
Im Land Myanmar in Südostasien gibt es eine riesige Wasserwelt.<br />
Das Foto zeigt einen Dorfladen im Delta-Dorf Thea Chaung im Ayeyarwady Delta in Myanmar. In dem Laden gibt es Snacks, aber auch<br />
Reis, Kräuter und Gemüse.<br />
Fotos: Daniel Heizmann, dpa, Grafik: dpa
TITEL<br />
9<br />
INDIEN<br />
CHINA<br />
MYANMAR<br />
Ayeyarwady<br />
Golf von<br />
Bengalen<br />
NAYPYIDAW<br />
Ayeyarwady<br />
Delta<br />
THAILAND<br />
Andamanensee<br />
Deutschland<br />
Alles, was Kinder an <strong>die</strong>sem Ort mögen, baumelt im<br />
Dorfladen an Bändern von der Decke: Erdnüsse, Käsecracker,<br />
Bananenchips, Reisbällchen - bunt verpackt in<br />
Tüten. Die Bewohner des Dorfes Thea Chaung haben Glück,<br />
dass es bei ihnen überhaupt einen Laden gibt. Denn das Dorf<br />
liegt inmitten einer riesigen Wasserwelt. Nur mit dem Boot<br />
erreicht man <strong>die</strong> nächste Stadt. Eineinhalb Stunden dauert<br />
es, wenn es einen Motor hat. Mehrere Stunden, wenn man<br />
paddelt. Diese Wasserwelt gehört zum Delta des Ayeyarwady.<br />
Das ist ein mächtiger Strom, der im Land Myanmar in<br />
Südostasien in den Ozean fließt.<br />
Ein Delta entsteht, wenn sich ein Fluss keinen geraden Weg<br />
ins Meer bahnen kann, erklärt eine Expertin. Er verzweigt<br />
sich durch Hindernisse in viele Arme. Die Hindernisse bringt<br />
der Fluss meist selbst mit. Auf der Reise von der Quelle bis<br />
zur Mündung nimmt er Sand, Kies, Erde und Pflanzenreste<br />
mit. Im flachen Küstenland vor der Mündung verlangsamt<br />
der Fluss sich. Deswegen sinken zahlreiche <strong>die</strong>ser Stoffe auf<br />
den Grund. Dort häufen sich Bänke aus Sand und Schlick an.<br />
Die muss das Wasser fortan umfließen.<br />
Das Delta des Ayeyarwady erstreckt sich über 35 000 Quadratkilometer.<br />
Das ist eine Fläche etwa so groß wie das Bundesland<br />
Baden-Württemberg. Weil das Schwemmland sehr<br />
fruchtbar ist, haben sich auf Inseln und Halbinseln, Dämmen<br />
und Uferstreifen viele Menschen angesiedelt.<br />
Vor mehr als acht Jahren wurde häufig über <strong>die</strong> Region berichtet.<br />
Denn ein heftiger Wirbelsturm hatte dort gewütet.<br />
Tausende Menschen starben. Felder und Häuser von Delta-<br />
Bewohnern wurden zerstört. Auch <strong>die</strong> deutsche Organisation<br />
<strong>Welt</strong>hungerhilfe half beim Wiederaufbau. Die Bewohner<br />
des Deltas bauen ihre Hütten meist aus Bambus, mit Palmwedeldächern.<br />
Viele pflanzen Reis an. Wie zum Beispiel Ko<br />
Sein Tun. Er ist aber auch Fischer, denn vom Reisanbau allein<br />
kann seine Familie nicht leben.<br />
Myanmar<br />
Sein Dorf Sar Ma Lauk liegt weit draußen im Delta. Dort ist<br />
das Wasser meist sehr salzig vom Meer. Denn das Meerwasser<br />
drängt in <strong>die</strong> Flussarme. „Hier können wir nur einmal im<br />
Jahr Reis ernten“, sagt Ko Sein Tun. Nämlich dann, wenn der<br />
Monsun genug Regen bringt und <strong>die</strong> Felder unter Wasser stehen.<br />
Denn Reis gedeiht im puren Salzwasser nicht. Der Monsun<br />
ist ein besonderer Wind, den es in den Tropen gibt. Er<br />
bringt zu bestimmten Zeiten eine Menge Feuchtigkeit mit.<br />
Dann schüttet es oft wie aus Eimern. Etwas weiter landeinwärts<br />
gibt es zwei Reisernten im Jahr, weil sich mehr Süßwasser<br />
mit weniger Salzwasser mischt. Und noch weiter im<br />
Delta kann man sogar dreimal im Jahr Reis ernten.<br />
Fast alle Bauern hatten damals, nach dem Wirbelsturm, große<br />
Probleme bekommen. Heftige Winde hatten Salzwasser<br />
aus dem Meer in <strong>die</strong> Flüsse des Deltas hineingetrieben. Das<br />
Land wurde überschwemmt und <strong>die</strong> Reisfelder zerstört. Ein<br />
Großteil der Menschen ist sehr arm.<br />
Damit so etwas nicht wieder passiert, pflanzt man inzwischen<br />
an Ufern und Küsten neue Mangroven an. Das sind<br />
Bäume und Sträucher, <strong>die</strong> Salzwasser vertragen. Sie verankern<br />
sich mit ihren Wurzeln fest im Boden und bilden ein<br />
dichtes Geflecht. Das schützt vor Winden und Hochwasser.<br />
Christiane Zander, dpa<br />
Im Ayeyarwady Delta leben viele Tiere, zum Beispiel<br />
Schildkröten und unzählige Vögel. An einigen Orten<br />
gibt es Leistenkrokodile. Sie sind <strong>die</strong> größten Krokodile,<br />
<strong>die</strong> es noch auf der Erde gibt. Meist werden sie<br />
fünf bis sieben Meter lang.<br />
dpa
10<br />
TITEL<br />
Waffeln, Pommes– und Comics:<br />
In Brüssel findet<br />
ihr sie sogar auf Hauswänden.<br />
Denn <strong>die</strong> Stadt ist berühmt für<br />
Comics wie Tim und Struppi, <strong>die</strong><br />
Schlümpfe oder <strong>Lucky</strong> Luke. Auf dem<br />
Bild ganz rechts seht ihr zum Beispiel<br />
eine Wand mit der Comic-Figur Cubitus,<br />
einem Hund. Sogar ein Comic-<br />
Museum gibt es in der Stadt.<br />
Brüssel ist <strong>die</strong> Hauptstadt unseres<br />
Nachbarlandes Belgien. Mit dem Auto<br />
oder Zug seid ihr in wenigen Stunden<br />
dort. Auch für Pommes-Fans ist<br />
Brüssel ein Schlaraffenland. Überall<br />
gibt es <strong>die</strong> gebratenen Kartoffel-<br />
Stäbchen. Brüssel ist auch für seine<br />
besonders gute Schokolade und seine<br />
leckeren Pralinen berühmt.<br />
Bekannt ist <strong>die</strong> Stadt aber vor allem, weil<br />
ihr Name fast täglich in den Nachrichten<br />
genannt wird: Brüssel ist der Hauptsitz<br />
der Europäischen Union, kurz EU. Die EU<br />
ist ein Bündnis von 27 Staaten, darunter<br />
auch Deutschland. In den Gebäuden im<br />
Europaviertel sind wichtige EU-Institutionen<br />
untergebracht.<br />
Übrigens: Berühmte Gebäude aus ganz Europa<br />
gibt es in Brüssel ebenfalls zu bestaunen –<br />
als Miniaturmodelle im Park „Mini-Europe“.<br />
Wenn ihr dort genau sucht, entdeckt ihr auch<br />
ein berühmtes Stadttor der Römer, das im<br />
Original in Trier steht.<br />
dpa/mc<br />
Fotos: dpa, Miguel Castro<br />
Der kleinste Vulkan der <strong>Welt</strong> - so wird<br />
<strong>die</strong>ser nur 13 Meter hohe Mini-Berg<br />
im Land Mexiko in Nordamerika bezeichnet.<br />
Ihr könnt sogar über eine Treppe<br />
ins Innere absteigen!<br />
Tatsächlich ist der Cuexcomate (gesprochen:<br />
Kuex-Komate) ein inaktiver Geysir, eine<br />
Heißwasser-Fontäne. Die entsteht zum<br />
Beispiel durch einen Vulkanausbruch. Und<br />
genau das, glauben Forscher, könnte der<br />
Grund für <strong>die</strong> Entstehung des Cuexcomates<br />
sein.<br />
Der Nicht-Vulkan ist mitten im Ort Puebla<br />
im Zentrum des Landes zu finden – und er<br />
ist nicht der einzige „Berg“ <strong>die</strong>ser Großstadt:<br />
In der Nähe liegt <strong>die</strong> große Pyramide<br />
von Cholula. Sie war einstmals von Ureinwohnern<br />
in Mexiko erbaut worden. Doch<br />
schon lange vor Ankunft der spanischen Eroberer<br />
hatten <strong>die</strong> Menschen von Cholula<br />
<strong>die</strong> Pyramide aufgegeben. Seitdem wuchsen<br />
Pflanzen und Bäume auf den Steinen, bis sie<br />
den Tempel komplett bedeckten: Wer also<br />
vor ihr steht, sieht vor allem – einen Berg<br />
mit einer von den Spaniern erbauten Kirche<br />
auf der Spitze.<br />
mc
TITEL<br />
11<br />
Strände,<br />
links und rechts<br />
Weiter oben auf der Deutschland-Karte als Schleswig-Holstein?<br />
Gibt’s nicht! Denn Schleswig-Holstein ist das nördlichste<br />
deutsche Bundesland.<br />
SO SIEHT DAS BUNDESLAND AUS Boah, cool: gleich zwei Meere!<br />
In Schleswig-Holstein kann man im Osten in der Ostsee<br />
schwimmen und im Westen in der Nordsee. In der Nordsee findet<br />
man <strong>die</strong> Insel Sylt. Sie gehört zu Schleswig-Holstein und ist ein<br />
beliebtes Urlaubsziel. Dementsprechend ist es auf Sylt im Sommer<br />
oft rappelvoll. Rappelvolle Städte findet man dagegen in<br />
Schleswig-Holstein kaum. Das Bundesland ist voller Wiesen und<br />
Felder – und fast überall ziemlich flach.<br />
COOLE ORTE ZUM BESUCHEN An der Nordsee gibt es eine Besonderheit:<br />
Wenn das Wasser niedrig ist, kann man über den freiliegenden<br />
Grund laufen. Fachleute nennen <strong>die</strong>sen Bereich Watt.<br />
An der Ostsee wartet ein riesiger Freizeitpark. Er heißt Hansa-<br />
Park. Wer richtig Mut hat, rast mit einer der Achterbahnen auf<br />
und ab. Und wirft oben schnell noch einen Blick aufs Meer. dpa<br />
Foto/Grafik: dpa
12<br />
TITEL<br />
Unsere <strong>Welt</strong><br />
als Karte:<br />
Von der Kugel zur Fläche<br />
Die Erde ist eine Kugel. Ihre Form ist vergleichbar<br />
mit einer Orange. Versucht man,<br />
<strong>die</strong> Schale einer Orange flach zu drücken,<br />
reißt sie ein und verzerrt sich. Vor <strong>die</strong>sem Problem<br />
steht man bei der Gestaltung einer <strong>Welt</strong>karte. Insgesamt<br />
gibt es über 400 verschiedene Möglichkeiten,<br />
<strong>die</strong> <strong>Welt</strong> auf einer Karte abzubilden, das heißt<br />
zu projizieren. Im Interview: Professor Leif Mönter<br />
von der Universität Trier.<br />
<strong>Lucky</strong>: Wie ist es möglich, <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> in eine Karte zu<br />
packen?<br />
Leif Mönter Die Kunst ist, das Runde ins Flache zu<br />
bringen. Eine <strong>Welt</strong>karte versucht genau das. Allerdings<br />
ist es unmöglich, Form, Größe und Winkel<br />
gleichzeitig exakt darzustellen. Deshalb gibt es viele<br />
verschiedene Arten von Karten, <strong>die</strong> alle Kompromisse<br />
eingehen, um <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> zweidimensional abzubilden.<br />
Weitgehend durchgesetzt hat sich <strong>die</strong><br />
Mercator-Projektion. Sie ist winkeltreu, das heißt,<br />
<strong>die</strong> Breitengrade und <strong>die</strong> Längengrade bilden einen<br />
rechten Winkel.<br />
Das war vor allem für <strong>die</strong> Schifffahrt wichtig, weshalb<br />
<strong>die</strong> von Gerhard Mercator im Jahr 1569 veröffentlichte<br />
Karte für <strong>die</strong> Navigation auf See verwendet<br />
wurde. Sie ist allerdings weder flächentreu<br />
noch richtungstreu.<br />
Die UN (United Nations,<br />
deutsch: Vereinte Nationen)<br />
ist ein Bündnis von 193 Ländern<br />
der <strong>Welt</strong>.<br />
Foto: privat, Foto Globus: istockphoto.com/scanrail, <strong>Welt</strong>karte: istockphoto.com/Booka1<br />
Wie liest man eine <strong>Welt</strong>karte richtig?<br />
Leif Mönter Wichtig ist, sich immer vor Augen zu<br />
halten, dass <strong>die</strong> Erde eine Kugel ist. Bei einer Kugel<br />
gibt es kein Oben oder Unten, Links oder Rechts.<br />
Und genauso verhält es sich bei einer <strong>Welt</strong>karte.<br />
Man kann sie auf den Kopf drehen, und sie wäre<br />
immer noch richtig. Ein Beispiel für eine Fehlinterpretation<br />
der Karte wäre der Abstand zwischen<br />
Russland und Alaska. Die beiden Regionen wirken<br />
auf den <strong>Welt</strong>karten bei uns so, als ob sie sehr weit voneinander<br />
entfernt liegen, weil <strong>die</strong> Karte einen Schnitt im<br />
Pazifik hat. Tatsächlich sind Russland und Alaska eigentlich<br />
direkte Nachbarn.<br />
Wenn <strong>die</strong> Erde eine Kugel ist, warum steht dann Europa<br />
im Mittelpunkt der <strong>Welt</strong>karte?<br />
Leif Mönter Unsere Idee von der <strong>Welt</strong> formt das<br />
Aussehen unserer <strong>Welt</strong>karte – und umgekehrt. Eine<br />
Karte ist immer ein Modell der <strong>Welt</strong>, kein wirkliches<br />
Abbild. Das bedeutet: Was uns interessiert<br />
und was uns wichtig ist, stellen wir in den Mittelpunkt.<br />
Weil wir in Europa leben, steht Europa im<br />
Mittelpunkt unserer <strong>Welt</strong>karte.<br />
Ein Australier hingegen betrachtet <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> aus seiner<br />
Sicht, deshalb verwenden Australier eine <strong>Welt</strong>karte,<br />
auf der ihr Kontinent im Zentrum steht. ´Früher<br />
haben Seefahrer <strong>die</strong> Mercator-Projektion benutzt,<br />
weil sie winkeltreu ist, das heißt, sie bildet<br />
<strong>die</strong> Lage der Kontinente zueinander gut ab. Allerdings<br />
erscheinen <strong>die</strong> Kontinente nördlich des Äquators<br />
größer als etwa Afrika und Südamerika.<br />
Es gibt Karten, <strong>die</strong> versuchen, <strong>die</strong>se Vorstellung zu<br />
ändern. So hat zum Beispiel Arno Peters 1974 eine<br />
Projektion entwickelt, bei der <strong>die</strong> näher am Äquator<br />
liegenden Länder und <strong>die</strong> nördlichen Länder im korrekten<br />
Größenverhältnis, also flächentreu, dargestellt<br />
werden. Er wollte damit gewissermaßen das<br />
<strong>Welt</strong>bild zugunsten der häufig in Äquatornähe liegenden<br />
ärmeren Länder verschieben.<br />
Damit keine Länder benachteiligt werden, benutzen<br />
zum Beispiel <strong>die</strong> UN, das sind <strong>die</strong><br />
Vereinten Nationen, in ihrem Logo<br />
eine Polar-Projektion, <strong>die</strong> den<br />
Nordpol in der Mitte der Karte<br />
zeigt.<br />
Zur Person: Professor Dr. Leif Mönter arbeitet<br />
an der Universität Trier im Fachbereich<br />
Raum- und Umweltwissenschaften.<br />
Interview: Sinja Michels
TITEL<br />
13<br />
Wenn es um Mitternacht<br />
noch immer taghell ist<br />
Das Foto zeigt ein Mittsommerfest im Land Schweden.<br />
Eigenartige Dinge machen manche Leute in Ländern<br />
nördlich von uns an <strong>die</strong>sen Tagen: Sie essen<br />
zum Beispiel haufenweise Hering, binden sich Unmengen<br />
an Eichen-Blättern auf den Kopf, hopsen<br />
im Kreis um eine Stange oder hüpfen über ein<br />
Feuer. Diese Menschen haben <strong>die</strong> Sommer-Sonnenwende<br />
gefeiert. Manche sagen dazu auch<br />
Mittsommer. Der 21. Juni war auf der Nordhalbkugel<br />
der Erde der längste Tag des Jahres. Hier<br />
sind auch Länder wie Schweden oder Island zu<br />
finden. In einigen Gebieten dort geht <strong>die</strong> Sonne an<br />
<strong>die</strong>sen Tagen gar nicht unter (siehe unten). Das<br />
hat mit der Stellung der Erde zur Sonne zu tun,<br />
und damit, wie sich <strong>die</strong> Erde um <strong>die</strong> Sonne bewegt.<br />
Dann steht <strong>die</strong> Sonne auf dem nördlichsten<br />
Punkt über unserem Planeten.<br />
red/dpa<br />
Diese Bilder aus Island hat unser <strong>Lucky</strong>-Reporter<br />
vor ein paar Wochen kurz vor Mitternacht geschossen.<br />
Aufgrund der Mittsommerwende ist es<br />
dort auf der Insel derzeit alles andere als dunkel.<br />
Denn Island (der Name bedeutet „Eisland“) liegt<br />
weit im Norden im Atlantischen Ozean.<br />
Kalt ist es dort, aber es gibt auf Island viele Vulkane,<br />
wie zum Beispiel den 1651 Meter hohen Eyjafjallajokull.<br />
Das ist der Vulkan auf dem Foto rechts.<br />
Und noch etwas: In Island leben nur 300 000<br />
Menschen - das sind viel weniger als in großen<br />
Städten wie Köln, Hamburg oder Berlin. Aber <strong>die</strong><br />
Fußball-Nationalmannschaft der Isländer war bei<br />
der letzten Europameisterschaft im vergangenen<br />
Jahr ganz schön erfolgreich – und schaffte es sogar<br />
bis ins Viertelfinale ...<br />
vio/mc<br />
Fotos: Rainer Neubert (Sonne), dpa (Vulkan, Fest)<br />
Internet-Tipps<br />
Wie komme ich von Trier nach Rom? Heute gibt es dafür<br />
Navigationsgeräte im Auto oder Routenplaner im Internet,<br />
<strong>die</strong> uns <strong>die</strong> Strecke beschreiben. Ihr könnt auch auf<br />
einer gedruckten Straßenkarte nachschauen.<br />
Aber welchen Weg hättet ihr zu Zeiten der<br />
alten Römer von Trier nach Rom nehmen<br />
müssen? Das könnt ihr im Internet ausprobieren.<br />
Ihr müsst nur Start- und Zielort eingeben.<br />
Probiert es aus! Aber Achtung: Trier<br />
hieß damals Augusta Treverorum ... mc<br />
Im Internet:<br />
orbis.stanford.edu (in englischer Sprache)<br />
omnesviae.org<br />
Ist Deutschland so groß wie Saudi-Arabien?<br />
Beim Blick auf eine<br />
Karte könnte man das glauben –<br />
in Wirklichkeit ist das arabische<br />
Wüstenland mehr als doppelt so<br />
groß wie Deutschland.<br />
Das könnt ihr alleine oder zusammen<br />
mit euren Eltern auf der Internetseite<br />
thetruesize.com spielerisch<br />
ausprobieren: Gebt hier den Namen eines<br />
Landes ein (in Englisch!). Dann könnt ihr <strong>die</strong> Umrisse<br />
auf der Karte verschieben – und so erkennen,<br />
wie groß oder klein Deutschland (in Englisch:<br />
„Germany“) im Vergleich zu anderen Ländern<br />
ist.<br />
mc
14<br />
MALEN/VERKEHR<br />
Zwei Schiffe, eines für den Sport, das andere für den Transport – und beide haben eines<br />
gemeinsam: Es sind Katamarane. Sie haben zwei statt nur einem Rumpf. Das<br />
sieht ein bisschen so aus wie ein umgedrehtes U. Am Meer kann man oft Katamarane<br />
mit Segeln sehen, <strong>die</strong> elegant und schnell<br />
über das Wasser gleiten. Ein solches Segelsport-Katamaran<br />
seht ihr rechts auf dem Foto.<br />
Fotos: dpa, Grafik: istockphoto.com/ElenaLux<br />
Das Bild links zeigt ein Katamaran mit Motor:<br />
Viele Menschen fahren mit der „Halunder Jet“ zur Insel Helgoland. Das<br />
Motorschiff bietet Platz für mehr als 500 Fahrgäste. Katamarane haben<br />
einen großen Vorteil: Die U-Form macht sie breiter als normale Schiffe.<br />
Deshalb liegen sie besonders ruhig auf dem Wasser. So werden <strong>die</strong><br />
Passagiere nicht so sehr von den Wellen durchgerüttelt. dpa/mc
TIERE<br />
15<br />
Der Buckelwal streckt seine<br />
Schwanzflosse in <strong>die</strong> Luft, als wollte<br />
er kurz Hallo sagen. Das meterlange<br />
Tier schwamm vor der Küste der<br />
Stadt Sydney im Land Australien umher.<br />
Forscher freuen sich über so einen Anblick<br />
besonders. Denn sie erkennen in der<br />
Schwanzflosse eines Buckelwals ziemlich<br />
viel. Auf der Unterseite der Flosse ist<br />
eine schwarz-weiße Zeichnung zu sehen.<br />
Sie ist bei jedem Buckelwal anders – so<br />
ähnlich wie bei uns Menschen der Fingerabdruck.<br />
Experten wissen daher schon<br />
beim Anblick der Schwanzflosse genau,<br />
wer da gerade unterwegs ist.<br />
Jagd auf Wale<br />
Unzählige Schiffe segelten vor mehreren Hundert Jahren<br />
mit nur einem Ziel über <strong>die</strong> Meere: Sie wollten Wale jagen.<br />
Das ging so lange, bis <strong>die</strong> Wale fast ausgestorben waren.<br />
Doch warum wurden <strong>die</strong> Tiere gejagt? Wale waren damals<br />
zum Beispiel wichtig für <strong>die</strong> Beleuchtung! Aus der Speckschicht<br />
der Tiere wurde ein besonderer Stoff gewonnen: Wal-Tran. Das Öl wurde auch als<br />
Brennstoff für Straßenlaternen genutzt. Mittlerweile ist der Walfang für alle Groß-Wal-Arten<br />
verboten. Dazu zählen der Blauwal, der Pottwal und der Buckelwal. Es gibt aber Ausnahmen<br />
von dem Verbot. Und es gibt Menschen, <strong>die</strong> gegen das Verbot verstoßen. Texte: dpa<br />
Fotos: dpa
16<br />
TIERE<br />
Wo <strong>die</strong> wilden Tiere wohnen<br />
Giraffen, Affen, Elefanten! In einem<br />
Nationalpark im Land Südafrika gibt<br />
es alle <strong>die</strong>se Tiere hautnah zu bestaunen<br />
– mitten in der Natur, ohne<br />
Zäune oder Gitter zwischen Besuchern<br />
und Tieren. <strong>Lucky</strong>-Reporterin<br />
Christa war dort mit ihrer Kamera<br />
unterwegs. Das sind ihre Bilder.<br />
Sie sehen aus wie Rehe. Aber in Wahrheit sind es Impalas. Diese kleinen Antilopen<br />
leben nur in Afrika, zum Beispiel im Kruger-Nationalpark. So heißt das<br />
größte Schutzgebiet für wilde Tiere in Südafrika. Weil <strong>die</strong> Städte in dem Land<br />
immer größer werden, verlieren <strong>die</strong> Tiere ihre Heimat und drohen auszusterben.<br />
Im Park sind sie sicher vor Jägern und können sich wieder vermehren.<br />
Manchmal muss man ganz genau hinschauen, um<br />
<strong>die</strong> Tiere in ihrer natürlich Umgebung überhaupt<br />
zu entdecken. Von <strong>die</strong>sem Nilpferd ragen nur<br />
Augen, Ohren und Nasenlöcher aus dem Wasser.<br />
So sieht es ja ganz zierlich aus, aber das täuscht.<br />
Unter Wasser verbirgt es einen mächtigen Bauch.<br />
Besonders aufregend ist ein Besuch<br />
im Park, wenn <strong>die</strong> Tiere<br />
Nachwuchs bekommen haben.<br />
Diese Affenmutter hat ein erst<br />
wenige Wochen altes Baby auf<br />
dem Schoß und passt auf, dass<br />
ihm niemand zu nahe kommt.<br />
Ganz schön dreckig ist <strong>die</strong>ser Büffel!<br />
Er hat sich gerade in einem Schlammloch<br />
gewälzt.<br />
Texte/Fotos: Christa Weber
TIERE<br />
17<br />
Auch Nashörner kann man aus der Nähe betrachten. Sie gehören<br />
übrigens zu den „großen Fünf". So haben Jäger früher <strong>die</strong><br />
Tiere genannt, <strong>die</strong> am schwersten zu jagen waren, weil sie so<br />
groß, wild oder schnell sind. Die anderen vier sind Löwe, Büffel,<br />
Elefant und Leopard. Sie alle leben in dem Park in Südafrika.<br />
Dieser Elefant wird wohl nicht gern beobachtet. Er<br />
macht sich lieber aus dem Staub, als der große Wagen<br />
mit den Besuchern anrollt. Breite Straßen wie <strong>die</strong>se führen<br />
durch den gesamten Park. Man kann sich in einem<br />
Bus fahren lassen oder auch das eigene Auto nehmen.<br />
Aber Vorsicht! Aussteigen ist verboten. Es könnte ja ein<br />
Löwe im Gras lauern ....<br />
Im Kruger-Nationalpark in<br />
Südafrika wohnt eine Menge<br />
verschiedener Tiere. Es gibt<br />
zum Beispiel 147 verschiedene<br />
Säugetiere, 507 Vogelarten<br />
wie den hübschen blauen<br />
Glanzstar auf dem Foto<br />
hier links, 49 verschiedene Fische<br />
und 114 Reptilien wie<br />
zum Beispiel Krokodile.<br />
Südafrika ist ein Land an der südlichen Spitze des afrikanischen<br />
Kontinents. Fast 50 Millionen Menschen wohnen<br />
dort. Ursprünglich haben<br />
in Südafrika nur<br />
schwarze Menschen gelebt.<br />
Doch vor langer Zeit kamen<br />
auch Menschen aus Europa<br />
oder Asien dorthin. Seitdem<br />
wohnen dort Leute mit unterschiedlichen<br />
Hautfarben:<br />
schwarz, weiß oder auch<br />
braun. Heute wird Südafrika<br />
deshalb auch <strong>die</strong> „Regenbogen-Nation“<br />
genannt. Es leben<br />
dort auch viele Tiere, <strong>die</strong><br />
wir nur aus dem Zoo kennen.<br />
Manche von ihnen leben in<br />
großen Parks.<br />
AFRIKA<br />
AFRIKA<br />
Niger<br />
Sahara<br />
Atlantischer<br />
Ozean<br />
Tschadsee<br />
Mittelmeer<br />
Kongo<br />
Pretoria<br />
Nil<br />
SÜDAFRIKA<br />
Rotes Meer<br />
Victoriasee<br />
Kilimandscharo<br />
Madagaskar<br />
Indischer<br />
Ozean<br />
Giraffen sind mit Sicherheit<br />
<strong>die</strong> größten<br />
Bewohner des Parks. Sie<br />
können bis zu sechs Meter<br />
hoch werden. Ihr Markenzeichen<br />
ist der lange<br />
Hals, mit dem sie ihre Nahrung<br />
aus den Baumkronen zupfen<br />
können. Giraffen sind nämlich<br />
Pflanzenfresser und essen besonders<br />
gern Blätter.
18<br />
SPORT<br />
Unterm Korb<br />
ganz<br />
groß<br />
Anders als <strong>die</strong> anderen zu sein ist<br />
nicht immer einfach. Leoni ist schon<br />
immer <strong>die</strong> Größte in ihrer Klasse gewesen.<br />
Das findet das Mädchen<br />
mittlerweile aber ziemlich praktisch.<br />
Denn Leoni spielt Basketball.<br />
Die Mädchen dribbeln über das<br />
Spielfeld. So schnell wie möglich<br />
passen sie den Ball an ihren<br />
Gegnerinnen vorbei. Doch als eine<br />
Spielerin auf den Korb werfen will, ist<br />
Leoni zur Stelle. Sie springt in <strong>die</strong> Luft,<br />
streckt ihren Arm aus – und blockt den<br />
Wurf ohne große Mühe. Leoni lächelt<br />
ein bisschen. Leoni ist 14 Jahre alt. Ihre<br />
große Leidenschaft ist Basketball. In ihrer<br />
Mannschaft in der Stadt Berlin ist<br />
Rebound<br />
Wenn der Ball vom Korb<br />
zurückspringt, haben große<br />
Spieler gute Chancen, ihn zuerst<br />
zu erwischen.<br />
Dunk<br />
Manchmal berühren Basketballer<br />
den Ring, wenn sie den Ball in<br />
den Korb stopfen. Große Spieler<br />
müssen dafür nicht so hoch springen.<br />
Leoni eine wichtige Spielerin. Denn sie<br />
kann nicht nur gut dribbeln und Körbe<br />
werfen. Bei der Sportart ist ihr noch eine<br />
weitere Kleinigkeit sehr nützlich: ihre<br />
Körpergröße.<br />
„Ich war schon in der Grundschule immer<br />
<strong>die</strong> Größte in der Klasse“, erzählt<br />
Leoni. Das hat manchmal genervt.<br />
„Zum Beispiel, weil ich immer <strong>die</strong> Bücher<br />
aus dem obersten Regalfach holen<br />
musste.“ Selbst <strong>die</strong> Lehrerin hätte dafür<br />
sonst auf einen Stuhl klettern müssen.<br />
Irgendwann brachte Leonis Vater sie<br />
auf <strong>die</strong> Idee, ihre Größe beim Basketball<br />
zu nutzen. Das ist beim Spiel meistens<br />
hilfreich“, sagt Leoni. „Wenn ich<br />
größer als <strong>die</strong> Gegenspieler bin, komme<br />
ich besser an den Ball, wenn der<br />
Block<br />
Größere Spieler können <strong>die</strong><br />
Würfe der Gegner leichter<br />
blocken als kleinere.<br />
vom Brett oder Korb abprallt. Und wenn<br />
ich selbst auf den Korb werfe, kommen<br />
mir keine anderen Arme in <strong>die</strong> Quere.“<br />
Darum halten Basketball-Vereine auch<br />
gezielt nach großen Nachwuchs-Spielern<br />
Ausschau. So kam Leoni zusammen<br />
mit anderen großen Jugendlichen zum<br />
Club Alba Berlin. Bei Alba trainiert Leoni<br />
nun seit zwei Jahren. Viermal pro Woche<br />
steht sie auf dem Platz. Dazu kommen<br />
noch Spiele am Wochenende in der<br />
Liga. Für andere Hobbys bleibt da keine<br />
Zeit. Aber Leoni liebt ihren Sport.<br />
Heute ist Leoni 1,83 Meter groß. „Das<br />
kann im Auto oder in der Bahn schon<br />
mal nerven, wenn <strong>die</strong> Sitze zu klein<br />
sind“, erzählt sie. „Oder wenn ich mir<br />
Klamotten kaufen<br />
will und nicht das<br />
Richtige in meiner<br />
Größe finde.“<br />
Im Basketball möchte<br />
sie es noch weit<br />
bringen. Ihr Traum<br />
ist es, den Sprung in<br />
<strong>die</strong> Nationalmannschaft<br />
zu schaffen.<br />
Philipp Brandstädter,<br />
dpa<br />
Bei manchen Aktionen haben große Basketballer einen Vorteil.<br />
Foto/Grafik: dpa
SPORT<br />
19<br />
Schach mit lebenden „Figuren“<br />
Kennt ihr <strong>die</strong> Szene aus dem ersten<br />
Harry-Potter-Film, in dem Harry<br />
und seine Freunde an einem lebenden<br />
Schachspiel teilnehmen? So etwas<br />
Ähnliches gibt es tatsächlich,<br />
und zwar in Ströbeck. Das ist ein<br />
Ortsteil der Stadt Halberstadt im<br />
Bundesland Sachsen-Anhalt.<br />
Einer Legende nach hat das Schachspiel<br />
bereits im Jahr 1011 Einzug in<br />
das Dorfleben gehalten. Ein vornehmer<br />
Gefangener hatte aus Langweile<br />
Schachfiguren geschnitzt und den<br />
Bauern, <strong>die</strong> ihn bewachten, das<br />
Schachspiel beigebracht. Damals<br />
war es unüblich, dass <strong>die</strong> einfachen Leute Schach spielen konnten. Der<br />
Herrscher ließ seine Untertanen zur Belustigung der reichen Leute auf<br />
Bauernhochzeiten in Schach-Kostümen tanzen.<br />
Jedes Jahr im Mai veranstalten <strong>die</strong> Dorfbewohner ein Schachturnier, bei<br />
dem auch Lebendschach gespielt wird. „Der Gewinner bekommt einen<br />
Pokal und eine Torte, aber hauptsächlich geht es um <strong>die</strong> schöne Atmosphäre“,<br />
erzählt Susanne Heizmann vom Lebendschach-Ensemble in Ströbeck.<br />
Ein Ensemble ist eine Gruppe von Künstlern. Zwischen den einzelnen<br />
Schachspielen finden Tänze statt, <strong>die</strong> von Kindern und Tänzern in<br />
schwarzen und weißen Kostümen aufgeführt werden. Das soll <strong>die</strong> „Spielfiguren“,<br />
<strong>die</strong> teilweise sehr lange stillstehen müssen, etwas auflockern und<br />
dem Publikum Abwechslung bieten. Übrigens gehört Schach in der Dorfschule<br />
ab der zweiten Klasse zu den Pflichtfächern. Sinja Michels<br />
(Denk)Sportler<br />
am Schachbrett<br />
Kleiner Schachspieler ganz groß: Matteo Metzdorf<br />
aus Trier ist 10 Jahre alt und gehört zu den größten<br />
Schach-Talenten in Rheinland-Pfalz. Vor drei Jahren<br />
hat er begonnen, Schach zu spielen. Heute<br />
kann er es schon mit den Großen aufnehmen.<br />
Mittlerweile trainiert Matteo bei der Schachgesellschaft<br />
Trier und nimmt an Wettkämpfen teil. Sein<br />
Traumberuf sei Schach-Profi, ergänzt Matteo.<br />
So funktioniert Schach<br />
8 mal 8 = 64. So viele Felder hat ein<br />
Schachbrett. Die Felder sind hell oder dunkel.<br />
Sie liegen immer abwechselnd nebeneinander:<br />
hell, dunkel, hell, dunkel.<br />
Am Anfang stehen 32 Figuren auf<br />
dem Spielfeld – 16 für jeden der beiden<br />
Spieler. Der eine spielt mit<br />
schwarzen, der andere mit weißen Figuren.<br />
Es gibt für jeden Bauern, Türme,<br />
Springer, Läufer, eine Dame und einen König. Die<br />
Spieler versuchen, <strong>die</strong> Figuren des anderen vom Feld<br />
zu räumen. Ziel ist es, den König zu schlagen.<br />
Man schlägt eine Figur des Gegners, indem man<br />
eine eigene Figur auf das Feld der Figur zieht. Die spielt<br />
dann nicht mehr mit.<br />
Die unterschiedlichen Spielfiguren bewegt man unterschiedlich.<br />
Die Türme gehen beliebig viele Felder,<br />
aber nur geradeaus und seitwärts, also vor und zurück,<br />
links oder rechts.<br />
Der Läufer zieht nur schräg, also diagonal. Er<br />
darf auch, so weit er will, und <strong>die</strong> Richtung ist<br />
egal.<br />
Die Dame darf, so weit sie will, vor<br />
oder zurück, links oder rechts oder schräg.<br />
Der König zieht häufig ein Feld weit, in<br />
alle Richtungen.<br />
Der Springer hat <strong>die</strong> Form eines Pferdekopfes.<br />
Er bewegt sich ein Feld gerade,<br />
eins schräg. Die Richtung ist egal.<br />
Die Bauern können meistens nur ein Feld<br />
vorrücken. Gegnerische Figuren<br />
schlagen sie allerdings nur<br />
schräg.<br />
dpa<br />
Fotos: privat<br />
<strong>Lucky</strong>: Was ist das Besondere an Schach?<br />
Matteo Man muss denken, im Fußball ist laufen angesagt.<br />
Ein Denksport also.<br />
Was sind deine Lieblingsfiguren?<br />
Matteo Der Springer und der Läufer.<br />
Hast du einen Tipp für Anfänger?<br />
Matteo Erst Springer und Läufer bewegen, aber nicht alle<br />
Bauern. Den König auf <strong>die</strong> Seite ziehen und <strong>die</strong> Dame oder<br />
den Turm in <strong>die</strong> Mitte bringen.<br />
(Fragen: mc)<br />
Infos zum Verein und dessen Angebote auf sgtrier.de
20<br />
SPIEL &SPASS<br />
Witze, Rätsel, Zeitungsenten und Geschichten:<br />
Das alles hat <strong>die</strong> Klasse 4b<br />
der Grundschule Trierweiler für euch<br />
geschrieben, gebastelt und gezeichnet.<br />
<strong>Lucky</strong> sagt vielen Dank!<br />
Ein Drache unter der Erde<br />
Die Geschichte eines kleinen Drachen, der<br />
endlich ans Licht wollte<br />
Vor langer Zeit lebten alle Drachenstämme<br />
friedlich zusammen. Doch<br />
dann gab es einen Krieg, der <strong>die</strong><br />
Drachen zwang, umzusiedeln. Eine Wasserdrachenfamilie,<br />
<strong>die</strong> gerade auf der<br />
Flucht war, hatte ein Drachenei dabei. Die<br />
Mutter trug das Ei schon lange in den Krallen<br />
und verlor das Ei während des Flugs. Es<br />
fiel in ein Höhlenlabyrinth der Erddrachen.<br />
Dort schlüpfte nach einiger Zeit ein Drache<br />
heraus. Sechs Jahre lang suchte der kleine<br />
Wasserdrache vergeblich einen Ausgang<br />
aus dem Labyrinth, ernährte sich von Molchen<br />
und trank aus unterirdischen Bächen.<br />
Da es dort so gut wie kein Licht gab, waren<br />
sein Hör-, Geruchs- und Tastsinn perfekt<br />
ausgebildet.<br />
Eines Tages, als er Futter suchte,<br />
hörte der kleine Drache ein<br />
Brüllen. Vorsichtig näherte er<br />
sich der Quelle des Geräusches.<br />
Er stellte fest, dass es<br />
Erddrachen waren. Die Erddrachen<br />
nannten ihn „Missing“.<br />
Witze<br />
100 Tiere wollen auf <strong>die</strong> Arche Noah. Doch es geht sehr langsam voran. Da<br />
fragt das Kamel: „Wieso dauert das so lange?“ Antwortet der Pelikan: „Noahs<br />
Frau möchte, dass wir Hausschuhe anziehen, und gerade sind <strong>die</strong> Tausendfüßler<br />
dran.“ (Annabelle)<br />
Eine Unverschämtheit“, beschwert sich <strong>die</strong> Kakadufrau, „jetzt bin ich schon<br />
30 Jahre alt, und Sie erlauben sich immer noch, Kakadu zu mir zu sagen.<br />
Bitte nennen Sie mich ab jetzt Kakasie.“ (Annabelle)<br />
Zwei Frösche sitzen am Ufer. Sagt der eine: „Oh nein, es fängt an zu regnen.<br />
Schnell, springen wir ins Wasser, sonst werden wir nass!“<br />
(Annabelle)<br />
Fritzchen schenkt seiner Oma zum 80. Geburtstag eine sehr edle Klobürste.<br />
Nach ein paar Tagen kommt Fritzchen zu Besuch und sieht <strong>die</strong> Klobürste<br />
nicht mehr. Fritzchen: „Oma, wo hast du <strong>die</strong> Klobürste hingetan?“ Darauf<br />
<strong>die</strong> Oma: „Ach, weißt du, Fritzchen, <strong>die</strong> Klobürste hat mir nicht gefallen.<br />
Da nehme ich doch lieber Klopapier. Das kratzt nicht so.“ (Helena)<br />
Lehrer: „Warum kommst du schon wieder zu spät?“ Paul: „Ich bin mit dem<br />
Fahrrad gekommen.“ Lehrer: „Das ist doch kein Grund!“ Paul: „Doch, da<br />
war ein Schild: Achtung, Schule! Bitte langsam fahren!“ (Charleen)<br />
Die Deutschlehrerin: „Wenn ich sage: Ab morgen werde ich für viele Wochen<br />
fort sein, was ist das für eine Zeit?“ Darauf Max: „Die schönste<br />
Zeit meines Lebens.“ (Charleen)<br />
Die Schulklasse besucht den Zoo. Vor dem Raubtierkäfig sagt der Lehrer:<br />
„Seht mal, das ist ein Jaguar.“ „Und wo sind <strong>die</strong> Räder?“ (Charleen)<br />
Als er sich nach einiger Zeit mit<br />
ihnen angefreundet hatte, sah<br />
Missing, dass das Leben in den<br />
Höhlen gar nicht so übel war.<br />
Hier lernte er auch das Erddrachenweibchen<br />
Tina kennen. Er<br />
verbrachte immer mehr Zeit mit<br />
ihr. Missing beschloss, in den<br />
Höhlen zu bleiben und bekam<br />
mit Tina sechs Eier.<br />
Max und Flo – zwei Drachenfreunde<br />
Im Internet<br />
Mehr Geschichten und Enten findet<br />
ihr auf der Internetseite von<br />
<strong>Lucky</strong>. Adresse:<br />
www.volksfreund.de/kinder<br />
Gewusst?<br />
Welcher Bus kann nicht fahren?<br />
(Moritz)<br />
Welcher Baum hat keine<br />
Wurzeln? (Moritz)<br />
Antwort<br />
Der Globus<br />
Der Purzelbaum<br />
Bilder: Max, Tom,<br />
Charleen, Vivienne,<br />
Grundschule Trierweiler
=8<br />
=0<br />
Symbole und ihre Erklärungen<br />
=2<br />
=1<br />
=3<br />
=6<br />
=4<br />
=5<br />
SPIEL & SPASS<br />
21<br />
Gruppenbild in der Bücherei der Grundschule mit den Jungs und Mädchen der Klasse 4b. Überraschung für den <strong>Lucky</strong>-Reporter:<br />
Die Schüler übergaben beim Besuch nicht nur Texte und Bilder. Sie stellten auch Lieblingsbücher vor und spielten Gitarre.<br />
Foto: Miguel Castro<br />
Spiel: Paulina, Grundschule Trierweiler<br />
Matherätsel<br />
Löst <strong>die</strong> Matheaufgaben, indem ihr <strong>die</strong> Figuren mit den<br />
passenden Zahlen ersetzt - und ihr bekommt ein Ergebnis,<br />
das in beiden Fällen identisch ist!<br />
1)<br />
Zungenbrecher<br />
Zehn zahme Ziegen ziehen zehn zahme Ziegen zum Zirkuszelt.<br />
(Johannes)<br />
Schnecken schmeckt Schokolade. Schokolade schmeckt Schnecken.<br />
Schneckenschokolade schmeckt. Schmeckt Schnecken Schokolade? (Lea)<br />
Maus heißt er, ist Hausmeister, im Keller meist haust er, und wie es<br />
heißt, maust er! (Moritz)<br />
Sechzig tschechische Chemiker checken rechnerisch technische Schemata.<br />
(Luke)<br />
Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut.<br />
(Annabelle)<br />
2)<br />
TV-GRAFIK: TMVG<br />
Rätsel: Moritz, Grundschule Trierweiler
22<br />
KINDER<br />
Amina möchte Ärztin werden. Sie braucht gute Noten, doch in der Schule läuft es<br />
nicht so toll. Ihre Familie kann aber auch keine Nachhilfe bezahlen. Deshalb geht<br />
Amina jede Woche ins Lernhaus. Dort bekommen Kinder aus armen Familien Hilfe.<br />
Ein Kind nach dem anderen kommt in das Lernhaus und stellt den Ranzen ab. Die Kinder<br />
unterhalten sich und haben gute Laune. Auch Amina ist dabei. Sie ist zehn Jahre alt.<br />
Ihr richtiger Name lautet anders. Aber den sollen nicht alle kennen. Deswegen nennen<br />
wir sie Amina. Das Mädchen umarmt ihre Betreuerin zur Begrüßung. So sehr freut sie sich,<br />
hier zu sein. „Ich spiele hier mit meinen Freundinnen“, sagt das Mädchen. „Und hier kann<br />
ich besser lernen als zu Hause.“ Deshalb kommen <strong>die</strong> Kinder in das Lernhaus in der Stadt<br />
Essen: Hier bekommen sie Hilfe beim Lernen.<br />
Das Lernhaus wurde für Kinder aus armen Familien gegründet. Denn wenn eine Familie<br />
kaum Geld hat, ist es schwierig für sie, Nachhilfe zu bezahlen. „Manche Kinder haben nicht<br />
mal Papier und Stifte“, erzählt Franziska Engels. Sie betreut <strong>die</strong> Kinder im Lernhaus.<br />
Fotos: dpa<br />
Lernen<br />
gegen<br />
Armut<br />
Es gibt in Deutschland knapp 13 Millionen Kinder. Etwa 2,5 Millionen davon leben in armen<br />
Familien. „Das Problem ist, dass arme Kinder es oft schwerer in der Schule haben“, sagt<br />
Heinz Hilgers vom Kinderschutzbund. „Und durch schlechte Bildung werden dann oft aus<br />
armen Kindern arme Erwachsene, <strong>die</strong> wiederum arme Kinder bekommen.“ Wer etwa keinen<br />
Schulabschluss hat, findet schwerer Arbeit. Und er ver<strong>die</strong>nt oft weniger. Dagegen will das<br />
Lernhaus etwas tun. Bevor es hier mit den Hausaufgaben losgeht, wird gemeinsam gegessen.<br />
Es gibt Brötchen, Wurst, Oliven und Schafskäse. Die Kinder erzählen von ihrem Wochenende.<br />
Das sollen sie auf Deutsch tun, auch wenn es einigen leichter fällt, in einer anderen<br />
Sprache zu sprechen. Viele Kinder hier sind nämlich mit ihren Eltern aus dem Ausland<br />
nach Deutschland geflüchtet. Jetzt wollen sie besser Deutsch lernen.<br />
Franziska Engels hilft ihnen dabei. Sie lernt mit den Kindern von der ersten Klasse bis zum<br />
Schulabschluss. „Ich freue mich immer sehr, wenn ein Kind sich in der Schule verbessert“,<br />
sagt <strong>die</strong> Betreuerin. Es geht im Lernhaus aber nicht immer nur ums Lernen. Hier können <strong>die</strong><br />
Kinder auch kickern, Fußball spielen oder Karten zocken. Einen kleinen Spielplatz mit großem<br />
Klettergerüst gibt es auch.<br />
„In den Ferien lassen wir uns immer etwas Besonderes einfallen, denn einige Kinder kommen<br />
auch dann hierher“, sagt Franziska. Denn auch Urlaub zu machen, können sich nicht<br />
alle Eltern leisten. Amina ist schon seit der ersten Klasse im Lernhaus. Drei Tage in der Woche<br />
kommt sie nach der Schule hierher und bleibt hier ein paar Stunden. „Wenn ich groß<br />
bin, möchte ich Ärztin werden“, sagt sie. Und das kann sie vielleicht auch schaffen.<br />
Helen Ahmad, dpa<br />
Wenn Eltern sich trennen ...<br />
... ist das für <strong>die</strong> Kinder oft ein Schock. Darum<br />
geht es in dem Buch „Und was wird<br />
jetzt mit mir?“. Das Buch bietet Hilfe gegen<br />
Ängste, Bauchschmerzen, Wutattacken<br />
und Traurigkeit. Außerdem gibt es<br />
Antworten auf <strong>die</strong> Fragen, <strong>die</strong> viele Kinder<br />
in so einem Fall beschäftigen. Das Buch<br />
enthält Fotografien, auf denen Kinder zu sehen sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Trennung ihrer Eltern selbst erlebt haben. Sie wissen daher<br />
genau, wie das ist. Ihre Gefühle kommen auf den Bildern sehr<br />
gut zum Ausdruck.<br />
dpa<br />
Gabriel Verlag, 2017, 9,99 Euro, ab 8 Jahren<br />
Ruf an, hol dir Rat!<br />
Niemand da, mit dem du über deine<br />
Probleme sprechen kannst? Die<br />
Nummer gegen Kummer kann weiterhelfen.<br />
Wenn du jemanden suchst, der dir in<br />
schwierigen Momenten hilft, dann findest<br />
du ihn unter folgender kostenloser<br />
Telefonnummer: 116111. Immer<br />
montags bis samstags, 14 bis 20 Uhr.<br />
Rund 10 000 Mädchen und Jungen im<br />
ganzen Land wählen täglich <strong>die</strong> Nummer<br />
gegen Kummer; <strong>die</strong> meisten sind<br />
zwischen zehn und 16 Jahre alt. Ausgebildete<br />
Mitarbeiter nehmen sich<br />
auch für dich und deine Sorgen, Ängste<br />
und Fragen so viel Zeit, wie du<br />
brauchst. Alle Gespräche bleiben<br />
anonym und vertraulich.<br />
Der Nummer-gegen-Kummer-Verein<br />
hat das Kinder-und-Jugendtelefon sowie<br />
das Elterntelefon als bundesweite<br />
Netzwerke aufgebaut, um <strong>die</strong> Beratung<br />
von Kindern, Jugendlichen und<br />
Eltern zu gewährleisten. Der Verein ist<br />
Mitglied im Deutschen Kinderschutzbund.<br />
Mehr Infos gibt es unter<br />
www.nummergegenkummer.de.
GESUNDHEIT<br />
23<br />
Einmal aufdrehen – und<br />
schon fließt das Trinkwasser<br />
aus dem Wasserhahn.<br />
So kennt ihr das wahrscheinlich<br />
von Zuhause aus.<br />
In anderen Ländern der <strong>Welt</strong> ist<br />
das nicht so einfach mit dem<br />
Wasser. Im Land Äthiopien<br />
zum Beispiel müssen Menschen<br />
sauberes Wasser aus der<br />
Tiefe holen – mit Brunnen.Das<br />
Problem: Das ist ziemlich kompliziert,<br />
weil man für das Heraufpumpen<br />
des Wassers Maschinen<br />
benötigt.<br />
Eine Gruppe aus Trier hilft hier<br />
aus: Sie baut in Äthiopien<br />
Brunnen, deren Pumpmaschinen<br />
mit Solarkraft betrieben<br />
werden – und Sonne ist reichlich<br />
in Äthiopien vorhanden.<br />
Das freut <strong>die</strong> Kinder in <strong>die</strong>sem<br />
Dorf, wo <strong>die</strong> Gruppe im vergangenen<br />
Jahr einen neuen<br />
Brunnen eröffnet hat. sbra<br />
Im Internet: Eine Reportage<br />
mit Videos und Fotos findet ihr<br />
auf www.volksfreund.de/afrika<br />
Fotos: Stefanie Braun<br />
Stichwort<br />
Äthiopien<br />
Wusstest du, dass Afrika<br />
der zweitgrößte Kontinent<br />
der Erde ist? Nur<br />
Asien ist von der Fläche<br />
her größer. Eines der<br />
Länder ist Äthiopien. Es<br />
ist etwa dreimal so groß<br />
wie Deutschland, aber<br />
sehr arm. Die meisten<br />
Menschen leben auf dem<br />
Land. Aufgabe der Männer<br />
ist <strong>die</strong> Arbeit in der<br />
Landwirtschaft, Aufgabe<br />
der Frauen und Kinder<br />
das Hüten von Vieh und<br />
das Besorgen von Wasser<br />
für <strong>die</strong> Familie.<br />
dpa/sbra
24<br />
LESEN<br />
Der goldene Pantoffel von Speicher<br />
Von Christian Humberg<br />
Das Licht der sinkenden<br />
Sonne spiegelte sich auf<br />
dem Wasser der Kyll.<br />
Der Tag war heiß gewesen. Lena<br />
und Elias Schäfer fuhren mit<br />
letzter Kraft an der alten Mühle<br />
vorbei. Dann legten sie ihre Räder<br />
ins hohe Gras und rannten<br />
dem Ufer und dem kühlenden<br />
Nass entgegen.<br />
Voller Vorfreude streifte Elias<br />
sich schon <strong>die</strong> Sandalen von<br />
den Füßen. Fast hatte er den<br />
Fluss erreicht. Vier Schritte<br />
noch, dann drei, zwei …<br />
„Au!“ Ein stechender Schmerz<br />
fuhr ihm in <strong>die</strong> Ferse. Erschrocken<br />
blieb der Elfjährige stehen.<br />
„Mann, das tat weh!“<br />
„Ist was?“, fragte seine<br />
Schwester. Sie lief fröhlich weiter<br />
in <strong>die</strong> Kyll, <strong>die</strong> ihr an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle bis zum Knie ging.<br />
Elias sah hinter sich und zu den<br />
Rädern. Dort lag der dritte Teilnehmer<br />
ihrer Radtour entspannt<br />
im Gras. Pikrit, das Vulkanteufelchen,<br />
war gewissermaßen<br />
das Maskottchen des<br />
Internats Krähenfels, das <strong>die</strong><br />
Zwillinge Schäfer in der Eifel<br />
besuchten. Und normalerweise<br />
war er stets zu Streichen aufgelegt.<br />
„Pik?“, rief Elias daher zornig.<br />
„Pik, hast du mir eine Falle gestellt?<br />
Damit ich in Reißzwecken<br />
reintrete, oder so?“<br />
Doch der kleine Kerl, der aussah wie ein Lavastein mit Armen und Beinen,<br />
schnarchte friedlich. Ihn traf keine Schuld.<br />
„Was ist denn?“, fragte Lena. Sie war näher gekommen und sah an Elias<br />
hinab. „Bist du auf etwas drauf gekommen?“<br />
„Fühlt sich so an“, antwortete er. „Auf etwas Hartes.“ Er bückte sich<br />
und streckte <strong>die</strong> Hand ins Wasser. Tatsächlich fand er ein spitz zulaufendes<br />
Objekt unter seinem Fuß. Elias zog <strong>die</strong> Hand wieder hoch …<br />
und erstarrte.<br />
„Holla!“, staunte seine Schwester.<br />
Es war ein Schuh, genauer gesagt ein Pantoffel. Der Größe nach zu urteilen,<br />
schien er einer Puppe zu gehören. Außerdem war er von glänzend<br />
goldener Farbe.<br />
„Ein Puppenschuh für eine Hohlbirne“, neckte Lena ihn. „Toller Fund,<br />
Elias. Der steht dir bestimmt.“<br />
Doch der Junge schüttelte den Kopf. Ihm war ganz und gar nicht nach<br />
Scherzen zumute. „Der gehört ihm“, hauchte er. Dann sah er sich vorsichtig<br />
nach allen Seiten um.<br />
Diese Kurzgeschichte ist Teil der Kinderbuchserie „Sagenhaft Eifel! Abenteuer in einer<br />
fantastischen Region“: Im magischen Internat Krähenfels leben <strong>die</strong> Zwillinge Lena<br />
und Elias Schäfer. Sie erleben <strong>die</strong> Sagen und Legenden der Region aus nächster<br />
Nähe und geraten immer wieder in gefährliche Situationen. Mittlerweile gibt es zwei<br />
Bände, auch als Hörbücher: „Das Schloss am Maaresgrund“ und „Der Schrecken der<br />
Teufelsschlucht“ (Eifelbildverlag, Daun). Mehr Infos: www.eifelbildverlag.de<br />
Lena runzelte <strong>die</strong> Stirn. „Wem?“, fragte sie.<br />
„Na, dem Wichtel.“ Elias senkte <strong>die</strong> Stimme. „Dem kleinen Wichtelmann<br />
von Speicher. Ich hätte nie gedacht, dass es den wirklich gibt.“<br />
„Was?“ Sie sah ihn an, als habe er den Verstand verloren. Dann prustete<br />
sie los. „In Speicher gibt es Wichtelmänner? Nee, ist klar …“<br />
„Das stimmt“, beharrte Elias. „Vor Jahrhunderten lebten hier ganz<br />
viele. In einer Höhle nahe der Kyll. Das habe ich in einer alten Sage<br />
gelesen.“<br />
„Und heute?“ Lena lachte noch immer. Sie glaubte kein Wort. „Heute<br />
werfen sie ihre Schuhe ins Wasser hinter der Mühle, oder wie? Ehrlich,<br />
Hohlbirne, du warst zu lange in der Sonne.“<br />
„Heute gibt es nur noch einen Wichtel“, zitierte er <strong>die</strong> Geschichte.<br />
„Die viel zu neugierigen Dörfler haben den Rest damals vertrieben.“<br />
Wieder sah er sich um. Hörte der Wichtel ihnen etwa zu? Stand er im<br />
Gras und lauschte? „Aber ein Wichtel verlor bei der Flucht seinen<br />
Pantoffel. Seitdem muss er ganz allein hier herumspuken und suchen.“<br />
„Nach dem da?“ Lena zeigte auf Elias’ Handfläche. „Für ’nen läppischen<br />
Puppenschuh bleibt der Jahrhunderte lang hier?“<br />
Er sah zu ihr. „Von wegen läppisch“, meinte er. „Laut der Sage sind <strong>die</strong><br />
Pantoffeln der Wichtel aus purem Gold!“<br />
Nun verstummte sie. Aus großen Augen betrachtete sie den nassen<br />
kleinen Fund. Mehrere Sekunden lang sagte niemand etwas.<br />
Dann: „Glaub ich nicht.“<br />
Elias seufzte. „Lena …“<br />
„Nein, glaub ich nicht.“ Sie hob ablehnend <strong>die</strong> Hände. „Wichtelmänner<br />
in der Eifel? Die Schuhe verlieren wie Schneewittchen? Unfug.<br />
Das ist keine Sage, sondern ein Witz.“<br />
„Und was, wenn doch?“, gab er zurück. „Was, wenn das hier tatsächlich<br />
echtes Gold ist?“<br />
„Dann bist du jetzt wohl reich, hm?“ Sie nickte auffordernd. „Na los.<br />
Nimm den Pantoffel mit nach Hause. Stell ihn zu deinem Sparschwein.“<br />
Elias betrachtete das kleine, funkelnde Ding. Er dachte an sein Fahrrad,<br />
das dringend neue Reifen und einen neuen Sattel brauchte. Mit<br />
Gold wäre beides bezahlt – und viel, viel mehr.<br />
Dann schüttelte er den Kopf. „Nein. Der Wichtel sucht den Schuh seit<br />
langer Zeit. Erst wenn er ihn wiederhat, kann er zu seinen Freunden.<br />
Und bei mir würde er ihn nie finden.“ Er bückte sich wieder und legte<br />
den Pantoffel zurück – nicht ins Wasser, sondern auf einen kleinen<br />
Fels am Ufer. Schön mittig drauf.<br />
Lena rollte mit den Augen. „Auch noch auf den Präsentierteller legen.<br />
Na, du bist <strong>die</strong>sem Schneewichtelmann ja echt eine Riesenhilfe.“<br />
Elias ignorierte ihren Spott. „Das hoffe ich“, sagte er aufrichtig. Dann<br />
planschten sie los.<br />
Drei Stunden später kam <strong>die</strong> Nacht. Die Zwillinge schliefen längst<br />
wieder in ihren Internatsbetten. Mondschein erhellte das Kyllufer, und<br />
nirgends rührte sich etwas.<br />
Bis auf das hohe Gras vorne am Fluss. Eine winzige Hand schoss<br />
plötzlich – endlich! – zwischen den Halmen hervor und griff nach dem<br />
Pantoffel. Den Jubel, der dann folgte, hörte nur <strong>die</strong> alte, verschwiegene<br />
Mühle von Speicher.<br />
Schriftsteller<br />
Christian Humberg<br />
hat <strong>die</strong>se Geschichte<br />
für <strong>Lucky</strong>s<br />
Kinder-Magazin<br />
geschrieben. Er ist<br />
Autor der „Sagenhaft<br />
Eifel“-Kinderbücher.
SPRECHEN<br />
25<br />
„Ganz still und leise“<br />
Gedichte auf der Bühne vortragen: Das hat sich eine 15-jährige<br />
Schülerin getraut. Sie nimmt an Poetry-Slams teil.<br />
Ganz still und leise dreh ich meine Gedankenkreise,<br />
auf eine komische Art und Weise“, lautet der immer<br />
wiederkehrende Refrain von Le Bao Tran Vu.<br />
Die Schülerin ist Poetry-Slammerin (gesprochen: poetri<br />
slämmerin). Sie trägt ein Gedicht vor. Der Text schallt<br />
wie ein Gesang auf der Bühne im Mergener Hof, einem<br />
Veranstaltungsort in Trier. Und das Publikum hört aufmerksam,<br />
still und leise zu.<br />
Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Ausdruck<br />
Poetry-Slam? Der englische Ausdruck bedeutet so viel<br />
wie Dichterwettstreit. Die Teilnehmer eines Poetry Slams<br />
tragen nacheinander selbst geschriebene Texte vor. Dafür<br />
haben sie sechs bis sieben Minuten Zeit. Am Ende<br />
entscheidet das Publikum meist durch Applaus, wer gewinnt.<br />
Le Bao Tran Vu erzählt uns mehr dazu.<br />
<strong>Lucky</strong>: Was hat dich dazu motiviert, an einem Poetry-Slam<br />
teilzunehmen?<br />
Le Bao Tran Vu Vor einigen Jahren gab es einen Workshop<br />
in meiner Heimatstadt Bernkastel-Kues. Es hat mir<br />
gut gefallen, ich bin drangeblieben, und im Februar 2014<br />
folgte mein erster Auftritt als „Opener“ in Bernkastel-<br />
Kues und direkt danach in Trier. Ein Opener ist der Erste,<br />
der vorträgt, nimmt aber selbst nicht am Wettbewerb<br />
teil.<br />
Was macht eine gute Poetry-Slammerin aus?<br />
Le Bao Tran Vu Es gibt eigentlich kein Erfolgsrezept. Man<br />
muss nicht unbedingt belesen sein oder Bestnoten im<br />
Deutschunterricht haben. Es kommt auf den Mut an, der<br />
dazugehört, wenn man vor Publikum auftritt. Aber das<br />
Wichtigste beim Poetry-Slam ist, einfach<br />
Spaß zu haben.<br />
Grafik: dpa, Foto: Sinja Michels<br />
Was inspiriert dich zu deinen Texten?<br />
Le Bao Tran Vu Die Ideen zu meinen Texten sind aus<br />
dem Leben gegriffen. Zuletzt habe ich mir Gedanken<br />
zum Thema Liebe gemacht. Man sollte sich beim Schreiben<br />
der Texte Zeit lassen und nichts erzwingen. Manchmal<br />
vollende ich einen Text und ändere kurz vor meinem<br />
Auftritt spontan noch etwas ab. Das ist aber gar nicht<br />
schlimm.<br />
Welche Absicht steckt hinter der Betonung?<br />
Le Bao Tran Vu Anfangs ist es etwas schwierig, <strong>die</strong> passende<br />
Betonung zu finden. Doch auch hier gilt wieder,<br />
sich nicht zu verkrampfen. Mit der Zeit kommt alles intuitiv,<br />
und der Rhythmus fließt automatisch.<br />
Welche Gedanken hast du vor deinem Auftritt? Bist du nervös?<br />
Le Bao Tran Vu Bei meinem allerersten Auftritt in Bernkastel-Kues<br />
war ich unheimlich aufgeregt. Doch mit der<br />
Nervosität verhält es sich wie auf einem Fünf-Meter-<br />
Brett im Schwimmbad. Zuerst hat man Angst und traut<br />
sich nicht und würde sich am liebsten drücken. Aber<br />
dann fasst man Mut und springt ins kalte Wasser und<br />
möchte am liebsten gleich noch mal springen.<br />
Welche Erfahrungen nimmst du aus deinen Auftritten beim<br />
Poetry Slam mit?<br />
Le Bao Tran Vu Durch <strong>die</strong> Teilnahme an den Poetry-<br />
Slams bin ich selbstbewusster geworden und kann viel<br />
besser frei sprechen und Vorträge halten. Es ist mir nicht<br />
wichtig, weiterzukommen und zu gewinnen. Das Schönste<br />
ist der Applaus, den man bekommt.<br />
Zur Person: Le Bao Tran Vu ist Schülerin an der Freiherr-vom-Stein-Realschule<br />
in Bernkastel-Kues.<br />
Das Interview führte Sinja Michels<br />
Du willst auch an einem Poetry-Slam teilnehmen?<br />
Bao Tran gibt Tipps<br />
„Ich empfehle allen, <strong>die</strong> am Poetry-Slam teilnehmen<br />
möchten, sich zu trauen und es einfach<br />
mal auszuprobieren. Slam-Workshops<br />
sind eine gute Gelegenheit dazu. Es hilft außerdem,<br />
sich im Internet mit anderen Slammern<br />
vertraut zu machen oder sich <strong>die</strong>se sogar<br />
zum Vorbild zu nehmen. Dennoch sollte<br />
man immer versuchen, man selbst zu bleiben.<br />
Schließlich legt jeder eine ganz eigene Ausdrucksweise<br />
und Betonung an den Tag.“
26<br />
FOTOGRAFIEREN<br />
Gestatten: <strong>Lucky</strong> als Model<br />
Du fotografierst gerne? Schnappst dir bei Ausflügen und im Urlaub immer <strong>die</strong> Kamera? Dann hat <strong>Lucky</strong>-Reporterin Stefanie<br />
Braun ein paar Tipps, wie du mehr aus deinen Fotos machst oder beliebte Fehlerchen vermeiden kannst.<br />
Gruppenfotos: Wie <strong>die</strong> Orgelpfeifen: bisschen langweilig<br />
und nicht gerade schön.<br />
1<br />
Schon besser. So sieht man nicht, wer der Kleinste und wer der Größte<br />
ist. Sucht euch eine Treppe und setzt euch hintereinander, dann könnt ihr<br />
von vorne und von der Seite spannend fotografieren.<br />
Hui, so wird’s schon richtig spannend! Wenn alle<br />
<strong>die</strong> Hände heben und lachen, siehts aus wie eine<br />
Achterbahn. (Ganz einfacher Trick: Einfach <strong>die</strong><br />
Kamera parallel zur Treppe schief halten).<br />
Ihr könnt euch auch ganz eng zusammensetzen, das sieht auch besonders<br />
freundschaftlich aus und der Fotograf muss nicht so weit von euch weg, weil ihr<br />
enger beieinander sitzt.<br />
Geschwister oder Freunde: Warum soweit weg?<br />
2<br />
Lieber näher ran! Das<br />
zeigt auf dem Bild, dass<br />
ihr euch mögt.<br />
Ihr könnt auch eine schöne<br />
Geste einfangen, <strong>die</strong> eure<br />
Freundschaft symbolisiert:<br />
Zum Beispiel hier <strong>die</strong> Hand auf<br />
der Schulter.<br />
Texte/Fotos: Stefanie Braun
FOTOGRAFIEREN<br />
27<br />
3<br />
Da war es ganz schön hell! Zu viel<br />
Sonne macht <strong>die</strong> Kamera manchmal<br />
durcheinander, dann kann es sein,<br />
dass das Bild etwas „ausgefressen“<br />
aussieht (so sagen Fotografen zu<br />
überbelichteten Bildern).<br />
Damit kann man aber auch spielen. Wenn du gegen das Licht fotografierst,<br />
kannst du einen Umriss schön in Szene setzen. Stell dich dazu hinter dein Model<br />
und fotografier aus dem Schatten ins Licht.<br />
4<br />
Nicht gerade spannend das Bild… etwas in der<br />
Mitte vom Foto zu zeigen, ist nicht immer schön.<br />
Und einfach „draufhalten“ auch nicht.<br />
Schon besser. So sieht es aus, als würde <strong>Lucky</strong> den Hügel runterrutschen.<br />
Dafür setzt ihr euch am besten auch auf den Boden, dann seid<br />
ihr auf gleicher Höhe mit eurem Model. Texte/Fotos: Stefanie Braun<br />
Fotografieren<br />
damals und heute<br />
An jeder Ecke wird geknipst. Irrsinnig viele<br />
Fotos machen <strong>die</strong> Menschen auf der <strong>Welt</strong><br />
heute Tag für Tag. Mit einer Handy-Kamera<br />
dauert das nur wenige Sekunden.<br />
Früher war es mal deutlich anstrengender,<br />
ein Foto zu machen. Die Leute mussten<br />
schwere Geräte bewegen. Die Menschen, <strong>die</strong><br />
abgelichtet werden sollten, durften sich nicht<br />
bewegen. Und dann konnte man sich <strong>die</strong> Bilder<br />
nicht mal sofort angucken. Die Fotos<br />
mussten erst entwickelt werden, zum Beispiel<br />
in einem Labor!<br />
Wie sich <strong>die</strong> Fotografie in der Vergangenheit verändert hat, ist zum Beispiel in Museen zu<br />
sehen. Eines steht in der Stadt Deidesheim im Bundesland Rheinland-Pfalz. Man erfährt<br />
dort viel über <strong>die</strong> Entwicklung der Technik in der Fotografie. Die Besucher können sich aber<br />
auch Film- und Fernsehkameras anschauen. Mehr Infos: www.dftm.de dpa, Foto: dpa<br />
Fotowettbewerb<br />
Ihr fotografiert gerne? Dann macht<br />
mit beim Fotowettbewerb „Blende“<br />
des Trierischen Volksfreunds. Speziell<br />
für Jugendliche gibt es ein Sonderthema<br />
namens „Blickwinkel“. Einsendeschluss<br />
ist der 22. September.<br />
Die Infos zum Wettbewerb gibt es<br />
auf <strong>Lucky</strong>s Internetseite auf<br />
www.volksfreund.de/kinder
28<br />
KINDER-UNI<br />
Vogelperspektive<br />
Die <strong>Welt</strong> aus der<br />
Mit dem Quadrocopter in <strong>die</strong> Luft: An der Kinder-Uni in Trier<br />
führte ein Dozent der Uni Trier im Fach Raum- und Umweltwissenschaften<br />
eine Übung durch – Teil der Kinder-Uni-Veranstaltung<br />
„Die <strong>Welt</strong> aus der Vogelperspektive sehen“.<br />
Wie sieht <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> aus der Vogelperspektive aus?<br />
Die Vögel können uns das natürlich nicht sagen,<br />
weil sie nicht sprechen können. Aber ein Quadrocopter<br />
kann uns das erzählen.<br />
Und was ist überhaupt ein Quadrocopter? Ich wette, keiner<br />
der Kinder wusste das zu Beginn der Veranstaltung. Eigentlich<br />
ist es auch so eine Art Vogel, aber ein elektronischer. Im<br />
Online-Lexikon Wikipedia lesen wir: „Ein Quadrocopter …,<br />
auch Quadricopter, Quadrotor oder Schwebeplattform, ist ein<br />
Luftfahrzeug, das vier in einer Ebene angeordnete, senkrecht<br />
nach unten wirkende Propeller benutzt, um Auftrieb zu erzeugen."<br />
Es ist also eher eine Art Hubschrauber als ein Vogel. Unserer<br />
ist weiß und teuer. Er hat nämlich um <strong>die</strong> 1000 Euro gekostet.<br />
Und er konnte in Bildern sprechen, weil in ihm eine Fotokamera<br />
eingebaut war.<br />
Auf einer Wiese hat Herr Mario Gilcher ihn steigen und circa<br />
180 Fotos von oben machen lassen. Fotos von unserer Gruppe.<br />
Dafür hat Herr Gilcher uns auf eine besondere Art und<br />
Weise aufgestellt. Er hat Formen gelegt und sie mit Seilen<br />
verbunden, so dass viele Vierecke entstanden sind. Alle Kinder<br />
haben ein Feld zum Stehen bekommen. Jeder musste in<br />
eine bestimmte Richtung schauen und wie eine Statue stehen,<br />
also sich nicht bewegen. Denn wenn man sich bewegt,<br />
werden <strong>die</strong> Bilder, <strong>die</strong> der Quadrocopter macht, unscharf.<br />
Herr Gilcher hatte eine Fernsteuerung in der Hand, mit der<br />
er <strong>die</strong> Signale an den Quadrocopter sendete. Und das Ganze<br />
im Zwei-Sekunden-Takt. Das heißt, der Quadrocopter machte<br />
alle zwei Sekunden ein Foto. Die Ergebnisse davon haben<br />
wir uns im Computer-Raum angeguckt.<br />
Und wie sieht denn <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> von oben aus? Hmm … Ich betrachte<br />
komische Formen, manche sind grün, manche grau.<br />
Die Form in der Mitte sieht irgendwie wie eine Katze aus.<br />
Und wenn man das äußere Graue dazu nimmt, wie ein ägyptischer<br />
König.<br />
Ich zeige das Foto<br />
meiner Mutter, aber<br />
sie erkennt mich darauf<br />
nicht. Warum eigentlich<br />
nicht? Der<br />
Computer hat aus<br />
den Bildern ein 3-D-<br />
Modell gemacht,<br />
deswegen sehen <strong>die</strong><br />
Personen ungenau,<br />
also für mich „ägyptisch“,<br />
aus.<br />
Kinder-Uni-Reporter<br />
Michael (8 Jahre),<br />
Trier<br />
Fotos: Kinder-Uni
KINDER-UNI/KONTAKT<br />
29<br />
Pyramiden und viele Bücher<br />
Der Präsident der Uni Trier, Professor Michael Jäckel,<br />
führte unter dem Motto „Wer suchet, der findet“ Teilnehmer<br />
der Kinder-Uni an Orte, <strong>die</strong> man sonst nicht zu<br />
sehen bekommt.<br />
Unsere Reise über den Campus I begann als Zeitreise. Zuerst<br />
führte uns der Uni-Chef nämlich zu Professor Erich Winter in<br />
der Ägyptologie. Er schloss uns einen Schrank mit vielen Tausenden<br />
Bildern auf, <strong>die</strong> ein bisschen durchsichtig waren. Dabei<br />
waren auch Bilder einer Pyramide, <strong>die</strong> der Ägyptologe in- und<br />
auswendig kennt. Die Ägypter betrieben Ackerbau, sie verehrten<br />
ihren Pharao wie einen Gott und bauten Pyramiden für ihn<br />
als Grab. An <strong>die</strong> Wände malten sie Symbole. Unsere Reise<br />
setzten wir in einem kleinen Museum der Uni fort. Dort sahen<br />
GO! Spiele gewinnen<br />
„Wie kann ich Spiele gewinnen?“ Das erklärte Professor<br />
Marc Oliver Rieger zehn interessierten Teilnehmern der<br />
Kinder-Uni in Trier. Zu Beginn der Veranstaltung zeigte<br />
der Professor uns, welche verschiedenen Arten von Spielen<br />
es überhaupt gibt, zum Beispiel Kartenspiele, Brettspiele<br />
und Zufallsspiele.<br />
wir ägyptische Kunstwerke, dann griechische und römische.<br />
Viele sehr alte Statuen von Herrschern, Göttinnen und Göttern<br />
konnten wir bewundern. Manchmal wurden nur <strong>die</strong> Köpfe<br />
von Leuten von früher dargestellt, Büsten nennt man das.<br />
Die nächste Station: Bücher. Viele Bücher. Wir durften uns <strong>die</strong><br />
riesige Uni-Bibliothek ansehen. Dort stehen auch Bücher, <strong>die</strong><br />
schon 1000 Jahre alt sind! Das sind <strong>die</strong> wertvollsten Bücher<br />
der Uni, wahre Schätze. Das kleinste Buch ist nur fünf Millimeter<br />
groß. Damit Bücher lange halten, muss man sie gut behandeln.<br />
Wusstet ihr, dass man Bücher nicht an der oberen<br />
Kante aus dem Regal ziehen sollte, sondern besser den ganzen<br />
Buchrücken greift, um das Buch zu schonen?<br />
Wenn Bücher kaputtgehen, müssen sie repariert werden. Das<br />
erledigt <strong>die</strong> Buchbinderei der Uni. Dort haben wir gelernt, wie<br />
man ein Buch bindet. Wir durften sogar selbst mal anpacken,<br />
was sehr viel Spaß gemacht hat. Die Maschinen zu betätigen<br />
ist gar nicht so ungefährlich. Ich fand <strong>die</strong> Veranstaltung klasse.<br />
Wenn ihr sie verpasst habt, solltet ihr sie euch nächstes<br />
Jahr auf keinen Fall entgehen lassen.<br />
Kinder-Uni Reporter Lorenzo (9 Jahre) aus Trier<br />
Dein Kontakt zu <strong>Lucky</strong><br />
Fotos: Kinder-Uni<br />
Brettspiele sind häufig Denkspiele, bei denen man sich<br />
einen guten Plan überlegt, um zu siegen. Bei Kartenspielen<br />
muss man darauf achten, welche Karten noch nicht<br />
gefallen sind. Bei Zufallsspielen braucht man nicht zu<br />
denken, es reicht, den eigenen Zug auszuführen, typisch<br />
dafür sind Würfelspiele.<br />
Spiele gewinnt man in der Theorie mit einem sogenannten<br />
Spielebaum. Ein Beispiel: Stell dir vor, in einem Spiel<br />
gibt es nur drei Karten, nämlich einen Buben, einen König<br />
und eine Dame. Der König zählt zehn, <strong>die</strong> Dame<br />
neun und der Bube acht Punkte. Der Spieler mit der<br />
höchsten Punktzahl gewinnt das Spiel. Wenn <strong>die</strong> Karten<br />
offen auf dem Tisch liegen, zieht der Spieler, der anfangen<br />
darf, natürlich den König, weil <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> meisten<br />
Punkte einbringt. Der zweite Spieler hat automatisch<br />
verloren. Wenn man alle Möglichkeiten des Spielverlaufs<br />
aufmalt, um entscheiden zu können, welcher Zug der<br />
beste ist, dann erhält man einen Spielebaum.<br />
Professor Rieger hat am Ende der Veranstaltung ein GO-<br />
Turnier veranstaltet, das man nur mit Nachdenken gewinnen<br />
kann. GO ist ein altes chinesisches Brettspiel.<br />
Kinder-Uni-Reporter Lorenzo (9) aus Trier<br />
Die Menschen, <strong>die</strong> „<strong>Lucky</strong> – Dein Volksfreund-Magazin“<br />
hergestellt haben,<br />
warten gespannt auf eure Meinung.<br />
Ob Kritik, Lob oder Fragen – E-Mails an<br />
<strong>Lucky</strong> sind herzlich willkommen!<br />
Lob, Kritik oder Anregungen an <strong>die</strong><br />
Macher von „<strong>Lucky</strong> – Dein Volksfreund-Magazin“<br />
schickt ihr bitte per<br />
E-Mail an folgende Adresse:<br />
> lucky@volksfreund.de<br />
Postkarten und Grüße nimmt <strong>Lucky</strong><br />
unter <strong>die</strong>ser Anschrift entgegen:<br />
Trierischer Volksfreund<br />
– TV-Kinderredaktion –<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8<br />
54294 Trier<br />
IMPRESSUM<br />
SONDERVERÖFFENTLICHUNG DES<br />
TRIERISCHEN VOLKSFREUNDS<br />
VOM 23. JUNI 2017<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Thomas Marx<br />
REDAKTION<br />
Peter Reinhart (verantwortlich)<br />
Miguel Castro<br />
VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN<br />
Wolfgang Sturges<br />
DRUCK<br />
Saarbrücker Zeitung<br />
Verlag und Druckerei GmbH<br />
Gutenbergstraße 11-23, 66117 Saarbrücken
30<br />
SPIEL &SPASS<br />
Grafik: dpa
SPIEL &SPASS<br />
31<br />
Wo steckt paulchen?<br />
Hilf Hanna-Hase zu Ihrem Hasenkind!<br />
Richtig oder falsch?<br />
1<br />
2 3<br />
4<br />
Kiwi: Ist das nicht eine Frucht? Ja. Aber<br />
wusstet ihr, dass <strong>die</strong> Kiwi ihren Namen eigentlich<br />
von einem Vogel hat? Ein Kiwi ist<br />
etwa so groß wie ein Huhn. Der kleine Vogel<br />
ist in Neuseeland zu finden. Sein Federkleid<br />
ist fellartig und er hat einen langen<br />
dünnen Schnabel. Kennt ihr <strong>die</strong> richtige<br />
Antwort auf <strong>die</strong> folgenden Fragen?<br />
1) Der Kiwi ist der kleinste Laufvogel der<br />
<strong>Welt</strong>: richtig oder falsch?<br />
2) Kiwis brüten ihre Eier wie alle Vögel<br />
in Nestern aus: richtig oder falsch?<br />
3) Der Kiwi ist das Nationaltier von Neuseeland:<br />
richtig oder falsch?<br />
Grafik: dpa, Foto: dpa<br />
Lösungen:<br />
Lösung Matherätsel<br />
1) 520 x 435<br />
2) 208000<br />
15600<br />
2600<br />
Ergebnis in beiden Fällen:<br />
226200<br />
Rätsel S. 6: Die gesuchten Länder sind 1) Frankreich, 2) China, 3) Belgien, 4)<br />
Osttimor, 5) Portugal, 6) Deutschland, 7) Kongo, 8) In<strong>die</strong>n, 9) Mexiko, 10) Neuseeland,<br />
11) San Marino, 12) Niger, 13) Großbritannien, 14) Ägypten, 15) Kasachstan,<br />
16) Kanada, 17) Vereinigte Arabische Emirate, 18) Griechenland, 19)<br />
Chile, 20) Schweden, 21) USA. Es gibt übrigens zwei Länder, <strong>die</strong> Kongo heißen:<br />
<strong>die</strong> Republik Kongo und <strong>die</strong> benachbarte Demokratische Republik Kongo.<br />
S. 31 Kiwi: 1) Richtig: Kiwis können wegen ihrer kleinen Flügel nicht fliegen. 2)<br />
Falsch: Kiwis legen ihre Eier in Höhlen ab. 3) Richtig: Der kleine Vogel ist auf<br />
sämtlichen Souvenirs des Landes abgebildet.<br />
S. 31 Labyrinth: Weg Nummer 3 ist richtig.<br />
TV-GRAFIK: TMVG